Lippe - Eine spannende Reise durch Natur und Kultur des Lipperlandes in Bild und Text

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Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich. ISBN 3-931656-73-X Verlag Jörg Mitzkat Holzminden, 2004 www.mitzkat.de Herausgegeben vom Lippischen Heimatbund © für die Texte: Burkhard Meier © für die Fotos: s. Bildnachweis S. 95 Idee und Gestaltung: Verlag Jörg Mitzkat Druck: Lönneker, Stadtoldendorf


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Burkhard Meier

Lippe Eine spannende Reise durch Natur und Kultur des Lipperlandes in Bild und Text Fotos: Sigurd Elert

Herausgegeben vom Lippischen Heimatbund

Verlag Jรถrg Mitzkat


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Inhalt

Geleitwort

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Einführung

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Der Süden Detmold Augustdorf Schlangen Horn-Bad Meinberg

8 20 22 24

Der Osten Blomberg Schieder-Schwalenberg Lügde Barntrup

30 36 42 48

Der Norden Lemgo Dörentrup Extertal Kalletal

52 64 65 68

Der Westen Bad Salzuflen Leopoldshöhe Oerlinghausen Lage

72 80 84 88

Karte Bildnachweis Literatur-Tipps Autor und Fotograf

95 95 96 96

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Geleitwort

U

nser schönes Lipperland mit seiner einmalig reizvollen Landschaft, seiner rund 800-jährigen eigenstaatlichen Geschichte und seinen lebens- und liebenswerten Städten und Dörfern verdient es, immer wieder in Schrift und Bild gewürdigt zu werden. Daher bin ich dankbar, dass Burkhard Meier und Sigurd Elert mit diesem Bildband eine weitere Dokumentation über das bis 1947 selbstständige Land Lippe – seit 1973 Kreis Lippe – vorlegen. Dem Fotografen ist es vortrefflich gelungen, die markante Architektur und die abwechslungsreiche Landschaft zwischen Teutoburger Wald und Weser abzubilden. Mit Burkhard Meier hat ein echter und zugleich fachkompetenter Lipper das Werk strukturiert und die begleitenden Texte verfasst. Der durchdachte Aufbau des Bandes lädt zu Streifzügen durch Geschichte und Gegenwart des Lipperlandes ein. Ich bin erstaunt, wie vielfältig die historischen Bezüge sind und in wie vielen Bereichen sich Lipperinnen und Lipper um die Bewahrung des geschichtlichen und traditionellen Erbes verdient gemacht haben und noch immer tagtäglich bemühen. Hier manifestiert sich ein Bekenntnis zur Region, mehr noch: eine tiefe Heimatliebe, welche die Lipper in besonderer Weise auszeichnet. Daher hat der Lippische Heimatbund sehr gern die Herausgeberschaft übernommen. Er hofft auf eine weite Verbreitung des vorliegenden Bandes in seinen fast 70 Ortsvereinen und unter seinen rund 12 500 Mitgliedern. Doch nicht nur das: Auch die erfreulicherweise zahlreichen Gäste von außerhalb halten mit diesem Buch eine vortreffliche Visitenkarte des vormaligen Fürstentums und Freistaates Lippe in Händen. Wir freuen uns auf die Begegnungen und Gespräche mit ihnen. Denn die Lipperinnen und Lipper sind nicht nur heimat- und geschichtsbewusst, sondern auch modern und weltoffen. Friedrich Brakemeier Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes

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Einführung

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n einer Urkunde aus dem Jahr 1123 werden erstmals die Edelherren zur Lippe genannt. Über ihre Herkunft weiß man nichts Genaues. Jahrhunderte hindurch haben Forscher versucht, Licht in die Anfänge des Hauses Lippe zu bringen. Einige scheuten auch nicht davor zurück, eine Verbindung zu Arminius dem Cherusker herzustellen oder doch zumindest anzunehmen, die lippischen Edelherren würden vom Sachsenherzog Widukind abstammen. Seit 1528 führten die Edelherren zur Lippe auch den Grafentitel, und 1789 kam erstmals ein Regent zu fürstlichen Würden. Die Jahre 1918/19 brachten die Novemberrevolution, die Abdankung des Fürsten und die Gründung des Freistaates Lippe, der 1947 als dritter Landesteil im soeben begründeten Nordrhein-Westfalen aufging. Die bereits im Mittelalter bezeugte Wappenfigur der Edelherren, die lippische Rose, ist seither im Wappen des größten Bundeslandes zu finden. Weite Gebiete jenseits des Teutoburger Waldes – einschließlich der ersten Stadtgründung Lippstadt – gingen im Verlauf des Mittelalters verloren. Dagegen konnte der Besitz diesseits des markanten Höhenzuges bis zur Weser vergrößert und insgesamt arrondiert werden. So führten die lippischen Regenten stets auch die Titel eines Grafen von Schwalenberg und Grafen von Sternberg. Die durch Jahrhunderte und auch in schwierigen Zeiten bewahrte Eigenstaatlichkeit hat gewiss die Herausbildung eines Gefühls der Eigenständigkeit gefördert. Der Slogan des langjährigen Ministerpräsidenten Johannes Rau „Wir in Nordrhein-Westfalen“ wird seit neuestem aus Lippe mit einem geradezu trotzigen Motto beantwortet: „Wir bleiben anders“. Zum ausgeprägten Selbstbewusstsein mag auch beitragen, dass es noch eine Reihe

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Einführung

selbstständiger Institutionen gibt, eine eigene Landeskirche, eine eigene Industrie- und Handelskammer sowie einen eigenen Heimatbund, um nur einige zu nennen. Letzterer hat es sich zum Ziel gesetzt, das reiche Natur-, Kultur- und Denkmalerbe zu bewahren. So paradox es klingt: Dieses reiche Erbe lässt sich vor allem mit der notorischen Armut des Landes und seiner Bevölkerung erklären, die übrigens die schon sprichwörtliche Sparsamkeit zu einem elementaren Wesenszug der Lipper werden ließ: Man trennt(e) sich ungern von etwas; der Lipper baut auch lieber an oder durch statt neu. Es spricht Bände, dass in der Vergangenheit eine große Zahl der arbeitsfähigen Männer, aber auch Kinder und Jugendliche, alljährlich ihre Heimat verließen, um sich als Wanderarbeiter, vornehmlich Ziegler, zu verdingen. Durch die Industrialisierung hat Lippe seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wirtschaftlich enorm aufgeholt. Der legendäre Landespräsident Heinrich Drake hat es darüber hinaus verstanden, Detmold 1947 zum Sitz der Bezirksregierung und damit zu einem wichtigen Verwaltungsstandort zu machen. Heute bemühen sich die Verantwortlichen, Lippe auf dem Weg zum Dienstleistungszentrum voranzubringen. Die Voraussetzungen dazu sind eigentlich nicht schlecht. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform wurden 1969/70 insgesamt 16 vergleichsweise große und damit lebensfähige Städte und Gemeinden geschaffen. Die Schlagkraft des Lipperlandes wurde noch einmal erhöht, indem die Kreise Detmold und Lemgo am 1. Januar 1973 zum Kreis Lippe vereinigt wurden, der derzeit 365 000 Einwohner hat. Der Aufbau des vorliegenden Buches orientiert sich an den soeben erwähnten Verwaltungsstrukturen. Jeweils vier Großgemeinden wurden einer Himmelsrichtung zugeordnet. So sind überschaubare Einheiten entstanden, die sich z.B. während eintägiger Ausflüge kennen lernen lassen. Das gesamte Lipperland an einem Tag bereisen zu wollen, erweist sich dagegen als hoffnungsloses Unterfangen – zu vielfältig sind die Sehenswürdigkeiten, Landschaftsbilder und idyllischen Winkel unserer Heimat. Natürlich – das zu bemerken sei abschließend erlaubt – gibt dieses Buch zwei sehr persönliche Sichtweisen wieder: Der Motivinhalt ergibt sich durch die individuelle Interpretation des Fotografen, die Motivauswahl erfolgte aufgrund der subjektiven Einschätzungen des Autors. Entstanden ist eine Hommage an Lippe, die sehenswerte Region zwischen Teutoburger Wald und Weser.

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Es handelt sich

zweifellos um ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung: In der Varusschlacht des Jahres 9 nach Christus schlugen die Germanen unter Arminius drei römische Legionen vernichtend. Im 19. Jahrhundert erhielt das Gedenken eine Gestalt und ein Gesicht: Ernst von Bandel schuf in jahrzehntelanger Arbeit das Hermannsdenkmal auf der Grotenburg bei Hiddesen, ein Nationalmonument, das an den Sieger der Schlacht erinnert. Das Denkmal prägt seither die Silhouette des Teutoburger Waldes. Mag es inzwischen auch die Funde von Kalkriese gegeben haben: Viele Lipper zweifeln daran, dass sich der Kampf so weit nordwestlich zugetragen haben soll. Denn folgt man der antiken Q uellenüberlieferung, und hier insbesondere Tacitus, kommt eigentlich nur der südliche Teil des Kreises Lippe oder eine unmittelbar benachbarte Region in einem der angrenzenden Kreise in Betracht.

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Der um 1265 von den Edelherren zur Lippe gegründeten Stadt Detmold war es an ihrer Wiege wahrlich nicht gesungen, dass sie einmal Haupt- und Residenzstadt werden würde. Erst nach den Zerstörungen der Soester Fehde von 1447 entschlossen sich die Edelherren zur Lippe, Detmold zur Hauptresidenz auszubauen. Von der mittelalterlichen Burg blieb lediglich der wuchtige Bergfried stehen. Ansonsten präsentiert sich das über einen Zeitraum von fast exakt zwei Jahrhunderten entstandene Schloss als „Juwel der Weserrenaissance“. Von den ursprünglich rund ein Viertel der Stadtfläche bedeckenden Befestigungsanlagen sind – wenn auch in der Höhe reduziert – weite Teile von Wall und Wassergraben sowie drei der vier mächtigen Bastionen erhalten geblieben. Im Sommer sind sie freilich von Grün umgeben. Überhaupt ähnelt die ganze Anlage einem Dornröschenschloss. Flattert jedoch die Standarte über den Dächern, ist der Hausherr, Dr. Armin Prinz zur Lippe, im Lande. Sein Großvater, Grafregent Ernst zur Lippe-Biesterfeld – ihm ist auf dem Schlossplatz ein Denkmal gesetzt worden –, hat es vor einem Jahrhundert verstanden, den Lippischen Thronfolgestreit mit Schaumburg-Lippe für sich zu entscheiden. Folglich bestieg 1905 sein Sohn, der Vater des Prinzen Armin, als Leopold IV. den lippischen Fürstenthron. Das Residenzschloss ist auch nach der Novemberrevolution von 1918 Eigentum und Wohnsitz des Chefs des Hauses Lippe geblieben. Große Teile der Repräsentationsräume sind jedoch zur Besichtigung freigegeben.

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Das Landestheater vis á vis vom Schloss ist beinahe 180 Jahre alt und gehört als Dreispartenhaus zu den wichtigsten Kulturträgern des Lipperlandes.

Das Lippische Landesmuseum liegt ebenfalls in Sichtweite des Residenzschlosses und kann auf eine rund 170-jährige Sammlungs- und Ausstellungsgeschichte zurückblicken.

Der Wochenmarkt vor dem klassizistischen Rathaus zählt zweifellos zu den schönsten in Norddeutschland. Am Dienstag, Donnerstag und Samstag sind die Stände um den Donopbrunnen dicht umlagert.

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