Der Silberbach am Velmerstot
Die Herausgabe dieser Publikation wurde unterstützt durch: Gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
Herausgegeben vom Lippischen Heimatbund 2. überarbeitete und ergänzte Auflage Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-95954-062-9 Quellen: Kreis Lippe und Land NRW (2018) Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0 (www.govdata.de/dl-de/by-2-0) sowie Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung © 2017 LGLN Kooperationspartner: Kreis Lippe, Der Landrat Fachbereich Geoinformation, Kataster, Immobilienbewertung Redaktion: Johannes Kopel-Varchmin, Schlangen; Andreas Rahns, Lügde; Matthias Füller, Bielefeld Manuskriptkorrekturen: Bettina Rinke; Falko Sieker, Detmold; Dr. Stefan Wiesekopsieker, Bad Salzuflen; Roman G. Weber, Detmold Gestaltung: Verlag Jörg Mitzkat Alle Rechte vorbehalten. Verlag Jörg Mitzkat [www.mitzkat.de] Holzminden, 2018
Lippe zu FuĂ&#x; erleben Faszinierende Wanderungen durch Natur und Kultur des Lipperlandes
Blick von der Himmelswiese nach Hohenhausen
Inhalt
Inhaltsverzeichnis Einführung Vorwort 7 (Dr. Albert Hüser) Einleitung 8 (Helmut Depping, Johannes Kopel-Varchmin) Übersichtskarte 10 Lass deine Augen offen sein – Kurze Blicke in die 12 Geschichte des Wanderns in Lippe (Johannes Kopel-Varchmin) Kleiner Führer durch die Vielfalt der Wanderwege 20 in Lippe Wanderungen Südostlippe mit Blomberger Becken Südostlippe 1 Den Köterberg entdecken 24 (Elke Schäfer) 2 Salkenbruch und Westerberg – 38 Der unbekannte Süden des Schwalenberger Waldes (Matthias Füller, Elke Schäfer) 3 „NaturZeitReise” – Waldgeschichte erwandern 48 im Schwalenberger Wald (Matthias Füller, Johannes Kopel-Varchmin) 4 Am Rande des Lügde-Pyrmonter Talkessels 56 (Matthias Füller) Blomberger Becken 5 Von Blomberg zum Hurn und zurück (Rolf Grünewald) Nordlippisches Bergland mit Lemgo, Bad Salzuflen und Leopoldshöhe Nordlippisches Bergland 6 Auf dem Zwerg-Anton-Weg von Alverdissen zum Windmühlenstumpf (Matthias Füller) 7 Wandern und Eisenbahnfahren – Von Dörentrup nach Bösingfeld (Helmut Depping, Johannes Kopel-Varchmin)
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Inhalt
8 Panoramawanderung rund um 84 das Schwelentruper Becken (Matthias Füller, Bernd Mühlenmeier) 9 Von Linderhofe zum Steinberg und zurück 94 (Helmut Depping, Johannes Kopel-Varchmin) 10 Über die Extertaler Randhöhen 100 (Helmut Depping, Matthias Füller) 11 Die Kükenbrucher Mühlendrift 108 (Hans Böhm) 12 Auf den Spuren der Wilddiebe an der 114 Grenze zwischen Lippe und Schaumburg (Helmut Depping, Matthias Füller) 13 Ein Wanderziel mit außergewöhnlicher Aussicht – 126 Der Familienplatz oberhalb von Heidelbeck (Manfred Behrend, Helmut Depping, Roland Linde) 14 Durch die Buchenwälder des Rotenberges – 130 Zwischen Wester- und Osterkalle (Matthias Füller) 15 Eine Waldinsel mitten in Lippe – 140 Blomenstein und Lühberg (Helmut Depping, Holger Sonnenburg) Lemgo, Bad Salzuflen und Leopoldshöhe 16 Mit offenen Augen durch die Alte Hansestadt Lemgo 148 (Horst Bradtmüller, Jürgen Möller) 17 Von Hollenstein über den Vierenberg 156 mit Bismarckturm und Bachler-Stein (Helmut Depping, Holger Sonnenburg) 18 Wandern in der Gemeinde „Auf der Höh´” 164 (Klaus Sunkovsky) Teutoburger Wald und Senne Teutoburger Wald 19 Auf historischen Spuren im Lager Stadtwald 172 (Christina Pohl) 20 Hörster Egge, Hermannsweg, Rethlager Quellen – 178 Der Familienwanderweg in Hörste (Wolfgang Thevis)
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Inhalt
21 Entspanntes Wandern mit schönen Ausblicken und ein Paradies für Kinder – Der Leistruper Wald bei Diestelbruch (Heinz Bornemeier) 22 Im Reich des Rotmilans – Zwischen Teutoburger Wald, Paderborner Hochfläche und Senne (Dirk Tornede) 23 Trockentäler und Kalkscherbenäcker im westlichen Eggevorland (Matthias Füller, Johannes Kopel-Varchmin) 24 In der lippischen Schweiz (Wolfgang Tettenborn) 25 Die Wanderoute Römer – Ritter – Riten: Externsteine, Bärenstein, Vogeltaufe, Falkenburg (Adolf Nagel) 26 Silberbachtal, Preußische und Lippische Velmerstot (Matthias Füller) 27 Rund um den Norderteich und das Beller Holz (Wolfgang Engel, Holger Sonnenburg)
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Senne 28 Auf Ochsentour zu den Waldrindern 240 und Wildpferden in der Wistinghauser Senne (Daniel Lühr) 29 Schluchten, Moore, Dünen am oberen Furlbach – 252 Eine Sennewanderung am Ortsrand von Augustdorf (Joachim Biere) 30 Senne erleben – der Augustdorfer Dünenpfad 258 Eine Sennewanderung am Ortsrand von Augustdorf (Peter Rüther) Empfehlenswerte Wanderliteratur für Lippe 264 Literatur und Internetadressen 265 Bildnachweis 267
Inhalt
Blick auf Barntrup vom Mühlenturm am Friedrichsweg nahe Sonneborn
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Vorwort Vorwort Heimat bewahren, Heimat gestalten und Heimat erleben sind Aufgaben und Ziele des Lippischen Heimatbundes seit seiner Gründung im Jahre 1908. Heimat erleben kann man am besten und intensivsten beim Wandern. Deshalb fördert der Lippische Heimatbund mit seiner Fachstelle Wandern und seinen 72 Ortsvereinen diese sinnvolle Freizeitaktivität. In fast allen unseren Ortsvereinen haben sich Menschen zusammengefunden, um die einmalige lebens -und liebenswerte Kulturlandschaft unseres Lipperlandes mit allen Sinnen zu erkunden und zu erleben. Regelmäßig werden von den Wandergruppen unserer Heimatvereine und der Fachstelle Wandern interessante Wanderungen organisiert, an denen zahlreiche Menschen immer wieder gern teilnehmen. Dank der vom Lippischen Heimatbund herausgegebenen und im Bonifatiusverlag erschienenen Wanderkarten, die nahezu flächendeckend das Lipperland erfassen, kann man selbst Wanderungen organisieren. Aber noch einfacher ist es, sich an Vorschlägen der sachkundigen Wanderführer vor Ort zu orientieren. In diesem Buch sind 30 Wanderungen, davon 29 Rundwanderungen und eine Streckenwanderung, in all unseren 16 lippischen Städten und Gemeinden detailliert mit Karte, Höhenprofil, Anreise- und Parkmöglichkeit, mit Hinweisen auf Sehenswürdigkeiten in Natur, Landschaft und Geologie sowie auch Einkehrmöglichkeiten beschrieben. Ein gelungenes Werk, für das ich mich bei allen Autoren, der Redaktion, den Förderern und allen Unterstützern ganz herzlich bedanke. Wir haben im Kreis Lippe das Glück, in einem sehr vielfältigen Naturraum zu leben, der besonders zum Wandern einlädt. Der Weg in den Wald ist nah, die Höhenunterschiede sind gering, die Aussichten im lippischen Hügelland beeindrucken. Nehmen Sie dieses Buch zur Hand und entdecken Sie auf den Spuren dieser Wandervorschläge Neues und sehen Sie Bekanntes mit anderen Augen. Vor allem aber erfreuen Sie sich an der wunderschönen Landschaft, Natur und Architektur unserer Heimat, des lebens- und liebenswerten Lipperlandes. Dr. Albert Hüser Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes
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Einleitung Liebe Wanderfreundin, lieber Wanderfreund, wir freuen uns, Ihnen die zweite Auflage des Wanderführers „Lippe zu Fuß erleben” vorstellen zu dürfen. Der Führer wurde durch weitere Wanderungen ergänzt („Augustdorfer Dünen pfad” und „Silberbachtal, Preußische und Lippische Velmerstot”), andere Wandervorschläge wurden stark überarbeitet (Externsteine / Falkenburg, Köterberg, Wilddiebsroute und Oerlinghausen). Neue Karten und Höhenprofile wurden erstellt. Das Wegenetz ist in den letzten Jahren in Teilen grundlegend überarbeitet worden, die Überarbeitung ist aber noch nicht ab geschlossen. Sehr erfreulich ist, dass viele unserer Routen nun mit einem Kennzeichen versehen sind. Dies erleichtert die Orientierung sicher ungemein. In diesem Buch werden 30 reizvolle Wege beschrieben, von denen einige wenige bereits bekannt sind, der überwiegende Teil in dieser Form jedoch zum ersten Mal in unserem Buch veröffentlicht werden. Selbstverständlich fehlt das traditionelle Wandergebiet Teutoburger Wald nicht, wichtige Schwerpunkte in diesem Wanderführer sind aber das nordlippische Bergland und der lippische Südosten. Für das „Hermannsland“ gibt es gute und ausführliche Führer, für den Norden und Südosten gilt das nicht in vergleichbarem Maße. Die Strecken sind nicht länger als zwölf Kilometer, oft auch ein bisschen kürzer. Wer länger wandern möchte, kann sich an den Vorschlägen zu Routenabstechern und Erweiterungs möglichkeiten im Buch orientieren. Wandererlebnisse sind individuell. Manchmal ist man eher nach innen unterwegs, manchmal ist man offen für Informationen zur Natur- und Landschaftsgeschichte. Unsere Beschreibungen liefern Ideen und Anregungen, die Wanderung selbst zu gestalten. Die Wegbeschreibungen sind in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Lippe entstanden. Einige Beschreibungen enthalten umfassende Informationen zu Natur und Landschaft, andere sind knapper gehalten. Das hat nicht nur den Grund, dass der Platz begrenzt ist. Wir wollten auch Wiederholungen vermeiden und nicht im Internet leicht zugängliche Informationen wiedergeben. 8
Blick vom Tönsberg bei Oerlinghausen zur Stapelager Schlucht
Bei Wanderempfehlungen geht der Trend zu Recht hin zu naturbelassenen Wegen. Jeder Wanderer wird es schätzen, wenn er nicht dauernd auf Asphalt unterwegs ist. Wenn man aber auf Asphaltwege vollständig verzichten will, lassen sich einige interessante Wandergebiete nicht erschließen, z. B. der sehr reizvolle Schwalenberger Wald mit dem Mörth. In der nassen Jahreszeit kann das Wandern auf einer Strecke mit hohem Anteil an befestigen Wegen auch schon einmal sinnvoll sein. Etwas aus dem Rahmen fällt der vorgestellte Stadtspaziergang in Lemgo. Wir zeigen hiermit, dass es lohnt, sich in den lippischen Städten genauer umzusehen, natürlich nicht nur in Lemgo. Der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge, zahlreiche Heimat- und Wandervereine, aber auch einzelne Naturfreunde pflegen und kennzeichnen Wege, errichten Bänke und Wanderhütten. Es ist erstaunlich, welche ehrenamtlichen Initiativen es immer wieder gibt, uns Natur und Landschaft nahezubringen. Wenn wir uns das vor Augen führen, können wir sicherlich über den einen oder anderen Mangel, z. B. bei der Wegemarkierung, hinwegsehen. Das Wandernetz in Lippe befindet sich in der Überarbeitung. Insbesondere in Lemgo, Horn-Bad Meinberg und Detmold wurde das Wegenetz gravierend verändert. Die Wegezeichner sind im Frühjahr unterwegs, um die neuen Wegezeichen anzubringen. GPS-Tracks zu den Wanderungen können unter www.lippischer-heimatbund.de/fachstellen/wandern.html abgerufen werden. Wir wünschen Ihnen mit diesem Buch schöne Erlebnisse beim Wandern in Lippe. Anregungen und Kritik richten Sie bitte an den Lippischen Heimatbund – Fachstelle Wandern. Helmut Depping und Johannes Kopel-Varchmin
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Einführung
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Übersichtskarte Lippe
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Ăœbersichtskarte
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Einführung
Lass Deine Augen offen sein – Kurze Blicke in die Geschichte des Wanderns in Lippe Johannes Kopel-Varchmin Menschen haben sicher schon immer zu Fuß die Landschaft erwandert und Berge bestiegen. Aber als man sich im 18. Jahrhundert auch mit Kutschen und im 19. mit Eisenbahnen fortbewegen konnte, wurde stärker über das Wandern und Gehen nachgedacht. Aufklärer und Romantiker propagierten das Gehen als natürliche Form des Reisens und brandmarkten die Kutsche als Teil der zivilisierten, verdorbenen Welt. Johann Gottfried Seume (1763–1810), bekannt für seinen „Spaziergang von Leipzig nach Syrakus“, brachte es 1805 so auf den Punkt: „Fahren zeigt Ohnmacht, Gehen Kraft.“ Passagen aus dem Band „Das malerische und romantische Westfalen“, 1840 herausgegeben von Ferdinand Freiligrath (geboren 1810 in Detmold) und Levin Schücking (geb. 1812 in Meppen/Emsland) sind frühe Wanderempfehlungen für Lippe: „Die schönsten Partien, die man von Detmold aus machen kann, sind die zum Falkenberge, auf die Grotenburg oder den Teut, und die, welche diesen Berg zur Linken lassend, durch die Schlucht, welche er mit seinem westlichen Nachbar bildet, dann links um die Grotenburg herum, immer durch die herrlichsten Buchenwaldungen und Eichenhaine, zum Petri-Stieg führt, wo eine schöne weitgedehnte Aussicht sich bietet auf ein reich bevölkertes und bebautes Land, dem nur die Windungen und Gestade eines großen silberwogigen Stromes fehlen, um sich kühn berühmteren Aussichten unseres Vaterlandes an die Seite stellen zu dürfen“ (vgl. Vogtmeier 2006, S. 92-93). Den von romantischem Geist beseelten Schriftstellern ging es um die Entdeckung der Landschaft als Sehnsuchtsraum, als Spiegel des eigenen Inneren und Quelle der Begeisterung. Der Heimatschriftsteller Hermann Löns (1866–1914) suchte in den Weiten der Senne „stille, kluge Einsamkeit“. Auch der Dichter Ludwig Altenbernd (1819–1890), nach dem in Augustdorf ein Wanderweg benannt ist, ließ sich von Ausflügen in die Senne inspirieren. 12
Geschichte des Wanderns in Lippe
Neuere Untersuchungen zum Wertewandel zeigen, dass romantische Vorstellungen von der Natur gerade auch heute unser Fühlen und Denken wieder beeinflussen. Wandern als zweckfreies Gehen war zunächst ein Privileg der Bildungsschichten. Erst durch Verstädterung und Industrialisierung wurde das Wandern zur Massenbewegung und in vielen Bergregionen reagierte man darauf mit der Gründung von Gebirgs- und Wandervereinen. Treffpunkt der Wanderbewegung waren die Deutschen Touristentage. 1905 fand diese Vorläuferveranstaltung der Deutschen Wandertage in Detmold statt. In Altenbeken wurde 1900 der Eggegebirgsverein gegründet, in Dissen 1902 der Teutoburger Gebirgsverband (später TeutoburgerWald-Verein) als Dachorganisation von Verschönerungsvereinen. Das Ziel beider Vereine war es insbesondere, die Kammwege im Teutoburger Wald und Eggegebirge zu pflegen und bekannt zu machen. Schon 1881 hatte sich in Det mold ein Teutoburger-Wald-Verein ge gründet. Sein Ziel war es, den Tourismus am Hermannsdenkmal zu fördern. Die Wandervereine und auch der 1908 gegründete Lippische Heimatbund verstanden sich als Teil der Heimatschutzbewegung, die um die Jahrhundertwende sehr aktiv gegen die Verunstaltung der Städte- und Landschaftsbilder agierte und sich für die Eigenart Eine Wandervogelgruppe an den und Schönheit der Landschaft Externsteinen, um 1920 starkmachte. Der Naturschutzpark am Donoper Teich in Detmold und die Pflege der Umgebung der Externsteine gehen auf die Initiative der Heimatschutzbewegung zurück. Einen großen Beitrag zur Entdeckung und Wertschätzung der lippischen Heimat leistete das heute noch lesenswerte Buch des Lemgoer Schriftstellers Karl Meier „Wanderfahrten durch Lippe“, 1922 erstmals erschienen. Es wurde in vier Auflagen gedruckt, zum letzten Mal im Jahr 1950.
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Einführung
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In Bad Salzuflen war der Verschönerungsverein sehr aktiv bei der Anlage von Wanderwegen und der Bereicherung der Landschaft durch Baumpflanzungen, mit der Absicht „die schönen Waldungen des Obern- und Vierenberges allmählich mit der Stadt durch schattige Promenaden zu verbinden und selbige so den Bürgern hiesiger Stadt sowie den hier weilenden Kurgästen bequemer zugänglich zu machen.” Die Wanderwege in Lippe beschränkten sich zunächst auf die Kämme des Teutoburger Waldes und deren Umgebung sowie auf die Kurorte. Das änderte sich durch Karl Bachler (1886–1976), den „lippischen Wandervater“. Er „entdeckte“, von der Wandervogel-Bewegung inspiriert, Wanderwege in Nord und Ostlippe und im Weserbergland. Es ist bekannt, dass er gewaltige Strecken zurücklegte. Unter anderem wanderte er von seinem Wohnort Bad Salzuflen aus zum Jugendliche Wanderer am 1905 Brocken und nach Bremen. Auch errichteten Aussichtsturm auf der Literat Jürgen von der Wense dem Köterberg, um 1920 war in Lippe, vor allen Dingen aber in Nordhessen unterwegs. Von der Wense legte zwischen 1930 und 1965 mindestens 20.000 km zurück. Von ihm sind umfangreiche Aufzeichnungen erhalten, die zum Teil in dem 2009 erschienenen Band „Wanderjahre“ zugänglich sind. Beschrieben werden Wanderungen über das Mörth und zur Herlingsburg bei Lügde. Wandern war für von der Wense der Versuch, nach „innen zu leben“ und dadurch persönliche Erfahrungen in der NS-Zeit und im Krieg zu verarbeiten. Karl Bachler hat keine detaillierten Aufzeichnungen hinterlassen. Er war bis zu seinem Tode Vorsitzender des Verschönerungsvereins Bad Salzuflen und Wander- und Wegewart im Gebirgs- und Wanderverein Teutoburger Wald. Er betätigte sich als Wanderführer, entwickelte neue Wegführungen, zeichnete Wanderwege aus, verfasste Wanderbeschreibungen und gründete 1934 die erste Wandergruppe in Lippe. Die Fernwege im Lipper- und Weserbergland gehen ebenfalls auf die Initiative Bachlers zurück. Einer davon, der X4 von Bad Salzuflen über das Kalletal nach Loccum in Niedersachsen, ist nach ihm benannt.
Geschichte des Wanderns in Lippe
Karl-Bachler-Stein im Stadtwald Bad Salzuflen
Im Stadtwald Bad Salzuflen erinnert ein Gedenkstein an den „lippischen Wandervater“ (vgl. Wanderung 17, S. 156). Die Inschrift auf dem Findling lautet:
Lass Deine Augen offen sein, Geschlossen Deinen Mund Und wandle still, so werden Dir Geheime Dinge kund …
In nationalsozialistischer Zeit wurde Wandern genutzt, um die „Volksgemeinschaft“ zu festigen, war aber auch eine Möglichkeit zur inneren Emigration. Das wäre eine besondere Untersuchung wert. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Menschen zunächst mit der Sicherung des Lebensunterhaltes beschäftigt, aber in den 1960er Jahren wurde das Wandern wieder populär. Durch Initiativen rund um die vielen neu ausgewiesenen Naturparke wurde das Wanderwegenetz ab Mitte der 1960er Jahre erheblich erweitert. Der Naturpark Südlicher Teutoburger Wald – Eggegebirge (heute Teutoburger Wald/
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Einführung
Schulwandertag in der Lippischen Schweiz in den 1960er Jahren
Eggegebirge) wurde 1965 von den Kreisen in der Region und der Stadt Bielefeld gegründet und umfasst heute das gesamte Gebiet des Kreises Lippe. Die Planer setzten sich die naturverträgliche Naherholung zum Ziel. Unzählige Wanderparkplätze wurden geschaffen und die noch überall zu findenden Wandertafeln informieren Erholungssuchende über Rundwanderwege, die meistens mit dem Buchstaben A (für Autowanderweg) und einer Ziffer gekennzeichnet sind. In den 1970er Jahren war das Wandern die bevorzugte Freizeitbeschäftigung und trug erheblich zur Blütezeit des Tourismus in Lippe bei. Urlauber und Kurgäste aus den Großstädten und Ballungsgebieten verbrachten ihre Freizeit in Lippe. Oft blieben sie zwei Wochen oder länger und wurden Stammgäste. Vom Fremdenverkehr profitierten nicht nur die Bäder, sondern auch die Dörfer im lippischen Norden. Hotels und Pensionen wurden ausgebaut. Heidelbeck im Kalletal, Schwelentrup, Hummersen, Schieder-Schwalenberg, Detmold und Lemgo waren Zentren des Tourismus und Lippe eine einzige Sommerfrische. Fahrradfahren war noch nicht „in“, kaum jemand verreiste mit dem Flugzeug in den Süden, Ausflüge in die Natur, Wandern und Spazierengehen standen stattdessen hoch im Kurs. Auch wegen der stark gestiegenen Einkommen hatten Cafés und Waldgaststätten Hochkonjunktur. 16
Geschichte des Wanderns in Lippe
Entsprechend wurden Wanderwege neu gezeichnet, schmale Waldpfade angelegt, so in Hohenhausen und Schlangen. Das Wanderwegenetz in Horn-Bad Meinberg betrug allein 400 km. Der Wald wurde mit Waldlehrpfaden, Wanderhütten und Bänken möbliert. Kurparks entstanden in Schwelentrup und Heidelbeck. Die Wanderwege verliefen in unmittelbarer Nähe von Pensionen und Feriendörfern (Lüdenhausen, Rott, Diestelbruch, Blomberg, Oesterholz). Der Kreis Lippe bot Wandern ohne Gepäck an, 3–7 Tage mit Tagestouren bis zu 25 km. Besonders beliebt wurde das Wandern in der Gruppe. Eine Vielzahl von Neuorganisationen war die Folge: Der Teutoburger-Wald-Verein Detmold wurde 1964 als eigenständiger Verein neu gegründet und Wandergruppen bildeten sich überall, so z. B. im Verein Alt Lemgo (1963), in Barntrup (1975), auch in recht kleinen Dörfern, wie Silixen und Langenholzhausen. Zahlreiche Wanderwege wurden neu geschaffen, so der Kalletalpfad und der Extertalpfad. Die Wandergruppen ließen sich inspirieren von den heute noch sehr lesenswerten Wanderbeschreibungen von Gustav Wiemann. Wiemann veröffentlichte seine Texte zunächst in „Heimatland Lippe“. Später erschienen sie in Buchform, drei Bände mit über 500 eng bedruckten Seiten und mit sehr detaillierten Informationen zu Natur und Geologie des Lipperlandes. Die von Karl Bachler schon in den 1930er Jahren gezeichneten Fernwege wurden ausführlich von seiner Mitstreiterin Liesbeth Höfing, über Jahrzehnte in der Wandergruppe des Vereins Alt Lemgo aktiv, und seinem Mitstreiter Willi Koch in der Broschüre „Wandern in Lippe“ beschrieben. Die Broschüre erlebte beachtliche drei Auflagen. Die große Zeit des Wandertourismus, des Wanderns überhaupt, ging etwa Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu Ende, Wandern wurde unmodern. Die Touristenströme orientierten sich in Richtung Süden und der bodenständige Urlaub auf dem Land war nicht mehr gefragt. So mancher Wanderweg und Waldlehrpfad fand keine Beachtung mehr und wurde nicht mehr gepflegt, Pensionen und Cafés gaben auf oder orientierten sich neu. Um die Jahrtausendwende wurde das Wandern nicht nur in Lippe wiederentdeckt. Genießen und
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Wanderwege im romantischen Silberbachtal
Erleben von Natur und Landschaft gerieten erneut ins Blickfeld. „Outdoorbekleidung“ wurde schick, das Gesundheitswandern „erfunden“. Impulse kamen auch aus der Wissenschaft: Rainer Brämer und andere Freizeitund Natursoziologen erkannten, welches Potential für Freizeitgestaltung, Gesundheit und ökonomische Wertschöpfung in den deutschen Mittelgebirgen zu verkommen drohte. Brämer u. a. entwickelten auf der Basis von Umfragen Kriterien für attraktive Wanderwege: Wandern macht dann mehr Spaß, wenn ein Großteil der Wegstrecke naturbelassen ist, wenn nicht nur auf befestigten Waldwegen gewandert wird, wenn es viel zu sehen und zu fühlen gibt. Die von der Wanderforschung entwickelten Güte- und Qualitätskriterien inspirierten Tourismusplaner und Wandervereine. Hermannsweg und Eggeweg wurden 2004 zu „Qualitätswegen Wanderbares Deutschland”, 2012 auch der Hansaweg von Herford durch Lippe nach Hameln. Ein herausragendes Beispiel für einen Qualitätsweg ohne Siegel ist der Patensteig im Extertal. Der Patensteig (benannt nach den Paten, die den Weg pflegen) ist auch ein Beispiel für örtliche Initiativen, die durch das Anlegen und Pflegen von Wanderwegen sich selbst und Besuchern Besonderheiten und Schönheit der Heimat erschließen. 18
Geschichte des Wanderns in Lippe
Ausdruck neuer Wanderlust und neu erwachten Interesses an der Natur sind zahlreiche neue Wanderbücher. Die Bände „Wege durch die Natur – Naturwanderführer Lippe (Biologische Station Lippe 2005)“ und „Faszinierende Senne – Zu Fuß – Das Wanderbuch für die Senne (Kieper 2001)“ haben vielen Wanderern zu glücklichen Tagen und neuen Erkenntnissen verholfen. Manuel Andrack beschrieb in seinem viel gelesenen Buch „Du musst wandern“ seine Erfahrungen auf dem Hermannsweg von Leopoldstal nach Oerlinghausen. Der Wanderer ist auch für die Wirtschaftsförderer wieder interessant. Neue Wanderrouten wurden geschaffen, zum Beispiel der schon erwähnte „Hansaweg“, der „Bäderweg“ von Bad Meinberg über Bad Lippspringe nach Bad Driburg oder der Weg-der-Blicke im lippischen Norden. Eine Besonderheit ist der Pilgerweg in Lippe, entstanden auf Initiative der Lippischen Landeskirche. Einen historischen Pilgerweg gibt es zwar nicht, aber mehrtägige Pilgerwanderungen in Lippe sind ein Angebot, das nicht nur von Lippern gut angenommen wird. Wie zu Zeiten Karl Bachlers ist die Pflege der Wanderwege zu großen Teilen ehrenamtliche Arbeit, unterstützt durch den Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge und die Gemeinden. Ein wichtiger Trend sind die unsichtbaren Wege, die durch GPS-Technik und Smartphones möglich wurden. Wegführung (GPS-Tracks) und Informationen können heruntergeladen werden. (Nähere Informationen unter www.interaktive-erlebnispfade.de und www.naturparkteutoburgerwald.de). Im August 2018 sind die Stadt Detmold und der Kreis Lippe Gastgeber des Deutschen Wandertages.
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Einführung
Kleiner Führer durch die Vielfalt der Wanderwege in Lippe
X
Fernweg
◊ Bezirksweg
X1 Eggeweg
H
Hermannsweg
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Burgensteig
X9 Hansaweg
Pilgerweg
Weg der Blicke
Bäderweg
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AugustdorferRundweg
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Wer in der Natur unterwegs ist, wird schon manchmal vor Rätsel gestellt, wenn er die Zeichen an den Bäumen entschlüsseln möchte; deshalb hier ein Versuch ein wenig Ordnung zu schaffen. Am Anfang standen die überregionalen Streckenwege, die von Karl Bachler und Mitstreitern gekennzeichnet wurden. Das X steht für Fernwege, die Raute für Bezirkswege. Zu den Fernwanderwegen zählen neben den X-Wegen, wie dem Eggeweg (X1), auch der Europäische Fernwanderweg E1 (X) oder der Hermannsweg (H). Die beiden Wege Hermannsweg und Eggeweg sind auch mit „Hermannshöhen“ gekennzeichnet worden. Wichtige Fernwege in Lippe sind der Burgensteig (X2), der von Porta Westfalica aus über Burg Sternberg, Barntrup und Schwalenberg nach Höxter führt und der Hansaweg (X9) von Herford nach Hameln. Dieser, sowie der Hermannsweg und der Eggeweg, können mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ glänzen. In letzter Zeit wurden neue Fernwege als Rundwanderwege geschaffen, der „Weg-der-Blicke“ im lippischen Norden, der „Lippische Pilgerweg“ und der „Bäderweg“ (Bad Driburg – Bad Meinberg – Bad Lippspringe). In fast allen Fällen folgen diese Wege schon vorher vorhandenen Fernwanderwegen. Kürzere Fernwege werden als Bezirkswanderwege bezeichnet. Ein Beispiel für einen Bezirkswanderweg ist der Biesterfeldweg vom Köterberg nach Nessenberg (◊6) und der „Alte Postweg“ von Detmold nach Schlangen (◊1). In vielen Orten in Lippe wurden Rundwanderwege um Ortslagen geschaffen, die fast immer mit einem Großbuchstaben, oft in einem Kreis, gekennzeichnet sind. B – Rundweg um Barntrup E – Extertalpfad D – Rundweg um Dörentrup E – Rundweg um Elbrinxen K – Kalletalpfad L – Landwehrweg (Rundweg um Lemgo) L – Rundweg um Lügde
Kleiner Führer durch die Vielfalt ...
N – Nelkenweg (Rundweg um Blomberg) R – Residenzweg um Detmold R – Rundweg um Rischenau S – Salzeweg (Bad Salzuflen) S – Rundweg um Schlangen Abweichend davon ist der Augustdorfer Rundweg mit einem Kreis, der Lager Rundweg als Wappenweg gekennzeichnet. Wanderparkplätze sind der Ausgangspunkt für eine große Zahl von Rundwanderwegen, meistens mit A und einer Zahl, manchmal auch nur mit einer Zahl oder anderen Zeichen (z. B. in Oerlinghausen) gekennzeichnet. Ein Trend der letzten Jahre sind auch Themenwege. Zu nennen sind der Zwerg-Anton-Weg in Barntrup–Alverdissen, die Klimaerlebniswege (z. B. in Schlangen, Bad Lippspringe und Detmold) sowie der Naturparktrail „Natur-Zeit-Reise” im Schwalenberger Wald und die Themenwege im Extertal (z. B. die Mühlendrift und die Wilddiebsroute). Es gibt auch örtliche Streckenwege, so der Lerchenspornweg im Kalletal (gekennzeichnet mit einem weißen Balken). Eine Besonderheit sind die Vitalwanderwege „VitalWanderWelt“ in Bad Salzuflen und Bad Meinberg, die dem Gesundheitswandern dienen sollen. Erfreulich ist, dass es in Lippe jetzt auch „kurze Qualitätswege” gibt, so die in diesem Buch beschriebene Velmerstotroute und auch die Leistruper-Wald-Route. Fast alle der im Buch vorgestellten Wege sind in der Natur mit Wegezeichen ausgeschildert. Wenn das nicht der Fall ist, wird in der Karte mit „WoK” (Weg ohne Kennzeichnung) darauf hingewiesen.
Markierung der besonderen Art
Wappenweg Lage
NaturZeitReise
VitalWanderWelt
LeistruperWaldRoute
VelmerstotRoute
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Markierung Rundwanderweg und S-Weg
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Einführung
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Unterkapitel/Wanderung
WANDERUNGEN SĂźdostlippe und Blomberger Becken
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Wanderungen | Südostlippe
Den Köterberg entdecken Elke Schäfer Auf drei Themenwegen (Siedler-Tour, Panorama-Tour und Natur-auf-der-Spur) lässt sich die höchste Erhebung des Lipper Berglandes jetzt neu entdecken. Durch eine Kombination können Sie Ihre Wanderungen beliebig verlängern. Siedler- und Panorama-Tour sind über einen Zugangsweg aus dem Dorf erreichbar. Der Weg Natur-auf-der-Spur startet auf dem Gipfel. Start 1 und 2: Parkplatz Dorf Köterberg, Start 3: Auf dem Gipfel Strecke: Siedler-Tour: 4,1 km, Panorama-Tour: 3,8 km, Natur-aufder-Spur: 3 km Einkehrmöglichkeiten: Köterberghaus, 32676 Lügde-Köterberg, Tel. 05283 / 6 59, täglich von 9 Uhr bis zum Sonnenuntergang geöffnet
SiedlerTour Start: P Dorf Köterberg
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Siedler-Tour Der Name des Themenweges erinnert an die Wiederbesiedlung des gegen Ende des 14. Jahrhunderts durch Pest und Kriegszüge weitgehend entvölkerten lippischen Südostens. Nachdem der Kreuzherrenorden 1432 das verlassene Kloster Falkenhagen übernommen hatte, warben die Klosterbrüder Siedler aus dem Ravensberger und Herforder Raum an, denen sie Klosterländereien gegen jährliche Abgaben von Getreide und Vieh gegen Erbpacht zur Verfügung stellten. Das abgeschiedene, wüst liegende Dorf Köterberg konnte aber erst um 1531 neu besiedelt werden. Zwei aus dem 19. Jahrhundert stammende Wegekreuze an der Köterbergstraße und der Nieser Straße zeigen, dass die Dorfbewohner auch nach der Reformation und der Auflösung des Klosters die Zugehörigkeit zur katholischen Gemeinde bewahrt haben. Die abgeschiedene geographische Lage des Ortes war in früheren Zeiten eine Herausforderung, da die Schul- und Kirchwege nach Niese oder Falkenhagen lang und steil waren. Die Menschen lebten hier von der Land- und Forstwirtschaft oder vom Handwerk. Die Lockungen vermeintlicher Schätze im Inneren des Berges haben im 16. Jahrhundert zu Bergbauversuchen geführt, die aber nicht erfolgreich waren.
Noch bis 1970 sorgte ein besonderes Fest für Abwechslung im Dorfleben. Am 1. Mai wurde in der Mergelkuhle am Köterberg der Mai-König ausgeschossen, der sich dann eine Maikönigin erwählte. Unter den alten Eichen im Ort wurde anschließend mit vielen Gästen kräftig gefeiert. Bis heute lockt am Ostersonntag das Osterfeuer auf dem Gipfel jedes Jahr viele Menschen aus nah und fern an. Gespannt wird dann geschaut, wie nach und nach im weiten Umland die Osterfeuer entzündet werden. Vom Parkplatz an der Wanderkarte leitet uns das Wanderzeichen Siedler-Tour 1 auf einem Zugangsweg in südlicher Richtung zu unserem Rundkurs. Gleich neben dem Parkplatz entdeckt man unscheinbar am Kloster Falkenhagen Weg links ein technisches Denkmal, eine mit Wasserkraft angetriebene Pumpanlage von 1920. Sie diente bis 1976 zur Wasserversorgung der Siedlung. Vorbei an dem ursprünglich 1891 im Unterdorf errichteten Glockenstuhl mit der Inschrift: „Den Neid jag‘ auf der Stelle fort, aus Neid geschah der erste Mord“, erreichen wir bald eine Mergelgrube mit auffälligen roten Mergelschichten (1). Die Gesteinsschichten wurden vor ca.
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Kapitel
Überschrift 3
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200 Millionen Jahren abgelagert und gehören zum Mittleren Keuper. Die tonigen Mergel sind aus Sedimenten entstanden, die in einer flachen Meeresbucht abgelagert wurden. Auffällig ist der Blütenpflanzenreichtum. Zahlreiche Wärme und Kalk liebende Arten wachsen in der sich nach Westen hin öffnenden Grube. Wir biegen links ab, steigen kurz den Hang hinauf und wandern dann nach links am Waldrand entlang. Der schmale Pfad bietet Ausblicke auf den Ort Köterberg und 26
Unterkapitel/Wanderung
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Hรถhenprofil des Panoramaweges (2)
Strohberg
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