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Stahlbauheute 3/2020
Neue Fassaden
AGC Interpane
Solar Carve Tower
Erscheinungsbild des Solar Carve in New York © Timothy Schenck/Focchi/Studio Gang
Die fortschreitende Urbanisierung verlangt von Architekten und Planern immer neue Ideen, wie genügend Tageslicht in die Straßen gelangt. Denn insbesondere Megacitys werden enger, Wolkenkratzer werfen enorme Schatten. Neue Wege gingen die Architekten von Studio Gang bei »Solar Carve« in New York. Sie entwarfen das zwölfstöckige Bürogebäude mit 13.500 m² Nutzfläche auf Basis eines Konzeptes, das sie »Solar Carving« nennen: Der Verlauf der Sonne binnen eines Tages wurde genau analysiert. Anschließend bestimmten sie einige Teile des Gebäudes, »schnitten« sie he-
raus und verschlossen die Fehlstellen mit schrägen, polygonartigen Glasflächen. Neben mehr Sonnenlicht auf dem Straßenlevel resultieren hieraus viele weitere Vorteile: In Verbindung mit den niedrig reflektierenden Sonnenschutzgläsern ipasol neutral 38/23 und ipasol neutral 70/37 von AGC Interpane senkt die Geometrie den Wärmeeintrag und vermeidet es, dass die Autofahrer auf dem anliegenden West Side Highway geblendet werden. Auch die Kollisionsgefahr für Zugvögel wird so verringert. Wer sich am Nachmittag im Frühling auf der New Yorker »High Line« bewegt, sollte die Wärme der Sonne spüren. Doch Sonne ist hier nicht garantiert, denn die Straße schneidet sich durch den »Meatpacking District«, einen eng bebauten Teil der Stadt. Im Falle des Solar Carve Tower gewährleisten die Architekten von Studio Gang das Vordringen der Sonnenstrahlen in die unteren Ebenen durch eine besondere Fassadenkonstruktion. Das Bürogebäude auf der 10th Avenue vermeidet große Schatten auf der High Line, indem die facettierte, gläserne Vorhangfassade »zurückweicht« und den Sonnenstrahlen den Weg freigibt. Als Verglasung wählten die Architekten die nach Cradle to Cradle ökologisch zertifizierten ipasol neutral 38/23 und ipasol neutral 70/37 von AGC Interpane. Ersteres verfügt über einen niedrigen g-Wert von nur 23 % und schützt exzellent vor dem Aufheizen der Räume. In anderen Bereichen entschied man sich für das hochselek-
Polygonartig, organisch, fragmentiert: Struktur der Glasfassaden aus unterschiedlichen Perspektiven © Timothy Schenck/Focchi/Studio Gang