Stahlbau heute 3/2022

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Regionalpark Rhein-Main Ein Baum ist ein Baum! mehr* architekten Brauereihalle in Kirchheim unter Teck Bauen mit Stahl Gestern Heute Morgen © Regionalpark RheinMain © Sebastian Schels formTL Foliendach für den Ausblick zum Himmel in Braunschweig Ector Hoogstad Architecten Weltgrößte Fahrradgarage in Utrecht ATP Architekten Markas Headquarter in Bozen © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof © Hanno Keppel © ATP/Olaf
Stahlbau heute
Becker
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INTERNATIONALE PLATTFORM FÜR ARCHITEKTEN, INGENIEURE UND DIE BAUWIRTSCHAFT ÜBER 100 REFERENTEN AUS 30 NATIONEN Auszug aus der Themenliste:
Gebäudehüllen
von Fassaden
Fassadenintegrierte Photovoltaik
Glas für moderne Gebäudehüllen
Parametrisches Design und digitale Fertigung
Bauen in einer nachhaltigen Welt
Membranen für hochleistungsfähige Gebäudehüllen
Serielles Sanieren mit vorgefertigten Fassaden 17th
Building Skins Conference & Expo 20. 21. Oktober 2022, Bern, Schweiz Anmeldung unter www.abs.green

Stahlbauten von der Vergangenheit bis in die Zukunft

Als wir Anfang des Jahres erstmals »Stahlbau gestern, heute und morgen« thematisiert haben, war unsere Inten tion, anhand ausgesuchter Beispiele zu verdeutlichen, dass und warum Stahl bauten stets sogenannte Innovationstreiber sind, sie es schon immer waren und es weiterhin bleiben werden. Der Blick von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft bot und bietet aber noch einen zweiten Mehr wert, indem er die unterschiedlichen Entwicklungen in puncto Gestaltung, Konstruktion, Fertigung und Monta ge besser einzuschätzen hilft: Jeder Fortschritt fußt bekanntlich auf dem Wissen um die bereits vorhandenen Grundlagen.

Wir haben uns deshalb entschlossen, diesen Ansatz beizubehalten und nicht nur aktuelle Konzepte und Projekte vorzustellen, sondern in jeder Ausga be zumindest auch einen realisierten Entwurf in Erinnerung zu rufen und zu würdigen, der ehedem mit Neuerun gen aufwartete und daher als wegwei send galt und gilt. Die Zahl der infrage kommenden »historischen« Gebäude und Strukturen ist freilich sehr groß, es bedarf also einiger Auswahlkriterien: Um nun eine möglichst umfassende Bandbreite einbeziehen zu können, konzentrieren wir uns hier auf Lösun gen von eher unbekannter Natur, die für ihre Entstehungszeit gleichwohl typisch und dank ihrer überzeugenden Qualität bis dato exemplarisch sind.

Und so erstreckt sich das Spektrum auf den nachfolgenden Seiten vom »Eisen baum« im Regionalpark Rhein-Main über das Foliendach des Lilienthalhau ses in Braunschweig und die »Welt größte Fahrradgarage in Utrecht« bis hin zum Markas Headquarter in Bozen und einer Brauereihalle in Kirch heim unter Teck, komplettiert durch die »Grüne Lärmschutzwand für die Inntal-Autobahn« und damit einer erst seit Kurzem in Ausführung befindli chen Arbeit, die sich unter ästhetischen wie technischen Aspekten sicherlich als bahnbrechend bezeichnen lässt. Das heißt, die in Ausgabe 3/2022 von »Stahlbau heute« dokumentierten Bauwerke erfüllen allesamt hohe bis höchste Anforderungen – und veran schaulichen derart das enorme, von der Vergangenheit bis in die Zukunft reichende Potenzial der Stahlbauweise. Eine weitere Gelegenheit, um sich nach oder neben der Lektüre des vor liegenden Heftes über die Stahlbauwei se und deren Vorzüge zu informieren, eröffnet der in wenigen Tagen begin nende Deutsche Stahlbautag in Berlin: ein Branchentreffen für Verbandsmit glieder, Architekten und Ingenieure, Stahlbauunternehmen und andere Stahlbauinteressierte aus dem In- und Ausland, dessen Programm vielfältige Ein- und Aussichten zu gewinnen ver spricht. Wir sind dabei!

Editorial Stahlbauheute 3/2022 3

Editorial

Stahlbauten von der Vergangenheit bis in die Zukunft Bauen mit Stahl – Gestern Heute Morgen

Ein Baum ist ein Baum!

Brauereihalle in Kirchheim unter Teck Der besondere Stahlbau

Foliendach für den Ausblick zum Himmel in Braunschweig

in

Lärmschutzwand für

Inntal-Autobahn

4 Stahlbauheute 3/2022 Inhalt
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©
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17 Weltgrößte Fahrradgarage
Utrecht 23 Grüne
die
Nachhaltiges Bauen mit Stahl 25 Markas Headquarter in Bozen Fassaden 29 Ärztezentrum in Marburg mit gewölbter Photovoltaikfassade 31 Glaswellenfassaden als spektakuläre Lösungen Feuerverzinken & Korrosionsschutz
Feuerverzinkter Stahl nachhaltiges Bauen
Längste Fußgängerbrücke der Welt Brandschutz 35 Doppelte Sicherheit dank Vormontage und Feuerwiederstand 36 Mehr Zeit und mehr Sicherheit im Brandfall Ein Baum ist ein Baum!
Regionalpark RheinMain
©
Brauereihalle in Kirchheim unter Teck
Sebastian Schels

Projekte | Produkte | Verfahren 37 Dämpfer für Indiens längste Meeresbrücke 38 Präzise Laser-Glasbearbeitung als Lohnfertigung 39 Marktführer für Korrosionsprüfanlagen 40 Messegebäude in Budapest 42 Individuelle Hebelösungen für Anlagen zur Metallbeschichtung 43 Betreuung aller The-Squaire-Liftanlagen am Frankfurter Flughafen 44 Schnellste Bohranlage für die Stahlindustrie 45 Expressfertigung für Normbolzen 46 Maßgeschneidert und flexibel: Hochwertige Stahlkonstruktionen aus einer Hand 47 Tragwerk aus dekarbonisiertem Stahl Aus Wirtschaft und Verbänden 48 Wechsel in der Geschäftsführung 49 100 Jahre Innovationen im Dialog mit dem Handwerk 50 Stahlindustrie begrüßt Beschleunigungskommission zur Rheinvertiefung 50 40-jähriges Jubiläum der ersten Solar Strom Anlage Europas 51 Humboldt Stipendiatin am Institut für Stahlbau 51 Neuer Präsident 52 Symbolischer Spatenstich für innovatives Walzwerk im sächsischen Riesa 53 Emscher-Renaturierung unterstützt Wirtschaft im Ruhrgebiet

Veranstaltungen 54 Züblin-Stahlbaupreis 2022 55 Dresdner Stahlbaufachtagung 2022 57 wer macht was 61 Impressum

Inhalt Stahlbauheute 3/2022 5
Foliendach für den Ausblick zum Himmel in Braunschweig © Hanno Keppel Weltgrößte Fahrradgarage in Utrecht © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Markas Headquarter in Bozen © ATP/Olaf Becker

Regionalpark RheinMain Pilot Ein Baum ist ein Baum!

Der Eisenbaum am Regionalparkweg

RheinMain will Natur nicht imitieren, sondern technisch in terpretieren und gibt Aussicht bis in den Odenwald.

Der Eisenbaum

Obwohl das Gebilde schon seit 15 Jahren auf einer Anhöhe oberhalb der Wiesenmühle steht, wirkt es noch immer irritierend. Von freiem Feld um geben, steht ein 18 m hohes, stählernes Gebilde, das vorgibt, ein Baum zu sein und dabei doch eindeutig menschli chen Ursprungs ist. Dem Stamm und seinen zehn Ästen fehlt alles Filigrane, auch die Konstruktion bemüht sich, mit den sich verändernden Wuchsrich tungen der Äste etwas »Baumartiges« nachzubilden. Es bleibt dennoch ein anthrazitfarbenes Gerippe, das sich als technisches Konstrukt nicht verleugnen kann und dies auch nicht will. Allein schon die »Blätter«, große quadratische Bleche, 3 mm dick und 70 cm × 70 cm groß und grün angemalt, zeigen, dass keine Imitation versucht wurde, sondern sich dem Originalvor bild anzupassen.

Die Aussichtsplattform

Während ein Baum einfach aus einem Samen wächst, hat der Eisenbaum einen Bauherrn: die Regionalpark RheinMain Pilot GmbH. Die Idee dazu hatte Regionalpark-Geschäfts führer Lorenz Rautenstrauch, den Ent wurf lieferte Frank Geelhaar, realisiert wurde der stählerne Baum von der Flörsheimer Firma Dasbach. Die Kro ne hat einen Durchmesser von 13 m, der Stammdurchmesser am Boden be trägt 1,20 m. Der Stamm hält sich nicht mit Wurzeln im Boden, sondern ist mit 24 Schrauben, jeweils 1,40 m lang und 3,50 cm im Durchmesser, mit dem Be tonfundament verbunden. Das hat die Form eines dreistrahligen Sterns mit einem Durchmesser von 15 m. Jeder dieser Fundamentriegel ist 1,50 m breit und 1,70 m tief.

Seine Standfestigkeit hat der gut 190.000 e teure Eisenbaum, der im Mai 2007 errichtet wurde, schon lange

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Der Eisenbaum mit »Blättern« und Aussichtsplattform © Regionalpark RheinMain

unter Beweis gestellt und allen Stür men getrotzt, denen er als Solitär auf der windigen Freifläche ausgesetzt ist. Während sich Bäume vergleichbarer Größe von Amateuren und ohne Hilfsmittel kaum beklettern lassen, lädt der Eisenbaum gerade dazu ein. Eine sich am Stamm entlang winden de Stahltreppe führt zu einer auf 9 m Höhe gelegenen Aussichtsplattform. Von dort haben die Besucher einen eindrucksvollen Blick über das RheinMain-Gebiet, von Frankfurt bis in den Odenwald, den Taunus und in den Rheingau hinein.

Auf der Aussichtsplattform wird das Grundmotiv des Baumes, Natürlich keit technisch nachzuahmen, weiter auf die Spitze getrieben. Obwohl in sei nen Ästen kein einziger Vogel nistet, ist vielstimmiges Gezwitscher zu hören. Es sind Tonaufnahmen, die über einen Lautsprecher abgespielt werden. Die Energie dazu kommt von Solarzellen. Wer zehn Minuten Zeit hat, kann sich auch die Geschichte des Baumes an hören, die ebenfalls als Tonaufnahme abgespielt wird.

Wer die Aussichtsplattform besuchen möchte, die uneingeschränkt und kostenlos zur Verfügung steht, erreicht den Baum über den Regionalparkweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Der nächstgelegene Parkplatz ist an der Wiesenmühle am Wickerbach. Von dort aus muss noch der Anstieg zur Anna-Kapelle bewältigt werden. Dann noch gut 100 m und der Eisenbaum ist erreicht. Der soll nicht nur als begeh bare Skulptur dienen, sondern auch zu kritischem Nachdenken über das The ma Gentechnik anregen.

Erstveröffentlichung bei VRM GmbH & Co. KG.

BauHErr + IdEEnGEBEr

Regionalpark RheinMain Pilot GmbH, Flörsheim

Entwurf

Frank Gelbhaar

StaHlBau Stahl- und Metallbau Dasbach GmbH, Flörsheim

Bauen mit Stahl Stahlbauheute 3/2022 7 Gestern Heute Morgen
Impressionen aus der Bauphase der Stahlkonstruktion © Regionalpark RheinMain Kunstgebilde am Regionalparkweg Rhein-Main © Peter Schmitz

mehr* architekten Brauereihalle in Kirchheim unter Teck

In einer »Brauerei auf Zeit« wird unter der Burg Teck am Rande Kirchheims Bier ge braut. Nicht in einem typischen Backstein bau, sondern in einer dem umliegenden Gewerbemischgebiet angepassten und dennoch gefälligen Industriehalle, in der sich Tradition, Zweckmäßigkeit und anspruchsvolles De sign stilvoll ergänzen. Das Backsteingebäude mit Schriftzug einer Biermarke sucht der Besucher ebenso ver gebens wie den hohen, gemauerten Schorn stein, der sich sonst über traditionelle Brauereien erhebt.

Erscheinungsbild

Das lokale Architekturbüro mehr* architekten stellte im schwäbischen Kirchheim unter Teck Anfang 2021 einen länglichen Industriebau fertig, bei dem nur ein kleiner Biergarten mit klassischen Sitzbankgarnituren und

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Straßenfront des »ländlichen« Industriebaus © Sebastian Schels Brauereigebäude mit kleinem Biergarten © Sebastian Schels Lageplan © mehr* architekten

Sonnenschirme auf eine Brauerei mit Bierverkauf und kulturellem Angebot hinweisen. Die Brauerei liegt am Ran de Kirchheims, abseits des alten Stadt kerns. Die Aufgabenstellung bestand im Bau einer Industrie-/Gewerbehalle ähnlich den Industriebauten der Nach barschaft. Anstelle einer Brauerei sind zukünftig auch andere Nutzungsfor men der Halle denkbar. Alle für den

Brauereibetrieb notwendigen Anlagen sind deshalb rückbaubar. Seit der Fer tigstellung ist das junge Unternehmen »Braurevolution« Mieter auf unbe stimmte Zeit.

Kubatur und Bauweise Während der Grundriss des Gebäu des funktional gehalten ist, besticht das einfache Volumen mit einem eigenwilligen Satteldach. Die asym metrische, an einen Schornstein erin nernde Dachform gibt dem Projekt seine unverkennbare Kubatur. Statt Backsteinmauern bilden kostengüns tigere Betonteile die Giebelwände des Stahlträgerbaus. Durch die überhöhte Bauweise und den Materialwechsel hin zu Sichtbeton »werden die Vorderund Rückseiten, zwischen denen sich der mit Profilitverglasung verkleidete Stahlbau aufspannt, deutlich erkenn bar«, so die Projektbeschreibung von mehr* architekten.

Für gleichmäßiges Tageslicht und eine angenehme Arbeitsatmosphäre im ca. 750 m² großen Halleninnenraum sorgt ein über dem First aufgesetztes Licht band aus Profilglas.

Erschließung

und Innenraum

Den Eingangsbereich auf der Ostseite der Betonfassade bilden eine über

Bauen mit Stahl Stahlbauheute 3/2022 9 Gestern Heute Morgen
Produktionsanlagen und Lagerflächen im Halleninneren © Sebastian Schels
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Konstruktion aus Stahlträgern
mehr* architekten Grundriss EG
mehr* architekten

große runde Fensteröffnung und eine Doppelflügeltür. Die Anlieferung erfolgt durch ein massives Industrietor mit Vordach an der Hallensüdseite. Den Innenraum prägen die Giebel wände mit der Dachgaube. Die Halle mit den eingestellten Elementen wurde unterteilt in den Bar- und Bürobereich und gegenüber den charakteristischen Braukesseln. Weiße Stahlträger, trans luzentes Profilglas und helle Holztöne bilden die Hülle für die handwerkli che, bodenständige Braukunst.

Im nur mäßig inszenierten Innenraum wurden die Materialien schlicht und industriell gehalten. Auf Stahlstützen, losgelöst von der Bodenfläche, steht der rückbaubare, holzverschalte Büro bereich. Ebenfalls zurückgebaut wer den kann ein eingestellter Baukörper, in dem Nebenräume und das Kühlla ger untergebracht sind. Der WC- und Küchenkubus mit technischen Anla gen ist nicht rückbaubar.

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Schnitt © mehr* architekten Betonteile als Giebelwände © Sebastian Schels »Schaulager« bei Dunkelheit © Sebastian Schels

»Schaulager« mit Anspruch Wie eine Art Schaulager wirkt das architektonische Bild der neuen Brauereihalle. Die Produktion der Biersorten, die Lagerung von Hopfen und Malz sind ebenso zu sehen, hören, riechen und schmecken wie der Akt des Brauens in den Kesseln und die Verkostung am Ort des Geschehens. Im großen Hauptraum mit der offenen Theke können die Besucher zwischen silbernen und kupfernen Braukesseln und Lagertanks Platz nehmen.

Die Atmosphäre im nördlichen Be reich des Innenraums wird durch den unverbauten Blick auf die Dachkonst ruktion und den ungehinderten Einfall von Tageslicht unterstrichen. Naturfar bene Platten aus Holzwolle kleiden die beiden Giebelseiten aus und wirken sich positiv auf Akustik und Raumkli ma aus. Gut einsehbar lagern Kisten und Flaschen an der Schmalseite des Gebäudes in einem massiven Indus trieregal. Die Halle ist funktional, industriell mit ästhetischem Anspruch: An der nördlichen Längsseite des Baus steht die Flaschenwaschanlage – eine hellgrüne Maschine, deren Farbton sich in der Eingangstür wiederfindet. Gleichzeitig ist, wie vorgegeben, die architektonische Hülle losgelöst von ihrem Innenleben und könnte auch für andere Zwecke genutzt werden.

wEItErE InfOrMatIOnEn mehr* architekten Brodbeck, Rössler, van het Hekke Partnerschaft mbB D-73230 Kirchheim unter Teck Tel.: +49 (0)7021/8073822 info@mehrarchitekten.de www.mehrarchitekten.de

Stahlrohre der Extraklasse

Mannesmann Line Pipe ist einer der weltweit führenden Hersteller von HFI-längsnahtgeschweißten Stahlrohren für die verschiedensten Anwendungsbereiche.

Geradezu spektakulär ist der Einsatz unserer Rohre beim Ausbau der Messe München: Mit dem Ausbau von Hallen und Conference Center ist die überdachte Ausstellungsfläche auf 200.000 m2 gewachsen. Für die hoch anspruchsvolle Dachkonstruktion der neuen Hallen lieferten wir insgesamt 867 Stahlrohre mit einem Gewicht von 424 Tonnen in höchster Qualität und Güte.

Zahlreiche Konstruktionsbüros, Ingenieure und Stahlbau-Unternehmen schätzen HFI-geschweißte Stahlrohre als wirtschaftlichere und technisch überlegenere Lösung. Unsere längsnahtgeschweißten Rohre können mit engeren Toleranzen, flexibleren Längen und einer optisch höherwertigeren Oberfläche hergestellt werden. Die Rohre ermöglichen eine Leichtbauweise mit hoher Festigkeit. Dass zusätzlich auch Gewicht gegenüber Nahtlosrohren eingespart werden kann, macht solch spektakuläre Konstruktionen oft überhaupt erst möglich!

Bauen mit Stahl Stahlbauheute 3/2022 11 Gestern Heute Morgen
In
Mannesmann Line Pipe GmbH
der Steinwiese 31 · 57074 Siegen, Germany Tel.: +49 271 691-0 · Fax: +49 271 691-299
info.mlp@mannesmann.com www.mannesmann-linepipe.com
© Messe München

formTL

Foliendach für den Ausblick zum Himmel in Braunschweig

Otto Lilienthal gebührt die Ehre, als Erster Gleitflüge durchgeführt zu haben. Und so beruhen auch die noch heute gültigen Beschreibungen der Flugzeugtragflächen auf seinen Erfahrungen. Nun wurde ein Gebäude in Braunschweig errichtet, das seinen Namen trägt.

Name, Lage und Haus

Das viergeschossige Gebäude wurde 2017 eröffnet und in direkter Nachbar schaft zum Luftfahrt-Bundesamt ange siedelt. Eigenwillig und innovativ wie Lilienthal, basiert die Geometrie auf der dreieckigen Form des Baugrund stücks, die der Architekt freilich an drei Seiten ausgebaut hat. Das Resultat ist ein lichtdurchflutetes Atrium, das als Lichthof das Herzstück des Lilienthal hauses bildet. Öffentlich zugänglich bietet es Platz für Veranstaltungen, Ausstellungen und Vorträge. Blickfang ist eine frei stehende Wendeltreppe aus weiß lackiertem Stahl, die zur Er schließung der Büroräume in den vier Obergeschossen dient.

An der stumpfen Dreiecksseite, direkt unterhalb des Daches, befinden sich ein Bereich mit Besprechungsräumen, Skylounge genannt, sowie eine vorge lagerte Terrasse, wobei über allem ein

Grundriss © Architekten Rüdiger/formTL

12 Stahlbauheute 3/2022 der besondere Stahlbau
Neubau am (entstehenden) Forschungsflughafen Braunschweig © Hanno Keppel

ETFE-Großkissen als transparenter Abschluss schwebt. Das heißt, ober halb der massiv ausgeführten Außen wände kippt die Fassade nach außen und öffnet das Atrium quasi gen Him mel. Das Dach löst sich also vom ei gentlichen Baukörper, wirkt durch die vermeintlich fehlende Tragkonstrukti on noch leichter und verliert sich dann optisch im Seilnetz und den Folien.

der besondere Stahlbau Stahlbauheute 3/2022 13
Blick aus der Skylounge ins Innere der Tragstruktur © Hanno Keppel Dachdraufsicht © formTL Längs- und Querschnitt des Kissendachs © formTL

Entwurf der Dachstruktur Ursprünglich sollte ein Glasdach entstehen. Die letztendlich gewählte Lösung bietet aber diverse Vorteile. Die Folie selbst ist B1 nichtbrennend abtropfend und hat einen Schmelz punkt von 280 °C, bei höheren Tem peraturen zieht sie sich außerdem zusammen und öffnet die Dachfläche in weiteren Bereichen. Die umlaufen de Stahlkonstruktion wurde oberhalb des Massivbaus angeordnet, sodass sich direkt über dem Atrium nur die 10-mm-Edelstahlseile befinden, aber keine größere Masse, die im Brandfall herabfallen könnte.

Ausschlaggebend für diese Lösung war hingegen das überwiegend »konstruk tionslose« Erscheinungsbild, deren Tragprinzip einfach ist: Sowohl die Fo lie als auch die Seile tragen die Lasten über Krümmungen ab – und je mehr Krümmungen zugelassen werden, desto schlanker können die einzelnen Elemente dimensioniert werden. Bemessungsrelevant waren indessen die Schneelasten mit 156 kg/m². Diese Belastung muss im Bedarfsfall über drückt werden, um die Entwässerung des Dachs zu den Seiten zu gewährleis ten. Der Innendruck war deshalb auf über 1.600 Pa zu erhöhen, was sich auf die Kräfte in der Hülle und an den Auf lagern niederschlägt. Für Abhilfe sor gen dabei die Krümmungen. Das Kis sen wurde sehr bauchig konzipiert, um die Kräfte reduzieren. Auch Wölbun gen der einzelnen Folienfelder wurden zugelassen, und zwar mit der Absicht, die Abstände der Seile untereinander möglichst groß zu halten. Und den

noch wird das Volumen von 1.100 m³ lediglich bei horizontaler Betrachtung sichtbar – bestens erkennbar aus der Skylounge aus zu sehen, denn von dort eröffnet sich einem der Blick ins Innere des Tragwerks, in den Luftraum. Resultat des Entwurfsgedankens sind 10-mm-Spiralseile 1×19 aus Edelstahl 1.4401 in einem Abstand von ca. 1.500 mm sowie eine dazwischenlie gende, 250 µm dicke EFTE-Folie. Letz tere ist nicht mechanisch mit den Sei len verbunden und legt sich nur durch den Druck auf ihnen ab. Der lose Druckkontakt hat zudem den Vorteil, dass sich die beiden Elemente gegen seitig verschieben und so Spannungs spitzen ausgeglichen werden können: Die Folie schwimmt sozusagen auf der Seilunterkonstruktion.

Die Konfektionierung der gesamten Fläche von 420 m² erfolgte an einem Stück, wobei die drei Folienlagen im Werk miteinander dicht verschweißt und vor Ort dann lediglich entlang

14 Stahlbauheute 3/2022 der besondere Stahlbau
Atrium als Herzstück des Lilienthalhauses © Hanno Keppel Lichthof auf dreieckiger Grundfläche © Hanno Keppel

dem umlaufenden Randträger mit Alu miniumprofilen festgeklemmt wurden. Dadurch ist im Vergleich zu einzeln ge klemmten Kissenlagen eine recht hohe Dichtigkeit vorhanden.

Entwässerung und Wärmeeintrag Da im Atrium eine Beleuchtung mit abgehängter Konstruktion erforderlich war, bot es sich an, ein horizontales Entwässerungsrohr unterhalb des Kis sens anzuordnen. Das heißt, es wurden flexible Schläuche mit 40-mm-Durch messer gewählt und linear unterhalb jenes abgehängten Rohres installiert, sodass sich eine Redundanz ergab:

TransSteel Pulse

Die Puls Funktion bei der TransSteel 3000 C Pulse, 4000 Pulse und 5000 Pulse ermöglicht schnellere Schweißgeschwindigkeiten bei größeren Materialstärken. Durch den Puls-Lichtbogen verringert sich auch die Nacharbeit, da weniger Schweißspritzer entstehen.

Mehr Informationen zur TransSteel Pulse Geräteserie unter: www.fronius.de/transsteel

der besondere Stahlbau Stahlbauheute 3/2022 15
Seilanschluss (außen) und Erscheinungsbild von innen © formTL/Hanno Keppel Isometrie des Kissendachs © formTL
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Sollte ein Schlauch verstopft oder ab geknickt sein, bleibt das Gesamtsystem dennoch funktionsfähig. Genau wie bei Glasüberdachungen war auch hier das Problem des som merlichen Wärmeintrags zu lösen. Da andere Alternativen nicht realisierbar erschienen, musste die obere Lage der Kissen bedruckt werden, um den gWert in einen vertretbaren Bereich zu »bekommen«. Da 0,30 oder weniger gefordert waren, galt es einen sehr hohen Bedruckungsgrad zu erzielen: Durch die große Gesamtfläche, ohne aufwendige und enge Unterkonstruk tion, ist die Wirkung des Dachs sehr homogen, leicht und trotzdem trans parent. Die Bedruckung wird lediglich im Vergleich zum ungestörten Blick auf den Himmel wahrgenommen. Als Fassung der Dachfläche dient ein umlaufender gebogener Rahmen aus Rohren mit einem Durchmesser von 168,30 mm, der zum Abtrag der Ho rizontallasten aus der Kissenvorspan nung und den äußeren Lasten auf der Attika des Massivbaus aufgeständert und auf die Decke über dem dritten Obergeschoss nach außen abgespannt wurde.

Konstruktion und Herstellung

Das Dachtragwerk hat ein Flächen gewicht von 1,50 kg Seile/m² und

zusätzlich 1kg Folie/m². Berücksichtigt man auch die Stahlkonstruktion ab Oberkante Massivbau, so liegt das Konstruktionsgewicht bei ca. 23 kg/m² inklusive der Tragstruktur für die um laufenden Fassaden.

Aus Sicherheitsgründen und zur Be gehung wurde ein leichtes Sicherungs netz eingehängt, bevor man mit dem

Einbau der unteren Seile begann. Danach wurde das bereits fertig kon fektionierte dreilagige ETFE-Kissen mit einem Gesamtgewicht von 450 kg mittels Mobilkran eingehoben.

Schlussbemerkung

Die durchdachte Planung der Atri umüberdachung überzeugt in puncto Wirtschaftlichkeit durch den hohen Vorfertigungsgrad und die zügige Montage, sorgt aber in gleicher Weise für die gewünschte Nutzerfreundlich keit, da dieser Lichthof doch ganzjäh rig eine nachgerade vorbildlich zu nen nende Aufenthaltsqualität bietet.

BauHErr

Volksbank BraWo Projekt GmbH, Braunschweig arcHItEktEn Rüdiger Architekten, Dipl.-Ing. Architekt Hartmut Rüdiger, Braunschweig

tra GwErkS- und fOlIEnplanunG atrIuM formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau gmbh, Radolfzell

wEItErE InfOrMatIOnEn formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau gmbh D-78325 Radolfzell Tel.: +49 (0)7732/9464-0 info@formtl.de www.formtl.de

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Stahlkonstruktion zur Abtragung der Horizontallasten © formTL Transparente Überdachung des Atriums nach Fertigstellung © Hanno Keppel

Utrecht, die viertgrößte Stadt der Niederlan de und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, gilt als die fahrrad freundlichste Metropole des Landes. Rd. 125.000 Radfahrer und damit fast ein Drittel aller Einwoh ner sollen hier täglich unterwegs sein. Doch gerade die Fahrten der Pendler, die ihr Rad am Bahnhof zurücklassen und die Züge besteigen, hatten in den letzten Jahren zu Problemen geführt, da es nicht genügend Ab stellmöglichkeiten gab. Verstopfte öffentliche Plätze und Wege, die teils gefährliche Hindernisse für Fußgänger darstellten, waren das Resultat – und genau deshalb erfolgte eben dort der Bau eines Fahrradparkhauses aus Stahl, Glas und Beton.

Ector Hoogstad Architecten

Weltgrößte Fahrradgarage in Utrecht

Nation der Radfahrer

Die Niederlande sind seit je als Nati on der leidenschaftlichen Radfahrer bekannt. Laut Angabe der niederlän dischen nationalen Radfahrplattform (Stichting Landelijk Fietsplatform) soll das Land sogar mehr Fahrräder als Einwohner haben.

Damit liegt das Land im europäischen Vergleich klar an erster Stelle. In Deutschland ist das Fahrrad nur für 12 % das wichtigste Verkehrsmittel der Alltagsmobilität, im EU-Schnitt für lediglich 8 %.

Utrecht: Stadt des Fahrrads Utrecht, die viertgrößte Stadt der Nie derlande und Hauptstadt der gleich namigen Provinz, gilt als die fahrrad freundlichste Metropole des Landes. Rd. 125.000 Radfahrer und damit fast ein Drittel aller Einwohner sind hier täglich unterwegs. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden ca. 60 % aller Fahrten ins Stadtzentrum mit dem »Fiets« unternommen. Dafür gibt es gut ausgebaute Fahrradwege und Ver kehrssysteme.

der besondere Stahlbau Stahlbauheute 3/2022 17 HOV viaduct Noordstraat L d s n e e V p n Moreelsepark Laan van Puntenburg Catharijnesingel Catharijnesingel Bibliotheek Paviljoen Zuidblok Ector Hoogstad Architecten
Nördliche Ein- und Ausfahrt © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Lageplan © Ector Hoogstad Architecten

Doch gerade die Fahrten der Pendler, die ihr Rad am Bahnhof zurücklassen und die Züge besteigen, hatten in den letzten Jahren zu Problemen geführt, da es nicht genügend Abstellmög lichkeiten gab. Verstopfte öffentliche Plätze und Wege, die teils gefährliche Hindernisse für Fußgänger darstellten, waren die Folge.

Im Zuge der großen innerstädtischen Umbaumaßnahmen und Neustruktu rierung des gesamten Bahnhofsareals bot sich die Chance, diesen Missstand zu beheben. Auch in Utrecht war es in den 1960er- und 1970er-Jahren unter der Leitidee der autogerechten Stadt und dem Wunsch nach großen Einkaufszentren zu starken Eingriffen in das städtische Gefüge gekommen. Um das Gebiet rund um den Bahnhof aufzuwerten und zu einem lebendigen Teil des innerstädtischen Lebens zu gestalten, wurden die Schnellstra ßen rückgebaut und durch kleinere Durchgangsstraßen ersetzt sowie viele verlandete Kanäle reaktiviert. Der Utrechter Bahnhof, der als größter der Niederlande gilt, wurde modernisiert

sowie seine Kapazitäten ausgebaut und die Bussteige des öffentlichen Nahver kehrs um ihn herum neu angeordnet. Auch das größte Einkaufszentrum des Königreichs, die östlich direkt an den Bahnhof angebaute Hoog Catharijne Shopping Mall, musste zugunsten ei nes neuen Bahnhofsvorplatzes und öf fentlicher Fußwege in Teilen rück- und vollständig umgebaut werden.

Treppe, Tunnel, Parkhaus

Im Rahmen dieser Baumaßnahme konnte unterhalb des Platzes in zwei Bauabschnitten ein Fahrradparkhaus errichtet werden. Nachdem bereits im August 2017 der erste Abschnitt mit Plätzen für 6.000 Rädern eröffnet worden war, ist es seit August 2019 fer tiggestellt. Damit verfügt Utrecht nun neben dem größten Bahnhof und dem größten Einkaufszentrum des Lan

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Plaza mit Zugang zur Fahrradgarage und Bahnhofshalle (links) sowie Einkaufscenter (rechts) © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Schnitttaxonometrie südwestlicher Bereich © Ector Hoogstad Architecten

des über einen weiteren Superlativ: das mit 12.500 Stellplätzen weltweit größte Fahrradparkhaus. Den hierfür 2011 ausgeschriebenen geladenen Wettbewerb konnte das Rotterdamer Büro Ector Hoogstad Architecten in Zusammenarbeit mit den Den Haager Landschaftsarchitekten Sant en Co und dem Ingenieurbüro Royal Haskoning DHV, Amersfoort, für sich entschei den.

Zwei über 30 m breite einander gegen überliegende Treppenanlagen leiten die Besucher auf eine um 6 m ange hobene Fußgängerpassage, die »Stati onsallee«. Diese weitet sich zwischen dem Bahnhof und dem Einkaufscenter zu einem 8.750 m² großen Platz, von dem aus beide Bereiche erschlossen werden. Über dem Platz »schwebt« ein riesiger Baldachin, eine von Säulen getragene, an den Rändern unregelmä ßig geformte filigrane stählerne Dach konstruktion, die von großen runden Lichtkuppeln durchzogen ist. Sie stellt eine Konzession an die Centerbetrei ber dar, die durch den Teilrückbau ihre witterungsunabhängige Anbindung an den Bahnhof verloren haben.

Unter ihr zieht sich, angelegt wie eine unterirdische Fahrradschnellstraße, das dreigeschossige Parkhaus auf einer Länge von ca. 1,20 km unter der neuen Fußgängerpassage durch. Geschwin digkeit, Sicherheit und Nutzerfreund lichkeit waren nach Angaben der Ar chitekten die drei entwurfsbestimmen den Elemente; und eine Herausforde rung bei einer Bruttogesamtfläche von immerhin 21.373 m². Erschlossen wird es auf der mittleren Ebene. Die Zu fahrten an beiden Seiten liegen jeweils im Bereich der Treppenanlagen. Hier kann man entweder durch das Park haus wie durch einen Tunnel unter der

»Stationsallee« durchfahren oder eben sein »Fiets« abstellen.

Das Parkhaus wurde gemeinschaftlich zwischen der Stadt Utrecht, dem nie derländischen Schienennetzbetreiber ProRail und der niederländischen Eisenbahngesellschaft (NS) konzipiert und wird von diesen auch gemeinsam betrieben.

Der bereits 2017 fertiggestellte erste Bauabschnitt hatte nach kurzer Zeit montags, mittwochs und freitags eine Auslastung (Belegrate) von 80–90 %. Und an Dienstagen und donnerstags war er komplett belegt.

der besondere Stahlbau Stahlbauheute 3/2022 19
Wegeführung im Bereich der südöstlichen Zufahrt © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Zufahrtsbereich mittlere Ebene mit Pförtnerkanzel © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof

»Tunnelblick«

Die Wegeführung ist so angelegt, dass man durch große Eingangsportale und vorbei an einem Pförtner direkt zu ei nem Abstellplatz radeln kann. Die drei Ebenen werden in einem Einbahnstra ßensystem durch großzügige farbig hervorgehobene breite Radfahrwege erschlossen, von denen die »Parkbuch ten« abgehen. Bildschirme zeigen den Durchradelnden freie Plätze. In der gesamten Anlage gilt eine Geschwin digkeitsbeschränkung von 15 km/h. Das untere und obere Geschoss (Ebe nen -1 und +1) sind für individuelle Tagesparker vorgesehen. Im mittleren Geschoss (Ebene 0) befinden sich anmietbare Dauerstellplätze für Abon nenten.

20 Stahlbauheute 3/2022 der besondere Stahlbau
IN MIDDENTUNNEL éénrichtings fietszone NOORDERSTALLING UIT UIT IN +1 0 -1 voetgangerszone stallingszone stijgpunten fietspoint Schema Verkehrsführung © Ector Hoogstad Architecten opdrachtgever gewijzigd schaal Postbus 818 3000 AV Rotterdam Ector Hoogstad Architecten www.ectorhoogstad.com info@ectorhoogstad.com F +31 (0)10 4402100 T +31 (0)10 4402121 1 700 Gemeente Utrecht Stationsplein Oost Utrecht 1418 31-08-2017 W_100-A plattegrond begane grond opdrachtgever gewijzigd schaal Postbus 818 3000 AV Rotterdam Ector Hoogstad Architecten www.ectorhoogstad.com info@ectorhoogstad.com F +31 (0)10 4402100 T +31 (0)10 4402121 1 700 Gemeente Utrecht Stationsplein Oost Utrecht 1418 31-08-2017 W_101-A plattegrond verdieping 01 (entresol) opdrachtgever gewijzigd schaal Postbus 818 3000 AV Rotterdam Ector Hoogstad Architecten www.ectorhoogstad.com info@ectorhoogstad.com F +31 (0)10 4402100 T +31 (0)10 4402121 1 700 Gemeente Utrecht Stationsplein Oost Utrecht 1418 31-08-2017 W_1-1-A plattegrond verdieping -01 Grundrisse und Organisation der Ebenen © Ector Hoogstad Architecten Ebene -1 Ebene 0 Ebene +1 Ector Hoogstad Architecten S p O 02/26/1 SD_820_100 g g Ector Hoogstad Architecten 1418 S p O U h 02/26/13 SD_820_100 A omet ie beg g d Ector Hoogstad Architecten 1418 S at onsp e n Oost U rech SD_820_-0 Axonometrie ke der

Beidseits der Radwege befinden sich farblich abgesetzte Flächen zum Aufund Absteigen. Die Geschosse sind untereinander durch lange Rampen verbunden. Um das spätere Auffin den zu erleichtern, sind die Wände in jeder Ebene in einer anderen Farbe gehalten. Die Stellplätze sind wie in einem konventionellen Pkw-Parkhaus nummeriert. Jeder Stellplatz verfügt über eine Zug- und Hebelmechanik und bietet so Raum für insgesamt zwei

Räder: eines unten, eines darüber. Zusätzlich gibt es Dienstleistungsange bote wie einen Laden für Fahrradre paraturen und einen Verleih, der über 1.000 Räder im Sortiment führt. Auf allen Ebenen finden sich sogenannte Floor Manager als Ansprechpartner. Die Fahrradgarage ist rund um die Uhr geöffnet und wird bewacht. Hier kann man bis zu 24 h kostenlos parken. Erst ab dann wird eine Gebühr von 1,25 e/ Tag fällig.

Drei große Treppenanlagen verbinden das Parkhaus mit der darüberliegen den Plaza. Die Tunnel im untersten Geschoss führen in die große Bahn hofshalle oder zu den Gleisen. Um die Orientierung zu erleichtern und die unterirdischen Geschosse mit viel Tageslicht zu versorgen, sind die Treppenanlagen in verglasten Lichthö fen untergebracht, die als abgeschrägte gläserne Kegelstümpfe aus dem Platz herausragen. Zusätzlich erlauben

der besondere Stahlbau Stahlbauheute 3/2022 21
Einfahrt in das Parkhaus © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Durchfahrt auf Ebene 0 © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Sichtbeziehungen zwischen den Ebenen 0 und -1 © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Treppenhaus mit Lichtkuppel und Fenstern auf Ebene -1 © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Orientierungspunkt: aufweitende Säule der Platzüberdachung © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof

große Fenster in den Außenwänden Blicke auf die Gleise und die Bussteige. Ebenso großzügige Öffnungen im In neren ermöglichen Sichtbeziehungen zwischen den Geschossen.

Ein markantes Element in diesem Gefüge bilden die drei Ortbetonsäu len, die als Teil der Tragstruktur der Plazaüberdachung aus der Garage »er wachsen«. Ihre Basen weiten sich im untersten Geschoss trompetenförmig bis zu einem Durchmesser von 5 m auf und fungieren damit wie Verkehrsin seln im Inneren. Durch kreisförmige Aussparungen in den Decken werden sie nach oben bis auf die Plaza geführt, wo sie sich auf Höhe der Überdachung auf 1,20 m verjüngen. Mit ihrer Beto nung der Vertikalen bringen sie ein dynamisches Moment in die räumliche Wahrnehmung der horizontal ausge richteten Anlage.

Das Parkhaus ist weit mehr als ein Infrastrukturbauwerk. Mit seiner un gewöhnlichen Erscheinung und den überraschenden Einblicken in den »Untergrund« sowie die darüber ange ordnete Plaza bringt es eine belebende und daher ungewöhnliche architekto nische Komponente in die Innenstadt. Die Garage hat u. a. für den ersten Bau abschnitt bereits den niederländischen Betonpreis 2017 erhalten und war Ge winner des Architizer A+ Award 2018 in der Kategorie »Transport«.

BauHErr

Stadt Utrecht

Entwurf

Ector Hoogstad Architecten, Rotterdam

tra GwErkSplanunG

Royal Haskoning DHV, Rotterdam

BaulEItunG

Royal Haskoning DHV, Rotterdam

GEBäudEtEcHnIk

Royal Haskoning DHV, Rotterdam

BaupHySIk

DGMR Raadgevende Ingenieurs BV, Den Haag

lIcHtplanunG

ARUP, Amsterdam

a uSSEnrauMGEStaltunG plaza Buro Sant en Co, Den Haag

Die Erstveröffentlichung dieses Beitrags erfolgt in Ausgabe 5/6·2019 der [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur.

22 Stahlbauheute 3/2022 der besondere Stahlbau
Blick auf alle drei Parkebenen © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Parkbucht mit Stellplätzen © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Nebentreppenhaus und Zugang zu den Parkbuchten © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof Haupttreppenhaus mit Sichtbeziehungen zum Parkhaus © Ector Hoogstad Architecten/Petra Appelhof

Aufgrund des seit Jah ren steigenden Verkehrs versucht die österreichi sche Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzie rungs-AG (ASFINAG) die Geräuschbelastungen einzudämmen bzw. zu verringern. Zu diesem Zweck errichtet sie an dem Autobahnabschnitt Kramsach-Hagau der A12 Inntal-Autobahn die erste grüne Lärmschutz wand in Tirol.

Konstruktion und Optik

Der bisherige Lärmschutzwall aus dem Jahr 1984 wird abgetragen, um Platz für die neue, vollbegrünte Lärmschutz wand zu schaffen. Diese bietet neben einem umfassenden Lärmschutz eine heckenähnliche Optik, die sich harmo nisch ins Landschaftsbild einfügen und die Lebensqualität von Mensch und Tier steigern soll.

Die vom Unternehmen Grünkon zept-Gieselbrecht entwickelte grüne Wand hat eine Mindestlebensdauer von rd. 60 Jahren, eine Gesamtlänge von 435 m und eine Höhe von 2,80–3,50 m. Die robuste, A-förmige Unter konstruktion aus verzinktem Stahl ge währleistet die Stabilität und Steifigkeit der Traggestelle. Statt Vollprofilen wer den speziell ausgestaltete Rohr- und TProfile mit hohen Widerstandsmomen ten eingesetzt. Alle Elemente werden als schnell montierbares Stecksystem ausgeführt mit großzügigen Verzin kungswerten von durchschnittlich ca. 80 µm. Um eine Nachverzinkung auf der Baustelle zu vermeiden, wird

der besondere Stahlbau Stahlbauheute 3/2022 23
Grünkonzept-Gieselbrecht und Bernard Gruppe Grüne Lärmschutzwand für die Inntal-Autobahn Erscheinungsbild noch vor Bepflanzung © Gieselbrecht GmbH Optik einer Hecke © Gieselbrecht GmbH

auf Verschraubungen verzichtet. Die Stahlkonstruktion ist mit einem eng maschigen Stahlgitter und einer Geo textilmatte verkleidet. Der saubere, optisch ansprechende obere Abschluss wird durch ein durchgängig montiertes Rundrohr gebildet, über den ein Vlies mit aufgesteppter Kokosfaser gespannt wird. Um Setzungen zu vermeiden, wird verdichtungsfähiges Material (hu musartiger Oberboden, Schotter und Kies) als Dämmkörper verbaut.

Errichtung und Wartung Durch die einfache, aber robuste Kon struktion entsteht ein kostengünstiges Bauwerk ohne aufwendige Tiefgrün dung. Auch die baulichen Maßnah men für die grüne Wand sind weit geringer als bei Beton- oder Aluschutz wänden. Die Errichtung des Grün gürtels soll Lebensraum für Insekten und Vögel bieten, zur Biodiversität beitragen sowie die Umgebungstem peratur senken und Feinstaub binden. Nach der Anwuchsbewässerung ist keine zusätzliche Bewässerungsanlage nötig, eine spätere Wartung und Pflege der Lärmschutzwand entfällt ebenso. Für die Umsetzung hat ASFINAG die Bernard Gruppe mit Leitung und Erstellung der Ausschreibungsunter lagen, der Angebotsprüfung sowie der örtlichen Bauaufsicht beauftragt. Diese umfasst u.a. die Bauherrenvertretung vor Ort, die Kontrolle der Einhaltung der technischen Vorgaben, das Nach

trags- und Terminmanagement sowie die Koordinierung der Bauarbeiten. Der Baubeginn erfolgte im Juli 2022 und die Fertigstellung ist bereits für den Herbst des Jahres geplant. Das Umweltbüro Schütz, ein Ingenieurbü ro für Landschaftsökologie und Land schaftsplanung, begleitet im Anschluss die Bepflanzungsarbeiten der grünen Lärmschutzwand. Gepflanzt werden wilder Wein, Efeu und Waldrebe.

wEItErE InfOrMatIOnEn Grünkonzept – Gieselbrecht GmbH A-6932 Langen Tel. +43 (0)5575/20091-0 info@gieselbrecht.at www.gruenkonzept.eu und Bernard Gruppe ZT GmbH A-6060 Hall in Tirol Tel.: +43 (0)5223/5840-0 info@bernard-gruppe.com www. bernard-gruppe.com

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Konstruktion aus verzinktem Stahl mit Stahlgitter und Geotextilmatte nach Bepflanzung © Gieselbrecht GmbH Anwachsende Rankpflanzen ... © Gieselbrecht GmbH Stefan Gieselbrecht, Grünkonzept – Gieselbrecht GmbH, Egon Schmid, Berger & Brunner, und Elisa beth Mair, ASFINAG Bau Management (v.l.n.r.) © ASFINAG

ATP Architekten Markas Headquarter in Bozen

Das neue Headquarter des Dienstleistungsunterneh mens Markas geht auf ei nen von ATP gewonnenen Realisierungswettbewerb (2016) zurück und wurde von ATP Innsbruck integral mit BIM geplant. Das städtebaulich bedeut same Hochhaus zeichnet sich durch einen Baukör per aus, der – ungewöhn licherweise nach unten – »mitwachsen« kann. Das energieeffiziente Bü rogebäude ist über einen großzügigen Vorplatz zu gänglich. Der eigentliche Bürobaukörper schwebt über einigen »Luftgeschos sen« und einer »Garten etage«.Voraussetzung für das stützenfreie und damit äußerst flexible OpenOffice-Konzept ist die V-förmige,massive Fassa denstruktur, die in Kom bination mit den zentralen technischen Erschließungs türmen das Tragwerk bildet. Der Hybrid aus Stahlbeton und eingegos sener Stahlkonstruktion trägt an den Knotenpunk ten das gesamte Gebäude.

Lage

Das Markas HQ liegt am Rande der Bozner Innenstadt und ist fußläufig aus der City erreichbar. Der zwölfgeschos sige Tower integriert das Entwicklungs areal der ehemaligen Schlachthof gründe maßgeblich ins innerstädtische Gefüge. Als eines der höchsten Gebäu de Bozens ist er mit seiner charakte ristischen Fassadengestaltung weithin sichtbar.

Städtebauliche Idee »Unsere Grundidee war es, die ma ximal zulässige Bauhöhe von 40 m sowie die insgesamt mögliche Kubatur im Entwurf so mitzudenken, dass Ku baturressourcen für spätere Erweite rungen vorhanden sind«, erklärt Paul Ohnmacht, Head of Design bei ATP Innsbruck.

Für ATP war klar, dass ein weithin einsehbares Grundstück mit direkter Innenstadtanbindung eine unkonven tionelle Herangehensweise erfordern werde. In einem integralen Planungs prozess, geführt von ATP, entschied man sich für einen »Top-down-An satz«, der den Bebauungsplan klug interpretiert.

architekten ingenieure

nachhaltiges Bauen mit Stahl Stahlbauheute 3/2022 25
V-förmige Fassadenstruktur als ein Charakteristikum © ATP/Olaf Becker Lageplan © ATP

Unter »Top-down« ist bei diesem Projekt tatsächlich eine Planung »von oben nach unten« zu verstehen: Die Büro- und Arbeitsflächen starten in der aktuellen Ausbaustufe in etwa 20 m Höhe, im sechsten der zehn Oberge schosse, wobei eine Verdichtung nach unten zukünftig jederzeit möglich ist. Derzeit finden die »Luftgeschosse« als Raumreserve und Erholungsflä chen für Mitarbeiter_innen ihre Be stimmung.

26 Stahlbauheute 3/2022 nachhaltiges Bauen mit Stahl
Ansicht Nord © ATP architekten ingenieure Eingangsbereich »samt« mit Luftgeschossen © ATP/Olaf Becker Tower mit zwölf Geschossen © ATP/Olaf Becker Areal der ehemaligen Schlachthofgründe © ATP/Olaf Becker Strebenanschluss im Detail © ATP/Olaf Becker

Architektur und Tragwerk

Die V-förmige, massive Fassaden struktur bildet in Kombination mit den zentralen technischen Erschließungs türmen das Tragwerk.

Ein statisch durchdachter Vorteil für das Open Office, dadurch entfallen zusätzlichen Stützen. ATP hatten da mit eine seltene und herausfordernde Bauweise gewählt, da bereits im frühen Stadium ein Augenmerk auf Brand schutz, Kältebrücken und statische Bewegungen zu legen war. Schließlich kann die Bozner Außentemperatur zwischen Sommer und Winter um bis zu 50 Grad schwanken, während die Innentemperatur jedoch annähernd konstant zu halten ist.

Das Markas Headquarter vereint somit alle Vorteile eines Hochhauses und eines modernen Arbeitsumfelds. Der SCC-Sichtbeton ist dunkel eingefärbt und setzt die prägende Fassadenstruk tur in Kontrast zu den Putzoberflächen der tragenden Erschließungskerne und der vertikalen Begrünung mit Großbäumen und Rankpflanzen. Die Stahlschalung wurde eigens für diese Struktur angefertigt – keine leichte Aufgabe –, die sich jedoch sichtlich be zahlt machte.

Vorplatz mit Wasserbecken

Ein großzügiger Vorplatz ist mit bis zu 8 m hohen Eiben und Rotföhren bewaldet. Die Bäume ragen durch die Luftgeschosse des Gebäudes empor und bilden eine Symbiose mit der Architektur.

Ein Wasserbecken wertet die Atmo sphäre im und um das Gebäude zusätz lich auf, verschafft der dicht bebauten Gegend gleichzeitig Luft und dient der adiabaten Kühlung und verbessert die Luftqualität im Außenbereich.

Arbeitsplatz im Grünen

Den Mitarbeiter_innen von Mar kas bietet sich bei ihrer Arbeit eine atemberaubende Aussicht über den Dächern Bozens. Auf ca. 14 m Höhe finden sie einen offenen, intensiv be pflanzten Grünraum – eine biologische Klimaanlage und Ruheoase –, der dem Gebäude auf mehreren Ebenen eine einzigartige Qualität gibt.

Der üppig bepflanzte Garten im vierten Obergeschoss ist über eine Wendeltreppe direkt mit dem darüber liegenden Kantinen- und Cafeteriabe reich verbunden.

Auch für Veranstaltungen, After-WorkDrinks oder Teammeetings ist der »hängende Garten« letztlich ein Ort, der die Menschen zusammenbringt.

nachhaltiges Bauen mit Stahl Stahlbauheute 3/2022 27
Vorplatz: Bepflanzung und Wasserbecken © ATP/Olaf Becker Wendeltreppe im Gartengeschoss © ATP/Olaf Becker

Büros für flexibles Arbeiten

Durch die innovative Interpretation des Bebauungsplans sind auf einer Bruttogrundfläche von 986 m² Bü rogrundrisse für jegliche Arbeitswelt und Typologie möglich. Dies war dem Markas-Chef, dessen Firma mehr als 9.000 Mitarbeiter_innen beschäftigt und dabei stets den Menschen in den Mittelpunkt stellt, ein besonderes An liegen.

»Eine große Neuerung im MarkasTower ist das schlüssige und vor allem effiziente Raumkonzept, das genau auf die Bedürfnisse der einzelnen Abtei lungen abgestimmt ist«, betont CEO Christoph Kasslatter zur Philosophie, die hinter dem Bau steht. Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, bezog ATP auf Wunsch des Bauherrn insbe sondere die Mitarbeiter_innen – und somit künftigen Nutzer_innen – aktiv in den Planungsprozess mit ein. In internen Arbeitsgruppen wurden ge meinsam unterschiedlichste Aspekte der Gebäudenutzung entwickelt – bis hin zur Gestaltung der verschiedenen Funktionszonen der Arbeitsplätze –und die sich daraus ergebenden Anfor derungen definiert.

Behaglich und energieeffizient

Bei einer kleinen Tour durch die hellen Büros verspürt man vor allem eines: Behaglichkeit. Dafür sorgten die TGAIngenieur_innen von ATP, die sich für die Raumtemperierung etwas Beson deres ausgedacht haben: die Kombi nation von zonenweise umschaltbaren Niedertemperatursystemen in Form von Heiz- und Kühldecken mit einer kontrollierten mechanischen Lüf tung, die über Bodenauslässe und -konvektoren die konditionierte Luft bedarfsgerecht in die Räume einbringt. Dadurch und in Kombination mit einer Reihe weiterer Maßnahmen erfüllt das Gebäude die Kriterien des internationalen WELL-Zertifikats für Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

Besonders effizient ist die Außenluftan saugung im Bereich der intensiv be pflanzten und verschatteten Außenan lagen mit Wasserbecken, wo deutlich günstigere Luftansaugbedingungen herrschen als im Dachbereich.

Die Kombination aus weiteren Ener gieeffizienzmaßnahmen mit dem

Einsatz einer Wärmepumpe in der Nähe einer kompakten und optimier ten Dachtechnikzentrale ermöglichte die Erreichung der Klimahaus-AZertifizierung in Südtirol. Betrieb und Wartung der haustechnischen Anlagen werden durch CaFM (Computer-aided Facility Management) in Verbindung mit dem digitalen Gebäudezwilling unterstützt.

Integrale Planung mit BIM Planrolle und Minenbleistift sind bei den Architekt_innen und Ingeni eur_innen von ATP als potente Digita lisierungsförderer längst passé. Durch den Einsatz modernster Technologien wie Building Information Modeling war das ATP-Team in der Lage, dem Auftraggeber Markas schon in einer sehr frühen Phase tragfähige Entschei dungsgrundlagen zu liefern und das künftige Gebäude über seinen digita len Zwilling »erlebbar« zu machen. »Durch die Integrale Planung mit BIM eröffneten wir allen Projektbeteiligten die Möglichkeit, in Echtzeit auf sämtli che Planungsdokumente in einem ge meinsamen Datenmodell zuzugreifen – auch dem Bauherrn.

Dadurch gelang es uns, die erforder liche Transparenz zu schaffen, die bei diesem unkonventionellen Projekt den gesamten Verlauf maßgeblich be schleunigte, und wir die vorgegebenen Gesamtkosten einhalten konnten«, zieht Gesamtprojektleiter Architekt Hans Kotek Resümee über die gelun gene Zusammenarbeit.

BauHErr

Markas GmbH, Bozen

IntEGralE planunG

ATP architekten ingenieure, Innsbruck

ExtErnE planunGSpartnEr

KTB – Kauer Ingenieure GmbH, Bozen Bartenbach GmbH, Aldrans

wEItErE InfOrMatIOnEn

ATP architekten ingenieure A-6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/5370111 info@atp.ag www.atp.ag

Visualisierung aus BIM-Modell

© ATP architekten ingenieure

28 Stahlbauheute 3/2022 nachhaltiges Bauen mit Stahl

Sunovation Ärztezentrum in Marburg mit gewölbter

Sunovation, Hersteller von Funktionsgläsern für architektonische Anwendungen, lieferte individuell gefertigte Glas-Glas-Module für die Photovoltaik fassade eines Ärzte zentrums in Marburg.

Altbau mit Sanierungsbedarf

Das medizinische Versorgungszentrum hat durch den Einsatz bildgebender Diagnostikgeräte einen enormen Stromverbrauch. Im Zuge der Moder nisierung kam daher eine Photovolta ikfassade zur Erzeugung nachhaltiger Energie zum Einsatz. Architekt Hagen Plaehn hat das mehrstöckige Gebäude in einen modernen und zugleich funk tionalen, nachhaltigen Bau verwandelt. Dabei wurde auf grundlegende Verän derungen der Bausubstanz verzichtet. Diese wurde stattdessen aufgegriffen und als Basis für den neuen Entwurf herangezogen. Die alte Fassade wurde zurückgebaut und durch die neue, stromerzeugende Glasfassade ersetzt. Entstanden ist eine neue Gebäude rundung, die durch die Überbauung einer innenliegenden Gebäudeecke entstanden ist. Dadurch wurde die vor mals optisch unterbrochene Fassade geschlossen und gestalterisch in die Gesamtfassade integriert. Hervorgeho bene Fensterausschnitte mit Passepar toutrahmen ziehen sich wie horizon tale Lichtbänder durch das Gebäude. Dabei waren auch gestalterische Überlegungen im Einsatz und bei der Entwurfsfindung standen auch funktio nale Aspekte Pate – in der ehemaligen Innenecke entstand ein großzügiges Treppenhaus mit Aufzug.

Photovoltaikfassade

fassaden Stahlbauheute 3/2022 29
Bestandsbau vor der Sanierung mit PV-Fassade © Sonneninitiative e.V Photovoltaikfassade mit gewölbten Glas-Glas-Modulen von Sunovation © Sonneninitiative e.V

Fassade als Stromlieferant

Die schwarze Photovoltaikfassade besteht aus individuell gefertigten, rahmenlosen Glas-Glas-Modulen des Herstellers Sunovation. Die PV-Fassa de wurde als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ausgeführt. Die Modu le und Unterkonstruktion sind maß gefertigt. Die 161 Glas-Glas-Module wurden passgenau in 28 verschiedenen Geometrien hergestellt. Zum Einhän gen in die bauseitige Unterkonstrukti on wurden sie mit rückseitig geklebten Rahmen in Structural-Glazing-Bauart ausgestattet. »Eigentlich handelt es sich um eine herkömmliche Glasfassade.

Wir können jede Glasfassade auch als Photovoltaikfassade errichten. Es bedarf ein wenig mehr Planung und Technik, rechnet sich aber langfristig auch finanziell«, so Hagen Plaehn, Ar chitekt der Sanierungsmaßnahme.

Besondere Architektur mit nahtloser, gebäudeintegrierter Photovoltaik Die verglaste Fassadenrundung des Gebäudes ist, ebenso wie die restliche Fassade, mit aktiven Photovoltaikmo dulen ausgestattet. Modulhersteller Su novation hat die gewölbten Glas-GlasModule mit jeweils 2–3 m² in fünf ver schiedenen Höhen und einem Radius

von 2,50 m gefertigt. Die rückseitigen SG-Rahmen wurden gebogen gefertigt und passgenau mit den gewölbten Glas-Glas-Modulen verklebt. Resultat ist eine aktiv stromerzeugende, kan tenlos gerundete Photovoltaikfassade. Ermöglicht wird diese Bauweise durch das spezielle Produktionsverfahren SCET (Sunovation Cell Embedding Technology) des Modulherstellers. Hierbei wird der Modulverbund mit tels eines kalten Verfüllprozesses her gestellt, der eine spannungsfreie Ein bettung der Photovoltaikzellen in ge bogene Gläser ermöglicht. Langfristig soll das Gebäude das erste klimaneu trale radiologische Zentrum Deutsch lands werden. Die Photovoltaikfassade ist hierfür ein Baustein. »Das MVZ Marburg ist das gelungene Beispiel für eine funktionale und energetische Mo dernisierung eines Bestandbaus. Durch die Integration von Photovoltaikfas saden können Gebäude im Bestand optimal aufgewertet werden und einen aktiven Beitrag zur Erzeugung umwelt freundlicher Energie leisten«, so Sebas tian Clausmeier, Vertriebsingenieur für gebäudeintegrierte Photovoltaik bei Sunovation.

Mit der Photovoltaikfassade in Mar burg hat er den Bereich der gebäude integrierten Photovoltaik für sich neu entdeckt.

wEItErE InfOrMatIOnEn

Sunovation Produktion GmbH D-63820 Elsenfeld

Tel.: +49 (0)6022/26573-0 info@sunovation.de www.sunovation.de

30 Stahlbauheute 3/2022 fassaden
©
Sunovation eFORM HPB 4 © Sonneninitiative e.V
Photovoltaikfassade mit Sunovation eFORM HPB
Sunovation Produktion GmbH Photovoltaikfassade

Edgetech Glaswellenfassaden als spektakuläre lösungen

Noch mehr Transpa renz ohne sichtbare Stützstrukturen an der Fassade ist einer der Trends in der modernen Glasarchi tektur wie inzwischen diverse Bauwerke veranschaulichen.

Erinnerung an maritimes Erbe Göteborg und Hamburg haben vie les gemeinsam: Seehäfen, idyllische Grachten sowie nachhaltige Stadtent wicklungsprojekte in den ehemaligen Freihafengebieten. Wer sich in das vollverglaste, BREEAM-zertifizierte Büro- und Geschäftshaus Våghuset in Göteborg einmietet, unterzeichnet eine Selbstverpflichtung zum verant wortungsvollen Umgang mit Mitarbei tenden, Energie- und Materialnutzung. »Die elementierte Fassade zeigt ein

drucksvoll, wie man Glas als kreatives Gestaltungsmittel einsetzen und gleich zeitig seine energetischen Ziele errei chen kann«, schwärmt Joachim Stoß, Vice President International Sales IG bei Quanex.

Zur Innenstadt hin hat das Gebäude mit den abgerundeten Kanten eine elegante, reflektierende Verglasung aus zylindrisch gebogenen Elementen, die mit zweifarbigen Streifen und dem lebendigen Wechsel zwischen konkav und konvex an Wellen erinnert.

»Wellenhaus« als europäisches Projekt Laut Fassadenspezialist Staticus ist »Våghuset ein leuchtendes Beispiel für europäische Zusammenarbeit«. Der Entwurf stammt vom skandinavischen Architekturbüro White Arkitekter aus Göteburg, die Fassade wurde von Staticus in Litauen realisiert, die gebogenen Profile in Dänemark und die Verglasungen in Deutschland und Polen hergestellt. Verantwortlich für Projektentwicklung und Bau war die schwedische NCC AB.

fassaden Stahlbauheute 3/2022 31
Gebogenen Isoliergläser als Außenhaut © Anders Bobert Homogene Wellenstruktur am Göteborger Våghuset © Anders Bobert Konvex und konkav geschwungene StructuralGlazing-Fassade © Anders Bobert

»Dass in den gebogenen Isolierglas elementen auch noch Abstandhalter aus Heinsberg eingesetzt wurden, hat vor allem herstelltechnische Gründe«, erläutert Christoph Rubel, technischer Leiter bei Edgetech Europe GmbH, »nur flexible Abstandhalter wie Super Spacer können exakt der Krümmung der zylindrisch geformten Gläser folgen. Da gebogenes Isolierglas prak tisch immer in Handarbeit gefertigt wird, muss auch der Spacer manuell appliziert werden können.«

Die Flintermann Glasveredelungs GmbH aus Niedersachsen hatte rd. 300 gebogene Isoliergläser zur Montage nach Litauen geliefert. Als Standarddoppelverglasung lässt das hochselektive Guardian-Glas 60 % des natürlichen Tageslichts in die Räume, aber nur 29 % der Solarwärme. Daher kann im Våghuset auf zusätzlichen Sonnenschutz verzichtet werden.

»Die Besonderheit bei diesem Projekt war der fließende Wechsel von konkav zu konvex. Ein Großteil der Einheiten hatte eine umlaufende Stufe. Die In nenscheibe war stets kleiner, um in die Elementfassade eingelassen werden zu können.«

Nachhaltigkeit als treibende Kraft

Die Kombination von WICTEC EL evo für das elementierte System und 50SG für das Pfosten-Riegel-System ermöglicht das Erscheinungsbild einer homogenen, glasbündigen StructuralGlazing-Fassade. In die Fassadenprofi le ist auf allen 13 Geschossebenen eine umlaufende Beleuchtung integriert, um die Gebäudeform auch am Abend und während der Wintermonate sicht bar zu machen.

Vor der Wärmedämmung wurden Brüstungsgläser mit opaker Black pearl-Beschichtung installiert. Die transparenten Fensterbänder bestehen aus Isolierglaseinheiten.

wEItErE InfOrMatIOnEn Edgetech Europe GmbH D-52525 Heinsberg Tel.: +49 (0)2452/96491-0 info@edgetech-europe.com www.edgetech-europe.com www.quynex.com

32 Stahlbauheute 3/2022 fassaden
Überspannen ohne vertikale Stützen © MIchael Young Wellenfassade des Nordstrom Flagship Store in New York © Michael Young

Institut Feuerverzinken feuerverzinkter Stahl nachhaltiges Bauen

Auf dem Weg zur Klimaneutralität kommt dem Bauen eine Schlüsselrolle zu. Denn kein anderer Sektor produ ziert so viele klimaschädliche Emissionen wie das Bauen. Gleiches gilt für den Ressourcen- und Energieverbrauch. Um dies zu ändern, müssen Bauschaffende und die Bauin dustrie zukünftig nicht nur im technischen Sinne in Kreis läufen denken.

Der Leitfaden »Feuerverzinkter Stahl und nachhaltiges Bauen – Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft« geht de tailliert auf das Thema »Nachhaltiges Bauen« ein und zeigt auf, welche Beiträge feuerverzinkter Stahl zum zirkulären Bauen schon jetzt leistet und zukünftig leisten kann. Er stützt sich dabei auf wissenschaftliche Studien, Umwelt produktdeklarationen sowie auf zahlreiche realisierte Pra xisbeispiele. Hierzu gehört z.B. eine Ökobilanzstudie des niederländischen Forschungsinstitut CE Delft, die belegt, dass durch das Neuverzinken hohe CO2- und Energie einsparungen möglich sind. Zahlreiche Beispiele machen deutlich, dass feuerverzinkter Stahl nicht nur dauerhaft, sondern problemlos wiederverwendbar ist. Der 82-seitige Leitfaden »Feuerverzinkter Stahl und nachhaltiges Bauen« steht unter www.feuerverzinken.com/nachhaltigkeit zum Download bereit.

wEItErE InfOrMatIOnEn

Institut Feuerverzinken GmbH D-40470 Düsseldorf

Tel.: +49 (0)211/6907650 info@feuerverzinken.com www.feuerverzinken.com

feuerverzinken & korrosionsschutz im Stahlbau Stahlbauheute 3/2022 33
Leitfaden »Feuerverzinkter Stahl und nachhaltiges Bauen« © Institut Feuerverzinken GmbH

Zinkpower

längste fußgängerbrücke der welt

Die Betreiber des tschechischen Mountain-Resort Dolní Morava waren überrascht, als sie erfuhren, dass die von ihnen geplante Sky Bridge 721 die längste Hängebrücke der Welt werden würde.

Sie spannt sich über eine Länge von 721 m zwischen den Bergkämmen Slamnik und Chlum im Skigebiet Dolní Morava. Dabei schwebt sie am höchsten Punkt 95 m über dem ma jestätischen Tal des Mlýnský-Baches. Beim Einstieg scheint es, als reiche die Brücke bis zum Horizont. Ihre Über querung erfordert den ganzen Mut ihrer Besucher. Sowohl der Gehbelag aus Gitterrosten als auch die seitlichen

Sicherungsnetze lassen den Blick in die Tiefe zu.

Wer bis zu 500 »Skywalker« gleichzei tig in einer Richtung über die Brücke marschieren lassen will, benötigt eine entsprechend tragfähige, hundert prozentig verlässliche Konstruktion. Um diese zu garantieren, wurden für die Hängebrücke 405 t Stahl verbaut. Wobei alleine die sechs bis zu 76 mm Durchmesser starken Hauptseile 158 t auf die Waage bringen. Zinkpower, als Korrosionsschutz-Part ner beauftragt, trägt einen gewichtigen Teil bei: Die ausgeführte Feuerverzin kung verlängert die Lebensdauer der Gitterroste und zugehöriger Stahlteile

um Jahrzehnte. Wichtig ist, sie macht auch die – in diesem Fall sehr kostspie ligen – Wartungseinsätze überflüssig!

wEItErE InfOrMatIOnEn ZINKPOWER Gruppe Kopf Holding GmbH D-73230 Kirchheim Teck Tel.: +49 (0)7021/975560 info@zinkpower.com www.zinkpower.com

Ganz einfach! Unsere Mediadaten können Sie als PDF unter www.stahlbaunachrichten.de downloaden.

Ganz einfach! Fordern Sie die Mediadaten mit Belegheft unter leitner@stahlbau-heute.de an.

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Atemberaubender Ausblick ... © Marcin Sky Bridge 721 in Tschechien © IMAGO/CTK Photo
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Roto Frank Treppen doppelte Sicherheit dank Vormontage und feuerwiederstand

Einfacher eingebaut und noch besser gegen Feuer geschützt: Die Roto Frank Treppen GmbH hat ihre Premiumlö sungen rund um die Stahlluke weiter optimiert. Profis profitieren ab sofort von der einfacheren Montage von oben und unten. Außerdem verfügen die Produkte über die europaweit an erkannten Brandschutzprüfzeugnisse nach EN 13501-2:2016.

Der Einbau schwergewichtiger Flach dachausstiege (FDA) aus Stahl war für Dachprofis bisher mit anstrengendem Aufwand verbunden. Um ihnen diese Arbeit zu erleichtern, hat Roto die Montagefreundlichkeit im Bereich der Stahlluke abermals erhöht: Der FDA Stahlluke und der FDA Stahlluke Elek tro lassen sich nun von oben und unten einbauen.

Für den Einbau von oben lässt sich der Abdeckrahmen einfach abnehmen und per Kran direkt in die Öffnung im Dach einheben. Die Dachtreppen mit Stahlluke hingegen werden mit montiertem Abdeckrahmen direkt einbaufähig auf die Baustelle geliefert. Bei beiden Varianten sind die Befesti gungslöcher bereits vorgebohrt. Das spart im Zusammenspiel mit dem mit gelieferten Montage- und Hebezeug befestigungsmaterial Zeit und stellt den korrekten Einbau sicher.

Besondere Sicherheit bieten die Roto Lösungen Flachdachausstieg Stahlluke, Flachdachausstieg Stahlluke Elektro, Scherentreppe Stahlluke und Scherentreppe Stahlluke Elektro außerdem auch im Bereich des Brandschutzes: Ihnen wurde zwischen 30 und 90 min Feuerwiderstand nach EN 135012:2016 attestiert. Damit sind sie für den europaweiten Einbau zugelassen und universell und unabhängig von der De ckenkonstruktion montierbar. Einzige Voraussetzung ist die Deckenstärke von 16 cm.

Der Roto Flachdachausstieg Stahlluke sowie die Scherentreppe Stahlluke sind in zahlreichen Varianten verfügbar, z. B. elektrisch betrieben in Kombina tion mit einer RWA-Anlage oder mit Einbruchschutz, im Standardmaß oder als Maßanfertigung. Eine zehnjährige Funktionsgarantie ist immer inklusive.

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Roto Frank Treppen GmbH D-86356 Neusäß Tel.: +49 (0)821/46051-0 info@roto-treppen.de www.roto-treppen.de

Roto hat die Montagefreundlichkeit seines Flachdachausstiegs Stahlluke weiter gesteigert.

© Roto Frank Treppen GmbH

Den Roto-Lösungen FDA Stahlluke, FDA Stahlluke Elektro, Scherentreppe Stahlluke und Scherentreppe Stahlluke Elektro wurde ein Feuerwiderstand nach EN 13501-2:2016 attestiert.

© Roto Frank Treppen GmbH

Brandschutz Stahlbauheute 3/2022 35
Roto-Stahlluken-Lösungen sind nun auch für den europaweiten Einbau zugelassen. © Roto Frank Treppen GmbH

Sika

Mehr zeit und mehr Sicherheit im Brandfall

Brandschutzvorkehrungen sind essen ziell notwendig, da sie im Brandfall verhindern, dass die tragende Kons truktion von Bauwerken versagt. Für den Brandschutz von Stahlbetonteilen und Stahlkonstruktionen bietet Sika Deutschland verschiedene Produkte an. Das Portfolio beinhaltet zwei wäss rige Beschichtungen für die Anwen dung in Innenbereichen und einen Brandschutzputz für den Einsatz im Hoch-, Tief- und Tunnelbau. Um für eine Feuerwiderstandsklasse klassifiziert werden zu können, muss ein Bauteil eine gewisse Dicke in der Abmessung und eine bestimmte Be tonüberdeckung zur Stahlbewehrung aufweisen. Entspricht ein Bauteil nicht mehr den aktuellen Brand schutzanforderungen, können mit den Sika Brandschutzprodukten die geforderten Brandschutzeigenschaften wiederhergestellt werden. Mit ihren sehr geringen Schichtdicken eignen sie sich besonders für den Einsatz in Parkbauten, da sie die oft mangelnden Platzverhältnisse nicht beeinflussen. Ergänzt wird das Sortiment mit dem Brandschutzputzsystem SikaCem Pyrocoat. Dieses gewährleistet im Brandfall einen Schutz bis zu 240 min bei Stahlbeton- und 180 min bei Stahl konstruktionen.

Im Brandfall kann Beton seine Isola tionsfunktion verlieren und die Stahl bewehrung wird statisch kritischen Temperaturen ausgesetzt. Die Be schichtungen Sika Unitherm Concrete W und Sika Unitherm-240 Concrete W bilden unter Hitzeeinwirkung eine wärmeisolierende Dämmschicht, ver hindern Betonabplatzungen und redu zieren damit den Wärmeeintrag in die Stahlbewehrung.

Sika Unitherm Concrete W kann ohne Haftvermittler oder Armierungsgitter direkt auf den Beton appliziert werden, ist kompatibel mit Betoninstandset zungsprodukten und damit bei der Sanierung von Betonbauwerken von Vorteil: Die geltenden Brandschutzan forderungen lassen sich damit schnell auf den neuesten Stand bringen. Mit der Beschichtung Sika Unitherm-240

Concrete W können noch höhere Schichtdicken an Beton kompensiert werden.

SikaCem Pyrocoat ist ein einkompo nentiger Brandschutzputz im Innenund Außenbereich. Er zeichnet sich durch seine hohe Hitzebeständigkeit aus und eignet sich sowohl für die maschinelle als auch für die manuelle Applikation. Verwendung findet das System im Hoch-, Industrie-, Ingeni eur- und Tunnelbau. Bereits ab einer Schichtdicke von 10 mm bietet SikaCem Pyrocoat einen hohen Brandschutz, ob bei Stahlbeton oder Stahl. Der Feuerwiderstand ist durch Prüfungen extern nachgewiesen: Bei Stahlbetonbauteilen kann somit ein Feuerwiderstand bis F 240 nach der ETK-Brandkurve erreicht werden. Zusätzlich bestand das System einen simulierten Tunnelbrand bei Tempera turen bis 1.350 °C und einer Branddau

er von 180 min ohne Beschädigung. Der Brandschutzputz ist ebenfalls zur Anwendung in Feuchträumen und im Außenbereich geeignet und verfügt über gute Glätte- und Filzeigenschaften bis zur Qualitätsstufe Q2. Mit dem Brandschutzputzsystem können die erforderlichen Beton schichtdicken kompensiert werden. Eine Anwendung auf Stahlträgern ist ebenfalls möglich. Hier kann für offene Stahlkonstruktionen ein Feuerwider stand bis F 120 und für bekleidete Konstruktionen (Putzträger) bis F 180 erreicht werden.

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Sika Deutschland GmbH D-70439 Stuttgart Tel.: +49 (0)711/8009-0 info@de.sika.com www.sika.de

36 Stahlbauheute 3/2022 Brandschutz
Brandschutzbeschichtung für den Innenbereich © Sika Deutschland GmbH Anwendung über die Brandkurve © Sika Deutschland GmbH

Maurer dämpfer für Indiens längste Meeresbrücke

Der Mumbai Trans Harbour Link (MTHL), auch Sewri Nhava Sheva Harbour Link genannt, wird 21,80 km lang werden und Mumbai mit Navi Mumbai verbinden. Als längste Mee resbrücke Indiens soll sie ab Ende 2023 ca. 70.000 Kfz/d auf sechs Fahr spuren aufnehmen und die Reisezeit von 2 h auf 20 min verkürzen.

Das Gesamtprojekt besteht aus vier Teilen, für die Maurer insgesamt 1.100 Elastomerlager, 461 Kalottenlager, 160 Topflager, 880 m Fahrbahnübergänge und 40 Schwingungsdämpfer lieferte. Auf dem relevanten, 1,75 km langen Stahl-Brückenabschnitt, kommen mehrere schwingungsverstärkende Faktoren zusammen:

– enorme Spannweiten;

– Kastenträger mit orthotroper Platte;

– Seitenwinde mit v ≥ 20 m/s;

– eine Eigenfrequenz ≤ 0,80 Hz.

Prinzipiell würden die orthotropen Stahldecks diese Schwingung relativ lange tolerieren. Doch aus Gründen des Fahrkomforts und der Lebens dauer war eine deutliche Dämpfung gefordert.

Maurer entwickelte hierfür Feder-Mas se-Dämpfer (MT8MD-V) mit einer Til germasse von jeweils bis 4.800 kg. Die Masse besteht größtenteils aus Beton. Obenauf liegt eine variable Anzahl Stahlplatten, mit denen die Dämp fermasse nachträglich genau auf die tatsächliche Eigenfrequenz der Brücke eingestellt werden kann.

Die Tilgermasse liegt ca. 20 Stahlspi ralfedern auf und schwingt auf selbigen entsprechend der vorberechneten Am plitude ≤ ± 400, sodass sich die Brü ckendeckschwingung um den Faktor 15 auf maximal ± 20 mm verringert, was die Ermüdung des Decks effektiv mindert.

Diese relativ hohe Schwingungsam plitude der Masse im Dämpfer bean sprucht die Federn enorm, entspre chend hoch waren die Anforderungen an die Festigkeit des Federstahls. Um nun die exakte vertikale Schwingung der Masse und damit die effiziente

Funktion zu sichern, wurden hochwer tige, kugelgelagerte vertikale Führun gen eingebaut, das heißt, Kolbenhyd raulikdämpfer angebracht.

Die Hydraulikdämpfer wurden in den Kolbenführungen und -dichtungen nahezu reibungslos und verschleißfrei ausgelegt: mit einer berührungslosen inneren Dichtung. Das gesamte Dämp fersystem wurde auf 400 km aufaddier ten Schwingungsweg getestet, wobei Temperaturen ≤ 160 °C entstanden, denen das System ohne Verschleiß und Leckage standhielt. Die Brücken schwingung wird somit effektiv und dauerhaft auf 50 Jahre und länger ein gebremst.

Die Bauweise »Feder-Masse plus Kol benhydraulikdämpfer« beansprucht relativ wenig Platz, die gesamte Kons truktion wurde komplett in München produziert und dann vor Ort ins Brü ckendeck eingehoben und befestigt.

wEItErE InfOrMatIOnEn Maurer SE D-80807 München Tel.: +49 (0)89/32394-0 info@maurer.eu www.maurer.eu

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Brückensegment mit vier Schwingungsdämpfern
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Maurer SE
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Zwei Dämpfer nach Montage
Maurer SE
Feder-Masse-Dämpfer in der Maurer-Produktionshalle © Maurer SE

Cericom präzise l aser-Glasbearbeitung als lohnfertigung

Die Auslagerung spezialisierter Be arbeitungsschritte ist für Betriebe heute eine wirtschaftlich attraktive Alternative. Die cericom GmbH stellt nicht nur Maschinen für die LaserGlasbearbeitung her, sondern fertigt auch Lohnaufträge auf den eigenen Anlagen und bietet seinen Kunden neben der industriellen Fertigung von Spezialmaschinen auch handwerkliche Dienstleistungen unter Verwendung der eigenen Anlagen an. Das Portfo lio umfasst Glasbohren, -schneiden, -fräsen, -entschichten, -kennzeichnen und -markieren nach individuellen Kundenvorgaben. Auch Glasmattie rung bis hin zur Rutschhemmung und Innengravur gehören zum Dienstleis tungsspektrum. In Kooperation mit dem Schwesterunternehmen Lascom ist ebenso die Produktion beheizbaren (!) Glases möglich.

Auf Kundenwunsch organisiert cericom die Beschaffung der geeigne ten Glaselemente und sorgt für einen bruchsicheren Transport der bearbeite ten Gläser.

Die Laserstrahlbearbeitung ermöglicht es, eine große Vielfalt von Formen und Mustern in den Werkstoff Glas zu bohren, schneiden oder fräsen – dabei wird berührungslos und ohne Um weltbelastung durch Verbrauchsstoffe, Kühlmittel und deren Aufbereitung gefertigt.

– Materialdicke: 0,7–20 mm

– Größe: max. 1.000 mm × 2.400 mm

– Fläche: 100 mm × 100 mm

– Genauigkeit: ±50 µm

– Minimale Fugenbreite: ca. 250 µm Der Einsatz von Laserstrahlung er möglicht auch die Entschichtung oder Strukturierung von Glasoberflächen, für Dekorationszwecke, Befestigungs stellen für Punkthalter oder eine erhöh te Durchlässigkeit für Mobilfunkstrah lung.

Die Innengravur ist eine besonders ansprechende Art der Laserbear beitung. Normales oder eisenarmes Floatglas – auch als Bestandteil eines Verbundglases – kann problemlos mit dem Laser innengraviert werden, d. h. Muster können im Glasinneren einge schrieben werden. Sogar Mehrschei benverbundgläser mit Dicken über 50 mm können bei cericom bearbeitet werden.

– Materialdicke: 0,7–50 mm

– Größe: 1.000 mm × 2.400 mm

– Genauigkeit: ±50 µm

wEItErE InfOrMatIOnEn Cericom GmbH D-32429 München

Tel.: +49 (0)571/388630 service@cericom.de www.cericom.de

38 Stahlbauheute 3/2022 prOJEktE | prOduktE | VErfaHrEn
Individuelle Glasbearbeitung mit Laserstrahlung © Cericom GmbH In Glas geschnittene Konturen © Cericom GmbH Berührungslose Glasentschichtung zur Anbringung von Punkthaltern © Cericom GmbH Innengravierter und beleuchteter Tisch © Cericom GmbH

Weiss Technik Marktführer für korrosionsprüfanlagen

Weiss Technik hat Ascott Analytical Equipment erworben. Das britische Unternehmen produziert und vertreibt seit mehr als 30 Jahren Anlagen für die Korrosionsprüfung. Mit diesem Kauf ergänzt der Spezialist für Umweltsimu lationanlagen sein Portfolio im Bereich Korrosionsprüfung strategisch. Ascott ist auf die Produktion von Salz sprühkammern und zyklischen Korro sionsprüfkammern spezialisiert. Test normen für Umweltsimulationsprüfun gen schreiben in vielen Branchen auch die Überprüfung von Bauteilen und Geräten vor. Auch in der Batterieferti gung für die Elektromobilität spielen Korrosionsprüfungen eine wichtige Rolle bei der Produktentwicklung und -zulassung.

Weiss Technik und Ascott sind jetzt gemeinsam Marktführer für Korro sionsprüfanlagen. Sie passen nicht nur im Hinblick auf ihr technisches

Know-how zusammen, sondern auch im Vertrieb. Ascott mit Hauptsitz im mittelenglischen Tamworth und rd. 30 Mitarbeiter. Alle weltweiten Ver tretungen und Arbeitsplätze bleiben erhalten: »Wir wollen gemeinsam an einer erfolgreichen Zukunft arbeiten und unsere starke Position in der Kor

rosionsprüfung weiter ausbauen«, un terstreicht Peter R. Manolopoulos. wEItErE InfOrMatIOnEn

Weiss Technik GmbH D-35447 Reiskirchen Tel.: +49 (0)6408/840 info@weiss-technik.com www.weiss-technik.com

prOJEktE | prOduktE | VErfaHrEn Stahlbauheute 3/2022 39
Jodie Reynolds, Peter R. Manolopoulos, Adrian Wain, Peter Kuisle, Steve Smith (von links) © Weiss Technik GmbH, own image
www.euroblech.de 25. – 28. OKTOBER 2022 | HANNOVER your GATEWAY to a SMARTER FUTURE • Blech, Rohr, Profile • Handling • Umformen • Fertigprodukte, Zulieferteile, Baugruppen • Trennen, Schneiden • Fügen, Schweißen • Flexible Blechbearbeitung • Rohr / Profilbearbeitung • Verbundwerkstoffe • Oberflächentechnik • Werkzeuge • CAD/CAM/CIM Systeme/Datenverarbeitung 26. INTERNATIONALE TECHNOLOGIEMESSE FÜR BLECHBEARBEITUNG

Zambelli

Messegebäude in Budapest

Das Messe- und Kongressgelände Hungexpo in Budapest wurde in den vergangenen Jahren umfassend neu gestaltet und renoviert. Im Rahmen einer Erweiterung des insgesamt 360.000 m² großen Geländes wur den ein neues Empfangsgebäude, ein Kongresszentrum und zwei neue Ausstellungshallen gebaut. Für die imposante Ankunftshalle mit ihrer propellerförmigen Architektur kam das RIB-ROOF System Speed 500 von Zambelli zum Einsatz.

Mit den innovativen Metalldachsys temen von Zambelli eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten der Anwen dung und Formgebung. Gleichzeitig überzeugen die Produkte durch ihre funktionalen Eigenschaften. Dies zeigt sich auch bei diesem Neubau der An kunftshalle, der mit Restaurants, Cafés und Serviceschalter für eine bequeme Ankunft der Messebesucher sorgt.

Die Struktur der komplexen Gebäude geometrie setzt sich aus einem Beton kern und einem Stahlskelettrahmen zusammen, der die gesamte Fassade und das Dach trägt. Die Gebäude grundrissstruktur ist um 120 ° rotations symmetrisch versetzt. Sie charakteri

siert in der Draufsicht drei identische Flügel, die die Form eines Propellers bilden. In der Mitte weist sie ein kreisförmiges Loch mit großflächigen Fenstern auf, durch die ausreichend Ta geslicht ins Innere fällt. Die Hauptfas sade baut sich aus drei wellenförmigen Streifen mit unterschiedlichen Kanten auf.

Zambelli lieferte sein bewährtes RIBROOF Metalldach System Speed 500 in der Ausführung Aluminium blank, stucco-dessiniert. Dieses wird den spezifischen Anforderungen am Bau gerecht und bringt als durchdrin

40 Stahlbauheute 3/2022 prOJEktE | prOduktE | VErfaHrEn
Betonkern mit Stahlskelettrahmen: : Tragstruktur des Gebäudes © Hungexpo Neue Ankunftshalle mit propellerförmigem Grundriss © Hungexpo

gungsfreies Konstruktionssystem die Voraussetzungen einer anspruchs vollen Gebäudehülle mit. Bei der einfachen Montage werden alle zum System gehörenden Komponenten unsichtbar und durchdringungs- und bewegungsfrei befestigt. Die von Zam belli entwickelte Bahn-Clipmontage gewährleistet dabei einen einfachen Planungsprozess und reibungslosen Montageablauf. Durch die Einrast mechanik mittels Formschluss ist eine sichere und dauerhafte Profilbahnver bindung gegeben. Dank der hohen Di latationsfähigkeit der Profilbahnen in den Systemclips kann sich das Material bei Temperaturen zwischen -20 °C und +80 °C ungestört ausdehnen.

Bei der Planung der Fassade bestand für den Hersteller aus Bayern die Her ausforderung, eine Unterkonstruktion zu entwickeln, die funktional wasser führend ist und die Tragschicht für die vorgehängten und hinterlüfteten Fassadenelemente mit offenen Fugen bildet. In diesem Fall wurde eine Aluminiumunterkonstruktion verwen det. Zambelli-Klemmhaltersysteme wurden auf den Profilbahnen durch dringungsfrei montiert. An jeweils vier dieser Klemmhalterungen befestigten die Verarbeiter mittels Schrauben ein Kantprofil als Tragkonsole, auf der an schließend ein Winkelpaar als Tiefen distanzkonstruktion angebracht wurde.

Auf dem äußeren der beiden Winkel wurde ein weiteres Tragwinkelprofil mittels eines Einhangbolzens angeord net, an dem zum Schluss das Vorhang element eingesetzt wird. Mit ihren funktonalen und nachhalti gen Eigenschaften eignen sich die Sys teme von Zambelli für alle komplexen Bauaufgaben und Anwendungsgebie te. Effiziente Planungsprozesse und erstklassiger Rundumservice sparen den Planern und Verarbeitern Zeit. Die gesamtheitliche Konzipierung vom

Entwurf über die Machbarkeitsstudie sowie Produktion bis hin zur technisch kompetenten Begleitung inklusive Baustellenprofilierung überzeugte den ungarischen Bauherrn Baumetall De sign Kft.

wEItErE InfOrMatIOnEn

Zambelli Fertigungs GmbH & Co. KG D-94569 Stephansposching Tel.: +49 (0)9931/89 59 00 info@zambelli.de www.zambelli.de

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Aluminiumunterkonstruktion mit vorgehängten und hinterlüfteten Fassadenelemente © Hungexpo Kreisförmiges Oberlicht ... © Hungexpo Metalldach-System: durchdringungsfreies Außenhülle © Hungexpo

Kito Europe

Individuelle Hebelösungen für anlagen zur Metallbeschichtung

Hentschel Harteloxal aus BadenWürttemberg betreibt seit über 30 Jahren Anlagen zur Beschichtung von Metallteilen aus Aluminium, Chrom oder Edelstahl, die z. B. im Maschinen bau oder in der Luftfahrt eingesetzt werden. Dazu verfügt das Unterneh men über zwei Produktionshallen zur Metallveredelung. Beide beinhalten Galvanisierungs- und Tauchbecken mit flüssiger Beschichtung, in denen Metallteile hochwertigen Korrosionsoder Verschleißschutz erhalten. Bis zur Überarbeitung der Deckenkonst ruktion wurden die Teile noch oft per Hand in die Wannen versenkt und herausgehoben. Im Hinblick auf die Sicherheit und den Komfort der Mitar beiter gab es nun eine klare Aufgabe: Die Installation eines effizienten Kran systems, mit dem die Bleche präzise in die Becken getaucht werden können. Auf dem Boden sollte so viel Freiraum wie möglich für die Ablage gegeben sein. An der Decke durften eine beste hende Krananlage und angebrachte Sprinklerrohre nicht beeinträchtigt werden. Kito Europe hat zusammen mit Partner Carl Stahl bei Hentschel Harteloxal dafür ein effizientes Kran system konzipiert. Um den maximalen Nutzen aus der bekranbaren Fläche herauszuholen, empfahl Carl Stahl eine Kombination aus Kranbahnen des Kito Erikkila Pro systems und dem Kito EQ Elektroket tenzug. Die Kranbahnen wurden mit unterschiedlichen Brückenspannwei ten und asymmetrischen Überständen entworfen und fügen sich perfekt in die Produktionshalle unter das bestehen de System ein. Da die Abhängungen unterschiedliche Abstände und Höhen haben mussten, wurden diese mit Ni veauausgleich gewählt. So kann jede Last gleichmäßig und fließend trans portiert werden.

Durch den Elektrokettenzug wird das Handling der Metallteile für die Arbeiter deutlich komfortabler. Dank des serienmäßig integrierten, hochwer tigen Frequenzumrichters können die Teile mit einer äußerst hohen Laufruhe gezielt in die Beschichtungsbecken getaucht und anschließend zum Trocknen platziert werden. Der starke Kettenzug aus Aluminiumdruckguss kommt dabei mit einer Tragfähigkeit bis zu 250 kg und einer 3 m langen, stromlos-vernickelten Lastkette zum Einsatz. Weitere Sicherheitsmerk male der Standardausführung: die Zylinderankerbremse, elektronischer Überhitzungsschutz und eine Überlast sicherung. So müssen keine weiteren Hilfsmittel eingesetzt werden und alle bisherigen Transportelemente am Bo den konnten entfernt werden. Durch

das perfekte Zusammenspiel der Kito Erikkila Prosystems Krane und des Kito EQ Elektrokettenzugs entsteht ein rundum störungsfreier Betrieb mit höchster Sicherheit für die Mitarbeiter.

wEItErE InfOrMatIOnEn Kito Europe GmbH D-40549 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/528009-0 info@kito.net www.kito.net

42 Stahlbauheute 3/2022 prOJEktE | prOduktE | VErfaHrEn
Kito EQ Elektrokettenzug bei Hentschel Harteloxal © Kito Europe GmbH Maximale Auslastung des Arbeitsbereiches © Kito Europe GmbH Installation unter bestehenden Sprinklerrohren © Kito Europe GmbH Präzise und reibungslose Laststeuerung © Kito Europe GmbH

Hundt Consult

Betreuung aller the-Squaire-liftanlagen am frankfurter flughafen

Das Liftmanagementunternehmen Hundt Consult betreut ab sofort alle fördertechnischen Anlagen in einer der bekanntesten Gewerbeimmobilien Deutschlands, dem »THE SQUAIRE« am Frankfurter Flughafen. Den Auf trag vergab die Sonar Real Estate GmbH, die für das Asset Management der Frankfurter Landmark-Immobilie verantwortlich ist, das elf Stockwer ke und eine Gesamtmietfläche von 143.000 m² umfasst. Neben Gastrono mie und Einzelhandel befinden sich auf rd. 93.000 m² auch Büroflächen. Mit dem Liftmanagement übernimmt Hundt Consult zukünftig nicht nur die komplette Koordination aller Dienst leister rund um Wartung, Notruf und ZÜS Prüfungen für die Gebäudeför dertechnik. Zum Leistungsumfang gehören u. a. die Budgetplanung, Qualitätsaudits, Gewährleistungs- und Dokumentenmanagement sowie ein kundenspezifisches Reporting.

»Mithilfe unserer IIoT-Lösung Lift Guardian werden wir die Betriebs- und Instandsetzungskosten der Anlagen sukzessive senken. Sonar Real Estate kann sich so zukünftig über einen wirtschaftlich optimierten Betrieb und eine höhere Verfügbarkeit der Anlagen freuen«, sagt Tim Gunold, geschäfts führender Gesellschafter von Hundt Consult.

Holger Hosang, Geschäftsführer von Sonar Real Estate, erwartet zudem eine Optimierung des Energieverbrauchs der Fahrstuhlanlagen und mehr Trans parenz im Bereich der Gebäudeförder technik, um so leichter wirtschaftlich nachhaltige Entscheidungen treffen zu können. Auch bei dem Thema nutzungsbasierte Wartungskonzepte (NBW) versprechen sich beide Partner wesentliche Kostenvorteile.

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Hundt Consult GmbH D-20457 Hamburg Tel.: +49 (0)40/3344153-100 contact@hundt-consult.de www.hundt-consult.de

+41-41-920 20 55 Fax +41-41-920 24 55 sales@stierli-bieger.com www.stierli-bieger.com

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»The Squaire« in Frankfurt am Main © Sonar Real Estate GmbH
Tel.
Profile biegen Richten Flanschrichtmaschinen Schweissdrehvorrichtung EUROBLECH 2018 Halle 11 Stand A26 Messe Euroblech Halle 11 / Stand A 26

Peddinghaus

Schnellste Bohranlage für die Stahlindustrie

Peddinghaus hat die schnellste Bohran lage der Stahlindustrie auf den Markt gebracht – die PeddiSubX-1120. In die neueste Maschine des Unternehmens wurde eine innovative Sub-X Mul tispindel integriert. Bohren, Fräsen, Ausklinken, Layoutmarkieren und mehr werden so auf ein neues Niveau gehoben. Speziell an der Sub-X der neuen Bohr anlage sind die unabhängigen Bohr achsen. Stahl bearbeitende Maschinen arbeiten mittels Koordinatensystem, das mit X-, Y- und Z-Achse arbeitet. Diese Koordinaten definieren die Be wegung der individuellen Bohrspindel. Die Z-Achse ist für die Bewegung zum Material verantwortlich. Die Y-Achse bewegt die Bohrer horizontal über den Steg und vertikal auf den Flanschen. Die wichtigste Achse, die X-Achse bewegt die Spindeln zu ihrer nächsten Bearbeitung durch die Bewegung nach links und nach rechts. Die X-Achse war bisher Flaschenhals der Stahlindustrie, da nur eine Spindel ihr vorgegebenes Programm abarbeiten konnte. Seit Jahren warten Stahlbauer auf eine Ma schine, die z. B. Werkzeugwechsel und Fräsen gleichzeitig erledigen kann oder auf einem Flansch markiert während gleichzeitig auf dem anderen Flansch gebohrt und gefräst wird. Stahlbau wird immer aufwendiger und benötigt intelligente Maschinen mit frischen Funktionen und Gestaltungen, um neue Herausforderungen zu meistern. Die PeddiSubX-1120 arbeitet voll kommen frei innerhalb des Bearbei tungsfensters von 500 mm und kann Ausklinken, Bohren und gleichzeitig auch noch Werkzeugwechsel durch führen. Die drei Sub-X-Achsen können innerhalb dieses Bearbeitungsfensters unabhängig voneinander arbeiten und dabei eine große Auswahl an Be arbeitungsprozessen absolvieren. Die Maschine ermöglicht eine Vielzahl Funktionen und Fähigkeiten. Ausklin kungen, Langlöcher, Flanschfräsun gen, Bohr- und Senklöcher, gefräste Löcher u.v.m., ohne dadurch begrenzt zu sein, dass eine andere Bohrachse an der gleichen X-Achsen-Position

die Produktion negativ beeinflussen kann. Die relativ neue Technologie der verfahrbaren Multispindel Sub-XAchse ermöglicht es Stahlbauern mit komplexem Anforderungsprofil, Kos ten einzusparen sowie schneller und effektiver außergewöhnliche Aufgaben abzuarbeiten.

So lassen sich Träger mit mehreren Ausklinkungen auf beiden Flanschen in unter 90 s ohne irgendwelche Nacharbeit und ohne Nachschleifen bearbeiten. Beim Ausklinken mittels Plasmabrenner wird normalerweise manuelles Nachschleifen nötig, um Rückstände zu entfernen und das Teil fertigzustellen. Die PeddiSubX-1120 fräst stattdessen, die Notwendigkeit zum Nachschleifen entfällt ebenso wie alle anderen Nacharbeiten. Außerdem hat keine andere Maschine die Funk tion, auf allen vier Achsen simultan den Träger zu markieren. Plasma markieren verhindert menschliche Fehler, die durch das Anreißen sonst entstehen können. Jegliche Schweißund Zusammenbauinformation wird direkt auf dem Träger angebracht. Die PeddiSubX-1120 verändert typische Bohranlagen nachhaltig. Diese Ma schine erneuert die Prozesse in der Stahlindustrie.

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Paul Ferd. Peddinghaus GmbH D-58285 Gevelsberg Tel.: +49 (0)2332/72-0 info@peddinghaus-pfp.de www.peddinghaus.com

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PeddiSubX-1120
Paul Ferd. Peddinghaus GmbH PeddiSubX-1120
Paul Ferd. Peddinghaus

mbo Oßwald

Expressfertigung für normbolzen

Für individuelle Bolzen, Bolzen mit Kopf, Gewinde- und Einstichbolzen und das passende Zubehör haben sich die mbo Oßwald Konfiguratoren in den vergangenen Jahren bewährt, da sie einfach zu bedienen sind und beim Nutzer für eine große Zeitersparnis sorgen.

Pünktlich zur Hannover Messe 2022 startete das Unternehmen mit einem neuen Tool, mit dem Nutzer die Lie ferzeit der konfigurierten Bolzen selbst bestimmen können: durch Expressfer tigung samt Expresslieferung. An der intuitiven Bedienung hat sich nichts geändert. Passen bei der Eingabe die Parameter, bietet der Konfigurator automatisch die Option »Expressfertigung« an. Jetzt entschei det der Nutzer, ob gegen Aufpreis der Auftrag direkt auf die Maschine ge schickt werden soll. Das reduziert die

Lieferzeit enorm, z. B. von 2–3 Wochen auf 3–5 Tage. Im Hintergrund laufen dann alle Prozessschritte automatisiert ab und der Lohnfertiger unterbricht hierfür extra die geplante Maschinen belegung. Dadurch wird die sofortige Herstellung der Bolzen sichergestellt. Aus Sicht des Produzenten stellt diese Neuerung einen weiteren Schritt Rich tung lückenlose Transparenz dar und bietet dem Nutzer jederzeit maximale

Handlungsfähigkeit. Dieser Service im Bereich der Bolzenkonfiguratoren steht ab sofort für alle Kunden aus Deutschland zur Verfügung. Weitere Länder werden folgen.

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mbo Oßwald GmbH & Co. KG D-97900 Külsheim-Steinbach Tel: +49 (0)9345/670-0 info@mbo-osswald.de www.mbo-osswald.de

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Expressfertigung für Bolzen © mbo Oßwald GmbH & Co. KG
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Freyler Stahlbau

Maßgeschneidert und flexibel: Hochwertige Stahlkonstruktionen aus einer Hand

Starke Tragwerkkonstruktionen für die sprichwörtlichen »Bretter, die die Welt bedeuten«: In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Eventbauer Nüssli hat Freyler Stahlbau maßgeblich an zwei außergewöhnlichen Bauprojekten mitgewirkt. Eines davon ist die KIA Metropol-Arena in Nürnberg, die im August 2021 fertiggestellt wurde. Eine multifunktionale Halle, in der bis zu 4.000 Besucher Platz finden. Unter den imposanten 54 m langen Fachwerkträ gern, die die etwa 3.500 m² große Halle überspannen, finden Sportevents und Kulturveranstaltungen statt. Entwor fen, auf Maß gefertigt und auf der Baustelle montiert wurde die hoch wertige Tragkonstruktion von Freyler Stahlbau.

Auch beim Gasteig HP8 in München war Freyler Stahlbau entscheidend beteiligt. Der Gasteig in München ist Europas größtes und erfolgreichstes Kulturzentrum. Um den Kulturbetrieb während der Sanierung der renom mierten Kulturstätte aufrechtzuer halten, ist das gesamte Kultur- und Bildungsangebot im Herbst 2021 in das Interimsquartier Gasteig HP8 in München-Sendling gezogen. Dort begeistert seit Oktober 2021 die Isar philharmonie Künstler und Publikum gleichermaßen. Den etwa 2.000 m² großen Konzertsaal aus Holz umgibt eine Stahlkonstruktion als Tragwerk, die Freyler Stahlbau geplant, gefertigt und vor Ort montiert hat. In 20 m Höhe überbrückt die Konstruktion mit zehn Fachwerkträgern eine Spannwei te von 35 m.

Die KIA Metropol-Arena und der Gas teig HP8 sind nur zwei Beispiele der vielfältigen Bauprojekte und Anlagen konstruktionen, für die Freyler Stahl bau jährlich Tausende Tonnen Stahl verarbeitet. Der Stahlbauspezialist aus dem südbadischen Kenzingen betreut die Projekte seiner Kunden ganzheit lich von der Planung über die Ferti gung hin zur Montage und besticht dabei durch konstruktives Know-how und langjähriges Erfahrungswissen. Das Freyler-Repertoire reicht vom Stahlhallenbau über Anlagenbau hin

zu Spezial- und Sonderkonstruktionen. Technische Herausforderungen nimmt man bei Freyler Stahlbau gerne an: Die Freyler-Ingenieure beherrschen auch hochkomplexe Projekte und finden für ganz spezielle Anliegen stets intelligen te Lösungen.

Daneben überzeugt Freyler Stahlbau durch seine Zuverlässigkeit sowohl in Bezug auf den Kostenrahmen und den Fertigstellungstermin als auch bei der hochwertigen Ausführung. Dazu trägt auch das eigene Produktionswerk in Kenzingen bei, durch das Freyler flexi

bel auf kurzfristige Änderungswünsche seiner Kunden reagieren kann. Die präzise Fertigung im Stahlbauwerk so wie die Spezialisten im eigenen Mon tageteam auf der Baustelle sorgen für eine reibungslose Umsetzung – auch bei Ihrem nächsten Bauvorhaben!

wEItErE InfOrMatIOnEn Freyler Stahlbau GmbH Tel. +49 (0) 7644 805-0 stahlbau@freyler.de www.freyler.de

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Gasteig HP8 in München © HGEsch KIA Metropol-Arena in Nürnberg © Nüssli Gruppe/Manfred Jahreiss
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Stahlbau Zentrum Schweiz tragwerk aus dekarbonisiertem Stahl

Im August wurde in Rossens für ein zu künftiges Autohaus, das erste Tragwerk der Schweiz aus kohlenstoffarmem Stahl durch Morand Constructions Métalliques aufgestellt. Mit dekarbo nisiertem Stahl wird der CO2-Fußab druck auf 333 kg CO2/t Stahl reduziert. Die Träger aus dekarbonisiertem Stahl werden in einem Lichtbogenofen unter Verwendung von 100 % erneuerbarem Strom aus recyceltem Stahl hergestellt. Eine unabhängige Zertifizierungsstelle bestätigt, dass der dabei verwendete Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Stahl kann unbegrenzt und zu 100 % recycelt werden, ohne dass sich seine Eigenschaften ändern. Aufgrund sei ner magnetischen Eigenschaften und seiner Verwertung lässt sich Stahl leicht sortieren, was ihn zum am häufigsten recycelten Material macht. Durch die Einsparung von Eisenerz, die aus der

Rückgewinnung und dem Recycling am Ende der Lebensdauer des Stahls resultiert, werden die natürlichen Ressourcen geschont. Noch besser ermöglicht die Wiederverwendung von Stahlbauteilen die Aufwertung der Anfangsinvestition an grauer Energie über mehrere Materiallebenszyklen hinweg. Ein selektiver Rückbau, eine geschickte Aufstockung, eine Erwei terung oder Zusammenlegung von Gebäuden gewinnen an Bedeutung gegenüber dem unkontrollierten Ab bruch bestehender Bauwerke.

wEItErE InfOrMatIOnEn Stahlbau Zentrum Schweiz SZS CH-8002 Zürich Tel. +41 (0)44/2618980 info@szs.ch www.szs.ch

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prOJEktE | prOduktE | VErfaHrEn Stahlbauheute 3/2022 47

Sika Deutschland

wechsel in der Geschäftsführung

Am 15. Juli 2022 übernahm Daniela Schmiedle die Geschäftsführung der Sika Deutschland GmbH. Sie folgt auf Joachim Straub, der die Leitung der Area D/A/CH für die Sika-Gruppe übernimmt. Daniela Schmiedle ist seit 2004 im Unternehmen tätig und bekleidete verschiedene Funktionen in den Bereichen Business Development, Key Owner/Project Management und Sales. Seit 2017 ist die diplomierte Bau ingenieurin Mitglied der Geschäftslei tung und verantwortet die Geschäfts bereiche Flooring (Boden- und Wand beschichtungssysteme), Engineered Refurbishment (Betoninstandsetzung) und Waterproofing (Bauwerksabdich tung).

Nach 15 Jahren als Geschäftsführer übernahm Joachim Straub zum 15. Juli 2022 die Leitung der Area D/A/ CH für die Sika-Gruppe und wird in seiner zukünftigen Funktion auch wei terhin eng mit der Sika Deutschland verbunden sein. Joachim Straub ist seit 1989 für die Sika tätig und seit 2007 Geschäftsführer der Sika Deutschland. In den vergangenen Jahren hat er erfolgreich zum Ausbau des heutigen Unternehmenserfolges beigetragen und förderte verschiedene Nachhaltig keitsprojekte und Akquisitionen in der Sika-Gruppe.

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48 Stahlbauheute 3/2022 a us w irtschaft und Verbänden
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Flex-Elektrowerkzeuge

100 Jahre Innovationen im dialog mit dem Handwerk

Elektrowerkzeuge, die in enger Zusam menarbeit mit dem Handwerk entste hen: Das prägt die Unternehmensge schichte der Flex-Elektrowerkzeuge GmbH, die im Juli ihr 100-jähriges Bestehen feierte. 1922 in Stuttgart Bad Cannstatt gegründet, startete das Un ternehmen Ackermann + Schmitt, aus dem später die Marke Flex hervorging, mit der Handschleifmaschine MS 6 in den Markt. Heute ist das breite An gebot an Elektrowerkzeugen auf die Einsatzbereiche Sanieren, Renovieren und Modernisieren, Metall, Steinbe arbeitung sowie Automotive/Polieren zugeschnitten.

Der Anspruch an die Produktentwick lung des Unternehmens lautet dabei: Elektrowerkzeuge sollen im professi onellen Handwerk innerhalb der Ziel gruppen erste Wahl sein. »Durch den konsequenten Dialog mit dem Hand werk und jahrzehntelange Erfahrung entstehen bei Flex immer wieder neue innovative Lösungen für ein ergonomi sches und wirtschaftliches Arbeiten«, erklärt Geschäftsführer Dr. Christian Neuner.

Zu den jüngsten Produkterfolgen zäh len u. a. der Akku-Rotationsschleifer Supraflex SE 125 18.0-EC, der AkkuSchlagbohrschrauber PD 2G 18.0-EC HD mit Turbo-Modus und das AkkuMultitool MT 18.0-EC. Die neueste Auszeichnung, das TOP-100-Siegel 2022, ist jedoch keinem Produkt direkt, sondern dem gesamten Unter nehmen gewidmet. Das Siegel steht für besondere Innovationskraft und über durchschnittliche Innovationserfolge.

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Wirtschaftsvereinigung Stahl

Stahlindustrie begrüßt Beschleunigungskommission zur rheinvertiefung

Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, will das Tempo bei der Beseitigung kritischer Engpässe am Rhein deutlich erhöhen. Wie am 29.8.2022 in Mainz gegenüber Vertretern aus Industrie und Binnen schifffahrt angekündigt, soll eine Be schleunigungskommission aus Politik, Behörden und Industrie den 2019 be schlossenen Aktionsplan »Niedrigwas ser Rhein« schneller voranbringen. Der Präsident der Wirtschaftsverei nigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, begrüßt diese Ankündigung: »Eine schnelle Beseitigung von Engpässen

am Mittel- und Niederrhein ist ein entscheidender Beitrag, um die Rhein schifffahrt und ihre großen Kunden in der Industrie besser vor Risiken bei Niedrigwasser zu schützen. Gerade für die Stahlindustrie hat der Rhein als wichtigste Binnenwasserstraße Euro pas eine zentrale Bedeutung.« Im Sommer 2022 hat die anhaltende Trockenheit für sehr niedrige Pegel des Rheins gesorgt und den Gütertransport erheblich erschwert. Auf deutschen Binnenwasserstraßen werden jährlich 36 Mio. t Güter für die Stahlindustrie befördert. Damit hat die Binnenschiff

fahrt einen Anteil von knapp 30 % am Transportvolumen der Stahlindustrie. Die Branche ist auf eine zuverlässige Versorgung mit Erz und Kohle ange wiesen, da sie durchlaufend produ zieren muss, um schwere Schäden an zentralen Anlagen wie Kokereien oder Hochöfen zu vermeiden.

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Wirtschaftsvereinigung Stahl D-10117 Berlin

Tel.: +49 (0)30/2325546-0 info@stahl-online.de www.stahl-online.de

TISO10 (der Name der Anlage: Ticino Solare) – wurde auf dem Dach eines Fachhochschulgebäudes in der Nähe von Lugano installiert. Am 13. Mai 1982 lieferte die nach Süden ausgerich tete Anlage erstmals Strom ins Netz mit einer für damalige Verhältnisse sehr hohen Leistung von installierten 10 kWp. Heute baut man auf 500 m² Fläche Solaranlagen mit deutlich mehr als 100 kWp. Später wurden die Panels auf ein anderes Gebäude

transferiert und regelmäßig Zustand, Beschaffenheit, Farbe und Leistung der Solarzellen kontrolliert und gemessen. Eine Untersuchung nach 35 Jahren Betrieb zeigte Abnutzungserschei nungen der Zellen – z. B. Korrosion, verbrannte Stellen (Hot spots), Risse in den Zellen oder Defekte bei Ver bindungskabeln. Doch die Mehrheit der Module funktionierte immer noch gut und lieferte noch mindestens 80 % Leistung.

Qualitäts-Hersteller von Solarpanels garantieren in der Regel eine Lebens dauer von bis zu 30 Jahren mit einer Leistungsgarantie bis zu 80 % der ur sprünglichen Leistung des Panels.

Die erwartete Lebensdauer kann nach Angaben von Herstellern 50 Jahre und länger betragen.

Quelle: BFE-Magazin energeiaplus | Energie magazin des Bundesamtes für Energie wEItErE InfOrMatIOnEn

Energeek Group AG & CES Cleantech Energy Systems GmbH CH-6300 Zug Tel.: +41 (0)44/586 37 84 info@cleantech-energy-systems.org www.cleantech-energy-systems.org www.energeek-group.ch

50 Stahlbauheute 3/2022 a us w irtschaft und Verbänden
Cleantech Energy Systems 40-jähriges Jubiläum der ersten Solar Strom anlage Europas

TU Dresden

Humboldt Stipendiatin am Institut für Stahlbau

Ab dem 11. Juli erweitert sich der Kreis der Wissenschaftler im Team um Professor Stroetmann vom Institut für Stahl- und Holzbau an der TU Dres den um eine Humboldt-Stipendiatin. Für die nächsten zwei Jahre wird sich Dr. Mozhdeh Shirinzadeh am Institut mit der Sanierung von Brücken mit or thotroper Fahrbahn unter Verwendung eines modifizierten OrthoverbundDeckensystems im Rahmen einer wis senschaftlichen Arbeit beschäftigen. Dr. Shirinzadeh konnte für die TU Dresden im Rahmen eines GeorgForster-Forschungsstipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung gewonnen werden.

An der Stahlbauprofessur verspricht man sich viel von der gemeinsamen Forschungsarbeit: Nach dem BachelorAbschluss Bauingenieurwesen an der Universität von Zanjan im Iran war Dr. Shirinzadeh die jahrgangsbeste Absolventin ihres Masterstudiengangs an der Universität von Guilan. Ihre Promotion zum Thema »Modifizierte einfache Stahlverbindung in CBFs mit mäßiger Höhe gegen progressiven Einsturz« absolvierte sie an der Shahid Rajaee Universität in Teheran im Fach bereich Bauingenieurwesen.

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TU Dresden Institut für Stahl- und Holzbau D-01062 Dresden Tel.: +49 (0)351/463-0 infostelle@tu-dresden.de www.tu-dresden.de

VDI neuer präsident

Der VDI hat seinen zukünftigen Prä sidenten gewählt: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein wurde am 31. August 2022 von der Vorstandsversammlung des VDI mit großer Mehrheit als Nachfolger von Dr.-Ing. Volker Kefer bestimmt.

Lutz Eckstein ist Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) an der RWTH Aa chen und wird ab dem 1. Januar 2023 neuer VDI-Präsident. »Ich freue mich sehr auf diese ehrenvolle Aufgabe. In meiner Funktion als Präsident möchte ich unter anderem die tragende Rolle von Ingenieurinnen und Ingenieuren für zentrale Zukunftsthemen wie Kli maschutz, Mobilität sowie die digitale Transformation verdeutlichen und neue Impulse setzen«, so Eckstein.

Als Experte auf dem Gebiet des assis tierten und autonomen Fahrens hat er große universitäts- und organisatio nenübergreifende Projekte initiiert und schätzt die interdisziplinäre Zusam menarbeit. Der 53-Jährige wurde des halb im Jahr 2021 in den Wissenschaft lichen Beirat des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr berufen. Volker Kefer wird zum 31. Dezem ber 2022 nach vier Jahren als VDIPräsident satzungsgemäß ausscheiden. Themen wie technische Bildung, Nachwuchsförderung, Mobilität, In terdisziplinarität vor dem Hintergrund der Digitalisierung sowie die Heraus forderungen der Corona-Pandemie prägten seine Amtszeit. Der VDI bedankt sich bereits jetzt sehr bei Dr. Volker Kefer für seine langjährige er folgreiche Arbeit.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein © VDI e.V.

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VDI e.V. D-40468 Düsseldorf Tel: +49 (0)211/6214-461 info@vdi.de www.vdi.de

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Dr. Mozhdeh Shirinzadeh © TU Dresden

Feralpi Stahl

Symbolischer Spatenstich für innovatives walzwerk im sächsischen riesa

Für Feralpi Stahl ist es der nächste logische Schritt auf dem Weg zu grü nem Stahl. Das Unternehmen wird mit dem Walzwerk die Produktion der Stahlprodukte am Standort auf 1,30 Mio. t pro Jahr erhöhen und den CO2-Fußabdruck weiter reduzieren. Mit Inbetriebnahme, voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024, entstehen außerdem perspektivisch 100 neue Arbeitsplätze. Hoher Besuch bei Feralpi Stahl in Riesa: Zum symbolischen Spatenstich waren neben dem sächsischen Minis terpräsidenten Michael Kretschmer, Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Deutschland, sowie die Gesellschafter und der Vorsitzende der Feralpi-Grup pe, Giuseppe Pasini, und Eng. Giaco mo Mareschi Danieli zugegen. »Als wir 1992 das Werk in Riesa übernahmen«, erinnert sich Giuseppe Pasini, »wuss ten wir, dass wir vor einer großen Her ausforderung standen, die viel Energie erforderte. Uns fehlte es nicht an Visio nen, Willenskraft und Mut. Wir haben die Erwartungen weit übertroffen. Nicht nur für Feralpi, sondern auch für die Menschen und die Gemeinschaft, in der wir aufgenommen wurden und gewachsen sind. Dies wäre nicht mög lich gewesen, wenn wir in Riesa nicht Menschen gefunden hätten, die stolz auf ihre Produktionstradition sind und darauf, in der Stahlindustrie zu arbei ten. Heute feiern wir den Beginn der Arbeiten, die eine neue und wichtige Investition schaffen werden.«

Bis Ende 2025/Anfang 2026 wird Feralpi Stahl über 180 Mio. e in den Standort Riesa investieren. Für die Feralpi-Gruppe stand und steht das Thema Nachhaltigkeit immer im Mittelpunkt des Handelns: sowohl in Bezug auf die Umwelt als auch auf die eigenen Mitarbeitenden. Das Stahl werk trägt als eines von nur zweien in Deutschland das EMAS-Siegel und investiert fortlaufend in eine umwelt freundliche Stahlproduktion und Stahl verarbeitung. Mit seinem aus Schrott gefertigten Elektrostahl beschreitet Feralpi Stahl schon seit vielen Jahren den Weg zu grünem Stahl. Und geht jetzt den nächsten logischen Schritt. »Das neue Walzwerk wird in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzen«, so der Werksdirek tor. »Es wird über einen 300 m langen Heißbeschickungsrollgang direkt mit der vorhandenen Stranggießanlage verbunden sein. Anstelle des bisheri gen Gaserwärmungsofens setzen wir ausschließlich Induktionserwärmung ein, um direkte CO2-Emissionen zu vermeiden«, fasst Reinecke die Vor teile zusammen. Das Walzwerk wird 16 Walzgerüste, einen Sechsstich fertigblock und eine Spooler-Linie umfassen. Der K-Spooler wird Stab stahl-Coils mit einem Gewicht von 8 t produzieren – die schwersten Coils für den deutschen Markt für Langstahl mit einem Durchmesser von 8–25 mm.

Auch für die wirtschaftliche Zukunft der Region Riesa ist das Walzwerk von Bedeutung, wie Ministerpräsident Mi chael Kretschmer betont: »Die Inves tition in ein hochmodernes Walzwerk schafft 100 neue Arbeitsplätze unter nachhaltigen Produktionsbedingungen und ist ein starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Sachsen. Feralpi Stahl setzt seit Jahren erfolgreich auf eine umweltschonende Stahlprodukti on und ist Vorreiter für den verstärkten Einsatz von grünem Wasserstoff. Mit ihren Aktivitäten leistet die Unterneh mensgruppe einen wichtigen Beitrag für den Aufbau einer Wasserstoffwirt schaft in Sachsen.«

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52 Stahlbauheute 3/2022 a us w irtschaft, Verbänden und politik
Symbolischer Spatenstich in Riesa © Feralpi Stahl/Matthias Seifert

Europäische Investitionsbank Emscher-r enaturierung unterstützt w irtschaft im r uhrgebiet

Seit 2011 hat die EIB das Generatio nenprojekt mit Krediten von insgesamt 1,80 Mrd. e unterstützt. Die letzte Tranche von 500 Mio. e mit einer Laufzeit von 45 Jahren wurde Ende 2020 bereitgestellt; sie sichert der Em schergenossenschaft langfristig niedri ge Zinsen.

Anlässlich der Fertigstellung betont EIB-Präsident Werner Hoyer den Vor bildcharakter des Projekts für Europa: »Es zeigt, wie eine über Jahrzehnte von der Industrie geprägte Region zu einer naturnahen Landschaft zurück geführt werden kann. Den Menschen im Ruhrgebiet wird nicht nur ein Fluss, sondern ein Stück Lebensqualität zu rückgegeben«.

Projekte wie der Emscher-Umbau seien zentral für einen nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz. Die stark verbesserte Lebensqualität sieht Hoyer als Basis für die Ansiedlung neuer Un ternehmen. »Es sind genau diese Pro jekte, die bezeugen, was Europa kon kret für seine Bürger leistet«, sagt er. Mit dem Ende des Kohlebergbaus hatte in den 1980er-Jahren ein Struk turwandel eingesetzt, bei dem die traditionelle Schwerindustrie der Hochtechnologie und dem Dienstleis tungssektor gewichen ist. Nach einer Studie der Universität Dortmund sind in der Region bisher 44.000 neue Ar beitsplätze durch den Emscher-Umbau entstanden.

1992 hatte die öffentlich-rechtliche Emschergenossenschaft, seit 1899 für das Abwassermanagement zuständig, gemeinsam mit den anliegenden Kom munen die Arbeiten an dem Genera tionenprojekt begonnen. Insgesamt wurden 5,50 Mrd. e investiert. Anfang der 1990er-Jahre galt die Emscher noch als dreckigster Fluss Deutsch lands; in sein betoniertes Bett wurden jahrzehntelang die Abwässer von Berg bau, Industrie und Haushalten einge leitet, über lange Zeit ungeklärt.

wEItErE InfOrMatIOnEn Europäische Investitionsbank (EIB) L-2950 Luxemburg Tel.: +352 (0)43791 press@eib.org www.eib.org

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Die Verleihung des Züblin-Stahlbau preises an Studierende und Absolven ten aus den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen der TU Dresden fand am 23. Juni zum mittlerweile 10. Mal statt. Die Jury, bestehend aus Dipl.-Ing. Marco Eckert, Dipl.-Ing. Hagen Urban und Dipl.-Ing. Lars Feulner, alle Züblin Stahlbau, sowie Prof. Dr. Richard Stroetmann und Prof. Dr. Matthias Beckh, beide TU Dresden, nominierte in diesem Jahr insgesamt sechs Arbeiten, wobei hier der Einfluss des Schweißprozesses auf

TU Dresden züblin-Stahlbaupreis 2022

Stahlbaukonstruktionen einen gewis sen Schwerpunkt bildete. Alle Arbei ten wiesen eine sehr hohe Qualität auf und wurden in überzeugender Weise von den Studierenden und Absolven ten der TU Dresden präsentiert. Auch zeigten sich die Nominierten in der anschließenden Fachdiskussion sattel fest und tiefgehend mit der jeweiligen Materie vertraut.

Die feierliche Verleihung erfolgte traditionell am Abend im Rahmen des Bauballs der TU Dresden, der 2022 von Studierenden des 6. und 8.

Fachsemesters der Fakultät Bauingeni eurwesen ausgerichtet wurde. Der mit insgesamt 3.000 e dotierte Preis wurde in diesem Jahr quasi dreigeteilt, d. h., es wurden eine Projektarbeit und zwei Di plomarbeiten ausgezeichnet. Einen der zwei 2. Preise erhielt Dipl.-Ing. Chris toph Holzapfel für seine Diplomarbeit zur Anwendung schädigungsmecha nischer Modelle zur strukturmechani schen Analyse von Schweißverbindun gen, den anderen Lisa Wolfram für ihre Projektarbeit zur Ökobilanzierung von Bauprodukten und dem Einsatz der Stahl-Holz-Hybridbauweise im Ge schossbau. Der 1. Preis ging an Camilla Lewerenz für ihre Diplomarbeit zur Untersuchung der Diskontinuitätsbe reiche von Orthoverbundfahrbahn platten, ein Thema, zu dem am Institut für Stahl- und Holzbau der Techni schen Universität Dresden derzeit das AiF-Fosta-Forschungsvorhaben P 1265 durchgeführt wird.

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54 Stahlbauheute 3/2022 Veranstaltungen
Jury und Nominierte auf einen Blick © André Terpe/TU Dresden
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Fotos:

TU Dresden

dresdner Stahlbaufachtagung 2022

Nach einer zweijährigen Unterbre chung fand am 29. März im jüngst renovierten Heinz-Schönfeld-Hörsaal der TU Dresden die 14. Dresdner Stahlbaufachtagung in hybrider Form statt – unter der Überschrift »Stahl- und Verbundbau. Neues aus Forschung, Normung und Praxis«. Organisiert vom Institut für Stahl- und Holzbau, wurde sie von Prof. Dr. Ri chard Stroetmann eröffnet, der sich in seiner Begrüßung bei allen angereisten Teilnehmern und Referenten bedank te.

Anschließend sprach Dipl.-Ing. Ralf Luther, Stahlbau Magdeburg GmbH und DSTV-Vorstandsmitglied, über die aktuellen Herausforderungen für die Stahlbauindustrie aufgrund der geopolitischen Lage und des Klima wandels, und zwar mit dem Resümee: weg von der Bestpreispolitik, hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, der die entstehenden Transportwege und öko logischen Aspekte mit berücksichtigt. Der anschließende Eröffnungsvortrag wurde von Prof. Dr. Richard Stroet mann gehalten, der auch als Modera tor fungierte. Thema seines Vortrages waren die Normung und der Einsatz von Stahlhohlprofilkonstruktionen im Bauwesen, die CIDECT Design Guides für Stahlhohlprofilkonstruk tionen und die Neuerungen in der

nächsten Generation des Eurocode 3. Den zweiten Fachvortrag hielt Prof. Dr. Markus Schäfer von der Univer sität Luxemburg zur Bemessung und Ausführung von Stahlverbunddecken in der Slim-Floor-Bauweise, die eine wirtschaftliche und technische Alterna tive zu klassischen Betonflachdecken ist. Im Zuge der Überarbeitung des Eurocode 4 werden Bemessungsregeln für Slim-Floor-Deckensysteme in den Anhang I der künftigen DIN EN 19941-1 aufgenommen.

Der zweite Vortragsblock wurde von Prof. Dipl.-Ing. Dr.-techn. Andreas Taras von der ETH Zürich mit Erläu terungen zum neuen Eurocodeteil EN1993-1-14 eröffnet. In diesem wird zukünftig die Anwendung der FiniteElemente-Methode im Stahlbau gere gelt. Schwerpunkte der Norm liegen in der Modellbildung, den Arten der Berechnungen und deren Einsatzberei chen sowie der Validierung und Verifi zierung, was er mit einem Ausblick auf Praxis und Ausbildung verband: weg

Veranstaltungen Stahlbauheute 3/2022 55
Blick ins Auditorium © Brian Rust/TU Dresden Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann © Brian Rust/TU Dresden Prof. Dr.-Ing. Markus Schäfer © Brian Rust/TU Dresden Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Taras © Brian Rust/TU Dresden Prof. Dr.-Ing. Thomas Ummerhofer © Brian Rust/TU Dresden

von der »klassischen« Nachweisfüh rung hin zu einem »Computer Aided Engineering« und einem »Design by (FEM-)Analysis«. Die Unterscheidung von Grauguss und Stahlguss bildete den Einstieg des Vortrags von Prof. Dr. Thomas Ummenhofer von der Versuchsanstalt Stahl, Holz und Steine des KIT, in dem er über die Anwen dung des Stahlgusses im Bauwesen referierte, dessen Vorteile er in der Möglichkeit einer kraftflussgerechten Formgebung liegen sah. Darüber hi naus ging er auf Forschungsarbeiten zur Bemessung von Stahlgussbauteilen unter vorwiegend ruhender und zykli scher Beanspruchung sowie zur Defini tion von Qualitätskriterien ein, deren Resultate in eine noch zu erstellende DASt-Richtlinie einfließen werden. Mit seinem Vortrag zum Thema »BIM im Stahlbau: Etablierte Arbeitsweisen und neue Wege« eröffnete Dipl.-Ing. Lorenz Erfurth von Trimble Solutions Germany den dritten Vortragsblock, wobei er insbesondere die Einführung bestehender und neuer Schnittstellen diskutierte. Um die Interaktion ver schiedener Projektbeteiligter ging es auch im darauffolgenden Vortrag von Prof. Dr. Peter Knödel vom gleichna

migen Ingenieurbüro, in dem er Praxi stipps für Tragwerksplaner, Prüfer und Fertiger zum Thema Schweißen vor stellte und anhand anonymisierter Un terlagen aus realen Projekten verschie dene Problemstellungen beleuchtete. Daran knüpfte Prof. Dr.-Ing. Michael Volz von der Hochschule WürzburgSchweinfurt an, indem er am Beispiel der Fertigung geschweißter Bauteile, bei denen die richtige Wärmeführung wesentlich für die Qualität und Tragfä higkeit sein kann, Anforderungen an die betrieblichen Abläufe, Personen, Ausgangsprodukte und Dokumentati on erläuterte.

Den Abschlussvortag hielt Dipl.-Ing. Rico Stockmann von der Ingenieurge sellschaft Leonhard, Andrä und Part ner zur neuen Bahnbrücke Kattwyk, einer zweigleisigen Hubbrücke, die ne ben der bereits bestehenden errichtet wurde. D.h., neben der maschinenbau lichen Ausstattung der Hubbrücke the matisierte Rico Stockmann vor allem die Fertigung und Montage der Pylone und Brückenfelder.

Das vielfältige Programm lud zu Fach diskussionen mit den Referenten ein und bot eine ausgezeichnete Plattform für den fachlichen Austausch. Ergänzt wurde die Tagung von verschiedenen Fachausstellern, die an ihren Ständen über aktuelle Entwicklungen und neue Produkte informierten.

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56 Stahlbauheute 3/2022 Veranstaltungen
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60 Stahlbauheute 3/2022 wer macht was
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Stahlbau heute erscheint viermal pro Jahr und BEzuGSprEIS Einzelheft: 10,– e Jahresbezugspreis: 40,– e Abonnement Ausland: 44,– e

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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form, reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache, übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.

ISSN 2568-3322

September 2022

Impressum Stahlbauheute 3/2022 61

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Zwischen Überbau und Widerlager auftretende Bewegungen führen bei Bahnbrücken zu zusätzlichen Schienenspannungen und Beanspruchungen der Befestigungen. Mit der Wanderschwelle wurde ein Überbrückungssystem entwickelt, welches einerseits gewährleistet, dass die Schwellen abstände nicht das zulässige Maß überschreiten und andererseits mögliche auftretende Bauwerksbewegungen (Verschiebungen, Verdrehungen, Verwindungen) schadlos aufnimmt. Es ist gelungen, das bei Straßenbrücken vielfach bewährte „Steuerungsprinzip Schwenktraverse“, d. h. die elastische Zwangssteuerung, so weiterzuentwickeln, dass sämtliche Anforderungen des Bahnverkehrs erfüllt werden. Die Wanderschwelle wird in der bauseitig vorbereiteten Aussparung ausgerichtet und durch Vergießen monolithisch mit dem Bauwerk verbunden

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Einfacher und lagesicherer Einbau • Einfache Inspektion und Wartung

MAURER SE | Frankfurter Ring 193 | 80807 München

Telefon +49.89.323 94 0 | Fax +49.89.323 94 306 | www.maurer.eu

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DIE ZWÄNGUNGSFREIE MODULARDEHNFUGE FÜR BAHNBRÜCKEN

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