Leseprobe: Hagmann: Innovationstheater

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Jean-Philippe Hagmann ist Experte für radikale Innovation, Redner, Autor, Dozent und Gründer von INNOPUNK. Als Innovationsmanager und Innovationsberater hat Jean-Philippe bereits hinter die Türen zahlreicher namhafter Unternehmen in Deutschland, der Schweiz und in Österreich blicken dürfen. Dabei fielen ihm etliche Muster auf, die sich überall wiederholen und die das Innovieren verunmöglichen. Mit diesem Buch zeigt er auf, wie ein Unternehmen – gleich welcher Größe – radikal innovativ werden kann.


FĂźr meine beiden Lieblingsmenschen, Ursina & Kaia. Die Eine bringt seit 12 Jahren Pfeffer in mein Leben, die Andere wartet noch darauf, das Salz beizusteuern.


„Innovation ist nicht etwas, das man für eine gewisse Zeit tut, dann in den Kühlschrank stellt und erst wieder herausnimmt, wenn es passend scheint. Innovation ist etwas Kulturelles, es ist gewohnheitsbildend. Genauso wie das Nicht-innovativ-Sein gewohnheitsbildend ist.“ Astro Teller, CEO von X (Googles Innovationsschmiede) „Die größte unternehmerische Herausforderung für erfolgreiche Unternehmen ist, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie man die nächste Welle der Innovation schafft. Auch bei Hightech-Unternehmen fangen Menschen auf einmal an, das erfolgreiche Geschäftsmodell zu schützen und das Neue nicht mehr zuzulassen.“ Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom


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WAS IST INNOVATION?

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HÖRT AUF, INNOVATIONSTHEATER ZU SPIELEN!

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Disclaimer: Wichtige Informationen, bevor du mit dem Buch beginnst Innovation ist ein komplexes Thema. Diese Komplexität bedeutet nicht nur, dass für erfolgreiche Innovationen zahlreiche Zutaten nötig sind, sondern auch, dass die allermeisten Zutaten – weil es sich um menschliche Faktoren handelt – unberechenbar, unvorhersehbar, manchmal notwendig, manchmal aber störend sind. Für ein komplexes System, wie das Entwickeln von großen Innovationen, kann es darum keine Gebrauchsanleitung geben. Was in einem Fall funktioniert, kann in einem anderen Fall völlig nutzlos sein. Dieses Buch stellt nicht den Anspruch, den einzig richtigen Weg für das Meistern von Innovationen zu beschreiben. Mein Ziel ist die Auseinandersetzung mit einem Thema, das von den allermeisten Unternehmen erwünscht und dringend benötigt, allerdings noch immer stiefmütterlich behandelt wird. In diesem Buch geht es nicht darum, wie Unternehmen kreative Ideen finden oder radikale Innovationen entwickeln sollen. Es geht nicht um erfolgversprechende Methoden oder neue Werkzeuge. Es geht darum, wie sie ein Ökosystem bauen, um radikale Innovationen überhaupt erst ermöglichen und vorantreiben zu können. Innovationen zu entwickeln – und ganz besonders die der radikalen Art – ist schwierig. Es ist keine Aufgabe, die nebenbei kurz vor Feierabend zu bewältigen ist. Und es ist keine Aufgabe, die jedem anvertraut werden kann. Ich möchte eine neue und fundiertere Diskussion über das für Unternehmen überlebenswichtige Thema anreißen. Und ich hoffe, vielen Unternehmen zu mehr Innovationen verhelfen zu können. Kritisches Hinterfragen ist eine der wichtigsten Bedingungen für das Innovieren. Hinterfrage auch ruhig alles, was du hier liest. Ich möchte dich zum Denken anregen. Ich schreibe in diesem Buch immer wieder von „Produkten“ als Ergebnis von Innovationen. Genauso wie der Begriff „Innovation“ führt auch das Wort „Produkt“ zu unterschiedlichen Vorstellungen. Ich verwende „Produkt“ im Sinn von Erzeugnis, Ergebnis oder Resultat und nicht in der engeren Definition als technisches oder physisches Gut. Ganz nach dem lateinischen

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Ursprung „productum“, was so viel heißt wie „das Hervorgebrachte“. Somit meine ich immer auch innovative Dienstleistungen, Prozesse, Organisationsformen, Geschäftsmodelle, Software und Hardware, wenn ich von innovativen Produkten rede. Es geht mir also nicht darum, ein unscharfes Konzept wie Innovation mit dem ebenfalls unscharfen Begriff „Produkt“ zu erklären, sondern lediglich darum, den Text nicht unnötig länger zu machen. Bevor es losgeht, noch ein Hinweis speziell für dich, lieber männliche Leser. Ich verwende in diesem Buch durchgängig eine grammatikalische Form – und zwar die weibliche. Warum die weibliche? Zum einen handelt dieses Buch davon, innovativ zu werden, also auch von neuen Denkmuster, und es ist an der Zeit, in der grammatikalischen Geschlechterfrage eine neue Sichtweise einzunehmen. Weiter sind wir es noch nicht gewohnt, nur die weibliche Form zu lesen, was beim Lesefluss einen gewissen Störfaktor bildet. Wie ich noch ausführen werde, sind Störfaktoren für unsere Kreativität sehr wichtig. Zudem spielen Frauen im Innovationsprozess eine sehr wichtige Rolle – auch dazu später mehr. Und zuletzt träume ich von einer Welt, in der junge Mädchen genauso gerne Erfinderinnen und Innovatorinnen werden möchten wie Jungs. Dennoch sind mit den Beschreibungen in meinem Buch keineswegs nur Frauen gemeint. Es handelt sich jeweils nur um Überbegriffe. Mit „Lead-Avantgardistin“ ist zum Beispiel immer auch der „Lead-Avantgardist“ gemeint. Bitte, lieber Leser, fühle dich überall eingeschlossen und mit angesprochen.

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