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Ausgabe #2
KLEINE SERIEN MIT VIEL CHARAKTER
MANUFAKTURMÖBEL
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Hochwertiges Handwerk ist weit mehr als Formgebung. Die von Tossa etablierte Technik des verleimten Multiplex wird beispielsweise beim Tisch mesa11 eingesetzt. Mehr dazu auf Seite 44. Tisch NIK von Zoom by Mobimex, Design Carsten Gollnick. Die Dreiteilung der Tischplatte betont die Länge des Tisches, die nach innen gesetzten Beinpaare in farbig lackiertem Aluminiumguss verleihen dem Tisch eine hohe Standfestigkeit.
EDITORIAL
INHALT DOMANI #2
DIE RÜCKKEHR DER HAND UND IHRER ARBEIT
Seite 4 NEWS: Lounge-Gefühle Seite 8 NEWS: Ein bisschen Bling Seite 12 NEWS: Rietvelds Spiel mit Stil
Das Buch «Handwerk» von Trendforscher Richard Sennett erschien bereits 2007. Heute ist in der Breite wahrnehmbar,
Seite 16 WOHNBERATUNG Wohnlicher arbeiten, stilvoll speisen
was der US-Soziologe seinerzeit voraussagte: In Zeiten der
Seite 18 INTERVIEW: Alfredo Häberli über seine neusten Projekte
Objekte. Entsprechend häufig tauchen Worte wie
Seite 24 SHOWCASE MANUFAKTUREN Hersteller bei Neumarkt 17 im Kurzporträt Seite 52 AUF TREND-PIRSCH IN MAILAND Seite 55 NEUMARKT 17 – ein Team für alle Fälle
Digitalisierung, der 3-D-Drucker und der Multiplizierbarkeit der meisten Konsumgüter steigt der Wert handgemachter «Manufaktur» oder «Craft» («Handwerk») im Wortschatz der Marketingleute auf.
Wir Designfreunde haben uns dem Handwerk nie
entfremdet – die Produktionsmethoden zahlreicher Hersteller wie die Kreationen der Entwurfskünstler stehen der Serienproduktion oft entgegen. Und so sind bei der Herstellung von Produkten, die im Neumarkt 17 verkauft werden, mit Sicherheit mindestens zwei oder mehr Paar Hände im Spiel – natürlich erst, nachdem schlaue Köpfe sich die Produkte ausgedacht und sie in konkrete Form gebracht haben.
Auf den folgenden Seiten der neuen Ausgabe von
«Domani» dürfen wir Ihnen die schönsten Stücke der aktuellen Neuheiten-Saison präsentieren, unter anderem solche des norditalienischen Herstellers Cassina, der sich seit jeher als Manufaktur versteht – ebenso wie die Produzenten aus Europas Norden, wo bäuerliche Sparsamkeit und Savoir-faire in Sachen Holz mit unschlagbarem Gefühl für Wohnlichkeit verschmelzen.
Daneben erlauben wir uns den Hinweis auf Projekte,
deren Entstehung wir mit unserem Wissen um die gelungene Kombination von Epochen und Formen unterstützen durften. Und wir trafen Alfredo Häberli zum Gespräch über Zeitlosigkeit, Reduktion und manch anderes Thema, das den Kopf eines Designers von heute so beschäftigt – weil er eben wie wir nie aufhört, an morgen zu denken, und was es bringen mag. Don,t stop thinking about tomorrow! Willkommen zur neuen Ausgabe von «Domani». Der Lieferwagen von Neumarkt 17: Eigens aus den USA importiert, zeigte er in den Achtzigerjahren zuverlässig an, in welchem Haus man sich gerade zeitgemäss einrichtete.
Gute Lektüre wünschen Andreas Schwarz und Team
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Soft Modular Sofa, Jasper Morrison. Eames Coffee Table, Charles and Ray Eames. CH22 Chair, Hans J. Wegner. Kerman, Sofa, Philipp Mainzer & Farah Ebrahimi. Botero, Sofa, Damian Williamson. Richard, Sofa, Antonio Citterio.
NEWS
LOUNGEN MIT KLARER LINIE Stimmungsvolle Klarheit: Die geraden Linien des aktuellen Designs kontrastieren im privaten Wohnraum mit warmen, texturierten Oberflächen, die beim Anfassen
Vergnügen bereiten. Die zurückhaltende Formensprache sorgt derweil für ein Bühnenbild, in dem sich der entspannte Alltag mühelos in Szene setzen lässt.
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Drayton, Anrichte, David Chipperfield; Neyriz, Teppich, Philipp Mainzer. Ply Rug, Teppich, Margrete Odgaard. Melody, Regal, Industriedesign. Framed, Spiegel, Anderssen & Voll. Ruben, Bett, Damian Williamson.
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Galileo, Spiegel, Mario Ferrarini. Tense Material, Tisch, Piergiorgio Cazzaniga. Pli Sidetable, Beistelltisch, Victoria Wilmotte. Tulu, Stuhl, Kazuhide Takahama; 475 Boboli, Rodolfo Dordoni. Diamond Chair, Harry Bertoia.
NEWS
GLANZLICHTER MIT BLING-EFFEKT Richtig eingesetzt, sorgen Glanz und Gold f체r humorvolle Akzente und 체bernehmen im Ensemble die Rolle des Virtuosen. Spaniens Botschafter dieser Virtuosit채t ist
Jaime Hayon aus Valencia, aber auch der Draht-Klassiker von Harry Bertoia wird im Goldkleid zur gewagten Geste. Mehr kann eben tats채chlich auch mal mehr sein.
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570 Gender, Sessel; 550 Beam Sofa System, Sofa; beide Patricia Urquiola. 514 Refolo, Beistelltisch, Charlotte Perriand. June 2056, Stuhl, Frank Rettenbacher. Rod System, Sofa, Pierro Lissoni. Ulisse Daybed, Liege, Konstantin Grcic.
Vuelta Lounge Chair und Fauteuil, Sessel; DD Table, Beistelltisch, Jamie Hayon.
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Rietvelds Antrieb war der Wunsch nach einer Überwindung der Grenzen zwischen Kunst, Design und Architektur, und er ging so radikal vor, dass ihm unvergängliche Design-Ikonen gerieten; herausragend natürlich der «ZigZag»-Stuhl und der «RotBlaue Stuhl». 2017 feiern die Niederlande den hundertsten Gründungstag der Bewegung «De Stijl», entstanden aus der gleichnamigen Zeitschrift für bildende Kunst und Muster für zahlreiche nachfolgende Vereinigungen von Gestaltern mit philoso-
phischem Antrieb. Gerrit Rietveld wurde zu einem der bekanntesten Exponenten dieser prägenden Formation. Es ist nur schlüssig, dass zur Feier dieses Jahrestages auch an Rietvelds unvergängliches Werk erinnert wird. Die Rietveld-Möbel werden heute bei der norditalienischen Manufaktur Cassina hergestellt. Im Zusammenspiel mit Mid-Century-Klassikern und Design von heute sorgen die Manufaktur-Ikonen für ein erzählerisches Moment und unverwechselbare Stimmungen.
637 Utrecht C90 Limited Edition. Black Red and Blue Zeilmaker Version.
Gerrit Thomas Rietveld. 645 Red and Blue, Stuhl.
NEWS RUBRIKENTITEL
GERRIT RIETVELD: KLUGES SPIEL MIT STIL Wegbereiter der Moderne, schrankenloser Denker: Der in Utrecht geborene Gerrit Thomas Rietveld (1888 –1964) war als Architekt wie als Designer gleichermassen überzeugend.
In seiner zweiten Funktion erlaubte sich Rietveld mitten in der Industrialisierung des Möbelbaus eine Rückbesinnung auf das Handwerk des Kunstschreiners. Ihm gelangen legendäre Entwürfe.
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STILSICHER: INTERIOR DESIGN FÜR DIE MOBILIAR
Die Generalagentur der Schweizerischen Mobiliar Versicherung in der Zürcher City wurde 2016 umfangreichen Renovationsund Umbauarbeiten unterzogen.
Eine Verglasung in Richtung Mittelzone grenzt die Büros ab und versorgt die Sitzzonen auf der «Piazza» mit natürlichem Licht.
Unter Leitung des Architekturbüros Schwarz & Schwarz wurde das 750 Quadratmeter grosse Büro im ersten Obergeschoss zum Mini-Campus transformiert.
WOHNBERATUNG
Ziel des Umbaus waren perfekt nutzbare, repräsentative Arbeitsplätze und stimmungsvoller Raum für die nötigen wie die zufälligen Begegnungen im Arbeitsalltag. Seminar- und Sitzungsräume ergänzen das Raumprogramm. Lucas Schwarz, Architekt und Bruder des Neumarkt-17-Inhabers Andreas Schwarz, führt aus: «Die Mittelzone verbindet Einzel- und Doppelbüros wie ein städtischer Platz und wurde mit Ablage-, Kopier- und Sitzzonen ergänzt. Eine herabgehängte Decke und die farbliche Absetzung des Bodenbelages von der Umgebung setzen in der offenen Zone einen Akzent der Lebensfreude.» Die Tragstruktur
Der von e15 massgefertigte Tisch ist das Zentrum der Cafeteria. Kundenempfang mit Montana-Möbel als Farbakzent in der Firmenfarbe.
des Gebäudes wurde feinfühlig freigelegt, um mit den nun sichtbaren Säulen Rhythmus in den Raum zu bringen. Eine Verglasung in Richtung Mittelzone grenzt die Büros ab und versorgt die «Piazza» mit natürlichem Licht. Auf zurückhaltend repräsentative Weise möbliert wurde die Agentur von Neumarkt 17; zum Einsatz kamen vornehmlich Möbel von einer nordischen Kühle, die sich mit der nüchternen Architektur bestens verträgt. Präsent sind zum Beispiel Möbel von Montana und Vitra, einige wichtige Elemente wurden vom Frankfurter Holz-Experten e15 massgefertigt. Kräftige Farben beleben das Gesamtbild.
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DAS FEINGEFÜHL VON GASTGEBERN: «SALTZ» UND «MÜNSTERHOF»-GARTEN
WOHNBERATUNG
Auch professionelle Gastgeber nehmen gern die Dienste von Neumarkt 17 in Anspruch – im vergangenen Jahr zum Beispiel das Dolder Grand Resort. Dort hat der Künstler Rolf Sachs für das neue Restaurant «Saltz» ein spannendes Konzept verwirklicht; ein guter Teil der dafür verwendeten Möbel wurde von Neumarkt 17 geliefert. Dies gilt ebenfalls für die Einrichtung des Gartenrestaurants «Münsterhof», ein WAC-Betrieb (wearecontent.ch), auf dem seit Neustem autofreien Platz im Herzen der Zürcher Altstadt. In unmittelbarer Nachbarschaft des skulpturalen und zeichenhaften Brunnens von 6 Metern
Rotes Neonlicht, das die Schweizer Bergspitzen abbildet und ein Stück Fels, aufgehängt an einem Kletterseil: Dies sind nur zwei Elemente, mit denen der Künstler Rolf Sachs das Thema Schweiz in die Gastronomie des Dolder Grand in Zürich einbrachte. Das neue Restaurant ‹Saltz› offeriert inspirierend schnörkellose Kochkunst und bietet einen umwerfenden Ausblick auf den Zürichsee und die Alpen. Teile der Einrichtung wurden von Neumarkt 17 geliefert. Restaurant «Saltz». Der Stuhl «Grace» von Emu im Gartenrestaurant «Münsterhof» in der Zürcher Altstadt.
Durchmesser waren die Anforderungen an das Outdoor-Mobiliar besonders hoch. Andreas Schwarz, Geschäftsführer Neumarkt 17 und als Absolvent der Hotelfachschule Lausanne gewissermassen ProfiGastgeber, hatte an beiden Aufträgen viel Freude und sagt: «Für das ‹Saltz› lieferten wir den modernisierten, städtisch-coolen Fauteuil Direction von Jean Prouvé und den Organic Conference Chair von Charles Eames & Eero Saarinen (beide von Vitra), für das ‹Münsterhof› fiel die Wahl auf das Modell ‹Grace› von Emu. Es kontrastiert mit Leichtigkeit und Modernität den Platz mit seinen alten und neuen Denkmälern.»
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ZU GAST BEI NEUMARKT 17: ALFREDO HÄBERLI
Er gibt dem Begriff «Schweizer Design» einen charmanten Dreh: Alfredo Häberli, Schweiz-Argentinier, 1964 geboren und seit Abschluss seiner Ausbildung 1991 in immer neuen, spannenden Gefilden tätig. Als Überflieger, der den Bodenkontakt nie verloren hat, kann Alfredo Häberli heute für sich selbst den Begriff Design ganz neu definieren – er versteht seine Arbeit als geglückte Kombination von Forschung, Erfindung, Ergonomie und Ausdruck von Daseinsfreude. Als Erschaffer von «Allovers»
wie dem 25hours Hotel in Zürich wie als Kreateur von Ideen für die Automobilindustrie wandelt Häberli längst auf den Spuren von Grossdesignern wie Gio Ponti oder Achille Castiglioni. Trotzdem macht sich Häberli in aller Regel nur knapp über die Wahrnehmungsschwelle hinaus bemerkbar. Auch wenn er Teil des weltweiten Designer-Starsystems ist und durchaus Möbel mit seinem Namen vermarktet werden, interessiert sich Alfredo Häberli viel eher dafür, Ideen weiterzuentwickeln und auch einmal unbekanntes Gelände zu erkunden.
INTERVIEW RUBRIKENTITEL
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«Ihr solltet bei mir zuhause die Einrichtung übernehmen», sagt er lachend, wie er sich mit Andreas Schwarz zum Gespräch hinsetzt. Der Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkt 17 traf Alfredo Häberli für die neue Ausgabe von «Domani» zum Gespräch, Ort der Handlung war die «Loft» an der Predigergasse, wo vor allem Möbel von Herstellern aus Dänemark, Finnland und Schweden präsentiert werden. Entsprechend liegen auch Textilmuster des Herstellers Kvadrat auf, durch die der Designer sich gleich hindurchblättert, wobei das Gespräch rasch in Gang kommt. ALFREDO HÄBERLI: Ich erkenne viele vertraute Materialien hier im Raum! Besonders die Stoffe von Kvadrat. Die Arbeit für diesen Kunden macht seit Jahren viel Freude. ANDREAS SCHWARZ: Kvadrat ist auch für uns wichtig. Wie viele Projekte hast du bisher für sie realisiert? Das sind mittlerweile zwölf Kollektionen mit jeweils 16 Farben. Vier der Kollektionen sind Stoffe für Vorhänge in Kinderzimmern, die aufgrund ihrer Ausrüstung gern in Spitälern gebraucht werden. Kvadrat hat viel technisches Know-how. Deshalb konnten wir neben vielen neueren Projekten gemeinsam die nachts sanft leuchtende «Village»-Kollektion realisieren. Kvadrat ist nur einer von vielen internationalen Häberli-Kunden. Wie kam es eigentlich zu deinen frühen Erfolgen ausserhalb der Schweiz? Als ich in Zürich die Kunstgewerbeschule besuchte, hatte ich recht bald Auseinandersetzungen mit meinen Lehrern und bekam Lust, mich von der hierzulande geltenden Doktrin abzuheben. Ich machte das, indem ich meine Kunden im Ausland besuchte – als es noch kein Internet gab, musste man sich ja persönlich treffen. Ich lernte auch viele Hersteller kennen, als ich in Norditalien für eine Ausstellung über den Designer und
Künstler Bruno Munari nach Objekten und Dokumenten über sein Leben suchte. Diese Beziehungen sind bis heute intakt. Das Hotel 25hours in Zürich-West ist eines deiner bekanntesten Projekte und du hast dort gemeinsam mit deiner Frau die Inneneinrichtung gemacht. Gibt es mittlerweile Private, die in einem Häberli-Haus wohnen? Das 25hours war eine grosse Sache und es hat mich inspiriert. Die 26 Einrichtungen von Geschäften für die spanische Schuhmarke Camper oder der kürzlich abgeschlossene Auftrag für die Schweizer Botschaft in Kopenhagen waren ebenfalls
Accessoires der Alfredo Collection von Georg Jensen. Geschirr Origo für Ittala. Riviera Marmor-Beistelltisch für DADADUM. April Tische für Nikari. Alfredo Häberli im Gespräch im Neumarkt 17.
INTERVIEW
sehr schöne Aufträge. Aber ich würde niemals nur Hotels einrichten oder als Innenarchitekt tätig sein wollen. Meine Interessen sind zu vielfältig. Hingegen arbeite ich derzeit mit dem ÖkohausHersteller Baufritz an einem grossen Projekt. Ich hatte mir immer gewünscht, zu meinem 50. Geburtstag ein Case Study House zu entwerfen, wie es Charles and Ray Eames seinerzeit machten. Mein Angebot an die Firma Baufritz blieb lange unbeachtet, weil in der Firma die Nachfolge geregelt werden musste. Und schliesslich kam die Geschäftsführerin von sich aus auf mich zu. Im Oktober 2016 wurde das Haus nach zwei Jahren Arbeit vorgestellt. Das Baufritz-Haus wird demnach ein Häberli zum Bewohnen? Nicht ganz. Es ist eher eine Art Ideenkatalog, denn die Häuser müssen – besonders für die Schweizer Topographie – immer vor Ort angepasst werden. Aber tatsächlich stammt jedes Element in dem Haus von mir. Die einzelnen Elemente können modular in anderen Projekten eingesetzt werden, zum Beispiel die höhenverstellbare, rollstuhlgängige Küche. Was ist an dem Haus besonders? Es erfüllt zeitgemässe Bedürfnisse. Zum Beispiel ist es ein Holzbau, der einen heutigen Charakter ausstrahlt. Beim Entwurf wollten wir modern wirken, ohne die heutige, doch eher konventionelle Beton-Architektur zu imitieren. Ich habe mich formal von den Häusern von Finn Juhl und Alvar Aalto beeinflussen lassen und konzeptuell das Mehrgenerationenwohnen ins Auge gefasst. Das ist erstens ein Gebot der Ökologie und zweitens richtig, weil keine Familie für immer gleich viele Köpfe umfasst. In einer Lebensphase hat man vielleicht Kinder, in einer anderen Phase will man mit seinen alt gewordenen Eltern zusammenleben. Es gibt überdies einen «Stöckli» genannten Annex, in dem ältere Generationen leben können und das mit einer Brücke mit dem Haupthaus verbunden ist.
Wie ist das Raumprogramm des Hauses angelegt? Im Erdgeschoss sind die Schlafzimmer untergebracht und wie in einem Boot angeordnet, mit vielen integrierten Funktionen. Das Obergeschoss ist offen wie eine Loft und der Raum hat ohne Säulen bis zu
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«Das 25hours war eine grosse Sache und es hat mich inspiriert.» Alfredo Häberli, Alfredo Häberli Design Development
14 Meter Spannweite. Abseits des Designs ist bei dem Haus zentral, dass es in Trockenbauweise ohne jegliche Giftausdünstungen von den Baustoffen errichtet werden kann. Das gilt sogar für die Einrichtungsgegenstände – und deswegen mussten manche meiner Möbel von den jeweiligen Herstellern überarbeitet werden. Welche Rolle spielt bei deinem Möbeldesign die Innovation? Ich lege Wert darauf. Aber man soll es dem fertigen Produkt nicht anspüren. Deshalb kritisiere ich auch immer wieder am Schweizer Design, dass es eine zu technische Ausstrahlung hat und in manchen Fällen fast brutal wirken kann. Es ist mir jedoch kein Anliegen, immer über Wärme und Menschlichkeit zu reden, das muss in der Aussage der Produkte rüberkommen. So ist es mir glücklicherweise gelungen, in einzelnen Produkteklassen so etwas wie Referenzprodukte zu entwerfen. Der Ohrensessel «Take a Line for a Walk» hat das ganze Segment der Lounge Chairs wiederbelebt und wird derzeit in einer neuen Ausführung wieder aufgelegt. Gibt es weitere Designprojekte, über die du schon reden kannst? Für Alias bin ich an einem Projekt für eine Flughafen-Sitzmöblierung, nach einigen Jahren Pause beginnt auch eine neue Zusammenarbeit mit den beiden Zanotta-Schwestern, die ihre Firma neu aufgestellt haben – ein weiteres Beispiel für dauerhafte Beziehungen mit den Herstellern in Norditalien. In Dänemark gibt es neue Produkte für Kvadrat und eine neue Linie für den relativ kleinen Hersteller Fredericia, wo wir mit genähtem Kernleder arbeiten, das auf eine luftige Holzstruktur zu liegen
kommt. Sehr spannend auch die Arbeit mit den acht Millimeter dicken Ledersorten des Schweizer Produzenten de Sede. Jeder erinnert sich an dieses Leder, das wir früher «Elefantenleder» nannten. Zwischen der Arbeit für deine Designkunden und dem Entwurf von Prototypen für Automarken wie BMW dürfte es einen ziemlich grossen Unterschied geben. Tatsächlich kann ich bei der Arbeit für BMW über Monate hinweg forschen und nachdenken und werde dafür bezahlt – eine wunderbare Sache. Wir bewegen uns hier in unerkundetem Gebiet und können uns ganz frei Gedanken über die Zukunft der Mobilität machen. Bei meiner Arbeit für BMW geht es darum, über Änderungen der Struktur von Städten nachzudenken und nicht einfach nachzumachen, was Tesla erfunden hat. Wir haben die Forschung unter das Leitmotiv «Precision & Poetry» gestellt, weil Genauigkeit ebenso wichtig ist wie die Bestrebung, nicht Luxus um seiner selbst willen einzusetzen. Wobei man diesem Ansatz in Märkten wie China oder Russland weniger konsequent folgen kann als in Europa oder in den USA. Gibt es davon in der nächsten Zeit schon etwas zu sehen? Die bisher entstandene szenografische Arbeit «Spheres» wurde diesen Sommer im Design Museum Danmark in Kopenhagen ausgestellt. Was die Konkretisierung für eigentliche Projekte angeht, sind wir noch nicht so weit – aber ich kann verraten, dass mein Team «H» den Buchstaben nicht nur als Chiffre für Häberli verstanden hat, sondern auch für «Human», «Honest» oder «Humour». Die Präsentation des Prototyps im Format 1:1 war jedenfalls ein Erlebnis und wurde bei BMW sehr gut angenommen. Anders zu denken, macht Freude – mir sogar vielleicht mehr Freude als der x-te Versuch, einen Stuhl neu zu erfinden. Konstantin Grcic und Jasper Morrison können das besser als ich.
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Aktuelle Projekte von Alfredo Häberli Deisgn Development. Schweizer Botschaft in Kopenhagen. Kvadrat Galaxy, Alias Segesta. 25hours Hotel Lobby und Platinzimmer.
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SHOWCASE MANUFAKTUREN RUBRIKENTITEL
SHOWCASE MANUFAKTUREN Auf die Frage, weshalb Design wichtig sei, antwortet Philosoph Alain de Botton, dass Schönheit unser Lebensgefühl verbessert. Dies trifft umso mehr zu, wenn gutes Design durch liebevolle Arbeit aufgewertet wird, denn so de Botton im gleichen Text: «Grosse Teile der Welt sind voller Gegenstände, die ohne Liebe von untalentierten Menschen hergestellt wurden.» Die Freude an gutem Design kommt demnach nicht daher, dass man einfach einen
bestimmten Look mag. Vielmehr spürt man gewissen Stücken an, dass seine Gestalter wie seine Hersteller für die Schönheit überdurchschnittliche Mühen auf sich genommen haben. Trotz zahlreicher Fortschritte in der produzierenden Industrie widersetzt sich die Schönheit zumindest im Wohnbereich der unbeschränkten Multiplikation. Für die Hersteller schöner Möbel in kleinen Serien ist deshalb ein neues goldenes Zeitalter angebrochen.
Tisch Fayland von David Chipperfield für e15, Stuhl EA 103, Charles and Ray Eames für Vitra.
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Beispielhaft für den Aufstieg von Manufakturen mit einem Flair für Massivholz ist der 1995 in London gegründete und heute in Frankfurt domizilierte Möbelhersteller e15. Bekannt geworden ist das Label mit «Backenzahn», einem Holz-Hocker von rohem Charme, oder dem Tisch «Bigfoot» mit seinen Beinen in Übergrösse. Beide Entwürfe stammen von Philipp Mainzer, Cogründer und Architekt. Er verantwortet das Profil der Marke gemeinsam mit Farah Ebrahimi, die als Designerin und Art Director amtet. Die verwendeten Materialien beschränken sich heute längst nicht mehr auf Holz und das Label bietet ein umfangreiches Sortiment von Möbeln und Leuchten für viele Zwecke. Möbel von e15 basieren auf den einfachsten Grundformen und verdanken ihre Zeichenhaftigkeit einem überragenden Willen zur Reduktion und dem Denkansatz, konstruktive Elemente nicht nur offenzulegen, sondern gleich zu betonen. Der umwerfend nüchterne, mit Freude am Handwerk bezaubernde Tisch von David Chipperfield (Architekt der Kunsthaus-Erweiterung in
Zürich) ist zum Beispiel eine richtige Tafel, die im Raum zur leicht lesbaren Chiffre für die Wichtigkeit eines funktionierenden Gemeinschaftslebens wird. Überraschende Details in perfekter Ausführung sorgen bei den streng wirkenden Möbeln für Charme, wie zum Beispiel die mit Messing ausgekleidete Bar in der Anrichte «Shahnaz Mahnaz». Durch ihre formale Zurückhaltung sind Möbel von e15 perfekte Teamplayer und rücken spannende Solitäre ins Rampenlicht, ohne ihre eigene Ausstrahlung unter den Scheffel zu stellen.
Philipp Mainzer, Cogründer von e15. Holborn, Tisch, Philipp Mainzer; Karnak, Stuhl, Ferdinand Kramer; Sitz, Bank, Jörg Schellmann. Shahnaz Mahnaz Sideboard, mit Araq Barschrank, Dara, Anrichte, Philipp Mainzer; Byron, Sessel, Florian Asche und Philipp Mainzer; Neyriz, Teppich, Philipp Mainzer.
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20 Jahre BackenzahnTM Kreiert 1996 und längst anerkannt als moderner Designklassiker, ist der Beistelltisch Backenzahn™ ein ikonisches Erkennungszeichen von e15. Mit seinen vier charakteristischen Beinen aus massiver Eiche, für
welche das Kernholz des Baumes verwendet wird, hat der Backenzahn™ die Anmutung eines charismatischen, skulpturartigen Objekts. Der BackenzahnTM eignet sich gleichermassen als Ablage wie als Sitz.
Aufstellung an der imm cologne 2016: Das Original BackenzahnTM (4. Objekt von links) mit vielen Nachahmungen. Detail Sitzfläche BackenzahnTM. Backenzahn, Hocker und Beistelltisch, Philipp Mainzer.
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Die heute weltbekannte Marke wurde von Cesare und Umberto Cassina 1927 gegründet. Mitte des letzten Jahrhunderts gehörte das Haus zu den führenden Impulsgebern für den Aufstieg des «Made in Italy». Das mit höchsten Ehren ausgezeichnete Haus
blieb seither wegweisend für die Zusammenarbeit von Herstellern mit Architekten und Designern und legt den Schwerpunkt auf Recherche und Innovation, wobei die unerreichte Kompetenz in der Holzbearbeitung immer Kern der Marke bleiben durfte.
699 Superleggera, Stuhl, Gio Ponti; 839 TL3, Tisch, Franco Albini. 528 Indochine, Stuhl, Charlotte Perriand; 527 Mexique, Tisch, Charlotte Perriand. Details Stuhlbeine 699 Superleggera, Gio Ponti.
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Zeitlos, hochwertig und formschön sind die Möbel aus der ältesten Stuhl- und Tischmanufaktur der Schweiz. Das Holz, meist aus dem Schweizer Jura, wird in Glarus zugeschnitten. Beim Stuhl klio, entworfen vom Studio Hannes Wettstein, bringt
horgenglarus seine Expertise im Biegen schwerer und grosser Hölzer ein. Weil die Jahrringe nicht verletzt werden, resultiert aus dem Vorgang ein extrem stabiles Holz. Modernste CNC-Technik ergänzt das Handwerk und garantiert ein Maximum an Präzision.
Raffiniert geschwungen und präzise kantig – die stapelbare Stuhlfamilie klio verbindet organische Formen mit kantiger Gradlinigkeit und ist damit eine poetisch anmutende Symbiose von zwei Welten. Über 100 Jahre alt: Die Biegemaschine bringt Rücken, Armlehnen und Beine in die korrekte Form.
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Als Autodidakt, Quereinsteiger und Freigeist entwickelt Nils Holger Moormann seit 1982 Möbel mit reduzierter Formensprache und präzisen Detaillösungen. Gestaltet werden die Entwürfe meist von noch unbekannten Designern. Die Leitgedanken Einfachheit,
Intelligenz und Innovation ziehen sich durch die Firmenphilosophie. Und Nils Holger Moormann schiebt keine Idee auf die lange Bank – das belegen puristische Designklassiker ebenso wie der Firmensitz in Aschau am Chiemsee oder das Gästehaus «berge».
Trude, Bank, Truhe, Nils Holger Moormann. Tagedieb Stapelbett; Carmen Buttjer. Pressed Chair, Stuhl, Harry Thaler. Klopstock, Tisch, Daniel Kern. FNP Regal, Axel Kufus.
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Die Röthlisberger-Kollektion ist eine Schweizer Familiengeschichte. Schon seit 1928 zeichnen sich die Möbel des Hauses durch Wertigkeit und Innovation aus. Zusammen mit namhaften Designern suchen die Handwerker und Konstrukteure überraschen-
de Lösungen für alltägliche Problemstellungen. Die über bald ein Jahrhundert hinweg kultivierte Verbindung von Hightech «Swiss Made» mit Design und Handwerk ergibt eine Kollektion von einzigartiger Ausstrahlung und Individualität.
Schubladenstapel, Susi und Ueli Berger. AT-AT Schreibpult, Tomoko Azumi und Barbara Etter. Takushi, Tisch, Gavin Harris; Torsio, Stuhl, Hanspeter Steiger.
SHOWCASE MANUFAKTUREN
Gute Gestaltung ist ein kultureller Prozess, der alle Beteiligten unmittelbar berührt und formt: So lautet das Selbstverständnis der oberbayrischen Manufaktur Sanktjohanser. Die Möbel des Hauses sprechen eine klare
und konsequente Formensprache, die Entwurfskonzepte sind gleichermassen intelligent und spannend. Im Zusammenspiel mit einer materialgerechten Umsetzung entsteht moderne Klassik, der die Zeit nichts anhat.
kubatur, Schrank; basic, Universalmöbel; iku7+, Stapelbett; tektur, Regalsystem. slow, Stuhl; din36, Tisch. analog, Regalsystem; Relikt Beistelltisch, Hocker. Alle Möbel Design: sanktjohanser
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Ihre Ursprünge liegen in der Schweiz, ihre Eleganz wird weltweit verstanden und verleiht jedem der Entwürfe Gültigkeit auf lange Sicht: Das ist die Kollektion Zoom by Mobimex. Dem Zeitgeist verbunden, aber
niemals modisch, bildet diese Kollektion eine solide Basis, von der aus die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden auf unverwechselbare Weise erfüllt werden.
WEDA, Bank, Daniel Wehrli; TIX, Tisch, Dante Bonuccelli. X2, Tisch, Dante Bonuccelli. NIK, Tisch, Carsten Gollnick. NIK, Tisch, Carsten Gollnick.
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SIMPLE HI, Bett, Formstelle; BONDT S, Beistelltisch, Merit Frank, Nana Gröner.
Seit über 25 Jahren steht die deutsche Manufaktur Zeitraum für Leidenschaft im Umgang mit Massivholz. Zusammen mit internationalen Designern entwickelt das Haus seine persönliche und reduzierte
Formensprache weiter und setzt dabei auf die immer wichtigere Verbindung von Ökologie und Design. Die über 90 Objekte der Kollektion verbindet eine freundliche Ausstrahlung.
MORPH LOUNGE, Sessel, Formstelle; BONNY, Spiegel, Formstelle; NOON 12, Deckenleuchte, EL Schmid. FRIDAY 2, Sofa Formstelle; TWIST STONE, Beistelltisch, Formstelle. E8 Tisch, Mathias Hahn; 1.3 CHAIR, Stuhl, Kihyun Kim; 1.3. STOOL, Hocker, Kihyun Kim.
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Zur DNS einer typischen Schweizer Möbelmanufaktur gehört auch die Flexibilität. So ist der traditionsreiche Hersteller Thut kürzlich aus dem Aargau ins zürcherische Buchs gezogen und legte die Produktion mit Tossa (Seite 44) zusammen. Unangetastet bleibt die
Gestaltungsphilosophie der Marke, welche von Benjamin Thut in dritter Generation und im Sinn seines Vaters Kurt weitergedacht und -gelebt wird.
640 Mono-Sideboard, Benjamin Thut. 990 Scherenbett, Kurt Thut. 882/883 FaltvorhangSideboard, Kurt Thut. 441 Faltvorhang-Schrank, Kurt Thut.
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tossa – lateinisch für Töss – steht sowohl für die Verbundenheit mit der Landschaft, in der das Unternehmen 1994 gegründet wurde, wie auch für den Respekt vor organisch Gewachsenem. Die Seele jedes tossa Möbels liegt in der visionären Idee wie
beispielsweise in der von tossa etablierten Technik des stehend verleimten Multiplex. Die Zusammenarbeit mit jungen Schweizer Designern und anspruchsvolles Handwerk machen jedes einzelne Objekt zu einem echten Stück Schweizer Handwerk.
pli, Beistelltisch mit abnehmbaren Serviertablett, Florian Hauswirth. mesa 11, Tisch, tossa Werkdesign. tim, Stuhl, Fabian Schwärzler.
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Diesem Klassiker sollten Sie keinen Korb geben: Der Flechtstuhl «Basket» von Gian Franco Legler wurde im Rahmen einer neuen Kollektion von Innenarchitektin Caroline Holdener und dem 1922 geborenen Schweizer Designer selbst eben neu
aufgelegt. Legler hatte einst sein Büro in Zürich, in einer Räumlichkeit, die heute von Neumarkt 17 für den «Salon» genutzt wird. «Basket» wurde 1953 während einer Schau im New Yorker MOMA gezeigt und hat bis heute nichts von seinem Charme verloren.
Basket Chair natur, Franco Legler. Franco Legler in seinen Räumlichkeiten im Neumarkt 24. Basket Chair schwarz, Franco Legler.
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HANDGEMACHT UND NATURNAH Die klare Form in Ehren – ohne Kontrast zur Nüchternheit geht im heutigen Wohnen gar nichts. Mit den richtigen Textilien hat man beim Einrichten leichtes Spiel. Kräftige Farben und nachgiebige, handwarme Oberflächen ergänzen die moderne Wohnarchitektur und sorgen für Atmosphäre. Es ist deshalb nur schlüssig, dass ausdrucksstarke Textilien mit dem Flair von Handarbeit das Accessoire der Stunde sind. Bei Neumarkt 17 liegt das Augenmerk auf
reich texturierten Geweben aus Naturmaterialien, die im Zusammenspiel mit den Farben der Natur zu eigentlichen Symbolen für Wohnlichkeit und Wohlgefühl werden. Das Angebot setzt sich zusammen aus den Kreationen längst etablierter wie auch ganz neuer Labels. Gemeinsam ist den aktuellen Kollektionen ein Fokus auf Naturnähe und Regionalität – vermutlich ein Vorgeschmack auf Tendenzen, die bald auch in der Mode auftauchen werden.
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Nobsa Rug, Teppich.
2006 von der Kolumbianerin Ana Maria Calderón Kayser gegründet, versteht sich das deutsche Label «ames» als Hersteller von Möbeln und Wohnaccessoires für Kosmopoliten. Die neue Home Collection «ames sala by sebastian herkner» wurde vom Design-Star
der Stunde entworfen. Gefertigt werden die Entwürfe in Kolumbien in kleinen, traditionellen Manufakturen. Der Region entsprechend, werden so weit als möglich Naturmaterialien verwendet.
Barro Pottery, Vase und Schale; Nobsa Rug, Teppich. Fibra Basket, Korb. Barro Pottery, Vase und Schale. Ruana Plaid. Manta Plaid. Alle Produkte von Sebastian Herkner
SHOWCASE MANUFAKTUREN TEXTIL
Ganz neu im Sortiment von Neumarkt 17 ist Bohicket, ein Textil-Label, für dessen Sortiment Aufträge an die weltweit besten Manufakturen ergehen. Die erste Kollektion entstand in Südafrika, wo von Mohairziegen und Merinoschafen erstklassige Rohwolle für
die Bohicket-Designs gewonnen wird. Die Wolle wurde im Herkunftsland mit Naturfarben gefärbt und zu Plaids von intensiver Ausstrahlung verarbeitet. Handwerk mit Terroir – ein ganz neues Konzept.
Gleaming face, Plaid. Watery Shell, Plaid. Sizzling Air, Plaid.
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Die 1983 gegründete Kooperative Teixidors stellt in Nordspanien handgewobene Decken und Schals her. Gewoben wird auf klassischen Webstühlen in einem strikt handwerklichen Prozess. Auf minimale Momente der Unperfektheit ist man beim
in Barcelona domizilierten Hersteller stolz, weil sie die Produkte einzigartig machen. Beim Einkauf der Rohmaterialien wie Wolle, Seide, Kaschmir, Yakwolle und Leinen wird auf Nachhaltigkeit geachtet und das Unternehmen versteht sich als sozial orientiert.
Earth, Plaids. Jazz Fusion, Plaid. Calypso, Plaid. Loto, Plaid. Einblick in die Manufaktur mit Webstuhl. Rohstoffe höchster Qualität: Wolle, Seide, Kashmir und Leinen.
SHOWCASE MANUFAKTUREN TEXTIL
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NEUMARKT 17 DOMANI
TRENDSCOUTING IN MILANO Die Reise an den Salone del Mobile in Mailand zählt zu den Glanzlichtern im Jahreslauf des Designs, natürlich auch für Nicole Seiler, Wohnberaterin bei Neumarkt 17.
«Viele Neuheiten rückten texturierte Oberflächen in den Vordergrund. Unbeschwerte Farbigkeit war ebenfalls ein wichtiges Stichwort.» Hier weitere Impressionen!
TRENDSCOUTING TRENDSCOUTING IN MILANO
Installation «Colour Machine»; künstlerisches Konzept von Hella Jongerius, Installationskonzept und Gestaltung durch MüllerVanTo – Casa Vitra Milano 2016.
Grinda Gunjic und Andreas Schwarz.
Einblick in Messestand von Zanotta.
Duo Wire Chair DKW von Charles and Ray Eames im Casa Vitra.
Stoffkollektion Stick Tree, Akira Minagawa für Kvadrat.
Über dem Dächern von Mailand, Terrasse Torre Velasca.
Tisch Fenice von Piero Bottoni auf dem Messestand von Zanotta.
Stimmung im Casa Vitra. Grinda Gunjic im Showroom von B&B Italia. Begrünte Hausfassade im Stadtzentrum von Mailand.
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Verspiegelte Ansichten im Showroom von B&B Italia und Maxalto, in der Innenstand von Mailand.
TEAM
Das Team von Neumarkt 17 gibt alles für die Umsetzung Ihrer Ideen. Wir beraten Sie kompetent, kreativ und mit persönlichem Engagement, zeigen Ihnen Varianten und Alternativen auf, unterstützen Sie bei der Planung, organisieren Lieferung und Montage. Wünschen Sie eine persönliche Wohnberatung? Wir vereinbaren gerne einen Termin.
Neumarkt 17 AG Inneneinrichtungen Neumarkt 17, 8001 Zürich T 044 254 38 38 info@neumarkt17.ch Montag geschlossen Dienstag bis Freitag, 9.00 – 18.30 Samstag, 10.00 – 17.00 www.neumarkt17.ch www.facebook.com/Neumarkt17
loft Andreas Schwarz Geschäftsführer
Sibylle Graber Wohnberatung/Planung
Grinda Gunjic Wohnberatung/Planung
Hier sind nordisches Design, englische Farben und unalltägliche Accessoires zuhause. Gleich um die Ecke vom Neumarkt 17. Neumarkt 17 Loft, Predigergasse 14, 8001 Zürich Montag geschlossen Dienstag bis Freitag, 14.00 – 18.30 Samstag, 10.00 – 17.00
salon Nicole Seiler, Marketing, Wohnberatung/Planung
Barbara Stoisser Wohnberatung/Planung
Jörg Tödtli Wohnberatung/Planung
Unser Schaufenster für Ausstellungen zum aktuellen Möbeldesign, vis-à-vis vom Hauptgeschäft. Besuch auf Anfrage im Neumarkt 17 oder unter www.neumarkt17.ch in der Rubrik «Einblicke/Salon».
garage Jeden Samstag günstig: trendige Möbel und Einzelstücke zum Mitnehmen. Bitte in bar, mit EC-Karte oder Postcard bezahlen. Jeannette Frey Finanzen
Julia Winter Administration
Patrick Bernarda Auslieferung/Logistik
Anfahrt mit Tram oder Bus: Linie 11 bis Haltestelle Balgrist, dann zu Fuss Richtung Burghölzli. Linie 77 ab Hegibachplatz bis Haltestelle Flühgasse. Neumarkt 17 Garage, Bleulerstrasse 1, 8008 Zürich, T 044 254 38 35 Samstag, 10 – 16 Uhr
Richard Jud Auslieferung/Logistik
Martin Reich Auslieferung/Logistik
www.neumarkt17.ch
© Neumarkt 17 AG Inneneinrichtungen, November 2016 Abbildungen mit freundlicher Genehmigung der Hersteller und Alfredo Häberli Design Development. Porträts im Interview Seiten 18 – 21: Martin Guggisberg. Bild Münsterhof Seite 17: Christian Grund/WAC.
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