7 minute read

Seite

die Räter“ gestaltet von Peter Gamper und Irene Hager auf großes Interesse. Weitere Sonderausstellungen beschäftigten sich mit dem „Kampfgebiet Ortlerfront 19151918“, mit „Mineralien im Vinschgau“, mit „Getreide – Korn des Lebens“. Große Beachtung fanden die Sonderaustellungen 2018 zu den Themen „Königsspitze und Ortler – Der Soldat im Eis“ und zur Option „Gehen oder bleiben“ kuratiert von Helene Dietl Laganda und Simon Laganda. 2021 wurde die Sonderausstellung „Fahrende – die Vinschger Korrnr“ anlässlich des Euregio-Museumsjahres 2021 eröffnet. Diese Ausstellung lief in Zusammenarbeit mit der Nordtiroler Ausstellung „Jenische in Tirol“.

Die Museumsverantwortlichen förderten im Laufe der 25 Jahre immer wieder heimische Künstler:innen und verhalfen ihnen zu mehr Sichtbarkeit. Eine positive Synergie schaffte die Führung 2015 mit der Zusammenlegung des Museumsbüros mit dem der Ferienregion Obervinschgau. Die finanzielle Situation war im Laufe der Jahre immer angespannt. Es musste mit knappem Budget gewirtschaftet werden und Projekte wie zum Beispiel die geplante Römeraustellung in der Warteschleife eingereiht werden. Auch die Jubiläumsfeiern müssen aus Spargründen bescheiden ausfallen.

Advertisement

Im Jubiläumsjahr bietet das Vintschger Museum an jedem 25. des Monats einen freien Eintritt für alle an, sowie allen 25-Jährigen (Geburtsjahr 1997) eine kostenlose Mitgliedschaft im Verein Vintschger Museum. Dieser zählt aktuell 153 Mitglieder und freut sich über jeden Neuzugang.

Am 21. Mai 2022 wird um 18.00 Uhr im VUSEUM die Ausstellung zum Thema „Baustelle Südtirol - Siedlungsgrenze grenzenlos“ eröffnet, die bis zum 18. Juni 2022 zu sehen ist. Es handelt sich um Fotos und Betrachtungen aus 30+1 Jahre Chronikarbeit in Südtirol. Im Rahmen dieser Eröffnung am 21. Mai stellt der junge Chronist Alexander Lutt die Schludernser Chronik vom Jahr 2020 vor.

Weiterhin zu sehen ist die Ausstellung „Vinschger Korrner“. DIE PRÄSIDENTEN IM VUSEUM:

Erich Pitscheider 1996 – 2008 Kristian Klotz 2008 – 2014 Michal Böttner 2014 – 2015 Harald Trafoier 2015 – 2019 Toni Patscheider seit 2020 Arthur Pfeifer war in den Jahre 2015 und 2019 Übergangspräsident

Die amtierenden Vorstandsmitglieder: Helene Dietl Laganda, Michael Stauder, Elisabeth Klotz, Arthur Pfeifer, Anja Trafoier, Alexander Lutt

25

E HR JA ANNI YEARS

Vintschger Museum Meranerstr. 1, 39020 Schluderns 0473 61 55 90, info@vuseum.it

März bis erster Sonntag nach Allerheiligen Di.–So., 10:00–12:30 / 14:00–18:00

„Das Ehrenamt ist seit 25 Jahren die Stütze“

Vinschgerwind: Das Vintschger Museum, kürzlich in VUSEUM umgetauft, feiert heuer das 25-Jahrjubiläum. Wie beschreiben Sie dessen Stellenwert für den Vinschgau? Toni Patscheider: Das Museum in Schluderns hat seine volle Berechtigung und ist auch recht gut aufgestellt. Das Konzept, zur Aufbereitung entscheidender Eckpunkte zur Geschichte des Tales, das vor 25 Jahren erstellt worden ist, bewährt sich nach wie vor. Die Dauerausstellungen Archaischer Vinschgau, Wasserwossr, Schwabenkinder und die jeweiligen Sonderausstellungen werden von interessierten Besucher:innen sehr geschätzt. Das zeigen uns die vielen positiven Bewertungen in unserem Gästebuch, sei es von deutschen wie auch von italienischen Gästen. Fünf Filme, die im Eingangsbereich gezeigt werden, konnten dank finanzieller Unterstützung der Raika Prad-Taufers auch mit Untertiteln in Italienisch versehen werden.

Vinschgerwind: Seit Juli 2020 sind Sie als Präsident ehrenamtlich für das Vinschger Museum verantwortlich. Welches Resümee ziehen Sie? Toni Patscheider: Die eigentliche Museumstätigkeit für Besucher war durch die Coronapandemie teilweise auf Eis gelegt beziehungsweise nur eingeschränkt möglich. Doch in der Verwaltung lief die Arbeit gleich weiter. Nun hoffen wir, dass die kritische Zeit überwunden ist. Die Besucherzahlen am Internationalen Museumstag am vergangenen Sonntag stimmen mich zuversichtlich, auch unser Geburtstagsangebot mit Führung im Museum und in der Churburg und anschließendem Imbiss in der Burgschänke kamen sehr gut an. Gut funktioniert die Zusammenarbeit mit der Ferienregion Obervinschgau und die gemeinsame Führung des Informationsbüros als Außenstelle. Konstruktiv ist auch

Foto: Magdalena Dietl Sapelza die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schluderns, der das Gebäude gehört, und die immer sehr entgegenkommend ist, wenn wir finanzielle Unterstützung benötigen. Unsere Tätigkeit wird von Landes- und Gemeindebeiträgen getragen und finanziell auch von der Raika Prad-Taufers unterstützt. Wir wirtschaften sparsam und können daher zum Glück schwarze Zahlen schreiben.

Vinschgerwind: Das Ehrenamt ist ein wichtiger Stützpfeiler, der das Projekt Museum über 25 Jahre hinweg getragen hat? Toni Patscheider: Ja, das Ehrenamt war und ist die Stütze. Nach den zwei Jahren als Präsident muss ich allerdings feststellen, dass das Ehrenamt grundsätzlich immer mehr an seine Grenzen stößt. Die Verwaltung stöhnt unter der ständig steigenden Bürokratie. Es wird immer komplizierter und zeitaufwändiger. Und es wird künftig wohl immer schwieriger werden, Menschen zu finden, die sich in Vereinen und Verbänden ehrenamtlich zur Verfügung stellen. Wenn ich ehrlich bin: Ich habe große Sorge, dass sich jemand finden lässt, dem ich das Amt übergeben kann, wenn meine Amtszeit in einem Jahr ausläuft. Denn ich habe mich nur für eine Zeit von drei Jahren als Präsident bereit erklärt.

Vinschgerwind: Welche Projekte für die Zukunft sind geplant? Toni Patscheider: Ein Projekt ist die Gestaltung der längst geplanten Römerausstellung, für die bereits ein grundsätzliches Konzept vorliegt. Allerdings müssen noch interne Adaptierungsarbeiten gemacht werden. Dafür muss auch noch an der Finanzierung gearbeitet werden.

Vinschgerwind: Oftmals werden Stimmen laut, den Geburtshof des ersten Haflingers im Besitz der Familie Folie in der Kohlstattgasse zu erwerben und diesen museal aufzuwerten. Was sagen Sie denen? Toni Patscheider: Denen kann ich nur sagen: Es wäre sicher eine weitere Aufwertung für Schluderns, aber alles ist eine Frage des Geldes. Ich sehe derzeit kaum eine Chance, die Finanzierung für den Ankauf aufzubringen, von den nachfolgenden Führungs- und Instandhaltungsausgaben gar nicht zu reden.

von Albrecht Plangger

Rom Info ins Tal

Ende Jänner hat heuer die Neuwahl (bzw. Wiederwahl) des Staatspräsidenten stattgefunden. Über das chaotische und langwierige Procedere haben sich alle Parteien „den Mund zerrissen“ und Verfassungsänderungen angekündigt. Nun war als Vorschlag der „Fratelli d´Italia“ die Direktwahl des Staatspräsidenten Thema in der Abgeordnetenkammer. Die Mehrheit hat – allen voran die 5 Sterne Bewegung – diesen Vorschlag nur 4 Monate nach den großen Ankündigungen – ohne große sachliche Diskussion - versenkt. Von großer Bedeutung für Südtirol war ein Treffen mit dem österreichischen Nationalratspräsidenten Wolfgang Sabotka in Rom. Ganz aktuell konnten wir dem Nationalratspräsidenten ungute Entwicklungen aufzeigen, wie z.B. beim von Rom kürzlich ausgesprochenen Besatzverbot in Südtirols Gewässern von Bachforellen, Regenbogenforellen, Seeforellen, Bachsaibling und Seesaibling. Diese – aus Südtiroler Sicht – unverständliche Maßnahme betrifft jetzt 14.000 Fischer im Lande, die bei der römischen Maßnahme nur „Kopfschütteln“ werden. Im Schatten der „Covid-Zeit und in stillen Kammerlein“ haben die Umweltverbände in Rom Ende 2021 ein Ministerialdekret erwirkt, in welchem - ohne die Provinzen Bozen und Trient, wo es eigene Fischereigesetze und eine „carta ittica“ gibt, miteinzubeziehen - festgeschrieben wird, dass nur mehr autochthone Fischarten (diese müssen schon zu Kaiser Maximilians Zeiten nachgewiesen sein) in den Gewässern eingesetzt werden dürfen. Als Parlamentarier haben wir sofort im Bilanzgesetz 2022 die Einsetzung einer Expertenkommission mit Beteiligung der Region Trentino/ Südtirol und einen Aufschub um 18 Monaten erwirkt, aber über diesen Aufschub hat sich aus formalrechtlichen Gründen das Ministerium erst einmal darüberhinweg gesetzt und vor einigen Tagen das völlig widersinnige und „autonomiefeindliche“ Besatzdekret per Rundschreiben an die Regionen und Provinzen bestätigt. Daher müssen wir uns jetzt halt mit den Fischen „herumschlagen“. Das werden wir schon wieder gerade biegen, da wir eben autonome Zuständigkeiten haben und immer bereit sind, diese auch zu verteidigen.

Braunviehschau

Lichtenberg - Bei der Gebietsausstellung am 30. April 2022 in Lichtenberg führten Vinschger Züchterinnen und Züchter ihre schönsten Tiere der Rassen Braunvieh, Jersey und Original Braunvieh zur Bewertung in den Ring.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Züchterinnen und Züchter hatte ihre Jungrinder und Kühe für die Bewertung herausgeputzt. Am Vormittag stellten sich die Jungrinder im Ring dem Jurorenteam um Gerold Riedl aus Nordtirol. Nach der Tiersegnung und der offiziellen Eröffnung der Schau durch Bezirksobmann und Chef des Organisationskomitees Andreas Jäger aus Morter wurden die Kühe der unterschiedlichen Kategorien an die Reihe. Unzählige interessierte Bauern und Nichtbauern säumten den Ring, begutachteten die Tiere, versuchten sich selbst eine Meinung zu bilden und verglichen diese mit den Ausführungen des Jurors. Hie und da gingen die Meinungen auseinander. Einig waren sich die meisten darüber, dass sich die Zuchterfolge der Vinschger Viehzüchter durchaus sehen lassen können. Doch nicht nur die schönsten Tiere wurden gekürt, sondern auch die neue Braunviehkönigin. Brigitte Malleier aus Laurein löst Gerlinde Bergmeister aus Vintl ab. Die Braunviehkönigin hat repräsentative Aufgaben bei unterschiedlichen Braunvieh-Veranstaltungen im Land. Bezirksobmann Jäger bedauert den stetigen Rückgang der Viehzucht-Betriebe in Südtirol. Die kürzlich beschlossene Auszahlung des 300 Euro Bonus pro Milchkuh (ab drei Kühen bis maximal 30 Kühen pro Betrieb) bezeichnet Jäger „als aufputschte Soch“, die zu Anfeindungen und Unfrieden führt. Zielführender wäre es die Rahmenbedingungen für Milchbauern so zu schaffen, dass diese von der Milch auch leben können. Gefordert seien neben der Politik vor allem auch die Sennereien. Diese sollten so wirtoben: die Brow Swiss Sieger nach dem Finale links: OK-Chef Andreas Jäger mit seiner Helferin vom Pinethof Monika Wieser und klein Isabell Vanzo

schaften, dass für die Bauern mehr übrigbleibt. Bedauerlich war, dass die vielen Besucherinnen und Besucher genau an diesem Tag vom einsetzenden Regen (den ja eigentlich alle herbeisehnen) vertrieben wurden.

ERGEBNISSE - FINALE

Jungrinder und Kalbinnen Gesamtsiegerin Andreas Heinisch Reservesiegerin Christian Stillebacher Jungkühe und Zweitmelkkühe Gesamtsiegerin - Ignaz/Maria Blaas Reservesiegerin - Christian Stillebacher Eutersiegerin - Stephan Plangger Jersey-Kühe Gesamtsiegerin - Urban Telser Reservesiegerin und Eutersiegerin Simone Sagmeister Original Braunvieh Gesamtsiegerin, Reservesiegerin und Eutersiegerin - alle Franz Kneisl Brown Swiss Mehrmelkkühe Gesamtsiegerin - Stefan Stocker Reservesiegerin - Franz Kaserer Eutersiegerin Kurt Klotz

This article is from: