Vinschgerwind 22-23
Vinschgau
Hoppe: Über 100 Arbeitskräfte im Vinschgau verfügbar
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So schnell wie möglich einen neuen Arbeitsplatz. Robert Grüner vom Arbeitsvermittlungszentrum in Schlanders
Foto: Erwin Bernhart
as Schweizer Unternehmen Hoppe wird im Zuge eines „Entlassungsverfahrens“ in Südtirol bis zu 120 Arbeitsplätze abbauen. Das Arbeitsvermittlungszentrum unterstützt die Arbeitsplatzsuche. Die Firma Hoppe muss - wie vor einigen Tagen bekannt wurde -, in den nächsten Wochen im Zuge eines so genannten „kollektiven Entlassungsverfahrens“ bis zu 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abbauen. Grund dafür ist der Einbruch der Baukonjunktur in zwei Hauptmärkten des Schweizer Unternehmens, nämlich in Deutschland und China. „Als Arbeitsvermittlungszentrum sind wir natürlich daran interessiert, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so schnell wie möglich einen neuen Arbeitsplatz finden“, erklärt der Leiter des AVZ Schlanders, Robert Grüner. „Wir betreuen diese Personen und versuchen
Betriebe ausfindig zu machen, die Bedarf an diesen Qualifikationen haben.“ Es handle sich dabei um Mitarbeitende, die fast ausnahmslos über Erfahrung im Produktionsbereich verfügen, bereits seit mehreren Jahren für den Betrieb Hoppe tätig waren und vor allem im mittleren und oberen Vinsch-
gau wohnen. „Unternehmen, die Personal suchen und mit diesen Arbeitskräften in Kontakt treten wollen, mögen sich melden“, sagt Grüner. Das AVZ Schlanders ist per E-Mail unter avz-schlanders@provinz.bz.it oder telefonisch unter 0473 736191 erreichbar.
Vinschgau/Bozen
Vom wind gefunden
Die Nachwehen
Doomscrolling
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Foto: Erwin Bernhart
abine Zoderer (Bild) ist von der Obfrauschaft der Freiheitlichen und sogar aus der Freiheitlichen Partei ausgetreten. Die Freiheitlichen zeihen damit harte Konsequenzen aus den für sie mit ernüchternden Ergebnissen abgeschlossenen Wahlen. Die Partschinser Gemeinderätin Zoderer hat als neues Gesicht im Frühjahr die Obfrauschaft übernommen mit dem klaren Auftrag und mit dem Ziel, drei Mandatare in den Landtag zu bringen. Die Chancen dazu standen bis vor wenigen Wochen gar nicht so schlecht. Erst als die Süd-Tiroler Freiheit in der Ausländerfrage, in der Sicherheitsproblematik mit schärfstem Geschütz aufgefahren und damit die Freiheitlichen rechts
zu überholen drohte, war es wohl für eine Gegenreaktion zu spät. Zoderer hat die ehemals scharfen Anti-Ausländer-Töne der Blauen wohl von Anbeginn an nicht inhalieren können. Wäre die Rechnung aufgegangen und die Freiheitlichen mit drei in den Landtag gezogen, Zoderer wäre parteiintern heiliggesprochen. Aber es ist Plan B eingetreten und Zoderer ist als Sündenbock in die Wüste geschickt worden. (eb)
/POLITIK/ 5
Vinschgau
Ortspolizei
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etzt wird’s konkret: Eine Ortspolizei im Dienst der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, so wie es das Konzept von Major Christian Carli (Bild) vorgesehen hat. Denn der Bezirksrat wird am Donnerstag, den 9. November unter anderem den Stellenplan und die Organisationsstruktur ändern Und dann die Verordnung über die Regelung des Gebrauchs der Kleinkameras im Gebrauch der Beamten des Ortspolizeikorps genehmigen. So steht es jedenfalls auf der Tagesordnung. Damit wird der Weg für ein Ortspolizeikorps im Dienste der Bezirksgemeinschaft freigeschaltet. Es obliegt dann en einzelnen Gemeinden, ihre Polizisten freizustellen, ob sie den Dienstherren wechseln wollen - von der Gemeinde zur Bezirksgemeinschaft. (eb) Foto: Erwin Bernhart
03.11.23
Heute erhalten wir die neuesten Nachrichten nicht nur über Zeitungen, Radio und Fernsehen, sondern ununterbrochen über die sozialen Medien, über das Handy oder den Computer. Sie geben uns das Gefühl informiert zu sein. Doch schlechte Nachrichten dominieren die Informationsportale und die sozialen Netzwerke. Darin verliert man sich leicht und klickt immer weiter mit negativen Folgen für die eigene Psyche. Dieses Phänomen, sich exzessiv mit schlechten Nachrichten zu beschäftigen, hat einen Namen: Doomscrolling. Doom steht dabei für Unheil, Verhängnis, Untergang und scrolling für Blättern und nach unten Wischen auf dem Smartphone oder am Computer. Ausgebombte Häuser, brennende Panzer, weinende Menschen. Solche Bilder lassen uns erschaudern. Noch schlimmer sind die Social-Media-Posts von Anwohnern und Soldaten, die Kriege und Gewalt direkt erleben müssen. Beim Betrachten lösen sie eine Vielzahl schwieriger Emotionen aus: Kriegsangst, Trauer, Wut, Entsetzen, all das wirbelt in Kopf und Körper durcheinander. Trotzdem können wir es oft nicht lassen, weiter durch die Beiträge zu scrollen. Es entsteht ein Teufelskreis, der letztlich die Psyche belasten kann. In Studien wurde gezeigt, dass doomscrollen die eigene Angst steigert und Menschen etwas depressiver macht. Es verstärkt negative Gedanken und Gefühle, erhöht die Sorgen, stört den Schlaf und führt dazu, dass der Körper Stresshormone ausschüttet. Deshalb ist es wichtig, ein Auge darauf zu haben, ob der eigene Konsum negativer Nachrichten belastend wirkt. (hzg)