18 /GESELLSCHAFT/
Vinschgerwind 7-22
07.04.22
Kolping im Vinschgau
„Hosch a Meinung?“
Kolping Gesundheitszentren
Südtirols Katholische Jugend und die Katholische Jungschar Südtirols haben die Bevölkerung mit provokativen Plakaten zu kirchenpolitischen Themen zur Diskussion angeregt. Auf der Webseite www.hoschameinung.it finden Interessierte die verschiedenen Plakate sowie Informationen dazu. Noch bis zum 15. April sind die Abstimmungen und die Diskussionsforen auf der Webseite geöffnet, um die eigene Meinung abzugeben.
Barrierefreies Kulturerlebnis in Partschins Partschins - Das Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer in Partschins ist mit innovativen Maßnahmen barrierefrei für alle zugänglich. Ein InterregProjekt sorgt für eine barrierefreie digitale Museumsführung. Foto: Erwin Bernhart
Gesundheitszentren sind kein Schwerpunkt der weltweiten Kolpingarbeit. Eine Ausnahme ist Bolivien, wo die medizinischen Einrichtungen des Verbandes – auch in Corona Zeiten – wertvolle Hilfe leisten. Als Hernan Gironda Mamani in die Notaufnahme des HerzJesu-Hospitals in El Alto kam, gaben ihm die Ärzte kaum Überlebenschancen. „Seine COVID- Erkrankung war auf dem Höhepunkt, seine Lungen schon halb zerstört“, erinnert sich seine Frau. Umso dringlicher hätte der 55jährige ärztliche Hilfe benötigt. Doch die fand er zunächst nicht, wurde überall nur abgewiesen. Erst die Kolping-Klinik „Herz Jesu“ nahm den Schwerkranken auf. In El Alto, einer Stadt mit fast 1 Million Einwohnern, Corona Brennpunkt in Bolivien, standen alle Spitäler vor dem Aus. Nur die fünf Kolping-Gesundheitszentren im Land gewährten noch Unterstützung: vor allem für die Ärmeren. Die Kolping Kliniken bieten seit Jahren auch ärmeren Menschen eine bezahlbare Gesundheitsversorgung. „Kolping hat keinen Chef, der Gewinne machen will“, erklärt Carlos Mattos, Geschäftsführer von Kolping Bolivien. In den Gesundheitseinrichtungen des Verbandes zahlen Patienten daher im Schnitt nur ein Drittel dessen, was andere Kliniken verlangen. Mit Hilfe von Spendern und von Kolping International kann der Betrieb in dieser Form – auch in Corona Zeiten --erfolgreich arbeiten. Anhand dieser Darstellung wird deutlich, wie notwendig private –in unserem Falle Kolping Hilfe- ist, wenn das öffentliche Gesundheitssystem versagt und wir als Kolpinggemeinschaft gefordert und aktiv sind.Otto von Dellemann
von Erwin Bernhart
G
roße Freude herrscht in Partschins. Das Museum mit der weltweit umfangreichsten Schreibmaschinensammlung ist ab sofort barrierefrei. Im Rahmen des Interreg-Projektes SMART, welches die die Kultur der Zugänglichkeit für alle fördert, ist ein neuer digitaler Museumsführer für alle, ein barrierefreier Film in Virtueller Realität und zwei Museumsobjekte in Augemented Reality modelliert worden. Die Sozialgenossenchaft Independent L hat mit dem Schreibmaschinenmuseum ein Pilotmuseum für dieses genzüberschreitende Projekt gefunden. Eingebettet in den Pilotstandorten des Textilmuseums in Valdagno, dem Ökomuseum in Resia und dem Museum Schloss Ritzen in Saalfelden bietet nun auch das Schreibmaschinenmuseum in Partschins
Gemeindereferent Ulrich Schweitzer begrüßt die Vertreter der Genossenschaft Independent L, die Vertreter der Stiftung Südtiroler Sparkasse, die Koordinatorin von Interreg ITAT Sabine Lamprecht, die Vertreter vom Palais Mamming in Meran. In Gebärdensprache übersetzt hat Julia Gamper. bespielgebende inklusive Maßnahmen. Diese wurden im Rahmen einer Pressekonferenz am 31. März im Museum in Partschins vorgestellt. Dabei konnte der für das Museum zuständige Referent Ulrich Schweitzer die an der Umsetzung Beteiligten und Vertreter der Sponsoren begrüßen. Die ganze Zeremonie wurde von der aus Partschins stammenden Julia Gamper in Gebärdensprache übersetzt. Landeshauptmann Arno Kompatscher, auch für die Museen im Lande zuständig, ließ sich aufgrund der dringlichen Lage entschuldigen. Aber in einer schriftlichen Stellungnahme ließ er wissen: „Die barrierefreie Gestaltung des Schreibmaschinenmuseums in Partschins ermöglicht Menschen mit besonderen Bedürfnissen einen selbstverständlichen und genussvollen Zugang zu Geschichte, Kunst
und Kultur und setzt damit wichtige Impulse in Richtung einer inklusiven Gesellschaft, die der Vielfalt als Gewinn für alle wertgeschätzt wird.“ Museumsleiterin Maria Mayr freut sich über die Barrierefreiheit. Denn bereits Peter Mitterhofer betone in seinem Gesuch um finanzielle Unterstützung an Kaiser Franz Josef, wie wichtig seine Erfindung auch für Menschen mit „Augen- und Brustschmerzen, für Blinde, für Kranke und Bettlägerige wäre sowie für Individuen, die „nur eine Hand haben“, welche beim Licht gar nicht oder nur schwer schreiben können. Die Innovationen im Museum fügen sich nahtlos in das heurige 200-Jahr Jubiläum des Geburtstages von Peter Mitterhofer ein. Dazu hat der Partschinser Restaurator Karl Hofer die Fensterfassade am Museum neu gestaltet.