Visavis economy 0214

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www.visavis.de · Juli 2014

ECONOMY Mobilitätspakete

Autobanken Alles aus einer Hand bietet Unternehmen viele Vorteile beim Fuhrparkmanagement

Führungsqualitäten

Weiterbildung

Eine Sonderveröffentlichung der VISAVIS Verlagsgesellschaft mbH im Handelsblatt

Sein Team erfolgreich zu lenken erfordert stetiges Lernen

Franchising

Mit einem starken Partner erfolgreich starten

Risikomanagement

Die Gefahren frühzeitig erkennen

Versorgungssicherheit

ENERGETISCH WACHSEN Mit leistungsfähigen Technologien die Energieeffizienz steigern


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gal, worin die Herausforderung besteht: Mit den gegebenen Ressourcen ein Maximum an Nutzen und Qualität erreichen oder durch den geringstmöglichen Einsatz von Mitteln die gesetzten Ziele realisieren – ein systematisches Ressourcenmanagement ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Beispiel Energiekosten: Energieeffizienz zahlt sich aus, darin sind sich alle einig. Die regenerativen Ressourcen Sonne, Wind, Wasser und Biomasse gewinnen immer mehr an Bedeutung und decken bereits 15,6 Prozent des Strombedarfs. Bis 2050 sollen es sogar 80 Prozent werden. So viel Potential bietet Raum für Wachstum. Hiervon profitieren Entwickler neuer energetischer Techniken und Anlagen für erneuerbare und herkömmliche Energieträger. Rechnet es sich, die Flotte auf Elektroautos umzustellen? Mit Ihren Mobilitätspaketen bieten die Autobanken Instrumente an, die mehr Planungssicherheit und mehr Kostentransparenz bieten. Das Finanzdienstleistungssegment für e-Mobility ist noch jung und wird aktuell neben weiteren zukunftsweisenden Geschäftsmodellen von den Autobanken erschlossen. Wem für die eigenen Gründungspläne Planungssicherheit besonders wichtig ist oder nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen, sollte die Synergieeffekte des Franchising im Blick haben. Exemplarisch dazu beleuchtet die Redaktion ein Geschäftsmodell, indem sich Franchise-Partner gegenseitig fördern und ergänzen. Die zu betrachtende Ressource muss jedoch nicht zwingend ein materielles Gut sein. Immer sind die Fähigkeiten, das Wissen und die Erfahrung der handelnden Personen mitentscheidend. Wer Verantwortung übernemmen soll, der braucht dazu auch die notwendigen „Skills“. Gezielte Weiterbildungen zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Anpassung des Stils an den Zeitgeist und die Unternehmensphilosophie helfen Fach- und Führungskräften Herausforderungen zu meistern. Kaum ein Projekt verläuft reibungslos und wie geplant. Die Unvorhersehbarkeit der Zukunft zwingt zu präventiven Maßnahmen, um Risiken rechtzeitig zu erkennen und Schäden gering zu halten. Unternehmen brauchen daher die richtige Strategie und das passende Instrument für ein erfolgversprechendes Risikomanagement. Frühwarnsysteme bieten hier wertvolle Informationen für optimale Entscheidungen. VisAvis Economy richtet somit seinen Blick nicht nur auf die vorhandenen Ressourcen, sondern betrachtet auch innovative Technologien, die das Potential haben, neue Ressourcen zu erschließen. Ihre Redaktion

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visAvis economy

Inhalt

Autobanken

Führungskompetenz

Automobile Finanzdienstleistungen sind zu einem integralen Bestandteil des Fahrzeugerwerbs geworden. Kunden erwarten heute jedoch weit­aus mehr als attraktive Finanzierungs- und Leasingangebote. Zusätzliche Dienstleistungen rund um die Mobilität erscheinen wirtschaftlich sinnvoll. Seite 03

Die Fähigkeiten, um in herausfordernden Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen, für ein Team Verantwortung zu übernehmen und es zu führen, sind den wenigsten in die Wiege gelegt. Anwendungsorientierte Trainings und MBA-Studien­ gänge helfen gezielt die Führungsqualität zu verbessern. Seite 09

Nutzen statt besitzen

Vorbildlich lenken

Energieeffizienz

Nachhaltige Investitionen

Trotz steigener Energiepreise ist ein spürbarer Rückgang des Energieverbrauchs in der gesamten Volkswirtschaft nicht zu beobachten. Die Steigerung der Energieeffizienz birgt daher ein enormes wirtschaftliches Potenzial und mindert gleichzeitig die Abhängigkeit von Energieimporten sowie den Ausstoß von Treibhausgasen. Seite 05 Franchising

Starke Marken

Durchdachte Strategien, konsequente Kunden­ orientierung, sytematische Standardisierung von Arbeitsabläufen zur Umsatzsteigerung: Für gründungswillige Jungunternehmer gibt es Anreize genug, sich innerhalb eines synergienschaffenden Netzwerkes mit einem markterprobten und etablierten Geschäftskonzept selbstständig zu machen. Seite 12 Risikomanagement

Das Denken in Szenarien

Die Liste möglicher Risiken ist lang und die daraus resultierenden Aufgaben umfangreich und an­ spruchsvoll. Doch die besten Sicherheitssysteme bringen nichts, wenn die Mitarbeiter nur unzureichend sensibilisiert, Signale nicht erkannt oder Informationen falsch ausgewertet werden. Seite 14 Ver­lag: visAvis Ver­lags GmbH; Endenicher Straße 282, 53121 Bonn; Tel.: 0228 / 33 88 34- 0, Fax: 02 28 / 33 88 34 - 10, Va­nity: 07000 / visavis, E-Mail: visavis@visavis.de, www.visavis.de; Chef­re­dak­­tion: Wolf­­gang Hasel­bau­­er; Ge­­schäfts­füh­rer: Wolfgang Ha­­sel­­bau­­er; Schlussredaktion: Britta Müller und Markus Heinen; Themen- und Projektleitung: Markus Heinen, Meline Stemmler, Britta Müller, Katrin Limani, Mario Gollob Layout: Rolf Claus, Frank Lienhard; Bildmaterial: pixelio.de, fotolia.com und nach Angabe; Druckauflage: 130.000 Exemplare, Vollbelegung im Handelsblatt; ISSN: 0942-8615

impressum

Inhalte von Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Gastbeiträgen sowie Advertorials und Anzeigen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.


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Historie 1926 - Die Ford Credit Company Aktiengesellschaft in Berlin wird mit zunächst fünf Mitarbeitern gegründet.

Bildquelle: © christian müller - Fotolia.com

1929 - Die Marchia Kreditvermittlungsgesellschaft für Fiatkunden und die Opel Bank für die Käufer des legendären Opel Laubfrosch werden gegründet. 1947 - Der erste Importeur, Renault, startet seine eigene Bank. 1948 - Die Volkswagen Bank wird ins Leben gerufen. VW geht mit der Gründung des Volkswagen Versicherungsdienstes sogar noch einen Schritt weiter.

von Matthias Gaul

Rundum sorglos

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ie Zahlen für 2013 sprechen eine deutliche Sprache: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland knapp 80 Prozent aller Neufahrzeuge mit Hilfe von Leasing- oder anderen Finanzierungsprodukten auf die Straße gebracht. Gerade auch für Unternehmen sind Leasing und Kreditfinanzierung beliebte Varianten für den Aufoder Ausbau des Fuhrparks. Denn der Autokauf auf Pump schont die Liquidität des Betriebs. Mobil bleiben, ohne das Kapital einseitig zu binden, lautet die Devise. So kann das vorhandene Geld auch für andere wichtige Investitionen genutzt werden. Welche Fremdfinanzierung vorteilhafter ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die jedes Unternehmen individuell entsprechend prüfen muss. Steuerliche Kriterien spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle wie beispielsweise die Frage, ob man Eigentümer des Fahrzeugs werden möchte oder nicht. Entscheidend kommt es auch darauf an, wie der Kostenvergleich etwa zwischen Kredit- und Leasingangebot ausfällt. Da der Kunde bei der Kreditfinanzierung den gesamten Preis für das Auto bezahlen muss, sind die monatlichen Raten höher als beim Leasing. Denn der Leasingkunde gibt das Fahrzeug nach der vereinbarten Laufzeit mit einem bestimmten Restwert einfach wieder zurück. Trotzdem kann der auf den ersten Blick teurere Kredit unterm Strich günstiger sein, weil der Effektivzins niedriger ist.

Budgetorientiert Automobile Finanzdienst­ leistungen sind schon lange ein zentraler Bestandteil rund um den Fahrzeugerwerb. Flottenebenso wie Privatkunden erwarten mittlerweile aber weit mehr als attraktive Finanzierungsund Leasingangebote. Voll im Trend sind daher maßgeschneiderte Mobilitätspakete mit einer Vielzahl zusätzlicher Services. Egal, welche Variante am Ende den Vorzug erhält: Wer sich heute für ein neues Fahrzeug entscheidet, möchte vor allem uneingeschränkte und sorgenfreie Mobilität. Sowohl beim Leasing als auch bei der Finanzierung setzen daher Unternehmen und verstärkt auch Privatkunden auf umfangreiche Mobilitätspakete, die mit zahlreichen integrierten Services und Versicherungsleistungen alle Kosten und Risiken rund um die eigene Mobilität abdecken.

„Der zunehmend budgetorientierte Verbraucher hat längst nicht mehr nur die Anschaffungskosten eines Fahrzeugs im Blick, sondern auch die Folgekosten seiner Investition“, sagt Christian Ruben, Sprecher des Arbeitskreises Autobanken (AKA). Zur Information: Der AKA ist ein Zusammenschluss aller herstellerverbundenen Finanzdienstleistungsgesellschaften und fungiert als gemeinsames Sprachrohr für die Banken der Automobilindustrie.

1966 - Volkswagen gründet die erste herstellerverbundene Leasinggesellschaft. BMW und Daimler folgen kurz darauf. 1988 - Mit Toyota gründet der erste japanische Hersteller seine Kreditbank. zwei Jahre später folgt die Gründung der Toyota Leasing.

Kosten und Mobilität absichern Wie gefragt mittlerweile besagte Mobilitätspakete sind, zeigen allein schon

Heute - Die herstellerverbundenen Institute halten einen Marktanteil von rund zwei Dritteln im Bereich der Neuwagenfinanzierung für Firmen-PKWs. Neue Geschäftsfelder - „Dienstleistungspakete“ sind zu einem der wachstumsträchtigsten Segmente herangewachsen. Die Bereiche Elektromobilität und Car-Sharing werden erschlossen.

Kostenkontrolle Der zunehmend budgetorientierte Verbraucher hat längst nicht mehr nur die Anschaffungskosten eines Fahrzeugs im Blick, sondern auch die Folgekosten seiner Investition.


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die AKA-Zahlen für 2013: Mit über 2 Millionen Dienstleistungsverträgen konnte gegenüber 2011 ein Wachstum von 23 Prozent erzielt werden. Die Mobilitätspakete sind jedoch freilich nicht nur eine Domäne der Autobanken. Die herstellerunabhängigen Leasinggesellschaften sind auf diesem Feld ebenfalls schon lange unterwegs. Automobile Mobilität erweist sich dabei immer mehr als ein System, das aus vielen verschiedenen Komponenten zusammengesetzt ist. Was folglich interessiert, ist die „Total Cost of Usage“ und damit die Frage: „Was kostet mich meine Mobilität im Monat und wie kann ich diese finanziell absichern?“ Somit rückt die „Ökonomie der Mobilität“ immer mehr in den Fokus

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der Kunden. Der entscheidende Vorteil individuell zugeschnittener Pakete besteht vor allem darin, dass die Gesamtkosten in einem monatlichen Betrag zusammengefasst und damit besser überschaubar werden. Neben Bestandteilen wie der Kfz-Versicherung oder Wartungs- und Reparaturleistungen ermöglichen beispielsweise Garantieverlängerungen, GAP-Versicherungen oder auch die optionale Kreditabsicherung finanzielle Planungssicherheit. Selbst Unwägbarkeiten wie Unfall, Fahrzeugdiebstahl oder auch Krankheit lassen sich auf Wunsch absichern. Besonders interessant ist es für Unternehmen und gewerbliche Kunden in diesem Zusammenhang, alle laufenden Kosten rund um das Fahr-

zeug ebenfalls mit der monatlichen Leasingrate abzudecken (Total Cost of Ownership - TCO). Alle Mobilitätskosten in einer übersichtlichen Monatsrate zu bündeln, bedeutet neben der Kosteneffizienz zugleich einen deutlich geringeren administrativen Aufwand – insbesondere wenn es sich um einen größeren Fuhrpark handelt. Schließlich geht es bei TCO um die Erfassung aller Kosten, die mit dem Fuhrpark zusammenhängen. Und dazu zählen eben auch die Verwaltungs-, Personal- und Sachkosten. Neue Geschäftsmodelle Von den bislang erwähnten Bausteinen machen Versicherungsleistungen sowie Wartungs- und Reparaturservices zweifelsohne den Löwenan-

KALKULIERBAR | Rundumservice erspart unliebsame Überraschungen

MOBILITÄTSPAKETE FÜR DIE E-FLOTTE Im Interview mit der visAvis Redaktion erklärt Jörg Heynkes, Unternehmer und Vizepräsident der IHK Wuppertal-SolingenRemscheid, warum er fest entschlossen ist, weiter in die Elektromobilität zu investieren. Herr Heynkes, Sie sind ein überzeugter Anhänger der Elektromobilität. Privat fahren Sie die Renault Modelle Twizy und ZOE. Was macht für Sie den Unterschied zum altgedienten Verbrenner? Das Fahrgefühl ist neu, anders. Beschleunigung, Durchzugskraft und Fahrkomfort sind beeindruckend. Ich muss wirklich auf nichts verzichten! Gleichzeitig verbinde ich meinen Fahrspaß mit einem guten Gewissen. Die Technik ist extrem effizient und ermöglicht endlich die Nutzung erneuerbarer Energien. Sie haben auch den Fuhrpark Ihrer Firma komplett auf Elektrofahrzeuge von Renault umgestellt. Gab es dabei Bedenken in Bezug auf die Reichweite oder die zu erwartenden laufenden Betriebskosten? Die Elektromobilität ist Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie und unterstreicht zudem die Innovationskraft unseres Unternehmens. Die Kosten für die Flotte müssen jedoch immer planbar, kalkulierbar sein und sich in einem betriebswirtschaftlich vernünftigen Rahmen bewegen. Eine Kombination aus Leasingvertrag und zusätzlichen Servicedienstleistungen, hier insbesondere in Verbindung mit dem Modell der Batteriemiete, gewährleistet dies. Mit einer festen monatlichen Rate können wir zudem den Aufwand für Reparatur- und Wartungsarbeiten decken. Als Kunde erwerbe ich also nicht nur ein Auto, sondern profitiere vielmehr von einem kompletten Mobilitätspaket

rund um das neue Fahrzeug. Teure, unliebsame Überraschungen bleiben uns somit erspart. In der täglichen Nutzung erwarte und bekomme ich eine einfache Ladetechnik, genügend Reichweite und vernetzte Services wie z.B. die Anzeige der nächsten Ladestation. Renault ist der erste Hersteller, der

Mietvertrag kann ich zudem in der Laufzeit und an die Laufleistung anpassen. Ihre Heimat Wuppertal gilt als eines der Zentren der Elektromobilität. Welche weiteren Konzepte und Maßnahmen sind aus Ihrer Sicht erforderlich, um die Eletromobilität voranzutreiben?

UMDENKEN „Das Konzept der Batteriemiete macht die Elektromobilität für Fahrzeugflotten attraktiv“, so Jörg Heynkes.

die Batterien für seine E-Fahrzeuge ausschließlich zur Miete überlässt. Vermieterin ist hier die Renault Bank. Welche Vorteile bietet dieses Modell? Die Batteriemiete macht die Elektromobilität für uns erschwinglich, denn der Grundpreis sinkt so signifikant. Gleichzeitig ermöglicht das Modell der Miete die gewünschte sorgenfreie Elektromobilität: Fällt etwa die Batteriekapazität auf unter 75%, dann wird die Batterie garantiert ausgetauscht und dies vollkommen unabhängig vom Alter des Fahrzeugs. Den

Natürlich muss die notwendige Infrastruktur, sprich das Netz der Ladestationen weiter ausgebaut und vor allem auch barrierefrei bereitgestellt werden. Die Kommunen sollten zudem mehr Parkraum in den Stadtzentren nur für E-Mobile reservieren. Aber nicht nur mit ökologischen und rationalen Argumenten gilt es zu überzeugen, sondern natürlich auch mit Emotionen - also am besten einfach mal reinsetzen und ausprobieren! Weitere Informationen unter: www.renault-bank.de

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teil aus. Neben diesen „Klassikern“ gibt es mittlerweile aber auch Module, die im Kontext von alternativen, zukunftsweisenden Antriebskonzepten stehen, allen voran die Elektromobilität. Da die entsprechenden Fahrzeuge jedoch noch relativ teuer sind, spielen hier Finanzdienstleistungen eine besonders wichtige Rolle, um diese Technologie zu bezahlbaren Raten auf die Straße zu bringen. Die Renault Bank trennt das Fahrzeug- und Batterieleasing voneinander. Zugleich beinhaltet der Batteriemietvertrag für den Twizy und den ZOE ein ebenso umfangreiches wie praktisches „Rundum-SorglosPaket. Die neuen Antriebskonzepte gehen einher mit einem weiteren Trend in Sachen Mobilität, der sich auf den Nenner „nutzen statt besitzen“ bringen lässt. Gemeint sind damit Carsharing-Konzepte wie „car2go“ von Daimler, „Quicar“ von Volkswagen, „DriveNow“ und „BMW on Demand“ aus München oder auch „Mu by Peugeot“ und „multicity“ von Citroën. Allesamt in enger Zusammenarbeit mit den eigenen Finanztöchtern aufgelegt, tragen sie den veränderten Mobilitätsbedürfnissen wie auch der Tatsache Rechnung, dass in hoch entwickelten Volkswirtschaften das Auto immer weniger als Statussymbol begriffen wird. Dazu passt der im Frühjahr 2014 von Daimler Fleet Management neu auf den Markt gebrachte Servicebaustein „Corporate Carsharing“ für Flottenkunden. Damit bieten Unternehmen ihren Mitarbeitern ohne großen Aufwand Zugang zu Pool-Fahrzeugen und erhöhen so die Auslastung des Firmen-Fuhrparks. Die Verwaltung erfolgt über eine internetbasierte Plattform, die alle Prozesse wie Reservierung, Buchung, Abrechnung und Bezahlung unterstützt. Weiteres Plus: Mitarbeiter können die Pool-Fahrzeuge auch für private Touren nutzen. Die Tarife dafür werden vom Unternehmen festgelegt und direkt mit dem eigenen Mitarbeiter abgerechnet. Mit den Einnahmen für die private Nutzung lässt sich so ein Teil der Leasingkosten refinanzieren. Das Angebot unterstreicht perfekt den Anspruch der herstellerverbundenen Finanzdienstleister und Fuhrparkmanager, weit mehr zu sein als reine Absatzförderer der jeweiligen Marke. Vielmehr dürften Modelle wie das „Corporate Carsharing“ in Zukunft weiter an Bedeutung im Wettbewerb gewinnen. Denn der Druck speziell auf Flottenbetreiber, ihre Fuhrpark- und Mobilitätskosten signifikant zu senken und ihre Prozesse deutlich zu verschlanken, wird mit Sicherheit noch weiter steigen. Matthias Gaul m.gaul@visavis.de


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energieeffizienz

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von Bernward Janzing

Kraftvoll und effektiv

Bildquelle: lisa spreckelmeyer pixelio.de

HERAUSFORDERUNG Das Thema Energieeffizienz bestimmt zwar die politische Debatte, doch der große Durchbruch steht noch aus. Dabei mangelt es nicht an leistungsfähigen Technologien.

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ie Energiewende schreitet voran – allerdings nur in Teilen. Zwar nimmt der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Deutschland wie auch weltweit stetig zu, doch auf anderen Gebieten stockt es: Im Wärmesektor geht die Nutzung Erneuerbarer Energien nur zäh voran, im Verkehr sind die Fortschritte noch bescheidener.

Am wenigsten aber tut sich seit Jahren in Deutschland bei der Effizienz – obwohl viel davon geredet wird. So ist ein spürbarer Rückgang des Energieverbrauchs bezogen auf die gesamte Volkswirtschaft noch nicht zu beobachten. Und das ist umso überraschender, als es viele intelligente und oft auch wirtschaftliche Ideen gibt, um den Verbrauch zu reduzieren. Sei es in Unternehmen, in kom-


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energieeffizienz

MESSETERMINE Energie- und BauMesse 19. bis 21. September 2014 Stuttgart WindEnergy 23. bis 26. September 2014 Hamburg EnergieEffizienz-Messe 01. bis 02. Oktober 2014 Frankfurt Future Energy 29. bis 30. Oktober 2014 Wien Bau 19. bis 24. Januar 2015 München TerraTec und enertec 27. bis 29. Januar 2015 Leipzig

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munalen Einrichtungen oder in Wohnhäusern: Es gibt bereits eine ganze Reihe von Positivbeispielen, nur sind diese noch nicht zur Massenbewegung geworden. Laut einer Analyse des Bundesumweltministeriums und dem Projekt effin - Finanzforum Energieeffizienz in Gebäuden rechnet man bis 2050 mit jährlich 66 Milliarden Euro Investitionen im Rahmen der effizienten Gebäudesanierung. Denn bis zum Jahre 2050 sollen Deutschlands Gebäude auf ein klimaneutrales Niveau gebracht werden. „Für ein Gelingen der Energiewende ist daher nicht nur der Ausbau der Erneuerbaren Energien notwendig, sondern vor allem auch eine Steigerung der Energieeffizienz“, so Martin Bornhold, geschäftsführender Vorstand der DENEFF. Im Rahmen des Projektes wurden auch die entwickelten Modellprojekte im Bereich Eigenheim und Wohnungswirtschaft vorgestellt. In Baden-Württemberg hat nun das Umweltministerium eine Broschüre mit 41 „vorbildlichen Erfolgsbeispielen“ veröffentlicht. Unter dem Titel „Energieeffizienz in Unternehmen“ stellt diese dar, wie in unterschiedlichen Branchen, Prozessen und Produktionsbereichen Energie effizienter genutzt werden kann. Da wird dann

zum Beispiel ein Bäcker vorgestellt, der mit der Abwärme seiner Backstube die Spülmaschine, das Wasser für die Heizung und sogar seine Kaffeemaschine erhitzt; ein Filtergerätehersteller, der mit einer optimierten Klebeanlage Energie-, Material- und Prozesskosten deutlich senken konnte oder ein Anbieter von Vakuum-Technik, der die Bremsenergie seiner Bediengeräte im automatischen Kleinteilelager zurück gewinnt. Mitunter waren die Amortisationszeiten der Investitionen kürzer als ein Jahr. Langsam beginnen Unternehmen daher das wirtschaftliche Potenzial der Energieeffizienz zu erkennen. Einige kooperieren bereits unter dem Dach der Karlsruher LEEN GmbH (die Abkürzung steht für Lernende EnergieEffizienz-Netzwerke). Im wesentlichen geht es dem Verbund um Effizienzverbesserungen bei Druckluft, Abwärmenutzung und elektrischen Antrieben. Die durchschnittliche Amortisationszeit der Investitionen liege bei drei Jahren, rechnet LEEN vor. Auch Energieversorger wie etwa die Pfalzwerke sind Mitglied der Vereinigung, denn die Branche erkennt, dass sie sich vom reinen Energielieferanten hin zum Dienstleister entwickeln muss, um im Markt erfolgreich zu sein.

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Für ein Gelingen der Energiewende ist nicht nur der Ausbau der Erneuerbaren Energien notwendig, sondern vor allem auch eine Steigerung der Energieeffizienz.

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Kommunale Effizienzmaßnahmen Dass sich Energieeffizienz lohnt, erkennen zunehmend auch die Kommunen – zum Beispiel bei den Kläranlagen, die zumeist der größte kommunale Einzelverbraucher sind. Bundesweit verbrauchen sie in der Summe 4,4 Milliarden Kilowattstunden Strom im Jahr, immerhin 0,7 Prozent des nationalen Strombedarfs. Ein Musterbeispiel der Effizienz wurde nun von der Energieagentur NRW mit dem Siegel „Projekt des Monats“ gewürdigt: In Bad Oeynhausen wurde das Klärwerk zu einer „Energie-Plus-Kläranlage“ umgebaut. Seit-

NACHHALTIG | Energiesparhäuser mit überzeugendem Konzept

INNOVATIVE BAUWEISE FÜR ENERGETISCHE UNABHÄNGIGKEIT Unabhängigkeit und das auch noch bezahlbar – für viele kann mit dem energieautarken Haus von HELMA ein Traum Wirklichkeit werden. Nicht nur endlich das eigene Haus, sondern auch die eigene Strom- und Wärmeversorgung ermöglichen den Eigentümern ein Leben ohne überflüssige Sorgen um steigende Energiepreise. Insgesamt 104 m² Solaranlage, bestehend aus 46 m² Solarthermie- und 58 m² Photovoltaik-Modulen auf dem Dach, nehmen die Sonnenenergie auf. Der selbst erzeugte Strom wird in mehrzelligen Elektroenergiespeichern mit 58 kWh bis zu zwei Wochen vorgehalten, während die Wärme in einem Wassertank gespeichert wird. Der 6 m hohe und ca. 1,40 m durchmessende Langzeitwärmespeicher im Innern des Hauses nimmt die Energie mehrere Wochen auf. Mindestens 65 Prozent des Jahreswärmebedarfs können somit ausschließlich durch Sonnenenergie gedeckt werden. Das energieautarke Haus produziert und speichert den Solarstrom für den

gesamten Energiebedarf eines bewohnten Hauses und kann zusätzlich noch Strom für Elektromobilität bereitstellen. Ergänzt wird die innovative Anlagentechnik durch einen Holzvergaserofen mit Wärmetauscher und 25 kW wasserseitiger Leistung. Für den norddeutschen Musterhaus-Standort bei Hannover ergeben die energetischen Berechnungen zur Deckung des jährlichen Wärmebedarfs – bei idealer Südausrichtung – somit nur noch einen Jahresverbrauch von rund 1-2 Raummetern des heimischen Rohstoffs Holz. Zwei Mal wurde „Das EnergieAutarke Haus von HELMA“ im letzten Jahr für private Bauherren errichtet. „Die Energieautarkie macht mich nicht nur unabhängig, sondern sie sichert auch die Lebensqualität meiner Familie, jetzt und später im Alter. Ein solches energieunabhängiges Haus ist für mich zeitgemäße, innovative Technologie“, so einer der begeisterten Bauherren. In Hannover-Lehrte können sich Interessenten täglich im unternehmenseigenen Musterhauspark Varianten des Energie-

DURCHDACHT Ein innovatives Haus mit eigener Strom- und Wärmeversorgung verschafft seinen Eigentümern Sicherheit und Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen.

sparhauses selbst ansehen. Unter Leitung von Prof. Timo Leukefeld, dreifacher Solarpreisträger, wurde dieses als erstes Massivhaus seiner Art entwickelt und 2011 mit der HELMA Eigenheimbau AG errichtet.

Der Baudienstleister baut seit über drei Jahrzehnten individuelle Massivhäuser, bundesweit und zu garantierten Festpreisen mit Bauzeitgarantie. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung, der Planung, dem Verkauf sowie der Bauregie von individuellen schlüsselfertigen Ein- und Zweifamilienhäusern in wertbeständiger Massivbauweise. Mit überzeugenden, nachhaltigen Energiekonzepten hat sich das Unternehmen als einer der führenden Anbieter solarer Energiesparhäuser etabliert und gehört mit mehreren tausend gebauten Eigenheimen zu den erfahrensten und erfolgreichsten Unternehmen der Massivhausbranche. Weitere Informationen: www.das-energieautarke-haus.de oder www.helma.de Der HELMA-Konzern bietet alles „aus einer Hand“ mit der Eigenheimbau AG, der Wohnungsbau GmbH, der Ferienimmobilien GmbH und der Hausbau-Finanzierung GmbH.


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energieeffizienz

her wird das anfallende Klärgas vollständig für die Erzeugung von Wärme und Strom mittels Kraft-WärmeKopplung genutzt. 113 Prozent des Energiebedarfs würden damit gedeckt, rechnet die Energieagentur vor. Nach deren Zahlen ist die Rentabilität beachtlich: Durch Investitionen von 200.000 Euro seien die jährlichen Energiekosten um rund 250.000 Euro reduziert worden.

Musterprojekte. Im letzten Herbst bezog in Freiberg in Sachsen der Solarexperte und Professor Timo Leukefeld das, wie er sagt „erste bezahlbare energieautarke Einfamilienhaus Europas“. Unter seiner Leitung war das Haus von einer Projektgruppe entwickelt worden; realisiert wurde es von dem Massivhaus-Hersteller Helma. Das Haus heizt ganzjährig größtenteils mit der Sonne, deren Wärme

HAUPTMOTIVATOREN FÜR ENERGIEEFFIZIENZ AUS ANBIETERPERSPEKTIVE

Senkung der Energiekosten Erlangung von Steuervorteilen und Fördermitteln Erfüllung gesetzlicher Vorgaben Modernisierung/Wertsteigerung Senkung der Lebenszykluskosten Senkung des Energieverbrauchs als Beitrag zur Nachhaltigkeit und Imagegewinn Komfortsteigerung Erfüllung von Anforderungen in Vergabeverfahren (z.B. Carbon Footprint)

0% wichtig

mittel

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20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

Anteil der Nennungen Quelle: DENEFF-Befragung „Branchenmonitor 2014“

Auch in Schulgebäuden lohnt sich ein umsichtiger Umgang mit Energie. Gerade hat das Wuppertal Institut Bilanz gezogen, unter dessen Federführung in Nordrhein-Westfalen vier Schulen saniert wurden: Die Gebäude wurden mit Geld von Bürgern energetisch auf Effizienz getrimmt, und nun bringen die eingesparten Kilowattstunden die Rendite. Einsparcontracting sagt man dazu, oder auch – vor allem in den USA – „Negawatt“. Das Geld floss zum Beispiel in neue Heizungs- und Lüftungsanlagen und in eine verbesserte Steuerung der Haustechnik. Dadurch sank der Stromverbrauch um 29 bis 74 Prozent – und das durch Investitionen, die in höchstem Maße wirtschaftlich sind: Die jährliche Renditen liegen bei mindestens sechs Prozent. Effizienzstandards für Neubauten Während der Gesetzgeber bei energieverschleudernden Altbauten oft kaum eine Handhabe hat, ist sein Gestaltungsspielraum bei Neubauten groß – und diesen nutzt er auch. Mit der Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV), die Anfang Mai 2014 in Kraft trat, wurden die Effizienzstandards für Neubauten weiter verschärft. Damit ist der Weg zum Passivhaus vorgezeichnet: Ab dem Jahr 2021 müssen alle Neubauten im “Niedrigstenergiegebäudestandard” errichtet werden. Für Gebäude von Behörden gilt das bereits ab 2019. Was im Neubau heute alles möglich ist, zeigen inzwischen zahlreiche

von 46 Quadratmetern Solarkollektoren eingefangen und in einem Langzeitwärmespeicher mit 9000 Litern für kältere Tage gepuffert wird. Damit lasse sich der Wärmebedarf zu 65 Prozent solar decken, rechnet der Eigentümer vor. Der Restwärmebedarf wird mit einem Kaminofen gedeckt. Der jährliche Stromverbrauch der vierköpfigen Familie werde zugleich unter 2000 Kilowattstunden liegen, prognostiziert Leukefeld. In Zukunft wird man solche Objekte häufiger sehen. Und wer sich schon heute für ein energieeffizientes

Zielgerichtet Martin Bornholdt, geschäftsführender Vorstand der DENEFF, fordert mehr energieeffiziente Maßnahmen.

Haus interessiert, der kann sich seit Mai über einen deutlichen Gewinn an Marktransparenz freuen. Denn seither verpflichtet die neue EnEV alle Anbieter von Immobilien – egal ob zum Kauf oder zur Miete – in ihren Anzeigen und Exposés, den energetischen Standard auszuweisen. Das Prinzip ist bei Hausgeräten seit Jahren eingespielt und sehr erfolgreich: Auf jedem Werbeprospekt von Kühlschränken und Wachmaschinen ist die Effizienzklasse der angebotenen Geräte gut sichtbar vermerkt – was dazu geführt hat, dass die Kunden vermehrt auf sparsame Geräte achten. Umso befremdlicher ist es, dass in Immobilienangeboten der Hinweis auf die energetische Qualität des betreffenden Objektes bislang fehlen durfte. Doch künftig ist das nicht mehr zulässig: Von A+ bis H reichen die Klassen, die man in den Anzeigen finden wird. Auch muss der Verkäufer oder Vermieter angeben, wie hoch der Endenergiebedarf pro Quadratmeter ist, bemessen in Kilowattstunden pro Jahr. Und er muss benennen, welcher Energieträger das Haus im wesentlichen beheizt, und in welchem Jahr das Haus gebaut wurde – alles wichtige Informationen, die bisher in Anzeigen häufig unterschlagen wurden. Wie stark diese neue Transparenz die Immobilienpreise beeinflussen wird, bleibt abzuwarten. Energiewende in Europa Die neue Markttransparenz wird nicht ohne Wirkung bleiben – im Sinne der Energieeinsparung und auch der Wirtschaft. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF) hat ausgerechnet, dass die Effizienzbranche in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als 800.000 Menschen beschäftigte. Bis 2020 könnten noch mindestens 250.000 weitere Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. Ob das gelingen wird, hängt auch erheblich von der EU ab – doch die macht noch nicht so recht mit. Nach jüngsten Meldungen will die EU-Kommission die vom EU-Parlament beschlossene 40 Prozent Energieeinsparung im Vergleich zum Basisjahr 1990 sogar wieder kassieren. „Die Kommission scheint jetzt das Machtvakuum ausnutzen zu wollen, das so kurz nach den Wahlen des EU-Parlaments entstanden ist“, sagt Martin Bornholdt, geschäftsführender Vorstand der DENEFF. Sollten die Pläne Realität werden, dann hänge Europa „weiter am Gas- und Öltropf von Russland & Co.“ Auch wenn politisch wenig geschieht, viele Worte macht die EU ums Energiesparen gleichwohl: Auf 56 Seiten hatte sie bereits Ende 2012

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Gesetze März 2009 - Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden (EnEG) - Im Fokus stehen hier unter anderem die Wärmedämmung und eine effiziente Heiztechnik. November 2010 - Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) - setzt die EU-Energiedienstleistungsrichtlinie um. November 2011 - Gesetz über die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (EVPG) - setzt die neugefasste Ökodesign-Richtlinie in deutsches Recht um. Dezember 2011 - Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG) soll eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung ermöglichen und gleichzeitig die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Wärme und Kälte aus Erneuerbaren Energien fördern. Mai 2012 - Gesetz zur Kennzeichnung von energieverbrauchsrelevanten Produkten, Kraftfahrzeugen und Reifen mit Angaben über den Verbrauch an Energie und an anderen wichtigen Ressourcen (EnVKG) - auch Produkte, die selber keine Energie verbrauchen, aber einen großen Einfluss auf die Energieeffizienz haben können, sollen fortan mit dem EU-Label gekennzeichnet werden. Mai 2014 - Energieeinsparverordnung (EnEV) - gilt für Wohngebäude, Bürogebäude und gewisse Betriebsgebäude. Passt die Regeln für energieeffiziente Gebäude an die EU-Richtlinie von 2010 an.


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WICHTIGE PUNKTE Zentrale Vorhaben Energiewende für die aktuelle Legislaturperiode - 10-Punkte-Energie-Agenda des BMWi. Durch die Agenda sollen folgende Handlungsfelder inhaltlich und zeitlich miteinander verzahnt werden. 1. Erneuerbare Energien - Das EEG 3.0 soll den rechtlichen Rahmen dafür schaffen, ab Ende 2016 die Förderhöhe für erneuerbare Energien bei allen Technologien grundsätzlich durch wettbewerbliche Ausschreibungen zu ermitteln. 2. Europäischer Klima- und Energierahmen 2030 - Die Bundesregierung wirbt für ein EUinternes Treibhausgasminderungsziel von mindestens 40 Prozent bis 2030. 3. Reform europäischer Emissionshandel - Anreize für Investitionen in Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen sollen geschaffen werden. 4. Strommarktdesign - Ziel: effizienter Kraftwerkeinsatz, wachsende Anteile erneuerbarer Energien und Gewährleistung von Versorgungssicherheit. 5. Effizienzstrategie - Die Steigerung der Energieeffizienz soll zur zweiten Säule der Energiewende ausgebaut werden. 6. Gebäudestrategie - Stellt den Sanierungsbedarf im Gebäudebestand dar und definiert, wie bis 2050 ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden kann. 7. Übertragungsnetze - Auch die Zubaugeschwindigkeit von Erneuerbare-Energien-Anlagen und ihre räumliche Verteilung wird hier berücksichtigt. 8. Verteilernetze - Schließt Fragen der zukünftigen Netzentgeltsystematik mit ein. 9. Monitoring - Ein jährlicher Bericht soll die Fortschritte bei den Gesamtzielen und den Stand der Umsetzung der Maßnahmen bewerten. 10. Energiewende Plattformen Frühzeitige Beteiligung gesellschaftlicher Gruppen an der Politikentwicklung.

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eine Energieeffizienz-Richtlinie mit dem Kürzel 2012/27/EU verfasst, die bis Juni von den Mitgliedsstaaten in die nationale Gesetzgebung überführt werden musste. Die Richtlinie umfasst den Großteil der Energiewertschöpfungskette von der Energieumwandlung über den -transport bis zur -nutzung. Die Bundesregierung allerdings hat die Frist verstreichen lassen. Sie hat lediglich einen Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplan (NEEAP) verfasst, der im wesentlichen die bereits existierenden Instrumente beschreibt, mit denen Energie gespart werden kann. Einen Weg zu spürbar geringeren Verbräuchen zeichnet er nicht. Das liegt auch daran, dass schon die EU-Richtlinie nur ein schwaches

Instrument des Klimaschutzes ist. Denn die darin festgelegte Pflicht zur Einsparung von Energie bedeutet nicht, dass künftig in den EU-Staaten weniger Energie verbraucht wird – auch wenn der Text der Richtlinie im ersten Moment einen solchen Eindruck vermitteln könnte. Die EU gibt sich vielmehr mit Rechenspielchen zufrieden: Spart ein Staat an einer Stelle Energie (etwa durch die Sanierung von Gebäuden) kann er sich diese Einsparung auch dann noch zugute halten, wenn er sie an anderer Stelle wieder zunichte macht (etwa durch den Bau zusätzlicher Gebäude). So können die Mitgliedsstaaten die Effizienzrichtlinie formal einhalten, selbst wenn sie in Zukunft noch mehr Energie verbrauchen als bisher.

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Da waren Vordenker im deutschen Umweltministerium schon vor Jahren weiter. Im Jahr 2008 kursierte bereits der Entwurf eines Energieeffizienzgesetzes, das Versorger verpflichten sollte, pro Kunde jährlich ein Prozent weniger Energie zu verkaufen. Die Unternehmen hätten dann Anreiz gehabt, die Kunden kompetent zu beraten und sie durch tarifliche Anreize oder auch eigene Förderprogramme zum Sparen zu motivieren. Doch der Entwurf verschwand sofort wieder in der Schublade. Und so wird sich die Energiewende beim Thema Effizienz weiterhin schwer tun. Bernward Janzing b.janzing@visavis.de

ENERGIEWENDE | Von der globalen Idee zur lokalen Erfolgsgeschichte

EFFIZIENZMASSNAHMEN UNTERSTÜTZEN Global zu denken und lokal zu handeln ist in den letzten 20 Jahren zum Leitmotiv der Umwelt- und Energiepolitik geworden. Vor Ort stellt das Dickicht gesetzlicher Regelungen, Fördermöglichkeiten und Wirtschaftlichkeitsrechnungen jedoch gerade kleine und mittlere Unternehmen vor große Herausforderungen. Damit die Energiewende auch ihnen Wettbewerbs-

einen Überblick über gesetzliche Richtlinien, Finanzierungsmöglichkeiten sowie Hintergrundwissen zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen gaben. Dabei stand der enge Praxisbezug mit zahlreichen Beispielen für die erfolgreiche Einführung von Energiemanagemsentsystemen sowie für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen im Vordergrund.

haben sie auch ihre Wertschöpfungskette im Dienstleistungsbereich ausgebaut. „Heute verkaufen wir nicht nur Strom und Gas, sondern bieten auch Produkte und Services für Energieeffizienz an“, sagt Dr. Werner Hitschler, Vorstandsmitglied der Pfalzwerke. Als großer regionaler Energieversorger betreut das Unternehmen rund 430.000 Privat- und

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TEAMWORK Energieversorger wie die Pfalzwerke unterstützen Unternehmen darin, die globale Idee der Energiewende zu einer lokalen Erfolgsgeschichte zu machen.

vorteile bringt, bietet die Pfalzwerke Aktiengesellschaft, Ludwigshafen, ihren Kunden praxisgerechte Angebote. Durch ihre regionale Verankerung in der Pfalz und im östlichen Saarland, ihre langjährigen Kundenbeziehungen sowie ihre umfangreiche Erfahrung in technischen und energiewirtschaftlichen Fragen wissen die Pfalzwerke genau, wo ihren Kunden der Schuh drückt. Dafür

20.000 Gewerbekunden sowie mehr als 1.700 Geschäfts- und Industriekunden. Um ihren Kunden bei der Planung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen auf die Erfolgsspur zu verhelfen, setzen die Pfalzwerke auch auf Information und Dialog. Unter dem Motto „Energieeffizienz als Wettbewerbsvorteil“ veranstalteten sie im Mai erstmals eine Energie-Konferenz, auf der Fachleute

Gemäß dem Grundsatz „Gemeinsam lernen und voneinander profitieren“ sind die Pfalzwerke selbst Mitglied der Vereinigung LEEN – dem Lernenden Energieeffizienz-Netzwerk der Metropolregion Rhein-Neckar. Mehrere Unternehmen arbeiten dabei zusammen, lernen voneinander und sparen dadurch kosteneffektiv Energie. Wissenschaftliche Auswertungen haben ergeben, dass Unternehmen, die in diesen Netzwerken zusammengeschlossen sind, doppelt so schnell ihre Effizienz steigern wie der deutsche Industriedurchschnitt. Zur erfolgreichen Energiewende vor Ort tragen die Pfalzwerke aber nach wie vor auch in ihrem Kerngeschäft bei. Da Energieeffizienzmaßnahmen zunächst einmal Mehrkosten bedeuten, sind Versorgungssicherheit und stabile Energiepreise für die Wirtschaft dauerhaft wichtig. Durch vorausschauenden Stromeinkauf gelang es den Pfalzwerken, ihr Preisniveau zu halten. „Es kommt auf den richtigen Mix von neuen Leistungen und langjährigen Kompetenzen an, um globale Themen zu lokalen Erfolgsgeschichten zu machen und die Energiewende nachhaltig zu gestalten“, so Dr. Werner Hitschler. Infos unter: www.pfalzwerke.de


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von Christoph Berger

Führung überdenken Verantwortung Führungskräfte befinden sich in einem Spannungsfeld von Organisationszielen und Mitarbeitervorstellungen, daher müssen sie ihren Stil der Unternehmenskultur anpassen.

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as Beratungsunternehmen Gallup stellte Ende März diesen Jahres seinen Engagement Index für 2013 vor und kam dabei zu dem selben Ergebnis wie bereits andere veröffentlichte Studien zuvor: Das Führungsverhalten hat einen direkten Einfluss auf die Mitarbeiterbindung, deren Motivation und Engagement. Marco Nink, Senior Practice Consultant bei Gallup, sagte: „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demographischen Wandels scheint sich in vielen Unternehmen die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass die Qualität der Führung und die Unternehmenskultur entscheidend sind, um die Mitarbeiter zu binden.“ Die Ursachen für geringe emotionale Bindung der Mitarbeiter führt Gallup in der Regel auf Defizite in der Personalführung zurück, die Hauptrolle beim Prozess hin zur inneren Kündigung spiele dabei der direkte Vorgesetzte. Allerdings sind derartige Ergebnisse nicht neu.

Mit dem Thema Führung beschäftigt man sich schon seit langem – man denke nur an Machiavellis Schrift „Der Fürst“, die um 1513 verfasst wurde. So stellte auch der ehemalige Konzernchef Reinhard Mohn einst fest: „Der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens ist nicht das Kapital oder die Arbeit, sondern die Führung.“ Seine Aussage war nicht einfach nur eine Floskel. Mohn entwickelte eine Unternehmenskultur, die auf Verantwortung des Einzelnen und partnerschaftliches Miteinander zwischen Geschäftsleitung und Mitarbeitern setzte. Und das mit Erfolg: Unter seiner Leitung von 1947 bis 1981 wuchs die Bertelsmann AG von einem mittelständischen Familienunternehmen zu einem der größten Medienkonzerne der Welt heran. Das heutige mediale Echo auf jede neue Studie zur Führungskompetenz – meist geht es ja um die Defizite – lässt daher den Schluss zu, dass viele Unternehmen möglicherweise doch noch nicht in dem Maß auf die

Qualität des Führungsverhaltens ihres Managements achten, wie es nötig wäre. Und das, obwohl inzwischen jedem weitsichtigen Unternehmer klar sein sollte, dass das Thema Personal heute mehr denn je zu den entscheidenden Erfolgskriterien eines Unternehmens gehört. Auch in Mohns Aussage schwingen im Begriff „Führung“ die Mitarbeiter mit – genauso das Thema Beziehungen. Der Satz enthält zudem eine weitere, nicht gerade zu vernachlässigende Nuance: Verantwor-

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Der wichtigste Erfolgsfaktor eines Unternehmens ist nicht das Kapital oder die Arbeit, sondern die Führung.

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tung; einhergehend mit dem Anspruch zu einem ethisch-moralischen Handeln. Auch für Dr. Jürgen Weibler sollte Führung moralisch einwandfrei sein. Weibler ist Professor für Betriebswirtschaftslehre an der FernUniversität Hagen und beschäftigt sich intensiv mit den Themen Personalführung und Organisation. Außerdem ist er Vorstand des weiterbildenden Hagener Instituts für Managementstudien (HIMS) an der dortigen Universität. Für ihn ist die Übertragung einer Führungsposition zu aller erst ein organisatorischer Vorgang, der dann mit Leben zu füllen ist. Weibler weist des Weiteren darauf hin, dass Führungskräfte im Spannungsfeld von Organisationszielen bei gleichzeitiger Mitarbeiterführung stehen. Optimal sei es da, das Erreichen der Unternehmensziele mit moralisch einwandfreiem Handeln zu verwirklichen. Führung sei schließlich ein Zuschreibungsprozess durch andere, sie beschreibe ein Beziehungsgeflecht. So erfolge die Zuerkennung von Führung auch nur, wenn die Einstellungen und das Verhalten von den Mitarbeitern akzeptiert würden. Natürlich gebe es Spezifikationen, die sich an Teamzusammensetzungen und Branchen orientieren müssten, doch am Ende müsse eine Führungskraft verkörpern, was sie vermitteln will. Authentizität ist das Stichwort. Dabei könnte es vielleicht sogar auch so formuliert werden: Nur wer imstande ist, sich selbst gut zu führen, kann auch andere gut führen. Wobei „gut“ natürlich Interpretations- und Ansichtssache ist, denn: Es gibt auch andere Meinungen als die zuvor beschriebene. Trotz all der Plädoyers für einen mitarbeiterfreundlichen Führungsstil, in denen sowohl das gemeinsame Erreichen von Zielen als auch das Teilen der Erfolge empfohlen wird, macht Weibler noch eine weitere starke Tendenz aus: einen auf Distanz ausgerichteten und auf harte Strukturen setzenden Führungsstil. Dies dürfe nicht verschwiegen werden, auch wenn er selbst davon überzeugt ist, „dass man mit Empathie, aktivem Zuhören, Gerechtigkeit und gemeinschaftlicher Arbeit bei dem Wissen um das zu Erreichende erfolgreicher fährt.“ Zu Weiblers Schluss kommt auch das Personaldienstleistungsunternehmen Robert Half mit Sitz in Frankfurt an Main. Die Berater befragten in ihrer Studie „Erfolgsfaktor Dream Team“ 1.581 Büroangestellte aus sechs Ländern und verglichen die Ergebnisse schließlich mit den Erfolgsfaktoren von Sportteams – diese würden sich durch eine reibungslose Zusammenarbeit und ein starkes Teamgefühl auszeichnen. Das scheint laut den Befragungsergebnissen in Unternehmen


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sits, to provide its students with a comprehensive international practice focused educational experience that prepares them for leadership positions in industry. Students learn how the global economy operates, how successful businesses compete on a global scale, how organizations can be managed for their long run success, how to efficiently run operations and how to develop products and services for a global market. The EMBA program extends over an eighteen month period of time with the last five months of the program set aside for the development of a practice focused capstone thesis project. If you are a mid-career manager interested in advancing your career, or an organization looking to enhance the knowledge and skills of your mid-management ranks, the KLU’s EMBA in Leadership and Logistics could be just what you are looking for. If you are interested in gaining further information about the KLU’s EMBA program please visit our web site at www.theklu.org/executive-education/. We look forward to your interest and to helping you or your organization gain the knowledge and skills necessary to compete in today’s global business context. Kühne Logistics University Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung Hamburg, HafenCity AP: Anja Bartusch Tel.: 040-328 707-160 study@the-klu.org www.the-klu.org

ganz ähnlich zu sein: Über die Hälfte der befragten Arbeitnehmer, 56 Prozent, nennen die Zusammenarbeit und die Teamfähigkeit als den wichtigsten Erfolgsfaktor für ein überdurchschnittlich erfolgreiches Team. Für weitere 16 Prozent ist das gegenseitige Vertrauen das wichtigste Kriterium, für jeden Zehnten die Teamführung und Entscheidungsfindung. Und nicht nur das. Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany bei Robert Half, sagt: „Unternehmen, deren Teams überdurchschnittliche Leistung erbringen, sind nicht nur erfolgreicher und wachsen schneller. Ich beobachte außerdem, dass diese Arbeitgeber für Bewerber wesentlich attraktiver sind als weniger erfolgreiche Unternehmen.“ Da stellt sich natürlich die Frage: Ist Führung erlernbar? Im Fußball ist beispielsweise eine Trainerausbildung notwendig, um Teams zu führen – der Ausbildungsgrad bestimmt über die möglichen Einsatzbereiche. Erlangt wird das Wissen in Weiterbildungen. So hieß es im Jahr 2000 beim DFB unter anderem, als dessen Ausbildungsordnung überarbeitet wurde: „Dabei sollte insbesondere berücksichtigt werden, dass die Aus- und Fortbildung der Trainer modernen Erkenntnissen der Trainingslehre und den Anforderungen einer verstärkten Talentsichtung und -förderung zu entsprechen hat.“ Für Führungskräfte in Unternehmen gibt es solche Weiterbildungen auch, allerdings meist ohne die dazugehörige Pflicht. Und es gibt in Bezug auf deren Wahrnehmung unterschiedlichste Umfrageergebnisse. In manchen heißt es, die Führungskräfte würden sich mehr Weiterbildungen wünschen, sie seien wichtig für ihre persönliche Entwicklung und würden sie an den Arbeitgeber binden. Andere kommen zu dem Ergebnis, dass die Unternehmen ihrem Führungspersonal zwar Weiterbildungen anbieten würden, dieses nehme sie jedoch oft nicht war – unter anderem aufgrund von Zeitmangel oder familiären Verpflichtungen. Manchmal geben Unternehmen ihren Managern immerhin Leitfäden an die Hand, in der die Unternehmensphilosophie klar formuliert ist. Daraus lässt sich für das Führungsverhalten schon einiges ableiten. Die Deutsche Bank hat beispielsweise ihrem Geschäftsbericht 2013 einen Personalbericht hinzugefügt. Bei den globalen HRPrioritäten werden dabei unter anderem die Punkte „Kulturwandel vorantreiben“ und „Führungskompetenzen und Talentmanagement stärken“ aufgeführt. Konkret wird der Anspruch so formuliert: „Eine Fokussierung auf Führungskompetenzen und Talentmanagement sowie die Mitarbeiterent-


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führungskompetenz

Publikationen zum Thema Führung Das Roman Herzog Institut (RHI) leistet einen wichtigen Beitrag für die Auseinandersetzung mit sich abzeichnenden großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen. Im interdisziplinären Diskurs mit führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt das RHI zukunftsorientierte Lösungsansätze und reformerische Handlungskonzepte. Beschäftigt hat sich das RHI unter anderem auch mit dem Thema „Führung anders denken“. In diesem Kontext blickte Prof. Dr. Jürgen Weibler, Wissenschaftsexperte des RHI,

wicklung sind unabdingbar, wenn wir verantwortungsvolle Führungskräfte weiterentwickeln wollen, die die Bank als Ganzes verstehen. Wir müssen sicherstellen, dass die Manager ihre Mitarbeiter richtig einsetzen, ihnen Verantwortung übertragen sowie neue Talente erkennen und fördern.“ Keine Frage, an solchen Aussagen wird sich das Unternehmen messen lassen müs-

AUTHENTIZITÄT “Eine Führungskraft muss verkörpern, was sie anderen vermitteln will, z. B. in Bezug auf qualitätsorientiertes Handeln“, fordert Prof. Weibler.

sen, doch der Wille und die Transparenz sind erste Schritte. Und das Ergebnis einer internen Bankbefragung brachte hervor, dass 94 Prozent der Umfrageteilnehmer bereits von den Unternehmenswerten gehört haben , 69 Prozent sogar wissen, was die Werte und Überzeugungen bedeuten und wofür sie stehen. Überhaupt sollten Führungskräfte bei der Auswahl ihres Arbeitgebers darauf achten, dass die

in seinem Essay „Entzauberung der Führungsmythen“ (2013) kritisch auf die bisherigen Denkansätze zu Führungsstil und -qualität. Die im November 2013 erschienene Publikation kann im Internet kostenlos herunter geladen werden. Sein Lehrbuch „Personalführung“ (2. Auflage) gilt aktuell als Referenzwerk der deutschsprachigen Führungsforschung und dient auch gestandenen Unternehmern als nützliches Nachschlagewerk. Weitere Informationen unter: www.romanherzoginstitut.de/publikationen www.fernuni-hagen.de/weibler

Überschneidungsmenge zwischen persönlichen Werten und der Betriebskultur möglichst groß ist. Wer nun eine Weiterbildung sucht, hat die Qual der Wahl in dem kaum zu überblickenden Angebot von unterschiedlichsten Anbietern, das Passende und tatsächlich Gewünschte zu finden. Laut dem Hernstein Management Report sind es vor allem persönliche Empfehlungen von Freunden und Arbeitskollegen, die für die Wahl eines Weiterbildungsangebots entscheidend sind. Ein Viertel aller Befragten nennt außerdem nationale oder internationale Zertifizierungen des jeweiligen Anbieters als entscheidendes Auswahlkriterium. Und etwa ebenso viele vertrauen unternehmensinternen Rankings. Schließlich achten sogar 23 Prozent auch auf den kommunikativen Auftritt des jeweiligen Anbieters. Die Anbindung an Wissenschaft und Forschung ist hingegen nur für sechs Prozent der Befragten für die Entscheidungsfindung relevant. Ein Wert, der vielleicht verwundern mag, hilft fundiertes Fachwissen doch, Zusammenhänge zu verstehen. Derartiges Managementwissen vermittelt beispielsweise der Executive MBA der Kühne Logistics University. Teilnehmer erhalten darin die Kombination beider Welten: fachlich strukturiertes Managementwissen gepaart mit intensivem Praxisbezug. Bei vielen anderen Trainingsanbietern werden hingegen vor allem Fallbeispiele durchgespielt. Diese haben auch ihre Berechtigung, keine Frage, führen aber losgelöst von theoretischen Erkentnissen seltener zu einem tieferen Verständnis über relevante Zusammenhänge. Hernstein hat des Weiteren herausgefunden, dass 38 Prozent der deutschen Führungskräfte ihre Informationen über passende Weiterbildungsangebote aus dem Internet, 45 Pro-

zent von der eigenen Personalabteilung beziehen. 48 Prozent achten vor allem auf die Themenrelevanz, für 34 Prozent steht die Qualität des Anbieters und für 27 Prozent das Preis-Leistungs-Verhältnis an wichtigster Stelle. Übrigens spielen auch hier Führungskräfte eine nicht unerhebliche Rolle: Zwar ist in 46 Prozent der befragten Unternehmen die Personalabteilung erster Ansprechpartner in Bezug auf Weiterbildung, doch für je ein Viertel ist es auch die Geschäftsführung beziehungsweise der direkte Vorgesetzte – die Institutionalisierung steigt mit der Unternehmensgröße. Doch bei allem Angebot, Professor Weibler weiß: „Weiterbildungen können Anstöße geben, die Funktionsweisen und die Gestaltung des Zusammenspiels zu verstehen. Doch im Grunde geht es immer auch darum, die eigene Vorgehensweise zu reflektieren und einordnen zu können.“ Selbstreflexion gepaart mit der Fähigkeit, eigene Schwächen erkennen zu wollen und an ihnen zu arbeiten, zählt übrigens auch zu einer entscheidenden Kompetenz für Personalverantwortung. Inhalte von Weiterbildungen können Führungskräften also neue Optionen an die Hand geben. Doch eines stellt Weibler auch klar: „Weiterbildungen nehmen einem nicht die Führungsverantwortung ab.“ Es gehe vor allem darum, das Gehörte kreativ in die eigene Erfahrungswelt integrieren zu können und nach eigenem Ermessen praktisch anzuwenden. Wollen sich qualifizierte Fachkräfte diesem Druck und der damit einhergehenden Verantwortung da überhaupt noch stellen? Weibler meint „ja“, auch wenn die Selbstverständlichkeit, eine Führungsposition anzustreben, unter Umständen abgenommen habe. Es gebe aber noch immer genügend Personen mit Gestaltungswillen. Allerdings würden diese in Zukunft das Führungsverhalten ändern. Kommende Führungskräfte würden beispielsweise die Lebensbereiche Arbeit und Nicht-Arbeit besser als heute miteinander verbinden wollen. Eine Einschätzung, die 76 von Haniel und Kienbaum interviewte junge Top-Manager untermauern. Diese sogenannten Young CXOs sind zum einen davon überzeugt, dass nur außergewöhnliches persönliches Engagement eine steile Karriere ermöglicht. Doch auf dem Weg an die Unternehmensspitze werden die Themen Familie und Work-Life-Balance, teamfähiges Führen, eine offene Kommunikation und ein wertegetriebenes Verhalten ebenfalls zu Erfolgsfaktoren – genauso wie Vielseitigkeit und der Blick über den Tellerrand. Aber den sollte sich jede Führungskraft ohnehin ab und zu gönnen. Christoph Berger c.berger@visavis.de

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RATGEBER In der neuen Robert Half Broschüre „Erfolgsfaktor Dream Team“ geht es um das Optimierungspotenzial der Personal-Ressourcen in deutschen Unternehmen. Untersucht wurden die Erfolgsfaktoren leistungsstarker Teams und was Manager von der Sportwelt lernen können, um erfolgreiche Teams aufzubauen und zu führen. Neben Teamfähigkeit und gegenseitigem Vertrauen ist demnach die Teamführung und Entscheidungsfindung eines der wichtigsten Kriterien, so das Ergebnis einer Befragung, die im März 2014 im Auftrag des führenden Personaldienstleisters für Fachund Führungskräfte Robert Half durchgeführt wurde. Ein unabhängiges internationales Meinungsforschungsinstitut hatte in sechs Ländern – Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden – insgesamt 1.581 Büroangestellte befragt, davon 260 Mitarbeiter in Deutschland.

In seinen Tipps zum Aufbau von erfolgreichen Teams rät Robert Half Managern unter anderem: „Ein guter Teamchef – ob im Sport oder im Berufsleben – lebt Werte und Visionen vor. So gewinnt er das Vertrauen seiner Teammitglieder und ist ihnen ein Vorbild für ihr eigenes Verhalten. Gute Führungspersönlichkeiten übernehmen Verantwortung und legen an sich selbst ebenso hohe Maßstäbe an wie an ihr Umfeld“. Weitere Ergebnisse und Tipps können hier abgerufen werden: www.roberthalf.de


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von Dr. Ralf Magagnoli

Jungunternehmer gesucht

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er Weg in die Selbstständigkeit ist mit einem starken Partner an der Seite immer einfacher. Diesen Partner fanden im Jahr 2013 rund 77.000 Unternehmer in einem Franchisegeber. Dachte man früher vor allem an Fritten und Hamburger hat die Franchisewirtschaft heutzutage in vielen Bereichen der Wirtschaft Einzug gehalten und sich dort als erfolgreiches Geschäftsmodell etabliert. 2013 wurden in Deutschland etwa 63 Milliarden Euro umgesetzt. Diese stabile Entwicklung zeigt deutlich, dass die Existenzgründung über ein Franchising-Unternehmen für viele Interessenten erfolgversprechend ist. Dabei profitieren beide Seiten voneinander: Der Franchisegeber multipliziert mit motivierten Jungunternehmern sein System und die Franchisenehmer können auf eine starke und bekannte Marke bauen, um in der Selbstständigkeit Fuß zu fassen. Voraussetzungen für Einsteiger Es ist also Bewegung im deutschen Franchisemarkt, auch wenn die Zahl der Franchisegeber seit einigen Jahren bestenfalls moderat wächst. Doch was braucht es, um als Franchisenehmer Erfolg zu haben? Kerami Özcelik, 36 Jahre, und sein etwas älterer Bruder Selami Özcelik haben sich mit sechs Joey’s Pizza-Betrieben in Hamburg niedergelassen. Für Kerami Özcelik ist klar, welche Eigenschaften ein Franchisenehmer mitbringen muss,

Existenzgründung Sein eigener Chef sein und trotzdem die Sicherheit einer Marke im Rücken haben: mit Franchising ist das möglich.

um erfolgreich zu sein: „Für diesen Job braucht es ein hohes Maß an Einsatz­bereitschaft und Willensstärke“, formuliert es der Jungunternehmer, der 180 Mitarbeiter beschäftigt. „Und natürlich einen starken Partner an der Seite.“ Einen Partner wie Joey’s Pizza, der in Deutschland mehr als 200 Betriebe unterhält und 2013 einen Umsatz von über 128 Millionen Euro erzielte. Das Franchiseunternehmen will auch in den kommenden Jahren stabil weiter wachsen, wie die Geschäftsführung erklärt. Das Gastronomieunternehmen profitiert von dem immer bewussteren Umgang der Verbraucher mit Lebensmitteln sowie den wachsenden Ansprüchen der Konsumenten an Qualität und Frische. Letzteres geht aus dem Food-Report 2015 des Zukunftsinstituts hervor. Doch Willensstärke und Einsatzbereitschaft allein reichen nicht für den Erfolg. Betriebswirtschaftliches Knowhow und eine „Affinität zum Vertrieb/

Verkauf sowie im Bereich Organisation/Management“ sind unverzichtbar, wenn es nach Torben Leif Brodersen, Geschäftsführer des DFV, geht. „Hinzu kommt, dass Franchisepartner absolute Teamfähigkeit mitbringen sollten – denn schließlich werden sie selbstständiger Unternehmer in einem aktiven Netzwerk.“ Vollkommene Individualisten hingegen fühlten sich von Franchisesystemen eher nicht angesprochen, so Brodersen. Auch für Quereinsteiger eröffnet sich ein Markt, denn „rund 80 Prozent aller Franchisesysteme in Deutschland integrieren auch oder vor allem Quereinsteiger als Fran-

Finanzierung Die KfW unterstützt Gründungen in Franchisesystemen durch klassische Förderkredite und Zuschüsse zu Beratungskosten, so Manuela Mohr.

chisenehmer.“ Das Franchise-Wissen ist in der Regel standardisiert und wird in Schulungen meist gut vermittelt. Dasselbe gilt für Know-how in den wichtigen Bereichen Management, Vertrieb und kaufmännische Tätigkeiten. „Positivliste“ für Interessenten Franchisenehmer-Interessenten können auf eine „Positivliste“ der Franchisesysteme zurückgreifen, die einen Systemcheck erlaubt und es möglich macht, gute von weniger guten Franchisesystemen zu unterscheiden. Der vom Internationalen Centrum für Franchising & Cooperation sowie dem DFV entwickelte Check, dem sich zahlreiche Franchisesysteme regelmäßig unterwerfen, umfasst u. a. den eigentlichen Franchisevertrag, die vorvertragliche Aufklärungspflicht des Franchisegebers und seine Leistungen sowie die Zufriedenheit der Franchisenehmer. Von dem Check profitieren beide, der gut informierte potentielle Franchisenehmer und der Franchisegeber. Auch hier stehen Geben und Nehmen im Einklang. Torben Leif Brodersen: „Der Franchisegeber erhält damit nicht nur wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung seines Systems. Er dokumentiert damit intern und extern, dass ihm Qualität und Partnerschaft wichtig ist. Und genau hier liegt der Hauptvorteil für Franchisenehmer.“ Franchisepaket gegen Gebühr Leistungen und Gegenleistungen sollen sich nach dem Dafürhalten des


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DFV im Gleichgewicht befinden und durch ein „angemessenes Verhältnis“ gekennzeichnet sein. Gegen eine Eintrittsgebühr erhält der Franchisenehmer ein Franchisepaket, das Markenrechte, Konzept-Know-how, Marketing- und Vertriebswissen, Schulungen und Benchmarkings umfasst. Für die laufende Franchisegebühr wird der Franchisenehmer vor allem in punkto Betriebswirtschaft unterstützt, was besonders in Krisenzeiten wichtig sein kann. Außerdem entwickelt der Franchisegeber das Konzept weiter und forciert vor allem die Markenbildung durch überregionale Auftritte. Immer mehr Franchisegeber sind angesichts von Problemen mancher Franchisenehmer dazu übergegangen, so genannte Task Forces einzurichten, die bei Bedarf oder in Notsituationen Probleme analysieren und Lösungs­ vorschläge erarbeiten. Das Vorhandensein solcher Task Forces deutet also auf ein Franchisesystem hin, das seine Partner ernst nimmt und versucht, ihnen bei Problemen zu helfen. Finanzierung leicht gemacht Was bleibt, ist die Finanzierung, denn auch Franchisegeben bzw. -nehmen kostet Geld. Hier bietet der DFV seinen Vollmitgliedern nicht nur Unter-

franchise

stützung bei der Gewinnung von Franchise­nehmern an, sondern auch erleichterte Kredite über seine Zusammenarbeit mit den Franchisesystemen gegenüber aufgeschlossenen Bürgschaftsbanken. Weitere Möglichkeiten ergeben sich für Jungunternehmer über KfW-Kredite. Diese reichen vom klassischen Förderkredit für Gründer über die Gewährung von Zuschüssen zu Beratungskosten im Rahmen so genannter Gründercoachings in einer Höhe von bis zu 4.500 Euro bis hin zu größeren Gründungsvorhaben mit einem Finanzierungsbedarf von bis zu 10 Millionen Euro. Manuela Mohr, Vertriebsreferentin der KfW zum ERP-Gründerkredit bis 100.000 Euro: „Neben den günstigen Kreditzinsen ist der große Vorteil dieses Programms, dass es keinen Eigen­ kapitalanteil des Kreditnehmers erfordert und die KfW darin der Hausbank die Kreditvergabe durch eine 80-prozentige Haftungsfreistellung erleichtert.“ Doch nicht jeder kommt in den Genuss der günstigen KfW-Kredite: Die rechtliche und wirtschaftliche Selbstständigkeit des Franchisenehmers muss vertraglich geregelt sein. Außerdem muss der Franchisevertrag dem Franchisenehmer eine nachhaltige selbstständige Existenz sichern

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DEUTSCHE FRANCHISEWIRTSCHAFT AUF EINEN BLICK

Branchenverteilung

Dienstleistung 45 % Handwerk 11,7 % Handel 25 %

Hotel/ Gastronomie 18,3 %

Entwicklungstrend

2003

2013

Wachstum

390.000

525.300

+ 35 %

43.000

76.500

+ 78 %

Franchisegeber

830

994

+ 20 %

Umsatz (Mrd. in Euro)

25,0

62,8

+ 151,2 %

Mitarbeiter Franchisenehmer

Quelle: Deutscher Franchise-Verband e.V. | www.franchiseverband.de

und deutsches Recht oder das Recht des in einem EU- oder EFTA-Staat ansässigen Franchisegebers garantieren. Franchise Matching Day Wer sich informieren möchte: Am 21. November laden der Deutsche Franchiseverband e. V. (DFV), der Spitzenverband der deutschen Franchise-Wirtschaft, und die Wiener Eventagentur Cox Orange zum „2. Franchise Matching Day“ in Köln ein. Ziel der eintägigen Veranstaltung in der Kölner Messe, an der sich Franchiseunternehmen wie Joey’s Pizza, McDonald’s,

KFC, Backwerk und Nordsee beteiligen, ist die Suche nach Franchise­ nehmern. Außerdem wollen die Veranstalter einschlägiges Know-how vermitteln, und zwar in kleiner Runde, sowie Interessenten und Franchisegeber „matchen“. „Die Dynamik des Wachstums im Franchise-Markt, die sich in aktuellen Zahlen widerspiegelt, fordert neue Wege“, sagt Torben Leif Brodersen. Daher setzen wir auf dieses neue Eventformat.“ Dr. Ralf Magagnoli r.magagnoli@visavis.de

ERFOLGVERSPRECHEND | Pizza als erprobtes Geschäftsmodell

DER TRAUM VON DER SELBSTSTÄNDIGKEIT Kerami Özcelik ist Herr über mehrere „Joey’s-Pizza“-Betriebe. Damit hat sich der Hamburger einen Traum erfüllt. Der Franchise-Unternehmer zeigt, dass Einsatzbereitschaft und Flexibilität die Essenz von Erfolg sind.

Ottensen, Rahlstedt, Billstedt und in der Innenstadt. 2012 steigt das Arbeitspensum so stark an, dass er Bruder Selami mit ins Geschäft holt. Das Headquarter der Pizza-Brüder ist an den Betrieb in Ottensen angeschlossen.

Zusammen mit seinem älteren Bruder Selami Özcelik (37) hat sich Kerami Özcelik (36) als erfolgreicher Geschäftsmann etabliert. Gemeinsam betreiben sie sechs „Joey‘s Pizza“-Betriebe in Hamburg und beschäftigen rund 180 Mitarbeiter. Der Arbeitsalltag Kerami Özceliks findet im Auto, Büro und in seinen Betrieben statt. Immer das Smartphone am Ohr holt er Informationen von seinen Betriebsleitern ein und dirigiert, wenn es Probleme gibt und schneller Lösungen bedarf. „Es war immer ein Traum, mein eigener Chef zu sein“, sagt er. Doch bis dahin war es ein weiter Weg: 2004 gibt Özcelik seinen Beruf als Versicherungskaufmann auf und eröffnet seinen ersten Betrieb in Hamburg Sasel. In den Jahren darauf folgen weitere Betriebe in Altona,

ENGAGIERT “Als Franchise-Unternehmer braucht man ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Willensstärke sowie einen starken Partner, wie Joey´s Pizza, an seiner Seite“, weiß Kerami Özcelik.

Von hier aus lenken sie ihr erfolgreiches Unternehmen. Vieles erledigt Özcelik von unterwegs, aber auch viel Schreibtischar-

beit bleibt nicht aus: Zulieferer werden laufend kontaktiert und Geschäftskontakte akribisch gepflegt. „Für diesen Job braucht es ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Willensstärke“, erklärt er sein Erfolgsrezept, „und einen starken Partner an der Seite“. Joey’s Pizza biete als Marktführer und bekannte Marke in ganz Deutschland die perfekte Basis für seinen Erfolg, ist Özcelik überzeugt. Das Hamburger Franchise-Unternehmen zählt bundesweit über 200 Betriebe und machte 2013 einen Umsatz von 128,1 Millionen Euro, knapp 8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. „Wir haben schon viel erreicht und wollen noch weiterwachsen. Deshalb suchen wir nach motivierten Franchise-Partnern“, sagt Karsten Freigang, Geschäftsführer Joey’s Pizza Service (Deutschland) GmbH. In den nächsten fünf bis zehn Jahren sollen weitere 200 Betriebe hinzukommen. Özcelik schaut jeden Tag in all seinen Betrieben nach dem Rechten, unternimmt zeitaufwändige Inspektionen, redet mit

den Angestellten vor Ort und überprüft die Einhaltung der Systemstandards. „Das Geschäft funktioniert nur dann, wenn ich weiß, wo der Schuh drückt. Intensiver Austausch mit den Mitarbeitern und den Kunden ist deshalb von äußerster Wichtigkeit“, bekräftigt der engagierte Chef. Der Unternehmer gönnt sich wenige Pausen und macht erst spät Feierabend. Und ein Ende ist für ihn auch noch lange nicht erreicht; sein Expansionsplan liegt bereits in der Schublade. Trotz viel Arbeit möchte Özcelik nichts anderes tun und erklärt stolz: „Jeden Tag mache ich mit meinem Team viele Menschen glücklich, weil wir ihnen die leckerste Pizza der Stadt liefern.“ Infos unter: www.joeys.de/franchise Als Marktfüher im Bereich PizzaHome-Delivery in Deutschland zählt Joey’s Pizza bundesweit über 130 Franchise-Partner und expandiert stetig mit motivierten selbstständigen Unternehmern.


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risikomanagement

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Eine klare Strategie Grundsätzlich sind Risiken im Umgang mit unternehmerischen Aufgaben nicht komplett zu verhindern. Vielmehr geht es darum, bestehende Gefahren mithilfe organisatorischer sowie technischer Vorkehrungen zu verringern und Chancen zu erkennen. Wichtig hierzu sind Standards und eine klare Strategie bei internen Prozessen und der Wahl der richtigen Methoden zur Risikoüberwachung und -bewertung. Experten setzen daher beim Risikomanagement auf einen hohen Reifegrad der Prozesse. Aus diesem Grund sind Programme zur Verbesserung der Prozessqualität der richtige Weg – quer durch alle Unternehmensgrößen, Hierarchiestufen und Organisationsbereiche. Das heißt: Organisationen müssen sich aktiv um wirkungsvolle Abwehrmechanismen im Risikomanagement bemühen. Hierzu gehört, Risiko- und Sicherheitsstruk-

der Haftung von Geschäftsleitung, Gesellschafter oder Aufsichtsrat, gravierende Verurteilungen wegen unterlassener Einrichtung eines Compliance-Management-Systems und die Business Judgement Rule erfordern rechtlich belastbare Entscheidungen. Der aktuelle Stand von Wissenschaft und Praxis ebenso wie diverse neue Standards im Bereich der Unternehmensführung beeinflussen Pflichtenrahmen und Verantwortung des Managements“, so Scherer.

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n seinem Buch „Die Zeit, die Zeit“ beschreibt der Autor Martin Suter den Versuch des alten Albert Knupp und seines Nachbarn Peter Taler die Zeit zurückzudrehen. „Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft: alles Mumpitz“ – die Grenzen der scheinbar nicht existierenden Zeit werden philosophisch und literarisch verwischt. Was in der theoretischen Welt der „Zeitzweifler“ scheinbar funktioniert, ist für Risikomanager in zweierlei Hinsicht nicht praktikabel. Zum einen ist der rückwärtsgewandte Blick in die Vergangenheit – in den Rückspiegel – reine Risikobuchhaltung. Zum anderen braucht ein modernes Risikomanagement den Blick nach vorne, vorwärtsgewandt, um Chancen zu erkennen und für die eigene Organisation zu nutzen. Wie wichtig das frühzeitige Erkennen von Risiken und Chancen für Unternehmen jeder Größe und Branche ist, zeigt sich bei einem Blick auf die Risikolandkarte unserer Zeit: Finanzkrisen, Cyberkrieg, Hackerangriffe, Compliance-Vorfälle oder Naturkatastrophen. Die Bandbreite möglicher Risiken für Unternehmen ist groß. Im Umkehrschluss müssen sich Organisationen wappnen – sprich professioneller im Risikomanagement aufstellen. Was Unternehmen in der Praxis brauchen, ist vor allem eine umfassende Strategie. Dazu ist es notwendig zunächst Grundparameter für das Risikomanagement festzulegen und eine Gesamtsicht auf die Risiken im Unternehmen zu erhalten. Im Klartext heißt das: Ein Unternehmen lässt sich nur steuern, wenn alle potenziellen Risiken und Chancen erkannt sind und gesteuert werden können. Voraussetzung dafür ist eine gründliche Analyse und ein strategischer Risikomanagementansatz.

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von Frank Romeike und Andreas Eicher

Risiken abwehren Risikobewusstsein Eine gründliche Gefahrenanalyse und ein strategisches Management helfen Unternehmen auch unerwartete Risiken frühzeitig zu erkennen und sich vor gravierenden Folgen zu schützen. turen sowie Compliance-Richtlinien regelmäßig zu hinterfragen und gegebenenfalls neu zu justieren. Vorfälle quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen beweisen, dass dies nicht die Regel ist und das Thema Risikomanagement stark an Bedeutung gewinnen muss. Für Experten wie Prof. Dr. Roland Franz Erben, Vorsitzender des Vorstands der Risk Management Association e. V. (RMA), ist die Risikolandkarte von Unternehmen permanent in Bewegung. „Kaum hatte sich die Finanz- und Wirtschaftskrise etwas beruhigt, sind mit den Krisen in der Ukraine und im Mittleren Osten neue „Fronten“ für das Risikomanagement aufgebrochen“, erklärt Erben. Und er ergänzt: „Kein Risikomanager und kein Unternehmenslenker kann

sich mehr der Illusion hingeben, er habe alles im Griff und könne sich entspannt zurücklehnen. Wie einst Herakles kämpft er heute gegen die Risiko-Hydra: Für jedes Risiko, das er ‚besiegt’, entstehen mindestens zwei neue.“ In einer solchen Situation sei es wichtig, auf alles vorbereitet zu sein – und hierfür bilde ein umfassendes Risikomanagement nun einmal die unverzichtbare Voraussetzung. Auch für Dr. Josef Scherer, Professor für Unternehmensrecht (Compliance), Risiko- und Krisenmanagement sowie Gründer und Leiter des Internationalen Instituts für Governance, Management, Risk und Compliance der Technischen Hochschule Deggendorf, wirft das geplante Unternehmensstrafrecht seine Schatten voraus. „Die generelle Verschärfung

Schein und Sein Ein Blick in die Geschäfts- und Risikoberichte der meisten Konzerne transportiert vor allem ein Bild in die Öffentlichkeit: Die Unternehmen kennen ihre Risiken. Nach deren Lesart gehen sie verantwortungsvoll mit den Informationssicherheits-Risiken in der eigenen Organisation um. Sie setzen auf klare Prozesse, eindeutige Richtlinien und eine starke Unternehmens-Policy für mehr Informationssicherheit im Umgang mit den kritischen Unternehmenswerten. Und das ist vordergründig zunächst einmal gut. Für Unternehmen ist es entscheidend, ihre kritischen Informationen zu kennen. Das sind die sensiblen Daten, die ein Unternehmen braucht, um wirtschaftlich und innovativ zu sein. Nur so können sie diese in Sicherheit bringen und wirksam schützen. In der Praxis gestaltet sich das Erreichen der selbstgesteckten Ziele aber schwierig oder es kommt zum Informationssicherheits-Gau. Hinzu kommt, dass Compliance-Vorgaben ignoriert sowie umgangen werden. Mit anderen Worten: Intern gestohlene Daten sowie Hacker- und Spionageangriffe oder Compliance-Verfehlungen sind an der Tagesordnung. Der Verfassungsschutz schätzt, dass deutschen Unternehmen durch Wirtschaftsspionage ein Schaden von rund 50 Milliarden Euro pro Jahre entsteht. Die Großbank Credit Suisse wurde diesbezüglich zu einer Strafzahlung von 2,5 Milliarden Dollar verurteilt. Zahlen, die das Ausmaß an Datenklau

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Kein Risikomanager und kein Unter­ nehmenslenker kann sich mehr der Illusion hingeben, er habe alles im Griff und könne sich entspannt zurücklehnen.

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VISAVIS ECONOMY

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und Unternehmensverfehlungen erahnen lassen; Tendenz steigend. Hinzu kommt, dass unternehmenskritische Daten gerade vor dem Hintergrund eines möglichen EDV-Versagens – aufgrund von Sabotage oder dem

GEWAPPNET Für Risk Management Experte Prof. Erben ist die Risikolandkarte von Unternehmen permanent in Bewegung. Absturz der IT-Infrastruktur – gerettet werden müssen. Und hierzu müssen sich Organisationen bereits im Vorfeld Gedanken machen, was im Grunde auf eine Verbesserung der Reaktionsfähigkeit hinausläuft. Wenn beispielsweise ein Rechenzentrum ausfällt, muss das Unternehmen schnell handeln und dafür entsprechende Notfallpläne in der Schublade haben. Hilfreich können hierbei auch Big-DataAnsätze sein. Diese sind wertvoll, wenn es darum geht, bisher unbekannte Muster in vorhandenen Datenbeständen zu erkennen und diese dann für fun-

risikomanagement

dierte Entscheidungen im Risikomanagement zugänglich zu machen. Die VICO Research & Consulting GmbH setzt bei ihren Lösungen auf künstliche Intelligenz und Sematic Web. Das Unternehmen kooperiert unter anderem mit führenden Wissenschaftlern des Zentrums für künstliche Intelligenz, des Fraunhofer Instituts, des KIT und der TU Berlin. Flankiert wird die Technik von Experten, die Informationen zudem qualitativ interpretieren. „Mit unserer Web Intelligence Technologie erkennen wir früh, wenn etwas außerhalb des Unternehmens passiert. VICO Web Intelligence nutzt Datenbanken, Web, Social Media und Semantic Web und extrahiert daraus geschäftsrelevante Informationen, die unseren Kunden dabei helfen, gezielte Entscheidungen zu treffen“, erklärt VICO-Geschäftsführer Marc Trömel. Insolvenzen vermeiden Nach Expertensicht ist der aktuelle Status quo und die künftige Entwicklung des Risikomanagements vor allem durch eine erfreuliche Professionalisierung vieler Unternehmen gekennzeichnet. Waren viele Ansätze und Methoden – aufgrund ihrer Komplexität – bis vor kurzem allenfalls in Großunternehmen anzutreffen (etwa die stochastische Szenarioanalyse), gelangen neue Methoden zunehmend in die Breite. „Einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung dürfen sicher auch die Lösungsanbieter für sich verbuchen, da sie ihre Software zum Risikomanagement nicht nur beständig um neue Funktionalitäten erweitern, sondern auch darauf achten, dass die Tools einfach zu imple-

mentieren und zu bedienen sind“, so Roland Erben. Während vor einigen Jahren der Markt für Risikomanagementlösungen noch recht überschaubar war, gibt es mittlerweile eine ganze Bandbreite an Lösungen für jeden Bedarf – angefangen bei klassischen Risikomanagement-Tools über das Interne Kontrollsystem bis hin zu kompletten Managementsystemen. So bietet VICO ein bewährtes Tool im Bereich PR-, Image- u. Produktrisiko. Zunehmend wird es auch für die Risikoerkennung im Kredit- und Supply-Chain-Management eingesetzt. Marc Trömel: „Unsere Lösungen sind immer individuell und vergleichsweise günstig. Manche Kunden reichern mit unseren Daten ihre internen Systeme an, andere entscheiden sich auch für das analytische Frontend.“ Auf die Frage, wie viele Insolvenzen durch ein präventives Risiko- und Compliancemanagement verhindert werden könnten, antwortete Josef Scherer in einem Interview auf dem Kompetenzportal RiskNET vor wenigen Wochen: „Die Mehrzahl der Insolvenzen ließe sich verhindern. Die überwiegende Mehrheit der Gutachten zu den Insolvenzursachen zeigt, dass es kaum sogenannte „schwarze Schwäne“, also nicht vorhersehbare oder steuerbare Ereignisse, gibt. Voraussetzung für die Absicherung des Unternehmens wäre aber mehr Transparenz, frühzeitige Analysen und Steuerungsmaßnahmen, mehr rationales und weniger intuitives Vorgehen beim Management.“ Frank Romeike und Andreas Eicher, RiskNET GmbH – The Risk Management Network

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GEFAHREN UMGEHEN Sicherheit - Daten dürfen lediglich von autorisierten Benutzern gelesen oder geändert werden. Alle Änderungen müssen nachvollziehbar sein. Verfügbarkeit - Systemausfälle verhindern den Zugriff auf Daten. Dienstleistungen und Funktionen müssen zu einem fest definierten Zeitpunkt verfügbar sein. Performance - Wie effektiv sind die Prozesse, um IT-Probleme zu identifizieren und zu beheben? Ist die IT-Infrastruktur gegen äußere Einflüsse geschützt? Compliance - Die Einhaltung behördlicher und sonstiger Vorschriften muss gewährleistet sein. Vertragliche Anforderungen sind immer zu berücksichtigen. Standards zur Informationssicherheit BSI-Standards 100-1 bis 100-3: beschreiben die IT-GrundschutzVorgehensweisen ISO/IEC 27001: Norm für Informationssicherheitsmanagementsysteme ISO/IEC 27002: Leitfaden für das Informationssicherheitsmanagement

VORAUSSCHAUEND | Risikoerkennung mit intelligenter Technologie

DEN BLICK NACH AUSSEN RICHTEN Im Interview mit der VISAVIS-Redaktion stellte Marc Trömel, Geschäftsführer der VICO Research & Consulting GmbH, die Bedeutung einer Beobachtung der Unternehmensumwelt für das erfolgreiche Risikomanagement dar. Herr Trömel, können Sie in die Zukunft sehen? Marc Trömel (lacht): Mit unserer Web Intelligence Technologie erkennen wir früh, wenn etwas außerhalb des Unternehmens passiert. VICO Web Intelligence nutzt Datenbanken, Web, Social Media und Semantic Web und extrahiert daraus geschäftsrelevante Informationen, die unseren Kunden dabei helfen, gezielte Entscheidungen zu treffen. Unsere Web Intelligence ist quasi

SICHERHEIT Ein gefragter Kopf auch bei Wirtschaftsministerium und EU, wo Marc Trömel und sein Team in einigen Zukunftsprojekten mitarbeiten.

nach außen gerichtete Business Intelligence, was den Horizont enorm erweitert. Was kann Ihre Knowledge-Technologie bewirken? Beispielsweise hatten sich Verbraucher weltweit im Social Web darüber ausgetauscht, dass sie wegen Ihrer großen Füße das Bremspedal des Autos schlecht erreichen. So erkannten wir frühzeitig das Risiko für unseren Kunden, der daraufhin sein Produkt verbessern konnte. Wo wird Ihre Software eingesetzt? Das System ist ein bewährtes Tool im Bereich PR-, Image- u. Produktrisiko. Zunehmend wird es auch für die Risikoerkennung im Kredit- und Supply-ChainManagement eingesetzt. Unsere Lösungen sind immer individuell und vergleichsweise

günstig. Manche Kunden reichern mit unseren Daten ihre internen Systeme an, andere entscheiden sich auch für das analytische Frontend. Wie funktioniert Ihr System? Wir setzen auf künstliche Intelligenz, Sematic Web und kooperieren mit führenden Wissenschaftlern des Zentrums für künstliche Intelligenz, des Fraunhofer Instituts, des KIT und der TU Berlin. Flankiert wird die Technik von unseren Experten, die Informationen zudem qualitativ interpretieren. Die VICO Research und Consulting GmbH kombiniert erstrangige technische Lösungen mit herausragender Business-Expertise. Weitere Infos: www.vico-research.com


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Mitarbeiter fordern Mobilität, damit steigen die IT-Anforderungen

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Markant: Autor und Headline des Einzelbeitrags

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Fundierte Entscheidungen Ausgefeilte Softwarelösungen erleichtern die Planung

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