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Woher stammen die Färinger?

Foto: Jeppe Michael Jensen

Länderspiel im Stadion Tórsvøllur

Spannende Ausgrabungen und DNA-Untersuchungen werfen ein neues Licht auf die Herkunft der Färinger und stellen die bisherige Ansicht über den Ursprung der ersten Bewohner der Inseln in Frage.

Nach überlieferter Meinung waren die ersten Siedler auf den Färöern irische Mönche, die in ihren Curraghs – kleinere Boote mit lederbespanntem Holzgerippe – den Nordatlantik besegelten auf der Suche nach einsamen Orten zur Ausübung ihres Gottesdienstes fern von neugierigen Augen. Tatsächlich stützt das Zeugnis einiger färöischer Ortsnamen keltischer Herkunft die Theorie über frühe iroschottische Siedler. Historiker schätzten die Ankunft der Mönche auf die Zeit um 650, jedoch gibt es keine zweifelsfreien Zeugnisse, dass sie jemals hier gelebt haben.

Nun haben jedoch zwei höchst bedeutungsvolle Untersuchungen die vorher gültige Ansicht über die Anfänge der färöischen Geschichte auf den Kopf gestellt. Da sind zuerst die seit 2006-2007 durchgeführten Ausgrabungen auf der Insel Sandoy, die an der erodierenden hohen Sandküste die Reste eines wikingerzeitlichen Langhauses zu Tage förderten. Schon dies allein war aufregend, aber wenig gegenüber dem, was die Archäologen als Nächstes finden sollten: verkohlte Gerstenkörner in Klumpen verbrannten Torfs unter dem Langhaus und somit älter als dieses. Auf das Ergebnis der C-14-Datierung des Fundes war man allerseits gespannt. Es ergab sich schließlich, dass der Wohnplatz bereits im 4. Jahrhundert besiedelt war – die erste nachweisbare Siedlung auf den Färöern, lange vor den irischen Mönchen und den Norwegern der Wikingerzeit. Die DNA zeigt den Ursprung der färöischen Bevölkerung

Der zweite Durchbruch kam, als man daran ging, mit Hilfe der DNA von Färingern und Färingerinnen die genetische Herkunft der Bevölkerung endgültig festzustellen – mit überraschendem Ergebnis. Die bisher gängige Ansicht war, dass die Färinger von Männern und Frauen stammen, die gegen Ende des 8. Jahrhunderts direkt von Norwegen auf die Färöer auswanderten. Die DNA-Analyse verlangt jedoch ein deutliches Umdenken. Während sich das Y-Chromosom des männlichen Erbgangs tatsächlich nach Norwegen zurückverfolgen lässt und zu 87% skandinavischen Ursprung indiziert, liegen die Dinge bei der weiblichen Bevölkerung anders. Das Studium der mitochondrialen DNA des weiblichen Erbgangs zeigt eine 84%ige Affinität zu schottischer und irischer DNA. Es ist deshalb anzunehmen, dass die Männer, die sich auf den Färöern niederließen, tatsächlich ursprünglich norwegischer Herkunft waren, während Frauen entgegen bisheriger Meinung kaum aus Norwegen kamen. Vielmehr ging die Landnahme über die britischen Inseln mit ihren im 9. und 10. Jahrhundert bestehenden norwegischen Herrschaftsgebieten vor sich, von wo die Siedler Frauen mit keltischem Erbgut mit auf die Reise zu den Färöern nahmen.

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