Wanderweg Ħondoq ir-Rummien

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Wanderweg Ħondoq Ir-Rummien L-IMĠARR – L-IMĠARR: 10KM 1


Wanderweg Xlendi

Wanderweg Ħondoq Ir-Rummien Start: Hafen von L-Imġarr Ende: Hafen von L-Imġarr Länge: 10Km Schwierigkeitsgrad: leicht, mit einer Reihe von Auf- und Abstiegen Landschaft: schön, teilweise Küste Streckenmarkierungen Hin- und Rückweg: Hin- und Rückweg: Gozo Channel betreibt regulären Fährverkehr von Cirkewwa in Malta zum Hafen von L-Imġarr. Empfohlene Wandersaison: Oktober bis Mai

Wanderweg Dwejra Wanderweg Comino Wanderweg Daħlet Qorrot Wanderweg Ramla Wanderweg Saltpans Wanderweg Ta’ Ġurdan

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Überblick des Wanderweges Diese kreisförmige Strecke beginnt und endet Il-Port tal-Imġarr (Hafen von L-Imġarr) und führt durch die drei Dörfer Il-Qala, In-Nadur und Għajnsielem, außerdem wird die Bucht von Ħondoq ir-Rummien besucht. Die landschaftlich schöne Wanderung bietet einige schöne Aussichten auf Comino, wenn Sie von Meereshöhe hochwandern nach Il-Qala Belvedere und einen guten Fernblick vom Malteser Garten auf dem Hochplateau von In-Nadur um den Kenuna-Turm herum. Obwohl die Wanderung relativ einfach ist, vor allem auf den befestigten Straßen und Wegen, umfasst die eine Reihe von Auf- und Abstiegen. Auf jeden Fall sollten Sie einen Halt machen bei der kleinen Bucht von Ħondoq ir-Rummien, woe Sie bei gutem Wetter in den wärmeren Monaten in ihr klares, sauberes Wasser eintauchen sollten. Das ist die einzige Sandbucht, wo die Einheimischen das Schwimmen genießen können, wenn der vorherrschende Nordwestwind bläst. Auf unserem Weg durch die Dorfkerne nehmen Sie sich etwas Zeit, um das örtliche Dorfleben auf den Hauptplätzen zu spüren oder verlassen Sie die Strecke, um den Ort näher zu erforschen – In-Nadur hat zum Beispiel ein interessantes Meermuseum. Wenn Sie Abkürzungen brauchen, benutzen Sie die Busverbindungen zwischen den Dörfern und den Busbahnhöfen in Viktoria oder im Hafen von L-Imġarr.

Für etwas Abenteuerlustige: Ein robuster Küstenpfad ab den Lehmhängen am östlichen Ende des Hafens kann eine Alternative darstellen für denWeg nach Ħondoq ir-Rummien – aber einige Teile davon sind sehr eng und unterliegen permanenter Erosion.

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Notizen VERHALTENSCODE IN DER LANDSCHAFT • Sammeln oder bescädigen Sie keine Pflanzen, Tiere, geologischen Elemente oder archäologischen Artefakte. • Bleiben Sie locker und stören Sie niemanden. • Bleiben Sie auf dem Weg. • Verursachen Sie keinen Müll und zünden Sie kein Feuer an. • Bleiben Sie weg von den Kanten der Klippen.

GESUNDHEIT UND SICHERHEIT • Schützen Sie sich vor UV-Strahlung — benutzen Sie eine Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel, denn sogar die kühleren Monate können ziemlich heiß sein. • Obwohl Regen selten ist, gibt es manchmal heftige Güsse, die reißenden Fluten verursachen. Meiden Sie während oder direkt nach schweren Regenfällen die Täler. • Halten Sie sicheren Abstand von der Uferlinie und den Klippen, wenn die Wetterverhältnisse schlecht sind, bei starkem Wind oder starkem Wellengang Bevor Sie diese Wanderung beginnen, sollten Sie sich auf jeden Fall versichern, dass Sie dazu körperlich und aus medizinischer Sicht in der Lage sind. Sie müssen insbesondere auf die häufig holprige Strecke achten und bei schlechten Wetterbedingungen sollten Sie die Wanderung verschieben. Sie sind in jeder Hinsicht auf eigenes Risiko unterwegs. Die in dieser Broschüre enthaltenen Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Gleichwohl übernimmt das Ministerium für Gozo keine Haftung für irgendwelche Unrichtigkeiten oder Auslassungen in der Broschüre. Darüber hinaus übernimmt das Ministerium für Gozo auch keine Haftung für Unfälle oder irgendeine Art von Verlust auf diesen Wanderungen.

JAGD Während Ihrer Wanderung werden Sie, wie überall im ländlichen Bereich, viele kleine Steinhütten sehen — die örtlichen dura — eine Hütte, die von Vogeljägern oder Fallenstellern benutzt wird. Behalten Sie das während Ihrer Wanderung im Gedächtnis — typischerweise bedeutet das Zeichen „RTO“ (Reserved to Owner), dass es sich um Land im Privatbesitz handelt. 4


Das Gozo-Boot

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ie Wanderung beginnt direkt am Passagierterminal des malerischen Hafens von L-Imġarr. Gehen Sie über die Straße und dann in Richtung der Vertäuungen. Die kleinen traditionellen Boote mit ihren lebendigen Farben beleben den Hafen in scharfem Kontrast zu den modernen Riesenfähren, die pausenlos von und nach Malta segeln. L-Imġarr ist der einzige Allwetterhafen auf der Insel und hat schon immer eine enge Verbindung zu Malta gehabt, mit seinen Fährschiffen voller Passagiere, Vieh und Güter. Es ist immer noch ein wichtiger Fischerhafen für die Bewohner und ein Abfahrtspunkt für verschiedene Tagestrips um die Insel herum sowie für die Fähre nach Kemmuna (Comino), und es hat den einzigen Jachthafen auf der Insel. Viele Einheimische kommen am Wochenende herunter zum Hafen, um die zahlreichen Aktivitäten zu beobachten, aber auch, um die zahlreichen Restaurants aufzusuchen. Versteckt hinter anderen modernen Booten liegt ein Relikt aus der Vergangenheit im Hafen, das hölzerne Gozo-Schiff, einst das einzige Verkehrsmittel zwischen den Inseln. Die Ritter von St. Johann bauten hier zwei Läden und zeigten ihre Präfernz für einen strategischen Küstenort, indem sie massiv in das imposante Fort Chambray investierten, das 1749 hoch über dem Hafen gebaut wurde, mit der unerfüllten Zielsetzung, dass es zur neuen Stadt Gozo werden solle. Gehen Sie den Hafen entlang und dann nach links in einen Heckenweg zwischen zwei Feldern, der einen alten und überraschend grünen Pfad verbirgt, der eine kurze Abkürzung zur Hauptstraße darstellt, die direkt gegenüber vom Hotel endet. Für einige Minuten verschlingt es Sie in seinem rustikalen Ambiente innerhalb der trockenen Mauern und der üppigen Vegetation — ein Mikrokosmos,

gefangen in vergangener Zeit, als das Gebiet um den Hafen noch Ġnien Migiarro (L-Imġarrs Garten) hieß, weit entfernt von dem Treiben und den Entwicklungen, zwischen denen es heute eingeklemmt ist, Durch das Laubwerk können Sie einen Blick werfen auf das imposante Fort Chambray und das Lourdes-Heiligtum, das den Hafen überschaut, während die Klippenseite draußen einige in den Fels gehauene Höhlen bemeimatet, von denen einge von den Bauern immer noch benutzt werden, für die Lagerung von Werkzeug 5


Laubwerfende Wolfsmilchsträucher

Wahrer Bärenklau

und Produkten. Der gewundene Steinpfad geht an Miniaturfeldern sowie riesigen Johannisbrotbaümen vorbei, umgeben von Feigen, stacheligen Birnen und und Wolfsmilchsträuchern, die die Landschaft mit Herbsttönen von bernsteingelb bis rot versorgen, im Mai. Im Winter kommen Sie auf die breiten und luxuriösen, leuchtenden Blätter des Akanthus — weithin bekannt als Wahrer Bärenklau — dessen Design in Säulen im korinthischen Stil verewigt wurde. Zum Ende des Sommers werden seine explodierenden Samen Sie überraschen, den sie platzen und landen meterweit entfernt von der Pflanze. Die großen zusammengefallenen Felsbrocken formen interessante natürliche Felsengärten, mit Kapern und mediterranem Mauerpfeffer. Wenn Sie oben das Ende der Treppe erreicht haben, solllten Sie in der engen Hauptstraße vorsichtig sein und weiter den Hügel hochgehen. Nehmen Sie die erste Möglichkeit nach rechts in die Triq 6


Traditionell terrassierte Felder

Kapernblüten im Frühsommer

Mediterraner Mauerpfeffer findet auch im engsten Raum seinen Platz

iż-Żewwieqa. Die Straße durchquert ein kleines Tal, das auf der Meeresseite eine der wenigen Mönchspfefferpopulationen kennzeichnet; diese füllen das gesamte Talbett aus. Sie werden diesen ansonsten seltenen Baum entlang dem Weg noch näher sehen. Auf der Landseite von der kleinen Brücke liegt ein undurchlässiges Dickicht aus Mandel, Johannisbrot, Olive, Mönchspfeffer und Kreuzdorn, die sich gegen das Riesenschilfrohr behaupten möchten. Oberhalb des Tals sthen auf der linken Seite Kirche und Mönchskloster St. Anton (das auch als Efugium dient) und das hoche Plateau darüber wird später Ihr Ziel sein, wenn Sie in das Dorf In-Nadur kommen. Der Weg geht weiter nach IlQala, von dessen Aussichtsturm man einen äußerst beeindruckenden Blick auf dem Archipel hat, über die geneigten Terrassenfelder, und über den Kanal, auf das berühmte türkise Wasser von Bejn 7


il-Kmiemen (Blau Lagune), das die Insel Kemmuna von ihrer kleineren Schwester Kemmunett trennt. Nach den ersten Wohnblöcken biegen Sie rechts ab nach Triq Iċ-Ċawl und folgen der schönen Straße hinunter zur Küste. An der Kreuzung halten Sie sich links. Die geneigten grauen Felsenvorsprünge aus blauem Ton konstrastieren mit dem darunter liegenden goldenen Globigerina Kalkstein. Das Steppenhabitat wird hier dominiert von dem rauen Espartgras, das als Ganzjähriges den beweglichen Ton stabilisiert. Bevor Sie das verfallene Bauernhaus erreichen, geehen Sie nach rechts und folgeen einem teilweise asphaltierten Fußweg, der sich hinabwindet, zwischen unbefestigten Blöcken weichen Kalksteins. Rechts kommt das Quasi-Inselchen Ġebel taċĊawl (ċawl iauf Maltesisch kann sich entweder auf die lokal ausgestorbenen Dohlen oder Mönchsfische beziehen). Nehmen Sie den Pfad rechts hinunter, um näher ans Ufer zu kommen — es kann nach Regen etwas matschig sein, denn die undurchlässige Tonschicht kann mit Wasser gefüllt sein. Die Küste ist hier ein geologisch interessanter Bereich, in dem die natürliche Abfolge der Gesteine durch einen Fehler umgedreht wurde, der sich die Küste entlang zieht und sich an den geglätteten Neigungen der Klippen zeigt. Die Landschaft ist das Ergebnis einer Rutschbewegung, die eine Menge von oberem Korallenkalkstein nach unten brachte (normalerweise wäre diese Schicht die oberste der geologischen Schichtung des Malteser Gesteins), auf Meereshöhe, wodurch die Inselchen TaċĊawl, Tal-Ħalfa weiter weg und Il-Ħnejja shoal danzwischen entstanden, während die gesamte felsige Ausdehnung von Ġebel Barbaġanni ein Vorgebirge geformt hat. Die daraus hervorgehenden buchten auf beiden Seiten sind Id-Daħla taċ-Ċawl im Westen — die den Hafen von L-Imġarr 8

Ausstreichender Blauer Ton

Ein perfekter Platz zum Schwimmen!


Felsen von Taċ-Ċawl

Wilde Möhre und Affodil

Goldener Meerfenchel – eine robuste Küstenpflanze

einrahmt und die Għajnsielem Kirche in der Entfernung — und Ta’ Bumbarin im Osten. Beides sind gute Plätze zum Schnorcheln, aber man muss etwas hinunterkraxeln. Wenn Sie weiter nach Osten gehen, auf dem Pfad von Ġebel Barbaġanni (der Fels der Schleiereule), zwischen typischen Meerpflanzen wie Wilder Möhre, Goldenem Meerfenchel und dem einheimischen Meereslavendel, könnten Sie versucht sein, in einer der schönsten Buchten zu schwimmen. Ta’ Bumbarin ist ein interessanter Ortsname, den man verbinden könnte mit bumarin, dem Namen für die ernstlich gefährdete, mediterrane Mönchsrobbe — die heute in der Region als ausgestorben gilt, einst aber die vielen Höhlen an der Küstenlinie der Insel bevölkerte. Gehen Sie weiter auf dem Pfad zwischen wilden Kapernsträuchern. Bald kommen Sie oben auf der Klippe zu der Kapelle der Madonna Tal-Blat und von da 9


Kapelle mit Aussichtsmöglichkeit

Die Hauptstraße zwischen Il-Qala und Ħondoq ir-Rummien

Einheimisches Malteser Berufkraut

können Sie den kleinen Sandstrand von Ħondoq ir-Rummien sehen. Der Name der Bucht — wörtlich Granatapfelbucht — bezeichnet hier einen bescheidenen Strand mit einigen Tamarisken und ist im Sommer einer der beliebtesten und am stärksten besuchten Badeplätze — tatsächlich der einzige nutzbare Strand, wenn der raue Mistral bläst. An dieser Stelle gab es früher kleinindustrielle Betriebe im Zusammenhang mit der 1960 aufgegebenen MeerwasserDestillierungsfabrik und in der Nähe einen aufgelassenden Hartsteinbruch; andererseits ist das Gebiet bis jetzt von der Wohn-Urbanisierung verschont geblieben. Diese Küste wurde für die Verlegung von Unterseekabeln benutzt, 10

von Malta über Comino, um die Insel mit elektrischem Strom zu versorgen, als das Gozo-Kraftwerk 1959 schloss. Eine einsame Zypresse gehört zu den öffentlichen Annehmlichkeiten direkt gegenüber dem Strand. Als interessante und verbreitete einheimische Pflanze ist das Malteser Berufkraut hier weit verbreitet, ausgehend von den abgeschnittenen Felsen. Gehen Sie weiter aufwärts zur rustikalen Kapelle Madonna tal-Blat aus dem 18. Jahrhundert, die eine hrvorragende Sicht auf den Kanal und die Insel Comino ermöglicht. Die felsige Fläche unter dem Rücken wandelt sich in eine farbenfrohe Herbstlandschaft, im Mai, wenn der Wolfsmilchstrauch beginnt, seine Blätter abzuwerfen.


Einziges einheimisches Amphibium auf der Insel Granatapfelblüte (oben) und Früchte im September (unten)

Wenn man die Straße nach IlQala weitergeht, trifft man auf einen aufgelassenen Hartsteinbruch für unteren Korallenkalkstein, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts Steinblöcke für den Bau von Wellenbrechern im Großen Hafen und später auch für den Hafen L-Imġarr lieferte. Der Kalkstein wurde von der Bucht per Schiff bis nach Liverpool zum Bau einer Kathedrale transportiert.

Es gibt verschiedene lokale Pläne, das Gebiet zu restaurieren, mit einheimischen Bäumen und Sträuchern. Links vom Weg ist eine Frischwasserquelle mit vielen Fröschen, Schilfrohr und zahlreichen Mönchspfeferbäumen, und in der Nähe finden sich Granatapfelbäume, die der Bucht ihren Namen gaben. Folgen Sie dem Weg nach Il-Qala*.

*N.B. Wenn Sie von ungeklärten Rätseln fasziniert sind wie zum Beispiel den örtlichen Schleifspuren, sollten Sie vielleicht den Umweg von einem halben Kilometer nach Triq il-Kalati Puniċi (wo sich auch eine Anspielung auf punische Schleifspuren befindet) machen, indem Sie vor dem Dorfeingang nach recht sabbiegen. Dieser Weg führt Sie nach Il-Qortin – einer der vier Schauplätze in Gozo, wo diese großen Felseneinschnitte zu finden sind, die man dem Bronzezeitalter oder der klassischen Antike zuordnet. Zur Entstehungszeit diese Textes war der Gemeinderat von Il-Qala damit beschäftigt, einen historischen Weg auszuweisen, der spannende Plätze in Il-Qala verbindet, die St. Anton –Batterie eingeschlossen.

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WANDERWEG ĦONDOQ IR-RUMMIEN

LEGENDE X - X Entfernung 1 km > Wanderrichtung

12 WASSERFLUGZEUG

BUSHALTESTELLE

ÖFFENTLICHE TOILETTE

PARKPLÄTZE

AUSSICHTSPUNKT

FÄHRE

RASTPLATZ

JACHTHAFEN

GARTENBEREICH


GEOLOGISCHE VERWERFUNG

FESTUNGSANLAGE

KIRCHE

MENHIR

WELLENBRECHER

STEINBRUCH

SCHLEIFSPUREN

TURM

RUTSCHIG

MEERESMUSEUM

WINDMÃœHLE

13 BADEBEREICH


Kunċizzjoni-Kirche in Il-Qala

Bald kommen Sie zu einer anderen Kapelle mit angrenzendem Friedhof, bekannt als Il-Kunċizzjoni tal-Qala — eine der frühesten Mariakirchen in Gozo, die ursprünglich Mariä Himmelfahrt gewidmet war, bis sie 1615 umgewidmet wurde, der Unbefleckten Empfängnis. Sie diente für einige Jahre als Pfarrkirche für Dörfer im Osten Gozos. Die Popularität des Platzes als Ort der Frömmigkeit hat offenbar eine lange Geschichte; hier wurden viele Pilgerveranstaltungen durchgeführt, vor allem in schwierigen Zeiten und bei Notlagen. Die Sakristei beherbergt verschiedene Ex-Votosd wie Gemälde und Geräte, die man bei Rettungen verwendet, aber die Außenwände wurden auch für 14

Innenansicht Kunċizzjoni-Kirche


Kronengänseblume

Füllhorn (im Detail)

Wilder Fenchel blüht, wenn andere sich nicht trauen

diese Zwecke benutzt, in Form von Graffiti, die man noch heute auf den hinteren und seitlichen Wänden der Kirche sehen kann — leicht von der Straße her erkennbar. Fogen Sie Triq Il-Kunċizzjoni hoch nach Il-Qala und nehmen Sie den Weg nach links am Steinkreuz. up to Il-Qala takiAuf dem Weg (rechts von der Straße) treffen Sie auf ein Dickicht aus Mönchspfeffer — einer der wenigen Plätze, wo dieser Baum noch abgeerntet wird und ganz aus der Nähe zu sehen ist. Auf dem Dorfplatz von Il-Qala gibt es eine gute Gelegenheit, sich zu erfrischen und die Pfarrkirche von 1889 zu besichtigen, die Sankt Joseph gewidmet ist, dessen Fest am ersten Sonntag im August

begangen wird. Von hier nehmen Sie die Abzweigung nach links in die Triq San Franġisk gehen dann nach rechts den Hügel hoch, an der Schule vorbei; bleiben Sie einen Augenblick am Il-Qala Menhir stehen, der zwischen Gebäuden auf Ihrer Rechten eingezwängt ist.Die Gesichte dieses aufrechten Steinswird wahrscheinlich unbekannt bleiben, denn jegliche Evidenz aus der Vergangenheit ist zerstört worden und man hat nur ein paar prähistorische Scherben gefunden. Am oberen Ende der Straße gehen Sie nach links in Triq David Cocco Palmieri in Richtung des Dorfes In-Nadur, an einer alten Turmwindmühle vorbei, die an vergangene Zeiten erinnert. Der Weg 15


Ta’ Kenuna Turm

führt durch In-Nadur, über den Dorfplatz —gehen Sie nach richts in die Triq Madre Ġemma Camilleri und dann nach links zu dem kleinen Platzh hinter der Pfarrkirche. Die monumentale Barockkirche wurde zum Teil 1760 errichtet und ist In-Nadurs Schutzheiligen gewidmet, Sankt Peter und Sankt Paul, deren ´beliebtes Fest am 29. Juni gefeiert wird — ein gesetzlicher Feiertag für alle Malteser, den man auch das Folklore Festival L-Imnarja — die Erleuchtung — nennt; ein Fest der Erleuchtung, das seit Jahrhunderten fester Bestandteil der nationalen Tradition 16

ist. Gehen Sie weiter nach links in die Triq Cicciano und dann nach rechts in die Triq il-Kappillan. Wenn Sie Zeit haben und sich für Schifffahrtsgeschichte interessieren — dieses Gebäude bietet eine interessante Sammlung im Kelinu Grima Maritime Museum (Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 9.00-16.45, Telefon: 21565226). Biegen Sie rechts ab in die Triq Xandrik und nochmal nach links, dann kommen Sie zu der weiten Aussicht, die sich von der Promenade von In-Nadur eröffnet. Folgen Sie dem Kamm zum Ta’ Kenuna Turm mit seinem angrenzenden


Aussicht vom Kenuna Garten

Aufruhr der Frühlingsblumen, bevor die lange Trockenphase einsetzt

Malteser Garten. Der Blick von hier oben verdeutlcht die fantastische Position des Hochplateaus und bestätigt vollkommen den Ursprung des Ortsnamens und das Wappen des Ortes — In-Nadur bedeutet Aussichtspunkt. Trotz der Präsenz der bedrohlichen Kanone darunter wurde dieser Turm nicht für Verteidigungszwecke, sondern für die Kommunikation benutzt. Für den Rückweg nach L-Imġarr gehen Sie ein paar Meter zurück in Richtung Promenade und gehen dann einen asphalierten Weg rechts hinunter. Der 17


Eine weitere Aussicht vom Kenuna Garten

Gemeindekirche Għajnsielem

Pfad kann rutschig sein, bitte Vorsicht, wenn es nass und etwas matschig ist, weiter unten im tonigen Bereich, aber es ist der schönste Weg zur ländlichen Landschaft von Ġebel Aħmar, die mit vielen zwitschernden Cistensängern bevölkert ist, wenn sie im Frühling ihr Territorium eingrenzen. Am Ende des Pfades halten Sie sich links und dann biegen Sie rechts ab in Richtung Għajnsielem. Die Straße heißt Triq Borġ l-Għarib aufgrund eines legendären Ortsnamens (übersetzt als „Ausländerhügel“) — eine nahe, oft gestörte archäologische Grabungsstelle mit mehreren Megalithen, etwa 300m weit von Westen und nah an der Straße (auf privat kultiviertem Boden). 18

Gehen Sie geradeaus die Triq Simirat hinunter und bleiben Sie rechts bis zur Pjazza Indipendenza — die Kirche Unserer Lieben Frau von Lloreto fungierte bis 1979 als Pfarrkirche von Għajnsielem, als die neue, größere Kirche fertiggestellt war. Die erstere wurde neben einer Nische von einem lokalen Heiligen errichtet, Anġlu Grech, nachdem er eine Vision von Unserer Lieben Frau hatte. Ein paar Meter weiter kommen Sie zu dem großen offenen Platz mit einer imposanten gotischen Pfarrkirche, die 1924 eingeweiht wurde und dieselbe traditionelle LoretoWidmung fortführte. Nehmen Sie den Weg links von der Kirche durch den Bogen nach Betlehem f’Għajnsielem — eine lebensgroße Krippe, die im Dezember aktiviert wird, wenn man die Geburtsszene wiederbelebt und bis zum Dreikönigsfest fortsetzt. Bald erreichen Sie die Hauptstadt, die parallel zum üppigen Tal Ġnien Migiarro unterhalb verläuft. Überqueren Sie die Straße sehr vorsichtig und gehen Sie die Stufen neben der Gleneagles Bar hinab, um zu Ihrem Startpunkt zurückzukehren.


Schnipsel DAS GOZO BOOT

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Heute fährt der Gozo Channel Fährservice mit drei modernen, in Malta gebauten Schiffen über drei Millionen Passagiere jährlich, sehr oft und fast ohne Unterbrechung – aber früher musste jeder, der von der gegenüberliegenden Küste auf Malta in Marfa ein Feuer anzünden, als Zeichen an Bootsbesitzer in Gozo, dass man eine Überfahrt wünschte. Bis 1960, vor der Einführung eines Dampfer-Services, waren die älteren Versionen von Personenfähren zwischen L-Imġarr und dem Großen Hafen in Malta viel kleinere Holzboote, die sich im Design über die Jahrhunderte entwickelt hatten und endlich zum Gozo-Boot führten, das für ein Jahrhundert im Einsatz war und mit unterschiedlichen Namen belegt wurde wie tal-latini (wegen seines Lateinersegels) oder xprunara (Gozo Speronara). Bis in die 1950er Jahre hatte es Segel, obwohl Motoren seit 1919 installiert waren. Mit einer Länge von 47 Fuß und einer Ladelast bis zu 30 Tonnen waren diese Boote ein Lebenlang haltbar und konnten das bei windigem Wetter vorherrschend raue Meer in den Kanälen vertragen. Wie andere traditionelle Boote war es grün, blau, rot und gelb angestrichen, während ein ganz schwarz lackiertes für den Transport der Toten eingesetzt wurde. Der obere Rand am Bug war mit dem traditionellen Auge des Horus geschmückt — um es vor dem Auge des Teufels zu schützen. Das letzte bekannte Gozo-Boot, das noch existiert, stammt von 1933 und wurde von Malteser Bootsbauern

gebaut; es ist die Sacra Famiglia, wdie nach vielen Jahren des Verfalls im Hafen glückllicherweise wieder restauriert worde und im Hafen permanent sichtbar ist, als Teil einer Initiative der lokalen Freiwilligenorganisation Wirt Għawdex in Zusammenarbeit mit Gozo Channel.

SELTSAME BÄUME

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Der Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua) ist ein Baum von biblischem Ruhm, der in Malta populär geblieben ist, aufgrund seiner Verwendung für die Produktion von Ġulepp tal-Ħarrub (Johannisbrotsyrup) und als Tierfutter. Dieser immergrüne Baum kann jahrhundertealt werden und ist entweder männlich oder weiblich – Bäume mit Schoten sind weiblich.

Der Johannisbrotbaum

Die Samen in den Schoten gaben dem Begriff Karat seinen Nahmen, vom Lateinischen her, aufgrund ihrer früher verbreiteten Verwendung für das Wiegen wertvoller Steine. 19


Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist ein laubwerfender Baum, der Talbetten und Flussbetten bevorzugt. Er ist auf der Hauptinsel Malta extrem selten, aber auf Gozo geht es ihm etwas besser. Er wird traditionell für das Weben von Körben genutzt, aber seit Jahrhunderten auch als Kräutermedizin. Er blüht im Sommer in schönen lila Frabtönen und produziert dann wohlriechende Pfefferkörner, die ihm den Nahmen Mönchspfeffer einbrachten, wobei erzählt wird, die Pfefferkörner hätten einst geholfen, in Nonnenklöstern die Jungfräulichkeit zu erhalten.

Der Mönchspfeffer – eine seltene Art mit eigener Geschichte!

MARITIMES LEBEN

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Die Ta’ Bumbarin Bucht bei Ħondoq ir-Rummien ist ein wunderbarer Schnorchelplatz, den die angrenzenden Klipen vor dem Wind schützen, während seine halb unter dem Wasser liegenden Höhlen in der Sommerhitze einen kühlen und schattigen Ort bilden, aber auch interessante Mikrohabitate darstellen. Tatsächlich suchen hier viele Fische und andere Arten Zuflucht. Einer der seltsamen Bewohner ist der weiche, im Sand lebende Stachelhäuter, den man Meeresgurke nennt, während man bei tieferem Eintauchen in den Kanal gelegentlich an einem großen Weichtier 20

vorbeikommt – der geschützten Edlen Steckmuschel, die in dem wertvollen Ökosystem, gesichert durch die schwankenden, bandartigen Blätter der Posidonia-Wiesen, deutlich herausragt; beide Arten sind im Mittelmeer zu Hause. Ihre weite Verbreitung ist bedingt durch klares, gesundes Wasser und der extrem große ökologische Wert des Habitats hat ihnen den Schutzstatus innerhalb der EU verschafft.

MADONNA TAL-BLAT-KAPELLE

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Die Kapelle ist der Unbefleckten Empfängnis gewidmet. Die örtliche Überlieferung besagt, dass diese Küstenkirche aufgrund ihrer Nähe zu Comino (nur einen Kilometer entfernt) den Bewohnern von Comino diente, die die Messen in der TalBlat-Kapelle vom gegenüberliegenden Ufer aus verfolgen konnten. Das Meer ist ein wiederkehrendes Thema in vielen Küstenkapellen und diese könnte aufgrund eines Gelübdes von Fischern oder Seeleuten gebaut worden sein – sie ist tatsächlich auch mit Sankt Andreas, dem Schutzheiligen der Fischer verbunden, denn beide Heiligen sind auf dem Altargemälde abgebildet, das jetzt in der Pfarrkirche aufbewahrt wird. Die Statue in der Nische stellt Unsere Liebe Frau des Meeres (die Stella Maris) auf einem Malteser Boot dar.

VON EINSIEDLERN UND LEGENDEN

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Die Legende besagt, dass beim Baubeginn der Kunċizzjoni – Kirche alle Steine über Nacht zu einem anderen Ort verbracht wurden, und jedes Mal wurden sie dann an den Ort der heutigen Kirche zurückgebracht. Die Anwohner interpretierten das als ein göttliches Zeichen, dass die Kirche an dieser Stelle


Pfarrkirche von Il-Qala

gebaut werden sollte, was dann auch geschah. Das Heiligtum steht an der Pjazza San Kerrew, die nach Sankt Corrado benannt ist; er war einer der verschiedenen Einsiedler, die hier lebten. Es wird angenommen, dass er vorher in einer Höhle im Mostatal auf der Hauptinsel gewohnt hatte, bis man ihn gezwungen hatte, dort wegzugehen; er breitete seinen Umhang aus und nutzte ihn als Floß nach Comino, wo er sich schließlich in Il-Qala niederließ. Früher brachte man kranke Kinder in eine Öffnung, die man für sein Grab hielt, um sie zu heilen. 1937 fand man ein Skelett aus dem 15. Jahrhundert an dieser Stelle; seine Überreste werden im Kryptum der Kirche aufbewahrt.

überwiegend auf das Meer bezogen sind, war es kein Bereich, der auf Seeleute beschränkt blieb – populärer Aberglaube und Religion sind die offensichtlichen Hauptmotive dieser Radierungen. Ihre verbreitete Präsenz auf vielen Kirchenmauern zeigt ihre Beliebtheit und den rituellen Charakter als Ex-Votos für jene, die eine Gunst suchten oder sich für eine sichere Seefahrt bedanken wollten. Es wird angenommen, dass diese Graffiti auch anstatt Kerzen benutzt wurden, wenn die finanziellen Mittel knapp waren. Diese Graffiti haben sich als wertvoll erwiesen für die Untersuchung antiker Seefahrergemeinschaften und für ihre Transportmittel vor dem 19. Jahrhundert.

MARITIME GRAFFITI

IL-QALA

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Einige der ältesten maritimen Graffiti, die Segelschiffe beschreiben, finden sich auf dem prähistorischen Tempelstandort von Tarxien (Malta), datiert etwa auf 1.600 v. Chr., aber die Praxis blieb gleich bis ins 20. Jahrhundert, bis Dampfer die Szene bestimmten. Obwohl die Graffiti

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Il-Qala (bedeutet Bucht) hat etwa 1.600 Einwohner und ist das östlichste Dorf vonGozo. Der Gemeinderat organisiert einen interessanten jährlichen Event im Frühherbst, auf dem lokale Folklore und Traditionen für einige Tage gefeiert werden, während des Il-Qala International 21


Malteser Nationalbaum

Folk Festival. Der Ortsrand von Il-Qala bietet einen Einblick in spannende archäologische Phänomene wie große Schleifspuren im Kalkstein und die St.Anton-Batterie, die die Ritter von St. Johann gebaut haben.

IN-NADUR

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In-Nadur hat etwa 4.000 Einwohner und liegt auf einem Hochplateau. Viele sind zurückgekehrte Migranten, was die zahlreichen australischen, amerikanischen und kanadischen Flaggen erklärt. Es hat die Auszeichung für die Bestentwickelte Europäische Exzellenz-Destination erhalten. Neben seinem religiösen Fest ist In-Nadur auch berühmt für zwei Karnevalfeste — ein organisiertes und ein einzigartiges spontanes, die beide große Menschenmengen aus ganz Malta und Gozo anziehen. Die Stadt ist außerdem beliebt wegen ihrer hervorragenden Bäckereien, die viele Ftira Għawdxija 22

produzieren — eine gozitanische Pizzaart, von denen die bekannteste Tal-Ġobon heißt — ein Stück Hefeteig, gefüllt mit Kartoffeln und frischem Ziegenkäse.

TA’ KENUNA TURM UND DER MALTESER GARTEN

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Der Ta’ Kenuna Turm wurde während der britischen Herrschaft 1848 gebaut und diente als Signalmast. Er wurde kürzlich renoviert und wird jetzt als Turm für Telekommunikation verwendet. Nehmen Sie sich die Zeit für einen Rundgang durch den hübschen Malteser Garten — eine einmalige Initiative für die Insel zu der Zeit, als die grüne Lokalgruppe Għaqda Riħan das Thema mit Hilfe eines örtlichen Botanikers aufgriff, die gefährdete einheimische Arten erhalten und bekannt machen wollten, wie etwa die Malteser Platterbse, die Malteser Nationalpflanze: der Malteser Felszentaur, und der Malteser Nationalbaum ­— der Arar/Sandarac Gummibaum.


Informationen WEBSEITEN: www.gozo.gov.mt www.visitgozo.com www.ecogozo.com www.gozochannel.com

TOURISTEN-INFORMATION IN GOZO: No. 17, Independence Square, Victoria, Gozo, VCT 1021 Tel: (+356) 22915452 ÖFFNUNGSZEITEN: Montag bis Samstag: 09:00 bis 17:30 (Letzter Einlass 17:15) Sonntags und an öffentlichen Feiertagen*:09:00 bis 13:00 (Letzter Einlass 12:45) Note: *außer am Weihnachtstag, Neujahr, Karfreitag und Ostersonntag

BUSFAHRPLÄNE: www.transport.gov.mt

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf reproduziert, in einem Reproduktionssystem gespeichert oder weitergeleitet werden, in keiner Form: weder elektronisch noch mechanisch oder als Fotokopie bzw. als Aufnahme oder in anderer Form — es sei denn, es liegt vorher eine schriftliche Genehmigung des Inhabers des Copyrights vor. Direkte Anfragen können an das Ministerium für Gozo gerichtet werden.

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Photographie von: RENO RAPA ANALISE FALZON GIOVANNI N ZAMMIT

ARON TANTI ETIENNE MICALLEF JOHN ZAMMIT DANIEL CILIA

(Wirt Għawdex)

Wanderweg Xlendi

Wanderweg Dwejra

MINISTRY FOR GOZO

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