Wanderweg Saltpans VIKTORIA - VIKTORIA: 12KM 1
Wanderweg Xlendi Wanderweg Ħondoq Ir-Rummien Wanderweg Dwejra Wanderweg Comino Wanderweg Daħlet Qorrot Wanderweg Ramla
Wanderweg Saltpans Start: Viktoria Ende: Viktoria Länge: 12km Schwierigkeitsgrad: leicht, mit einer Reihe von Auf- und Abstiegen Landschaft: schön, teilweise Küste Streckenhinweise Der Weg hin und zurück: Gozo Channel betreibt regulären Fährverkehr von iċ-Ċirkewwa in Malta zum Hafen von L-Imġarr. Zwischen dem Hafen Mgarr und der Hauptstadt Viktoria verkehren regelmässig Busse. Empfohlene Wandersaison: Oktober bis Mai
Wanderweg Ta’ Ġurdan
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Überblick des Wanderweges Diese Rundwanderung beginnt und endet in Victoria, der wichtigsten Stadt von Gozo. Von hier führt der Weg in das atemberaubende ‘Sara Valley’. Nach dem Besuch von Gozos ältester Basilika geht die Wanderung weiter ins ‘Wied il-Għasri’, ein Tal umgeben von hohen Klippen, und dann ans Meer. Hier ist ‘Reqqa point’ nah, mit seinen traditionellen Salzpfannen, wo Salz durch das Trocknen von Meerwasser gewonnen wird. Die Wanderung geht dann zur ‘Xwejni Bucht’ und zur ‘Qbajjar Bucht’, mit Rastmöglichkeiten, Restaurants und öffentlichen Toiletten. Anschließend führt der Weg über eine staubige Straße durche die schöne Landschaft Gozos und seine Täler. Entlang der Wasserläufe kann man verschiedene Pflanzen und Tiere beobachten, die mit diesen einzigartigen Habitaten verknüpft sind. Schließlich geht der Weg zurück nach Victoria. Die Streckenkarte in der Mitte dieses Hefts, zusammen mit verschiedenen steinernen Hinweisen entlang der Strecke, führt Sie durch die Wanderung, mit der Sie eine hervorragende Möglichkeit wahrnehmen, die Insel Gozo kennen und lieben zu lernen.
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Notizen VERHALTENSCODE IN DER LANDSCHAFT • Die Strecke ist geeignet für Wanderer, Reiter und Radfahrer. Der größte Teil kann mit kleinen Fahrzeugen absolviert werden. • Wenn Sie mit dem Bus zum Startpunkt fahren, sollten Sie den örtlichen Busfahrplan studieren, damit Sie den Bus nicht verpassen. • Bevor Sie losgehen, sollten Sie die lokale Wettervorhersage ansehen, denn es gibt auf der Strecke kaum Schutz vor schlechtem Wetter. Bei Nässe sollten Sie einen Regenschutz mitnehmen. • Da der Großteil der Strecke durch die offene Landschaft führt, sollten Sie ein Lunchpaket mitnehmen. In Victoria und Qbajjar können Sie Lebensmittel kaufen. • Öffentliche Toiletten gibt es in Victoria und Qbajjar.
GESUNDHEIT UND SICHERHEIT • Wandern Sie nur auf der ausgewiesenen Strecke. Es gibt private Flächen, also bitte keine Abkürzungen nehmen. • Klettern Sie nicht über Schuttwände, sie sind leicht zu beschädigen. • Hinterlassen Sie keine Abfälle; entsorgen Sie alles in die Behälter an der Strecke. • Respektieren Sie die Privatsphäre der Anwohner. • Bitte keine Blumen oder Pflanzen zertreten oder pflücken, nur Fotos machen. • Bitte die Pfade nicht erweitern, das führt zur Habitatzerstörung durch verstärkte Erosion. • Keine Steine oder andere Gegenstände in die Täler werfen. • Bitte meiden Sie als Wanderer oder Radfahrer die Klippenkanten, die bei Windstößen gefährlich sein können. • Absolvieren Sie die Strecke in vollem Tageslicht. Planen Sie genügend Zeit ein für Stopps, Pausen, Fotografieren usw. • Vogelfallen und Vogeljagd werden auf dem Land praktiziert. Aber es gibt strenge Vorschriften, wann und wo solche Aktivitäten erlaubt bzw. verboten sind. Bevor Sie diese Wanderung beginnen, sollten Sie sich auf jeden Fall versichern, dass Sie dazu körperlich und aus medizinischer Sicht in der Lage sind. Sie müssen insbesondere auf die häufig holprige Strecke achten und bei schlechten Wetterbedingungen sollten Sie die Wanderung verschieben. Sie sind in jeder Hinsicht auf eigenes Risiko unterwegs. Die in dieser Broschüre enthaltenen Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Gleichwohl übernimmt das Ministerium für Gozo keine Haftung für irgendwelche Unrichtigkeiten oder Auslassungen in der Broschüre. Darüber hinaus übernimmt das Ministerium für Gozo auch keine Haftung für Unfälle oder irgendeine Art von Verlust auf diesen Wanderungen.
HIGHLI GHTS Auf dieser Strecke werden Sie definitiv sehen, wie Geschichte, Folklore und Traditionen in der Landschaft von Gozo miteinander verknüpft sind. Diese Wanderung ermöglicht Ihnen die Erforschung eines der kleineren Dörfer von Gozo, L-Għasri, und die Enteckung des lokalen Salzgeheimnisses in Xwejni, während Sie durch typische Hügel und Täler wandern und die endlose Weite des Mittelmeeres genießen. 4
Die Zitadelle
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ie Strecke beginnt an der T-Kreuzung der Straße Triq Sant’ Orsola und der Triq l-Imgħallem. Sie führt die Triq l-Imgħallem hinunter, die von Aussichten auf den, Gelmus Hügel’ links und die große, massige
Zitadelle (1) rechts gekennzeichnet ist. ‘Ta’ Gelmus’ (2), der Hügel links von der Straße, hat eine flache Spitze und besteht überwiegend aus rötlichem, weichem Sandstein, einem der weichsten Sedimenttypen von Kalkstein auf der Insel. Anhaltende Erosion macht aus dem weichen Sandstein goldenen Sand. 5
Gozos älteste Basilika
Aquädukt
Die Straße endet schließlich, wenn Sie an der Kreuzung am Ende ankommen. Hier biegen Sie links ab in die ‘Triq Wied Sara’. Bleiben Sie auf dieser schmalen Straße, die an eine noch nicht lange zurückliegende Zeit erinnert, als die Menschen sich zu Pferde fortbewegten. Entlang dieser Straße können Sie die harmonische Mischung aus Alt und Jung betrachten, die die Restauraierung und Stilisierung alter Bauernhäuser markiert. Dahinter, in der offenen Landschaft, führt der Weg über eine Brücke. Sie überqueren den Bach, der durch das ‘Sara Valley’ fließt. Dieses Tal bildet nicht immer 6
Wied il-Għasri
Windmühlen
ein Flussbett, denn in den heißen Sommermonaten trocknet es aus. Aber in Winter und Frühling, wenn das Wasser durch das Tal strömt, wimmelt es von Flora und Fauna. Auf dieser Strecke können Sie in der Ferne das Aquädukt erkennen, das Wasser von ‘Għar Ilma’ nach Victoria leitete — in der britischen Ära. Die Zitadelle und die umgebenden Hügel können Sie von hier aus ebenfalls bewundern. Am Ortsrand von L-Għasri öffnet sich die Straße wie eine dreizackige Gabel. Die Strecke geht weiter in die ‘Triq il-Knisja’ wo Sie eine interessante Nische (3) in der linken Ecke dieses Wegs
sehen können. Wenn Sie geradeaus weitergehen, kommen Sie an eine rechteckige Kreuzung bei Gozos ältester Basilika (4) und einer Statue von Unserer Lieben Frau. Eine Reihe weißer und rosa Oleader flankiert die Straße. Von Frühling bis Herbst bietet diese Oleanderreihe einen spektakulären Anblick. Diese Kirche dominiert das Tal und wurde 1739 auf den Trümmern ihrer Vorgängerin errichtet. Sechzig Jahre später wurde die Kirche direkt der Basilika von San Giovanni Laterano in Rom unterstellt. Die Kirche ist dem Eintreten Unserer Lieben Frau gewidmet, der ‘Madonna tal7
Wied il-Għasri
Patrocinju’. Wenn Sie nach dem Besuch auf der Straße weitergehen, kommen Sie erneut an modern gestalteten Bauernhäusern vorbei. Entlang dem Pfad sehen Sie ein Steinkreuz und die Kapelle Unserer Lieben Frau Gönnerin. Hinter der Kapelle folgt eine Y-Kreuzung; gehen Sie nach rechts, wo das Schild das ‘Wied il-Għasri’ ausweist. 8
Entlang dieser Straße, die von terrassierten Feldern begrenzt wird, können Sie die hier praktizierten “trockenen” Agrarmethoden beobachten. Trockenfeldbau heißt, es wird eine Nutzpflanze geerntet, die nur vom Winterregen ihre Feuchtigkeit bezieht. Die zahlreichen trockenen Steinmauern verhindern die Bodenerosion, die ansonsten von schweren Regenfällen verursacht würde. Sie werden auch einzelne Feldhäuser sehen oder Hütten aus trockenem Stein, die als Schutz, Lager und Rastplatz für die Bauern dienen. Wenn Sie an eine Kreuzung mit vier Straßen kommen, gehen Sie nach links und nach etwa 90m nach rechts; an diesem Weg in ein Feld rechts von Ihnen sehen Sie eine Windmühle, auch Windpumpe genannt. Diese Art von Windmühle, in Gozo und Malta in den Feldern verbreitet, war früher ein wichtiges Mittel für die Bauern; sie konnten damit Grundwasser abpumpen und so ihre Felder bewässern. Wie der Name sagt, wird diese Mühle vom Wind angetrieben: Der Wind dreht die Mühle, die einen Schaft auf und ab bewegt, sodass Wasser an die Oberfläche gelangt. Heute sind elektrische Wasserpumpen auf den Feldern im Einsatz, sodass die Wassergewinnung einfach ist. Diese Mühlen werden kaum noch benutzt. An der nächsten Y-Kreuzung nehmen Sie den rechten Weg. Hier können Sie Wied il-Għasri (L-Għasri Gorge) von der Seite her erforschen. Sie kommen zu einem klaren Gebiet, wo Sie die Meeresbucht und den Strand in den Blick nehmen. Das L-Għasri Tal ist tief und schluchtartig, mit sehr hohen Klippen im Unteren Korallenkalkstein mit dem überlagernden Globigerina-Kalkstein.
L-Għasri Schlucht
Dieses Tal folgt einem geschlungenen Pfad bis zum offenen Meer. Eine kleine, abgeschlossene und steinige Bucht liegt an seinem Mund. Sie scheint unzugänglich, aber es gibt eine Steintreppe auf einer Seite der Klippen. Die Schlucht ist vor allem bei rauem Wetter beeindruckend, weil dann das Meerwasser in die schmale Bucht am Ende der Schlucht rauscht und gegen den kleinen Strand kracht.
Hier können Sie auch die Klippenflora sehen, die besonders interessant ist, weil sie aus vielen einheimischen Arten und solchen aus Nordafrika besteht. Die Wanderung geht weiter, parallel zur Schlucht und führt Sie nach etwa 300m zur Küste. Wenn sich der Weg der Küste zuwendet, sollten Sie einen Blick auf das blaue Mittelmeer werfen. Eine Anzahl von afrikanischen Tamariskenbäumen und Strauch-Melden findet sich auf beiden Seiten der Straße, als Teil einer Aufforstungsinitiative. 9
Salzgewinnung, Xwejni Salzpfannen
Wenn Sie auf der Straße bleiben, sehen Sie rechts die Stadt iż-Żebbuġ, sicher auf ihrem hohen und flachen Hügel gelegen, typisch für gozitanische Dörfer. Bald haben Sie den ersten Blick auf die extensiven Salzpfannen (5), die schrittweise vollständig sichtbar werden. Während es in verschiedenen anderen Gebieten von Malto und Gozo auch Salzpfannen gibt, ist hier das größte und gewichtigste System dieser Art, mit dem 10
Salzgewinnung auf quasi industriellem Niveau betrieben wird. Entlang der Küste treffen Sie vermutlich einige enthusiastische Angler, die alte und neue Angeltechniken kombinieren. Angeln ist in Gozo ein verbreitetes Vergnügen und ab Ostern wird hier auch viel getaucht. Wasserszenerie und Naturleben sind hier sehr attraktiv. Außerdem kommen viele hierher, um sich an heißen Sommerabenden am Strand
Salzpfannen
abzukühlen oder Barbecues mit Freunden und Familien zu veranstalten. Es gibt aber Warnschilder gegen Barbecues in der Nähe der Salzpfannen und gegen Müll und Abfall in dieser Gegend, weil damit die Qualität des gewonnen Salzes beeinträchtigt wird. Gozo und Malta haben eine lange Tradition in der Meersalzproduktion. Die Salzpfannen gibt es schon seit römischer Zeit. Die Ritter hatten ein Monopol auf die Salzproduktion der Inseln und wer ohne
Genehmigung Salz gewann, musste mit schweren Strafen rechnen. Die Nordküste von Gozo war für diesen Zweck bestens geeignet, denn es gab dort große Flächen flachen Küstenkalksteins, in den man Basins und Kanäle mit der Hand schneiden konnte. Der heiße Sommer mit den starken trocknenden Winden war auch ein wichtiger Faktor. Der Grundprozess ist einfach. Im Frühsommer wird Meerwasser in eine 11
Xwejni Bucht
Reihe von flachen Basins gefüllt, mit einem System von manuell gezogenen Kanälen. Nach der Konzentration und Verdunstung durch Wind und Sonne in den heißen Sommermonaten kann das weiße Meersalz eingesammelt und verpackt werden. Rechts können Sie die exotischen Formen bewundern, die die Winderosion in den Klippen bildet, eine Folge der Unterschiede in der Zusammensetzung des Kalksteins. Entlang diesem Küstenabschnitt ist die Flora charakterisiert durch das Habitat der “Küstengemeinschaften”, bestimmt durch eine Vielfalt halophytischer (salzverträglicheer) Pflanzen. Zu den typischsten gehört das Salz-Alant (Limbarda crithmoides). An diesem Küstenteil gibt es nördliche und starke Stürme im Winter mit Wellenbrechern, die schön, 12
aber auch bedrohlich sein können. Die Salzpfannen als faszinierende Erinnerung an frühere, härtere Zeiten dehnen sich auf etwa 1,5km bis zur Xwejni Bucht aus. Die Strecke geht an Felsen und Wänden in vielen Formen vorbei, einige sind regelmäßig, andere wild geformt. Sie sehen auch einige in den Fels gehauene Kammern, die als Salzlager genutzt werden. Nächster Haltepunkt ist die ‘Xwejni Bucht’. Sie verdankt ihren Namen dem Malteser Wort ‘Xini’, das Galeere bedeutet. An der Straße finden Sie eine Telefonzelle. Diese Stelle besteht aus einer Bucht und einer felsigen Küste aus Globigerina-Kalkstein, die das typische Erosionsmuster zeigt. An einigen Stellen ist das Gebiet mit Oberem Korallenkalk
WANDERWEG SALTPANS LEGENDE
X - X Entfernung 1 km > Wanderrichtung
AUSSICHTSPUNKT
FESTUNGSANLAGE
BUSHALTESTELLE
RASTPLATZ
SALZPFANNEN
TURM
PARKPLÄTZE ÖFFENTLICHE TOILETTE
BADEBEREICH
STEINTREPPE
KIRCHE
SCHNORCHELN
AQUÄDUKT
STEINBRUCH
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Il-Qolla l-Bajda Geschütz
und Unterem Korallenkalk zugleich ausgestattet. Die Bucht hat ein flaches Riff und einen steinigen Strand. Sie ist bei allen Wassersportlern sehr beliebt, Schwimmer, Tiefseetaucher und Angler eingeschlossen. Es gibt auch eine Gleitspur, wo sich Fischer auf die Fahrt aufs Meer vorbereiten. Das traditionelle Fischerboot, ‘Luzzu’, ist aus Holz und normalerweise bunt dekoriert. Gemäß antiker lokaler Tradition sollen die aufs Bug gemalten Augen (sie sollen die Augen von Osiris darstellen) die Fischerleute auf dem Meer schützen. 14
Auf der Ostseite der Bucht sehen Sie etwas ausstreichendes Gestein, ‘IlQolla l-Bajda’. Das Gebiet unter diesem Hügel ist voller felsiger Becken, die normalerweise voller Glas-Shrimps sind. Von ‘Xwejni’gehen Sie weiter nach IlQolla l-Bajda and und umrunden es. Die Kegelform von Il-Qolla l-Bajda ist das Ergebnis von sub-aerolen Erosionsprozessen, die in den letzten fünf Millionen Jahren abliefen. Diese spezielle Form beruht auf den Widerstandskräften des Kalksteins. Die Felsen der Malteser Inseln sind sedimentären Ursprungs und wurden in flachen Meerwasserumwelten geformt. Die Steine sind in folgender Schichtfolge aufgebaut:
- Oberer Korallenkalkstein, - Grünsand, - Blauer Ton, - Globigerina-Kalkstein, - Unterer Korallenkalkstein. Weichstes geologisches Material ist der Blaue Ton, gefolgt vom Grünsand und dem Globigerina-Kalkstein, währen der Untere Korallenkalkstein am härtesten ist, gefolgt vom Oberen Korallenkalkstein. Der Obere Korallenkalkstein bildet die letzte geologische Phase der Insel. Es ist ein widerstandsfähiger Felsen, der nicht leicht erodiert, aber porös ist. Wasser dringt durch die Oberfläche dieses Felsens und findet seinen Weg zum Grünsand und zum Blauen Ton. Sie werden als weichste Teile der geologischen
Schichtung sehr viel schneller verwittert. Wenn die Tonmineralien das Wasser kontaktieren, dehnen sie sich durch die Abstoßungskräfte zwischen den Partikeln aus und verursachen so strukturelle Schwächen in der Oberen Korallenkalkschicht darüber. Diese Prozesse führen zu Rissen in der obersten geologischen Schicht und zum Abbrechen von großen Kalksteinblöcken, die das Tal hinuntergleiten, hin zum Meer. Zugleich erodieren auch die Schichten des Globigerina-Kalksteins durch Fließwasser. So zeigen diese runden und kegelförmigen Strukturen alle Schichten der stratigrafischen Abfolge. Vor Millionen Jahren waren sie ein uniformer Gesamtblock auf einem großen Gebiet, aber die sub-aerolen Erosionsprozesse haben die Entwicklung von hierarchischen Strukturen verursacht. Heute, wenn man um il-Qolla l-Bajda wandert, kann man klar sehen, dass die Tonschicht zwischen der Oberen Korallenkalkschicht darüber und dem Globigerina-Kalkstein darunter eingeklemmt ist. Entlang der Küste, hinter noch mehr Salzpfannen, sehen Sie das ‘ilQolla l-Bajda Geschütz’ (6), auf dem Landstreifen zwischen der ‘Xwejni Bucht’ und der ‘Qbajjar Bucht’. Diese Festung wurde 1716 von den Briten gebaut, um Invasionen durch diese offenen Buchten zu verhindern. Das Geschütz, ursprünglich mit sechs Kanonen ausgestattet, wurde während des Zweiten Weltkriegs als Beobachtungsposten reaktiviert. Wenn Sie Küste entlang weitergehen, kommen Sie zur ‘Qbajjar Bucht’. Das ist ein bei Touristen und Einheimischen sehr beliebtes Gebiet. Einige Restaurants 15
Tal-Merzuq Hügel
und Bars sind für Besucher offen. Bald kommen Sie auf dieser Küstenstraße an eine Kreuzung. Der Weg geht geraudeaus weiter. Etwas weiter finden Sie links öffentliche Toiletten. Das Plateau, auf dem das Dorf IżŻebbuġ steht, kommt rechts in ihren Blick, während der kegelförmige Hügel zu Ihrer Linken, ‘Il-Qolla s-Safra’ oder gelber Felsen heißt. Dieser Hügel besteht aus Sandstein und sieht goldfarben aus. Ein anderer Hügel, ‘Il-Qolla l-Ħamra’ (der rote 16
Fels) war direkt unterhalb des Iż-Żebbuġ Plateaus; aber durch die starke natürliche Erosion ist er verschwunden. Wenn sich dieser staubige Weg seinem Ende nähert, biegen Sie rechts ab und nach einigen Metern wieder nach links. Erneut können Sie viele terrassierte Flächen mit Trockenfeldbau sehen, die den gewundenen, holprigen Pfad flankieren. Eine der Hauptaufgaben der trockenen Steinwände hier ist die Verhinderung von Bodenerosion durch starke Regengüsse. Dieser Weg ermöglicht einen Panoramablick zur Zitadelle aus der Ferne, die hoch auf ihrem Berg steht. Der Hügel mit der Christus-als-ErretterStatue auf der Spitze ist ein interessanter Ort und bekannt als T‘Il-Merżuq’, auch ‘Tas-Salvatur’ (vom Erretter)genannt (7). Schließlich verbindet sich dieser Weg mit der Hauptstraße von Victoria nach Marsalforn. Wenn Sie diese Straße erreichen, gehen Sie nach rechts und dann nach links auf die asphaltierte Straße nach Victoria. Diese Landstraße führt an einem der malerischsten Täler von Gozo vorbei (Wied Ta’ Gerxija). Hier können Sie die seltene Scharfe Binse und die südliche Schilf-Muskat-Pflanze sehen, die auf den Bänken dieses Tals reichlich wachsen. In diesem Habitat finden sich auch Pflanzen, die mit Frischwasserläufen zusammenhängen. Der Lebenszyklus des Scheibenzünglers kann hier voll studiert werden, während die vielen Seejungfern und Libellen Hof halten. Den Frauenhaarfarn finden Sie in geschützten Bereichen entlang der Bänke. Wenn Sie durch das Tal wandern, sehen Sie einen großen Weinberg entlang des Weges. Schwarze Plastikrohre zeigen
Kirche Unserer Lieben Gnädigen Frau
an, dass heute in den angrenzenden Feldern Tropfenbewässerung für die Nutzpflanzen eingesetzt wird. Verschiedene Baumarten sieht man hier ebenfalls, z. B. die Aleppopinie, die immergrüne Eiche und seltene weiße Pappeln. Am Ende des Weges führt ein Pfad links zur Hauptstraße, die Victoria mit der Marsalforn Bucht verbindet. Wenn sie bergauf nach Victoria wandern, sehen Sie rechts das Ordensgebäude der Kapuzinermönche.
Diese Kirche ist Unserer Lieben Gnädigen Frau (8) gewidmet. Zuvor stand hier eine andere Kapelle, die zunächst St. Julian gewidmet war, dann St. Agatha und später der Geburt Jesu durch Unsere Liebe Frau. Es heißt, einer der geheimen Tunnel, die als Fluchtwege aus der Zitadelle dienten, habe hierhin geführt, bis er von den Kapuzinern geschlossen wurde. 17
Das steinernde Kreuz neben dem Brunnen
Statue von Ġorg Pisani
Busstation
Die Wanderung führt bergauf bis zur Hauptkreuzung in Victoria. Links sehen Sie ein steinernes Kreuz und einen Brunnen. Das Steinkreuz ähnelt vielen Kreuzen auf Gozo. Der Brunnen an der Mauer wurde 1881 gebaut. Er wurde jüngst renoviert, weil Teile seines Steinwerks als Folge von Erosion abbröckelten. In der Vergangenheit diente dieser Brunnen als Rast- und Trinkplatz für die Esel und 18
Pferde von Leuten, die aus der Umgebung nach Victoria kamen. Gehen Sie geradeaus in die Triq Taħt Putirjal, bis sich ein weiter Raum zu Ihrer Linken öffnet, wo Sie eine Statue von Ġorg Pisani, einem gozitanischen Dichter, sehen. Hier ermöglicht Ihnen die Busstation volle Mobilität und ein Touristenbüro kann Ihnen jede Information geben, wo immer Sie hin wollen.
Schnipsel DIE ZITADELLE
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Die Zitadelle ist einer von Gozos baulichen und historischen Schwerpunkten. Ihr Ursprung ist ungewiss. Die frühesten kulturellen Überreste datieren aus der Tempelzeit etwa 3500 v. Chr. Das erste schriftliche Dokument für eine Festung stammt von 1241; danach wurde die Zitadelle mehrfach von fremden Eroberern besetzt. Die heutige Struktur besteht seit den frühen 1600er Jahren, als die Ritter sie unter dem Großmeister Wignacourt neu aufbauten, so, wie sie heute aussieht. Nachts suchten die Einheimischen in der Zitadelle Schutz. Tatsächlich mussten alle Gozitaner bis 1637 die Nacht in der Zitadelle verbringen. Einziger Zugang war eine Zugbrücke und rund um die Zitadelle, oder das “Castello”, wie sie sie nannten, gab es einen Graben.
DAS GOLDENE KALB
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Die Zitadelle
Die Legende sagt, dass Gold aus dem goldenen Sand am Ta’ Gelmus Hügel gewonnen wird. Das förderte den Glauben, dass irgendwo immer noch ein goldenes Kalb versteckt sei. Die Legende erzählt, dass der hart arbeitende Bauer Sidor 19
für das ärmliche Dasein seiner Famile unglaublich schaffen musste und oft von Gold träumte. Eines Tages wurde sein Traum wahr. Er fand tatsächlich ein goldenes Kalb, polierte es, packet es ein und ging zum Dorfgoldschmied Calogero. Dieser konnte es zunächst nicht fassen, entwarf dann aber schnell einen Plan, um in den Besitz des unbezahlbaren goldenen Kalbs zu gelangen. Es hatte seine Gier und seine Machtsucht geweckt. Er erklärte Sidor, dass er den auf seinen Feldern gefundenen Schatz nicht behalten könne, weil nach dem Gesetz des Großmeisters so wertvolle Dinge Eigentum der Inselverwaltung seien. Mit vorgetäuschter Großzügigkeit und Sympathie gab Calogero Sidor etwas Geld für die goldene Statue und erklärte ihm, dass er ihm durch die Übernahme viel Aufwand ersparen würde. Sidor ging nach Hause zurück, ohne zu wissen, dass er soeben hereingelegt worden war. Als er alles seiner Frau erzählte, war sie wütend und sorgte dafür, dass der Großmeister davon erfuhr. Calogero erklärte sich für unschuldig, aber er wurde lebenslang eingesperrt. Er starb, ohne das Versteck des goldenen Kalbs zu verraten.
EINE ALTE NISCHE
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Als sie 1773 gebaut wurde, stand diese Nische allein auf weiter Flur, weit weg von menschlichen Siedlungen. Die Nische 20
zeigt einen Engel beim Besuch Unserer Lieben Frau. Ihr bauliches Design ist bemerkenswert. Ein Steinbalkon vor der Nische steht auf drei getrennten Steinsäulen, die ein symmetrisches dreidimensionales Design bilden. In der Vergangenheit soll die Nische viele Pilger angezogen haben. Nahe der Nische wurden Rosenkränze gebetet, gefolgt von einem Sermon durch einen Priester auf dem Balkon. Einige Ortshistoriker glauben, dass die Nische eine Landschaftskapelle war, die aufgelassen wurde und somit verfiel.
UNSERE LIEBE GNÄDIGE FRAU
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Diese Kapelle steht auf dem Weg zum Wied il-Għasri (L-Għasri Tal). Sie ist der Gnade der Jungfrau Maria gewidmet und das Fest wird am zweiten Sonntag im Oktober gefeiert Die Kapelle wurde 1739 gebaut und zog bald Fromme von der gesamten Insel an. Sie wurde 1754 größer und neu aufgebaut und 1789 geweiht, sodass sie die erste geweihte Landschaftskapelle auf Gozo war. Sie blieb 161 Jahre lang die einzige. Die Kapelle fungierte von 1872 bis 1921 als Zweitkirche für das Dorf l-Għasrivon. Die Altarmalerei stammt von Francesco Zahra und zeigt die Jungfrau Maria, umgeben von Engeln, wie sie unter ihrem Mantel einen Menschen vor dem Teufel versteckt.
SALZPFANNEN
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Es wird berichtet, dass ein reicher Uhrmacher aus Iż-Żebbuġ in Gozo große Reichtümer besaß. Seine Gier war unermesslich. Eines Tages beschloss der Uhrmacher, sein Glück mit der Salzgewinnung zu machen. Deshalb beauftragte er einige Arbeiter, die Salzpfannen im weichen Küstenkalkstein zu formen. Aber das Auffüllen der Salzpfannen mit Salzwasser erwies sich als mühselig, denn der Meeresspiegel lag 15m tiefer. Weil die zerklüftete Küstenlinie voller Höhlen und Tunnel ist, entschied er, einen Schacht hinunter zu einem der Tunnel zu graben. Wenn also die Wellen auf die Küste schlugen, würde das Wasser in den Schacht gelangen und nach oben kommen, um die Salzpfannen mit Meerwasser zu füllen. Der Schacht wurde im Sommer gegraben, im Winter sollten die erwünschten Effekte eintreten. Tatsächlich wurde das Wasser im Winter durch den Schacht nach oben gedrückt und alle Salzpfannen gefüllt. Aber das Gebiet der Salzpfannen war aus porösem Fels und das Salzwasser wurde von den Felsen absorbiert anstatt zu verdunsten. Noch schlimmer war, dass bei sehr rauer See das Meerwasser über ein großes Gebiet von mehreren Kilometern gespritzt wurde und die Nutzpflanzen zerstörte. Die Bauern waren über die Bedrohung ihrer Lebensgrundlage sehr verärgert und füllten den Schacht mit großen Felsen auf.
IL QOLLA L-BAJDA GESCHÜTZ
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Dieses Geschütz wurde 1716 gebaut und mit sechs Kanonen ausgestattet. Im Zweiten Weltkrieg diente es als Beobachtungsposten Nr. 5. Später in den 1980er Jahren wurde es von einem privaten Unternehmen als Disko genutzt. Dieses Geschütz ist eins der beiden überlebenden auf der Insel; das andere steht in Qala.
TAL-MERZUQ HÜGEL
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Der Tal-Merzuq Hügel ist ein Ort populärer Religion, Mythen und Legenden. Danach sah man einst schwarzen Rauch aus dem Berg aufsteigen, was zu dem Glauben führte, es sei ein Vulkan, aber das ist absurd. Eine andere Legende sagt, dass Gott das Volk von Gozo bestrafte, indem er die Insel drei volle Tage in Dunkelheit hüllte. Am Ende sah man einen Lichtstrahl (merżuq) aus dem Hügel kommen (daher der Name Tal-Merżuq). Die erste Christusstatue wurde auf dem Hügel 1904 aufgestellt, als Gozo Jesus dem Auferstandenen gewidmet wurde (das führte zu dem populären Namen Tas-Salvatur) und sie ein früheres Holzkreuz ersetzte. Die erste Christusstatue war nicht wetterfest und wurde in den 1960er Jahren ersetzt. Die zweite Statue wurde zerstört, als ihr Stützpodest durch ein Gewitter vernichtet wurde. Teile dieser Statue liegen noch 21
Tas-Salvatur
immer verstreut auf der Hügelspitze. Die heutige Statue ist aus verstärktem Beton und hat bis jetzt überlebt!
DIE KIRCHE UNSERER LIEBEN GNÄDIGEN FRAU
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Die Hauptaltarmalerei zeigt Unsere Liebe Gnädige Frau und eine Prozession in die Kirche. Sie wurde von dem Künstler Stefano Erardi erstellt. Bis 1968 kam das Domkapitel am zweiten Sonntag im Januar immer als Prozession zur Kirche. Diese Prozession wurde zum Gedenken an ein Gelöbnis durchgeführt, das sich auf die wiederholten Erdbeben vom 11. Januar bezog; diese erschütterten die Malteser Inseln massiv und verursachten immense Zerstörungen. Viele Gozitaner gelobten, die Kirche zu besuchen und Danksagungen an Unsere Liebe Frau zu richten. Das Tabernakel auf dem Hochaltar ist aus gozitanischem Alabaster aus dem Dorf Iż-Żebbuġ. 22
Das Kruzifix über dem Altar der dritten Kapelle links soll Wunder vollbringen können und ist künstlerisch sehr wertvoll. Es geht zurück auf das 17. Jahrhundert und gehörte einem reichen Mann aus Messina auf Sizilien. Eines Tages verbrannte das Haus, in dem es sich befand und das Feuer verschonte nur das Kruzifix. Bei anderer Gelegenheit war das Kruzifix auf einem Schoner nach Syrakus, als ein furchtbarer Sturm ausbrach. Die Crew gelobte, im Fall des Überlebens das Kruzifix denen zu schenken, in deren Heimat sie landen würden. Dieser Ort war zufällig Malta, deshalb wurde es Unserer Lieben Frau-Kirche in Valletta gespendet. Dann wechselte es den Besitzer und ging an Canon Aguis de Soldani, der es den Kapuzinermönchen schenkte. Unter dem Kruzifix liegt die Leiche von St. Fortunatus dem Märtyrer. Die Leiche von St. Facundas liegt in der gegenüber liegenden Kapelle und Fra Baskal aus IżŻebbuġ wurde in der Krypta der Kirche begraben.
Informationen WEBSEITEN: www.gozo.gov.mt www.visitgozo.com www.ecogozo.com www.gozochannel.com
TOURISTEN-INFORMATION IN GOZO: No. 17, Independence Square, Victoria, Gozo, VCT 1021 Tel: (+356) 22915452 ÖFFNUNGSZEITEN: Montag bis Samstag: 09:00 bis 17:30 (Letzter Einlass 17:15) Sonntags und an öffentlichen Feiertagen*: 09:00 bis 13:00 (Letzter Einlass 12:45) Note: *außer am Weihnachtstag, Neujahr, Karfreitag und Ostersonntag
BUSFAHRPLÄNE: www.transport.gov.mt
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Photographie von: GEORGE SCERRI PAUL SCICLUNA JOHN ZAMMIT
TED ATTARD DANIEL CILIA ANALISE FALZON
Sendero Xlendi
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