caliber 03/2023 Leseprobe

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März 2023 € 6,50 Finnisches Chamäleon Sako S20 Precision .308 Win. Medienpartner 3 Masterpiece Arms • DS9 Hybrid 3x PHX Phoenix • Predator • Redback Gen 2 • Drake Production Neue 9x19-Matchpistolen im Test Pump Action mit Reserve Mossberg 590S mit TactaLoad-Schaft Methodak-Kurs IHK-zertifizierter Schießausbilder Schalldämpfer-Reinigung Mythos & Realität HIGHLIGHTS!

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Liebe Leserin, lieber Leser,

im letzten Editorial „Innenministerin auf Irrwegen“ mussten wir über geplante Waffenrechtsverschärfungen berichten und an dieser Stelle zitieren wir nun auszugsweise BDS-Präsident Friedrich Gepperth, der im Nachgang die Sachverhältnisse relativierte. Im BDS-Infobrief vom Januar 2023 geht er auch explizit auf die eventuell voreilige Briefgenerator-Aktion des VDB sowie bedauerlichen Unstimmigkeiten zwischen unseren Interessensvertretern/Verbänden ein. Wir wollen uns hier jedoch auf das Wesentliche beschränken:

Alles halb so wild?

„Der bekanntgewordene Referentenentwurf aus dem Haus von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der eine Vielzahl von völlig ungerechtfertigten Verschärfungen vorsieht, ist auf der höchsten Abstimmungsstufe der Regierungskoalition von der FDP als inakzeptabel zurückgewiesen worden. Es ist fraglich, ob dieser Entwurf überhaupt noch in die Abstimmung zwischen Ministerien geht. Diese wäre zwingend durchzuführen, bevor der BDS und andere Betroffenenverbände den Entwurf of ziell erhalten, um in der Sache Stellung nehmen zu können und das alles hat zu geschehen, bevor der Entwurf in den Bundestag eingebracht werden kann. Erst dann beginnt die eigentliche Gesetzgebung…Wir vertrauen darauf, dass die FDP, die bereits einmal im Koalitionsvertrag 2009 eine Verschärfung des Waffenrechts ausgeschlossen hat, die Interessen der Legalwaffenbesitzer entsprechend berücksichtigt und damit zum Beispiel ein Halbautomatenverbot nicht vorstellbar ist. Wir vertrauen auch darauf, dass die Fachleute im Bundesinnenministerium, beim Bundeskriminalamt, der Polizei und anderen Behörden gehört werden und ein Gesetzentwurf an der Realität ausgerichtet wird. Wir setzen ferner darauf, dass bei SPD und Bündnis90/Die Grünen die grundrechtlich geschützten Rechte von Sportschützen, Jägern, Sammlern, Handel, Industrie etc. geachtet werden und Rationalität das Handeln bestimmt und nicht Polemik.“

Da bleibt unsererseits nur zu hoffen, dass die Hoffnungen des BDS-Präsidenten wahr werden und der bittere Kelch einer weiteren, völlig unnötigen und weltfremden Waffengesetzverschärfung an uns vorbeigeht!

In diesem Sinne,

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Chefredakteur Stefan Perey

Das Titelblatt schmücken die neuen 9x19-Matchpistolen MasterPiece Arms DS9 Hybrid aus den USA und Phoenix Drake Production aus der Schweiz sowie das Sako S20 Precision-Repetiergewehr in .308 Winchester, aufgerüstet mit Recknagel-Montage, Steiner Optik Ranger 8-Zielfernrohr 2-16x50 und Atlas BT10-Zweibein. (Titelfotos: Dieter Licht, Michael Fischer)

TITELTHEMA

Drei neue Phoenix-Pistolen aus der Schweiz Seite 6

MasterPiece Arms DS9 Hybrid Seite 22

LANGWAFFEN

Sako S20 Precision in .308 Win. Seite 16

Mossberg 590S mit TactaLoad-Schaft Seite 28

MESSEBERICHT

SHOT Show 2023-Highlights Seite 38

SCHIESSPRAXIS Schalldämpfer-Reinigung Seite 32 Methodak IHK geprüfter Schießausbilder

OPTIK

MAK Pro-Zielfernrohr 1-6x24i HD

AUSRÜSTUNG

46

Schweizer Qualität: Drei Phoenix-Matchpistolen in 9x19 im Test, hier die Redback Gen.2 Light Optik mit Sondergriffschalen. Seite 6

50

54

Südstaaten-Schönheit: MasterPiece Arms (MPA) DS9 Hybrid in 9 mm Luger im Test.

Seite 22

Finnisches Chamäleon: Modulare, wandelbare Sako S20 Precision in der Erprobung. Seite 16

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INHALT
Seite
Shield
Seite
RMSx Minileuchtpunktvisier Seite
Magazinladehilfe Nine Reloaded Seite 58 LRA Neigungsanzeiger Seite 60 5.11 Tactical Magazintaschen Seite 68
IPSC Level II-Schießkino-Match Seite 70 DIES & DAS Bestellservice Seite 62 Magazin Seite 74 Impressum Seite 82
WETTKAMPFBERICHTE

Viel Rauch um Nichts?

Schalldämpfer-Reinigung – Mythen und Realitäten.

Seite 32

Unsere News-Highlights-Selektion.

Seite 38

Methodak-Lehrgang zum IHKzertifizierten Schießausbilder. Seite 46

Durchgeblickt: MAK Pro-Zielfernrohr 1-6x24i HD im Test.

Seite 50

Taktisch aufgewerteter Klassiker: Mossberg 590S mit TactaLoad Flash 5-Schaft. Seite 28 SHOT Show 2023:
TITELTHEMA Phoenix Predator, Redback Gen.2 & Drake Production in 9 mm Luger im Test 6 caliber 3/2023
Schweizer Elite in 9 mm Luger (von oben): Die Phoenix Drake Production, Redback Gen.2 Light Optik und Predator Optik.

Eidgenössisches Edeltrio

Die PHX Phoenix AG ist in jüngster Vergangenheit nicht nur an einen neuen Produktionsstandort in den Kanton Bern umgezogen, sondern hat zahlreiche neue Pistolenmodelle zu bieten. Wir haben gleich drei Pistolen getestet, darunter auch das Modell Predator, das mit einem Einstiegspreis von rund 2.500 Euro inklusive Rotpunktvisier die Schweizer Qualität erschwinglich macht.

Führender Kopf der PHX Phoenix AG ist der routinierte IPSC-Schütze Armin Landolt, der als ehemaliges Mitglied des schweizerischen Nationalkaders reichlich Erfahrung und Erfolge im dynamischen Schießsport vorweisen kann. Schon früh gefiel ihm vor allem die Grundkonstruktion des tschechischen Ganzstahlklassikers CZ 75, der noch heute bekanntermaßen in Gestalt von Weiterentwicklungen wie der CZ Shadow 2 (OR) oder CZ TS 2 Orange in der IPSC/ActionWelt äußerst beliebt ist. Die Geschichte der Schweizer CZ-75-Ableger begann bereits

Mitte der 1980er Jahre mit der Firma Industrial Technology & Machines AG (ITM) in Solothurn und den Pistolenmodellen AT-84 und AT-88. Aus diesem relativ glücklosen Projekt entstand um 1990 dann die Firma Sphinx mit ihrer AT 2000-Baureihe. 2001 folgte die technisch fortgeschrittene, schwere Sphinx 3000er-Serie. 2012 wurde das Unternehmen Sphinx System AG in Matten bei Interlaken an die schweizerische KRISS Group S.A. mit USA-Niederlassung verkauft, die wiederum für die auf den ersten Blick ungewöhnlichen Vector Maschinenpistolen/Pistolenkarabi-

caliber-Abzugsprofil: Phoenix Drake SA

ner bekannt ist (siehe Titelthema in caliber 2/2021). Drei Jahre später musste Sphinx allerdings Insolvenz anmelden. Wie ein Phönix aus der Asche erblickte dann der neu gegründete, schweizerische Pistolenhersteller mit dem fast schon ironisch anmutenden Firmennamen PHX Phoenix AG im Jahr 2018

Die Abzugsdiagramme des Trios fallen alle sehr ähnlich aus, deshalb steht hier die Drake Production beispielhaft für alle. Der Double-Action-Abzug (grün) fällt geringfügig länger aus als bei einigen anderen DA/SA-Pistolen überzeugt aber mit nur 3.400 Gramm Abzugsgewicht. Beim Single-ActionAbzug mit rund 1.300 Gramm entfällt rund die Hälfte auf den Vorzug.

Die Predator Optik (links) und Redback Gen.2 Light Optik (rechts) weisen 113 mm lange Läufe und die Drake Production einen 127 mm langen Lauf auf. Alle drei Modelle verfügen über eine Schnittstelle für die angesagten Minileuchtpunktvisiere.

Abzugsgewicht (kg) 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
Weg (mm)
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Finnisches Cham

Als gleichermaßen für Jagd und Sport geeignetes „Hybridgewehr“ bezeichnet der finnische Hersteller seine vor drei Jahren erstmals vorgestellte, modular aufgebaute sowie wandelbare Repetierer-Serie Sako S20 in den acht Kalibern 6,5 Creedmoor, .308 Winchester, .243 Winchester, .30-06 Springfield, .270 Winchester, 6,5 PRC, 7 mm Remington Magnum und .300 Winchester Magnum. Wir haben einer Sako S20 Precision in .308 Winchester auf den Zahn gefühlt.

Das Herzstück der S20 in den Hauptkon gurationen „Hunter“ und „Precision“ ist ein auf den ersten Blick verborgenes Aluminiumchassis, das Sako schon vor mehr als drei Dekaden mit dem Scharfschützengewehr TRG-21/41 in .308 Winchester/.338 Lapua Magnum einführte (exakt 1991, siehe erster Testbericht in caliber 3/1992). Der stählerne Systemkasten der Sako S20 mit Vförmiger Unterseite wird über seine gesamte Länge in dem Leichtmetallträger gebettet, wobei drei Systemschrauben

die beiden Hauptbauteile miteinander verbinden. Auf der Oberseite des Systemkastens be nden sich zwei integrale Picatinny-Optikmontagebasen für die Anbringung eines Zielfernrohrs. Im Systemkasten beheimatet ist ein Zylinderverschluss aus rostträgem Stahl mit drei Verriegelungswarzen und 60-GradÖffnungswinkel. Die drei Riegelwarzen sind als Dreieck mit abgerundeten Ecken und abge achten Seiten ausgebildet. Durch geschickte Anordnung von Auszieher und Auswerfer im Verschlusskopf

werden sie an keiner Stelle geschwächt. Der Kammerstoßboden umschließt den Patronenboden vollständig. Ein durch zu hohen Gasdruck auftretender Zündhütchendurchbläser wird über eine 10 mm hinter dem Kammerstoßboden angebrachte 2,5-mm-Bohrung zur linken Seite aus dem Gesichtsfeld des Schützen ferngehalten. Der kaltgehämmerte Lauf in 20“/510 mm oder 24“/610 mm Länge steht in zwei Konturen als kannelierter, leichter Jagdlauf mit 18 mm Außendurchmesser sowie als mittelschwerer,

Akkurater Allrounder: Das Sako S20 Precision im Standardkaliber .308 Winchester, aufgerüstet mit einem Steiner Ranger 8-Zielfernrohr in 2-16x50 sowie einem Atlas BT10-Zweibein.
LANGWAFFEN Sako S20 Precision in .308 Winchester 16 caliber 3/2023

äle n

Das mit Zusatzausrüstung 4,9 kg schwere Sako S20 mit 61cm langem Matchlauf in der anderen Seitenansicht.

zylindrischer Matchlauf mit 20 mm Außendurchmesser zur Auswahl und besitzt an der Mündung ein 5/8-24 UNEF-Gewinde. Zudem kann man bei der Ober ächenbeschichtung der stählernen Hauptbauteile zwischen schwarzer Brünierung oder grauem Cerakote-Finish wählen.

Harter Kern, weiche Schale

Der harte Kern in Gestalt des Aluchassis wird von einem formschönen, modernen Schaft aus glasfaserverstärktem Polymerkunststoff umkleidet. Hierbei darf man die „weiche Schale“ nur sprichwörtlich verstehen, denn der Synthetikschaft ist außerordentlich robust und widerstandsfähig. Die hintere und vordere Schaftpartie sind austauschbar, wobei der „Hunter“-Hinterschaft als Daumenlochschaft ausgestaltet ist und der „Precision“-Hinterschaft durch seinen vertikalen Pistolengriff besticht.

Der Systemkasten mit V-förmiger Unterseite sitzt toleranzarm im Aluchassis mit Rückstoßgegenlager. Alle im Schuss entstehenden Kräfte werden in den Schaft abgeleitet.

Die Vorderschäfte unterscheiden sich vor allem dadurch, dass die „Precision“-Ausführung zusätzliche M-LOK-Schnittstellen aufweist. Die Hinterschaftlänge (Length of Pull, LOP) kann mit Zwischenlagen variiert, die Schaftkappe auch in der Höhenposition eingestellt und die Schaft-

backe nach Betätigung einer Drucktaste einfach nach oben gezogen und so in der Höhe mit sechs Festpositionen passend justiert werden. Eine Skala zeigt die gewählte Einstellung der Wangenau age an. Die Schäfte sind mit Buchsen für Schnellwechsel-Riemenbügel ausgestattet.

Harter Kern: Die modulare Skandinavierin offenbart im teilzerlegten Zustand ihr Leichtmetallchassis.
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Doppelreihiges Meisterstück

Südstaaten-Schönheit: Die MasterPiece Arms DS9 Hybrid in 9x19 ist eine grundsolide Ganzstahlpistole nach 1911erBaumuster mit zweiteiligem Rahmen und Griffunterbau aus Leichtmetall.

KURZWAFFEN
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MasterPiece Arms DS9 Hybrid in 9 mm Luger

MasterPiece Arms (MPA) dürfte seit der Vorstellung des wettkampftauglichen PRS/IPRF-Repetierers in caliber 11-12/2022 bei uns bereits an Popularität gewonnen haben. Doch der US-Hersteller baut auch attraktive 2011er-Matchpistolen und was die DS9 Hybrid in 9 mm Luger zu bieten hat, wollten wir herausfinden.

Der vielseitige US-Produzent nimmt mit dem Firmennamen „Masterpiece“ (Meisterstück) den Mund zumindest bis dato nicht zu voll, was die erstklassige Zylinderverschlussbüchse PMR Pro II in unseren Erprobungen bewiesen hat. MPA aus der Nähe von Atlanta, Georgia, ist ein junges Unternehmen, das im Jahr 2000 von Garry Poole gegründet wurde. Heute beschäftigt man etwa 45 Angestellte in einer rund 1.800 m 2 großen Fabrikhalle. Laut Afmer-Report fertigte MasterPiece Arms im Jahr 2020 etwa 7.500 Pistolen, ein großer Teil entfällt dabei auf die Defender-Linie, die eher an eine Maschinenpistole erinnert und nichts mit den sportlichen 2011 zu tun hat. Zudem produzierte man 1.675 Matchrepetierer wie die PMR Pro II. Den hohen Anspruch an sich selbst untermauert man durch hochwertige Materialien und aufwendige Fertigung. Bauteile wie Griffstück, Verschluss, Beavertail, Verschlussfanghebel, Schlagbolzen, Auszieher und Magazintrichter werden nach alter Väter Sitte aus dem Vollen herausgearbeitet. Rationelle Fertigungsmethoden wie MIM (Metal Injection Molding) und

Matchpistole aus der Manufaktur: In vielen Ausstattungsdetails kann die DS9 Hybrid am Computer individuell konfiguriert werden.

Selbstverständlich besitzt die MPA DS9 Hybrid praxisnahe Features wie eine beidseitige Sicherung und eine vollverstellbare Visierung mit leicht auswechselbarem, rotem Leucht fi berkorn für die schnelle Zielerfassung.

Gussteile sind tabu. Die Hauptbestandteile wie Verschluss und Griffstück werden von Hand geläppt und aufeinander eingepasst. Ein Doug-Koenig-Hammer sowie die korrespondierenden Abzugssystemteile gehören hier zum goldenen Standard. Die Lauffertigung findet auch im eigenen Hause statt. Man hat sich bei MPA auf High-Capacity-Pistolen des 1911er-Bautyps fokussiert, worauf das Kürzel DS (Double Stack = doppelreihig) in der Modellreihe hindeutet. Klassische 1911-Pistolen mit schlankem Griffstück für einreihige „Single Stack“-Magazine sucht man beim Hersteller aus den Südstaaten jedoch vergeblich. Die Pistolen von MPA sind für dynamische Disziplinen wie IPSC, IDPA oder Steel Challenge ausgelegt. Im Land der schier unbegrenzten Möglichkeiten, in dem auch in den meisten Bundesstaaten eine Waffe getragen werden kann, darf natürlich eine Commander-Version mit 4,25“/108 mm Lauflänge und Leichtmetallgriffstück im Produktportfolio nicht fehlen. Uns stellte der Generalimporteur für den deutschsprachigen Raum, Thomas Wenger, jedoch eine DS 9 Hybrid für sportliche Einsatzfelder zur Verfügung.

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LANGWAFFEN Mossberg 590S in 12/76 mit TactaLoad Flash-5 Hinterschaft

Gib mir Fünf!

Taktisch aufgewerteter Klassiker: Wir haben die Pump Action-Flinte Mossberg 590S in 12/76 zusammen mit dem TactaLoad Flash 5-Hinterschaft intensiv erprobt.

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Die Gesamtansicht der Vorderschaftrepetierflinte mit montiertem TactaLoad Flash 5-Hinterschaft aus Kunststoff verdeutlicht die veränderten Proportionen. Der Schaft ist aufgrund des internen Patronencontainers etwas voluminöser.

In Kombination mit einer Mossberg 590S-Vorderschaftrepetierflinte erprobten wir den neu auf dem deutschen Markt erhältlichen Flash-5-Hinterschaft der US-Firma TactaLoad, der fünf Reservepatronen bereithält, auf die im Falle des Falles blitzschnell zugegriffen werden kann.

Keine Frage, Pump-Action-Flinten wie die Mossberg 500/590, Remington 870 oder Winchester 12/1200/1300 zählen zu den seit Jahrzehnten bewährten Klassikern im Glattläufer-Marktsegment, wobei interessante Neuzugänge wie beispielsweise die weitaus moderner anmutende Benelli Nova aus Italien durchaus eine Bereicherung darstellen.

Kurze Retrospektive

In den USA zählen Slide-Action- oder Pump-Action-Flinten aufgrund ihrer Robustheit, Zuverlässigkeit, einfachen Handhabung und bezahlbaren Preise bei imposanter Zielballistik zu den „Brot & Butter“-Waffen. Sie sind für Jagd, Sport oder zur Heimverteidigung gerade in ländlichen Gegenden in vielen Haushalten vertreten. Das Urmodell des 1919 gegründeten US-Herstellers O.F. Mossberg & Sons aus New Haven, Connecticut, erblickte in Gestalt der Mossberg 500 vor über 60 Jahren 1961 das Licht der Welt. Schon in den 1970er Jahren wurde die Pump-ActionFlinte auch dienstlich beim US-Militär genutzt. Allerdings versagte die Flinte bei einem MIL-SPEC 3443E-Standardtest, der unter anderem 3.000 Schuss mit maximal zwei Funktionsstörungen fordert. Daraufhin wurde die M500 im Detail verbessert, was aber wiederum höhere Kosten verursachte. Um die 5.900 Flinten waren schließlich im Dienst bei der Marine und Küstenwache, bis 1987 die speziell für das

Militär konzipierte Mossberg M590 auf dem Markt erschien. Aufgrund einer NavyAnfrage wurde die M590 mit einem dickeren Lauf, einem längeren Magazinrohr sowie einem Laufmantel und einer Bajonetthalterung versehen, die als M590A1 die Standardflinte des US-Militärs wurde. Die M500/590-Serie mit beidseitigen Vorderschaftführungsschienen, doppeltem Auswerfer und Schiebesicherung besitzt zwar einen leichtgewichtigeren Aluminiumsystemkasten, doch die im Repetiervorgang beanspruchten Bauteile bestehen aus Stahl.

Neue Mossberg 590S

Basierend auf der Grundkonstruktion der Bestseller M500/590 erschien erst Ende des Vorjahres die Mossberg 590S, die uns als Testwaffe zur Verfügung stand. Das Besondere dieser Flinte ist, dass ihr Zuführsystem überarbeitet wurde, um auch die angesagte Flintenmunition mit extrem kurzen Hülsen – sogenannte „Short Shells“ oder „Mini Shells“ – funktionszuverlässig verdauen zu können. Diese „Shortys“ von namhaften Munitionsherstellern wie beispielsweise Aguila oder Federal besitzen Hülsenlängen von nur 45 mm gegenüber konventionellen Schrotpatronen mit 67,5 mm, 70 mm, 76 mm oder Super Magnum-Patronen mit gar 89 mm langen Hülsen. Die Vorteile dieser Minipatronen ist die gesteigerte Magazinkapazität bei verringertem Rück-

stoßverhalten, was natürlich nicht ohne Leistungseinbußen in der zielballistischen Wirkung einhergeht. Die uns vorliegende, im Leerzustand 3.065 Gramm schwere und ein Meter lange Mossberg 590S im mattschwarzem Finish mit Kunststoffschäftung und Perlkornvisierung verfügt über einen 18,5“/470-mm-Lauf und in dem darunter befindlichen Röhrenmagazin können 9 Patronen in 12/45, 6 Patronen in 12/70 oder 5 Patronen in 12/76 geladen werden – natürlich stets plus einer weiteren Patrone im Lager. Der Systemkasten mit vier durch Kunststoffstopfen verschlossenen Gewindebohrungen ist für die Montage einer Picatinnyschiene vorbereitet. Der 47cm lange Lauf ist mit einem Zylinderchoke versehen und für Stahlschrotbeschuss gestempelt. Selbstverständlich gibt es auch die Mossberg 590S in zahlreichen Modellausführungen, beispielsweise mit 20“/510-mm-Lauf oder Ghost-Ring-Visierung. Die uns vorliegende Waffe kostet 1.025 Euro.

TactaLoad Flash 5

Unsere Testwaffe war mit dem patentierten Flash-5-Hinterschaft der US-Firma TactaLoad LLC aus Covington, Louisiana, mit einem internen Container für fünf Reservepatronen ausgerüstet. Bekanntermaßen existieren auf dem Nachrüstund Tuningmarkt unzählige Haltevorrichtungen für Reserveflintenmunition aus Leichtmetall oder Kunststoff. Der ge-

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Schalldämpferpflege

MythenundRealitäten

In einem umfangreichen Praxistest wollten wir herausfinden, welche Reinigungsergebnisse mit den Schalldämpferreinigern von Herstellern wie Ballistol, Fluna Tec, Liqui Moly und SchleTek realisiert werden können.

Reinigen Sie denn den Auspuff Ihres Autos? Auf die Frage „Reinigen Sie Ihre Schalldämpfer?“, erhielt man früher meist statt einer Antwort genau diese süffisante Gegenfrage. Sie schien berechtigt, schließlich waren die Gesprächspartner meist Angehörige von Militär und Polizei, deren waffentechnische Ausrüstung durchweg auf

Funktionssicherheit und Langlebigkeit konstruiert ist. Bei Stahl-, Inconel-, Titan- und ähnlichen Konstruktionen führt ein Verschmauchen zwar längerfristig zu Leistungseinbußen bei der Dämpfung, aber Korrosion ist hier üblicherweise kein Thema und wenn, dann ist die Reduzierung der Haltbarkeit nicht erkennbar oder relevant.

Korrosion bei Alu-Dämpfern

Seit einigen Jahren gehören aber auch Jäger zum Nutzerkreis. Diese Gruppe bevorzugt überwiegend nicht die schweren „Arbeitspferde“, sondern filigrane, auf Dämpfungsleistung und Gewichtsreduzierung optimierte Aluminium-Modelle.

SCHIESSPRAXIS Fünf Schalldämpferreiniger von 4 Herstellern im Praxistest 32 caliber 3/2023

Ohne oder mit der falschen Pflege gibt es dann gute Chancen, dass der AuspuffVergleich ungewollt zutrifft: Innerhalb weniger Jahre gibt es Löcher. Richtig gelesen, das Aluminium des Schalldämpfers zeigt zwar keine unschönen Roststellen wie man sie bei Autos oder Waffen verabscheut, aber es kann korrodieren. Der Grund dafür sind die unverbrannten Pulverrückstände, die sich im Inneren ablagern. Diese sind hygroskopisch, ziehen also Wasser an und bilden so eine saure Verbindung. Aluminium widersteht diesem Prozess trotz Eloxierung nicht lange, dafür ist die Eloxalschicht zu dünn. In der Folge beginnt die Korrosion und zerstört im schlimmsten Fall den Dämpfer. Dieses Problem betrifft übrigens alle Hersteller. Abhilfe schafft da neben dem sorgfältigen Trocknen nach dem Schießen vor allem die Reinigung des Dämpfers.

Sauber ohne Ultraschallbad?

Besitzer von zerlegbaren Schalldämpfern haben es naturgemäß einfacher mit dem Reinigen. Bereits nach dem Einweichen mit Öl lassen sich die Rückstände meist recht gut entfernen. Bei nicht zerlegbaren Dämpfern gestaltet sich das Ganze dagegen deutlich komplizierter –meist war bisher das Ultraschallbad die einzige Möglichkeit, um den Schmauch zu lösen. Mit den professionellen Schalldämpferreinigungslösungen versprechen nun die Hersteller Ballistol, Fluna -

tec, LiquiMoli und SchleTek auch ohne teure Gerätschaften Abhilfe. Wir wollten wissen, wie gut das im Gegensatz zur traditionellen Methode klappt und so begannen voller Spannung und Erwartung unsere Erprobungen.

Fünf A-Tec-Dämpfer, 5.000 KK-Patronen

Damit man etwas reinigen kann, muss es erst einmal dreckig sein, richtig dreckig. Deshalb haben wir in Kombination mit einer Glock G44 fünf A-Tec CMM4 mit jeweils 1.000 Schuss .22 Long Rifle Munition beschossen, einem gleichmäßigen Mix aus Standard- und HV-Munition. Die Randfeuerpatronen sind vor allem mit gefetteten Bleigeschossen bekannt dafür, im Dauergebrauch viele Rückstände in Waffen und Schalldämpfern zu hinterlassen. Das Schießen erfolgte in 10 schnellen Serien zu je 100 Schuss. Hierbei wurden 10 G44-Magazine mit je 10 Schuss geladen, sodass 100 Patronen in weniger als zwei Minuten verfeuert waren. Danach durfte der Schalldämpfer bis zur nächsten Runde auskühlen. Nach jeweils 1.000 Schuss ergab sich bei allen Dämpfern das gleiche Bild: Jeder hatte rund 6 Gramm Gewicht zugelegt. Zwar fielen aus allen Testdämpfern durch bloßes Schütteln noch kleinere Mengen der porösen Pulverreste heraus, doch beim Blick in die Schalldämpfer zeigte sich überall das identische Bild: Eine durchgängige, kräftig eingebrannte Ver-

schmauchung, am stärksten ausgeprägt in der ersten Kammer und auf der ersten Blende. Obwohl es sich beim CMM4 (aktuelles Nachfolgermodell CMM6) um einen zerlegbaren Schalldämpfer handelt, schraubten wir unsere Testlinge nur zur Kontrolle und für Fotos auseinander. Zu keinem Zeitpunkt im Test fand eine mechanische Reinigung an den Innenseiten oder den Blenden statt. Die Reinigungsergebnisse sind insofern durchaus auf verschweißte oder verklebte Dämpfer mit ähnlicher Geometrie übertragbar.

Natürlich wurden die einzelnen Schalldämpfer in der intensiven Testphase so heiß, dass sie sich nur noch mit Handschuhen abschrauben ließen.

Ausreichend vorgeladene Reservemagazine, zehn an der Zahl, verkürzten die reine Schießzeit.
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Insgesamt wurden 5.000 Schuss abgegen.

GRÖSSER IST BESSER

Wie beim US-Traditionskaliber .45 Auto gilt auch bei der 45. Austragung der weltweit größten Waffenfachmesse das beliebte Ami-Motto „Bigger is better“. Wir präsentieren eine kleine Auswahl der unserer Meinung nach interessantesten Neuheiten.

In der Welt der Faustfeuerwaffen kann man zwei kleine Trendströmungen ausmachen, die schnell auf den Punkt gebracht sind:

1. Ursprünglich für Dienst und Gebrauch konzipierte, standardmäßige Polymerrahmenpistolen werden mit Metallgriffstücken oder sportlicher Ausstattung immer weiter aufgerüstet.

2. Das anhaltende Revival der 10 mm Auto in den USA. Die einst vom Combat-Guru Jeff Cooper mitpropagierte, leistungsstarke Pistolenpatrone aus dem Jahre 1983 wur-

de im Dienstbereich durch die moderatere .40 S&W abgelöst, die wiederum aufgrund moderner Geschosskonstruktionen auch schon wieder durch die gute, alte 9x19 von Georg Luger verdrängt wurde. Alleine aufgrund der aktuell hohen Munitionspreise wird es bei uns wohl kaum einen 10-mmAuto-Boom geben, sodass wir uns getrost dem erstgenannten Trend im Detail zuwenden können.

Mitauslöser dieses aktuell zu beobachtenden Booms dürfte wohl SIG Sauer mit der

P320 AXG Pro mit Alugriffstück gewesen sein (siehe Testbericht in caliber 9/2022). Allerdings gab es lange zuvor schon vor allem US-amerikanische Nachrüster, die für die populären Glock-Pistolen austauschbare Metallrahmen offerierten. Dazu gehören beispielsweise CCF Raceframes LLC, Nomad Defense Company mit dem Nomad 9-Frame oder Matrix Arms mit dem MX19Frame. Auch die modulare Genesis-9-Komplettpistole von ZRO Delta baut auf einem Alurahmen auf. Letztendlich basiert auch die ZEV Technologies OZ9 auf einem zwei-

MESSEBERICHT 45. SHOT Show in Las Vegas, Nevada, vom 17. bis 20. Januar 2023 38 caliber 3/2023

teiligen Griffstück mit stählernem Chassis und polymerem Griffunterbau (siehe Testberichte in caliber 1/2020 und 1/2023). Doch nun springen auch andere Hersteller von Polymerrahmenpistolen auf diesen metallenen Zug auf, wie beispielsweise der türkische Produzent Canik mit der SFx Rival S (die Ausführung mit Polymerrahmen testeten wir in caliber 6/2022) oder Smith & Wesson mit der M&P9 M2.0 Competitor aus dem Performance Center. Die Canik SFx Rival S ist eine im Leerzustand 1.185 Gramm schwere Ganzstahlpistole in 9x19 mit 5“/127-mm-Lauf, Magazinkapazität für 18 Patronen und gerader Abzugszunge. Die neue Matchpistole aus dem S&W Leistungszentrum baut auf einem Leichtmetallgriffstück mit auswechselbaren Polymergriffrücken in vier Größen (S, M, ML, L) sowie einer Polymereinlage auf. Auf dem Alurahmen thront ein an den Flanken sowie auf der Oberseite skelettierter Schlitten mit 5“/127-mm-Lauf. Der Verschluss mit hinteren und vorderen Greifrillen besitzt eine Schnittstelle für die Montage von Minileuchtpunktvisieren. Die mechanische Visierung besteht aus einer praxistauglichen, verschiebbaren Kimme

mit geriffeltem Kimmenblatt sowie einem Korn mit Fiberglas-Lichtfängerstab. Der Abzug mit integrierter Sicherung soll einen überarbeiteten Abzugsstollen für eine verbesserte Charakteristik aufweisen. Zu den weiteren Features gehören Magazintrichter, vergrößerter Magazinauslöseknopf, der sich von einer auf die andere Rahmenseite umsetzen lässt sowie vier Magazine mit einer Kapazität für 17 Patronen, die zum Lieferumfang gehören. Dazu gesellen sich sportlich aufgewertete, neue 9x19 Schlagbolzenschlosspistolen mit Kunststoffgriffstücken wie beispielsweise die Girsan MC9 Match aus der Türkei, die Shadow Systems DR920P mit Kompensator oder DR920L mit langem Verschluss und 5,3“-Lauf sowie die ZEV Technologies OZ9 Longslide. Solche Pistolen mit aus europäischer Sicht sportlicher Ausstattung werden in den USA dem lang anhaltenden „Roland Special“-Trend folgend aber tatsächlich auch für Dienst- und Defensivzwecke genutzt. Hierbei werden typische „IPSC Full House Race Gun“-Ausstattungsmerkmale auf eine Gebrauchspistole adaptiert. So erhält man bei tragbaren Dimensionen die höchstmögliche Performance

in Sachen schneller Zielerfassung (durch das Minileuchtpunktvisier) und ebenso schnellen, kontrollierten Schussserien (durch den Kompensator). Mitinitiiert wurde dieser US-Boom durch Chuck Pressburg, einem ehemaligen Elitesoldaten, der heute unter anderem als Schießausbilder aktiv ist. US-Tuningspezialisten bauen bevorzugt auf Glock G19-Basis solche „Roland Specials“ oder „Gunslinger Specials“. Eine derartige G19 mit KKM-Lauf und Kompensator, Trijicon RMR und hochbauender Schalldämpfervisierung entspricht in den Maßen einer Glock G34 und kann dann in Glock-G34-Holstern wie dem beliebten Safariland ALS 6354DO geführt werden. Ob ein Kompensator an einer Gebrauchspistole, die auch in der Dunkelheit unter „Low Light“-Bedingungen eingesetzt werden könnte, eine wirklich sinnvolle Idee ist, bleibt einmal dahingestellt.

Glock wird sportlich

Im Zusammenhang mit dem beschriebenen, riesigen US-Tuningmarkt für GlockPistolen ist es interessant zu beobachten, dass der österreichische Hersteller des

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Auf der 45. SHOT Show 2023 konnten wir einige Highlights ausmachen. Beim SIG Sauer Range Day gab sich die Prominenz der Waffenwelt die Klinke in die Hand. Hier von links: Die US-Topschützen Max Michel Jr., der SIG Sauer-CEO Ron Cohen sowie Lena Miculek und Daniel Horner.

Fachkompetenz im Feuer: Die Methodak GmbH bietet zum ersten Mal mit der IHK Wiesbaden einen zertifizierten SchießausbilderLehrgang an. Wir waren dabei.

Pionierarbeit

Deutschland und seine Zertifikate – scheinbar nichts geht in unserer Republik ohne ein entsprechendes Papier. Jetzt tut sich da auch was in Sachen Schießausbildung, denn die Methodak GmbH und die IHK Wiesbaden haben ein einzigartiges Pilotprojekt gestartet. Wir haben daran teilgenommen und was dabei herauskam, lesen sie hier.

Schießausbilder gibt es in Deutschland viele. Wer was zu bieten hat, wird in der Szene meist durch Mundpropaganda weitergegeben. Einen einheitlichen Standard oder eine of zielle Zerti zierung sucht man vergeblich und das ausgerechnet in dem Land, in dem es sogar einen Hundeführerschein gibt. Dahingehend hat die Methodak GmbH aus Niedernhausen zusammen mit der IHKWiesbaden ein Projekt ins Leben gerufen, das durchaus Schule machen könnte. Es geht darum, einen einheitlichen Qualitätsstandard für Schießausbilder fest-

zulegen, denn im Prinzip kann sich jeder Schießausbilder nennen oder Kurse anbieten. Ein anerkannter Lehrberuf ist das in Deutschland nicht, sodass man hier auch schnell schwarzen Schafen auf den sprichwörtlichen Leim gehen kann. Um an dem Zerti katslehrgang „Quali zierter Schießausbilder IHK“, der Methodak GmbH teilnehmen zu können, bedarf es einer waffenrechtlichen Erlaubnis und eines polizeilichen Führungszeugnisses. Es sollen zudem auch fundierte Schießfertigkeiten mit Kurz- und Langwaffe vorhanden sein. Wir durften beim deutschlandweit einzig-

artigen Projekt in Offenbach/Main dabei sein und waren sehr gespannt darauf, was uns erwarten würde.

65 Unterrichtseinheiten in 8 Tagen

Die Methodak GmbH und die IHK Wiesbaden zerbrachen sich in enger Zusammenarbeit den Kopf darüber, welches theoretische Wissen und welche Praxisfähigkeiten ein Schießausbilder besitzen sollte. Dabei kam ein Konzept mit insgesamt 65 Unterrichtseinheiten zu je 60 Minuten heraus, die es in

SCHIESSPRAXIS Qualifizierter Schießausbilder IHK-Zertifikatslehrgang der Methodak GmbH 46 caliber 3/2023

acht Tagen abzuarbeiten gilt. Alle aus spezialisierten, deutschen Behörden stammenden Trainer, Ausbilder und Dozenten können langjährige Einsatzerfahrung und Fachexpertise vorweisen. Nach der persönlichen Vorstellung jedes Instruktors und Lehrgangteilnehmers geht es mit der Rechtskunde los. Welche rechtliche Verantwortung haben Schießleiter? Was ist beim Schießstandund Waffenrecht zu beachten? Wie war das noch einmal mit Notwehr und Nothilfe? Nach diesem Einstieg geht’s in den nächsten 14 Unterrichtseinheiten um das fundamental wichtige Thema der Notfallmedizin. Schussverletzungen, ihre Folgen und vor allem sachgerechte Versorgung sind ein ebenso komplexes wie anspruchsvolles Feld. Jeder möchte hier etwas mitnehmen und hofft zugleich inständig, dass so ein Vorfall nie eintreffen möge. Das Absuchen nach Blutungen und das eventuelle Stoppen mittels Tourniquet oder Druckverband wird ausreichend einstudiert. An medizinischen Puppen wird die Atmung mittels Wendel-Tubus über die Nase sichergestellt und die Reanimation mittels AED-De brillatoren geübt. Die jahrelange Praxiserfahrung der routinierten Ausbilder bemerkt man auch daran, dass sie genau wissen, welche Handgriffe und medizinischen Hilfsmittel am praktischsten sind und wie man mit einfachsten Gegenständen auch improvisieren kann. Wir sind der Meinung, dass jede gewissenhafte Standaufsicht ein Basiswissen in Notfallmedizin besitzen sollte, denn es braucht nicht viel, um im Ernstfall Leben retten zu können. Nach dem absolvierten Unterrichtsblock gibt es auch gleich eine Belohnung für die Teilnehmer, denn das Zerti kat für den betrieblichen Ersthelfer der Berufsgenossenschaft wird überreicht. Es geht wieder zurück an die Schreibtische, denn nun steht der Themenbereich „Munition und Ballistik“ für vier Unterrichtseinheiten auf dem Programm. Einiges davon kennt man bereits aus der Sachkunde oder Jägerprüfung, aber eine Auffrischung kann nie schaden. Der Ordner mit den Ausbildungsunterlagen füllt sich stetig. Anschließend widmen wir uns in elf Unterrichtseinheiten dem gerade für Instruktoren wichtigen Aufgabenfeld „Methodik und Didaktik“. Wie baut man ein ef zientes Schießtraining auf? Wie holt man Leute mit unterschiedlichen Leistungsstandards ab?

In welchem Leistungsbereich sollte trainiert werden? Alles Fragen, die mit den erfahre-

Im Falle des hoffentlich nie eintretenden Falles: Die medizinische Erstversorgung von Schussverletzungen bildet einen Schwerpunkt im Unterricht. Blutstillende Maßnahmen mittels Tourniquet oder Druckverband werden ausreichend geübt. (Foto: Methodak)

In der Improvisation zeigt sich der Meister: Anlegen einer Beckenschlinge, improvisiert mit einer Rettungsdecke.

Die gekonnte Analyse der Schießtechnik sowie Korrektur von Fehlern eines jeden Kursteilnehmers gehören natürlich zum Lehrstoff eines zukünftig zertifizierten Instruktors.

Foto: Methodak Foto: Methodak 47 caliber 3/2023

Klassisches LPVO aus KlassischesFrankenLPVO aus Franken

Ein Drückjagdzielfernrohr par excellence ist das junge “Low Power Variable Optic” (LPVO)-Modell MAK Pro 1-6x24i HD des deutschen Herstellers MAK aus Schwebheim in Unterfranken. Wir haben durchgeschaut.

Die weltweit aktive Kilic Feintechnik GmbH und MAK-Gruppe beeindruckt durch ein breit aufgestelltes Produktprogramm. Vor allem bekannt als Anbieter feiner Schafthölzer sowie Hersteller von Montagen unterschiedlichster Bauart, tummelt man sich auch auf den Gebieten der Leuchtpunktvisiere und Zielfernrohre sowie mit MAKcam, MAKgunScan und MAKhellfire auch auf dem Markt der elektronischen Spezialitäten für die Waffenwelt. Bei den nach eigenen Spezifikationen entwickelten, hauseigenen Optiken kooperiert man, wie so viele Unternehmen in der Branche, mit japanischen Herstellern, die für ihre hohe optische Qualität bekannt sind. So trägt auch unser Testzielfernrohr die Aufschrift “Made in Japan”.

Solider Auftritt

Das MAKpro 1-6x24i HD wird in einer stabilen Kunststoff -Transportbox ausgeliefert, in der es samt Montage verstaut werden kann, was die Wertigkeit des Zielfernrohres unterstreicht. Es könnte aber auch in einer konventionellen Pappverpackung versandt werden, denn das klassisch anmutende Glas ist durchaus robust. Die Höhen- und Seitenverstellung werden mittels T6-Aludeckel geschützt und Butler Creek-Schutzkappen schirmen die hochwertige HD-Optik ab. Ordert man solch ein Zielfernrohr, kann man die passende Montage aus gleichem Hause gleich dazu bestellen. Unser Glas kombinierten wir mit einer MAK Mas-

OPTIK Kilic Feintechnik MAKpro-Zielfernrohr 1-6x24i HD 50 caliber 3/2023
Das MAKpro 1-6x24i HD kommt in einer stabilen Kunststoff-Transportbox. Goldener Standard: Die 2032er Lithium-Knopfzelle sitzt im mit Schraubdeckel gesicherten Batteriefach.

terlock-Schnellspanmontage, die ohne Werkzeug blitzschnell auf einer Picatinnyschiene auf- und abgesetzt werden kann. Mit 349 Euro ist die Montage aber auch nicht ganz billig.

Absehen & Verstellung

Das klassische, in der zweiten Bildebene positionierte Absehen Nummer 4 ist für die Jagd konzipiert. Für den Sport gibt es andere, besser geeignete Absehen, die zudem meistens in der ersten Bildebene montiert sind. Das Nr.4-Absehen mit Balken und einem deutlichen Fadenkreuz stellt für den Waidmann eine universelle Lösung dar. Drückjagd, Pirsch und sogar Ansitz wären möglich. Dabei gilt es zu bedenken, dass das MAKpro 1-6x24i HD bei einer 3fachen Vergrößerung eine Austrittspupille von 8 mm liefert. Da die Kirrungen selten die Distanz von 50 Meter überschreiten, reicht das völlig aus, zumal dieses Glas eine sehr gute Lichttransmission hat. Man braucht also nicht immer einen Objektivdurchmesser von 56 mm! Die Absehenverstellung ist völlig in Ordnung. Die in den technischen Daten versprochenen 363 cm/100 Meter schafft das Glas. 366 Klicks Höhenverstellung und 362 Klicks Seitenverstellung. So präzise haben wir es bei unseren eigenen Messkontrollen noch nicht erlebt. Selbstverständlich gibt es bei einem solchen Qualitätsprodukt keine leeren Klicks. Die Nullung ist sehr einfach. Die Drehscheibe aus den Rasten

Die flachen Einstelltürme können zum Nullen ausgezogen werden, wodurch die Rasten der Klickverstellung nicht mehr eingreifen.

Der Dioptrienausgleich kann von +2 bis -2,5 eingestellt werden. Es gibt keine Markierung für die Nullposition.

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Gut kombiniert: Unser Testzielfernrohr war mit einer MAKmasterlock-Montage ausgestattet.

Großer Bruder

Mit dem RMSx hat das kleine Shield RMSc aus England einen großen Bruder bekommen. Mit großer Linse soll es in erster Linie Sportschützen ansprechen. Welchen Eindruck es nach über 1.500 Schuss auf uns hinterlassen hat, lesen Sie hier.

Der große Durchblick: Das junge Shield-Sights-Minileuchtpunktvisier RMSx aus England haben wir mit über 1.500 Schuss in der Praxis erprobt.

OPTIK Shield Sights
Leuchtpunktvisier 54 caliber 3/2023
RMSx

Treue Leser mit Langzeitgedächtnis werden sich sicher noch an die Vorstellung des englischen Shield RMSc erinnern (caliber 10/2021). Dem Trend der Zeit folgend, werden Leuchtpunktvisiere für sportliche Anwendungen mit immer größeren Linsen versehen. Das ermöglicht eine eventuell dauerhafte, periphere Beobachtung des roten Punktes, der im wahrsten Sinne des Wortes den Takt beziehungsweise die Schnelligkeit der Schussserie vorgibt. Klassenprimus scheint da im Moment aber das amerikanische Trijicon SRO zu sein (siehe Review in caliber 1112/2022). Auf der jüngst stattgefundenen IPSC-Weltmeisterschaft in Thailand vertrauten auffällig viele Spitzenschützen dem leider sehr teuren Leuchtpunktvisier (Matchbericht in caliber 2/2023). Da möchte der britische Hersteller Shield Sights nicht hinten anstehen und schickte bereits zur IWA 2021 sein junges RMSx ins Rennen. Das X steht übrigens für XL und deutet so auf die großzügige Auslegung der Acryl-Linse hin, die 80 Prozent mehr Sehfeld bieten soll.

Acryl- versus Glaslinse

Shield Sights ist kein Neueinsteiger im „Rotlichtmilieu“, schließlich fertigt man seit 1997 schon Rotpunktvisiere. Das kleine RMSc kam zuerst mit Kunststofflinse auf den Markt. Allerdings zeigte sich auch in unseren Tests, dass sie nicht besonders kratzresistent ist. Nachgebessert wurde alsbald, indem man die Acryllinse mit einer „Hard-Dip“Oberflächenbeschichtung versah. Kurze Zeit später folgte dann das kleine RMSc mit Glaslinse (caliber 1/2021). Glas oder Kunststoff – beide Werkstoffe haben ihr Vor- und Nachteile. Kunststoff ist leichter und elastischer, was gerade bei großen Linsen und den extremen Beschleunigungskräften von Vorteil sein kann. Demgegenüber ist Glas kratzfester und in der optischen Qualität überlegen. Mittlerweile bieten auch namhafte Großserienhersteller wie Glock mit der G43X/G48X oder Carl Walther mit der Q5 ihre Pistolen direkt ab Werk im Komplettset mit dem Shield RMSc an. Doch was zeichnet das Leuchtpunktvisier von der Insel wirklich aus?

Das RMSx bietet eine große Linse, die seitlich etwas über den Verschluss hinaus steht. Es baut so niedrig, dass die Originalvisierung genutzt werden kann. Dadurch fällt vielen Schützen der Wechsel von mechanischer auf Rotpunktvisierung etwas leichter.

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Lädst du noch oder schießt du schon?

Für so manch begeisterten Schützen kann das Aufmunitionieren der Pistolenmagazine vor dem Training zum Kraftakt werden und kostbare Trainingszeit kosten. Der österreichische Hersteller „Nine Reloaded“ hat sich diesem Problem gewidmet und mit der neuen innovativen Magazinladehilfe ein Produkt auf den Markt gebracht, das Abhilfe schafft

Besonders gut geeignet ist die Ladehilfe für Fabrikmunition in der 50er Patronenpackung. Die Schnellladeschiene nimmt im Handumdrehen 10 Patronen in 9 mm Luger auf. Das zu ladende Magazin muss anschließend nur in die entsprechende Aufnahme geführt werden und durch Betätigung des Ladehebels werden die Patronen wie von Geisterhand mit jeder Hebelbewegung geladen. Im Wesentlichen besteht die Magazinladehilfe aus Kunststoff, wobei einige wenige Schraubverbindungen aus Edelstahl gefertigt werden. Trotz des hauptsächlich verwendeten Werkstoffes Kunststoff fühlt sich die gesamte Gerätschaft stabil und hochwertig an, was

nicht zuletzt den großzügigen Materialstärken zu verdanken ist.

Ein wahres Stück Ingenieurskunst

Ausgeliefert wird die Ladehilfe mit zwei Adaptern für Magazine von verschiedenen Waffenherstellern (Alpha & Bravo). Damit die Ladehilfe auch für Munition aus Schüttpackungen oder für wiedergeladene Munition geeignet ist, wird der Magazinladehilfe ein spezieller Ladetrichter beigelegt, der es ermöglicht, die Patronen ebenso einfach in die Magazine einzuführen. Die Ladehilfe ist ein echter Allrounder – man kann damit nicht nur Magazine auffüllen - auch das Entleeren

der Patronen aus den Magazinen funktioniert damit kinderleicht! Der sogenannte Entladeknopf schützt die Daumen und ermöglicht ein schnelles Entladen.

In der Praxis

Im Praxistest hat die Autorin die Ladehilfe auf Herz und Nieren getestet. So wurde sie nicht nur in Kombination mit Schüttpackungen und klassische 50-PatronenPackungen, sondern auch mit Patronenboxen für 100 wiedergeladene Patronen getestet. Während die Aufnahme von bis zu 10 Patronen aus Fabrikpackungen im Handumdrehen gelingt, gestaltet sich das Auffädeln aus der Patronenbox bis-

Wir haben die neue Magazinladehilfe Nine Reloaded mit unterschiedlichen Magazinen und Munitionsschachteln intensiv in der Praxis ausprobiert. Aufnahme mit der Ladehilfe der Patronen aus der typischen 50er-Packung.
AUSRÜSTUNG Magazinlader Nine Reloaded 58 caliber 3/2023
Schick verpackt: So wird der innovative Magazinlader ausgeliefert.

Shooting Academy

Treffen statt nur schiessen

Unser Seminar offeriert die soliden Fundamente einer modernen Faustfeuerwaffen-Schießtechnik. Es ist dabei nicht auf eine bestimmte, sportliche Disziplin ausgelegt, sondern vermittelt generell das sichere, effiziente Arbeiten mit der Kurzwaffe. Somit ist der Kurs durchaus auch für Jäger interessant. Durch das Seminar führt caliber-Autor Tino Schmidt, mehrfacher Deutscher Meister IPSC und Steel Challenge sowie zertifizierter Schießausbilder IHK.

Das Modul 1 umfasst:

• Grundlagen wie: Stand/Griff/Körperspannung

• Abzugskontrolle

• Ziehvorgang aus dem Holster

NEU

• dynamische Magazinwechsel - schnell und effizient

• Ursachen von Funktionsstörungen & ihre Beseitigung

• Umgang mit mechanischer & Leuchtpunktvisierung

• Effizienter Zielwechsel

• Verbesserung von Präzision und Geschwindigkeit

• Einhändiges Schießen

• Strukturierung von (auch trockenen) Trainingseinheiten

Wir holen dich individuell auf deinem eigenen Leistungsniveau ab. Die Teilnehmerzahl ist auf sechs Personen begrenzt. Munitionsverbrauch etwa 500 bis 600 Patronen.

Preis 280 Euro – incl. Schießstandgebühren – Dauer ca. 8 Stunden

Termin Sa. 16.09.2023: Schießanlage Philippsburg

Andere Termine/Veranstaltungsorte auf Anfrage möglich. Weitere Infos und Anmeldung unter: tinoschmidt1974@t-online.de oder 02772-9244794

Wiederladen - gewusst wie!

Wiederladen Teil I – Kurzwaffenpatronen

• Tipps zur Auswahl des Equipments

• Hülsenaufarbeitung

• Praxiseinlagen zum Einstellen von Matrizen, Kalibrieren, Zündersetzen, Aufweiten, Geschosssetzen und Crimpen

• Die verschiedenen Arten des Crimpens und ihre Anwendung

• Endkontrolle Munition

… und einiges mehr. Preis: 200 Euro pro Person – Dauer ca. 8 Stunden

Wiederladen Teil III – Langwaffenpatronen

• Tipps zur Auswahl des Wiederladeequipments

• Hülsenaufarbeitung

• Praxiseinlagen zum Einstellen von Matrizen, Kalibrieren, Zündersetzen

• Voll- und Teilkalibrierung in Theorie und Praxis

• Arbeiten mit Hülsenhals-Bushings

• Ermittlung von Frei ug und zulässigen Patronenlängen

• notwendige und optionale Hülsenbearbeitung

• Systematischer Aufbau einer Laborierung

• Endkontrolle Munition

… und einiges mehr. Preis: 200 Euro pro Person – Dauer ca. 8 Stunden

Vorläu ge Termine 2023

Wiederladen Teil I

Sa. 18. März 2023: Berlin-Spandau

Sa. 22. April 2023: Philippsburg

Sa. 06. Mai 2023: Wuppertal

Wiederladen Teil III

So. 19. März 2023: Berlin-Spandau

So. 23. April 2023: Philippsburg

So. 07. Mai 2023: Wuppertal

Andere Termine/Veranstaltungsorte auf Anfrage möglich. Weitere Infos und Anmeldung unter: tinoschmidt1974@t-online.de oder 02772-9244794

ACHTUNG: Alle Kurse ersetzten nicht die Prüfung nach § 27 SprengG („Wiederladeschein“), sind aber eine wertvolle Ergänzung.

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Schräg drauf? Schräg drauf?

Grünes Licht:

Leuchtet die zentrale LED des LRA-Neigungsanzeigers Send It - MV3 grün auf, dann ist das Gewehr perfekt ausgerichtet und man kann beruhigt die Kugel auf die Reise schicken.

Die zum Gewehrchassis-Hersteller Modular Driven Technologies (MDT) gehörende Firma Long Range Arms (LRA) baut einen elektronischen Verkantungsanzeiger, der von vielen PRS/Long Range-Topschützen genutzt und nun auch bei uns offeriert wird.

Erfahrene Gewehrschützen wissen, dass sich Verkantungsfehler bei der Produktion von möglichst kleinen Streukreisen schon auf der 50 Meter Distanz durch Ausreißer bemerkbar machen können. Der Höhenunterschied zwischen Laufseelenachse und Visierlinie multipliziert je nach Montage/Zielfernrohr-Kombination dieses Risiko. Da dürfte es klar sein, dass sich solcherart Abweichungen im Long Range-Bereich jenseits der 300 Meter weitaus stärker auswirken und zu Fehlschüssen führen können. Das gilt umso mehr, wenn die Herausforderungen im dynamischen Long Range Parcours-Schießen im PRS/IPRF-Stil durch physische Anstren-

gungen und unkonventionelle Schießpositionen/Anschlagarten noch gesteigert werden. Jeder kennt wohl daher die schon seit Jahrzehnten eingesetzten Wasserwaagen/Libellen, die anzeigen, wenn sich das Gewehr nicht einhundertprozentig in der Waagerechten be ndet. Allerdings muss sich hierfür das Auge des Schützen auf einen weiteren Punkt fokussieren und die klassische Libelle stets zu überwachen ist zeit- und konzentrationsintensiv.

Warte auf das grüne Licht

Ein weitaus schnelleres, visuelles Feedback bei der sauberen Ausrichtung des

Gewehres liefert der elektronische LRANeigungsanzeiger mit fünf Leuchtdioden in Reihe, die in unterschiedlichen Farben au euchten. Verkantet man nach rechts, leuchten die LED rot, verkantet man nach links leuchten die LED blau auf. Ist die Waffe perfekt ausgerichtet, wird das mit der mittigen, grünen LED signalisiert und der Schütze kann die Kugel nach dem berühmten Spotter-Kommando „Send It!“ auf die Reise schicken. Der amerikanische PRS-Pro schütze Morgun King nutzt den elektronischen Helfer und meint, er spare ihm pro Zielmedium rund eine Sekunde, was in diesem Metier schon eine Menge Zeit ist. Je nach Umgebungslicht kann

AUSRÜSTUNG Elektronischer LRA-Neigungsanzeiger Send It - MV3 60 caliber 3/2023

PISTOLE & REVOLVER

DIE VIELFALT FÜR KURZWAFFEN

Das Programm der GECO Kurzwaffenpatronen wurde kontinuierlich erweitert und konsequent an die Bedürfnisse der Anwender angepasst. Für die Anwendungsgebiete statisches und dynamisches Schießen, die Jagd und die Selbstverteidigung steht ein vielfältiges Sortiment an Patronen zur Verfügung. Mit 12 Kalibern und 10 verschiedenen Geschosstypen bietet das GECO Kurzwaffenprogramm immer das optimale Produkt.

IN DEN KALIBERN: 9 MM BROWNING KURZ 9 MM MAKAROV 9 MM LUGER .38 SUPER AUTO .38 SPECIAL .32 S&W .40 S&W .44 REM. MAG. .45 AUTO .357 MAGNUM 6,35 BROWNING 7,65 BROWNING ERKUNDIGE DICH AUCH NACH UNSEREM ANGEBOT FÜR IPSC GEWEHRSCHIESSEN geco-ammunition.com WHERE EXCITEMENT STARTS GECO®, GECO bullet names or logos are registered trademarks. Abgabe nur an Erwerbsberechtigte.

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