caliber 07+08/2023 Leseprobe

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150 Jahre .45 Colt S & W M25 im Test Bis auf 1 km! PRS Long Range in Frankreich Selbstladeflinten im Test Savage Renegauge Competition & Security 170 Jahre SIG! •Unterschiede in Handhabung und Schießtechnik •Vor- und Nachteile in der Praxis •Analysen und Studien rund um reale Feuergefechte •Zukunftsperspektiven +++ kompetent +++ aktuell +++ kompakt +++ kompetent +++ aktuell +++ c_07-08_051-066_HiH_JW_Moderne_MRDS-Dienstpistolen.indd 16 Seiten EXTRA Moderne MRDSDienstpistolen Besuch in der Schweiz & Test von 3 Gewehren
Medienpartner Juli/August 2023 € 6,50 G 12807 Österreich € 7,20 Luxemburg € 7,70 Schweiz CHF 10,90 Belgien € 7,70 7-8
CZ TS 2 Orange im Test

NEU

PDP F-SERIES.

Die erste explizit für Frauen und kleine Hände entwickelte Dienstpistole. Kompromisslos und von Grund auf neu konzipiert. Einzigartig in Trigger-reach, Ergonomie, Rackability. 100% Performance DNA.

Info: carl-walther.de/defense/produkte/pistolen

Liebe Leserin, lieber Leser,

die überregionale Wochenzeitung „Die Zeit“ erscheint bereits seit 77 Jahren und ist als eines der deutschen Leitmedien für seriöse, neutrale Berichterstattung renommiert. Allerdings ist der bei Zeit Online bereits Ende Mai publizierte Artikel „Schusswaffen: Am Abzug“ enttäuschend tendenziös, ober ächlich und wenig differenziert.

Zeichen der Zeit

Denn hier werden neben Fakten zum Waffengesetz und Nationalen Waffenregister (NWR) mal eben Statistiken rund um Straftaten mit Schusswaffengebrauch nach Deliktbereichen (Sachbeschädigung, Körperverletzung, Straftaten gegen das Leben, Raubdelikte) sowie registrierte Fälle „Mit Schusswaffen geschossen“ pro 100.000 Einwohner nach Ländern aneinander gereiht. Als großes Finale wird dann unter der Headline „Tödlich“ eine Auswahl von jüngsten Anschlägen und Amokläufern dem schockierten Leser dargeboten. Was aber leider und sicherlich völlig unbeabsichtigt zur Gänze fehlt, ist eine Aufschlüsselung nach illegalen und legalen Waffen, wobei ein Großteil der Kriminalität ohnehin mit erwerbsscheinfreien Waffen (beziehungsweise nach WaffG erforderlichem „Kleiner Waffenschein“ für Gas-SchreckschussSignal-Waffen) begangen wird. Denn dann würde ja offenkundig, dass nach wie vor von Legalwaffenbesitzern eine verschwindend geringe Gefahr im Promillebereich ausgeht. Doch wer möchte schon mit Fakten belästigt werden, wenn die dem politisch-korrekten Mainstream entsprechende Meinung ohnehin schon unerschütterlich feststeht?

Die Wettkampfsaison läuft auf Hochtouren und auf unzähligen Veranstaltungen im In-und Ausland beweisen Sportschützen durch ihre Aktivitäten, dass Waffen nicht zwangsläu g „tödliche Werkzeuge des Teufels“ sondern hochinteressante Sportgeräte in einer einzigartigen Vielfalt sind, die Geschichte, Technik und Spaß miteinander verbinden sowie durchaus hochkonzentriert, friedfertig und kreativ genutzt werden können.

In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen,

SHOOTING STARS

TARGET SERIES &

Die neue GECO TARGET HP Produktlinie garantiert eine hervorragende Präzision und ist auf weiteren Distanzen eine graziöse Begleiterin. Sie ist somit bestens für Wettkampf und Training geeignet.

Das GECO Target FMJ eignet sich besonders für die Verwendung aus halbautomaischen Waffen mit hohen Schussfolgen. Höchste Präzision garantiert. Besonders für IPSC SHOOTING geeignet.

Die GECO DTX Linie zielt auf die Bedürfnisse von Schützen mit hohem Munitionsverbrauch ab. Das Preis-Leistungsverhältnis macht die GECO DTX in den populären Kalibern .223Rem. und .308 Win. zu einer ausbalancierten Trainingspatrone – selbstverständlich in bewährter GECO Qualität.

.308 Win. ist auch als bleifreie Alternative erhältlich.

Aus der Redaktion EDITORIAL
GECO®, GECO bullet names or logos are registered trademarks. Abgabe nur an Erwerbsberechtigte. WHERE EXCITEMENT STARTS geco-ammunition.com
VEFÜGBAR IN: DTX .223 REM. .308 WIN. .308 WIN. TARGET HP 6,5 CREEDMOOR 6,5 X 55 SE .308 WIN. TARGET FMJ 4,6 X 30 7,62 X 39 .223 REM, .308 WIN.
Chefredakteur Stefan Perey

Den Titel der sommerlichen Doppelausgabe zieren die neue CZ TS 2 Orange in 9 mm Luger sowie das schweizerische SIG Sauer AG Selbstladegewehr 751 Sport SB in .308 Winchester mit SIG Sauer Electro Optics Zielfernrohr Bravo 5x32. (Titelfotos: Dieter Licht, Michael Fischer)

INHALT

TITELTHEMA

170 Jahre SIG, Besuch in der Schweiz, Test von 3 Gewehren Seite 6

CZ TS 2 Orange in 9 mm Luger Seite 16

16 SEITEN

Moderne MRDS-Dienstpistolen Seite 51

KURZWAFFEN

150 Jahre .45 Colt und Test S&W M25 Seite 28

LANGWAFFEN

Savage Renegauge Competition und Security 12/76 Seite 22

Schmeisser AR15-9 SD in 9 mm Luger Seite 34

SCHIESSPRAXIS

PRS Long Range mit Hornady, Leupold, Savage Seite 40

MUNITION & WIEDERLADEN

Palla FMJ Geschosse in 9x19 Seite 48

OPTIK

MILITÄR & POLIZEI

Orangefarbenes Original: Ganzstahl-Matchpistole CZ TS 2 Orange 9x19 im Test. Seite 16

78/2023

Seite 51

4 caliber
16 Seiten Extra: Moderne Minileuchtpunktvisier-Dienstpistolen.
Box
Zielfernrohren Seite 68 MAK Minileuchtpunktvisiere Seite 72
Eye
bei
Verteidigungsschießen Kennelbach Seite 84
Nextorch Taschenlampe TA30C MAX Seite 76
& DAS Bestellservice/Kleinanzeigen Seite 62 Magazin Seite 74 Impressum Seite 82 •Unterschiede in Handhabung und Schießtechnik •Vor- und Nachteile in der Praxis •Analysen und Studien rund um reale Feuergefechte •Zukunftsperspektiven +++ kompetent +++ aktuell +++ kompakt +++ kompetent +++ aktuell +++ Seite 6
Internationales
AUSRÜSTUNG
DIES

Leistungsstarker Leisetreter: Schmeisser AR15-9 SD in 9 mm Luger im Test.

Seite 34

PRS Long Range in Südfrankreich: Praxisseminar mit Hornady, Leupold, Savage. Seite 40

Die Eye Box bei Zielfernrohren und ihre Praxisauswirkungen. Seite 68

150 Jahre Revolverkaliber .45 Colt: Test des Smith & Wesson M25 Classic Series. Seite 28 Milde Wilde: Savage Renegauge-Selbstladefinten Competition und Security im Test. Seite 22

Wer hat’s erfunden?

Anlässlich des 170-jährigen Geburtstages der Schweizerischen Industrie Gesellschaft (SIG) statteten wir dem heutigen Unternehmen SIG SAUER AG in Neuhausen am Rheinfall einen Besuch ab. Dort entstanden zahlreiche Meilensteine der Waffengeschichte. Zudem testeten wir ein Selbstladegewehr-Trio in Gestalt des SIG 553 Alu Sport US in .223 Remington und 751 Sport in .308 Winchester in Short-Barrel- und Long-Barrel-Ausführung.

Tradition verpflichtet! Das trifft bei SIG auch auf den Standort zu. Seit 1853 ist man in Neuhausen am spektakulären Rheinfall ansässig. Zuerst fertigte man dort Eisenbahnwagons, ab 1860 kamen Feuerwaffen hinzu. Schon damals ein großer Abnehmer, die Schweizer Armee, die 250.000 Vetterli-Gewehre in Auftrag gab. Auch bei den Selbstladegewehren kann man auf eine besonders lange Historie zurückblicken. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts fand hier die Fertigung des Mondragon M1908 im Kaliber 7x57 statt, eines der ersten militärisch genutzten Selbstladegewehre überhaupt. 1927 erfolgte die Lieferung der ersten KE7-Maschinengewehre, meist in 8x57 IS, an Finnland, Chile, Peru, Kolumbien und China. Ab 1949 fertigten die Eidgenossen die SIG P210/P49 in 9 mm Luger/7,65 Para mit rund 113.000 Stück, die bei vielen Schützen nach wie vor großes Ansehen als präziseste Dienstpistole der Welt genießt. 1957 begann die Auslieferung des auf einem Rollenverschluss basierenden Stgw 57 im Kaliber 7,5x55 Swiss, dass bis zu seinem Produktionsende rund 700.000 Mal an die Schweizer Armee geliefert wurde. Ab 1975 löste die P220/P75 die fertigungsaufwendige P210 ab. Im Jahr 1986 begann auch die Ablösung des Stgw 57 durch das leichtere Stgw 90 im NATO-Kaliber 5,56x45.

Auf dem SIG-Areal in Neuhausen am Rheinfall ist in einem Gebäudeteil die SIG SAUER AG untergebracht und nachdem wir das stählerne Drehkreuz passiert haben, stehen wir auch schon im Ausstellungsraum. Hier präsentiert man im ansprechenden Ambiente einen Großteil des Produktportfolios, das Kurz- und Langwaffen umfasst sowie durch einige

ehemalige SIG alle Unternehmensbereiche, und der Bereich „Handfeuerwaffen“ wurde durch die L&O Group übernommen und in SAN Swiss Arms AG umbenannt. 2014 erlebte die traditionsreiche Firma ihren Tiefpunkt, gerade einmal 12 Mitarbeiter waren angestellt. 2015/2016 wurde dann zu den Hoffnungsjahren, denn die Schweizer Armee entschied sich dazu, dem Stgw 90 noch bis maximal

TITELTHEMA Besuch der SIG SAUER AG und Test 553 Alu Sport US, 751 Sport SB/LB 6 caliber 7-8/2023

Schweizer Garde (von oben): SIG SAUER 553 Alu Sport US in .223 Remington mit 11,9“/303-mm-Lauf und 751 Sport in .308 Winchester in Short Barrel (SB)-Version mit 13,3“/338-mm-Lauf und LongBarrel (LB)-Ausführung mit 16“/406-mm-Lauf.

ralen Schweiz verfügt über 450.000 Stück Stgw 90, hinzukommen noch etwa 35.000 Stück zivil genutzte SIG 550 PE (für Privat Einzelschuss) gleicher Bauart. Zudem hält die Schweizer Armee an der einreihigen P75 als Sekundärwaffe fest. Die 140.000 in Umlauf befindlichen Pistolen sollen bis maximal 2040 noch weiter genutzt werden. Einige Polizeidienststellen in den Schweizer Kantonen setzen zudem auf

Zukunftspläne

Im Jahr 2020 wurde die SAN Swiss Arms AG zur SIG SAUER AG umbenannt und beschäftigt mittlerweile wieder an die 50 Mitarbeiter. Pläne für die Zukunft hat man genug, so soll in der Schweiz nach dem Vorbild des US-Riesens an der Ostküste eine SIG SAUER

Academy für Behörden und Zivilsten entstehen. Zudem sollen Kunden im Rahmen eines „Build your own “-Konzepts im Werk unter fachkundiger Anleitung ihr eigenes Selbstladegewehr zusammenbauen dürfen. In ferner Zukunft ist auch wieder eine eigene Fertigung von Waffenteilen und Munition unter Schweizer Flagge geplant. Zurück in die Gegenwart: Am Standort Neuhausen findet unterdessen die Montage und die Wartung der Selbstladegewehre auf Basis der 55X/75Xer-

7 caliber 7-8/2023

Original in Orange!

Vor rund drei Jahren erschien die zweite Generation der CZ Ganzstahlpistolenbaureihe Tactical Sports mit den drei verschiedenen Modellen Silver, Green und Deep Bronze auf den Markt. Nun steht mit der Orange die aktuellste Premiumausführung in den Startlöchern. Was sie besser kann, wollten wir genauer wissen.

Hat was auf dem Kasten und passt in denselbigen: Die neue CZ TS 2 Orange, hier in 9x19, wurde in erster Linie für die IPSC Standard Division konzipiert und passt mit eingeführtem Magazin und gespanntem Hammer in die Box mit den Dimensionen: 225x150x45 mm (LxHxB). Natürlich taugt sie durchaus auch für andere Disziplinen.

KURZWAFFEN CZ Tactical Sports 2 Orange in 9 mm Luger 16 caliber 7-8/2023

Für einige Schützen ist die CZ Tactical Sports eine durchaus interessante Alternative zu den dominierenden 2011er-Pistolen auf technischer Basis der immergrünen Colt Government of 1911A1 in der IPSC Standardklasse – und das zu gutem Recht. Denn die schwere Ganzstahlpistole in 9x19 und .40 S&W besitzt mit ihrem schlanken Griffstück eine Ergonomie, die gerade Schützen mit kleineren Händen oftmals mehr zusagt. Die seit 1996 auf dem Markt be ndliche Tactical Sports (TS)-Serie wurde vor rund drei Jahren durch die zweite Generation abgelöst. Wir beschäftigten uns mit der Basisversion „Silver“ bereits in caliber 2/2021. Die essentiellen Merkmale im Schnelldurchgang: Das tief ausgekehlte, besonders tief in der Hand liegende Griffstück mit mündungslanger, eckiger Schließfederrinne (Dust Cover) bietet durch viel Material eine markante Vorderlastigkeit. Ein großer, umlaufender Magazintrichter unterstützt üssige, dynamische Magazinwechsel. Der reinrassige Single-ActionAbzug mit seiner geraden Abzugszunge bricht weit unter der 1.000-Gramm-Marke. Bei rund 130 mm Lau änge ergibt sich eine positiv lange Visierlinie von über

190 mm. Das Basismodell Silver hat somit schon einiges zu bieten. Noch besser ausgestattet sind die CZ TS 2 Green- und Deep-Bronzemodelle, die über eine höhenverstellbare Visierung, einen verstellbaren Magazinknopf sowie eine Daumenau age verfügen. Bei dem Spitzenmodell des Dreigestirns in Form der CZ TS 2 Deep Bronze wurden die Hauptbestandteile Griffstück, Verschluss und Lauf handeingepasst und der Lauf darüber hinaus poliert. Damit hatte man bis vor kurzem das vorläu ge Ende des Premiumsegments erreicht. Wie schon bei der IPSC Productionklasse äußerst beliebten CZ Shadow 2 mit Spannabzug gibt es nun auch bei der TS 2 mit der neuen Orangevariante das absolute Flaggschiff der gesamten Baureihe. Da stellt sich zurecht die Frage: was macht die Orange besser?

TS 2 Orange im Detail

Die orangefarbenen Komponenten in Gestalt der Griffschalen, des Magazintrichters und Magazinauslöseknopfs sowie der Magazinböden setzen auf den ersten Blick erkennbare, visuelle Akzente. Die Matchwaffe besitzt erstmals vordere „Slide Serra-

tions“ (Greifrillen) auf den Schlitten anken sowie zusätzlich auf der Schlittenoberseite, was jedwede Waffenmanipulationen nochmals verbessert. Zudem wurde der Magazinauslöseknopf in der Höhe um zwei Millimeter reduziert, damit er sich, je nach Anschlagtechnik und Schusszahlpensum, an langen Matchtagen nicht unangenehm in die Unterstützungshand drückt. Hierbei ist er aber so gestaltet, dass dynamische Magazinwechsel im Eifer des Wettkampfs ohne umständliches Umgreifen möglich sind. Die beidseitige Dreh ügelsicherung wurde hingegen erhöht, was ebenfalls die Ergonomie verbessert und unter anderem dafür sorgt, dass die neue Pistole den IPSC Standard Division Kastenmaßreglements entspricht. Die Daumenau age auf der linken Rahmenseite wurde in ihrer Form überarbeitet und optimiert, um beispielsweise im kernigen Major-Kaliber .40 S&W für eine bestmögliche Rückstoßkontrolle in schnellen Schussserien zu sorgen. Last but not least, wurde dem CZ Shadow 2 Orange-Modell entsprechend das mechanische Visier modi ziert, in dem das in einer Tasche auf der Schlittenoberseite sitzende Lichtfängerkorn durch eine neue Schrauben xierung sehr einfach und schnell

Die edlen Spitzenmodelle der Shadow 2- und Tactical Sports 2-Baureihen des tschechischen Herstellers unterscheiden sich auf den ersten Blick vom schnöden Standard durch ihre orangefarbenen Bauteile.
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Rundherum griffig: Auch auf der Schlittenoberseite befinden sich im vorderen Bereich die Greifrillen („Slide Serrations“).

Milde Wilde!

„Savage“ bedeutet im Englischen „wild“ und wir sahen uns in erster Linie die junge Selbstladeflinte Renegauge Competition des renommierten US-Unternehmens Savage Arms aus Westfield, Massachusetts, an, beschäftigten uns aber auch mit der kompakteren Security-Ausführung.

Vor drei Jahren überraschte Savage Arms auf der SHOT Show mit der kompletten Selbstlade intenbaureihe mit Röhrenmagazinen namens „Renegauge“, die gleich ab Start aus den Jagdmodellen Field, Turkey (mit unterschiedlichen Tarnfarben nishs als Modell Turkey Bottomlands und Turkey Obsession) sowie Waterfowl bestand. Die neue Serie räumte in den USA übrigens gleich eine ganze Reihe an Auszeichnungen ab, wie beispielsweise „Guns & Ammo Shotgun oft the Year 2020“.

Schon ein Jahr später präsentierte man die in erster Linie für dynamische IPSC/ Action-Schützen interessante Match inte Renegauge Competition mit 24“/61 cm anstatt 28“/71 cm langem Lauf und verlängertem Magazinrohr mit Kapazität von 9+1 anstatt 4+1 Patronen. Anmerkung am Rande: Es stehen Magazinblockaden, die die Kapazität auf zwei Patronen begrenzen, zur Verfügung (was übrigens auch bei der Wasserwildjagd in den USA vorgeschrieben

ist). Ganz frisch auf dem Markt erschienen ist die Savage Renegauge Security mit 18,5“/47-cm-Lauf und Feuerkraft von 6+1 Patronen sowie Ghost-Ring-Visierung.

Selbstregulierendes System

Herzstück der Renegauge-Baureihe ist das in dem Leichtmetall-Systemkasten wohnende, patentierte „Dual Regulating Inline Valve“ (D.R.I.V.)-Gasdruckladesystem mit einem Drehkopfverschluss mit zwei Verriegelungswarzen. Alle im Schuss beanspruchten Funktionsteile bestehen aus Stahl. Zwei parallel nebeneinander angeordnete Gaskolben/Ventile unter dem Lauf leiten im Schuss nur das für die zuverlässige Funktion benötigte Gas ins System weiter. Über üssiges Gas wird abgezapft und aus dem System abgeführt. Das selbstregulierende System verdaut somit eine große Bandbreite an Munition unterschiedlicher Leistungsstärke von der soften Sport- bis zur leistungsstarken

Jagdpatrone. Hierbei sollen zudem die Schützenschulter durch moderaten Rückstoß und die Flintenbauteile durch verringerte Energie, die im Innenleben wirkt, im Dauergebrauch geschont werden.

Rote Rennmaschine

Die im Leerzustand rund 3,7 kg schwere Competition mit schnittigem Design und einer stattlichen Gesamtlänge von fast 118 cm fällt wie andere Flinten ihrer Art auf den ersten Blick durch ihr auffälliges Ober ächen nish auf. Der Systemkasten, das Röhrenmagazin, die Abzugszunge und der „Extended Skeet2 Light Modi ed“Choke weisen ein rotes Cerakote nish auf. Die Kannelierungen auf dem Lauf mit „Melonite“-Ober ächen nish sollen für eine zehnprozentige Gewichtsreduzierung und eine bessere Wärmeableitung sorgen. Auf dem Lauf thront eine stählerne, ventilierte Visierschiene mit „Hi-Viz“Lichtfangkorn. Viele Hersteller verwenden

LANGWAFFEN Savage Arms Renegauge Competition und Security in 12/76 22 caliber 7-8/2023

Milde Wilde: Wir erprobten die nun erstmals auf dem deutschen Markt erhältlichen Savage Renegauge Selbstladeflinten Security (oben) und Competition (unten) in 12/76.

man mit unterschiedlichen Lichtsammlern ausstatten kann. Neben dem montierten, dreieckigen Korn mit nach oben zeigender Lichtsammlerspitze be nden sich im Lieferumfang noch Korne mit einem kleinen und einem größeren Punkt. Alternativ zu Rot sind die Visierelemente mit ihren unterschiedlichen Konturen auch in Grün im Set vorhanden. Der Lauf schließt bündig mit dem Röhrenmagazin ab, was zum

beiträgt. Zugunsten einer höheren Patronenkapazität könnte man hier natürlich auch eine überstehende Magazinverlängerung verwenden. Um dem deutschen Waffengesetz Genüge zu tragen, könnte man hier ein insgesamt maximal 5 cm längeres Röhrenmagazin nutzen und somit 10+1 Patronen laden. Im internationalen Bereich wäre natürlich auch eine Verlängerung von 10 oder mehr Zentimetern

von 12+1 Patronen realisieren könnte. Der bedienfreundliche Ladelöffel im vergrößerten Eingangsbereich des Röhrenmagazins lässt sich leicht zum Laden in den Patronenschacht drücken und routinierte, geschickte Schützen können somit in einem Handhabungsablauf zwei oder vier Patronen in das Magazin nachladen. In hoher oder in abgesenkter Ladetätigkeit können die Patronen zuverlässig geladen

Rot und „Race-Ready“: Die Renegauge Competition mit 24“-Lauf und Magazinkapazität von 9+1 Patronen.
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150 Jahre alt und e

Hurra, Hurra, die .45 Colt wird 150 Jahr! Damit ist sie eine der ältesten Kurzwaffenpatronen überhaupt. Wie die „Wild WestPatrone“ mit dem Smith & Wesson 25 der Classic Series harmoniert, lesen Sie hier.

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KURZWAFFEN Smith & Wesson Modell 25 Classic Series in .45 Colt

in bisschen leise

Vor 150 Jahren erblickte die .45 Colt das Licht der Welt und ist damit eine der am längsten gefertigten Kurzwaffenpatronen auf dem Planeten. Zusammen mit dem Smith & Wesson M25 der Classic Series stellen wir ihnen diese geschichtsträchtige Patrone vor.

Was haben die .45 Colt und die Levis 501-Jeans gemeinsam? Richtig, beide werden in diesem Jahr 150 Jahre alt. Während die Blue Jeans mit der Knopfleiste nach wie vor als Bestseller einen Kultstatus genießt, sieht es bei der Patrone, die den Wilden Westen mitprägte, nicht ganz so rosig aus. Bei solch einem runden Jubiläum darf ein kleiner Ausflug in die Historie natürlich nicht fehlen. Bereits zwei Jahre nach Einführung wurde die Patrone 1875 zusammen mit dem Colt Single Action Army alias Peacemaker bei der U.S. Army eingeführt. Doch die Dienstzeit währte nicht allzu lange, denn bereits 17 Jahre später, also 1892, entschied man sich dazu,

aber nicht vollends zu befriedigen, sodass Anfang des 20. Jahrhunderts bei der U.S.-Army-Ausschreibung rund um eine Selbstladepistole wieder das .45erKaliber gefordert wurde. So lebte dieses Kaliber, das so typisch amerikanisch wie Coca-Cola oder McDonalds ist, bis 1985 in der Dienstpistole Colt Government of 1911-A1 in .45 Automatic Colt Pistol (ACP) fort. Gelegentlich findet man auch auf neueren Revolverpatronenschachteln den Aufdruck .45 Long Colt, die CIP verzichtet aber auf den ersten Beinamen. Geladen wurde sie in den Anfangstagen mit 40 Grains Schwarzpulver, was das ursprüngliche 255 Grains schwere Bleiflachkopfgeschoss auf bis zu 275 m/s

Diese weitaus geringeren Pulverchargen haben es in der großvolumigen Hülse nicht ganz einfach, weshalb der gleichmäßige Abbrand der innenballistische Knackpunkt der .45 Colt ist. Deshalb gab es Vorstöße mit großvolumigen Pulversorten, wie das aufgrund der REACHVerordnung nicht mehr verfügbare IMR Trailboss oder das vor kurzem aus der Produktion genommene Vihtavuori 32C (TinStar), das üppige Hülsenvolumen adäquat zu füllen. In die hinterlassene Lücke springt jetzt das neue Reload Swiss RS 14 ein, mit dem wir in Kombination mit der .45 Colt in einer der nächsten Ausgaben spielen werden. In den USA genießt die Patrone weit mehr Kultstatus

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Revolver-Renaissance: So schön kann ein Karbonstahlklassiker mit tiefschwarzer Brünierung und Holzgriffschalen sein.

In der Ruhe liegt die Kraft!

Mit den auf dem Markt erfolgreichen PCC (Pistol Caliber Carbines) aus dem deutschen Hause Schmeisser haben wir uns in der Vergangenheit ausführlich beschäftigt. Nun wurde die Baureihe durch die neue Schmeisser AR15-9 SD erweitert, die wir bereits ausführlich testen konnten.

Die beiden Modelle AR15-9 S4F mit 10,5“-Lauf und KeyMod-Handschutz sowie AR15-9 Sport L mit 16,75“ und geschlossenem Handschutz in 9 mm Luger haben wir ausführlich in caliber 6/2019 vorgestellt. Noch spezialisierter wurde es zwei Jahre später im Artikel „Karabiner-Knowhow“, in dem wir uns intensiv mit dem Tuning von 9x19-Pistolenkarabinern beschäftigten (siehe caliber 6/2021). Das Einzige, was von den vor vier Jahren präsentierten Waffen bei dem nun hier vorgestellten Karabiner übrig blieb,

ist das Systemgehäuse (Upper Receiver) und die Schulterstütze, die sich zumindest äußerlich nicht verändert hat. Alle anderen Baukomponenten wurden modifiziert. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Lauf, dessen von Kaliber .223 Remington abstammende Standardkontur nun einer leichtgewichtigeren Kontur gewichen ist. Der im Falle unserer SD-Testwaffe nur knapp 10“ lange Lauf wurde mit einem Integralschalldämpfer von A-Tec ausgerüstet. Der Hersteller aus Krefeld hatte in der Vergangenheit schon einmal sehr viel

Geld investiert, um einen Schalldämpfer zu entwickeln, der aber leider nie den Serienstatus erlangte. Nun kooperiert man also mit dem norwegischen Spezialisten, der seit fast 25 Jahren Schalldämpfer für die unterschiedlichsten Waffensysteme entwickelt und produziert. Um die voluminöse Laufeinheit zu umkleiden, wurde ein neuer, vollständig M-LOK-kompatibler Leichtmetall-Handschutz konzipiert, der sich trotz seiner üppigeren Dimensionen durch gute Handhabungseigenschaften auszeichnet.

LANGWAFFEN
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Schmeisser AR15-9 SD in 9 mm Luger

Leistungsstarker Leisetreter: Der Schmeisser-Pistolenkarabiner AR15-9 SD in 9 mm Luger mit 10“ langem Lauf und A-Tec-

Fang mich doch!

Neu an dem Griffstück (Lower Receiver) ist die Verschlussfanghebelmechanik. Bei den früheren Karabinern wurde ein eigenständiger Verschlussfanghebel (Bolt Catch) verbaut, der mechanisch relativ weit hinten betätigt wurde. Im AR15-9 SD sitzt nun wieder ein standardmäßiger .223er-Verschlussfang, der durch einen Umlenkhebel direkt vorne betätigt wird. Bei dem alten System waren zwei Hebel für die Umlenkung verantwortlich und hier verrichtet die ganze Arbeit ein einziges Bauteil, wodurch man ein komplett anderes Umsetzungsverhältnis geschaffen hat. Daraus resultiert aber leider nicht, dass man bedenkenlos jedes Maga-

zin einsetzen kann. Denn das Hauptproblem bei den AR- Systemen mit dem hinten liegenden Verschlussfang besteht noch immer. Der Bolt Catch ist weit weg vom Magazin entfernt, wodurch man schon eine klar definierte Kraft braucht, damit er sich auch nach oben bewegen kann. Bislang haben sich hier Glock G26- Magazine immer als die zuverlässigsten Patronencontainer erwiesen. Wir nutzten einige Gock-Magazine mit Kapazität für zehn Patronen, die auch als „California“-Versionen bekannt sind. Zwei Magazine funktionierten perfekt, bei einem weiteren Magazin wurde der Verschlussfang nur zur Hälfte betätigt. Daraufhin haben wir die

Kraft einmal gemessen, mit der hier die Zubringer der Magazine arbeiten. Bei den tadellos arbeitenden Magazinen maßen wir mit der Federwaage eine Zubringerkraft von 1,6 kg während das in der Funktion unzuverlässige Magazin gerade mal eine Kraft von unter 1,0 kg besaß. Kein Wunder also, dass dieses problematische Magazin den Verschlussfanghebel nicht vollständig nach oben drücken konnte. Solch ein Magazin mit mangelnder Zubringerkraft funktioniert zwar zu Beginn, aber bei höheren Schusszahlen und zunehmender Verschmutzung wird der Verschlussfang mit immer weniger Kraft nach oben gedrückt. Irgendwann

wird Integralschalldämpfer. Die Schmeisser-Karabiner AR15-9 Sport L (oben) und AR15-9 S4F (unten).
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Das PCC-Tuning ist eine Wissenschaft für sich, mit der wir uns bereits in caliber 6/2021 ausführlich beschäftigt haben.

Französische Fernbeziehungen! Französische Fernbeziehungen!

Wir folgten einer exklusiven Einladung der drei US-Unternehmen Hornady, Leupold und Savage nach Südfrankreich, um in einer beeindruckenden Landschaft mehr über die neuesten technischen Entwicklungen im Bereich des boomenden Precision Rifle Series (PRS) Long Range-Schießens zu erfahren und selbst auf bis zu 1.000 Meter im scharfen Schuss auszuprobieren.

Mittelpunkt dieses Spezialisten-Treffens war das wunderschöne Jagdschloss „Domaine D‘Aristee“ mit eigenem Revier und Freiluftschießtand in monumentalen Dimensionen in St. Félix de Pallières in den Cevennen. Die Landschaft dieses südöstlichsten Teils des französischen Zentralmassivs prägen enge, steile Schluchten und Hochebenen sowie mediterrane Flora und Fauna (siehe auch: www.domainedearistee.fr). Während in deutschen Landen leider keine oder kaum für Zivilisten zugängliche, echte Long Range-Schießstände jenseits der 300 Meter-Schussdistanzen zur Verfügung stehen, gehört Frankreich in dieser Hinsicht zu den Paradiesen innerhalb Europas. Schließlich fand beispielsweise die allererste Precision

Rifle Series (PRS)/International Precision Rifle Federation (IPRF)-Weltmeisterschaft im August 2022 mit rund 250

Schützen aus 25 Nationen auf dem Militärgelände des 16. Bataillons der Chasseurs à Pied in Bitsch im Elsass statt (siehe caliber 10/2022). Selbst auf noch weiteren Distanzen kann man wie der sprichwörtliche „Gott in Frankreich schießen“, denn so wurde beispielsweise ein „King of 2 Miles“ (KO2M)-Match im April 2019 auf dem Militärschießstand „Camp de Canjuers“ in Südfrankreich, westlich von Nizza, ausgetragen. Bekanntlich schießt man in diesem „Extreme Long Range“-Bereich auf Maximalentfernungen von bis zu zwei Meilen (3.520 Yards = 3.218 Meter). Die großen US-Firmen Hornady Manufacturing aus Grand Island, Nebraska (Munition), Leupold & Stevens, Inc. aus Beaverton, Oregon (Zielfernrohre), und Savage Arms aus Westfield, Massachu -

SCHIESSPRAXIS PRS Long Range-Event mit Hornady, Leupold und Savage 40 caliber 7-8/2023
Expertise aus Übersee (von links): Nic Kytlica von Leupold, Seth Swerczek von Hornady und Profischütze Matt Alwine von Savage Arms/Leupold.

setts (Gewehre), entsandten für unsere Veranstaltung mit Seth Swerczek, Nic Kytlica und Matt Alwine wahre Koryphäen auf ihrem jeweiligen Gebiet.

Ballistische Lösungen von Hornady

Prinzipiell dominieren Custom-Matchgewehre in 6 mm-Kalibern wie 6 mm Dasher, 6 mm Creedmoor, 6 mm ARC, 6 mm GT, 6 mm BR Norma, 6x47 Lapua, 6 mm XC oder 6 mm BR Ackley die größte PRS-Waffenklasse „Open Division“. Diese Patronen sind über lange Schussserien hinsichtlich des Rückstoßverhaltens moderat und besitzen ausreichend ballistische Leistung für die Zielmedien auf bis zu 1.000 Yards (914 Meter). Alleine zwei junge Kaliber in Form der 6 CM und ARC stammen hierbei von Hornady, was neben modernsten Geschosskonstruktionen wie ELD-Match oder A-Tip beweist, dass das Familienunternehmen zu den innovativsten Munitionsherstellern auf diesem Planeten zählt. Doch auch die ebenfalls von Hornady entwickelte, auf dem internationalen Markt insgesamt sehr erfolgreiche, windstabilere 6,5 Creedmoor ist im PRS-Metier populär, die zudem etwas laufschonender als die 6 mm-Kaliber ist. In den USA hat die 6,5 CM übrigens die gute, alte .308 Winchester in den Verkaufszahlen sogar schon überholt. Topschützen wechseln bei ihren 6 mm-Matchwaffen bereits nach 1.500 Schuss den Lauf, um in Sachen Präzision überhaupt nichts dem Zufall zu überlassen. In 6,5 CM verdoppelt sich dieser Laufwechselintervall, wobei „Normalsterbliche“ ihre Läufe in 6 mm- oder 6,5 mm-Kalibern wohl eher erst nach 3.000 beziehungsweise 6.000 Schuss austauschen. Doch darüber hinaus existiert auch der ELR (Extreme Long Range)-Bereich, wo leistungsstärkere Kaliber wie beispielsweise .300 Norma Magnum, .338 Lapua Magnum, .338 Norma Magnum, .375 CheyTac, .408 CheyTac, .460 Steyr, .416 Barrett oder .50 BMG den Ton angeben (siehe hierzu auch „King of 2 Miles“-Special in caliber 7-8/2019). Als weiteres Weitdistanz-Einsatzfeld gibt es dann schließlich auch noch die in den USA und anderen Ländern des Erdballs populäre Long Range-Jagd

oder jagdsportliche Wettkämpfe, wo aufgrund der terminalballistischen Anforderungen ebenfalls leistungsstärkere Kaliber jenseits der 6 mm-Gruppe gefragt sind. In diesem Metier könnte auch bestens das junge HornadyKaliber 7 mm Precision Rifle Cartridge (PRC) mitmischen, das wir aufgrund der noch fehlenden CIP-Zertifizierung leider nicht in Frankreich schießen konnten. Die Patrone füllt die ballistische Lücke zwischen der 6,5 mm PRC und der .300 PRC. In der Kalibergruppe 7 mm (.284“) gibt es reichlich Konkurrenz, wie beispielsweise die populäre 7 mm Remington Magnum aber auch 7 mm Remington Ultra Magnum (RUM), 7 mm Short Action Ultra Magnum (SAUM), 7 mm STW, 7 mm Winchester Short Mag -

num (WSM), 7 mm Weatherby Magnum oder 28 Nosler. Im modernen Gesamtdesign entspricht die 7 mm PRC mit 30 Grad-Schulter der äußerst erfolgreichen 6,5 Creedmoor aus gleichem Stall. Mit einer Patronengesamtlänge von 84,8 mm (Hülsenlänge: 57,9 mm) passt die 7 mm PRC in standardmäßige Long Action-Zylinderverschlusssysteme und ist für eine ideale Leistungsumsetzung auf Läufe mit einem 1-8“-Drall abgestimmt. Im Vergleich zur aus dem Jahr 1962 stammenden 7 mm Rem. Mag. mit einer Drall-Länge von 1-9“ für die Gewehrläufe ist die 7 mm RPC in der Konzeption besser auf lange Projektile mit hohen BC-Werten abgestimmt und leistungsstärkere 7 mm Magnum-Patronen wie die 7 mm Weatherby Magnum

41 caliber 7-8/2023
Die Waffen wurden auf der kurzen 50 Meter-Bahn eingeschossen. Anschließend folgten verschiedene Drills, um sich an das Werkzeug für die kommenden Tage zu gewöhnen.

Palla-Paras

Ein günstiges Geschoss mit Matchpräzision – das klingt zu schön, um wahr zu sein. Doch tatsächlich wurden wir bei den neuen Palla-Geschossen aus Italien für das allseits beliebte Pistolenkaliber 9 mm Luger angenehm überrascht. Aber lesen Sie selbst.

MUNITION & WIEDERLADEN Palla Full Metal Jacket (FMJ)-Geschosse in 9 mm Luger 48 caliber 7-8/2023
Augen auf beim Kugelkauf! Aus Italien kommt ein neues 9-mm-Vollmantelgeschoss, das mit kleinem Preis und guter Präzision überzeugen soll. Wir kombinierten das 125-Grains-Geschoss mit 10 verschiedenen Treibladungsmitteln, um in Erfahrung zu bringen, was dran ist.

•Unterschiede in Handhabung und Schießtechnik •Vor- und Nachteile in der Praxis •Analysen und Studien rund um reale Feuergefechte

•Zukunftsperspektiven +++ kompetent +++ aktuell +++ kompakt +++ kompetent +++ aktuell +++

Die Zukunft ist jetzt!

Auch wenn Leuchtpunktvisiere auf Dienstpistolen im Gegensatz zu Maschinenpistolen oder Sturmgewehren bei weitem noch nicht ein gewohntes Bild sind, beweisen Beschaffungsvorhaben weltweit, dass hier allmählich ein Umdenken stattfindet. Wie so häufig, kommt den USA auf diesem Gebiet eine gewisse Vorreiterrolle zu, aber auch in der alten Welt gewinnen Minileuchtpunktvisiere (Mini Red Dot Sights; MRDS) für die Verwendung auf dienstlich geführten Kurzwaffen zunehmend an Bedeutung. Mit diesem Heft-im-Heft wollen wir Ihnen einen Überblick über die Entwicklung, die aktuelle Ausrüstungssituation, die Vor- aber auch Nachteile sowie den praktischen Einsatz von Rotpunktvisieren auf Dienstpistolen liefern.

Es gibt kaum einen namhaften Hersteller, der nicht ab Werk für die Aufnahme von Rotpunktvisieren vorbereitete „Optics Ready“-Dienstpistolen offeriert. Ein fast unüberhörbarer Paukenschlag ertönte im Jahr 2018, als das Trijicon RMR Type 2 Minileuchtpunktvisier durch das Na-

val Surface Warfare Center (NSWC) – Crane Division für das US Special Operations Command (USSOCOM) als Miniature Aiming System – Day Optics Program (kurz „MASD“) ausgewählt wurde. Und spätestens als das „Police Academy Curriculum for Red Dot Training“ des Hous-

ton Police Department (HDP) in US-Polizeikreisen seine Runde machte, läutete dies eine Zeitenwende ein. Bekanntlich mahlen die Mühlen, was den Bereich Waffen- und Schießtechnik angeht, im guten, alten Europa etwas langsamer. Doch wie eingangs erwähnt, kommt auch hier langsam aber

52 caliber 7-8/2023
Moderne Militär- und Polizeidienstpistolen mit Minileuchtpunktvisieren

Leuchtender Trend in der Behördenwelt: Mit dem Modular Optic System (MOS) beschritt Glock als Erster den Weg eines modularen Optikadaptersystems zur Aufnahme einer Vielzahl von Leuchtpunktvisieren. Die hier gezeigte Glock G17 Gen5 MOS ist mit originalen BUIS und Magazintrichter ausgestattet.

Zudem ist ein Bushnell RXS-250 sowie eine Surefire X300-Waffenleuchte montiert.

Vor allem im sportlichen IPSC-/Actionbereich gehören Leuchtpunktvisiere seit Jahrzehnten zum Standard. Hier eine aktuelle STP FullHouse Race-Gun „Elsa“ in 9 mm Luger.

Standard ab Werk bei vielen Pistolenherstellern: Optikadapterplatte, die auf einer proprietären Schnittstelle im Verschluss verschraubt wird, hier am Beispiel einer Walther PDP.

sicher Bewegung in das Thema. Nicht nur, dass einige europäische Spezialeinheiten der Polizei und des Militärs schon seit geraumer Zeit Kurzwaffen mit Rotpunktvisieren führen, auch verlangen diverse Beschaffungs- und Ausschreibungsverfahren der jüngsten Zeit nach Schnittstellen für Reflexvisiere.

Geschichtsstunde

Der technische Aufbau von kompakten Leuchtpunktvisieren für die Verwendung auf Kurzwaffen entspricht weitgehend dem bei entsprechenden Langwaffenoptiken. Ein leuchtender Zielpunkt (oder alternatives Absehen) wird über einen halbdurch-

lässigen Spiegel in das Auge des Schützen reflektiert. Eine Linsenoptik (Kollimator) sorgt dafür, dass dieses Absehen dann dem Schützen im Unendlichen erscheint. Der Schütze sieht also gleichzeitig durch den halbdurchlässigen Spiegel das Ziel und das über den Spiegel reflektierte Absehen. Der Ursprung für die bei Leuchtpunktvisieren verwendete Technologie und deren militärischer Verwendung auf Handfeuerwaffen reicht weit bis in die Zeit des späten Vietnamkrieges zurück und über die Jahrzehnte haben sie sich vor allem im Nahbereichsschießen (engl. CQB oder Close Quarter Battle) als bevorzugtes Visierelement auf Langwaffen durchgesetzt. Dank kontinuierlicher Verbesserung beim Material und

der elektronischen Bauteile haben Leuchtpunktvisiere namhafter Hersteller wie etwa Aimpoint, Leupold oder Trijicon eine unglaubliche Batterielebensdauer und Robustheit erlangt. Zwar mögen kompakte Leuchtpunkvisiere für sich genommen etwas Neues darstellen.

Bezüglich der generellen Verwendung von Leuchtpunktvisieren auf Kurzwaffen blickt man gleichwohl auf eine recht lange Geschichte zurück. Denn bereits in den späten 1970iger und früheren 1980iger Jahren wurden Optiken von Aimpoint, Tasco und später C-More Systems im Schießsport verwendet und erfreuen sich seither vor allem bei IPSC/USPSA-Schützen größter Beliebtheit. Es dauerte nicht lange, bis

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Alles im Blick?

Im internationalen Fachslang bezeichnet man mit „Eye Box“ den Raum hinter dem Okular des Zielfernrohrs, in dem das zielende Auge bei vollem Sehfeld positioniert werden kann.

Die Eye Box, vermutlich erstmals vom britischen Astronomen John Flamsteed im 17. Jahrhundert erwähnt, ist der Raum, in dem bei einem optischen System als Ergebnis von Augenabstand und Austrittspupille ein sichtbares Bild entsteht.

Eye Box & Augenabstand

Gehen wir mit unserem Auge zu nah an das Okular, so erhalten wir ein Sehfeld, das durch kreisförmige Schatten (Blende) begrenzt wird. Wählen wir einen zu großen Augenabstand, dann nehmen wir einen ähnlichen Effekt wahr, das Sehfeld wird kleiner. Tatsache ist jedoch, dass des Zentrum des Bildes scharf bleibt und brauchbar ist. Zudem ist der Augenabstand kein absoluter Wert, sondern weist eine Toleranz oder Spannweite auf. Die Spannweite des Augenabstandes bedeutet hier: Der Abstand zwischen dem kleinsten und größten Messwert bei steter Beibehaltung des

vollen Sehfelds. Je nach Fabrikat/Modell differieren bei identischer Vergrößerung und identischem Objektivdurchmesser die Daten in Sachen Augenabstand und Austrittspupille.

Eye Box & Austrittspupille

Die Austrittspupille ist der andere Faktor der Eye Box. Wohl jeder seriöse Hersteller listet die Austrittspupille bei kleinster und größter Vergrößerung in den technischen Daten. Die kleinste Vergrößerung liefert die Austrittspupille mit dem größten Durchmesser. Die alte Faustregel gilt: Objektivdurchmesser dividiert durch Vergrößerung = Durchmesser der Austrittspupille. Ein 7x42 Zielfernrohr bietet demnach eine Austrittspupille von 6 mm. Keine Regel ohne Ausnahmen: Bei Zielfernrohren mit einem großen Zoombereich geht diese Rechnung bei der kleinsten Vergrößerung nicht auf. Ein 1-4x24 Zielfernrohr hat bei der 1-fachen Vergrößerung eine größere

Austrittspupille als ein 1-8x24 Zielfernrohr. Es liegt auf der Hand, dass eine große Austrittspupille einen positiven Ein uss auf die Geschwindigkeit der Zielerfassung hat, was im dynamischen Schießsport und auf der Bewegungsjagd vorteilhaft ist. Wenn jedoch der größere Zoombereich notwendig ist, dann muss die bittere Pille der geringeren Austrittspupille geschluckt werden.

Kombination Augenabstand - Austrittspupille

Das angestrebte Ziel im dynamischen Gewehrhandling ist es, die Waffe möglichst schnell und stabil in die Schulter einzuziehen und in einem üssigen Bewegungsablauf zeitgleich das Ziel zu erfassen. Das Zielfernrohr wird mit über drei Achsen statt ndenden Bewegungen vor das zielende Auge gebracht. Ein justierbarer Hinterschaft mit höhenverstellbarer Wangenau age am Gewehr kann hier natürlich hilfreich sein, eine reproduzierbare Kopf-

OPTIK
68 caliber 7-8/2023
Wir beschäftigen uns mit der „Eye Box“, also dem Raum hinter dem ZF-Okular, in dem das zielende Auge bei vollem Sehfeld positioniert werden kann.
Zielfernrohre, ihre „Eye Box“ und die Praxisauswirkungen

Revolver-Revival

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Rotlicht vorstoß

Der für seine Montagen bekannte Hersteller MAK aus Schwebheim baut das Programm an Leuchtpunktvisieren weiter aus. Wir schauten durch das superkleine MAKdot SXP durch, das gerade für Subkompaktpistolen interessant sein dürfte.

Zwei vom gleichen Schlag. Die MAK Group aus dem süddeutschen Schwebheim ergänzt sein großes Leuchtpunktvisier MAKdot SH nun durch das superkleine SXP.

OPTIK MAK-Leuchtpunktvisiere MAKdot SXP und MAKdot SH 72 caliber 7-8/2023

Wenn es in den letzten Jahren einen ungebrochenen Trend bei Faustfeuerwaffen gibt, dann ist es unbestreitbar die Implementierung eines Leuchtpunktvisieres in den Pistolenverschluss. Jeder Hersteller von modernen Dienst- und Sportpistolen offeriert seine Modelle mit Mini Red Dot Sight (MRDS)Schnittstelle. Die Praxisvorteile von Leuchtpunktvisieren liegen auf der Hand. Ältere Schützen brauchen sich aufgrund der leider natürlich fortschreitenden Presbyopie nicht mehr mit der unscharf gewordenen mechanischen Visierung rumärgern und dynamische Schützen können von mehr Geschwindigkeit profitieren. Denn der Fokus des Schützen muss nicht mehr auf der Visierung ruhen, sondern kann auf dem Ziel verbleiben und somit dort, wo die Musik spielt. Zudem bieten sich hier klare Vorteile bei der Zielaufnahme unter widrigen Lichtbedingungen. In den USA sieht man auch immer mehr Subkompaktwaffen, die mit einem Leuchtpunktvisier ausgestattet werden. Wer auch auf diesen Zug aufspringen möchte, der findet im MAKdot SXP einen kompakten Begleiter. Das größere MAKdot SH feierte zusammen mit der P-Lock-Montage seine Debütvorstellung bereits in caliber 2/2022. Diese lässt sich an der Griffstückschiene vieler modernen Pistolen leicht auf-und abnehmen, was eine schöne Lösung für Waffen ist, die über keine Schnittstelle im Verschluss verfügen. Uns interessierte es, ob sich das größere MAKdot SH auch für die direkte Verschlussmontage mit ihren hohen g-Kräften eignet.

Leuchtender Winzling

Das MAKdot SXP gehört zu den Zwergen unter den Leuchtpunktvisieren. Mit den Maßen 41x28 mm und nur 24 mm Bauhöhe könnte hier das Kürzel MRDS auch für Micro Red Dot Sight stehen. Hinsichtlich der Dimensionen und des Anwendungszwecks kann man es mit dem Shield RMSc vergleichen (siehe caliber 10/2021). Es macht für den sportlichen Bereich aufgrund des kleineren Sichtfeldes weniger Sinn, kann aber seine Vorteile da ausspielen, wo es auf kompakte Abmessungen ankommt. Mit dem Shield RMSc teilt sich das SXP auch den Fußabdruck (Maße, Position der Montageschrauben und Passstifte). Durch Polymergehäuse und Kunststofflinse bringt das

Das kleine SXP baut so niedrig auf, dass es bei einer Glock G43X mit der hauseigenen Standardvisierung sogar für Co-Witness reicht. Somit kann man im Notfall auch die mechanische Visierung weiter nutzen. Das größere MAKdot SH kommt mit feiner Klickverstellung in 1-MOA-Schritten daher, das kleinere SXP kann damit bauartbedingt nicht dienen. Seine Treffpunktverlagerung lässt sich mit einem Sechskantschlüssel vornehmen.
73 caliber 7-8/2023
Die Helligkeitsverstellung beider Leuchtpunktvisiere erfolgt manuell. Allerdings ist die Tastenbelegung beider Geräte konträr zueinander.

Erlebnis- statt Ergebnisschießen!

Action nach langer Abstinenz: Nach fünf Jahren fand im österreichischen Kennelbach endlich wieder das Internationale Verteidigungsschießen statt. Über 200 Starter machten sich auf, um sich den Szenarien zu stellen.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kamen zahlreiche Exekutivkräfte aus dem In- und Ausland ins beschauliche Örtchen Kennelbach im Bezirk Bregenz in Vorarlberg zum 16. Internationalen Verteidigungsschießen. Denn diesmal könnte der Vorhang für immer gefallen sein.

Fünf Jahre ist es nun schon her, dass Exekutivbeamte und Heereskräfte in Kennelbach südlich des Bodensees zum Internationalen Verteidigungsschießen (IVS) zusammenkamen. Turnusmäßig findet die wohl größte Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum alle drei Jahre statt. Bedingt durch Corona mussten die Teilnehmer zwei Jahre hintereinander immer wieder aufs Neue vertröstet werden. Somit gab es beim aktuellen Wiedersehen nach langer Durststrecke viel zu erzählen, untereinander auszutauschen und auch die Geselligkeit am Abend kam nicht zu kurz. Traditionsgemäß wurde

am bewährten Aufbau und Ablauf festgehalten. Die Teilnehmer starteten zuerst in den Überraschungsparcours im scharfen Schuss. Zehn Situationen galt es zu absolvieren, in denen ein blitzschnelles, aber angemessenes Handeln gefordert wurde. Nicht immer war der Schusswaffeneinsatz gegen die belgischen Scheiben nötig und manchmal konnte sich eine zu beschießende Scheibe durch eine 180-Grad-Drehung in das Gegenteil oder auch umgekehrt verwandeln. Zudem war in diesem Jahr wieder ein verdeckter Ermittler Namens „Majoran“ unterwegs, der trotz Waffe in der Hand verschont werden musste. Um die

Teilnehmer unter Stress zu setzen, waren teilweise Zeitvorgaben festgelegt oder flossen mit in die Bewertung ein. Zusätzlich wurde man von den Aufsichtsführenden durch gemäßigtes Anschreien oder Schubsen gedrängt. Alle Übungen wurden hintereinander geschossen, sodass zum Durchatmen nur die Zeit für den taktischen Magazinwechsel blieb. Danach ging es nach Ablegung aller scharfen Waffen samt Munition weiter zu den interaktiven FX-Scenarios. Hier stand das Interagieren mit lautstark agierenden Personen im Vordergrund. Auch hier war nicht immer der Schusswaffeneinsatz gefragt. Nur die wenigsten Teilnehmer

MILITÄR & POLIZEI 16. Internationales Verteidigungsschießen in Kennelbach, Österreich, 2023 84 caliber 7-8/2023

Die liebevoll aufgebauten Parcours mit den plötzlich auftauchenden belgischen Scheiben mussten schnell und unter provoziertem Stress bewältigt werden.

85 caliber 7-8/2023
Manche Scheiben fielen bereits bei einem Körpertreffer, andere brauchten einen Kopftreffer. Technisch wurde das einfach mit einer Stahlplatte hinter der entsprechenden Körperpartie realisiert.

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Auf den ersten Blick erkennen Fans der Performance Duty Pistol, dass der schlanke Griff an zwei Griffrücken der PDP erinnert, die aneinandergelegt wurden.

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