caliber 09/2022 Leseprobe

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Aus der Redaktion EDITORIAL

NEUES KALIBER

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viele von uns dürften sich verwundert die Augen gerieben haben, als die grüne Außenministerin Annalena Baerbock angesichts des Ukraine-Kon ikts vor Monaten die Lieferung von schweren Waffen forderte. Wer hätte gedacht, so etwas je aus dem Munde einer Spitzenpolitikerin der Partei Bündnis 90/Die Grünen zu hören? Tja, mit der Regierungsverantwortung ist man in der harten Realität gelandet und bei der einstigen Partei des Pazi smus und Friedens (den sich jeder klar denkende Mensch wohl wünscht) scheint also ein Umdenken stattgefunden zu haben. Grünes Paradoxon Das hält die Grünen aber keineswegs davon ab, trotz all der gegenwärtigen Riesenprobleme wie Energiekrise, In ation, bevorstehende Rezession oder Klimawandel das deutsche Waffenrecht für die Zivilbevölkerung weiterhin verschärfen zu wollen. So fordern die Grünen weitere Restriktionen bei Gas- und Schreckschusswaffen sowie dem „Kleinen Waffenschein“. Zudem sollen die Kontrollmöglichkeiten der Länder evaluiert und der Informations uss zwischen den Behörden verbessert werden. Insbesondere Rechtsextremisten und andere Demokratiefeinde mit Waffen seien ein sehr ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko und eine Gefahr für unsere Gesellschaft. Im Koalitionsvertrag haben sich SPD, FDP und die Grünen auf die Umsetzung wichtiger Waffenrechtsprojekte verständigt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat bereits angekündigt, das Waffenrecht überarbeiten zu wollen. Dies alles wirkt nach blindwütigem Aktionismus, wenn man berücksichtigt, dass: 1. der Kampf gegen illegale Waffen die eigentliche Lösung des Problems darstellt; 2. die geltenden Gesetze bereits vollkommen ausreichen, um Kriminelle und Extremisten strafrechtlich zu verfolgen; 3. laut aktueller Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) die Verstöße gegen das Waffengesetz in Deutschland um 12,5 Prozent abgenommen haben. Das ist der beste Beweis dafür, dass von uns zivilen Legalwaffenbesitzern mit Verantwortungsbewusstsein keine Gefahren ausgehen. Schließlich gehören wir zu den wohl „transparentesten“ Bürgern im Lande, die polizeilich überprüft sind, vom Verfassungsschutz kontrolliert werden und deren Waffenbesitz stets im Nationalen Waffenregister (NWR II) erfasst ist. Absurder wird das Ganze noch, wenn man bedenkt, dass die deutschen Strafverfolgungsbehörden massiv überlastet sind, sodass aufgrund von Verfahrensfehlern und Zeitüberschreitungen immer häu ger echte Schwerverbrecher aus der Untersuchungshaft entlassen werden müssen und frei auf unseren Straßen herumlaufen. In diesem Sinne, viel Spaß beim Lesen, Liebe Leserin, lieber Leser, Chefredakteur Stefan Perey

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4 caliber 9/2022 INHALT Pro-Minileuchtpunktvisieren1RomeoSauerSIGmitausgestattetLuger,mm9inPro-PistolenAXGundSpectreP320SauerSIGdiezierenSeptember-AusgabederCoverDas Fischer)MichaelLoch,Marijan(Titelfotos:5-25x56.ZP5Minox-ZielfernrohreinemmitbestücktWinchester,.308inChassis-RepetiergewehrLR18Mausersportlichedassowie Allgäuer Athlet: Seite 14 Schnelles, schwarze Eis: Kimber 1911 Rapide Black Ice in 9x19 im Test.Seite 22 SpectreSIGTITELTHEMASauerP320undAXGPro in 9 mm Luger Seite 6 KimberKURZWAFFEN1911RapideBlack Ice in 9 mm Luger Seite 22 Walther GSP 500 in .22 Long Rifle Seite 26 Heckler & Koch Mark 23 in .45 Auto Seite 44 MauserLANGWAFFEN18LRChassisin .308 Win. Seite 14 Truvelo SR 14.5 in 14,5x114 mm Seite 36 BushnellOPTIKFusion X 10x42 Seite 56 Sightmark Element Mini Solar Seite 60 SicherheitsfachmesseMESSEBERICHTEGPEC Seite 52 Oberland Arms Convention Seite 68 KleinkaliberWETTKAMPFBERICHTELongRangeMatch Seite 32 Central European PRS Open Match Seite 70 DIES & DAS Leserservice Seite 62 Magazin Seite 74 Impressum Seite 98 MauserFoto:

TruveloBallistikmonster:Armoury Scharfschützengewehr SR 14.5 in 14,5x114 mm. Seite 36 Bushnell Fusion X: 10x42-Fernglas mit Laserentfernungsmesser für kleines Geld. Seite 56 SightmarkSonnenkind:Element Mini Solar Leuchtpunktvisier im Test. Seite 60 Modernisierter Klassiker: Walther GSP 500 in .22 L.R. und .32 S&W long im Test. Seite 26

DauerbrennerWandelbarer

Doch im Gegensatz zu so manchem Konkurrenten ruht man sich bei SIG Sauer keinesfalls auf diesen Lorbeeren aus oder begnügt sich hier und da mit unbedeutenden Detailverbesserungen. Vielmehr wird der Ausbau der modularen Waffenplattform unaufhörlich vorangetrieben, wobei man neben allerlei Varianten für das verdeckte Tragen ebenfalls dezidierte Sportvarianten wie die P320 X-Five oder das durch sein Polyamid-Wolfram-Griffstück besonders interessante Legion Modell ndet (siehe caliber 5/2018 und 7-8/2021). Jüngst hat SIG Sauer mit dem „Custom Works“Programm in den USA sogar die Möglichkeit geschaffen, sich seine P320 oder den subkompakten Ableger P365 ganz nach Belieben maßschneidern zu lassen. Im sogenannten „Studio“ kann man seine Wunschwaffe virtuell entstehen lassen und die einzelnen Komponenten wie Griffstück, Verschluss oder Lauf munter untereinander kombinieren. Daneben bietet SIG Custom Works aber auch vorkon gurierte Sondermodelle an, die auf den ersten Blick durch eine entsprechende Lasergravur auszumachen sind. Und als wenn das noch nicht genug der Neuerungen wäre, ist man den mit dem Verbundwerkstoff des Legion-Griffmoduls eingeschlagenen Weg konsequent zu Ende gegangen und offeriert nun ein vollständig aus Aluminium gefertigtes Griffmodul für die P320 namens AXG (Alloy XSeries Grip). Bei der P320 XCarry Spectre handelt es sich um eines der limitierten Sondermodelle von SIG Custom Works und die zweite Testwaffe in Gestalt der P320 AXG Pro stellt die erste Full-Size-Modellvariante auf Basis des Metallgriffstücks AXG mit langem 4,7“/119-mm-Lauf dar. Bislang umfasste die AXG-Serie nämlich nur Modelle mit dem kürzeren 3,9“/99-mm-Lauf.

TITELTHEMA SIG Sauer P320 XCarry Spectre und P320 AXG Pro in 9 mm Luger 6 caliber 9/2022

Seit ihrer Markteinführung hat sich die P320 für SIG Sauer als wahrer Glücksgriff erwiesen. Die von Tag Eins an ungebrochene Nachfrage im behördlichen Bereich lassen sie mit Fug und Recht als legitimen Nachfolger der legendären P226 erscheinen und die Wahl als neue Dienstpistole der amerikanischen Streitkräfte hat sein Übriges dazu beigetragen (siehe caliber 5/2019).

Die 2014 erschienene Polymerpistole mauserte sich nicht erst als drei Jahre später eingeführte, neue M17 der US Army zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für die bisherigen Platzhirsche. Wir hatten das Vergnügen, mit der P320 XCarry Spectre und der AXG Pro zwei der jüngsten Sprösslinge testen zu dürfen.

LEGO für Erwachsene: Ein Vorteil der P320 Plattform ist ihre unglaubliche Modularität und der stetig wachsende Zubehörmarkt. Keine andere Schlagbolzenschlosspistole am Markt dürfte so wandlungsfähig sein. Die namensgebenden x-förmigen Spectre-Fräsungen sorgen beim Custom Works Sondermodell für eine geringere Verschlussmasse und geben den Blick auf den TiN-beschichteten Lauf frei. Der Verschluss der AXG Pro wurde aufwändig mit diversen Fenstern und Taschen ausgefräst, die ihm ein unverwechselbares Erscheinungsbild verleihen.

P320 XCarry Spectre im Detail Schon beim Öffnen des grauen Hartschalenkoffers wird klar, dass man es hier nicht mit einer gewöhnlichen P320 zu tun hat. Denn durch die diversen markanten Ausfräsungen im Verschluss blitzt der dank einer TiN-Beschichtung goldene Lauf hervor, unterhalb des Patronenauswurffensters prangt stolz der Custom Works Schriftzug und statt des üblichen schwarzen Abzuges verfügt die P320 XCarry Spectre über das von der P320 X5 Legion bekannte skelettierte Züngel mit gerader Front, das ebenfalls durch eine goldene Hartstoffbeschichtung hervorsticht. SIG Sauer hat dieses Sondermodell primär für das verdeckte Tragen konzipiert und dementsprechend ein XSeries Carry Polymergriffstück mit einem Verschluss in Compactlänge kombiniert. Leider ist hier die Nomenklatur bei SIG Sauer etwas irreführend. Bei dem Carry Griffmodul handelt es sich nämlich nicht um ein solches mit einer reduzierten Grif änge. Schade eigentlich, da gerade die Griffstücklänge bei verdeckt getragenen Waffen kritisch hinsichtlich des „Printings“ (also des Abzeichnens der Waffe unter der Kleidung) ist. Stattdessen handelt es sich bei CarryVariante um einen Full-Size-Griff, bei dem lediglich die Federführungsrinne („Dust Cover) gekürzt wurde, damit kompaktere Verschlüsse bündig abschließen.

7 caliber 9/2022

Als erste wirkliche Besonderheit hat man dem Polymergriffstück an allen vier Seiten mittels Laser eine neue, deutlich grif gere Ober ächenstruktur spendiert. Bei SIG Sauer hören derart behandelte Griffmodule auf den Namen LXG und die Ober äche ist mit einem groben „Stippling“, was üblicherweise mit einem Lötkolben eingebacht wird, zu vergleichen. Vorteil der Lasergravur ist das deutlich gleichmäßigere Finish. Im Inneren des Griffstücks verrichtet interessanterweise eine herkömmliche Fire Control Unit und nicht etwa die exklusive Custom Works P320 FCU ihre Arbeit.

Mauser gehört zu den klangvollsten und traditionsreichsten Namen in der internationalen Waffenwelt. Die spannende, abwechslungsreiche Geschichte des deutschen Unternehmens, das waffentechnische Meilensteine wie den K98 erschaffen hat, haben wir in unserer vierteiligen Serie „Legendäre Zuverlässigkeit“ ausführlich dargestellt (siehe caliber 7-8 bis 11-12/2021).

Sparbüchsen-Vielfalt Aktuell ist der günstigste Einstieg in die Mauser-Welt die 2018 auf dem Markt eingeführte Zylinderverschlussbüchse 18, die in der Standardausführung mit schwarzem Kunststoffschaft bereits für einen vom Hersteller empfohlenen Verkaufspreis von 1.062 Euro den Besitzer wechselt. Eingerichtet wird die18MauserStandard in dreizehn Kalibern von .223 Rem. bis .300 Win. Mag. Die Mauser 18 Stainless mit Hauptbestandteilen aus rostträgem Stahl und schwarzem Synthetikschaft wird in sechs Kalibern offeriert und kostet 1.428 Euro. Beide Modelle besitzen eine Lau änge von 56 cm in Standard- und 62 cm in Magnum-Kalibern bei einem Laufdurchmesser von 17 mm. Ebenfalls mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 1.428,- Euro 18 Long Range Chassis in .308 Winchester

Mauser erweitert die preisgünstige Repetierbüchsenbaureihe 18 durch das Modell 18 LR Chassis, das von Hause aus mit einem Oryx-Leichtmetallchassis des kanadischen Spezialisten Modular Driven Technologies Inc. (MDT) ausgestattet ist. Wir haben den schwäbischen Sportler im Feuer erprobt.

LANGWAFFEN Mauser

14 caliber 9/2022

Allgäuer Athlet

15 caliber 9/2022 MauserFoto:

ausgezeichnet ist die führige Mauser 18 Waldjagd mit tannengrünem Kunststoffschaft und 51 cm Solid-Lauf mit 19-mmDiameter, die in zehn Kalibern sowie mit optionaler Fluchtvisierung offeriert wird. Die für den weiten Schuss konzipierte Mauser 18 Feldjagd mit erdfarbenem Synthetikschaft mit höhenverstellbarer Wangenau age sowie 56 cm respektive 62 cm langem Lauf mit 19 mm Außendurchmesser gibt es in einem Dutzend Kaliber und liegt im Preis bei 1.868 Euro. Es versteht sich von selbst, dass alle Büchsen ab Werk mit Mündungsgewinden ausgestattet sind, was die Schalldämpfermontage unkompliziert gestaltet. Thore Wolf, Mauser Brand Manager: „Die Mauser 18 bietet dem Kunden eine absolut solide und robuste Waffe, die gleichzeitig intuitiv bedienbar und kompromisslos präzise ist. Die Mauser 18-Reihe stellt den EinsatzAthlet aus dem Allgäu: Mit der Mauser 18 Long Range Chassis, hier im Standardkaliber .308 Winchester, testeten wir das sportlichste und auch teuerste Mitglied dieser Gewehrfamilie.

schwarzesSchnelles,

schwarzesschwarzes KURZWAFFEN

Kimber Rapide Black Ice in 9 mm Luger

Eis

Zu den größten Produzenten von 1911er-Pistolen gehört die Firma Kimber Manufacturing, Inc. aus Troy im US-Bundesstaat Alabama. Das trifft sowohl auf die produzierte Menge als auch auf die Anzahl an Modellen zu. Rund 172.000 Pistolen des Typs 1911 wurden laut AFMER-Report im Jahr 2020 gefertigt, rund zwei Drittel davon im unterhaltgünstigen

Kaliber 9 mm Luger. Auch im Heimatland der .45 Auto hat somit schon länger ein Umdenken hin zum europäischen Standardkaliber stattgefunden. 28 einreihige 1911er listet die Homepage zurzeit auf, wobei von der 3“/76-mm-Commander-Version in 9 mm Luger bis zur 6“/152-mm-Variante mit Leuchtpunktvisier in 10 mm Auto alles vertreten ist. Aus früheren Tests mit Kimber-Pistolen wissen wir, dass die Ausstattung und Schussleistung sehr vom Preis abhängig ist und auch hier ist man sehr breit aufgestellt. „You get what you pay for“ – „Du bekommst, was du bezahlst“, das gilt bei Kimber genauso wie bei anderen Herstellern. Uns hat deshalb interessiert, wo sich die Rapide Black Ice hier einreihen würde. Waffe im Detail Wer die Rapide Black Ice aus dem schwarzen Kunststoffkoffer befreit, bei dem dürften die ersten Blicke auf die dezenten Ausnehmungen auf der Oberseite und an den Seitenflächen des Verschlusses fallen, die durch den glänzenden, schwarzen Lauf erst richtig zur Geltung kommen. Erreicht wird das durch die DLC (Diamond Like Carbon)Hartstoffbeschichtung, die in dezentem Grau auch auf dem Griffstück und Verschluss zu finden ist. Diese nicht ganz günstige Beschichtung zeichnet sich durch hohe Härte sowie geringen Verschleiß aus und wird seit vielen Jahren im Motorenbau verwendet. Wen das nicht anspricht, der kann mit der einfachen Rapide auch zum Standardmodell greifen, das bei identischer Ausstattung mit schwarzem Finish und goldfarbenem, Titannitrid-beschichtetem Lauf daherkommt. Die eigenwilligen, flachen Greifrillen im hinteren und vorderen Teil der Schlittenflanken werden durch eine feine Zierfräsung unterstrichen und das wabenförmige Checkering an der Frontseite des Griffstückes setzt ebenso wie der mehrfach ausgefräste Abzugsschuh die gewünschten, optischen Akzente. Um bessere Handhabungseigenschaften zu erreichen, wurde der Ganzstahlklassiker mit einem abnehmbaren Magazintrichter, einer beidseitigen Sicherung sowie griffigen G-10-Griffschalen versehen. Hinsichtlich der Gesamtverarbeitung gab es auch wenig zu mäkeln, die Toleranzen zwischen Griffstück und Verschluss waren nicht übermäßig groß und auch die Laufeinpassung wies nicht zu viel Spiel auf. Das einreihige Magazin mit dem über den Magazintrichter überstehenden Gummischuh fasst 9 Patronen in 9x19. Daneben gibt es die Kimber Schönheit aus Alabama: Die Kimber 1911 Rapide Black Ice in 9 mm Luger ist eine solide Ganzstahlpistole mit attraktivem Erscheinungsbild. Doch kann sie auch was auf dem Schießstand?

22 caliber 9/2022

So nennt der Großserienhersteller Kimber sein neustes Modell auf Basis des unsterblichen Klassikers 1911. Schick sieht sie aus, doch was kann sie? Wir wollten es genauer wissen.

Die markanten Vertiefungen am flachen Schlagfedergehäuse (Mainspring Housing) passen optisch gut zu den Ausnehmungen am Verschluss. Der Nachladen.undGriffstückendesitztMagazintrichtersauberamerleichtertdas

Die Rapide Black Ice besitzt viele „kosmetische“ Details wie gewichtsreduzierende Ausfräsungen und Zierlinien, verleugnet dabei aber nicht ihre klassische 1911-DNA und wirkt nicht zu überladen.

Rapide Black Ice auch noch in .45 ACP und 10 mm Auto. Die letztgenannte Powerpatrone aus den 1980ern scheint in den USA gerade eine Wiedergeburt zu erleben. Einige Hersteller wie SIG Sauer mit der brandneuen P320 XTen, Smith & Wesson mit der M&P, Springfield mit der XD und viele 1911er-Produzenten lassen die potente Patrone, die auch schon Jeff Cooper begeisterte, wieder aufleben. Auch die Munitionsindustrie zieht nach und es gibt aktuell so viele Laborierungen wie seit einigen Jahren nicht mehr. Unser Modell spricht nicht unbedingt Sportschützen an, was sich an der starren Visierung mit Nachtaktivität erkennen lässt. Das Truglo TFXVisier besitzt zwei grüne Fiberstäbe in der Kimme, die vom Umgebungslicht zum Leuchten angeregt werden. Im Korn befindet sich ebenfalls dieser grüne Fiberstab, der aber durch einen Ring aus Tritium selbstständig in der Nacht leuchtet. Das Abzugsgewicht fällt mit rund 2.200 Gramm aus Sportschützensicht nicht besonders niedrig aus. Der ehemalige Delta-Force-Veteran und 1911-Spezialist Larry Vickers empfiehlt für 1911er, die als ständige Begleiter zum Selbstschutz oder im Law-Enforcement-Bereich genutzt werden, ein Abzugsgewicht nicht unter 5 lbs, was etwa 2.300 Gramm entspricht. Vielleicht hat sich Kimber an diesen Vorgaben orientiert und damit fast eine Punktlandung erreicht. Büchsenmachermeister Karl Hamann aus Wolfsburg, der uns freundlicherweise die Testwaffe zur Verfügung stellte, könnte hier mit einem Abzugstuning natürlich Abhilfe schaffen. Auf dem Schießstand Das beste Ergebnis erreichte die Hornady American Gunner mit dem eigentlich für Defensivzwecke gedachten 115 Grains XTP-Geschoss und 35 mm. Günstiger aber kaum schlechter ging es diesmal auch mit der 124 Grains GECO Hexagon und 38 mm. Auf dem dritten Rang die GECO DTX-Fabrikpatrone mit konventionellem

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Die Komplettmodernisierung des GSPKlassikers war wohl auch nötig, weil die einstige Vormachtstellung des deutschen Bestsellers über die Jahre verloren ging und im internationalen Wettkampfzirkus die italienische Pardini SP den Ton angibt. In den 54 Jahren seit ihrer Markteinführung wurden über 150.000 GSP gefertigt.

26 caliber 9/2022

Auf Basis der Olympischen Schnellfeuerpistole Walther OSP in .22 kurz aus dem Jahr 1961 erschien sieben Jahre später die nicht minder legendäre Gebrauchs Sport Pistole GSP in .22 Long Rifle und .32 S&W long WC. Überraschend präsentierte der Ulmer Traditionshersteller auf der IWA 2022 die komplett überarbeitete Walther GSP 500. Thronfolger aus Ulm: Die neue Walther GSP 500-Matchpistole in .22 Long Rifle und .32 S&W long tritt das Erbe des weltweit berühmten Klassikers aus Ulm an.

Gerade in jüngster Vergangenheit ist Carl Walther auf unterschiedlichen sportlichen Betätigungsfeldern nahezu hyperaktiv – was von olympischen Schießsportdisziplinen bis zu IPSC/Action reicht. So wurde im Juni dieses Jahres die „Ten Nine Factory“ (T9F) in Ulm eröffnet. In dem ans Werk angekoppelten T9F-Showroom und Shop können Interessenten beispielsweise ihr Walther-Modell auswählen, sich von Routiniers umfassend beraten lassen oder Zubehör auch direkt vor Ort käu ich erwerben. Der Verkauf von Waffen erfolgt dabei aber stets über den jeweiligen Fachhändler des Kunden vor Ort, denn Walther möchte keinen Direktvertrieb starten, sondern beweist nach wie vor Fachhandelstreue. Bei Druckluftwaffen besteht die Möglichkeit, sie direkt an den Schützen anzupassen sowie das ideale Los an Matchdiabolos auf dem 10-MeterTestschießstand zu ermitteln. Auch hier wird der Kauf von größeren Mengen dann über den Fachhändler abgerechnet. Hier besteht unter anderem eine Kooperation mit dem Premiumhersteller RWS. Doch natürlich kann man auch Großkaliberpistolen wie beispielsweise die erstmalig in caliber 6/2022 getesteten Walther PDP Pro SD-Modelle im direkten Vergleich mit anderen Walther-Modellen persönlich begutachten. Eine Vorabanmeldung bei der T9F-Leiterin Sylvia Merkle unter t9f@carl-walther.de ist notwendig, um dann von Montag bis Donnerstag zwischen 09:00 und 16:00 Uhr der T9F einen sicherlich lohnenswerten Besuch abstatten zu können.

Der König ist tot, es lebe der König

Die neue Walther GSP 500 mit Alugehäuse und Massenträgheitsverschluss wurde bei KURZWAFFEN Walther GSP 500 in .22 Long Rifle und .32 S&W long WC

Kernsanierter Klassiker

Beibehaltung bewährter Konstruktionsmerkmale in allen relevanten Bereichen modi ziert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Walther ist von dem neuen Sportpistolen-Flaggschiff so überzeugt, dass die aktualisierte GSP Expert oder auch die Walther SSP aus dem Programm verschwinden werden. Masse mit Klasse Der Masseverschluss mit „Slide Control System“ in Gestalt eines 4 mm langen Verschlusspuffers aus Polyurethanschaum sorgt für ein angenehmes Schussverhalten.

Der rechts oberhalb des Abzugs positionierte Verschlussfanghebel der GSP wurde nun durch zwei beidseitige Knöpfe ersetzt, die sich bestens bedienen lassen, wobei es natürlich ausreicht, nur ein Bedienelement auf der linken oder rechten Seite zu aktivieren. Das vergrößerte Verschlussfenster verhindert zuverlässig Hülsenauswurfstörungen und vereinfacht die Sichtkontrolle des Ladezustands. Der im eigenen Laufkompetenzzentrum knopfgezogene, mit neuem Innenpro l versehene Lauf wurde gegenüber der GSP mit 115-mm-Lau änge auf 123 mm (.32 S&W = 124 mm) verlängert. Der in den Laufblock spannungsfrei eingeklebte Lauf mit gepresstem anstatt geriebenem Patronenlager soll auch mit günstigeren Patronen sehr gute Ergebnisse liefern; hierzu lohnt sich ein Blick in unsere Tabellen mit den Präzisionsresultaten. Die Zuführrampe ist integraler Bestandteil des Laufes. Die Laufeinheit mit dem Laufmantel wird mit vier Zylinderkopfschrauben mit Innensechskant an das Aluminiumgehäuse angeschraubt, zusätzlich wird die Position mit zwei Zylinderstiften gesichert. Auf der Gehäuseoberseite be ndet sich eine Schiene für die Anbringung von Optiken. Der Druckpunktabzug wurde ebenfalls komplett überarbeitet und als „Drop In“-Einheit ausgeführt. Das birgt den Vorteil, dass der Schütze bei etwaigen Problemen die Abzugsgruppe aus der GSP 500 entnehmen und zwecks Überprüfung an den Hersteller schicken kann, ohne dabei waffenrechtliche Vorschriften beachten zu müssen. Der Abzug wurde im Bereich der Charakteristik und Schussentwicklungszeit überarbeitet.

Der Schuss lässt sich lesen und das Korn springt in seine Ausgangslage zurück. Der Puffer hat laut Walther GSP 500-Entwickler Mike Pries eine Haltbarkeit von rund 10.000 Schuss in .22 L.R. und 5.000 Schuss in .32 S&W long WC. Ob der Puffer verschlissen ist, kann der Schütze in Eigenregie ganz leicht überprüfen. Man zieht den Verschluss nach hinten und wenn die letzten 4 mm noch auf Spannung spürbar zurückfedern, ist der Puffer noch intakt. Sollte es doch mal vorkommen, dass der Puffer schlapp macht – das passiert nach „Murphys Gesetz“ üblicherweise im Wettkampf – bleibt die Pistole 100% intakt, weil die Kunststoffhülse, in die der Puffer sitzt, verhindert, dass der Verschluss im Gehäuse anschlägt und es dadurch zu Beschädigungen kommt. Die GSP 500 wiegt mit zwei im Laufmantel untergebrachten, gedämpften Wolframgewichten im Auslieferungszustand 1.040 Gramm (1.150 Gramm in .32 S&W). Sie weist nicht die GSP-typische Vorderlastigkeit auf, sondern ist um den vor dem Abzug gelagerten Magazinschacht herum ausbalanciert. Wer mehr Vorderlastigkeit möchte, kann auf 4 gefederte und 4 ungefederte Gewichte a 20 Gramm setzen. Bei der .32er sind 2 gefederte und 4 ungefederte Gewichte ebenfalls mit 20 Gramm möglich.

Er löst in 31 Millisekunden knochentrocken bei einem Abzugsgewicht von 1.000 Gramm ohne weiteren Durchfallweg aus. Der Abzugsschuh ist in der Höhe dreifach verstellbar, schwenkbar und in der Längenposition justierbar. Selbstverständlich kann der Schütze in Eigenregie Justierungen am vollverstellbaren Abzug hinsichtlich Abzugsgewicht, Druckpunkt oder Vorzug vornehmen. Links hinter dem Abzug be ndet sich eine manuelle Sicherung. Wechselvisierung

Die Kimme wurde so gestaltet, dass sie schnell gewechselt werden kann. Laut Entwickler wurden die Wechselkimmen bewusst niedrig kalkuliert (139 Euro), um es den Schützen zu ermöglichen, eine beispielsweise auf die Duellscheibe voreingestellte Kimme zusätzlich zu erwerben, die dann schnell während des Matches wiederholgenau gewechselt werden kann. Alternativ kann die Treffpunktverlagerung auch mit einem Klappkorn realisiert werden. Zudem kann der Ausschnitt der Kimme mittels Schrauben stufenlos in Höhe und Breite verstellt werden. Das vordere Visierelement ist als Dreieckskorn ausgeführt, der Besitzer kann zwischen drei Kornbreiten von 3,2 mm, 3,6 mm und

Die Walther GSP 500 im Randfeuerkaliber besitzt den beidseitigen Ladehebel mit Bedienelementen aus Kunststoff (links) während sie bei der Zentralfeuerkaliberversion aus Metall bestehen (rechts).

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Südafrikanisches Monster: Das monumentale Scharfschützengewehr SR 14.5 in 14,5x114 mm von Truvelo Armoury.

LANGWAFFEN

Ballistikmonster!

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Neben einer Patrone in 14,5x114 mm wirkt die mächtige .50 Browning Machine Gun (12,7x99 mm) nahezu zierlich. Wir hatten das seltene Vergnügen, eine gigantische Repetierbüchse des südafrikanischen Herstellers Truvelo in diesem Hammerkaliber zu begutachten und stellen weitere Riesenpatronen jenseits der .50 BMG vor. Höher, weiter, schneller: War in den 1970er Jahren im militärischen Scharfschützenwesen eine .308 Winchester noch vollkommen ausreichend, etablierten sich in der Folgezeit leistungsstärkere Kaliber wie .300 Winchester Magnum oder .338 Lapua Magnum. Aktuell sind aber auch Patronen wie .375 Swiss, .300 Norma Magnum oder .338 Norma Magnum angesagt. Die nächste Leistungsstufe gipfelt dann in der von John Moses Browning entwickelten und 1921 eingeführten .50 BMG. Den ersten Nachweis für den machbaren Long-RangeEinsatz dieser Patrone lieferte der legendäre Schütze Carlos Hathcock in Vietnam. Seine Vorgesetzten schüttelten nur den Kopf, als Hathcock ein achtfaches Unertl-Zielfernrohr auf ein schweres MG-Modell M2 in .50 BMG montierte und es auf 2.285 m (2.500 Yards) justierte. Spätestens nach den ersten Treffern auf dieser Entfernung schlug deren Haltung schlagartig um und der „Sniper“ war in aller Munde. Doch nicht nur auf der anderen Seite des großen Teiches gab es Hochleistungspatronen. An dieser Stelle darf natürlich die 13 mm Mauser für das Tankgewehr nicht vergessen werden, stellte doch diese Patrone die Basis für Brownings .50 BMG dar. Halswirbel ade Selbstverständlich gab und gibt es noch stärkere Patronen, die dann allerdings aufgrund des Gewichtes nicht für den infanteristischen Soldaten geeignet sind, sondern primär als Futter für die Bordbewaffnung von Flugzeugen, Rad- und Kettenfahrzeugen, lafettiert in Türmen oder – wie heutzutage – in ferngesteuerten Waffenstationen dienen. Die 1966 gegründete Firma Tru-

Patronen-Parade (von links im Größenvergleich): .223 Remington, .308 Winchester, .300 Winchester Magnum, .338 Lapua Magnum, .50 Browning Machine Gun und 14,5x114 mm. Truvelo Armoury Scharfschützengewehr SR 14.5 in 14,5x114 mm

Leistungsmäßig liegt die gerade noch so schießbare 20x82 mm jedoch hinter der 14,5x114 mm zurück. Während seiner Versuche brach sich der Firmengründer aufgrund der gewaltigen Rückstoßkräfte zwei Halswirbel an. Wem das ballistisch immer noch nicht reicht, kann einen Truvelo-Repetierer auch im Kaliber 20x110 mm Hispano ordern. Dann ist aber wirklich Schluss! Blick auf den mächtigen Systemkasten. Das kompakte, fixe Lynx-Zielfernrohr 6x42 wirkt etwas unterproportioniert auf dieser Riesenbüchse.

Der deutschstämmige Firmeninhaber Franz Josef Gebert experimentierte mit seinen Truvelo-Repetierern nicht nur in klassischen Standardkalibern wie .308 Win., .300 WM und .338 LM sondern auch in .50 BMG oder 14,5x114 mm. Doch damit war das Ende der ballistischen Fahnenstange noch nicht erreicht, richtete er seine Zylinderverschlussbüchsen doch auch für das Bordmaschinenkanonen-Kaliber 20 mm ein! In diesem Kaliber gibt es eine Vielzahl von Varianten. Der Vollständigkeit halber sind hier alle der Hülsenlänge nach aufsteigend angegeben: 42, 70, 80, 82, 94, 99, 102, 110, 120, 124, 135, 128, 139, 145 und 180 mm.

velo aus Südafrika genoss einen guten Ruf als Hersteller präziser Long-Range-Gewehre in Einzel- und MehrladerAusführung. In Ermangelung an guten Läufen wurde dieser Geschäftszweig 1994 ausgebaut und man startete auch eine eigene Laufproduktion – nicht nur für Gewehre, sondern auch für Maschinenkanonen. Somit lag es nahe, beides miteinander zu kombinieren.

Das über 20 kg wiegende und beinahe zwei Meter lange Truvelo SR 14.5, von der anderen Seite aus betrachtet.

Trotz Waffengesamtgewichten (Leerzustand ohne Zusatzausrüstung) von 23 bis 25 kg und gewaltigen Mündungsbremsen setzten zum einen die Systemgrößen und zum anderen die epochalen Rückstoßkräfte die Grenzen bei diesen „Anti-Material“-Gewehren der ballistischen Spitzenliga. So entschied man sich bei Truvelo für die 20x82 mm, ein Kaliber, das von Mauser schon ab 1941 im MG 151/20 eingesetzt wurde.

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Vor gut einem Vierteljahrhundert begann die Auslieferung der Heckler & Koch SOCOM-Pistole an elitäre US-Spezialeinheiten. Das kleine Jubiläum nehmen wir als Anlass, die einzigartige Pistole in .45 Auto noch einmal Revue passieren zu lassen. Für Wiederlader gibt es zudem ein paar Ladetipps für leistungsorientierte .45 Auto-Laborierungen, für die die Mark 23 einst konzipiert wurde. Die Geschichte dieser Pistole begann etwa Mitte 1991. Den ersten Golfkrieg hatte das US-Militär gerade erfolgreich hinter sich gebracht und so konnte man Uncle Sams Haushaltskasse einmal mehr Geld für Rüstung abknöpfen. Das am 16. April 1987 gegründete US SOCOM (Special Operation Command) mit unterstellten Eliteeinheiten wie Rangers, Navy Seals oder Delta Force suchte für seine speziellen Operationen rund um den Erdball eine neue Pistole. Spezialisten sind halt auch immer etwas speziell, weshalb die frisch eingeführte US ArmyDienstpistole Beretta 92 alias M9 den Ansprüchen nicht genügte. Es sollte eine Pistole sein, die als primäre Waffe für spezielle Einsätze und nicht als Seitenwaffe gedacht war. So trug auch die Ausschreibung den Namen OHWS (Offensiv Handgun Weapon System), die es treffender nicht hätte beschreiben können. Die US Navy stellte für die Entwicklung damals rund 1,4 Millionen Mark zu Verfügung, was heute in ationsbereinigt etwa 1,2 Millionen Euro entspricht. Man musste nämlich davon ausgehen, dass die Firmen bei einer solch zwar prestigeträchtigen aber doch kleinen Abnahmemenge nicht die Entwicklungs- und Erprobungskosten tragen wollten. Damals stellte man eine Abnahme von 8.000 bis 10.000 Waffen in Aussicht, es sollten aber weit weniger werden. Das P ichtenheft liest sich recht spannend. Während die US Army gerade eine „Wondernine“ in 9 mm Luger einführte, war von Anfang an klar, dass die SOCOM-Pistole im querschnittsstarken Kaliber .45 Auto eingerichtet sein sollte. Das dürfte durchaus bei der Verwendung als schallgedämpfte Waffe für spezielle Operationen Sinn machen, denn die ehemalige US-Dienst-

Mit den Maßen 244x38x150 mm ist die Polymerrahmenpistole ein ganz schöner Brocken. Mit 13 Patronen in .45 Auto bringt sie rund 1.400 Gramm auf die Waage. Der Abzugsbügel wurde extra groß ausgelegt, um auch mit Polarhandschuhen den Abzug gut erreichen zu können.

KURZWAFFEN Heckler & Koch Mark 23 in .45 Auto 44 caliber 9/2022

Eine wie kei

ne! Vor rund einem Vierteljahrhundert wurde die .45er „SOCOM“-Pistole bei elitären USSpezialeinheiten eingeführt. Oben eine modifizierte Heckler & Koch Mark 23 mit C-More-Leuchtpunktvisier sowie den nicht mehr in Produktion befindlichen TitanMündungsfeuerdämpfer von Capitol City Firearms. Darunter eine Mark 23 in Standardausführung. 45 caliber 9/2022

Eine der führenden Sicherheitsfachmessen in Europa ist die GPEC, die sich neben anderen Veranstaltungen wie beispielsweise Defence and Security Equipment International (DSEI), Enforce Tac, Security, Milipol oder Eurosatory etabliert hat. Wir statteten der zwölften GPEC 2022 in Frankfurt am Main einen Besuch ab. Ein „zu seinem eigenen Schutz anonymisierter“ Autor der Frankfurter Rundschau berichtete am 14.06. 2022 online übrigens in einem ideologisch eingefärbten Artikel unter der Headline „Polizeimesse in Frankfurt: Toxische Männlichkeit, Panzerfahrt und Lobbyismus im vertraulichen Rahmen“ über die im Zwei-Jahres-Rhythmus statt ndende GPEC 2022. Mit Verlaub: Würde es nicht noch ein wenig „toxische Männlichkeit“ in den Reihen der Sicherheitsbehörden geben, dann wäre die deutsche Bevölkerung der Organisierten Kriminalität, den Clans oder dem politisch motivierten Terrorismus noch hoffnungsloser ausgeliefert. Vornehmliche GPEC-Zielgruppen sind Polizei, Zoll, Justiz, Vollzugsbehörden sowie Rettungsdienste und Feuerwehr. Mit Sondergenehmigung können Feldjäger oder Ermittler der Armeen sowie Parlamentarier mit sicherheitspolitischer Verantwortung teilnehmen. Private Detekteien, Wachoder Sicherheits rmen sind ausdrücklich von der Veranstaltung ausgeschlossen. Rund 500 Aussteller aus 33 Staaten präsentierten von 31.05. bis 02.06.2022 in der Messehalle 3 in Frankfurt/Main für über 7.000 Besucher aus 55 Staaten ihre Exponate. Hier wurde der vertrauliche Rahmen für den informativen Austausch von Führungsspitzen, Beschaffern, Technikern, Trainern und Anwendern geschaffen. Nach eigenen Beobachtungen war wohl rund die Hälfte an Besuchern im Vergleich zu vorangegangenen Veranstaltungen vor Ort. Davor waren immer beide Stockwerke der Halle 3 belegt, dieses Jahr nur das Untergeschoss. Zusätzlich wurde die Außen äche für Fahrzeug- sowie der Main für Bootspräsentationen genutzt. Im Bereich der Main-Neckar-Brücke waren bis zu 50 Knoten (etwa 90 km/h) möglich. Hierbei wurden die polizeilich-maritimen Fähigkeiten des rund neun Meter langen Aluminium-Festrumpfbootes (RIB) ZD 8.7 R“ des Herstellers Ophardt Maritim demonstriert, wie man sie bei Rettungs- oder Zugriffsmanövern braucht. Auf der Frei äche gab es neben weiteren Fahrzeugen wie beispielsweise den Survivor von Rheinmetall, mit dem auch Probefahrten angeboten wurden, auch Vorführungen von Haverkamp und insbesondere eine große Drohnenugzone für Live-Vorführungen von sechs verschiedenen Drohnenmodellen.

gipfelSicherheits-Frankfurter

Die GPEC 2022 unter Schirmherrschaft der Bundesinnenministerin Nancy Faeser öffnete Ende Mai dieses Jahres in Frankfurt am Main ihre Pforten für Fachbesucher. Dabei war auf dem Außengelände auch Action geboten, sodass man mit einem Schnellboot auf dem Fluss unterwegs sein konnte.

Feierliche Eröffnung: Hessens Innenminister Peter Beuth (2.v.l.) und Veranstaltungsleiter Dr. Uwe H. Wehrstedt (2.v.r.), flankiert von den beiden höchsten Polizisten aus Hessen.

MESSEBERICHT General Police Equipment Exhibition & Conference (GPEC) 2022 52 caliber 9/2022

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Wiederladen Teil III Sa. 10. Dezember 2022: RSA Heusenstamm bei Offenbach So. 11. Dezember 2022: RSA Heusenstamm bei Offenbach

Themengebiete: • Tipps zur Auswahl des Equipments

Wiederladen gewusst wie!

ACHTUNG: Alle Kurse ersetzten nicht die Prüfung nach § 27 SprengG („Wiederladeschein“), sind aber eine wertvolle Ergänzung.

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Wiederladen Teil II So. 18. September 2022: BDS-Schießanlage Philippsburg Sa. 22. Oktober 2022: BDS-Landes-Leistungszentrum Berlin Sa. 26. November 2022: Schützenhaus Nidda/Hessen

Wiederladen Teil III – Langwaffenpatronen

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Vorläu ge Termine 2022: Wiederladen Teil I Sa. 17. September 2022: BDS-Schießanlage Philippsburg Fr. 21. Oktober 2022: BDS-Landes-Leistungszentrum Berlin

Pro tieren Sie von unserer Erfahrung! Dieser Kurs richtet sich an Wiederlader die vor kurzem erst mit dem Wiederladen begonnen haben oder ihre Kenntnisse noch einmal auffrischen wollen. Es werden keine Grundkenntnisse vorausgesetzt. Die verschiedenen Arbeitsgänge vom ersten Schritt bis zur fertigen Patrone werden ausreichend erläutert und mit Übungseinlagen abgerundet.

Wiederladen Teil II – Aufbaukurs Wissenswertes aus der jahrelangen Praxis des Autors, soll dem Lehrgangsteilnehmer helfen, schneller ans Ziel zu geraten. Der Kurs richtet sich an Wiederlader von Kurzwaffenpatronen, die bereits über Praxis verfügen und ihre Kenntnisse vertiefen möchten. Teil I – „Vorbereitung auf die Praxis“ ist aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme.

Wiederladen Teil I – Kurzwaffenpatronen, Vorbereitung auf die Praxis. Pro tieren Sie von unserer Erfahrung! Dieser Kurs richtet sich an Wiederlader, die vor kurzem erst mit dem Wiederladen begonnen haben oder ihre Kenntnisse noch einmal auffrischen wollen. Es werden keine Grundkenntnisse vorausgesetzt. Die verschiedenen Arbeitsgänge vom ersten Schritt bis zur fertigen Patrone werden ausreichend erläutert und mit Übungseinlagen abgerundet.

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Themengebiete: • Auswahlkriterien und Empfehlungen für Geschosse, Geschossmaterialien und Formen

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• Hülsenaufarbeitung

Weitere

• Praxiseinlagen zum Einstellen von Matrizen, Kalibrieren, Zündersetzen, Aufweiten, Geschosssetzen und Crimpen

• Vor- und Nachteile von Ein- und Mehrstationenpressen

• Endkontrolle Munition

• Die verschiedenen Arten des Crimpens und ihre Anwendung

• Hülsenaufarbeitung Voll- und Teilkalibrierung in Theorie und Praxis Auswahl des richtigen Hülsenhals-Bushings Ermittlung von Frei ug und zulässigen Patronenlängen notwendige und optionale Hülsenbearbeitung Systematischer Aufbau einer Laborierung Endkontrolle Munition und einiges mehr. Preis: 180 Euro pro Person – Dauer 8 Stunden

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Andere Termine/Veranstaltungsorte auf Anfrage möglich. Infos und Anmeldung unter: tinoschmidt1974@t-online.de oder 02772-9244794

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… und einiges mehr. Preis: 180 Euro pro Person – Dauer 8 Stunden

Wiederladen Teil I – Kurzwaffenpatronen

• Treibladungsmittel und die spezi sche Auswahl

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• Geschossgeschwindigkeit und der Ein uss auf die Präzision Systematisches Erarbeiten von Laborierungen Feinabstimmung der Laborierung auf Präzision Rückstoßreduzierte Laborierungen und einiges mehr. Preis: 150 Euro pro Person – Dauer 6 Stunden

• Tipps zur Auswahl des Wiederladeequipments

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Themengebiete:

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OPTIK Bushnell-Fernglas Fusion X in 10x42 mit integriertem Laserentfernungsmesser

Die Bedienung mit zwei Druckschaltern ist nicht schwierig. Links der Modi-Schalter, rechts der Startschalter. Der Fokussierring ist gut erreichbar, dreht mit ausreichender Friktion und ist griffig.

Ein neuer Preisbrecher im Reich der Beobachtungsoptiken mit LRF (Laser Range Finder)-Funktion ist das junge Bushnell Fusion X. Wir haben ganz genau durchgeschaut. wenig Geld

Potenter Preisbrecher: Das Bushnell Fusion X-Fernglas 10x42 mit integriertem Laserentfernungsmesser ermöglicht Messungen auf einer Maximaldistanz von bis zu 1.600 Metern bei einer Genauigkeit von 30 cm.

Für Jäger ist das eine andere Sache. Das heimische Revier kennt man wie die eigene Hosentasche, aber beispielsweise bei Jagdreisen oder -einladungen im unbekannten Terrain spürt man schnell, wie

Viel Leistung

M it dem hier vorgestellten Fusion X in 10x42 feiert das bekannte USOptikunternehmen, ein Teil der großen Vista Outdoor-Firmengruppe, sein hauseigenes 25-jähriges Jubiläum der ersten Markteinführung eines BushnellLaserentfernungsmessers. Da könnte man als Jäger und Schütze mitjubeln, denn das Fernglas mit LRF ist vor allem im Vergleich zu den allseits bekannten Mitbewerbern aus dem deutschsprachigen Raum unschlagbar günstig, denn die gehen oftmals erst für den zwei- bis dreifachen Preis über die Ladentheke. Ein Pionier in diesem Bereich ist übrigens Leica, ein Unternehmen, das mit dem Geovid schon vor 30 Jahren ein Fernglas/LRF-Kombigerät erstmalig präsentierte.

Für die meisten Sportschützen, sieht man einmal von dem boomenden PRS Long Range-Schießsport ab, ist das Messen der Entfernung weniger interessant, weil die Schussentfernungen bekannt sind.

Aus welchem Grund sollte man sich für ein Kombigerät, bestehend aus Fernglas und Entfernungsmesser, entscheiden?

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für

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Anders als ein konventionelles Fernglas besitzen Fernglas/LRF-Kombigeräte wie das Fusion X oft zwei einstellbare Okulare. Das rechte Okular dient dazu das Display scharf einzustellen. Mit der linken Okulareinstellung wird die linke Optik justiert, sodass beide Teiloptiken identisch eingestellt sind.

Im Kon gurationsmenü wird der ModusSchalter lang gedrückt. Das Setup-Menü erscheint und das Symbol Gewehr wird gewählt. Anschließend kann auch die Anzeige in Yard oder Meter, MIL oder MOA, cm oder Inch gewählt werden. Die gemessene Entfernung zum Ziel wird im Display angezeigt. Außerdem wird gleichzeitig der Grad des Geschossabfalls am Ziel berechnet, wobei in der Berechnung auch die ARC (Angle Range KaliberschiedlicherbahnenGeschossflug-stellenZielfernrohrderEntfernungsanzeigeinrücksichtigungWinkelentfernungskompensation)Compensation,Be-ndet.DasErgebniswirddersekundärenAnzeigeunterhalbderangezeigt.NunweißSchütze,wieerseinein-muss.Dieunter-können

Das Fusion X ist weniger für den Ansitz in der späten Dämmerung geeignet. Die Austrittspupille hat einen von 4 mm.

Bushnell Fusion X So viel vorweg: Das Gerät ist so vollgepackt mit Technik und sinnvollen Funktionen, dass wir es an dieser Stelle nicht im vollen Umfang erläutern können. Die Graphik „Statusanzeige und Symbole“ zeigt, welche Informationen das Display anzeigen kann. Am wichtigsten für den Gewehrschützen ist der Gewehrmodus. Zuvor kann die Zielerfassung gewählt werden. Die Modus-Taste funktioniert, wenn sie kurz gedrückt wird, als Schalttaste für den Standard-, Bullseye- und Busch-Modus. Wird der Busch-Modus gewählt, dann ignoriert das Gerät während des Messvorgangs, der nur ein Bruchteil einer Sekunde dauert, Äste und leichtes Buschwerk und zeigt die Entfernung zum Ziel hinter diesen leichten Hindernissen an. Gut nden wir den Bullseye-Modus, mit dem kleine Ziele erfasst werden können. In allen Modi kann, wenn der Startschalter gedrückt bleibt, die Entfernung fortwährend gescannt werden.

Durchmesser

schwierig es ist, Entfernungen ohne altbekannte Fixpunkte korrekt zu schätzen. Vor allem bei weiten Schüssen ist dann ein LRF notwendig. In der Praxis handhabungsfreundlicher als monokulare Entfernungsmesser sind dann Kombigeräte, also Fernglas und LRF in einem, zumal so das gesamte Ausrüstungspaket eines Waidmannes etwas schrumpft.

Technische Daten Bushnell Fusion X Länge 177 mm Gewicht 922 g Außendurchmesser Okular 45,5 mm Außendurchmesser Objektiv 57,5 mm Vergrößerung 10-fach Objektivdurchmesser 42 mm Austrittspupille 4 mm Sehfeld auf 1 km 102 m ARC Modi Standard, Bogen, Gewehr Dioptrien-Verstellbereich keine Angabe Augenabstand 16 mm Mindesteinstellung 6,4 m Messgenauigkeit ± 0,91 m Messbereich maximal 1.609 m Messbereich Baum 900 m Messbereich Rotwild 700 m Anzeige Entfernungsmessung ActiveSync Prismentyp Dachkant Hydrophobe Beschichtung ja, Exo Barrier Wasserdichtkeit IPX7 Batterie CR2 Preis 859 Euro ▼

Eine CR2-Batterie speist die Elektronik des Entfernungsmessers. Der stabile Verschluss des im Mitteltrieb gelagerten Batteriecontainers wird mit einer passenden Münze geöffnet oder geschlossen.

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