Automat Fjodorow: Russlands erstes Selbstladegewehr
Mauser 18: Das leistet das Kaliber 8,5 x 55 Blaser
Automat Fjodorow: Russlands erstes Selbstladegewehr
Mauser 18: Das leistet das Kaliber 8,5 x 55 Blaser
www.carl-walther.de
Zum Digitalabo:
Ende Oktober kam das neue „Gesetz zur Verbesserung der inneren Sicherheit und des Asylsystems“. Seitdem herrscht in Deutschland waffenrechtlich gesehen wohl weithin Chaos: Nun sind in die Abfragen zu Eignung und Zuverlässigkeit diverse andere Behörden einzubinden, das betrifft Bundespolizei, Zollkriminalamt und die Polizeidienststellen des vergangenen Jahrzehnts. Fragt sich, wie dazu die innerbehördliche Kommunikation zu laufen hat. Als Folge mehren sich die Berichte dazu, dass man auf den Ämtern bei entsprechenden Anfragen auf unklare Vorgaben verweist und nichts tut. Das hat ugs zu eindeutigen Reaktionen der Verbände geführt: Der Vorsitzende der Waffenrechtsorganisation pro legal, Alexander Titze, hat am 10. November in einem offenen Brief die Bundesministerin des Inneren Nancy Faeser dazu aufgefordert, „unverzüglich die notwendigen Schritte einzuleiten, um die Handlungsfähigkeit der Waffenbehörden wiederherzustellen.“ Zudem hat man die zuständigen Stellen der Bundesländer dazu befragt, wie der aktuelle Stand zur Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen aussieht und ob es Lösungsansätze für das Problem der fehlenden innerbehördlichen Meldewege gibt (beide Briefe unter https://prolegal.de/ ). Der Bundesverband Zivile Legalwaffen (BZL) spricht von „prognostizierter Behördenlähmung“ und hat alle Länderinnenministerien dazu gefragt, wie derzeit mit waffen-/jagdrechtlichen Anträgen verfahren wird (https://bzl.net/bzl-bittet-die-innenministerien-der-laender-um-klaerung/ ). Die bislang vorliegenden Antworten zeichnen dieses Bild: Bayern teilt mit, dass derartige Anträge bearbeitet werden können und das auch passiere, aus Schleswig-Holstein heißt es, es gebe keine Verzögerungen. Baden-Württemberg will solche zeitlichen Verzögerungen nicht ausschließen. Brandenburg beklagt das Fehlen einer „Übergangsfrist zur vorbereitenden Umsetzung“, sieht aber keine Schwierigkeiten bei den fraglichen Überprüfungen. Thüringen und das Saarland geben keine pauschale Antwort zur Frage nach Bearbeitungszeiten und verweisen darauf, dass es sich da je nach Info-Lage um Einzelfallentscheidungen handele. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt melden, die offenen Fragen zu den Meldewegen seien im November geklärt worden. Alle sehen das geregelte Verfahren nicht in Gefahr. Das aber zwickt sich diametral mit dem, was von Schützen und Jägern zu hören ist. Hier in den Worten eines Lesers: „Alles ist verboten und geregelt, aber nichts klappt“. Hier sind Ihre Erfahrungen gefragt: Schreiben Sie uns!
Matthias S. Recktenwald Leiter des redaktionellen Beirats
DIENSTPISTOLE CZ P-09 Kompromisslose Zuverlässigkeit und hohe Präzision auch unter extremsten klimatischen Bedingungen. • 9mm Luger • 19 Schuss • außenliegender Hammer • klassische SA/DA Konzeption • Griffstück aus Polymer weitere Infos auf www.akah.de
Collier-Revolver:
Nein, Colts waren nicht die ersten Revolver aus Serienfertigung – alles zum Collier.
Zweimal Henry Repeating Arms ... ... Lever Action Carbine und Golden Boy Silver Ri e, beide in .22 l.r. im Test.
Mauser 18, 8,5 x 55 Blaser:
So schlägt sich das kräftige Blaser-Kaliber aus dem Repetierer von Mauser.
Smith & Wesson M 29:
Der berühmte .44 Magnum-Revolver von S & W im Youngtimer-Test – war früher wirklich alles besser?
Caracal Lynx:
Eine feine 2011er aus Italien mit interessanten technischen Eigenheiten, die man so bei anderen „High Capacity“-Klonen der Colt Government nicht ndet.
Awtomat Fjodorowa:
Die Story der Waffe, die in Russland für den Beginn der Selbstlader und daraus folgend auch der Schnellfeuergewehre steht.
Weatherby 307 MeatEater:
Es ist Jahrzehnte her, dass Weatherby eine neue Repetierer-Baureihe auf den Markt brachte. Das ist nun vorbei, Vorhang auf für die neue Weatherby-Serie 307.
Caracal Lynx: 10
Die brandneuen italienischen Pistolen im 2011er Stil – hier der Praxistest.
Weatherby 307 MeatEater 18
Weatherbys erster komplett neuer Repetierer seit einem halben Jahrhundert.
Mauser 18 Waldjagd 26
Mit der Blaser-Kaliberentwicklung 8,5 x 55 auf dem Stand und im Revier.
Henry Repeating Arms 34
Die Unterhebler Lever Action Carbine und Golden Boy Silver Ri e, jeweils in .22 l.r.
Steyr Arms-Repetierer
Gams, 6,5 Creedmoor: 40
Die ultraleichte Büchse mit Kohlefaserschaft im Praxis-Check.
Smith & Wesson Model 29 46
Eine Ikone im Revolverbau, ein Blick auf das erste Revolvermodell in .44 Magnum.
Security-Messe in Essen 52
Zum 50. Mal fand die Messe rund um das Thema Sicherheit statt – VISIER war dabei.
Metallwerk Elisenhütte GmbH 58
Besser bekannt als MEN: Die Redaktion besuchte die Nassauer Munitionsfabrik.
Scheidung und Waffenbesitz 64
Das gilt es zu beachten, wenn zwei Waffenbesitzer sich trennen.
Sammeln & Selbermachen Collier-Revolver 86
Wie Artemas Wheeler und Elisha Collier Revolver bauten - noch vor Colt.
Obregón-Selbstladepistole 94
Wie Alejandro Obregón eine Pistole schuf, die aussah wie eine 1911er, aber anders war.
Wehrmannsgewehre 102
Wo sportelt man noch mit diesem Klassiker? Und wie? Antworten liefert der Artikel.
Geschichte & Geschichten
Awtomat Fjodorowa 108
Wie Wladimir Fjodorow mit seiner Konstruktion die Basis russischer Selbstlader und Vollautomaten legte.
7
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Namen & Nachrichten
Waffensammlerbesuch bei Bundestagsabgeordnetem: 81
Dietmar Pohl: Jubiläum 81
Buchbesprechungen 82
Alljagd: Waffen Friedrichs 85
14in1 Werkzeug / Rettungsschere / Schneider für Kabelbinder
MT20TRE-Tool im Stone-Wash-Look aus hochwertigen Material und sinnvollen Funktionen, der perfekte Begleiter.
Zwei Caracal Lynx Sport Kaliber 9 mm im Test:
Lynx Sport Kaliber 9 mm Luger |
In der vorigen Ausgabe berichtete VISIER über die praxisnahe Produktvorstellung der neuen Caracal Lynx. Nun liegen längerfristige Testmuster von zwei Importeuren vor. Wie sie sich unterscheiden und ob sich der gute Eindruck vom händischen Schießen auch aus der Schießmaschine zeigt, steht hier.
Demontage wie beim 2011er Design gehabt. Geht nur mit der zur Bremse umgebogenen Büroklammer.
Modell:
Hersteller Lynx Caracal XDB
Preis: € 3990,-
Kaliber: 9 mm Luger
Kapazität: 17 / 20 + 1 Patronen
Maße (L x B x H):222 x 36 x 150 mm
Lau änge: 127 mm (5“)
Visierlinienlänge: 173 mm
Ausschnitt Kimme: 3,0 mm
Kornbreite: 3,0 mm
Abzugswiderstand: ca. 1650 g
Gewicht: 1220 g
Ausstattung: Flaches Verschluss-Pro l, Black-Nickel-Black-Beschichtung oder Black-Black. Rampenläufe, diese TiNbeschichtet, Ersatzmagazin, Reinigungsgerät. Sportabzug mit Triggerstop, LPA-MikrometerKimme, Korn im Schwalbenschwanz mit grünem Kunststoff-Lichtfänger, hochwertige Kunststoffkoffer mit Zahlenschlössern.
Schön, dass sich der positive Verlauf vom Vorstellungsschießen gleich wiederholte. Dazu trägt auch die bei diesen 2011-Varianten schon festgestellte gute Haptik bei. Diese stellt, wegen des gegebenen Griffumfanges und mangelnder Möglichkeiten, diesen über abnehmbare Griffschalen zu beein ussen, eine nicht unerhebliche Aufgabe an die Designer. Kurz gesagt, die Aufgabe wurde an der Caracal Lynx XDB topp gelöst! Obwohl die Rauten und Quadrate am Griff eher groß ächig wirken, bieten sie über ihre prägnanten Kanten unerwartet viel Haftung. Die ausgeprägten Ab achungen an den Kanten verrunden die sonst eher „ eckig “ empfundene Handlage. Beide Testwaffen verfügen auch wie die Muster aus der „ heißen “ Produktvorstellung über Abzüge, welche aus der Schachtel heraus durchaus zum Präzisionsschießen taugen. Und auch nden sich die gleichen, sehr engen Passungen wieder. Selbst mit erheblichem Kraftaufwand lassen sich die Verschlüsse weder seitlich noch in der Höhe bewegen. Lediglich geradlinig nach hinten, das geht. Fängt eine Überprüfung so an, wird ausgeweidet, sprich: Lauf und Schließfeder entnommen. Wackelt dann immer noch nix: Solch eine
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Die Serie „MeatEater“ ist in Amerika ein Kassenschlager. Der Gastgeber Steven Rinella berichtet über seine Jagd- und Angelausfl üge. Wenn der TV-Star also bestimme Produkte verwendet, dann muss es was sein! Wer jagen geht, braucht eine Waffe. Klingt verrückt, ist aber so. In VISIER 09/23 berichteten wir bereits über die Wea-
therby Vanguard MeatEater Edition, die in Zusammenarbeit mit Rinella entstand. In eine ähnliche gleiche Kerbe schlägt Weatherby nun mit der funkelnagelneuen Baureihe 307, hier ebenfalls in der MeatEater-Edition.
Baureihe 307: Das neue Modell 307 aus dem Hause
Weatherby stellt eine Ergänzung zu den Reihen Mark V und Vanguard dar. Die 307 steht übrigens nicht für die Anzahl an Farbkleksen auf dem Schaft. Irgendein Marketing-Mensch dachte sich wohl, er kombiniert die 3 aus der Vorwahl von Sheridan im Bundesstaat Wyoming für das System mit der Ziffer 7, dies aufgrund der Kompatibilität zur Remington
Mit der Serie 307 lanciert die US-Waffenschmiede Weatherby ihre erste neue Büchsenbaureihe seit über einem halben Jahrhundert.
VISIER zog mit dem neuen Repetierer in Form der Spielart MeatEater auf den Schießstand.
700, „ schönes Ding “ war wohl schon vergeben. Zum Test geliefert wurde der Repetierer in 6,5 Creedmoor. Weitere mögliche Kaliber wären die .257 Weatherby Magnum, .300 Winchester Magnum, die .30-06 Springfield, 7 mm PRC und .308 Winchester. Nachdem in Deutschland der Trend zu Stummelläufen immer noch ungebrochen ist, lobt Weatherby
aus, die Laufl ängen angepasst zu den Kalibergruppen zu wählen, um das Ausschöpfen der höchstmöglichen Geschossgeschwindigkeit und -energie gewährleisten zu können. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass die „ kürzeste “ Laufl änge in dieser Serie bei 56 cm liegt (für .308 Winchester sowie 7 mm PRC und 6,5 Creedmoor). Für die
.30-06 Springfield wird ein Lauf mit 61 cm Länge verbaut, für die beiden Magnumkaliber setzt der Hersteller auf 66 Zentimeter. Der Edelstahllauf der MeatEater ist (passend zum Verschluss) spiralförmig kanneliert. Der Drall wird mit 1:8“ (203 Millimeter) angegeben. Auf dem ½“x28-Mündungsgewinde sitzt ab Werk eine Bremse des Typs Accubrake-ST,
Die renommierte Waffenschmiede aus Isny bewirbt ihre junge Hochleistungspatrone 8,5x55 Blaser als „eierlegende Wollmilchsau“ für kurze Läufe. Auf dem Schießstand und im Revier galt es zu prüfen, ob sie hält, was sie verspricht.
Die Vision für Blaser sei es gewesen, die „ klaffende Lücke “ in der Kaliberpalette zwischen .30 (7,62 mm) und 9,3 mm zu schließen. Nicht, dass es als deutsches Militärkulturgut seit rund 120 Jahren eine 8 x 57 mm IS geben würde oder seit mehr als einem halben Jahrhundert eine .338 Winchester Magnum. Auch die 1992 vom Fachjournalisten Werner Reb entwickelte 8,5 x 63 mm war ihrer Zeit wohl zu weit voraus, um sich in Großserie zu etablieren. Alldem zum Trotz griff Blaser die Idee des 8,5er Kalibers in Zusammenarbeit mit dem
schwedischen Munitionshersteller Norma neu auf und entwickelte die 8,5 x 55 Blaser zur Markteinführung vor fünf Jahren. Die Zielsetzungen hierbei: Kaliber 8,5 mm, Hochleistung durch für das Kaliber sehr leichte Geschossgewichte von 9 bis 14,9 g (139 bis 230 Grains), sowie die Eignung für kompakte Jagdrepetierbüchsen mit Laufl ängen von nur 47 bis 51 Zentimetern, zur etablierten Verwendung mit Schalldämpfern.
Was macht diese neue Patrone hochleistungsfähig? Die Auslegung des Druckni-
veaus von 4300 bar entspricht einem gängigen Magnum-Kaliber. Ihr fl acher Schulterwinkel von nur 30 Grad ist vergleichbar dem eines modernen PRC-Kalibers von Hornady. Bei nur 55 mm Hülsenlänge, aber einem Durchmesser der Hülse von wuchtigen 13,6 mm, weisen die vorhandenen Hülsen ein Wasservolumen randvoll von 77 Grains (Norma) beziehungsweise 80 gr (Sax) auf. In Relation zu einer gleichlangen 6,5 x 55 mm Schwedisch Mauser mit rund 60 Grains Wasservolumen verfügt sie über zirka 25 Prozent mehr an Hülsenvolumen.
Genutzt wird dieses üppige Hülsenvolumen vermutlich mit mittelschnell abbrennenden Treibmitteln, gegebenenfalls sogar zweibasige Pulver. Das Mündungsfeuer jeder getesteten Fabrikladung zeigt eine sehr unterschiedliche Entfaltung an der Mündung. Als Zeitlupenstandbilder des Bruchteils einer Sekunde jedoch haben diese sehr unterschiedlichen Flammbilder eines gemeinsam. Alle getesteten Fabrikpatronen wiesen lediglich einen zeitlich sehr kurzen Mündungsblitz auf, welcher mit dem bloßen Auge kaum wahrzuneh-
men war. Dies zeugt von einer guten Umsetzung der Treibmittel in dem 51 Zentimeter langen Lauf.
Die Testwaffe:
Zum Test der 8,5 x 55 Blaser wurde eine Mauser M18 Waldjagd zur Verfügung gestellt. Mauser verbaut bei diesem Modell einen kaltgehämmerten „ Solid-Lauf “ mit einem Durchmesser von 19 mm an der Mündung und einem M17 x 1-Mündungsgewinde zur Aufnahme von Zubehör wie Schalldämpfern oder Kompensatoren. Mit einem Waffengewicht von leichten
drei Kilo trotz eines Systemgehäuses aus Stahl (ohne die 700 Gramm der kompakten Minox-Optik und Schalldämpfer) ist das System auf der leichten Seite der Gewichtsskala angesiedelt. Erreicht wird dieses geringe Gewicht durch einen sehr leichten, aber steifen Kunststoffschaft, was insgesamt durch eine gewisse Frontlastigkeit wahrnehmbar war.
Der Eindruck der Mauser 18 Waldjagd ist durchweg robust und funktional, gepaart mit einer ordentlichen Verarbeitung des Systems und gut griffigem
EZentimeter
Doch
s ist immer wieder beeindruckend, wie schmal der Systemkasten von Unterhebel-Repetierern ausgeführt werden kann. Am Carbine kamen nur knapp 25 Millimeter zusammen. Mit dem Attribut „ zierlich “ ist diese kleine Langwaffe bestens umschrieben. Das etwas längere Henry-Gewehr kommt auf drei Millimeter mehr Breite am Systemkasten und übertrifft den Carbine um gut zehn Zentimeter in der Länge. Doch es sind eher die Merkmale wie der Achtkantlauf, die klassische Buckhorn-Kimme in Verbindung mit der Messingperle im Korn und vor allem der hochglänzend vernickelte Systemkasten wie auch die Henry-Gewehr
Beschlagteile, die den sicheren Eindruck einer typischen „ Wild-West-Waffe erwecken. Dagegen sieht der Karabiner eher nüchtern-zweckmäßig aus. Doch nun der Reihe nach.
Die Henrys im Detail:
Der erste zur Mechanik gewonnene Eindruck war ausgesprochen positiv: Der Repetiermechanismus arbeitet absolut glatt und gleichmäßig. Gut, Patronen .22 l.r. „ laufen “ wesentlich geschmeidiger als die für diese Gewehre eher typische .30-30 Winchester. 22er wiegen im Verhältnis jedoch auch kaum etwas und sind viel kürzer. Aber auch der leere “ Gang von Hebel und Verschluss überzeugt, kein Hakeln oder Kratzen stört die typische Handbewegung. „ Butterweich “ scheint die beste Umschreibung für den Schlossgang. Beim Anschlagen gab es von groß gewachsenen Personen etwas Mecker: Der Abstand von Mitte Radius Abzug bis Mitte Schaftkappe ist mit rund 35 Zentimetern etwas knapp. Beiden Henrys gleich ist die Ladeweise. Nachdem der Druckkörper, eine lange Stange mit Federstück, aus dem Magazinrohr gezogen ist, werden die jeweils mit Geschoss in Schussrichtung weisenden Patronen über eine Öffnung im Magazinrohr geladen. Nach dem Auffüllen von
Henry Unterhebel-Repetierer im Kaliber .22
Viele neugefertigte Unterhebel-Repetierer siedeln optisch nah an historischen Vorbildern. Die Henry Repeating Arms bietet neben klassischen, wie dem sperrig benanntem „Golden Boy Silver Ri e“, auch Varianten moderner Art wie den .22 Carbine an. Fakten zu Leistung und Unterschieden der beiden Testwaffen im Kaliber .22 l. r. stehen hier:
Gebetsmühlenartig wurde mir dieser Satz vorgetragen, eine Woche lang, jeden Tag: „ Bei der Bergjagd zählt jedes Gramm, du musst alles den ganzen Tag schleppen, den Berg rauf und wieder runter “. Ich hatte schon Blasen an den Ohren vom Zuhören. Als bekennender Klugscheißer und notorischer Besserwisser „ wusste “ ich, dass sich die Jagd in den Bergen überhaupt gar nicht zu der Jagd im Wald oder am Feld unterscheidet. Sollten sie doch reden, dachte ich und rannte
sehenden Auges in mein Verderben. So endete mein erstes GamsAbenteuer mit einer kleinen Nahtod-Erfahrung und viel Blut, Schweiß und Tränen. Hart erkämpft musste ich zugeben, am Berg zählt doch jedes Gramm. Mein zweites Erlebnis mit einer Gams gab es mit derjenigen von Steyr Arms. Steyr hat sich für das Projekt der ultimativen Hochgebirgswaffe die Firma FBT Fine Ballistic Tools als Partner an die
Seite gestellt. Was dabei herausgekommen ist, haben wir nun getestet. Lange hatte ich auf eine Testwaffe warten müssen. Umso höher waren die Erwartungen. Einerseits in die Leistung, die die Steyr Gams bringen könnte, andererseits die Performance, die der Schaft
Ein führiger Repetierer in der Gewichtsklasse einer Kipplaufbüchse – das kennzeichnet die „Gams“ aus dem Hause Steyr Arms. Wie das Fliegengewicht zustande kommt und wie sich die Büchse auf dem Schießstand und auf der Jagd bewährt, das lesen Sie in diesem Artikel:
und das Set an sich zeigen würden. Die Steyr Gams wurde im Kaliber 6,5 Creedmoor zur Verfügung gestellt. Mit nur 2,4 Kilo Gesamtgewicht ist sie ein echtes Leichtgewicht.
Der Schaft:
FBT aus Gröbming hat sich nicht nur mit den hauseigenen ultraleichten 3D-Druck-
Schalldämpfern am Markt etabliert, sondern in erster Linie mit den Schäften aus Kohlefaser. Angefangen hatte alles mit dem Modell für die Blaser R8-Systeme, mittlerweile gibt es kaum ein Waffensystem, für das FBT nicht einen passenden Carbon-Schaft anbieten beziehungsweise herstellen kann. Der Unic-KohlefaserLochschaft ist für Rechts- und Linksschützen erhältlich. Die Wangenaufl age lässt sich mittels eines Druckknopfes verstellen. Gefertigt wird der Schaft zum einen
aus Carbon-Gewebe, das auf spezielle Art schichtweise laminiert wird und somit bruchsicher ist. Zum anderen hat der Schaft einen 3D-Druck-Teil in der Mitte, der das Magazin sowie das System beherbergt. Die erzielte Leichtigkeit durch den Werkstoff Kohlefaser im Zusammenspiel mit dem System aus dem 3D-Drucker ist unbestritten phänomenal. Die Übergänge der einzelnen Werkstoffe sind sehr sauber verarbeitet und die Waffe macht (nicht nur dadurch) einen sehr wertigen Eindruck.
Die ab 1955 gefertigte Patrone .44 Magnum und die dazu passenden frühen Smith & Wesson-Revolver waren zweifelsfrei ein kongeniales Duo. Doch die ersten Modelle des S & W M 29 sind ziemlich selten und auch teuer geworden. Ob sie heute noch zum sportlichen Schießen taugen, steht hier:
Es gibt Handfeuerwaffen, bei deren Anblick sich das Gewissen auch altgedienter Redakteure sogleich mit einem Imperativ meldet, in der Art von: „ Händewaschen!“ Wie sähe denn sonst, mit etwas öligen oder gar schwitzigen Fingern begrabbelt, diese makellose, hochglänzende Brünierung aus? Sauber und trocken gewischt präsentiert sie sich wie ein schwarzer Spiegel. Dazu kommt die absolut stimmige LinienfühFingern begrabbelt, diese makellose,
rung dieses Revolvers, deren Ästhetik selbst hartgesottene Technokraten erst einmal verstummen lässt. Früher war vielleicht nicht alles besser. Aber oft genug hatte sich bei vielen Produkten das Aussehen noch der Zweckbestimmung anzupassen und diese somit nicht durch ein möglichst werbewirksames Design verwässert wurde. Und schon umgibt einen solchen, wenn stimmig und qualitativ hochwertig gefertigten
Die Messe Essen dürfte den meisten autoaffinen Lesern am ehesten durch die bekannte Essener Motorshow bekannt sein, für die natürlich auch entsprechend grell mit einem Exponat auf dem Messeareal geworben wurde. Für den VISIERLeser dürfte aber die von der bundesdeutschen Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet vom 17. bis 20. September durchgeführte Sicherheitsmesse „Security“ interessanter sein, die dieses Jahr bereits zum 50. Male als Branchentreff und Leitmesse der Sicherheitswirtschaft stattfand.
Nach Beschussqualifizierung und Ansprengversuchen sah das ausgestellte Demonstratorfahrzeug Trojan nicht mehr hübsch aus. Noch fahrbereit hätte es aber im Fall der Fälle seine Insassen wohl unverletzt aus der Gefahrenzone gebracht. www.stoof-international.de
Unter den Schlagworten „ Secure your Business “ mit den Bereichen „ Bevölkerungsschutz und zivile Verteidigung “, „ Brand/Einbruch/Systeme “ sowie „ Digital Networking Security trafen sich mehr als 500 Aussteller aus 36 Nationen und mehr als 20 000 Fachbesucher aus 86 Ländern über die vier Messetage rund um Sicherheitslösungen für Unternehmen, private Haushalte und den öffentlichen Raum. Der aktuelle Jahres-Gesamtumsatz der Branche wird allein in Deutschland mit mehr als “
31 Milliarden Euro beziffert. Das Messeformat startete erstmalig im Jahre 1974 unter dem Titel „ Safety “, damals erfolgte das noch unter der Zusammenarbeit der damaligen Ausstellungs- und Messegesellschaft GmbH Essen und der Königlich Niederländischen Messe in Utrecht. Bei dieser ersten Veranstaltung zeigten 105 Aussteller auf einer Ausstellungs äche von gut 20 000 Quadratmetern die damaligen Weltmarktneuheiten im Bereich Sicherheitsausrüstung, Zutrittskontrolle, Kamera-
überwachung und natürlich modernste sicherheitsrelevante elektronische Systeme wie etwa „ störsichere “ Lichtschranken zur Arealüberwachung und Zutrittskontrolle. Eine Aussteller- und Produktzusammenstellung, die sich auch 50 Jahre später praktisch unverändert in den derweil neu erstellten beziehungsweise renovierten Messehallen in Essen wieder ndet, wenn auch die Produkte sich teilweise bis zur Unvergleichbarkeit weiterentwickelt haben.
Text: Götz Coenen
Heute, im Jahr 2024, offeriert die Firma Capra GmbH aus Arnsberg dagegen komplette Zaunsysteme inklusive Durchfahrschutz und elektronischer Integritätsüberwachung an gleicher Stelle. Stacheldraht beziehungsweise S-Draht fi ndet sich aber auch hier noch, wenn auch eher als Ergänzung. (www.capra-protection.de)
Die Industriewerke Karlsruhe Augsburg mit ihrem patentierten, jedem Bundeswehrsoldaten bekannten S-Draht als scharfklingige Weiterentwicklung des kommoden Stacheldrahtes, komplett mit Verlege-Utensilien und mehreren frei zugänglichen und den unvorsichtigen Besucher wohl etwas gefährdenden Drahtverhauen gemäß militärischer Ausbildungsvorschrift zur Demonstration am Messestand. Anno 1974 beworben, man merke, wie sich die Zeiten ändern, zum Schutz von Hab und Gut und natürlich auch von relevanten Industriestrukturen.
Sollten die Zäune nicht ausreichen, offeriert die Firma Stahlkontor GmbH mobile Vollstahl-Durchfahrhindernisse, die selbst einen LKW stoppen. Auch im Hinblick auf die Sicherung von Festarealen vor Terrorgefahren durch Fahrzeugangriffe eine schnell und mobil zu verlegende Lösung, die konzeptionell nicht nur aktuell in der Ukraine und 1944 am Atlantikwall, sondern wohl schon in vor-römischen Zeiten ihre Funktionalität unter Beweis gestellt hat. (www.stahlkontor.de)
Große Firmen haben in der Regel auch einen großen Bekanntheitsgrad. Doch gibt es
DAusnahmen, wie eine der größten und lange etablierten europäischen Munitionsfabriken. Ein Blick zur MEN nach Nassau an der Lahn.
ie Bundeswehr existiert seit 1957. Und kauft seitdem beim Metallwerk Elisenhütte GmbH in Nassau an der Lahn, kurz MEN, welches die „ BW mit Kleinwaffenmunition beliefert. Aber die Kundenkartei der MEN ist lang und umfasst viele NATO-Armeen sowie europäische Polizeikräfte. Schon diese ordern auch mal im zweistelligen Millionenbereich. Nur, keine in Nassau gefer-
Selbst die Verpackung fällt bei der Bundeswehr unter eine Verordnung. Oben eine „zivilisierte“ Variante älteren Datums.
tigte Patrone kommt in zivile Hände. Trotz enormer Fertigungskapazitäten und mehreren hundert Mitarbeitern ist die MEN fast nur bei behördlich-militärischen Anwendern bekannt. Manche Firmen nutzen selbst die Neugestaltung einiger Grün ächen plakativ zur Selbstdarstellung. Auch in dieser Hinsicht ticken die Uhren auf der kleinen Halbinsel in der Lahnschleife leiser. So war in den
letzten Jahren von dem enormen Bauvorhaben der MEN nur indirektes vernehmbar. Kolonnen von Sattelschleppern zum Beispiel, welche durch Nassau rumpelten. Auf der Halbinsel waren bis zu zwei Meter hohe Bodenaufschüttungen nötig, damit die neue Fertigungshalle für Kleinwaffenhülsen über den Hochwassermarken liegt. Dazu wurden um 900 Sattelzug-Ladungen Schotter
Die Länge der Fertigungsanlage ist beeindruckend. Hier eine Linie, auf der vom Napf (Rohling) bis zur Hülse gefertigt wird.
Auf dieser Teileinheit werden die AuszieherRillen in die Hülsen gedreht. Der korrekte Name der im automatisierten Produktionsprozess implementierten Teileinheit lautet Nutendrehbank.
Bucketlist für Jäger
Autor: Carsten Bothe
Mit dem Jagdschein in der Tasche fragt sich der Jungjäger, wie man nun in ein erfülltes Jägerleben starten kann. Da kommt diese Bucketlist gerade richtig: 100 Dinge, die man als Jäger erlebt haben muss.
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Das Wehrmannsgewehr
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Flintenschießen mit Detlef Riechert, Band 3 – Das unsichtbare Band
Autor: Detlef Riechert
Abseits der Details, die in den Bänden 1 und 2 nachgelesen werden können, wird der Rote Faden herausgearbeitet, der zum reproduzierbaren Treffen führt.
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82 Seiten, Softcover, Format 135 mm x 205 mm
Flintenschießen mit Detlef Riechert, Band 4 – Die Flinte, die den Unterschied macht Autor: Detlef Riechert
Wie findet man die »richtige« Flinte? Wer eine Flinte kaufen will, sollte sich gut überlegen, wie er das Vorhaben angeht. Schließlich geht es um eine Anschaffung für eine lange Zeit.
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Die Ausgabe Nr. 115 widmet sich modernen Modellen für alle Einsatzbereiche: Schießsport mit der Flinte von Trap und Skeet über Sportflinten für Action-Disziplinen, dazu zum Einsatz als Mehrzweck-Kampfmittel bei Militär und Polizei sowie auch der Jagd. Zudem stellen wir Trends im Bereich Optik und Zubehör vor, wie Kompensatoren, Optiken und Montagen. Auch der Testbereich kommt nicht zu kurz: Wir prüfen aktuelle Flintenmodelle auf Herz und Nieren.
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Das VISIER Special 112 widmet sich den praktischen Aspekten des Umgangs mit Selbstladepistolen zur Verteidigung oder zur Jagd. Das stellt Anforderungen an Schützen und Ausrüstung, die teilweise fundamental vom Sportschießen abweichen: Im neuen Heft geht es daher zu großen Teilen um die notwendigen Techniken.
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Der Club30: ein Bund von Büchsenmachern der ganz besonderen Art. Ursprünglich als Zusammenschluss von Experten rund um das Tuning und Verfeinern von S & W-Revolvern gegründet, geht es bei den feinen Kurzwaffen heute bevorzugt um edle Revolver und Pistolen aus eigener Fertigung „Made in Germany“. Und längst kommen die Mitglieder der renommierten Vereinigung nicht mehr nur aus Deutschland.
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Das Detailfoto (o.) zeigt die geflutete Collier-Trommel samt dem ZündpulverReservoir darüber. Auch sieht man den Feuerschild vorn. Die Zeichnung (M.) zeigt einen CollierRevolver 2. Modell.
Bauprinzip: Schloss und Abzug sitzen wie bei einer Duellpistole im Griff, die Trommel davor. 1824 erschien zu den Collier-Revolvern ein großformatiges Werbeblatt (u.). Es enthielt außer der Beschreibung der Waffen auch die Prüfberichte des Woolwich-Arsenals und diverser Londoner Büchsenmacher.
Der Erfinder des Revolvers? Der hieß Samuel Colt und kam aus Hartford in Connecticut, das gehört ja zur Allgemeinbildung. Doch da handelt es sich um eine zwar weit verbreitete, aber leider falsche Annahme, weil sie die Verdienste aller vor Colt tätigen Erfinder ausblendet. Und davon gab es durchaus einige. Um
zwei dieser Herren und ihre Konstruktionen geht es im Folgenden.
Kein Yankee aus Connecticut, sondern ein Franke aus Nürnberg: Hans Stopler – der Name dieses Meisters aus Albrecht Dürers Heimatstadt steht für eine Reihe von Waffen, die sich durch ihr mehrschüssiges, von Hand zu drehendes Trommelmagazin auszeichnen. Einer dieser mit Schnapphahn bestückten Mehrlader lässt sich auf 1597 datieren: Damit ist Hans Stopler einer der ersten Revolverhersteller überhaupt, gut 250 Jahre vor dem Amerikaner Samuel Colt, der gemeinhin als Er nder des Trommelrevolvers genannt wird. Doch außer Stopler hatte Colt noch jede Menge andere Vorreiter. Um 1650 schuf der Brite John Dafte ein ausgeklügeltes mechanisches System, bei dem das Aufziehen des Hahnes die jeweils nächste Trommelkammer automatisch hinter den Lauf drehte. Eine Idee, die Ableger erzeugte, etwa den um 1680 von John Pim erzeugten Trommel-Hahnspanner. Weil Pim aber in Boston, Massachusetts, arbeitete, gilt sein Schnapphahn-Mehrlader als erster Revolver der Neuen Welt, wartete zudem mit mechanischem Trommeltransport auf. Jedoch erwies sich die dazu nötige Technik als sehr aufwendig, weswegen die Büchsenmacher in den folgenden anderthalb Jahrhunderten bei Revolverwaffen meist auf manuell drehbare Trommeln setzten. Aber aufgepasst, die Walze ließ sich dabei oft in beide Richtungen drehen. So konnte im Eifer des Gefechts eine leere Kammer hinter den Lauf gelangen – nicht gut. Und deshalb dachten sich zwei Amerikaner aus Massachusetts zu Beginn des 19. Jahrhunderts dazu etwas Neues aus.
Dabei ersann einer der beiden auch ein technisches Prinzip, das in den Folgejahrzehnten mehrfach von anderen Erndern aufgegriffen wurde. Und als erster Revolver überhaupt erhielt eins dieser Modelle die damals brandneue
Perkussionszündung. Viel wichtiger aber waren zwei andere Aspekte: Zum einen dachte einer der beiden Männer global, ließ den bereits in den USA patentierten Revolvertyp auch in England und Frankreich patentieren und vermarkte ihn bis nach Indien. Zum anderen kam mit diesem Waffentyp auch die Idee auf, sich von dem abzuwenden, was den Bau solcher Trommelwaffen bislang ausgezeichnet hatte, nämlich von ihrem Status als Luxusstück für den an technischen Spielereien interessierten und gut betuchten Kunden. Einer der zwei Amerikaner hegte vom Fleck weg den Gedanken, seine Mehrlader für Jäger und gemeine Soldaten erschwinglich auszulegen und sie beim Militär in diversen Ländern unterzubringen. Damit ebneten sie den Weg, der zur späteren Massenfabrikation auch technisch herausfordernder Schusswaffen führte.
Die Er nder:
Captain Artemas Wheeler (je nach Quelle auch „Artemus“ und „Artimus“, 17811845) aus Concord in Massachusetts befasste sich in der Folge des Britisch-Amerikanischen Kriegs (1812-14) mit dem Entwurf mehrschüssiger Waffen. Sein erstes Gewehr war an Nocks Volley Gun angelehnt, bot aber den Vorteil, dass die Läufe nacheinander abgeschossen werden konnten. Entscheidend, um präzises Feuer abzugeben. Flugs erkannte Captain Wheeler den gewichtigen Nachteil des vollständigen Laufbündels und kürzte es zugunsten einer Trommel. Die fertigte er bei mindestens einem Prototypen aus Kanonenbronze (auch: Rotguss), damals im Geschützbau erste Wahl. Wheelers Waffe wurde erstmals am 2. Mai 1818 in einem Artikel der Zeitung „The Middlesex Gazette and Advertiser“ vorgestellt. Unter „Etwas Neues“ hieß es zu der neuen siebenschüssigen Büchse: „[...] Sie hat einen Lauf, durch
den die Ladungen gehen, der von gewöhnlicher Länge ist, zudem sind da sieben kurze [Läufe, d. Red.], nicht viel länger als nötig, auf dass jeder eine Ladung aufnehmen kann. Diese haben eine an ihnen angebrachte Pfanne, um Pulver zum Zünden aufzunehmen [...] Diese Waffe ist nur etwas schwerer als üblich, und sobald sie erst einmal geladen ist, was etwas mehr Zeit beansprucht, als eine gewöhnliche Büchse zu laden, kann sie so rasch abgefeuert werden, wie es zweckmäßig ist, die Waffe zu spannen und ins Ziel zu gehen, bis die Sieben verschossen sind.“
Artemas Wheeler stellte seine Waffe noch 1818 den US-Streitkräften vor. Die Marine kaufte vier Gewehre, testete diese auch, konnte sich aber nicht zur Einführung dieser futuristischen Revolverlangwaffen durchringen: Aus heutiger Sicht war Wheeler seiner Zeit zu weit voraus. Jedenfalls sicherte er seine Konstruktion mit drei Patenten ab: Das erste vom 1. Juni 1818 mit dem Titel „Waffe, um sieben oder mehr Schüsse abzugeben“ – laut den Recherchen des US-Autors Professor Ben Nicholson, der Koryphäe für dieses Thema schlechthin, el dieses dem Patentamt-Brand von 1836 zum Opfer, ohne dass eine Kopie erhalten geblieben wäre. Am 10. Juni 1818 erhielt Artemas Wheeler das US-Patent 2964X und am am 19. Februar 1819 das US-Patent 3074X. In dieser Phase arbeitete Wheeler mit einem Kompagnon zusammen: Elisha Hayden Collier (17881856, für den Mittelnamen ndet sich auch die Schreibweise „Haydon“ ) aus Scituate in Massachusetts arbeitete der Überlieferung nach zuerst als Heizungsbauer: Zu der Zeit gab es die 1774 vom Er nder der Dampfmaschine, James Watt, entwickelte Dampfheizung, wohl auch in den gerade unabhängig gewordenen Vereinigten Staaten. Elisha Collier überarbeitete Wheelers System und
... mit diesen Worten lässt sich beschreiben, was beim Repetieren der ersten Großkaliber-Pistole Mexikos anders ablief als bei der weltberühmten Konkurrenz aus dem Norden: Hier die Geschichte der Obregón-Pistole.
Eine standardmäßige 45er Obregón: 216 mm lang, Lauflänge 127 mm alias 5 Zoll, Gewicht 1130 g. Die Waffe hat längsgerillte Holzgriffschalen von der Ballester-Molina.
1935 erhielt Alejandro Obregón das US-Patent 2 115 041 auf seine Pistolenkonstruktion.
Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die selbst nachladende Pistole erfunden wurde, wandten Konstrukteure und Hersteller das Prinzip auf alle erdenklichen Waffen an und schufen so Modelle, die zwischen Streichholzschachtel- und Unterschenkelgröße variierten. Daher gab es dafür Patronen aller Art. Daraus wiederum leiteten sich bezüglich der Funktionssicherheit technische Anforderungen ab. Die eigens für Taschenpistolen entwickelten Kaliber wie 6,35 mm Browning oder 7,65 mm Browning kamen gut mit einem schlichten Masseverschluss aus. Stärkere Munition im Gefolge der wegweisenden 7,65 mm Borchardt über die deutschen Klassiker 7,63 mm Mauser und 9 mm Parabellum bis hin zur amerikanischen .45 ACP und viele andere verlangten eine Verriegelung. So kamen Kniegelenk-, Kippblock-, Laufkamm-, Drehkopf- und
Drehlauf-Systeme zum Einsatz. Das bekannteste Prinzip ist wohl das der Familie Colt M 1911 / M 1911 A1, die über zwei Laufkämme in entsprechenden Nuten im Schlitten arretiert. Dieser US-Pistolentyp wurde ugs kopiert, in Lizenz und ohne. Und so lag es nahe, beim Blick auf diese Hahnspanner-Ausführung mit dem einreihigen Magazin des mexikanischen Typs Obregón bloß an eine weitere Kopie der im Schützen-Slang meist als „Government“ bekannten Colt-Pistole zu denken. Doch auch bei der Waffentechnik ist es nicht immer so, wie es von außen aussieht. Es lohnt sich, bei den oft recht mitgenommenen Stücken dieses Pistolentyps näher hinzusehen, denn der hat den richtigen Dreh raus.
Das Ursprungsland: Mexiko – wenn der Name fällt, denkt man nicht an Waffen, eher an Traum-
strände, Azteken oder Mayas und Salma Hayek. Nicht zu vergessen natürlich fröhliche Fiestas und mittlerweile leider auch Drogenkriege. Wohl der einzige Exportartikel der ungeliebten Gringos nördlich des Rio Grande, den die Mexikaner von je her schätzen, sind Waffen. Überhaupt ossen seit den Zeiten von Hernán Cortés und anderer spanischer Konquistadores auch europäische Waffen in das lateinamerikanische Land. Sie kamen aus Spanien, Belgien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Aus dem Kaiserreich bezog Mexiko um die vorletzte Jahrhundertwende und in den Jahren der Revolution (1910-20) Mauser-Gewehre System 98 und Panzerwagen der Berliner Protos Automobile GmbH. Küstenartillerie kaufte man bei Krupp, 75-mm-Saint-Chamond-Geschütze bei den Franzosen. Zu den damals in Mexiko genutzten Kurzwaffen heißt es in Dr. Edward Clinton Ezells Standardwerk „Handguns of the World“: „Das mexikanische Militär führte kurz nach dem Ersten Weltkrieg die Pistole Modell 1911 ein, aber ihre Pistolen wurden sämtlich von Colt in den USA hergestellt. Nach dem Umstieg zum Modell 1911 A1 im Jahr 1925 lieferte Colt dieses neue Modell an die mexikanische Armee. Ein Teil dieser Modell 1911 A1-Pistolen ist markiert mit ‚Ejercito Mexicano‘, wurde am 22. März 1926 geliefert und repräsentiert somit die allererste zivile Produktion dieser Pistole.“
Dabei wollten sich die Mexikaner in jener Zeit allmählich von solchen Importen unabhängig machen. Einer der ersten Versuche war gleich ein Meilenstein der Waffentechnik. Das MondragónSelbstladegewehr (VISIER 12/2023) war der erste militärisch genutzte Halbautomat weltweit. Rafael Mendoza Blanco, Kampfgefährte Pancho Villas, entwarf und baute Waffen für die mexikanische Revolution (1910-20) – die nach ihm benannte Firma Productos Mendoza S.A. gibt es noch heute. Auch die Regierung hatte schon früh eine eigene Produktionsstätte. Die Fábrica Nacional de Armas in Mexico-Stadt lieferte erstklassige Mauser 98-Kopien und produziert heute, als Dirección General de Industria Militar del Ejército, das Sturmgewehr
Scharfschützen
Allzeit bereit ist man mit diesem Multitool von Puma TEC. Die Griffe aus Aluminium mit EpoxyBeschichtung beherbergen jeweils 4 Werkzeuge auf jeder Seite, darunter Messer, Schraubendreher, Säge oder Feile.
Raketenpistole
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Bestehend aus einem 99 cm langen mit Kunststoff überzogenen Stahlseil für Langwaffen, einem zweiteiligen 21,5 cm langen Messingstock für Kurzwaffen und einem Griff für Seil und Stock. Pro Kaliber finden Sie eine Kupferbürste für grobe Verschmutzung, eine Wollbürste für leichte Verschmutzung und zwei unterschiedlich große Werghalter. Lieferung im stabilen Etui mit Reißverschluss. Geeignet für Kaliber: .30 / 7,62 mm, .270 / 6,8 mm, .22 / 5,6 mm, .44-.45 / 11,43 mm, .40 / 10 mm, .357-.38 / 9,6 mm
Jeden Monat erhält der Beschenkte oder Sie die neuesten Informationen über:
•Sport-, Ordonnanz- und Jagdwaffen
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•schöne und seltene Sammlerstücke: gut aufbereitet, schöne Fotos und kritische Tests
KOSTENLOS
zusätzlich als Dankeschön für Sie eines dieser Produkte:
• PUMA Tool
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Das VISIER-XXL Abonnement kostet 72,00 EUR pro Jahr (Ausland 89,00 EUR).
Das Geschenkabonnement endet automatisch nach einem Jahr.
Als Dankeschön für meine Bestellung erhalte ich
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Es ist wieder so weit: Nach vier Jahren widmet VISIER der Flinte ein neues Special. Und in den vergangenen Jahren hat sich auch rund um die Gewehre für Schrot, Posten und Slugs viel getan. Neue Hersteller von Waffen, Munition und Zubehör drängen auf den Markt, neue Marken und moderne Hightech-Materialien halten ihren Einzug in die Fertigung. Egal ob Bock inte, Selbstlader oder VorderschaftRepetierer, viele Baureihen wurden zwischenzeitlich überarbeitet oder durch neuere Konzepte ersetzt.
Die Ausgabe Nr. 115 widmet sich modernen Modellen für alle Einsatzbereiche: Dem Schießsport mit der Flinte von Trap und Skeet über Sport inten für Action-Disziplinen in Verbänden wie BDMP, BDS oder DSU, dazu dem Einsatz als Mehrzweck-Kampfmittel bei Militär und Polizei und natürlich auch der Jagd. Auch Trends im Bereich von Optik und Zubehör werden vorgestellt, als Beispiele seien praktisches Zubehör wie Kompensatoren, Optiken und Montagen genannt, mit denen sich die Waffen für den Schützen individuell optimieren lassen. Natürlich kommt auch der Testbereich nicht zu kurz: Die Redaktion prüft diverse aktuelle Flintenmodelle praxisgerecht auf Herz und Nieren.
Ein Anhang mit zusätzlichen Informationen sowie passenden Links und Adressen rundet das Sonderheft ab.
Das VISIER Special Nr. 115 erscheint im Dezember 2024 im Fachhandel.
Mal vormerken: Wer beim Traditions schießen des BSSB am Oktoberfest einen eigenen Akzent setzen will, tritt mit einem Büchsentyp an, der oft im Schatten steht, obwohl er sich in sportgeschicht licher Hinsicht nicht aus dem deutschen Schützenwesen wegdenken lässt: das Wehrmannsgewehr.
Kommt die Rede auf eine bestimmte historische Büchsenart, ist meist die Assoziation nicht weit, das seien Sportwaffen für Militaristen. Aber nicht nur Laien schneiden überraschte Gesichter, sobald sie erfahren, dass diese Waffenart trotz ihres martialisch klingenden Namens und ihrer äußeren Ähnlichkeiten zu Infanterie-Repetierern als reinrassiges Sportgerät entstanden ist. Ja mehr noch, dass sie mit Fug und Recht zu den klassischen Traditionswaffen des deutschen Schützenwesens zu rechnen ist – gemeint ist das Wehrmannsgewehr, auch bekannt als Wehrmannsbüchse oder
Sie gehören zum Traditionsschießen: die Hutnadeln, hier am Hut eines erfolgreichen Schützen. Für das Schießen mit dem Wehrmannsgewehr gibt es eigene Nadeln, hier die von 2015. Für die Meisterschaft im Wehrmannsgewehrschießen gibt es eine in Bayerns Landesfarben emaillierte Nadel, hier die des Vizemeisters von 2013.
-stutzen (und mal mit, mal ohne Fugen-s geschrieben). Fragt sich, ob man damit heute noch sportlich schießen kann. Dazu als Antwort der Spruch mit der guten und der schlechten Nachricht. Die schlechte zuerst: Die Sportordnung des Deutschen Schützenbundes (DSB) und die Listen B der meisten DSB-Landesverbände ermöglichen dafür keinen Einsatz. Trotz der historischen Relevanz für das moderne Schießwesen scheint das Gewehr da vergessen, ist zum Sammlerstück geworden. Nur die B-Listen aus Baden und Bayern enthalten Disziplinen für Wehrmannsgewehre. Bloß finden sich auf
Der Awtomat Fjodorowa war Russlands erstes seriengefertigtes automatisches Gewehr. Kaliber: 6,5 x 50 mm HR, Länge: 1045 mm, Lauflänge: 520 mm, Gewicht: 4400 g, Feuerrate: 600 Schuss pro Minute.
Die Niederlage des Russischen Kaiserreichs im Russisch-Japanischen Krieg (1904/05) brachte der militärischen Führung die Erkenntnis, dass für künftige Kampfhandlungen eine Steigerung der infanteristischen Feuerkraft unumgänglich war. Und so liefen im Jahr 1906 die Arbeiten an einem russischen Selbstladegewehr an.
In der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 1904 begann mit dem Angriff des japanischen Kaiserreichs auf den Hafen von Port Arthur der Russisch-Japanische Krieg. Russland hatte die strategisch günstig liegende Siedlung zusammen mit der Halbinsel Liaodong von China gepachtet. Doch die Rivalität mit Japan um den Ein uss in der Mandschurei und Korea führten schließlich zum Krieg, der nach einer Reihe verlustreicher Schlachten im Sommer 1905 mit der Niederlage des russischen Kaiserreichs endete.
Die Erfahrungen aus diesem Waffengang änderten die Sichtweise der Armeeführung hinsichtlich der Infanteriebewaffnung. Der damals 32-jährige Wladimir Grigorjewitsch Fjodorow (1874-1966), ein Absolvent der Artillerieakademie Mikhailovskaya in St. Petersburg, machte sich daraufhin in der Waffenfabrik von Sestrorezk an die Arbeit zur Ent-
wicklung eines Selbstladegewehrs. Als Assistent diente ihm ein junger Techniker namens Wassili Alexejewitsch Degtjarjow (1879-1949), der später einmal das bekannte leichte Maschinengewehr DP28 und die Panzerbüchse PTRD konstruieren sollte.
Damit avancierte das Duo im Zarenreich zu den grundlegenden Pionieren einer neuen Waffenart, die sich durch automatisiertes Nachladen kennzeichnete: Nichts da mit manuellem Hantieren an Kammergriff, Vorderschaft oder Unterhebel – hier kam dem Abzug eine entscheidende Rolle zu. Denn lediglich sein Betätigen bewerkstelligte das Öffnen des Verschlusses, das Auswerfen der verschossenen Patronenhülse, das Zuführen einer frischen Patrone aus dem Magazin, das Schließen des Verschlusses und das schussfertige Spannen der Waffe. Eine Technik, die erst in greifbare
Nähe rückte und praktisch nutzbar wurde, als die passende Munition parat stand: einteilige Patronenhülsen aus tiefgezogenem Messing, laboriert mit dem in der Mitte der 1880er Jahre eingeführten neuen rauchlosen Pulver. Und es waren mit Karel Krnka und Hiram Stevens Maxim zwei Er nder, die mit Blick auf künftige militärische Nutzung solcher Selbstlader unabhängig voneinander, aber ziemlich genau zeitgleich in der Mitte der 1880er Jahre die Grundlagen legten. Ihnen folgten direkt Tüftler aus der ganzen westlichen Welt auf dem Fuße: um 1885 Ferdinand Mannlicher in Österreich, um 1888 Herman Oluf Madsen in Dänemark und die Gebrüder JeanBaptiste und Benoît Clair in Frankreich. 1895 legte der Italiener Amerigo CeiRigotti einen entsprechenden Entwurf vor, 1898 folgte in Deutschland Paul Mauser mit seinem als „C 98“ bezeichneten Gewehr, ungefähr zur selben Zeit begannen auch erste Arbeiten des Amerikaners John Moses Browning. Und 1904 präsentierte Manuel Mondragón aus Mexiko seinen Halbautomaten. Ausgenommen von Paul Mauser mit dem Sonderfall des Rohrschlaglader-Prinzips stützten sich die übrigen Techniker dabei im Wesentlichen auf die beiden durch Krnka und Maxim etablierten und bis zum heutigen Zeitpunkt wichtigsten Verschlussysteme im Feld der Selbstladewaffen, nämlich Gasdruck- und Rückstoßlader.