PROTUNING
QUALITÄT
HANDARBEIT
ERFAHRUNG & HERZBLUT
Steht für Waffen, Waffenzubehör und Tuning auf höchstem Level. Präzision, Zuverlässigkeit und höchste Qualität sind die Ansprüche, welche den Schützen bei ProTuning erwartet.
Pistole TAIPAN
2.599,-
Nr. 2000006
Tuning bei vollenden – von A wie Abzugsänderung bis Z wie Zündzeitverkürzung.
Neben den bereits vollendeten Waffen von ProTuning können aber nicht nur Sportschützen die Möglichkeit nutzen, aus ihrer Serienwaffe ein Präzisionsinstrument höchster Qualität zu schaffen. bei Sie hierzu einfach unsere Büchsenmacherexperten in den Filialen oder in unserer Zentralwerkstatt an, welche Möglichkeiten und Potenziale in Ihrer Waffe stecken.
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WIR KÜMMERN UNS UM scan mich
Herbert Sutton
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Preise in €. Irrtum vorbehalten. Hinweise zur umweltgerechten Entsorgung fi nden Sie auf frankonia.de Nähere Informationen erhalten Sie bei FRANKONIA – unter frankonia.de und im gut sortierten Fachhandel.
Chefredakteur Stefan Perey
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie der Bundesverband zivile Legalwaffen mitteilte, machte die SPD bei einer Verbändeanhörung am 25.09. wegen des Sicherheitspakets deutlich, dass sie die Chance genutzt hätte, die seit zwei Jahren geplante und von der FDP bis dato verhinderte WaffG-Verschärfung doch noch umzusetzen.
Bitte hier unterschreiben!
„Das war einerseits unverblümt ehrlich, aber für uns ebenso schockierend“, so BZL-Chef Matthias Klotz. „Wir hatten nach dem breiten Votum auf openPetition mit über 110.000 Unterschriften sowie der fundamentalen Kritik aller Experten auf ein ergebnisoffenes und konstruktives Gespräch gehofft. Doch mit diesem unglaublichen Offenbarungseid der SPD war dem Format die Grundlage entzogen.“ In seiner Kritik an der Anhörung geht der BZL aber noch weiter, da den Verbänden nach seiner Aussage seitens der SPD angeboten wurde, gern noch eigene zusätzliche Vorschläge zur Verbesserung des Waffenrechts einzubringen, die man dann wohlwollend prüfen würde. „Es ist unglaublich, dass hier offen versucht wurde, uns zu korrumpieren und zu willfährigen Komplizen dieses schmutzigen Coups zu machen“, empört sich Klotz über das Angebot. Gleichermaßen stellt er aber klar, dass auch die FDP in ähnlichen Gesprächen einen solchen Versuch unternommen habe, um den Widerstand der Verbände zu brechen. Dazu Matthias Klotz deutlich: „Wir lassen uns nicht korrumpieren und stehen klar zu unserer Position, dass all diese Verschärfungen nichts in diesem Gesetzentwurf zu suchen haben. Wenn SPD und FDP also glauben, uns zu politisch käuflichen Steigbügelhaltern degradieren zu können, haben sie sich getäuscht. Mit derartigen Taschenspielertricks lassen wir uns nicht ködern.“ Klotz weiter: „Es besteht kein Zweifel: Wir brauchen in diesem Land wirkungsvolle Regelungen und Maßnahmen gegen Messer-Terrorismus und ausufernde Gewaltkriminalität. Was wir aber nicht brauchen, ist ein Placebo-Gesetz, das dazu keinen Jota beiträgt und erst recht keine Regierungskoalition, die machtpolitische Spielchen vor sachpolitisches Verantwortungsbewusstsein stellt und diesen Placebo wider besseren Wissens durchboxt.“ Sollten Sie sich noch an keiner Aktion beteiligt haben, dann holen Sie dies bitte unbedingt nach. Man darf sich nicht nur über ein strenges Waffengesetz beklagen, sondern muss auch für seine Rechte kämpfen! https://www.openpetition.de/petition/online/waffengesetzverschaerfungenzu-lasten-rechtstreuer-buerger-jetzt-stoppen
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14 Hybrider Halbautomat:
Tinck Arms Perun X-16 im Test.
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46 Colorado-Coolness: IPRF/PRS-Weltmeisterschaftsbericht.
42 InfiRay (Nocpix) MATE MAH50 AUSRÜSTUNG
68 Black Trident Gear
76 Nextorch P84 und P86
Hier geht‘s zu all4shooters:
78 Bestellservice 90 Magazin
79 Kleinanzeigen 98 Impressum
Laugo Arms Alien Creator 500 Limited Edition in 9 mm Luger
Alien – Teil 2
Die in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Laugo Arms Alien gehört zu den Pistolen, zu der uns Leser und Schießschüler immer wieder neugierige Fragen stellen. Ein Grund mehr, sich dieser Waffe mit innovativer Technik und außergewöhnlichem Design in der neuen „Creator 500 Limited Edition“ noch einmal zu widmen.
Außerirdisch gut! – So lautete unsere Headline zur Premiere-Titelstory über die Laugo Arms Alien in caliber 11-12/2019. Damals konnten wir die brandneue Pistole aus Tschechien, die das Publikum auf Fachmessen magnetisch anzog, erstmals examinieren und im Feuer erproben. Hierbei war es nicht ganz einfach zu beurteilen, ob es sich bei dem in erster Linie für den dynamischen IPSC/
Action-Schießsport entwickelten Exoten um eine Eintags iege handeln würde oder nicht. In diesem Metier hat sie sich aber durchaus bewährt und durchgesetzt, allerdings nicht auf breiter Basis, was schon alleine der hohe Anschaffungspreis verhindert. Doch einige Individualisten sind durchaus erfolgreich mit der Alien im IPSC/Action-Wettkampfzirkus unterwegs. Insgesamt versprüht diese Pistole auf-
grund ihrer Einzigartigkeit in Technik und Design abseits des Mainstreams ihren ganz besonderen Reiz und weckt dabei Begehrlichkeiten.
Pistole neu gedacht
Die Initialzündung zu dieser außergewöhnlichen Pistole ereignete sich im Jahr 2017. Paten der Idee waren Chefdesigner Ján Luc anský, der Investor und Wett-
kampfschütze Daniel Selichar sowie der ehemalige CZ Marketingdirektor Ondrˇej Podeˇl. Die Maßgabe war einfach formuliert, aber anspruchsvoll in der Ausführung: Die beste Selbstladepistole der Welt zu bauen. Was die Alien von vielen Pistolen unterscheidet ist die extrem niedrige Laufseelenachse. Sie liegt laut Herstellerangaben rund 1,7 mm unter der Oberkante des lang gezogenen Griffsporns. Zum Vergleich: Bei einer 1911er mit außenliegendem Hammer liegt die Laufseelenachse etwa 30 mm über der Handgabel. Etwas tiefer geht es schon mit Schlagbolzenschlosspistolen und hier konnten wir bei der populären Glock G17 experimentell etwa 18 mm ermitteln. Die niedrige Laufseelenachse sorgt für eine kürzere Hebelstrecke, woraus eine geringe Mündungsauslenkung im Schuss resultiert.
Hammer auf den Kopf gestellt Ob sich die Designer hier Anregungen bei der russischen MTs-3 Rekord geholt ha-
Tinck Arms Perun X-16 in .223 Remington
Hybrider Halbautomat
Eine vergleichsweise unbekannte Größe in der Welt der zivilen Halbautomaten ist das junge Unternehmen Tinck Arms aus Slowenien. Benannt nach dem slawischen Gott des Blitz und Donners, handelt es sich bei den PerunWaffenbaureihen X-16 und X-17 aus diesem Stall um technisch durchaus interessante Waffensysteme in .223 Rem. und .308 Win. sowie weiteren Kalibern, wobei wir das Modell X-16 in .223 Rem. erproben konnten.
Das Tinck Arms Perun X-17 analog zum AR-10 wird in den Kalibern .308 Winchester (7,62x51 mm) und 6,5 Creedmoor und das Tinck Arms Perun X-16 analog zum AR-15 in .223 Remington, 5,56x45 mm, .300 AAC Blackout, 7,62x39 und 6,5 Grendel eingerichtet. Darüber hinaus offeriert man mit dem Perun X-9 auch einen Pistolenkarabiner (PCC) in 9 mm Luger. Der klassischen AR-Konstruktion nach Eugene Stoner hat sich Tinck Arms zudem mit den Modellen ARX 15-MS Pro, ARX 15MS Tactical und ARX 15-FA verschrieben,
wobei auch hier eine PCC-Version als ARX9 in 9x19 zur Auswahl steht.
Die Mischung macht’s!
Innovativ ist die Perun-Gewehrbaureihe vor allem im Hinblick auf das Funktionsprinzip. Denn es handelt sich um eine Mischung aus originaler Stoner-Konstruktion mit direkter Gaseinspritzung und indirektem Kurzhub Gaspiston-System. Ein AR-Lauf wird im Systemkasten mit der klassischen Laufhaltemutter xiert und eine justierbare AR-Gasentnahme-
einheit leitet im Schuss das Gas nach hinten in ein modi ziertes AR-Gasrohr. Jetzt wird das Gas aber nicht in den Verschluss eingespritzt, sondern hiermit wird auf einem Weg von etwa 12 mm ein Kolben angetrieben, der sich auf dem Verschluss be ndet. Somit wird dann mit dem Kolben der komplette Verschluss in Bewegung nach hinten gesetzt. Vom Gasblock bis zur Laufhaltemutter ist das Perun also ein klassisches „Direct Impingement“ (DI)-System und dahinter ein Gaspiston-System. Der Multiwarzen-
Drehkopfverschluss mit oben liegendem Kolben, Führungsschienen und abgekapselter Schließfedereinheit erinnert in seiner Bauweise an ein FN SCAR, HK G36 oder IWI Tavor. Der Verschlusskopf und der Schlagbolzen als Bauteile der Verschlussträgergruppe (BCG – „Bolt Carrier Group“) sind wiederum standardmäßige AR-Bauteile.
Eine Frage des Durchmessers
Je nach Kaliber werden von Tinck Arms Kolben mit unterschiedlichen Durchmessern eingebaut. Bei unserem Testgewehr war der Durchmesser um rund zwei Millimeter größer als bei AR-Gewehren mit konventionellen Kurzhubimpuls-PistonSystemen. Bei dem Tinck Arms Hybridsystem wird im Vergleich weniger Masse bewegt, woraus ein sanfteres Schussverhalten resultiert. Im Vergleich zu klassischen AR-Gasdirekteinspritzern, bei denen die Pulvergase direkt und unge ltert zum Verschlusskopf gesteuert werden, ist die entstehende Verschmutzung und somit der Reinigungsaufwand geringer. Die Reinigung beschränkt sich auf den Kolben und den vorderen Bereich direkt hinter dem Patronenlager.
SCAR lässt grüßen
Im Gegensatz zum originalen AR-15 sitzt die Schulterstütze nicht auf einem Schließfederrohr am Griffstück, sondern wird mit einem Bodenstück mit dem Systemgehäuse verbunden. Bei dem Systemgehäuse handelt es sich um ein einfaches
Das standardmäßige Tinck Arms Perun X-16 in .223 Remington mit 16“/406-mm-Lauf und eingeklappter SCAR-Schulterstütze.
Lorenz Nowak von IsarArms stellte uns auch dieses extrem führige, individualisierte Perun X-16 in .223 Remington mit 10,5“/267 mm langem Geissele-Matchlauf und Geissele-Matchabzug für Testzwecke zur Verfügung.
Das in seine Hauptbaugruppen zerlegte Tinck Arms Perun X-16. Die Demontageschritte des Gewehrs mit einem AR-Griffstück (Lower Receiver) sind mit dem eines AR-15 weitgehend identisch.
Die Länge macht’s doch?
Die Glock G17 kann man zweifelsohne als eine der erfolgreichsten Dienstpistolen der Welt bezeichnen. Im Gegensatz dazu dürfte der Verbreitungsgrad der sportlichen G17L mit 6“/153 mm langem Lauf eher bescheiden ausfallen. Was die brandneue, fünfte Generation dieses Longslidemodells mit allen Gen5Merkmalen und Modular Optic System zu bieten hat, wollten wir genauer wissen.
Generationswechsel: Gleich eine Generation übersprungen
(GMB)-Lauf, der mehr Präzision versprechen soll.
Dass die österreichischen Glock-Pistolen mit ihrem niedrigen Gewicht und ihrer Feuerkraft, gepaart mit einfacher Handhabung und höchster Zuverlässigkeit, wegweisend für den modernen Dienstpistolenbau waren, steht wohl außer Frage. In der Retroperspektive betrachtet, gilt das auch für die Glock G17L. Denn sie war im Jahre 1988 die erste Polymerpistole, die über einen 6“/153“ mm langen Lauf und eine entsprechend üppige Visierlänge verfügte. Heute, wo polymere Dienstpistolen der Standard sind, haben viele Hersteller auch Versionen mit längeren 5“/127mm- oder 6“/152-mm-Läufen im Produktportfolio, die das sportliche Klientel mit fertigungsbedingten, günstigen Preisen ansprechen sollen. Zu den populären Modellen gehören hier beispielsweise Urgesteine wie die Heckler & Koch USP Expert oder Elite aber auch jüngere Kandidaten wie Walther Q5 Match, Canik
Rival oder SIG Sauer P320 X-Five. Eine gewachsene Visierlänge ist für weite, sportlichere Entfernungen wünschenswert und auch die Vorderlastigkeit kommt einem im Schussverhalten etwas entgegen. Die Glock G17L ist aber nicht die einzige Pistole aus Deutsch-Wagram mit überlangem Lauf. Mit der Glock G24 bietet man ein Schwestermodell im Kaliber .40 S&W an, das aber einen echten Seltenheitswert auf den Schießständen genießt. Etwas mehr Verbreitung fanden hingegen schon die Ende der 1990er Jahre auftauchenden Modelle G34/35 in den Kalibern 9 mm Luger/.40 S&W, die mit 135 mm Lauflänge wohlproportionierte Sportler darstellen, die zwischen G17/G22 und G17L/G24 angesiedelt sind. Aber auch in entgegengesetzter Richtung hinsichtlich der Dimensionen setzte Glock schon einmal einen Trend. 1994 bot man mit der G26 die erste Polymerpistole mit minimalistischen Abma -
Natürlich lässt sich die aktuelle G17L Gen5 MOS auch mit dem hauseigenen Performance-TriggerMatchabzug und -Magazintrichter aufrüsten. 21
Mikrokosmos!
Aller guten Dinge sind Drei: Nach den Erprobungen und Vorstellungen der ausgewachsenen CZ Scorpion Pistolenkarabiner in 9 mm Luger und .22 Long Rifle beschäftigen wir uns diesmal mit dem ultrakompakten 9x19-Modell CZ Scorpion EVO3 S2 Micro.
Die beiden Selbstladekarabiner CZ
Scorpion EVO3 S1 Carbine Comp im Zentral- und Randfeuerkaliber (siehe Tests in caliber 1/2021 und 10/2024) werden als Langwaffen eingestuft, während es sich bei dem hier vorgestellten Modell aufgrund seiner kurzen Bauform waffenrechtlich um eine Pistole handelt. Im Gegensatz zu den vorgenannten Skorpionen ist die CZ Scorpion EVO3 S2 Micro auch nicht zum sportlichen Schießen zugelassen und somit nur von Waffensachverständigen und Jägern zu erwerben.
Im Terrarium
Hinsichtlich der Anordnung der Bedienelemente und der intuitiven Handha-
bung ist der winzige, im Leerzustand rund 2,6 kg schwere Skorpion mit den größeren Exemplaren identisch. Das bedeutet, ein links sitzender Ladehebel im HK MP5-Stil, der für Linkshänder auch unkompliziert auf der gegenüberliegenden Seite platziert werden kann, eine beidseitige Sicherung am Abzugsgehäuse, ein paddelförmiger Magazinauslöser an der Abzugsbügelfront und einen Verschlussfanghebel auf der linken Waffenseite. Aufgrund der äußerst kompakten Bauweise mit einer Länge von 386/584 mm bei ein- und ausgeklappter Schulterstütze, die im maximal ausgezogenen Zustand eine Waffenlänge von 634 mm generiert, be ndet sich an der Unterseite
des Duraluminium-M-LOK-Handschutzes ein Handstopp. Der ist auch zwingend notwendig, weil man ansonsten im schultergestützten Anschlag bei der ultrakompakten EVO 3 S2 Micro mit der Unterstützungshand leicht in Mündungsnähe geraten könnte. Zudem fungiert der Handstopp als Indexpunkt in dynamischen Situationen und hilft dabei, einen stabilen Anschlag aufzubauen. Im Inneren der Pistole verrichtet der gleiche kraftschlüssig verriegelnde FederMasse-Verschluss seinen Dienst, wie man ihn auch bei den Karabinern antrifft. Aus diesem Grunde und zur Aufrechterhaltung einer hundertprozentigen Funktionszuverlässigkeit besitzt der Direktabzug ein
vergleichsweise hohes Abzugsgewicht, das bei wiederholten Messungen im Durchschnitt 4.300 Gramm betrug. Dies liegt konstruktionsbedingt daran, dass man nicht nur die Masse des Verschlusses und die Kraft der Schließfeder, sondern auch die Kraft der Schlaghammerfeder des Abzuges nutzt, um die 9 mm Luger im Schuss zu bändigen. Somit ist durch die geringere Verschlussmasse die Bewegung der Waffe im Schuss deutlich ruhiger. Trotz des niedrigen Waffengesamtgewichts lässt sich so die hauptsächlich aus Polymerkunststoff bestehende Pistole im Schuss sehr gut beherrschen. Der Nachteil besteht darin, dass das Abzugsgewicht höher ist, weil der Schlaghammer über seine originäre Arbeit hinaus eine Zusatzfunktion erfüllen muss. Das hohe Abzugsgewicht fühlt sich aber nicht zuletzt aufgrund des langen Weges und der breiten Abzugszunge nach subjektivem Emp nden geringer an.
Boomender Tuningmarkt
Bereits seit rund zwei Jahren offeriert der US-Hersteller Timney Triggers aber auch einen hochwertigen Drop-In-Matchabzug für die tschechischen 9x19-Skorpione, bei dem sich das Abzugsgewicht leicht auf wahlweise 1.360 bis 1.587 Gramm oder 2.267 bis 2.494 Gramm justieren lässt. Dieser Nachrüstabzug mit gerader oder gebogener Zunge ist sicherlich eine Überlegung wert, wenn man mit der originalen Werksabzugseinheit trotz Eingewöhnungsphase in der Praxis nicht gut klarkommt. Beim of ziellen Importeur Waffen Ferkinghoff kostet dieser aktuell 385 Euro.
Überhaupt ist der Markt an Tuningkomponenten für die jüngsten CZ-Pistolenkarabiner und die hier vorgestellte Pistole erstaunlich schnell gewachsen, was für die Popularität der Waffenfamilie spricht. So gibt es Handschutzsysteme sowie AR15-Schaft- und Pistolengriffadapter von Firmen wie Strike Industries und Ascalon Arms. Auch Magpul offeriert einen Pistolengriff und weitere Komponenten für die Skorpione. Darüber hinaus gibt es einen Drop-In-Matchabzug sowie eine Schließfeder von Ascalon Arms, Abzugsfedersätze von Eemann Tech, +5-Magazinböden und Magazintrichter aus Alu in vielen Farben von Toni Systems sowie Schalldämpferattrappen, Kompensatoren, Magazinkoppler und verbesserte Bedienelemente von Striker Industries und Ascalon Arms. Siehe beispielsweise auch: www. cz-parts.com, www.strikeindustries.com, www.ascalon-arms.com.
Die 9x19-Pistole mit Masseverschluss lässt sich schultergestützt bestens kontrollieren. Selbstverständlich kann sie auch bei eingeklappter Schulterstütze im klassischen Pistolenanschlag abgefeuert werden.
Dillon-Mehrstationenpresse
Blaue Eminenz!
Die blauen Lademaschinen des US-Herstellers Dillon sind seit Jahrzehnten eine feste Größe bei Wiederladern auf der ganzen Welt. Bei vielen Wettkampfschützen verrichtet die XL650 ihren treuen Dienst. Denn mit ihr lässt sich in schneller Zeit qualitativ hochwertige Munition herstellen. Das Unternehmen hat die Presse über die Jahre immer wieder weiterentwickelt. Zuletzt überarbeitete man 2019 die Hülsenzuführung, wobei im gleichen Jahr der Klassiker bereits durch die XL 750 ersetzt wurde, die wir hier vorstellen.
Noch in der caliber-Doppelausgabe 7-8/2024 haben wir uns mit smarten Aufrüstbauteilen, vornehmlich von Armanov aus Slowenien, für die Fünf-Stationen-Presse Dillon XL 650 beschäftigt. Ambitionierte Schießsportler mit hohem Munitionsverbrauch besitzen oftmals sogar zwei dieser Maschinen, eine für kleine und eine für große Zünder, wodurch der Zündersystemumbau entfällt. In Pandemiezeiten tendierte die Verfügbarkeit gegen Null, es war fast gar nix von Dillon zu bekommen. Mittlerweile ist fast alles wieder verfügbar, allerdings mit dem bitteren Beigeschmack, dass sich die Preise drastisch erhöht haben. Konnte man vor der Coronakrise beispielsweise einen Dillon Hartmetallmatrizensatz in Kurzwaffenkalibern noch für rund 90 Euro erwerben, kostet dieser aktuell nun satte 160 Euro!
Dillon RL 550 C
Wer es eine Nummer kleiner mag: Diese VierStationen-Presse bekommt man aktuell für etwa 720 Euro ohne Conversion-Kit. Für die 550 bietet der Hersteller Umrüstsätze (Conversion-Kits) in über 160 Kalibern von 7,65 mm Browning bis .416 Weatherby Magnum an. Für den Start benötigt man solch ein kaliberspezi sches Konvertierungsset sowie den entsprechenden Matrizensatz. Der Her-
Im Vergleich zu den auf dem ersten Foto gezeigten Giganten Dillon XL650 (links) und XL750 (rechts) wirkt die Dillon RL 550 C kompakt. Hier voll aufgerüstet mit Sonderzubehör Strong Stand, Winkelhebel, Geschossablage, Pulverwarner und Cartrige Bin Kit für die leichtere, manuelle Hülsenzuführung.
Der Drehteller der 550, der von Hand über den Stern gedreht wird. Vergisst man das Weiterdrehen, produziert man eine risikoreiche Doppelladung.
steller verspricht eine Produktionsrate von 400-600 Patronen pro Stunde. Das ist schon knackig, denn die Aluminiumrahmenpresse besitzt keinen Auto-Index, der Teller muss von Hand gedreht werden. Hier ist Sorgfalt gefragt, vergisst man einmal den Teller zu drehen, hat man eine doppelte Pulvercharge in der Hülse. Aus diesem Grund empfehlen wir, die Ladungen so auszulegen, dass
Ladefertige Dillon XL650 mit Sonderzubehör Strong Mount und auf Station 3 montierter Geschosszuführmatrize für die „DAA-Mr. Bulletfeeder“-Geschosszuführung.
man eine Ladedichte von mehr als 50% wählt, so fallen Doppelladungen auf, wenn die Hülsen voll sind oder überlaufen. Denn für einen „Powder Check“-Kontrollmechanismus ist auf der Dillon 550 kein Platz, außer man opfert die dritte Station, auf der das Geschoss gesetzt und auf der vierten Station separat gecrimpt wird. Man müsste dann auf der vierten Station das Geschoss zugleich setzen und crimpen und das mit einer Fremdfabrikatmatrize. Das wäre kein Problem, denn die Dillon-Pressen sind mit dem Standardgewinde 7/8“x14 ausgerüstet. Im Ladebetrieb müssen beide Hände vom Pressenhebel genommen werden. Denn es muss der Drehteller weitergedreht, ein Geschoss auf die Hülse aufgesetzt und eine neue Hülse eingesetzt werden, das drosselt einfach die Ladegeschwindigkeit. Realistisch sind bei sorgfältiger Arbeitsweise 250 bis 300 Patronen die Stunde. Optional wäre sogar eine Hülsenzuführung für die 550 verfügbar. Die 550 ist eine Ladepresse für mittleren Verbrauch, auf der sich aufgrund des manuellen Index auch bestens Gewehrpatronen herstellen lassen. Die Presse ist mit wenigen Handgriffen sehr schnell auf ein anderes Kaliber umgerüstet. Darum können mit der Dillon RL 550 C kleine Patronenmengen in vielen Kalibern sowie präzise Ladungen für die
Einsatzbereite Dillon XL750 mit Sonderzubehör Strong Mount, Winkelgriff, Geschossablage und „DAA-Mr. Bulletfeeder“-Geschosszuführung.
Hart, härter, Hammelbach!
Im hessischen Hammelbach ereignete sich einmal mehr der legendäre Freedom Arms Shoot. Zu diesem internationalen Wettkampf reisen Enthusiasten aus dem In- und Ausland an, um mit den stärksten Faustfeuerwaffen des Planeten in unterschiedlichen Disziplinen wetteifern zu können.
Wie der Autor sind viele andere Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden auch Wiederholungstäter, doch zu den alten Bekannten bei dieser familiären Veranstaltung gesellten sich auch einige Neulinge. Bereits im letzten Jahr berichteten wir vom FAS (siehe caliber 11-12/2023). Der Veranstalter ist Thomas W. Otto, der seit vielen Jahren im DSB und im BDS Mitglied ist und dort, wie
auch beim FAS, diverse Erfolge verbuchen konnte. Übrigens wird das internationale Match als gültiger Bedürfnisnachweis für Überkontingentwaffen, wie beispielsweise IMI/Magnum Research Desert Eagle-Gasdruckladepistolen in Hammerkalibern wie .50 Action Express oder Freedom ArmsRevolver in .454 Casull, bei fehlendem, geeigneten Schießstand sowie der Nachweiserbringung in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern anerkannt.
Dirty Harry lässt grüßen!
In diesem Jahr war der FAS in den 25-Meter-Disziplinen komplett ausgebucht! Insgesamt wurden rund 200 Starts in 15 verschiedenen Klassen absolviert. Bei sonnig-heißem Wetter am Samstag und leicht bedecktem Wetter mit vereinzelten Sprühregenschauern am Sonntag konnten sich die Teilnehmer so richtig austoben. Die meisten Teilnehmer starteten im
„Mens Cup“, wobei wie bei seinem Pendant in Form des „Ladys Cup“ die Schützen mit Revolvern/Pistolen in .357 Magnum und BDS-Faktor 180 mitmischen. Hierbei existieren keine Einschränkungen hinsichtlich der Lau änge und Visierung sowie des Waffen- und Abzugsgewichts. Auch MagNa-Ports und Mündungsbremsen sind erlaubt. Im „Dirty Harry Cup“ gelten die gleichen Bedingungen, wobei man hier mit Faustfeuerwaffen im Kaliber .44 Magnum
beim FAS alljährlich jede Menge zu bestaunen. Hier eine wehrkaliber .30-06 Springfield.
und .44 Auto Magnum sowie BDS-Faktor 250 antritt.
Kennst du .50-110 WCF?
Dieses Jahr gab es in der Spezialdisziplin „Fliegende Schweine“, in der Stahlzielmedien möglichst weit vom Sockel geschossen werden müssen, endlich wieder die „Big Bore“-Klasse für alle dicken, langen Patronen jenseits von Gut und Böse. Das Highlight war hier sicherlich der von Timo
Zindel von ZPW (www.zindel-praezisionswaffen.de) umgebaute Magnum Research BFR-Revolver im Kaliber .50-110 WCF, der vom Veranstalter für Fotoshootings zur Schau gestellt wurde und auch zum Schießen auf die iegenden Schweine für schmerzbefreite, wagemutige Teilnehmer zur Verfügung stand. Der Veranstalter schoss nach eigenen Angaben zu Testzwecken mit diesem Revolver zwei Wochen zuvor auf die Scheibe. Nach sechs Schuss
Neben der sportlichen Leistung geht es beim Familientreffen auch stets darum, mit Gleichgesinnten über Waffen und Handlaborierungen fachsimpeln zu können.
Nachtjäger
Aus dem stetig wachsenden Riesenangebot an Thermaloptiken fürs Revier griffen wir uns exemplarisch das Infi ray Wärmebildvorsatzgerät MATE MAH50 für einen Langzeittest heraus. Hier berichten wir von unseren Erfahrungen.
Wärmebildvorsatzgerät
In Zeiten der Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest (ASP) haben immer mehr Bundesländer das jagdliche Verbot der Nutzung von Vorsatzgeräten (§19 BJagdG) in den Landesjagdgesetzen oder auf dem Verordnungsweg zumindest eingeschränkt oder gar komplett aufgehoben, um den Jagddruck auf Schwarzwild hochzuhalten. In Deutschland muss der Jäger immer noch im Blick behalten, was regional erlaubt oder verboten ist. In manchen Bundesländern ist die Technik nur auf bestimmte Wildarten oder auf gewisse Zeiten beschränkt, während beispielsweise Baden-Württemberg jagdrechtlich bei der Zieltechnik keinerlei Einschränkungen mehr hat – waffenrechtliche Verbote bleiben hiervon unberührt. Während der Tests hat In ray das neueste Schwestermodell MAH50R vorgestellt, das aber bis auf den Laserentfernungsmesser identische technische Daten bei der Wärmebildtechnik aufweist.
Vorbereitungen
Bevor es zum Einschießen gehen konnte, musste erst mal eine passende Montage gefunden werden. Hier gibt es im Wesentlichen zwei Methoden. Die Montage auf dem Zielfernrohr mittels unterschiedlicher Adapter dürfte die geläu gere sein, aber es besteht auch die Möglichkeit der Montage vor dem Zielfernrohr auf der Picatinny-Schiene der Waffe.
Für das MAH50 gibt es hierzu einen speziellen Adapter von der Firma Innomount, der mit zwei mitgelieferten Schrauben auf der Unterseite montiert wird. Bei den Montageringen fürs Zielfernrohr el die
Entscheidung auf die Multi-Adapter von Präzise Jagen (siehe auch caliber 9/2024).
Diese sind zweiteilig aufgebaut. Auf das Vorsatzgerät wird der Duo-Verbinder montiert, während die Klemmhülse auf das Zielfernrohr kommt. Die beiden Teile können über einen Bajonettverschluss wiederholgenau montiert werden. Der große Vorteil dieser zweiteiligen Lösung besteht darin, dass ein Vorsatzgerät auch wiederholgenau auf verschiedenen Zielfernrohren – insbesondere auch mit unterschiedlichen Durchmessern – montiert werden kann. Wie überall, gilt es, die korrekten Drehmomente zu verwenden. Durch das recht hohe Zusatzgewicht am Zielfernrohrobjektiv eignen sich stabile Blockmontagen besser als dünne Ringe. Praktisch ist, dass die Bedieneinheit des In ray MATE MAH50 gleichzeitig auch als Fernbedienung genutzt werden kann. So muss man nicht kompliziert nach vorne an die Waffe greifen, sondern kann sie an einer ergonomisch sinnvolleren Stelle an der Waffe befestigen. Die Fernbedienung selbst wird über eine Ladeschale am Gerät aufgeladen und hält dort durch Magnete bombenfest. Selbst in unwegsamem Gelände und wenn es mal hektischer herging, blieb die Fernbedienung an Ort und Stelle. Das Einschießen selbst war schnell erledigt. Ein Wärmepad auf eine Scheibe geklebt. Nach dem ersten Schuss den Versatz gemessen und die Abweichung im Einschießmodus ins Gerät übertragen. Der Kontrollschuss sollte dann schon stimmen oder nur noch eine leichte Korrektur notwendig machen. Insgesamt lassen sich vier verschiedene Einschießpro le hin-
Drum prüfe, was sich ewig bindet: Die erstklassigen Präzise-Jagen-Adapter haben wir in aller Ausführlichkeit in caliber 9/2024 vorgestellt. Aufgrund von Platzmangel wurde die Thermaloptik um 90 Grad verdreht montiert, was keinerlei Einfluss auf die zuverlässige Funktion hat.
Akkurate Alternative: Hier die bestens verarbeitete Innomount-Adaptermontage für die Fixierung eines Vorsatzgerätes auf der MIL-STD 1913-Schiene der Waffe.
Hochleistungen im Höhenlager!
Eingebettet in den Schluchten des Colorado River, fanden vom 11. bis 17. September die zweiten Precision-Rifle-Weltmeisterschaften in den USA statt. Dabei traten 266 Teilnehmer aus 23 Ländern an, um die Weltmeister in sieben Divisionen auf Distanzen bis 850 Meter zu küren. Die Weltmeisterschaft gastierte somit erstmalig im Geburtsland des Precision-Rifle-Sports und setzte dabei neue Maßstäbe.
Nach ihrer erfolgreichen Premiere 2022 in Frankreich (siehe caliber 10/2022), stand die im Zwei-Jahres-Rhythmus statt ndende Veranstaltung im dynamischen Long-Range-Präzisionsschießen dieses Jahr wieder im Kalender. War die Austragung ursprünglich noch in Südafrika geplant, wurde diese aufgrund der regionalen Sicherheitslage frühzeitig abgesagt und in die USA verlegt. Somit lag es in der Verantwortung der United States Precision Ri e Association (USPRA) und ihrem Präsidenten Gregory Bell, einen würdigen Austragungsort zu nden. Dass die Entscheidung letztlich auf den Cameo Shooting and Education Complex (CSEC) in der Nähe von Grand Junction in Colorado el, sollte sich als goldrichtig herausstellen. Im Herzen der Rocky Mountains existiert hier auf einer Seehöhe von 1.600 Metern eine Schießstätte, die ihres gleichen sucht. Colorado ist mit einer mittleren Höhe von 2.073 Metern der höchstgelegene Bundesstaat der USA. Mit einer Gesamt äche von über 10
km², aufgehenden Steilwänden und Hügelformationen in allen Richtungen sowie einer ausgezeichneten Infrastruktur, bot sich den Teilnehmern ein atemberaubendes und mehr als würdiges Wettkampfumfeld.
Schulterschluss
Bereits bei der Eröffnungsfeier wurde allen Teilnehmern bewusst, dass diese Weltmeisterschaft ein neues Zeitalter für den Sport einläuten sollte. Wurde die vergangene Weltmeisterschaft im Vorfeld noch von Misstönen der Konkurrenz gegenüber dem damals gegründeten internationalen Sportdachverband International Precision Ri e Federation (IPRF) begleitet, so waren diesmal jegliche Zweifel über die Legitimation der Veranstaltung beseitigt. Die USPRA konnte für die Großveranstaltung auf die volle Unterstützung der Precision Ri e Series (PRS) setzen und Ken Wheeler, PRS-Rechte-Inhaber und -Direktor, war als Co-Matchdirektor von Anfang an eingebunden. Dieser Schulterschluss zwischen PRS,
USPRA und IPRF setzte ein Zeichen, dass die gesamte Precision Ri e Community von nun an einem Strang ziehen sollte, um die Sportart weiter zu entwickeln und zu professionalisieren.
Eine Woche voller Action
Die Veranstaltung verlief über insgesamt sieben Tage, wobei die Tage 1 und 2 der Wettkampfvorbereitung gewidmet waren. So hatte jeder Schütze die Möglichkeit, auf der Long Range Precision Range (LRP) seine Waffe auf Distanzen bis 1 Meile (1.609 m) einzuschießen und sich mit den lokalen Bedingungen vertraut zu machen. Die dünne Bergluft sorgte für eine angenehm ache Ballistik, die Windverhältnisse waren jedoch von Beginn an stark wechselnd und zwischen den Schluchten schwer zu lesen. Der Wind als Erzfeind des Long-Range-Schützen war also auch hier omnipräsent und sollte das Match zu einer besonderen Herausforderung machen. Die darauffolgenden vier Tage waren dann
dem Wettkampf gewidmet. Die Aufgabe klang zunächst einfach: Jeder Teilnehmer hatte über den Verlauf von zwei Schießtagen insgesamt 20 Stages zu je 10 Schuss zu absolvieren. Für jede Stage standen 105 Sekunden zur Verfügung, um die jeweiligen Ziele auf Distanzen zwischen 334 m und 854 m aus verschiedensten Schusspositionen zu treffen. Um einen möglichst fairen Wettkampf zu ermöglichen, schossen alle Teilnehmer einer Division jeweils dieselben Stages am selben Tag. Den Anfang machten dabei an Tag 3 die Kategorien Limited (40 Teilnehmer), Military/LE (33), Factory (28), Senior (25), Lady (20) und Junior (14), während die Open Division (106 Teilnehmer) ihren Ruhetag hatte. An Tag 4 waren dann die Open-Schützen am Werk, während die restlichen Divisionen einen schussfreien Tag hatten. Dieser Modus wiederholte sich dann noch einmal für die Tage 5 und 6. In der Realität handelte es sich jedoch für jeden Schützen um vier durchgehende Wettkampftage, da auch die Ruhetage auf der Range verbracht wurden. Entweder um die Teamkollegen der anderen Kategorien zu unterstützen oder um sich die Abläufe der Stages einzuprägen sowie die Windverhältnisse zu beobachten.
Du kannst nicht treffen, was du nicht siehst! Am ersten Wettkampftag wurde jedem Schützen schnell bewusst, dass dieses Match nicht durch den Wind alleine entschieden werden würde. Match Director Michael Beemer nutzte das natürliche Gelände für ein außergewöhnliches Match, bei dem eine rasche Zielerfassung essenziell für den Erfolg sein sollte. Die grauen StahlZielscheiben gingen zwischen Steinformationen, Erdtönen und dem wechselnden Schattenspiel der schroffen Landschaft komplett unter. So wurde auf 369 m die lebensgroße Silhouette eines Erdmännchens
zwischen Büschen und Steinen schnell zu einem Suchspiel, das wertvolle Zeit kostete. Die Schützen verwendeten daher ihre Vorbereitungszeit von rund 20 Minuten pro Stage besonders intensiv für das visuelle Einprägen von Orientierungspunkten in der Landschaft und die Repetition der Schusssequenzen. Wer es dann in den 105 Sekunden schaffte eine stabile Schussposition einzunehmen und die Ziele zu nden, musste nur noch die Windverhältnisse meistern. Bei Zielgrößen von teilweise lediglich 10 cm auf 500 m wurde der Spielraum für Fehler verschwindend gering. Hieran konnte man jedoch die Qualität des Matchdesigns erkennen, denn das Match präsentierte sich als herausfordernd, jedoch nie als frustrierend. So wurden kleinere Ziele im geschickten Zusammenspiel mit größeren Zielen verwendet, über die man sich während einer Stage an den perfekten, sogenannten „Wind Call“ hinarbei-
ten konnte. Letztlich gab es jedoch auch hierfür Grenzen, wenn das unberechenbare Bergwetter zuschlug. Von plötzlich einsetzenden Regenschauern über sandsturmartige Windböen bis hin zu einem Unwetter, welches ein für Tag 7 geplantes Shoot-Off (zum Au ösen von Punktegleichständen) unmöglich machte – die Matchtage hatten alles zu bieten.
Qual der Wahl
Gerade in Anbetracht der vorherrschenden Windverhältnisse stellte sich für viele Schützen die Frage nach dem richtigen Kaliber. Während die Limited Division an die Patrone .308 Win. gebunden war, konnten alle anderen Schützen frei wählen. Einzige Einschränkungen waren ein Kaliber nicht größer als .30 und eine Mündungsgeschwindigkeit von nicht mehr als 3.200 fps (975 m/s). Dass die Frage nach der richtigen Patrone für so ein Match nicht pauschal
60 Jahre Gewehrkaliber .223 Remington
•Entwicklungsgeschichte
•Außen- und Zielballistik
•Wiederladen
•Tipps zu Fabrikmunition
•Tipps zu Handlaborierungen
•Topschussleistung von über 40 Gewehren
DER GAME CHANGER
3,5-28x50i
Die bahnbrechende neue Generation von Optikdesign des K328i setzt neue Maßstäbe mit 40% mehr Sehfeld*, einer außergewöhnlich komfortable Eyebox und 8-fach Zoom mit perfekter optischer Leistung über den gesamten Stellweg.
* Vergleichsbasis K525i bei 25-facher Vergrößerung.
60 Jahre Gewehrkaliber .223 Remington
Blitzschnelles Allroundtalent
Die weltweit meistverbreitete Zentralfeuer-Gewehrpatrone mit der hohen Geschwindigkeit und dem kleinen Geschossdurchmesser wird von Militär und Polizei ebenso wie von Jägern und Sportschützen genutzt. Die 1964 bei der US-Armee eingeführte .223 Remington/5,56x45 mm NATO blickt für ein Militärkaliber auf eine kurze aber gleichwohl bewegte Vergangenheit zurück. Sie ist im Vergleich zu anderen Gewehrpatronen, die wohl kostengünstigste Munition im laufenden Unterhalt. Zum runden Jubiläum beschäftigen wir uns mit der Historie und Ballistik, wobei wir unter anderem Empfehlungen für hand- und fabrikgeladene Munition sowie die Bestschussleistung von mehr als 40 selektierten Gewehren zusammengefasst haben.
Im Zeichen des Dreizacks
Wintersport, Kaffeehauskultur, Kaiserschmarrn und Falco – das ist in den Augen der Welt Österreich. Für unsereins darf natürlich Glock nicht fehlen. Doch seit geraumer Zeit mischt auch ein Unternehmen aus der Alpenrepublik den europäischen Markt für taktische Ausrüstung gehörig auf. Die Rede ist von Black Trident.
Das österreichische Unternehmen wurde im Jahr 2019 gegründet und ist in der kleinen Gemeinde Korneuburg unweit der pulsierenden Metropole Wien ansässig. Schon früh hat man sich auf die Entwicklung und Produktion von taktischer Ausrüstung spezialisiert, wobei man besonders auf die zu 100% lokale Produktion in Österreich stolz ist. Neben diesen hauseigenen Kydexholstern und Nylonprodukten umfasst das Angebot von Black Trident mittlerweile aber auch Handelsware vieler namhafter, in professionellen Kreisen besonders geschätzter Hersteller. Zudem ergänzt seit neuestem eine eigene Fortbildungsschmiede – die Black Trident Academy – das Portfolio, wobei man sich unter der Federführung eines ehemaligen US Green Berets jedoch ausschließlich direkt an Behörden richtet.
Thor Duty+ Level II
Einen Namen hat sich das junge Unternehmen vor allen Dingen durch seine
durchdachten, praxistauglichen IWB/ OWB-Holster gemacht. Mittlerweile bietet man Holster in acht verschiedenen Grundkon gurationen für mehr als 50 Waffen (teilweise in Kombination mit Laser-/ Lichtmodulen) an und es stehen über 100 Farbvarianten zur Auswahl. Passend zu den anderen hier gezeigten Produkten, haben wir uns für das Thor Duty+ Level II OWBHolster entschieden. Das Thor Duty+ ist grundsätzlich baugleich mit dem Black Trident OWB-Allround-Holster Thor, erweitert dieses jedoch um eine Level-II-Sicherung. Gefertigt wird das Holster aus Kydex, einem bewährtem thermoplastischen Kunststoff, der sich durch seine einfache Bearbeitung bei gleichzeitiger Robustheit auszeichnet. Kydex ist schwer ent ammbar, kratzfest, schlagfest, witterungs- und chemikalienbeständig. Standardmäßig kommt dabei für die Thor-Holster Kydex mit einer Materialstärke von 2,0 mm zum Einsatz. Wer es jedoch besonders robust mag, kann sich auch für die Ausführung aus 3 mm Ultra-
Rugged-Kydex entscheiden, muss dann aber Abstriche bei den zur Verfügung stehenden Farben machen. Denn dieses besonders verwindungssteife Kydex ist nur in Schwarz, O.D. Green, Coyote, MultiCam und MultiCam Black erhältlich. Vom Stil her handelt es sich bei dem Thor Duty+ Holster um ein sogenanntes Taco-Holster. Es wird aus einer einzigen Kydexplatte geformt, die sich um die Waffe legt. Der Ziehwiderstand lässt sich dabei entlang der offenen Holsterseite mittels frei zugänglicher Kreuzschlitzschrauben stufenlos einstellen. Hinsichtlich der Montage des Holsters möchte man bei Black Trident dem Anwender ebenfalls ein hohes Maß an Flexibilität ermöglichen, weshalb man die entsprechenden Montagelöcher auf der Rückseite des Holsters so platziert hat, dass die gängigsten Trage-/ Schnellwechselsysteme bekannter Hersteller wie Safariland, Blade-Tech oder Blackhawk verwendet werden können. Auch die Kontur des Holsters weiß durch zahlreiche Details zu überzeugen. So ist es im Bereich
des Abzugsbügels weit genug ausgekehlt, um selbst mit Handschuhen einen hohen Waffengriff zu ermöglichen und durch den tiefen Ausschnitt an der Vorderseite ist eine größtmögliche Kompatibilität mit allen nur erdenklichen Minileuchtpunktvisieren gegeben. Passend hierzu hat man die Höhe des Korntunnels so ausgestaltet, dass selbst Schalldämpfervisierungen im XXLFormat noch hineinpassen. Zudem ist das Holster mündungsseitig nicht geschlossen, damit Waffen mit Gewindeläufen oder Kompensatoren gleichermaßen darin geführt werden können. Die zusätzliche Level-IISicherung in Gestalt des Safariland Self Locking Systems (SLS) soll zuverlässig vor Fremdzugriff schützen und den Verlust der eigenen Waffe in hochdynamischen Szenarien verhindern. Die Sicherung funktioniert gewohnt zuverlässig und die Daumentaste des Bügels ist optimal auf der Innenseite des Holsters positioniert. Wird die Waffe wie gewohnt gegriffen, kommt der Daumen der Schusshand automatisch auf ihr zum Liegen. Durch das höhere Maß an (Wegnahme-)Sicherheit emp ehlt sich das Thor Duty+ vor allen Dingen für professionelle Anwender aus dem polizeilichen wie militärischen Bereich. Zudem können die Jungs aus Korneuburg Setupvarianten für unterschiedlichste Waffen und Laser-/
Lichtmodule abdecken, für welche die großen Hersteller kein Sicherheitsholster im Programm haben. Für das vorgestellte Thor Duty+ für die Glock G17 mit einer Sure re X300 Waffenleuchte in 3,00 mm starkem MultiCam Kydex ohne Gürtelbefestigung werden 237,59 Euro fällig.
Omerta Magazintaschen
Hierbei handelt es sich um eine ganze Serie von Nylontaschen und den Anfang machen die OMERTA Pistol Mag und Ri e Mag Pouch für Kurz- und Langwaffenmagazine. Gut, Nylonmagazintaschen gibt es schon eine ganze Weile am Markt von diversen Herstellern. Exemplarisch seien hier nur die äußerst beliebten Kywi Pouches von Esstac genannt. Was unterscheidet also die Omerta Pouches von den Konkurrenzprodukten? Zunächst sind die Taschen nicht durchgängig versteift, sondern nur an ausgesuchten Stellen kommt ein spezielles Material namens Curv zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein stabiles, thermoplastisches Verbundmaterial aus Polypropylen mit hoher Energieabsorption, Stoßfestigkeit und Schlagzähigkeit, was dank seiner Rücksprungkraft immer wieder in seine Ausgangsform zurück ndet. Diese partielle Versteifung bietet den Vorteil, dass sich die Taschen vor allem im oberen Bereich nicht
verformen und sich so die Magazine leichter zurückstecken lassen. Auf der anderen Seite sorgt der elastische Aufbau dafür, dass sich die Tasche perfekt an die Form des aufzunehmenden Gegenstandes anpasst. So lassen sich etwa in der Pistolenmagazintasche auch andere Ausrüstungsgegenstände wie Multitools oder Taschenlampen unterbringen. Darüber hinaus wird jede Tasche mit Shockcord, einem Kordelstopper sowie einem Safety Tab ausgeliefert. Hiermit kann das Magazin zusätzlich gegen Verlust gesichert und der Ziehwiderstand eingestellt werden. Des Weiteren setzt Black Trident auf der Rückseite der Taschen auf halbe Molle-Abstände, wodurch sich diese in unterschiedlichen Tragehöhen anbringen lassen. Und bei der Pistol Mag Pouch bieten die halben Molle-Abstände zudem den entscheidenden Vorteil, dass diese zu Gunsten eines schnelleren Magazinwechsels gewinkelt am Gürtel getragen werden können. Kostentechnisch bewegen wir uns für die Pistol Mag Pouch bei 44,53 bis 49,48 Euro und für die Ri e Mag Pouch bei 49,48 bis 54,44 Euro (je nach Farbe/Tarndruck).
Trauma Burrito IFAK
Der Black Trident IFAK-Trauma Burrito besteht aus zwei Teilen, der eigentlichen IFAK-Tasche und der Montageplattform.
Pulsierende Action…
… gab es bei den GECO IPSC Masters, die vom 13. bis 15.09.2024 auf der Schießanlage Philippsburg stattfanden. Insgesamt 445 Teilnehmer stellten sich den 15 anspruchsvollen Stages des diesjährigen Wettkampfes. Wir waren natürlich für Sie mit von der Partie.
Die GECO IPSC Masters wuchs in ihrer nunmehr dreizehn Jahre währenden Bestehungsgeschichte zum teilnehmerstärksten Level III Match in Deutschland heran. Ein Erfolg, der nur mit einem erstklassigen Organisationsteam möglich ist. Nach dem Motto „Der Erfolg gibt ihnen Recht“ sind mit Matchdirektor Harold Ruzanji, Range Master Markus Wohlmuth und Statsdirector Uwe Lange genau die richtigen Leute am Werk. Und auch der Namensgeber respektive Titelsponsor trug sein Übriges dazu bei, dass die Veranstaltung abermals zu einem großen Erfolg wurde. Nicht nur, dass jeden Tag unter den anwesenden Teilnehmern zahlreiche Sachpreise verlost und die Erstplatzierten mit weiteren Preisen bedacht wurden, sondern GECO war ebenfalls mit einem gut bemannten Informationsstand vor Ort präsent. Mitarbeiter und Teamschützen des Hauptsponsors standen während des
gesamten Wettkampfwochenendes zur Verfügung, damit man sich über das gesamte Munitions- wie Wiederladekomponentenportfolio informieren konnte.
Technisch anspruchsvolle Stages
Es galt, bei der diesjährigen GECO IPSC Masters 15 Stages mit 288 Wertungstreffern (1.440 Matchpunkten) zu bewältigen, wobei alle Übungen von den Teilnehmern an einem Tag geschossen werden, was für sich genommen schon eine Herausforderung für die Ausdauer und Konzentration darstellt. Wenn dann noch die Stages in technischer Hinsicht so anspruchsvoll ausgestaltet sind wie in diesem Jahr, ist das fehlerfreie Durchkommen durch das Match schon eine Leistung. Über alle Stages hinweg wurde den Teilnehmer ein hohes Maß an Präzision abverlangt. Kleine 15x15-cm-Stahlfallscheiben, Halbscheiben oder eine ganze Reihe von Papierscheiben
jenseits der 15-Meter-Marke verlangten nach der nötigen Ruhe, wollte man nicht durch Nach- oder gar Fehlschüsse ins Hintertreffen geraten. Vielen Teilnehmer dürften sicherlich in diesem Zusammenhang die gut 40 Meter entfernte IPSC-Scheibe auf Stage 10 in Erinnerung bleiben, die geradezu danach lechzte, mit Nachschüssen belegt zu werden – alleine schon, um auf Nummer Sicher zu gehen. Allerlei bewegte Ziele wie Pendelscheiben oder Up-/Down-Targets, die nach dem Auslösen immer wieder für kurze Zeit sichtbar sind, trieben den Anspruch weiter in die Höhe. Eine besondere Herausforderung stellten hierbei die beiden Gravity-Turner auf Stage 15 dar. Bei diesem Short Course mit 12 Schuss konnte wahlweise links oder rechts gestartet werden, von wo aus zunächst ganz unspektakulär eine IPSC-Scheibe zu beschießen war. In der Mitte der Stage wartete dann jedoch eine Druckplatte, die nach dem Betreten die
Gravity-Turner auslöste. Die Besonderheit bei dieser Art von Zielaufbau besteht darin, dass sich die Scheiben nur kurzeitig dem Schützen zuwenden und dann wieder wegdrehen. Wer hier alle vier Schuss auch nur auf die Scheiben bringen wollte, musste sich schon arg sputen. Zwar werden in diesem speziellen Fall etwaige Fehlschüsse (Misses) nicht mit Strafpunkten belegt, aber wirklich verzichten möchte man auf die möglichen Bonuspunkte wiederum auch nicht. Also hieß es: Gas geben! Bremsen war dann wiederum auf den Stages 11 und 13 angesagt, auf denen nur mit der schussstarken beziehungsweise schussschwachen Hand geschossen werden durfte. Schießtechnisch wurde also schon einiges von den Teilnehmern abverlangt. Was hingegen ein wenig fehlte, war Raum für unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten. Denn es waren oft nur ein bis zwei Ziele pro Position zu beschießen und die jeweilige Position musste genau angelaufen werden, weil ansonsten Sichtblenden das Ziel wieder verdeckten. Das Auf nden oder besser gesagt Wieder nden der richtigen Position war damit essentiell und nur selten ließen sich Positionen üssig miteinander verbinden, was sich letztlich in den Hitfaktoren niederschlug. Bei den späteren Siegern bewegten sich die durchschnittlichen Hitfaktoren zwischen 5 und 6, womit der Fokus eindeutig in Richtung Punkte ging. Zum anderen waren die Schießpositionen häu g durch Öffnungen oder ähnliches vorgegeben, sodass es praktisch nur einen Weg durch die Parcours gab. Auch unter Berücksichtigung der Restriktionen durch das deutsche Waffengesetz wäre hier sicherlich mehr Freiraum möglich gewesen, was den ansonsten gelungen Stages das i-Tüpfelchen aufgesetzt hätte.
Mit besonderem Pfiff!
Ein Defensivwerkzeug der besonderen Art ist vor allem die Nextorch P86-Taschenlampe, die per Tastendruck ein schrilles 120-dB-Alarmsignal ertönen lässt, somit für Aufmerksamkeit sorgt und potentielle Aggressoren in die Flucht schlagen dürfte.
Von Höchstleistungen und Abschieden
Mitte August finden traditionell in Suhl-Friedberg die deutschen Meisterschaften des BDS in den WurfscheibenDisziplinen statt. Trotz hoher Starterzahlen und Top-Leistungen gab es auch einen dicken Wermutstropfen.
Über mangelnde Teilnehmerzahlen kann sich der zweitgrößte Schützenverband bei den Wurfscheiben, die landläu g gerne als Tontauben bezeichnet werden, nicht beschweren.362 Starts wurden von rund 190 Teilnehmern wahrgenommen. Trap war mit rund 159 Teilnehmern die stärkste Fraktion, Skeet folgte ihr mit 141 Starts. 62 Schützen nahmen beim Skeet die Herausforderung mit der Vorderschaftrepetier inte an, für die der BDS eine eigene Wertungsklasse schuf. Die Wettkämpfe, die auf den vier Schießständen verteilt sind, müssen mittlerweile schon am Donnerstag beginnen, um bis zum Sonntag allen Startern ein Platz zu gewähren. Der Landes-
verband 4 (NRW) war übrigens mit 141 Starts am stärksten vertreten, danach folgten der LV8 (Bayern) mit 56 und LV6 (Hessen) mit 44 Teilnehmern. Zudem gab es diesmal mit 46 Teams auch einen neuen Rekord zu verzeichnen. Rekordverdächtig waren auch die Ergebnisse, was besonders auf das Skeet-Schießen zutrifft. In diesem Jahr schafften mit Felix Haase und Friedrich Kulse gleich zwei Schützen das Maximalergebnis von 90 der 90 geworfenen Wurfscheiben. Das hier die „Alten“ die Nase vorne haben, bewies der im nächsten Jahr in der Seniorenklasse startende Friedrich Kulse, der für diese respektable Ergebnis sogar nur einen Extraschuss weniger benötigte als
der in der Schützenklasse startenden Felix Haase. Aber das Leistungsniveau hat sich beim Skeet generell erhöht, so dass in diesem Jahr 19 Schützen in den „80erErgebnissen“ mitspielten. Mit der Pump Action-Flinte gelang Sven Korte mit 88 Wurfscheiben das beste Gesamtergebnis, der zudem erst kurz zuvor von den olympischen Sommerspielen aus Paris zurückkehrte, um der etwas ungezwungeneren BDS-Meisterschaft beizuwohnen.
Ein Olympionike bei BDS-DM
Bei den Trap-Schützen konnte Karl Heinz Hohmann aus der Altersklasse das beste Ergebnis mit 87 Treffern für sich verbuchen. Alle weiteren Platzierungen ndet
Zu Gast bei Freunden
Zum nun mehr 19. Mal richtete der BDMP seine Deutsche Meisterschaft im Wurfscheibenschießen aus. Wie in den letzten Jahren fand auch diesmal das familiäre Treffen im Rod & Gun Club in Baumholder auf amerikanischem Territorium statt.
Viele Disziplinen des Bundes der Militär und Polizeischützen e.V. (BDMP) haben einen polizeilichen oder militärischen Hintergrund beziehungsweise sind in demilitarisierter Art weitergeführt worden. Das trifft selbst auf den geworfenen Schuss mit der Flinte auf eine Tonscheibe zu. Im Ersten Weltkrieg galt es, geschickt die gegnerischen Brieftauben vom Himmel zu holen, um so den Informations uss des erbarmungslosen Grabenkrieges zu unterbinden. Im Zweiten Weltkrieg lernten so manche Piloten und Bordschützen an Wurfscheiben das Überholen des Laufes auf ein bewegtes Ziel. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei und
haben sich sogar ins Gegenteil gewandelt. Heute schießen deutsche BDMP-Schützen auf amerikanischem Hoheitsgebiet in Baumholder ihre Wettkämpfe aus – auch eine Art der Völkerverständigung. Der DSB vollzieht das olympische Trap und Skeet, der BDS nutzt das Regelwerk des Deutschen Jagdverbandes. Der BDMP orientiert sich hingegen an der NSSA (National Skeet Shooting Association) der USAmerikaner. Seit einigen Jahren hat der BDMP auch eine eigene Version des TrapSchießens im Angebot. Hier iegen die rund 11 cm messenden Wurfscheiben vom Schützen weg, der Schütze darf hier im Gegensatz zum olympischen/jagdlichen Trap
nur einen Schuss abgegeben. Damit dürfte dieser Ablauf seinen eigenen Reiz haben –zweite Chance Fehlanzeige!
Dynamik mit Doubletten
Friedrich Kulse holte hier 91 der 100 geworfenen Scheiben als Bruchstücke wieder zu Boden und wurde damit deutscher Meister. Beim Skeet orientiert sich der BDMP sehr stark an der NSSA. Wichtigster Unterschied dürfte der frei wählbare Anschlag sein. Somit können Einsteiger mit der bereits in der Schulter eingesetzten Flinte statt auf Hüfthöhe in Erwartungshaltung besser in das hochdynamische SkeetSchießen hinein nden. Wie beim Trap
Vielfalt trifft Geschwindigkeit
Mit 356 Starts bei über 60.000 Wertungsschüssen fanden traditionsgemäß am letzten Septemberwochenende die deutschen Meisterschaften im Steel Challenge – Speed Steel statt. Wir waren vor Ort und mischten mit.
Den Reiz der Steel-Challenge-/SpeedSteel-Disziplinen dürfte zweifelsohne das reaktive Schießen sein. Ähnlich wie bei Fallplatte, Bowling Pin oder Wurfscheibe erkennt man sofort den Treffer –aber auch den Fehlschuss. Da es leider viel zu wenige Stände gibt, die sich für den freien Aufbau von Stahlzielen eignen, nehmen einige Schützen auch weite Anfahrten und Übernachtungen in Kauf, um den Stahl klin-
Die deutschen Meister Steel ChallengeSpeed Steel 2024 Overall-Wertung
Klasse NameZeit/Sekunden
Open Pistol David Udvary
Standard Pistol Marijan Loch 89,22
Standard Revolver Marcel Borauke 129,04
Rimfire RifleMarco Jeude
Open Semi Auto RifleMartin Merkle 65,86 Standard Semi Auto RifleChristian Anders 76,76 CF Handgun Pistol StandardMarijan Loch 133,85
CF Handgun Pistol OpenDavid Udvary 110,43
CF Handgun RevolverMichael Eilers 318,12
CF Revolver OpenDaniel Greco-Ahmadiyan 151,76
RF Handgun StandardSascha Krämer 143,68
RF Handgun Open Thomas Winter 109,59
RF Rifle Semi Auto Open Thomas Winter 83,12
CF Rifle Manual OpenMichael Geiger 102,34
CF Rifle Manual Roland Kain 281,59
Abkürzungen: CF= Center Fire = Zentralfeuer. RF= Rimfire = Randfeuer
geln zu lassen. Nachdem es letztes Jahr bei der Steel Challenge einen kleinen Knick bei den Teilnehmerzahlen gab, waren in diesem Jahr wieder 260 Starts zu verbuchen. Von den acht Übungen, die das originale SteelChallenge-Format aus dem Heimatland USA zu bieten hat, haben sich die sechs Stages Smoke & Hope, Showdown, Accelerator, Five To Go, Outer Limits und Speed Option bei den deutschen Meisterschaften regel-
recht zementiert. So lässt sich mit dem Blick auf die letzten Jahre auch die individuelle Leistung vergleichen. Eigentlich ist die Steel Challenge in Verbindung mit Kurzwaffen groß geworden, mit 140 Starts haben die Langwaffen in Form der Pistolenkarabiner (Pistol Caliber Carbines; PCC), Pistolen mit Anschlagschaft, KK-Selbstlader oder Unterhebelrepetierer mittlerweile die Mehrheit übernommen. Warum Lang-
Bei den Revolverschützen sind 8-Schüsser mit oder ohne Leuchtpunkt ein beliebtes Handwerkszeug.
waffen immer mehr auf dem Vormarsch sind, ist nicht ganz einfach zu ergründen. Vielleicht tun sich viele Schützen mit den schultergestützten Waffensystemen etwas leichter, den Treffer zu platzieren. Vielleicht liegt es aber auch am Reiz der Geschwindigkeit, denn Top-Gewehrschützen können äquivalenten Kollegen mit der Pistole über alle sechs Übungen gerne mal 20 Sekunden abnehmen. So konnte Tim Schumacher mit dem KK-Selbstlader mit Optik die kürzeste Gesamtzeit verbuchen. Rund 64 Sekunden brauchte er für die 115 Wertungstreffer und zeigt damit deutlich, welche Dynamik in dem Sport steckt. Bei den Langwaffen spielt es übrigens kaum eine Rolle, ob man da zum PCC in Kurzwaffenkalibern oder zum KK-Gewehr greift. Die Zeiten sind nahezu
Die typische Startposition bei geholsterten Kurzwaffen auf der Übung Showdown der Steel Challenge. Beide Hände müssen sich über der Schulter befinden.
identisch. Egal ob Kurz- oder Langwaffe, Spaß soll es machen und das dürfte wohl der größte Antriebsgrund sein. Der Speed Steel kann traditionsgemäß nicht an die Teilnehmerzahlen der stählernen Herausforderung anknüpfen, war mit 118 Starts ebenfalls aber gut besucht. Hier warteten auf die Schützen Übungen mit fantasievollen Namen wie: Swinger Club, Troll Transition, Seven Up, Make Six, Stakkato, Quadrophenia-9. Speed Steel ist in seinen Übungen nicht standardisiert und somit auch immer für eine Überraschung gut. Hier sind auch kleine Fertigkeitsübungen wie ein Magazinwechsel beziehungsweise das Nachladen des Revolvers vorgeschrieben und so mancher hat sich hier schon mal die Karten gelegt. Hier gab es bei den
Thomas Glas ist bei Outer Limits auf dem Sprung zur nächsten Position.
Lang- und Kurzwaffenstarts ziemlich genau eine Pattsituation. Die Deutschen Meister in zwölf Klassen bei der Steel Challenge und neun beim Speed Steel haben wir in unserer „Hall of Fame“ zusammengefasst, alle weiteren Ergebnisse ndet man in Practiscore oder www.Steelmatch.de.Wer sich nicht traut, als Einsteiger gleich an der deutschen Meisterschaft teilzunehmen, braucht keine Berührungsängste zu haben. Der Ablauf ist entspannt familiär und die Range Of cer stets hilfsbereit. Einfach mal im nächsten Jahr anmelden und mitmachen, genug Klassen für Lang- und Kurzwaffen gibt es mittlerweile. Aber Vorsicht, Stahlschießen kann süchtig machen!
Text und Fotos: Tino Schmidt