Leseprobe VISIER 03/2013

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TESTS: Blued Guns:

BG 308 DMR – Das G3 für Sportschützen?

Zbroyar:

Präzisions-Gewehr Z-008 Target Pro in .300 WinMag

Paratus 16:

Selbstladebüchse DRD-Tactical in .308 Winchester

Für Sammler:

■ Commemoratives ■ Colt .38 Super Auto ■ Militär-Webgurte

Hera Arms: Deutsche AR-15 in .223 Rem. + 9 mm Luger

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3/2013 www.visier.de € 5,50 Österreich: € 6,50 Italien: € 6,90 Luxemburg: € 6,50 Niederlande: € 6,50 Belgien: € 6,50 Slowenien: € 7,10 Schweden: SEK 78,00 Dänemark: DKK 59,00 Ungarn: HUF 2.415,00

G13142

w 2013 o h S T O SH c em en t r o f n E L aw

U E N D BRAN

Erster Test:

Walther

PPX

13.02.13 10:40


INHALT | In dieser Ausgabe

DRD Tactical: Selbstladebüchse Paratus-16 in .308 Gary Paul Johnston stellt einen Halbautomaten vor, dessen Technik russische und amerikanische Elemente vereinigt. Mehr dazu ab Seite

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Auf einen Blick KURZWAFFEN: Walther PPX, 9 mm Luger

S. 34

Colt Government, .38 Super Auto

S. 46

Colt SAA John Wayne, .45 Colt

S. 74

Colt SAA NRA Centennial, .45 Colt

S. 74

Colt Arizona Ranger Frontier Scout, .22 l.r.

S. 74

Colt SAA (Winchester-ColtSet), .44-40 Winchester

S. 74

LANGWAFFEN:

Zbroyar: Präzisions-Gewehr Z-008 Target Pro Aus der Ukraine kommt diese Hochleistungsbüchse in .300 WinMag – Christopher Hocke war damit auf dem Schießstand. Lesen Sie ab Seite

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Walther PPX: Erster Test

Blued Guns BG 308 DMR, .308

Die Brandneue aus Ulm bietet einiges, um im hart umkämpften PolymerFeld zu bestehen. Hamza Malalla kennt die Details: Seite

Das G3 für Sportschützen? Im Test fühlt Hartmut Mrosek dem Neuen mit dem klassischen Rollenverschluss auf den Zahn: Seite

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Hera Arms US030black/LS040 .223 Remington

S. 14

Hera Arms US090/Lower LS 020, .223 Remington

S. 14

Hera Arms, US040/LS030, .223 Remington

S. 14

Hera Arms US130/LS060, .223 Remington

S. 14

Hera Arms Karabiner-Prototyp, 9 mm Luger

S. 14

Frankonia/Pro Tuning Dynamic, .223 Remington

S. 14

Blued Guns BG 308 DMR, .308 Winchester

S. 26

DRD Tactical, Paratus-16, .308 Winchester

S. 40

Zbroyar Z-008 Target Pro, .300 Winchester Magnum

S. 52

Accuracy AX 338, .338 Lapua Magnum

S. 60

Winchester M 1894 John Wayne Standard, .30-30 Winchester.

S. 74

Winchester M 1894 Texas Sesquicentennial Rifle, .38-55 Winchester

S. 74

Winchester M 1894 (WinchesterColt-Set), .44-40 Winchester

S. 74

Winchester M 1894 NRA Centennial Musket, .30-30 Winchester S. 74 März 2013

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In dieser Ausgabe | INHALT

Test & Technik Bayern-ARt

News 14

Mit der Modellreihe The15th präsentiert Hera Arms deutsche AR-15 in .223 Remington und 9 mm Luger.

Dasselbe in Grün?

26

Handelt es sich beim BG 308 DMR der deutschen Firme Blued Guns um das G3 für Sportschützen?

Walther goes USA

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DRD-Tactical: die Selbstladebüchse Paratus-16 in .308 Winchester koppelt russische mit amerikanischen Elementen.

Für den Dienstgebrauch?

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Für Sammler: VISIER zur Geschichte einer Colt .38 Super Auto mit norddeutscher Vergangenheit. Natürlich samt Test.

Schweres Gerät

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Von der Firma Zbroyar kommt das Präzisions-Gewehr Z-008 Target Pro in .300 Winchester Magnum. VISIER hat‘s probiert.

Mit Maß und Ziel

Voere X 3

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Chris Kyle (1974-2013)

117

Remington 870 Less Lethal

7

Meisterkurs Ehingen

116

Neues von Böker

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DP Mississippi Rifle

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Geschichte & Geschichten

Erster Test: die brandneue Selbstladepistole Walther PPX, VISIER prüfte eine Ausführung in 9 mm Luger.

Mixed Rifle

Namen & Nachrichten

Fährtensuche in Afrika

82

... auf die machte sich VISIER-Autor Andreas Rockstroh und stieß auf den Jäger, Abenteurer und Forscher Ernst Alexander Zwilling aus Österreich.

VISIER vor Ort Für die Heimatfront...

126

SHOT Show 2013 – Dr. Jan-Phillipp Weisswange trug in Las Vegas die Neuheiten aus dem Law-EnforcementBereich zusammen.

„Ich recycle gern“

Im Fadenkreuz Miese Vereins-Werbung

118

Ständige Rubriken Startschuss

3

Leser-Post

12

VISIER-Service

13

Die Anzeige des Monats

97

Anzeigen-Coupon

98

Termine

121

VISIER-Shop-Bestellcoupon 119 134

Andy Haas ist dafür verantwortlich, wenn aus alten Feilen und ausgemusterten Blattfedern Klingen und Messer werden – ein Portrait des Knifemakers.

60

Impressum

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Vorschau

138 März 3/2013

fen für CH-Waf land Deutschem d h nac rieg 2. Weltk

RUAG fertigt eine neue Subsonic-Patrone im Kaliber .338 Lapua Magnum.

Geco-IPSC Massgeschneiderte Munition für dynamische Schützen

SG553-R im Kaliber 7,62x39

Sammeln & Selbermachen Schuss und Kette

als Chance für WaffenWachstum KMU produzenten im 21. Jahrhundert bei der B&T AG

64

Für Sammler: Militär-Webgurte wären ohne einen US-Offizier aus der Zeit der Indianerkriege nicht denkbar. Hier seine Story.

Faszination Waffen Erinnerungs-Vermögen

Recht & Ordnung 74

Für Sammler: Commemoratives aus den USA – prächtige Waffen, die meistens viel zu schade sind zum Schießen. März 2013

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Bürgerstunde

94

Drei Wahlen, eine Bundesratsinitiative und eine BVerfG-Entscheidung: die Zukunft von Waffenbesitz und Schießsport.

Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXLAbo vom Verlag. Näheres auf Seite 92. V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Hera Arms The15th in .223 Rem.

Bayern-ARt

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Hera Arms The15th in .223 Rem. | TEST & TECHNIK

Hera Arms fertigt zwar schon seit einiger Zeit sowohl Gehäuse als auch diverse Einzelteile für Waffen des Typs AR-15. Jetzt hat man im fränkischen Triefenstein aber beschlossen, gleich Nägel mit Köpfen zu machen und die entsprechenden Waffen auch komplett anzubieten.

B

enannt nach der Gattin des Zeus, existiert die im Norden des Bundeslandes Bayern gelegene Firma Hera Arms GmbH seit nunmehr gut sechs Jahren. Anfangs stellte das Familienunternehmen Tuningteile für diverse Waffen von Heckler & Koch wie etwa für das SL8 her. Später entwickelten die Brüder Thomas, Andreas und Benedikt Nöth Schaftsysteme für Pistolen, mit denen sich die Kurzwaffen blitzschnell in kompakte Karabiner verwandeln ließen. Inzwischen produziert Hera Arms mit der Serie „The15th“ auch vollständige Gewehre in Eigenregie.

Ausgangsbasis: Prinzipiell haben die Nöths mit ihrer neuen Baureihe das AR15 nicht neu erfunden. Die Gewehre der Baureihe The15th setzen auf die seit Jahrzehnten bewährte Technik der Stoner-Konstruktion. Die einzelnen Teile sind mit denen anderer AR-15-Hersteller austauschbar. Das Basiskonzept der „The15th“ beruht grundsätzlich auf einem Gehäuse sowie einem Quad-RailHandschutz aus eigener Produktion. Dazu gesellt sich ein in Deutschland gefertigter Lauf von ESS. Das macht alle The15th-Varianten schon einmal automatisch zu „Freischwingern“, was der Präzision förderlich sein sollte. Auf eine offene Visierung muss man allerdings verzichten – einige Versionen kommen zwar ab Werk mit Kornträger, aber eine Kimme gehört grundsätzlich nicht zur Ausstattung. Bislang sind die Waffen nur in .223 Remington zu erstehen, aber Hera Arms konnte zusätzlich bereits ein Vorserienmodell im Kaliber 9 mm Luger vorlegen. Die 9-mm-Karabiner sollen ab März lieferbar sein. Mit der Fertigung von AR15-Gehäusen hat Hera Arms bereits einige Jahre Erfahrung. Die Upper (Gehäuse) und Lower Receiver (GriffstüMärz 2013

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cke) aus Unterfranken kennzeichnet ein äußerlich modernes Design mit mehr Ecken und Kanten, als sich normalerweise an einem klassischen AR-15-Gehäuse finden. Die inneren Abmessungen ermöglichen die Kombination mit Teilen von anderen Herstellern. Auch Staubschutzdeckel oder Schließhilfe fehlen nicht, wobei Hera abseits der The15thBaureihe alternativ auch Gehäuse ohne Verschlussdrücker im Repertoire hat.

Baukastenprinzip: Damit der Kunde auch einiges an Auswahl hat, präsentiert der Hersteller seine unterschiedlichen Varianten auf der Internetseite www.hera-arms.de durch einen „AR-15 Builder“. Damit lassen sich die diversen Oberteile mit den serienmäßig offerierten Unterteilen kombinieren. Der Modellgenerator zeigt neben dem passenden Bild sowie den wichtigsten technischen Daten auch den empfohlenen Verkaufspreis – Hera Arms liefert in der Regel nur über den Fachhandel. Zur Zeit gibt es insgesamt 13 unterschiedlich konfigurierte Upper Receiver, die sich mit jedem der sieben standardmäßig angebotenen Lower Receiver kombinieren lassen. Die Lower unterscheiden sich in erster Linie durch den Hinterschaft. Dabei konzentriert man sich derzeit neben den gewöhnlichen Festschäften des Typs „A2“ und dem normalen M4-Telekospschaft auf die Produkte des US-Unternehmens Magpul. Letztere sind gleich mit vier unterschiedlichen HiTech-„Kolben“ vertreten, vom relativ preisgünstigen „CTR“-Teleskopschaft mit Fixiertaste gegen lästiges Wackeln bis hin zum teuren UBR (Utility Battle Rifle)-Schaft oder dem verstellbaren Matchhinterschaft Magpul PRS. Ansonsten differieren die unteren Gehäusemodule eigentlich nur durch den Pistolen-

griff. Auch hier kann man zwischen dem normalen „A2“-Griff sowie mehreren Versionen von Magpul wählen.

Kostenpunkt: Die Preise starten bei 1537 Euro für die extra kurze Variante mit 7,5“-Lauf, kombiniert mit dem einfachsten Hinterschaft und einem gewöhnlichen A2-Pistolengriff. Diese Version dürften aber wohl nur wenige Kunden innerhalb Deutschlands oder der EU erwerben können. Die anderen Basismodelle sind aber nur wenig teurer: Solange man sich beim Hinterschaft zurückhält, gibt es viele Varianten unter 1600 Euro. Damit gehören die einfachsten Varianten der The15th-Reihe mit zu den günstigsten AR-15, die hierzulande zu haben sind. Nur die „Black Label“Serie von Oberland Arms ist mit knapp 1300 Euro deutlich preiswerter. Das Black Label kommt aber nur in vier Versionen und mit einfachem PolymerHandschutz, wodurch der Lauf nicht frei schwingen kann. Dafür gehören bei den Black Labels aber Kimme und Korn zur Grundausstattung. Abseits der Modelle aus dem hauseigenen AR-15-Builder gibt es momentan auch ein Sondermodell, das Hera Arms für Frankonia fertigt. Unter der Bezeichnung Pro Tuning Dynamic offeriert das Würzburger Handelsunternehmen ein Hera The15th, welches sich vor allem durch die Coatierung in „Tungsten Grey“ abhebt. Dieser fällt jedoch nicht schlicht Mausgrau aus, sondern schattiert leicht in Richtung Bronze und Purpur. Technisch wirkt sich die andersfarbene Beschichtung von Gehäuse und Handschutz des Dynamic nicht aus. Sie bietet aber einen optisch hübschen Kontrast und sticht aus dem ansonsten bei AR-15 üblichen Einheitsbrei von Schwarz, Sand und Oliv heraus. Der Vollständigkeit halber: Die hier geV ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Blued Guns 308 DMR

Dasselbe in

Grün? Kein gewöhnliches G3-System bietet Blued Guns dem Kunden mit dem BG 308 DMR an. Eine gute Wahl für Sportschützen?

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rüher war alles besser. Mit den Frauen hat es besser geklappt, das Benzin war noch billig und bei der Bundeswehr gab es ein anständiges G3 für den Bürger in Uniform. Ein schweres Gewehr, mit dem ein 50-KilometerMarsch erst richtig Spaß macht. In einem Kaliber, das beim Schießen einen guten Sound bringt. Und mit einem Rollenverschluss – wunderbare Technik, bei der das Putzen stundenlang Freude bereitet. So sehen das die Nostalgiker. Doch das ist natürlich nur die halbe

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Wahrheit. Nicht umsonst improvisierte die Bundeswehr in Afghanistan zunächst mit G3-Systemen als „Designated Marksmann Rifle“ (mehr dazu im VISIER Special 67). Wenn es als DMR für genaue Schüsse jenseits der 300 Meter taugt, dann sollte die Präzision auch Sportschützen genügen, oder? Die Antwort hängt davon ab, was im Gewehr steckt und ob alle Komponenten gut zusammenspielen. Genau das behauptet die seit zirka vier Jahren aktive Firma Blued Guns von ihrem BG 308 DMR. Die Frage in

diesem Test lautete also: Empfiehlt sich der Halbautomat im Kaliber .308 Winchester für das sportliche Schießen?

Die Ausstattung: Eine Äußerlichkeit springt zuerst ins Auge – statt einer STANAG-Montage gönnt der Hersteller dem 308 DMR eine fest mit dem Gehäuse verbundene, 480 Millimeter lange Picatinny-Schiene, welche dank entsprechender Aussparungen zusätzlich über eine Schwenkmontage Zielfernrohre aufnehmen kann. „Duo-ZielfernrohrMärz 2013

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Blued Guns 308 DMR | TEST & TECHNIK

Modell:

Blued Guns G3 308 DMR

Preis:

€ 3095,-

Vertrieb:

Blued Guns

Kaliber:

.308 Winchester (7,62 x 51 mm)

Kapazität:

10 + 1 Schuss

Gewicht:

5350 Gramm (ohne Magazin und ZF)

Gesamtlänge:

1083 mm

System:

Rollenverschluss

Lauflänge:

500 mm (ohne Kompensator)

Laufprofil:

Zug-Feld-Profil (vier Züge, Drall: 1/304,8 mm)

Visierung:

Kornring mit Balkenkorn, Drehvisier mit Lochkimmen für 200, 300, 400 m, V-Kimme für 100 m

Visierlänge:

570 mm

Ausstattung: Halbautomat mit Kompensator und rückstoßminderndem verlängertem Puffer, Harris-Zweibein, Picatinny-Schiene mit integrierter EAW-Schwenkmontage für Zielfernrohr-Aufnahme.

montage“ nennt das Blued Guns. Die lange Schiene soll für eine Gehäuseversteifung und damit für mehr Präzision sorgen. Die Tester nutzten die Hersteller-Option und befestigten das mitgelieferte hochwertige Zeiss-Zielfernrohr per EAW-Schwenkmontage an der Waffe. Tester Hartmut Mrosek zur Schiene: „Sie wirkt mit ihren vielen Kanten wenig hautfreundlich, doch die sind alle ordentlich entgratet und schneiden nicht!“ Die lange Rail zog eine weitere Änderung gegenüber dem herkömmlichen G3-VarianMärz 2013

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ten nach sich: Blued Guns verlegt den Eingriff für den Durchladehebel nach unten in Richtung Handschutz. Für bequemes Schießen und enge Streukreise soll auch der gegenüber dem herkömmlichem G3 verlängerte Rückstoßpuffer im Hinterschaft sorgen, den VISIER-Autor Dieter Plößl in Heft 1/2010 vorstellte. Dieser Puffer bremst den zurücklaufenden Verschluss nicht nur über die üblichen sieben, sondern auf einem Weg von 16 mm. Die Energie verwandelt sich dabei durch Reibung in Wärme. Im Test

erwies sich das Tuningteil als äußerst wirksam: Nach über 300 Schuss zeigte das Bodenstück überhaupt keine Spuren vom Aufprall des Verschlusses – trotz vieler Patronen mit schweren Geschossen. Dank des BG-Puffers saß das Bodenstück auch bei Testende immer noch spielfrei auf dem Gehäuse. (Beim originalen G3 schlägt es dagegen bald den Verschluss aus. Danach besitzt das Bodenstück viel Spiel in alle Richtungen – was das präzise Schießen nicht erleichtert.) Blued Guns verkauft übrigens V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Walther PPX in 9 mm

Walther goes

USA

Der jüngste Streich aus dem Hause Carl Walther nennt sich „PPX“. Mit der PPX will die Ulmer Waffenschmiede vor allem in den USA punkten - auch durch einen besonders günstigen Preis. 34 |

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Walther PPX in 9 mm | TEST & TECHNIK

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uf der diesjährigen SHOT Show war sie schon zu sehen, aber lesen konnte man bisher noch nicht viel über Walthers neue Pistole PPX. Eine erste handfeste Information fand sich aber schnell in den US-Waffenmedien: der Preis. Der soll laut Walther in den USA bei 499 Dollar liegen. Aber häufig verkaufen die dortigen Händler Waffen deutlich unterhalb von Herstellerempfehlungen. Das steckt auch gleich das durchaus nicht kleine Marktsegment ab, auf das es Walther mit der PPX abgesehen hat: Eine qualitativ hochwertige Verteidigungspistole mittlerer Abmessungen, die trotz durchdachter Ausstattung den Geldbeutel um keinen Cent mehr belastet als unbedingt nötig.

PPQ verbirgt sich im Abzugssystem. Denn die PPX besitzt kein Schlagbolzenschloss, sondern ein teilvorgespanntes Double-Action-Only-Abzugssystem mit einem spornlosen (und in Ruheposition vom Schlitten verdeckten) Hahn. Die Hauptfeder wird bei jeder Schlittenbewegung teilgespannt. Erst der Druck auf den Abzug spannt die Feder fertig, und der spornlose Hahn wandert rund sieben Millimeter zurück, bevor ihn das Anzugssytem freigibt. Der Hammer überträgt die Kraft der Federn auf den Schlagbolzen, der Schuss bricht.

Hierzulande gibt sich der Markt für Verteidigungspistolen eher winzig. Teure (und sehr abgezählte) WBK-Einträge für Sport- und Fangschusswaffen reduzieren die Möglichkeiten gerade für Pistolen im Niedrigpreissektor deutlich. Wer im Regelfall nur zwei Kurzwaffen kaufen darf, der legt lieber noch etwas drauf und geht bei der Qualität keinerlei Kompromisse ein. Anders in den USA: Dort sind nicht nur extreme Billiganbieter wie Hi Point erfolgreich, auch viele große und namhafte Hersteller bieten preiswerte Varianten ihrer Paradepferde an. So macht das etwa S & W mit der SDPistolenserie oder Kahr mit der CW-Baureihe. Auf diesen Zug springt nun auch Carl Walther auf: Die neue PPX soll in Qualität, Haltbarkeit und Ausstattung alles leisten, was für eine aktuelle Großkaliberpistole wesentlich ist – sich aber immer noch für 500 US-Dollar Listenpreis technisch realisieren lassen.

Sollte er dies, aus welchen Gründen auch immer, einmal nicht tun, dann hilft nur ein erneutes Durchladen. Ein zweites oder mehrfaches Abschlagen („restrike“) des entspannten Abzug gibt es bei der PPX nicht. Und so fühlt sich das Abzugssystem an: Bei gespannter Waffe muss der Zeigefinger zunächst bei gleichmäßigem Kraftaufwand rund fünf Millimeter Wegstrecke bewältigen. Der Widerstand im Vorzug liegt bei etwa 800 Gramm. An den Vorweg schließt sich ein recht klar definierter Auslösepunkt an. Laut Hersteller kommt das Abzugsgewicht auf rund 2900 Gramm. Das fühlte sich bei dem Testexemplar aber erheblich leichter an. Nach dem Auslösen fällt der Abzug nur noch minimal durch, die Gesamtstrecke des Abzugsweges aus der Ruheposition heraus beträgt etwa neun Millimeter. Der Reset – also der Rückstellweg des Züngels für die erneute Schussbereitschaft – beträgt ungefähr sechs Millimeter. Der Trigger-Finger kann den gut definierten Resetpunkt klar ausmachen.

Konstruktionsmerkmale:

Fundamental orientiert sich der Neuling am Design der P99 und PPQ: Eine Großkaliberpistole mit doppelreihigem Magazin, Polymergriffstück und einem Browningverschluss mit offener Steuerkulisse und einem Laufblock à la SIG-Petter. Der verriegelt direkt im Auswurffenster. Der wesentliche Unterschied zu P 99 und März 2013

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Teilvorgespanntes DAO-System

Walther fräst den PPX-Schlitten aus dem Vollen und drückt Lauf samt Patronenlager wie gewohnt mittels einer Nuss. Um den Preis zu senken, setzt man bei der PPX aber auf eine dreiteilige Laufkonstruktion: Der Verriegelungsblock samt

offener Steuerkurve umhüllt das Patronenlager von hinten. Dieser Block entsteht als MIM-Teil um das Rohr herum (MIM = Metal Injection Molding: eine Mischung aus Metallspritzguss- und Sintertechnologie). Hinten setzt als drittes Teil am Verriegelungsblock die offenbar gefräste Patronenlager-Rampe an. Auch im Inneren des Polymergriffstücks finden sich Unterschiede: Bei P 99 und PPQ gießt Walther die Schlittenführungen in den Kunststoff ein. Bei der PPX sitzt vorn und hinten im Rahmen je ein verstiftetes Stahlgehäuse. Diese Einsätze dienen als Ansatzpunkte für diverse Funktionsteile und zudem als Führungsschienen für den Schlitten. Als Ladestandsanzeiger fungiert eine kleine Ausfräsung oben am Ende des Patronenlagers. Die Auszieherkralle sitzt bei der PPX im Inneren des Schlittens. Ein hinten in den Schlitten eingesetztes Gehäuse aus glasfaserverstärktem Polymer umhüllt sowohl Kralle als auch Schlagbolzen samt automatischer Sicherung. So ein Kunststoffgehäuse im Verschluss gibt es bei der P99/PPQ nicht. Bei diesen Modellen fräsen die Ulmer in diesem Bereich alles aus dem Schlittenrohling heraus. Beim Magazindrücker wählte Walther die klassische Lösung mit Druckknopf links im Rahmen. Ein klares Zugeständnis an die Kunden jenseits des Atlantiks: Dort lehnen einige beidseitige, in den Abzugsbügel integrierte Magazinlösehebel nach Art HK USP oder Walther PPQ von vorneherein ab – viele Schützen in den USA führen Pistolen von diversen Herstellern und möchten gerade bei ihren Verteidigungswaffen nicht mit unterschiedlichen Handgriffen konfrontiert werden. Darum produziert Walther neuerdings sogar die PPQ in einer Modellversion „M2“. Diese Variante verfügt über den gleichen seitlichen Magazinlöser wie die PPX.

Ausführungen: Traditionell bietet Walther keine gewaltige Auswahl an V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | DRD Tactical Paratus-16 in .308 Win

Mixed Rifle Viele Selbstladebüchsen basieren auf den Konstruktionen von Kalaschnikow oder Stoner. Aber was kommt heraus, wenn man die besten Elemente dieser Systeme zu einer Waffe verbindet?

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DRD Tactical Paratus-16 in .308 Win | TEST & TECHNIK

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ie meisten neuen Gewehre für taktische Einsatzzwecke sind Variationen altbewährter Modelle und präsentieren sich lediglich in neuen Gewändern. Sicher – einige der aktuellen Varianten brachten auch innovative Errungenschaften wie etwa Schnellwechselläufe, Multikalibersysteme oder etliche Handschutzvarianten mit, aber allzu oft findet auch nur optische Produktpflege statt.

re am hinteren Ende des Systemgehäuses – also innerhalb der Schulterstütze – sitzen. Da kommt also bestenfalls ein Teleskopschaft in Frage. Auch das Gassystem des AR-10 ist wesentlich anspruchsvoller als das der Kalschnikow. Hier wird der Verschluss ohne Zuhilfenahme eines Kolbens vom Gas angetrieben. Allerdings leitete Stoner nicht wie vorher üblich die Treibladungsgase unmittelbar in eine Aussparung am Verschluss, sondern schickte sie durch ein Edelstahlröhrchen direkt auf eine entsprechende Aufnahme am Verschlussträger. Die Pulvergase „fließen“ solange sich das Geschoss noch im Lauf befindet. Wie bei einem Verbrennungsmotor beschleunigen sie dabei den durch Kolbenringe abgedichteten Verschluss nach hinten. Während dieser Rückwärtsbewegung lässt ein durch eine Steuerkurve laufender Bolzen den Verschlusskopf gegen den Uhrzeigersinn rotieren und entriegelt seine Warzen. Alsdann durchläuft der Kammerkopf samt Träger das komplette Systemgehäuse nach hinten bis er am Puffer anschlägt und ihn die Schließfeder auf dem gleichen Weg zurück nach vorne befördert.

Zwei der wohl bekanntesten Basissysteme halbautomatischer Sturmgewehre sind das AK-47 und das AR-10. Obwohl auch sie gewisse Gemeinsamkeiten aufweisen, funktionieren ihre Systeme doch sehr verschieden. Michail Kalaschnikows AK-47 arbeitet mit einem Long Stroke Piston (Lang-Hub-Kolben). Dabei strömen die Verbrennungsgase durch einen Verbindungskanal in ein Art Kompressionskammer im oben über dem Lauf angebrachten Gassystem. Dort treffen sie dann auf den Kolben und treiben ihn an. Der Piston ist unmittelbar mit dem Verschlussträger verbunden und läuft den gesamten Verschlussweg mit. Nicht allzu enge Fertigungstoleranzen sorgen für hinreichendes Spiel im System. Für die entsprechende Führung der Kolbenstange sorgt beim AK eine entsprechende Buchse, die nach hinten gleichzeitig zur Schließfederführungsstange anwächst. Dieses Prinzip dient als Garant für zuverlässige Funktion und hohe Materiallebensdauer. Aber es bringt noch einen weiteren Vorteil mit: die nicht in der Schulterstütze operierende Schließfeder erlaubt das Anbringen eines Klappschaftes. Überdies verfügt das AK-47 über eine sehr robuste Magazinaufnahme, die das relativ schwere Kurvenmagazin sicher hält. Der durchaus durchdachte Sicherungshebel des Automat Kalaschnikowa unterscheidet sich von den meisten ansonsten gebräuchlichen.

Zur besseren Charakterisierung des AR10-Gassystems könnte man da auch von einem „direkten Gastransfersystem“, oder besser noch einem „Lang-Hub-Kolben in einem Zylinder angetrieben per direktem Gastransfer“ sprechen. Natürlich sind hier deutlich engere Fertigungsgrenzen einzuhalten, damit das System einwandfrei funktioniert. Dadurch wird das System auch anfälliger für eindringend Staub und Dreck. Das macht eine Staubschutzklappe über dem Auswerferfenster unverzichtbar.

Anders beim AR-10 von Eugen Stoner. Hier werkelt die Schließfeder zusammen mit einem Puffer, die beide in einer Röh-

Im Gegensatz zum AK sind nahezu alle Bedienelemente am Systemgehäuse ergonomisch gestaltet und bequem mit

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Antrieb durch direkten Gastransfer

der Schusshand zu erreichen. Die braucht dabei noch nicht einmal den Pistolengriff zu verlassen. In Sachen Schusskontrolle, insbesondere im Dauerfeuerbetrieb, wirkt sich Stoners gradliniges Schaftdesign sogar positiv aus. Es leitet den Rückstoßimpuls schnurstracks in die Schulter und reduziert so die Tendenz der Mündung zum Hochwandern. Das ist nicht gerade schlecht, wenn man sich den Rückstoß der 7,62 x 51 mm-NATO-Patrone und das geringe Gewicht des AR-10 in Erinnerung ruft. Da Stoners Brötchengeber Armalite auch in der Luftfahrtindustrie zu Hause war, lag es nahe, das Systemgehäuse und so viele Teile wie vertretbar aus leichtem aber stabilem Flugzeugaluminium 7075 T6 zu fertigen. Diesem steifen Metall verdankt das AR-10 wohl auch einen Großteil seiner Präzision. Stahl verwendete Stoner nur für das Rohr samt Anbauteilen, die Verschlussgruppe, Federn und Bolzen. Bei Upper und Lower Receiver, also Gehäuse und Griffstück sowie Magazinen und Schließfederröhre fiel die Wahl auf besagte Alu-Legierung.

Die Mischung macht‘s: Immer wieder gab es Versuche, die besten Eigenschaften von AK-47 und AR-10 in einer Waffe zusammenzuführen. Genau mit diesem Vorsatz machte sich Anfang 2012 auch der unweit von Atlanta, Georgia, beheimatete US-Waffenhersteller DRD Tactical ans Werk. Dabei ging es darum, ein Gewehr im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens für die USStreitkräfte vorzulegen. Heraus kam ein Halbautomat im Kaliber .308 Winchester, das neben AR-10- und AK-47-Elementen noch mehr zu bieten hat: das Paratus-16. Für den Modellnamen stand das lateinische Wort für „fertig“ Pate. Kurz gesagt: beim Paratus-16 handelt es sich um einen weiterentwickelten AR10-Ableger mit einer Verschlussgruppe nach Art des AK-47. Dabei hielten die Konstrukteure aber am nahezu unveränderten direkten „Gastransfer System“ des AR-10 fest, ergänzten es aber um ein Noveske-Gasregulierungssystem mit V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Zbroyar Z-008 Target Pro

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Zbroyar Z-008 Target Pro | TEST & TECHNIK

Neues vom Kiewer „Büchsenmacher“: Ist das Z-oo8 Target Pro nur ein billiger Ersatz für teure Präzisionsgewehre, oder kann der Repetierer in der Oberliga mitspielen?

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er Deutsch spricht, für den ist dieser Firmenname ein Zungenbrecher: „Zbroyar“. Dabei steht das Wort einfach nur für „Büchsenmacher“. Das in Kiew ansässige Unternehmen gibt es seit 2007, zunächst produzierte es vorwiegend Zubehör für Jagdwaffen wie Montagen und Mündungsbremsen. Als zwei Jahre nach der Gründung endlich alle notwendigen Lizenzen vorlagen, begann die Waffenfertigung. Derzeit stellt Zbroyar Kleinserien her und geht dabei auch auf individuelle Kundenwünsche ein. Neben Jagdwaffen und Halbautomaten gehören Sportwaffen für die F-Class und Benchrest-Disziplinen zum Programm. Die Kunden können außerdem zwischen diversen Kalibern von .223 Remington bis .338 Lapua Magnum, Laufl ängen sowie Schaftmaterialien wählen. Der Name der Testwaffe lässt sich schon besser aussprechen, er enthält nur den Anfangsbuchstaben des Herstellers: Z-008 Target Pro. Der in Deutschland von Waffen-Schumacher vertriebene Repetierer ging im Kaliber .300 WinMag an die Redaktion. Wie bei vielen modernen und teuren Präzisionsgewehren sind Lauf, Handschutz, Schaft und System in mattem Schwarz gehalten. Mit dem Z-008 Target Pro möchte Zbroyar in der ersten Liga der Präzisions- und Scharfschützengewehre mitspielen – also gegen Modelle wie das Steyr SSG 08, das Accuracy AW/AX oder das Sako TRG bestehen. Was den Preis angeht, hat das ukrainische Produkt jedenfalls eindeutig die Nase vorn, denn im Vergleich zur Konkurrenz

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FASZINATION WAFFEN | Commemorative-Waffen

ErinnerungsVermögen

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Commemorative-Waffen | FASZINATION WAFFEN

Waffen sind zum Schießen bestimmt – das stimmt nicht immer. Es gibt auch solche, bei denen es vom Fleck weg nur ums Sammeln geht und bei denen jeder Praxiseinsatz wertmindernd wirkt: Ein Blick auf die Familie der Commemoratives.

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iemand anderes als Samuel Colt legte die Wurzeln: Feinste Gravuren, Gold- und Silbertauschierungen und Griffschalen aus erlesenen Materialien wie Elfenbein, Perlmutt oder Ebenholz – schon als blutjunger Unternehmer wusste er, dass man potentielle Kunden am besten nach dem Prinzip „Mit Speck fängt man Mäuse“ anlockt. Doch das allein war es nicht: „Es ist kaum bekannt,“ so US-Koryphäe R.L. „Larry“ Wilson, „dass Colonel Samuel Colt selbst der erste Sammler von Colt-Waffen war.“ Der Yankee aus Connecticut hegte eine ansteckende Begeisterung für Waffen – technisch wichtige und herausragende Stücke fanden sich in seiner Kollektion ebenso wie solche der Kategorie Kunstwerke aus Stahl. Und so ist sich die Fachwelt darüber einig, dass Sam Colt mehr für die Entwicklung des US-Gravurwesens tat als jeder andere Hersteller und in großem Umfang das Zusammenwirken von Kunsthandwerk und Waffenbau in den USA etablierte. Alle anderen industriell tätigen Firmen folgten seinem Beispiel und fertigten neben Standardware immer wieder mit viel Aufwand kostspielige Einzelstücke. Sei es zu Geschenk-, sei es zu Vorführ- oder Sammelzwecken. Damit aber bereitete Colt auch den Boden für eine andere typisch amerikanische Waffenart. Mit Modellen wie dem „Kansas Statehood Scout“ oder dem „1961 Sheriff’s Model“ beging seine Firma 1961 und damit 99 Jahre nach Colts Tod das 125jährige Bestehen des Unternehmens. Das legte die Basis für:

Die Commemoratives, also die Erinnerungs-Waffenmodelle. Die entwickelten sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu einem allgemeinen Trend und einem eigenen Sammelfeld, das in den USA auch schon eigene Vereinigungen hervorrief. Beispielsweise die 1968 gegründete „Colt’s Commemorative Gun Collectors Association of America”, die zeitweise Tausende von Mitgliedern aufwies und auch in Waffenzeitschriften wie der Arms Gazette regelmäßig eigene Beilagen herausgab. Auch wenn manche März 2013

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VOR ORT | SHOT Show - Law Enforcement

Für die Heimatfront... … rüstet sich die Masse der US-Bürger noch nicht. Aber viele zivile Schützen profitieren von militärischen Spin-Offs. Umgekehrt ließen sich im Militaryund Law-Enforcement-Bereich im diesmal winterlichen Las Vegas Anzeichen eines „taktischen nicht-taktischen“ Trends erkennen.

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urz vor der diesjährigen SHOT Show sorgte Kathryn Bigelow mit ihrem Kinofilm „Zero Dark Thirty“ in den USA für Aufsehen. Das Epos zeichnet die Geschichte von der Jagd auf Osama bin Laden detailgetreu nach. „We got him − Wir haben ihn“, so teilte US-Präsident Barack Obama im Mai 2011 der Weltöffentlichkeit die Eliminierung „Geronimos“ mit. Die Aktion gilt als größter politischer Erfolg Barack Obamas in seinem Land. Warum jetzt aber die Heimatfront wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken scheint, hängt weniger mit den Plänen für den Abzug aus

Afghanistan zusammen, die in den USA und ihren Partnernationen seit dem Ende Bin Ladens wieder an Fahrt aufnahmen. Vielmehr stehen sie in engem Zusammenhang mit dem, was Obamas größter politischer Misserfolg könnte: die geplante Verschärfung des US-Waffenrechtes im Zuge des schrecklichen Schoolshootings eines Verwirrten in einer Grundschule in Newton. Denn viele US-Bürger befürchten, im Fall der Fälle schutzlos zu sein.

My home is my castle: Wonach würde ein Amerikaner am ehesten greifen, um seine Heimat und sich selbst zu verteidigen? Selbstverständlich nach einer „Black Rifle“, alias AR-15 oder M 16. Und die aktuellen Diskussionen über einen möglichen Bann sogenannter „Assault

Rifles“ sorgten heuer sogar noch dafür, dass der Boom der Black Rifle auf dem Zivilmarkt ungebrochen anhält und die Preise steigen. Der Originalhersteller Colt bewirbt weiter seine aktuelle Mehrkalibervariante LE901, die sowohl in 5,56 x 45 als auch in 7,62 x 51 mm auf dem Schießstand Freude bereitet. Weitere Hersteller wie Battle Rifle, HK, La Rue Tactical, Legion Firearms, LMT, POF, SIG Sauer, Sword International oder U.S. Ordnance bleiben natürlich ebenso aktiv. Zahlreiche Hersteller wie Knight‘s Armament oder Daniel Defense boten ihre Black Rifles auch gleich in anderen Kalibern wie .300 Blackout oder 7,62 x 39 mm an. Die Varianten in .300 Blackout gab es zudem mit integrierten Schalldämpfern, ähnlich Schießen mit der Precision Guided Firearm (PGM) XS1 im Kaliber .338 Lapua Magnum von Trackingpoint. Herzstück ist das „Networked Tracking Scope“ auf der Waffe.

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SHOT Show - Law Enforcement | VOR ORT

Der Kultstatus der „Black Rifle“ lässt sich nicht übersehen – hier ein Werbeposter von Patriot Ordnance Factory USA.

SlideFire hatte einen großen Messeauftritt auf dem Media Day at the Range. Durch die Schaftkonstruktion kann man den Rückstoß von Selbstladern für schnelle Schussfolgen ausnutzen. Neu im Programm: ein AR-15-System mit Gurtzuführung.

der MP 5 SD. SIG Sauer brachte die neue Maschinenpistole SIG MP X heraus. Diese lässt sich durchaus als Neun-ParaMPi im AR-15-Pelz charakterisieren. Freilich gab es noch mehr zu sehen als AR-15-Systeme: So zeigte Heckler & Koch nicht nur seine 416/417-Familie. Darunter befand sich neben der G28Patrouillenversion oder dem HK417 Long Range Package die viel beachtete Variante A5 des 416. Diese zeichnet sich durch einen überarbeiteten Magazinschacht für alle gängigen AR-15-Magazine sowie verbesserte beidseitige Bedienbarkeit aus. Vielmehr führten die Schwaben diverse Varianten des G 36 einschließlich Wechselmagazinschacht für die AR-15-Magazine und das neue MG HK121 vor. Eine weitere SHOT Show-Pre-

Tapestry Solutions (gehört zu Boeing) bindet Smartphones und Tablet-PCs über die Modular SmartDevice and Tablet Cases (MSTC) als Schnittstelle zwischen Optik, Schützen und übergeordneter Führung ein.

Rogue Gunfighter zeigte am Stand von Tactical Assault Gear Bekleidung und Plattenträger für den Operator in „Plain Clothes“.

Das MSBS von FB Radom lässt sich entweder als konventionelles oder als Bullpup-System (u.) auslegen.

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VORSCHAU | In der nächsten Ausgabe

ab 27. März 2013 im Handel Blasers Neue Sie nennt sich R 8 Professional Success, neu daran sind der Lochschaft und der Atzl-Abzug. Was das in der Praxis taugt, das hat VISIER für Sie ausprobiert mehr in der April-Ausgabe.

Das kommt auf den Tisch Von der Firma Keppeler kommt ein neues Benchrest-Gewehr im Kaliber 6,5 x 47 Lapua - im Test musste die HochleistungsBüchse auf Distanzen von 100 und 300 Meter ran.

Ein- statt Zweireiher

Der Held des Weste(r)ns

Bekannt für ihre Widebody-Griffstücke, kann die Firma Para auch anders - drei 45er Pistolen durchlaufen im April den VISIER-Test.

140 Jahre Colt M 1873 SAA - im nächsten Heft gibt es einiges an neuen Erkenntnissen zum Sammeln dieses Revolverklassikers.

Aktuelle SWM-Ausgabe 013

März 3/2

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Leser der VISIER-XXLAusgabe mit dem 24seitigen SWM wissen mehr:

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Die polnische Pistole P-64 CZAK ist bei uns nahezu unbekannt. Das SWM stellt ein Exemplar vor, das vor Jahrzehnten als Diplomatengeschenk in die Schweiz gelangt ist.

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VISIER-Service Hier erreichen Sie uns: Postanschrift: VISIER, Postfach 1351, D-56120 Bad Ems Redaktion: Telefon: +49 (0)2603/5060-201 Hotline: dienstags von 14 bis 16 Uhr Fax: +49 (0)2603/5060-202 E-Mail: visier@vsmedien.de Anzeigen: Telefon: +49 (0)2603/5060-106 Fax: +49 (0)2603/5060-107 E-Mail: anzeigen@vsmedien.de Leserservice: Nachbestellung alter Ausgaben und Abo-Betreuung: Tel.: +49 (0)2603/5060-101 oder -102 Fax: +49 (0)2603/5060-103 E-Mail: vertrieb@vsmedien.de

Februar 2013

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