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5/2013 www.visier.de € 5,50 Österreich: € 6,50 Italien: € 6,90 Luxemburg: € 6,50 Niederlande: € 6,50 Belgien: € 6,50 Slowenien: € 7,10 Schweden: SEK 78,00 Dänemark: DKK 59,00 Ungarn: HUF 2.415,00
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G13142
Chiappa Rhino 60 DS Smith & Wesson M 586 Classic
Utas UTS-15:
Doppeldecker-Flinte
Smith & Wesson Military & Police R 8
Kanonen-Hobby: So lassen Sie es richtig krachen!
Carbine .30 M 1: Oldie frisch frisiert
Neue Sauer 202:
TEST
Das müssen Sie wissen:
.357 Loch in Loch mit dem Kaliber 6 mm XC?
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Ruger GP 100
Revolver in
Weihrauch HW 357 Target Trophy Combat 10.04.13 16:52
INHALT | In dieser Ausgabe Das müssen Sie wissen – über 357er: Insbesondere Einsteiger erfahren hier alles über die technischen und sonst noch wichtigen Unterschiede zwischen den aktuellen Matchrevolvern in dem beliebten Kaliber verschiedener Hersteller. Technische Einzelheiten und Schießtestergebnisse finden Sie ab der Seite
14 Einen Sage EBR-Schaft gibt‘s jetzt auch für den .30 M1 Carbine: Nach dem Erfolg des Enhanced Battle Rifle-Schaftes für das M14 bringt Sage nun auch einen taktischen Schaft für den „M1 Carbine“. Gary Paul Johnston hat den Prototypen auf dem Schießstand getestet. Das Ergebnis finden Sie ab der Seite 36.
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Auf einen Blick KURZWAFFEN: Chiappa Rhino, .357 Mag.
S. 14
S & W M 586 Classic, .357 Mag.
S. 14
S & W Military & Police R8, .357 Mag. S. 14 Ruger GP 100,.357 Mag.
S. 14
Weihrauch HW 357 Target Trophy Combat, .357 Mag.
S.14
Hämmerli AP 20, 4,5 mm
S.30
Ruhmann-Stavenhagen P.38 S, 9 mm Luger, 7,65 Para
S. 54
LANGWAFFEN: Sauer S 202 Synchro XC, 6 mm XC
S. 24
Kahr/Sage M1 Carbine, .30 Carbine S. 36 Utas UTS-15, 12/76
BLANKWAFFEN:
Die Schlacht von Camerone:
Klappmesser mit Loch:
In einem staubigen Landstrich in Mexiko begründete eine kleine Einheit der französischen Fremdenlegion unter dem Kommando von Capitaine Danjou den Ruhm der „Légion étrangère“. Details: ab Seite
Was die beiden von Ulrich Hennicke aus Asendorf bei Bremen und Ed Schempp aus Oregon kreierten neuen Klappmesser „Ulize“ und „Tuff“ von US-Hersteller Spyderco taugen, lesen Sie ab Seite
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S. 42
48
Spyderco Tuff, Klappmesser
S. 48
Spyderco Ulize, Klappmesser
S. 48
Puma Saufeder
S. 68
Hubertus Saufeder
S. 68
Pareforce Saufeder
S. 68
Mai 2013
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In dieser Ausgabe | INHALT
Test & Technik Einsteigerfreundlich
Recht & Ordnung 14
Alles, was Neulinge im Großkaliberschießen über 357er Revolver wissen müssen.
Bahn frei
24
Ob die neue Sauer S 202 Synchro XC auch Loch in Loch schießt, verrät dieser Test.
Über-Eck
30
VISIER prüft und bewertet die neue Match-Luftpistole Hämmerli AP 20.
Einsatz-Verkleidung
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Namen & Nachrichten
Den Vogel abgeschossen?
84
Die neuen Schießstandrichtlinien sorgten bereits für Furore beim Thema Vogelschießen, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Geschichte & Geschichten Alles Spießer
68
Eine fast in Vergessenheit geratene historische Blankwaffe erlebt ihre jagdliche Renaissance – die Saufeder.
US-Hersteller Sage verpasst dem Carbine .30 M1 einen neuen Schaft.
Im Zeichen der hölzernen Hand
Hightech aus Nahost
Vor 150 Jahren begründete ein Gefecht im fernen Mexiko den Nimbus der französischen Fremdenlegion.
42
Aus der Türkei kommt die taktische Flinte Utas UTS-15 mit „Doppeldecker“-Magazin.
Stahl mit Loch
48
„Tuff“ und „Ulize“ heißen die beiden hier getesteten neuen Messer von Spyderco.
62
Da kracht es richtig: Alles rund um das Hobby der historischen Kanonenschützen.
Sammeln & Selbermachen Eine Frage der Ästhetik
Startschuss
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Leserbriefe
12
Die Anzeige des Monats
87
Anzeigen-Coupon
88
Termine
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Dass aus Massenware individuelle Sammlerstücke werden können, belegen die RuhmannStavenhagen-Pistolen auf Basis der P.38.
Impressum
109
Vorschau
130
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Neu-Gier
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Mai 5/2013
Das gab es Neues zum Thema Halbautomaten auf der Waffenausstellung zu sehen.
Zuwachs im Revier
w mit Intervie -Präsident proTELLfund P Willy
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Auf diese Waffen darf sich der Waidmann nach der Nürnberger Messe freuen.
Frisch-Luft
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Messereport mit den Neuheiten der IWA aus den Bereichen Airsoft und Druckluft.
Schallwellen Schalldämpfer
Stechkin APS in Semi-Auto Neue Vorderladerrepliken Neue Zielfernrohre Neues an der Messerfront
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6 7 8 10
für den SuperChrono
für die Umwelt
News
Mai 2013
105
VISIER-Shop-Bestellcoupon 121
VISIER vor Ort Schulterschluss in Nürnberg
Ständige Rubriken
Die IWA-Neuheiten und Trends im Law-Enforcement-Segment.
Faszination Waffen Size matters
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Walther-Benefiz-Verlosung 100 Neue Geräte bei der DEVA 101 Auktion in München 102 US-Firmen wehren sich 104 H & N wechselt Standort 104
ORSIS SE T-5000 Präzision aus Russland im Kaliber .338 LM S 001-001 Titel.indd 1
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Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXL-Abo vom Verlag. Näheres auf Seite 52. V ISIER. de
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TEST & TECHNIK | Sechs-Zoll-Revolver in .357 Magnum
Links: Chiappa fertigt den Rhino in Lauflängen von 2“ bis 6“. Die Waffen lassen sich wahlweise auch mit Clips laden. Rechts: ein Smith & Wesson Distinguished Combat Magnum M 586, der ältere Bruder des Stainless-Klassikers M 686.
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Sechs-Zoll-Revolver in .357 Magnum | TEST & TECHNIK
Einsteiger freundlich Für Anfänger beim Großkaliber-Schießsport stellen Sechs-Zoll-Revolver im Kaliber .357 Magnum nach wie vor eine gute erste Wahl dar. Sie sind präzise, zuverlässig und kosten dennoch nicht die Welt. Doch welches Modell bietet bei Ausstattung und Preis-Leistungs-Verhältnis das individuell am besten passende Konzept?
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ls Jagdbegleiter wären sie für den Alltagsgebrauch zu groß und zu schwer. Und in punkto Feuerkraft haben moderne High-Capacity-Pistolen dem Magnum-Revolver schon seit langem den Rang abgelaufen. Doch auf dem Schießstand bereitet ein wuchtiger 357er heute noch so viel Vergnügen wie vor einem halben Jahrhundert, zumal sich die Waffen bei Bedarf ja auch mit der schwächeren (und billigeren) .38 Special schießen lassen. Und aus sportlicher Sicht haben die Revolver immer noch gegenüber Pistolen einige Vorteile. Etwa die hohe Eigenpräzision sowie die relativ leichten (und oft ebenso leicht optimierbaren) Abzüge. All dies ist zwar in einer modernen Matchpistole ebenfalls umzusetzen. Diese sind dann aber bei gleicher Präzision und hohem Schießkomfort schnell eine ganze Ecke teurer als ein sportlich brauchbarer Revolver. Zwar ist das Herstellerangebot in den vergangenen Jahren um Marken wie etwa Manurhin geschrumpft, aber dafür stößt ab und an auch ein Neuling ins Geschäft mit Drehpistolen vor, etwa zuletzt der Rhino Revolver von Chiappa Firearms. Welches Modell sich nun für den eigenen Geschmack (und Geldbeutel) am besten eignet, hängt ganz von der individuellen Ausstattung und der Qualität des Gesamtpaketes ab.
Ruger – die Massivbauweise: Ganz im Unterschied zu Erzkonkurrent Smith Mai 2013
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& Wesson scheint man bei Sturm, Ruger & Co. größten Wert auf Übersichtlichkeit zu legen. Wer einen sechszölligen 357er mit Spannabzug aus dem Hause Ruger erstehen will, der greift heute wie vor 25 Jahren zu einem Modell der GP 100Serie. Zur Auswahl stehen die klassisch brünierte Variante GP 161 sowie das Geschwistermodell KGP 161 aus rostträgem Stahl. Das war es schon mit der Qual der Wahl. Die auf einem mittelgroßen Rahmen basierende GP 100-Serie ersetzte Mitte der 1980er die älteren Baureihen Speed Six, Security Six sowie den Service Six. Dadurch straffte der Hersteller seine Fertigungspalette und konnte dem (damals) brandneuen M 586/686 von S & W Paroli bieten. Zu den Markenzeichen der GP 100-Baureihe zählt der modulare Aufbau mit einem einteiligen Rahmen ohne Seitenplatte. Die Schlossmechanik wurde mit dem Abzugsbügel kombiniert und lässt sich nach unten aus dem Rahmen ziehen. Für eine bombenfeste Trommelverriegelung sorgt eine in den Trommelkran integrierte Klinke, die bei geschlossener Trommel in den Rahmen eingreift. In seinem Konzept unterscheidet sich der Ruger grundsätzlich kaum von einem M 586/M 686: Die Waffen sind ziemlich genau gleich groß, bringen ein vergleichbares Gewicht auf die Waage und bieten ein mündungslanges Ausstoßergehäuse. Dieses reduziert gerade bei
den längeren Läufen den Hochschlag spürbar. In den Bereichen Ausstattung, Technik und Design hat sich am GP 100 seit 1986 nicht mehr viel verändert. Neuerdings findet sich auf dem patentierten Stummelgriffrahmen ein Weichplastikgriff von Hogue anstelle des bis dato für den Sechsschüsser typischen Elastomergriffs mit glatten Holzeinlagen. Der neue Hogue-Griff ist insgesamt etwas fleischiger gehalten als ein vergleichbarer Griff für einen K/L-Rahmen von S & W, vor allem im Bereich des Griffrückens. Dadurch eignet er sich eher für mittelgroße bis große Hände. Ansonsten sieht ein GP 100 aus aktueller Produktion ziemlich genauso aus wie ein Exemplar aus früher Fertigung. Das schlicht schwarze Rampenkorn ist via gefedertem Drücker bei Bedarf leicht auswechselbar. Die in Höhe und Seite justierbare Mikrometerkimme kann zwar einer reinrassigen Matchvisierung nicht das Wasser reichen. Sie bietet aber ein kontrastreiches Visierbild und vergrößert den Revolver nicht unnötig – denn eigentlich handelt es sich bei dem Modell ja eher um eine Gebrauchswaffe und nicht um ein ganz auf den sportlichen Einsatz zurechtgetrimmtes Modell. Im Zweifelsfall lässt sich das Visier aber auch gegen eine gute Matchvisierung tauschen. Die Auswahl hier ist für Ruger bei weitem nicht so groß wie V ISIER. de
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TEST & TECHNIK | Sechs-Zoll-Revolver in .357 Magnum
Modell:
Ruger GP 100 (GP161)
Preis:
835 Euro
Kaliber:
.357 Magnum
sechs Kammern, was zugleich gute Voraussetzungen für Maße (L x B x H): 289 x 39 x 150 mm einen gleichmäßigen Spannabzug schafft. Der Spannabzug sollte Laufl änge: 154 mm leichter auslösen, aber in aller Visierlänge: 190 mm Fairness steht er einem durchTrommelspalt: 0,15 mm schnittlichen DA-Abzug eines S & W-Revolvers kaum nach. Und Kimme: 3,5 mm, Mikrometer wie bei Smith & Wesson auch lässt Korn: 3,3 mm, auswechselbar sich der Abzugswiderstand durch den Einsatz eines vergleichsweise Abzugsgewicht: 1750/4300 g (SA/DA) preiswert zu erstehenden FederGewicht: 1290 g kits leicht auf sportlich tolerierbare Widerstände reduzieren. etwa für Smith & Wesson. Single-Action-Abzüge von 1300 Gramm Aber Visier-Hersteller LPA hat für die und weniger sind dadurch einfach zu erGP 100-Baureihe eine praxisgerechte reichen, obwohl dann die ZündsicherWettkampfvisierung nebst passendem heit erfahrungsgemäß zumindest beim Matchkorn im Programm. Spannabzugsschießen nicht mehr mit allen gängigen Zündhütchenfabrikaten GP 100 im Test: Eigentlich fiel an dem gewährleistet ist. Wer allerdings einen geprüften Exemplar einzig der minimal Abzugswiderstand um 1000 Gramm kriechende Single-Action-Abzug nega- wünscht, sollte sich wohl besser bei S & W tiv auf. Ansonsten ist es eine rundum umschauen, wo dies recht einfach zu resolide und sorgfältig verarbeitete Seri- alisieren ist. Das klappt bei Ruger eher enwaffe ohne jeden Anspruch auf über- nicht: Die leichteste der in den Kits entflüssigen Zierrat. Sobald man die Trom- haltenen Federn bringt zwar teilweise mel ausschwenkt, findet man bei Ruger Abzugswiderstände in diesem Bereich, etwas schneller unpolierte Bereiche als aber die hundertprozentige Zündsicherbei einem Revolver aus Springfield. Al- heit ist dann häufig nicht mehr gegeben lerdings nur in den Bereichen, die für – egal, von wem man seine Zündhütchen die einwandfreie Funktion nicht rele- kauft. Insgesamt punktet der sechszölvant sind. Der Trommelspalt war in Ord- lige Ruger als direkt aus der Schachtel nung. Das Timing stimmte bei allen sportlich brauchbares Kraftpaket, das Kapazität:
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6 Patronen
Ruger verzichtet nun bei Revolvern der Baureihe GP 100 auf die bis dato typischen Elastomergriffe mit Ziereinlagen aus Holz. Abgesehen vom neuen HogueGriff könnte der abgebildete GP161 auch aus den 80er Jahren stammen: Wie der S & W 586/686 hat er auch ein langes Ausstoßergehäuse.
bei guter Verarbeitung für die Ewigkeit gebaut zu sein scheint. Dabei kann auch der Preis überzeugen: Die brünierte Variante listet Ruger-Importeur AKAH bereits ab 835 Euro.
Fazit: Wer auf den überlegenen Korrosionsschutz von rostträgem Stahl verzichten kann, trifft hier sicherlich keine schlechte Wahl. Die Stainless-Version kostet aber bereits 1019 Euro und bewegt sich damit schon eher auf dem preislichen Niveau der direkten Konkurrenz von S & W aus Springfield. Und weit über der von Weihrauch aus Mellrichstadt.
Weihrauch – der Preis ist heiß: Der Target Trophy Combat .357 Magnum aus deutscher Produktion schlägt andere Spannabzugsrevolver um Längen, was den Preis angeht. Um es gleich vorweg zu nehmen – an der Schussleistung wird bei Weihrauch nicht gespart, die Revolver schießen genauso präzise wie vergleichbare Modelle aus US-Produktion. Möglich wird der niedrige Preis durch eine vereinfachte Konstruktion: Der Lauf selbst steckt innerhalb eines Laufmantels. Beim Rahmen handelt es sich um eine mehrteilige Konstruktion. Der eigentliche Rahmen wird natürlich aus Stahl gefertigt, aber der Abzugsbügel und Griffbereich besteht aus Druckguss – irgendwo muss der Preis ja herkomMai 2013
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Sechs-Zoll-Revolver in .357 Magnum | TEST & TECHNIK
Ein Deutscher unter lauter Amis: Auch Hermann Weihrauchs Sportrevolver HW357 Target Trophy Combat hat das für langläufige 357er übliche, mündungslange Ausstoßergehäuse (full lug). Weihrauch liefert das Modell gegen Aufpreis auch direkt ab Werk mit dem abgebildeten Matchgriff der Mössinger Firma Nill-Griffe aus.
men. Als Trostpfl aster finden sich aber auch sportlich nützliche Details wie eine Triggerstopschraube hinten im Abzugsbügel und ein mit dem Züngel verschraubter, extrabreiter „Trigger Shoe“ mit feinen Längsrillen. Ab Werk kann sich der Abzug locker mit denen anderer Fabrikate messen. Der Spannabzug lief gleichmäßig glatt. Und vorgespannt löste der Abzug angenehm trocken aus. Die Griffschalen würden vielleicht von einer Punzierung oder Fischhaut-Verschneidung profitieren. Die Formgebung des serienmäßigen, einteiligen Holzgriffes war gut. Sie erinnert an die ebenfalls mit Fingermulden ausgestatteten Combatgriffe für Korth-Revolver. Im Zweifelsfall findet sich aber auch bei Griffspezialisten wie der Firma Karl Nill eine passende Alternative, sollte man mit dem Standardgriff nicht zurechtkommen.
Weihrauch in der Praxis: Nicht so recht überzeugen konnte die kurze Auswerferstange oder der „Match“Hahnsporn. Dessen gegenüber Weihrauchs Standardmodellen vergrößerte Tastfl äche wird schlicht auf den eigentlichen Hahn aufgeschraubt . Beim Finish leistet sich der Target Trophy Schwächen wie die Brünierung der Trommel, welche Mai 2013
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Modell:
Weihrauch HW 357 Target Trophy Combat
Preis:
505 Euro
Kaliber:
.357 Magnum
sich von jener des Laufmantels, Kapazität: 6 Patronen Trommelkrans und des Rahmens Maße (L x B x H): 278 x 38 x 150 mm sichtbar unterscheidet. Die Trommel wies sowohl ein minimales Laufl änge: 147 mm Längsspiel bei gespanntem Hahn Visierlänge: 196 mm als auch deutlich fühlbares seitliches Spiel auf – das kommt bei Trommelspalt: 0,15 mm teureren Konkurrenzwaffen aber Kimme: 3,5 mm, Mikrometer leider manchmal ebenfalls vor. Korn: 3,5 mm, verschraubt Das voluminöse Röllchenvisier mag zwar in Qualität und AnmuAbzugsgewicht: 1950/4750 g (SA/DA) tung keine Preise einheimsen, Gewicht: 1130 g aber das Visierbild ist sehr ordentlich. Aus sportlicher Sicht ist es in Verbindung mit dem hinterschnittenen Matchkorn den Werksvisieren an- Smith & Wesson – das Maß der derer Revolver sogar überlegen, was das Dinge: Keine Frage, die Revolver aus Visierbild betrifft. Störende Farbeinla- Springfield geben seit Jahrzehnten in gen gibt es beim Target Trophy auch punkto Verarbeitung, Ausstattung und nicht, eine Querriffelung der Kimme und Schussleistung den Maßstab vor, an des mit dem Laufmantel verschraubten dem sich die Serienmodelle anderer Korns wäre aber sicherlich eine gute Idee. Hersteller messen lassen müssen. Auch was die Modellauswahl angeht, braucht Fazit: Unter dem Strich funktionierte S & W kaum Konkurrenz zu scheuen. der Weihrauch Target Trophy einwand- Wenn auch die aktuelle Modellpalette frei, Präzision, Visierung, Abzug und an Revolvern nicht mehr so variantenGriffgestaltung ermöglichen direkt aus reich ist wie zeitweise in den 90er der Schachtel gute Ergebnisse. Der Jahren, so bietet die Waffenschmiede günstige Preis dürfte manchen dazu Drehpistolen für jeden Einsatzbereich, verlocken, sich die Mellrichstädter Re- Geschmack und Geldbeutel an. Aktuell volver einmal genauer anzuschauen. produziert das Unternehmen vier ReiV ISIER. de
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TEST & TECHNIK | Sauer 202 Synchro XC
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Sauer 202 Synchro XC | TEST & TECHNIK
Bahn frei ... Die Sauer 202 soll nach dem Willen des Allgäuer Herstellers nun auch Präzisionsschützen begeistern – allerdings nicht in .308 Winchester, sondern in einem besonderen Kaliber.
V
ariantenreichtum – dieses Wort kennzeichnet das Zeitalter industrieller Waffenproduktion vielleicht am besten. Wozu auch das Rad immer wieder neu erfinden, wenn man auf Bewährtem aufbauen kann? Das dachten sich die Konstrukteure bei Sauer & Sohn offenbar auch. Die Allgäuer stellten auf der diesjährigen IWA ihre neue „S 202 Synchro XC“ vor. Der Repetierer basiert auf der Sauer 202. Diesmal ging es dem Hersteller aber nicht um eine weitere Jagdversion wie der Sauer 202 Hardwood (VISIER 11/2008) oder eine Take-Down-Variante (VISIER 5/2012). Das Team aus Isny stellte auf der IWA mit seiner neuen „S 202 Synchro XC“ ein Präzisionsgewehr vor.
Leichtgewicht: Auf den ersten Blick kamen da dem einen oder anderen Besucher leise Zweifel. Denn die 202 Synchro XC sieht aus wie eine gewöhnliche Allwetter-Jagdbüchse. Auch wenn das System in einem Lochschaft aus schwarzem Kunststoff ruht – so richtiges TacticalFeeling kommt beim Betrachten nicht auf. Was allerdings nur beweist, wie wenig Klischees bei der Beurteilung weiterhelfen. Die Allgäuer wollten gar kein schwarzes Gewehr bauen, an dem sich der Schütze einen Bruch hebt, sich an einem Klappschaft aus Metall die Finger klemmt oder vor lauter Picatinny-Rails nicht mehr bequem zufassen kann. Mit 3,8 Kilogramm Waffengewicht ist die 202 Synchro eher ein Leichtgewicht. Auch der dünne Lauf sieht überhaupt nicht so aus, als ob er in ein Präzisionsgewehr gehört. Also alles nur EtikettenMai 2013
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schwindel? Keineswegs, für den geringen Laufdurchmesser gibt es einen Grund: „In Südtirol und Österreich ist für die jagdlichen Schießwettkämpfe der Mündungsdurchmesser auf 17 Millimeter begrenzt,“ so Julian Wengenmayr von Sauer. Und weiter: „Die S 202 Synchro XC ist kein reines Präzisionsgewehr wie einst die S 205 Phantom. Sie bringt aber eine Schussgenauigkeit, die jeder Präzisionsbüchse zur Ehre gereicht. So ist die Synchro XC sicher für den Schießstand prädestiniert, aber eben nicht auf ihn begrenzt. Denn mit Jagdlaborierungen ist sie genauso gut auf Raub- oder Rehwild einsetzbar. Die Synchro XC ordnet sich also nicht den klassischen Typisierungen unter. Dass sie eine Präzisionsbüchse ist, merkt man aber spätestens auf dem Schießstand. ‚Präzisions-Allrounder‘ trifft die Sache also sicher am besten.“ Ermöglichen soll das vor allem das Kaliber der Waffe: 6 mm XC. Die auch kurz als 6 XC bezeichnete Patrone gilt unter Benchrestern als präzise für Entfernungen von 300 bis 1000 Meter – zweifellos ein gutes Leumundszeugnis auch für andere Zwecke.
Waffenkunde: Das 202er System besteht aus Stahl und ermöglicht einen Laufwechsel. Dazu muss der Schütze nach der Demontage des Schaftes drei Schrauben lösen, welche über eine geschlitzte Spannhülse die Laufwurzel fixieren. Das ist nicht neu. Anders dagegen beim fünf Patronen fassenden, einreihigen Stahlblechmagazin mit Kunststoffschuh. In der Testwaffe saß es absolut klapperfrei im Schacht. Es kann Patronen mehrerer Kaliber mit ei-
ner maximalen Gesamtlänge von zirka 77 Millimetern aufnehmen: .243 Winchester, .308 Winchester, .22-250 Remington und eben 6 XC. Der Auslöseknopf für den Tank befindet sich in Schussrichtung gesehen vor dem Magazin und lässt sich gut bedienen. Letzteres gilt übrigens auch für die satt und leise laufende Sicherung. Präzises Auslösen ermöglicht ein Druckpunktabzug mit etwa zwei Millimeter Vorzug. Der Schütze spürt den Druckpunkt sehr gut, der Abzug bricht sauber ohne Kratzen oder Kriechen. Nichts zu mäkeln gibt es zudem am Verschluss, der ohne zu Hakeln im System läuft. Zur Entnahme drückt man auf der linken Abzugsbügelseite einen kleinen Schieber ein. Der 600 Millimeter lange, konische Lauf kommt von Lothar Walther in sogenannter Standard-Sporter-Ausführung. Mit 1:8 Zoll beziehungsweise 1:203 Millimeter ist seine Dralllänge für Geschossgewichte bis etwa 107 Grains ausgelegt. Das hintere Ende passt Sauer in die Systemhülse ein. Alle sechs Warzen des Verschlusses verriegeln über zwei Ebenen direkt im Lauf – das soll für einen spannungsfreien Verbund sorgen. Vorn montiert Sauer seine Mündungsbremse „Dual Brake“. Die dem Schützen am nächsten liegende Lochreihe besitzt keine Neigung und soll als Abschirmung gegen die Gase aus den vorderen Bohrungen wirken. Die vorderen 24 sechs Millimeter großen Gasentlastungsbohrungen zeigen dagegen leicht schräg in Richtung Schütze, so dass die Gase beim Entspannen die Waffe etwas nach vorn V ISIER. de
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TEST & TECHNIK | Kahr/Sage M1 Carbine im EBR-Schaft
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Kahr/Sage M1 Carbine im EBR-Schaft | TEST & TECHNIK
Verkleidung Was macht man mit einem veralteten Schaft, wenn das System darin noch immer die aktuellen Anforderungen erfüllt? Man ersetzt ihn durch eine verbesserte Version – wie auch beim folgenden Prototypen.
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er Grundsatz: „Gutes und Bewährtes vergeht nicht“ trifft wie in vielen Bereichen auch für Schusswaffen zu. Das belegen Beispiele wie der Colt Single Action Army, die Luger 08, der M1 Garand, das M14, das FN-FAL und sicherlich noch ein paar Dutzend andere Waffen, mit denen sich diese kleine Liste fortsetzen ließe. In diese Reihe gehört auch der „U.S. Carbine, Caliber .30 M1“, bekannter unter der Bezeichnung M1 Carbine. Der M1 Carbine entstand 1939 im Rahmen einer Ausschreibung des U.S. Ordnance Departments bei der Winchester Repeating Arms Company als „verkleinerte“ und überarbeitete Version der Winchester M2 (R30) Rifle. Mit dem M2 in .30-06 wollte Winchester dem bei Springfield Armory von John C. Garand entwickelten M1 Garand Paroli bieten. Bei der Entwicklung des M1 Carbine hatte übrigens der legendäre David Marschall Williams alias „Carbine“ Williams (siehe VISIER 5/1993) maßgeblich seine Finger im Spiel. Im Mai 1940 führten die Army-Beschaffer den M1 Carbine zunächst als Karabiner für rückwärtige Dienste ein. Die Patrone .30 Carbine (7,62 x 33 mm) basiert auf der .32 Win-
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chester SL (self-loading). Die Hülse der alten Schwarzpulverpatrone zog man einfach auf .30 ein und verpasste ihr ein 110 Grains schweres Geschoss. Damit betrug die effektive Kampfentfernung des .30 M1 Carbine rund 300 Yards (274 m). Diejenige Distanz, auf die man den Feind nicht nur niederhalten, sondern auch einigermaßen gezielt bekämpfen konnte, betrug mit 150 bis 200 Meter allerdings deutlich weniger. Eigens für diese neue Patrone hatte Carbine Williams ein Gaskolbensystem mit sehr kurzem Hub entwickelt. Dank des leichten Systems brachte der M1 Carbine schließlich nur „erträgliche“ 2,36 Kilo auf die Waage. Anstelle des ursprünglich vorhandenen zweireihigen 15-Schuss-Magazins erhielt das Gewehr später einen 30 Patronen fassenden Tank. Ebenso gesellten sich im Laufe der Zeit eine voll-justierbare Kimme sowie eine Bajonettwarze hinzu. Waffen mit dieser „T3“-Kimme erhielten die Bezeichnung „M3“. Während des Zweiten Weltkrieges und des Korea-Krieges verbreitete sich der ursprünglich für den Tross geplante Karabiner auch bei diversen kämpfenden Einheiten von Army, Air Force und Navy inklusive des Marine Corps. Die Soldaten schätzten den halbautomatischen M1 Carbine ebenso wie die davon abgeleitete vollautomatische Version „M2“ mit selektiver Feuerwahl wegen des geringen Gewichts und der Handlichkeit. Dafür bemängelten sie die geringe Mannstoppwirkung und hohe Kälteempfindlichkeit der Waffe.
In den US-Streitkräften hielt sich der M1 Carbine noch bis in den Vietnamkrieg und darüber hinaus. Zunächst schützte er die US-Militärberater, und später stattete man die südvietnamesische Armee damit aus. In ihren Anfangsjahren übte auch die Bundeswehr mit dem M1 Carbine, und diverse Landespolizeien hatte ihn im Bestand. Überdies griffen weltweit einige Armeen, Polizeieinheiten und private Sicherheitsdienste bis vor kurzem noch auf den M1 Carbine zurück. VISIER-Autor Gary Paul Johnston führte ihn während seiner Dienstzeit beim LAPD (Los Angeles Police Departement) 1965 während des Watts-Aufstandes und noch einige Jahre weiter als leichtes Gewehr im Streifendienst.
Wiederbelebung: Mittlerweile haben modernere Waffen den M1 Carbine jedoch weitgehend verdrängt. Das möchte nun US-Hersteller Sage International Ltd. (www.sageinternationalltd.com) ändern. Sage hat sich bereits einen Namen mit seinen EBR-Schäften für den M1 Garand, das Ruger Mini 14 sowie das M14 gemacht. Den „Enhanced Battle Rifle“Schaft von Sage nutzt das Rock Island Arsenal zur Umrüstung (Conversion) von M14-Systemen für diverse Einheiten der US-Streitkräfte. Mittlerweile lieferte das zur US Army gehörende Arsenal über 5000 M14 mit dem „verbesserten KampfGewehr“-Schaft an die Truppe aus. Was bei diesem Modell geht, funktioniert wohl auch beim .30 M1 Carbine, dachten sich die Verantwortlichen bei V ISIER. de
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TEST & TECHNIK | Vorderschaftrepetierflinte Utas UTS-15
Die taktische Vorderschaftrepetierflinte Utas UTS-15 liefert den Skeptikern der Waffenindustrie jenseits des Bosporus einen weiteren Grund, um ihre eigenen Positionen zu überdenken. Hier die ersten Eindrücke von VISIER-Autor Pierangelo Tendas aus Italien.
Hightech a
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ie Reaktion war absehbar und fast immer ähnlich: „Utas? Nie gehört. Was ist das?“ Erklärte man dann, dass es sich um einen türkischen Hersteller von Flinten handele, erntete man allzuoft ein herablassendes Abwinken. Nach dem Motto, türkische Flinten und ihre Produzenten seien nicht der Rede wert, weder aus kreativer noch aus qualitativer Sicht. In einem Punkt haben die Skeptiker recht: Die Produkte dieser Firma sind weithin in Europa kaum bekannt. Anders in den USA. Hier vermarktet man sie meist unter den Namen der Importeure; Utas vertreibt einen Großteil unter den Marken der Firmen Kimber, Savage/Stevens und Smith & Wesson (S & W). Längst hat der türkische Betrieb auf sich aufmerksam gemacht: Die NRA hat ihn 2006 und 2007 zu zwei Anlässen mit dem Titel “Gun of the Year” ausgezeichnet – allein das sollte jede Arroganz gegenüber der türkischen Waffenindustrie verbieten. Wie so viele andere Waffenhersteller auch, hat Utas ihren Sitz in Anatolien. Da produziert sie Flinten und Luftgewehre. Bei Utas handelt es sich um ein mustergültiges Beispiel der türkischen Industrie, die in der modernen Waffenbranche zu den erfolgreichsten und dynamischsten zählt. Nur in der Konkurrenzfähigkeit und der Attraktivität der Preise po-
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Der Vorderschaft hat je zwei Greifrillenpartien zwecks besseren Halts. Außerdem bietet er die Aufnahme für ein Laser-Licht-Modul an.
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Vorderschaftrepetierflinte Utas UTS-15 | TEST & TECHNIK
aus Nahost
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TEST & TECHNIK | Zwei neue Spyderco-Klappmesser
Stahl mit Loch Die Klinge mit der zum Öffnen dienenden Bohrung ist das Markenzeichen der Firma Spyderco. Nun kommen aus Colorado zwei neue Modelle, eins davon mit deutschen Wurzeln.
Oben: Spyderco Ulize nach Hennicke-Design. Grifflänge 138 mm, Klingenlänge 104 mm, Klingendicke 3 mm, Gewicht 136 g. Klinge: VG-10-Stahl, Griff: G-10 auf Stainless-Steel.
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enn Ed Schempp aus Oregon über die Anfänge seines MesserFaibles erzählt, dürften sich jedem Kuschelpädagogen die Zehennägel aufrollen: „Ich bin mein ganzes Leben lang ein Messer-Süchtiger. Messer zu benutzen und mit mir zu führen, damit begann ich im Alter von fünf Jahren, als mein Großvater solange auf mich aufpass-
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te, bis meine Mutter nach Hause kam. Sein Job war so lange recht einfach, wie er für mich genug Altmetall hatte, um daraus mit einer Handschleifmaschine Messer zu schleifen. Meine frühen Versuche waren recht klobig. Ich kaufte und verlor einige Messer als Kind, und meine Sammlung umfasste über 20 Messer zu der Zeit, als ich acht Jahre alt wurde.“ Angesichts
dieser frühkindlichen Prägung erstaunt es nicht, dass Ed Schempp auch gut fünf Jahrzehnte später dem Thema zugetan ist: In den USA gehört er zu den Cracks im Bereich „BladeSports“ – das ist Zuschauer-freundliche, fröhliche und spannende Wettkampf-Action mit dem Messer. Vom Prinzip her ähnlich wie die bekannten „Timbersport“-Matches: Es Mai 2013
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Zwei neue Spyderco-Klappmesser | TEST & TECHNIK
aus der Epoxidharz-Verbindung G-10. Beide Griffseiten weisen eine haltgebende Struktur von Dutzenden per Bohrer angesetzter Mulden auf. Zudem gibt es einen an vier Positionen montierbaren Trageclip. Die Klinge besteht aus Stahl des Typs Crucible CPM 3V, vier Millimeter dick und 94 mm lang. Es handelt sich dabei um eine modifizierte DropPoint-Klinge. Sie hat beiderseits je eine sieben Zentimeter lange Hohlkehle, von vorn bis zu dem Spyderco-typischen Loch. Zudem gibt es zwei gerillte Fingeraufl agen, oben am Rücken und unten am „Choil“ (= hinter der Schneide am Ricasso). So kann die Hand das Messer auch gut vor dem Griff greifen. Typisch für Schempp ist das bumerangförmige Design, dank dessen sich das Messer sehr gut für einen ziehenden Hieb eignet.
Unten: Spyderco Tuff nach Schempp-Design. Grifflänge 131 mm, Klingenlänge 94 mm, Klingendicke 4 mm, Gewicht: 179 g. Klinge: Crucible CPM 3V, Griff: Titan/G-10 auf Stainless Steel.
geht um das Zertrennen frei hängender Hanfseile, das Zerhacken von Holzsparren oder das per horizontalem Hieb ausgeführte Zerteilen von PET-Flaschen. Schempp hat dafür mit der Firma Spyderco das Kukri-ähnliche Modell Rock Salt entwickelt – eins von rund zehn Modellen, die er für dieses Werk kreiert hat. Und sein neuester Entwurf ist das Mai 2013
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Schempp Tuff: Es handelt sich um ein Klappmesser mit dem von KnifemakerLegende Chris Reeve entwickelten Integral-Lock. Dies bildet eine Abwandlung des Linerlocks: Die Stützplatine sitzt nicht im Griff, sondern ist Teil einer Griffseite. Beim Tuff besteht diese aus Titan, diejenige gegenüber aus Stainless Steel, belegt mit einer Griffschale
Verarbeitet ist das herausragend. Keine Ritzen, keine Grate, nichts, was Blick und Tastsinn stört. Freilich täten dem Klingenrücken angefaste Kanten gut. Am Bedienkomfort gibt es nichts auszusetzen, das Tuff lässt sich gut öffnen/ schließen und dank halboffenem Griffrücken innen sehr gut reinigen. Schneiden kann man damit auch erstklassig: Vom Rasiertest an Unterarm und Nacken über das Zerteilen von Papier, Leder und diverserlei Gemüse bis hin zum Hackeinsatz an einigen Hartholzstücken erledigte das Messer alles klaglos. Blieb ein Wermutstropfen: Die Stabilität der Arretierung, geprüft per Spinewhack. Das geht so: Schneide des geöffneten Messers himmelwärts halten, Finger aus der „Fahrbahn“ der Klinge bringen und den Klingenrücken herzhaft gegen eine harte Kante schlagen. Hier gab der Verschluss jedesmal nach – also nichts zum Stechen und Stoßen, was die Arretierung am stärksten fordert. Na und? Dafür ist das Messer vom Design her gar nicht ausgelegt: Das ist ein Stück zum Schneiden. Bei allen entsprechenden Prüfabschnitten hielt der Verschluss die Klinge anstandslos. Fazit: ein schweres, sehr schönes Hightech-Klappmesser, mit 384,60 Euro (bei Acma) nicht zu teuer. V ISIER. de
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SAMMELN & SELBERMACHEN | Ruhmann-Stavenhagen P.38 S
Eine Frage
der Ästhetik
Wenn sich ein industrielles Massenprodukt zu einem individuellen Liebhaberstück wandelt und dabei die gute, alte P.38 als Grundlage dient, dann handelt es sich beim Ergebnis um die Ruhmann-Stavenhagen Pistolen – kurz: um die P.38 S.
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ls die Firma Carl Walther aus Zella-Mehlis in den 1930er Jahren mit den Arbeiten für eine neue Ordonnanz-Pistole begann, sahen sich Firmenchef Fritz Walther und der für die Konstruktion hauptverantwortliche Ingenieur Fritz Barthelmes klaren Anforderungen gegenüber. Wollte man die auf
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ihren Gehalt reduzieren, ließe sich als ein Kernbegriff das Wort „möglichst“ herausfiltern: möglichst wenig Teile, mit möglichst geringem Aufwand zu bauen, möglichst leicht zu zerlegen, möglichst hohe Munitionsverträglichkeit und ähnliches mehr. Das von Barthelmes entwickelte Neun-Para-Modell revolutionier-
te den Militärpistolen-Sektor: Bei seiner Fertigung waltete maximale Effizienz. Anders als die Masse der gängigen Modelle wich sein Entwurf vom üblichen Colt-Browning-Verr iegelungssystem mit Kettenglied und abkippendem Lauf ab. Stattdessen sorgte ein Schwenkriegel für die Arretierung. Weltweit bewunMai 2013
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Ruhmann-Stavenhagen P.38 S | SAMMELN & SELBERMACHEN
Der Vergleich zeigt, dass sich aus dem im Krieg allenfalls zweckmäßigen P.38-Finish mit viel Liebe und Ellbogenschmalz ein perfektes Glanz finish zaubern lässt.
dert wurden auch die störungsunempfindliche, zuverlässige Funktion und das kinderleichte Zerlegen mittels des entsprechend konfigurierten Laufhaltehebels. Ebenso auch der Umstand, dass diese Waffe sowohl über Double Action als auch Single Action verfügte. Kein Wunder, dass die so entstandene WalMai 2013
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ther P.38 bis heute zu den großen Konstruktionen im Bereich der militärisch und behördlich genutzten Faustfeuerwaffen gehört (siehe auch Seite 61).
Und die Ästhetik? Zugegebenermaßen eine Sichtweise, die für eine Militärpistole nachrangig ist. Zugestanden
auch, dass nicht nur Schöngeister über diese Frage bis zum Sankt-Nimmerleinstag debattieren können. Dennoch lässt sich nicht wegdiskutieren, dass die Linienführung der Walther P.38 zwar unverwechselbar, aber alles andere als ausgewogen daherkommt: Die Masse ballt sich hinten um die Handhabe des Griffstücks V ISIER. de
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FASZINATION WAFFEN | Kanonenschießen
Size matters Innerhalb der Schwarzpulvergemeinde gibt es eine kleine Gruppe, deren Waffen selbst gestandene Musketen im Kaliber .69 zu Kleinkaliber degradieren: Willkommen in der Welt der historischen Kanonenschützen.
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Kanonenschießen | FASZINATION WAFFEN
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er Boden bebt, Rauch trübt die Sicht, und durch den Geruch von verbranntem Schwarzpulver kratzt es im Hals. Männer in bunten Uniformen rammen mit langen Ladestöcken und unter lauten Kommandos eine neue Ladung in ihre Geschütze, nur um kurz darauf unter gewaltigem Donner noch mehr Qualm über die Landschaft zu legen. Das ist keine Szene aus einem Historienfilm, das ist Faszination historische Feldartillerie. Und die findet in den vergangenen Jahren immer mehr Anhänger. Ob bei einer Nachstellung der Belagerung von Breisach während des Dreißigjährigen Krieges oder beim Waterloo-Reenactment – wenn die Männer mit den originalgetreuen dicken Kanonen an die Arbeit gehen, wird’s für die Zuschauer faszinierend und für die Kanonenschützen schweißtreibend. Und gerade 2013 stehen für die Artilleristen und deren Fans jede Menge Termine auf dem Veranstaltungskalender (siehe Seite 66).
Handarbeit ist gefragt: Wer nun glaubt, dass Kanonen nichts weiter als Vorderlader en gros sind – der irrt. Die Unterschiede fangen schon beim Erwerb an. Für „normale“ Vorderladerschützen ist der Kauf relativ unproblematisch. Man sieht eine Waffe, etwa eine Replika der englischen Brown-Bess-Muskete, geht in den Laden und kauft sie einfach. Erwerb und Besitz sind nach deutschem Waffenrecht mit dem vollendeten 18. Lebensjahr kein Problem. Die Kanoniere stehen vor ungleich größeren Herausforderungen: Statt des Katalogs zu wälzen gilt es, historische Zeichnungen zu studieren. Wer in Serie gebaute Kanonen wie etwa das preußische Sechspfünder Geschütz sucht, dem hilft oft ein Internetforum mit Gleichgesinnten, um die richtigen Maße herauszubekommen. Doch wer eine feuerbereite historische Kanone sein Eigen nennen möchte, der sollte entweder handwerklich begabt sein oder aber eine Menge Handwerker im Freundeskreis haben. Zwar bieten manche Hersteller schussfähige Modellkanonen an, allerdings meist um mehrere Faktoren kleiner als das Original. Für den Wert eines Kleinwagens gibt es auch feuerbereite Kanonen in Einzelanfertigung. Wer das nicht bezahlen kann oder will, der muss selbst bauen. Und da liegt das erste und wohl auch größte Problem beim Herzstück der Kanone, dem Rohr. Hier bieten sich zwei Möglichkeiten: Entweder lässt man das Rohr von einem Fachbetrieb gießen oder aus einem Stahlblock herausfräsen. Hat man diese Hürde genommen
und auch noch das Beschussamt von Suhl oder Mellrichstadt auf seiner Seite, dann kann man mit dem Bau von Rohrwiege und Lafette beginnen. Auch wenn hier genau so viel Sorgfalt beim Bau angebracht sein sollte wie bei allen anderen Teilen, so kann man diese Stücke schon oft in der heimischen Werkstatt anfertigen; es braucht nur die entsprechende Fingerfertigkeit. Beim Pulver treffen sich Kanonen und Vorderlader dann wieder: Fürs Schießen oder Böllern benötigen die Kanoniere ebenso eine Erlaubnis nach Paragraph 27 Sprengstoffgesetz wie die Musketenschützen.
Treffen statt Böllern: Freilich ist es verständlich, dass viele Kanoniere mehr wollen, als nur für den gewaltigen akustischen Hintergrund bei Reenactment-Veranstaltungen zu sorgen. Das dachten sich auch die Männer und Frauen des „Verbands deutscher Schwarzpulver Kanoniere“: Sie wollten wissen, wie ihre historischen Schätze im scharfen Schuss treffen. Und zwar nicht nur aus Jux und Tollerei, sondern aus wissenschaftlichem Interesse heraus. Um auf der rechtlich sicheren Seite zu stehen, trat der Verein 2006 der Deutschen Schießsport-Union (DSU) bei. Von anfangs noch 36 Mitgliedern hat sich deren Zahl bis heute auf über 280 vervielfacht. Und die kommen nicht nur aus dem Kerngebiet des Vereins, also östliches Mitteldeutschland, sondern mittlerweile aus ganz Europa und sogar Kanada. Das macht den Verein zum einzigen in Europa, der nicht nur böllert, sondern auch richtig schießt. Dessen Heimat liegt stilecht auf Burg Allstedt in Sachsen-Anhalt. Und von dort aus mischt die Truppe in der ganzen Republik mit, wenn die üblichen Böller für einen anständigen Salut einfach zu unterdimensioniert sind. Oder wenn die Kanoniere beweisen wollen,
Links: Die Ladung hat gezündet, ein Teil des Drucks baut sich schon über das Zündloch ab. Nur Bruchteile von Sekunden noch, bis es richtig knallt.
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GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Jagd mit der Saufeder
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Jagd mit der Saufeder | GESCHICHTE & GESCHICHTEN
Alles Spießer Saufedern, auch Sauspieße genannt, galten bis vor einigen Jahren als historische Deko-Waffen. Die gegenwärtig hohen Wildschweinbestände erfordern bei der Jagd verstärkten Hundeeinsatz. Und so feiert die Saufeder ihr Comeback.
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ie Entwicklungsgeschichte der „Stangenwaffen“, also der Lanzen, Spieße und späteren Speere, reicht bis in die Steinzeit zurück. Älteste Funde von angespitzten Holzstangen sind mindestens 270 000 Jahre alt. „Bald“ schon wurden sie mit Steinspitzen versehen und als Jagdgerät, wohl auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen, eingesetzt. Das Wort „Lanze“ geht auf das lateinische Wort „lancea“ zurück, den leichten Wurfspeer der römischen Hilfstruppen. Eine Differenzierung zwischen Lanzen und Spießen als Stichwaffen und Speeren als Wurfwaffen erscheint heute sinnvoll. Im Laufe der Geschichte wurden die Begriffe jedoch oft synonym oder mit wechselnden Bedeutungen verwendet. Nach aktueller Sprachregelung versteht man im Zusammenhang mit Stangenwaffen unter der Stichwaffe des Reiters die Lanze, unter der des Fußsoldaten den Spieß. Speere gelten als Wurfwaffen.
Historie: Mit den Möglichkeiten der Metallbearbeitung, zunächst Bronze, später Eisen, kam die große Zeit der Lanzen und Spieße als Kriegs- und Jagdwaffen. Auch in der griechischen und römischen Antike sowie in anderen Hochkulturen dieser Zeit wurden sie entsprechend eingesetzt. Gebrauchswaffen für Jagd und Krieg unterschieden sich auch später oft kaum. Ein Beispiel: Vergleicht man die Stangenwaffen der Trabanten (Leibwächter) Heinrichs VIII. von England (1491 bis 1547) mit einem deutschen Sauspieß aus dieser Mai 2013
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Epoche könnte man sie fast verwechseln, wäre nicht die englische Lanze mit der Rose des Hauses Tudor graviert. Die Hohe Zeit der Saufedern kam zweifellos im Mittelalter mit der höfischen Jagd. Der Wortbestandteil „Feder“ ist vermutlich auf die Form der Klinge zurück zu führen. Aufgrund des Materials sprach man bei diesen Waffen zum Abfangen von wehrhaftem Wild aber auch von Fangeisen. Dabei hatten Bäreneisen eine breitere und Hirscheisen eine schmälere, längere Feder als Saueisen.
Praxis: Während man Hirsche reitend mit Meuten zu Stande hetzte und meist mit dem Hirschfänger abfing, rückte man den wehrhaften Sauen meist zu Fuß mit dem Sauspieß „auf die Schwarte“. Selbst später, als bereits Schusswaffen zur Wildschweinjagd eingesetzt wurden, verwendeten Meuteführer weiterhin Saufedern, um ihre Hunde nicht zu gefährden. Stellen oder binden (halten) Hunde eine Sau, ist der Einsatz von Schusswaffen ohne Gefahr für diese Jagdhelfer kaum möglich. Die blanke Waffe gilt hier als geeignetes Jagdgerät. Also der Hirschfänger, ein bajonettähnliches Messer, oder das Waidblatt mit breiterer Klinge. Mit beidem geht man „auf Tuchfühlung“ zu der Sau. Demgegenüber bleibt man mit dem Sauspieß auf Distanz. Ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsaspekt. Im 20. Jahrhundert, zumindest bis in die 1980er Jahre, war die Saufeder fast völ-
lig aus dem Jagdbetrieb verschwunden. Sie wurde zur Dekorationswaffe. Verdiente Jäger bekamen gelegentlich eine geschenkt und hängten sie in ihrem Jagdzimmer auf einer gegerbten Sauschwarte an die Wand. Als dann durch veränderte Land- und Forstwirtschaft die Wildschweinbestände erheblich anwuchsen, erkannten die Jäger recht bald, dass die übermäßig vielen Sauen verstärkt auch auf Treibjagden mit Hunden bejagt werden müssen. Treiber allein bringen die Sauen im deckungsreichen Gelände oft nicht auf die Läufe (in Bewegung). Auf optimale Nahrungsbedingungen reagieren Wildschweine mit der höchsten Vermehrungsrate aller Schalenwildarten, mit bis zu 300 Prozent des Gesamtbestandes. Bei Rehwild zum Beispiel rechnet man mit rund 100 % des weiblichen Bestandes. Die gegenwärtige Landwirtschaft mit riesigen Getreideund Rapsflächen schafft in der Vegetationszeit für Schwarzwild ausgezeichnete Deckung in der Feldflur. Besonders im Mais finden die Sauen neben Einständen auch hervorragende Nahrung. Nach der Ernte wechseln sie in den Wald, der durch die derzeitige Forstwirtschaft reich an Naturverjüngung und damit Deckung ist. Häufige Mastjahre mit Massen von Eicheln und Bucheckern als Futter machen den Wald zum Sauen-Paradies. Allein mit Ansitz und Pirsch kamen in vielen Revieren nicht genug Sauen zur Strecke, Treibjagden und damit der Hundeeinsatz nahmen deutlich zu. V ISIER. de
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GESCHICHTE & GESCHICHTEN | 150 Jahre Camerone
Im Zeichen der In einem staubigen Landstrich Mexikos trug eine kleine Einheit der französischen Fremdenlegion anno 1863 jenes Gefecht aus, das ihren bis heute bestehenden Mythos als militärischer Eliteverband begründete.
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150 Jahre Camerone | GESCHICHTE & GESCHICHTEN
hölzernen Hand V
iel blieb nicht von den Männern, die nach dem als heldenhaft verklärten Widerstand gegen eine 30fach höhere Übermacht fielen. Doch das, was blieb, das errang den Status kultisch verehrter Relikte. Allen voran die hölzerne Unterarmprothese des Mannes, unter dessen Befehl der verlorene Haufen gekämpft hatte. Verschanzt in den bröckeligen Mauern einer aufgegebenen Hacienda, gelegen in einer weltabgeschiedenen Ecke des mexikanischen Bundesstaates Veracruz. Damals, am 30. April 1863 – genau vor 150 Jahren.
17. Juli entschied, die Schuldzahlungen für zwei Jahre auszusetzen. Es ging um 82 Millionen US-Dollar. Das missfiel den Gläubigern, allen voran Frankreich, Großbritannien und Spanien. Aber damals waren die Zeiten anders: Gerät heute ein Land in Zahlungsschwierigkeiten, spannen die Politiker „Rettungsschirme“ auf und schnüren Finanzpakete – vor 15 Jahrzehnten schickte man das Militär. Spanier, Briten und Franzosen vereinbarten offiziell und formell im Vertrag von London am 31. Oktober, ihre Forderungen mit allen Mitteln einzutreiben.
Links: Der Maler Jean Adolphe Beaucé (1818-1875) schuf das wichtigste Gemälde über das Gefecht von Camerone. Oben: Die hölzerne Armprothese des französischen Capitaine Jean Danjou gilt bis heute als das größte Heiligtum der Fremdenlegion.
Die Vorgeschichte: Begonnen hatte das zwei Jahre zuvor mit einem verzweifelten Entschluss. Vier Jahrzehnte lang hatte Mexiko nach seiner Unabhängigkeit von Spanien ständige Unruhen, einen Kaiser und dann den Bürgerkrieg zwischen Konservativen und Liberalen erlebt. Doch nun war man finanziell am Ende. Und zwar dermaßen, dass das Parlament der von dem Zapoteken-Indianer Benito Juárez regierten Republik am Mai 2013
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Die Gelegenheit schien günstig. Damals tobte in den USA der Sezessionskrieg. Das verhinderte ein Eingreifen der Amerikaner zugunsten Mexikos. Am 8. Dezember besetzten aus Kuba kommende spanische Truppen die ostmexikanische Hafenstadt Veracruz, seit jeher das Haupteinfalltor in die Heimat Montezumas. Am 6. und 8. Januar 1862 erschienen Einheiten der britischen und französischen Flotte vor der karibischen Stadt.
Am 5. März landete ein französisches Expeditionsheer und stieß ins Landesinnere vor. Kaiser Napoléon III. zeigte so seine wahren Interessen. Es ging ihm nicht nur um die Rückzahlung der Kredite, er wollte Mexiko erobern. Briten und Spanier machten da nicht mit, sie zogen ihre Truppen bis zum 24. April zurück. Frankreich war auf sich allein gestellt. General Charles Ferdinand Latrille Graf de Lorencez marschierte mit 6000 Mann gen Mexiko-Stadt. Am 5. Mai traf er in der Nähe von Puebla auf 4000 schlecht ausgerüstete Mexikaner unter General Ignacio Zaragoza. Der konnte trotzdem die Franzosen zurückwerfen; der „Cinco de Mayo“ ist heute noch mexikanischer Nationalfeiertag. Jedoch geriet die Verfolgung der Franzosen zum Desaster. Am 14. Juni wurden die Mexikaner bei Orizaba vernichtend geschlagen. Das Blatt wendete sich. Napoléon III. schickte weitere Truppen und die Generale ÉlieFrédéric Forey und François-Achille Bazaine. Schließlich schlossen die Franzosen Anfang März 1863 die Stadt Puebla ein. Freilich benötigten ihre Belagerungstruppen ständig Nachschub aus Veracruz. Und der litt durch mexikanische Guerillas: Ob nun Partisanen oder doch Freiheitskämpfer – wie stets hängt die Bewertung solcher irregulärer Verbände von der jeweiligen Sicht der Dinge ab. Unstrittig aber: Die Sicherung der Straßen war die schwerste und gefährlichste Aufgabe in diesem Konflikt.
On the Road: Der Kampf gegen die Guerillas und die Bedeckung der Nachschubwege oblagen zwei Verbänden. Erstens den im Oktober 1862 gegründeten Contre-Guérillas, einem 600 Mann starken Korps aus zwei Schwadronen, vier Infanterie-Kompanien und zwei Artillerie-Bataillonen. Die Männer opeV ISIER. de
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VOR ORT | IWA – Law Enforcement
Schulterschluss in Nürnberg Der deutlich angewachsene Law-Enforcement (L. E.)-Bereich der IWA, die zweite Ausgabe der Behördenmesse Enforce Tac und die bewährten Fachtagungen der Polizeitrainer in Deutschland e. V. sowie der Deutschen Hochschule der Polizei – das alles machte die Nürnberger Messehallen im März erneut zum Mekka der „Tactical Community“.
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eben der Enforce Tac gab es auf der IWA in Nürnberg einmal mehr eine eigene Halle für jene Firmen, die Waffen, Optik, Optronik, Ausrüstung und weitere Produkte für Streitkräfte sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) anbie-
ten. Interessenten für dieses Marktsegment konnten hier ganze Tage zubringen, ohne dass Langeweile aufkam. Ganz abgesehen davon boten nicht nur die Messen selbst, sondern viele Veranstaltungen am Rande ideale Gelegenheiten zum ausführlichen Netzwerken.
Theorie und Praxis: Bernd „Poko“ Pokojewski und Ekkehard „Ecko“ Niebergall leiteten einmal mehr souverän die Fachkonferenz der Polizeitrainer in Deutschland e. V. (PiD). Schwerpunktthema war in diesem Jahr die Diskrepanz zwischen medial verursachter Fiktion und harter Realität des polizeilichen Alltags. Bereits in seinem Grußwort verdeutlichte Polizeidirektor Werner Süßmann, der Kommandeur der Bereitschaftspolizeiabteilung Nürnberg, worum es ging. „Wir haben während zahlreicher Einsätze feststellen müssen, dass in Film und Fernsehen spektakulär aussehende Selbstverteidigungstechniken im polizeilichen Alltag wenig taugen. Wir brauchen ein System aus wenigen, gut erlernbaren, stresssicheren und wirkungsvollen Techniken. Unsere Einsatzerfahrungen setzen wir bereits in der Ausbildung unserer jungen Beamtinnen und Beamten um.“ Pokojewski nannte in seiner umfangreichen Analyse als besonders drastisches Beispiel für die Schere zwischen Anspruch und Realität die unterschätzte Gefahr von Messerangriffen.
Zwei Polizisten üben Taktiken im bebauten Gelände. Die HK P30-Pistolen verschießen Markierungsmunition aus dem Hause Ultimate Training Munitions (UTM), daher tragen die Kursteilnehmer Schutzkleidung.
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IWA – Law Enforcement | VOR ORT
So würden diese regelrecht „verniedlicht“. Folglich stießen Schusswaffeneinsätze gegen angreifende Messerstecher bei vielen Journalisten, Juristen und in der Öffentlichkeit auf Unverständnis. Dabei liegt die Wahrscheinlichkeit, Messerverletzungen zu überleben bei 65 Prozent, während man mit 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Schussverletzung übersteht. Wie sich Diskrepanzen zwischen Mythen und Realität auswirken, zog sich wie ein roter Faden durch die weiteren Vorträge. Die befassten sich unter anderem mit der Ein-Schuss-Theorie aus rechtsmedizinischer Sicht (Professor Dr. Markus Rothschild) oder den Erfahrungen von Kollegen bei den Gerichtsverhandlungen nach Schusswaffengebrauch (Dr. Dirk Scherp). Einhellige Meinung: Training schafft Selbstvertrauen und hilft, im Ernstfall zu bestehen. John T. Meyer vom US-Ausbildernetzwerk „Team One“ und der ehemalige Offizier des Hong Kong Police Departements Albert Lee befassten sich mit dessen theoretischen Grundlagen und Erfahrungen im Alltag. Und wie gewohnt ging es im praktischen Teil der PiD-Fachkonferenz dann auch wieder handfest zur Sache. Mit bewährter Unterstützung von „Team One“ sowie den Trainern Tony Lambraia und Rick Randolf behandelten die PiD Einsatztrainingskonzepte, Techniken zur ultimativen Abwehr lebensbedrohender Angriffe sowie weitere verschiedene Kampftechniken und Ausbildungsmethoden.
Internationales Flair herrschte einmal mehr im PiD-Workshop. Hier Kursteilnehmer aus Schweden beim Nahkampftraining.
Ein Messerangriff bedeutet immer eine tödliche Bedrohung – leider unterschätzen die durch FernsehNahkampfszenen verblendete Öffentlichkeit und Juristen allzu oft die Gefahr.
Anhaltender Boom zur Black Rifle: Hinsichtlich der Waffentechnik hält der Trend zu Eugene Stoners „Black-Rifle“, also zum AR-15-System, offensichtlich auch in diesem Jahr diesseits des Teiches an. Das ist leicht zu erklären, gibt es doch einen unüberschaubaren Markt Das UTM-Simulationssystem besteht aus Lauf, Schließfeder und Munition. Es lässt sich in jede Originalwaffe einsetzen, um dann wahlweise lautlose oder normale Manövermunition, Markierungsmunition oder Zielscheibenmunition (nicht im Bild) nutzen zu können. Mai 2013
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VOR ORT | IWA-Halbautomaten
Neu-Gier Keine revolutionären Erfindungen oder bahnbrechenden neuen Systeme – trotzdem gab es auf der IWA im Halbautomatenbereich viel Innovatives.
Armi Dallera Custom zeigte unter anderem AR-15 mit Ladehebel auf der linken Waffenseite. Die Firma U.S. Kempf will künftig ADC-Waffen in Deutschland anbieten.
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n den vergangenen Jahren verwöhnte die Nürnberger Messe ihre Besucher regelmäßig mit vielen neuen Produkten im Bereich Halbautomaten. Dass dieses Feuerwerk nicht ewig dauert, war zu erwarten – die Nachfrage des deutschen Markts hat deutlich nachgelassen. Trotzdem zeigte auch die IWA 2013 noch viel Neues in diesem Segment. Zum ersten Mal stellte zum Beispiel die polnische Firma Bumar (www. bumar.com) in Nürnberg ihr breites Sortiment vor, das auf dem Automat Kalaschnikow aufbaut. Aus ihrer zivilen Baureihe „Archer“ zeigte Burma Waffen in verschiedenen Kalibern und Varianten. Einen deutschen Importeur gibt es nach Angaben der Firma leider noch nicht. Das gilt auch für den Hersteller Christensen Arms (www.christensen arms.com). Der Spezialist für CarbonLäufe präsentierte eine Palette sehr leichter CA-10- und CA-15-Gewehre. Im Kaliber .223 wiegen sie nur zirka drei Kilogramm – oder noch weniger. Das war nicht der einzige in Deutschland noch unbekannte Hersteller, der sich in Nürnberg neben den etablierten Platzhirschen zeigte. Ebenfalls ganz neu im Geschäft: Waffen Stahl (www.waffenstahl. com, Anfragen direkt an: stahlwein stadt@gmx.de). Auch die Firma um Jürgen Stahl aus Weinstadt hat sich dem AR-15-System verschrieben. Die Lower und Upper gibt es sowohl aus dem Vollen gefräst als auch geschmiedet nach MilSpec-Norm. Der Clou: Mit einer unten im Griffstück sitzenden Schraube lässt sich das Spiel zwischen den beiden Gehäuseteilen auf Null reduzieren. Waffen Stahl vertreibt außerdem US-Teile, etwa von Samson oder KK-Wechselsysteme von CMMG und baut komplette Waffen aus Teilen amerikanischer Hersteller.
Alles wie gehabt: Die neuen Trends im Bereich Semiauto sind zum großen Die polnische Firma Burma zeigte eine reiche Auswahl von zivilen KalschnikowSystemen der Baureihe „Archer“ in .22 l .r., 5,45 x 39 und 5,56 x 45.
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Teil auch die alten. Viel AR-15, neue Varianten von bewährten Systemen, Ausbau der Kaliberpaletten und ein leicht zunehmender Hang zu Kleinkaliber-Waffen. Die italienische Firma Armi Dallera Custom (www.adccustom.com) bietet zum Beispiel ihre AR-15-Systeme auf Wunsch auch mit linksseitigem Ladehebel an, welcher das schnelle Durchrepetieren unterstützen soll. Die mit LotharWalther-Läufen versorgten, besonders für den IPSC-Sport optimierten Waffen sollen künftig über die das Unternehmen US-Kempf nach Deutschland kommen. Bei Schmeisser (www.schmeisser-ger many.de) gab es das neue AR-15 DMA zu sehen. Interessant für SL8-Besitzer: ein Magazinadapter, mit dem die Heckler & Koch-Waffe M16-Magazine aufnehmen kann, ein neuer Handschutz sowie eine Visierschiene. Der Hersteller DAR (www.dar-germany.com) erweitert sein Kaliberangebot unter anderem um .17 Remington, .204 Remington, .222 Remington, .300 Whisper und 6,8 Rem SPC. Die bei Helmut Hofmann (www.hel mut hofmann.de) erhältliche Pro ArmsSerie gibt es nun komplett mit LotharWalther-Läufen bestückt und mit neuem Handschutz. Die Mellrichstädter nehmen außerdem neue AR-10 von DPMS ins Programm. Auch Hera Arms (www.hera-arms.de) setzt auf neue Läufe, hier von ESS. Diese Firma produziert nun nicht mehr nur in den USA, sondern auch im Saarland. Die über Hera Arms beziehbaren AR-15-Rohre gibt es carbonitriert, hartverchromt, brüniert oder phosphatiert in den Dralllängen sieben, acht und neun Zoll pro Umdrehung in Lauflängen von 10,5 bis 24 Zoll. Bei entsprechenden Abnahmemengen können Kunden auch Sonderläufe beziehen. Übrigens stellte auch Hera Arms in Nürnberg einen Karabiner in 9 mm Para auf AR-15-Basis vor, der allerdings mit Masseverschluss arbeitet. Ein umfangreiches AR-15-Angebot für Händler in Deutschland zeigte zudem die Firma Luvo (www.luvo.cz): LR-15 Mai 2013
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Keine Schwer-, sondern wahre Leichtgewichte sind die AR-15-Gewehre mit CarbonLäufen von Christensen Arms aus Utah. Noch fehlt aber ein deutscher Händler.
Die tschechische Firma Luvo punktete auf der Messe mit vielen Varianten – oben eine AR für das Kaliber .223 Remington mit sauber verarbeitetem Holzschaft.
gibt in den Kaliber 22 l. r., 7,62 x 25, 5,45 x 39, 7,62 x 39, .300 AAC, .40 S & W, 9 mm Para, .45 ACP und natürlich in .223 Remington. Den großen Bruder LA-10 bieten die Tschechen nicht nur in .308 Winchester, sondern auch in .338 Federal an. Wem das nicht genügt, der findet bei Luvo auch Ungewöhnliches: das LA-11 in 6,5 x 55 oder 7,5 Swiss. Der Platzhirsch Oberland Arms (www.oberlandarms. com) macht sich nach eigener Aussage frei von Importen und produziert nun fast ausschließlich hierzulande, zum Beispiel Verschlussfedern aus siliziumlegierten Federstahl, die gegenüber den amerikanischen Standardfedern eine deutlich längere Lebensdauer auf-
weisen sollen. Ebenfalls neu im Sortiment: besonders leichte Läufe, ein Hinterschaft mit auswechselbarer Schaftkappe, ein Universalriemenbügel sowie verchromte Verschlussträger.
Die Konkurrenz: Obwohl der AR-Trend ungebrochen scheint, gab es natürlich auch andere Systeme zu sehen. Die russische Firma Izhmash (www.izhmasharms.ru/en) präsentierte stolz ihr neues Zivilmodel des AK-107: die Saiga MK-107 im Kaliber .223 Remington. Die Waffe arbeitet mit zwei Kolben – einer beschleunigt den Verschluss nach hinten, der zweite wird als Gegengewicht nach vorn beschleunigt, was den RückV ISIER. de
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Zuwachs im
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Der Jäger streift oft auch ohne reichlich Beute zu machen durchs Revier. Die beiden letzten Male verhielt es sich auf der Pirsch nach IWA-Neuheiten ähnlich – nicht so bei der Messe von 2013.
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m vergangenen Jahr sah das jagdlich interessierte Fachpublikum weniger neue Waffenmodelle denn neue Schäfte. So ziemlich jeder Waffenhersteller, der etwas auf sich hielt, präsentierte seinen „ultimativen“ Lochschaft. Zwar hält der Trend zum Kolben mit Daumenloch hinter dem Pistolengriff nach wie vor an. Aber auf der IWA in Nürnberg gab es diesmal auch die eine oder andere wirklich neu entwickelte Büchse oder Flinte zu bestaunen.
Einige der neuen Repetierer-Modelle stellte VISIER bereits wenige Tage nach der Nürnberger Messe in seiner AprilAusgabe und im Internet vor. Der Vollständigkeit halber hier diese noch einmal im Schnelldurchgang: Mauser bringt mit der Modellreihe M 12 genau wie Sauer mit der S 101 eine in den gängigen Standard- oder Magnumkalibern zu ordernde Repetierbüchse für den schmaleren Geldbeutel heraus. Beide Modelle drängen zum Preis von knapp 1700 Euro (Standardversion mit einfachem Holzschaft) auf den Markt. USWaffenbauer Remington stellt der erfolgreichen 700er Baureihe mit dem neu entwickelten Modell 783 Verstärkung zur Seite. Die Kaliberpalette soll hier von der .270 Winchester über die .30-06 Springfield, .308 Winchester bis
Oben: Mit viel Brimborium führte der italienische Flintenbauer Benelli sein überarbeitetes „Flaggschiff“ Raffaello vor. Charmante Damen in Pantherkostümen präsentierten die Flinte dem Publikum.
Rechts: Maral heißt der neue Gradzugrepetierer aus Herstal. Bei den Ausstellungsstücken hat das Standpersonal von Browning sicherheitshalber die Magazine entnommen. Optisch lehnt sich die Maral an die BAR Zenith an.
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Oben: Den KK-Repetierer 1416 D HB aus der LuxusLinie von Anschütz gibt es jetzt auch mit Lochschaft. Rechts: Tarnmusterfabrikant Realtree warb humorvoll mit diesem Ballkleid für seinen Winter-Camo-Stoff.
hin zur 7 mm RemMag reichen, letzteres mit längerem 24-Zoll-Lauf. Ebenso fanden zwei Varminter aus den USA, die bereits auf der SHOT-Show zu begutachten waren, den Weg nach Nürnberg: die Mossberg Varmint Predator (MPV) mit 41 Zentimeter langem Bullbarrel in .223 Remington sowie die für das neue Kaliber .17 Super Magnum Winchester eingerichtete Savage B.MAG. So weit der Schnelldurchgang, und nun geht´s in medias res. Wie erwähnt hält der Lochschaft-Boom weiter an. So hat der Ulmer Sport- und Jagdwaffenproduzent Anschütz nun auch seine Schonzeitbüchse 1416 D HB mit einem solchen Teil aus Nussholz versehen. Das 2950 Gramm schwere und 1055 Millimeter lange Gewehrchen in .22 l. r. kommt mit Fünf-SchussMagazin, Direktabzug und dem bewährten Match 64-Zylinderverschluss. Den Schaft soll es auch zum Nachrüsten geben. Blaser setzt bei dem im letzten Jahr vorgestellten Professional Success-Lochschaft noch einen drauf und präsentiert sein Paradepferd R8 nun auch als Stutzen mit Synthetikschaft – wahlweise in Braun und mit Leder beplankt oder in Grün, da aber mit Elastomereinlagen versehen. Daneben zeigten die Allgäuer den Gradzügler auch als R8 Ruthenium-Serie. Dieses Platinmetall verleiht dem Systemgehäuse eine dunkelsilberne Anmutung. Gesteigert wird das edle Finish durch eine diamantähnliche Carbon-Beschichtung auf Abzugszüngel und Verriegelungskammer. Der italienische Semi-Auto-Flintenbauer Benelli stellte seine überarbeiteMai 2013
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Oben: Blaser PR-Chefin Alexandra Baur mit dem neuen R8 Professional SuccessStutzen. Der braune Synthetikschaft folgt dem Trend der Lochschäfte und ist an den Kontaktflächen von Vorderschaft, Pistolengriff und Schaftbacke mit Leder bespannt.
te „neue“ Raffaello vor. Der Rückstoßlader kommt wie gewohnt mit 12/76er Patronenlagern, verdaut aber nun laut Hersteller jegliche Schrotvorlage zwischen 24 und 52 Gramm. Der Drehkopfverschluss wurde so modifiziert, dass er sich nun auch lautlos von Hand verriegeln lassen soll. Neben einem neuen Schaftdesign wartet die Raffaello jetzt auch mit dem sogenannten „Progressive Comfort“-Rückstoßdämpfungssystem im Hinterschaft auf. Dieses wirkt sich laut Benelli weder negativ auf die Balance noch auf das Gewicht der bei 71 Zentimeter Laufl änge 2,95 Kilo schweren SL-Flinte aus. Weitere Laufl ängen: 61, 66, und 76 Zentimeter.
Eine weitere neue Rückstoßladerflinte kommt von Browning. Mit der neuen A5 wollen die Belgier an die legendäre Auto-5 von John Moses Browning anknüpfen. Diese 1900 patentierte Waffe war die erste kommerziell erfolgreiche Semi-Auto-Flinte und hielt sich fast ein Jahrhundert am Markt. Wenn auch das Äußere der A5 an den berühmten Vorläufer erinnert, befindet sich in ihrem Inneren aktuelle Technik: ein überbohrter Lauf mit Wechselchokes, eine rückstoßdämpfende Schaftkappe sowie ein Schnellladesystem. Mit dem Gradzugrepetierer Maral hat Browning noch ein weiteres neues Eisen im Feuer. Die Büchse verfügt über ein VerschlussrückholV ISIER. de
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VOR ORT | IWA Softair- und Druckluftwaffen
Frisch-Luft Der Airsoftsport hat sich auch auf der IWA als feste Größe etabliert. Die Zeiten von sprödem Plastik und schlappen Federn sind dabei längst passé. Heute gilt: Realistischer ist nur das Original.
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ie IWA richtet sich vor allem an Sportschützen, Jäger und Gesetzeshüter. Das ist seit 40 Jahren allgemeiner Usus. Wer allerdings die Menschentraube am Stand von RedWolf Airsoft bemerkt hat oder bei den Jungs und Mädels von GSG den ganzen Tag lang das „Pling, Pling“ von getroffenen Stahlzielen hörte, der weiß: Airsoft wird immer größer. In den vergangenen Jahren zeigte der Trend vor allem in Richtung höherer Qualität. Jetzt expandiert die Industrie mit vielen neuen Modellen in die Breite. Ein weiterer Trend ist der Realismus. Weltweit setzen die Hersteller immer mehr auf Metall und Holz statt auf Kunststoff. Das führt dazu, dass die Waffen äußerlich immer mehr ans Vorbild heranreichen.
Softairwaffen: Bei RedWolf Airsoft aus Hongkong zeigt sich dieser Realismus in Form des MG34, das im April in den Handel kommen soll. Der Schaft aus Echtholz, der Rest aus Metall und rein äußerlich vollkommen identisch mit dem Werk von Louis Stange aus dem Jahr 1931. Das lockt nicht nur Airsoftspieler an, sondern auch den interessierten Sammler, der nicht Tausende für ein deaktiviertes Original ausgeben möchte. G&G Armament aus Taiwan brachte extra für die IWA eine ganze Palette an Neuheiten nach Nürnberg. Die auffälligste davon ist aber zweifelsohne die goldene AK 47. Wer sich schon immer mal wie ein
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Kein Airsoft ohne M4-Klon: „Pro line“-Karabiner von ActionSportGames in drei Lauflängen und mit „Crane“-Style-Teleskopschaft. Wie beim scharfen Vorbild lassen sich die Rails mit universellem Equipment bestücken.
„Red Dawn“ lässt grüßen: An der „Rebel“-AK von German Sport Guns hätten wohl auch die „Wolverines“ aus dem 80er Jahre Kalter-KriegActionfilm ihren Spaß gehabt.
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Giftiges Krabbeltier: Mit der ursprünglichen vz. 61 Skorpion MPi hat die „Skorpion EVO 3 A1“ äußerlich nichts mehr gemeinsam. Die hier gezeigte Softair-Variante wurde von ASG lizenziert.
Links oben: Ob Michail Kalaschnikow bei der Konstruktion wohl an so goldige Auswüchse gedacht hat? Daneben: Echtholz und -metall und auch ohne 50er Gurt 8 x 57 IS gewichtsmäßig dicht am Original – MG34 von RedWolf Airsoft. Rechts: ASG‘s kurze M60-MG sorgen für Deckungsfeuer beim Skirmen.
steinreicher Ölscheich fühlen wollte, dürfte an dem Modell mit Klappschaft, seitlicher ZF-Montage und hölzernem Frontgrip viel Freude haben. Neues gab es auch am Stand von ActionSportGames (ASG). Die Dänen haben sich für ihre „Pro line“-Waffen einige clevere Details einfallen lassen. Dazu zählt unter anderem ein High-Cap-Magazin, dessen Feder man nicht umständlich per Drehrad aufziehen muss. Ein beherzter Zug an der unter dem Magazinboden versteckten Schnur reicht aus. Hinzu kommen neue Läufe und eine verstärkte Gearbox, die auch Experimente mit erhöhter Akkuspannung klaglos überstehen soll. Die „Pro line“ besteht im Moment noch aus drei M4-Klonen, soll aber im Laufe des Jahres erweitert werden. Ebenfalls von ASG kommt im Frühjahr die CZ Scorpion EVO 3 A1, deren Prototypen man bereits auf der SHOT Show bewundern konnte. Im vergangenen Jahr dominierte vor allem das Mai 2013
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„Zombie-Fieber“ den Softairwaffenmarkt. Dieser Trend ebbt langsam ab. Allerdings fand sich am Stand von Crosman noch Neues zum aktuellen Thema der „Untoten“. Unter dem Namen „Undead Apocalypse“ gibt es bei den Amerikanern eine ganze Serie von Softairs und Zubehör, die sich mit dem ZombieThema beschäftigen. Fantasievoll ging es auch bei German Sport Guns (GSG) in Form der „Rebel“ weiter. Der Hersteller aus Nordrhein-Westfalen hat den AK 47Klon mit Tape und reichlich Patina auf den „Used-Look“ getrimmt. Daneben gab es bei GSG weitere Neuerungen im Softair- und Kleinkaliberbereich.
Druckluftwaffen: Bisher war die Trennlinie klar: Softairwaffen muteten meist militärisch an, Druckluftmodelle hatten einen eher sportlichen Charakter. Umarex schafft hier mit seiner IWI-lizenzierten Mini-Uzi den Spagat. Die an den Klassiker von Uziel Gal angelehnte
Kopie verschießt 4,5 mm BB Rundkugeln. Angetrieben wird das Modell von CO2-Kartuschen, welche auch die Blowback-Funktion mit Energie versorgen. Am Stand von Gletcher stachen zwei Neuheiten ins Auge, die auf Fans von historischen Waffen abzielen. Mit dem NGT zeigten die New Yorker eine solide anmutende Kopie des russischen Nagant-Revolvers. Anders als das Original verschießt der NGT Stahl-BB’s im Kaliber 4,5 mm. Ebenfalls in diesem Kaliber kommt die zweite Neuheit von Gletcher, die P08. Beide Modelle sollen ab SomV ISIER. de
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