VISIER 06/2022 Leseprobe

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Startschuss | EDITORIAL

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PERFORMANCE

Bite the Bullet

PRÄZISION RASANZ

Als bekennendem Westernfilm-Fan sei mir die Anspielung auf einen Klassiker mit Gene Hackman, Candice Bergen und James Coburn gestattet – der „Biss aufs Geschoss“ bezieht sich hier aber nicht auf eine in dem Film mittels Patronen improvisierte Zahnbehandlung, sondern darauf, mit Blick auf die Munitionspreise die Zähne zusammenzubeißen. Denn diese Preise kennen derzeit nur einen Weg: nach oben. Woran liegt es? Naheliegende Vermutung: Der Russisch-Ukrainische Krieg und der Umstand, dass vom Westen aus eben auch Munition als Hilfslieferung in die Ukraine geschickt wird. Letzteres verhält sich sicherlich so, es bildet aber nicht den Grund für Preisanstieg und Verknappung, beides setzte schon vorher ein. Denn die allseits berühmt-berüchtigten Lieferketten funktionieren auch in dem Feld seit längerer Zeit nicht reibungslos, das ist eine Ursache. Exakt diese Zulieferstörung sorgt auch dafür, dass die Munitionsfirmen nicht auf die Schnelle ihre Herstellung hochfahren können, wenn sich etwa Buntmetalle für Hülsen und Geschossmäntel kaum oder gar nicht heranführen lassen. Dafür spricht zudem, dass es nicht nur bei Fabrikmunition hapert, sondern auch bei allen Wiederlade-Komponenten. Zweite Ursache: der US-Markt. Der saugt im Moment alles an Munition regelrecht auf. Also müsste man dort paradiesische Verhältnisse haben. Äh, nein: Die Nachfrage bei US-Schützenfreunden ergab zwar, dass es sich in Übersee nicht ganz so knapp darstellt wie in der Alten Welt, zeigte aber, dass auch dort die Preise seit einigen Jahren steil nach oben klettern. Einige verwiesen auf die „Ammo Scalper“. Was das denn Feines sei, wollte ich wissen.

Als Antwort gab es den Verweis aufs Internet, wo US-Websites, etwa outsider. com, seit ein, zwei Jahren ein neues Phänomen mit diesem Begriff umschreiben (https://tinyurl.com/ycx44bch). Sprich: „Ammo Scalper“ seien nichts anderes als Spekulanten, die an Munition bunkern, was geht, um erst für künstliche Verknappung und dann für entsprechenden Preisanstieg zu sorgen. Mag sein, ändert aber nichts. Was tun? Wer kann, der kaufe – billiger wird‘s auf absehbare Zeit leider nicht. Wer nun meint, die bei VISIER haben gut reden, dem sei gesagt: Wir müssen ja auch zusehen, wie wir für unsere Tests mit dem Problem zurechtkommen.

NEU

Oh – apropos Geld: Wenn Sie oben den QR-Code scannen, kommen Sie zu den AboAngeboten unseres hauseigenen Webshops, darunter das für VISIER als E-Paper: Zwölfmal VISIER + SWM zuzüglich einer Prämie gibt‘s für nur 55 Euro (siehe Seite 24/25) – auf Dauer sicher weniger als der Preis für 12 Einzelhefte am Kiosk.

Matthias S. Recktenwald Chefredakteur Juni 2022

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Abgabe nur an Erwerbsberechtigte

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INHALT | In dieser Ausgabe

Janz EM, 22 l.r.: Der siebenschüssige KK-Revolver tritt als Präzisionswunder in die Manege. Was er kann und was er mitbringt, das hat VISIER überprüft.

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34 Browning Maral: Test: Gradzügler Composite Nordic Reflex im Kaliber .30-06 Springfield.

66 Remington-Keene-Repetierer: Zur Technik und Geschichte hinter den Repetierbüchsen aus den Vereinigten Staaten zum Ende des 19. Jahrhunderts.

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Neu von CZ: BREN 2 Ms Der tschechische Hersteller bringt einen halbautomatischen Zivilisten in .223 Remington. Der ausführliche Test.

58 Im Test: Kahles Helia 8 x 42 RF Die 2. Generation des Helia-Fernglases.

VISIER hat die Optik mit integriertem Rangefinder ausprobiert.

Walther GSP500:

12 Zindel Raptor 9s/II, 9 mm Luger:

Im Test: zwei neue Sportpistolen aus dem Hause Walther. Lesen Sie jetzt, ob sie die Erwartungen erfüllen können.

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9-mm-Sportler im Test: Was kann die Selbstladepistole auf dem Schießstand?

VISIER hat es ausprobiert.

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In dieser Ausgabe | INHALT Zindel Präzisionswaffen

Test & Technik Zindel Raptor 9s/II, 9 mm:

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9-mm-Sportler im Test, was kann er?

CZ BREN 2 Ms, .223 Rem.

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Die Selbstladebüchse im ausführlichen Test.

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VISIER hat den Waffenhersteller im hessischen Mainhausen besucht.

Was gab es zu entdecken?

News

Walther GSP500, .22 und .32 26

OR: Neue Beretta 92X

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Test: Die zwei neuen Sportpistolen.

SIG Sauer für US-Armee

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Springfield Armory Garrison

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Browning Maral, .30-06

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Die Gradzugrepetierbüchse in der Variante Composite Nordic Reflex.

Weihrauch HW80 SL-K, 4,5 mm 40 Das Luftgewehr mit überarbeitetem Schaft.

Janz EM, .22 l.r.

46

Siebenschüssiger Revolver: Was kann er?

Franchi Horizon, .308 Win.

52

Im Test: Die Version Varmint Black Synthetic.

Kahles Helia 8 x 42 RF

58

Das Fernglas mit integriertem Rangefinder.

Messer: Böker Tiger-Damast 62 Bökers Klappmesser aus Stahl des Panzers.

Sammeln & Selbermachen Remington-Keene-Repetierer 66 Zur Technik und Geschichte hinter den Repetierbüchsen aus den Vereinigten Staaten zum Ende des 19. Jahrhunderts.

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Namen & Nachrichten 100 Jahre Federal

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50. Jubiläum: W.-H. Pflaumer101 Weatherby: Helmut Hofmann 101

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SAINT TORCH

Ständige Rubriken Startschuss

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Leserbriefe

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Leser werben Leser

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Marktseiten

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Termine

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Impressum

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Vorschau

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Geschichte & Geschichten Carl Valentin Heinlein

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Perkussionshinterlader, Freihandstutzen, Zündnadelbüchse: Geschichte eines Büchsenmachers und seiner Konstruktionen.

USB-Powerbank

Recht & Ordnung

Akkupack kann separat als Powerbank benutzt werden

Behördenversagen, 2. Teil

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Amoklauf in Erfurt: Warum schon vor 20 Jahren nicht das Recht das Problem war, sondern seine Durchsetzung.

Hier geht‘s zu all4shooters:

VISIER vor Ort Bunkermuseum

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Bunkermuseum in Wilhelmshaven: VISIER berichtet aus dem zum Museum gewandelten Luftschutzturm.

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TEST & TECHNIK | Selbstladepistole ZPW Raptor 9 mm Luger

Zindel Raptor 9s/II in 9 mm Luger:

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Selbstladepistole ZPW Raptor 9 mm Luger | TEST & TECHNIK

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PW Raptor 9s/II. Nicht gerade einfach zu merken ist die Bezeichnung der neuesten Pistole von Zindel Präzisionswaffen, kurz ZPW, aus Mainhausen bei Frankfurt (Für Bayern: nahe Aschaffenburg). Um so eingängiger ist jedoch die wuchtige Erscheinung der schweren Match-Pistole in 9 x 19 mm.

Timo Zindel hat sich als einer der wenigen Hersteller für Präzisionspistolen auf die Basis der bekannten CZ -Pistolen eingelassen. Genauer, auf das Griffstück der Shadow II, auf das er sein bewährtes 6“-Raptor-Oberteil in 9 mm Luger aufpasst. Die – nicht zuletzt auf Grund ihres hohen Gewichts – bei dynamischen Schützen äußerst beliebte Shadow IIVariante der CZ 75 hat viele Vorteile.

Leider gehört die für Präzisionsschützen wichtige lange Visierlinie und damit die maximale Nutzung der Präzision nicht zu ihren allergrößten Stärken.

Auf der Werkbank: Das montierte Oberteil der 9s/II entspricht den bereits bekannten Waffen von ZPW. Die Verschlüsse werden auf modernen CNC-Bearbeitungszentren aus vollem Werkzeugstahl gefräst, nach dem Aufpassen tenifer-nitriert und QPQ-beschichtet. Dies sorgt für eine sehr hohe Randschichthärte auf dem zähen Grundmaterial und bürgt somit für eine sehr lange Lebensdauer. Die QPQ-Beschichtung dient zusätzlich dem Korrosionsschutz, auch verbessert sie die Gleiteigenschaften des Grundmaterials. Auch die grauschwarze Optik erhält der Verschluss durch diese Behandlung. Das LPA-Visier wie auch das hinterschnittene Scheibenkorn sind perfekt und völlig spielfrei eingepasst. Das 3,3 Millimeter breite Korn sorgt im 3,0 Millimeter breiten Kimmenausschnitt für ein sauberes Visierbild mit noch gut sichtbaren, aber angenehm schmalen Lichthöfen. Der Juni 2022

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Lauf mit dem zugehörigen Bushing (der Mündungsbuchse) kommt teilweise ebenfalls aus hauseigener Fertigung.

Hergestellt wird er aus den 12-FlächenPolygonrohlingen von Lothar Walter mit dem sehr gängigen 9 mm Luger-Drall von 1 : 250 Millimeter. Die Verarbeitung lässt keinen Raum für Beanstandungen, das ist feinste CNC-Arbeit auf höchstem Niveau. Dabei sind die ovalen „Taschen“ an der Außenseite des Laufes, die der Gewichtsersparnis dienen, ein kleines optisches Schmankerl. Der Lauf sitzt vorne im Bushing perfekt, also spielfrei, und verriegelt hinten im Auswurffenster in der Höhe optimal, in der Seite mit nur funktionsgerechtem, minimalem Spiel.

An dieser Stelle sei dazu ausgeführt: Sogenanntes Null-Spiel taugt weniger für enge Gruppen als für häufige Störungen.

Wichtigstes Präzisionsmerkmal einer Sportwaffe ist die während der Zündung stets gleiche Stellung aller korrespondierenden Teile.

Ein langer Weg: Mit knapp 4 Millimetern sehr lang ist der Weg, welchen der Lauf im verriegelten Zustand mit dem Verschluss nach hinten läuft. Dieses Erfolgskonzept hat sich schon bei der berühmten SIG P210 bewährt. So wird auch der Lauf unten in der geschlossenen Steuerkurve geführt. „Oben“ verriegelt er nach dem modernsten Browning-Prinzip, auch Browning III genannt, direkt im Auswurffenster. Dies im Gegensatz zur P210, die mit ihren klassischen Kämmen in den Nuten des Verschlusses verriegelt. Das Oberteil war an der Testwaffe perfekt und nahezu spielfrei auf das Griffstück gepasst. Händisch bewegt, vermittelt der Verschluss ein Gefühl, er liefe wie auf Kugellagern.

Das Griffstück, Stahlguss tschechischer Herkunft, in Verbindung mit dem ZindelOberteil und einer Federführungsstange V ISIER. de

Fotos: Clemens Bolz

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Pistolen in 9 mm Luger stellen in allen SchießsportVerbänden die größte Fraktion dieser ZentralfeuerKaliber. Zindel Präzisionswaffen aus Mainhausen fertigt eine eigene Interpretation dieser beliebten Typen. Was die 9-mm-Raptor kann, steht hier:

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TEST & TECHNIK | Selbstladebüchse Česká zbrojovka BREN 2 Ms

223er Halbautomat von Česká zbrojovka:

Eigenwillig

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Selbstladebüchse Česká zbrojovka BREN 2 Ms | TEST & TECHNIK

Der neue Selbstlader aus Tschechien: Česká zbrojovka lässt dem halbautomatischen 9-mm-Karabiner Skorpion Evo 3 S1 die Büchse BREN 2 Ms folgen. Was leistet der rein halbautomatische Zivilist im Kaliber .223 Remington?

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in moderner Selbstlader in militärischem Stil, mit allem Drum und Dran und doch kein AR-15 – ja gern!

Die tschechische Waffenschmiede in Uherský Brod exportiert bereits seit einigen Jahren halbautomatische BRENGewehre, vor allem in die Vereinigten Staaten. Inzwischen sind die Gasdrucklader des Typs BREN 2 Ms auch in Deutschland zu haben.

Da kommt es her:

eher von einem Spezialisten durchgeführt werden als durch den Privatbesitzer. Das vorliegende Exemplar mit 16,5“-Rohr in .223 Remington stammte vom Gummersbacher CZ-Importeur Albrecht Kind GmbH, und dort konzentriert man sich daher aktuell ganz auf exakt diese Variante der BREN 2 Ms.

Das steckt drin: Das Verschlussgehäuse fertigt CZ aus robustem 7075 T6-Aluminium und auch der Handschutz besteht aus Leichtmetall. Im Inneren arbeitet ein Drehkopfverschluss mit sechs Warzen, angetrieben durch ein Gaskolbensystem mit kurzem Hub. Prinzipiell ähnelt das tschechische Design von Gassystem, Verschlussträger und Verschluss dem vieler anderer moderner Automaten aus aller Herren Länder. Als deren Pate gilt das AR-18 von Armalite aus den 60er Jahren. Das Gassystem lässt sich bei der BREN 2 vor dem Handschutz von Hand in drei Positionen verstellen. Laut Hersteller hat sich da aber ein kleiner Fehler in die Anleitung eingeschlichen: „Bei den bisher gefertigten BREN 2 Ms ist die zweite Position für

Fotos: Sven Hehmann, Marcus Heilscher

Tschechiens Streitkräfte gingen hinsichtlich ihrer Militärgewehre nach dem Zweiten Weltkrieg und auch zu Zeiten des Warschauer Paktes einen Sonderweg, ganz ohne Simonow oder Kalaschnikow. Stattdessen setzte man zunächst auf die Halbautomaten vz.52 und vz.52/57, später abgelöst durch das Sturmgewehr vz.58. Mit dem vz.58 hatten die Tschechen einige Jahre lang das beste Sturmgewehr weltweit – aber das ist lange her.

Eigentlich wollte man die alten Recken aus den 60er Jahren bereits Ende der 1980er durch das CZ 2000 ablösen. Doch dann öffnete sich der Eiserne Vorhang und es fehlte überall an Geld, auch für neue Armeegewehre. Anno 2016 hatten die tschechischen Streitkräfte den Sparstrumpf für ein neues Ordonnanzgewehr gut gefüllt und Česká eská zbrojovka inzwischen eine komplett neue Konstruktion am Start: Das Rennen für die neuen Armeegewehre konnte CZ mit dem modular aufgebauten BREN 2 (CZ 806) für sich entscheiden, im Kaliber 5,56 x 45 mm. Zuvor hatten die tschechischen Streitkräfte bereits ab 2011 in kleineren Mengen das Vorgängermodell CZ 805 (BREN 1) beschafft.

Das vorliegende Selbstladegewehr BREN 2 Ms orientiert sich weitgehend am militärischen Vorbild: Hier freilich als reiner Halbautomat und mit passendem BKA-Feststellungsbescheid aus dem Jahr 2021. Der ermöglicht die Verwendung auch als Sportwaffe – für Jäger stellt der Erwerb des Selbstladers sowieso kein Problem dar. Bei CZ gibt es den zivilen Halbautomaten auch mit kürzeren Läufen sowie im Kaliber 7,62 x 39 mm und theoretisch lässt sich durch den modularen Aufbau auch das Kaliber zwischen 7,62 x 39 mm und .223 Remington tauschen, in Produktion ist das bereits für die BRENs mit kurzen 11“-Rohren. Praktisch braucht es dazu aber den Tausch oder Umbau mehrerer Baugruppen. Das sollte

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TEST & TECHNIK | Zwei Selbstladepistolen Walther GSP500 in .22 l.r. und .32 S & W long WC

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Zwei Selbstladepistolen Walther GSP500 in .22 l.r. und .32 S & W long WC | TEST & TECHNIK

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ch ja, die guten alten Zeiten. Im Jahr 1961 brachte der Ulmer Waffenhersteller Carl Walther mit der OSP im Kaliber .22 short eine Spezialpistole für die Disziplin „Olympische Schnellfeuerpistole“ heraus, die nach und nach der Liebling der weltbesten OSP-Schützen wurde. Das wäre aber eine andere Story. Denn basierend auf der Bauweise der OSP konstruierte sieben Jahre später ein Team um den Ingenieur Georg Zanner das Modell GSP – es brachte Walther auch im kundenstärkeren Bereich Sportpistole die Marktführerschaft.

Das Kürzel steht für „Gebrauchs- und Standardpistole“,, nicht etwa für das oft vermutete „Gebrauchs-Sportpistole“ – das erklärte der schon pensionierte Georg Zanner, als VISIER das Ulmer Werk anlässlich der Premiere der Walther SSP in VISIER 4/2005 besuchte. Die war eigentlich als Nachfolger der GSP konzipiert worden.

Denn mit mehr als 150 000 in einem halben Jahrhundert produzierten GSP-Exemplaren (Seriennummern und Baujahre gab es in VISIER 7/2020) näherte sich die weltweite Erfolgsstory ihrem Ende, weil sich die Technik der Konkurrenzmodelle verbessert und die Ansprüche der Kunden geändert hatten. Auch die Formen für das Gehäuse hatten im Laufe

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der Jahrzehnte gelitten. Sie neu herzustellen, wäre ein höchst kostspieliges Verfahren gewesen, das sich kaum für die noch zu erwartenden Stückzahlen hätte rentieren können. Die Walther SSP indes mit ihrem ungewöhnlichen, von oben einzuschiebenden Mittelmagazin konnte sich bei den Sportschützen nie durchsetzen. Einfache und zuverlässige Funktion sind unverzichtbare Kriterien für eine sportlich nutzbare Selbstladepistole. Der aktuelle Marktführer bei internationalen Wettkämpfen heißt „Pardini SP“ aus Italien, daran konnten auch zahlreiche Marketing- und SponsoringMaßnahmen der Ulmer nicht rütteln.

Zudem gab es bei der SSP das Manko, dass sie nur im Kaliber .22 long rifle zu bekommen war. Zwar wird mit diesen KK-Pistolen sogar olympisch um Medaillen gekämpft, aber ausschließlich bei den Damen. Die Mehrzahl der männlichen Sportpistolenbesitzer startet aber meist im Klein-, oft aber auch im Großkaliber (siehe Kasten). Da bietet sich an, entweder zwei baugleiche und nur im Kaliber unterschiedliche Pistolen zu kaufen. Oder sogar nur ein Wechselsystem, denn die betagte GSP konnte durch Tausch des Laufs mit Laufmantel, des Verschlusses und Magazins zwischen den Kalibern wechseln. Das spart Geld, V ISIER. de

Fotos: Marcus Heilscher, Ulrich Eichstädt. Diagramm: Carl Walther

Die Walther-Sportpistole GSP500 tritt ein schweres Erbe an: Kann das Ulmer Duo in Klein- und Großkaliber punkten und zum neuen Favoriten Zigtausender von Pistolenschützen weltweit werden?

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TEST & TECHNIK | Repetierbüchse Browning Maral Composite Nordic Reflex

Geradezugrepetierer mit Reflexvisierung:

Gut gefedert

Im Angebot von Browning findet sich unter den Geradezugrepetierern auch die Version Reflex Nordic Composite. Ihre Besonderheit: Die Kombination eines Polymer-Schaftes samt verstellbarem Schaftrücken mit einem ab Werk extrem tief montierten Reflexvisier. Taugt das Komplettpaket für die Bewegungsjagd?

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Repetierbüchse Browning Maral Composite Nordic Reflex | TEST & TECHNIK

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ie Geschichte des Unternehmens Browning hätte durchaus Potenzial für einen spannenden PrimeTime-Film. John Moses Browning wird 1855 geboren und wächst als Sohn eines Büchsenmachers nördlich von Salt Lake City auf. Noch bevor er lesen und schreiben kann, weiß er bereits alle Namen und Begrifflichkeiten von Waffenteilen.

Er hat große Freude an Erfindungen und meldet sein erstes Patent mit 23 Jahren an: die J.M. Browning Single Shot Rifle.

Gemeinsam mit seinem Bruder baut er nach dem Tod des Vaters das Geschäft zu einer Büchsenmacherwerkstatt mit sieben Angestellten aus. Schöne Geschichte bis hier, aber auch nichts richtig Besonderes. Nun kommt Captain Zufall mit ins Boot: Ein Vertreter der Firma Winchester wird auf eine Waffe von Browning aufmerksam und erkennt Qualität

und Talent. Er schickt diese Waffe ins Hauptquartier in New Haven. Dort ist man derart begeistert, dass der Geschäftsinhaber den Weg in den Wilden Westen wagt – eine siebentägige Reise, für damalige Verhältnisse sicher schon spannend genug. Winchester und Browning wurden sich handelseinig und machten von nun an gemeinsam gute Geschäfte. An dieser Stelle könnte das Ende kommen „und und sie lebten glücklich und zufrieden und stellten tolle Waffen her bis zum Ende ihrer Tage“. “. Aber weit gefehlt: 1897 interessierte sich der Direktor des belgischen Waffenherstellers Fabrique Nationale (FN) aus Herstal für den neuartigen Verschluss einer 7,65er Pistole von Browning. Er erkannte das Potenzial und sicherte sich eine Herstellungslizenz. Hier wurde der Grundstein für die noch heute bestehende Zusammenarbeit gelegt. 1925 verewigte sich Browning in einem Prototyp für eine Bockdoppelflinte, die B25. Der Techniker leistete Pionierarbeit auf vielen weiteren Gebieten. Er arbeitete hart und blieb sich treu. Im Alter von 71 Jahren starb Browning 1926 an seinem Schreibtisch im Büro in Belgien.

Linientreu: Browning ist in der Fertigung und Neuentwicklungen den Prinzipien von John Moses treu geblieben. Waffen sollen störungsfrei funktionieren und langlebig sein. Ob der Geradezugrepetierer Maral Nordic Reflex da mitspielen kann? Ganz selbstbewusst bewirbt man die Maral-Serie mit den Attributen „schneller, sicherer, ergonomischer“. “. Die Juni 2022

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Die Testwaffe in .30-06 Springfield bringt mit ihrem 51 cm langen Lauf 3,3 Kilo auf die Waage. Alternativ könnte man sich auch für .308 Winchester oder 9,3 x 62 mm entscheiden. Der mattschwarz brünierte Lauf ist gewichtssparend kanneliert. Das kürzere Einsteckmagazin fasst vier Patronen, eine weitere Patrone findet ihren Platz im Lauf. Beim Schaft setzt Browning auf schwarzgrauen Kunststoff. Eine 20 mm starke Gummikappe schließt den Hinterschaft ab. Im Lieferumfang enthalten sind zusätzlich zwei weitere Schaftkappen in den Stärken 12 und 25 mm. Zudem gibt es noch ein fünf Millimeter dickes Zwischenstück. Der Schaftrücken ist in der Höhe verstellbar. Die ohne Werkzeug bedienbare Stellschraube findet sich auf der rechten Seite und ist recht großzügig bemessen. Der Pistolengriff steht steil und bietet anstelle einer Fischhaut graue Einlagen aus Kunststoff. Im Gegensatz zur glatten Schaftoberfl äche sind diese Inlays V ISIER. de

Fotos: Marcus Heilscher, Carola Rathjens

Zunächst misstrauisch beäugt, gewann die Maral schnell die Tester-Herzen: Der von einer Feder unterstützte Verschluss repetiert sich extrem flott.

Maral-Serie umfasst insgesamt sechs unterschiedliche Ausführungen des Geradezugrepetierers sowie zwei Varianten für Linkshänder. Wer sich für eine Waffe mit Holzschaft entscheidet, kann zwischen den Holzklassen 4 und 5 wählen und hat weiterhin die Möglichkeit, aus drei Optionen hinsichtlich der Seitenplatten des Verschlussgehäuses das Passende zu finden. Die nähere Betrachtung der Composite Nordic Reflex soll hier Licht ins Dunkel bringen. Beeindruckend schon beim Auspacken der Waffe die Flut und Fülle an Extras. In dem Kunststoffkoffer hat alles seinen Platz und es wirkt schön aufgeräumt. Es gibt das große Drückjagdmagazin, in dem zehn Patronen Platz haben. Zwei weitere Schaftkappen sind samt Zwischenstück in einem kleinen Kästchen verstaut. Die Montageschiene Nomad Hybrid ist dabei. In einem weiteren kleinen Kästchen findet man die QD-Riemenbügelaufnahmen sowie eine extra Batterie für das Rotpunktvisier und den für die Einstellung nötigen Inbusschlüssel. „Nice to have“, aber in Deutschland als Diebstahlsicherung der Waffe nicht ausreichend ist das mitgelieferte Waffenschloss.

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TEST & TECHNIK | Luftgewehr Weihrauch HW 80 SL-K in 4,5 mm

Weihrauch HW 80 SL-K:

Knicklauf und V o Zur IWA 2022 stellte Weihrauch ein Upgrade seiner Luftgewehr-Reihe HW 80 vor. Das besteht in dem neuen Schaft der Waffe. VISIER konnte schon einmal das neue HW 80 SL in der K-Version in Vollausstattung ausprobieren.

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Luftgewehr Weihrauch HW 80 SL-K in 4,5 mm | TEST & TECHNIK

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eihrauch bietet Luftgewehre mit vier verschiedenen Antriebsarten: Pressluft, Gaskolben und Federkolben mit Unterspannhebel sowie mit Knicklauf. Letzteres System ist jenes des klassischen LGs. Im Gespräch mit weniger waffenaffinen Bekannten zeichnet diese Bauform mit hoher Wahrscheinlichkeit das Bild der Vorstellung einer solchen Waffe. Und hier offeriert der Mellrichstädter Hersteller eine breite Palette an Modellen: Vom Einsteigergewehr HW 30 über den Klassiker HW 35 bis hin zu ausgefalleneren Modellen wie dem HW 98.

Diese Modellpalette hat nun Zuwachs bekommen, genauer: die des Modells HW 80.

Preislich ist das eher im exklusiveren Knicker-Segment zu verorten. Seit der IWA 2022 ergänzen nun die Upgrade-Modelle SL und SL-K die 80er-Linie. Die bie-

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ten einen neuen Schaft, der nicht nur besser aussieht, sondern auch auf den ersten Blick einige Features im Vergleich zum Vorgänger mitbringt. Das HW 80 SL-K in der in Deutschland frei ab 18 Jahren verkäuflichen F-Version konnte sich VISIER schon einmal genauer anschauen:

Das HW 80 SL-K im Detail: Bevor es zum neu designten Schaft aus Buchenholz geht, soll erstmal das schon länger bewährte System des HW 80 im Fokus stehen. Denn auch bei der neuen SL und SL-K-Variante kommt das unverändert zum Einsatz: Wie üblich spannt der Schütze das Gewehr durch Abkippen des Laufes. Der verriegelt bei etwa – ohne den Winkelmesser angelegt zu haben – 250 Grad. Sodann füttert der Schütze das LG mit einem Diabolo

nach Wahl. Dazu wird es einfach in den Lauf eingeführt. Nun, ohne Widerstand, wird das System wieder geschlossen.

Schussbereitschaft besteht dann aber noch nicht. Denn wie viele Modelle aus dem Hause Weihrauch deutet das klickende Einrastgeräusch beim arretierten, abgekippten Lauf nicht nur auf die Ladebereitschaft der Waffe hin. Auch zeigt es die Aktivierung der automatischen Sicherung an, die den Schützen vor einer unbeabsichtigten Schussabgabe schützt. Diese Sicherung sitzt hinten an der linken Seite des Systems. Von dort kann der Schütze sie einfach eindrücken, um das LG in Schussbereitschaft zu versetzen. Das Auslösen des Schusses erfolgt dann über den einstellbaren Abzug. Zur Verstellung dient die gut sichtbare Schraube hinter dem Abzugszüngel. Auf der Vorderseite V ISIER. de

Fotos: Dario Nothnick

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TEST & TECHNIK | Revolver Janz EM .22 l.r.

Janz Kleinkaliber Revolver EM .22 l.r

Die Schießma s KK-Revolver leiden unter der Trennung von Lauf und Patronenlager. KK-Pistolen schießen oft besser, da Lager und Lauf durchgängig gefertigt werden. Beim Revolver müssen die Lager zum Lauf exakt fluchten, was selten bei allen gelingt. Dass es jedoch geht, beweist der siebenschüssige Janz EM in .22 l.r..

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Revolver Janz EM .22 l.r. | TEST & TECHNIK

Fotos: Marcus Heilscher

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s dauerte einige Zeit, bis auch die ältesten Teile der umfangreichen VISIER-Archive durchforstet waren.

Ergebnis: Noch nie hatten die Streukreise eines Sportrevolvers mit 20 zum Teil sehr unterschiedlichen Laborierungen auf 25 Meter Distanz immer innerhalb der Zehn (50 Millimeter Durchmesser) gelegen. Kleinkaliber hin oder her, der Janz KK-Revolver EM .22 l.r. nimmt mit diesem Ergebnis den Spitzenplatz aller jemals in VISIER getesteten Sportrevolver ein. Leider folgt schon gleich die schlechte Nachricht: Mit einem mittleren vierstelligen Betrag nimmt der kleinkalibrige Janz auch einen – wenn auch durchaus verdienten – Spitzenplatz beim Kaufpreis ein. Wer also glaubt, mittels der, im Verhältnis zu den Kalibern .357 Magnum oder .38 Special, noch relativ günstigen KK-Patrone die

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GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Büchsen von Carl Valentin Heinlein

Heinlein: Perkussionshinterlader, Freihandstutzen, Zündnadelbüchse:

Der vergess e Unterhebelmechanik und Zündnadelsystem – geht das? Klar, wenn man Carl Valentin Heinlein heißt, zu den bekanntesten Büchsenmachern seiner Region gehört und als solcher auch ein Hinterladegewehr vorstellt, dessen Verriegelungsprinzip sich in ähnlicher Form bei heute noch genutzten Gewehrmodellen findet: Ein Blick auf den Mann und seine Konstruktionen.

Der Firmenschriftzug von C. V. Heinlein aus Bamberg, hier in Gold eingelegt auf seinem Perkussionshinterlader.

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er sich mit Bayern beschäftigt, kann als Auswärtiger in ein sehr großes Fettnäpfchen treten. Aus Unkenntnis spricht er von Franken als Bayern oder Bayern als Franken. Beides kommt nicht gut an. Dabei haben sie viel gemeinsam, Bayern und Franken. Beide brauen ausgezeichnete Biere, sind für ihre Feste bekannt und jeder hat mindestens einen zu seinen Lebzeiten berühmten Büchsenmacher. Die Bayern die Dynastie der Kuchenreuter aus Regensburg. Die Franken haben Carl Valen-

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Büchsen von Carl Valentin Heinlein | GESCHICHTE & GESCHICHTEN

tin Heinlein aus Bamberg. Anders als die mehrere Generationen umfassende Familie der Kuchenreuter ist er heute aber weithin vergessen – das heißt, das war er bis zu dem Moment, an dem Dieter Ockert für Waffen-Lachenmeier in Ettlingen Fotos eines von Heinlein ersonnenen und gebauten Zündnadelgewehrs erstellte und damit die Fachwelt auf den alten Meister aufmerksam machte. Denn diese Konstruktion wich durch ihre Mechanik völlig vom für Zündnadelmodelle Gewohnten ab. Zudem bot sie eine Verriegelung, wie man sie heute vor allem mit amerikanischen Repetierern in Verbindung bringt. Das machte neugierig und löste eine Recherche aus – und die ergab, was Heinlein noch an Erstaunlichem ersonnen und warum er zu Lebzeiten so hohes Ansehen genossen hatte.

Der Meister:

Zum 50. Jubiläum gab es zu C.V. Heinlein einen Artikel in der Zeitung „Fränkische Allgemeine“.

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Carl Valentin Heinlein wurde am 4. November 1812 in Kronach als zweiter Sohn eines Bäckermeisters geboren.

Sein sechs Jahre älterer Bruder Johann schlug die kirchliche Laufbahn ein und brachte es bis zum Domkapitular von Bamberg. Auch Carl interessierte sich nicht für die Bäckerzunft. Er wollte mit Metall arbeiten und erlernte die Berufe des Büchsenmachers und Graveurs. Ein kluger Entschluss, denn der väterliche Betrieb ging in Konkurs. Da arbeitete Carl schon bei seinem Schwiegervater, Büchsenmacher Adam Waas in Bamberg.

Im August 1835 übernahm der 22-jährige Büchsenmacher- und Graveurmeister das Geschäft, mit dem er sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitete. Als erste Folge davon bat man ihn Ende der V ISIER. de

Fotos/Illustrationen: Dieter Ockert, Stadtmuseum und Stadtarchiv Bamberg, Stadtarchiv Kronach und Bayerische Staatsbibliothek

s ene Meister

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VOR ORT | Bunkermuseum Wilhelmshaven

Luftschutzturm als Museum:

Über 16 Ecken musst du gehen Groß, kalt, grau, mit der Stimmung einer Grabesstätte. So stellen sich viele Bunker vor. Doch diese Schutzbauten können mehr sein. In Wilhelmshaven steht ein solcher Koloss überirdisch. In seinem Inneren befindet sich mehr, als es der äußere Eindruck vermittelt. VISIER war für Sie vor Ort.

Uhrzeiten sind angegeben. Am besten setzt man sich aber vorher per Telefon in Verbindung.

Holger Hiebner, die gute Seele des Museums, neben einem Splitterschutz.

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Mittlerweile ist der Hauptbunker – fertiggestellt 1940 – ein Baudenkmal und lockt zahlreiche Besucher an, auch solche tierischer Natur.

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Bunkermuseum Wilhelmshaven | VOR ORT Maximal 1500 Personen sollten hier bei einem feindlichen Luftangriff Schutz finden können – in der Regel drängten sich aber immer viel mehr Menschen schutzsuchend zusammen. Insgesamt verfügt dieser Turm mit dem Namen „Norderneylager“ über acht Ebenen. Alles erst einmal nackte Zahlen und wenig spektakulär, aber wer sich die Zeit nimmt und zur Adresse Minsener Oog 1A fährt, der wird schnell feststellen, dass es hier mehr gibt als nur diesen großen Betonklotz.

Herzliches Willkommen: So war es auch, als ich dort mehr oder weniger zufällig vorbeikam. Schon die markante Form dieses Hochbunkers (Bunker sind eben nicht nur immer in der Erde) zeigte mir, dass es sich hier um eine Hinterlassenschaft des Zweiten Weltkrieges handelte. Dazu kamen dann die „Ein-Mann-Bunker“ im Vordergrund des großen Turms. Wobei diese allge-

meine Bezeichnung in die Irre führt.

Hierbei handelt es sich um Splitterschutzeinrichtungen, die keiner Bombe standhalten würden. In jedem Fall war die Neugier geweckt, die Telefonnummer schnell recherchiert und der Kontakt zu Holger Hiebner, dem ehrenamtlichen „Bunkerältesten“, hergestellt, der sogleich vor Ort sagte: „Ich bin der Holger“. Er begrüßte mich dann auch auf das Freundlichste an dieser historischen Stätte: „Herzlich Willkommen zur Bunkertour in Wilhelmshaven. Statt nach unten, werden wir aber nun nach oben gehen“, sagte Holger, als es durch die Tür in das Innere des Gemäuers ging. Und damit öffnete sich eine Welt, die aus mehr als nur Beton besteht. „Ab 1940 bis zum Kriegsende 1945 diente dieser Bunker Wehrmachtangehörigen und Zivilisten als sicherer Schutzraum vor den britischen und amerikanischen Luftangriffen, die diese auf Wilhelmshaven

Fotos: Alexander Losert

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unker – zugegeben in der heutigen Zeit ein schwieriges Thema, aber brandaktuell. Und man sollte nicht glauben, wo noch überall in Deutschland Bunkeranlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges existieren. Wikipedia definiert so: „Als Bunker werden schützende Bauwerke bezeichnet, die die Insassen oder die Umgebung vor direkter Gefährdung bewahren. Hierzu gehören die direkte Einwirkung von Waffen, der Schutz von Personen vor Gefahrstoffen beziehungsweise die Eindämmung von Gefahrstoffen. Ihre Schutzwirkung wird in verschiedenen Schutzklassen klassifiziert“. Einen ganz besonderen Bunker, der noch dazu ein Museum beherbergt, findet sich in Wilhelmshaven. Genauer gesagt: der Marine-Luftschutzturm Nordwerft in Wilhelmshaven-Heppens. Dabei handelt es sich um einen Sechzehneck-Luftschutzturm, den die Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven 1939/40 errichten ließ.

„Historischer Ort“ – besser als auf diesem Schild lässt sich das Bunkermuseum kaum beschreiben.

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