VISIER-Special 107 Leseprobe

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Ausgabe

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. r . l 2 2 . e g n a R L on g Neuer Spor tT r end

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Long Range .22 l.r.

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Euro € 9,90 Schweiz Österreich: Niederlande: Luxemburg: Belgien:

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Medienpartner

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chsen ü b r ie t e p e R g n u t a ■ Kaufber der a ll e z in E d n u r e r ■ Tests Repetie allistik ■ Innen- und Außenb gen a t n o M d n u e r h o r ■ Zielfern ■ Zubehör und Regeln nen o r t a -P K K n o v g n u ■ Herstell 05.12.22 09:05

CZ 457 MDT CHASSIS Ein Sportmodell mit einem attraktiven Duraluminium-Gehäuse der renommierten Marke MDT. Der kannelierte Lauf mit Patronenlager in Match-Qualität ist mit einer Mündungsbremse ausgestattet; der Schaft verfügt über eine höhenverstellbare Schaftbacke. Mit Hilfe der vier mitgelieferten Schaftkappen-Abstandshalter lässt sich der LOP verändern.

Und die Picatinny-Schiene mit 25 MOA Vorneigung ermöglicht ein einfaches Einschießen des Zielfernrohrs auch auf größere Entfernungen.

KLEINKALIBERGEWEHRE CZ 457

CZ 457 LRP BLACK Eine neue Version dieses beliebten Modells für präzises Schießen auf große Entfernungen. Es verfügt über einen dickwandigen und kannelierten, kaltgeschmiedeten 20-Zoll-Lauf, ein Patronenlager in Match-Qualität und eine wirkungsvolle Mündungsbremse. Alle wichtigen Funktionen des schwarzen Schaftes im Target-Stil sind einstellbar.

Eine Picatinny-Schiene mit 25 MOA Vorneigung ermöglicht das einfache Einschießen des Zielfernrohrs.

Nähere Informationen erhalten Sie bei FRANKONIA – unter frankonia.de und im gut sortierten Fachhandel.

Für Waffen gilt: Abgabe nur an Inhaber einer gültigen Erwerbserlaubnis.Bitte gültige Erwerbsberechtigung mit Personen NWR ID und WBK NWR ID einsenden. Bitte beachten Sie die Versandkosten In den AGB.

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INTRO

Im Kleinen wie im Großen Wenn die Amerikaner schon auf halblang machen, dann werden wir auch hierzulande aufmerksam. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann man zwar mit Gewehren fast unbegrenzt weit schießen. Aber dieses Freizeitvergnügen geht mit Großkaliberpatronen gehörig ins Geld. Zudem sind krisenbedingt auch Munitionskomponenten momentan knapp und daher teuer. So begann man in den USA, mit Kleinkaliber auf (verhältnismäßig) weite Distanzen zu zielen.

Das geht ebenso gut, die Ballistik ist herausfordernd, und Wind ist Wind.

In Europa gibt es zum einen noch weniger lange Schießstände, aber jede Menge Kleinkaliber. Als die VISIERAutoren Pascal Conter und Christopher Hocke für das Mai-Heft 2022 erstmals über die brandneue RWSPatrone R Plus Long Range berichteten, zugleich erste Trainings und Wettkämpfe auf 100, 200 oder 300 m stattfanden und sich Kontakte in andere EU-Nachbarländer entwickelten, da entstand die Idee für ein komplettes Special rund um das Long Range-Schießen mit KK-Gewehren. Zigtausend leere Patronenhülsen später und um einige Erfahrungen reicher legen beide Autoren ihre Beiträge in kompakter Form vor.

Nach der Bestandsaufnahme, was eigentlich Long Range mit Großkaliber vom Weitschießen mit 22er Munition unterscheidet, folgen Testberichte von typischen KK-Repetierern und eine Marktübersicht der momentan in Deutschland erhältlichen Büchsen, wobei das Konzept der drei Preisklassen Einstieg (unter 1000 Euro), Mittelpreis (bis 2500 Euro) und Premium im weiteren

IMPRESSUM VISIER - DAS INTERNATIONALE WAFFEN-MAGAZIN VERLAGS-/REDAKTIONSANSCHRIFT: BURGBERGWEG 1, 56377 NASSAU E-MAIL-ADRESSE: TELEFON: INTERNET:

VISIER@VISIER.DE +49 (0) 2604 94 464-0 WWW.ALL4SHOOTERS.COM

GESCHÄFTSFÜHRER: Dirk Schönfeld LEITER DES REDAKTIONELLEN BEIRATS: Matthias S. Recktenwald (MSR) CHEFREDAKTEUR: Hamza Malalla (HM), verantwortlich gemäß rheinland-pfälzischem Pressegesetz REDAKTION: Ulrich Eichstädt (UE), Dario Nothnick (DNo), Robert Riegel (RR), Redaktionsassistenz: Natalia Dupper (ND), Durchwahl: -20.

LAYOUT & PRODUKTION: Marc Bauer (ltd.), Thomas Jason Wieger, Thomas Scharhag ANZEIGENVERKAUF: Leitung Peter Hoffmann +49 (0) 221 94 19 88 92, E-Mail: peter.hoffmann@vsmedien.de

Ulrich Eichstädt

ANZEIGENABWICKLUNG: Rajaa Lamdarder-Sobotta +49 (0) 2604 94 464-15, E-Mail: rajaa.sobotta@vsmedien.de ANZEIGENSATZ: Markus Kimmel, Lahnstein

Verlauf des Hefts beibehalten wird.

Die Grundlagen der Innen- und Außenballistik helfen beim Verständnis der besonderen Eigenschaften von Kleinkaliber-Patronen, was ja auch bereits zur Neuentwicklung von Geschossen geführt hat. Manche Dinge in diesem Special, etwa das Absägen eines Laufs, um das Beschleunigen der Projektile zu messen oder detaillierte Messreihen von 50 bis 300 Meter gab es bisher kaum. Neben Gewehren und Munition werden aber auch geeignete Zielfernrohre, die passenden Montagen mit Vorneigung und das notwendige Zubehör vorgestellt. Eher ein Experiment dagegen waren die Tests mit SchalldämpferWaffen – lesen Sie selbst, was wir herausfanden.

Kurzum: KK-Long Range liegt offenbar im Trend. Die VISIER-Redaktion wird diesen frischen Wind auf deutschen Schießständen weiter begleiten. Jede Bereicherung der Disziplinen-Palette führt auch neue, junge, aktive Sportler heran. Gut so!

TECHNISCHE HERSTELLUNG: VS Medien GmbH DRUCK: ADV SCHODER, Augsburger Druck und Verlagshaus GmbH, Aindlinger Straße 17-19, D-86167 Augsburg, Tel.: +49 (0) 821 79 04-216 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 26 LESERSERVICE: VS Medien GmbH, Burgbergweg 1, D-56377 Nassau, Telefon: +49 (0) 2604 94 464-0, E-Mail: vertrieb@vsmedien.de LESERSERVICE SCHWEIZ: VS Medien GmbH, Burgbergweg 1, D-56377 Nassau, Telefon: +49 (0) 2604 94 464-0, E-Mail: vertrieb@vsmedien.de VERTRIEB ZUM HANDEL: DMV DER MEDIENVERTRIEB GmbH & Co. KG, Meßberg 1, 20086 Hamburg, Deutschland, Telefon: +49 (0) 40 30 19 18 00.

VISIER erscheint monatlich jeweils am letzten Mittwoch des Vormonats. Preis des Einzelheftes: 6,90 Euro inkl. MwSt. VISIER SPECIAL erscheint viermal im Jahr. Der Preis des Einzelheftes: 9,90 Euro inkl. MwSt. Im Festbezug: 9,90 Euro bei kostenfreier Anlieferung.

ISBN: 978-3-944196-50-3, ISSN: 0948-0528 BANKVERBINDUNG: Commerzbank AG, Koblenz, IBAN DE 61 5708 0070 0603 6284 00, BIC DRESDEFF570 Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages infolge Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.

Copyright VS Medien GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildbeiträge wird keine Haftung übernommen. Mit Überlassung des Manuskriptes überträgt der Autor (Bild/ Text) dem Verlag das Recht der urheberrechtlichen Nutzung.

Veröffentlichung gemäß § 9 Absatz 4 des Landesmediengesetzes vom 4. Februar 2005: Wirtschaftlich beteiligte Gesellschafter mit einem Anteil von mehr als 5 v. 100% des Kapitals der VS Medien GmbH ist die RWS GmbH, Kronacher Straße 63, 90765 Fürth (100%).

ERSCHEINUNGSTERMIN: Dezember 2022

Ulrich Eichstädt Redakteur VISIER | SPECIAL 107-2022

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TITELFOTO: Marcus Heilscher, Oliver Seliger, Carola Rathjens

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INHALT

20 36 Für KK-Long Range geeignete Repetierer sind nicht leicht zu finden – wir stellen die wichtigsten Modelle mit allen Daten vor.

Wie gut sind Olympia-Einzellader auf Distanzen jenseits von 50 Meter? Test der Anschütz 54.30 gegen ein Walther KK 500.

42 KK-Long Range mit langen Läufen? Um die ideale Lauflänge zu finden, musste ein Ruger-Lauf Stück für Stück gekürzt werden.

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Tests für jeden Geldbeutel: Mit diesen fünf Repetierbüchsen wurden mehr als 14 000 Patronen abgefeuert.

Worauf sollten Sie achten, wenn Sie Long Range schießen wollen?

Auf dem Titelfoto noch als Vorab-Schachtel, präsentiert sich die brandneue RWS-Patrone R Plus Long Range jetzt in diesem Design. Wie sie gefertigt wird und in die Schachtel kommt, erfahren Sie in dieser Reportage.

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30 Test: Von Bergara kommt der Repetierer B 14 R Steel, ein preiswertes Modell, das zudem auch Long Range-tauglich ist.

68 Trend für die Zukunft?

Wir wollten herausfinden, ob Schalldämpfer die Leistung bei KK-Gewehren verbessern.

Neugierig?

VISIER | SPECIAL 107-2022

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INHALT

Was ist KK-Long Range?

Innenballistik

Relativ weit

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Mit KK-Patronen und ZF auf 300 Meter.

Kurz und gut?

Schalldämpfer 42

Gedämpfte Erwartungen

68

KK-Long Range mit Schalldämpfer? VISIER testete in der Praxis, was es bringt.

Wie beeinfl usst die Laufl änge die Geschosse, wieviel Lauf ist ideal?

Vergleichstests 12

Test von fünf Repetierbüchsen in den drei Preisklassen Einstieg, Mittelpreis und Premium: • CZ 457 Long Range Precision • Savage B 22 Precision • Ruger Precision Rimfire Rifle • Ruger American Rimfire LR Target • Ultimatum Deuce

Das Trainer-Modell

An die frische Luft

Schützen-Hilfe

76

Sandsack, Zweibein oder Benchrest-Stativ: Worauf sollten Sie beim Kauf achten?

Montagen, Zielfernrohre 30

36

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Die kompletten Schießergebnisse der fünf Repetierer auf 100, 200 und 300 Meter.

Marktübersicht Qual der Wahl

50

Patronen-Herstellung

Match-Einzellader: Anschütz 54.30 gegen Walther KK 500 – Vorteile, Nachteile.

Das Kleingedruckte

Zubehör

Schießtests bis 300 Meter: Wie ändern sich die Ergebnisse bei Indoor- und Outdoor-Schießständen?

Test: Das Bergara-Gewehr B14 R Steel als kostengünstiges Einsteigermodell.

Die Königsklasse

Aussenballistik

Montage-Anleitung

56

Welches Zielfernrohr sollte es für KK-Long Range sein, und welche Montage?

ZF-Kaufberatung

62

Große Tabelle: Die wichtigsten Zielfernrohre für KK-Long Range, wieder in allen drei Preisklassen.

80

Wie werden KK-Patronen hergestellt? Ein Blick hinter die Kulissen bei RWS.

Anhang Adressen und Verbände

94

Wer hilft wo weiter, wenn nach dem Lesen der Tatendrang folgt?

Disziplinen Probe-Schießen

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Insider-Kenntnisse

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Konkrete Regeln für KK-Long Range gibt es noch nicht, aber die Verbände testen.

Hier geht‘s zu all4shooters:

Fotos: Anschütz, Pascal Conter, Marcus Heilscher, Christopher Hocke, RWS

Fünf Richtige

Die besten Kleinkaliber-Repetierbüchsen für KK-Long Range, nach Preisklassen.

Die Autoren: Pascal Conter (l.), Experte für Waffen, Schalldämpfer und Munition, passionierter Jäger und Wiederlader, Sportschütze.

Christopher Hocke (r.), Sachverständiger und Berater für Munition und Ballistik, erfahrener Gewehrschütze.

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“KK LONG RANGE” - WAS IST DAS?

Neuer Trend, neuer Spaß

Relativ weit E

in ordentlicher Deutscher braucht seine Regeln. Beim „Kleinkaliber Long Range“ wäre er da aktuell verkehrt, zumindest zum Redaktionsschluss dieses VISIER-Specials. Exakter formuliert gibt es noch keine einheitlichen Regeln für diesen dennoch (oder darum?) rasch populärer werdenden Sport. Was bislang schon möglich ist, erfahren Sie ab Seite 64. Die Grundidee steht zumindest: Die traditionelle Distanz zur olympischen, auf 50 Meter stehenden Papierscheibe wird aufgelöst, und es geht nach und nach in die Schießstand-Bereiche, die bislang den großkalibrigen Long Range-Schützen vorbehalten waren. Warum dies? Aus Kostengründen und weil tausende möglicherweise geeigneter KK-Gewehre in den Tresoren auf neue Einsätze warten.

Auch weil viele Erkenntnisse aus dem

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“KK LONG RANGE” - WAS IST DAS?

Die Amerikaner mögen die ersten gewesen sein, die schon seit Jahren mangels Wiederladekomponenten oder gar fertiger Großkaliber-Munition auf KK wechselten, was zudem nur einen Bruchteil kostet. Geld sparen ist ja kein Grund, den man schamhaft verheimlichen müsste – bei KK-Long Range sollte aber hervorgehoben werden, dass es auch mordsmäßig Spaß macht. Denn die Herausforderungen an die Technik und den bedienenden Menschen sind hoch, und so etwas reizt Sportschützen jeden Alters und Geschlechts nun einmal besonders. Fast jeden Monat kommen Starter aus ganz Deutschland zu den Wochenendtrainings- und Wettkampftagen des VISIER | SPECIAL 107-2022

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Eine Vorserien-Schachtel der neuen RWS R Plus Long Range, die besondere HeckForm der Geschosse ist gut erkennbar. Darüber: So gelangt die RWS R Plus Long Range in den Handel. Ganz oben: Auf 300 Meter erkennt man die Größenverhältnisse der Ziele, die man im Zielfernrohr „weit entfernt“ vermutet.

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Fotos: Ulrich Eichstädt, Oliver Seliger, RWS GmbH

Weitschießen (VISIER brachte dazu schon mehrere Sonderhefte) auch auf kürzere Entfernungen anwendbar sind.

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INNENBALLISTIK UND LAUFLÄNGE

Innenballistik: Geschossverhalten und Einfluss der Lauflänge

Kurz und gut?

Durch einen Kühlschmierstoff wird beim Abschneiden auch die Qualität der Schnittfläche verbessert.

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uch der Schuss auf weiteste Distanzen fängt im Patronenlager der jeweiligen Waffe an. Nach der mechanischen Anzündeinleitung durch den Schlagbolzen durchläuft das Geschoss eine Reihe von innenballistischen Vorgängen, bevor es auf die lange Reise Richtung Ziel gehen kann. Zuvor aber sollte sich der ambitionierte Schütze ein paar Gedanken machen. GrundsätzVISIER | SPECIAL 107-2022

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lich kommen für „Kleinkaliber Kleinkaliber Long Range““ zwei Anwenderkreise in Betracht: Für die einen ist der kostengünstige Einstieg in das Weitschießen mit der Langwaffe mangels verfüg- und nutzbarer Schießstände der einzige Weg, auch auf Distanzen von nur 200 oder 300 m „Long Long Range““ zu betreiben. Die andere Gruppe sind bereits erfahrene Long RangeSchützen aus dem Großkaliberbereich, VISIER | SPECIAL 107-2022

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für die der KK-Weitschuss ein günstiges Training darstellt. Vor allem die zweite Gruppe hat aufgrund der Erfahrung im Großkaliber gewisse Vorstellungen, was eine Laborierung im Hinblick auf weite Distanzen mitbringen muss.

Das Geschoss muss schnell und gleichzeitig aber auch im jeweiligen Kaliber möglichst schwer sein, natürlich nicht

zu vergessen mit einem geringen Luftwiderstand. Schnelle Geschosse benötigen eine kürzere Flugzeit zum Ziel, haben somit eine gestrecktere Flugbahn, was geringe Verstellwege am Zielfernrohr bedeutet. Sie sind auch kürzer störenden Einflüssen wie Wind ausgesetzt.

Technisch sind diese Aussagen richtig, doch schnell sind die Geschosse meist nur dann, wenn sie im jeweiligen Kaliber V ISIER. de

Fotos: Pascal Conter, Christopher Hocke, Stephan Lange

INNENBALLISTIK UND LAUFLÄNGE

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AUSSENBALLISTIK

Der OutdoorSchießtest:

An die frische L

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ach dem umfangreichen Test mit fünf Long Range-Repetieren aller Segmente und einer Vielzahl von unterschiedlichen Laborierungen unter idealen Indoor-Bedingungen wollten die Tester herausfinden, wie sich die Ballistik der Randfeuerpatrone im Außenbereich verhält. Dazu wurde mit der in diesem Special vorgestellten CZ 457 LRP ein Outdoor-Versuch auf den Entfernungen von 100, 200 und 300 Meter durchge-

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führt, um die Ergebnisse mit dem IndoorBeschuss unter gleichbleibenden Vorgaben zu vergleichen. Zunächst muss erwähnt werden, dass beim Außenbeschuss die meteorologischen Bedingungen am Schießtag einen erheblichen Einfluss auf die Schussleistung haben.

Ein konventionelles .22 l.r.-Geschoss wiegt gerade einmal 2,59 Gramm und ist somit relativ anfällig gegenüber Wind.

Ein weiterer signifikanter Einfluss auf die

Windanfälligkeit ist die Geschossgeschwindigkeit und somit auch die Flugzeit des Geschosses. Die Geschwindigkeit und damit verbunden auch die Energie fällt natürlich mit zunehmender Schussentfernung stark ab. Der Geschossabfall je Distanz ist ebenfalls eine wichtige Größe beim Long Range-Schießen. Üblicherweise besteht die Möglichkeit, den Geschossabfall mittels Ballistik-Programmen oder Apps, wie VISIER | SPECIAL 107-2022

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AUSSENBALLISTIK

beispielsweise StrelokPro, je Laborierung und Waffe zu berechnen. Eine weitere Möglichkeit, die Geschossflugbahn inklusive der für die Kombination aus Waffe und Munition geltenden Klicktabelle zu berechnen, bietet das Rechnergebundene Programm QuickTarget. Soll es aber eine mobile Lösung sein, die allen Witterungsverhältnissen trotzt, bietet der Hersteller Kestrel mit dem Modell 5700 ein sehr gutes Paket an. Mit VISIER | SPECIAL 107-2022

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Zu erwähnen bleibt jedoch, dass die Windgeschwindigkeit und -Richtung nur am Abschusspunkt bestimmt werden kann. Eine mögliche Richtungsänderung des Windes oder Änderung der Windstärke zwischen Abschussort und Ziel kann durch das Kestrel natürlich nicht erfasst werden. Nichtsdestotrotz ist das Gerät sehr hilfreich, vor allem beim Long Range-Schießen im Outdoor-Bereich. Weitaus genauer ist in diesem Fall aber immer noch der Radarbeschuss, da dort die Daten nicht berechnet, sondern gemessen werden. Bei einer Radarmessung wird der physikalische Effekt, der Doppler Effekt genutzt. Hierzu werden elektromagnetische Wellen kurzer Wellenlänge kontrolliert abgestrahlt, die vom Geschossheck reflektiert werden. Die reflektierten Wellen werden vom Messgerät wieder empfangen und ausgewertet.

Anhand der dann gemessenen Frequenzänderung der Wellen kann eine Geschossgeschwindigkeit gemessen und die Lage des Geschosses im Raum zurückgeschlossen werden. Dies bedeutet, dass bei der Radarmessung sowohl die Geschwindigkeit des Geschosses auf dem Weg ins Ziel als auch die Position des Geschosses im Raum kontinuierlich, also für jede Entfernung auswertbar, in sehr kleinen Schritten erfasst wird.

Das Ergebnis einer solchen Messung ist demzufolge der kontinuierliche Geschwindigkeitsverlauf, der Geschossabfall und die Drift des Geschosses – somit eine komplette mathematische Beschreibung der Flugbahn des Geschosses. Die Tester hatten die Möglichkeit, im Vorfeld des Outdoor-Beschusses eine solche Radarmessung unter idealen Bedingungen durchzuführen. Hierbei wurde besonders auf die speziell für das

Long Range-Schießen entwickelte Laborierung RWS R Plus Long Range Wert gelegt. Diese soll laut Herstellerangaben durch das höhere Geschossgewicht und die höhere Mündungsgeschwindigkeit besonders auf weitere Distanzen punkten. Die spezielle Heckform soll zudem einen Einfluss auf die Windanfälligkeit des Geschosses haben und diese minimieren. Diese neue, optimierte Munitionssorte wurde im Versuch gegen eine konventionelle Laborierung des Premiumsegments, die RWS R50 geschossen und bis zu einer Distanz von 450 Meter ausgewertet. Die Auswertung des Radarbeschusses ergab, dass die optimierte Laborierung RWS R Plus Long Range auf 300 Meter Distanz 36 cm weniger Geschossabfall aufzeigte als die konventionelle RWS R50. Vergleicht man nun die mittels Radarbeschuss ermittelte Flugbahn der RWS R Plus Long Range mit den mittels StrelokPro errechneten Werten, fällt auf, dass die Differenz des Geschossabfalls bis 200 Meter in einem akzeptablen Rahmen liegt. Bei 200 Meter liegt das Berechnungsprogramm gerade mal 7 cm zu tief. Auf 300 Meter Entfernung liegt die Differenz zwischen der tatsächlichen Ermittlung zur Berechnung aber bereits bei 25 Zentimetern.

Als Fazit kann hier geschlossen werden, dass Ballistikprogramme wie etwa StrelokPro ein hilfreiches Tool beim Einschießen auf verschiedenen Entfernungen sind. Das Feintuning muss jedoch beim scharfen Schuss gemacht werden, da dies vom Zusammenspiel zwischen Waffe und Laborierung abhängt und nicht einfach berechnet werden kann. Zu erwähnen bleibt an dieser Stelle ebenfalls, dass beim KK-Long Range die Geschossflugzeiten gegenüber einer herkömmlichen Zentralfeuerpatrone für Long Range, etwa einer 6,5 Creedmoor, relativ lang sind. Beispielsweise benötigt das Geschoss der RWS R50 ganze 1,1 Sekunden, um die Strecke von 300 Meter zurückzulegen. Diese lange Flugzeit bietet den herrschenden äußeren Einflüssen wie dem Wind ebenfalls eine längere Angriffszeit und somit eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Drifts.

An dieser Stelle bleibt noch zu erwähnen, dass der totale Geschossabfall ab V ISIER. de

Foto: Pascal Conter, Christopher Hocke

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diesem Gerät sind neben den üblichen ballistischen Berechnungen auch Messungen möglich. Damit kann die zum Schießzeitpunkt aktuelle Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, barometrischer Druck, Höhe über Meeresspiegel, Windgeschwindigkeit und Windrichtung gemessen werden. Diese Messdaten werden dann vom Gerät automatisch als Grundlage für die ballistischen Berechnungen verwendet.

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MONTAGEN UND ZIELFERNROHRE

Das Zielfernrohr und die Montage dazu: wie geht‘s am besten?

Montage a

Die günstigen Athlon-Zielfernrohre bieten gute optische Leistung. Das Midas Tac 6 - 24 x 50 liegt bei einem UVP von 999 Euro. Darunter eine verstellbare EraTac-Montage. Das Gewehr ist ein Ruger-Repetierer Long Range Target.

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MONTAGEN UND ZIELFERNROHRE

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st die Auswahl für eine zum Kleinkaliber-Long Range geeignete Waffe gefallen, steht mit dem Zielfernrohr die nächste Entscheidung ins Haus. Die Auswahl für den Long Range-Bereich ist bedeutend größer als bei den Waffen.

Im Gegensatz zum Großkaliber-Weitschuss wird bei den Randzündern die Optik vermutlich als größter finanzieller Posten anstehen. Es ist problemlos möglich, für das Zielfernrohr den zweioder gar dreifachen Preis der Büchse, die beispielsweise mit 1500 Euro im mittleren Preissegment liegt, zu investieren. Die Tabelle auf Seite 62 gibt einen Überblick an entsprechenden Ziel-

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hilfen. Voraussetzung, um in die Tabelle aufgenommen zu werden, war eine mindestens 16-fache Vergrößerung und ein Vertikal- oder Höhenverstellbereich von 60 MOA oder 175 cm. Wie auch bei der Übersicht zu den Kleinkaliberbüchsen wurden die Zielfernrohre in die Preissegmente Einstieg, Mittelklasse und Premium unterteilt. So ergibt sich bereits bei dieser kurzen Übersicht eine Preisspanne zwischen 458 Euro für ein Nikko Stirling mit 4 - 16-facher Vergrößerung und stolzen 5280 Euro für ein Schmidt & Bender 5 - 45 x 56 PM II HP. Und dies sind natürlich noch nicht die Grenzen nach oben und unten. Eine Ver-

Welcher Verstellbereich ist notwendig, eventuell gepaart mit einer Vorneigung in der Schiene oder Montage (in diesem Fall bis 400 Meter)? Zunächst muss dafür bekannt sein, welchen Geschossabfall die Optik und Montage überhaupt kompensieren muss. Dafür sollen zwei Beispiele als Rechengrundlage dienen, zu denen hochgenaue Radardaten vorliegen. Die erste Laborierung ist die RWS R 50 mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 331 m/s und einem Geschossgewicht von 40 gr (2,59 g). Die zweite Laborierung ist die neue RWS R Plus LR mit einer v 0 von 355 m/s bei einem Gewicht von 43 gr (2,79 g). Der Versatz zwischen Laufachse und Zielfernrohrachse beträgt 50 mm. Wird in beiden Fällen die Waffe auf 100 Meter Fleck angeschossen, so beträgt der Geschossabfall auf die 200-Meter-Distanz bei der R 50 bereits 117 cm, auf 300 Meter 384 cm und auf 400 m ganze 841 Zentimeter. Aufgrund der höheren Masse und höheren Abgangsgeschwindigkeit fallen die Werte mit 106 cm, 347 cm und 755 cm bei der R Plus LR geringer aus.

Danach muss überprüft werden, welchen Entfernungsbereich das auserkorene Zielfernrohr ohne Vorneigung abdecken kann. Dafür muss die Kombination aus Waffe, Zielfernrohr und Laborierung zunächst auf 100 Meter Distanz Fleck eingeschossen werden.

Ist dies der Fall, wird nun der Höhenverstellturm bis zum Anschlag nach oben gedreht. Die Klicks werden dabei gezählt und notiert. Das gleiche wird von der Ausgangsstellung nun bis zum unteren Anschlag durchgeführt und die Klicks notiert. In der Theorie sollte bei V ISIER. de

Foto: Pascal Conter, Christopher Hocke, Marcus Heilscher, Leupold, Voere

e anleitung

größerung von Minimum 16-fach mag für die relativ kurze Entfernung bis 300 m für manchen übertrieben klingen. Allerdings hinterlassen die Kleinkaliberprojektile nur ein etwa 5,5 mm kleines Loch auf der Scheibe. Möchte man, vor allem auf die größeren Distanzen, die Einschläge auf der Scheibe mit dem Zielfernrohr beobachten, kommt man selbst mit der 16-fachen Vergrößerung schnell an die Grenzen. Generell ist anzuraten, eine möglichst hohe Vergrößerung und einen großzügigen Vertikalverstellbereich zu wählen.

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DISZIPLINEN

Volles Haus beim DSB: Schon 2005 starteten Gewehrschützen mit KK und Zielfernrohr beim Carl Zeiss-Cup.

Regelwerke

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DISZIPLINEN

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eitschießen mit KleinkaliberRandfeuerpatronen ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Daher wundert es nicht, dass bislang nur wenige Verbände über eigene Disziplinen nachgedacht haben. Das ansonsten strenge Waffengesetz, nach dem neue Disziplinen beim Bundesverwaltungsamt genehmigt werden müssen (was turnusmäßig nur einmal im Jahr erfolgt), erlaubt aber, dass die anerkannten Verbände zunächst einmal frei ausprobieren dürfen: Mit welchen Waffen kann man auf welche Distanzen schießen, wie groß könnten die Papierscheiben oder andere Ziele aus Stahl oder Kunststoff sein, damit die noch zu genehmigende Disziplin anspruchsvoll genug wird und andererseits wegen unerreichbar schwieriger Aufgaben die Teilnehmer nicht die Lust verlieren?

1861 gegründet, 1,3 Mio Mitglieder, 20 Landesverbände, die olympische und nicht-olympische Disziplinen schießen.

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Die Deutsche Schießsport Union unternahm Ende November eigene Long-RangeVersuche in Philippsburg – hier auf 200 Meter, bei 300 m störten die Hochblenden.

führen. Per Stichwortsuche „Zielfernrohr“ (nur ein Beispiel) stößt man dort etwa auf das „Präzisionsgewehr .22 l.r. mit Zielfernrohr“ beim Sächsischen Schützenbund, wo liegend aufgelegt auf 50, 100 und 300 Meter geschossen wird.

Ringscheiben mit jeweils fünf Schüssen beschossen werden, die Anzahl der Probeschüsse in der vorgegebenen Zeit ist beliebig. Geschossen wird sitzend aufgelegt vom Schießtisch mit Zweibein, Benchrestaufl age oder Sandsack. Die Waffe muss aus der Schulter geschossen, der Abzug mit dem Finger betätigt werden. Obwohl auf 100 Meter noch nicht wirklich ein Long Range-Feeling aufkommt, sind die Präzisionsanforderungen mit einer 19 mm großen Zehn an Waffe, Munition und Schütze doch schon recht anspruchsvoll. Bei einem Versuchsschießen Ende November 2022 experimentierten einige DSU-Mitglieder in Philippsburg, was jenseits der 100 m geht. Für das Schießen auf 300 Meter waren jedoch die Hochblenden zu niedrig, sodass nur bis 200 Meter erfolgreich getestet werden konnte.

Die Deutsche Schießsport Union, kurz DSU, führt unter der Kurzbezeichnung „LPER 3“ die Disziplin Zielfernrohrgewehr Präzision 100 m KK. Obwohl im üblichen Sprachgebrauch unter KK in der Regel die .22 l.r. verstanden wird, sind hier auch Randfeuerkaliber wie .17 Mach2, .17 HMR und .22 WMR zugelassen. Das 100 Meter entfernt stehende Ziel kann dabei mit Einzellader- und Repetierbüchsen in einer Wertungsklasse und mit beliebiger Schäftung beschossen werden. Beschossen wird die „50 m-ZF-Scheibe“.

Diese hat sechs Ziele in Form von Ringscheiben.

Die 10 hat einen Durchmesser von 19 mm, die Innenzehn von 9 mm, jeder weitere Ring eine Breite von 6 mm und entspricht somit ungefähr Die DSU: 1975 gegründet, dem Geschosskaliber. In heute 18 000 Mitglieder 30 Minuten müssen vier in 445 Vereinen.

DSU-Präsident Frank Neis, der selbst aktiv beim Testlauf mitschoß, möchte aufgrund des Mangels geeigneter Stände für 300 m zunächst einmal 100 und 200 Meter als Distanz in das V ISIER. de

Fotos: Ulrich Eichstädt, Christopher Hocke, Robert Riegel

Ausgerechnet der sonst als behäbig geltende Deutsche Schützenbund hat seit bereits fast 20 Jahren eine ZielfernrohrDisziplin auf zumindest 100 Meter im bundesweiten Programm, es gab sogar die Chance, Deutscher Meister zu werden. Entstanden aus dem zunächst vom Optikhersteller gesponserten „CarlZeiss-Cup“, starten die Teilnehmer grundsätzlich stehend, die Zielfernrohre dürfen maximal 12-fache Vergrößerung aufweisen. Der DSB kombinierte damit die noch aus den Scheibengewehr-Zeiten des 19. Jahrhunderts stammende 100-Meter-Disziplin stehend mit einer ZF-Visierung. Fündig wird man auf der Suche nach DSB-Disziplinen mit KK und Zielfernrohr vor allem bei den 20 Landesverbänden, bei denen viele eigene Disziplinen in der „Liste B“ auf-

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SCHALLDÄMPFER FÜR KK-PATRONEN

Würden Schalldämpfer bei KK die Leistungen verbessern?

Gedämpfte E r O

bwohl es Schalldämpfer seit weit über 100 Jahren gibt, ist der jagdliche Einsatz in Deutschland erst seit 2015 erlaubt. Bis auf wenige Jäger, die Schalldämpfer von Auslandsjagden her kannten, wurde die Dämpfungsleistung von Schalldämpfern meist völlig überschätzt, Hollywood tat sein Übriges. Es wundert daher nicht, dass dem Schalldämpfer, nicht nur bei Behörden, sondern auch bei Jägern und Sportschützen, der Ruf des Verbotenen, des

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Werkzeugs von Geheimagenten, Meuchelmördern und Wilderern anhaftete.

Oft wurde und wird behauptet, dass Schalldämpfer bis zur Freigabe im Jahre 2015 verboten waren. Nein, die Flüstertüten waren nicht verboten, sondern sie sind waffenrechtlich den dazugehörigen Waffen gleichgestellt und somit erlaubnispflichtig. Die einzige Ausnahme bilden Dämpfer für Druckluftwaffen mit einer Maximalenergie von 7,5 Joule.

Aufgrund fehlender Erfahrungen und

somit falscher Einschätzung zur Leistungsfähigkeit wurden Schalldämpfer (kurz SD) bis 2015 daher nur in den seltensten Fällen von den Behörden genehmigt. Unter dem Aspekt des Arbeitsschutzes, genauer der Lärm- und Vibrat ionsarbeitsschutzverordnung, wurden sie vor rund sieben Jahren zuerst im Bundesland Bayern für die Jagd freigegeben. Und zwar nicht nur für den staatlich angestellten Förster oder Berufsjäger, sondern nach entsprechenVISIER | SPECIAL 107-2022

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SCHALLDÄMPFER FÜR KK-PATRONEN

Für die Versuche verwendeten die Tester eine Savage B22 Precision mit MDT Aluminium Chassis, an der Mündung findet sich ein ½ x 28 UNEF-Gewinde.

dem Antrag für alle Jäger. Die übrigen Bundesländer zogen mehr oder weniger schnell nach. Im Jahre 2022 sind in allen Bundesländern Schalldämpfer für Zentralfeuerpatronen zur Jagd zugelassen.

Durch die fl ächendeckende Verbreitung und Verwendung im jagdlichen Einsatz hat sich der Schalldämpfer als nützliches, technisches Gerät etabliert und seinen schlechten Ruf weitestgehend verloren. Allerdings ist (wichtig für dieVISIER | SPECIAL 107-2022

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ses KK-Special) nach den Bundes- und Landesjagdgesetzen der Einsatz von Schalldämpfern nur für Waffen mit Zentralfeuermunition zugelassen. Die Verwendung auf Waffen, die Randfeuermunition, wie etwa .17 HMR, .22 l.r. und .22 WMR verschießen, ist nach den Jagdgesetzen untersagt. Dabei liegen die SDVorteile bei Zentralfeuerpatronen klar auf der Hand. Der sogenannte Spitzenschalldruckpegel, technisch mit LCpeak abgekürzt, welcher durch das schlagarti-

ge Entspannen der unter hohem Druck stehenden Pulvergase an der Mündung entsteht, wird deutlich reduziert. Die technische Dämpfungsgrenze ist jedoch der Geschossknall bei überschallschnellen Geschossen, da sich dieser nicht dämpfen lässt. Dieser Wert liegt je nach Kaliber und Geschossform bei etwa 130 bis 135 dB(C) in einem Meter Abstand zur Mündung. Moderne SD erreichen eine Schallpegelreduzierung von 25 bis 30 Dezibel und können damit den in der V ISIER. de

Fotos: Pascal Conter, Christopher Hocke

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Die richtige Stütze entscheidet:

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eim Long Range-Schießen kommt es neben der passenden Konfiguration aus Schusswaffe, Munition und Optik auf eine passende Aufl age an, um präzise und vor allem reproduzierbare Streukreise schießen zu können. In diesem Segment gibt es bisher kaum Zubehör, was speziell für das KK-Schießen entwickelt wurde: Hier muss der Schütze auf die altbewährte Ausrüstung aus dem Zentralfeuerbereich zurückgreifen.

Preisklassen an. Im Einsteigerbereich ist eine Kombination aus Vorder- und Hinterschaftsaufl age in Form von zwei Sandsäcken schon ab etwa 60 Euro erhältlich. Ist bessere Verarbeitungsqualität gewünscht, bietet Protektor (etwa bei Henke) Geeignetes an. Diese sind aus Leder und Nylon gefertigt und mit dicker Bodensohle. Solche hochwertigen Aufl agen liegen bei etwa 85 Euro, nur für die Hinterschaftaufl age.

Die einfachste und kostengünstige Möglichkeit, die Waffe sicher und stabil in Richtung Ziel auszurichten, sind zwei konventionelle Sandsäcke, einer im Bereich Vorderschaft und einer am Hinterschaft. Der Markt bietet hier eine Vielzahl an Produkten in diversen

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung eines Zweibeins. Analog der Sandsäcke werden auch hier Produkte in allen Preislagen angeboten. Der Vorteil eines Zweibeins besteht darin, dass die Aufl age fest an der Waffe montiert ist – man kann sie also nicht daVISIER | SPECIAL 107-2022

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heim vergessen. Die Befestigung an der Waffe kann im einfachsten Fall direkt über den normalerweise vorhandenen Riemenbügelösen erfolgen. Je nach konstruktiver Gestaltung des Vorderschaftes der Waffe kann aber auch bei den meisten Herstellern zwischen Picatinny, M-LOK oder Keymod-Adaptern ausgewählt werden. Eine besondere Art der Waffenbefestigung bietet der britische Hersteller Spartan Precision Equipment in den Modellreihen Javelin Lite, Pro Hunt und ProHunt Tac mit einer Magnetbefestigung an.

Durch die gefederte Teleskopbauweise der meisten Zweibeine kann die Höhe entweder in konstruktiv festgelegten Abständen mittels Rastung oder stufenVISIER | SPECIAL 107-2022

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Zumindest nach BDS-Regeln dürfen Zweibein-Beine maximal 40 cm weit auseinander stehen. Wie beim Bear Bipod hier, nach Kundenwunsch gebaut (Info: René Braun, 0172 / 2780039) – vorn am Lauf ein Bear-Barrel Tuner, der die LaufSchwingungen beeinflussen und so die Präzision verbessern soll.

„Hasenohr“-Hinterschaftauflage von Protektor, mit schwerer Bodenplatte.

los eingestellt werden. Zur Sicherung der eingestellten Höhe dient in der Regel eine Klemmschraube. Der Markt bietet ebenfalls, je nach Bedarf, verschiedene Höhen an, etwa der amerikanische Hersteller Harris mit seiner für das Benchrest optimierten BR-Serie in den Höhen 6 bis 9 Zoll (152 - 228 mm) und 9 bis 13 Zoll (228 - 330 mm). Moderne Zweibeine sind in diversen Ausführungen erhältlich, je nach Gusto. Zum Beispiel kann gewählt werden zwischen einem festen Zweibein oder einem mit Drehgelenk. Das Drehgelenk bietet die Möglichkeit, eine unebene Unterlage wie etwa gewachsenen Grund einfach und schnell über das Schwenken der Waffe auszugleichen. Die Schränkung lässt sich mittels Klemmschraube fixieren.

Die möglichen Schwenkbereiche variieren von Hersteller zu Hersteller. Bei den Produkten des deutschen Herstellers Fortmeier mit den Modellen H 171, H 184 und H 210 hat der Kunde die Wahl, ob der Drehpunkt des Zweibeins über oder unter der Seelenachse des Laufes liegt. Dies ermöglicht zum Beispiel eine Montage des Zweibeins auf der Oberseite des Handschutzes mittels Picatinnyoder VersaPod-Adapter. Das gleiche Modell kann aber auch traditionell unter dem Schaft angebracht werden. Der Unterschied zwischen den genannten Modellen liegt bei Fortmeier lediglich in der verstellbaren Beinlänge. So liegt der Einstellbereich des H 171 zwischen 170 und 210 mm. Die Fortmeier-Produkte sind mit einem Preis von 225 Euro V ISIER. de

Fotos: Marcus Heilscher, Pascal Conter, Christopher Hocke

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HERSTELLUNG KK-PATRONEN

Die Produktion von Randfeuermunition bei RWS in Fürth:

InsiderKenntnisse I

m Vorfeld des großen KK-Munitionsvergleichs (siehe Seite 12 und 86) wurde VISIER ein exklusiver Einblick in die KK-Patronenproduktion bei RWS gewährt. Die Fürther Munitionsschmiede RUAG Ammotec, die nun unter RWS firmiert, hat die Fertigung der Kleinkalibermunition geographisch auf zwei Standorte aufgeteilt. Das Werk in Sulzbach-Rosenberg produziert lediglich die Bleigeschosse und die Slugs für die Kleinkalibermunition. Im Hauptwerk Fürth findet der Großteil der Produktion statt. Hier werden die Hülsen und die Satzmasse für die Anzündung sowie teilweise auch Geschosse produziert, die

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Patronen laboriert und nach den Vorgaben der C.I.P. und eigenen, strengen Schussleistungsanforderungen beschossen und verkaufsfertig verpackt.

Generell wird bei der Herstellung von KK-Patronen zwischen zwei Produktionsverfahren unterschieden. Beim ersten Verfahren werden fertige Geschosse beim Laborieren gesetzt. Dabei wird die Laborieranlage mit fertigen Projektilen bestückt. Beim zweiten Verfahren werden die Geschosse beim Laborieren auf der gleichen Maschine final in Form gebracht und im Anschluss gesetzt. Beim letztgenannten Herstellungsprozess

wird die Maschine mit einer GeschossVorstufe, dem sogenannten „Slug“ bestückt. Dabei handelt es sich um eine Art graphitierten Bleizylinder, der in etwa den Durchmesser und die Länge des finalen Geschosses hat. Die Fürther setzen beide Fertigungsverfahren für KK-Patronen ein. Bei der konventionellen Geschossherstellung werden Bleibarren im Produktionswerk angeliefert und im ersten Schritt der Geschossproduktion eingeschmolzen. Beim verwendeten Blei handelt es sich um eine Legierung aus Blei, Zink und einem Prozent Antimon. Das zulegierte Antimon ist in der Bleilegierung für die finale VISIER | SPECIAL 107-2022

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HERSTELLUNG KK-PATRONEN

Mit einer Gänsefeder werden Reste der Zündsatzmasse entfernt. Sie ist antistatisch, übt nur geringen Druck aus und es bleiben keine Zündsatzreste an ihr haften.

Vom Messingblechband zur Hülse: In sieben Stanz- und Tiefziehschritten wird die Hülse von der Ronde bis hin zum Napf geformt. Erst in der letzten von sieben Stufen wird der fertige Napf für die weitere Verarbeitung abgetrennt.

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lität dem entsprechenden Patronentyp zugeordnet. Nur Geschosse der besten Qualität finden Eingang in die Premiumpatronen. Je nach Laborierung, also dem Munitionstyp, werden zum Teil auch fertige Geschosse nach dem Pressen in einem Bad elektrolytisch verkupfert.

Bei dem Vorgang des Verkupferns wird eine dünne Schicht Kupfer auf das Bleigeschoss aufgetragen. Dieser Prozess kommt vor allem bei HV-Laborierungen zum Einsatz. Die Mantelschicht aus Kupfer ermöglicht eine bessere Übertragung der durch die Geschossbeschleunigung und den zur Stabilisierung des Geschosses nötigen Drall verursachte

Rotation entstehenden Leistenkräfte am Geschoss und verhindert ein sogenanntes „Durchrutschen“. Somit sind höhere Geschossgeschwindigkeiten als bei reinen Bleigeschossen möglich.

Eine weitere Komponente der Randfeuermunition ist die Hülse. Anders als bei einer Zentralfeuerhülse, die über eine Zündglocke und ein Anzündhütchen verfügt, ist die Anzündung bei Randfeuermunition Bestandteil der Hülse und befindet sich je nach Einbringverfahren entweder umlaufend im Rand oder am gesamten Hülsenboden. Das Ausgangsprodukt der Hülsenfertigung ist ein V ISIER. de

Fotos: Andreas Kurth/RWS

Härte des Bleis und somit für die Geschosshärte maßgebend. Der im Anschluss an das Schmelzen stranggepresste Bleidraht hat in etwa Kaliberdurchmesser. Der nächste Produktionsschritt besteht im exakten Ablängen des Drahtes, um das Gewicht des Geschosses zu erhalten. Die dabei entstehenden „Vorpresslinge“ werden in einer dafür konstruierten, zweiteiligen Matrize in einem Umformprozess auf die jeweilige Geschossform gepresst. Die Geschosse werden werkzeugbezogen bis zur Laborierung getrennt gehalten. Jedes Werkzeug wird über seinen Lebenszyklus überwacht und die Geschossqua-

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