VISIER-Special 115 Leseprobe

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Flinten Vol. III

IMPRESSUM

VISIER – DAS INTERNATIONALE WAFFEN-MAGAZIN

VERLAGS-/REDAKTIONSANSCHRIFT: BURGBERGWEG 1, 56377 NASSAU

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AUFSICHTSRATSVORSITZENDER: Carlo Alberto Gussalli Beretta

GESCHÄFTSFÜHRER: Dirk Schönfeld

LEITER DES REDAKTIONELLEN BEIRATS: Matthias S. Recktenwald (MSR)

CHEFREDAKTEUR: Hamza Malalla (HM), verantwortlich gemäß rheinland-pfälzischem Pressegesetz

REDAKTION: Robert Riegel (RR), Redaktionsassistenz: Natalia Dupper (ND), Durchwahl: -20.

LAYOUT & PRODUKTION: Markus Kimmel / Kimmel Creative, Lahnstein, Fernando Monasterio / mongra k, Wiesbaden

FREIE AUTOREN DIESER AUSGABE: Frank Flumm, Thomas Höfs

ANZEIGENVERKAUF: Leitung Peter Hoffmann +49 (0) 221 94 19 88 92, E-Mail: peter.hoffmann@vsmedien.de

ANZEIGENABWICKLUNG: Rajaa Lamdarder-Sobotta +49 (0) 2604 94 464-15, E-Mail: rajaa.sobotta@vsmedien.de

Das Autoren-Team dieses Specials

Dieses Sonderheft basiert auf den Testberichten und langjährigen Erfahrungswerten von zwei Flintenschützen aus der Praxis. Beide VISIER-Autoren sind begeisterte Sportschützen und beide mischen in ihren jeweiligen Wettkampfdisziplinen seit vielen Jahren erfolgreich ganz weit vorne mit.

Thomas Höfs ist seit mehreren Jahren sehr erfolgreich im Trap unterwegs. Sein besonderes Merkmal, er schießt aus dem Rollstuhl. In seiner Disziplin, dem Para-Trap, zählt er mittlerweile zur Weltspitze, national wie international. Zu seinen Erfolgen zählen der Vize-WeltmeisterTitel 2024, zwei silberne Medaillen bei Welt-Cups und diverse Medaillen. Bei internationalen Grand Prix erzielte er weitere nennenswerte Siege. Sein Fazit zu dieser Sonderausgabe: „ Es hat unheimlich Spaß gemacht, die unterschiedlichen Waffen auf dem Stand zu testen. Eine tolle Aufgabe und eine Erkenntnis bleibt aus all den Tests, der Flintensport ist ein tolles Hobby “.

Frank Flumm ist seit 23 Jahren im Dynamischen Flintensport aktiv. Beim BDMP (Bund der Militär- und Polizeischützen) kann er auf unzählige Landes- und mehrere DM-Titel zurückblicken und war lange Zeit als Lehrbeauftragter Sportliche Flinte im Landesverband B-W tätig. Seit 2023 ist er auch in der DSU aktiv und konnte auch hier bereits mehrere DM- und Vizemeister-Titel gewinnen, sowohl in der Klasse Senior 2 als auch „ Over All “. Er setzt auf eine Benelli Nova und auf eine Beretta A391 Xtrema2, beide in 12/89 und mit Red Dot von Holosun. Lieblingsdisziplinen: RF/SF3 im BDMP und LF1 in der DSU, bei denen jeweils auch auf 50 m Distanz geschossen wird.

ANZEIGENSATZ: Markus Kimmel / Kimmel Creative, Lahnstein

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VISIER erscheint monatlich jeweils am letzten Freitag des Vormonats. Preis des Einzelheftes: 6,90 Euro inkl. MwSt.

VISIER SPECIAL erscheint viermal im Jahr.

Der Preis des Einzelheftes: 9,90 Euro inkl. MwSt. Im Festbezug: 9,90 Euro, bei kostenfreier Anlieferung. ISBN: 978-3-944196-58-9, ISSN: 0948-0528

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ERSCHEINUNGSTERMIN: 20. Dezember 2024

FOTOS TITEL UND INTRO: Frank Flumm, Thomas Höfs, Marcus Heilscher

Flintendrillinge müssen keine seltenen und kostbaren Büchsenmacher-Einzelstücke sein. Akkar produziert einen günstigen Dreiläufer.

Der Rückstoßlader Quake Combat Tactical des türkischen Herstellers Typhoon mit ab Werk mehrfach verstellbarem Hinterschaft und Ghost Ring-Visierung.

MCB-Technik, so der Name des Unternehmens, das einen neuen Kompensator speziell für Flinten entwickelt hat.

Red Dots waren früher noch die Domäne der „Open Class“. Heute gehören sie bei vielen Flinten zum guten Ton – ein Überblick aus der Praxis.

Die Browning B525 Composite beweist, dass ein robuster Polymer-Schaft auch an einer hochwertigen Bockflinte seinen praktischen Wert hat.

Bildnachweis: Marcus Heilscher, Frank Flumm, Jörg Rothweiler, Thomas Höfs, Savage Arms

Einführung

Aus allen Rohren 6

Das sind die Trends rund um die Flinte und da wären mehrere ausgewählte neue Modelle, auf die sich die Redaktion im kommenden Jahr freut.

Waffen

Typhoon Quake

Combat Tactical 10

Der halbautomatische 12/76er Gasdrucklader mit verstellbarem Schaft.

Istanbul Silah

Impala Plus 16

Ursprünglich ein Rückstoßlader für die Jagd, hier als knallbuntes Sportmodell.

Typhoon Epsilon

TDP 12 22

Ein Vorderschaft-Repetierer in12/76, bereits ab Werk „Optics Ready“.

Beretta SL2 28

Berettas brandneues Flaggschiff unter den sportlichen Bock inten im Test.

Beretta Super Luxus

Flinten 34

Pietro Beretta Selection – ein Name, der auch für in höchster Vollkommenheit gefertigte Flinten-Unikate steht.

Browning B525 Composite 36

Der Name ist Programm, Brownings Neuling mit Polymer-Schaft.

Krieghoff K-80 Sporting 42

Made in Germany: der Erzfeind aller Wurfscheiben im Praxis-Check.

Benelli 828 U Sport 48

Sie ist anders als die anderen – und hier ganz auf Wettkampf getrimmt.

Derya Meriva MR-100 54

So schlägt sich die preisgünstige Jagd-Bock inte im Einsatz.

Yildiz Pro Spezial 60

Der Name ist hierzulande kaum bekannt – zu Unrecht: Edle Flinten müssen nicht das Konto sprengen.

Brenner BF20 Supersport 66

Kann viel, kostet wenig: Mit Brenners Sportversion auf dem Trap-Stand.

Drilling Akkar Mammut 70

Ein Drilling, da denkt man doch sofort an Lodenmantel und Sepplhut. Doch der hier ist anders.

Dynamische

Flintendisziplinen DSU 76

VISIER-Autor Frank Flumm schreibt durchaus persönlich gefärbt über die dynamischen Flintensparte der DSU.

Re exvisierungen und Montagen 82

„Oben ohne“ kommt bei Flinten für dynamische Disziplinen immer mehr aus der Mode: Praxis-Tipps rund um Optiken.

Comp made in Germany 90

MCB-Technik heißt das Untenehmen, das einen wirksamen Kompensator speziell für Flinten neu entwickelt hat.

Anhang

Rund um die Flinte 94

Ansprechpartner und Adressen.

Hier geht‘s zu all4shooters:

Neue Flinten 2024/25:

DAus allen Rohren

er aktuelle Trend im Bereich Flinte geht klar in Richtung Modularität und Anpassbarkeit an den Schützen gleich „ out of the Box “. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um Flinten für den Sport, Polizei und Heimverteidigung oder für Jäger handelt: Schäftungen, Visiereinrichtungen und oft auch die Abzugssysteme müssen schnell und unkompliziert an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden können.

Die meisten Modellvarianten der Renegauge kommen in nüchternem Grau-Anthrazit oder gleich in aktuellen Camo-Mustern. Nur die dynamische Wettkampfversion Competition setzt äußerlich auf feuerrote Akzente.

Die Redakteure und Autoren haben für dieses VISIER-Special gleich mehrere in diesem Jahr neu auf dem deutschen (und teilweise auch internationalen) Markt erhältlichen Flinten ausführlich für Sie getestet. Aber da kommt noch mehr: Nachfolgend sollen einige interessante Glattläufer kurz vorgestellt werden, die ebenfalls neu auf dem deutschen Markt sind – oder ihn hoffentlich schon bald erreichen werden.

Savage Renegauge:

Seit ihrem US-Debüt vor vier Jahren sorgt der Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss der Waffenschmiede Savage Arms in den USA für Furore. Das renommierte Magazin „Guns & Ammo“ kürte die neue Baureihe zur Flinte des Jahres 2020. Ein Jahr später erhielt die Renegauge von der National Ri e Association (NRA) den „ Golden Bullseye Award “ und auch 2023 bedachte die „Shooting Illustrated“ Sava-

ges Halbautomaten in der Version „ Security “ mit dem begehrten Golden Bullseye Award. Das ist eine Menge Lorbeer für eine Modellreihe auf einem hart umkämpften Markt und der Hersteller selbst äußerte sich dementsprechend, als Savage die Renegauge vor vier Jahren auf Kiel legte – der hauseigene Selbstlader müsse mehr zu bieten haben, als einfach nur ein weiterer unter vielen Flinten mit Gasdruck-System zu sein. In Konzept und Ausstattung ist die US-Flinte tatsächlich auf dem neuesten Stand. Das GasdruckSystem DRIV (Dual Regulating Inline Valve) arbeitet mit zwei Ventilen, um nicht nur den Verschlusszyklus und das Auswerfen der abgefeuerten Hülsen so gleichmäßig wie möglich zu halten. Es funktioniert auch mit allen gängigen Munitionssorten von schwach geladenen Sportpatronen mit leichter Vorlage bis hin zu MagnumPatronen. Verstellt werden muss dafür nichts, das DRIV-System leitet für den Repetiervorgang überschüssiges Gas automatisch aus der Waffe aus. Der Hinterschaft ist über Shims, Schaftkappen und Schaftrücken individuell anpassbar, die Bedienhebel und Ladeöffnung ab Werk extra großzügig bemessen. Tarngemusterte Jagdversionen bieten eine Beschichtung mittels Cerakote, bei den „ grauen “ Modellen schützt eine widerstandfähige Nitrierung („ Melonite “) den Lauf vor Kratzern und Korrosion. Wie steht es um die Lieferbarkeit? Aktuell hat der Mellrichstädter Savage-Importeur Helmut Hofmann drei von vier Renegauge-Modellen direkt lieferbar und

grundsätzlich sind alle vier von Savage gefertigten Renegauge-Varianten im Lieferprogramm. Die handliche Security-Version geht noch in diesem Jahr in den VISIER-Test.

Webley & Scott:

Die Anfänge von Webley & Scott reichen weit über 200 Jahre zurück. Aktuell hat die Marke neben Druckluftwaffen auch diverse Flinten im Repertoire, meist handelt es sich um Kipplauf-Waffen von der schlichten einläu gen Rascal bis hin zu Quer inten mit nach traditioneller Art buntgehärteter Basküle, aber mit der Serie 812 hat man auch einen Selbstlader im

Programm. Die größte Auswahl haben Jäger und Schützen bei den diversen Bock inten der 900er Baureihe, hier gibt es reichlich Auswahl von der einfachen Jagd inte bis hinauf zum Wettkampfmodell Pro Comp Wood mit futuristischem, vielfach verstellbarem Metall-Hinterschaft, bei dem nur noch der Pistolengriff und die Wangenau age aus Nussbaum gefertigt werden. Diverse Modelle von Webley & Scott sind aktuell bei Leader Trading GmbH lieferbar, die Ankunft der Trapversion 900 XS Competition in der Redaktion verpasste dieses Special nur um wenige Tage, der Test erscheint in der Januar-Ausgabe 2025 von VISIER.

Die XS Competition gehört zu den sportlich orientierten Spielarten aus der umfangreichen 900er Serie von Doppelflinten der Marke

Fotos: Marcus Heilscher, Savage, Smith & Wesson, Beretta, Browning
Mangels vollautomatischer Version und der Länge der Hülsen sollte die M & P12 vor den Augen des BKA Gnade finden, trotz martialischem Gewand und Bullpup-Bauweise.
Webley & Scott.

Taktischer Gasdrucklader in 12/76:

Uche wir

m Missverständnissen vorzubeugen: Der Titel dieses Artikels hat nichts Politik zu tun, sondern bezieht sich einzig und allein auf die mögliche Farbe der Taktik-Flinte aus dem Hause Typhoon. Optisch orientiert sich die Quake Combat Tactical an der bei Militär und Polizeibehörden bestens bewährten Benelli M4. Auch das Gasdruckladesystem mit Drehkopfverschluss erinnert an das berühmte Vorbild. Aber kann die mit 879 Euro sehr günstig eingepreiste Typhoon mit der Benelli M4 mithalten? Zunächst zum Selbstladesystem der Quake Combat: Dieses ist durchaus erwähnenswert, denn wir nden hier bereits das vierte eigenständige Selbstladesystem bei vier getesteten Typhoon-Selbstlade inten. Vier Selbstlader mit vier un-

terschiedlichen Systemen von ein und demselben Hersteller? Wo ist denn da der Sinn und wie sieht das aus?

Nun, die Sport-Flinte Typhoon Phoenix TDS12 Pro Puma (VISIER 10/2024) ist ein Rückstoßlader mit Drehkopfverschluss, die unkonventionelle Sierra 12 (VISIER 11/2024) ein Bullpup-Gasdrucklader mit Schwenkriegelverschluss, die modern auftretende Phoenix FPX Pro (VISIER Special 115) ein „ normaler “ Gasdrucklader mit Schwenkriegelverschluss und die hier vorliegende Quake Combat Tactical ein Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss. Das klingt bezüglich Konstruktion und Produktion schon sehr aufwendig und das ist es auch. Aber keine Sorge, Typhoon scheint dies alles sehr gut im Griff

zu haben. Zumindest gab es bisher noch keine Klagen bezüglich der Funktion und der Zuverlässigkeit von Typhoon-Flinten. Ganz im Gegenteil: Die Flinten des türkischen Herstellers gehören üblicherweise zu den funktionssichersten Selbstladern auf dem Markt. Wer sich wundert, dass die im Test beschriebene Quake Combat als Tactical Black bezeichnet wird, obwohl er auf einigen Bildern eine grüne Flinte sieht, der staunt völlig zu Recht. Wir hatten tatsächlich zwei verschiedene Flinten im Test. Warum? Nun, wenn ein Importeur in kürzester Zeit gleich fünf Flinten zu Testzwecken zur Verfügung stellt, muss er von der Qualität seiner Produkte schon sehr überzeugt sein. Trotzdem kann natürlich immer mal etwas schiefgehen und diesmal war das

Foto: Marcus Heilscher, Frank Flumm

Rückstoßlader im Kaliber 12/76:

Männer, die

Sombreros tragen

Dschon gemacht haben “. Überraschung! Die Redaktion hatte exakt die gleiche Idee und man war sich schnell einig, dass auch die Bilder auf dem Schießstand entsprechend „ mexikanisch “ aussehen sollten. Natürlich haben die Tester im Vorfeld diskutiert, ob man in Anbetracht der aktuellen Diskussionen über kulturelle Aneignung so einen Artikel machen kann. Antwort: Nein, man muss es sogar. Denn wenn man das Thema kulturelle Aneignung wirklich ernst nehmen und konsequent umsetzen würde, dann müsste man auch den Oktoberfest-Besuchern aus aller Herren Länder verbieten, dort in bayrischer Landestracht mit Lederhosen und Dirndl zu erscheinen. Aber wer will das schon? Wenn sich also jemand an den Bildern stören sollte, dann kann er gerne weiterblättern.

Drumherum:

ie auffällige Erscheinung dieser Flinte sorgt sicherlich für massive Verwirrung bei Sportschützen und Jägern. Schon auf der IWA in Nürnberg ist VISIER die Impala Plus am Stand von Leader Trading aufgefallen. Als jetzt endlich ein Testexemplar zur Verfügung stand, waren wir mehr als gespannt, ob diese Flinte nicht nur optisch auffallen, sondern auch technisch überzeugen kann. Die Istanbul Silah erinnert eher an ein buntes Pop Art-Kunstwerk als an eine Flinte. Bei näherer Betrachtung fallen dann die vielen unterschiedlichen Motive und Einzelheiten auf. Durch die bunten Totenköpfe wurde Tester Frank Flumm sofort an den mexikanischen Totenfeiertag „ Dia de los Muertos “ erinnert und da reifte dann auch schon ein Gedanke. Also schneller Anruf in der Redaktion und nachgefragt, was man denn davon halten würde, im Artikel hierzu einen Bezug herzustellen. Antwort: „ Wir schicken Dir mal die Bilder, die wir an ein buntes Pop Art-Kunstwerk als an

Wir schicken Dir mal die Bilder, die wir

Die Flinte wird im Karton geliefert, zusammen mit einem hochwertigen, abschließbaren Textilfutteral inklusive Aufsatztasche für Zubehör. Auch das mitgelieferte Zubehör kann sich sehen lassen: Ein fünfteiliges WechselchokeSet, bestehend aus Cylinder-, Improved-

Fotos: Frank Flumm, Marcus Heilscher

Vorderschaft-Repetierer in 12/76:

Martial Arts

Schon wieder eine taktische Flinte im Test? Ja, aber man sollte den Stab in diesem Fall nicht zu leichtfertig brechen, denn dieser Repetierer sorgte im Test für einige Überraschungen. Etwa beim Schaft: Das verwendete Schaftsystem entspricht nicht unbedingt der aktuellen Mode. Man hätte vielleicht eher einen Hinterschaft mit freistehendem Pistolengriff erwartet, stattdessen wurde eine eher ungewöhnliche Schaft-Variante gewählt. Aber alles schön der Reihe nach. Repetier inten für den BehördenEinsatz gibt es fast schon wie Sand am Meer und nahezu jeder renommierte Flintenhersteller hat so etwas im Portfolio. Allerdings haben diese meist kompakten und handlichen Flinten auch auf dem zivilen Markt ihre Fans. Sportschützen und

auch immer mehr Jäger nden Gefallen an der auffälligen Optik sowie an der Handlichkeit dieser Flinten. Dafür nehmen sie oft sogar gewisse Einschränkungen bezüglich der Magazinkapazität in Kauf. Doch dazu später mehr. Zunächst wollen wir uns die Epsilon TDP 12 einmal etwas näher ansehen. Geliefert wird sie in einem einfachen Karton. Die Ausstattung ist umfangreich: ein WechselChoke-Set (Voll, Halb, Zylinder) samt Schlüssel, eine Sicherheitsfahne, Waffen-Öl, ein Reinigungstuch und ein DIN A5-Flyer mit QR-Code als (leider nur englische) Bedienungsanleitung.

Nun aber zur Flinte selbst. Der erste Eindruck el sehr gut aus und auch die mattschwarze Beschichtung der Metallteile

gab bis zum Ende des Tests keinerlei Anlass zur Kritik – sehr gut. Die Epsilon verfügt über ein sauber verarbeitetes Leichtmetallgehäuse, auf dem sich hinten eine kurze, direkt ins Gehäuse gefräste Picatinny-Schiene be ndet. Hierauf war ab Werk ein Ghost Ring Sight montiert, welches allerdings nicht sonderlich vertrauenerweckend wirkte. Die Lochkimme wird leider nur mit geringem Federdruck an Ort und Stelle gehalten und weist deutlich spürbares Spiel in Höhe und Seite auf. Die hochwertige Ghost Ring-Kimme des zuvor getesteten Selbstlader Typhoon Phoenix Pro Puma wäre eine erheblich bessere Wahl gewesen. Das Einstellen der Serien-Visierung wurde nach einiger Zeit erfolglos aufgegeben, weil damit einfach keine konstante

Fotos: Marcus Heilscher, Frank Flumm

Das neue Premium-Modell von Beretta:

Sportliches Flaggschiff

EEin großartiges Gerät:

in paar Tage ist es her, dass ich die neue SL2 von Beretta testen durfte. Ein paar Mal konnte ich sie schon auf Schießständen außerhalb Deutschlands erblicken, jedoch selbst damit zu schießen war bisher nicht möglich. Dementsprechend groß war die Vorfreude auf den Test auf dem Stand im niedersächsischen Garlstorf. Ich mache das in diesem Test einmal anders und nehme meine persönliche Einschätzung zum Anlass, den Bericht zu eröffnen.

An einem schönen Herbsttag im September hatte ich genau das richtige Wetter erwischt, die Beretta SL2 auf Herz und Nieren zu testen. Schnell noch den Schaft auf meine Maße eingestellt, die Extendend Chokes mit 3/4 und 1/1 für sportliches Trap-Schießen eingeschraubt und es konnte losgehen. Bei den ersten Scheiben nehme

konnte ich sofort den deutlichen Unterschied im Gewicht zu meiner WettkampfFlinte spüren, einer Beretta DT11. Ein ganz tolles Schwungverhalten und ein wirklich merklich verringerter Rückstoß waren die Folge. Selten habe ich ein derart ruhiges Verhalten einer Bock inte bei der Schussabgabe erleben können. Einzig eine noch schwerere Krieghoff K80 Sporting konnte eine ähnliche Performance an den Tag legen. Dieser Umstand befähigt den Schützen, eine gute Trefferausbeute im ersten Schuss zu erzielen. Auch für den Fall, dass man den zweiten Schuss benötigt, bleibt die Waffe solide in der Spur und der Treffer ist gesetzt. An diesem Tag in Garlstorf habe ich zirka 125 Scheiben beschossen, keinerlei Spuren auf dem Wangenknochen oder der Schulter in Form von geröteten Stellen oder gar Hämatomen waren die Folge. Ich denke, auch das spricht für die Ausgewogenheit dieser Waffe.

Fotos: Marcus Heilscher, Thomas Höfs

ock inte mit o mer Scha t:

Ein ungewöhnlic

Als die Anfrage kam, die neue Browning B525 Composite Adjustable zu testen, habe ich nicht lange überlegt. Zumal die Ankündigung, eine Waffe mit Kunststoffschaft zu erproben, mich noch neugieriger werden ließ. Ein solches Exemplar als Bockdoppel inte habe ich noch nicht gesehen, geschweige denn getestet. Die Waffe wird in einem schwarzen Kunststoffkoffer mit einem goldenen Browning-Logo geliefert. Der erste Eindruck der Browning B525 Composite: Der schwarze Kunststoffschaft wirkt sehr dogeliefert.

minant, dadurch erscheint die Waffe sehr modern und funktionell. Im Lieferumfang enthalten sind fünf „Invector Plus“ Wechselchokes (Zylinder, ¼, ½ ¾, Voll), ein Choke-Schlüssel, ein ABS-Koffer, ein Abzugsschloss, ein Schlüssel für den verstellbaren Schaftrücken und eine Bedienungsanleitung.

und die Verriegelung basieren auf dem soliden Prinzip, das von Browning selbst entwickelt worden ist. Die Browning 525 Composite basiert auf einer mechanischen Konstruktion, die wahrscheinlich besser erprobt ist als jede andere Kipplaufwaffe. Die Verriegelungsnasen unter dem Lauf sind als Einheit mit dem Monoblock gefertigt. Diese Nasen passen exakt in Ausfräsungen im Boden des Gehäuses der Basküle, wobei die vordere Nase als Haken dient, in den der Scharnierbolzen in voller Breite passt.

Bleiben wir zuerst bei dem Systemkasten, dieser besteht aus widerstandsfähigem Schmiedestahl. Im Inneren der Basküle setzt Browning auf Altbewährtes, Mechanik und Bauteile, die auch in anderen Modellen der 525er Serie eingesetzt werden. Auch bei der Browning B525 Composite Adjustable ist das die herausragende Stärke dieser Waffe. Ein robustes Design und die Technik im Systemkasten machen hier den Unterschied. Die ScharnieranordnungDie Scharnieranordnung

Diese drei Verriegelungspunkte bieten zusammen mit dem massiven Scharnierstift eine große Verriegelungs äche und damit verbundene Sicherheit. Dieses Verschlusssystem wird präzise und zeitaufwendig gefertigt, beim Schließen der Waffe wird einem so ein solides Gefühl vermittelt. Die Laser-Gravuren in Form dreizackiger Sterne, der Typenbezeichnung auf der Basküle, den metallischen Bauteilen des Vorderschaftes und dem Abzugsbügel passen sehr gut zum modernen Auftritt der Flinte.

her Auftritt

Foto: Marcus Heilscher, Thomas Höfs

er Eindruck

Als Mitglied des Teams Beretta-Para Trap ist man bestens ausgerüstet mit einer Waffe aus dem Stammhaus in Gardone Val Trompia. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch andere Waffen testen kann und darf. Ein Privileg, das ich gerne nutze, zumal, wenn es sich um eine Premium-Waffe handelt wie die Krieghoff K-80. Zugegeben, ich bin ein Fan von meiner eigenen Flinte und mit dieser DT11 Black Edition habe ich ein Werkzeug an der Hand, das mich ertüchtigt, sportlich sehr erfolgreich im Para Trap zu sein. Aber es gibt auch andere Hersteller, die sich in diesem Premium-Segment etabliert haben. Dazu zähle ich auf jeden Fall die Marke Krieghoff, über die ich an dieser Stelle berichten möchte. Gegenüber den meisten Tests möchte ich heute über meine Eindrücke mit dieser Waffe berichten und einen Einblick geben, der eventuell nicht nur den reinen Waffentest betrifft.

Beginnen möchte ich mit der mir zur Verfügung gestellten Waffe. Dabei handelte es sich um eine K-80 in der Sporting Version. Die Flinte hatte ein freiliegendes Laufbündel, die Lau änge beträgt 76 cm und die Läufe haben zusammen ein Gewicht von 1610 Gramm. Die Visierschiene ist konisch ausgeführt, beginnt am Systemgehäuse mit 10 mm Breite, endet bei 6 mm an der Mündung und ist mit dem Laufbündel verlötet. Standardmäßig wird diese Version der Krieghoff K-80 mit

Foto: Marcus Heilscher

WettkampfFlinte aus

Italien:

Hightec

h aus Italien

Uinte

rsprünglich als führige Jagd inte lanciert, behauptet sich die konventionelle 828 U mit Dural-Basküle auch gut als leichtes, dynamisches Wettkampf-Modell sowie bei der Jagdausbildung. Warum auch nicht, die erste Bock inte aus dem Hause Benelli punktet hier insbesondere durch ihren „ out of the box “ leicht anpassbaren Schaft und auch die Option, sie den „ Southpaws “ unter den Schützen und Jägern inklusive Schaft und Spannhebel als echte Linkshandwaffe in die Hand zu geben. Aber: Für eine reine Wettkampfinte, die viel geschossen, aber wenig getragen wird, bevorzugen die meisten Schützen dann doch ein Waffengewicht um 3,5 Kilo und manchmal auch gern in

Benelli 828 U:

Richtung vier Kilogramm. Dann muss es eben Stahl sein, dachte man sich im norditalienischen Urbino und fügte bei dem 828er Sportmodell gleich noch einige zusätzliche Extras hinzu, um die Trefferausbeute zu maximieren.

Am Grundprinzip der 828 U hält das Unternehmen auch bei der reinrassigen Sportversion fest. Und in den wesentlichen Parametern unterschiedet sich die Bock inte von Benelli zunächst einmal nicht fundamental von den Glattläufern anderer Hersteller: Zwei gemeinsam abknickende Läufe übereinander, ein Hebel dahinter für das Öffnen der Verriegelung und hinter diesem

eine Schiebesicherung. Über letztere wählt man bei Bedarf auch an, welcher Schlagbolzen zuerst über das Abzugszüngel ausgelöst wird. Das Umschalten auf das zweite Schloss erfolgt dann gesteuert durch den Rückstoß einer abgefeuerten Patrone. Im Detail betrachtet, geht Benelli bei der ersten hauseigenen Doppel inte aber doch viele eigene Wege. Zum Beispiel beim Design von Systemgehäuse und Verschluss: Die Basküle ist bei der 828 U nicht darauf ausgelegt, dem Gasdruck der abgefeuerten Patronen standhalten zu müssen. Auch gibt es hier weder Welle noch Scharnierbolzen für die ebenfalls nicht vorhandenen Laufhaken – das Gehäuse hält bei der Benelli

Fotos: Wink Photographer, Chris Schönfeld

Jagdliches Einsteigermodell von Derya Arms :

Erfahrungswerte

Hdiesem

ierzulande eher für Selbstlade inten im AR-Style bekannt, fertigt die türkische Waffenschmiede Derya mit der Meriva MR-Serie auch Bock inten – eine davon ist die vor allem zu Jagd konzipierte Meriva MR-100. Und die konnte VISIER testen. Sucht man eine Übersetzung für das türkische Wort Derya, stößt man neben der Bedeutung „Meer“ oder „Ozean“ auch auf das, was man im Deutschen als ein „wandelndes Lexikon“ bezeichnet würde, also eine Person mit einem sehr großen Wissens- und Erfahrungsschatz. In diesem Sinne versteht sich auch die Firmenphilosophie: Demnach blicken alle Entwickler selbst auf große Erfahrung im Umgang mit den Waffen, an denen sie arbeiten, zurück und lassen dieses Wissen dann auch in ihre Konstruktionen ein ießen. So verwundert es nicht, dass die vorliegende Bock inte neben bewährten Elementen auch das eine oder andere p f ge Detail aufweist. Aber dazu später mehr.

Trotz ihrer spürbaren Vorderlastigkeit lässt sich die Derya-Bockflinte der Reihe Meriva MR-100 geschmeidig und sicher in den Anschlag bringen.

Erster Eindruck:

rung im Umgang mit den Waffen, an devorliegende RWS von der Churchill 206-x oder der Mercury Hunausführung im Kaliber 12/76 und mit zu

Die Derya Meriva MR-100 kommt über die RWS GmbH in Fürth mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 929 Euro in die Regale der deutschen Waffenhändler. Preislich reiht sie sich klar im Bereich der meist in der Türkei gefertigten günstigeren Einsteiger-Bockflinten wie etwa der KOFS Zenith SX, der Akkar Churchill 206-x oder der Mercury Hunting ein. Zum Zeitpunkt des Testes gab es die Meriva MR-100 nur als Rechtsausführung im Kaliber 12/76 und mit einer Lauflänge von 76 cm (30 Zoll), so fand sie sich bei Redaktionsschluss auch bei einigen Fachhändlern. Hingegen listete der Hersteller zu dem Zeitpunkt die MR-100 nur mit einer Lauflänge von 71 cm oder 28 Zoll.

Rund um den Schaft:

Bei der erprobten MR-100 dominierten die Farben Braun und Schwarz. Wie es sich für einen türkischen Hersteller gehört, fertigt Derya den Schaft aus Nussbaumholz und versieht ihn anschließend mit einem schützenden ÖlFinish. Während die eher schlichte Maserung dem Preis der Waffe gerecht wird, überraschen die Holzteile durch ihre sehr ordentliche Verarbeitung und nahezu exakt ausgeführten Passungen im Übergang zu den Metallteilen. In Sachen Metallteile setzt Derya voll auf Stahl und bearbeitet ihn offensichtlich zeitgemäß mit modernen CNC-Maschinen. Fast alle von außen sichtbaren Metalloberflächen der ausprobierten Flinte weisen eine matt-schwarze Brünierung auf. Nur das chromglänzende Abzugszüngel und der in beide Flanken der Basküle per Laser in den Stahl eingebrannte und metallisch-silbern durchschimmernde Schriftzug „Derya“ setzen einen Kontrast zum vorherrschenden matten Schwarz.

Schaftkappe aus hartem, glatten Kunststoff und mittelhartem Gummi ab. Beim Vorderschaft entschieden sich die Konstrukteure für eine Biberschwanzkontur. An den Kontaktflächen von Pistolengriff und Vorderschaft sorgt jeweils eine maschinell eingeschnittene Fischhaut für rutschfesten Griff. Zur Befestigung des Handschutzes nutzten die Entwickler bei der MR-100 den von William Anson entwickelten und von Purdey verbesserten, vorn aus dem Vorderschafts ragenden Drücker, der zum Entriegeln einer gefederten Sperrklinke dient. Diese greift bei angebautem Vorderschaft fest in einen korrespondierenden Haken unten am Laufbündel.

Rund ums Laufbündel:

Der Hinterschaft hat einen geraden Rücken und einen Pistolengriff. Schulterseitig schließt ihn eine kombinierte

Die innen spiegelblank polierten und hartverchromten Läufe verbindet eine ventilierte Mittelschiene, hinten sind sie in einem Monoblock mit ordentlich ausgeführten Sonnenschliff-Flanken gefasst. Auf dem oberen Lauf thront eine zehn Millimeter breite, durchgängige Visierschiene, die ebenfalls ventiliert ist. Um störende Lichtre exe zu vermindern, verfügt die Schienenoberseite durchgängig über eine Guillochierung.

Fotos: Marcus Heilscher, Birgit Wilhelmus

Edler Auft

BOCKFLINTE YILDIZ SPORTING

ritt

Kennen Sie das auch? Man erblickt etwas zum ersten Mal und spontan entfährt einem ein „ wow “. So ergeht es wohl den meisten, die diese Waffe zum ersten Mal in Augenschein nehmen. Was für ein fantastisches Holz und was für eine tolle Gravur schmücken diese Flinte aus dem Hause Yildiz. Der türkische Waffenhersteller hat seinen Sitz in der Stadt Burdur im Südwesten der Türkei. Pro Jahr werden in der modernen Fabrik bis zu 45 000 Flinten hergestellt. Die Produktpalette umfasst nicht nur Bockdoppel inten, sondern auch halbautomatische Modelle und Doppel in-

ten. Der größte Anteil der Produktion geht in den Export, in über 65 Ländern sind Waffen von Yildiz zu erstehen.

Schlanke Schönheit:

Wenn man sich Pro Spezial anschaut, versteht man, warum Yildiz in den letzten vier Jahrzehnten so erfolgreich war. Die Qualität des Holzes, die Gravuren und die Verarbeitung sind einfach erstaunlich. Aber der Reihe nach, die Waffe sei einmal genauer betrachtet. Da steht zunächst das Unboxing auf dem Programm: Yildiz liefert die Waffe in einem schwarzen Hartschalenkoffer aus Kunst-

Fotos: Marcus Heilscher, Thomas Höfs

Einsteiger-Wettkampfmodell aus der Türkei:

Kosten und Nutzen

Brenner legt mehrere Wechsel-Chokes bei. Die Würgebohrungen 1/2 und 1/4 sind verlängert, die anderen Chokes schließen bündig mit der Mündung ab.

Ich gebe zu, bis zu diesem Test habe ich nicht sonderlich viel über Flinten der Marke Brenner gewusst. Vermutlich ist es dem Umstand geschuldet, dass im Segment des sportlichen Wurfscheibenschießens die Marke Brenner nicht unbedingt die erste Wahl ist. So gesehen, war ich gespannt auf die Waffe und ihr Abschneiden am Ende dieses Testes. Über die Jahre habe ich schon einige Testwaffen made in Turkey auf Herz und Nieren geprüft. Die meisten davon bestachen durch einen günstigen Einstiegspreis, schönes Schaftholz und eine ausreichende Menge an Zubehör.

Bei der Testwaffe handelte es sich um eine Brenner BF20 Supersport im Kaliber 12/76. Allein der Zusatz „Supersport“ lässt einiges erwarten und suggeriert, dass wir hier ein Produkt speziell für den Sportschützen bekommen. Für knapp 1300 Euro kann man die Supersport käu ich erwerben. Die Flinte kam in einem großen Hartschalenkoffer mit Zahlenschloss, jedoch ohne Ausformungen für die Waffenteile (Lauf bündel und Schaft inklusive Basküle) im Inneren des Koffers. Was sich im Alltag als nicht sehr praktikabel erweist. Auch wenn die Bauteile in StoffEtuis verpackt werden, fehlt hier ein

fester Halt, um die Waffenteile sicher für den Transport zu xieren. In einer kleinen Plastik-Box werden WechselChokes, der passende Choke-Schlüssel, die Öse für die Riemenmontage, Unterlegscheiben für die Schaftrückenerhöhung und ein Innensechskantschlüssel geliefert. Ein kleines Benutzerhandbuch für die Waffe lag ebenfalls bei. In diesem werden die grundlegende Bedienung und Sicherheitshinweise ausreichend beschrieben. Noch kurz ein Wort zu den Wechsel-Chokes der Brenner: Geliefert werden standardmäßig zwei Extended Chokes in den Größen ½ und ¼ sowie zwei laufbündige Chokes in den Größen

Ein Blick in den Vorderschaft der Brenner BF20 Supersport. Ein Druck auf den Knopf an der Vorderseite trennt den Vorderschaft vom Laufbündel.

Foto: Marcus Heilscher, Thomas Höfs

Drei sind bes Flintendrilling von Akkar

Die in Dreiecksform angeordneten Läufe verhelfen der Akkar Mammut zu einer so charakteristischen wie prägnanten Mündungspartie.

Seit dem 19. Jahrhundert gibt es Drillinge, vor allem bei Jägern. Die meisten sind „gemischte Dreier “, die zwei Flintenund einen Büchsenlauf tragen. „ Sortenreine Dreier “ indes, also Triple-Büchsen oder Triple-Flinten, sind so selten wie Drillinge auf der Säuglingsstation. Doch es gibt solche Kipplaufwaffen schon seit dem 19. Jahrhundert. 1882 baute die Büchsenmacherei John Dickson & Sons aus Edinburgh eine „ Side-by-side-byside “ -Dreilauf inte. 1911 präsentierte

Der einteilige Auszieher der Akkar Mammut zieht die Patronenhülsen beim Brechen der Waffe rund 8 Millimeter weit aus ihren Lagern.

Die Akkar Mammut funktioniert prinzipiell genauso wie gängige Kipplaufflinten mit Top Lever und innenliegenden Hähnen.

ser als zwei! Silah Sanayi Ltd .:

Edwinson Charles Green aus Cheltenham eine Schrot inte mit drei pyramidenförmig angeordneten Läufen. Und bis heute fertigen Spezialisten wie Johann Fanzoj und Karl Hauptmann aus Ferlach sowie die 2010 wiederauferstandene Joseph Manton Ltd. London Drillings inten. All das ist handgefertigt und entsprechend teuer. Seit 2013 aber können sich auch Normalsterbliche einen Drilling leisten. Da stellte der 1985 in Istanbul gegründete Hersteller Akkar Silah Sanayi Ltd. auf

der SHOT Show in Las Vegas sein Modell Mammut vor: Eine Kipplauf inte, deren Lauf-Trio sich von vorn in so unverwechselbarem wie nicht zu ignorierendem pyramidalen Aufbau zeigt. Die Mammut wird weltweit vertrieben. In den USA entsteht sie als Lizenzfertigung bei Chiappa in Dayton, Ohio und heißt Chiappa Triple, hat aber die Original-Basküle von Akkar. Je nach Kaliber besitzt die Akkar Mammut eine andere Modellnummer: 312 (12 Gauge), 320 (20 Gauge), 328 (28 Dreiläu ge Schrot inte Akkar Mammut

Gauge) und 336 für das Kaliber .410. Die Hersteller-Website nennt für die 312 die Lau ängen 47 cm (18,5 Zoll) und 71 cm (28“), für die 320 wiederum 66 cm (24“) und 71 cm. Die 328 kommt nur mit 71er Laufbündel, das aber gibt es auch als „Combo“, bei dem sich das 28er Laufset durch eines in .410 ersetzen lässt. Die in .410 gehaltene 336 wiederum gibt’s in den Lau ängen 71 und 47 cm und zudem mit einem zweiteiligen Kolben. Die meisten Ausstattungsvarianten nden sich

Fotos: Jörg Rothweiler

So fi ndet man das richtige Leuchtpunktvisier:

Es werde Licht

Auch im dynamischen Flintensport sieht man immer mehr Schützen, die auf Leuchtpunkt- beziehungsweise Re exvisierungen setzen. Doch was bringt ein solches Red Dot wirklich und welche Vor- und Nachteile haben die beliebten Optiken? Der Autor kann auf eine über zwanzigjährige Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Leuchtpunktvisieren unter verschiedenen Einsatzbedingungen zurückblicken. In seiner langjährigen Funktion als Lehrgangsbeauftragter Sportliche Flinte im BDMP Landesverband Baden-Württemberg konnte er mit den meisten auf dem Markt erhältlichen Rotpunktvisieren bereits eigene Erfahrungen in der Praxis sammeln.

Offen für alles:

Wie ndet man nun das beste Red Dot für seine Flinte und was ist der Unterschied zwischen einem offenen und einem geschlossenen Rotpunktvisier? Dies wollen wir uns genauer betrachten und verschiedene Möglichkeiten und Lösungen aufzeigen. Doch von Anfang an. Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Rotpunktvisier steht zuallererst die Grundsatzentscheidung: Red Dot ja oder nein? Diese Frage stellt sich beim Zielen mit dem „falschen“ Auge nicht. Wer aufgrund von Fehlsichtigkeit zum Beispiel als Rechtshänder mit dem linken Auge zielen muss, kommt bei einer Flinte nicht ohne geeignete Optik aus. Im Gegensatz zur Kurzwaffe, bei der man beim Zielvorgang

Fotos: Frank Flumm, Marcus Heilscher

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