3 minute read
Unser neuer Sammelhefter Primera MC
from Passion #8
der 1950er Jahre in ebenso großem Maße unter Beobachtung und Reglementierung stand wie die Wortanteile. Die SED setzte den Rundfunk ganz gezielt ein, um eigene politische Ziele zu propagieren. Dazu gehörte, die Westpolitik, den dortigen „Amerikanismus“, „Imperialismus“, „Militarismus“ und „Kulturverfall“ anzuprangern.
In diesem Sinne sollte auch die Rundfunkmusik eingesetzt werden: Auch sie sollte mithelfen, die „sozialistische Kulturrevolution“ voranzutreiben. Dafür wurde erstmals 1957 eine Quote eingeführt, nach der nur noch 40 Prozent der Tanz- und Unterhaltungsmusik aus dem Westen
Advertisement
stammen durften. Die restlichen 60 Prozent mussten DDR-Eigenproduktionen und Übernahmen von anderen sozialistischen Ländern sein.
Wie „anspruchsvollere“ Sendungen am Abend und in der Nacht zugunsten von Unterhaltungs- und Tanzmusik oder auch agitatorischer Musik aus dem Programm genommen wurden, lässt sich anhand von Beispielen vom 13. bis 15. August 1961 belegen: Ein Brecht-Liederabend um 20 Uhr (welche Songs gespielt werden sollten, ist nicht überliefert) musste einfacher „Tanzmusik“ weichen, 20 Minuten Orgelmusik von Joseph Haydn vor Mitternacht wurden zugunsten von „Märschen und Kampfliedern“ gestrichen und die zeitgenössische Kammermusik mit Kompositionen von Ottmar Gerster und Willi Schabbel musste einer halben Stunde Unterhaltungsmusik mit eingeschobenem Beitrag „Kalter Krieg in Westberlin“ den Vorzug geben.
Die Vermutung liegt nahe, dass der vermehrte Einsatz von leichter Musik beruhigend und beschwichtigend, auch positiv ermunternd auf die mental angespannte Bevölkerung wirken sollte. Musikalisch anspruchsvollere Formen – selbst wenn ihnen ideologisch „einwandfreie“ Programme wie Lieder von Brecht zugrunde lagen – wollte man in jenen Tagen der Bevölkerung scheinbar nicht zumuten, beziehungsweise hatten sie nicht die gewünschte affirmative Wirkung. Da dem Rundfunkarchiv keine Titellisten zu diesen geänderten Programmen vorliegen, können die genauen, tatsächlich gesendeten Abläufe nicht rekonstruiert werden.
In der Woche des Mauerbaus wurde durchgängig die Nationalhymne der DDR gestrichen, mit der – laut Programmplan – eigentlich täglich das Programm in den frühen Morgenstunden hätte eröffnet werden sollen. Dies kann als erstes Anzeichen auf das Hadern der SED mit dem Text ihrer eigenen Hymne gedeutet werden. Besonders die Zeile „Deutschland, einig Vaterland“ führte dazu, dass später – ab den frühen 1970er Jahren – die Hymne bevorzugt textlos aufgeführt wurde.
In der gesamten Sendewoche schien man auf die Tatsache zu reagieren, dass die Politik der DDR nun endgültig der Möglichkeit einer Vereinigung der beiden Teile Deutschlands den Rücken zugewandt hatte. Wie wir heute alle wissen, war das Trennende nicht von Dauer – seit 1990 ist Deutschland wiedervereinigt. D
Ich bin ein Berliner. Reinhard Berlin 1989, als die Mauer noch stand. Die Müller Martini-Technologie der „fliegenden Heftköpfe” garantiert eine hohe Prozesssicherheit. Unabhängig von der jeweiligen Geschwindigkeit, erzielt das Heftsystem eine konstant erstklassige Klammerheftung.
Das automatische BogenerkennungsSystem Asir (Automatic signature image recognition) garantiert, dass Zeitschriften und Broschüren vollständig und ohne falsche oder doppelte Bogen produziert werden. Der Asir 3-Sensor sorgt in Anlegern von Sammelheftern dafür, dass Produkte fehlerlos zusammengestellt werden.
INVESTITION Schweizer Präzision für die fleißigen Drucker vom Bremer Kreuz
„Hochautomatisierte Maschinen von Müller Martini sind state-of-theart”, weiß Dirk Lellinger, Leitung Auftragsmanagement und Druckvorstufe bei BerlinDruck. „In Kombination mit einer intelligenten Konnektivität und einem durchgängigen Workflow spielen diese Maschinen ihre ganze Stärke aus.” Das zeigt auch unser neuer hocheffizienter Sammelhefter Primera MC. Mit seiner innovativen Motion Control reduzieren sich die Einrichtzeiten, kürzeste Durchlaufzeiten Ihrer Aufträge werden ermöglicht und sorgen damit für höchste Profitabilität. Ausserdem ist der Primera MC in einem sehr großen Formatbereich einsetzbar. Dirk Lellinger weiter: „Das modulare Konzept und die gezielte Erweiterbarkeit bieten für unsere Kunden jede passende Konfigurationsmöglichkeit, womit wir auf alle Bedürfnisse optimal reagieren können.” Die Vorteile des Primera MC auf einen Blick
• Motion Control
Technologie für schnelles Einrichten und höchste Produktionsleistung • Intuitive Bedienung mit übersichtlichem
Commander • Einrichtassistent für einfaches Einrichten mit Bogenmess-
Vorrichtung • Schnelles Einrichten der Anleger auf die stehende Kette • Vielzahl an Anleger-
Typen (Flachstapel-,
Vertikalstapel und
Falzanleger, Warenkleber) • Dreischneider in verschiedenen Versionen mit erstklassiger
Schnittqualität • Ergonomisches Design mit gut zugänglichen lokalen Bedienelementen • Hoher Automatisierungsgrad • Kundenspezifische
Layout- und Konfigurationsmöglichkeiten • Flexible Verarbei tungsmöglichkeiten wie Einstecken,
Folieren, Adressieren,
Palettieren • Erweiterbarkeit zum
Primera MC Digital • Integration in Connex