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Exposition de posters au congrès d'anesthésie
SIGA-FSIA 2023
Luzia
Vetter, Tobias Ries Gisler
L'exposition de posters, y compris la présentation, fait maintenant partie intégrante du congrès d’anesthésie de la SIGAFSIA. Les auteurs ont ainsi la possibilité de présenter un résumé de leurs travaux à un public intéressé et de transmettre ainsi les connaissances qu'ils ont acquises. Lors du congrès de cette année ils ont eu pour la première fois l'occasion de présenter leurs travaux sur non pas en direct, mais avec une séquence vidéo d'une minute. Une nouvelle approche fantastique. Nous remercions les auteurs des posters pour leur travail et leurs superbes vidéos, mais aussi les membres de la commission event, qui ont rendu cela possible. Ainsi, cette année encore, nous avons pu assister à un changement innovant, tout à fait à l'opposé de la devise du congrès «Rien ne va plus –Nichts geht mehr».
Christoph Hess a traité dans son travail intitulé «Lärmreduzierende Massnahmen während der Anästhesieeinleitung»
(Mesures de réduction du bruit pendant l'induction de l'anesthésie) du thème du bruit et s'est demandé à ce propos, quelles mesures pouvaient être appliquées en anesthésie et en salle d'opération pour réduire ce bruit. Jürgen Friesen s'est penché sur le thème et l'importance d'un débriefing après un événement hors du commun: «Das Debriefing nach belastenden Ereignissen in der Anästhesie» (Le débriefing après des événements stressants en anesthésie). Enfin, Martina Helfenstein a étudié dans son travail le rôle et les possibilités d'une Advanced Practice Nurse (APN) en anesthésie. Le titre est: «Rollenbeschrei- bung der APN in der Anästhesie» (Description du rôle de l'APN en anesthésie).
Nous tenons à remercier les auteurs et à les féliciter. Tous les posters auraient mérité une récompense. Vous pouvez vous en persuader et lire les posters. Encore une fois, toutes nos félicitations à Martina Helfenstein, la gagnante du prix poster de cette année. Vous trouverez les posters à partir de la p. 17.
Avons-nous éveillé votre intérêt? Nous nous réjouissons de recevoir votre poster pour le congrès 2024.
Contact:
Tobias Ries Gisler
MScN, MME, Exp. dipl. EPD ES
Haute école spécialisée bernoise Centre hospitalier Bienne tobias.ries@bfh.ch
Rollenbeschreibung der APN in der Anästhesie
Martina Helfenstein, Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF, Bachelor of Science Pflege, Master of Science in Nursing in Ausbildung martina.helfenstein@luks.ch
1. Einleitung
Die internationale Nachfrage nach Advanced Practice Nurses (APNs) um den Bedarf der Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung sowie die Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit der Gesundheitsdienste decken zu können, ist immer noch stark vorhanden 1
In den USA sind vier APN Rollen definiert: Clinical Nurse Specialst (CNS), Nurse Practitioner (NP), Certified Nurse-Midwife (CNM) und Certified registered Nurse Anesthetist (CRNA) Alle APN Rollen weisen dieselben Kernkompetenzen auf, welche sich jedoch in ihrer Ausprägung unterscheiden 2
APNs sind im Setting der Anästhesie in der Schweiz nicht definiert und werden selten eingesetzt
4. Ergebnisse
Insgesamt konnten neun Studien gefunden werden Obwohl internationale Studien gesucht wurden, wurden acht Studien aus der USA und eine Studie aus Südkorea gefunden In den Ergebnissen konnten zwei Schwerpunkte synthetisiert werden Der erste Schwerpunkt ist die Eigenständigkeit und der Praxisumfang Dabei konnte eruiert werden, dass der direkte Patientenkontakt die häufigste Tätigkeit darstellte 3 In einigen Staaten ist den CRNAs gesetzlich erlaubt, Medikamente inklusive Opiate autonom zu verordnen 3 4 CRNAs führen häufig dieselben Tätigkeiten wie Anästhesist*innen durch 5 Der Praxisumfang wird von den CRNAs sehr individuell eingeschätzt 6 7
Der zweite Schwerpunkt befasste sich mit der Rollenausübung und dem Zufriedenheitsgrad einer CRNA In ländlichen Gebieten wiesen CRNAs einen grösseren Praxisumfang auf 6,8,9 und hatten seltener eine ärztliche Supervision als CRNAs in städtischen Gebieten 3 10 Es konnte aufgezeigt werden, dass die Arbeitszufriedenheit der CRNAs zunahm, je höher die Kompetenz und der individuelle Tätigkeitsbereich war 5 10
5. Diskussion
CRNAs führen häufig dieselben Tätigkeiten durch wie Anästhesist*innen Das Model der CRNA wurde aufgrund eines Ärztemangels in den USA entwickelt Auch in der Schweiz zeichnet sich ein solcher Ärztemangel, insbesondere im Setting der Anästhesie, ab 11, 12 Dies kann teilweise und perspektivisch durch akademische Pflegekräfte kompensiert werden 13 Voraussetzungen dazu ist ein Master of Science mit Schwerpunkt Anästhesie Ausserdem müssen gewisse erweiterte Kompetenzen vorhanden sein, wie z B eine autonome Verordnungsermächtigung, um Anästhesist*innen unterstützen und entlasten zu können sowie eine kontinuierliche Versorgung gewährleisten zu können
Die Arbeitszufriedenheit von Pflegefachpersonen durch eine Funktion als APN Anästhesie kann mit einer kontinuierlichen Betreuung im gesamten perioperativen Prozess gesteigert werden Durch dieses Managen kann zusätzlich die Qualität erhalten und verbessert werden
2. Fragestellung und Zielsetzung
Wie wird die Rolle einer APN Anästhesie international beschrieben und welchen Tätigkeitsbereich weisen diese auf? Diese Arbeit soll ein Beitrag zur Erarbeitung einer zukünftigen Rolle einer APN Anästhesie Schweiz leisten
3. Methode

Es wurde eine systematische Literaturrecherche vom März 2022 bis April 2022 auf Pubmed über Medline, CINAHL, Cochrane Library und Web of Science mit zusätzlicher Handsuche auf Google Scholar durchgeführt Dabei wurden folgende Schlüsselwörter mit den entsprechenden Boolean Operatoren verwendet: (Nurse Anesthetists OR Certified registered Nurse Anesthetist) AND (model of care OR standard of Care OR Scope of Practice OR professional practice OR nurse's role)
Kernkompetenzen einer APN 2
6. Schlussfolgerungen
Der Tätigkeitsbereich einer neuen Rolle APN Anästhesie in der Schweiz muss zuerst definiert werden Dabei soll der direkte Patientenkontakt im perioperativen Prozess ein zentraler Bereich darstellen Konkret bedeutet dies, dass eine APN Anästhesie den gesamten Anästhesieprozess, insbesondere bei chronischen und multimorbiden Patienten*innen managen soll Voraussetzung dazu muss ein Master of Science Nursing mit Fachvertiefung Anästhesie sein Mit solchen Rollen, erweiterten Kompetenzen und neuen Perspektiven kann ausserdem dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden
Das Berufsbild einer APN Anästhesie und dessen Nutzen muss in der Schweiz vermehrt erforscht werden Dies auch im Hinblick auf mögliche Hindernisse und förderliche Faktoren für eine bestmögliche Rollenimplementation
Christoph Hess, B. A., Dipl. Anästhesieexperte NDS1, Dr. Jacqueline Martin2
1 Ausgangslage
Die Anästhesieeinleitung ist für
• Mitarbeitende eine kritische Phase, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordert, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu gewährleisten.
• Patientinnen und Patienten eine belastende, stressige Situation, in der sie besonders vulnerabel sind.
Realität
• Oftmals geprägt von Störfaktoren, die negativen Einfluss auf die Aufmerksamkeit des Anästhesie-Teams haben
• Einleitungsraum als Transitstrecke für verschiedene Berufsgruppen in den und aus dem OP (Unruhe und Lärm)
• Sich ständig öffnende Türen zum OP oder Gang (Lärm dringt ein)
• Im Raum anwesende Personen, die sich unterhalten oder telefonieren
• Geräte, die Lärm verursachen (z. B. Wärmezufuhr)
• Monitoring- und Respiratoralarme (nötige und unnötige
4 Massnahmen
1. Türschilder an den Vorbereitungen
• Kreative Türschilder als «eye-catcher»
• Gut sicht- und lesbar
• Durch Austausch Gewöhnungseffekt antizipieren
2. Aufstellen einer Lärmampel
• Aufstellen einer Compra Lärmampel PRO
• Eigentlich für Schulen und Kindergärten gedacht, aber auch für andere lärmsensitive Bereiche, um Lärm zu visualisieren
• Aufstellungsort in einer Vorbereitung – Einleitung und Durchgang zu zwei OP-Sälen
3. Schulungen für das interprofessionelle Team
• Sensibilisierung für das Thema Lärm und dessen Auswirkungen
• Beinhaltet Erfahrungsaustausch, Wissensvermittlung durch Evidenz und Information über die Massnahmen
• Wiederholung um möglichst alle Mitarbeitenden zu erreichen
5 Evaluation
Beobachtung bei Teammitgliedern
• Es wird aufgrund der Lärmampel über Lärm geredet und Meinungen ausgetauscht
• Spontan hat eine Mitarbeiterin eine lärmverursachende Handlung mit Blick auf die Ampel eingestellt bzw. ist leiser geworden
Evidenz
• Menschen können nur einem auditiven Reiz folgen und Aufmerksamkeit schenken (Psychologie) 1
• Unterbrechungen kosten Zeit und provozieren Fehler (interruption science) 2
• Studien identifizieren Lärm im Anästhesie-Setting als Ablenkung
2 Zielsetzung
In diesem Praxisentwicklungsprojekt wird eine Lärmreduktion angestrebt, damit die Mitarbeitenden konzentriert und für den Patienten oder die Patientin sicher arbeiten können.
3 Methoden
• Situationsbeobachtungen und Patientenbefragungen zur Einleitung
• Literaturrecherche für Evidenz
• Bildung eines Projektteams
• Berücksichtigung des PARIHS-Frameworks (Hilfsmittel SWOT- und Stakeholder-Analyse)
• Massnahmen sammeln und auswählen durch Projektteam
• Evaluation durch Beobachtung und Einholen von mündlichem und schriftlichem (Online-Umfrage) Feedback der Mitarbeitenden
Mündliches und schriftliches Feedback
• Spontan positive, mündliche Rückmeldungen zu den Massnahmen nach Einführung
• Design der Türschilder wurde als gut bewertet
• Lärmampel nicht ideal einstellbar, erfüllt aber ihren Zweck
• Online-Umfrage bestätigt die mündlichen Feedbacks, sowie den Bedarf nach Antizipation des Themas Lärm
6 Schlussfolgerung
Die Massnahmen haben dazu beigetragen, Lärm zum Gesprächsthema zu machen und ein Bewusstsein für Lärmreduktion zu schaffen
Ausblick für die Praxis aufgrund der Evaluation: Ausweitung des Projektes auf alle OP-Trakte und aktiver Einbezug anderer Berufsgruppen (v. a OPPflege / Lagerung)
Hintergrund
Jährlich erleiden 8000 Menschen einen Cardiac Arrest, so die schweizerische Herzstiftung. Die Reanimation eines Patienten kann auch für Beteiligte zu einer traumatisierenden Erfahrung werden, die ihre körperliche und psychische Gesundheit beeinträchtigen kann. Lösung zur Verminderung solcher Folgen liegt mit dem Instrument „Debriefing“ vor, wie es auch die aktuellen American Heart Association Guidelines empfehlen. Debriefings stellen einen ersten Verarbeitungsschritt nach akuten Situationen dar. In reflektiver Arbeitsweise werden unter der Leitung eines Peer-Moderators die gemeinsamen Erfahrungen gesammelt und besprochen. Im Rahmen meiner Diplomarbeit führte ich ein Evaluationsprojekt im Simulationsraum durch, um geeignete Rahmenbedingungen für effektive Debriefings zu identifizieren.
• Erarbeitung einer möglichen Debriefing-Struktur in der Anästhesie und Evaluation der optimalen Rahmenbedingungen für eine gewinnbringende Durchführung.
Methode
• Systematische Literaturrecherche
• Explorative, qualitative Evaluation des angepassten STOP5-Modells im Simulationsraum.
Debriefingstruktur
Resultate der Literaturrecherche
• Die „psychologische Sicherheit“ muss während dem Debriefing gegeben sein.

• Wenn Mitarbeiter sich nicht „sicher“ (Angst) fühlen ist kein ehrlicher und offener Austausch möglich.
• Respektvoller, offener Umgang & Toleranz gegenüber anderen Meinungen.
• Das „heisse“ Debriefing sollte ca. 5 Minuten dauern und unmittelbar nach dem Ereignis stattfinden - auch wenn nicht alle Teammitglieder anwesend sind.
• Für ein erfolgreiches Debriefing ist eine Struktur nötig (z.B. STOP5).
• Ein Moderator führt das Debriefing – die Moderationsrolle kann jedes Teammitglied übernehmen (keine fachliche Überlegenheit nötig).
• Ereignisse die ein Debriefing benötigen: CPR, Polytrauma, Katastrophenfälle, Todesfall, Patienten nach Schockformen, auf Wunsch der Mitarbeiter.


Resultate aus dem Simulationsraum
Evaluationsprojekt: Ein Team aus fünf Personen (IPS, Notfall, Anästhesie) durchlief im Simulationsraum fünf REA-Szenarien und führte nach jedem Szenario ein Debriefing durch. Die Moderationsrolle wechselte nach jedem Debriefing. Das STOP5 Modell wurde vorgängig einmalig geschult.
• Als Beobachter war eine steile Lernkurve in der Sicherheit der Umsetzung vom Debriefing spürbar. Die Moderatoren wurden nach jedem Mal routinierter.
• Selbstständige Umsetzung vom Team ohne Hilfestellung, schneller Lerneffekt in der Umsetzung.
• Durchschnittsdauer der Debriefings aus allen Szenarien: 5.5 Minuten.
• Die Umsetzung der Startfrage vom Debriefing „Geht es allen gut?“ wurde mit der erforderlichen Empathie von allen Moderatoren umgesetzt.
• Aus den Debriefings resultierten stets positive und konstruktive Erkenntnisse.
• Aufgrund der positiven Resonanz auf das Modell, ist es nun fester Bestandteil der wöchentlichen REA-Trainings in der Klinik Hirslanden Zürich.
Schlussfolgerung
• Debriefings ermöglichen Mitarbeitern ein erstes Auffangen nach belastenden Ereignissen und können negative Auswirkungen nach Akutereignissen reduzieren (Burnout, Alpträume, Isolation, Second-Victim Phänomen).
• Verbesserung der Teamperformance um 25%, im Gegensatz zu Teams die keine Debriefings umsetzen.
• Verbesserung des Teamzusammenhalts und der Patientensicherheit.
• Die Unterstützung der Verantwortungsträger ist unerlässlich zur Etablierung der notwendigen Spitalstrukturen für Debriefings und deren Trainings.
• 5 Minuten Aufwand für Debriefings können einen Benefit für das Team, die Fehlerkultur und die Resilienz der Beteiligten schaffen.
• Jürgen Friesen, Ausbildner / dipl. Experte Anästhesiepflege NDS HF
• Stadtspital Zürich Triemli, juergen.friesen@stadtspital.ch
• Diplomarbeit: Debriefing in der Anästhesie nach akutmedizinischen Ereignissen
Referenzen