TRANSPORT & LOGISTIK

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TRANSPORT & LOGISTIK

«Der internationale Warenfluss wird zunehmend durch einen schnellen und reibungslos funktionierenden Informationsfluss bestimmt.»


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Liebe Leserin, lieber Leser! Die Globalisierung verändert die traditionellen Strukturen massgeblich. Zollgrenzen verschieben sich, Wirtschaftsräume wachsen zusammen, Transportdistanzen nehmen zu und die Anzahl der beförderten Güter steigt kontinuierlich an – bei immer individuellerer Nachfrage. Im Gefolge des Wandels steigen einerseits die Ansprüche an Transport- und Logistiksysteme, die gesamte Abwicklung des Güterfrachtverkehrs zu Lande, zu Wasser und in der Luft sowie an Management und Organisation inner- und ausserbetrieblicher Logistikprozesse. Andererseits bringt der Welthandel eine stärkere Arbeitsteilung an den Knotenpunkten der logistischen Kette mit sich, die über Unternehmen und Funktionen hinweg ein ganzheitliches Networking erfordert. Aufgrund dessen fordern Kunden immer häufiger individuelle Lösungen, was wiederum die Ansprüche an die Transport- und Logistiksysteme und somit an die gesamte Abwicklung des Güterfrachtverkehrs zu Lande, zu Wasser und in der Luft steigert.

Der weltweite Versand von Gütern per Luftfracht nimmt zu. Wie sich das internationale Luftfrachtgeschäft verändert, welche Konsequenzen sich daraus für die vor- und nachgelagerten Transport- und Logistikmärkte ergeben und welche Sicherheitsthemen vorrangig sind.

Die Märkte mit dem höchsten Umsatzpotenzial liegen in China, Indien und anderen asiatischen Ländern, aber auch in den GUS-Staaten und «Stan»-Ländern. Wo liegen die Verkehrsdrehscheiben und Logistikknotenpunkte der Zukunft und welche Strategien sind wichtig? Ein weiteres interessantes Thema ist das Material-Management-System, welches das Lager verwaltet, den Einsatz von Flurförderzeugen optimiert, die komplette innerbetriebliche Logistik vom Wareneingang bis zum -ausgang steuert und sich der innerbetrieblichen Systemumgebung anpasst. Für all diese Tätigkeiten hat sich die Bezeichnung Intralogistik durchgesetzt. Neue Lösungen in diesem Bereich sowie der Nutzen des Internets als Informationsplattform im LogistikBereich und diverse andere spannende Fachtexte und Interviews zum Thema «Transport & Logistik», finden Sie, liebe Leserinnen und liebe Leser, auf den folgenden Seiten.

Wolfgang S. Bolsinger Herausgeber

impressum «Transport & Logistik» – Beilage der WELTWOCHE

August 2008

Verlag: UniverseMedia Verlags AG Bollstrasse 61 Postfach 777 CH-3076 Worb-Bern Telefon: +41 (0) 31 838 33 35 Internet: www.universemedia.ch

Layout & PrePress: www.myfruitcake.ch

Herausgeber: Wolfgang Bolsinger

Druck: Birkhäuser + GBC AG, Reinach BL

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Peter Padberg, Jamie Wong-Li, Martin Sigrist, Pancho Rochas, Marc Helfer, Andreas Bitter, Marcel Gross


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inhalt

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Mit Online Tools jederzeit Ăœberblick auf Lagerbestände – das Internet bietet gerade im Logistik-Bereich eine nĂźtzliche und ausbaufähige Informationsplattform.

Transport hoch Ăźber den Wolken – im letzten Jahr wurden insgesamt rund 360’000 Tonnen Luftfracht und Post auf Schweizer Flughäfen umgeschlagen.

Neue Wege fĂźrs ÂŤPäckliÂť – der gestiegene Wettbewerb gibt dem hiesigen Zusteller-Markt eine neue Dynamik.

Komplette Logistikkette von Tßr zu Tßr – ein Interview mit Dr. Dieter Bambauer (CEO der Schenker Schweiz AG und der Hangartner AG)

Zeit ist Geld – wie Sameday-Logistiker ihren Kunden helfen beides zu sparen.

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Mit Online Tools jederzeit Überblick auf Lagerbestände Der Bedarf von Logistikdienstleistungen bei KMUs steigt stetig an Der Trend zum Outsourcing hält weiter an, zunehmend greifen auch KMUs auf die Kompetenz von Logistikunternehmen zurück. MMS ist für beide Seiten, also Dienstleistungsanbieter und -empfänger, ein hervorragendes Werkzeug. So ist es problemlos möglich: in Bestände einzusehen, Warenbewegungen zu kontrollieren, den Auftragsfortschritt beispielsweise bei der Kommissionierung zu verfolgen, Waren abzurufen oder anzukündigen.

zeitintensive EDV-technische Lösungen. MMS schliesst hier mögliche Informationslücken. Der Dienstleister ist so in der Lage, seinen Kunden einen Account und damit die benötigten Daten zur Verfügung zu stellen. Eine Besonderheit stellt der Lebensmittelbereich dar, in dem auf Grund neuer Verordnungen alle Bewegungen der Waren und seiner Komponenten nachvollziehbar dokumentiert werden müssen. MMS schafft die Möglichkeit, von der Ferne aus den Weg einer Charge zu verfolgen – und das weltweit.

Hohe Zeit- und Kosteneinsparungen Die Sicherheitsphilosophie entspricht dem Stand der Technik, arbeitet also mit Firewalls und Passwörtern. Updates erfolgen problemlos Online. Für eine Erweiterung der Funktionen, beispielsweise im Sinne einer Sendungsverfolgung nach dem Prinzip «Track & Trace», sind alle notwendigen Schnittstellen bereits vorhanden. Der Bedarf an kurzfristig verfügbarer und zeitlich begrenzter Nutzung von Lagerflächen steigt ständig. Entsprechend flexibel müssen Dienstleister ihre Hallen und sonstigen Einrichtungen vorhalten. Es bleibt keine Zeit für teure und

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as Internet bietet gerade im LogistikBereich eine nützliche und ausbaufähige Informationsplattform. Die Entwicklung einer Online gestützten Logistikkette zu Lande, zu Wasser und in der Luft wird sich beschleunigen.

Das Material-Management-System (MMS) verwaltet Lager, optimiert den Einsatz von Flurförderzeugen, steuert die komplette innerbetriebliche Logistik vom Wareneingang bis zum -ausgang und passt sich optimal der innerbetrieblichen Systemumgebung an. Für all diese Tätigkeiten hat sich die Bezeichnung Intralogistik durchgesetzt. Für noch mehr Transparenz sorgt jetzt ein neues Modul, mit dem das MMS internetfähig wird. Auf diese Weise können weltweit Informationen des MMS abgerufen und verwendet werden, wobei keine spezielle Software benötigt wird, sondern ein vorhandener Browser ausreicht. Der Einsatz des Moduls ist überall dort sinnvoll, wo «von aussen» ein Blick auf den Materialfluss geworfen werden soll. So kann beispielsweise der Kunde eines Logistikdienstleisters nachschauen, ob seine Güter bereits im Wareneingang erfasst oder sogar schon auf dem Weg sind.

Wie viele Artikel sind noch am Lager verfügbar? Eine gerade im Vertrieb häufig benötigte Information. Mit MMS ist die Antwort direkt auf dem Bildschirm abrufbar. Das spart Zeit und verringert Kosten. Der zuständige Mitarbeiter kann von überall aus Aufträge für seine Kunden erfassen, Reservierungen durchführen und den Status der Order abfragen. Eine Alternative ist der MMS-Link für den Kunden, über den er seine getätigten Aufträge selbst verfolgen kann, was viele Anfragen überflüssig macht und mehr Platz für produktivere Arbeiten auf beiden Seiten schafft.


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> Was ist Intralogistik? Die Intralogistik umfasst die Organisation, Steuerung, Durchführung und Optimierung des innerbetrieblichen Waren- und Materialflusses und Logistik, der Informationsströme sowie des Warenumschlags in Industrie, Handel und öffentlichen Einrichtungen. Der Begriff wurde definiert, um eine Abgrenzung zum Warentransport ausserhalb eines Werkes zu schaffen, beispielsweise durch eine Spedition.

> Interdisziplinäres Zusammenspiel Intralogistik ist ebenfalls der Begriff, unter dem die zukunftsweisende Branche des innerbetrieblichen Materialflusses und der Logistik auftritt. Diese Branche besteht aus Anbietern der Bereiche Lagertechnik, Hebezeuge, Flurförderzeuge, Stetigförderer, Krane, Telematik,

Aktorik, Sensorik, Robotik, Logistik-Software und Steuerungstechnik bis hin zu Komplettsystemen. Das originäre Merkmal der Intralogistik-Branche ist das interdisziplinäre Zusammenspiel von Anbietern und Experten vieler etablierter Disziplinen.

schaft, die Speditionsbranche, der Lebensmittel- und Konsumgüterhandel – nutzen verstärkt die Intralogistik, um Ihren Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern auszubauen.

> Abnehmerbranchen der Intralogistik

> Geopolitische Bedeutung des Logistikstandortes Schweiz und Deutschland für Europa

Intralogistische Innovationen, Technologien, Pilot-Anwendungen und Standards zielen auf Leistungssteigerung und Kostensenkung für Anwender von intralogistischen Produkten sowie für Betreiber intralogistischer Anlagen. Sie ermöglichen, dass die Intralogistik zu einem Treiber einer immer stärker sich vervollständigenden Integration über die gesamte Wertschöpfungskette wird. Die Abnehmerbranchen der Intralogistik, das sind typischerweise die Chemie- und Pharmaindustrie, die Automobil- und deren Zulieferindustrie, die Flughafen- und Hafenwirt-

Als Erfolgsfaktor für Unternehmen bestimmt die Intralogistik in erheblichem Masse die Qualität bei der Erfüllung von Kundenbedürfnissen und die Schnelligkeit, auf sich ändernde Anforderungen flexibel zu reagieren. Sie entscheidet damit nicht zuletzt über die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. In diesem Bereich kann die Intralogistik mit Selbstbewusstsein – und damit speziell in der Schweiz und Deutschland, die bezüglich Technik und Volumen weltweit an der Spitze liegen – immenses für den Standort tun.


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Logistiknetzwerke planen, steuern und gestalten

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ogistiker stehen heute vor der Herausforderung, internationale Netzwerke kompetent zu planen, zu steuern und zu gestalten. Dabei müssen sie stets die Waage zwischen Kundenbedürfnissen und Kosteneffizienz im Gleichgewicht halten, um im Markt erfolgreich zu sein. Im internationalen Geschäft erfordern Logistiknetzwerke vor allem eine kompetente Netz-

Markus Stark

werkstrategie. Denn nur mit Partnern und Alli- Logistics AG und Netzwerkpartner von General anzen, die ein hohes Qualitätsniveau sicherstellen, Logistics System (GLS) hat sich Swiss Post GLS ist weltweit ein Service aus einer Hand möglich. auf internationale Logistiklösungen für Geschäftskunden spezialisiert. «Durch So ist Swiss Post International die langfristige Allianz mit dem beispielsweise mit eigenen KonDER INTERNATIONALE grössten Pakettransporteur Euzerngesellschaften und VerWARENFLUSS WIRD triebspartnern in elf europä- ZUNEHMEND DURCH EINEN ropas, der GLS, haben wir auch ischen Ländern, fünf asiatischen SCHNELLEN UND REIBUNGS- unsere Serviceleistungen kontinuierlich erweitert», sagt MarMetropolen und den USA verLOS FUNKTIONIERENDEN kus Stark, General Manager treten. Zudem können über das INFORMATIONSFLUSS von Swiss Post International internationale Postnetz mehr BESTIMMT. Logistics. «Das betrifft vor als 200 Länder weltweit schnell Markus Stark, General Manager Swiss Post allem den Datenaustausch bei erreicht werden. In der Schweiz International Logistics AG Logistikprozessen. Denn der gehört Swiss Post International internationale Warenfluss wird im Courier-, Express- und Parcel-Markt (CEP) sowohl im Import als auch im zunehmend durch einen schnellen und reibungslos funktionierenden Informationsfluss beExport zu den führenden Anbietern. stimmt.»

Optimaler Service durch Allianzen Allein Swiss Post GLS importiert und exportiert jährlich rund 1,3 Millionen Pakete. Als Unternehmensbereich der Swiss Post International

Proaktive Sendungsverfolgung Dazu zählen beispielsweise die elektronische Übermittlung von Versanddaten, und die proak-


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tive Sendungsverfolgung per Track & Trace. Damit kann der Absender jederzeit verfolgen, wo sich die Sendungen gerade befinden. Der Clou: Informationen zum aktuellen Status der Pakete erhält der Absender jetzt per StatusMailer als EMail. Damit entfällt das Einloggen im World Wide Web, und alle Sendungsinformationen sind jederzeit verfügbar. Die IT-gestützte Kommunikation wird auch für die effiziente Planung der einzelnen Logistikprozesse zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. «Heute», so Stark, «kommt es nicht alleine darauf an, Verzollung, Warenumschlag und Lagerung bzw. den Nachlaufverkehr zu planen, sondern effizient zu steuern.» Nur dann böten Leistungen aus einer Hand einen echten Mehrwert für den Kunden.

EU-Verzollung schafft Liquidität Je komplexer die Anforderungen sind, umso mehr sind Know-how und Beratung gefragt. Swiss Post International Logistics hilft nicht nur bei der Wahl der geeignetsten Logistiklösung, sondern unterstützt Kunden auch bei Zoll- und Steuerfragen. «Bei der EU-Verzollung sorgen wir beispiels-

weise dafür, dass die Sendungen bereits beim ersten Eintritt in die EU verzollt werden», so Stark. Der Vorteil: Anschliessend können die Waren innerhalb der Europäischen Union frei bewegt werden. Zudem wird die Mehrwertsteuer bei der EUVerzollung direkt mit dem Empfänger im Zielland verrechnet. So ergibt sich sowohl für den Schweizer Exporteur als auch den Importeur ein nicht zu unterschätzender Liquiditäts- und Zinsvorteil. Voraussetzung ist, «dass der Exporteur im Eintrittsland der EU einen Importeur oder eine Fiskalvertretung hat oder selbst dort registriert ist», sagt Stark.

Eigene Fiskalvertretung in der EU Mit der französischen Verzollungsspezialistin S.A.T. verfügt Swiss Post International über eine Tochtergesellschaft mit eigener Fiskalvertretung in der EU. Damit kommen Schweizer Unternehmen ohne eigene Niederlassung und ohne eigene Steuernummer in der EU in den Genuss des innereuropäischen Warenaustausches. >> www.swisspost.com | www.swisspost-gls.ch

Der flexibelste Weg beim internationalen Versand von Geschäftspaketen.

Für erfolgreiche internationale Logistikleistungen und weltweiten Versand von Geschäftspaketen gibt’s bei Swiss Post GLS ein flexibles, zuverlässiges und wirtschaftliches Angebot: Business to Business International. Mit vielseitigen Versandmöglichkeiten, von der Vorbereitung über die Verzollung bis zur Auslieferung. Wünschen Sie eine persönliche Beratung? Telefon 0848 85 86 86 oder www.swisspost-gls.ch


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Transport hoch über den Wolken

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b exotische Früchte, wichtige Ersatzteile, Luxusgüter oder auch ein Online-Kauf aus Übersee, allen gemein ist, dass sie per Luftfracht in die Schweiz gelangt sind. Im letzten Jahr wurden insgesamt rund 360’000 Tonnen Luftfracht und Post auf Schweizer Flughäfen umgeschlagen.

Bescheidener Anfang Ein Ballen Seide mit Destination Columbus, durch ein Warenhaus in Dayton USA 1910 erstmals voller Vertrauen der Besatzung eines «Aeroplanes“ übergeben, gilt als erste kommerzielle Luftfracht auf einem Motorflug. Damit ist ein erster Beweis erbracht, dass das eben neu erfundene Flugzeug einen praktischen Nutzen erbringen kann. Denn vor dem ersten Weltkrieg ist die Fliegerei kaum mehr als ein teueres Hobby einiger Spinner und Visionäre.

Die kommerzielle Luftfahrt entsteht Zu Kriegsende 1918 stehen flugerprobte Piloten, ausgereifte Flugapparate und eine ganze Industrie ohne weiteren Verwendungszweck zur Verfügung. Genährt durch diesen Umstand heben in Europa und den USA alsbald zahlreiche private und staatliche Airlines ab und bieten erste Passagier- und besonders Postflüge an. Bedingt durch die limitierten Kapazitäten der Flugzeuge können jedoch nur kleinere Eilfrachten mitgenommen werden. Die Transportleistungen bleiben noch sehr bescheiden. In Deutschland mausert sich zunächst ein ganz anderes Vehikel zum Luftfrachter, der Zeppelin. Schon 1909 war die erste kommerzielle Luftfahrtslinie gegründet worden, die DELAG, die «Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft». Nach dem Krieg zunächst durch die Versailler Verträge von 1918 in Deutschland behindert, erlebt die «leichter als Luft» Luftfahrt bis zur HindenburgKatastrophe in Lakehurst 1937 eine kurze Blüte. Seither ist ein Revival dieser Technik trotz viel versprechender Initiativen ausgeblieben. Währenddessen entwickelt sich beidseits des Atlantiks die zivile Luftfahrt mittels Motorflieger soweit, dass am Ende der 20er-Jahre ein dichtes Netz von Fluglinen Europa und die USA überspannt. Nebst (wohlhabenden) Passagieren ist es immer noch

vorwiegend Luftpost, die befördert wird.

Professionalisierung der Luftfahrt Mit dem Bestreben, das Luftfahrtsgeschäft profitabler zu machen, drängen amerikanische Air-

line-Betreiber die Flugzeug-Hersteller während der 30er Jahre zur Produktion immer grösserer, schnellerer und komfortablerer Maschinen. In Europa hingegen sind es vor allem nationale Interessen, welche die Luftfahrt weg von einem


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eine Zäsur, aber für die Fliegerei als Ganzes ist er ein unglaublicher Beschleuniger. Gerade auch in Fragen der Logistik kann die Luftfahrt erstmal ihre Vorteile voll ausspielen.

Neubeginn Vor allem Transportmaschinen aus Militärbeständen (Zum Beispiel unzählige der mehr als 13’000 mal gebauten Douglas DC 3) bildeten in der frühen Nachkriegszeit die neue Basis für eine zivile Luftfahrt, die nun ernsthaft mit Bahn und Schiff in Konkurrenz treten kann. Welche Transportleistungen per Flugzeug mittlerweile möglich sind, zeigt die Luftbrücke zur Versorgung Westberlins während der Blockade von Juni 1948 bis Mai 1949 mit den «Rosinenbombern».

Druckkabine, Transkontinentalflüge, Jet-Antrieb Durch immer grössere, leistungsfähigere und auch wirtschaftlichere Maschinen steigen in den 50er-Jahren Passagier- und Frachtzahlen stetig an – mit Beginn des Jet-Zeitalters mit einem entsprechend rasanten Tempo. Insbesondere die Eröffnung des Flughafens Zürich Kloten bringt ab 1948 auch eine neue Dimension in die Schweizer Luftfahrt. Waren es 1950 gerade einmal 4192 Tonnen Luftfracht, die in Zürich umgeschlagen wurden, steigt die Zahl bis 1960 auf 19’767 Tonnen. Richtiggehend explodiert sind aber die Tonnagen mit dem Beginn des Jet-Zeitalters: 1970 sind es bereits 102’764 Tonnen, ein Wert, der sich bis zum bisherigen Höhepunkt im Jahre 2000 mit 406’448 Tonnen vervierfachen wird. Die aktuellen Zahlen für das Jahr 2007 im Flughafen Zürich-Kloten (Unique), dem grössten Umschlagsort für Luftfracht und -Post in der Schweiz, belaufen sich auf rund 280’000 Tonnen. 180 Firmen sind am Flughafen tätig, gegen 24’000 Menschen finden hier eine Arbeit. Zusammen mit den beiden weiteren Landesflughäfen Euro Airport Basel-Mulhouse und Genf (mit 43’994 respektive 36’426 Tonnen) betrug das gesamte Schweizer Umschlagvolumen 2007 knapp 360’000 Tonnen Luftfracht und -Post.

Abenteuer hin zu einem ernstzunehmenden Verkehrsträger bewegen. Flugzeug-Ikonen wie die amerikanische Douglas DC 3 oder die deutsche Junkers Ju 52 entstehen in dieser Zeit. Die 1931 aus Balair und Ad Astra entstandene Swissair ge-

hört mit zahlreichen Innovationen (erstmals Flugbegleiterinnen und amerikanische Maschinen mit doppelter Reisegeschwindigkeit als die Konkurrenz) zu den Vorreitern moderner Airlines. Für die zivile Luftfahrt bildet der zweite Weltkrieg

Was als Abenteuer verwegener Männer und visionärer Denker auf abgelegenen Graspisten begann, ist heute Teil einer hoch entwickelten Logistikkette. Eingebunden in ein flächendeckendes Netzwerk von Schiene, Strasse und Seeweg können Sie als Kunde darauf vertrauen, dass Ihre Waren zeitgerecht, unversehrt und preisgerecht ihren Bestimmungsort erreichen. Und was der persönliche Service betrifft: Statt sich selber auf das Flugfeld zu bemühen, um ihre Ware dem verwegenen «Aeronauten» anzuvertrauen, holt heute ein freundlicher Mitarbeiter eines Logistik-Anbieters Ihre Ware bei Ihnen vor Ort ab oder bringt Ihnen diese bis vor Ihre Türe. Guten Flug!


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Paketdienste heute

Neue Wege fürs «Päckli»

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ie Schweizerische Post befand sich bis zum 1. Januar 2004 im Genuss der Monopolstellung bei adressierten Sendungen bis zu 2 kg. Zwei Jahre später, am 1. April 2006, wurde die Grenze bis auf 100 g gesenkt. Somit wurde die Ära des freien Marktes im Paketzustelldienst eröffnet. Ab 2009 dürfen Sendungen bis zu 50 g auch von der Konkurrenz befördert werden, und gar von der Abschaffung des Briefmonopols ist die Rede.

Telefon und Internet sind zwar heutzutage das Non plus ultra der Kommunikation, und doch können sie eines (noch) nicht: Pakete befördern. Seit das Monopol der Schweizerischen Post gefallen ist, gibt es viele Möglichkeiten des Paketversands. Der gestiegene Wettbewerb gibt dem hiesigen Zusteller-Markt eine neue Dynamik. Zahlreiche Express- und Paketzustelldienste in der Schweiz bieten heute umfassende und zuverlässige Dienstleistungen an. Kürzel wie «DPD», «DHL», «TNT» oder «UPS», um nur einige zu nennen, dürften den meisten von uns nicht ganz unbekannt sein. Diese prangen, zum Teil seit über einem Jahrhundert, an diversen Lieferwagen, die

wir täglich auf den Strassen dieser Welt erblicken. Sie stehen unter anderem für jene Grossanbieter, die sich heute auch in der Schweiz, nach dem Fall ihres Post-Monopols, den Kurierdienst teilen.

Servicebetrieb kümmerte, arbeiteten sein jüngerer Bruder und Dutzende von anderen Teenagern als Kuriere. Heute beschäftigt dieser amerikanische Paketdienst fast eine halbe Million Mitarbeiter weltweit.

Hinter den Abkürzungen Der damals neunzehnjährige James E. Casey aus Seattle, Washington, gründetet 1907 mit geliehenen $100 seinen Amercian Messenger Company, heute: United Parcel Service Inc., «UPS». Während er sich im Büro eines Kellers um den

1946 stieg ein gewisser Ken Thomas Sydney, Australien, ins Kuriergeschäft ein. Er gründete Thomas Nationwide Transport «TNT» im Alleingang. Dieses Einmann-Transportunternehmen expandierte rasch und wurde 16 Jahre später an


der Börse von Sydney gehandelt. 1996 übernahm die niederländische Staatspost die gesamte Firma. Heute arbeiten auf der ganzen Welt über 161’000 Mitarbeiter für TNT. Die Herren Dalsey, Hillblom und Lynn aus San Francisco hingegen waren die Pioniere der Luftexpress-Industrie, die 1969 die Firma «DHL» etablierten. Mit dem innovativen Konzept, Frachtpapiere der Ladung vorauszusenden, um das Importverfahren zu beschleunigen, wurden sie sehr erfolgreich. Die schnell wachsende Firma wurde Im Jahr 2002 vollständig von der Deutschen Post World Net aufgekauft und beschäftigt heute rund 300’000 Mitarbeiter in der Firma. 1976 öffnete der Deutsche Paket Dienst «DPD» seine Tore. Bis dahin konnten Pakete in Deutschland ausschliesslich mit der Deutschen Post oder per Bahn Express versandt werden. Innerhalb von neunzehn Jahren wurden eine Milliarde Pakete von DPD ans Ziel befördert. Heute sind es europaweit zwei Millionen täglich, um die sich rund 22’000 Mitarbeiter kümmern. DPD dürfte für die Deutsche wie auch für die Schweizerische Post zur stärksten Konkurrenz zählen.

Tag und Nacht Die Kurierdienste bieten heute allesamt einen 24-stündigen Kundenservice an und garantieren bei Expressdienstleistungen Zustellungen am nächsten («Overnight») oder gar am selben Tag («Sameday»). Der Bestellvorgang lässt sich dabei bei allen Anbietern bequem und einfach telefonisch erledigen. Das elektronische «Trace and Track»-System ermöglicht eine zuverlässige Sendungsverfolgung, damit die Pakete nicht verloren gehen.

Alles für zufriedene Kunden. Weltweiter Express- und Paketversand.

Schnell und sicher innerhalb der Schweiz und in mehr als 220 Länder weltweit.

Perfektes Timing in der Schweiz. Express-Zustellung bis 8.30 Uhr Express-Zustellung bis 10.00 Uhr Express-Zustellung bis 12.00 Uhr

In ganz Europa. Von Tür zu Tür.

Mit über 500 eigenen Depots in mehr als 30 Ländern bieten wir Ihnen International gleich drei erstklassige Lösungen für den Paketversand: Ökonomisch, garantiert und temporeich. In vielen europäischen Ländern erfolgt die Zustellung bereits am nächsten Werktag.

Massgeschneidert dank Zusatzleistungen.

National stehen zahlreiche Optionen wie Mehrwegbehälter, Nachnahme, Maxi (für sperrige Pakete), Höherversicherung sowie Austausch- und Rückholservice zur Verfügung. International bieten wir Ihnen eine vereinfachte Zollabfertigung und den Rückholservice (Import) an.

Noch einfacher mit unseren Online Services.

Unsere IT Lösungen vereinfachen Ihnen das Vorbereiten, Versenden und Nachverfolgen der Pakete. Rund um die Uhr online verfügbar, Zustellnachweis inklusive.

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Ob per Luftfracht, Schiffs- oder Strassenwegen: Es gibt heute viele Möglichkeiten, um ein «Päckli» auf die Reise zu schicken.

Sie entscheiden wie schnell und auf welchem Weg ein Paket Ihrem Kunden zugestellt wird und optimieren so Kosten und Ihren Kundendienst.

Gerne treten wir den Beweis an.

12 Mio. schweizweit transportierte Pakete beweisen es. Auf DPD ist einfach Verlass. Prüfen Sie eine neue Versandpartnerschaft. Testen Sie uns! Telefon 0848 373 373 Fax 0848 373 370 E-Mail info@dpd.ch

Aktuelle Infos unter www.dpd.ch


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Komplette Logistikkette von Tür zu Tür Interview mit Dr. Dieter Bambauer, CEO der Schenker Schweiz AG und der Hangartner AG UniverseMedia: Logistik und Transport mit DB Schenker, was darf ich als Kunde erwarten? • Einen einfachen Netzwerkzugang weltweit • Identischer hoher Qualitätsstandard des Services für alle Kunden • Hohe Qualitätsperformance • Flexibilität aufgrund von verkehrsträgerübergreifenden Ressourcen UniverseMedia: DB Schenker ist einer der führenden Logistikanbieter weltweit, ist die Welt aus Ihrer Sicht heute bereits ein globales Dorf?

Globalisierung gab es schon immer. Die Frage ist, wie man mit ihr umgeht. DB Schenker hat in seiner langen Geschichte ein weltumspannendes Netzwerk aufgebaut, das die globalen Warenströme in Fluss hält. Für uns ist die Welt dadurch kein Dorf, sondern unser herausforderndes Kerngeschäft.

Ort, der verschiedenen Kulturen und Traditionen sowie die der Mitarbeiter berücksichtigt werden – act local. UniverseMedia: Die Schweiz als Nichtmitglied der EU – eine besondere Herausforderung für Logistiker?

UniverseMedia: Global denken, lokal handeln, was heißt das für DB Schenker?

Ja, allein die Zollgrenze zur EU verursacht in der Logistikkette einen Mehraufwand. Andererseits ist der Schweizer Logistikmarkt Das heisst, dass DB Schenker speziell und dadurch spannend. DIE GLOBALISIERUNG GAB dem Kunden die komplette LoDB Schenker muss sich hier auf ES SCHON IMMER gistikkette von Tür zu Tür bieandere Herausforderungen eintet. DB Schenker mit 2.000 stellen, etwa das KleinunterStandorten in 130 Ländern bietet ein weltweites nehmertum, die limitierten Verkehrswege durch Netzwerk und kann dadurch komplexe Logis- die geographische Lage und andere verkehrspolitikleistungen erbringen – think global. Wichtig ist tische Einflüsse als in der EU. aber auch, dass die Bedürfnisse der Kunden vor

Ein starkes Team. Ihre Partner für integrierte Logistiklösungen: verkehrsübergreifend, weltweit vernetzt! www.schenker.ch www.hangartner.com


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UniverseMedia: Was wird Ihnen die Eröffnung der Neat bringen? Für unser Tochterunternehmen Hangartner AG spielt NEAT eine besonders große Rolle bzgl. der Schienenkapazitäten. Unserer Meinung nach ist die Maßnahme absolut positiv zu bewerten, besonders aus ökologischer Sicht. Der Erfolg des Projektes liegt jedoch u. E. in der verfügbaren Anschlusskapazität auf italienischer Seite, da die meisten Verkehre auf der Schiene grenzüberschreitend sind. UniverseMedia: 2008 ist ein Jahr der sportlichen Grossanlässe. Die perfekte Logistik spielt eine wichtige Rolle, was bietet DB Schenker? Die Schenker Schweiz AG, die Schenker & CO AG in Wien und die Schenker Deutschland AG waren bei der diesjährigen Fussballeuropameisterschaft stark involviert. DB Schenker ist seit Jahren auf sportliche Grossevents spezialisiert. So hat jede Landesgesellschaft ein spezielles Global Sport Events Management-Team und damit das entsprechende know how. Im Netzwerk von DB SCHENKERglobalsportsevents ergeben sich Synergien, die zur erfolgreichen Abwicklung solcher Projekte beitragen. Bei den aktuellen Spielen in Beijing ist Schenker offizieller Dienstleistungspartner für Spedition und Zollabfertigung – eine weitere wertvolle Erfahrung für unser Unternehmen und eine hervorragende Referenz. UniverseMedia: Lagerlogistik – Supply Chain. Was entscheidet, wenn ein Logistikunternehmen Teil des Produktionsprozesses wird? • Professionelles Projekt-Management bei der Planung und der Implementierung • Erfahrungen aus diversen erfolgreichen Projekten • Qualität • Kontinuität • Know how • Vertrauen der Businesspartner • Eine enge Inhouse-Verzahnung der Lagerlogistik mit der Transportlogistik • Transparenz für den Kunden - KPIs

Dr. Dieter Bambauer, CEO der Schenker Schweiz AG und der Hangartner AG

werden Transportwege künftig wieder kürzer? Eine Tendenz ist diesbezüglich bereits zu spüren. Einige Unternehmen verlagern Produktionsstätten nicht mehr automatisch nach Asien, sondern siedeln sich im osteuropäischen Raum an. Die Transportkosten spielen hier wohl eine Rolle.

UniverseMedia: Zollschranken = Handelsschranken. Können Sie diese etwas leichter öffnen als andere?

UniverseMedia: Steigende Rohstoffpreise, ein Antreiber für deren weltweiten Handel – eine Chance für die Logistik?

Wir unterliegen den gleichen Anforderungen und Bestimmungen wie alle anderen Wettbewerber auch. Unsere Zusammenarbeit mit den Zollbehörden ist seit Jahren etabliert und bringt somit beiderseitig Vertrauen.

Die Entwicklung des Welthandels vor der aktuellen Rohstoffsituation ist spannend. Wie bereits erwähnt, ergeben sich erste Verlagerungstendenzen. Wie sich die Logistik diesbezüglich entwickelt, bleibt abzuwarten. Möglicherweise ergeben sich durch Zentralisierungstendenzen der produzierenden Industrie und den jeweiligen Zu-

UniverseMedia: Steigende Energiekosten –

lieferbranchen Potenziale im Bereich Kontraktlogistik. UniverseMedia: Integrierte Transportlösungen, was sind die Vorteile für den Kunden? • Flächendeckende Netzwerkstruktur • Fahrplan mit täglicher Abfahrt zu allen Destinationen • Verbriefte Qualitätsstandards • Garantierte relationsbezogene Laufzeiten mit ständiger Kontrolle • Tracking • Pre-Alert System bei Laufzeitüberschreitungen • Zentrale KPI-Überwachung Vielen Dank für das Gespräch.


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Zeit ist Geld: Wie «Sameday»-Logistiker ihren Kunden helfen, beides zu sparen

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ust in Time: Der spezielle Charakter dieser etablierten Produktionsmethode besteht darin, dass bestimmte Fertigungskomponenten nicht mehr wochen- oder monatelang eingelagert werden, bis sie im Produktionsprozess benötigt werden; vielmehr werden die erforderlichen Teile erst dann vom Zulieferer bereitgestellt, wenn die Stunde ihres Einsatzes tatsächlich gekommen ist. Der wirtschaftliche Vorteil liegt auf der Hand: Die Reduzierung der Lagerhaltung bedeutet eine erhebliche Kostenersparnis. Ebenso klar ist allerdings, dass derartige Produktionsabläufe exakten, eng gesteckten Zeitabläufen folgen müssen und die absolute Pünktlichkeit der Teileanlieferung unverzichtbar ist.

Kritisch wird es somit in Fällen, in denen aufgrund von Materialengpässen eine Produktionsverzögerung droht und eiligst Abhilfe geschaffenwerden muss – oftmals binnen weniger Stunden (Fachleute sprechen auch von «Sameday»-Lieferungen). Denn: Kommt es tatsächlich zu einem Produktionsausfall, kehrt sich der finanzielle Nutzen der verringerten Lagerhaltung rasch in einen ökonomischen Nachteil um. Noch gravierender gestalten sich jene Fälle, in denen eine Lagerhaltung überhaupt nicht infrage kommt. Wenn beispielsweise ein weltweit agierendes Pharmaunternehmen in seinem Werk in Basel einen Grundstoff für die Medikamentenherstellung produziert, der ausschliesslich in einer zweiten Fertigungsstätte an der US-Westküste weiterverarbeitet werden kann (wo der Grundstoff innerhalb kürzester Zeit


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«produktionsfrisch» eintreffen muss), dann wird Nachfrage nach extrem schnellen, individuell deutlich: Angesichts des extrem engen Zeitfens- «massgeschneiderten» und besonders zuverlästers und der geographischen Entfernung ist hier sigen Logistikangeboten. ein besonderes logistisches Problem zu lösen. Ein Problem, das eine enorme wirtschaftliche Zudem vereinbaren immer mehr Hersteller Dimension aufweist: Der monatliche Produkti- kritischer Produktionsteile mit ihren Lieferanten onswert des pharmazeutischen verbindliche «Service Level Grundstoffs liegt bei rund 100 SPEZIAL-DIENSTLEISTER STE- Agreements»; Liefergarantien Mio. US-Dollar – jeder Tag von weniger als acht Stunden HEN ALS «PROBLEMLÖSER» Verspätung würde für das Unsind dabei keine Seltenheit. BEREIT, WENN BESONDERS ternehmen einen UmsatzverAllerdings sind viele LogisEILIGE SENDUNGEN BINNEN lust von über drei Mio. Dollar tikanbieter nicht in der Lage, WENIGER STUNDEN, ALSO bedeuten! solche Agreements optimal zu «SAMEDAY», IHR ZIEL unterstützen – denn in ihrer ERREICHEN MÜSSEN. Beispiele wie dieses gibt es Servicepalette sind sie häufig zuhauf; im Zuge der Globalisieauf standardisierte Lösungen rung nimmt ihre Zahl kontinuierlich zu. In zahl- konzentriert, so dass ihnen für die Bewältigung reichen Branchen sind Produktionsverlagerungen individueller, besonders komplexer oder kniffins Ausland, nicht selten auf andere Kontinente, liger Problemszenarien nicht selten sowohl die gepaart mit immer knapperen Fertigungs-«Dead- Kapazität als auch das Spezial-Know-how fehlen. p g lines» die Hauptursache der ständigg wachsenden Deshalb ziehen etablierte Logistikunternehmen

immer häufiger kleine, hochflexibel agierende Spezial-Dienstleister hinzu. Mit deren Fokussierung auf aussergewöhnliche oder «unmögliche» logistische Sonderfälle gelingt es, auch die engsten zeitlichen Zielvorgaben einzuhalten – und zwar auch im regelmässigen Einsatz. Diese «Problemlöser», beispielsweise der Spezial-Dienstleister time:matters, stehen vor allem in der zunehmenden Zahl von Fällen bereit, in denen besonders eilige Sendungen noch am selben Tag oder gar binnen weniger Stunden – also «sameday» – ihr Ziel erreichen müssen. Auch das Logistikproblem des eingangs erwähnten Pharmaunternehmens wurde mittels eines «Sameday»Services gelöst: Der medizinische Grundstoff verlässt abends per Flugzeug Basel, um nur gut 18 Stunden später – nach einem Umlade-Zwischenstopp in Frankfurt – am Morgen des nächsten Tages (Ortszeit) an der US-Westküste zur Weiterverarbeitung ausgeliefert zu werden.

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