natürlich
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Tatort Küche
Männer ticken anders 26
Grün hält fit
Petersilie stärkt die Nerven 14
Unser Müll
Wo Berge sich erheben 30
Für Kinder und geplagte Eltern 10 Bachblüten
Spiel ohne Grenzen?
wir eltern weiss weiter und bringt jeden Monat die aktuellen Themen, die Sie beschäftigen.
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Mütter und Väter in der Schweiz
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Weihrauch ist Kulturgeschichte
Der Handel mit Weihrauch lässt sich mit Sicherheit 7'000 Jahre zurückverfolgen. Im Altertum war die Bezahlung von Arbeitern mit Weihrauchölen üblich. Weihrauch hatte einen unschätzbaren Wert für die Menschen, nicht nur als Opfergabe sondern auch in der Heilkunst und als Kosmetika für die Herrscherschichten. Der Name Weihrauch stammt aus dem Ägyptischen und wird mit «göttlicher Duft» übersetz.
Weihrauch ist das abgesonderte Gumiharzöl von Boswelia (sacra, serrata, carteri) einem Balsambaumgewächs. Dieser Baum wächst in den Trockengebieten südarabischer Ländern wie Jemen, Ostafrika und Indien.
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Gemäss der biblischen Überlieferung brachte einer der drei Könige als Geschenk für den neugeborenen Christus Weihrauch mit. Daraus ist ersichtlich, dass es ebenso selten und wertvoll wie Gold und Myrrhe geschätzt wurde.
Die beiden Griechen Dioskorides und Plinius der Ältere legten mit ihren Beschreibungen den Grundstein für die Heilpflanzenkunde. Später ermpfahl der griechische Arzt Hippokrates den Weihrauch als Heilmittel. Im Ayurveda, der indischen Heilkunst, ist der Weihrauch auch heute noch fester Bestandteil gegen Rheumaleiden.
Wie Boswelia wirkt, ist wissenschaftlich noch nicht umfassend nachgewiesen, aber dass es wirkt ist wissenschaftlich bestätigt. Zudem wurden mit wissenschaftlichen Test bewiesen, dass Weihrauch nicht toxisch ist und keine Nebenwirkungen hat.
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Ein Weihrauch-Bad - eine Wohltat für den gestressten Körper
Weihrauchbad
Die Originalrezeptur wurde jahrhundertelang von buddhistischen Mönchen strengstens gehütet. Sie wurde entsprechend den Gewohnheiten unserer westlichen Welt leicht angepasst, um unseren Bedürfnissen besser entsprechen zu können.
Aufgebaut auf den natürlichen Rohstoffen entfaltet der Weihrauch bereits beim Bad seine unerklärliche Wirkung.
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Ein Weihrauchbad «entschleunigt» den stressigen Lebensrhythmus, harmonisiert sowohl die Atmung und den Herzschlag. Ausserdem empfehlenswert bei Hautproblemen wie unreine Haut, rheumatischen und anderen Schmerzen und Nervosität.
Die Weihrauch-Dämpfe des Bades erleichtern das Träumen und die Meditation und sind deshalb ideal für die Entspannung bei Ermüdung und Depressionen weil ihm eine beruhigende und angstmildernde Wirkung zugeschrieben wird.
Sehr ausgiebig, Flascheninhalt reicht für mindestens 15 Vollbäder
Weihrauchbad, Flasche à 500 ml Art. Nr.0241, Fr.29.00
«Weihrauch nimmt die Tr aurigkeit» und «mehret die Ve rn unft» erkannte schon Adam Lonitzer (1528 -1586).
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Gel Weihrauch Kapseln
Weihrauch Gel Boswellia serrata für Gelenke, Muskeln und Nacken. Enthält Extrakte aus Weihrauch, Brennnessel, Rosmarin und Irisch Moos, Weihrauch-Öl und Panthenol.
Sparsam auf die betreffenden Gelenke oder Körperteile auftragen, einige Minuten einziehen lassen und leicht massieren.
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Empfehlenswert bei überbeanspruchten und einseitig belasteten Muskeln (zum Beispiel bei Muskelkater) in Rücken, Nacken und Gliedern. Bei schmerzenden, entzündeten Gelenken und Füssen, (zum Beispiel während und nach langen Wanderungen). Sie werden die wohltuende und entspannende Wirkung spüren.
Weihrauch Gel, Flasche à 200 ml, Art. Nr.0233, Fr.39.50
Bestellkarte
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Weihrauch kann die Gelenkfunktion und die Steigerung der Bewegungsfreiheit unterstützen. Bei Darmentzündungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kann Weihrauch den Therapieverlauf unterstützen. Die im Weihrauch enthaltenen Boswelliasäuren können hemmend auf Entzündungen wirken. Das trägt zur Vitalität und Lebensfreude bei.
Verbrauchsempfehlung: täglich 4 - 6 Kapseln zu den Mahlzeiten
In einer Kapsel sind ca 189 mg Boswelliasäuren enthalten.
Weihrauch, Dose mit 140 Kapseln Art. Nr.6146, Fr.29.75
Weihrauch, 2 Dosen mit je 140 Kapseln Art. Nr.6144, Fr.54.50
Erspar Erspar nis nis Fr Fr. 5.– . 5.–
Menge Art. Nr.Artikel Einzelpreis Totalpreis 0241 Weihrauchbad, Flasche à 500 ml
0233 Weihrauch Gel, Flasche à 200 ml
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Mehr Natur geht in keine Flasche
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22 Säfte
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«Seit über 50 Jahren verwandelt die Biotta Manufak tur biologisch angebaute Früchte und Gemüse in köstliche Säfte voll unverfälschter Na turkraft und -qualität. Kein Tropfen Konzentrat. Keine künstlichen Zusät ze. Jeder Schluck ein Stück Na tur pur, die mundet. » Fritz Lorenz , Bio- Gemüsebauer, Täger wilen, Kanton Thurgau 100% naturrein. Keine zugesetzten Vitamine und Mineralstoffe, keine Konser vierungsstoffe, keine Aromen, keine Farbstoffe, kein Zuckerzusatz , keine Süssstoffe, keine Verarbeitungshilfsstoffe. Mehr Natur geht in keine Flasche.
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Im Land der grünen Wiesen
Liebe Leserin, lieber Leser
Unsere schöne Schweiz, das Land der grünen Wiesen, der stolzen Berge und der fleissigen Menschen. Wir arbeiten viel, und das zahlt sich aus. Unser Wohlstand wächst und mit ihm auch unser Platzanspruch, denn grössere Fernseher, üppigere Sofas und grosszügigere Kleiderschränke brauchen Raum, sonst kommen sie nicht zur Geltung. Die Folgen davon sieht, wer offenen Auges über Land fährt: Baustellen allüberall – und wo noch keine sind, stehen auf heute noch grünen Wiesen schon die Profile für die Häuser von morgen. Wir sind damit beschäftigt, unsere schöne Schweiz abzuschaffen.
Wir arbeiten viel, und das zahlt sich aus.
Heimat gebremst wird. Und das wäre nicht der einzige positive Aspekt, der eine verdichtete Bauweise mit sich bringt. Unser Autor Martin Arnold hat für Sie ab Seite 58 zusammengestellt, welche anderen erfreulichen Auswirkungen eine Annahme des Raumplanungsgesetzes auch noch hätte.
Diese Entwicklung macht mir grosse Sorgen, deshalb bin ich froh, dass wir im kommenden März über das neue Raumplanungsgesetz abstimmen können. Wird es angenommen, dürfen wir berechtigt hoffen, dass die weitere Verbauung unserer
Es wäre doch schade, wenn die Kinder unserer Kinder grüne Wiesen nur noch von SchweizTourismusPlakaten her kennen würden. Oder wenn Ihnen auf Schritt und Tritt dasselbe passierte, wie heute schon Kolumnist Thomas Widmer, der sich auf seiner MittellandWanderung vor lauter Zivilisation die Steinzeit zurückwünscht.
Für mich steht darum fest: Ich will keine zubetonierte Heimat.
Und – da sehe ich durchaus Zusammenhänge – ich will in unserem Land auch keine Abzocker.
Ich wünsche Ihnen einen anregend schönen Februar, Ihr
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Chefredaktor
Klinik für Biokinematik
Herbert-Hellmann-Allee 29-31
D-79189 Bad Krozingen bei Freiburg
Tel. 0049-(0)7633/93321-0
Fax 0049-(0)7633/93321-99
Informieren Sie sich:
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Praxis für Biokinematik
Basler Landstr 28b
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Natürliche Hautpflegelinie vom Toten Meer
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Für die schonende Pflege jeder Haut und jeden Alters; auch ideal bei Hautproblemen und Irritationen
Gesichts-, Körper-, Haar- & Sonnenpflege,Wellness-, Beauty- und Badeprodukte; Aloe Vera und Aloe Ferox als Gel und Saft; atmungsaktives Coverderm® 24 hAbdeck-Make-up (Camouflage) & Kompaktpuder
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Die gesunde Pflegelinie von Kopf bis Fuss für Sie und Ihn aus den wirkungsvollen Mineralien des Toten Meeres mit Vitamin E, Aloe Vera, Jojoba und weiteren hochwertigen Inhaltsstoffen ohne Alkohol, Parfum und tierische Fette I pH-neutral, alkalifrei ISO 9001 zertifiziert I ohne Tierversuche entwickelt Name: Vorname:
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Inhalt
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Gesundheit
8 Was bei Fieberblasen hilft
9 Der Mythos von den « ungesunden » Lebensmitteln
10 Welche Bachblüten bei Kindern besonders gut helfen
14 Chlorophyll stärkt den Körper
22 Heinz Knieriemen über das sensible Gleichgewicht von Körper und Geist
Beratung
18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen Haus & Garten
24 Hyazinthen bringen Farbe und Duft ins Haus
25 Wie sich Nützlinge im Garten wohlfühlen
26 Der kleine Unterschied : Männer ticken in der Küche anders
30 Wie unser Abfallberg verkleinert werden kann
34 Remo Vetter rät, das Tempo etwas zu drosseln
Natur
38 Gänse sind wahre Ausdauer-Athleten
39 Die vergängliche Schönheit des Winters
40 Winzige Einwanderer : Wie Tigermücke und Co. zu uns kommen
46 Schneeschuhtouren für jeden Geschmack
Leben
56 Sprachen lernen macht schlau
57 Die Wildnis als Inspirationsquelle
58 Raumplanung : Höchste Zeit für ein Umdenken
63 Feldenkrais-Übungen für den Alltag
Plus
3 Editorial
6 Leserbriefe
52 Markt
54 Leserangebote
62 Agenda
64 Rätsel
65 Vorschau
66 Carte blanche
Grippewelle: ohne mich!
«natürlich» 1-13
Beim Lesen des Artikels von Sabine Hurni kommen mir dieselben Fragen wie nach dem Besuch des Kinofilms «More Than Honey» von Markus Imhoof. Im Film wird eindrücklich und erschreckend aufgezeigt, wie existenziell das weltweite Bienensterben für die Menschheit ist. So sehr, dass es in China bereits Regionen gibt, in denen jede einzelne Mandelblüte von Menschenhand bestäubt werden muss (nachdem die Pollen zum Bestäuben zuvor in 2000 Kilometern entfernten Regionen «gepflückt» werden mussten).
Ein Grund für das Bienensterben ist der weitverbreitete Einsatz von Pestiziden. In mir taucht die Frage auf: Werden die Bienen nicht zusätzlich geschwächt dadurch, dass wir ihnen ihre Erzeugnisse wie Gelee Royal und Honig «wegnehmen» (letzterer dient ihnen als eigene Nahrungsquelle für Zeiten mit reduziertem oder fehlendem Nahrungsangebot) und sie stattdessen mit Zuckerwasser füttern?
Dies wäre dem Menschen jedenfalls nicht dienlich zur Stärkung seiner Immunabwehr. Bienen benötigen wohl auch körpereigene Kräfte, um den vom Menschen gewünschten Propolis zusätzlich herzustellen. Kräfte, welche ihnen vielleicht andernorts fehlen? Ich selber habe gerne Honig, vor allem in der Winterzeit. Doch inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher, ob dies der Erde als Ganzem dienlich ist. Und statt zu Propolis zu greifen, würde ich aus demselben Grund lieber alle anderen erwähnten Grippemassnahmen in den Vordergrund stellen.
Gabriela Zimmermann, St. Gallen
Gratis abzugeben
Die Familie Rubli hat eine komplette Sammlung der «natürlich»-Ausgaben seit 1988 gratis abzugeben. Interessenten melden sich bitte direkt bei Frau Rubli: Tel. 056 406 36 94.
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Konsumverhalten und lässt ethisch und menschlich in jeder Hinsicht sehr zu wünschen übrig.
Wenn nur noch das Herz schlägt «natürlich» 1-13
Mit Entsetzen habe ich den Artikel über die Organtransplantation gelesen. Ist es menschenmöglich, dass so etwas überhaupt existiert? Und dass per Gesetz vorgeschrieben wird, dass der Organspender obligatorisch Schmerz und Beruhigungsmittel erhalten muss? Demzufolge ist der Spender noch nicht tot und Folge dessen auch nicht schmerz und empfindungsfrei. Was macht dieser betroffene Mensch noch durch, anstatt ruhig sterben zu können? Kann da ein Organempfänger ruhigen Gewissens ein Organ annehmen? Die Handhabung ist ohnehin total ungerecht. Hat jemand zum Beispiel Parkinson, Diabetes oder Alzheimer, hat er nicht die Möglichkeit vom «Ersatzteillager» zu profitieren, sondern muss versuchen, auf herkömmliche Art mit seinem Leiden fertig zu werden; es akzeptieren und sich mit den «üblichen» Mitteln behandeln lassen.
Wo führt das hin? Niemand hinterfragt weder die ganze Krankheitsproblematik noch die eventuellen Ursachen. Sind sich die Organempfänger bewusst, was sie in ihrer Erwartungshaltung dem Spender antun? Das Ganze passt in unser egoistisches
Regina Ebner, Unterägeri
Das geniale Element Wasser «natürlich» 1-13
Dem Artikel von Heinz Knieriemen über das Wasser fehlt eine ganz wichtige Eigenschaft des Wassers; nämlich die ausserordentlich hohe Verdunstungstemperatur. Um ein Kilo Wasser von 100 Grad Celsius in Dampf zu verwandeln, braucht es nach alter Bezeichnung 539 kcal. Diese Energie wird wieder frei, wenn dieser Wasserdampf wieder kondensiert. Das heisst im Klartext, dass in der Atmosphäre unvorstellbare Energiemengen gespeichert sind und diese Energiemengen mit zunehmender Klimaerwärmung noch gewaltig zunehmen. Damit erklären sich auch die zunehmenden Unwetter und Hurrikans. Man kann sich fragen, wann der Punkt erreicht ist, wo die Reparaturkosten für diese Unwetter grösser werden als die Kosten für eine CO2 Verhinderung und die Umstellung unserer Energieversorgung.
Hanspeter Jörg, Frauenfeld
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Die Frage an Sie: Schon wieder erkältet?
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Überlebt
«natürlich» 1-13
Das Thema Weltuntergang aufzugreifen hängt einem ja eh schon lange zum Hals heraus. Und dann schreibt Susanne Hochuli noch dies: «Wegen des durch Esoteriker angekündigten Weltuntergangs ...» Schlimmer geht es gar nicht mehr. Was für eine unqualifizierte Aussage. Und dann noch das Foto mit der Mistgabel. Ich verzichte gerne auf solche Beiträge.
L. Fumagalli, per E-Mail
Im Strahlenmeer «natürlich» 11-12
Seit demnächst sechs Jahren koche ich mit einem Induktionsherd und vor demnächst acht Jahren wurde mir ein Herzschrittmacher implantiert. Ich habe nie irgendwelche Störungen bemerkt, die eventuell von der Strahlung des Herdes
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ausgehen könnten. Ich bin überzeugt, dass es sehr sensible Leute gibt, die negativ reagieren können. Wenn man aber, wie wahrscheinlich die grosse Mehrheit der Menschen, mit der Strahlenbelastung im Alltag zurechtkommt, zeigt die Induktionsstrahlung keine Wirkung. Ich bin begeistert von meinem Herd und möchte ihn nicht mehr missen. Über die Qualität der Speisen, die mit Induktion gekocht wurden, kann ich nichts sagen, aber mein Gekochtes hat vorher auch nicht anders geschmeckt.
Heidi Bitter, Hinwil
Mmmhh …
«natürlich» 12-12
Was wir vom Eier und Reiskochen kennen, gilt auch für Teigwaren. Im Artikel zum Thema Teigwaren wird empfohlen, dass man für 100 Gramm Pasta einen Liter Wasser braucht. Es geht aber auch anders: Zwei Deziliter Wasser aufkochen, salzen und umrühren, 100 Gramm Teigwaren dazugeben und erneut aufkochen. Dann Hitze auf Stufe 1 oder 2 reduzieren und den Deckel so auflegen, dass das Wasser nicht überkocht. Nach kurzer Zeit kann die Kochplatte ausgeschaltet und der Deckel ganz aufgelegt werden. Ab und zu umrühren. Da bei dieser Technik das Wasser ganz aufgesogen wird, kann keine «Teigwarenwurstsuppe» nach «alter Kochschule» entstehen. Dafür können Wasser und Energie gespart werden. Hanspeter Oppliger, Hilterfingen
Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.
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Eine Antwor t der Natur:
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Gesundheit
Lippenherpes_ Was auch noch hilft
Sie kommen immer dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann: juckende, nässende Fieberbläschen. Cremes mit den Wirkstoffen Aciclovir oder Penciclovir aus der Apotheke können den Krankheitsverlauf verkürzen. Allerdings entwickeln manche Menschen dagegen Resistenzen, sodass die Mittel nicht mehr wirken. Es gibt auch natürliche Alternativen:
l Eine Mullkompresse mit Honig tränken und viermal pro Tag für eine Viertelstunde auf die Bläschen drücken.
l Teebaumöl mehrmals täglich einen Tropf auf ein Wattestäbchen geben und auftupfen, das wirkt austrocknend und antibakteriell.
l Salben mit Melissen-Extrakt verwenden. Die darin enthaltene Rosmarinsäure hemmt Lippenherpes-Viren.
l Auch Gele mit Zinksulfat wirken virenhemmend und zusätzlich wundheilungsfördernd.
l Vorsicht vor Hausmitteln wie Zahnpasta, Alkohol oder Essig: Die Mittel trocknen die Haut stark aus, wodurch die Krusten immer wieder aufplatzen und sich der Heilungsverlauf sogar verlängern kann. MM
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Lesen_ Krebs – eine Umweltkrankheit
Fast zwei Drittel aller Krebserkrankungen gehen auf Umwelteinflüsse zurück. Der Umweltmediziner Klaus-Dietrich Runow behandelt seit über 20 Jahren Patienten mit Allergien und ausgeprägten Überempfindlichkeitsreaktionen auf Chemikalien. Sein Buch zeigt, welche Faktoren das Krebsrisiko erhöhen und wie mit einer individuellen Nährstoff- und Entgiftungstherapie, einer anderen Lebensführung und einer Ernährungsumstellung die klassische Krebsbehandlung sinnvoll und wirksam begleitet werden kann, ohne dass es zu Wirkungsbeeinträchtigungen kommt. Dieses Buch baut eine Brücke zwischen der üblichen Krebstherapie und komplementären Massnahmen. _ Klaus-Dietrich Runow: «Krebs – eine Umweltkrankheit», Südwest Verlag, 2013, Fr. 22.90
«Die Erforschung der Krankheiten hat so grosse Fortschritte gemacht, dass es immer schwerer wird, einen Menschen zu finden, der völlig gesund ist.»
Aldous Huxley, britischer Schriftsteller, 1894–1963
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Irrtum_ Normalgewicht ist nicht das Mass aller Dinge
Gute Nachrichten für Menschen mit zu viel Speck auf den Rippen: Körperlich aktive Dicke mit einem Body Mass Index (BMI) von 30 bis 35 leben gesünder und durchschnittlich drei Jahre länger, als bewegungsfaule Menschen mit einem «normalen» BMI zwischen 19 und 25. Wie der «Tagesspiegel» berichtet, zeigen verschiedene Untersuchungen, dass sich fett und fit nicht ausschliessen. Das hat auch mit dem umstrittenen Standard des BMI zu tun, der den individuellen Körperbau nicht berücksichtigt: Wer muskulös ist, gilt laut BMI nicht selten als übergewichtig oder sogar fettsüchtig. Andererseits werden Personen als schlank taxiert, obwohl sie eine ganze Menge riskantes Bauchfett mit sich herumschleppen. tha
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Unterschätzte Lebensmittel
Schokolade macht dick und ist ungesund, und Eier sind Cholesterin-Bomben: Vorurteile und Legenden halten sich hartnäckig. Doch neuste Erkenntnisse aus der Wissenschaft belehren uns eines Besseren.
1. Schokolade: Der süsse Schmelz galt lange als kalorien- und zuckerreicher Dickmacher und Akne-Verursacher. Alles vergessen, seitdem Wissenschaftler in dunkler Schokolade wertvolle Flavonoide entdeckten. Zahlreiche Studien belegen einen Zusammenhang zwischen moderatem, aber regelmässigem Schoko-Verzehr und einem geringeren Risiko für Herzgefässerkrankungen, Bluthochdruck oder Krebs. Neu ist das Ergebnis einer schwedischen Langzeitstudie am Karolinska-Institut in Stockholm: Danach kann dunkle Schokolade Männer vor einem Schlaganfall schützen. Vermutlich senken die Flavonoide in der
Schokolade das «schlechte» Cholesterin sowie den Blutdruck.
2. Eier: Das Gerücht, dass Hühnereier Cholesterin-Bomben sind, hält sich hartnäckig – völlig zu Unrecht: Wie USForscher der Universität von Arizona herausfanden, sind Eier im Hinblick auf den Cholesterin-Spiegel völlig unbedenklich. Mehr noch: Das in Eiern enthaltene Lecithin kann die Cholesterin-Aufnahme im Darm sogar senken. Bei normalen Cholesterin-Werten (max. 200 mg/dl) ist das tägliche Frühstücksei daher erlaubt. Tipp: Mit ballaststoffreichen Nahrungsmitteln (Müsli, Obst, Vollkornbrot) kombiniert, wird das Cholesterin im Ei besser von der Leber verarbeitet.
3. Kaffee: Über kaum ein Lebensmittel wird so kontrovers diskutiert. Inzwischen ist klar: Ein moderater Konsum (drei bis fünf Tassen täglich) hat gesundheitsfördernde Eigenschaften, wie zahlreiche Studien belegen. So verbessert der Wachmacher Konzentration, Denkvermögen, körperliche Leistungsfähigkeit und kann vor Karies, Diabetes, Nieren- und Gallensteinen schützen. Wichtig: Herzkranke, Bluthochdruckpatienten sowie Schwangere sollten nur wenig Kaffee trinken und die Menge mit ihrem Arzt absprechen.
4. Erdnussbutter: Zugegeben: Erdnussbutter ist mit 626 Kalorien pro 100 Gramm eine Kalorienbombe –aber eine besonders gesunde –, neben wertvollem Eiweiss enthält der beliebte Brotaufstrich aus den USA einfache ungesättigte Fettsäuren. Und die sind äusserst herzfreundlich. Dazu kommt: Erdnussbutter hält lange satt. Dadurch isst man insgesamt weniger und hat weniger Heisshungerattacken. Daher also öfter einmal Erdnussbutter aufs Brot schmieren. MM
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Bachblüten helfen Disharmonien auszugleichen und fördern eine gesunde Entwicklung.
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Hilfe für Bengel
Bachblüten wirken besonders gut auf Gemütszustände und Verhaltensmuster von Kindern. Die Therapie ist für Eltern einfach zu erlernen und anzuwenden.
Text Stella Cornelius-Koch
Corinna war eine gute, aufmerksame und sensible Schülerin. Die 11-Jährige war stets bereit, anderen zu helfen. Doch plötzlich änderte sich dies: Das Mädchen zog sich zurück, wurde misstrauisch und kapselte sich immer mehr ab. Bei der Elternsprechstunde erfuhr ihr Lehrer Willy Küttel, dass sie in der Familie noch eine Nachzüglerin bekommen hätten und Corinna ihr Geschwisterchen nicht akzeptieren, sogar ablehnend und aggressiv behandeln würde. Daraufhin gab ihr Küttel die Bachblüten «Beech» für mehr Toleranz, «Holly» gegen die aggressiven Gefühle und «Star of Bethlehem», um den Schock zu lösen, den die Ankunft des Geschwisterchens in Corinna erzeugt hatte. Nach vier Tagen regelmässiger Einnahme begann das Mädchen, ihr Misstrauen zu verlieren und sich wieder ihren Mitschülerinnen zuzuwenden. Auch die Mutter meldete positive Reaktionen. Dass sich durch die Gabe geeigneter Bachblüten der Gemütszustand sehr schnell zum Positiven verändert, hat Willy Küttel in seiner Zeit als Primarlehrer häufig erlebt. Dabei kam der heutige Gesundheitsberater sowie Kurs- und Seminarleiter aus Buochs im Kanton Nidwalden zufällig zur Bachblütentherapie, als er das Buch «Blumen, die durch die Seele heilen» von Edward Bach in die Hände bekam.
Oft reicht ein kleiner Anstoss «Es hat mich so fasziniert, dass ich Bachblüten bei den Kindern und mir anzuwenden begann,» erzählt Willy Küttel. Danach konnten sich seine Schüler im Unterricht wieder besser konzentrieren, wurden aufmerksamer und ruhiger. Der Erfolg blieb auch den Eltern nicht verborgen, die ihn immer häufiger bei Themen wie Lernschwierigkeiten, Bettnässen oder Legas-
thenie um Rat fragten. «Bei Kindern braucht es oft nur einen kleinen Anstoss, um innere Konflikte anzugehen und zu lösen. Die Informationen, die man in der Natur aus den Blüten gewinnt, sind auch in uns angelegt und warten nur darauf, angesprochen zu werden», erklärt Küttel. Bei der Verabreichung von Blütenessenzen nach Dr. Bach sei es daher wichtig, die der Situation entsprechenden Essenzen auszuwählen und zu verabreichen. Werde die richtige Information beziehungsweise Bachblüte gegeben, löse sich die Spannung meist sehr schnell. Dabei geht es keineswegs darum, negative Gemütsreaktionen zu unterdrücken, sondern vielmehr durch die Einnahme des geeigneten Blütenmittels die ebenfalls vorhandenen positiven Charaktereigenschaften zu stärken und zu vervollkommnen.
Kinder sind empfänglicher
Die Bachblütentherapie gilt als besonders geeignet für Kinder, weil sie sanft wirkt und nicht manipuliert – etwas, was Willy Küttel bestätigen kann. «Ich habe beobachtet, dass bei Kindern die Ansprechbarkeit höher ist als bei Erwachsenen. Die Selbstheilkräfte sind bei ihnen noch zugänglich und unverschüttet. Kinder sind sehr offen und lassen gut erkennen, wie es um sie steht.» Das passe auch zur Heilweise mit Bachblüten, die klar und einfach anzuwenden seien. Weiterer Vorteil: Blütenessenzen können gefahrlos mit anderen schulmedizinischen und naturheilkundlichen Therapien kombiniert werden. Auch viele Ärzte stehen der Bachblütentherapie inzwischen offen gegenüber und begrüssen es, wenn Eltern Bachblüten bei ihren Kindern einsetzen möchten.
Dazu sollte man aber wissen: Blütenessenzen sind keine Heilmittel im medizini-
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Gute Bachblüten für Eltern
Folgende Bachblüten-Kombination kann
Eltern bei ihren vielfältigen Erziehungsaufgaben unterstützen:
Cerato, um die innere Stimme und Führung besser zu vernehmen.
Elm, um dem vorübergehenden Gefühl, seiner Aufgabe nicht gewachsen zu sein, besser zu begegnen.
Impatiens, um nicht aus innerer Anspannung und Ungeduld heraus gereizt und überschiessend zu reagieren.
Olive, um zu regenerieren und das Gleichgewicht zu bewahren.
Red-Chestnut, um nicht dauernd in übertriebener Sorge und Angst um Ihr Kind zu sein.
Gute Bachblüten für Kinder
Willy Küttel hat 12 «Kinderblüten» definiert, die sich besonders bei Erziehungsschwierigkeiten bewährt haben. Er empfiehlt, die Bachblüten über dem Kind zu versprayen. Zwei bis drei Spaystösse genügen, unabhängig vom Alter des Kindes.
Aspen
Treffender Satz: Ich habe Angst, weiss aber nicht wovor.
Stichworte: Unbewusste Angstvorstellungen, Vorahnungen, geheime Furcht vor irgendeinem drohenden Unheil.
Ziel: Furchtlosigkeit/Zuversicht
Mimulus
Treffender Satz: Ich habe Angst vor Stichworte: Spezifische Ängste, die man benennen kann; Furchtsamkeit; Angst vor etwas.
Ziel: Tapferkeit/Vertrauen
Gentian
Treffender Satz: Ich bin ein kleiner Pessimist.
Stichworte: Man möchte gern glauben, aber kann es nicht. Man ist skeptisch, zweifelnd, pessimistisch, leicht entmutigt.
Ziel: Glaube
Clematis
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Treffender Satz: Ich träume gern, auch am Tage.
Stichworte: Ihr Kind nimmt am realen Leben wenig Anteil, es zieht sich in fantasievolle Vorstellungswelten zurück; Tagträumer.
Ziel: Schöpferischer Idealismus
White Chestnut
Treffender Satz: Ein Gedanke lässt mich nicht los.
Stichworte: Bestimmte Gedanken kreisen unaufhörlich im Kopf. Man wird sie nicht wieder los. Innere Selbstgespräche.
Ziel: geistige Ruhe/Unterscheidungsfähigkeit
Wild Rose
Treffender Satz: Mir ist alles egal.
Stichworte: Teilnahmslosigkeit, Apathie, Resignation, innere Kapitulation.
Ziel: Hingabe/Motivation
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Chestnut Bud
Treffender Satz: Ich lerne nicht aus meinen Fehlern.
Stichworte: Ihr Kind macht immer wieder dieselben Fehler, weil es aus seinen Erfahrungen nicht lernt.
Ziel: Lernfähigkeit/Realisationsfähigkeit
Holly
Treffender Satz: Ich bin wütend und aggressiv.
Stichworte: Eifersucht, Misstrauen, Hass und Neidgefühle auf allen Ebenen, Aggressionen aller Art.
Ziel: allumfassende Liebe/Harmonie
Walnut
Treffender Satz: Ich muss mich neuen Situationen anpassen.
Stichworte: Vorübergehendes Verunsicherungsgefühl, Beeinflussbarkeit, Wankelmut während entscheidender Neubeginnphasen.
Ziel: Neubeginn/Unbefangenheit
Larch
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Treffender Satz: Ich trau mir nichts zu.
Stichworte: Erwartung von Fehlschlägen durch Mangel an Selbstvertrauen, Minderwertigkeitskomplexe.
Ziel: Selbstvertrauen
Star of Bethlehem
Treffender Satz: Ich brauche Trost. Stichworte: Geistig-seelischer Dämmerschlaf als Folge von körperlichen oder seelischen Erschütterungen (Schock).
Ziel: Erweckung/Reorientierung
Chicory
Treffender Satz: Ihr müsst mich lieb haben.
Stichworte: Ihr Kind ist egoistisch auf sich selbst gerichtet, zeigt eine besitzergreifende Persönlichkeit und mischt sich gerne ein.
Ziel: selbstlose Liebe/Mütterlichkeit
schen Sinn und werden nicht gegen körperliche Symptome eingesetzt. Somit sind akute fiebrige Erkältungen oder plötzliche Schmerzen ein Fall für den Arzt oder den Heilpraktiker. Bachblüten unterstützen die elterliche Fürsorge auf sanfte, wirkungsvolle Weise. Sie sind eine grosse Hilfe, wenn es darum geht, die gesunde Entwicklung des Kindes zu fördern, Disharmonien in seinem Verhalten auszugleichen oder ihm zu helfen, eine Krankheit besser zu überwinden.
Verhalten genau beobachten
Eltern, die ihr Kind mit Bachblüten behandeln möchten, können die Grundlagen der Therapie durch Lesen entsprechender Literatur oder in einem Kurs erlernen. «Vor der Auswahl der Bachblüten ist es bei Kleinkindern wichtig, gut zu beobachten, um aus deren Verhalten den Gemütszustand herauszufinden», rät Willy Küttel. So werde sich zum Beispiel Eifersucht beim Kleinkind durch ablehnendes, aggressives Verhalten gegenüber seinem Geschwisterchen zeigen. Auf diese Weise werde es versuchen, das Gefühl Eifersucht abzureagieren.
Die langjährige Arbeit mit Bachblüten führte Willy Küttel auf eine sehr einfache und rasch wirkende Einnahmeform: das Versprühen. Dabei werden über dem Kind zwei bis drei Spraystösse abgegeben. Der fein hernieder sinkende Sprühnebel wird nun vom Kind eingeatmet. Diese Dosis ist unabhängig vom Alter des Kindes. Bachblüten, die auf diese Weise verabreicht werden, wirken schnell und zuverlässig. Durch die Anwendung in Sprayform können auch die Nachteile der tropfenweisen Verabreichung umgangen werden, da die Blütenessenzen-Mischung nicht mehr verunreinigt oder gar verschüttet wird. u
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Die Bachblütentherapie
Blütenessenzen haben in vielen alten Kulturen eine lange Tradition. Der englische Arzt Dr. Edward Bach (1886 bis 1936) hat sie schliesslich weltweit bekannt gemacht. Seinerzeit galt er als Pionier in der Alternativmedizin, ging er doch davon aus, dass Krankheit das Resultat disharmonischer Seelenzustände ist. Die eigentliche Bachblütentherapie umfasst 38 ausgewählte Blüten. Bachblüten beziehungsweise Blütenessenzen werden hauptsächlich aus Blumenblüten, aber auch aus Blüten anderer Pflanzen gewonnen. Bei dem von Dr. Bach entwickelten Verfahren werden die Blüten in eine Glasschüssel mit Quellwasser und für zwei bis drei Stunden in die Sonne gelegt (Sonnenmethode) oder in einem Emailletopf mit Quellwasser etwa 30 Minuten geköchelt (Kochmethode). Dadurch geben die Blüten ihre feinstofflichen Informationen auf das Wasser ab. Blütenessenzen sind als Tropfen/Tropfenmischungen (zum Beispiel Notfall- oder Rescue-Tropfen), Sprays, Globuli, Cremen oder Salben rezeptfrei in Apotheken oder über Therapeuten erhältlich.
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«Diese Methode verlangt keine wissenschaftlichen Kenntnisse, sondern nur Verständnis und Mitgefühl für den Menschen, und diese Voraussetzung bringt fast jeder von uns mit.»
Dr. Edward
Bach
Literaturtipps
_ Willy Küttel: «Heilende Blütenessenzen», AT-Verlag, 1994
_ Mechthild Scheffer: «Die Original Bach-Blüten-Therapie für Einsteiger», Südwest Verlag, 2011
_ Sigrid Schmidt: «Bach-Blüten für Kinder», Gräfe und Unzer, 2010
Bachblüten-Seminare
_ www.dietmar-kraemer.de _ www.bach-blueten-ausbildung.ch _ www.phytodor.ch
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andere ist Beilage
Grüne Nahrung ist nicht nur reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Sie enthält auch viel Chlorophyll; das Blattgrün kann weit mehr als nur unangenehme Ausdünstungen verhindern.
Text Sabine Hurni
Das Petersilienzweiglein auf dem Teller ist nach wie vor eine beliebte Dekoration in vielen Restaurants. Das grüne Zweiglein bleibt aber meist auf dem Teller liegen und wandert wieder zurück in die Küche. Schade. Denn je nach Wahl des Menüs, ist das Petersilienzweiglein das Gesündeste von dem, was die Mahlzeit zu bieten hat.
Petersilie enthält sehr viel Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium und Vitamin C. Darüber hinaus ist sie – wie viele andere grüne Gemüse- und Algensorten – reich an Blattgrün (Chlorophyll). Das Blattgrün gibt den Pflanzen ihre Farbe und ist darüber hinaus ein Lichtsammler, der Sonnenlicht in Energie umwandeln kann. Die Chlorophyllmoleküle sind in den Blättern von Pflanzen und Algen zu Sammelkomplexen angeordnet. Sie versuchen auf der vorhandenen Fläche möglichst viel Licht einzufangen. Gleichzeitig bilden die Moleküle einen energetischen Trichter, der die aufgefangene Energie (Licht) ins Reaktionszentrum führt. Im Reaktionszentrum leitet die Pflanze dann die ersten Schritte für die eigentliche Photosynthese ein, bei der letztlich Zucker und Sauerstoff gebildet werden. Der Zucker dient der Pflanze als Energie, der Sauerstoff wird ausgestossen.
Chlorophyll stärkt die Nerven Chemisch gesehen ist Chlorophyll ein organisches Molekül, in dessen Mitte sich ein Magnesiumion befindet. Dieser molekulare Aufbau sieht der Struktur des menschlichen Blutfarbstoffes Hämoglobin sehr ähnlich. Nur dass sich im Zentrum des Blutfarbstoffes Eisen befindet anstatt Magnesium. Die Vermutung liegt deshalb auf der Hand, dass Chlorophyll aufgrund
dieser Ähnlichkeit, einen positiven, wenn nicht sogar reinigenden Effekt auf das Blut oder auf unseren Körper haben muss. Eingesetzt wird Chlorophyll seit vielen Jahren als wirksames Mittel gegen Körperund Mundgeruch. Der Blattfarbstoff kann die Aktivität von einigen Eiweiss spaltenden Enzymen vermindern und auf diesem Weg die Bildung übler Gerüche hemmen. Die Blattgrün-Dragées müssen aber heruntergeschluckt und nicht gelutscht werden, denn die Wirkstoffe lösen sich im Magen. Zudem färbt der Farbstoff die Zunge grün.
Empfindlich auf Hitze
Wie Forscher der Oregon State University festgestellt haben, enthält Chlorophyll viel Sauerstoff, kann Entzündungen hemmen, das Immunsystem stärken und die Funktion des Herzens begünstigen. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass Chlorophyll aus Blattgrün und Algen sehr basenbildend ist, die Nerven stärkt, und die Darmflora gesund hält. Und kaum werden solche Erkenntnisse publik, stehen auch schon Nahrungsergänzungsmittel mit oft euphorischen Heilversprechungen bereit. Um das Gesundheitspotenzial von Chlorophyll zu nutzen, müssen aber keine teuren Nahrungsergänzungen gekauft werden. Die Natur stellt dem Menschen den Lichtkomplex tagtäglich auf den Tisch. Wir müssen nur kräftig zugreifen: 100 Gramm Petersilie zum Beispiel enthalten insgesamt 200 Milligramm Chlorophyll. Wer zum Beispiel ein libanesisches Tabouleh nach Originalrezept zubereitet, braucht dafür eine ordentliche Menge Petersilie, nebst Bulgur oder Couscous ist das grüne Kraut die Hauptzutat. Bei 100 Gramm Spinat kommt man auf 125 Milli-
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berufsbegleitende Ausbildung in Ta nztherapie
Therapeutische Weiterbildung Akupunktur Massage nach Radloff
ESB Energetisch statische Behandlung der Gelenke, zur Beeinflussung aller Körpersysteme
APM Akupunkturpunkte, verbunden zu Meridianen, behandelt mit einem Massagestäbchen, um Flussbedingungen und Ausgleich zu schaffen ORK Ohr-Reflexzonen Kontrolle ermöglicht eine differenzier te energetische Befunderhebung Symptome können dadurch ursächlich behandelt werden.
Die Methode findet Anwendung bei or thopädischen, neurologischen, internistischen und gynäkologischen Beschwerden. – Aufbauende Seminarien in kleinen Gruppen, Lernbegleitung, individuelles Ausbildungstempo und prozessorientier tes Lernen.
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Einführungsseminare
25.–27. Januar 2013 8.–10. März 2013
Startwochenende 3.–5. Mai 2013
Institut am See fürTanztherapie
Uttwilerst ra ss e 26 CH-8593 Kesswil Te le fo n +41 71 460 17 81 info @ ta nztherapie-am-see.ch www.tanztherapie-am-see.ch
SABINE HURNI
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dipl.Naturheilpraktikerin
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Bruggerstrasse 37
Bruggerstrasse 37
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5400 Baden
056 209 12 41 079 750 49 66 info@shurni.ch www.shurni.ch
5400 Baden 056 209 12 41 079 750 49 66 info@shurni.ch www.shurni.ch
5400 Baden 056 209 12 41 079 750 49 66 info@shurni.ch www.shurni.ch
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Ayurvedische Gesundheitspraxis
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www.naturheilzentrum.li info@naturheilzentrum.li
St. Luzistrasse 16 FL 9492 Eschen Telefon 00423 377 10 10
Ausbildungen
Naturheilpraktiker Homöopathie, Phyto Massagen, Schüssler Meditation, Astrologie Bachblüten usw.
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Ayur veda-Pension Quelle für Körper, Seele und Geist
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Institut für Klang-Massage-Therapie Elisabeth Dierlich Ausbildung in Klangtherapie Vertrieb von China-Gongs www.klang-massage-therapie.ch kontakt@klang-massage-therapie.ch 4600 Olten • Amthausquai 31 • 0041(0)62 892 05 58
Beratung
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Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.
Grüntee für die Gelenke
Ich liebe Grüntee und trinke ihn regelmässig. Jetzt hat mir jemand gesagt, dass er Gift sei für die Gelenke, wie Schwarztee auch. Ich habe leichte Arthrose in den Finger- und Zehengelenken. Sind die Wirkungen des fermentierten Schwarztees und des Grüntees nicht sehr unterschiedlich, auch wenn sie beide von der gleichen Pflanze stammen?
M. D., Belp
Siehaben recht: Man kann Grüntee nicht über die gleiche Kante schlagen wie Schwarztee. Grüntee enthält – im Gegensatz zum Schwarztee – viel Vitamin C, ein breites Spektrum an vielen heilsamen Wirkstoffen, die erwiesenermassen antioxidative Wirkungen haben. Gerade in der Krebsprävention ist Grüntee deshalb ein grosser Hoffnungsträger. Was das SäureBasen-Gleichgewicht betrifft, ist Grüntee etwas basenbildender als Schwarztee. Wobei jedoch auch Schwarztee nie so stark säuert wie Kaffee. Ich sehe also keinen Grund, weshalb Sie auf Grüntee verzichten müssten. Im Gegenteil: Grüntee
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scheint bei Arthrose sogar zu helfen, wie ein Forscherteam herausgefunden hat. Doch eine Tasse Grüntee am Morgen hat noch keinen gesundheitlichen Effekt auf den Körper. Versuchen Sie vielmehr über den Tag verteilt etwa 10 kleine Tassen (in der Grösse einer Espressotasse) zu trinken.
Bei einer Arthrose ist es sehr wichtig, dass Sie warme Gelenke haben. Machen Sie regelmässig Fuss- und Handbäder mit Meersalz, trinken und essen Sie nichts aus dem Kühlschrank und versuchen Sie möglichst oft gekochte, warme Mahlzeiten zu essen. Sabine Hurni
Ständig gebläht
Ich leide fast ständig unter einem geblähten Bauch. Nach dem Essen sehe ich aus wie im 5. Monat schwanger. Nun habe ich durch Ausschlussverfahren herausgefunden, dass dies vor allem auf mein gesundes Essen zurückzuführen ist.
Ich esse viel Salat und Früchte, also viel Rohes oder auch Linsen, Broccoli, Blumenkohl und so weiter. Auch meine Kinder (6, 9) müssen ständig pupsen und es riecht nicht gerade gut. Wie kann ich gesund essen, ohne Blähungen zu haben?
I. B., Zürich
Selbst
das gesündeste Essen ist nicht ideal, wenn der Darm es nicht verwerten kann. Rohkost erfordert eine starke Verdauungsleistung. Denn bleiben die rohen Sachen zu lange im Darm, beginnen sie zu gären. Als erste Massnahme würde ich Ihnen vorschlagen, dass Sie wärmende, verdauungsfördernde und blähungswidrige Kräuter mit dem Essen mitkochen. Zum Beispiel Ingwer, Kümmel und Fenchel. Sie können vor dem Essen auch eine Scheibe Ingwer und danach etwas Fenchel kauen. Ihre Kinder machen das vermutlich nicht mit. Deshalb ist mitkochen wohl die elegantere Lösung. Essen Sie abends keine Salate und keine Rohkost mehr. Wenn etwas Rohes, dann höchstens etwas Fenchel. Besser wäre es, wenn Sie das Gemüse abends dämpfen. Das wichtigste Gewürz
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Gut unterhalten durch den Winter:
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Jetzt probelesen und gewinnen!
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Sie können auch per E-Mail bestellen. Senden Sie Ihre Anschrift und die gewünschte(n) Zeitschrift(en) an winterabo@rohner.biz. Mit einer Bestellung via E-Mail nehmen Sie auch an der Verlosung um die 3000 Franken teil.
Teilnahmebedingungen: Ohne Kaufzwang. Bei einer Teilnahme ohne Bestellung senden Sie SCHNEE (Abstand), Name und Adresse an 919 (Fr 1.–/SMS). Oder senden Sie eine Postkarte mit Ihrer Adresse an: Freiraum Werbeagentur AG, Wettbewerb Winterabo-Aktion, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Einsendeschluss (Datum des Poststempels) ist der 31. März 2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der/die Gewinner/in wird schriftlich benachrichtigt. Mitarbeiter/innen der teilnehmenden Verlage sind vom Wettbewerb ausgeschlossen. Das Angebot ist gültig für Neukunden aus der Schweiz bis 31. März 2013.
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Kleiner
Störenfried im Ohr
Ihr soziales Umfeld, sondern auch gegen innen. Und öffnen Sie sich für spirituelle Wege, die Ihnen helfen, im Jetzt zu sein. Das kann Zen sein, das kann aber auch eine andere achtsamkeitsbezogene Meditation sein, welche die Verbindung zum Boden nicht vernachlässigt. Sabine Hurni
für Hülsenfrüchte und Kohlarten ist das Asaphoethida. Sie erhalten das Gewürz im Reformhaus oder in der Drogerie. Eine Prise davon darf in keinem Kohl- oder Hülsenfrüchtegericht fehlen; am besten kombiniert mit Kreuzkümmel, Kurkuma und Lorbeerblättern.
Als Versuch könnten Sie auch Folgendes probieren: Essen Sie zu Rohkost entweder nur Eiweiss (Fleisch, Käse, Linsen) oder nur Kohlenhydrate (Reis, Teigwaren, Kartoffeln). Das macht das Essen ebenfalls bekömmlicher, denn die Kohlenhydrate machen den Magensaft eher basisch, während es aber für die Verdauung von Fleisch einen richtig sauren Magensaft braucht. Wird beides zusammen gegessen, macht das die Verdauung eher etwas träg. Gibt es dazu überdies noch rohes Gemüse, kann das Verdauungssystem schnell mal überfordert sein.
Wenn das alles zu wenig bringt, wäre es sicherlich wohltuend, wenn Sie eine sanfte Darmsanierung durchführen. Es gibt Produkte wie zum Beispiel das Symbiolakt, das sämtliche Bakterien enthält, die auch in der gesunden Darmflora vorkommen. Falls Ihre Kinder Milch trinken und Käse essen, wäre es auch eine Überlegung wert, dort auf Rohmilch umzustellen. Diese ist zwar etwas teurer, dafür enthält die Milch noch alle verdauungsfördernden Enzyme, Bakterien und Fettsäuren, die für die Darmgesundheit und das Immunsystem wichtig sind. Sabine Hurni
Was kann ich gegen dumpfes Ohrenrauschen unternehmen? Was sind die Auslöser?
L. W., Thun
Ohrengeräusche sind oft auf Durchblutungsstörungen des Innenohres zurückzuführen. Diese können wiederum mit einem verschobenen Halswirbel zusammenhängen oder von einer verspannten Nackenmuskulatur verursacht werden. Nur, so einfach ist das leider nicht mit diesen Ohrengeräuschen. Mit einer Nackenmassage oder einer Wirbeltherapie ist das Problem leider selten gelöst. Oft braucht es auch spirituellere Wege wie Meditationen und Entspannungstrainings, um sich in Gelassenheit gegenüber dem kleinen Störenfried im Ohr zu üben. Denn je mehr man ihn versucht zu verdrängen, desto lauter wird er. Das Nicht-daran-denkenWollen verschlimmert das Ganze. Ablenkung ist auch keine wirkliche Alternative, weil sich im täglichen Aktivismus das Geräusch oft verstärkt. Oft bleibt allein die Flucht nach vorne. Hinhören, im Jetzt leben, versinken im Sein. Und schon sind wir auf einer anderen Bewusstseinsebene. Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie gleichzeitig mehrere Wege einschlagen. Lassen Sie sich massieren und verwöhnen. Gehen Sie zu einem Atlaslogisten oder in eine Dorntherapie, um die Wirbel zu richten. Nehmen Sie die Heilpflanze Ginkgo Biloba ein. Sie fördert die Durchblutung der feinsten Blutgefässe. Warme Nackenwickel oder wärmende Tücher um den Hals können die Lockerung der Nackenmuskeln ebenfalls fördern. Vermeiden sollten Sie auch Stress und Hektik. Ölen Sie regelmässig den Kopf und die Ohrmuscheln ein und üben Sie sich vermehrt im aktiven Zuhören. Nicht nur in Bezug auf
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Schadet Orangensaft?
Ich trinke täglich morgens ein Glas Orangensaft. Oft spüre ich anschliessend die «basische» Fruchtsäure in der Achsel und im Knie. Ist das der Beginn einer Entmineralisierung der Knochen?
K. V., Neuenegg
Obwohl der Orangensaft sehr sauer schmeckt, reagiert Orangensaft im Körper basisch. Ihre Knochensubstanz wird dadurch nicht beeinträchtigt. Insofern können die Schmerzen nicht von den Fruchtsäuren her kommen. Pressen Sie den Saft selber? Selbst gepresster Saft ist viel bekömmlicher als der konzentrierte Saft aus dem Laden. Was Sie spüren, ist vermutlich die Kältewirkung. Orangen wirken auf den Körper ausgesprochen kühlend. Genauso wie auch alle anderen exotischen Früchte, die in warmen Ländern gedeihen und viel Wasser enthalten. Diese kühlende Wirkung ist Gift für rheumatische Beschwerden, die meistens im Winter aufgrund der Kälte schlimmer werden. Orangen bereichern im Winter unseren Speisezettel und werden als besonders Vitamin-C-reicher Kräftespender angepriesen. Daran gibt es nichts auszusetzen. Doch wir sollten es nicht übertreiben. Eine bis zwei Orangen pro Tag, als Saft ausge-
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presst oder als Frucht gegessen, sind aber durchaus vertretbar.
Da Sie jedoch offenbar auf Zitrusfrüchte reagieren, empfehle ich Ihnen, den Konsum zu reduzieren und mit Rosenkohl, Broccoli und Äpfeln Vitamin C zu tanken. Mit diesen winterlichen Lebensmitteln kann der Körper besser umgehen als mit Orangensaft. Sabine Hurni
Gereizte Gesichtshaut
Vor drei Monaten hat sich die Haut um meine Augen plötzlich stark gerötet und ist angeschwollen. Zudem juckt und brennt meine Haut wie nach einer Verbrennung. Tage später schält sie sich. Mit Kortison habe ich es probiert, ohne anhaltenden Erfolg. Ich freue mich auf einen Rat.
A. D., Bolligen
Dasklingt für mich wie eine Reaktion auf etwas. Aber was? Haben Sie einen Verdacht? Dann dürfen Sie diesen ruhig ernst nehmen. Das eigene Gefühl täuscht einen in solchen Fällen selten. Stress und Wechseljahre können dafür sorgen, dass Lebensmittel oder Lebensmittelzusätze, Amalgamfüllungen oder Lösungsmittel plötzlich vom Körper nicht mehr toleriert werden. Ich möchte Ihnen ans Herz legen, sich naturheilkundlich gut untersuchen zu lassen. Zum Beispiel in der Aesculap-Klinik in Brunnen oder in einer Paracelsus-Klinik. Auch wenn diese Orte etwas weiter weg liegen, lohnt sich der Anfahrtsweg. Vielleicht kennen Sie ja auch in Ihrer Nähe eine Institution, wo Sie sich auf Unverträglichkeiten aller Art testen lassen können. Sabine Hurni
Zu hoher Blutdruck
Mein Vater nimmt seit Jahren Medikamente gegen Bluthochdruck. Allerdings ist der höhere Wert immer noch zu hoch. Wir essen jetzt weniger Fleisch, wandern regelmässig, gehen jeden Tag raus und er macht zusätzlich Gymnastik. Was kann oder soll er noch machen? M. T., Zürich
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Wiees aussieht, setzt Ihr Vater bereits vieles um, das Patienten mit Bluthochdruck geraten wird. Ich persönlich kann Ihnen zusätzlich eine Misteltinktur sehr empfehlen. Sie bekommen sie in jeder Drogerie und Apotheke. Die Mistel hilft dabei, Druck- und Spannungszustände in den Blutgefässen auszugleichen. Deshalb ist sie ein wunderbares Heilmittel bei hohem Blutdruck. Wichtig ist auch, dass Ihr Vater viel trinkt und sich weiterhin regelmässig bewegt. Was die Ernährung betrifft, so wird bei Herzkreislauferkrankungen in der Regel die mediterrane Kost empfohlen. Dort kommen Knoblauch, Olivenöl und gekochtes Gemüse regelmässig auf den Tisch. Wenn Sie Gemüse mit frischen Kräutern und Knoblauch kochen, vermindert sich meist der Salzkonsum automatisch. Das Olivenöl wiederum stärkt die Blutgefässe und ist deshalb sehr wertvoll für den Körper. Zu diesen Speisen darf ruhig auch ab und zu ein Glas Rotwein getrunken werden. Aufgrund der Inhaltstoffe in den Trauben wird auch dem Rotwein eine stärkende Wirkung auf das Herzkreislaufsystem zugeschrieben. Vor allen Dingen sollte Ihr Vater aber den Kaffeekonsum einschränken. Ein einzelner Kaffee führt zu einem geringen Blutdruckanstieg, der kurz anhält und unbedenklich ist. Grössere Mengen können jedoch blutdrucksteigernd wirken. Der wichtigste Schritt ist der Verzicht auf die Zigaretten. Haben Raucher hohen Blutdruck, vervierfacht sich das Herzinfarktrisiko. Nicht zu vergessen sind auch die Gewichtskontrolle und die Stressreduktion. Beides wirkt sich sehr ungünstig auf den Blutdruck aus. Sabine Hurni
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Gesundheitstipp
Lassen Sie das Bad auf sich wirken Ein Vollbad, das nach der Lehre der Kneipp Gesundheits-Philosophie angewendet wird, kann die Wirkung eines wohltuenden Bades noch verstärken. Ein Versuch lohnt sich: Das 36 bis 38 Grad warme Wasser reicht bis zur Brust oder zum Hals und lässt 5 bis 20 Minuten lang alle Sorgen baden gehen. Gerne darf warmes Wasser nachgefüllt werden, falls es zu sehr abkühlt. Menschen mit Gefäss- oder Herzerkrankungen lassen vor dem Ausstieg aus der Badewanne Wasser ab, das entlastet die Gefässe und erleichtert den Ausstieg. Nach dem Bad empfiehlt Sebastian Kneipp eine kalte Waschung mittels Leinentuch oder Bettruhe mit anschliessender lauwarmer Waschung.
Kneipp lanciert neu das Badeöl «Tiefenentspannung» mit Patchouli und Sandelholz. Dank den natürlichen ätherischen Ölen mit dem tiefgründigen Duft verhilft es zu innerer Ruhe. Mit der wohltuenden Wirkung warmen Wassers entfalten die ätherischen Öle ihre natürliche Aromawirkung.
➜ Die ganze Palette Kneipp Bäder gibt es in der Migros und eine Auswahl im Online-Shop auf www.kneipp-schweiz.ch.
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Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
Heinz Knieriemen über
das zarte Wesen namens Gesundheit
Die Schnittstelle zwischen physischer und psychischer Gesundheit ist ein vielschichtiger Bereich. Gut für unser Immunsystem und das Wohlbefinden ist das Zusammenspiel von Spannung und Entspannung.
Der Yogi auf dem Bild mit den sechs Chakras trägt auf der Stirnseite ein drittes Auge als Symbol der Innenschau, das einen Spiegel des geistig-seelischen Geschehens darstellt. Diese uralte Symbolik hat durchaus Zusammenhänge mit der modernen Neurophysiologie und den hormonellen Steuerungsorganen Hypothalamus und Hypophyse.
Die Neurophysiologie ist die Wissenschaft, die sich mit den Zusammenhängen von Gefühlsimpulsen im Gehirn, mit Nervenfunktionen, Hormonspiegel-Veränderungen und Immunreaktionen beschäftigt. In den letzten Jahrzehnten wurden zwar viele neue Erkenntnisse gewonnen. Doch gerade im wichtigen Bereich des neuroendokrinen Schaltkreises, wo sich Psyche mit der Physis verbindet, steckt vieles noch in den Kinderschuhen oder wird sich unserem Wissensdrang wohl für immer entziehen. Psychosomatische Erkrankungen werden zwar oft diagnostiziert, doch sind Wege zur Gesundheit voller Hindernisse und erfordern vor allem anderen eine Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers.
Körperliche Reaktionen
Könnten wir hinter der Stirn in die Tiefe des Kopfes blicken, so würden wir bald auf die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) stossen. Gleich dahinter liegt der Hypothalamus.
Die von der Grosshirnrinde registrierten inneren und äusseren Eindrücke werden im limbischen System in Gefühle und Emotionen umgesetzt. Diese wiederum
werden durch Impulse des Hypothalamus in biochemische, körperliche Reaktionen umgewandelt. Von aussen nehmen wir Signale wie Radio, Fernsehen, Werbung und Alltagsgeräusche wahr, zu den inneren Eindrücken gehören Erinnerungen, Fantasien, Imaginationen und Träume –auch Emotionen, Stimmungen und Gefühle, die ebenfalls körperliche Reaktionen auslösen können.
Der Hypothalamus ist eine wichtige Schaltzentrale unseres Körpers. Er ist ein Gehirnbereich im Zwischenhirn und befindet sich unterhalb (= «hypo») des Thalamus. Der Hypothalamus koordiniert als übergeordnetes Zentrum Wasser-, Salzhaushalt und Blutdruck. Er sorgt dafür, dass unsere Körpertemperatur konstant bleibt, regelt die Nahrungsaufnahme, beeinflusst unser Gefühls- und Sexualverhalten und bestimmt, wann wir schlafen und wann wir wach sind. Ausserdem ist er ein wichtiges Steuerorgan innerhalb des Hormonsystems, denn er reguliert, wann welche Menge eines Hormons gebildet wird.
Der Hypothalamus steuert das vegetative oder autonome Nervensystem, das sich weitestgehend unserer bewussten Kontrolle entzieht. Dieses System ist zweigeteilt: Der Sympathikus ist für Erregung zuständig, für die Vorbereitung auf Kampf oder Flucht. Und der Parasympathikus sorgt dafür, dass wir uns wieder abregen und für die nötige Entspannung. Wenn sich also die Muskeln verkrampfen, das Drüsensystem aktiviert wird, durch die Ausschüttung von Adrenalin sich die Pupillen erweitern, das Herz auf Hochtouren pocht und uns kalter Schweiss auf
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der Stirn steht oder sich bei Tieren die Nackenhaare sträuben, ist der Sympathikus im Spiel. Ist die tatsächliche oder vermeintliche Gefahr vorüber, hilft uns der Parasympathikus, den mehr oder weniger entspannten Normalzustand zu erreichen.
Gelegentliche Anspannung tut gut
Die gelegentliche Anspannung, die hormonelle Aktivierung des vegetativen Nervensystems, ist ganz natürlich und sogar wichtig für unsere Gesundheit, die in vielen Bereichen auf Spannung und Entspannung angewiesen ist. Das hält unser Immunsystem fit und abwehrbereit.
Anhaltender Stress, aufgestaute Frustrationen, Drogenmissbrauch, Fehlernährung und andere negative Faktoren führen hingegen zu ununterbrochenen Reaktionen des Sympathikus. Finden wir keinen Weg, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, wird es früher oder später zu Erkrankungen kommen. Die Symptome reichen von Krampfadern, unterschiedlichsten Hormonstörungen, Schwindel, Verminderung der Sehstärke, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Verdauungsproblemen bis zu Potenzschwierigkeiten und Frigidität.
Unsere Steuerungsorgane sind stets bemüht, die Hormonproduktion in einem fein ausbalancierten Gleichgewicht zu hal-
Wege zur Gesundheit erfordern eine Aktivierung der Selbstheilungskräfte
des Körpers.
ten. Ungewöhnlich reich ist die Auswahl an Hormonen, die in den Eierstöcken hergestellt werden: mehrere Typen von Östrogenen, Gestagenen und Androgenen, Oxytocin und die Botenstoffe Inhibin und Relaxin, deren Bedeutung erst in Teilbereichen bekannt ist.
Das Hormon, das Frauen ihre weibliche Prägung gibt, ist das Östrogen. Das Wachstum der Brüste wird ebenso wie das allgemeine Wachstum von Östrogen beeinflusst. Es lagert in die Haut vermehrt Flüssigkeit ein, wodurch sie straff und jugendlich aussieht, und regt die Zellteilung der Schleimhäute von Mund, Haut, Nase, Vagina und Brustdrüsen an. Östrogene harmonisieren bei Frauen das Nervensystem und sorgen für eine gehobene Stimmungslage.
Die Ebenen des Heilens
Gefühle, Emotionen, Wohlbefinden und Gesundheit basieren also auf zwei Ebenen des Heilseins: der physischen und der geistigen. Das betrifft sowohl den zu Beginn angesprochenen Yogi sowie Menschen der modernen westlichen Welt. Auf der physischen Ebene sind Heilpflanzen der Weg zu Gesundheit. Aufgabe der Pflanze ist es, Licht in Leben zu verwandeln. Aufgabe des Menschen ist, Leben in Bewusstsein und Liebe zu verwandeln. Daher genossen Pflanzen in vielen archaischen Kulturen eine besondere Verehrung – nicht in einer abergläubischen Haltung, sondern als subtile Wahrnehmung der Kraft, die von ihnen ausgeht.
Das grundlegende Mittel des Heilens auf der geistigen Ebene stellen die Mantras dar. Mantras sind Ur-Silben, wie das bekannte Om, die die schöpferische kosmische Schwingung widerspiegeln. Beide Ebenen des Heilens wirken auf die Lebensenergie Prana. Mantra schliesst Meditation ein – eine Haltung der Offenheit und Achtsamkeit, die Raum schafft, in dem sich eine innere Wahrheit manifestieren kann. u
Haus&Garten
Lesen_ Cervelat und Tafelspitz
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Wo fühlt man sich als Gast wirklich wohl? In der Quartierbeiz, im Landgasthof kurzum dort, wo es unkompliziert und einmalig ist und wo zumeist einfache, traditionelle Kost aufgetischt wird. Das Buch stellt 88 Wirtshäuser in der ganzen Schweiz vor. Beizen mit einer gewissen Patina und dem Sinn für das Wesentliche. Jedes Lokal ist ein Unikat, wo entspannte Gastlichkeit in behaglichen Stuben gepflegt wird. Ein Buch, das Lust macht (kulinarische) Ausflüge zu planen.
_ Martin Jenni, Marco Aste: «Cervelat und Tafelspitz», AT-Verlag, 2012, Fr. 44.90
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Dufte_ Hyazinthe im Glas
FKnollensellerie_ Aussen grob, innen zart
Knollensellerie ist ein typisches Wintergemüse. Zwar wird er bereits im Herbst geerntet, er lässt sich aber sehr gut lagern. Das herbe Aroma der Knolle ist nicht jedermanns Sache. Es kommt von den ätherischen Ölen, die Blutdruck senkend wirken. Knollensellerie enthält die Vitamine C, E und B sowie Calcium, Eisen und viel Kalium. Gedämpft und mit Olivenöl und Salz gewürzt entpuppt sich das Gemüse als butterzarte, ja fast süssliche Beilage. Frisch und leicht präsentiert es sich als Carpaccio. Den Sellerie dazu mit einem Messer oder besser mit einer Schneidmaschine in möglichst dünne Scheiben schneiden, auf einem Teller anrichten und mit Oliven- oder Nussöl und Zitronensaft beträufeln. Etwas ziehen lassen, mit Salz würzen und mit gerösteten Sesamsamen bestreuen. tha
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➜ Der Tipp
ür Farbenpracht und intensiven Duft im Wohnzimmer sorgen Hyazinthen. Im Glas kann man sie ganz einfach selber ziehen. Dafür braucht man ein bauchiges Glas und eine Zwiebel. Das Glas wird mit Wasser gefüllt. Anfänglich darf das Wasser die Zwiebel berühren; sobald sich erste Wurzeln gebildet haben, darf es aber keinen direkten Kontakt mehr geben. Andernfalls fault die Zwiebel. Die ersten rund acht bis zwölf Wochen verbringt die Pflanze im Keller. Die Zwiebel schlägt dort wurzeln. Wöchentlich muss das Wasser kontrolliert und allenfalls nachgegossen und eventuell ausgewechselt werden, wenn es trüb ist. Sobald die Blütenknospe etwa sechs Zentimeter gross ist, darf die Pflanze ins helle und warme Wohnzimmer umziehen. Jetzt kann beobachtet werden, wie aus dem grünen Spross langsam viele kleine üppige, duftende Blüten spriessen. tha
Der Vegetarierbund Deutschland hilft aussteigewilligen Carnivoren, ihre Ernährung auf vegetarische Kost umzustellen. Ein kostenloser OnlineCoach informiert über die richtige Zusammenstellung der Lebensmittel, über Wissenswertes zum Thema Vegetarismus und liefert einfache Rezepte, die ausschliesslich auf rein pflanzlichen Zutaten basieren. Das «Veggie-Abo» kann 30 Tage kostenlos getestet werden. _ www.veggie-abo.de
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Zeit, das Gasthaus einzurichten
Wer möglichst naturnah gärtnern möchte, tut gut daran, viele Nützlinge im Garten zu haben. Mit der richtigen Bepflanzung und Unterschlupfmöglichkeiten werden die Tierchen angelockt.
Der Frühling scheint zwar noch weit weg, doch jetzt ist die richtige Zeit, den Garten oder den Balkon für die kriechenden und fliegenden Gäste herzurichten. Denn die einfachste Methode, möglichst naturnah zu gärtnern, ist, Nützlinge im Garten zu haben, die Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben kurzerhand wegfuttern. Zu den gern gesehenen Gästen gehören zum Beispiel Meisen, die während der Brutsaison bis zu 14 Kilogramm Insekten vertilgen, sowie Florfliegen, Schwebfliegen, Wildbienen, Hummeln, Maienkäfer und Ohrwürmer. Gemein ist allen, dass sie Nahrung, Nistund Unterschlupfmöglichkeiten benötigen. Am besten sorgt man bereits im Herbst und im Winter vor, indem man den Insekten ein ungemähtes Wiesenstück, Totholz, Steinhaufen und andere Unterschlupfmöglichkeiten lässt, sodass sie geschützt überwintern können. Wenn es in der Umgebung an natürlichen Unterkünften fehlt, beziehen die Tierchen auch gerne ein Nützlingshotel. Bauanleitungen für solche
Holzkästen finden sich im Internet, zum Beispiel auf www.umweltberatung.at. Verschiedene fertige Produkte gibt es aber auch im Fachhandel. Und der WWF bietet in einem Arbeitslosenprogramm hergestellte Nisthilfen für Wildbienen an (www.wwf-zh.ch). Damit die Nützlinge angelockt werden und später fleissig unerwünschte Schädlinge vertilgen, sollten duftende Nektar- und Pollenpflanzen wie Dill, Fenchel oder Schafgarbe vorhanden sein. Schon fast magnetisch werden Bienen von blühendem Strauchbasilikum angezogen. Im Fachhandel gibt es auch verschiedene Blumenmischungen, die mit ihrem bunten Farbenmix nicht nur das Auge des Betrachters erfreuen, sondern auch zahlreiche Insekten und Schmetterlinge anlocken. Mit der Aussaat kann zwar erst etwa Mitte Mai begonnen werden, aber die Nisthilfen können durchaus schon jetzt gezimmert und montiert werden. Gerade Vögel brauchen etwas Zeit, um sich mit einer neuen Behausung anzufreunden. tha
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Gut gemacht, Schatz!
In der Küche tobt der Geschlechterkampf. Statt die Messer zu wetzen, sollten Männer ihre Gewürze neu ordnen, Frauen etwas experimentierfreudiger sein und beide etwas weniger Ratschläge erteilen.
Text Fabrice Müller
Der Teig muss eine halbe Stunde zugedeckt ruhen, bis er zu Nudeln nach Hausmannsart verarbeitet werden kann. Unterdessen schälen flinke Männerhände Rüebli, schneiden Zwiebeln und rüsten Chinakohlköpfe. Urs ist Mitglied des Männerkochklubs Kulinarienvögel und ist traditionsgemäss für das Dessert zuständig. Er freundet sich schon einmal mit dem Rezept für die FricktalerRolle an. Wenig später landen bereits die ersten Eier in der Schüssel, wo sie fachmännisch verquirlt werden. Rahm und Butter stehen bereit.
Heute Abend gibts im aargauischen Stein rührgebratenes Pouletfleisch mit Gemüse, selbstgemachte Nudeln und zum Dessert Urs’ Fricktaler-Rolle. Verschiedenste kulinarische Höhenflüge zauberten die Männer vom Kochklub in den letzten Jahren auf den Tisch: von der Entenbrust über den Rehrücken bis zur verführerischen Apfeljalousie. «Wir kochen, was wir zu Hause eher selten machen würden», erzählt Hobbykoch Gery, der sich in der fröhlichen Kochgilde als Flambier-Spezialist einen Namen gemacht hat. Kochzwänge gibt es keine. Jeder kann seinen persönlichen Vorlieben und Stärken freien Lauf lassen. Das gemeinsame Kochen bietet die Gelegenheit Neues auszuprobieren. «Diese lockere Atmosphäre ist für mich eine Oase der Erholung. Hier kann ich abschalten und ohne Zeitdruck ein paar lustige Stunden verbringen», beschreibt Gery den Reiz des Kochabends unter seinesgleichen.
Vom Wurfspeer zum Bratspiess
Dass Männer kochen, ist im Prinzip nichts Neues. In der Steinzeit war es das starke Geschlecht, das die Beute mit dem Spiess erlegte und danach über offenem Feuer
grillierte. Erst mit dem Kessel über dem Feuer kamen dann die Frauen ins Spiel und heute sind Glaskeramikherd und Steamer in der Regel weibliche Domänen. Doch das archaische Braten von Fleisch über der offenen Glut gilt nach wie vor als Männersache.
Der vor zwei Jahren verstorbene österreichische Gourmet-Hobbykoch und Kochbuchautor Christoph Wagner war überzeugt, dass beim Grill der vielzitierte Geschlechterkampf in der Küche seinen Ursprung hat. «Der Bratspiess ist – kulturhistorisch betrachtet – ein unmittelbarer Abkömmling des Wurfspeers. Solange Männer jagten und Frauen sammelten, herrschte eine Form von Klarheit. Heute spiessen die einen, transportieren die anderen und braten Dritte», schrieb der Autor in seinem «Kochbuch für Männer». Nur bei der sommerlichen Grillparty erinnern sich die Männer noch an die «guten alten Zeiten», indem sie mit Spiessen, Bratenwendern und anderen Gerätschaften die – meist von den Frauen – im Supermarkt erlegte Beute endgültig zur Strecke bringen.
Mit wässrigem Mund
Der Geschlechterunterschied macht sich bereits vor dem Einsatz am Tatort bemerkbar: Jede gute Hausfrau ist stolz darauf, dass in ihrer Speisekammer niemals Mehl, Salz und Zucker fehlen und dass im Kühlschrank immer Milch, Butter, Joghurt und Mineralwasser vorrätig sind. In Männerhaushalten hingegen fehlt öfters einmal die Milch oder der Zucker zum Kaffee. Die Zuständigkeit für den Lebensmitteleinkauf wird stark durch die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern geprägt. Insgesamt übernehmen gemäss einer Marktforschungsstudie von GfK
Deutschland zu 65,4 Prozent die Frauen und zu 28,6 Prozent die Männer allein den Einkauf. Männer sind dafür bekannt, dass sie Alltägliches zielgerichtet einkaufen, um das Geschäft möglichst schnell wieder verlassen zu können. Begibt sich der Mann jedoch auf die Suche nach besonderen Zutaten für ein Festessen, bei dem ihm Lob und Anerkennung winken, lässt er sich gerne auch vom einen oder anderen Feinkostgeschäft inspirieren. Man(n) ist also mit wachem Sinn und wässrigem Mund unterwegs, um nicht das Notwendige, sondern das Überflüssige zu erspähen.
Nach dem Einkauf gilt es dann ernst. Ist die Küche eher klein, besteht die Gefahr, dass sich Mann und Frau in die Quere kommen. Denn gerade beim räumlichen Vorstellungsvermögen sind die Männer den Frauen überlegen, heisst es aus der Gehirnforschung. Von den Ratten weiss man: Muss sich ein Männchen in einem Labyrinth zurechtfinden, orientiert es sich nach den Himmelsrichtungen und legt sich eine Art Landkarte des Labyrinths zurecht. Weibchen dagegen achten auf Hinweise wie farbige Wände oder Schilder. Ist dies vielleicht eine Erklärung dafür, dass Frauen beim Kochen meist gar nicht genug Kochbücher und Rezeptsammlungen haben – und dass sie ein tiefes Vertrauen in alles hegen, was sich einmal bewährt hat? Im Gegenzug haben Frauen eine höhere Wahrnehmungsgeschwindigkeit, können besser zusammenpassende Objekte erkennen und auch rascher manuelle Präzisions-
Für Zündstoff in der Küche sorgt die Kommunikation.
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Abwanderung zerstört Familien.
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aufgaben erledigen – zum Beispiel beim Dekorieren einer Torte mit Herzchen, Schleifchen und Blumen aus Marzipan. Das liegt den Männern weniger, umso mehr jedoch das Experimentieren mit Lebensmitteln. Dabei wagen sie sich auch mal an abenteuerliche Gerichte heran. Wer kann bei einer thailändischen Zitronengrassuppe schon so genau sagen, ob sie auch wirklich comme il faut ist?
Bitte keine guten Tipps
Männer neigen beim Kochen eher zum Bluff. Während sich Frauen mit dem Aufwarten von Suppen, Salaten, Bratenstücken oder Obsttellern begnügen, tönt es bei Männern hochgestochen: Da werden Consommés, Reduktionen, Timbalen, Tournedos, Parfaits und Früchtedialoge zubereitet. Ausserdem macht der Mann gerne ein Geheimnis um bestimmte Zubereitungsarten.
Für Zündstoff in der Küche sorgt auch die Kommunikation: Stehen Mann und Frau gemeinsam in der Küche, neigen Männer nicht selten dazu, in die Chefrolle zu schlüpfen und ihre Partnerinnen am Herd mit Ratschlägen zu beglücken («Also ich würde jetzt schon mal …»). Frauen dagegen wollen am liebsten alles ausdiskutieren. Bei Männern tritt laut der amerikanischen Linguistin Deborah Tannen häufig ein Frühwarnsystem in Kraft, sobald sie sich von Frauen bevormundet fühlen. Vorschläge von Frauen, die mit «Wollen wir nicht (… das Fleisch garen statt grillieren …)» oder «Lasst uns (…doch auf die fettige Rahmsauce verzichten …)» eingeleitet werden, werden von Männern häufig als Befehl aufgefasst; sie fühlen sich in ihrer Freiheit und Unabhängigkeit eingeschränkt. So kann es gut sein, dass einem Mann die Lust am Kochen schnell vergeht und er das Weite sucht – und sein Glück dann vielleicht im Männerkochklub findet.
Gewürze entlarven den Verführer Beim Würzen scheiden sich die Geister weiblicher und männlicher Kochkunst ebenfalls. Je mehr Gewürze ein Mann in seinem Küchenregal stehen hat, desto mehr sexuelle Abenteuer hatte er schon in seinem Leben. Dies besagt jedenfalls das
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Ergebnis einer vom Berliner Institut für Kultur- und Konsumentenforschung durchgeführten Umfrage unter 1115 Männern im Alter von 18 bis 49 Jahren. Ein Drittel aller Männer hat offenbar 20 Gewürze und mehr im Schrank.
In der Pilotstudie zur Nationalen Ernährungserhebung sowie der Coop-Studie «Ess-Trends im Fokus» von 2010 zeigt sich ein signifikanter Geschlechterunterschied, was das Kochen betrifft: Über 90 Prozent der befragten Frauen kochen häufig oder fast immer, während es bei den Männern nur die Hälfte ist. Jeder sechste Mann gibt an, selbst zu kochen. Frauen sollen anscheinend häufiger frische Zutaten verwenden, Männer hingegen wärmen lieber Fertiggerichte auf. Gemein ist aber beiden, dass sie gelobt werden möchten für das, was sie auf den Tisch bringen, wie die AEGKochlust-Umfrage ergeben hat. Männer kochen übrigens lieber als Frauen für den Partner, wissen aber seltener, was der Geliebten am besten schmeckt. Frauen hingegen wissen zu 58 Prozent über die Gaumenfreuden ihres Liebsten Bescheid. Wenn es darum geht, sich selbst etwas zu verwöhnen, haben die Männer die Nase vorn: Jeder fünfte Mann kocht am allerliebsten für sich selbst – aber nur jede siebte Frau.
Routine versus Risikobereitschaft
Weil immer mehr Männer die Lust am Kochen entdecken oder – aus welchen Gründen auch immer – selbst die Kochlöffel schwingen, gibt es heute kaum noch eine Kochschule, die nicht spezielle Kochkurse für das starke Geschlecht im Programm führt. Urs Eggermann, Kursleiter bei der Eggis Kochschule in der Region Olten, hat sich auf Kochkurse für Männer speziali-
siert. «Männer haben beim Kochen oft kein Zeitgefühl», sagt Urs Eggermann. Wenn es ums Vorbereiten der Speisen geht, komme dem weiblichen Geschlecht die meist höhere Routine in der Küche zugute. Männer bräuchten mehr Zeit und klare Anweisungen, bis sie auf Touren kommen. Dafür machen sie die mangelnde Routine mit mehr Risikobereitschaft und Fantasie wieder wett, auch wenn es meist chaotischer zu- und hergehe. In der Kursküche kämen Männer unter sich als Team besser zu recht, als wenn Frauen mit dabei sind, stellt er fest. Anders jedoch beim Abwaschen: «Bei den Frauen funktioniert der Abwasch einwandfrei, den Männern pressiert es dann meistens nicht so», erzählt Urs Eggermann.
Frauen hätten ein deutliches Problem mit dem Zustand der Küche, nachdem ihre Partner gekocht haben, denn meist müssen sie (also die Frauen) die Küche wieder säubern, heisst es in der Studie «Gender Cooking – geschlechtsspezifisches Kochverhalten bei Paaren» des österreichischen Gallup-Instituts. Frauen finden meist noch etwas, das nachgewischt werden kann oder eine Pfanne, die nicht ganz sauber ist. Und was lernen wir nun daraus? Dass Mann und Frau mit etwas gegenseitiger Toleranz in der Küche zum unschlagbaren Dreamteam werden können. u
Literaturtipps
_ Thorsten Saleina: «Für Helden am Herd», Verlag Coppenrath, 2012
_ Veronika Trubel/Christian Wrenkh, Stefanie Clemen: «Vom Kochen und vom Lieben» Ueberreuter Verlag, 2009
Unser täglich Müll
In der Schweiz fallen jede Sekunde über 600 Kilogramm Abfall an – 52 000 Tonnen jeden Tag! Zwar wird immer mehr wiederverwertet, wir verbrauchen aber immer noch viel zu viele Rohstoffe. Wenn wir die Abfallberge ernsthaft verkleinern wollen, müssen wir unseren Konsum einschränken. Text Andreas Krebs
Konsum ist in der Schweiz so bequem, weil er zulasten anderer geht. Unser Wohlstand verschleiert die Knappheit vieler Ressourcen, und zahlreiche Schäden fallen im Ausland an. Aber darüber regen wir uns nicht auf, ja wir denken nicht einmal darüber nach. Als brave Bürger folgen wir hörig den Botschaften der Medien und der Werbung und kaufen neue, energiesparende Geräte, statt die alten zu reparieren. Dass die Herstellung neuer Geräte oft weit mehr Energie frisst, als sie im Gebrauch je sparen können, blenden wir aus. Ebenso die Frage, ob wir all die Geräte überhaupt brauchen.
Plastikkontinent und Weltraumschrott
«Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Wohlstand und Abfallmenge», sagt Michael Hügi, stellvertretender Sektions-
chef der Abteilung Abfallbewirtschaftung des Bundesamtes für Umwelt (Bafu). «Schon bei einem leichten Einbruch der Konjunktur produzieren wir weniger Abfall.» Und andersrum. Seit 1990 ist der Abfallberg in der Schweiz um einen ganzen Drittel gewachsen. Dies vor allem infolge des Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums.
Weltweit, so Schätzungen, produziert der Mensch jedes Jahr rund zwei Milliarden Tonnen Müll, inklusive 0,5 Milliarden Tonnen gefährliche Sonderabfälle. Gut 60 Prozent dieser Müllmenge wird gesammelt, der Rest unkontrolliert verbrannt, irgendwohin geschmissen und illegal entsorgt.
Im Pazifik bei Hawaii treibt eine unvorstellbare Menge von Plastik: das «Great Pacific Garbage Patch». Es ist viermal so gross wie Deutschland! Dabei ist das, was man sieht, nicht einmal das Schlimmste: Der grösste Teil des biologisch nicht abbaubaren Kunststoffs wird zu kleinsten Partikeln zerrieben, die das Meer und die Fische und letztlich uns selbst vergiften. In vielen Teilen der See gibt es bereits 50 Mal mehr Plastik als Plankton. Was da vor sich
geht, ist ein unkontrolliertes Experiment mit Giftstoffen, das wir mit uns und der Erde anstellen.
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Und wir beschränken uns nicht auf unseren Planeten. Hunderttausende Teilchen rasen mit einer Geschwindigkeit von 25 000 Kilometern pro Stunde durch den Weltraum und gefährden Satelliten und Astronauten. Weltraumschrott wird noch um die Erde kreisen, wenn der Atommüll auf der Erde nicht mehr strahlt. Aufräumen wird erst die Sonne, wenn sie sich zu einem roten Riesen bläht und die Welt verschluckt. In fünf Milliarden Jahren.
Und wie sieht es in unserer Heimat aus? In der Schweiz fallen pro Jahr knapp 20 Millionen Tonnen Abfall an. Mit gut 12 Millionen verursacht die Bauindustrie am meisten Abfälle; rund 10 Millionen davon werden verwertet. Mit 5,5 Millionen Tonnen stehen Siedlungsabfälle an zweiter Stelle: Jeder Schweizer produziert fast 700 Kilogramm pro Jahr. Was genau, wird
Müll
ungefähr alle zehn Jahre vom BAFU untersucht. Die jüngste Kehrichtanalyse wird gerade ausgewertet, die Resultate liegen im ersten Halbjahr 2013 vor. «Ich erwarte keine grundlegenden Veränderungen gegenüber der letzten Analyse», sagt Hügi.
Beim Siedlungsabfall wird gut die Hälfte separat gesammelt und verwertet –Tendenz steigend. Dazu gehören Glas, Metall, Papier und natürlich PET.
Dauerthema Batterien
Recycling reduziert die Abfallmenge, meist auch den Energieaufwand und den CO2-Ausstoss; es schont Ressourcen und
trägt dazu bei, dass Rohstoffe in der Schweiz bleiben und wir so unsere Rohstoff-Abhängigkeit von Drittstaaten reduzieren können. Pro Jahr haben wir beispielsweise 50 000 Tonnen Kupfer mehr in der Schweiz. So gesehen sind wir längst ein rohstoffreiches Land geworden und eine der weltgrössten Rohstoffdrehscheiben.
Beim Grüngut, also kompostierbaren Abfällen, gibt es laut Hügi Optimierungsbedarf, da keine flächendeckende Sammlung existiert. Und noch nicht zufriedenstellend sei die Recyclingquote beim «Dauerthema Batterien». Wie elektronische Geräte kann man diese bei allen Ver-
Fragwürdige Biokunststoffe
Biokunststoffe sind im Trend. Der weit verbreitete Begriff Biokunststoffe umfasst jedoch mehrere Kategorien. Dies sind zum einen biobasierte Kunststoffe (aus nachwachsenden Rohstoffen) und zum anderen biologisch abbaubare Kunststoffe. Viele Biokunststoffe sind ein Mix aus beidem. Grundsätzlich sind solche Kunststoffe kritisch zu beurteilen. Es besteht die Gefahr, dass sie Lebensmittel konkurrenzieren und für die weitere Abholzung von Regenwäldern und die Ausbreitung von Monokulturen sorgen. Ausserdem sind sie oft energieintensiver in der Herstellung als konventionelle Kunststoffe. Laut Michael Hügi vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) gibt es ein weiteres Problem: «Biokunststoffe können das bestehende, gute Recyclingsystem von Plastik gefährden.» Werden bei der Sammlung beide vermischt, funktioniert die Aufbereitung nicht mehr, weil Biokunststoffe einen tieferen Schmelzpunkt haben, so Hügi. Und für Kunden sei es oft schwierig, die verschiedenen Arten zu unterscheiden und richtig zu trennen. Hügi ist aber nicht per se gegen Biokunststoffe. «In Ländern, die kein gutes Entsorgungssystem haben, können biologisch abbaubare Kunststoffe für gewisse Anwendungen Sinn machen.»
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Literatur
_ Christian Kuhtz: «Einfälle statt Abfälle». Titelliste und Hefte können direkt beim Autor bezogen werden: Christian Kuhtz, Hagenbuttenstrasse 23, D-24113 Kiel
_ Gerhard Pretting: «Plastic Planet: Die dunkle Seite der Kunststoffe», Orange Press (2010)
_ Annie Leonard: «The Story of Stuff: Wie wir unsere Erde zumüllen», Econ (2010)
_ Erklärung von Bern (Hg.): «Rohstoff: Das gefährlichste Geschäft der Schweiz», Salis Verlag (2012)
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Filme
_ Werner Boote: «Plastic Planet. Wenn Sie diesen Film gesehen haben, werden Sie nie wieder aus einer Plastikflasche trinken»
_ Lucy Walker: «Waste Land»
_ Beide Filme können z. B. bei «Filme für die Erde» bezogen werden: www.filmefuerdieerde.ch
kaufsstellen zurückgeben. Diese sind zur korrekten Entsorgung verpflichtet. Die Kosten werden bereits beim Kauf bezahlt mit der sogenannten vorgezogenen Entsorgungsgebühr. So kommen in der Schweiz jedes Jahr 340 Millionen Franken zusammen – pro Person 45 Franken. Hügi betont, dass die weitgehend gute Recyclingquote von Herrn und Frau Schweizer kein Selbstläufer sei. «Es bedarf einiger Anstrengungen, um den guten Stand zu halten».
Der tägliche Verpackungswahn Solchen Anstrengungen zuwider handelt aber sehr offensichtlich die Kunststoffund Verpackungsindustrie. Sie produziert pro Jahr 230 Millionen Tonnen Kunststoffe. Zum Beispiel für sogenannte Doppelblister, die insbesondere im Elektrobereich gebräuchlich sind: Riesige und vor allem zähe Kunststoffverpackungen für kleinste Teile, die ohne Messer und Schere praktisch nicht zu knacken sind. Einer britischen Studie zufolge mussten sich innerhalb eines Jahres mehrere Tausend Menschen im Krankenhaus behandeln lassen, weil sie sich beim Versuch, die widerspenstigen Verpackungen zu öffnen, verletzt haben. «Für Blisterverpackungen sprechen viele Argumente», heisst es indes bei Media Markt. «Die Verpackung bietet Schutz
vor Beschädigung, Verlust und Diebstahl. Ausserdem können damit Produkte hochwertig und sichtbar präsentiert werden. Verpackungen sind das entscheidende Differenzierungsmerkmal am ‹Point of Sale›.» Die Verpackung ist also vor allem eine Reklamefläche für ihren eigenen Inhalt. Das gilt auch für viele andere Produkte, etwa Kosmetika, Joghurt, Zahnpasta. Oder auch für Putzmittel. Auch hier ist die Auswahl verwirrend gross. Umso wichtiger ist es, mit bunten – meist nicht nachfüllbaren – Verpackungen Aufmerksamkeit zu erwecken.
Hügi betont, dass aus ökologischer Sicht die Verpackung meist sekundär ist. «Die Hauptbelastung für die Umwelt ver-
«Wir haben Krieg und Sklaverei outgesourced. Unsere Freiheit steht auf Leichenbergen, und die werden täglich mehr und höher.»
Hagen Rether in «Ökodiktatur»
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ursacht in der Regel das Produkt selber.» Ökologisch besonders zu Buche schlagen die Mobilität, das Wohnen sowie die Ernährung. Diese wiegt besonders schwer: Laut Bund verursacht das Bereitstellen von Nahrungsmitteln fast 30 Prozent der ökologischen Schäden, die unser Konsum verursacht. Der Verzehr von tierischen Produkten, insbesondere Fleisch, schlägt dabei am stärksten zu Buche.
Zwar machen sich immer mehr Menschen beim Einkaufen Gedanken über die Umwelt. Allerdings ist der Griff nach umweltschonenden Artikeln nicht einfach. Meist fehlt es an aussagekräftigen Informationen und Vergleichsmöglichkeiten.
Der Charme des Einfachen
Das soll sich ändern. Das Bafu entwickelt derzeit Standards zur Verbesserung der Umweltinformationen bei Produkten; dabei soll der ganze Lebenslauf erfasst werden. Ziel ist, dereinst das Sortiment der Läden als Ganzes nach den Kriterien einer ökologischen Gesamtbilanz zu gestalten. Eine Herkulesaufgabe.
Dabei ist es im Prinzip ganz einfach. Damit auch unsere Kinder und Enkel ihre Bedürfnisse abdecken können, müssen wir mit unseren Ressourcen nachhaltiger umgehen. Die zweitbeste Möglichkeit ist Recycling. Die beste: Abfall vermeiden! Wie man das macht, bringt Hügi auf den Punkt:
«Wenn wir die Abfallmenge wirksam reduzieren wollen, müssen wir weniger konsumieren.»
Einer, der radikal reduziert lebt, ist der deutsche Maschinenbauer und Erfinder Christian Kuhtz. Er hat weder TV noch Computer oder Telefon. Dafür eine Komposttoilette und selbst gebaute Windräder zur Stromerzeugung. Seit über 20 Jahren verfasst Kuhtz die Heftreihe «Einfälle statt Abfälle». Darin skizziert er genial einfache Bauanleitungen für praktische Dinge wie Sonnenkollektoren, Steinöfen oder Schuhe. Das alles lässt sich leicht und billig aus gebrauchten Materialien herstellen.
«Öko» kann man nicht kaufen
«Öko» könne man nicht kaufen, man müsse es selber leben, sonst sei es nur «Ökonsum», warnt Kuhtz. Und: «Die käufliche Öko-Technik will uns abhängig machen. Sie ist undurchschaubar und kann nur vom Fachbetrieb installiert, gewartet und repariert werden.» Indem man Gebrauchsgegenstände selber herstelle, könne man Abfall und Abhängigkeiten reduzieren. Ständig mehr konsumieren hingegen mache immer unselbständiger, erzeuge Stress, weil wir dem Geld hinterher jagen müssen, und lasse immer weniger Chancen, sein Leben selbst zu bestimmen. «Schritt für Schritt vergessen wir die Fähigkeit, elementare Dinge selbst zu tun. Oder können Sie ihre Schuhe noch selber machen?»
Kuhtz ist überzeugt, dass unsere Lebensfreude stark steigen kann, wenn wir wieder mehr Bereiche unseres Lebens selbst gestalten können, idealerweise im Kreislauf der Natur.
Die Ergebnisse der Glücksforschung bestätigen ihn: Für immer mehr Menschen wiegt der Gewinn an Lebensqualität den Verzicht auf materiellen Wohlstand auf. u
Sieben Schritte für weniger Müll
1. Schauen Sie sich zu Hause um und nehmen Sie wahr, was da alles an künftigem Abfall herumsteht. Es ist unheimlich. Brauchen Sie das alles wirklich? Muss es noch mehr sein?
2. Kaufen Sie weniger. Weniger konsumieren ist das A und O der effizienten Abfallvermeidung.
3. Vieles ist gebraucht erhältlich und erfüllt seinen Zweck mehr als genug. Gebrauchtes gibt es in Brockenstuben, bei ricardo oder auf www.wiederverwendung.ch.
4. Produkte kaufen, die dauerhaft und leicht rezyklierbar sind.
5. Ökologisch die beste Verpackung ist die, die es nicht braucht. Zuweilen ist das ganz einfach: Statt Mineralwasser in der Flasche kaufen, kann man Trinkwasser direkt vom Wasserhahn beziehen. Äpfel, Birnen, Käse, Wurst kann man offen an der Frischtheke beziehen. Kernseife statt Duschgel, Rasierhobel statt Rasierapparat – für fast alle Lebenslagen gibt es mehr oder weniger abfallintensive Produkte
6. Zu Fuss oder mit dem Velo beim Bauern oder auf dem Markt einkaufen. Natürlich mit Korb oder Stofftasche.
7. Ökologische Projekte unterstützen, zum Beispiel den Öpfelchasper, der mittels Velokurieren BioFrüchte im wiederauffüllbaren Weidenkörbchen liefert. Sinnvoll ist auch der Beitritt zu einer Regionalen Vertragslandwirtschaft (RVL). Diese verbindet Produzenten und Konsumenten von Nahrungsmitteln in vertraglicher Form, mit dem Ziel, gemeinsam eine regionale, selbstbestimmte Ernährung zu organisieren. Ausserdem werden unnötige Wege vermieden: Jemand fährt die Lebensmittel vom Bauern in die Stadt, wo sie in Depots lagern. Der Konsument kann seine Gemüse oder Früchtekiste beim nächstgelegenen Depot abholen.
In der Schweiz existieren bereits mehr als 30 RVLInitiativen.
Müssiggang
Uns rennt die Zeit davon. Wir wollen immer mehr und kommen nicht mehr zu Ruhe. Wie wohltuend ist es da, einer alten Bäuerin zuzuhören, und wie gut ist die Erkenntnis, dass es jederzeit möglich ist, die Dinge zu ändern.
Text Remo Vetter
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Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
Immer schneller ist die Technologie, immer mobiler und unverbindlicher sind unsere Interaktionen. Im realen Leben genauso wie im Social Web. Die vielen digitalen Helfer bringen uns aber kein Gefühl der Entlastung. Der Trend hin zum Puren und Rustikalen kommt also nicht von ungefähr. Um mich dem rasanten Tempo und dem digitalen Overkill zu entziehen, werde ich dieses Jahr noch mehr gärtnern, mich noch mehr ausklinken, mich noch mehr entspannen und durchatmen.
Die Zeit zerrinnt
In diesem Zusammenhang ist es interessant, zu wissen, dass frühere Jäger, Sammler und Wandervölker gemäss HarvardProfessor Mihály Csíkszentmihályi täglich nur drei bis fünf Stunden verbrachten, mit dem, was wir Arbeit nennen: Nahrung suchen und zubereiten, Obdach, Kleider und Werkzeuge herstellen. Den Rest des Tages unterhielten sie sich, ruhten oder tanzten. In der heutigen Zeit wird viel, sehr viel gearbeitet – und nicht selten ist es eine Arbeit, die uns nicht befriedigt. Wir unterscheiden zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Die Freizeit wird dabei häufig mit so vielen Aktivitäten vollgestopft, dass sich weder unser Körper geschweige denn der Geist erholen können. Freizeitindustrie und Wellnesstourismus boomen. Wir suchen unser Glück in allen möglichen Aktivitäten und oft fernab von zu Hause. Meist zerrinnt uns dabei die Zeit wie Sand zwischen den Fingern. Wir rennen ihr hinterher und können sie nicht einholen. Und auch wenn in den letzten Jahrzehnten so viele Maschinen und Hilfsmittel zur Zeitersparnis entwickelt wurden, mehr Zeit
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haben wir trotzdem nicht. Je mehr psychische Energie wir in materielle Ziele stecken und je grösser diese Ziele werden, umso schwerer wird es, sie zu erreichen. In der Folge arbeiten wir mehr, geistig wie körperlich, verbrauchen immer mehr natürliche Ressourcen, um die gewachsenen Erwartungen zu erfüllen. Und das (Lebens)rad dreht sich schneller und schneller – bis zum Burnout. Es gibt Kulturen, die versuchen, Arbeit und Familienleben so harmonisch wie möglich zu verbinden. Oft sind das Gesellschaften und Gruppierungen, die nicht direkt durch die moderne hektische Zivilisation beeinflusst werden. In ländlichen und bäuerlichen Gebieten findet man auch heute noch solche Gemeinschaften. Wie dort Arbeit erfahren wird, kommt uns
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Wir suchen unser Glück oft fernab von zu Hause.
modernen Menschen seltsam und fremd vor. Das Auffallende daran ist, dass jene, die dort leben, ihre Arbeit nur selten von ihrer Freizeit unterscheiden. Man könnte sagen, sie arbeiten jeden Tag einiges mehr als von acht bis fünf Uhr, aber gerade so gut könnte man sagen, sie arbeiten überhaupt nicht.
Arbeit ist auch Freizeit
Eine sechsundsiebzigjährige Bäuerin erzählte mir, dass sie jeden Morgen um fünf Uhr aufsteht, um die Kühe zu melken. Danach bereitet sie ein umfangreiches Frühstück zu, macht das Haus sauber und bringt, je nach Wetter, die Kühe auf die Weiden, pflegt ihren Obst und Gemüsegarten und kämmt die Schafwolle. Im Sommer verbringt sie einige Wochen auf
der höher gelegenen Alp, mäht die Bergwiesen und trägt die riesigen Heuballen ins Tal hinunter. Am Abend liest sie ihren Enkelkindern Geschichten vor oder musiziert mehrmals wöchentlich mit anderen Dorfbewohnern in ihrer Stube. Sie kennt jeden Baum, jeden Fels, jede Linie des Bergkammes, als seien sie ihre Freunde. Das Wetter kann sie meist Tage zuvor und fast immer richtig vorhersagen. Sie weiss, wann zu heuen ist oder wann Gefahr durch Gewitter oder Unwetter droht. Wenn man die Bäuerin fragt, was ihr am meisten Spass macht im Leben, dann antwortet sie: «Die Kühe melken, sie auf die Weide bringen, die Obstbäume ausdünnen, Wolle kämmen …», eben das, was sie ihr Leben lang getan hat. Draussen sein, mit den Dorfbewohnern reden, bei
Remo Vetter weiss Rat
Asselinvasion im Garten
Seit drei Jahren bepflanze ich einen Gemüsegarten in einer Wiese neben einem Hühnerhof. Dank Schneckenzaun habe ich das Thema Schneckenfrass auch ohne Gift ziemlich im Griff. Nun habe ich aber in der letzten Saison ein für mich total neues Phänomen beobachtet: Die Brom- und Himbeersträucher und auch die Gemüsebeete sind wahre Asselzuchten. Es handelt sich um kleine Asseln, die sich wie Hörnchen leicht krümmen und Ringelblumensamen sehr ähnlich sehen. Diese Tierchen frassen mir nicht nur die süssen Beeren an, nein, auch die Zucchini, den Salat und Schnittmangold. Ich gärtnere schon seit Jahrzehnten biologisch, habe überall Ringelblumen und andere Kräuter zwischen den Aussaaten, und wundere mich nun über diese Invasion. Was kann ich möglichst ohne Gift gegen diese Plagegeister unternehmen?
Madeleine Grobet, Lupsingen
Das Problem der Kellerasseln kann durch das eher feuchte Wetter im letzten Jahr aufgetreten sein. Mit anderen Worten: Je nach Witterung und Wet
ter wird sich Ihr Problem in der kommenden Saison von selbst lösen. Asseln lieben feuchte Lagen, darum ist eine der ersten Gegenmassnahmen die befallenen Flächen möglichst trocken zu halten. Das geht am einfachsten, indem man sie ständig lockert, damit Feuchtigkeit besser abtrocknen kann, und indem man etwas Steinmehl in den Boden einarbeitet. Man kann die Asseln aber auch einfangen, indem man grössere Holzstücke auslegt oder Blumentöpfe umgekehrt hinstellt. Die Asseln verstecken sich dann darunter und können eingesammelt werden. Falls das zu mühsam ist, können Sie die Tiere auch mit Pyrethrum bekämpfen, dies aber erst im Frühling, und nur, wenn das Problem wieder auftaucht.
Hochbeete im Winter
Ich habe seit diesem Jahr vier grosse Hochbeete und ich bin wirklich begeistert. Die Arbeit hat sich gelohnt, die Freude über wunderbares Gemüse bis jetzt ist gross. Wir sind auf 830 Meter über Meer und die Beete schlagen alle Rekorde. Ich kann mit Gärtnern auf 500 Meter über Meer locker mithalten. Nun zu meinen Fragen: Was ist die beste
Möglichkeit für die Beete über den Winter? Soll ich Komposterde jetzt draufgeben oder erst im Frühling? Braucht es eine besondere «Abdeckung» der Erde oder Ähnliches? Nüsslisalat und Winterspinat habe ich bereits drin. Braucht der Nüsslisalat abgedeckt zu werden, mit dunkler Folie?
Corinne Odermatt, per EMail
Esfreut mich, dass Sie mit den Hochbeeten einen solchen Erfolg haben. Das bestätigt sich bei mir (Hochbeete und Hügelbeete seit vielen Jahren) auf 1 000 Metern Jahr für Jahr. Ich gebe im Herbst etwas grobes Material obendrauf, um zu mulchen und erst im Frühling eine neue Kompostgabe. Den Nüsslisalat können sie gut unabgedeckt in den Winter gehen lassen. _ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon?Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich-online.ch
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den Tieren sein. Die ganze Natur ist eine grosse Gemeinschaft, man sieht jeden Tag, wie sich in der Natur etwas verändert. Wenn sie gefragt wird, was sie tun würde, wenn sie mehr Zeit und Geld hätte, lacht die Bäuerin – und wiederholt die gleiche Liste von Aktivitäten. Sie und viele der älteren Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner unterscheiden nicht zwischen Arbeit und Freizeit.
Das Wichtige kommt zuerst
Bei meinen Gästen und bei Seminarteilnehmern habe ich oft den Eindruck, dass sie der Zeit hinterherlaufen und, was immer sie auch tun, nicht genug Zeit dafür haben. Und dann kommt es vor, dass ich zu Seminarbeginn mit meinem Lieblingsgerät, der Pendelhacke, vor einer Gruppe stehe und sage: «Wenn ich stehe, stehe ich, wenn ich gehe, gehe ich, wenn ich esse, esse ich… und Sie, mein Gegenüber, sind jetzt überhaupt nicht hier und anwesend.» Nicht selten herrscht dann konsterniertes Schweigen. Wir sind so sehr in Bewegung und müssen so vielem gerecht werden, dass die Seele oft nicht mehr Schritt halten kann.
In unserem Garten steht ein Glasgefäss. Ich fülle das Gefäss mit grossen Steinen und frage die Anwesenden, ob das Gefäss voll sei. «Ja natürlich», lautet die Antwort. Dann gebe ich Kieselsteine zu, von denen noch viele zwischen den grossen Steinen Platz finden. Wiederum stelle ich den Besuchern die Frage: «Ist das Glas voll?» «Ja», kommt erneut die Antwort, wenn auch schon etwas verunsichert. Nun nehme ich einen ganzen Kübel voll Sand und schütte ihn ins Gefäss. «Ist das Gefäss jetzt voll?» Nun wissen die Leute nicht mehr, ob sie die Frage mit Ja oder mit Nein beantwor
ten sollen. Zu guter Letzt giesse ich eine Kanne Wasser nach.
Was will uns diese Geschichte aufzeigen? Würde ich das Gefäss zuerst mit Wasser füllen, dann hätten weder der Sand, noch die Kieselsteine und schon gar nicht die grossen Steine darin Platz. Wichtig ist, uns zu fragen: Welches sind die grossen Steine und damit die wichtigen Dinge in unserem Leben? Die müssen wir zuerst platzieren.
Dieses Experiment hat schon etliche Gäste angeregt, ihr Handeln zu hinterfragen. Manchmal ist das schmerzhaft, aber oft ist es auch verbunden mit der Gewissheit und der Einsicht, auf dem richtigen Weg zu sein. Zu sehen und zu akzeptieren, dass es nicht nur eine Sicht oder eine Wahrheit gibt, sondern dass uns im Gegenteil viele Möglichkeiten offenstehen, bringt uns weiter. «Und wenn mir das erst heute bewusst geworden ist?», fragte mich einst ein älterer Seminarteilnehmer. «Dann ist heute der erste Tag vom Rest ihres Lebens. Packen Sie es an, setzen Sie es um!» u
Gartenarbeiten im Februar
Der Februar ist ein Monat der Extreme. Graue Tage mit dicker Bewölkung, Dauerregen, Graupel oder Schnee lassen den Winter endlos scheinen, doch dann kann eine Periode von Sonnentagen mit klarer Luft und frischem Wind den Frühling ankündigen. Wenn der Boden nicht zu nass ist, bringen wir reichlich Kompost aus. Wir überlassen es den Würmern, das Material allmählich in den Boden zu ziehen. Die Saatbeete haben wir gejätet und mit Folie abgedeckt, damit sich der Boden erwärmen kann. Bald kann es mit säen im geschützten Treibhaus losgehen.
l Wintersalate können, wenn man sie mit Frühbeeten oder Folientunnel vor Frost schützt, auch im Winter im Freiland kultiviert werden.
l Grünkohl verträgt Frost und überdauert selbst strenge Winter gut. Die Blätter können gekocht, gedünstet oder für Pfannengerichte und deftige Wintereintöpfe verwendet werden.
l Winterblumenkohl hält sich nach der Ernte noch eine Weile an einem kühlen Platz, vor allem, wenn man einige der äusseren Blätter um die Köpfe legt.
l Lauch übersteht auch stärkeren Frost im Freiland. Wir ernten ihn laufend direkt vom Beet.
l Kohlköpfe können bis zum Verbrauch im Beet bleiben. Alternativ kann man sie ernten und kopfüber an einem kühlen Platz aufhängen.
l Knollensellerie nach Bedarf ernten. Blattwerk und Wurzeln entfernen, weil sich darin gerne Nacktschnecken verstecken.
l Topinambur sollten jetzt ausgegraben werden. Knollen die über das Ende dieses Monats im Boden bleiben, treiben neu aus.
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Müssiggang
Uns rennt die Zeit davon. Wir wollen immer mehr und kommen nicht mehr zu Ruhe. Wie wohltuend ist es da, einer alten Bäuerin zuzuhören, und wie gut ist die Erkenntnis, dass es jederzeit möglich ist, die Dinge zu ändern.
Text Remo Vetter
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Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
Immer schneller ist die Technologie, immer mobiler und unverbindlicher sind unsere Interaktionen. Im realen Leben genauso wie im Social Web. Die vielen digitalen Helfer bringen uns aber kein Gefühl der Entlastung. Der Trend hin zum Puren und Rustikalen kommt also nicht von ungefähr. Um mich dem rasanten Tempo und dem digitalen Overkill zu entziehen, werde ich dieses Jahr noch mehr gärtnern, mich noch mehr ausklinken, mich noch mehr entspannen und durchatmen.
Die Zeit zerrinnt
In diesem Zusammenhang ist es interessant, zu wissen, dass frühere Jäger, Sammler und Wandervölker gemäss HarvardProfessor Mihály Csíkszentmihályi täglich nur drei bis fünf Stunden verbrachten, mit dem, was wir Arbeit nennen: Nahrung suchen und zubereiten, Obdach, Kleider und Werkzeuge herstellen. Den Rest des Tages unterhielten sie sich, ruhten oder tanzten. In der heutigen Zeit wird viel, sehr viel gearbeitet – und nicht selten ist es eine Arbeit, die uns nicht befriedigt. Wir unterscheiden zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Die Freizeit wird dabei häufig mit so vielen Aktivitäten vollgestopft, dass sich weder unser Körper geschweige denn der Geist erholen können. Freizeitindustrie und Wellnesstourismus boomen. Wir suchen unser Glück in allen möglichen Aktivitäten und oft fernab von zu Hause. Meist zerrinnt uns dabei die Zeit wie Sand zwischen den Fingern. Wir rennen ihr hinterher und können sie nicht einholen. Und auch wenn in den letzten Jahrzehnten so viele Maschinen und Hilfsmittel zur Zeitersparnis entwickelt wurden, mehr Zeit
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haben wir trotzdem nicht. Je mehr psychische Energie wir in materielle Ziele stecken und je grösser diese Ziele werden, umso schwerer wird es, sie zu erreichen. In der Folge arbeiten wir mehr, geistig wie körperlich, verbrauchen immer mehr natürliche Ressourcen, um die gewachsenen Erwartungen zu erfüllen. Und das (Lebens)rad dreht sich schneller und schneller – bis zum Burnout. Es gibt Kulturen, die versuchen, Arbeit und Familienleben so harmonisch wie möglich zu verbinden. Oft sind das Gesellschaften und Gruppierungen, die nicht direkt durch die moderne hektische Zivilisation beeinflusst werden. In ländlichen und bäuerlichen Gebieten findet man auch heute noch solche Gemeinschaften. Wie dort Arbeit erfahren wird, kommt uns
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Natur
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Sterngucker im Februar_ Merkur am Abendhimmel
Merkur, der sonnennächste Planet in unserem Sonnensystem ist meistens schwierig zu beobachten, da er sich immer relativ nahe der Sonne befindet. Am 16. Februar erreicht Merkur von der Erde aus gesehen den grössten Winkelabstand von der Sonne. Somit ist er den ganzen Monat hindurch am Abendhimmel über dem West-Südwest-Horizont zu sehen. Zwischen dem 5. und 10. Februar kommt Mars dem Merkur sehr nahe. Zudem gesellt sich am 11. Februar die schmale zunehmende Mondsichel zum Planetenduo.
Der Merkur hat einen Durchmesser von 4880 Kilometern und ist somit der kleinste Planet im Sonnensystem. Da er keine Atmosphäre besitzt, schwanken die Temperaturen zwischen 430 Grad am Tag und –170 Grad in der Nacht. Seine Oberfläche ist – wie bei unserem Mond –mit unzähligen Kratern übersät. Andreas Walker
Lesen_ Den Frühling erleben mit Ein- bis Dreijährigen
Noch bevor kleine Kinder den Jahreskreislauf kennen und verstehen, erleben sie die jahreszeitlichen Veränderungen in der Natur, beispielsweise wie im Frühling Krokusse aus dem Schnee spitzen. Die Kinderbuchautorin und Erzieherin Monika Lehner hat zusammen mit der Illustratorin Antje Bohnstedt die Reihe «Mit kleinen Kindern durchs Jahr» geschaffen. Nun erscheint die Ausgabe zum Frühling. Neben Grundlagenwissen bietet das Buch Lieder, Fingerspiele, Reime, Spiele und einfache Bastelideen rund um das Thema
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Frühjahr.
_ Monika Lehner:
«Den Frühling erleben mit Ein- bis Dreijährigen», Don Bosco Verlag, 2013, Fr. 23.90
Vögel I_ Recyling der anderen Art
Tiere, die in Städten leben, passen sich den dortigen Lebensbedingungen oft auf äusserst raffinierte und kreative Art an. Was Spatzen und Hausgimpel (eine Finkenart) in Mexiko tun, lässt einen aber erschaudern: Die Vögel bauen Zigarettenstummel in ihre Nester ein, wie Wissenschaftler untersucht haben. Das Nikotin hilft offenbar, parasitäre Milben fernzuhalten. Die gesundheitlichen Auswirkungen des hochgiftigen Nikotins auf die Brut wurden nicht untersucht.
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Vögel II_ Topfit auch ohne Training
Als Zugvögel sind Wildgänse über Tausende von Kilometern unterwegs. Erstaunlich ist, dass diese die weiten Strecken ohne jegliches «Training» bewältigen können. Vor dem Aufbruch in den Süden sind die Tiere täglich im Schnitt lediglich 22 Minuten in der Luft. Über die Gründe, weshalb die untersuchten Weisswangengänse die lange Reise ins Winterquartier dennoch problemlos schaffen, lässt sich nur spekulieren, wie «Spiegel» schreibt. Möglicherweise würden die Gänse über eine körpereigene Kraftquelle verfügen, die den notwendigen Muskelaufbau rasant beschleunigen. tha
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Poesie des Winters
Der Winter ist ein Künstler. Wie kein anderer verwandelt er die Natur in eine zauberhafte Märchenwelt. Einfache Gräser werden zu betörenden Schneeblumen-Sträussen, aus kahlen Bäumen entstehen filigrane Wunderwerke und Wasserfälle und Brunnen gefrieren zu fantastischen Skulpturen. Geniessen wir diese Wunderwelt aus Schnee und Eis, denn so starr sie auch scheint, so vergänglich ist sie. tha
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Wenn das «Jöh» zum «Wäh» wird: Asiatische Marienkäfer bilden grosse Schwärme und hinterlassen manchmal unangenehmen Gestank.
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Eingeschleuste Winzlinge
Immer neue Kleinstlebewesen erreichen Mitteleuropa; sie kommen meist als blinde Passagiere über die Grenzen. Statt die Einwanderer mit allen Mittel zu bekämpfen, sollte auch einmal darüber nachgedacht werden, wie es zu diesen Wanderungen gekommen ist.
Text Eva Rosenfelder
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Beeinträchtigung der Biodiversität
Neobiota: Arten, die nach 1492 in ein neues Gebiet verschleppt oder ausgebracht wurden und daher als nicht einheimisch gelten. (Neozoen = Tiere, Neophyten = Pflanzen.) Nicht alle von ihnen sind auch invasiv.
Invasive Art: Nicht einheimische Art, die sich im neuen Verbreitungsgebiet nach ihrer Etablierung schädigend auf die einheimische Biodiversität auswirkt und/ oder wirtschaftlich Schäden oder Schäden am Menschen verursacht.
In der Evolutionsgeschichte hat Erfolg, wer sich gut an seine Umwelt anpasst und sich so gegenüber anderen durchsetzt. Im Unterschied zur natürlichen Ausbreitung von Arten – was ein Einwandern aus eigener Kraft bedeuten würde – werden durch den Menschen heute vermehrt nicht einheimische Arten über biogeografische Grenzen hinweg und in sehr kurzer Zeit verbreitet.
Marcus Schmidt von der Beratungsstelle Schädlingsbekämpfung der Stadt Zürich ist es gewohnt, aufgeregte Anrufe zu bekommen. «Es krabbelt überall, eine Invasion von Marienkäfern, in ganzen Armeen kriechen sie die Hauswände hoch, nisten sich im Fensterrahmen ein, fliegen durch die Wohnung», heisst es da zum Beispiel. Dabei handelt es sich nicht um die einheimischen «Glücks-» oder «Liebgottkäferchen», sondern um deren asiatische Verwandte, die mehr Farbvariationen und Punkte aufweisen. Im Unterschied zu einheimischen Arten bilden sie im Herbst grosse Schwärme. Bei Gefahr oder Rangeleien mit Fressfeinden können sie zur Verteidigung ein gelbes, bitter schmeckendes Sekret absondern, das die Fassaden beschmutzt und erheblich stinkt. Mit Vorliebe versammeln sich die Tierchen an hellen Hauswänden, die der Sonne zugewandt sind – «Felsen», in deren Ritzen sich gut überwintern lässt.
Alle Marienkäferarten fressen Blattläuse und gelten als willkommene Schädlingsvertilger. Die Zucht Asiatischer Marienkäfer wurde in der Schweiz mit weiser Voraussicht verboten, da man aus den USA wusste, dass diese «Harlekinskäferchen» einheimische Arten verdrängen.
Genützt hat das Verbot aber nicht: Verschiedene Nachbarländer setzen sie in Gewächshäusern zur Bekämpfung von Blattläusen ein, da sie einfach und billig zu züchten sind. Deshalb haben die Käfer die Schweizer Grenze längst überquert und sind auch hierzulande zu Hause. Durch ihre expansive Ausbreitung konkurrieren sie Blattlaus fressende Insekten, vor allem unser «Glückskäferchen», und lassen die Biodiversität verarmen. Hauptsächlich aber sind sie lästig, weil sie in Schwärmen bis zu Tausenden auftreten und die Leute verunsichern. Im Ausland haben Winzer inzwischen das Problem, dass die Tierchen sich im Herbst gern zwischen den Trauben verkriechen und bei der Ernte nicht abgelesen werden können. Das Sekret des Käfers kann im Wein einen unangenehmen Nachgeschmack hinterlassen. Immerhin haben Forscher aus Giessen und Würzburg auch festgestellt, dass bereits kleinste Mengen eines Sekret-Bestandteils ausreichen, um das Wachstum des Malaria-Erregers zu hemmen.
Mitbringsel aus China
Die raffinierten Abwehrmechanismen und potenten Vermehrungsstrategien haben viele der kleinen Einwanderer gemeinsam. Schlagzeilen machte vor Kurzem der Asi-
Der Käfer wurde im Holz unbehandelter Paletten aus China eingeschleppt.
atische Laubholzbockkäfer. Er befällt verschiedenste Laubholzarten und kann sie innert weniger Jahre zum Absterben bringen. Seinetwegen mussten in verschiedenen Schweizer Städten befallene Bäume radikal gefällt werden. Der Käfer wurde im Holz unbehandelter Paletten mit Granitlieferungen aus China eingeschleppt. «Die Schweiz hätte im Tessin genug Granitvorkommen», sagt Marcus Schmidt. «Es ist verkehrt, dass es billiger kommt, Granit aus China zu importieren. Immerhin werden jetzt die Lieferungen am Rheinhafen kontrolliert. Findet man Schädlinge oder deren Spuren in den Containern, werden die Importeure zur Kasse gebeten.»
Laut Beat Wermelinger von der Forschungsanstalt WSL in Birmensdorf lebt in der Schweiz bereits die dritte Generation des Asiatischen Laubholzbockkäfers. In den Wäldern kämen sie zum Glück noch nicht vor. Bisher gäbe es im Wald kaum Probleme mit sogenannten Neozoen, also eingewanderten oder eingeschleppten Tierarten. Eine Ausnahme ist die ostasiatische Edelkastaniengallwespe, die vor allem im Tessin auftritt und zum Absterben der Triebe reduzierter Marronibildung und schütteren Baumkronen führt. «Der Wald ist ein natürliches System, entwickelt über Jahrhunderte. Noch gibt es wohl genügend Gegenspieler. In Stadt- und Siedlungsgebieten ist die Gefahr von Einschleppungen durch Verkehr und Handel grösser und das Mikroklima wärmer», so Wermelinger. Dennoch könne man keine Entwarnung geben – wo die Schädlinge überall Eier abgelegt haben, weiss niemand, das werden erst die nächsten Jahre zeigen.
Welke Kastanienbäume, faule Früchte
Die blinden Passagiere reisen auf den verschiedensten Verkehrswegen ein: So kam die Kastanien-Miniermotte zum Beispiel per Lastwagen in alle grösseren europäischen Städte. Der Kleinschmetterling sorgt für braune Blätter im Sommer, schädigt und stört die Rosskastanienbäume empfindlich in ihrem Wachstum. Erstmals ist das Insekt, dessen eigene Flugleistung weniger als 100 Meter beträgt, 1984 im Balkan aufgetaucht.
Manche Tierchen haben spezifische «Vorlieben» bei den Pflanzen: So beispielsweise der ostasiatische Buchsbaumzünsler, welcher sich seit 2007 immer mehr ausbreitet und im Raupenstadium durch seinen Frass die Buchshecken – die ihrer Giftigkeit wegen ansonsten gemieden werden – zum Absterben bringt.
Lästig, aber harmlos
Marcus Schmidt von der Beratungsstelle für Schädlingsbekämpfung kümmert sich auch um harmlosere Tierchen, die aber lästig sind, bei den Leuten Angst auslösen oder Schmutz verursachen. So etwa die Platanen-Netzwanze, die marmorierte Baumwanze, die orientalische Mörtelwespe, welche Lehmnester im Hausinnern baut, amerikanische Zapfenwanzen an Nadelbäumen oder Waldschaben, die oft mit Kakerlaken verwechselt werden. «Insekten werden oft fälschlicherweise mit mangelnder Hygiene in Verbindung gebracht», erklärt der Fachmann. «Das führt zum übertriebenen Einsatz von Insektiziden, die oft gar nicht nötig wären.» Bei Fragen helfen die verschiedenen Schädlingsberatungsstellen mit Rat und Tat weiter.
Auch in der Landwirtschaft werde die Liste exotischer Schädlinge immer länger, sagt Stève Breitenmoser von Agroscope Changins-Wädenswil ACW. Die Larven der Maiswurzelbohrer können ganze Maiskulturen zerstören. In Schach halten kann man den Schädling aber durch jährlichen Fruchtwechsel und durch die Vermeidung von Monokulturen. Dieser Käfer verfügt über eine besonders schlaue Abwehrstrategie: Wird die Larve von einem Angreifer berührt, sondert sie ein Sekret ab, das die Mundwerkzeuge des Angreifers verklebt und ihn erstmals umständlich seinen Mund reinigen und auf weitere Angriffe verzichten lässt. Ein Sorgenkind in den landwirtschaftlichen Kulturen ist die schwer zu bekämpfende Kirschessigfliege, sie lässt Früchte und Beeren faulen und zerstört so ganze Ernten.
Aggressive Buschmücke
Der Zuzug von Kleinstlebewesen passiert wesentlich schneller, als deren Entdeckung. Vor fünf Jahren wurde die Asiatische Buschmücke erstmals in der Schweiz gesichtet, zwei Jahre später haben Parasitologen der Universität Zürich bestätigt,
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Als blinde Passagiere eingereist: Kastanien-Miniermotte, Asiatischer Laubholzbock, Buchsbaumzünsler im Raupenstadium.
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Auch unsere Haustiere sind willkommene Wirte für lästige Exoten.
dass sich die aggressive Stechmücke in der Schweiz angesiedelt hat. Die invasive Mückenart kann das West-Nil-Fieber übertragen. Verursacht wird die Krankheit durch ein Virus, das in Vögeln zirkuliert und dann durch Stechmücken Menschen und Wirbeltiere anstecken kann. Dieses Virus ist aber in der Schweiz bisher nie auf Vögeln gefunden worden. Die durch Güterverkehr eingeschleppten Mücken pflanzen sich in kleinen Wasseransammlungen etwa in Behältern, Pneus oder Pfützen fort und sind hauptsächlich in der warmen Jahreszeit aktiv. Bekannter ist der Bevölkerung die Asiatische Tigermücke. Sie sorgte als Verbreiterin des Dengue-Fiebers in den Tropen oder vereinzelt in Südeuropa im letzten Jahr mehrfach für Schlagzeilen. Sie ist aggressiv, anpassungsfähig und sticht –anders als einheimische Mücken – auch tagsüber zu.
Pharao-Ameise in Spitälern
Verschiedene Exoten tun sich an unseren Haustieren gütlich. Hundezecken aus dem Mittelmeerraum werden vom Familienhund als Souvenir mitgebracht. Im Gegensatz zur einheimischen Zecke kann sich diese Art im Haus vermehren und auf den Menschen wandern. Winzige Tropische Rattenmilben im Fell von Nagetieren können unbemerkt durch Zoohandlungen verbreitet werden. Menschen reagieren mit juckenden Hautausschlägen, betroffene Haustiere mit struppigem Fell und ungesundem Aussehen.
Ein Albtraum für die Imker ist die Asiatische Hornisse. Sie frisst Bienen und wurde inzwischen bereits in Frankreich, Departement Côte-dʼOr, gesichtet. Auch die Varroa-Milbe – sie gilt als der bedeutsamste Bienenschädling weltweit – wurde aus Asien eingeschleppt; mit Bienenköniginnen, die importiert wurden, um (allzu) zahme und produktive Bienenschwärme zu züchten. Die winzige tropische PharaoAmeise schliesslich ruft immer wieder Schädlingsbekämpfer auf den Plan. Sie vermehrt sich in Gebäuden, verbreitet sich durch Lüftungs- und Leitungsschächte und gilt als gefährlicher Hygieneschädling. Sie verschleppt Keime, Pilze und Bakterien, in Spitälern kriecht sie in medizini-
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Der Maiswurzelbohrer verklebt seinen Fressfeinden das Mundwerk.
sche Geräte, Katheter, unter Wundverbände und in Schläuche, verursacht bei technischen Anlagen Abstürze und Elektrobrände.
Die Antwort der Natur
Abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden und den Kosten für die Bekämpfung lassen die winzigen Eindringlinge auch die Emotionen hochgehen. Doch sind Bezeichnungen wie «ausländisch» oder «einheimisch», die unmerklich einen rassistischen Unterton mitklingen lassen, in der Zeit der weltweiten Globalisierung überhaupt noch realistisch? Exotische Kleinstlebewesen bedrohen einheimische. Doch sind diese Tierchen nicht Spiegel für die Mobilität und die expansiven Bedürfnisse des modernen Menschen auf Kosten der Natur? Buchautorin Regula Meyer («Tierisch gut») sieht das Eindringen dieser Kleinstlebewesen im übertragenen Sinn als Überflutung des menschlichen Bewusstseins durch Eindrücke, als Verlust der geistigen Ruhe und als mangelnde Sorgfalt unserem eigenen (einheimischen) Wesen gegenüber. Die Invasion der Pharaonen-Ameisen zum Beispiel sieht sie als Mahnung, der Vertechnisierung unseres Lebens nicht mehr länger untätig zuzuschauen.
Die Natur reagiert verzögert auf das Handeln des Menschen. Doch Klimaerwärmung, Bodenerosion und Invasionen von Tieren und Pflanzen sind kein Zufall, der die Menschen ereilt. Vielmehr sind sie die Antwort auf den Umgang des Menschen mit der Natur. Es bleibt zu hoffen, dass der Mensch – als invasivste aller Arten – diese Antwort endlich verstehen wird. u
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Sogenannte Pflanzengallen, die durch die ostasiatische Edelkastaniengallwespe verursacht werden.
Buchtipps
_ Wolfgang Nentwig: «Unheimliche Eroberer», Haupt Verlag _ Wolf-Dieter Storl: «Wandernde Pflanzen», AT-Verlag _ Mario Ludwig: «Invasion – Wie fremde Tiere und Pflanzen unsere Welt erobern», Ulmer Verlag
Surftipps
_ www.natuerlich-online.ch/Surftipps
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Wo der Schnee knirscht
Das Bündnerland ist ein Schneeschuhparadies. Zum Beispiel die Gegend rund um Bivio. Hier finden Einsteiger, Geniesser und Anspruchsvolle auf verschiedenen Routen einsame Täler, verwunschene Hochmoore und Gipfel mit sensationeller Panoramasicht. Text David Coulin
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Wenn man auf der Julier-Passstrasse von Savognin nach Bivio fährt, wird man sich wundern: Da soll – wie einem die Prospekte weismachen wollen – eines der berühmtesten Hochmoore Platz haben? Eine Hochebene von der Grösse eines Golfplatzes, im Sommer mit Weiden und Seelein durchsetzt, im Winter mit gleissendem Weiss überzogen wie eine Salzpfanne? Sie hat Platz, die Alp Flix. Über 500 verschiedene Blütenpflanzen – darunter sogar einige neue Spezies – sowie 86 Vogelarten, 242 Algenarten und 200 Moosarten haben Forscher hier gefunden. Hoffentlich sind sie im Winter nochmals gekommen, um den Blick von der Nähe in die Ferne zu richten und statt Gräser und Blumen die vielen Gipfel und Zacken zu zählen und zuzuordnen, die diese Ebene umgürten.
Die Alp Flix war ursprünglich eine von Aversern bewohnte Walseralp. Die
Namen der Häusergruppen – Tigias, Tga d’Meir, Tgalucas und Cuorts – sind jedoch romanisch, denn die Pest und veränderte klimatische Bedingungen hatten um das Jahr 1500 die Walser veranlasst, ins Tal zu ziehen, wo sie sich mit den Rätoromanen vermischten.
In Bivio indessen betraf die Romanisierung nicht die Walser, sondern die Bergeller, die einst auf der Suche nach fruchtbarem Weideland, das es im engen Bergell nicht in Fülle gibt, hierher gekommen waren. Der Eindruck, dass Bivio mehr einen südlichen Charme ausstrahlt als walserische Nüchternheit, täuscht also nicht.
Im Schönwetterloch
Der Name Bivio, was so viel heisst wie Weggabelung, deutet nicht nur auf die Lage zwischen dem Julier- und dem Septimerpass hin, sondern auch auf die sprachliche Situation. Denn Bivio ist eines von nur zwei Dörfern im Alpenraum, das dreisprachig ist. Neben italienisch und rätoromanisch wird hier – bedingt durch die Lage an der Passstrasse – auch deutsch gesprochen und in der Schule gelehrt. Auch hinsichtlich einer klimatischen Besonderheit scheint der Dorfname zuzutreffen. Denn oft ist es so, dass Bivio bei Nordstaulagen vom schönen Südseitenwetter, bei Südstaulagen aber trotzdem vom Föhn profitiert. Bivioloch heisst dieses Phänomen unter den Kennern, und mit dem «Loch» sind die überraschenden Aufhellungen gemeint.
Im Sommer ist Bivio vor allem als Ausgangspunkt für Wanderungen über den Septimerpass bekannt. Im Winter ist dieser Weg etwas gar lang – es locken andere,
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Vier
Schneeschuh-Touren für Geniesser und Hartgesottene
Tour 1
Von Sur zur Alp Flix
Charakter: Panoramawanderung zu einer der schönsten Hochterrassen Graubündens.
Schwierigkeit: Leicht, als Winterwanderweg gespurt (WT1).
Höhendifferenz: 400 m Auf- und Abstieg.
Distanz und Wanderzeit: 6 – 8 km, 3 – 4 Std.
Wegbeschreibung: Von Sur über die präparierte Flixer Strasse (Schlittelpiste!) oder direkt entlang der Aua dallas Cuorts hinauf zur Hochebene (als Trail markiert). Diese lässt sich auf präparierten
Wegen via Lais da Flix, Cuorts, Tgalucas, Tga d’Meir, Tigias, Salategnas und Son Roc durchstreifen. Zurück wieder auf der Flixer Strasse.
Tour 2
Von Bivio auf den Crap da Radons
Charakter: Kurzer, aber nahrhafter Aufstieg zum aussichtsreichen Hausberg von Bivio.
Schwierigkeit: Normal (WT2).
Höhendifferenz: 600 m Auf- und Abstieg.
Distanz und Wanderzeit: 5 km, 3 – 4 Std.
Wegbeschreibung: Von Bivio westwärts über eine Steilrampe hinauf zur Hochebene bei Plang Tguils. Von dort rechts haltend über den Bergrücken zum Gipfelpunkt Crap da Radons. Zurück auf derselben Route.
Tour 3
Vom Julier Hospiz zur Fuorcla Grevasalvas
Charakter: Stimmungsvoller Trip in ein Nebental.
Schwierigkeit: Normal (WT2).
Höhendifferenz: 450 m Auf- und Abstieg.
Distanz und Wanderzeit: 7 km, 3 – 4 Std.
Wegbeschreibung: Vom Julier Hospiz südwärts sanft ansteigend bis zum Taleingang. Über den verschneiten Leg Grevasalvas und dann leicht ansteigend bis zum Talende beim Pass. Auf demselben Weg zurück.
Tour 4
Rundwanderung von der Alp Güglia über die Spelm Ravulaunas
Charakter: Durch abwechslungsreiches Gelände führt dieser Streifzug hinein in ein weitläufiges Ensemble von Buckeln, Gipfeln und Tälchen.
Schwierigkeit: Anspruchsvoll (WT 3).
Höhendifferenz: 650 m Auf- und Abstieg.
Distanz und Wanderzeit: 7– 8 km, 3 – 4 Std.
Wegbeschreibung: Von der Alp Güglia wenig unterhalb des Julierpasses (keine offizielle Postautohaltestelle, sprechen Sie mit dem Chauffeur) nordwärts hinein ins Valletta dal Güglia. Nach einer kleinen Steilstufe einen Kilometer auf dem Talboden bleiben, bis linker Hand der mässig steile Zustieg sichtbar wird zur Einsattelung zwischen Spelm Ravulaunas (Name nur auf 1: 25 000er-Karte) und Piz Valletta. Durch diese Einsattelung und dann nördlich zum höchsten Punkt. Abstieg weiter nordwärts zur Fuorcla Alva, dann direkt oder um den Crap Alv herum zurück ins Valletta dal Güglia.
Ausgangspunkt für alle Touren
Bivio (1769 m). Mit öffentlichem Verkehr: Postauto ab Chur oder Tiefencastel. Mit PW: Von Chur via Thusis oder Lenzerheide nach Tiefencastel, dann Richtung Julierpass nach Sur, Marmorera, Bivio. Hotels, Restaurants. Information: Telefon 081 684 53 23. www.bivio.ch
Unterkunft/Verpflegung unterwegs
• Berghaus Piz Platta auf der Alp Flix: geöffnet Freitag bis Sonntag, Telefon 081 659 19 29, www.flix.ch
• Kiosk bei der Galerie Marmorera.
• Hotel Restaurant Ospizio La Veduta (Julier Hospiz) an der Julierpassstrasse, Telefon 081 68418 38, www.laveduta.ch
Infos
Allgemeine Informationen zum Oberhalbstein: www.savognin.ch, www.bivio.ch
Karten
Landeskarte 1: 25 000, 1256 Bivio, 1276 Val Bregaglia, 1257 St. Moritz
Landeskarte 1: 50 000, 268 S Julierpass
Varianten
Für alle vier Touren gibt es interessante Varianten. Die Wegbeschreibungen dazu finden Sie auf www.natuerlich-online.ch
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attraktivere Ziele. Zum Beispiel der Stallerberg oder als Alpinvariante der Piz Surparé. Diese Tour mit Abstieg ins Avers ist vor allem als Tour mit öffentlichen Verkehrsmitteln interessant.
Verlockend ist auch die Tour vom Julierpass hinein ins Grevasalvastal. Dahin verliert sich kaum ein Skitourist, dafür den Blick, wenn er versucht, das Ende dieses Seitentales zu ermessen. Spannend und variantenreich ist der Zugang von der Alp Güglia unterhalb des Julierpasses ins Valletta dal Güglia. Vom Spelm Ravulaunas geniesst man einen exklusiven Blick über ein interessant gestuftes Gelände, das von den vielen Skitouristen, die westlich durch das Val d’Agnel der Jenatschhütte zustreben, gar nicht zur Kenntnis genommen wird. Je nach Wetter, Lust und Laune kann man sich nun den weiteren Wegverlauf zusammenstellen: noch ein Abstecher rund um den Crap Alv? Hinunter ins Val d’Agnel? Oder doch noch zur Fuorcla Güglia? Hier braucht man keine Angst zu haben, dass sich zum Wetterloch ein Ideenloch hinzugesellt.
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Bivio ist eines von nur zwei Dörfern im Alpenraum, das dreisprachig ist.
Nur kein Stress
Egal, welche Tour Sie wählen: Planen Sie jede Schneeschuhwanderung so, dass unterwegs genügend Zeit bleibt zum Verweilen – und passen Sie die Tour Ihrer Kondition und Ihren Fähigkeiten an. Der Schweizer Alpen-Club (SAC) hat eine Wintertrekkingskala geschaffen, die von WT1 (leicht) bis WT6 (anspruchsvolle alpine Schneeschuhtour) reicht. Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Schwierigkeit jeder Schneeschuhtour auch abhängig ist von den Witterungs- und Schneeverhältnissen. Bei schlechtem Wetter und tiefem Schnee wird auch eine einfache Wanderung schnell einmal zu einer echten konditionellen Herausforderung. Planen Sie also längere Touren für Perioden mit fester Altschneedecke und setzen Sie stattdessen nach ergiebigen Neuschneefällen oder bei Nebel Ihre ersten Spuren in den tiefen Schnee einer einfachen Route. Bei unsicheren Verhältnissen eignen sich Touren mit mehreren Umkehrmöglichkeiten unterwegs.
Und: Halten Sie sich bitte an vorgegebene Touren, denn sie führen oft durch sensibles Gebiet und sind nur dann vertretbar, wenn das Weggebot auch respektiert wird. Weitere Informationen rund um den Wildschutz finden sich unter www. respektiere-deine-grenzen.ch. Auf dieser Website finden sich aktualisierte OnlineKarten mit sämtlichen Wildruhezonen und allen geltenden Einschränkungen. u
Wettbewerb
Gewinnen Sie
eines von zwei Solar- und Akku-Modulen Guide 10 Plus Adventure Kit von Goal Zero im Wert von je Fr. 199.– für Ihre Outdoor-Abenteuer. Die kleinen und leichten, aber leistungsstarken 7-Watt-Sonnenkollektoren passen in jeden Rucksack und versorgen Handys, GPS-Geräte und Kameras mit ökologisch einwandfreiem Solarstrom. Und braucht gerade kein Gerät geladen zu werden, wird die gesammelte Energie im zugehörigen wiederaufladbaren Batterie-Set bis zum nächsten Einsatz gespeichert. Mit dem Guide 10 Plus Adventure Kit haben Sie immer genügend Energie – und das Wegwerfen von Batterien gehört der Vergangenheit an.
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Icon Outdoor AG, Tel. 044 388 41 21 www.icon-outdoor.ch, www.goalzero.com
Als Zusatzpreis gibt es dreimal zwei Paare Socken X-SOCKS Trekking Silver.
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Wettbewerbsfrage
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Wie heisst das berühmte Hochmoor in der Nähe von Bivio?
A: Alp Verflixt
B: Alp Flix
C: Alp Flixnix
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Leserangebot
Wo finden sich die schönsten Schneeschuhgebiete der Schweiz? «Das grosse Schneeschuh Tourenbuch der Schweiz» weiss es. Das Buch präsentiert fünfzig der schönsten Schneeschuhwandergebiete und schlägt in jedem rund ein halbes Dutzend lohnende Routen und Varianten für Anfänger und Hartgesottene vor –selbstverständlich mit allen nötigen Informationen wie Karte, Wegbeschrieb, Anreise-, Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Bestellen Sie das Buch aus dem AT-Verlag zum Vorzugspreis von Fr. 41.90 statt Fr. 49.90.
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Wir gratulieren!
Auflösung aus Heft 12-2012:
C: 8 Hektare
Je ein Paar Icebreaker MerinoSkisocken und ein Paar Leki-Wanderstöcke haben gewonnen:
• Rebekka Schmidlin, 4402 Frenkendorf
• Julia Mäder, 5103 Wildegg
• Doreen Brunner, 3018 Bern
So nehmen Sie am Wettbewerb teil:
Mit unten stehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb
Bestellcoupon Leserangebot
Senden Sie mir:
Je ein Paar Icebreaker MerinoSkisocken haben gewonnen:
• Heinz Sulser, 7206 Igis
• Käthy Stoppany, 8500 Frauenfeld
• Claudia Riget, 6513 Monte Carasso
• Paula Siegrist, 4425 Titterten
• Raphäel Haberthür, 4226 Breitenbach
• Rolf Goldschmidt, 4104 Oberwil
• Sibylle Binggeli, 8712 Stäfa
«Das grosse Schneeschuh Tourenbuch der Schweiz» à Fr. 41.90, inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.
Wettbewerbslösung: u A: Alp Verflixt u B: Alp Flix u C: Alp Flixnix
Name Vorname
Strasse, Nr. PLZ/Ort
Datum Unterschrift
Falls ich X-SOCKS gewinne, brauche ich folgende Sockengrösse: u 35–38 u 39–41 u 42–44 u 45–47
Das Leserangebot ist gültig bis 31. März 2013 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 28. Februar 2013. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, «Schneeschuh», Postfach, 5001 Aarau
Vagabunden der Lüfte
Lassen sich ganze Vogelschwärme aus dem hohen Norden auf Futtersuche im Winter bei uns nieder, ist das ein einzigartiges Naturschauspiel. Eine Gruppe des attraktiven Seidenschwanzes wurde im Thurgau gesichtet. Text Elke Pfefferle
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Wenn in der Taiga der Winter besonders hart wird, ziehen sie in grossen Schwärmen nach Süden: Die Seidenschwänze rasten, wo sie noch Beeren und Früchte finden. Pestvögel nannten sie die Chronisten des Mittelalters, da sie als Vorboten von Seuchen und Kriegen galten.
Letztmals im Grossaufgebot unterwegs waren die Vögel mit dem samtenen Gefieder im Winter 2004/05. Über eine halbe Million Seidenschwänze wurden damals dem Dachverband Deutscher Avifaunisten gemeldet. Noch zaghaft ist das Auftreten des hübschen Vogels mit dem kecken Häubchen dieses Jahr. Gemäss Auskunft von Michael Schaad von der Vogelwarte Sempach meldeten Beobachter, anfangs Dezember einzelne Seidenschwänze bei Gletterens im Kanton Freiburg gesichtet zu haben. Der grösste Trupp mit über 30 Vögeln wurde am 3. Januar beim thurgauischen Kesswil beobachtet. Ob es auch dieses Jahr zu einem Naturschauspiel wie im Winter 2004/05 kommen wird, kann weder berechnet noch vorausgesagt werden.
Seidenschwänze kann man nicht suchen und finden, man kann ihnen nur zufällig begegnen. In besagtem Winter sah ich sie mitten in einem Basler Wohngebiet in einem Vorgarten. Sie hatten dort einen chinesischen Steinmispelstrauch entdeckt und liessen sich kletternd und kopfüber flatternd die leuchtend roten Früchte schmecken. Mein grosses Teleobjektiv sorgte in der Nachbarschaft für Aufregung, sodass plötzlich die Polizei dastand. Zuerst gab es verdutzte Gesichter und schliesslich befreiendes Lachen: Nein, dieser Vogeltrupp war noch keinem aufgefallen. Ganz und gar unbeeindruckt von der Aufregung um sie herum, verweilten die gefiederten Akteure, bis der Strauch abgeerntet war. Futtern, was vor den Schnabel kommt
Die Seidenschwänze brüten in den Birkenwäldern der nordischen Fjälls und in der russischen Waldtundra, wo sie ihr napfförmiges Nest hoch in den Baumkronen bauen. Als ausgesprochene Baumvögel kommen sie nur zum Trinken, Baden
und Sammeln von Nistmaterial auf den Boden. Während sie sich in der warmen Jahreszeit von Insekten ernähren, sind sie im Herbst und Winter auf Beeren und Früchte angewiesen. Dabei stellen die Ebereschen ihre Hauptnahrungsquelle dar. Wenn es zu Fehlernten kommt, verlässt die gesamte Population ihr Brutareal. Verschärft sich die Situation noch durch starke Schneefälle, flüchten die Seidenschwänze in grossen Schwärmen bis nach Süddeutschland, ins Elsass und in die Schweiz. Bei ihrem Zug im Winter 2004/05 durch Mitteleuropa räumten sie zuerst die Ebereschen leer, deren orangerote Früchte nicht zufällig im Volksmund Vogelbeeren heissen und auch für viele andere Vogelarten unwiderstehlich sind. Deshalb verwendeten Vogelfänger die Beeren früher als Köder.
Als die Seidenschwänze keine Vogelbeeren mehr fanden, machten sie sich über Hagebutten, Schlehen, Wacholder und Weissdornfrüchte her, und selbst die Früchte exotischer Gartensträucher verschmähten sie nicht. Vertrocknete Zwetsch
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Alkohol aus überreifen Früchten haut den Seidenschwanz nicht um.
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Auch der Bergfink unternimmt auf Futtersuche hin und wieder Feldzüge in die Schweiz.
gen, Äpfel und Birnen, die beim Ernten übersehen wurden, bereicherten den Speisezettel. Dank ihrer grossen Leber verfügen Seidenschwänze über ein äusserst effizientes Entgiftungssystem. So können sie auch die giftigen Beeren von Liguster, Feuerdorn, Mistel und Schneeball verzehren, ohne Schaden zu nehmen. Im Gegensatz zu anderen Tieren, die ab und zu einen kleinen Rausch ausschlafen müssen, können sie den Alkoholgehalt überreifer Früchte rasch abbauen.
Gefiederte Wikinger
Im Winter 2004/2005 flog noch ein weiterer Gast aus den unendlichen Wäldern Skandinaviens und Russlands ein. «Diesmal sind es nicht die Franzosen wie vor zweihundert Jahren, die das Grauholz bei Bern unsicher machen, sondern Millionen von Bergfinken, die sich an den Buchnüsschen gütlich tun», war im Internet zu lesen. Ihr millionenfaches Auftreten im Mittelland und in der Nordschweiz lag tatsächlich am üppigen Angebot ihrer Lieblingsnahrung, den Nüsschen der Rotbuche, die den Bergfinken paradiesische Zustände boten.
Die erste schriftlich verbürgte BergfinkenInvasion in der Schweiz findet sich in einer Quelle aus dem Jahr 1413. Masseneinflüge in die Schweiz finden alle paar Jahre statt, doch die Zahl im Winter 1950/1951 wurde bis heute nicht übertroffen: Geschätzte hundert Millionen Berg
finken sollen die Schweiz buchstäblich überschwemmt haben. An manchen Orten brachten sie den Verkehr zum Erliegen, und viele Schlafbäume brachen unter ihrer Last zusammen. Die «Invasion der gefiederten Wikinger», wie der Naturschutzverband Pronatura titelte, gehört zweifellos zu den eindrucksvollsten Naturphänomenen Mitteleuropas und fällt immer mit einem sogenannten Buchenmastjahr zusammen. Ein Jahr also, in dem die Rotbuchen besonders viele Früchte produzieren. Wo und wann eine Buchenmast vorkommt, ist allerdings unvorhersehbar. Aber schliesslich gehört der Überraschungsfaktor zum Reiz des faszinierenden Schauspiels.
Imposante Flugmanöver Bergfinken ähneln unseren Buchfinken, doch das Orange von Kehle, Brust und Schultern macht sie unverwechselbar. Ihre Heimat erstreckt sich von Skandinavien bis weit nach Sibirien hinein. Ein Teil der Bergfinken zieht im Herbst bis nach Südeuropa, andere versuchen, möglichst nahe am Brutgebiet zu überwintern. Die Schwerpunkte der Winterverbreitung hängen von der räumlichen Verteilung der Buchenmast und der Höhe der Schneedecke ab. Finden die Bergfinken bereits in Dänemark oder Norddeutschland ein üppiges Angebot an leicht zugänglichen Bucheckern vor, bleiben sie bis zu ihrem Heimzug im März. Ist dies nicht der Fall,
fliegen sie in Trupps weiter bis in die Schweiz, wo sie sich innerhalb weniger Tage zu riesigen Schwärmen vereinigen. Besonders eindrucksvoll ist der allabendliche Flug zum gemeinsamen Schlafplatz. Die Vorhut bilden kleine Gruppen, es folgen Wellen von tausend bis zehntausend Vögeln, und bald bewegt sich ein ununterbrochener Strom durch die Luft. Nach imposanten Flugmanövern lassen sie sich auf den Schlafbäumen nieder, und ihr Gezwitscher klingt wie das Rauschen eines gewaltigen Wasserfalls. Wenn starker Schneefall die Futtersuche am Boden unmöglich macht, ziehen sie weiter.
Im März – die Seidenschwänze bereits Mitte Februar – machen sich die gefiederten Vagabunden wieder auf den langen Weg zu in ihren Brutgebieten. Tausende von Kilometern müssen sie dabei zurücklegen, und nur wer sich ein Fettpolster angefuttert hat, überlebt die anstrengende Reise. u
Info
_ Über den Einzug von Bergfinken oder Seidenschwänzen informiert die Vogelwarte Sempach: www.vogelwarte.ch.
Markt
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Solar-Eulen und Sommerflor-Hits
LED-Leuchten sind für Balkon und Garten im Trend –auch als Akzent in der Winterzeit. Unsere Tierserie mit hübschen Eulen oder der zierlichen Katzenfamilie erfreut nicht nur Kinderherzen. Florale Balkon-Highlights sind: die Minipetunie «Superbells Cherry Star» mit kirschfarbenen Blüten und gelber Mitte in Sternform. Ein kirschroter Stern auf weissem Grund ziert die Petunie «Cascadias Bicolor Cabernet» und auch die neuen «Cherry SuperCal»-Petunien bringen einen «Wow»-Effekt auf den Balkon und in den Garten.
_ Bezugsquelle und weitere Infos: Samen Mauser AG, Industriestrasse 24, 8404 Winterthur, Tel. 052 234 25 25, www.samen-mauser.ch
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Der Klassiker für trockene Winterhaut
Mit ihren besonderen Eigenschaften –in einer Tube sind über 1000 Rosenblätter verarbeitet – bietet die Dr.Hauschka Rosencreme der normalen und trockenen sowie der empfindlichen und reifen Haut optimalen Schutz und unterstützt die hauteigene Regeneration. Insbesondere während der kalten Wintermonate ist sie die ideale Tagespflege. Kostbares Rosenwachs, Rosenöl und Heilpflanzenauszüge aus Wildrosenfrüchten und -blüten fügen sich zu einer Komposition, die einen zarten und schützenden Mantel auf der Haut bilden. Dr. Hauschka Rosencreme-Produkte sind im Fachhandel erhältlich. _ Weitere Informationen: www.wala.ch
Textile Alleskönner aus Merinowolle
Der neuseeländische Merino-Spezialist Icebreaker bringt mit den Modellen Gust für Frauen sowie Blast für Männer erstmals eigene Softshellprodukte auf den Markt. Neben einem hohen Wetterschutz vereinen sie sämtliche Vorteile von Merinowolle auf sich. Die Naturfasern gleichen Temperatur und Feuchtigkeit aus, bieten auch in feuchtem Zustand ein hohes Isolationsvermögen, sie neutralisieren unangenehmen Schweissgeruch und sind kuschelig weich auf der Haut. Die Modelle Gust und Blast sind im Fachhandel als Jacke oder Veste und in verschiedenen Farben erhältlich.
_ Weitere Infos: Icebreaker Switzerland AG, Tel. 027 777 17 30, www.icebreaker.com
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Biowindeln –für die Kinder von heute
Wiona hat sich auf die Herstellung von Biowindeln spezialisiert. Sie sind allergiegetestet und als besonders hautverträglich zertifiziert! Das Kissen der Windel besteht aus chlorfrei gebleichtem FSC-Zellstoff sowie aus einem Kräutertee-Extrakt, welcher Gerüche fesselt und die Haut vor Viren, Pilzen und Bakterien schützt. Die Windel ist atmungsaktiv und die optimale Saugleistung garantiert einen maximalen Auslaufschutz. Emissionsfreie Entsorgung durch Verbrennung (C02-neutral). Und: Windelfolie und Verpackung bestehen aus 100 Prozent Pflanzenstärke und sind komplett biologisch abbaubar. _ Mehr Infos unter Tel. 026 418 20 02 oder www.ecovisions.ch
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Markt
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Die Natural Running-Revolution von Asics
Highlight der neuen Asics33 Natural Running-Kollektion für die kommende Saison ist die FluidAxis-Technologie – ein revolutionäres Design, das den Aufbau von Laufschuhen richtungsweisend verändert. Es bietet ein natürlicheres Laufgefühl sowie mehr Flexibilität, ohne auf Schutz und Unterstützung zu verzichten. Der Schlüssel zur neuen Asics33-Kollektion liegt in der Neugestaltung der Zwischen- und Laufsohle. Die verbesserten Flex-Kerben sind auf die Achse des unteren Sprunggelenks abgestimmt. Dies ermöglicht dem Fuss eine natürliche Pronation und somit einen natürlicheren Laufstil ragendem Tragekomfort. Die Damen- und Herrenmodelle der Asics33-Kollektion gibt es in verschiedenen frischen Farbkombinationen. Die ganze Kollektion auf www.asics.ch
Fasten-Wandern und echte Erholung
«Ich hatte Angst vor einem Hungergefühl und vor andauernder Schwäche. Deshalb befürchtete ich auch, die ganze Woche mürrisch zu sein. Doch dann die positive Erfahrung: Ich hatte keinen Hunger. Die Wanderungen schaffte ich locker. Und dann hatte ich auch Zeit, einfach dazusitzen und vor mich hin zu schauen – wie schön das war!» Fastenerfahrene kennen die begeisternde Wirkung des Verzichts auf Nahrung. Wichtig beim Fasten ist eine kompetente und herzliche Begleitung – darauf können Sie bei uns zählen. So wird die Fastenzeit zum Inbegriff der Erholung.
_ Weitere Infos: Ida Hofstetter, zertifizierte Fastenleiterin UGB, Männedorf, Tel. 044 921 18 09 oder www.fasten-wandern-wellness.ch
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Sich selbst helfen mit Bachblüten-Mischungen
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Leben
Lesen_ Schmutzige Gedanken
Umwelt_ Klimaanlage abstellen
Viele Klimaanlagen in Autos laufen auch im Winter, sei es, weil man es als praktisch empfindet, sei es, weil man gar nicht weiss, dass die Anlage per Automatik läuft. Doch auch wenn es draussen kälter ist als drinnen, braucht die Klimaanlage zusätzlichen Treibstoff. Rund fünf Prozent bei Benzinmotoren und rund die Hälfte davon bei Dieselfahrzeugen. Das passiert, weil die Anlage die Luft immer zuerst auf drei Grad herunterkühlt und erst hinterher wieder aufheizt. Der Tipp des VCS: Klimaanlagen abschalten, wenn es draussen unter 18 Grad und die Frontscheibe nicht beschlagen ist. Die Automatik grundsätzlich abstellen und die Anlage bei Bedarf selbst regeln und einstellen. tha
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Psychiatrie_ Wahn durch Geistheilen
Ein bemerkenswerter Fall einer psychischen Erkrankung ereignete sich in Deutschland. Eine Geistheilerin, die Menschen mit Depressionen und Krebsleiden mit Lebensenergie heilen wollte, wurde ab ihrer Tätigkeit selbst krank. Im Zuge der langjährigen Tätigkeit mit meditativen Praktiken entwickelte sich eine «schizoaffektive Störung», wie das Magazin «Spiegel» den behandelnden Arzt David Zilles der psychiatrischen Abteilung der Uniklinik Göttingen zitiert. «Die Frau nahm Energieflüsse wahr, die sich verselbstständigt hatten. Sie wusste oft nicht mehr, wo ihr Körper aufhört», so der Arzt. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in der Psychiatrie und medikamentöser Behandlung gehe es der Frau nun besser. tha
Crazy little thing called love …»
Wie «verrückt» uns die Liebe tatsächlich macht, ob sich Liebe wirklich von Lust unter scheidet und was unser Gehirn damit zu tun hat, berichtet Kayt Sukel in diesem unterhaltsam, ja witzig geschriebenen Band. Was passiert im Gehirn, wenn man sich verliebt oder einfach Lust empfindet? Warum mögen brave Mädchen böse Jungs? Wie schmal ist der Grat zwischen Liebe und Hass? Ist Monogamie lebbar? Haben Mütter eine engere Bindung zu ihren Kindern als Väter? Das sind nur einige der Fragen, denen Kayt Sukel in ihrem Buch nachgeht. Nach der Lektüre wird man die Liebe mit anderen Augen betrachten.
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_ Kayt Sukel: «Schmutzige Gedanken – Wie unser Gehirn Liebe, Sex und Partnerschaft beeinflusst», Primus Verlag, 2013, Fr. 17.50
Hirnforschung_ Sprachen machen schlau
Das Gehirn profitiert und wächst, wenn es schwierige Sprachen wie Arabisch oder Russisch lernen muss. Schwedische Neurowissenschaftler stellten bei einer Studie mit angehenden Übersetzern fest, dass gewisse Hirnregionen bei intensivem Lernen deutlich wachsen. Mittels Hirnscans wurde eine Vergrösserung verschiedener Areale festgestellt. Auffällig: Bei jenen Studenten, die Mühe hatten mit dem Lerntempo mitzukommen, zeigte sich dies auch auf den Scanbildern. Eine Vergleichsgruppe von Medizinstudenten, die ebenfalls viel Wissen in ihre Köpfe stopfen musste, zeigte hingegen kein vergleichbares Wachstum. tha
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Wildnis macht den Kopf frei
Den Kopf kurz an der frischen Luft «zu lüften», hat schon für manch neuen Energieschub bei der Arbeit oder für bessere Stimmung im Haus gesorgt. Nun haben US-amerikanische Wissenschaftler mit einer 56-köpfigen Versuchsgruppe getestet, wie sich ein paar Tage Wildnis auf unsere Kreativität und unsere Denkleistung auswirken, schreibt wissenschaft-aktuell.de. Knapp die Hälfte der Probanden absolvierte einen gängigen Test zur Einschätzung von kreativem Denken und Problemlösung vor ihrem Trip in die Wildnis. Die übrigen Teilnehmer lösten die Aufgaben, nach dem sie drei Tage in der Natur unterwegs waren. «Das Eintauchen in die Natur und die damit einhergehende Abgeschiedenheit von Medien und Technik erhöhen die Leistungen in Kreativitäts- und Problemlösungsaufgaben um 50 Prozent», erläutert David Strayer, Co-Autor der Studie. Darum öfters einmal die Wanderschuhe anziehen, Zeitungen und Handys daheim lassen, losmarschieren, die Natur geniessen und dabei den Kopf für neue Ideen freimachen. tha
Es wird eng
Immer mehr Menschen beanspruchen immer mehr Platz für sich – und das mit Folgen: Die Pendlerströme wachsen, der Energieverbrauch steigt und unser Land wird zubetoniert. Das neue Raumplanungsgesetz könnte das ändern.
Text Martin Arnold
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Zusammenrücken heisst die Losung:
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Magnago Lampugnani erforscht die Geschichte des Städtebaus.
Der Professor für die Geschichte des Städtebaus an der ETH Zürich, Magnago Lampugnani, setzt sich für einen vorsichtigen Umgang mit der Ressource Landschaft ein. Um sie zu schonen, rät er zu einem intelligenten Ausbau des öffentlichen Verkehrs: «Ich bin ein grosser Anhänger des öffentlichen Verkehrs, aber man fördert damit auch die dezentrale Besiedlung», sagt er. Und um genau das zu verhindern, fordert er auch die Kostenwahrheit. «Wenn jeder Einfamilienhaus-Erbauer auch die Strasse mitbezahlen müsste, die zu ihm führt, hätten wir schnell weniger Bautätigkeit.»
Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Lampugnani: «Sehr viele Menschen verwirklichten und verwirklichen immer noch einen scheinbar individuellen, in Wahrheit aber kollektiv verankerten Traum: den Traum vom Einfamilienhaus.»
Die Realisierung dieses Traumes führe zu einem grossen und unkoordinierten Landverschleiss. Es dominierten nur persönliche, ökonomische und politische Kriterien, nicht aber die Sorge um das Landschaftsbild. Gefördert werde diese Entwicklung zudem durch die hochgehaltene Gemeindeautonomie, die eine übergreifende Raumplanung praktisch verunmögliche. Dazu kommt dann noch – quasi als Turboeffekt – der Steuerwettbewerb. Er mache ländliche Regionen zu Boomzonen, obwohl ihre Infrastruktur vom Zuwachs oft überfordert werde.
Der geborene Römer Lampugnani, der in Rom und Stuttgart Architektur studierte und neben einer breiten Lehrtätigkeit auch ein Architekturbüro in Mailand
Es dominieren persönliche Kriterien, nicht aber die Sorge um das Landschaftsbild.
leitet, sagt: «Ich plädiere dafür, die Siedlungsräume zu verdichten und so ausgefranste Städte und Dörfer zu wieder klar erkennbaren Zentren werden zu lassen. So wird zum Beispiel in der Regel viel zu weit weg von der Strasse gebaut», meint er. Dabei könnte der Wunsch nach Privatheit in den nach hinten ausgerichteten Räumen verwirklicht werden, während die Gemeinschaftsräume – Lärmschutz ist mit den heutigen technischen Möglichkeiten kein Problem mehr – auf der Strassenseite liegen sollten.
Mobilität ist zu billig
Das zweite grosse Problem neben dem Platzbedarf stellt für die Raumplanung die Mobilität dar. Das beginnt bereits bei der Kostendeckung, die heute nicht mehr gewährleistet ist. Laut Lampugnani führt das zu politischen Forderungen, denn Experten gehen von einer zu billigen Mobilität der Schweiz aus. Und das mit Folgen: Bei den derzeitigen Preisen lasse sich die ständig notwendige Erneuerung der Infrastruktur nicht mehr finanzieren, sagt der Professor. In Wahrheit müssten die Billettund Benzinpreise doppelt so hoch sein. Um verlotternde Strassen und entgleisende Züge zu verhindern, müssten deshalb neue Wege zur Finanzierung der Infrastruktur gefunden werden, denn der sinkende Treibstoffverbrauch der Autos lässt die Steuereinnahmen aus dem Benzin schrumpfen.
Für Lampugnani steht deshalb fest: «Über Roadpricing wird in Zukunft diskutiert werden müssen.» Mit gutem Grund, die Verkehrsinfrastruktur ist nämlich nahe an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Bereits 2005 haben die Autofahrer über 30 Millionen Stunden im Stau verbracht. Das sind 75 Prozent mehr als 10 Jahre zuvor. Die Kosten für Arbeitsausfälle und Umweltschäden gehen in die Milliarden. Und auch im Zug ist es nicht besser. Wer
Verstorbene berichten vom Leben nach dem Tod Zwölf Verstorbene berichten über persönliche Erlebnisse nach ihrem Tod. Diese Berichte sind auf ungewöhnliche, aber doch erklärbare Weise zustande gekommen. Ein faszinierendes Dokument, als Buch herausgegeben unter dem Titel
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Was uns erwartet
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ABZ Verlag Zürich
ISBN 978-3-85516-010-5
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Gönnen Sie sich Zweisamkeit!
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Gegen Bronchitis, Husten und Katarrh
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Kernosan Meerrettich Elixir basiert auf einer altbewährten Rezeptur mit 10 Heilpflanzen und frischem Saft aus der Meerrettich-Wurzel. Es lindert Erkältungsbeschwerden, löst den Schleim, erleichtert den Auswurf und lässt Sie nachts wieder ruhig schlafen. Kernosan Meerrettich Elixir – Heilkraft pur aus der Natur.
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Gegen alle Arten von Verdauungsbeschwerden
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Kernosan Heidelberger Kräuterpulver wird nach dem Rezept von Bertrand Heidelberger aus erlesenen, pulverisierten Kräutern ohne andere Beimischungen hergestellt. Es wird angewendet bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Aufstossen. Die sieben Kräuter sind alle bitter. Bitterstoffe sind wichtig für die Verdauung und den Abbau von Schleim und Schlacken und wirken daher blutreinigend. Leber und Nieren werden entlastet. Zudem stärken die natürlichen Bitterstoffe das Abwehrsystem und haben auch eine anti-oxydative Wirkung. Aggressive Sauerstoffmoleküle werden abgefangen und die Zellen vor einer Schädigung bewahrt.
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Kleinbauern in der Dritten Welt setzen auf Bio-Landbau statt
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Mit Mut und Ihrer Unterstützung. Danke, dass Sie per SMS 20 Franken spenden: Mut 20 an 488.
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60 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten ausserhalb des Wohnortes.
zu den Stosszeiten einen Sitzplatz ergattern will, braucht Glück. Die Prognosen lassen Schlimmes erahnen: Das Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) rechnet bis 2030 mit einem Wachstum von 50 Prozent beim Eisenbahn-Personenverkehr und 20 Prozent auf der Strasse. Und dies obwohl die Bevölkerung im gleichen Zeitraum nur um zehn Prozent auf 8,7 Millionen Einwohner wachsen soll.
Diese Prognosen deuten auf noch mehr Pendelverkehr hin. Eine neue Studie der Kaladidos Fachhochschule belegt: Pendeln macht zwar nicht zwingend unglücklich, weil eine befriedigende Wohnsituation oder ein Traumjob bei den meisten Befragten ein grösseres Gewicht haben, als Unannehmlichkeiten auf dem Arbeitsweg. Deutlich kam bei der Studie aber auch heraus: Je grösser die Pendeldistanz wird, desto stärker wächst die Unzufriedenheit. Negativ zu Buche schlagen Gedränge im Zug, auf der Strasse und im Bahnhof, verspätete Züge, der Mangel an Sitzplätzen, Unfälle, Pannen und Staus. Dabei macht es allerdings einen Unterschied, ob man 45 Minuten in der Stadt oder über das Land pendelt.
Pendeln auf Kosten der Lebenszeit
Pendler verlieren auf dem Weg zur Arbeit und zurück nach Hause auch viel Lebenszeit. Darunter leiden nicht nur sie, darunter leidet auch die Gesellschaft. Studien-
leiter Christian Fichter: «Bei persönlichen Befragungen erfuhren wir, dass viele Pendler ihre Freundschaften kaum pflegen können, dass sie weniger Sport treiben oder kulturelle Anlässe besuchen und dass das gesellschaftliche Engagement zu kurz kommt.» Letzteres bekommen auch politische Gremien und Vereine zu spüren, die mit Nachwuchsproblemen kämpfen. Die Bereitschaft, wegen einer neuen Stelle den Wohnort zu wechseln, nimmt seit 30 Jahren ab. 60 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz arbeiten inzwischen laut einer Erhebung des Bundesamts für Statistik ausserhalb des Wohnortes.
Das Volk entscheidet
Am kommenden 3. März entscheiden die Stimmberechtigten über das neue Raumplanungsgesetz. Im Falle einer Ablehnung überlegen sich die Naturschutzorganisationen, die Landschaftsinitiative zu reaktivieren, die bereits 2008 mit über 110 000 Unterschriften eingereicht wurde. Doch das vom Bundesrat vorgelegte Raumplanungsgesetz erfüllt bereits viele Forderungen. Rico Kessler, Leiter der Abteilung Politik und internationale Arbeit bei Pro Natura hofft, dass mit einer Annahme nicht nur die Zersiedlung, sondern auch Pendlerströme gebremst werden könnten. «Das Gesetz führt zu verdichtetem Bauen – und damit auch zu einem sparsameren Umgang mit der Energie.» u
Der betonierte Ausverkauf der Heimat
Es ist wie mit dem Atomausstieg: Alle reden von erneuerbaren Energien, doch vom wirklichen Sparen möchten die meisten nichts wissen. Das Prinzip der reinen Symptombekämpfung gilt auch beim Thema Landschaftszersiedlung. Dank dem harten Steuerwettbewerb zwischen den Gemeinden und Kantonen, der vom Volk in einer Abstimmung vor rund zwei Jahren in dieser Form auch verteidigt wurde, scheiden die Kommunen grosszügig Bauzonen aus, die dann auch verbaut werden. Es gilt, Steuerzahler um jeden Preis anzulocken
Die Konsequenz daraus ist die schier ungezügelte Verbauung des ganzen Mittellandes. Eine überkantonale Raumplanung findet nicht statt, und vor allem: Der durchschnittliche Platzbedarf der einheimischen Bevölkerung ist kein Thema. Während 1980 der durchschnittliche Flächenbedarf pro Person noch bei 34 Quadratmetern lag, sind es heute bereits rund 50 Quadratmeter. Laut Prognosen werden es im Jahr 2040 fast 60 Quadratmeter Wohnfläche pro Person sein.
Bei einer stagnierenden Bevölkerungszahl von acht Millionen Einwohnern entspricht dies einer zusätzlich benötigten Wohnfläche von fast 100 Millionen Quadratmetern in den nächsten 30 Jahren.
Wer übrigens glaubt, der Landverbrauch liesse sich über die Einwanderung lösen, wie das die Ecopop-Initiative vorgaukelt, der irrt. Die jüngste Detailauswertung zur Gebäude- und Wohnungserhebung, die das Bundesamt für Raumentwicklung herausgibt, belegt: Trotz eines Ausländeranteils von fast 25 Prozent besitzt diese Bevölkerungsgruppe nur 13 Prozent des Stockwerkeigentums und sechs Prozent der Eigenheime. Die Wohnungen der Ausländer sind kleiner als die der Schweizer und sie werden von mehr Personen belegt.
Fazit: Wer sich wirklich um den Landverschleiss sorgt, sollte auf ein Wohnzimmer verzichten, in dem man Handball spielen kann. Auch bei der Wohnraumfläche ist –wie beim Energieverbrauch – eine neue Bescheidenheit notwendig
Seminare
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Maya Hakios, Manzenweg 19, Fruthwilen, Tel. 071 664 25 29
Vortragsreihe «Entscheiden» 21. 2., 20 – 22 Uhr Infos: Tel. 062 838 00 10 Eintritt Fr. 20.–; inkl. Pausengetränk www.ref-ag.ch, jacqueline. wolfisberg@ref-aargau.ch
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BEA-Verlag, 5200 Brugg 056 444 22 22, bea-verlag.ch
Agenda
Das Abenteuer Ehe feiern Ein festlicher Abend für Ehepaare
8. 2., 18 – 22 Uhr
Tagungshaus Rügel, Seengen
Info und Anmeldung: Tel. 062 838 00 10 www.ruegel.ch
Anmeldeschluss: 1. 2.
Männer stehen auf … 8. 3., 18.30 – 22 Uhr
1. Teil: Fretz Men AG Herrenschuhfabrik Hallwilerweg 4, Fahrwangen
2. Teil: Tagungshaus Rügel, Seengen
Info und Anmeldung: Tel. 062 838 00 10 www.ag-ref.ch, jacqueline. wolfisberg@ref-aargau.ch
Anmeldeschluss: 1.3.
Ayur Quell-Ayuveda 23. 2., Agni und Ama – Allergien und Gewichtsschwankungen entgegenwirken
16. 3., Vaastu – das Ayurveda des Bauens und Wohnens 22. 3., Lehrgang:
Ganzheitliche(r) Ernährungsund GesundheitsberaterIn nach Ayurveda
ayurQuell, 4600 Olten Tel 076 398 8686 www.ayurveda-kurse.ch
Meditation und SnowArt
27. 2.– 3. 3., Anreise: ab 15 Uhr, Abreise: 13 Uhr
Info: Urs Becker Tel. 062 892 28 65/079 540 44 56 Anmeldung: Stiftung Felsentor, Romiti / Rigi 6354 Vitznau, Tel. 041 397 17 76 www.felsentor.ch
Thementag Kinder – Eltern –Familie
Tag der offenen Tür mit Vorträgen
Samstag, 2. 3., 10 – 17 Uhr
BEA-Verlag 5200 Brugg 056 444 22 22 bea-verlag.ch
Pflanzschulstr. 34, 8004 Zürich Programm auf www.praxis34.ch
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Theo Modespacher, Goldfische, 1935. Zu sehen in Aarau, Ausstellung «Stille Reserve».
Ausbildung
Schulmedizinische Ausbildung für Komplementär-Therapeuten, Polarity-Therapeuten 9. 2. (Tag 2), Einstieg noch möglich.
Info und Anmeldung: http://www.ledermann-raimann.ch/ kurse/89-schulmedizinische_ausbildung.html
Polarity Reinigung / Energetische Ernährung 24. 2., Freizeitanlage Loreto Zug
Anmeldung: www.ledermann-raimann.ch/ kurse/222-polarity_reinigung_ energetische_ernaehrung.html
S.H.N. Schule für holistische Naturheilkunde
Andreas Ledermann 6301 Zug, Tel. 041 711 30 11
Ausstellungen
Junge Grafik Rapperswil bis 17. 2., Fr. 17– 20 / Sa. – So. 11–17 Uhr www.alte-fabrik.ch
Vom Japonismus zu Zen Paul Klee und der Ferne Osten bis 12. 5.
Zentrum Paul Klee Monument im Fruchtland 3, Bern Tel. 031 359 01 01 www.zpk.org
Die Blumen in Tapeten bis 24. 3.
Musée du papier peint
Au Château, Mézières /FR Tel. 026 652 06 90 www.museepapierpeint.ch
Die Bären von Brienz Sonderausstellung bis 14. 4.
Schweizer Holzbildhauerei Museum Hauptstr. 111, Brienz Tel. 033 952 13 17 www.museum-holzbildhauerei.ch
Migration – Ankommen in Kriens bis 28. 4.
Museum im Bellpark Luzernerstrasse 21, Kriens Tel. 041 310 33 81 www.bellpark.ch
Gefährliches Pflaster Kriminalität im Römischen Reich bis 3. 3.
Vindonissa-Museum Museumsstrasse 1, Brugg Tel. 056 441 21 84 www.ag.ch/vindonissa
Zeit der kleinen Uhren 17. 2., 10 –17 Uhr, Winterthur www.uhrensammlung.ch
Stille Reserven 10. 2., 10 –17 Uhr Aargauer Kunsthaus Aargauerplatz, Aarau Tel. 062 835 23 30 www.aargauerkunsthaus.ch
Festival
China Festival bis 10. 2., Park Weggis Park Weggis Hertensteinstrasse 34, Weggis Tel. 041 392 05 05 www.parkweggis.ch
Theater
Pfyfferli 2013 15. 2., 20 Uhr
Theater Fauteuil Spalenberg 12, Basel
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Balanciere mich!
Bewusst wahrnehmen und sinnlich sein – das macht das Leben schön.
Darum stellt Ihnen die Feldenkrais-Lehrerin Dorothea Kipfer einfache Übungen vor, mit denen Sie zu zweit Ihre Sinne sanft schärfen können.
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Suchen Sie sich zu zweit je ein leichtes Kissen oder ein Buch, das Sie problemlos auf Ihren Füssen balancieren können. Dann geht es los:
1 I Legen Sie sich nebeneinander auf den Bauch, ohne sich jedoch zu berühren, und biegen Sie Ihre Knie so, dass Ihre Fusssohlen in Richtung Decke zeigen. Legen Sie Ihre Stirn auf die aufeinandergelegten Hände. Stellen Sie fest, wie und wo Sie dem Boden Gewicht abgeben und ob es links und rechts gleichmässig verteilt ist.
Nehmen Sie Ihre Füsse im Raum wahr. Sind sie gleich ausgerichtet? Fühlen Sie sich unterschiedlich an? Biegen und strecken Sie Ihre Fussgelenke in einer kleinen Bewegung. Fahren Sie damit fort, krümmen Sie aber jetzt zuerst Ihre Zehen und erst dann die Fussgelenke.
Spezialangebot für «natürlich»-Leser/-innen
Feldenkrais-Wochenendkurs: ➔ 23./24. März 2013 im Hotel Aubier, Montézillon (NE)
Details und Anmeldung: www.feldenkraismethod.ch Teil 5 4 2 1
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Wo in Ihrem Körper nehmen Sie diese kleinen Bewegungen wahr? Führen Sie das Biegen und Strecken allmählich in ein leichtes Kreisen über. Beschreiben Sie tatsächlich einen Kreis? Wechseln Sie die Richtung. Beteiligt sich der Körper dabei anders als zuvor? Was geschieht dort, wo der Kreis nicht rund ist?
Ruhen Sie sich aus.
2 I Biegen Sie Ihre Knie wieder und legen Sie Ihr Buch oder Kissen auf die rechte Fusssohle. Bewegen Sie Ihren ganzen Unterschenkel kopf- und fusswärts (in der Körperachse), ohne den Gegenstand auf Ihrem Fuss zu verlieren. Beteiligt sich Ihr Körper an diesen Bewegungen mehr als vorher?
Was wird anders, wenn Sie nun den Unterschenkel und den Fuss mit dem Buch leicht nach rechts und links bewegen? Können Sie dies tun, während Sie sich vorstellen, es würden Gläser auf Ihrem «Tablett» stehen, die nicht ausleeren dürfen?
Ruhen Sie sich wieder aus, und fragen Sie sich: Was hat sich am Kontakt zum Boden verändert? Fühlen sich Ihre linke und rechte Körperhälfte gleich an?
Legen Sie Ihr «Tablett» auf den linken Fuss und stellen Sie sich dieses Mal nur vor, Sie würden dieselben Bewegungen mit dem andern Fuss und Bein ausführen, ohne sie aber tatsächlich zu bewegen. Ruhen Sie sich zwischendurch aus.
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3 I Nehmen Sie dieselbe Position ein und versuchen Sie nun, Ihr Buch oder das Kissen von einem Fuss zum andern hinund herzureichen, ohne dass es auf den Boden fällt.
Ruhen Sie sich aus.
4 I Nehmen Sie danach nur ein «Tablett». Legen Sie es auf Ihren äusseren Fuss, geben Sie es an Ihren zweiten Fuss ab und dann weiter an den inneren Fuss Ihrer Partnerin/Ihres Partners, selbstverständlich ohne es zu verlieren! Fahren Sie ein paar Mal weiter, indem Sie Buch oder Kissen hin- und herreichen und ihm mit Kopf und Augen folgen. Beobachten Sie, wie sich Ihr Körper um diesen Gegenstand winden und sich anpassen muss, damit das «Tablett» nicht verloren geht.
Ruhen Sie sich aus.
Beobachten Sie, wie Sie jetzt im Vergleich zum Anfang auf dem Boden liegen und wie sich der Kontakt dazu verändert hat. Stehen Sie auf – was ist im Stehen und Gehen anders geworden?
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Dorothea Kipfer ist seit über 20 Jahren Feldenkrais-Lehrerin SFV. Sie führt in Affoltern a. A. und in Zürich eine eigene Praxis. www.feldenkraismethod.ch
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Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, «Ayurveda» Wettbewerb Februar, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 27. 2. 2013.
Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 1-2013
Gesucht war: Zahnpaste
33. Jahrgang. ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich.
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Leserzahlen: 188 000 (MACH Basic 2012-1)
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Layout/Produktion
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Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher
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Im März lesen Sie
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Rohkost, deftiger als man denkt
Wer glaubt, Rohkost beschränke sich auf Salat und rohes Gemüse, irrt. Unsere Autorin Veronica Bonilla machte einen Selbstversuch – und staunte über Rohkost-Pizza aus dem Dörrofen und Deftiges aus Datteln und Nüssen.
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Gegen den Strom
Was unglaublich tönt, gibt es im Berner Seeland : Die Zihl ist ein Fluss, der manchmal rückwärts fliesst. Ein menschengemachtes Naturspektakel.
Weitere Themen
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Unendlich müde ...
Alles spriesst und erwacht. Nur der Mensch tut sich schwer, im Frühling auf Touren zu kommen. So machen Sie der Frühjahrsmüdigkeit den Garaus.
l Unterwegs zu magischen Pyramiden im Wallis l Tief verletzt und verunsichert : Wie ein Trauma behandelt werden kann l Endlich : Jetzt können die ersten essbaren Wildpflanzen gepflückt werden l Tempo drosseln, Ballast entsorgen: Wer im Moment lebt, hat mehr davon l Feldenkrais-Übungen zum Entspannen
«natürlich» 3-2013 erscheint am 28. Februar 2013
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
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Das«Mehr Urzeit, bitte!»
Auf der Suche nach dem Unberührten sehnt sich Thomas Widmer zurück in die Steinzeit – als es noch keine Skiliftmasten und Schnellstrassen gab.
Primordiale, also Ursprüngliche, hat mich stets fasziniert. Als ich ein Kind war, damals im Appenzellerland, wollten die andern Kinder « Räuber und Poli » spielen. Oder Indianer und Cowboy, was man « Koboi » aussprach. Ich aber und mein bester Freund Ernst, wir spielten ausschliesslich Steinzeit. Tagelang pirschten wir, Speer in der Hand, durch das kleine Waldstück, das Ernsts Familie gehörte. Regnete es, machten wir Feuer, legten einen flachen Stein ins Feuer und stellten uns barfuss auf ihn; wer zuerst absprang, wenn der Stein heiss wurde, hatte verloren. Und einmal gingen wir auf Wildsaujagd. Ernsts Mutter war die Wildsau, was Fantasie verlangte, sie war schlank und hübsch. Sie trug eine Schürze und sägte auf einem Sägebock Holz, als wir attackierten; ein Tannzapfen traf sie ins Auge, sie ging in die Knie. Gott sei Dank stand sie schnell wieder auf, nichts passiert, sie war auch nicht böse auf uns Wilde.
ruinen, Bauernhöfe, Schnellstrassen, Zäune, Masten, Weiler und Dörfer, das gewaltige Kloster, die Bahn 2000, Infotafeln, Bachkanäle allenthalben.
Trotzdem verspüre ich immer wieder den Wunsch, eine Wanderung zu finden, die zu einem Ort führt, an dem nichts von der Zivilisation und ihren Betreibern zeugt. Als ich einmal von der Barmelweid oberhalb Aarau in die Höhe stieg, kam ich zum Aussichtspunkt Rohrerplatte. Dort an der jähen Kante der Jurafluh hatte ich kurz das Gefühl, ich sei der einzige Mensch auf der Welt. Der Nebel tötete den Mittelland-Lärm und beförderte die Illusion des Outback; ich sah nur Bäume und Kalkfelsen.
Dort an der jähen Kante der Jurafluh hatte ich kurz das Gefühl, ich sei der einzige Mensch auf der Welt.
Bei freier Sicht ist es schwieriger. Immer wieder bin ich nah dran – und dann stört doch etwas. Unterhalb des Segnespasses auf der Flimser Seite hatte ich zu meinen Füssen die Hochebene Plaun Segnas Sut, auf der der Bach mäandern darf, wie es ihm beliebt. Aber diese Skiliftmasten! Auf dem Restipass, zwischen dem Lötschental und Leukerbad, rührte mich das Szenario mit schwarzem Geröll und Sand; wäre nicht das Weglein gewesen mit Fussspuren, wäre das die perfekte Mondlandschaft gewesen. Viel versprach ich mir vom Ofenloch, das als « Grand Canyon der Ostschweiz » gilt. Es zu erreichen, ging ich stellenweise im jungen Necker, das Wasser reichte bis zu den Knien, Wandermarkierungen gab es keine.
Die Sehnsucht nach dem Urweltlichen hat mich dann nie mehr losgelassen – und spielt oft in meine Wanderplanung hinein. Viele Routen sind in dieser Hinsicht natürlich hoffnungslos. Wenn du von Melchnau via St. Urban nach Murgenthal ziehst, ist das hübsch. Und interessant. Aber du musst nicht meinen, du sähest unterwegs irgendwo keine Menschenzeichen. Im Gegenteil, sie sind allgegenwärtig: Zäune, Vieh mit Glocken, Schloss-
Zuhinterst im Ofenloch dann: herrlich! Das Tobel verengte sich und schloss in einer unendlich hohen Nagefluhwand: Das mir entgegenkommende Wasser sprang über die Wand, glitzerte und funkelte. Niemand ausser mir war da, ich hörte nur Rieseln und Plätschern. Ich war allein, endlich allein. Gerührt ging ich ein paar Schritte auf den Wasserfall zu … und stiess mit dem Fuss an eine rostige Konservenbüchse. u
Thomas Widmer ( 50 ) schreibt die Wanderkolumne «Zu Fuss» im Tages-Anzeiger und Bund.