Was die Aura über unsere Gesundheit verrät 10 Seelenlicht
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Warum wir ohne ihn nicht sein wollen 58 Aberglaube
Der Granatapfel verspricht Liebe, Glück und Schönheit 28
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Das ist zu wenig Wasser, um Äcker fruchtbar zu machen.
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Das Geheimnis des Granatapfels
Liebe Leserin, lieber Leser
Was macht einen Menschen schön? Sind es wohlproportionierte Gesichtszüge? Ist es ein herzliches Lachen? Zarte Haut und glänzendes Haar? Oder ist es der Charakter? Die Frage ist kaum zu beantworten: Schönheitsideale kommen und gehen. Und stets sind es nur wenige, die dem gerade geltenden Massstab entsprechen. Das ist gut für die Kosmetikindustrie. Wöchentlich wirft sie neue Produkte auf den Markt, die reinere, frischere, glattere, schönere Haut versprechen. Seit einiger Zeit wird der Granatapfel als natürliches Wundermittel nicht nur für Schönheit, sondern auch für Gesundheit angepriesen. Die Wirkstoffe der uralten Kulturpflanze gelten als besonders kraftvoll.
Der Granatapfel, Symbol für Unsterblichkeit, Fruchtbarkeit und Sinnlichkeit, soll Alterungsprozessen entgegenwirken: Zellen schützen, Frauen bei Wechseljahrbeschwerden und Männern bei Prostatakrebs helfen. Der Granatapfel, ein wiederentdecktes Lebenselixier? Möchte man bei Herstellern von Mitteln und Kosmetika aus Granatäpfeln jedoch Genaueres über die Wirksamkeit des Radikalfängers erfahren, zeigt man sich wenig auskunftsfreudig. Studien und Untersuchungen werden wie Firmengeheimnisse behandelt. Zudem sind sie ohnehin mit Vorsicht zu lesen, wird die Forschung doch oft im Auftrag eines Kosmetik und Medikamentenherstellers gemacht. Zwar attestieren Studien den sekundären Pflanzenstoffen des Granatapfels eine potente Wirkung als Rostschutz für die Zellen. Doch weisen andere unabhängige Versuche auch darauf hin, dass längst
nicht jeder Mensch von den gesundheitsfördernden Stoffen profitieren kann. Wie gut die antioxidativen Stoffe ins Blut aufgenommen werden können, hängt mitunter von der individuellen Beschaffenheit der Darmflora eines Menschen ab.
Möchte man bei den Herstellern Genaueres über die Wirksamkeit des Radikalfängers erfahren, zeigt man sich wenig auskunftsfreudig.
Was bleibt also vom angeblichen Wundermittel? Zweifelsfrei die einfache Wahrheit, dass der Granatapfel in erster Linie ein Lebensmittel ist. Vor allem im Orient und im arabischen Raum hat der Granatapfel eine lange kulinarische Tradition. Der zart rote, frisch gepresste Saft schmeckt erfrischend und erspart einem das mühselige Herausklauben der kleinen Fruchtkerne. Überdies lassen sich mit Granatäpfeln viele süsse und salzige Gerichte zubereiten, wie Sie ab Seite 32 sehen werden. Der Geschichte der Paradiesfrucht und ihrem Ruf als Lebenselixier ist Gundula Madeleine Tegtmeyer für uns nachgegangen.
Ich wünsche Ihnen «en Guete», viel Gesundheit und eine grosszügige Portion Schönheit
Redaktorin
Blühen Sie auf.
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Mission Eichhörnchen: Asyl für verwaiste Babys 44
Die unsichtbare Aura: In der Komplementärmedizin wird oft mit Ewige Liebe
Inhalt
Gesundheit
8 Hormone gegen Frühgeburten
9 Offenheit ist lernbar
10 Wo unsere Aura hockt und wer mit ihr arbeitet
14 Plagegeist Juckreiz: Wie er entsteht und was man dagegen tun kann
18 Patientenverfügung: Ja oder nein?
24 Heinz Knieriemen über das auslaufende Gentech-Moratorium
Beratung
20 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
26 Primeln, die ersten Frühlingsboten
27 Bitter, gesund und günstig: Chicorée
28 Wundermittel oder bloss Exotenfrucht? Der Granatapfel
34 Regenwasser-Recyling: Wann es sich lohnt und wann nicht
38 Remo Vetter über Saatkalender und den Drang nach Gartenarbeit
Natur
42 Einfühlsame Ratten
43 Eisige Winter trotz Klimaerwärmung
44 Verloren und gerettet: Asyl für Eichhörnchen-Babys
48 Von Thermalbad zu Thermalbad wandern
Leben
56 Streiten stärkt Charakter
57 Wie Geld doch die Zufriedenheit steigert
58 Tief verwurzelt und allgegenwärtig: unser Volksglaube
62 Feldenkrais-Übungen für den Alltag
Plus
3 Editorial
6 Leserbriefe
52 Markt
54 Leserangebote
63 Agenda
64 Rätsel
65 Vorschau
66 Carte blanche
Energiefeld des Körpers gearbeitet. Nun hat auch die Wissenschaft die Aura genauer erforscht. 10
Ach, du mein liebes Heimatland! «natürlich» 02-12
Etwas entsetzt habe ich von Ihrem Traum von einer Schweiz mit 10 Millionen Einwohnern gelesen. Mit allem anderen stimme ich mit Ihnen vollkommen überein. Aber: Stellen Sie sich mal vor, jedes Land träumt von einer Bevölkerungszunahme von über 40 Prozent? Das grösste Problem in unserer Zeit ist wahrlich die Überbevölkerung. Wir sollten dringendst dafür sorgen, dass die Zahl der Menschen abnimmt. Die Natur braucht uns nicht, wir aber sie. Der Mensch wird die vorhandenen Ressourcen nie einteilen können. Die Menschheit denkt nur kurz-, vielleicht mittelfristig – aber langfristig? Unser Sozialsystem wird mit immer mehr Menschen kollabieren – nicht pro tieren.
Nicole Sedleger, per Mail
IhrTraum von einem Märchenland im Jahr 2050 ist grossartig und sehr speziell. Nach meinem Wunsch müssten alle Menschen mitmachen und selber einsehen – nicht nur zusehen –, was sie zuerst an sich ändern und verbessern können, statt nach Schuldigen zu rufen. Es hat sich schon so viel geändert, weiterentwickelt, dass Hoffnung für uns alle besteht. Diese stirbt schliesslich zuletzt.
Dorothea M. Raabe, Zürich
Der Rummel um Vitamine «natürlich» 02-12
Mit grosser Freude habe ich den Traum von Markus Kellenberger im Editorial gelesen und gleich mitgeträumt. Ich hoffe, dieser Traum wird wahr, nur leider werden ihn dann nur noch meine Kinder erleben, aber auch gut so, besser als der Albtraum von heute.
In diesen grünen Oasen werden dann auch die Leute sicher alles essbare Unkraut wie die Vogelmiere als Salat wieder schätzen, diese ist einiges gehaltvoller als jeder Zuchtsalat, auch wenn dieser noch so bio ist, aber meist ist er auf jeden Fall mit dem Auto in den Laden gefahren worden. Die Vogelmiere, achtlos als Unkraut abgestuft, ist kostenlos und dazu noch vitaminreicher, dann erübrigen sich auch die über üssigen Vitaminpillen, über die Heinz Knieriemen schreibt.
Aus meiner persönlichen Erfahrung als Ernährungsberaterin gibt es aber schon Situationen, in denen eine Unterstützung mit Vitaminen wirkungsvoll ist. Ein gutes orthomolekulares Vitaminpräparat ist mir jedenfalls lieber als Medikamente. Denn ich glaube, dass trotz aller Ernährungsaufklärung halt immer noch sehr viele
Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.
Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Menschen zu viel Fertigfood futtern. Ob bio oder konventionell – es bleiben leider oft immer mehr oder weniger Vitamine auf der Strecke. Fertigfood im Ausnahmefall ist sicher für viele Zeitgenossen hilfreich, aber für mich ist auch der Biomarkt damit etwas aus seinen Fugen geraten. Man bedenke nur den vielen Verpackungsmüll, den diese Fertigprodukte hinterlassen.
Erica Bänziger, Verscio
Neue Träume braucht das Land «natürlich» 02–12 Träumer haben wir reichlich viele. Manche lehren sogar Soziologie an der ETH. Sicher wird zu viel gebaut und viel Land überbaut. Landwirte tauschen ihre harte Arbeit gegen besseres Leben mit dem aus Landverkauf gelösten Geld. In den Städten – Paris, Sydney, London und vielleicht schon bald Zürich – fahren die Einwohner zweimal täglich bis zu 1 ½ Stunden zur und von der Arbeit. Der öffentliche Verkehr bewältigt auch dieses Problem nicht. Mit dem «Heidi mit Geissenpeter-Bild» gaukeln Sie eine heile Welt vor. Mit dem Picknick in der blühenden Wiese auf der nächsten Seite sind Sie genau so träumerisch und weltfremd.
Wenn die nach Ihrem Leitbild zunehmende Stadtbevölkerung im Bedürfnis nach Landluft landwirtschaftliche Wiesen zertrampelt, wird bald der letzte Bauer aufgeben und sein Land – zwecks Zersiedelung – verkaufen müssen. Träumen Sie weiter. Ich bleibe Realist.
Rico Lang, per Mail
Zum
Artikel ist eine Familie, die sich auf einer ungemähten Blumenwiese zum Picknick einrichtet, abgebildet. Es erscheint uns nicht sinnvoll, dass man sich in einer solchen Umgebung für eine Mahlzeit niederlässt. Einmal ist der Bauer sicherlich nicht erfreut über das niedergetrampelte Gras und dann ist es vielfach so, dass die Leute die Abfälle liegen lassen. Man sollte in einer Zeitschrift, die sich mit der Natur befasst, solche Bilder vermeiden.
A. + E. Weber, Flerden
Gute Besserung
«natürlich » 01-12
Der Artikel über die Stärkung unserer Abwehrkräfte hat mir gut gefallen, ganz besonders, dass man nicht zum Orangensafttrinken aufgefordert wird. Das ist die Meinung aller Menschen, die sich mit der chinesischen Ernährungslehre nach den fünf Elementen auseinandersetzen: Orangensaft kühlt den Körper derart aus, dass das Wei Qi, unsere Widerstandskraft, geschwächt wird. Bananen haben denselben Effekt. Viele junge Mütter füttern ihre Kleinkinder tagtäglich damit, denn sie schmeckt und ist praktisch verpackt – aber dem Kind läuft dauernd die Nase. Die viel gelobten Südfrüchte wachsen ja in heissen Ländern, dort ist es sinnvoll, den Organismus abzukühlen, nicht aber bei uns im Winter. Nach meiner Erfahrung hat man nach dem Trinken von Orangensaft einen leichten Schweissausbruch und verliert dadurch Körperwärme. Besser ist es (wenn man es nicht lassen kann), hie und da eine Orange zu essen. Man isst die bitteren Häutchen mit und man kaut und wärmt dadurch die Frucht ein wenig auf.
Korrigenda
«natürlich» 02-12
Storch im Anflug
Im Artikel über Hausgeburten wurde fälschlicherweise Dammschnitte statt Kaiserschnitte geschrieben. Korrekt ist, dass sechs Prozent von 300 untersuchten Haus- und Geburtshausgeburten letztlich einen Kaiserschnitt brauchten. Im Vergleich dazu lag die Kaiserschnittrate für die ganze Schweiz bei 26 Prozent.
Volkskrankheit
«natürlich » 10-11
Die meisten Tees sind leider auch kühlend. Probieren Sie mal Thymian- oder Quendeltee (wilder Thymian) und natürlich Ingwertee, diesen aber nur im Winter, da er sehr wärmt.
Unter Punkt 5 werden im Artikel Meerrettich und Kapuzinerkresse empfohlen. Diese erfriert natürlich beim ersten Frost, und Meerrettich hat man auch nicht einfach zur Hand. Und wie soll man ihn überhaupt anwenden? Ein russischer Dirigent hat es mir verraten: Man schält den Meerrettich, schneidet ihn klein und legt die Stücke für zwei Wochen in Wodka ein; bei den ersten Anzeichen von Erkältung (nicht bei Fieber) nimmt man die Flüssigkeit löffelweise ein. Wie viel? Das weiss ich nicht, das ist wohl Geschmackssache. Ich habe ein Glas davon angesetzt, kann aber die Wirkung nicht selber ausprobieren, weil bei uns einfach niemand erkältet ist.
Susanne Sourlier-Wepfer, Männedorf
Gefährliche Verwandtschaften
natürlich » 11-11
DerArtikel von Heinz Knieriemen hat mir so gut gefallen, dass ich ihn aufbewahrt habe. Offenbar aber hat der Essigbaum mit der unliebsamen Eigenschaft, sich extrem zu vermehren, viele Grundbesitzer in Rage, ja zur Verzwei ung gebracht. Wäre dann aber seitens der Leserbriefschreiber nicht etwas Humor angemessener als ein persönlicher Angriff auf den Autor: Er sei «naiv und anmassend»? Man kann doch einen Sachverhalt klar und mit Nachdruck vertreten, ohne ausfällig zu werden oder Schimpfwörter zu gebrauchen.
Silvia Sachs, per Mail
Jedem der Leser, der zufällig unter Rheuma leidet, rate ich, sich das Heft «GesundheitsNachrichten» vom Verlag A.Vogel vom Februar 2005 zu besorgen. Dort ndet er ein Interview mit Gunther Hölz, dem leitenden Arzt der ganzheitlich arbeitenden Fachklinik für ernährungsbedingte Krankheiten in Überlingen, über das Thema und Informationen, die beweisen, Rheuma kann man heilen. Allerdings nur bei einer radikalen Umstellung der Essgewohnheiten auf durchaus wohlschmeckende vegetabile Frisch- und Vollwertkost. Ich selber bin einst auf diese Weise mein Rheuma und die Schmerzen losgeworden. Heute kann ich in kleinem Rahmen ab und zu auch wieder ein wenig «Normalkost» essen. Aber, wenn ich übertreibe – man kommt leicht wieder ins falsche Fahrwasser – erscheinen wie aus heiterem Himmel einige Symptömchen, ein leicht entzündetes Schulter- und Hüftgelenk, das linke Bein schmerzt plötzlich ein wenig – alles noch nicht schwerwiegend, aber eine sanfte Warnung, die mir sagt: «Kehre um, sonst kommt Schlimmeres.» Rheuma ist eine enorm verbreitete Volkskrankheit, weil alle ähnlich falsch essen. Ich denke, einige wären bereit, ihren Lebensstil umzustellen, und würden so ihre Qualen Schritt für Schritt los. Aber sie werden unentwegt desinformiert, dass das wenig bringt, und so fangen sie gar nicht erst an. Dass das sogar in «natürlich» geschieht, ist dem Journalisten vorzuwerfen. Es wurde offensichtlich nicht so gründlich recherchiert und so das alte Dogma der Schulmediziner, Rheuma sei nicht heilbar, wieder aufgewärmt. Silvia Sachs, per Mail
Gesundheit
Krebs_ Risiken mindern
ass Rauchen zu Krebs führen kann, weiss jedes Kind. Dass sich laut Fachblatt «British Journal of Cancer» aber über 40 Prozent aller Krebserkrankungen vermeiden liessen, sollte trotzdem zu denken geben. Tabak, Alkohol, Übergewicht, eine einseitige Ernährung sowie ein Zuviel an Sonne sind verantwortlich für knapp die Hälfte aller Krebsfälle. tha
Ernährung_ Avocado statt Butter
s muss nicht immer Butter sein: Reife Avocados lassen sich ebenso gut aufs Brot streichen. Die Frucht passt geschmacklich perfekt zu Käse, Gurke und Tomate und hat dreimal weniger Kalorien und Fett als Butter. Eine gesunde Abwechslung fürs Sandwich.
«Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen Sünden wider die Natur. Wenn sich diese gehäuft haben, brechen sie unversehens hervor.»
Hippokrates
Schauen_ Manitus grüne Krieger
olf-Dieter Storls Film ist ein ethnobotanischer Road Trip durch die überwältigende Natur Nordamerikas. Von den fantastischen Waldgebieten Wisconsins bis tief in die Rocky Mountains in Montana suchte Storl die Heilp anzen des Landes. Er erklärt die typischen amerikanischen und eingewanderten P anzen in ihrem kulturellen und ökologischen Kontext und trifft auf seiner Reise viele P anzenkundige und Medizinmänner.
Wolf-Dieter Storl: «Manitus Grüne Krieger – eine Reise zu den heilenden P anzen Nordamerikas», Storlmedia 2011, DVD 70 Minuten, Fr. 27.90
Lust auf Neues
Trainieren ältere Menschen ihre Auffassungsgabe, werden sie dadurch auch aufgeschlossener gegenüber neuen Erfahrungen
ute Neuigkeiten für Frauen, die es nicht lassen können, ihren Partner verändern zu wollen. Entgegen der Annahme, dass die Persönlichkeit nach dem 30. Altersjahr ausgebildet ist und sich folglich auch nicht mehr verändern lässt, haben Forscher festgestellt, dass sogar Senioren noch wesentliche Charakterzüge ändern können. Mit einer Studie untersuchten Wissenschaftler der University of Illinois die Auffassungsgabe von Menschen im Alter von 60 bis 94 Jahren. Die Hälfte der rund 300 Personen musste während vier Monaten Rätsel und Puzzles lösen. Zudem nahmen sie an StrategieSchulungen teil. Die andere Hälfte wurde nicht beschäftigt. Von Woche zu Woche wurden die Herausforderungen ein bisschen schwieriger. «Mit wachsendem Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten sollte die Freude für intellektuelle Herausforderun-
gen und Kreativität gefördert werden», sagt der Psychologe Brent Roberts. Es zeigte sich, dass die trainierte Gruppe die Fähigkeiten zur Problemlösung verbessert hatte, wie wissenschaft-aktuell.de schreibt. «Gleichzeitig zeigten ausschliesslich diese Probanden eine moderate, aber signi kante Steigerung ihrer Offenheit», erklärt Roberts. Offenheit wird als eine der fünf Hauptdimensionen einer Persönlichkeit bezeichnet. Die Forscher gehen nun davon aus, dass die Offenheit eines Menschen mit seinen geistigen Fähigkeiten gekoppelt ist. Am Ende der Studie waren die trainierten Senioren aufgeschlossener gegenüber neuen Erfahrungen. Ist also erst einmal die Auffassungsgabe gefördert, ist der Weg frei, um an der Persönlichkeit zu schleifen. tha
Das leichte Schimmern
Während in vielen Kulturen die Vorstellung einer Aura längst bekannt ist, ist nun auch die moderne Wissenschaft diesem Phänomen auf die Spur gekommen. In Naturheiltherapien wird oft über das Energiefeld der Patienten gearbeitet.
Text Fabrice Müller
Jesus, Maria, Johannes der Täufer, Petrus und viele andere Heilige der christlichen Kirche haben es – den goldenen Reif, auch Heiligenschein genannt, der ihr Haupt umgibt. Auf unzähligen bildlichen Werken werden Jesus und seine Jünger mit solchen Heiligenscheinen als erweiterte Ebene ihres menschlichen Daseins dargestellt.
Heute wird dieser Schein mit der sogenannten Aura eines Menschen in Verbindung gebracht. In vielen Kulturen sind Vorstellungen von Energiekörpern oder eben der Aura seit Jahrtausenden bekannt. Man findet sie von Ägypten bis nach Hawaii, und auch im alten Testament wird davon gesprochen.
Viele Wissenschaftler negieren das Vorhandensein einer Aura. Mittlerweile liegen jedoch ernsthafte wissenschaftliche Untersuchungen dazu vor. Japanische Forscher haben möglicherweise die biologische Grundlage für die Wahrnehmung der menschlichen Aura gefunden. Wie die Wissenschaftler um Hitoshi Okamura, Masaki Kobayashi und Daisuke Kikuchi vom Tohoku Institute of Technology (TIT) im Fachmagazin «Public Library of Science» (PLoS) berichten, gelang ihnen der Nachweis der menschlichen Biolumineszenz mittels hochsensibler Kameras. Laut dem Bericht gibt der menschliche Körper ein leichtes Schimmern von sich. Die Stärke dieses Leuchtens ist jedoch tausendmal schwächer als das Licht, das vom menschlichen Auge wahrgenommen werden kann. Hervorgerufen durch feinste Stoffwech
selveränderungen werden in bestimmten Rhythmen direkte, ultraschwache Photonen, also elektromagnetische Lichtteilchen, abgegeben. Es handle sich dabei um Lichtpartikel, die zwischen den Zellen kommunizieren. Die hellste Phase soll dabei um die Mittagszeit liegen, während gegen Abend offenbar am wenigsten Photonen abgegeben werden. Dabei stehe die Menge des Lichts nicht in Verbindung zur abgegebenen Körperwärme.
Der sechste Sinn
Das menschliche Aurafeld gilt als sechster Sinn, als weiteres Kommunikationsorgan neben der Stimme und dem nonverbalen Ausdruck. Durch die elektromagnetische Ausstrahlung des Menschen tritt er in Wechselwirkung mit der Strahlung anderer Lebewesen, aber auch mit Energiefeldern der Erde und jenen der modernen Technik. So erstaunt es nicht, wenn die drahtlose Telekommunikation, aber ebenso die geophysikalischen Veränderungen auf der Erde vom menschlichen Energiefeld registriert werden und zu Reaktionen in Körper, Seele und Geist führen. Die Naturlehren kennen diese Zusammenhänge schon seit Jahrhunderten. Und auch manche Naturheiltherapien arbeiten – bewusst oder unbewusst – mit dem Energiefeld der Patienten. Pranic Healing beispielsweise nennt sich eine Methode, die gezielt über das Energiefeld der Menschen wirkt. Sie helfe bei verschiedensten Krankheiten sowie psychischen Problemen, wie Esther Feusi und Charles Rüegg aus Muttenz, Lehrer sowie Vertreter der Vereinigung Pranic Healing Schweiz (VPHS), erklären. Die Therapie unterstütze und aktiviere die Selbstheilungskräfte des Menschen über
Sobald sich die Therapeuten auf ihre Patienten einlassen, sehen, hören, riechen oder spüren sie deren Energiefeld.
Charles Rüegg und Esther Feusi
Wir arbeiten nicht explizit mit der Aura, aber unsere Methoden beeinflussen das menschliche Energiefeld.
Cécile Cassini
dessen Energiekörper. Über die Aura erhalten die Therapeutinnen und Therapeuten Zugang zu den Chakren; diese funktionieren als Energietransformatoren des menschlichen Körpers. Mögliche gesundheitliche Störungen zeigen sich demzufolge bereits in der Aura des Menschen. Später manifestieren sie sich dann auf der körperlichen Ebene, wie Esther Feusi erklärt. «Sobald sich die Therapeuten auf ihre Patienten einlassen, sehen, hören, riechen oder spüren sie deren Energiefeld. Dies setzt von unserer Seite her jedoch ein hohes Mass an Empathie voraus.»
Beschleunigte Selbstheilung
«Als Patient erhält man vom Therapeuten Tipps und Ratschläge, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren – zum Beispiel mithilfe von Salzbädern oder Visualisierungstechniken», sagt Feusi. «Grundsätzlich kann jede Person Pranic Healing erlernen. Denn die Selbstheilungsenergie steht allen Menschen zur Verfügung. Man muss sich ihr nur bewusst werden und sie entsprechend lenken können», ergänzt Charles Rüegg.
Die Hände sind das Hauptwerkzeug von Pranic HealingTherapeuten. Sie berühren dabei den Körper jedoch nicht, sondern nehmen über die Handinnenflächen Kontakt mit dem Energiefeld auf.
«Der Patient kann mit seinen Gedanken einen wichtigen Teil zum Erfolg der Behandlung beitragen», so Rüegg. Ein Ersatz für die Schulmedizin sei Pranic Healing allerdings nicht, vielmehr eine Unterstützung zur beschleunigten Selbstheilung und für die Gesundheitsprävention. Heute wird Pranic Healing gemäss eigenen Angaben weltweit gelehrt und praktiziert. In Kolumbien ist die Lehre von Pranic Healing Bestandteil des Medizinstudiums. In anderen Ländern wie den USA, Philippinen oder Indien wird Pranic Healing in Spitälern eingesetzt.
Offizielle Anerkennung
Die meisten Berufe im komplementärmedizinischen Bereich arbeiten laut Marietta Keller vom schweizerischen Verband für natürliches Heilen (SVNH) bewusst oder unbewusst mit dem Energiefeld der Patienten. «Die einen nehmen das Energiefeld intuitiv wahr, die anderen verbinden sich bewusst mit ihm – zum Beispiel Geistheiler.» Das sagt auch Cécile Cassini vom Dachverband Xund – für natürliche Methoden in der Komplementärmedizin. «Wir arbeiten nicht explizit mit der Aura, aber unsere Methoden beeinflussen das menschliche Energiefeld.» So komme es zum Beispiel bei der CranioSacralTherapie, bei der die Therapeutin auch mit den energetischen Schwingungen der Patientin in Kontakt trete, zu tiefen Wahrnehmungszuständen. In anderen Therapien wie etwa der Akupunktur oder der PolarityMethode werden bewusst die Chakren des Körpers aktiviert. Allerdings: «Wir legen grossen Wert darauf, dass unsere Berufe fassbar sind», betont Cécile Cassini. Des
halb bemüht sich der Verband zusammen mit anderen Berufsverbänden auch um die offizielle Anerkennung der Berufsausbildung Komplementärtherapeut/in. Ein entsprechendes Vernehmlassungsverfahren ist im Gang.
Neues Gesundheitsbewusstsein
Cécile Cassini bezeichnet die wissenschaftlichen Erkenntnisse der japanischen Forscher als Bestätigung für das, was manche Therapeuten aus der Komplementärmedizin schon lange kannten.
«Ich denke, dass der BiophotonenBeweis hilft, eine andere Sichtweise vom Menschen zu bekommen, sei es medizinisch oder therapeutisch. Diese Erkenntnisse könnten sogar einen Einfluss auf das gesamte gesundheitliche und psychologische Denken haben», ist auch Marietta Keller überzeugt. «Wenn sich ein Therapeut oder auch Arzt mit einem Patienten auseinandersetzt und mit dessen Energiefeld verbunden ist, kann er ihn ganzheit
Ich denke, dass der Biophotonen-Beweis hilft, eine andere Sichtweise vom Menschen zu bekommen.
Marietta
licher wahrnehmen und behandeln», so Keller. Die Verbandsvertreterin würde es begrüssen, wenn sich auch die Schulmedizin auf diese feinstoffliche Ebene einliesse.
Cécile Cassini rechnet künftig mit einem neuen Gesundheitsbewusstsein – weg vom materialistischen System hin zu einem umfassenderen Zugang zu Gesundheit und Heilung. Noch sind Begriffe wie Aura oder feinstoffliche Energien mit einem esoterischen Klischee verbunden. Um solche Themen vermehrt auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, braucht es gemäss Cécile Cassini klare Begriffe sowie eine Transparenz bei der Anwendung. «Dazu gehören Informationen, wie man die Arbeit über die Aura lernen kann, wie diese Therapie wirkt und was der Patient selber zur Heilung beitragen kann. Eine solche Methode sollte stets interaktiv sein. Der Patient darf nicht zum Opfer werden, sondern muss Verantwortung übernehmen und auch die Möglichkeit haben, sich von der Therapie abzugrenzen.»
Auch für Marietta Keller steht fest, dass weitere Aufklärungs und Informationsarbeit nötig ist, um den Begriff der Aura noch besser zu erklären. Gleichzeitig komme es aber stets auch auf das Bewusstsein eines Menschen an. «Sobald jemand aufgrund seiner Gesundheit oder Lebensgeschichte neue Impulse benötigt und sich ihnen öffnet, wird er sich womöglich auch mit Themen wie Energiefelder auseinan
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dersetzen», erklärt Keller. «Wenn dadurch gesundheitliche oder psychische Störungen frühzeitig wahrgenommen werden könnten, leistet man einen Beitrag zur Gesundheitsprävention und somit zur Kostensenkung im Gesundheitswesen», betont Marietta Keller. ◆
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Es juckt!
Ob durch Insektenstiche, Hautallergien oder aufgrund eines chronischen Leidens: Juckreiz kann uns fast zur Verzweiflung bringen. Wirkstoffe aus der Birke und kalte Umschläge helfen. Text Sabine Hurni
Nicht kratzen, sonst wird es nur noch schlimmer», – ein solcher Ratschlag ist zwar gut gemeint, für Betroffene jedoch schlicht nicht zu befolgen. Wenn es juckt und beisst, bringt nur kratzen die gewünschte Ruhe; das Gehirn setzt während des Kratzens nämlich morphiumähnliche Substanzen frei. Sie vermitteln ein Gefühl der Erleichterung. Diese Wirkung hält allerdings nicht sehr lange an und schon bald meldet sich der Reiz zurück.
Warum unter gewissen Umständen die Haut zu jucken beginnt, ist pathophysiologisch noch nicht vollständig geklärt. Eine Hypothese besagt, dass ein schwacher Reiz – zum Beispiel kleinste Hautrisse infolge von sehr trockener Haut – die oberflächlichen Nervenfasern der Haut erregt. Aufgrund der kleinen Risse sind die Nervenenden der Luft ausgesetzt, was ihre Sensibilität stark erhöht und zu Juckreiz führen kann. Hingegen stimuliert ein starker Reiz, zum Beispiel ein Schmerz die tiefer liegenden Nervenfasern. Ein Schmerz ist wesentlich leichter einzuordnen als ein diffuser Juckreiz. Ist die Hautstelle also erst einmal wund und aufgekratzt, empfinden die Betroffenen den neu entstandenen konkreten Schmerz als wesentlich angenehmer, als den unklaren Juckreiz.
Chronischer Juckreiz
Oft lässt sich die juckende Haut auf einen Insektenstich, einen Hautausschlag oder auf Parasiten wie Flöhe oder Läuse zu
rückführen. Manchmal fehlen jedoch solche Anzeichen und die Ursache muss an einem anderen Ort gefunden werden. Für den chronischen Juckreiz (Pruritus) ist in vielen Fällen trockene, rissige, kaum gerötete und schuppende Haut verantwortlich. Allerdings sind es nicht nur falsche oder übertriebene Hygienegewohnheiten, welche die Haut austrocknen lassen. Trockene Haut und der damit einhergehende Juckreiz können auch mit einer verminderten Nieren und Lebertätigkeit zusammenhängen. Menschen mit einem chronischen Nierenleiden klagen sehr oft über juckende Hauttrockenheit. Auch Störungen im Gallenabfluss der Leber, ein erhöhter Blutzuckerspiegel oder eine Unteroder Überfunktion der Schilddrüse können Ursachen sein. Es gilt deshalb, genau hinzusehen, wenn der Juckreiz trotz sanfter und nährender Hautpflege nicht aufhört.
Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, können Stoffwechsel anregende Teekuren helfen, die Nieren und Lebertätigkeit zu unterstützen. Indirekt wird so der Hautstoffwechsel angeregt. Arbeiten die beiden Ausscheidungsorgane unzureichend, müssen viele Abbauprodukte über die Haut ausgeschieden werden. Dafür ist die Haut jedoch nicht vorgesehen und kann entsprechend gereizt reagieren. Mit Heilpflanzen, welche die Nierentätigkeit anregen und den Gallenabfluss fördern, können somit viele Hautprobleme gelindert werden. Das kann für Leber und Galle zum Beispiel Löwenzahn (Taraxa
Vielseitig und natürlich sanft für die ganze Familie!
Bei entzündeter Haut und Schleimhaut.
Jeder hat seinen wunden Punkt.
• Tropfen für Tropfen hochwirksam
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cum officinale) oder Pfefferminze (Mentha x piperita) sein. Zum Durchspülen der Nieren sind die Blätter junger Birken (Betula pendula) sehr gut geeignet. Birkenblätter enthalten Flavonoide, ätherische Öle und Gerbstoffe. Die Pflanze wirkt aufgrund dieser Inhaltstoffe wassertreibend. Dadurch erhöht sich die Harnmenge, was besonders bei Harnwegsinfekten oder bei Nierengriess angezeigt ist.
Birke für die Blutreinigung
In der Volksheilkunde dienen Birkenblätter zudem als Kur gegen die Frühjahrsmüdigkeit, zur Blutreinigung und helfen bei Gicht und Rheuma. Auch der Birkenrinde wird in der Volksheilkunde eine Heilwirkung zugeschrieben. Die weissliche Rinde, abgekocht in Wasser, wird innerlich wie auch äusserlich in Form von Umschlägen bei Hautkrankheiten ver
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Das hilft, wenn es juckt
● Kalte Umschläge: Umschläge mit Essigwasser können den Juckreiz lindern. Man nimmt auf einen Liter Wasser einen Esslöffel Essig. Auch aus Quark und Heilerde lassen sich kühlende Wickel herstellen. Auch Teilbäder mit Birkenrinde, Kamillen- oder Schwarztee können helfen.
● Vitalstoffe: Überprüfen Sie, ob Sie mit ihrer Ernährung ausreichend Früchte und Gemüse zu sich nehmen. Sie enthalten die nötigen Mineralstoffe für ein gesundes Säure-Basen-Gleichgewicht.
● Hygienegewohnheiten: Langes und heisses Duschen, tägliches Einseifen des Körpers und Duschmittel mit vielen Zusatzstoffen setzen der Haut zu. Weniger ist hier oft mehr. Wer trockene Haut hat, sollte nur kurz und lauwarm duschen, hauptsächlich die Intimzone mit Seife waschen und Naturkosmetikprodukte verwenden.
● Kleidung: Unter synthetischer Kleidung kann die Haut weniger gut atmen. Sie ist deshalb für Menschen mit empfindlicher Haut ungeeignet. Materialien wie Baumwolle oder Seide sind besser verträglich.
● Infektionen verhindern: In der Nacht ist die Gefahr besonders gross, dass man sich, ohne es zu merken, blutig kratzt. Das kann bei einer älteren Haut, die sich langsamer regeneriert, zu schlimmen Infektionen führen. Um dies zu verhindern, sollten Betroffene im Bett Baumwollhandschuhe tragen.
● Nachtkerzenöl: Das Öl der Nachtkerze wie auch Leinöl wirken sehr beruhigend bei trockenen Hautproblemen aller Art. Die beiden Öle werden sowohl innerlich in Form von Kapseln wie auch äusserlich (Kapseln aufschneiden) angewendet.
● Fette Pflege: Als Pflegetherapie eignen sich rückfettende Substanzen auf möglichst neutraler Grundlage. Duschmittel und Salben sollten weder Duftstoffe, Konservierungsmittel noch mineralische Öle enthalten.
wachs und lässt dem Baum zwei Jahre Ruhe, bis er wieder angezapft werden darf. Bei Hautproblemen kann der Birkensaft äusserlich angewendet werden. Zusätzlich trinkt man täglich zwei Schnapsgläser davon, solange der Vorrat reicht. Birkensaft lässt sich im Kühlschrank einige Wochen aufbewahren. Er kann auch in kleinen Portionen eingefroren oder mit Alkohol haltbar gemacht werden.
Birke erträgt Trockenheit
Während des Kratzens setzt das Gehirn morphiumähnliche Substanzen frei.
Während des Kratzens setzt das Gehirn morphiumähnliche Substanzen frei.
wendet. Auch als Fussbad gegen starken Fussschweiss hat sich die Heilpflanze bewährt.
Zwischen März und Anfang Mai liefert die Birke ein weiteres Heilmittel, das bei Gicht, Rheuma, Hautproblemen oder auch als Haarwasser zur besseren Durchblutung der Kopfhaut eingesetzt werden kann, den Birkensaft mit seinem Wirkstoff Betulin. Man kann ihn im Fachhandel kaufen oder selber aus dem Stamm einer Birke gewinnen. Wer den Saft selber sammeln möchte, sollte einen Baum wählen, der gross genug ist und einen Meter ab Boden einen Stammdurchmesser von mindestens 20 Zentimetern aufweist. Man bohrt mit einem Holzbohrer ein 5 Millimeter dickes Loch zwei bis drei Zentimeter tief in das Holz. In dieses Loch schiebt man ein Glas oder Plastikröhrchen oder einen hohlen Holunderzweig. Um den Saft aufzufangen, hält man am anderen Ende des Röhrchens ein Gefäss aus Glas oder Plastik hin. So können maximal drei Liter Birkensaft gewonnen werden. Danach verschliesst man das Loch mit Baum
Birken sind in der Regel leicht zu erkennen. Der weisse Stamm und die filigranen Blätter machen die Birke zu einem wunderschönen Baum, der geschmeidig im Rhythmus des Windes tanzt. Die am häufigsten vorkommende Art in Mitteleuropa ist die Hänge oder Warzenbirke. Sie verträgt Fröste, karge Böden und kommt zudem gut mit Trockenheit zurecht. Für alle Birken charakteristisch ist die weisse Borke des Baumstammes. Sie lässt sich wie ein Band papierdünn vom Stamm ablösen. Die Färbung bekommt die Borke vom eingelagerten Betulin. Charakteristisch für die Birke sind zudem die hängenden, zehn Zentimeter langen männlichen Blütenstände. Sie werden auch Kätzchen genannt. Die weiblichen Blüten befinden sich am selben Baum wie die männlichen. Sie wachsen zuerst aufrecht als grüne Zapfen am Ende der kurzen Seitenzweige. Erst kurz vor der Blüte, im April bis Mai, neigen sich die weiblichen Blüten zu hängenden Blütenständen. ◆
«natürlich» im TV
Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.20 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Sonntag gemäss Wochenprogramm.
Weitere Infos und Video: www.natuerlich-online.ch
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An Leiden, Sterben und Tod denken wir meist erst, wenn wir älter werden. Nicht so Therese Müller*.
Die 36-jährige P egefachfrau verfasste vor sechs Jahren eine ausführliche Patientenverfügung. Sie begründet: «Ich sehe in meinem Arbeitsalltag, wie schwierig Grenzsituationen für das P egepersonal sind.» Als ein Beispiel nennt sie die Schmerzlinderung. «Für mich ist es wichtig zu wissen, dass eine grosszügige Dosierung eingesetzt würde, auch wenn sich damit meine Lebensdauer verkürzt», sagt die Fachfrau, die seit fast zehn Jahren auf der Intensivstation arbeitet und vorher in der Onkologie tätig war. In der Patientenverfügung habe sie ausgefüllt, was ihr für Menschen in ihrem Alter als sinnvoll erscheint – zum Beispiel der Wille zur Organspende. Müller hat die Verfügung, die sie regelmässig Punkt für Punkt überprüft und falls nötig ändert, bei Dialog Ethik hinterlegt. Eine Karte im Portemonnaie
Mein Wille geschehe
Was passiert mit mir, wenn ich wegen einer Krankheit oder eines Unfalls zwischen Leben und Tod stehe und nicht mehr sprechen kann? Eine rechtlich bindende Patientenverfügung legt fest, wie wir sterben wollen und was mit unserem Körper nach dem Tod passieren soll. Text Rita Torcasso
weist auf die Hotline-Nummer dieser Organisation hin, denn: «Ich fühle mich sicherer, wenn ich weiss, dass die Verfügung jederzeit und von jedem Ort abgerufen werden kann.»
Über den Tod hinaus
Mehrere Organisationen bieten heute vorgedruckte Patientenverfügungen an (siehe Box). Wohl die umfassendste ist jene von Dialog Ehtik, die als «HumanDokument» bezeichnet wird. Das Institut für Ethik im Gesundheitswesen bot als eine der ersten Institutionen vor zehn Jahren eine Patientenverfügung an. «Unser Ziel war eine autonomieorientierte Verfügung, und sie
soll Angehörige entlasten», erklärt Geschäftsführerin Ruth Baumann-Hölzle.
Als zwei der strittigsten Punkte nennt sie die Reanimation und die künstliche Ernährung. «Im Spital wird nach Herzversagen auch dann reanimiert, wenn bereits Hirnfunktionen zerstört sind», bemerkt sie. Das könne mit einer Patientenverfügung verhindert werden. Wie wichtig das sein kann, zeigt die Geschichte von Terri Schiavo. Die junge Amerikanerin el 1990 ins Koma und ihre Hirnfunktionen setzten aus. Sie wurde mit künstlicher Ernährung am Leben gehalten. Erst nach einem erbitterten Kampf ihrer Eltern, in den sich auch bigotte Politiker einschalteten, durfte sie nach 15 Jahren endlich sterben.
Wie die Patientenverfügung aussehen soll, kann man selber bestimmen. Es gibt keine Vorschriften über den Inhalt, zwin-
gend sind einzig Unterschrift und Datum – und man muss beim Erstellen der Verfügung urteilsfähig sein. Damit jeder Zweifel darüber ausgeräumt ist, kann man die Urteilsfähigkeit vom Hausarzt bestätigen lassen.
Mit dem wachsenden Angebot an medizinischen Möglichkeiten wurden die Patientenverfügungen immer komplexer. «Einfach zu schreiben, dass man keine lebensverlängernden Massnahmen will, genügt heute nicht mehr», erklärt Ruth Baumann-Hölzle. So stellt das «Human Dokument» auch Fragen zum Thema Organspende oder zu «letzten Wünschen» wie Sterbeort, religiösen Handlungen und wie man bestattet werden will. Die Ethikerin ist überzeugt: «Den Übergang in den Tod mitgestalten zu können, setzt Energien frei, die das Loslassen erleichtern.»
für das medizinische Personal als auch für die Angehörigen», betont Lucia Rabia. Und sie fügt hinzu: «Aber trotz der Verfügung gegen lebensverlängernde Massnahmen muss der Patient nicht befürchten, im Notfall im Stich gelassen zu werden.»
Zwischen den Welten
Checkliste Patientenverfügung
Mit einer Patientenverfügung bestimmen Sie die medizinische Behandlung im Endstadium einer Krankheit oder nach einem Unfall ohne Aussicht auf Genesung. Eine Muster-Patientenverfügung hilft Ihnen dabei, konkrete Verfügungen zu Themen wie Reanimation, künstliche Ernährung, lebensverlängernde Medikamente, Schmerzmitteleinsatz und Organspende zu verfassen.
Die beste Patientenverfügung hilft aber nichts, wenn sie bei Bedarf nicht verfügbar ist. Deshalb muss eine Vertrauensperson den Letzten Willen kennen oder wissen, wo die Patientenverfügung aufbewahrt ist. Einzig bei der Sterbehilfeorganisation Exit und bei Dialog Ethik kann die Patientenverfügung registriert und hinterlegt werden und ist so jederzeit auch vom P egepersonal direkt abrufbar.
Steigende Nachfrage
Die Nachfrage nach Patientenverfügungen nimmt zu. Dennoch gehen Schätzungen davon aus, dass nur gerade jede achte Person eine verfasst hat. Lucia Rabia, stellvertretende Leiterin des Rechtsdienstes bei der Schweizerischen Vereinigung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), sagt: «Für Ärzte und P egende ist eine solche Verfügung als Ausdruck des Patientenwillens wichtig.» Deshalb begrüsse die FMH, dass mit dem neuen Erwachsenenschutzgesetz ab 2013 für die ganz Schweiz eine einheitliche Regelung gelten soll. Das neue Erwachsenenschutzgesetz unterstützt die Autonomie des Patienten. Ist dieser nicht urteilsfähig, muss der behandelnde Arzt abklären, ob eine Patientenverfügung vorliegt. Diese hat für seine Entscheidungen erste Priorität, zusätzlich wird die Vertrauensperson einbezogen, die vom Patienten bestimmt wurde. «Der freie Wille des Patienten ist wegleitend, sowohl
Die Frage, was zu einer verbindlichen Patientenverfügung gehört, ist umstritten. Heute wird von einer privaten Organisation ein Stempel verkauft, der bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand eine Reanimation verhindern soll. Der Stempel «NoCPR» wird auf der Brust angebracht, dazu weist eine Karte im Portemonnaie auf eine vorhandene Patientenverfügung hin. Der Stempel sei nötig, weil bereits wenige Minuten nach einem Herzstillstand oft nur noch ein Überleben mit Mehrfachbehinderung möglich sei, so die Begründung. Die FMH hält dazu fest, dass ein Verzicht auf lebenserhaltende Notfallmassnahmen ethisch nicht vertretbar sei, im Notfall müsse ein Arzt die Situation beurteilen können. Therese Müller bemerkt dazu, dass ein solcher Stempel das Rettungsteam stark belaste. Ihre Erfahrung zeige jedoch: «Je genauer der Letzte Wille festgehalten ist, desto mehr kann man sich darauf verlassen, dass er auch umgesetzt wird.»
Die Entscheidung für eine Patientenverfügung ist freiwillig. Für die Ethikerin Ruth Baumann-Hölzle füllt sie ein Vakuum, das durch die Errungenschaften der modernen Hightech-Medizin entstanden ist. «Sie steht zwischen aktiver Sterbehilfe und der ‹Übertherapie›», sagt sie. Mit einer Verfügung wähle man bewusst «den Weg des Unterlassens.» ◆
● Schreiben Sie die Kontaktdaten Ihrer Vertrauensperson und weiterer Personen, die kontaktiert werden können, in die Verfügung.
● Lassen Sie die Verfügung registrieren oder hinterlegen Sie ein Exemplar beim Hausarzt und eines bei einer Vertrauensperson.
● Führen Sie eine Ausweiskarte mit Hinweis auf die Hinterlegung mit sich.
● Patientenstellen der Schweiz: mit Ausweiskarte: Fr. 5.–; www.patientenstelle.ch
● Exit: nur für Mitglieder, Registrierung kostenlos, www.exit.ch
● Stempel NoCPR: Zum Stempel gehört eine Patientenverfügung. Infos: www.nocpr.ch
Beratung
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung
Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.
Genügt die Kalziumversorgung?
Ich vertrage die Milch seit einiger Zeit schlecht. Stattdessen nehme ich jeden Tag einen Löffel Sesammus und etwas Parmesan. Ich koche viel Gemüse, liebe Rohkost, Vollkornbrot und Getreide, Eier und wenig Fleisch. Ist meine Kalziumversorgung so gewährleistet? R. E., Thun
Milch ist sehr schwer verdaulich – vor allem kalte Milch. Sie sollte deshalb eigentlich nur erwärmt und angereichert mit Honig, Zimt und Ingwer getrunken werden. Aber Milch ist ohnehin keine gute Osteoporose-Prophylaxe. Das Kalzium aus der Milch kann der Körper kaum verwerten. Zudem braucht das eiweisshaltige und deshalb Säure bildende Lebensmittel ziemlich viele Mineralstoffe, um die frei werdenden Säuren zu neutralisieren. Es ist also nicht weiter schlimm, wenn Sie auf Milch verzichten. Achten Sie vermehrt auf das Säure-Basen-Gleichgewicht. So wie Sie Ihre Ernährung schildern, scheint
dieses jedoch absolut zu stimmen. Als Kalziumlieferant sind übrigens auch Mandeln oder Mandelmus geeignet. Mandelmus kann zu Mandelmilch angerührt werden und schmeckt vorzüglich fürs Müesli oder in Früchtedrinks. Die Knochenmasse wird zudem durch alle Bewegungsarten gestärkt, in denen leichte Aufprallkräfte auf die Knochen einwirken. Zum Beispiel Laufen, Walking oder Wandern. Sabine Hurni
Sand im Getriebe
Wenn ich die Knie beuge, dann «chrosen» die Gelenke. Schmerzen habe ich keine. Mich beunruhigen vor allem die Reaktionen der Umgebung. Was ist das und was kann ich tun?
M. Z., Oberägeri
Grundsätzlich kommt ein Knacken, Knirschen oder eben «Chrosen» in Kniegelenken bei Menschen in jeder Alterskategorie immer einmal wieder vor und verschwindet oft spontan wieder. Wenn Sie das Knirschen jedoch verunsichert, zeigen Sie das Knie am besten Ihrem Hausarzt. Er kann feststellen, ob es sich um eine beginnende Arthrose handelt. Aber eben: Solange Sie keine Schmerzen haben, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund zur Sorge. Hören Sie auf Ihr Knie und Ihren Körper – nicht auf die Umgebung. Der Körper meldet sich früh genug, wenn wirklich etwas nicht in Ordnung ist, und zwar mit Schmerzen, Schwellungen, Hitzegefühl oder Bewegungseinschränkung.
Um das Gelenk ein bisschen zu schmieren, können Sie es zum Beispiel täglich mit einem nährenden Öl massieren. Geeignet sind zum Beispiel Arnika- oder Johanniskrautöl. Beide Öle wärmen und nähren die Gelenke. Gleichzeitig könnten Sie das Schüsslersalz Nr. 8 einnehmen. Es regu-
liert den Flüssigkeitshaushalt und unterstützt so den Gelenkknorpel. Was die Ernährung betrifft: Nicht zu viel Schweinefleisch essen und allzu Salziges ebenfalls lassen. Im Gegenzug viel Früchte und Gemüse essen, weil darin viele basische Mineralsalze enthalten sind. Zudem ist es wichtig, dass Sie das Gelenk täglich bewegen. Aber nicht unter zu viel Druck, sondern eher mit sanften Bewegungen wie Gehen, Radfahren oder Schwimmen.
Sabine Hurni
Zurück zum «alten» Körper
Ich habe vor einem halben Jahr Zwillinge geboren. Mein Bauch ist immer noch gross und die Haut vernarbt. Ich mache Pilates und Yoga. Gibt es natürliche Möglichkeiten, das Gewebe zu straffen und die vernarbte Haut zu pflegen? H. B., Zürich
Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie sich langsam aber sicher danach sehnen, wieder die Kleider anziehen zu können, die Sie vor der Schwangerschaft getragen haben. Bei einigen Frauen verändert sich der Körper bereits nach wenigen Monaten zurück zur ursprünglichen Form. Bei anderen dauert es länger. Das Schlimmste, was Sie tun können, ist sich mit anderen zu vergleichen. Die haben vielleicht einen fla-
cheren Bauch, dafür aber andere Sorgen. Vertrauen Sie darauf, dass auch Ihr Körper wieder annähernd so aussehen wird wie früher.
Eine Schwangerschaft ist eine körperliche Hochleistung und die Zeit danach geht auch ganz schön an die Substanz. Nach Ayurveda wird deshalb empfohlen, sich sechs Monate lang täglich mit einem wärmenden Sesamöl einzuölen. Das gibt der Haut wieder Spannkraft und Elastizität zurück. Zudem sorgt es dafür, dass der Körper generell wieder zu Kräften kommt. Wenn Sie es irgendwie in den Alltag einbauen können, ist das Einölen eine wirksame und wohltuende Pflege nach der Schwangerschaft – und erst noch schnell gemacht: Das Öl im Wasserbad wärmen, sich von Kopf bis Fuss einölen und nach 10 Minuten duschen.
Was ebenfalls das Bindegewebe strafft, sind die Schüsslersalze Nr. 1 und 11. Je zwei Tabletten davon sollten Sie täglich einnehmen. Diese Wirkstoffkombination wirkt hautstraffend und gibt der Haut die nötige Elastizität zurück. Wenn Sie wieder schwanger werden, können Sie die Schüsslersalze über die ganze Schwangerschaft hinweg einnehmen. Sie helfen, die Haut dehnbar zu machen. Mit den Ölungen und den Schüsslersalzen sollten mit der Zeit auch die Dehnungsnarben verschwinden. Sabine Hurni
Schmerzhafte Tage
Nach meiner zweiten Fehlgeburt wurde ich bei der anschliessenden Operation innerlich verletzt. Seitdem leide ich unter extremen Menstruationsschmerzen. Können Sie mir eine möglichst verträgliche und möglichst nebenwirkungsfreie Alternative zu Schmerzmitteln empfehlen?
E. B., Zug
Es fragt sich, welche Wunde mehr schmerzt – die seelische oder die körperliche. Meiner Ansicht nach hängt beides eng zusammen. Mit jeder Monatsblutung kommt eventuell auch die Enttäuschung über den bis jetzt unerfüllten Kinderwunsch hoch. Der Kopf mag alles positiv sehen und über der Sache stehen, aber irgendwo im Körper ist die Trauer vermutlich noch vorhanden, was auch verständlich ist.
Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass sich über die Füsse sehr gut mit den Emotionen und den Organen arbeiten lässt. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe eine gute Fussreflexzonen-Therapeutin. Eine Ganzkörpermassage erfüllt ihren Zweck ebenfalls und bringt nach Verletzungen die Energien wieder zum Fliessen. Wichtig ist, dass Sie zur behandelnden Person vertrauen haben und sich wohlfühlen.
Ergänzend zur Körperarbeit kann ich Ihnen Folgendes empfehlen: Trinken Sie einen Monat lang täglich morgens nüchtern einen Schafgarbentee und danach einfach jeweils an den schmerzhaften Tagen der Menstruation. Die Schafgarbe wirkt entkrampfend und ausgleichend auf die weiblichen Geschlechtsorgane. Versuchen Sie zudem, während der Periode immer nur warm zu essen: zum Frühstück ein warmes Fruchtkompott und auch mittags und abends sollten Sie etwas Warmes zu sich nehmen. Sabine Hurni
Wunder in der Flasche
Was halten Sie von MMS (Miracle Mineral Supplement), welches als «natürliches Antibiotikum» angepriesen wird? Bekannte von uns schwören darauf. Dagegen gibt es vom BAG eine offizielle Warnung wegen möglicher schädigender Wirkung. A. E., Winterthur
Das BAG und die Wissenschaft übernehmen erst die Verantwortung für ein Medikament, wenn zahlreiche Studien die Wirksamkeit belegen und die Nebenwirkungen ausschliessen. Dies ist natürlich bei MMS nicht gewährleistet, weil Natriumchlorit (nicht zu verwechseln mit Natriumchlorid) zu Beschwerden wie Erbrechen, Bauchkrämpfen oder Durchfall unterschiedlicher Intensität führen kann, wenn es nicht vorschriftsgemäss eingenommen wird. Hier scheint die Frage erlaubt, wie es sich mit den Begleiterscheinungen vieler offiziell zugelassener Medikamente verhält. Aber das ist ein anderes Thema.
Mir persönlich sind solche Wundermittel jedoch suspekt. Erst recht, wenn sie über das Internet vertrieben werden. Ich bezweifle nicht, dass es Leute gibt, denen MMS geholfen hat und immer wieder hilft. Trotzdem ist es problematisch, ein Mittel als Malariawunder- oder Krebsheiler anzupreisen. Hier wird mit den Hoffnungen von kranken Menschen gespielt, was ich höchst fragwürdig finde.
Ich glaube durchaus auch an Wunder, jedoch nicht an solche, die in einer Flasche für teures Geld verkauft werden. Ich würde das Produkt deshalb niemandem empfehlen. Doch schlussendlich muss jeder Mensch selber entscheiden, was für ihn gut und richtig ist. Sabine Hurni
Ingwer, Chili und Akne
Ich mag es scharf und würze oft mit Ingwer und Chili. Nun las ich, dass Ingwer Akne begünstigen soll. Mein Sohn leidet seit 20 Jahren an wiederkehrenden Abszessen. Schadet meine Küche? J. S., Aarau
Wie mit so vielem ist es immer eine Frage der Menge, ob ein Gewürz hilfreich oder störend ist. Bei Ingwer ist es genauso. Er wirkt erwärmend, aber auch reinigend und stoffwechselanregend. Das ist bei Akne und Abszessen sehr hilfreich, doch nur in kleinen Dosen. Ihr Sohn kann zum Beispiel täglich morgens einen Liter heisses Ingwerwasser trinken: In abgekochtes Wasser gibt man in drei Scheiben frischen Ingwer. Auf keinen Fall sollte Ihr Sohn den Ingwer im Wasser kochen. Das entzieht dem Ingwer viele Scharfstoffe, dadurch wirkt er erhitzend – was bei Hitzekrankheiten wie Abszessen nicht sinnvoll ist. Generell sollte er nicht zu scharf essen und Chili vom Speisezettel streichen. Ebenso empfiehlt es sich, den Kaffee- und Alkoholkonsum klein zu halten.
Bei Hautproblemen spielen sehr viele Aspekte eine Rolle. Die Ernährung und die Verdauung sind ein Thema, sicher aber auch die psychische Belastung und das Umfeld. Deshalb scheint es mir wichtig, dass er sich an eine neutrale Person wendet, die ihn auf all diesen Ebenen abholen und beraten kann. Sabine Hurni
Protein und Krafttraining
Unser 17-jähriger Sohn macht Krafttraining. Nun will er Proteinzusätze einnehmen. Wir sind dagegen und sähen es lieber, ihn mit natürlichen Mitteln zu fördern. Wie sehen Sie das?
M. B., Schachen
Zusatznahrung in Form von Getränken und Riegeln ist bei Freizeitsportlern sehr beliebt. Die Werbung und das Marketing zielen klar auf diese Zielgruppe ab. Spitzensportler und Olympiateams hingegen verzichten immer häufiger auf diese Art von Nahrungsergänzungen. Ich unterstütze Ihre Meinung bezüglich Proteinzusätzen. Wenn Proteine eingenommen werden, sollten sie mit anderen Nährstoffen kombiniert sein, damit der Körper nicht einseitig mit hohen Dosen eines einzelnen Nährstoffes konfrontiert ist. Solange sich Ihr Sohn nicht entschliesst, täglich während mehrerer Stunden Kraftund Ausdauertraining zu betreiben, kann der Eiweissbedarf mit entsprechender Nahrung absolut abgedeckt werden. Das Sporternährungsinstitut der ETH-Zürich (www.sfsn.ethz.ch) empfiehlt bei Krafttraining 1,4 bis 1,7 Gramm Protein pro Kilo Körpergewicht pro Tag. Diesen Bedarf kann Ihr Sohn mit Eiern, Joghurt, Milch, Fleisch, Hüttenkäse und so weiter gut abdecken. Sabine Hurni
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das auslaufende Gentech-Moratorium
Ein Blick in Länder, in denen die Landwirtschaft bereits mit genmanipuliertem Getreide arbeitet, zeigt, dass es dringend nötig ist, jetzt die richtigen Fragen zu stellen und Massnahmen zu treffen.
Das Moratorium für den kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen läuft in zwei Jahren aus. Schon heute beginnt das Ringen und Zwängen darüber, ob Schweizer Bauern und Forschungsinstitute im Fahrwasser von Chemiemultis, die gleichzeitig Saatguthersteller sind, Genpflanzen anbauen dürfen.
Das Moratorium hat eine lange Vorgeschichte. Ende November 1998 hatte der Oftringer Chemie-Konzern Plüss-Stauffer beim Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) einen Freisetzungsantrag für eine genmanipulierte, herbizidresistente Maissorte deponiert. Das Buwal hat seinerzeit die mit der Freisetzung verbundenen Risiken als zu hoch eingestuft und untersagte das Ausbringen von genmanipuliertem Mais in Oftringen, wie auch von Gen-Kartoffeln in der Eidgenössischen Forschungsanstalt in Changins.
Ackerland als Manipulationsmasse
Das Prozedere wiederholte sich im November 2001, als ein Gesuch der ETH Zürich für einen Freisetzungsversuch mit gentechnisch verändertem Weizen abgelehnt wurde, was ein Kesseltreiben gegen den damaligen Buwal-Chef Philippe Roch auslöste. Die ablehnende Haltung wurde als unwissenschaftlicher Fundamentalismus angeprangert – mit Erfolg. Der Bundesrat erteilte trotz Moratorium eine
Bewilligung für Feldversuche mit genmanipuliertem Weizen. Diese sind zwar abgeschlossen, aber das Gentech-Feld am Zürcher Stadtrand ist immer noch mit Stacheldrahtzäunen abgesichert wie der Hochsicherheitstrakt eines Zuchthauses. Die nun wieder vehement einsetzende Diskussion über die Zukunft der gentechnischen Freisetzungsversuche verheisst nichts Gutes, da ganz offensichtlich die Natur und das bewirtschaftete Ackerland immer noch als Manipulationsmasse betrachtet werden. Da mischt sich etwa Franz Bigler, Leiter der Abteilung Biosicherheit der bundeseigenen Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon, in die laufenden Auseinandersetzungen mit dem Wunsch nach mehr Offenheit ein. Man müsse beim Abwägen der unterschiedlichen Technologien die Frage stellen: «Ist es besser, die Böden durch Insektizide und Herbizide zu belasten oder auf schädlingsresistente Genpflanzen zu setzen?» Er kommt als Chef eines Bundesinstituts nicht auf die Idee, jene in ihrem Vorbildcharakter zu loben, die schon heute mit Bedacht beides vermeiden und im Einklang mit der Natur leben und arbeiten.
Den Realitäten näher kommt da schon der Präsident der Ethikkommission, Klaus Peter Rippe, der feststellt: «Um Technologien vergleichen zu können, muss man wissen, wie gross jeweils das Risiko ist. Bei der Gentechnik wissen wir das nicht.»
Den Bodenverhältnissen angepasste Sorten gehen verloren – und die Abhängigkeit von SaatgutMultis steigt.
Wissen wir das wirklich nicht? Wir müssen nur einen Blick dahin werfen, wo die Gentechnik in der Landwirtschaft den Durchbruch geschafft hat.
Die richtigen Fragen stellen
In der aktuellen Diskussion zur Aufhebung des Moratoriums wird den richtigen und wichtigen Fragen mit System ausgewichen. Für wen sollen gentechnisch veränderte Getreide, Obst und Kartoffeln in der Schweiz angebaut werden? Sollen damit unser tägliches Brot, unsere Polenta, Sojamilch, der Obstanbau oder der Kartoffelstock aufgewertet werden? Oder werden vielmehr die Probleme des Überflusses, wie sie in den Industrieländern vorherrschen und das Gesundheitswesen prägen, nur noch verschärft und Drittweltländer in Abhängigkeit gebracht und überschwemmt mit dem, was auf unseren Feldern ausgetüftelt wird?
Genmanipulierter Mais, sogenannter Bt-Mais, produziert in allen Stängeln und Blattzellen das Insektengift Bacillus thuringiensis (Bt), das die Larven des Maiszünslers abtötet. Ein weiteres Gen vermittelt der Maispflanze Herbizidresistenz,
was Rundumschläge gegen unerwünschte Begleitkräuter ermöglicht. Im Biolandbau stellt der Maiszünsler kaum ein Problem dar, weil im Maisfeld auf den Begleitkräutern die Nützlinge überleben, die ihn in Schach halten.
Nach 15 Jahren kommerziellen Anbaus von Genmais in den USA und anderen Ländern ist ausführlich dokumentiert, dass Genmais nicht die Erträge steigert, sondern sie in vielen Fällen sinken lässt, und dass dafür die regional dem Klima und den Bodenverhältnissen angepassten Maissorten verloren gehen. Zudem führt das Saatgut von Chemiemultis zu unerwünschten Abhängigkeiten, da es an Lizenzverträge und -gebühren gebunden ist und nicht mehr eigenes Saatgut von den Feldern verwendet werden kann.
Bedrohte Maisvielfalt
Mexiko, das Ursprungsland des Maisanbaus, wird durch eine Vielzahl von Freisetzungsversuchen des Chemiekonzerns Monsanto bedrängt. Obwohl in dem mittelamerikanischen Land ein Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen verboten ist, zeigen mehrere Studien, dass bereits
viele einheimische alte Maissorten gentechnisch kontaminiert sind. Die Kontamination kann nur von importiertem Gentechmais aus den USA stammen, weshalb das Parlament nun ein striktes Importverbot verlangt.
In der Getreidezucht gibt die Gentechnik vor, einen entscheidenden Beitrag zu leisten, um den Hunger in der Welt zu besiegen. Doch welche sozialen und kulturellen Folgen sind zu erwarten, wenn die Felder in Indien und Afrika nach einem Siegeszug der Gentechnik einst so aussehen wie der amerikanische Mittelwesten, wie eine einzige riesige Getreidekammer? Und wer gibt den Menschen dann noch Arbeit und Würde? George Orwell hat in seinem visionären Roman «1984» die Verheissungen einer schönen neuen Welt mit «Doppeltplusgut» umschrieben. Eine solche «Doppeltplusgut-Gesellschaft» im Zeichen der Gentechnik muss verhindert werden. u
Haus&Garten
Markt_ Immense Tomatenvielfalt
Tomaten kann man problemlos auf dem Balkon ziehen. Einen Überblick über die vielen Sorten bietet der Stand von Pro Specie Rara an der Natur-Messe in Basel (Messe Basel, Halle 4) vom 13. bis 16. April im Messezentrum. Setzlinge können dort gewonnen werden, zudem kann man sich als «Sortenbetreuer» bewerben. Auch in Zürich findet ein grosser Tomatensetzlingmarkt mit 50 verschiedenen Sorten statt, vom 29. bis 30. April in der Stadtgärtnerei in Zürich Albisrieden. tha
Sie sind Frühlingsboten und hübsche Farbkleckse in den Gärten. Wie der Name es andeutet, gehören «Primäli» zu den ersten Pflanzen des Frühlings. Über 400 Arten gehören zur Familie, unter anderem auch die wild wachsenden gelben Schlüsselblumen. Wer jetzt schon Primeln kauft, sollte sie erst ins Freie bringen, wenn es keine Fröste mehr gibt. Grundsätzlich mögen die Blumen jedoch kühle Temperaturen – die Blüten halten dann länger. Ob draussen oder drinnen, der Standort sollte hell sein und die Erde stets feucht gehalten werden. Pralle Sonne mögen Primeln nicht. Einige Sorten sind mehrjährig. tha
er in England lebende israelische Koch Yotam Ottolenghi hat sich mit seinen Kolumnen im «Guardian» einen Namen gemacht. Ottolenghi ist momentan einer der angesagtesten Köche Englands. Selbst Fleischliebhaber schätzen die orientalisch-mediterranen, vegetarischen Köstlichkeiten des Kochs. Er verzichtet auf Spielereien wie Schäumchen und Würfelchen, greift jedoch gerne tief in die Gewürz- und Zutatenkiste. So besteht sein Linsensalat zum Beispiel aus über 20 Zutaten. Wer nach Ottolenghi kochen will, muss bereit sein, Zeit zu investieren. Belohnt wird man dafür mit überraschenden, innovativen, köstlichen Speisen.
Preisetiketten auf Geschirr, an Schuhsohlen und anderen Dingen lassen sich mit heisser Luft einfach lösen. Etikett mit dem Fön erhitzen bis der Leim «geschmeidig» wird. Dann lässt sich das Etikett ohne lästige Rückstände problemlos entfernen.
Bleichgesicht
Seine bleiche Farbe wird gerne als edel bezeichnet. Man könnte ihn aber genauso gut langweilig nennen, wenn er so blass in der Salatschüssel liegt. Um dem typischen Wintergemüse farblich ein bisschen Pepp zu geben, empfiehlt es sich, es entweder mit seinem weiss-roten Bruder, einem Radicchio, oder mit Orangen zu mischen. Der Brüsseler, wie der Salat aufgrund seiner belgischen Herkunft auch genannt wird, ist im Winter ein vitaminreicher Helfer. Der Bitterstoff Intybin sorgt nicht nur für den typischen Geschmack, sondern regt auch die Verdauung an und hat eine positive gesundheitliche Wirkung auf die Aktivität von Galle und Leber. Im Strunk sind übrigens besonders viele Bitterstoffe.
Chicorée wird nicht nur in der Dunkelheit angebaut, er sollte auch dunkel gelagert werden. Je mehr er dem Licht ausgesetzt war, desto dunkelgrüner sind die Blattspitzen und desto bitterer ist der Geschmack. Rund die Hälfte des Schweizer Bedarfs wird im Inland angebaut. tha
Paradiesapfel
Die exotische, pralle rote Frucht gewinnt in unseren Breiten zunehmend kulinarische Liebhaber. Doch auch die Wissenschaft beschäftigt sich intensiv mit dem Granatapfel, seinen Schutzstoffen und ihren positiven Wirkungen. Was ist dran, am potenziellen Lebenselixier?
Text Gundula Madeleine Tegtmeyer
Aussen eins, innen tausendundeins – was ist das ? » fragt ein altes türkisches Rätsel. Die Antwort führt zu einer der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, dem Granatapfel. Seine grosse Symbolkraft steht für Leben und Fruchtbarkeit. Der Granatapfelbaum ist in die Schöpfungsgeschichte eingegangen und begegnet uns an vielen weiteren Bibelstellen als Sinnbild für die Lebensfülle der Natur. Im christlichen Abendland steht er daher für die Schöpfung in Gottes Hand und für die Gemeinschaft der Gläubigen. Im Orient gilt er nicht nur als Symbol der Sinnlichkeit, er steht auch für die Unsterblichkeit. Die alten Ägypter bestatteten ihre Toten mit Granatäpfeln.
Der Exot unter den Früchten trägt viele Namen. Apfel der Aphrodite nennen ihn die Griechen. Für die Menschen im Orient ist er die Frucht des Paradieses. In Europa heisst er schlicht Granatapfel. Über seine ursprüngliche Heimat gibt es unterschiedliche Vermutungen. Einige Quellen nennen die Himalayagebiete und Persien, andere vermuten seine Urheimat hingegen in den Vorläuferreichen Babylons an Euphrat und Tigris, dem heutigen Irak.
Ein botanischer Einzelgänger Zuverlässiger dokumentiert ist sein langer Weg aus dem Orient zu uns in den Westen. Pharao Thutmosis III (um 1486 bis 1425 v. Chr.) hatte auf seinen Eroberungszügen Richtung Osten den syrisch-palästinensischen Raum überfallen. So gelangte der Apfel nach Ägypten. Von dort verbreiteten phönizische Händler die rote Frucht in weitere Länder in Nordafrika.
Der Granatapfel gehört zur Familie der Weiderichgewächse. Seine Einzigartigkeit unter den Früchten zeigt sich darin, dass er keine direkten botanischen Verwandten hat. Seine lateinische Bezeichnung lautet Punica granatum und deutet auf sein einzigartiges Innenleben hin. Das Wort granatum bedeutet kernenreich, gekörnt. Punica bezeichnet die semitischen Phönizier in Nordafrika, die von den Römern Punier genannt wurden. Eine Bezeichnung, die etymologisch auf den punischen Ausdruck Ponnim zurückgeht und so viel wie «Bewohner der niederen Lande» bedeutet.
Die nordafrikanischen Händler sollen den Granatapfel auf ihren Handelsrouten aus religiösen Gründen in Griechenland eingeführt und etwa zeitgleich mit griechischen Kolonisten nach Unteritalien gebracht haben. Von hier ging seine Reise bis weit in den Westen, auf die Iberische Halbinsel, von wo er im 17. Jahrhundert auf den Schiffen der spanischen Kolonialisten in die Neue Welt übersetzte. Vom amerikanischen Kontinent ging es für ihn weiter in die Karibik. Sicher ist auch, dass die Länder der Levante, also die Regionen um das östliche Mittelmeer, den Paradiesapfel seit Jahrtausenden kultivieren. Seine prallen roten Kerne dekorieren und verfeinern traditionelle Gerichte. Die Sommer im Orient sind heiss und lang und frisch gepresster Granatapfelsaft ist bei den Einheimischen ein beliebtes Erfrischungsgetränk.
Säuerlich bis leicht herb Granatapfelsaft hoher Qualität muss fein säuerlich bis leicht herb schmecken. Die
einstige Kulturpflanze wurde – wie die meisten anderen Nutzpflanzen auch –durch Züchtungen für den Handel auf dem Weltmarkt fit gemacht. Neben den USA und China gelten Indien und Iran als die führenden Granatapfelproduzenten. Vom Orient bis nach Asien schätzen ihn die Menschen jedoch nicht nur wegen seiner dekorativen Attraktivität und seines kulinarischen Genusses, sondern auch schon lange als Heilpflanze. Auch bei uns hat er inzwischen eine medizinische Bedeutung. Einiges deutet darauf hin, dass zwei massgebliche Faktoren ein gesundes und langes Leben bestimmen: unsere genetische Grundausstattung und unsere Ernährung.
Westliche Wissenschaftler und Ernährungsinstitute sind der Wirkung der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe auf der Spur, die lange ein Schattendasein neben den Mineralstoffen und Vitaminen führten. Sie galten bislang als nutzlose Stoffe, deren einzige Bestimmung es ist, den Pflanzen ihren Geruch, Geschmack
Apfel der Aphrodite nennen ihn die Griechen. Für die Menschen im Orient ist er die Frucht des Paradieses.
und ihre Farbe zu geben, Frassfeinde abzuwehren oder Insekten für die Bestäubung anzuziehen.
Der Radikalfänger
Alterungsprozesse, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind unter anderem eine Folge von oxidativem Stress, verursacht durch aggressive freie Radikale. Oder anders ausgedrückt : Nicht nur Eisen oxidiert und rostet, auch unsere menschlichen Zellen. Antioxidantien können krebserregende Substanzen vernichten. Zu den Gemüsesorten, die überdurchschnittlich viele Antioxidantien enthalten, gehören Avocados, Brokkolis und Kohl sowie Karotten, Süsskartoffeln und Knoblauch. Zu den Obstsorten, die randvoll mit Radikalfängern sein sollen, zählt man Trauben, Him- und Heidelbeeren, die Schwarze Johannisbeere, Kirschen. Auch Grapefruit, Birnen, Zitronen, Orangen, Feigen und Tomaten sollten regelmässig gegessen werden.
Begriffserklärungen
Sekundäre Pflanzenstoffe sind chemische Verbindungen, die in Pflanzen nur in speziellen Zelltypen produziert werden.
Doch der absolute Spitzenreiter unter den Radikalfängern soll der Granatapfel sein. Seine antioxidativen Schutzstoffe, die sogenannten Polyphenole (Flavonoide und Tannine), geben ihm auch sein herbes Aroma. Laut dem deutschen Verband für ganzheitliche Gesundheitsberatung haben sich Granatapfel-Polyphenole in einer Reihe von klinischen Studien als potenter « Rostschutz » für die Zellen erwiesen, da sie auf direktem und indirektem Weg den oxidativen Zellschäden entgegenwirken. So sollen Granatapfel-Polyphenole Wirkung zeigen gegen Arteriosklerose, Arthritis, Zellalterung sowie Demenz und bei Krebs. Der deutsche Verband beauftragte die Universität Hohenheim, einen Granatapfel-Produkttest durchzuführen. Im Rahmen der Qualitätstestreihen zeigte sich, dass die typischen Granatapfel-Polyphenole – wie so oft in der Presse kolportiert wird – Frauen bei Wechseljahrbeschwerden nicht helfen. Auch drosselt die Untersuchung die hohen Erwartungen hinsichtlich seiner gesundheitsfördernden Wirkung bei Prostatakrebs-Patienten, für die der PSA-Wert ein wichtiger Marker ist. Es gilt: Je langsamer der PSA-Wert nach einer Therapie ansteigt, desto länger ist normalerweise die Lebenserwartung des
Polyphenole gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Substanzen, die chemisch sehr einfach aber auch hochkomplex aufgebaut sein können. Sie kommen in Pflanzen als bioaktive Substanzen wie Farbstoffe (Flavonoide, Anthocyane), Geschmacksstoffe und Gerbsäuren (Tannine) vor. Auch wenn sie für die Pflanze nicht lebensnotwendig sind, so übernehmen sie wichtige Aufgaben : Sie schützen vor Schädlingen, UVStrahlung und Oxidation, der chemischen Reaktion mit Sauerstoff und somit der Abgabe von Elektronen. Die Flavonoide, meistens gelbe bis violettblaue Farbstoffe, ziehen Nützlinge zum Beispiel für die Bestäubung an.
ORAC
steht für Oxygen Radical Absorbance Capacity. Dieser Wert zeigt die Fähigkeit eines Lebensmittels bzw. Nahrungsergänzungsmittels, hochreaktive Sauerstoffverbindungen abzufangen.
Freie Radikale
Verbindungen, die durch Stress, Umweltbelastungen und natürliche Abbauprozesse aus dem Gleichgewicht geraten sind und dabei ein Elektron verloren haben, werden zu sogenannten freien Radikalen. Sie versuchen mit aller Macht, das abtrünnige Elektron zurückzubekommen. Eine dauerhaft erhöhte Konzentration von freien Radikalen schadet dem Körper und dem Erbgut der Zellen.
Fermentation auch Fermentierung
Lateinisch, fermentum « Gärung ». Die Umwandlung organischer Stoffe durch Bakterien, Pilz oder sonstige biologische Zellkulturen oder durch ein Enzym.
Antioxidantien
Substanzen, die Oxidationsreaktionen verhindern. Sie wirken als Radikalfänger, das heisst sie verhindern die Reaktion freier Radikaler.
PSA
Steht für prostataspezifisches Antigen ( auch Semenogelase oder Kallikrein3 ). Es handelt sich dabei um ein Enzym, das dem Ejakulat beigemengt ist und der Verflüssigung des Samenkoagulums dient. PSA ist der wichtigste Marker in der Urologie und der empfindlichste Parameter in der Diagnostik des Prostatakarzinoms. Der PSAWert gilt als Gewebemarker, nicht als reiner Tumormarker.
« Die Vorstellung, der Granatapfel mache gesund – da sind Sie im Bereich der Magie. »
Patienten. Immer wieder liest man, dass bei regelmässiger Granatapfeleinnahme, messbare Erfolge hinsichtlich der Stabilität des PSA-Wertes mitunter sogar Senkungen zu verbuchen seien. Die Forschungen der Uni Hohenheim kamen indes zu anderen Ergebnissen. Demnach überwiegt beim Granatapfel in der Therapie die antiöstrogene Wirkung, die wünschenswert zur Vorbeugung von Prostata- und Brustkrebs ist.
Grosse, individuelle Unterschiede
Feine Biowaren
An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den Studien um die gesundheitliche Wirkung des Granatapfels bislang überwiegend um sogenannte präklinische Studien handelt. Diese pharmakologisch-biochemischen Versuchsreihen werden an Tieren, Bakterien, Zellkulturen und in Reagenzgläsern durchgeführt. Später an Menschen durchgeführte Studien zeigen hoffnungsvolle Ansätze und Wirkungen. In diesem Zusammenhang weist der Verband für ganzheitliche Gesundheitsberatung darauf hin, dass sich an Menschen sehr grosse individuelle Unterschiede unter den Probanden gezeigt haben. Demnach kann nicht jeder
Mensch gleichermassen von den gesundheitsfördernden Wirkungen des Granatapfels profitieren. Und dies aus folgendem Grund: Der gesundheitliche Nutzen hängt mit der individuellen Beschaffenheit der Dickdarmflora zusammen, die massgeblich verantwortlich dafür ist, wie viele Wirkstoffe im Darm fermentativ freigesetzt und ins Blut aufgenommen werden können. «Die Vorstellung, der Granatapfel mache gesund – da sind Sie im Bereich der Magie», platzt es aus Udo Pollmer, wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel-und Ernährungswissenschaften, heraus. Der streitbare Ernährungsexperte macht noch auf einen weiteren wichtigen Aspekt aufmerksam. Er warnt vor möglichen Wechselwirkungen mit Medikamenten, ähnlich wie es auch von der Grapefruit bekannt ist. «Patienten sollten in jedem Falle ihren Arzt konsultieren, bevor sie mit der Einnahme von Granatapfel-Produkten beginnen», sagt Pollmer.
Natürlich, 1/4 Seite quer 220 x 78,5 mm
Auch Christoph Bachmann, Leiter der Hirschmatt-Apotheke in Luzern, hat sich intensiv und mit einer kritischen Distanz mit dem Granatapfel beschäftigt und dazu auch Artikel verfasst. «Aussagen, dass der Granatapfel als Zusatztherapeutikum die beste Wirksamkeit aller Pflanzen beziehungsweise Früchte weist, sind zurückzuweisen. Die in meinen Artikeln zitierten Literaturreferenzen erlauben solche Aus-
sagen nicht», erklärt er und führt fort «die Studien weisen auf eine gewisse Wirksamkeit hin.»
Was ist nun geblieben, von der Magie um den Granatapfel als Lebenselixier? Auch die Paradiesfrucht kann als Prophylaxe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs kein Ersatz sein für eine gesunde und ausgewogene pflanzliche Ernährung. In Einzelfällen scheint der Granatapfel aber durchaus positive gesundheitliche Wirkungen als Ergänzung zu Standardtherapien bilden zu können. Und zu guter Letzt sei nicht vergessen, dass sich mit der Frucht grossartige Speisen zubereiten lassen (siehe nächste Doppelseite).
Surftipps
www.natuerlich-online.ch/surftipps
Farbreferenzen Hauptfarben:
Mehr zum Thema gut Essen und Trinken unter www.wildeisen.ch
Inserat
Granatapfel Haus & Garten
Buchweizen-Pancakes mit Granatapfelsauce
Pancakes
100 g Buchweizenmehl
200 g Weissmehl
1½ TL Backpulver
½ TL Salz
1 EL Zucker
3 dl Milch
3 Eier
Butter zum Braten
Sauce
2 Granatäpfel
2–3 EL Grenadine oder Himbeersirup
2 TL Maisstärke
200 g Sauerrahm oder Joghurt
Zubereitung
Buchweizen- und Weissmehl, Backpulver, Salz und Zucker mischen. Milch und Eier zugeben und alles gut miteinander verrühren. Teig 15 bis 30 Minuten quellen lassen.
Beide Granatäpfel quer halbieren. Zwei Hälften mit der Zitronenpresse auspressen, von den restlichen die Kerne herauslösen. Granatapfelsaft mit Grenadinesirup und Maisstärke verrühren und aufkochen. Kurz durchkochen, Granatapfelkerne beigeben.
Etwas Butter in einer beschichteten Pfanne schmelzen. Portionenweise je 2 Esslöffel Teig in die Pfanne geben. Bei mittlerer Hitze beidseitig je etwa 2 Minuten braten. Fertige Pancakes warm stellen.
Pancakes mit Sauerrahm und Granatapfelsauce servieren.
Kleine Mahlzeit für 4 Personen
Köstliche
Paradies-Frucht
Rezepte für 4 Personen von Brigitte Aeberhard
Granatapfel-Quark
250 g Magerquark
1–2 EL Aakazienhonig
1 Prise Safran
1 Granatapfel
2 Äpfel
Pfefferminzblätter für Garnitur
Zubereitung
Quark mit Honig und Safran verrühren. Granatapfel quer halbieren. Eine Hälfte mit der Zitruspresse auspressen. Von der anderen Hälfte die Kerne auslösen. Einige Kerne als Garnitur beiseitelegen. Restliche Kernen und Saft unter den Quark rühren.
Äpfel auf einer Röstiraffel reiben. Äpfel mit dem Quark vermischen. In Schälchen abfüllen und mit Granatapfelkernen und Pfefferminzblättern garnieren.
Salat mit Granatapfel und Mohn
1 Granatapfel
1 EL Zitronensaft
1 EL Aceto balsamico
4 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
1 EL Mohnsamen
2 Orange
200 g Rotkabis
200 g mittelreifer Gruyère AOC
100 g Nüsslersalat
Zubereitung
Granatapfel quer halbieren, Kerne aus einer Hälfte lösen, andere Hälfte auf der Zitronenpresse auspressen. Granatapfelsaft mit Zitronensaft, Aceto balsamico, Olivenöl, Salz und Pfeffer verrühren.
Mohnsamen in einer Pfanne bei milder Hitze rösten. Orangenschale mit einem Messer bis aufs Fruchtfleisch wegschneiden. Einzelne Filets zwischen den Trennhäuten herauslösen. Rotkabis in feine Streifen schneiden. Gruyère AOC in Würfeli schneiden.
Nüsslersalat und alle übrigen Zutaten mit der Sauce gut vermischen. Die Lattichrollen in die Gratinform setzen. Bouillon und Rahm mischen und um die Lattichrollen giessen. Jede Rolle mit 1 Butterflocke belegen. Im 200 Grad heissen Ofen auf der mittleren Rille etwa 20 Minuten gratinieren. Dazu passen Trockenreis, Salz- oder Bratkartoffeln.
Bunter Kräuter-Couscous
1 Bund Petersilie
1 Bund Koriander
10 Blätter Pfefferminze
6 EL Olivenöl
2 Zwiebeln
400 g Rüebli
Salz, Pfeffer
1–2 Messerspitzen gemahlener Kreuzkümmel
3 dl Gemüsebouillon
250 g Couscous
1 Granatapfel
2 EL Pistazien
Zubereitung
Petersilie, Koriander und Pfefferminze grob hacken, mit 4 Esslöffeln Öl in ein hohes Gefäss geben und mit dem Stabmixer pürieren.
Zwiebeln längs halbieren und in Streifen schneiden. Rüebli schälen, in circa 3 mm dünne Rädchen schneiden. Beides im restlichen Öl andünsten, mit wenig Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel würzen, zugedeckt in 5–10 Minuten weich garen. Gemüsebouillon dazugiessen, aufkochen. Couscous darunterrühren, zudecken und 5 Minuten quellen lassen.
Granatapfel quer halbieren, Kerne herauslösen.
Couscous mit einer Gabel auflockern. Kräuterpüree, Granatapfelkerne und Pistazien mit dem Couscous vermischen. Tipp: mit gebratenen Zucchetti- oder Auberginenscheiben servieren.
Eine Regenwassernutzungsanlage kann dann sinnvoll sein, wenn sie während des ganzen Jahres von verschiedenen Nutzern gebraucht wird, zum Beispiel für Toiletten, Waschmaschine und Gartenbewässerung. Je mehr Einzelapparate mit Brauchwasser versorgt werden, desto günstiger ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Immerhin kostet eine Anlage mit 6000-Liter-Tank, Qualitätsfilter und Pumpe etwa 8000 bis 10 000 Franken. Laut Verband Regenwassernutzung Schweiz (VRS) kann man durch Regenwassernutzung rund 50 Prozent Trinkwasser sparen.
Innerhalb der letzten 30 Jahre sank der Trinkwasserverbrauch in der Schweiz –nicht zuletzt dank sparsamerer Geräte –allerdings deutlich von 500 Litern auf 338 Liter pro Einwohner und Tag. Beim Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) ist man deshalb skeptisch, ob Regenwasseranlagen tatsächlich einen grossen Allgemeinnutzen bringen, denn für die nachhaltige und naturnahe Wasseraufbereitung falle die privat konsumierte Wassermenge nicht mehr ins Gewicht. Ausserdem habe der niederschlagsarme Sommer 2003 gezeigt, dass in Trockenperioden die Regenwasseranlagen leer blieben. Die Anlagen mussten aus Trinkwasser der öffentlichen Wasserversorgungen gespeist werden, was die
Wasserversorgung auf Kosten der Verbraucher zusätzlich belastete.
Sparen beim Sparen
Nichtsdestotrotz : Durch Regenwassernutzung sparen Privathaushalte Trinkwassergebühren. Eine Familie, die konsequent Regenwasser für WC, Waschmaschine und Garten braucht und somit Trinkwasser spart, kann damit rechnen, die Kosten für die dazu nötigen Installationen in rund 20 Jahren amortisiert zu haben. Bei einem Mehrfamilienhaus geht das noch schneller. Darin einberechnet sind allfällige zusätzliche Gebühren, die je nach Kanton und Gemeinde völlig unterschiedlich sein können. So informiert beispielsweise das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich darüber, dass man Abwassergebühren zu zahlen hat, wenn das gebrauchte Regenwasser der öffentlichen Kanalisation als Abwasser zugeleitet wird. Allerdings gibt es auch Gemeinden in der Schweiz, die für das Schmutzwasser aus Regenwasseranlagen keine Klärgebühren verlangen, da diese häufig bereits mit dem sogenannten Meteorwasser ( Wasser aus Niederschlägen ) erhoben wurden.
Zur Verwertung wird das Regenwasser von sogenannten Sammelflächen abgeleitet, meistens vom Dach. Blätter und an-
dere Schmutzstoffe werden dabei durch einen Filter zurückgehalten. Bei dieser ersten Filterung werden aber nicht alle Schmutzstoffe gesammelt. Die Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz ( Pusch ) warnt denn auch davor, dass der Schadstoffgehalt von Regenwasser oft unterschätzt wird. Die lokale Luftverschmutzung und auch das Material, aus dem die Sammelfläche besteht, können die Qualität beeinflussen. Das belegen auch verschiedene Untersuchungen der Eawag, dem Wasserforschungs-Institut der ETH in Zürich. Konkret bedeutet das : Zur Körperreinigung, also zum Betreiben einer Dusche, ist gesammeltes Regenwasser nicht zu empfehlen, ebenso wenig für Abwaschmaschinen. Und beim Wäschewaschen, vor allem bei niedrigen Temperaturen, können unter Umständen einzelne Keime oder Sporen überleben.
Je nach Gebäude und Umgebung gibt es aber praktisch überall Regenwasser, das sich gut verwenden lässt, nicht zuletzt weil es wenig Kalk enthält. Das schont Maschinen, Geräte und Installationen und ist für Topfpflanzen und die Gartenbewässerung geeigneter als kalkhaltiges Trinkwasser. Die Wäsche fühlt sich auch ohne Weichspüler angenehm an und zusätzlich spart man Waschmittel. Im Bereich Gewerbe und Industrie kann man Regenwasser zur Kühlung für Produktionsprozesse und Klimaanlagen verwenden – eine beachtliche Sparmöglichkeit.
Alte Tanks nutzen
Nach der Filterung wird das Wasser in einen Speicher geleitet, der auch als Tank oder Zisterne bezeichnet wird. Solche Speicher bestehen normalerweise aus Beton oder Kunststoff und können im Garten oder im Haus eingebaut werden. Auch alte Heizöltanks lassen sich zu Regenwasserspeichern umrüsten, so der Verband Regenwassernutzung. Wer über einen genügend kühlen und dunklen Kellerraum verfügt, sollte den Tank dort unterbringen. Das ist vorteilhaft, weil Regenwasser im Tank unbedingt vor Tageslicht geschützt sein muss, um die Entwicklung von Bakterien- und Kleinstlebewesen zu verhindern.
Steter Tropfen
Eine Regenwassernutzungsanlage spart Wasser und Geld und ist ein kleiner Beitrag an den Umweltschutz –aber nicht in allen Fällen. «natürlich» sagt, worauf Sie achten müssen. Text Regula Heinzelmann
Der Schadstoffgehalt von Regenwasser wird oft unterschätzt.
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Befestigen Sie einen Hinweis « kein Trinkwasser » an den Zapfstellen für Regenwasser.
Der Tank sollte für die bestehenden Nutzungsbedürfnisse gross genug berechnet werden. Ein Tank für Toilettenspülung und Waschmaschine sowie kleinen Garten sollte 5000 bis 6000 Liter enthalten. Für den Fall, dass das Wasser im Tank nach einer längeren Trockenphase verbraucht ist, lässt sich zudem eine separate, schwimmergesteuerte Trinkwassereinspeisung einbauen.
Vom Tank aus wird das Regenwasser mithilfe von Pumpen dorthin transportiert, wo es gebraucht wird. Wichtig zu
wissen: Um die Verschmutzung von Trinkwasser, respektive die Vermischung mit Trinkwasser zu verhindern, sollte man zwei völlig getrennte Leitungssysteme für das Trinkwasser und das Regenwasser erstellen. Von einer Absicherung mit sogenannten Systemtrenngeräten raten Fachleute ab. ◆
Surftipps und Adressen
www.natuerlich-online.ch/ regenwassernutzung
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So planen Sie Ihre Regenwassernutzung
● Eine Regenwasseranlage einzubauen, lohnt am meisten, wenn ein Haus neu gebaut oder umgestaltet wird.
● Entscheiden Sie zuerst, wofür das Regenwasser zu nutzen ist, für Gartenbewässerung, WC-Spülung, Waschmaschine.
● Klären Sie ab, wie viel Regenwasser von der Dachfläche und anderen Sammelstellen zur Verfügung steht und wie viel Wasser gebraucht wird, um das Volumen des Speichers richtig zu berechnen.
● Erstellen Sie vor dem Einbau der Anlage eine Kosten-Nutzen-Rechnung unter Berücksichtigung der Amortisation.
● Über Gebühren und Vorschriften betreffend Regenwassernutzungsanlage erkundigen Sie sich am besten bei der Gemeinde. Beispielsweise wird eine nachgeschaltete Versickerungsanlage von vielen Gemeinden gefordert.
● Beziehen Sie die gesparten und allfälligen zusätzlichen Gebühren in Ihre Kosten-Nutzen-Rechnung ein.
● Eine Regenwassertonne für die Gartenbewässerung ist immer sinnvoll.
● Es kann sich lohnen, die Preise für die einzelnen Elemente bei den verschiedenen Anbietern zu vergleichen.
● Lassen Sie Installation, Funktionsprüfung und Wartung der Regenwasseranlage durch Fachleute vornehmen.
● Überprüfen Sie, ob das Regenwasser, das sie verwenden können, einigermassen sauber ist oder sich ausreichend filtern lässt.
● Ein Schema der Regen- sowie der Trinkwasserinstallation ist nützlich für allfällige spätere Veränderungen.
● Befestigen Sie einen Hinweis «kein Trinkwasser» an den Zapfstellen für Regenwasser.
Leben erwacht
Saatkalender sind gute Hilfen, doch Gartenarbeit verlangt oft auch Spontaneität. Je nach Witterungsverhältnissen kann jetzt schon im Freiland angepflanzt werden. Manchmal braucht es aber auch einfach noch etwas Geduld – oder ein « warmes » Beet.
Text Remo Vetter
Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
In unserer schnelllebigen Zeit müssen wir heute so viel auf die Reihe bekommen, dass die Seele meist hinterherhinkt. Ruhezonen gibt es nicht mehr. Handy, Internet, Facebook und Twitter, sind nicht nur bis in die Stube, sondern bis in die Handtasche und den Hosensack eingezogen. Wir sind komplett vernetzt ( und kontrolliert ).
Im Garten spielen zum Glück ganz andere Gesetzmässigkeiten. Die Natur schenkt uns den Luxus der Langsamkeit –und ich stelle die Behauptung in den Raum, dass die Welt ein friedlicher Ort wäre, wenn alle Menschen Gärtner wären. Ein schöner Garten, Blüten über Blüten auf dem Balkon, Bienensummen, der Duft feiner Kräuter, die Hände in der Erde, die Haut an der frischen Luft. Das ist Balsam für unsere gestressten Seelen.
Spontaneität hilft
Der Wetterbericht war schlecht, deshalb habe ich mich heute aufs Schreiben eingestellt. Doch nun scheint die Sonne: Soll ich also doch lieber dem Herzen folgen und in den Garten gehen ?
Als Gärtner ist man immer wieder einmal spontan gefordert. Das kommt meinem Wesen zugute, denn ich halte mich nur ungern an Vorgaben und Saatkalender. Seit Jahren arbeite ich nach dem Lustprinzip – so geht vieles schneller von der Hand. Ich bin dann im Fluss, die Energie fliesst. Mit den ersten Frühlingsblumen, die manchmal mutig ihre Blüten öffnen, und dem launischen Wetter, das abrupt zwischen wärmenden Sonnenstrahlen und eisiger Kälte wechselt, kündigt sich ein neues Gartenjahr an. Jetzt treiben Thy-
mian, Salbei und andere Kräuter im Gewächshaus oder auf dem Fensterbrett Kräuter aus Samen selbst gezogener Pflanzen schon kräftig aus.
Kräuterdüfte einfangen
In milden Gegenden steht der Rosmarin bereits in voller Blüte. Minze und Schnittlauch spriessen, und man kann endlich wieder frische Blatt-, Wildsalate und Gemüsegerichte zubereiten und sie grosszügig mit grünen Kräutern wie Kerbel, Schnittlauch und Petersilie bestreuen. Wie habe ich diese frischen Zugaben den Winter hindurch vermisst. Einjährige Kräuter, die nicht unter Glas vorgezogen wurden, lassen sich erst etwas später ernten, sodass auch ich im Winter hin und wieder frische Kräuter im Supermarkt kaufe. Natürlich versuche ich mich einzuschränken und nutze nach Möglichkeit den Winter hindurch selbst getrocknete Kräuter.
Wenn im Garten eine bestimmte Kräuterart im Überfluss wächst, sollte man versuchen, einen Teil davon einzufrieren oder vielleicht scharf gewürzte Fruchtgelees kochen, die grössere Mengen eines Krautes benötigen. Eine weitere Möglichkeit sind Kräuterpasten, die einige Zeit haltbar sind, wenn man sie mit Öl bedeckt im Kühlschrank oder im Keller aufbewahrt. Oft verwenden wir frische Kräuter auch zum Aromatisieren von Essig und Öl, was gleichzeitig eine ausgezeichnete Methode ist, um den Duft und das Aroma der Kräuter zu erhalten. Selbst einfache Pflanzenöle gewinnen an Geschmack, wenn man sie mit einer Handvoll Salbei, Basilikum oder Thymian ansetzt. Kräuteressig ist ebenfalls nützlich, eine gute Grundlage
Jetzt treiben Thymian, Salbei und andere Kräuter auf dem Fensterbrett schon kräftig aus.
Säen und pflanzen – aber richtig
Säen unter Schutz Pflanzen unter Schutz
Auberginen
Rosenkohl
Kohl
Knollensellerie
Stangensellerie
Peperoni
Gurken
Gemüsefenchel
Artischocken
Kohlrabi
Salat
Brokkoli
Süsskartoffeln
Tomaten
Rote Beete
Karotten
Gurken
Salat
Asiatische Salate
Rucola
Sommerrettich
Pflücksalate
Sommerportulak
Rüben
Säen im Freiland Pflanzen im Freiland
Dicke Bohnen
Kohl
Brokkoli
Spargel
Dicke Bohnen
Blumenkohl
Lauch Knoblauch
Salat
Zwiebeln
Pastinaken
Erbsen
Spinat
Frühlingszwiebeln
Topinambur
Steckzwiebeln
Erbsen
Kartoffeln
RhabarberJungpflanzen
Steckschalotten
Spinat
Arbeiten im März
● Wenn der Winter vorbei ist, können Aussaat und Pflanzung im Freien beginnen. Dabei gilt es zu beachten, dass mit dem Herrichten der Saat und Pflanzbeete erst begonnen werden sollte, wenn die Märzsonne den Boden gut erwärmt hat. Geduldiges Zuwarten lohnt sich in jedem Fall.
● Zur Düngung und Bodenverbesserung brauchen wir neben dem Kompost etwas Gesteinsmehl und Algenkalk, beides in geringen Mengen und vor allem, wenn der Boden eher sauer ist.
● Kartoffeln, Zwiebeln, Schalotten, Topinambur und Rhabarber dürfen jetzt in die Erde. Saaten, die bei niedrigen Temperaturen bereits keimen, sind dicke Bohnen, Brokkoli, Kohl, Lauch, Pastinaken, Erbsen und Spinat. Empfindliches Gemüse wie Auberginen, Paprika, Tomaten, Gurken und Kürbis werden im Haus oder im beheizten Treibhaus gesät. So hat es genügend Zeit, um sich zu entwickeln, bis es draussen wärmer wird.
● Salate säen wir unter Dach und im Freiland – bei Bedarf mit Schutz, was aber zeitaufwendig ist, da wir den FrühbeetTunnel täglich lüften und bei Bedarf wässern müssen.
● Gegen Ende des Monats werden Kräuter wie Schnittlauch, Koriander, Fenchel, Oregano und Petersilie gesät. Sie vertragen zwar kühle Temperaturen, müssen aber dennoch mit Vlies vor Nachtfrösten geschützt werden. Pflanzen wie Minze oder Thymian, die wir in der Gärtnerei gekauft haben, können wir jetzt auspflanzen. Heikel sind jedoch südländische Kräuter wie Rosmarin, Afrikanisches Eisenkraut oder Süsskraut. Diese Pflanzen vertragen keine Fröste; sie sind uns im März schon mehrfach eingegangen, wenn wir sie wider besseres Wissen zu früh ausgepflanzt haben. Mehrjährige Kräuter wie Rosmarin, Salbei und Thymian werden jetzt zurückgeschnitten. Schnittlauch und Minze ausgraben und Wurzelteilung machen.
● Jetzt ist die letzte Gelegenheit, junge, wurzelnackte Apfel und Birnbäume, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren zu pflanzen. Ab April wachsen und fruchten nur noch Jungpflanzen, die in Containern gekauft wurden. Zugekaufte Erdbeerjungpflanzen einige Tage draussen abhärten und in der zweiten Märzhälfte pflanzen. Sie tragen bereits im ersten Jahr Früchte. Mit etwas Glück und nach einigen Sonnentagen kann im März bereits der erste unter der Glocke getriebene Rhabarber geerntet werden.
● Im März entfernen wir das Unkraut, das sich im Winter ausgebreitet hat, bringen Kompost und Dünger aus und hacken die Beete öfters mit dem Kräuel durch, damit sich die Kapillaren öffnen, der Boden atmen kann und kein neues Unkraut gedeiht. Der März ist für mich die Zeit des neuen « InBeziehungTretens» und des « WiedervertrautMachens » mit dem Boden.
● Grundsätzlich rate ich, bis zur zweiten Monatshälfte mit Aussaaten und Pflanzungen abzuwarten und in Höhenlagen lieber noch länger zuzuwarten.
dafür ist Wein- oder Apfelessig. Als Kräuter eignen sich vor allem Estragon und Rosmarin.
Wer wirklich kreativ sein will, kann sein Glück mit Kräutermischungen versuchen und Knoblauch, Pfefferkörner, Chilis, ungespritzte Zitronenschale und andere Aromazutaten hinzufügen und den Essig zum Verfeinern von Salaten und anderen Speisen verwenden. Das Herstellen von Kräuteressig und Öl ist sehr einfach: Man gibt eine Handvoll frische Kräuter in eine saubere Flasche, giesst Essig oder Öl dazu und verschliesst die Flasche mit einem Korken. Während zwei bis drei Wochen sollten die Flaschen täglich kräftig durchgeschüttelt werden. Anschliessend können die aromatisierten Öle oder der Essige verwendet werden. Bei grösseren Mengen empfi ehlt es sich, die Flüssigkeiten durch ein Sieb abzugiessen und in saubere Flaschen abzufüllen – dunkel und kühl aufbewahren.
Kräuterpasten lassen sich einfach im Mixer zubereiten oder noch schöner von Hand mit Mörser und Stössel. Dazu werden gehackte frische Kräuter püriert oder zerrieben und mit Öl zu einer dicken Paste verrührt. Die Kräuterpaste in kleine Gläser füllen und vollständig mit Öl bedecken. Die Gläser verschliessen und im Kühlschrank oder im Keller aufbewahren. Solche Pasten eignen sich hervorragend zum Verfeinern von Dressings, Saucen und Suppen. Man kann die Pasten mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen oder aber so belassen, wie sie sind. ◆
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Sterngucker im März_ Frühlingsanfang verschiebt sich nach vorn
ie gregorianische Kalender-Reform im Jahr 1582 sorgte dafür, dass unser Kalender wieder mit dem in den Jahreszeiten erkennbaren astronomischen Jahr übereinstimmt. Die seitdem gültige Schaltjahr-Regelung soll garantieren, dass dies weiterhin so bleibt. Der astronomische Frühling beginnt jeweils am 19, 20, oder 21. März. Letztes Jahr war es der 21. März – für lange Zeit das letzte Mal. Weil wir dieses Jahr ein Schaltjahr haben, beginnt der Frühling heuer am 20. März. Dieses Datum wird für eine längere Zeit gelten. Ab Mitte dieses Jahrhunderts fällt der Frühlingsanfang dann sogar noch öfter auf einen 19. März. Erst durch das Auslassen eines Schalttages im Jahre 2100 wird der Frühling am Anfang des 22. Jahrhunderts wieder am 20. oder 21. März beginnen. Andreas Walker
Lesen_ Die Enzyklopädie der Tiere
Das universale Nachschlagewerk von National Geographic wurde aktualisiert und mit neuen Zahlen und Statistiken zum Artenschutz ergänzt. Auf über 3000 Fotos, Illustrationen, Karten und Gra ken erklärt ein internationales Team von Wissenschaftlern die Evolutionsgeschichte unserer Fauna. Ein spannendes und lehrreiches Werk für grosse und kleine Tier- und Naturfreunde. « Die Enzyklopädie der Tiere », National Geographic 2012, Fr. 59.—
Ausstellung_ Lawinenschutz
Die eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft zeigt in ihrem Hauptsitz eine Ausstellung zum Thema Naturgefahren. Präsentiert werden Ergebnisse aus den verschiedenen Forschungsanlagen im Wallis. Filme, Vitrinen und ein interaktiver Touchscreen illustrieren die Gefahren von Lawinen, Murgängen und Steinschlag sowie die Arbeit des Instituts. Ausserdem ist der Schutzwald ein grosses Thema. Ein 2, 5 Meter hoher Fichtenstamm mit eingeschlagenen Steinen zeigt eindrücklich, wie wichtig der Wald zum Schutz von Mensch und Landschaft ist.
Ausstellung bis Ende Juni. Montag bis Freitag 8–17 Uhr.
Sozial_ Ratten helfen Ratten
Betitelt man einen Menschen als Ratte, ist damit ein hinterhältiger, eser Typ gemeint. Doch Ratten sind alles andere als es. Forscher haben herausgefunden, dass die Tiere sich gegenseitig helfen. Bislang wusste man beispielsweise von Affen, dass sie Empathie emp nden können. Versuche mit den Nagern haben jetzt gezeigt, dass auch Ratten dies tun. So befreiten die Tiere ihre Artgenossen aus einer Falle. Für die ebenfalls « eingesperrte » Schokolade interessierten sich die meisten Ratten erst, nachdem sie ihre Kollegen befreit hatten. Teilweise haben sie die Leckerei nach der geglückten Rettung sogar geteilt. tha
Warme Arktis, kaltes Europa
Nach einem milden Januar ist die Kälte doch noch nach Europa gekommen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in der nördlichen Halbkugel trotz Klimaerwärmung vermehrt mit harten Wintern gerechnet werden muss. Den Grund dafür wollen sie in den hohen Temperaturen der Arktis entdeckt haben. Ist es in den Sommermonaten ungewöhnlich warm, fördert dies das Schmel-
zen des Artkis-Eises. Dies wiederum führe zu feuchteren Luftmassen – und diese gäben bei Kälte dann deutlich mehr Schnee ab als bisher üblich, berichtet wissenschaft-aktuell.de.
Trotz globalem Temperaturanstieg gäbe es deshalb stärkere regionale Abkühlungen. Solche winterlichen Abkühlungstrends sowie eine überdurchschnittliche Schneebedeckung stellten die Wissenschaftler in den vergangenen
zwei Jahrzehnten vor allem im Osten der USA, im Süden Kanadas und in grossen Teilen Nordeuropas fest. Diese Werte liessen sich nicht mit natürlichen Klimaschwankungen erklären. Die grössere Schneedecke müsse bei Klimamodellen berücksichtigt werden, fordern die Forscher. Dadurch seien bessere und genauere Wettervorhersagen möglich. tha
Nähert man sich der geräumigen Voliere, in der die jungen Eichhörnchen untergebracht sind, tönt es nach Meerschweinchen. Tatsächlich: Die südamerikanischen Nager teilen ihre Behausung mit rund 20 jungen Eichhörnchen, zwei Siebenschläfern und einigen Kaninchen. Das Zusammenleben funktioniert problemlos.
Dass ein Gast die Voliere mit den Findelkindern besichtigen darf, ist eher die Ausnahme, denn die Eichhörnchen sollten sich nicht allzu sehr an den Menschen gewöhnen. Nur so haben sie eine realistische Überlebenschance, wenn sie im Alter von drei Monaten wieder im Wald ausgesetzt werden.
Angefangen hat alles vor über einem Jahrzehnt. Eva Karrer, die auf ihrem malerischen Grundstück im zürcherischen Bülach auch Pferde hält, erhielt spontanen Besuch von zwei Wanderreitern, die einen Platz zum Übernachten suchten. Beim Absatteln erzählte das Paar, dass es im Wald auf ein Eichhörnchen-Baby gestossen sei. Während die Frau es mitnehmen wollte, hielt der Mann es für besser, der Natur ihren Lauf zu lassen, und so liessen sie das Jungtier schliesslich liegen. Karrer schmunzelt, wenn sie rückblickend von der Suchaktion im Wald erzählt. Statt einem Bier aus dem Kühlschrank gab es für jeden eine Taschenlampe. Erst um zwei Uhr morgens hatten sie den kleinen «Babusch» endlich wieder gefunden. Er lebte noch.
Sie fressen auch Fleisch
Sein Überleben verdankt der Winzling wohl nicht nur Eva Karrers Tierliebe, sondern auch ihrer Ausbildung als Kranken-
Was tun, wenn man im Wald ein Eichhörnchen-Baby findet? Genau dies ist Eva Karrer 1998 passiert. Seither hat sie über 700 Findelkinder aufgezogen und die meisten davon wieder ausgewildert. Ein Besuch auf ihrer Eichhörnchen-Station in Bülach. Text Mirella Wepf
Rasches Handeln ist überlebenswichtig
Je schneller ein Eichhörnchen-Baby in erfahrene Hände kommt, desto grösser ist seine Überlebenschance. Falsche Ernährung, Unterkühlung, aber auch Überhitzung können dem Jungtier Schaden zufügen. Am besten kontaktiert man deshalb sofort eine der beiden Schweizer Eichhörnchen-Stationen. Auf deren Webseiten findet man zudem nützliche Tipps für die erste Versorgung. Wichtig: Bei einem Fund sollte man immer auch die Umgebung absuchen. Nicht selten findet man noch ein Geschwisterchen.
Alle zwei Stunden müssen die Winzlinge gefüttert werden – auch nachts.
schwester. Im Internet gab es damals noch kaum Informationen und die Tierärzte im Unispital, die sie kontaktierte, hatten keine Erfahrung mit dem Thema. Also adaptierte sie, was sie von der Aufzucht von Kätzchen wusste, und versuchte mittels Fachliteratur so viel wie möglich über die Ernährung von Eichhörnchen in Erfahrung zu bringen.
Überraschung Nummer 1: Trotz ihres Namens fressen die scheuen Waldbewohner kaum Eicheln. Im Gegensatz zu den aus Amerika stammenden Grauhörnchen haben Eichhörnchen Mühe, Eicheln zu verdauen. Ihre Bezeichnung stammt vom Indogermanischen ab. «Aig» bedeutet «sich heftig bewegen».
Überraschung Nummer 2: Eichhörnchen sind keine Vegetarier. Sie fressen auch Schnecken, denn sie gehören zu den Allesfressern. Ihre wichtigste Nahrungsquelle – besonders im Winter – sind jedoch Tannzapfensamen. Pro Tag muss ein Eichhörnchen über 100 Fichtenzapfen abhaspeln, um satt zu werden. Über neun Stunden pro Tag beansprucht die Nahrungsaufnahme. Neben Zapfen verzehren sie auch Beeren, Nüsse und Früchte. Ferner ernähren sie sich von Knospen, Rinde, Baumsaft, Blüten, Flechten, Körnern, Pilzen und wirbellosen Tieren wie beispielsweise Würmern. Aber auch Vogeleier, Jungvögel, Insekten und Larven stehen auf dem Speiseplan.
Katzenmilchschoppen
Bei der Geburt sind Eichhörnchen blind und haarlos und bringen gerade mal 10 Gramm auf die Waage. Die Winzlinge, die bei Eva Karrer abgegeben werden, sind oft dehydriert und erhalten deshalb als Erstes eine Elektrolytlösung. Sobald sich der Kreislauf der Findlinge stabilisiert hat, bekommen die Babys Milch. Genauer: Esbilac oder Katzenaufzuchtmilch, denn Kuhmilch würden die Tiere nicht vertragen. Bis sie zwei Wochen alt, etwa viermal so schwer wie bei der Geburt und rund sechs Zentimeter gross sind, brauchen die kleinen Eichhörnchen alle zwei Stunden eine
Mahlzeit. Erst ab dem Alter von fünf Wochen erhalten die Kleinen nachts keinen Schoppen mehr. Im Alter von sechs Wochen fangen die Hörnchen schliesslich an zu nagen, richtig verdauen können sie die feste Nahrung allerdings erst mit sieben bis acht Wochen.
Wenn man bedenkt, dass auf der Eichhörnchen-Station meistens mehr als ein Dutzend Babys gleichzeitig versorgt werden müssen, wird klar, dass dieser Job als Amme sehr anstrengend ist. Alleine würde Karrer dies nicht schaffen. Sie ist froh, dass sie auf die Unterstützung einiger freiwilliger Helferinnen zählen kann. Ihre wichtigste Stütze ist seit über sieben Jahren ihre Kollegin Birgit Bergmann.
Skepsis bei Jägern und Förstern
Nicht alle Eichhörnchen überstehen den Sturz aus dem Kobel – so heisst das Eichhörnchennest – unbeschadet. Da die Nager ihre Behausung recht lausig bauen, kann es durchaus vorkommen, dass ein Sturm sie herunterweht, aber auch der Angriff eines Baummarders kann zum Absturz eines Nestes aus fünf bis fünfzehn Metern Höhe führen. « Etwa fünf Prozent der Jungtiere sterben oder müssen wir einschläfern lassen », schätzt Eva Karrer, « und dann gibt es solche, die zwar viel Lebensfreude haben, aber eine lebenslange Behinderung davontragen. » So hatte sie lange einen Albino in ihrer Obhut, der sehr schlecht sah und kaum etwas hörte, und ein Jungtier hatte aufgrund einer Krähenattacke dauerhafte Schäden an den Zähnen. « Diese Tiere konnten wir natürlich nicht mehr freilassen, aber ideal ist die Haltung in Gefangenschaft sicherlich nicht. » Ohne Bewilligung des Veterinäramtes wäre die Haltung von Eichhörnchen sogar illegal.
Eine Bewilligung für die Aufzucht von verwaisten Eichhörnchen besitzt seit 2008 auch Andrea Turnell im aargauischen Buttwil. Ihr Mann hatte im Jahr zuvor auch ein verwaistes Jungtier gefunden; sie zogen es nach Anleitung von Eva Karrer auf.
Bis heute gibt es zwei solche Aufzuchtstationen in der Schweiz. Spaziergänger, aber auch Tierärzte oder Förster geben die Findelkinder bei Karrer und Turnell ab. Es gibt aber auch kritische Stimmen: Insbesondere Förster und Jäger sind skeptisch, wenn der Mensch der Natur ins Handwerk pfuscht. Karrer hat durchaus Verständnis
für diese Haltung, hat sich jedoch für eine andere Sichtweise entschieden.
Grauhörnchen als Gefahr
Auf die Frage, ob sie denn auch ein Grauhörnchen aufziehen würde, reagiert sie mit einem langen Schweigen. Im Süden Englands hat diese amerikanische Spezies das
Eichhörnchen praktisch vollständig verdrängt, und auch in Italien breitet sie sich langsam in Richtung Tessin aus. Grauhörnchen sind einerseits durchsetzungsstark, andererseits geht eine weit schlimmere Bedrohung von ihnen aus. Sie verbreiten die Eichhörnchenpocken. Eine Krankheit, gegen die sie selber immun sind, für die europäischen Eichhörnchen ist sie jedoch tödlich. «Nein, wahrscheinlich nicht», antwortet Karrer schliesslich.
Erste Jungtiere im März
In naher Zukunft wird sie sich allerdings nicht mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Den neuesten Berichten zufolge geht die Ausbreitung der Grauhörnchen viel langsamer voran als befürchtet. Zudem hat man herausgefunden, dass die Eichhörnchen in reinen Nadelwäldern den grauen Verwandten überlegen sind. Solche Wälder gibt es in der Schweiz vielerorts.
Jetzt – in den ersten Frühlingsmonaten – hat Eva Karrer wieder alle Hände voll zu tun. Die Paarung findet je nach Winter schon Ende Februar statt, die ersten Jungen kommen dann bereits anfangs März zur Welt. Im Sommer wird es etwas ruhiger. Dann bereitet sie die ersten Teenager in einer zweiten Voliere in einem Waldstück auf die Auswilderung vor.
Ohne Schwanz sind sie dann etwa zwölf Zentimeter gross und haben mit etwa 300 Gramm das Gewicht eines erwachsenen Tieres. Oft kann Eva Karrer dann auch Eichhörnchenpaare beobachten, die sich spielerisch nachjagen. Denn ausser in der Paarungs- und in der Jugendzeit, in der sie voneinander lernen müssen, sind Eichhörnchen eher Einzelgänger. Im Herbst ist dann nochmals Hochsaison: Viele Eichhörnchen werfen zweimal pro Jahr ein bis sechs Junge. Eva Karrer und ihr Team werden heuer voraussichtlich 120 bis 150 dieser herzigen Kerlchen das Leben retten. u
bei Thalkirch im Safiental.
Saumpfad
Im Herz Graubündens
Auf alten Säumerpfaden, vorbei an steilen Gräben und entlang eines kleinen Bergseeleins führt eine Wanderung von Vals nach Andeer. Die anspruchsvolle Tour wird gekrönt mit einer Erfrischung im Mineralbad Andeer.
Der Autor Heinz Staffelbach machte sich auf die Suche nach den schönsten Mehrtageswanderungen in der Schweiz. Besonders attraktiv und abwechslungsreich ist die sechstägige Thermalbadtour in Graubünden – sie führt von Hinterrhein am San Bernardino über Vals, ins Safiental bis nach Davos. Eine vielseitige Route, die über vier Pässe geht, aber auch Etappen mit minimalen Aufstiegen bietet. Genächtigt wird sowohl in einsam gelegenen Berghäusern, historischen Bijous und komfortablen 3-Stern-Hotels. Und als ganz besonderes Highlight kann man die müden Knochen an drei der fünf Etappenorten nach der Wanderung im Thermalbad lockern. Eine Sommer-Wanderung quer durch das Herz Graubündens. Da der Beschrieb der ganzen Route den Platzrahmen im Heft sprengen würde, stellen wir an dieser Stelle die zweite und dritte Etappe von Vals in rund 5 ½ Stunden ins Safiental und am Folgetag in rund 7 ½ Stunden nach Andeer vor. Die ganze Tour finden Sie auf unserer Webseite.
Von Tal zu Tal
Der erste Wandertag beginnt in Vals mit einem ziemlich steilen Aufstieg zur Alp Tomül und dann weiter über den Tomülpass. Diese Verbindung ins Safiental wurde wahrscheinlich schon zur Eisenzeit benutzt, erlangte aber nie eine echte wirtschaftliche Bedeutung. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Übergang zum Saumweg ausgebaut. Zum Glück war diese Arbeit für die Katz, dafür schätzen heute umso mehr Mountainbiker den ausgebauten «Wander»-Pass. Auf dem höchsten Punkt, auf 2412 Metern, das sind immerhin 1200 Meter über Vals, eröffnet sich ein toller Ausblick in die zernagten und verfurchten Felswände des Bruschghorns, der Pizzas d’Anarosa und das Alperschällihorns. Locker und flott geht es auf dem breiten Weg Richtung Turrahus, dem Etappenziel des heutigen Tages, weiter. Das Berggasthaus Turrahus ist ein alleinstehendes, renoviertes rund 300-jähriges Walserhaus. Es steht ganz am Ende der Postautolinie im Safiental. Badefreunde können übrigens schon hier ein Bad geniessen. Auf Vorbestellung heizen die Wirte den Hot Pot – eine grosse holzbefeuerte Rundwanne – ein.
Früh aufstehen ist am zweiten Tag ein Muss – denn das Ziel Andeer liegt 20 Kilometer entfernt und im Höllgraben müssen einige luftige Stellen gemeistert werden. Gestartet wird mit einer halbstündigen Aufwärm-Wanderstrecke dem Talboden entlang. Doch dann geht es unvermittelt und recht steil links hoch Richtung Farcletta digl Lai Grand (2659 m), zuerst noch durch Wiesen und Weiden, dann durch einige steile Runsen und Gräben, einer davon ist der Höllgraben. Bei trockenem Wetter ist hier aber nichts Teuflisches zu befürchten ausser einigen luf-
Text Heinz Staffelbach
Frühlingsbote und Wellness-Plausch: ganzblättrige Primel und Mineralbad Andeer.
tigen Tiefblicken die Gräben hinab; bei nassem Boden ist jedoch durchaus Vorsicht angezeigt. Nach etwa 750 Meter Aufstieg erreicht man ein kleines Seelein, an dem man links abbiegt und Richtung Farcletta wandert. Wer die Wanderung um rund eine Stunde abkürzen möchte, und damit auch einen weniger steilen Abstieg wählt, wandert kurz nach dem Seelein in Richtung Wergenstein (siehe Box).
Steinböcke in Sicht
Seit dem Start in Turrahus ist man auf der Via Capricorn unterwegs, dem Steinbockweg. Das ist ein neuer Rundweg um den knapp 3000 Meter hohen Piz Beverin, einen der beliebtesten Aussichtsberge in der Region. Offizieller Start des Rundwegs ist in Wergenstein, übernachten kann man im Berggasthaus Beverin und im Turrahus. Die Berglandschaft ist für sich bereits Grund und Lohn genug für diese Tour; die
Von Thermalbad zu Thermalbad
Anreise / Rückreise
Mit der Bahn über Chur bis nach Illanz. Von dort weiter mit dem Postauto nach Vals. Zurück von Andeer mit dem Postauto bis Thusis und dann weiter mit der Rhätischen Bahn nach Chur.
Wanderzeit
1. Tag: 5½ Stunden, 1160 m Aufstieg, 720 m Abstieg
2. Tag: 7½ Stunden, 970 m
Aufstieg, 1680 m Abstieg
Schwierigkeitsgrad
T2–T3: teilweise steil, exponierte Stellen mit Absturzgefahr, ausgesetzte Stellen sind mit Seilen oder Ketten gesichert, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Route
1. Tag: von Vals anfänglich recht steil hinauf zur Alp Tomül und, meistens auf einem Saumweg,
über den Tomülpass. Dann hinab zum Turrahus im Safiental.
2. Tag: vom Turrahus südlich bis etwa 1 Kilometer nach dem Ausgleichsbecken, dann links, östlich, hoch und durch den Höllgraben bis zum Seelein. Nun links, nordöstlich, auf die Farcletta digl Lai Grand. Um die Route abzukürzen, geht man etwa 2 Kilometer nach dem Lai Grand links und zweigt dann via Danis und Dumagns nach Vargistagn (Wergenstein) ab. Von dort mit dem Postauto nach Andeer. Ansonsten führt die Route via Nera nach Promischur auf mehreren verschiedenen Wegen hinab nach Andeer.
Übernachten
Vals: Hotel Alpina, Tel. 081 920 70 40, www.hotel-alpinavals.ch; Gasthaus Edelweiss, Tel. 081 935 11 33, www. edelweiss-vals.ch; Hotel
Hauptattraktion sind aber die Steinböcke. Es lohnt sich also, einen Feldstecher dabeizuhaben. Im Jahr 1954 wurde hier im Rahmen der gross angelegten Wiederansiedlung des Bündner Wappentiers eine Kolonie gegründet. Heute leben etwa 380 Tiere im Gebiet zwischen Piz Beverin und Alperschällihorn. In den Schweizer Alpen existieren heute, nachdem 1809 das letzte Tier im Wallis geschossen wurde, wieder etwa 15 000 Tiere.
Nach etwa 7 ½ Stunden Marsch wartet in Andeer das Thermalbad auf die steifen Muskeln und strapazierten Gelenke. Das kleine, familiäre Thermalbad Aquandeer hat nicht die architektonische Ausstrahlung einer Therme Vals, aber das macht nach diesen zwei Tagen keinen grossen Unterschied; liegt man erst einmal im warmen Wasser und hat die Augen geschlossen, so spürt man ohnehin nur noch die wohlige sprudelnde Wärme, die den Körper umfliesst. Bearbeitung: Tertia Hager u
_ Ganze Thermalbadtour von Hinterrhein nach Davos auf www.natuerlich-online.ch/wandern
Rovanada, Tel. 081 935 13 03, www.rovanada.ch
Safiental: Turrahus, Thalkirch, Safien. Tel. 081 647 12 03. www.turrahus.ch. Geöffnet von Anfang Juni bis Ende Oktober. Gasthaus Rathaus, Safien, Tel. 081 647 11 06, www.gasthaus-rathaus-safien.ch
Andeer: Hotel Fravi, 3-SterneHaus mit direktem Zugang zum Bad Aquandeer, Tel. 081 660 01 01, www.fravi-hotel.ch. Hotel Weisses Kreuz, Tel. 081 661 15 22, www.hotel-weisseskreuz.ch
Baden
Vals: Therme Vals, verschiedene Innen- und Aussenbäder, zwischen 32 und 42 Grad, Eisbad, Schwitz- und Dampfstein, grosses Therapie- und Schönheitsangebot inklusive Thalasso und diverser Massagen,
Tel. 081 926 89 61, www.therme-vals.ch
Andeer: Aquandeer, Mineralheilbad mit Innenbecken, Aussenbecken mit Sprudelliegen, Nackendusche und Whirlpool (beide 34 Grad), finnische Sauna, Bio-Sauna, Dampfbad, Massagen, Fussreflexzonenmassagen, La-Stone-Therapie, verschiedene physikalische Therapien, Tel. 081 661 18 78, www.mineralbadandeer.ch
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Fasten, Wandern, Wellness: ein tolles Erlebnis
Wir essen zu viel, wir sitzen zu viel, wir haben zu viele sorgenvolle Gedanken und, und, und. Genau das, was wir im Alltag zu viel haben, wird im Fasten reduziert. Der vorübergehende Verzicht auf feste Nahrung mit Gleichgesinnten schafft Distanz zum Alltag. Wieder einmal spürbar zur Ruhe kommen, gelingt daher den meisten Menschen in den Fastenferien.
Infos bei Ida Hofstetter, zerti zierte Fastenleiterin UGB, Tel. 044 921 18 09, www.fasten-wandern-wellness.ch
Wurzelkraft für Jung und Alt
Das hochwertige 100-Pflanzen-Lebensmittel auf rein pflanzlicher Basis ist in den Geschmacksrichtungen fruchtig sowie würzig erhältlich und ist frei von Zusatzstoffen. Das schmackhafte gluten- und laktosefreie Pflanzengranulat enthält die breite Vielfalt an Vitalstoffen aus Blütenpollen, Kürbiskernen, Lupinengriess, Apfelgranulat und vielen weiteren. Wurzelkraft ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen, Folsäure, Aminosäuren. Das Lebensmittel weist einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren auf und ist eine Quelle von Omega-3-Fettsäuren.
Mehr Infos und Produktproben bei Jentschura AG, Seestr. 62, 8806 Bäch, Tel. 044 784 79 31, www.p-jentschura.ch
Gesundheitsmessen: «rundum natürlich»
Seit 2007 organisiert die Firma Schwingung.ch regionale Gesundheitsmessen in der Schweiz und bieten so Austellern, die zum Thema Gesundheit etwas zu zeigen haben, eine geeignete Plattform. 2012 sind es 14 Gesundheitsmessen, die Bettina und Tino Jeremy Mosca-Schütz aus Kirchleerau AG organisieren. Das Motto heisst, «rundum natürlich» und spricht ein Publikum an, das sich Einblick in ein vielseitiges Angebot von Therapieformen und Produkten machen will, um Altbewährtes wiederzufinden und Neues zu entdecken.
Mehr Infos unter Tel. 062 726 03 26, www.gesundheitsmessen.ch
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Mehr als nur ein treuer Wegbegleiter
ergonomische Schale, optimaler
Alle kennen es und fast jeder besitzt eines – das Schweizer Taschenmesser! Ob als Kind oder später als abenteuerlustiger Erwachsener, mit einem Taschenmesser ist man(n) jeder Situation gewachsen. Wenger, Hersteller des echten Schweizer Offiziersmessers, lanciert mit der AP-Blaze-Linie eine neue Messerfamilie, ausgelegt auf die Bedürfnisse eines Jägers. Für den perfekten Griff sorgt die ergonomische Schale, welche optimaler Halt und höchste Sicherheit bei der Verwendung garantiert. Die Taschenmesser der Linie AP-Blaze verblüffen zudem mit ihrem individuellen Aussehen und ihrem erstaunlichen 3-D-Effekt. Erhältlich sind die robusten Messer in verschiedenen Ausführungen im Fachhandel. Mehr Infos unter www.wenger.ch
Warm im Winter, kühl im Sommer – und immer trocken Die Faser Meco vereint die Eigenschaften von Merinowolle und Cocona-Fasern. Cocona wird aus Kokosnussschalen gewonnen. Meco erschafft so Unterwäsche für das ganze Jahr, denn sie reguliert angenehm das Körperklima, ist warm bei Kälte und kühl bei Hitze. Meco trocknet deutlich schneller als herkömmliche Merinowolle und ist erhöht atmungsaktiv. Zudem neutralisiert die Meco-Faser üble Gerüche und schützt gegen UV-Strahlung. Die Firma Rab ist Spezialistin in der Herstellung von Kleidung für extremste Ansprüche und verwendet die Faser Meco in Damen- und Herrenunterwäsche aber auch in Handschuhen. Rab-Produkte sind im Sportfachhandel erhältlich.
Weitere Infos unter Tel. 026 919 44 44, www.proimport.ch
Stilvoll geniessen im Tessin
Kommen Sie in das «etwas andere» Albergo und geniessen Sie das «Dolce far niente» im herrlichen Südtessin. Eine spezielle Atmosphäre erwartet Sie in unseren zwei stilvoll renovierten Tessinerhäusern aus dem 18. Jahrhundert; hier können Sie sich entspannen. Das reichhaltige Frühstück mit dem selbst gebackenen Brot und Zopf wird an urchigen Holztischen serviert.Die Casa Santo Stefano befindet sich in Miglieglia, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Malcantone. Direkt vom Haus aus eröffnet sich ein wildromantisches Wandergebiet in üppigen Kastanienwäldern.
Weitere Infos bei Angeli und Christian Wehrli, Casa Santo Stefano, 6986 Miglieglia, Tel. 091 609 19 35, www.casa-santo-stefano.ch
Leserangebote
Wer singt denn da?
Singende Vogeluhr
« KooKoo, die singende Vogeluhr », welche zu jeder vollen
Stunde ca. 10 Sekunden den Gesang eines heimischen Singvogels erklingen lässt. Eine aussergewöhnliche und schöne Weise, die Zeit zu messen. Durch den eingebauten Sensor schaltet die Uhr automatisch bei Dunkelheit ab.
● Lieferbar auch mit Funkquarzwerk
● Durchmesser: 34 cm
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Handgefertigt
Brotbrett mit Rillen
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Das Brotbrett mit Rillen wird aus Kirschhölzern hergestellt. Das geölte Brett ist beidseitig verwendbar. Das mitgelieferte Brotmesser ist ein Qualitätsprodukt der Firma Victorinox. Hinter dem Namen WTB Werkstatt-Team Bubikon steht eine innovative Holzwerkstatt mit geschützten Arbeitsplätzen. Einerseits engagiert sich das WTB Werkstatt-Team als soziale Einrichtung, andererseits ist es sein Ziel, ein leistungsfähiger Wirtschaftsbetrieb zu sein.
● Masse: 40 × 25 cm, Dicke ca. 22 mm
Spezialpreis Fr. 69.–
Ordnung muss sein!
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Die trendigen Designtaschen von Wenko in zwei Grössen sind vielseitig einsetzbar: sei es als Wäschesammler, zum Aufbewahren der Pet-Flaschen oder einfach zum gemütlichen Shoppen. Die Taschen sind aus strapazierfähigem Kunststoff, handlich und wunderbar leicht.
● Masse: 38 × 55 × 64 cm und 42 × 62 × 40 cm
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Leben
Lesen_ Ein Blick über den Tellerrand
Wege, die früher Wochen dauerten, werden heute in einigen Stunden bewältigt oder sind dank elektronischer Medien über üssig. Und dennoch gibt es überall auf der Welt unterschiedliche Sichtweisen, die über Rang und Status, Krieg und Frieden sowie die Bedeutung von Leben und Tod entscheiden. Das Buch von Inés de Castro und Ulrich Menter eröffnet faszinierende Einblicke in die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede in einer globalisierten Gesellschaft.
Inés de Castro/Ulrich Menter: «Weltsichten – Blick über den Tellerrand», Verlag Philipp von Zabern 2011, Fr. 35.90
Lebenserwartung_ Präsident sein hilft
EInternet_ Jugend und Sexualität
S ex ist im Internet allgegenwärtig. Auch Kinder und Jugendliche kommen deshalb vermehrt mit anstössigen Bildern in Kontakt. Eine amerikanische Untersuchung mit Kindern im Alter von 10 bis 17 Jahren stellte jetzt aber fest, dass lediglich ein Prozent tatsächlich mit solchen Bildern zu tun hat. tha
igentlich müsste man meinen, dass amerikanische Präsidenten aufgrund ihrer Arbeitsbelastung eher früher als gewöhnliche Menschen aus dem Leben scheiden. Doch das Gegenteil ist der Fall: Der Altersforscher Jay Olshansky hat das Lebensalter der Präsidenten, die eines natürlichen Todes starben, genauer untersucht. Das Resultat: 23 von 34 Präsidenten lebten länger als der Durchschnitt. tha
Der Tipp
Entwicklung_ Streiten hilft
S treitereien mit der Mutter im Teenageralter sind offenbar besonders geeignet, um sich ausserhalb der Familie behaupten zu können, schreibt wissenschaftaktuell.de. Würden Jugendliche mit der Mutter konstruktiv streiten – mit sachlichen Argumenten – seien sie weniger anfällig auf negative äussere Ein üsse von Gleichaltrigen, insbesondere auch auf die Versuchungen von Drogen und Alkohol. tha
Wo gehts zur nächsten Recyclingstelle?
Auf der neuen Online-Karte http://recyclingmap.ch ndet man schweizweit die nächste Sammelstelle. Auf einen Blick sieht man, was an der betreffenden Stelle abgegeben werden kann. Zudem kann auch gezielt nach einem bestimmten Sammelgut gesucht werden.
Von Glück erfüllt
Investiert man sein Geld in Erlebnisse, ist das nachhaltiger für die Zufriedenheit
erien oder eine neue Küche ? Vor dieser Entscheidung stand Emily Rosenzweig. Denn für beides reichte der amerikanischen Psychologin das Geld nicht aus. Wofür würden Sie sich entscheiden ? Pragmatisch für die neue Küche ? Oder emotional für Ferien ? Die Psychologie kennt die bessere Antwort: Man sollte in den Urlaub fahren. Dies aus zwei Gründen, wie alltagsforschung.de schreibt. Einerseits gewöhnt man sich rasch an Gegenstände. Die neue Küche ist bald Alltag und bereitet kaum mehr Freude. Die Erinnerungen an die Ferien hingegen bereiten länger Freude – vorausgesetzt es war ein schöner Urlaub. Andererseits neigt der Mensch dazu, sich mit anderen zu vergleichen. Und dabei könne man einfach immer nur verlieren, weil es stets jemanden gibt, der eine schönere Küche oder ein besseres Velo hat.
Die Psychologin Rosenzweig hat noch einen weiteren Grund gefunden, weshalb es sich lohnt, Geld für Erlebnisse und nicht für Konsumgüter auszugeben. Letztere würden oft zu Reue führen. In fünf Experimenten befragte sie Studenten nach ihren Erfahrungen mit bestimmten Anschaffungen. Vor allem wollte Rosenzweig wissen, ob die Freiwilligen jemals bereut hätten, etwas gekauft zu haben – und ob sie bereut hätten, etwas nicht gekauft zu haben. Und dabei kam heraus: Die Teilnehmer ärgerten sich im Nachhinein meist über materielle Anschaffungen. Anders war es bei Erlebnissen: Hier bereuten die Studenten, etwas nicht gekauft respektive nicht getan zu haben.
Der psychologische Mechanismus von Reue ist das sogenannte kontrafaktische Denken. Typisch für diese Denkweise sind die «Was wäre, wenn ...»-Fragen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten : Entweder
man stellt sich vor, dass alles besser ist als die Realität. Etwa: « Wäre ich in ein anderes Hotel gefahren, wäre der Urlaub schöner gewesen. » Oder aber man stellt sich vor, dass es schlimmer hätte kommen können: « Das Hotel nebenan wäre sicher schlimmer gewesen. » Bei materiellen Anschaffungen neigt der Mensch eher zu diesen «Was wäre, wenn ...»-Fragen. Man gerät ins Sinnieren, ob der Kauf dieses oder jenes Produktes wirklich die richtige Entscheidung war – und dieses Grübeln macht unglücklich. Bei Erlebnissen sei das Gegenteil der Fall, kommt die Psychologin zum Schluss. « Erfahrungen sind einzigartiger als materielle Besitztümer», sagt Rosenzweig, « weil es für sie kaum gleichwertigen Ersatz gibt. » Sie entschied sich für Ferien und gegen die neue Küche – und bereute es nicht. tha
Stärker als die Kirche
Zu unserer Kultur gehört auch der uralte Glaube an Dämonen und magisches Denken. In unserer Sprache und auch in vielen alltäglichen Handlungen ist dieser tief verwurzelte Volksglaube lebendig geblieben.
Text Susanne Strässle
Vielleicht liegen unsere kulturellen Wurzeln in dieser engen Steinmulde, die den Körper so wundersam aufnimmt, wenn wir uns mit angezogenen Armen und Beinen hineinlegen. Ob der grosse Findling auf dem Lindenberg tatsächlich ein « Chindlistein » war, ein Ort, an den früher Hebammen kamen, um die Seelen noch ungeborener Kinder aus der Natur zu « holen » ? In Embryostellung im Winterwald scheint alles möglich.
Der Lindenberg im aargauischen Freiamt ist ein Aus ugsort mit Spaziergängern und Feuerstellen. Mit Kurt Lussi unterwegs wird er zur magischen Landschaft mit steinzeitlichen Gräbern, mit Rutschsteinen, auf denen Frauen nackt im Mondlicht in der Hoffnung auf einen Bräutigam hinunter glitten, mit keltischen Steinreihen und mit Pilgerorten, deren Kirchen auch mal über römischen Ruinen errichtet wurden oder eine wunderreiche Heilquelle bergen.
Von Christen und Kelten
Das magisch-religiöse Denken für Glück und Gelingen scheint den Menschen eigen zu sein.
nicht alle Spuren der Vergangenheit seien ans Tageslicht geholt worden. « Das ist gut so. Sie sind im Boden besser geschützt », sagt Kurt Lussi.
Die Vergangenheit soll nicht zur Touristenattraktion verkommen, und doch gibt Lussi sein Wissen weiter. In Büchern, aber auch in Kursen, zum Beispiel für die Hochschule für Soziale Arbeit. Sollen die Studierenden das magische Denken lernen ?
« Sie sollen ihre Wurzeln kennen. Wurzeln machen den Menschen aus. Ich bin in der Innerschweiz verwurzelt, das gibt mir unheimlich Kraft », sagt Lussi. Er gibt auch Seminare für Sterbebegleiter. « Manche von ihnen arbeiten mit Trommelritualen und Su -Tänzen, aber sie haben noch nie vom heiligen Josef, dem Patron der Sterbenden, gehört. » Man dürfe die alte Kultur nicht gering schätzen und in den Boden stampfen, wie etwa in Göschenen, wo für die Autobahn der alte Teufelsstein in eine Zufahrt verp anzt wurde, während am ursprünglichen Standort nun Staus die Menschen narren.
« Wenn ich hier unterwegs bin, werden Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft eins. Es ist wie in einer anderen Welt », sagt der Luzerner Volkskundler und Konservator des Historischen Museums Luzern, während er durch das Unterholz stapft. Längst
Auch wenn heute in alten Bauernhäusern das ehemalige « Geisterchämmerli » zum Kinderzimmer umfunktioniert wurde, ganz aus der Welt ist das Übernatürliche in der Innerschweiz, zu der kulturell auch das Freiamt gehört, nicht. Kaum jemand rede gern offen darüber, sagt Lussi, aber lerne man die Leute besser kennen, kämen die Geschichten. Von der Ecke im Stall, wo die Kühe stets unruhig würden. Vom Hof, auf dem immer wieder Vieh sterbe. Über die armen Seelen, die den Weg ins Jenseits noch nicht gefunden hätten. Das mag für viele eine ferne Welt sein, und doch gestanden in Umfragen 62 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer in Deutschland, an Übernatürliches zu glau-
ben, und 46 Prozent der Europäer gaben an, Unerklärliches selbst erlebt zu haben. Goethe schrieb vor bald 200 Jahren : « Der Aberglaube üchtet sich, wenn man ihn ganz und gar zu verdrängen denkt, in die wunderlichsten Ecken und Winkel, von wo er auf einmal, wenn er einigermassen sicher zu sein glaubt, wieder hervortritt. »
Doch wo beginnt Aberglaube ? Das Wort gefällt Kurt Lussi nicht. « Es ist unnötig abwertend. Aberglaube ist Glaube ausserhalb kirchlicher Dogmen. » Eine willkürliche und unscharfe Grenze, denn streng genommen gehöre auch die vergötternde Verehrung wundertätiger Heiliger nicht zum Kanon. Lussi spricht daher lieber von Volksglaube.
Die Macht magischen Denkens
Viele Elemente des christlichen Volksglaubens haben vorchristliche Wurzeln: Der Schutz von Haus und Hof, die Abwehr von Krankheit und Dämonen, Unwetter und Unheil. Heute iesst wiederum «postchristliche» Esoterik ein. Auch am Lindenberg ndet Kurt Lussi manchmal Räucherstäbchen und Wachsreste auf den keltischen Steinen.
Manch alter Volksglaube gibt Einblick ins soziokulturelle Leben und die bäuerliche Ökonomie von einst. Ein Mädchen müsse so lange vor der Himmelstür warten, wie es kochendes Wasser auf dem Herd weiterbrodeln lasse. Koche die Milch über, stehe Streit ins Haus. Werde wertvolles Salz verschüttet, komme der Teufel in die Küche. Es gibt unzählige Elemente, die wir nicht mehr kennen, nicht mehr verstehen. Denken und handeln moderne Menschen deshalb rational? Die Antwort liegt im Holz, das wir anfassen, wenn wir Glück, Gesundheit oder Erfolg zu früh verschrien
haben. Die Geste soll neidische Dämonen in Schach halten, wobei das Holz einst jenes des Kreuzes war und noch früher das des Hausbaums, in dem die Ahnengeister wohnten. Ohne davon zu wissen, führen wir die Geste re exartig aus und fühlen uns beruhigt. Genauso wie Fischer auf ihre Köder spuken, keiner vor dem Geburtstag gratuliert, ein Prü ing sein Maskottchen einsteckt.
Allen diesen Handlungen liegt magisches Denken zugrunde. Magisches Denken ist assoziatives Denken, das Erklärungen konstruiert, um Dinge « sinnvoll » zu deuten, fassbar und nicht zuletzt beeinussbar zu machen, ob nun auf einen Gott ausgerichtet oder nicht. Wir brauchen angesichts der Willkür des Lebens Handlungsmacht, Beistand und manchmal auch einen Sündenbock. Die Grundlagenpsychologie spricht vom « Assoziations-Bias » : Unser Gehirn schafft auch dort Verknüpfungen, wo keine sind. Gute und schlechte Erfahrungen werden mit zufälligen Begleiterscheinungen verbunden, weshalb Menschen an Glücksbringer, Omen und Unglückstage glauben.
Viel magisches Handeln hat sich in den modernen Alltag eingeschlichen : Anstossen bei Tisch ? Das Klirren der Gläser soll Dämonen vertreiben. Die Daumen halten ? Sie galten als Sitz von Dämonen, die bei einem Vorhaben dazwischenfunken könnten. « Hals- und Beinbruch » wünschen ? Einen bereits symbolisch Verwünschten werden böse Geister nicht nochmals behelligen. Mit Vergnügen werfen wir noch immer Münzen in Brunnen ( ehemals ein Quellopfer ). Nach der Hochzeit trägt der Bräutigam die Braut über die Schwelle ( einst weil darauf die Hausgeister hockten, die die Fremde noch nicht kannten ).
Der Pfarrer segnet Brötchen
Auch die katholische Kirche lässt Elemente des Volksglaubens weiterleben : Selbst in Städten segnen Priester am 5. Februar Agathabrot, das vor Feuer, Pest und Heimweh bewahren soll. Dabei geht es um
mehr als den hohlen Brauch : Als die Migros Schwyz in den Achtzierjahren ungesegnete Agatharingli anbot, blieben sie liegen. Deshalb segnet der Pfarrer in manchen Dörfern die Brötchen heute gleich in der Bäckerei.
Geborgen im Übernatürlichen
An Dämonen glauben die meisten nicht mehr, die Landeskirchen verlieren Mitglieder, aber das magisch-religiöse Denken für Glück und Gelingen scheint den Menschen eigen zu sein. Was ändert, ist sein Gesicht, nicht seine Logik. Selbst wenig religiöse Menschen p egen christliche und nicht-christliche Rituale, beleben sie selektiv wieder oder bringen neue von Reisen mit. Rituale vermitteln Konstanz und Geborgenheit – solange sie nach dem Prinzip « nützts nüt, schads nüt » funktionieren.
Denn gleichzeitig hat manch psychischer Tick seinen Ursprung im magischen Denken – und das kann unfrei und abhängig machen. Nicht nur Kinder kennen diese Logik : Tue ich dies ( nicht ), wird ein Unglück geschehen. Gesunder Realismus schützt davor, oder wie es der Wiener Fritz Muliar ausdrückte: « Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der sein 13. Monatsgehalt zurückgegeben hätte. » Als Schauspieler gehörte Muliar zu einer Berufsgruppe, die besonders anfällig ist, da ihre Auftritte immer mit Risiken verbunden sind. Genauso Glücksspieler und Sportler : Wir belächeln den Voodoozauber afrikanischer Fussballer, aber auch mancher Schweizer Spieler zieht den rechten Schuh vor dem linken an. Andere beschliessen, absichtlich jedes Mal alles anders zu machen, weil das magische Denken sie sonst beinahe in den Wahnsinn triebe. Auch Gruppen, deren Tun von äusseren Unwägbarkeiten abhängt, wie Soldaten, Seeleute und Bauern, kannten und kennen viele magisch-religiöse Handlungen.
Ebenso heikel sind die Übergänge des Lebens: Geburt, Heirat, Tod und Krankheit. Gegen Augenleiden und Fieber soll das Brünnlein bei der Kirche des heiligen Burkard im aargauischen Beinwil am Fuss des Lindenbergs helfen. In der Kirche zeugen Votivtafeln von wundersamen Heilungen. Auf einer ist ein Flugzeug zu sehen –der alte Glaube hat den Sprung in die Moderne geschafft. Im Fürbittenbuch
Dämonen,
Hexen, Böser Blick
Buchautor Kurt Lussi erforscht seit Jahrzehnten die magisch-religiösen Vorstellungen des Alpenraums mit ihren christlichen und vorchristlichen Wurzeln. Umso interessanter, wenn der Volkskundler sich nun dem Kulturvergleich widmet. Für sein aktuelles Buch zu Krankheit und Heilung hat er afrikanische Heiler, Nahost und Südeuropa besucht und kulturübergreifende Gemeinsamkeiten entdeckt.
Kurt Lussi: «Dämonen, Hexen, Böser Blick». AT Verlag 2011, CHF 34.90
steht : « Lass mich die Probezeit bestehen » und « Geh dem Vati zur Hand, wenn seine Kraft nachlässt ». Datiert im Jahr 2011. Kurt Lussi hat oft gesehen, wie Kräfte wirkten : « Das ist spannend und wunderbar. Aber was wirklich dahinter steckt, ist für mich nicht wichtig. » Beweisen lässt es sich ohnehin nicht. Auch nicht, ob die embryoförmige Kuhle am Lindenberg von Menschenhand aus einem « Chindlistein » gehauen wurde. Aber Kurt Lussi bewahrt das alte Wissen und die Legenden vor dem Vergessen, für jene, die ihre Wurzeln kennen und das Menschsein mit seinen Nöten und Hoffnungen besser verstehen wollen. ◆
Ausstellung
Ausstellung: « Zauberwahn & Wunderglauben. Amulette, Ex Voto und Mirakel in Einsiedeln. » Museum FRAM Einsiedeln ( Wiedereröffnung : 6. März–14. Oktober 2012 ).
Achtsamkeit im Alltag
(Teil 6)
Nehmen Sie sich im Alltag bewusster war, und steigern Sie Ihre Achtsamkeit mit der Feldenkrais-Lehrerin Dorothea Kipfer. Sie stellt Ihnen auch im letzten Teil der Serie einfache Übungen vor, die sich leicht in den Alltag einbauen lassen.
Auf die Zähne beissen – und trotzdem locker lassen
Bewegen Sie sich klein und langsam, gehen Sie nicht an Ihre Grenzen. Beginnen Sie jede Bewegung so, als wenn es Ihre erste wäre. Beobachten Sie aufmerksam, wie Sie die Bewegungen ausführen. Machen Sie die Übungen allein oder zu zweit.
Legen Sie sich auf den Boden und stellen Sie Ihre Beine bequem auf. Achten Sie darauf, wie sich Ihr Gesicht, Ihr Nacken anfühlen, wie Sie atmen und ob Ihre linke und rechte Körperhälfte den Boden ähnlich kontaktieren oder nicht.
AÖffnen Sie den Mund ein wenig und schliessen Sie ihn wieder. Tun Sie dies mehrere Male hintereinander, während Sie sich achten, in welche Richtung Ihr Unterkiefer geht. Öffnet er sich gerade nach unten oder eher nach rechts oder links ? Legen Sie Ihre Finger auf beide Kiefergelenke ( nahe dem Ohr, während des Öffnens und Schliessens des Mundes leicht zu fi nden ) und achten Sie darauf, ob beide gleich stark arbeiten. Öffnen Sie jetzt Ihren Mund so, dass der Unterkiefer nach links geht, und schliessen Sie ihn wieder. Machen Sie danach dieselbe Bewegung einige Male nach rechts. Wie atmen Sie ?
Ruhen Sie sich einen Moment aus.
BPlatzieren Sie Ihre lockeren Finger links und rechts der Halswirbelsäule. Öffnen Sie den Mund, währenddem Sie gleichzeitig Ihren Kopf ein wenig nach oben bewegen, als wollten Sie die Wand hinter sich betrachten. Lassen Sie dabei die Augen mitgehen.
Bewegen Sie nun den Kopf nach unten, sodass sich das Kinn dem Brustbein nähert und schauen Sie gleichzeitig nach unten in Richtung der Füsse, wenn Sie den Mund schliessen. Welche Art von Linie zeichnet ihr Hinterkopf dabei auf den Boden ? Was tut sich unter ihren Fingern ? Legen Sie eine Pause ein.
CÖffnen Sie Ihren Mund wieder und bewegen Sie den Unterkiefer langsam nach links und nach rechts. Lassen Sie die Bewegung mit der Zeit immer weicher und fl iessender werden. Zeichnen Sie eine gerade Linie ? Können Sie gleichzeitig die Augen hin- und herschweifen lassen ? Wo ist die Bewegung grösser: nach rechts oder nach links ?
Stellen Sie während einer kurzen Pause fest, ob sich die Spannung in Ihrem Kiefer und in Ihrem Gesicht verändert hat. Nehmen Sie Ihre beiden Gesichtshälften anders wahr?
DÖffnen Sie wieder den Mund und bewegen Sie Ihren Unterkiefer einige
Male nach vorne, sodass sich die unteren Zähne etwas vor die oberen schieben.
Ruhen Sie sich aus.
Schieben Sie jetzt bei offenem Mund den Unterkiefer nach vorne und bewegen Sie ihn aus dieser Position nach links und zurück und danach ein paar Mal nach rechts und zurück. Wenn Sie Ihre Finger wieder leicht auf beide Kiefergelenke legen, können Sie feststellen, ob beide Seiten gleichmässig arbeiten. Pausieren Sie.
Bewegen Sie Ihren Unterkiefer bei offenem Mund wieder vor den oberen und lassen Sie ihn abwechselnd von der Mitte nach links und nach rechts hin- und herbewegen. Ruhen Sie sich aus und stellen Sie fest, wie sich Ihr Kiefer, Ihr Mund und Ihr ganzes Gesicht jetzt anfühlen ? Hat sich etwas in Ihrem Nacken verändert ? Liegen Sie im Vergleich zum Anfang mehr oder weniger fest auf dem Boden auf ? Stellen Sie noch weitere Veränderungen fest ?
Tipp: Sie können die selben Bewegungen auch aufrecht sitzend bequem auf der vorderen Kante eines Stuhls ausführen. ◆
Dorothea Kipfer ist seit über 20 Jahren Feldenkrais-Lehrerin SFV. Sie führt in Affoltern a. A. und in Zürich eine eigene Praxis und erteilt an verschiedenen Orten Kurse. d.kipfer@feldenkraismethod.ch www.feldenkraismethod.ch Telefon 044 760 39 79
Agenda
Seminare und Vorträge
«Frühjahrsputz mit Rauch statt Besen»
29. 3., 19 – 21 Uhr, Seminarraum der Buchhandlung im Licht, Oberdorfstr. 28, Zürich
Facetten – Objekte aus Textil, Keramik, Holz & Co. Zu sehen in Liestal.
Zu gewinnen gibt es:
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Immer mehr Menschen leiden unter gereizter Kopfhaut und dünnem, kraftlosem Haar. Der Schweizer Kräuterspezialist begegnet diesen Problemen mit einer sanften, innovativen Pflegelinie: einem hypoallergenen, reizmildernden Shampoo auf natürlicher Basis und einem darauf abgestimmten Balsam. Sie sind frei von Konservierungs-, Duftund Farbstoffen, enthalten keine Silikone, Sulfate, Mineralöle und kein PEG. Ihre optimale Verträglichkeit wurde dermatologisch-klinisch bestätigt. Daher sind beide Produkte auch bestens für Kinder mit hochempfindlicher Kopfhaut geeignet. RAUSCH Herzsamen SENSITIVE-SHAMPOO und RAUSCH Herzsamen SENSITIVE-BALSAM tragen das aha!-Gütesiegel. www.rausch.ch
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Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, «Rausch» Wettbewerb, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 28. 3. 2012. Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 2-2012 Gesucht war: Wanderweg
32. Jahrgang. ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich.
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Leserzahlen: 161 000 (MACH Basic 2011-2)
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Tertia Hager, Sabine Hurni (Leserberatung)
Autoren
Regula Heinzelmann, Dorothea Kipfer, Heinz Knieriemen, Simon Libsig, Fabrice Müller, Heinz Staffelbach, Susanne Strässle, Gundula M. Tegtmeyer, Rita Torcasso, Remo Vetter, Andreas Walker, Mirella Wepf, Thomas Widmer
Copyright Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher
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«natürlich» 4-2012 erscheint am 29. März 2012
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 64, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
GWir sind Tiere!
Simon Libsig sieht das mit der «Krone der Schöpfung» ein bisschen anders. Nach seiner persönlichen Evolutionstheorie hat das Tierische in uns noch immer die Oberhand.
Wir sind Tiere. Wir doch nicht ! Die andern, ja, das stimmt, das sind Hornochsen. Das sind Schnepfen. Die haben ein Spatzenhirn: «Du Schafskopf ! Du Pottsau ! Du Gorilla Blauarsch !» Wir sind Tiere und wir behandeln andere wie Vieh. Wir teilen sie ein in Gruppen : Das sind die Faultiere. Das sind die Stinktiere. Das sind die diebischen Elstern. Und allesamt sind sie schwarze Schafe. Wir meckern und wir fletschen die Zähne. Wir hamstern. Wir sind Heuschrecken an der Börse. Wir saugen einander aus wie Blutegel und den Löwenanteil wollen wir immer für uns : « Pfoten weg ! » Wir verteidigen unsere Beute. Wir ziehen einander das Fell über die Ohren und folgen irgendeinem Leithammel, einem Wolf im Schafspelz wie Lemminge in den Abgrund. Wir sind Tiere.
etarnt unter H&M-Klamotten, versteckt hinter riesigen Sonnenbrillen, die Ohren gespitzt zur Musik aus unseren iPods liegen wir auf der Lauer und pirschen uns an. Wir sind Tiere. Gehetzt, immer auf dem Sprung, galoppieren wir Mäusen und Kröten nach und versuchen ein möglichst grosses Netz zu spinnen. Wir sind Tiere.
Wir sind Baulöwen und Finanzhaie oder nur ganz kleine Fische. Wir sind saureich oder mausarm. Wir fühlen uns wie die Made im Speck oder hundeelend. Wir sind Wasserraten, die sich in der Sonne aalen oder begossene Pudel im Regen. Wir sind unrasierte Stachelschweine oder Schmusekatzen. Wir sind lämmleinzahm oder Elefanten im Porzellanladen. Wir sind Tiere – aber natürlich halten wir uns nicht dafür. Nein, wir halten uns für etwas anderes, wir halten uns für überlegen. Ok, Spaceschuttle, Düsenjet, das Rad, die Glühbirne, der Buchdruck, der Computer, das iPhone ... nicht schlecht, Herr Specht ! Wir haben wirklich Erstaunliches geleistet für einen Haufen Tiere ! Manche von uns sind wirklich schlau wie ein Fuchs. Es gibt Leseratten und Bücherwürmer, und ein paar Einzelne sind vielleicht wirklich so weise wie die Eulen. Und dennoch sind wir nichts anderes als Tiere. Wir errichten die Pyramiden und am nächsten Tag errichten wir Auschwitz. Wir sind Tiere. Wir spinnen. Wir haben eine komplette Meise. Wir sind vom Affen gebissen. Mit uns gehen die Pferde durch. Wir vögeln und wir erdrosseln uns.
Wir errichten die Pyramiden und am nächsten Tag errichten wir Auschwitz.
Wir brauchen das Rudel, die Herde, denn im Grunde ist jeder von uns ein einsamer Wolf, ein aus dem Nest gestürztes Vögelchen, das « tweet, tweet, tweet » nach Anschluss sucht. Wir treffen uns am Samstagabend an der Tränke, am Wasserloch, und zwitschern einen und kippen uns einen hinter die Kiemen. Wir sind Schluckspechte und Schnapsdrosseln und sobald DJ Affengeil den richtigen Beat bringt, tanzen wir wie Tanzbären im Zirkus. Wir plustern uns auf und gockeln herum. Wir sind eitle Pfauen mit Hahnenkamm und Ziegenbärtchen. Wir machen einen auf wilden Hengst und auf Platzhirsch. Mit unseren Adleraugen sperbern wir über die Tanzfläche und stürzen uns wie brünstige Zuchtbullen schwanzwedelnd auf alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist : Miezen, Bienen, Schnecken, Chicks, Mäuschen, Stuten, junge Küken oder Brillenschlangen mit Löwenmähnen und Rehaugen. Wir sind Tiere.
Wir sind rattig. Wir rammeln und karnickeln. Wir kratzen uns und beissen und schnurren. Wir kriegen Gänsehaut und fauchen uns an. Wir kriegen Schmetterlinge im Bauch und dann den Katzenjammer.
Wir sind Tiere. Wir wollen etwas anderes sein. Aber das sind wir nicht. Wir sind Tiere ! Und glauben Sie mir – uns alle hat der Storch gebracht.
Simon Libsig kann lesen und schreiben. Mit dieser für Tiere untypischen Fähigkeit gewann der Badener bereits mehrere Poetry Slams und einen Swiss Comedy Award. www.simon-libsig.ch