natürlich

Räucherrituale für zu Hause 32 Weisse Magie
Bärlauch – weniger ist mehr 26 Feiner Stinker

Auf diese Methoden können Sie verzichten 10
Kräuterpower für starke Venen 14 Schöne Beine

Räucherrituale für zu Hause 32 Weisse Magie
Bärlauch – weniger ist mehr 26 Feiner Stinker
Auf diese Methoden können Sie verzichten 10
Kräuterpower für starke Venen 14 Schöne Beine
Migros und Bio Suisse arbeiten seit vielen Jahren partnerschaftlich zusammen und engagieren sich für den Ausbau der Schweizer Biolandwir tschaft und -produktion. Urs Brändli, Präsident von Bio Suisse, spricht über die gemeinsame Arbeit und Verantwor tung gegenüber den Konsumenten.
Herr Brändli, wie sieht die Kooperation der Migros mit Bio Suisse aus?
Alle Schweizer Migros-Bio-Produkte stammen zu 100% von Landwir tschaftsbetrieben, die nach den strengen Richtlinien von Bio Suisse zertifizier t wurden. Auch alle Schweizer Biorohstoffe, welche die Migros bezieht, stammen aus Bio-Suissezertifizier ten Betrieben.
Wie funktionier t die Zusammenarbeit konkret?
Für die Migros haben Bioprodukte und Biorohstoffe aus dem Inland Priorität. Grundsätzlich macht die Migros die Sor timentsentwicklung im Bereich Bio und den Verkauf, Bio Suisse hilft bei der Beschaffung und bringt ihre Anregungen ein. So ergänzen wir uns optimal Das Engagement der Migros im Biobereich hat eine hohe Signalwirkung und kann herkömmliche Bauernbetriebe zur Umstellung auf Bio motivieren. Das ist sehr wichtig, da bestimmte Biorohstoffe im Inland nicht immer in genügender Menge vorhanden sind.
Was bedeutet es, wenn Produkte aus einem Bioumstellbetrieb stammen?
Schweizer Betriebe, die auf Bio umstellen möchten, müssen grundsätzlich
« Ich schätze es, dass die Migros den Konsumentende g zu einem nachhaltigen Einkauf erleichter t.»
ihre gesamte Betriebsfläche umstellen und alle Umweltleistungen erbringen: Das bedeutet den Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger. Umstellbetriebe arbeiten also bereits nach den strengen Vorgaben von Bio Suisse, und ihre Produkte sind in der zweijährigen Übergangsphase als «Bio aus Umstellbetrieb» gekennzeichnet
Nachhaltigkeit ist ein Kernwert der Migros, der vorangetrieben wird. Welche Aspekte der Nachhaltigkeit sind Ihnen persönlich wichtig?
Ich setze mich für nachhaltiges Leben und Handeln im persönlichen und geschäftlichen Bereich ein. Mein persönlicher Antrieb als Biobauer ist es, der nachfolgenden Generation eine intakte Lebensgrundlage zu hinterlassen. Insofern ist mir der Star t der Generation-M-Kampagne der Migros positiv aufgefallen. Ich schätze es, dass die Migros ihre führende Stellung im Detailhandel nutzt, um den Konsumenten den Weg zu einem nachhaltigen Einkauf zu erleichtern.
Die Einhaltung der Bio-Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen geprüft. Mehr Infos unter: www.migros.ch/bio
Institut für Klang-Massage-Therapie
Elisabeth Dierlich
Ausbildung und Seminare in den Fachbereichen Gongspiel • Gongtherapie • Klangtherapie Vertrieb von China-Gongs und Zubehör ab Lager/Aargau Einzeltermine in Olten Klangmassage • Gongbehandlung • Klangtherapie Telefon 062 892 05 58 www.klang-massage-therapie.ch kontakt@klang-massage-therapie.ch
Nägeli-Neff Margrit
certif ied Advanced Rolfer
Tel. 044 362 61 23
Die integrier te Str uktur, die im Rolf ing angestrebt wird, vermeidet die Fehlbelastung von Gelenken und Überlastung der Gewebe. Der Kör per bef indet sich wieder in Balance und Einklang mit der Schwerkraft. Tiefe manuelle Bindegewebsarbeit, verbunden mit sensitiver Bewegungsschulung, er möglicht eine differenziertere Selbstwahrnehmung.
Arbeitsorte: ZH, Vella (GR), Schaan (FL)
Sass da Grüm – Ort der Kraft
Es gibt Orte, von denen eine spürbare positive Kraft ausgeht. Solch ein Ort ist die Sass da Grüm. Baubiologisches Hotel, Bio-Knospen-Küche, Massagen, Meditationen, schönes Wandergebiet, autofrei, traumhafte Lage. Hier können Sie Energie tanken. Verlangen Sie kostenlos Unterlagen.
Hotel Sass da Grüm
CH-6575 San Nazzaro
Tel. 091 785 21 71 www.sassdagruem.ch
Sei was Du wirklich bistentdecke die wahre Kraft in Dir
17. - 22. April 2013 / Basel
Grundlagen der Psychosynthese als ein einzigartiger und befreiender Weg zu integralem Bewusstsein. Erfahren Sie, was in Ihnen steckt
aeon® Zentrum für Psychosynthese und ganzheitliches Heilen
4053 Basel, Dornacherstr 101 T. 061 262 32 00 willkommen@aeon.ch www.aeon.ch
berufsbegleitende Ausbildung in Ta nztherapie
St artw ochenende 3.–5. Mai 2013
027
22
Hugh Fear nley-W ittingstall Täglich vegetarisch
Die schönsten Rezepte aus dem River Cottage 192 Seiten, über 100 Fotos, gebunden Fr. 32.90
Besuchen Sie uns im Internet unter www.at-verlag.ch!
Bestellcoupon
Ja, ich bestelle die folgenden Bücher mit Rechnung portofrei:
Expl. Hugh Fearnley Wittingstall: Täglich vegetarisch, Fr. 32.90
Portofreie Lieferung!
Senden Sie den ausgefüllten Bestellcoupon an:
versand@at-verlag.ch • www.at-verlag.ch Auch im Buchhandel erhältlich.
Liebe Leserin, lieber Leser
Wir sind zu dick. Gut, Sie vielleicht gerade nicht. Aber was ist mit dem Partner, der Schwester, Bekannten? Fast jeder zweite Mann und jede dritte Frau in der Schweiz sind übergewichtig. Etwas zynisch gesagt: Wir halten uns konstant auf hohem Niveau, wie uns der kürzlich veröffentlichte Ernährungsbericht des Bundes vor Augen führt. Und es kommt noch dicker: Die breit abgestützte und auch von Detailhändlern mitgetragene Kampagne «5 am Tag» –die Aufforderung fünfmal am Tag eine Handvoll Gemüse oder Früchte zu essen – zeigt kaum Wirkung. Im Vergleich zum Ernährungsbericht von 2001/02 wurden nämlich sieben Prozent weniger Früchte und sechs Prozent weniger Gemüse gegessen. Der Verbrauch von Fetten und Zucker stieg hingegen um fünf Prozent. Was ist bloss los? Sind viele von uns einfach verfressene, nimmersatte Dummköpfe, die ausblenden, dass zu viel Zucker und Fett zu Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten und somit zu einem Leben mit weniger Energie und Freude führen? Mitverantwortlich für das Übergewicht seien auch die auswärtige Verpflegung und Fertiggerichte, heisst es im Bericht. Die Auswahl an vorgekochten Speisen ist in den letzten Jahren ständig gewachsen. Selbst hundskommune Pasta mit Tomatensauce findet man im Kühlregal. Doch diese Gerichte enthalten meist hohe Mengen
an Fett, Salz und Zucker. Der Taboulé-Salat und der vermeintlich gesunde Fruchtsaft entpuppen sich als ziemlich kalorienreicher Mittagssnack.
Selbst hundskommune Pasta mit Tomatensauce findet man im Kühlregal.
Man dürfe die Übergewichtsproblematik nicht einfach der Lebensmittelindustrie anlasten, sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Gesundheit in einem Interview. Schliesslich könne der Mensch selbst entscheiden, was er essen wolle. Doch der Konsument weiss je länger je weniger, was er wirklich einkauft, wie der europaweite Pferdefleisch-Skandal einmal mehr zeigte. Produzenten und Händler reagieren stets nur langsam und nur auf Druck von Behörden. Die Angst Umsatzeinbussen einzufahren, weil unsere zuckergewohnten Gaumen das weniger süsse Müesli verschmähen, ist grösser als die Bereitschaft, Verantwortung für die Volksgesundheit mitzutragen. Es wird ja niemand zum Kauf gezwungen.
Wie werden wir nun aber das ungesunde Übergewicht los? Immer neue Diäten und Ernährungsmodelle versprechen Erfolg. Doch keine Methode führt längerfristig zum Ziel, solange Körper und Geist nicht umgestimmt sind und die Selbstheilungskräfte wirksam werden. Lesen Sie dazu den Artikel auf Seite 10.
Ich wünsche Ihnen einen gesunden und leichten Frühling
Redaktorin
Klinik für Biokinematik
Herbert-Hellmann-Allee 29-31 D-79189 Bad Krozingen bei Freiburg
Tel. 0049-(0)7633/93321-0 Fax 0049-(0)7633/93321-99
Informieren Sie sich:
Praxis für Biokinematik
Basler Landstr 28b D-79111 Freiburg
Tel. 0049-(0)761-383037 Fax 0049-(0)761-383047
home: www.biokinematik.de mail: info@biokinematik.de
Die gesunde Pflegelinie von Kopf bis Fuss für Sie und Ihn aus den wirkungsvollen Mineralien des Toten Meeres mit Vitamin E, Aloe Vera, Jojoba und weiteren hochwertigen Inhaltsstoffen ohne Alkohol, Parfum und tierische Fette I pH-neutral, alkalifrei ISO 9001 zertifiziert I ohne Tierversuche entwickelt
Für die schonende Pflege jeder Haut und jeden Alters; auch ideal bei Hautproblemen und Irritationen
Gesichts-, Körper-, Haar- & Sonnenpflege,Wellness-, Beauty- und Badeprodukte; Aloe Vera und Aloe Ferox als Gel und Saft; atmungsaktives Coverderm® 24 hAbdeck-Make-up (Camouflage) & Kompaktpuder Bitte senden Sie mir Ihre fundierten, kostenlosen Unterlagen:
Name: Vorname:
Strasse: PLZ /Ort:
Zauberhafte Wasserspiele: Die Schweiz ist ein Land der Wasserfälle. Wie
indisch Tipps für gesunde, leichte Beine 14
Gesundheit
8 Zucker hilft bei Schmerzen
9 Vorsicht bei Augentropfen
10 Diät leben, nicht machen
14 Wie Sie Venenbeschwerden vorbeugen können
22 Heinz Knieriemen über pränatale Diagnostik
Beratung
18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
24 Fenster putzen, ganz einfach
25 Kapuziner-Kresse für alle Sinne
26 Oh du deftiger Bärlauch –weniger ist mehr
32 Räuchern: Neue Energien für Haus und Geist
38 Remo Vetters Gemüse-ABC
Natur
42 Orientierungslose Brieftauben
43 Erderwärmung bringt Vulkane zum Brodeln
44 Draufgängerische Pflanzenfresser: die Murmeltiere
48 Den Schweizer Wasserfällen auf der Spur
Leben
56 Ältere lesen lieber elektronisch
57 Wie Mao die Mango zum Kult machte
58 Professor sucht Wissen bei Kleinbauern
Plus
3 Editorial
6 Leserbriefe
52 Markt
54 Leserangebote 63 Agenda
64 Rätsel
65 Vorschau
66 Carte blanche
Borreliose selber heilen «natürlich» 03-13
Als betroffene Person rate ich anderen auf jeden Fall zu einer genauen Abklärung bei einem für Zecken spezialisierten Arzt. Dieser arbeitet auch mit dem entsprechenden Labor zusammen, das seriöse Werte ermitteln kann. Eine Antibiotika-Therapie wird je nach Stadium der Erkrankung vom Arzt angeordnet – und würde ich empfehlen. Sicher kann man anschliessend eine Ausleitung mit lymphreinigenden Kräutern vornehmen und bei einer Selbsthilfegruppe Erfahrungen einholen. Wolf-Dieter Storl preist in seinem Buch neben der Karde so manche Therapie an, dass es als Betroffene schwierig ist, eine geeignete Therapie zu finden.
Christine Zürcher Dolder, Benken
Inputs aus der Leserschaft
l Zum Thema «Wenn die Seele weint» («natürlich» 3-13). Herzlichen Dank für den interessanten Beitrag zum Thema Traumatisierung. Ich möchte auf zwei Bücher zum Thema hinweisen, welche sehr aufschlussreich und hilfreich waren für mich: Peter A. Levine, «Sprache ohne Worte: Wie unser Körper Trauma verarbeitet und uns in die innere Balance zurückführt» und vom gleichen Autor «Vom Trauma befreien: Wie Sie seelische und körperliche Blockaden lösen».
Christina Friedli, per Mail
Mehr als Hasenfutter «natürlich» 03-13
Wie jeden Monat haben wir uns ungemein über die Zustellung ihres für gewöhnlich ausgezeichneten Magazins gefreut. Mit Schrecken mussten wir jedoch feststellen, dass in der Ausgabe vom März ein ausserordentlich schockierendes Bild abgedruckt war.
Zum Thema Rohkost hätte sich mit Sicherheit ein etwas freundlicherer Hase finden lassen. Das verängstigte, wütend blickende und Grünzeug verschlingende Ungetier, das auf Seite 33 sein grauenerregendes Antlitz präsentierte, lässt uns kaum mehr schlafen. Nachts winden wir uns zitternd und voller Angst im Schlafzimmer und versuchen den Hasen mit aller Kraft zu verdrängen, doch das gierige Monster wohnt seither unterm Bett und im Kleiderschrank. Unsere Kinder mussten wir zu einer Pflegefamilie schicken und die Katze traut sich nicht mehr in die Wohnung. Wir versuchten erfolglos, Hilfe zu mobilisieren, doch niemand will uns zur Seite stehen.
Wir haben uns mittlerweile mit dem ständigen Terror abgefunden und wünschen nur noch zu wissen, was Sie sich dabei gedacht haben. Die Wiesen der Welt sind gerammelt voll mit glücklichen Hopplern, die sich sicherlich liebend gern für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt hätten.
Rebekka Friedli und Jonas Wenger, per Mail
Porträts der Kolumnisten
Jahren lese ich «natürlich» mit viel Freude. Und ebenfalls seit Jahren stört mich das Bild von Heinz Knieriemen. Ich finde dieses Bild so stossend und entwürdigend, dass es mich vom Lesen seiner sicherlich interessanten Artikel abhält. Was wird mit diesem Bild bezweckt? Von einem 15-jährigen Teenager kann ich eine solche Pose hinnehmen, aber was soll ein derartiges Bild von einem älteren Mann? Wo bleibt da die Würde, die Achtung mir gegenüber als Leserin? Elisabeth Haag-Schorer, Olten
Inzwischen haben wir ja (langsam) Frühling und so passt das Foto Ihres Kolumnisten Remo Vetter (endlich) wieder. Im Winter fand ich das Bild, das ihn umgeben von üppigem Grün zeigt, aber manchmal schon eine Zumutung. Da sitzt man hier im Grau und bei Remo Vetter soll es immer sonnig sein? Selbstverständlich ist mir klar, dass Sie auf der Redaktion wohl wichtigere Aufgaben und Fragen haben, als sich um solche Details zu kümmern. Nichtsdestotrotz wäre es doch vielleicht für uns Leserinnen und Leser schön, ihre altgedienten Kolumnisten (ich denke da auch an Herrn Knieriemen) in einem neuen Licht zu sehen.
Sara Weiss, per Mail
«natürlich» abzugeben
Ich habe die «natürlich»-Zeitschrift der Jahre 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001 gegen Portogebühr gratis abzugeben. Wer hat Verwendung dafür? Anfragen per Mail (judith.mathis@gmx.ch) möglich.
Judith Mathis-Steinmann, Sarmenstorf
Lächeln schützt vor Krankheiten
«natürlich» 03-13
l Zum Thema «Wenn nur noch das Herz schlägt» («natürlich» 1-13). Besten Dank für den informativen Beitrag zum Thema Organspende. Bei Ihren Surftipps vermisste ich aber eine wichtige Adresse, die sich kritisch mit dem Thema beschäftigt. Auf www.initiative-kao.de findet man wertvolle und einfach verständliche Infos betreffend Hirntod und Organspende.
Cornelia Vonmoos, per Mail
chön, wenn Prävention und Therapie nicht mehr als ein Lächeln kosten. Wie sagte doch Charlie Chaplin? «Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.» Nehmen wir uns das doch zu Herzen: Das macht unser Zusammenleben nicht nur freundlicher, es hilft uns und letztlich auch unseren Mitmenschen, gesund und zufrieden zu bleiben.
Mario Brunner, Baar
Gut gemacht, Schatz!
«natürlich» 02-13
Nun möchte ich meinem kleinen Ärger doch noch kurz Luft machen. Die Unterschiede von Mann und Frau, die veränderten Geschlechterrollen und die damit einhergehende Neupositionierung von
Männchen und Weibchen in der Gesellschaft sind beliebte Medienthemen. Dass «natürlich» nun aber auch noch auf dieser Welle mitreiten muss und sich dazu hinreissen lässt, einen Geschlechterkampf in der Küche zu postulieren, finde ich doch eher ein Armutszeugnis. Ja, Männer zelebrieren ihr Hobby gerne in Kochklubs und kochen viel lieber, wenn Gäste kommen, um dann die Lorbeeren zu ernten. Und selbstverständlich legen die meisten Frauen mehr Wert auf hübsche Dekorationen, als Männer das tun. Aber was solls? Ist das von Belang? Jedes Paar, das zusammen haushaltet, kennt seinen Pappenheimer –und arrangiert sich der Liebe willen damit. Meine Frau verzeiht mir jedenfalls, dass mein Abwasch nicht ganz ihren «Fettfrei»Vorstellungen entspricht. Dafür bin ich schneller.
Hans Bernasconi, per Mail
Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51.
Schlummertrunk verändert
Schlafmuster
Alkohol ist als Schlummertrunk weit verbreitet. Das Londoner Schlafzentrum konnte nach 20 Studien nachweisen, wie dieser den Schlaf beeinflusst: 1. Er bewirkt, dass wir schneller einschlafen. 2. Er führt zu einem sehr tiefen Schlaf. 3. und am wichtigsten: Er verändert die Schlafmuster in der zweiten Nachthälfte. Dadurch geht der erholsamste Teil der Nachtruhe, die so genannte REM- oder Traumschlaf-Phase, verloren. Auf Dauer kann sogar eine Schlafstörung oder Schnarchen mit nächtlichen Atemaussetzern (Schlafapnoe) entstehen, warnen die Forscher. « Ein oder zwei Gläser können kurzfristig nett sein, doch wenn man dauerhaft Alkohol vor dem Zubettgehen trinkt, kann dies zu Problemen führen », erklärt Irshaad Ebrahim, Leiter des Londoner Schlafzentrums. Sein Tipp: Wenn Alkohol am Abend, dann spätestens 1,5 bis 2 Stunden vor dem Zubettgehen, sodass seine Wirkung im Schlaf bereits nachlässt. BBC online/MM
Schmerz_ Schwierige Hilfe für Frühgeborene
Fluch und Segen: Der medizinische Fortschritt ermöglicht einerseits das Überleben extrem Frühgeborener, andererseits sind diese Winzlinge durch therapeutische und diagnostische Massnahmen auch täglich Schmerzen ausgesetzt. Da die meisten Schmerzmittel nicht an Frühgeborenen erprobt sind, wird auf eine medikamentöse Behandlung verzichtet. Erforscht ist hingegen das Halten des Babys in Frosch- und Känguru-Stellung sowie das Stillen zur Schmerzlinderung. Ebenso die orale Gabe einer Zuckerlösung. Nun hat eine Studie die Wirkungsweisen beider Massnahmen untersucht : Die Kombination aus der Gabe von Saccharose und die Froschhaltung würden die Schmerzen wirksam reduzieren, schreibt das Wissenschaftsmagazin der Universität Basel. tha
Medizin_ Herz lädt Schrittmacher selbst wieder auf
Menschen mit einem Herzschrittmacher müssen alle paar Jahre die Batterie auswechseln. Vielleicht lässt sich dieser Eingriff bald vermeiden: Forscher der Universität Michigan haben in einem Experiment ein Gerät getestet, das nicht nur halb so gross wie die bis jetzt verwendeten Batterien ist, sondern durch die « mechanischen Schwingungen » des Herzens selbst genügend Energie für einen Schrittmacher oder einen implantierten Defibrillator erzeugt. Selbst bei einer ungleichmässigen Herzfrequenz würde ein sogenannter nicht linearer Energieumwandler genügend Strom generieren, schreibt « medical-tribune.ch ». Zudem hätten weder Handys noch Mikrowellenstrahlen einen störenden Einfluss. tha
Turnen im Flugzeug ?
Passagiere mit Thrombosenrisiko sollten sich China zum Vorbild nehmen, dort animieren die Flugbegleiter Reisende zu Lockerungs-und Entspannungsübungen. Was solls, wenn sich der Sitznachbar irritiert abwendet, wenn man mit etwas Strecken und Dehnen auf einem Langstreckenflug gefährliche Venenthrombose verhindern kann? Die Gratis-App « iFly Safe » zeigt, wie man seinen Kreislauf im engen Flugzeugsitz mit einfachen Übungen in Schwung hält. Im App-Store nur für i-Phones
Patienten mit trockenen Augen, Glaukom (Grüner Star) oder Kontaktlinsen sollten Augentropfen ohne Konservierungsmittel bevorzugen. Der Grund: Haltbarkeitsmittel können bei längerer und häufiger Anwendung die Augen schädigen. So droht etwa bei dem gängigen Benzalkoniumchlorid eine chronische Entzündung der Augenoberfläche mit typischen Beschwerden des trockenen Auges wie Rötungen oder Fremdkörpergefühl. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hin. Dazu kommt:
Auch Konservierungsmittel bieten keinen absoluten Schutz vor Krankheitserregern: Werden die Mittel häufig benutzt, lassen sich bei ihnen häufig schon nach zwei Wochen Bakterien nachweisen. Dagegen werden Augentropfen ohne Konservierungszusatz inzwischen in Behältnissen mit versilberten Stahlventilen angeboten, die das Eindringen von Keimen verhindern. Bei anderen Präparaten sorgt ein Filter dafür, dass der Konservierungsstoff vor dem Kontakt mit dem Auge aufgesogen wird. MM
Ohne Zweifel steht die Übergewichtsepidemie im Zusammenhang mit einer denaturierten, industrialisierten Landwirtschaft.
Überschüssige Pfunde loszuwerden, ist eine harte Sache, auch wenn immer neue Methoden etwas anderes versprechen. Um nachhaltig schlank und vor allem auch gesund zu werden, oder es zu bleiben, bedarf es einer Aktivierung der Selbstheilkräfte. Text Marion Kaden
Einmal sind es die guten Vorsätze fürs neue Jahr, ein anderes Mal ist es der Wunsch, «bikinifit» zu werden, oder vielleicht sind es auch die seligen Versprechungen des christlichen Fastens, die uns immer wieder gegen unsere Pfunde ins Feld ziehen lassen.
Eine ganz unhimmlische Heerschar von Abnehm-Aposteln, GewichtsreduktionsGurus und von der Industrie gesponserten «Experten» bieten gerne Hilfen an. Ihre Botschaften haben oft eines gemein: «Du bist selbst schuld.» Damit lassen sie die alte Erbsünde-Ideologie des christlichen Abendlandes fröhliche Urstände feiern, die uns alle Schuld seit Adam und Eva von Geburt an ungefragt aufbürdet. Einige Evolutionsbiologen scheinen den selbst ernannten Adipositas-Austreibern sogar Recht zu geben: Der Mensch habe gar keine Erbgut-Ausstattung, um mit einer Überfülle an Nahrung artgerecht umgehen zu können, heisst es da beispielsweise. Nur eine paradiesische Mangelernährung mit Obst und Gemüse wie vor dem Sündenfall garantiere Schlankheit. Und wenn nicht dies, dann wenigstens die Neandertaler-, die Ötzi- oder die Steinzeit-Diät . . .
Die Rolle der Nahrungsmittelindustrie
Aber Achtung, wenn bei Zivilisationskrankheiten wie der Adipositas-Epidemie der professorale Zeigefinger der Indivi-
dualschuld-Zuweisung hochschnellt. Dann darf mit gutem Recht ein ganz anderes, nämlich ökonomisches Interesse vieler «Experten» und «Mietmäuler» vermutet werden.
Ohne Zweifel steht die Übergewichtsepidemie im Zusammenhang mit einer denaturierten, industrialisierten Landwirtschaft, einer Hightech-Lebensmittelindustrie oder einem oft menschenverachtenden Nahrungsmittelhandel. Deren Produkte mögen vielleicht mit fragwürdigen Methoden definierte Nährstoffbedürfnisse decken. Im Wesentlichen aber machen sie krank, fett und bewegungslos. Um diese Schuld zu verstecken und die persönliche Verantwortlichkeit von (Aktien-)Eigentümern zu vertuschen, ist es optimal, die Schuld an ernährungsabhängigen Zivilisationskrankheiten wie das metabolische Syndrom, Zuckerkrankheit oder Adipositas lieber den Betroffenen selbst in die Schuhe zu schieben. Übergewichtige werden also nicht, so die Botschaft, von einer völlig pervertierten, amoralischen Industriemafia gemästet und vergiftet, sondern sie haben nur zu viel gegessen. So einfach ist das. Ein schönes Beispiel für diese Heuchelei ist der us-amerikanische Lebensmittelproduzent H. J. Heinz Company, der unter anderem Ketchup herstellt. Vor rund 13 Jahren wurde die zum Konzern gehörende Firma Weight Watchers in neue Besitzverhältnisse überführt. Die Verschleierung der wahren Eigentümer von Weight Watchers hat selbstverständlich nichts am Wertschöpfungs-Prinzip geändert: Für viel Geld, viel Hoffnung verkaufen.
Body Mass Index taugt nichts «Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast», heisst es so schön. Der Spruch könnte direkt auf das neueste Machwerk von US-Statistikern angewendet werden, die Sterblichkeitsdaten von 2,9 Millionen Menschen ausgewertet haben. Er kann das schon länger bekannte «Übergewichts-Paradox» bestätigten: Gemessen am Body-Mass-Index (BMI) haben Adipöse mit einem BMI zwischen 30 und 35 keinerlei erhöhtes Sterberisiko aufgrund ihres Übergewichts. Übergewichtige mit einem BMI zwischen 25 und kleiner 30 haben sogar eine um 6 Prozent verbesserte Sterblichkeit gegenüber Normalgewichtigen (BMI 18,5 bis 25). Erst oberhalb eines BMIs von 35 steigt die Sterblichkeit – wie erwartet – stark an. Der grundlegende Fehler der Studie liegt in der Nutzung des schon seit Langem als völlig überholt erkannten Parameters BMI. Dieser ist zur Feststellung der Gesundheitsrisiken durch Übergewicht und Adipositas absolut ungeeignet (im Gegensatz zur Messung des Bauchumfangs).
Ohne Fleisch gesund und schlank
Die in den USA und Kanada seit 12 Jahren laufende «Adventist Health Study 2», die weltweit grösste Vegetarier-Studie mit etwa 96 000 Teilnehmern, belegt diese katastrophale Einschätzung mehr als eindrucksvoll: So kommen Zivilisationskrankheiten unter vegetarischer Ernährung sehr viel seltener vor als beim Essen mit Fleisch. Auch Übergewicht ist bei Vegetariern selten. Aufsehenerregend ist
Blutegel und Schocktherapien
Blutegel werden seit Urzeiten in der Medizin eingesetzt. Ihre Anwendung bei Säfteüberfülle und Übergewicht wurde besonders von einem ihrer grössten Förderer empfohlen, dem französischen Arzt François Joseph Victor Broussais (1772 –1838). Seine Theorien betonten die entzündliche Natur vieler Krankheiten, die modernen Auffassungen von der überragenden Bedeutung inflammatorischer Prozesse zum Beispiel des Bewegungsapparates sehr ähneln (auch in Hinsicht auf das metabolische Syndrom und Adipositas).
Der grosse Arzt und Naturheilkundler Bernhard Aschner (1883 –1960), der in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wegen seiner jüdischen Herkunft Österreich in Richtung USA verlassen musste, bezeichnete die noch bis vor 150 Jahren häufiger genutzte Brechtherapie als Ausleitungsverfahren. Diese führe, ausgehend vom Sonnengeflecht, zu einer Art «organischer Schocktherapie». Neben der Ausleitung von krankmachenden Ablagerungen im Körper kommt es dabei zu einer extrem kräftigen, nachhaltigen Stoffwechselanregung und Steigerung des Energie-Grundumsatzes. Ausleitungsverfahren gehören zum zentralen Handwerkszeug der Naturheilkunde. Mit ihnen werden künstlich starke Reizungen von Haut oder Schleimhäuten erzeugt, zum Beispiel mit hautreizenden Senfpflastern, Schröpfen oder Schwitzkuren. Alle Ausleitungsverfahren dienen im Kern einer heilungsanregenden Stimulation von Lebensprozessen; sie tun dies auf verschiedenste Weise. Unter anderem, indem sie Bereiche der Körperoberfläche nachhaltig reizen, die über Reflexbahnen mit inneren Organen verknüpft sind. Für diese speziellen Therapien ist allerdings ein komplexes Wissen notwendig, über das viele Therapeuten ausbildungsbedingt nicht verfügen.
Die Freude an Bewegung wiederentdecken.
jedoch die in diesem Umfang nicht erwartete Steigerung der Lebenserwartung: Männer erreichen durch vegetarische Ernährung ein Plus an Lebenserwartung von 9,5 Jahren, Frauen von 6,1 Jahren. Wird diese Studie demnächst offiziell publiziert, wird die bereits erwähnte Heerschar «zweifelsfrei» feststellen, dass nicht sein kann, was nicht sein darf! Schliesslich ist Fleisch ein Stück Lebenskraft.
Der kanadische Physiologe, Michel Cabanc, Quebec, hat vor mehr als 40 Jahren postuliert, dass es irgendwo im Organismus ein Regelorgan gibt, welches das Körpergewicht hochgenau und effizient regelt sowie konstant hält – der Ponderostat. Obwohl alle Übergewichts-«Experten» wissen, dass das Körpergewicht nicht ständig in weiten Bereichen schwankt und sich auch nicht durch einfache Massnahmen mal eben steigern oder reduzieren lässt, wird meist so getan, als benötige es nur einen Schwabbelfett-Guru, damit eine Wampe einfach weggeheilt werden kann. Die Erfahrung bestätigt das tagtäglich: Selbst «wissenschaftliche» Diäten und Gewichtsreduktions-Programme zeigen meist nur minimale Effekte, wobei ihnen zudem jede Nachhaltigkeit fehlt. Kein Wunder: Wenn der Ponderostat beim Abnehmen mithilfe der Naturheilkraft nicht heruntergeregelt wird, sind alle Mühen für die Katz.
Selbstheilkraft muss aktiviert werden
Die Naturheilkunde hat eine zentrale Botschaft: Heilung und Gesundheit werden möglich, wenn es gelingt, die uns innewohnende Naturheilkraft oder Selbstheilkraft zu (re)aktivieren. Das geistige Ideal, das
die Richtung Gesundheit – und damit auch Schlankheit – vorgibt, nannte Paracelsus den «Inneren Archaeus». Biologistisch wäre dies vielleicht als spezifisches Genom oder Proteom von Gesundheit oder Gesundung zu bezeichnen. Beginnt dieses innere Ideal von Heilung und Gesundheit wieder zu leuchten, kann die ureigenste Selbstheilungskraft wirksam werden und unphysiologisches, krankmachendes Übergewicht verschwinden (wenn dann auch noch wichtige krankmachende Einflüsse verringert werden). Im Folgenden werden einige Beispiele genannt.
Diese jahrhundertealte Therapie kann besonders effektiv die Selbstheilungskraft stimulieren. Das spezielle Suchverfahren nach individuell passenden Medikamenten benötigt in der Regel erfahrene Therapeuten mit langjährigem Training und viel Erfahrung.
Eine Stimulationstherapie par excellence, die – allerdings nur in äusserst erfahrener Hand – tief greifende Umstimmungen möglich macht, die auch die Selbstheilungskräfte anregen.
Die einzige Mangelernährung mit nachgewiesenen Effekten auf die Selbstheilungskraft ist das Heilfasten (zum Beispiel nach Otto Buchinger). Es ist ein Extremverfahren, das am besten stationär, in Kureinrichtungen oder ambulant unter Aufsicht erfahrener Ärzte oder Fasten-Instruktoren durchgeführt wird.
Seine therapeutische Mächtigkeit entspricht der präventiven Mächtigkeit der vegetarischen Ernährung. Heilfasten hat nichts mit religiös motiviertem Fasten zu tun, genauso wenig wie mit einem mehrtägigen Nahrungsverzicht zum schnellen Abnehmen.
Viele naturheilkundliche Verfahren sind hart, unangenehm, aufwendig und durchgreifend. Sie wurden schon zu Zeiten ihrer Erfinder von vielen Patienten gehasst. Ein Beispiel sind die extremen Kaltwasser-Anwendungen von Sebastian Kneipp oder seinem Vorgänger Vincenz Priessnitz. Viele der fünf Säulen der KneippTherapie sind, nach entsprechender Anleitung, auch für die Selbstanwendung geeignet, zum Beispiel die verschiedenen Bäder und Waschungen, die Heilpflanzenanwendungen oder die Ordnungstherapie.
Die Vielzahl der naturheilkundlichen Therapien erlaubt es erfahrenen Therapeuten, sehr individuelle, sehr persönlich ausgerichtete Programme für Übergewichtige vorzuschlagen. Interessenten sollte immer klar sein, dass solche Therapien oft kein Zuckerschlecken sind (es gibt eben keine «Fettwegspritze» oder ein Abnehmen ohne Mühe im Schlaf). Blutegel-Anwendung, Brechtherapie, schmerzhafte Hautausleitungstherapien (siehe Box linke Seite) erscheinen in einer wundermittelgläubigen Gesellschaft oft kaum noch akzeptabel, selbst wenn sie funktionieren.
Die Kombination aus reichlich Kraft- und Ausdauersport ist keine naturheilkundliche Massnahme. Vielmehr ist sie quasi eine Vorwegnahme des inneren Menschenideals, das mit der Selbstheilungskraft wieder hervorgelockt werden soll: Der von behindernden, überbordenden Fettmassen, der von krankmachender, viszeraler Adipositas befreite Mensch ist körperlich hoch aktiv und bekommt wieder Freude an der Bewegung.
Natürlich können viele andere Massnahmen bei nachhaltig wirksamer Gewichtsreduktion helfen: Optimierter Stressumgang (Autogenes Training), Ernährungsumstellung (zum Beispiel Vegetarismus oder Vollwertkost nach Maximilian Bircher-Benner), zeitlich begrenzte Saftkuren oder künstlerische und Bewegungs-Therapien (therapeutischer Ausdruckstanz, Musiktherapie). Entscheidend für die Nachhaltigkeit ist jedoch nicht die kurzfristige Effektivität einer Massnahme, sondern die nachhaltige Wirksamkeit bei der Anregung der «Lebenskräfte» und der Selbstheilungskräfte. ◆
Das Paket Biotta Wellness Woche beinhaltet: 7 Tage Wellness ohne Nulldiät, 11 Flaschen mit naturbelassenen biologischen Frucht- und Gemüsesäften sowie eine Begleitbroschüre. Die Verdauung wird während der Kur vom speziellen Biotta Digest Saft und von Bio-Leinsamen unterstützt. Eine auf die Saftkur abgestimmte Bio-Kräutertee mischung regt den Stoffwechsel an und fördert die Entschlackung des Körpers.
Mitmachen und gewinnen!
Gewinnen Sie 10-mal 2 Biotta Wellness Wochen im Wert von je Fr. 60.–.
Gewinnen
10-mal 2 Biotta Wellness Wochen im Wert von je Fr. 60.–
So nehmen Sie am Wettbewerb teil:
Name
Vorname
Strasse, Nr.
PLZ/Ort
Datum
Unterschrift
Telefon: 0901 000 275 (Fr. 1.–/Anruf ab Festnetz)
SMS: Schicken Sie eine SMS mit dem Text «nat3», Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 919 (Fr. 1.–/SMS)
Per Post: mit unten stehendem Talon Gratis: im Internet unter www.natuerlich-online.ch/biotta
Wettbewerb Biotta Wellness Woche
Teilnahmeschluss für den Wettbewerb ist der 30. April 2013. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Coupon einsenden an: freiraum Werbeagentur AG, «Biotta», Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich
Gegen die Schwerkraft transportieren die Venen das Blut hoch zum Herzen –eine anatomische Meisterleistung. Die warme Jahreszeit, langes Sitzen und Stehen und erbliche Faktoren können das System schwächen. Vorsorglich lässt sich aber einiges für die Venen tun. Text
Sabine Hurni
Zeigt her eure Füsse, zeigt her eure Schuh», heisst es im Kinderlied über die fleissigen Wäscherinnen. Nach den langen Monaten, in denen die Füsse in schweren Winterstiefeln eingepfercht waren, verlocken die ersten warmen Frühlingstage zum Schuhwechsel. Ein paar mutige Sonnenhungrige wagen sich gar schon mit blossen Füssen an die frische Luft.
Der Frühling ist die Zeit, in der die Winterlethargie einem neuen Tatendrang weicht und die Lust auf Bewegung von alleine erwacht. Die Venen freuts. Denn Bewegung ist die wirksamste Vorsorge für die Gesunderhaltung der Blutgefässe. Sie transportieren das Blut entgegen der Schwerkraft von den Füssen hoch zum Herz. Eine wahre Meisterleistung, die sie mit Hilfe von einigen anatomischen Feinheiten bewältigen. Venen bestehen aus elastischem Bindegewebe, das ausschliesslich mit Hilfe von umliegenden Muskeln in Bewegung gehalten wird. Überdies enthalten die Adern sogenannte Venenklappen. Wie innere Treppenstufen verhindern sie, dass das Blut nicht mit jedem Herz
schlag wieder in die Füsse sackt, sondern nach und nach kleine Teilstrecken bewältigen kann. Voraussetzung für ein reibungsloses Funktionieren sind ein kräftiges Bindegewebe, bewegte Muskeln und ein gesundes Herz. Neben dem Transport des sauerstoffarmen Blutes hinauf zum Herz, sorgen die Venen aber auch für den Wärmeausgleich im Körper. Sind die Aussentemperaturen erhöht, weiten sich die Blutgefässe aus, damit die Körpertemperatur trotzdem konstant bleibt.
Prävention ist das A und O
Die Qualität des Bindegewebes ist zu 70 Prozent erblich bedingt. Ein Blick auf die Beine der Eltern verrät somit bereits viel über die geforderte Intensität der zu treffenden Vorsorgemassnahmen. Ist das Bindegewebe schwach, können die Venen regelrecht ausleiern. Vor allem in Zeiten in denen sie stark beansprucht werden. Zum Beispiel bei langem Stehen, in der Schwangerschaft, auf Flugreisen aufgrund der Druckveränderung und des langen Sitzens sowie bei sehr heissen Temperaturen. Sobald die Venen sich ausweiten, schliessen die Venenklappen nicht mehr gut und das Blut bleibt länger in den Knöcheln als erwünscht. Oft tritt gleichzeitig Flüssigkeit ins umliegende Gewebe aus. Das führt dazu, dass die Füsse, Knöchel und Waden anschwellen, schmerzen und sich schwer anfühlen.
Wer schon in jungen Jahren eine Veranlagung zu Venenbeschwerden spürt, einer Arbeit nachgeht, in der man viel stehen oder sitzen muss oder abends öfters geschwollene Knöchel hat, soll früh genug vorsorgen. Zum Beispiel mit Ausdauersportarten wie Radfahren, Walken, Joggen und Marschieren. Besonders Schwimmen
ist ein idealer Sport zur Kräftigung des Bindegewebes. Innerlich kann Kieselsäure (Silizium) das Bindegewebe nachhaltig stärken. Sie ist im Schachtelhalm und in der Brennnessel reichlich enthalten. Überhaupt ist bei Venenbeschwerden und zur Stärkung des Bindegewebes eine ausgewogene, basenreiche Ernährung angezeigt. Gemüse und Früchte dürfen nicht fehlen, allzu Salziges, Öliges und Frittiertes sollte vermieden werden. Ebenso stark erhitzende Lebensmittel sowie extrem scharfe Speisen, Kaffee, Alkohol oder Nikotin. Dies alles vor allem in den Monaten April bis September. Weil die venösen Blutgefässe in den warmen Monaten viel stärker gefordert sind, sollten sie in diesen Monaten gezielt unterstützt werden.
Im Frühjahr mit Kur beginnen
Auch geeignete Heilmittel müssen nicht über das ganze Jahr hinweg eingenommen werden. Wer im Frühjahr beginnt, kommt im Sommer gut über die Runden. Rosskastanie, Weinlaub und Mäusedorn schützen vor geschwollenen Füssen, müden Beinen und schmerzhaften Knöcheln. Die Rosskastaniensamen enthalten das Triterpenglykosid Aescin, Flavonoide und Cumarine. Diese Kombination wirkt kräftigend auf die Adern und verhindert, dass Flüssigkeit ins Gewebe austritt und so eine Schwellung verursacht. Die Wirksamkeit von Mäusedorn (Rusci aculeati rhizoma) wird den Steroidsaponinen Ruscin und Ruscosid zugeschrieben. In Experimenten konnte gezeigt werden, dass RuscusExtrakte die glatte Muskulatur in der Gefässwand aktivieren können. Das stärkt und stützt die erweiterten, venösen Gefässe. Der rote Weinlaubextrakt (Vitis viniferia folium) enthält als Hauptwirkstoff Flavo
Weil die venösen Blutgefässe in den warmen Monaten stärker gefordert sind, sollten sie in dieser Zeit gezielt unterstützt werden.
Der sanfte Weg zur Bewältigung existentieller Krisen
Wir quälen uns mit immer wiederkehrenden Ängsten und Phobien, haben seelische Blockaden oder kämpfen gegen unerwünschte Verhaltensmuster und wiederkehrende Konfliktsituationen.
Dank Rückführungen in frühere Existenzen können wir die Ursachen unserer Probleme wahrnehmen und auflösen. Das Erkennen und Verarbeiten von Konflikten und traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit, beeinflussen positiv unser heutiges Leben und erhöhen unsere Lebensqualität.
Barbara Bachmann – 8247 Flurlingen
Dipl. Hypnotherapeutin AGW – Leiterin ECPS
Prof. Mitglied IARRT, CA USA / S.P.R. London UK T. 052 659 10 63 • bbachmann@ecps.ch • www.ecps.ch
Ayur veda-Pension Quelle für Körper, Seele und Geist
Ayur veda-Kuren im Le Cocon
Gönnen Sie sich Zeit und lassen Sie sich Ihrer Gesundheit zuliebe ver wöhnen. Persönliche, auf Ihre Bedür fnisse abgestimmte Behandlungen und Massagen wir ken entschlackend, entspannend und nährend. Johanna Wäfler und Mar kus Dür st freuen sich auf Sie. Unser Angebot:
5-t ägige Individualkuren zum entschlacken und regenierieren. Von Sonnt agabend bis Freit agabend.
Ayur veda-Pension Le Cocon, rue de la Combe-Grède 33, CH-2613 Villeret Tel. 032 941 61 63, mail@lecocon.ch, www.lecocon.ch
Komplementärtherapeut
Ein Beruf mit Zukunft. Eine Ausbildung mit Branchendiplom Akupunktmassage. Telefon 044 680 32 30 oder www.wba.ch oder E-Mail: info@wba.ch
Studium gemäss EMR- Richtlinien mit den Fachrichtungen:
• Klassische Homöopathie
• Chinesische Medizin
• Europäische Naturheilkunde
Studienbeg inn: Augu st 2013
Eulers tr asse 55 , CH -4051 Ba sel Tel. +41 61 560 30 60, www.anhk .ch
Therapeutische Weiterbildung Akupunktur Massage nach
ESB
Energetisch statische Behandlung der Gelenke, zur Beeinflussung aller Körpersysteme
APM Akupunkturpunkte, verbunden zu Meridianen, behandelt mit einem Massagestäbchen, um Flussbedingungen und Ausgleich zu schaffen
ORK Ohr-Reflexzonen Kontrolle ermöglicht eine differenzier te energetische Befunderhebung, Symptome können dadurch ursächlich behandelt werden.
Die Methode findet Anwendung bei or thopädischen, neurologischen, internistischen und gynäkologischen Beschwerden. – Aufbauende Seminarien in kleinen Gruppen, Lernbegleitung individuelles Ausbildungstempo und prozessorientier tes Lernen.
2_Yoga_University_Lehrerin_90x64_2_Yoga_University_Lehrerin_90x64 11.1
Beginn: Oktober 2013
Ausbildung, die Sie weiterbringt!
TradiTionelle ChinesisChe Medizin
Info-Abend: 7. Mai 2013, 19.00 Uhr
Ausbildungsbeginn: 20 August 2013
Shiatsu:
Info-Abend: 18. April 2013
Westliche Medizin
Star t: 26 Mai 2013 162- und 600-St unden -Lehrgänge
noide. Sie dichten die Gefässwände ab und beugen so Ödemen und Schwellungen vor.
Waldmeister stärkt die Venen
Nicht wissenschaftlich erforscht, in der Volksheilkunde aber ein ausgewiesenes Heilmittel, ist Waldmeister (Asperula Odorata). Während seiner Blütezeit von April bis Juni, ist das Kraut reich an Cumarinen, Gerb und Bitterstoffen. Das macht die Heilpflanze in der Volksmedizin zu einer ziemlich breit eingesetzten Teedroge. Waldmeister kann zum Beispiel eine beruhigende Wirkung auf das Herz haben und den Schlaf fördern. Den Cumarinen wird eine venenstärkende und abschwellende Wirkung zugesprochen. Ebenso können die Cumarine Kopfschmerzen und Migräne lindern. Aber Vorsicht! Wer Cumarine zu lange und zu hoch dosiert zu sich nimmt, kann genau das Gegenteil bewirken – die Kopfschmerzen werden stärker. Waldmeistertee hilft auch bei Durchblutungsstörungen, Periodenkrämpfen, Leberleiden und zur Blutreinigung. Er unterstützt die Leberaktivität und kann gelegentliche Magenschmerzen lindern. Äusserlich angewendet eignet sich das Kraut als Badezusatz oder zerquetscht als Umschlag bei Ausschlägen und zur Behandlung von schlecht heilenden, eitrigen Wunden.
Der Waldmeister ist eine heimische Pflanze, die auf kalkreichen Böden, in lichten Wäldern wächst. Man erntet sie während ihrer Blütezeit Ende April bis Anfang Juni. Ganz typisch ist zu dieser Zeit ihr aromatischer Duft, der früher gerne als Duftmittel für die Wäsche verwendet wurde. Oft kommt er erst zur Geltung, wenn die gepflückte Pflanze langsam welkt.
Zum Trocknen legt man die frisch geernteten Waldmeisterpflanzen an einen belüfteten Ort im Schatten. So können dunkle Verfärbungen verhindert werden. Sobald das Kraut trocken ist, bewahrt man es in dunklen, gut verschlossenen Behältern auf. Für die Teezubereitung setzt man zwei Teelöffel des frischen, blühenden Krautes (oder ein Teelöffel des getrockneten Krautes) über Nacht mit einer Tasse voll kaltem Wasser an. Am Morgen kann man den Tee abseihen und trinken. Wichtig: Nicht überdosieren. Mit ein bis zwei Tassen täglich kann bereits eine Heilwirkung erzielt werden. ◆
Ernährung: Während im Frühling scharfe und kräftig gewürzte Speisen ihre Berechtigung haben, sollten Chili, schwarzer Pfeffer, Zwiebeln und Knoblauch im Sommer nur noch zurückhaltend zum Einsatz kommen, weil sie den Körper durch ihre Scharfstoffe erhitzen. Besser sind frische Kräuter, Obst und Gemüse. Ebenso Joghurt und Frischkäse.
Bewegung: Stop and Go-Sportarten wie Handball, Fussball oder Tennis können sehr anstrengend sein für die Venen. Besser sind sanfte Ausdauersportarten wie Schwimmen, Rad fahren, zügig Marschieren, Wandern, Joggen und Walken.
Gut stützen: Verkäuferinnen, Coiffeusen und Flugbegleiterinnen leiden berufsbedingt im Sommer häufig an geschwollenen Knöcheln und müden Beinen. Echte Hilfe bieten Stützstrümpfe oder Stützkniestrümpfe, die dafür sorgen, dass die Beine auf der Höhe der Knöchel komprimiert werden, so dass sich dort keine Gewebeflüssigkeit ansammelt. Inzwischen gibt es auch elegante Variationen von Stützstrümpfen, die kaum von normalen Nylonstrümpfen zu unterscheiden sind.
hindurch schreiten, sofern es die Brunnenform und die Situation erlaubt.
Leber stärken: Wer mit den Venen Probleme hat, sollte Leber- und Gallentätigkeit stärken. Die Leber ist die Produktionsstätte des Blutes. Sie ist also eng mit dem Blut- und Kreislaufsystem verknüpft. Vermeiden Sie deshalb im Sommer den Genuss von grossen Mengen Kohlenhydraten, essen Sie nicht zu fettig und nicht zu spät am Abend. Heilmittel für die Leber und die Galle sind Löwenzahn, Mariendistel und die Pfefferminze.
Kalte Güsse: Morgens beim Duschen, oder nach Möglichkeit auch zwischendurch, können kalte Güsse oder Wassertreten in kaltem Wasser wahre Erlösung bieten. Bei den Güssen sollte man beachten, dass man beim rechten Bein an der Aussenseite beginnt, zum Bauchnabel hoch und an der Innenseite zurück. Dann dasselbe links. Wer einen Brunnen in der Nähe hat, soll zwischendurch allen Mut zusammennehmen und im kneippschen «Storchengang»
Schüssler-Salze: Die Schüsslersalze Nr. 1 (Calcium phorphoricum) und Nr. 11 (Silicea) geben den Venen die nötige Stabilität und Elastizität. Zwei Mineralsalze, die über den ganzen Sommer hinweg eingenommen werden können. Unterstützung bietet auch die Nr. 4 (Kalium chloratum) und die Nr. 8 (Natrium chloratum) für die Fliessfähigkeit des Blutes und den Flüssigkeitshaushalt.
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.
Anwendungsmöglichkeiten von Aloe Vera
Wie verwende ich Aloe Vera bei Sonnenbrand? T. K., Tomils
Aloe Vera-Saft wirkt ausgesprochen kühlend, feuchtigkeitsspendend, reizmildernd und entzündungshemmend. Sie können entweder reines Aloe VeraGel im Fachhandel kaufen oder das Fruchtfleisch der frischen Pflanze auskratzen und verwenden. Bei einem leichten Sonnenbrand ist es wichtig, dass Sie den Aloe Vera-Extrakt mehrmals täglich auftragen. Sobald die Haut sich wieder heiss anfühlt, können Sie erneut eine Schicht auf die verbrannte Stelle geben. Aloe Vera-Gel kann auch bei Schürfwunden, Juckreiz, Hautekzemen oder bei Akne unterstützend eingesetzt werden.
Weniger bekannt ist die innerliche Verwendung von Aloe Vera-Saft. Er wirkt regenerierend auf den Körper, leicht kühlend und fördert sanft die Verdauung. Durch Abkochen des Gels gewinnt man das abführende Aloe-Gummiharz. Es ist ein stark reizendes Abführmittel, das sehr umstritten ist. Es sollte auf keinen Fall länger als fünf Tage eingenommen werden.
Sabine Hurni
Auf meiner Netzhaut im Auge hat sich eine unebene Wucherung gebildet. Ein Fettlappen, wie es meine Augenärztin nennt. Nun ist die Wucherung in den letzten zwei Jahren grösser geworden und beginnt mich zu stören. Was sind die Gründe für diese Veränderung? Wird sich der Fettlappen vergrössern? Was könnte ich dagegen tun?
I. Z., Biel
Wenn sich ein Körperorgan plötzlich verändert, ist die Versuchung gross, nach den dahinter verborgenen Gründen zu forschen. Meistens entstehen Krankheiten jedoch nicht nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip. Es ist eher so, dass verschiedene Umstände schlussendlich zu einer anormalen Veränderung führen. So auch bei Ihrem Auge. Normalerweise würde der Körper die Fetttröpfchen mittels Blut abtransportieren. Da er das offensichtlich nicht macht, scheint irgendwo im Stoffwechsel eine Blockade vorzuliegen, die es als Erstes zu beheben gilt. Lipome im Körper behandelt man immer über die Leber. Also zum Beispiel mit dem ayurvedischen Heilmittel Liv52.
Was sicher ebenfalls förderlich wäre, ist eine sanfte, innerliche Reinigungskur durch Anregung sämtlicher Ausscheidungsorgane. Möglicherweise wäre ergänzend dazu eine Augen-Akupunktur-Behandlung gut. Mithilfe der Nadeln kann der Augenstoffwechsel sehr gezielt aktiviert werden, sodass die Fetttröpfchen im besten Fall wieder verschwinden. Eine Operation würde ich erst in Erwägung ziehen, wenn es wirklich keinen anderen Ausweg mehr gibt.
Achten Sie darauf, dass Sie gesunde Öle zum Kochen verwenden, die viel Omega3-Fettsäuren enthalten. Zum Beispiel Rapsöl und jeden Tag einen Löffel voll Leinöl. Auch gemischte Nüsse – Baumnüsse, Haselnüsse und Mandeln enthalten wertvolle Fette. Jeden Tag eine Handvoll Nüsse zu naschen, ist nicht nur schmackhaft, sondern auch sehr gesund. Sabine Hurni
Seit der Geburt meiner Tochter vor sieben Jahren habe ich Probleme mit zu wenig Eisen. Zumindest hat man es dann herausgefunden. Inzwischen habe ich Eisentropfen und Infusionen bekommen. Die Tropfen halfen nicht. Mit der Infusion waren die Werte zuerst abnormal hoch und dann wieder viel zu tief. Meine Menstruationsblutung ist normal. Wie kann ich mir mit der Ernährung möglichst viel Eisen zuführen? S. B., Schmiedrued
ch glaube nicht, dass Sie das Eisen verlieren, sondern, dass Sie es nicht genügend aufnehmen und in die Speicher einlagern können. Deshalb macht auch eine Infusion keinen Sinn. Nun stellt sich die Frage, wie Sie sich fühlen. Sind sie ständig müde und haben vielleicht auch starken Haarausfall oder fühlen Sie sich gesund und vital? Wenn Sie sich gesund fühlen, dann besteht schlicht kein Handlungsbedarf. Nur weil der Eisenspeicher nicht der
Inputs
aus der Leserschaft
● Zum Thema gereizte Gesichtshaut («natürlich» 02-13): Auch ich habe seit diesem Winter öfters gerötete, trockene, schuppige, juckende Haut um die Augen. Ich weiss nicht, ob der Grund derselbe ist wie bei der Leserbriefschreiberin. Eine Kollegin gab mir einen Tipp, der uns beiden geholfen hat (mehrmaliges Anwenden). Wir nahmen Bepanthen-Nasensalbe und cremten über Nacht die Haut rund um die Augen ein. Das ist eine sehr fettige Angelegenheit und darum muss man am Morgen mit warmem Wasser die Augenregion gut waschen, damit das Augen-Make-up dann nicht verschmiert. Uns hat es geholfen.
R. H. Rüti
Norm entspricht, heisst das nicht, dass eine Frau auch wirklich darunter leidet. Trinken Sie täglich eine Tasse Brennnesseltee. Dies über etwa zwei Monate hinweg. Brennnesseln enthalten Eisen, Folsäure und Kieselsäure, zudem viele andere Mineralstoffe. Das regt die Blutbildung an und verbessert so den Eisenstoffwechsel. Falls Sie sich dadurch nicht besser fühlen, können Sie auch eine Kur mit dem StrathAufbaumittel oder Floradix machen. Beides verbessert die Eisenaufnahme aus der Nahrung, wobei Floradix selber mehr Eisen enthält als das Strath. Allenfalls können Sie auch zusätzlich das SchüsslerSalz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) einnehmen.
Was die Ernährung betrifft, so sollten Sie drei warme Mahlzeiten pro Tag essen. Machen Sie morgens warme Apfelschnitze. Das schmeckt und wärmt den Körper nachhaltig. Auch solche Massnahmen erhöhen die Eisenaufnahme. Eine getrocknete Feige pro Tag versorgt Sie mit viel Eisen, ebenso Vollkorngetreide und grünes Blattgemüse.
Sabine Hurni
Olivenöl oder Bratbutter?
Mein Mann und ich sind uns nicht einig. Ich koche lieber mit Olivenöl, er mit Bratbutter. Ist Bratbutter ungesund? C. N., Hünenberg
Sie können unbesorgt so weiter machen wie bisher. Denn ob Olivenöl oder Bratbutter in die Pfanne kommt, ist Geschmackssache. Sinnvoll ist die Abwechslung, damit eine gute Balance zwischen tierischen und pflanzlichen Fettsäuren im Speiseplan enthalten ist. Je mehr ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren ein Öl enthält, desto sensibler reagiert es auf Hitze. Kaltgepresste Öle wie Sonnenblumen-, Baumnuss-, Kürbiskern- und Leinöle eignen sich deshalb besser für Salatsaucen. Es wäre schade, wenn die enthaltenen, hochwertigen Omega-3- und
Verwöhnen Sie ihre Haut im Bad der Perlen
Ein Vollbad ist Entspannung pur für Körper und Seele und macht wohlig müde. Möchten Sie aber nach einem Bad ein vitalisierendes Gefühl, dann gibts die kühle Waschung nach der Kneipp-Gesundheitslehre. Mit einem feuchten, kühlen Leinentuch zügig erst Arme, dann Vorderseite und Rücken waschen. Das Leinentuch immer wieder wenden, damit dieses kühlend die Haut erfrischt. Wer noch mehr Erfrischung mag, kann anschliessend die Beine bis zum Po und danach die Fussohlen waschen – und ohne abtrocknen gleich in die Kleider schlüpfen, damit Sie danach die wohliganregende Wärme geniessen können. Kneipp lanciert neu die Badeperlen «Königin der Nacht» für eine luxuriöse Auszeit und «Stressfrei», welche helfen abzuschalten. Die Pflegeformel der Badeperlen mit feuchtigkeitsspendendem Urea, vielen ätherischen Ölen und hautpflegendem Sonnenblumenöl verwöhnen Sie rundum natürlich und entfalten ihre aromakologische Wirkung.
➜ Das ganze Kneipp-Bädersortiment gibts in der Migros und eine Auswahl im Online-Shop auf www.kneipp-schweiz.ch
Omega-6-Fettsäuren beim Kochen zerstört würden. Denn diese Fettsäuren haben positive Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel, die Zellwände und das Blut.
Olivenöl besteht vorwiegend aus gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren. Eine davon ist die Ölsäure. Sie ist sehr hitzestabil und kann bis 180 Grad Celsius erhitzt werden. Deshalb eignet sich ein kaltgepresstes Olivenöl durchaus zum Kochen und ist darüber hinaus sehr gesund. Kaltgepresstes, natives Olivenöl enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe, die wichtige Abwehr- und Schutzfunktionen im Körper wahrnehmen. Beim Braten mit Olivenöl sollten Sie immer erst die Pfanne heiss machen und erst dann das Olivenöl beigeben. Wie heiss das Öl in der Pfanne wirklich wird, ist schwer einzuschätzen. Wenn man einen Tropfen Wasser ins Öl träufelt und ein trockenes Prasseln hört, sind etwa 180 °C erreicht. Sobald Rauch entsteht, ist die Hitze definitiv zu hoch. Dann entstehen gesundheitsschädigende Stoffe. Bratbutter ist eingesottene Butter. Sie ist sehr lange haltbar, weil der Butter
Natürlich (CH) 04-2013 (Monica Ivancan_MeineBase)_90x132 06.03.13 10:27 Inserat
die Basis für lange anhaltende Schönheit, Gesundheit und Leistungsfähigk eit. Deswegen pflege ich meinen Körper basisch mit MeineBase von P. Jentschura.“
Moderatorin, Model und Ernährungsberaterin Monica Ivancan vertraut seit vielen Jahren auf das P. Jentschura Qualitätsprodukt.
durch Erhitzung Wasser und Eiweiss entzogen werden. Übrig bleibt das reine Fett, das für den typischen Geschmack der Bratbutter verantwortlich ist. Bratbutter, auch Butterschmalz genannt, besteht fast vollständig (98,8 Prozent) aus Milchfett. Der Rest ist Wasser und restliches Milchprotein. Bratbutter ist bis 180 °C erhitzbar und kann ungekühlt gelagert werden. Butter ist eine gute Quelle von Vitamin D, welches der Körper braucht, um Kalzium aus der Nahrung aufzunehmen und in den Knochen einzulagern.
Eine Form von Bratbutter ist auch das Ghee. In Indien und anderen östlichen Ländern hat Ghee, wie die eingesottene Butter genannt wird, eine lange Tradition. Ghee wird länger erhitzt als Bratbutter und bekommt deshalb eine bräunliche Farbe und einen etwas nussigen Geschmack. Ghee ist länger haltbar als Bratbutter und ist in Reformhäusern erhältlich.
An dieser Stelle möchte ich noch das Kokosöl oder Kokosfett erwähnen. Dieses pflanzliche Öl oder Fett (je nach Zimmertemperatur, der Schmelzpunkt liegt bei etwa 25 °C) besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren, ist hitzestabil und eignet sich zum Braten bei Temperaturen bis 180 Grad. Konventionelles Kokosfett ist höher erhitzbar, jedoch stark raffiniert, gebleicht und desodoriert. Deshalb empfehle ich die Biovariante aus dem Reformhaus. Ich persönlich verwende je nachdem, was auf den Tisch kommt, Bratbutter, Ghee, kaltgepresstes Olivenöl oder Kokosfett/Öl, und dies nicht nur für asiatische Gerichte.
Natascha Braid-Muff, ganzheitliche Ernährungsberaterin
Hoher Blutdruck
Ich bin 70 Jahre jung und begeisterte Bergwanderin. Auch sonst bin ich eine sehr aktive Frau. Meine Kost ist, soweit ich zu Hause bin, ausgeglichen. Salz benütze ich sehr wenig. Trotzdem hatte ich beim letzten Arztbesuch Blutdruckwerte von 168/85. Wodurch könnte dieser Anstieg ausgelöst worden sein? Früher hatte ich stets einen eher niedrigen Blutdruck. Ist es möglich, mit Entspannung, Massagen
und genügend Schlaf einen zu hohen Blutdruck zu senken? E. K., Hinwil
Zuerst vorneweg: Ein Blutdruck gilt erst als hoch, wenn er über längere Zeit, immer zur gleichen Zeit gemessen, zu hoch ist. Darüber müsste Ihr Arzt Sie eigentlich informiert haben. Dazu kommt, dass der Blutdruck beim Arzt oft höher ist als zu Hause. Bevor Sie sich Sorgen machen, können Sie sich vielleicht ein Blutdruckgerät kaufen oder ausleihen, um den Blutdruck regelmässig zu kontrollieren. Auch in der Apotheke können Sie sich den Blutdruck messen lassen, falls Sie sich kein eigenes Gerät kaufen möchten. Was für den Herzkreislauf ebenfalls ideal ist, sind Bürstenmassagen mit einer trockenen Bürste vor dem Duschen. Auch Wechselduschen haben sich bewährt. Bereiten Sie Ihre Speisen mit Olivenöl zu und sparen Sie nicht an Knoblauch. Beides verbessert die Elastizität der Gefässe. Dazu kommt, dass Sie das Trinken nicht vergessen und idealerweise täglich einen Apfel essen. Vonseiten der Heilpflanzen hat sich bei hohem Blutdruck die Misteltinktur gut bewährt. Misteltropfen erhalten Sie in jeder Drogerie.
Achten Sie vielleicht auch darauf, dass Sie nach den Wanderungen genügend Ruhezeiten einplanen. Wir haben manchmal die Tendenz, einem Aktivismus zu verfallen und Entspannungsbedürfnisse des Körpers zu ignorieren. Seien Sie also aufmerksam und fordern Sie Ihren Körper nicht über seine Grenzen hinweg. Und ja, wenn Sie genug schlafen, ab und zu in die Massage gehen oder sich anders entspannen, trägt das sicher auch dazu bei, dass Sie «Druck» abbauen können. Auch ein Blutdruck kann sich ausgleichen, wenn Sie innerlich Druck und Spannungen loslassen können.
Sabine Hurni
Was bringen Flohsamen der Verdauung?
Sie empfehlen oft Flohsamen zur Darmreinigung. Könnten Sie mir mitteilen, wie das geht und was ich da beachten muss? S. I., Grenchen
a, ich empfehle die Flohsamen gerne zur Gesunderhaltung des Darmes und als leichtes Stuhlregulans. Flohsamen haben die Eigenschaft, dass sie Giftstoffe, Cholesterin und Stoffwechselabbauprodukte an sich binden und so die Ausscheidung dieser Stoffe fördern. Falls Ihre Verdauung, Ihr Darm oder Ihr ganzer Körper nicht im Gleichgewicht sind, dann braucht es manchmal aber etwas mehr als Flohsamen, um eine Wirkung zu erzielen. Wenn dem so ist, dann sollten Sie sich individu-
ell beraten lassen. Flohsamen nimmt man in der Regel morgens und abends ein. Sie nehmen etwas Wasser, geben ein bis zwei Teelöffel Flohsamen dazu und lassen diese 15 Minuten quellen. Die Flohsamen werden beim Quellen etwas schleimig, aber man gewöhnt sich daran. Trinken Sie die Flohsamen mit dem Wasser aus und nehmen nochmals ein grosses Glas Wasser zu sich. Das Trinken ist sehr wichtig, weil die Flohsamen ihre Wirkung nur entfalten können, wenn sie viel Wasser an sich binden können. Passiert das nicht, wirken sie eher stopfend.
Sabine Hurni
Diese Innovation vereint «altes Wissen» und moder ne Quantenphysik zu einem ganz besonderen Bouquet. Auf einzigar tige Weise werden die Rezepturbestandteile in einem patentier ten Verfahren mit Biophotonen (Lichtquanten) veredelt. Er leben Sie die gebündelte Kraft von organischem Eisen und Sonnenlichtenergie.
Diese Verbindung unter stützt Ihren Kör per vorzüglich im Bereich des Stoffwechsels wie auch des Energiepotentials. Als Gr undlage des Flüssigkonzentrates diente die Originalrezeptur «Aur um Potabile» nach Paracelsus, dem bekanntesten Natur kundler seiner Zeit.
Das Flüssigkonzentrat ist erhältlich in Apotheken, Drogerien, Refor mhäuser n (Phar macode 5491422) oder direkt bei: ald
Vertrieb der Dr. Ewald für die Schweiz und AllorA GmbH, Hüslerhofstr Tel. 032 621 26 94 info@allora-online.ch www.allora-online.ch facebook.com/allora.gmbh
Heinz Knieriemen über
Wer schwere Erbkrankheiten in der Familie kennt und wissen möchte, ob auch das werdende Kind davon betroffen sein könnte, kann entweder vertrauensvoll bis zur Geburt warten oder sich auf teilweise risikobehaftete Untersuchungen einlassen.
Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
Auch wenn einige Krankheiten bereits im Mutterleib festgestellt werden können, für die meisten herrscht bis zur Geburt Ungewissheit. Das soll sich nun grundlegend ändern, will man Wissenschaftlern der us-amerikanischen Universität Seattle Glauben schenken. In der Fachzeitschrift «Science Translation Medicine» beschreiben sie ein ungefährliches Verfahren, das gleich eine Vielzahl von Erbkrankheiten erkennen beziehungsweise ausschliessen kann.
Einem Team der Universität ist es gelungen, das Erbgut von Föten ganz ohne Eingriff in die Gebärmutter zu entschlüsseln. Ihnen genügen ein wenig Blut der Mutter und der Speichel des Vaters, um zu ermitteln, welche genetischen Faktoren auf das Kind übertragen worden sind. Auf diese Weise lassen sich auch mögliche Krankheitsgene feststellen.
Gefährliche Informationsflut
Der Traum, etwas über das Kind zu erfahren, ohne es dabei zu gefährden, kommt also scheinbar der Realisierung einen Schritt näher. Doch für den Chefarzt des Vivante Klinikums Berlin-Neukölln, Professor Klaus Vetter, steht wie für viele seiner Kollegen fest, dass der Traum auch schnell zum Albtraum werden könnte. Vetter betont, dass eine komplette Genom-Analyse, um Krankheiten zu verhindern, nicht möglich ist: «Wir erhalten lediglich eine Flut von Informationen, die wir nicht vollständig interpretieren können.»
Es gibt eine Reihe ernst zu nehmende Kritiker, so zum Beispiel der Einsiedler Arzt Johannes G. Schmidt, welche die molekulargenetische Diagnostik schon vom
Ansatz her als unseriös und für wissenschaftlich fragwürdig halten. Denn: Der Diagnostik etwa von familiär mitgeprägtem Brust- und Gebärmutterkrebs folgt kein Therapieansatz, der das Risiko verringert. Den erweiterten, verfeinerten und kostenträchtigen diagnostischen Möglichkeiten stehen also kaum angemessene Therapien gegenüber: Eine Entwicklung von Formen sozialer Verarbeitung, des verantwortungsbewussten Umgangs mit den Angst machenden Diagnosen fehlt meistens.
Wo bleibt der liebevolle Umgang?
Von einem liebevollen und sorgfältigen Umgang mit Schwangerschaft und Geburt sind wir heute weiter denn je entfernt. Da wird vermessen, getestet und beraten, da geht es um Hintergrund- und Basisrisiken, um Biomarker und fötale Zellen, um Auffälligkeiten, um Abweichungen und Defekte. Immer neue Methoden werden entwickelt, um den Embryo immer früher auf Abweichungen von der Norm zu testen.
22 000 Gene hat der Mensch und etwa 3,2 Milliarden Basenpaare bilden unser Erbgut. Wir kennen mehr als 3500 Krankheiten, die auf einer Genveränderung beruhen. Das genetische Material enthält den Bauplan für den Aufbau und die Funktionsweise eines Lebewesens. Tests auf der Grundlage von Chips, die Tausende von Genabschnitten automatisch scannen, sind in den USA seit einiger Zeit anwendungsreif.
Hier droht eine Gefahr, die in ihrem ganzen Ausmass noch gar nicht überblickt werden kann: Da ist einerseits die profitable Risikodifferenzierung von Menschen
«Wir erhalten lediglich eine Flut von Informationen, die wir nicht vollständig interpretieren können.»
auf genetischer Grundlage, die bald einmal von Krankenkassen, Versicherungen oder Arbeitgebern genützt werden kann. Und da ist andererseits der kommerzielle Markt für genetische Tests, der global und unkontrollierbar ist.
Bisher können Forscher etwas mehr als 1000 Gene verschiedenen Krankheiten zuordnen. Weltweit werden inzwischen für rund 200 Krankheiten molekulardiagnostische Untersuchungen angeboten, die an bereits geborenen Menschen durchgeführt werden. Gut die Hälfte dieser molekulardiagnostischen Tests lässt sich auch als vorgeburtliches Screening durchführen. Grundsätzlich gilt für alle Tests: Über die Schwere der Krankheit und ihren Verlauf sagen sie nichts aus. Zudem weiss niemand bei der Voraussage einer genetischen Veranlagung, ob und wann eine Krankheit ausbricht. Es stellt sich also entschieden die Frage, inwieweit auch Angst als ein ernst zu nehmender Erkrankungsfaktor in immer weitere Teile der Bevölkerung getragen wird.
Ärzte betonen immer wieder, dass genetische Tests grundsätzlich keine eugenische Zielsetzung haben, also nicht darauf ausgerichtet sind, die Erbanlagen künftiger Generationen zu verbessern. Doch die Wirkung, die ein flächendeckendes Angebot vorgeburtlicher Diagnostik auf unser gesellschaftliches Zusammenleben und die Wertschätzung behinderter Menschen hat, ist eindeutig eugenisch. Allein die Tatsache, dass Massnahmen angeboten werden, die beispielsweise gezielt nach Ungeborenen mit der genetischen Abweichung Trisomie 21 (Down-Syndrom) fahnden, grenzt nicht nur einseitig ein Krankheitsbild aus, sondern führt auch zu einer Zurückweisung von Menschen mit DownSyndrom und setzt Eltern unter massiven Druck.
Die gendiagnostischen Techniken bieten Strukturen an, deren Versprechen auf ganz zentrale Aspekte menschlicher Existenz abzielen: auf Gesundheit und Sicherheit.
Versprochen werden Gewissheit über den gesundheitlichen Status und die Beseitigung von Krankheit und Leiden durch Minimierung oder gar Ausschaltung des Risikos. Letztlich wird die Machbarkeit von Gesundheit durch eine weitgehende Beherrschbarkeit von Lebensvorgängen suggeriert.
Die medizinische Definition von Krankheit und Gesundheit verschiebt sich immer mehr, immer neue Krankheiten werden diagnostiziert und immer mehr Menschen werden zu denjenigen gerechnet, die den neuen Normen nicht mehr entsprechen: Normales wird zu Abweichendem und bislang Gesundes zu noch nicht Krankem. Es eröffnet sich ein Markt der unbegrenzten Möglichkeiten. u
Essen Noch mehr Grünzeugs
Wer nach der Lektüre des Bärlauch-Artikels auf Seite 26 erst richtig Lust auf frisches Grün bekommen hat, sollte jetzt bei Löwenzahn, Brunnenkresse und Portulak zugreifen. Während Löwenzahn und Kresse typische Frühlings- respektive Frühsommer-Leckereien sind, gibt es Portulak bis etwa Ende April und ab dem Spätsommer wieder. Gemein ist allen drei, dass sie reich an für den Magen gesunden Bitterstoffen sind und ihr leicht scharfer bis nussiger (Portulak) Geschmack. Im Nu wird dank Löwenzahn & Co. aus dem gewöhnlichen grünen Salat ein kraftvoller, frischer Frühlingssalat. tha
Lesen_ So werde ich Biogärtner
Der österreichische Gärtner Karl Ploberger zeigt, worauf man als Bio-Einsteiger achten sollte. Das Buch bietet einen Einblick in 12 verschiedene Themenbereiche wie Gemüse, Beeren, Rosen, Teiche, Hochbeete und Gärtnern auf dem Balkon. Er gibt Tipps, wie Dünger am besten zum Einsatz kommt, wie der Boden (sanft) umgegraben wird und informiert über die wichtigsten «Bio-Basics».
Karl Ploberger: « So werde ich Biogärtner », Verlag Eugen Ulmer, 2013, Fr. 26.90
Fleisch_ Herkunft wichtig, Preis aber auch
SVermissen Sie die ersten Frühlingssonnengrüsse in der Wohnung ? Könnte es daran liegen, dass die Fensterscheiben schmutzig sind? Höchste Zeit die Fenster von Schmutz, Russ und anderen Ablagerungen zu befreien. Am einfachsten geht das mit der klassischen Methode mit Wasser und einem Gummiabzieher. Ob man dem Wasser nur ein paar Spritzer Spülmittel oder Spülmittel und etwas Brennsprit beigeben will, ist Ansichtssache. Zuerst Rahmen putzen, dann Scheiben und dann sofort Bahn für Bahn von oben nach unten mit dem Gummiabzieher wischen. Nach jeder Bahn Abzieher mit Tuch trocknen und Restwasser mit Lappen wegwischen. Und schon scheint die Sonne auch im Wohnzimmer. tha
chweizer Konsumenten sind kritisch – und das ist gut so. Wie eine repräsentative Umfrage der Branchenorganisation Proviande zeigt, sind die Schweizer tendenziell anspruchsvoller geworden: Im Gegensatz zur letzten Umfrage gibt immerhin ein Drittel der Befragten an, dass ihnen artgerechte Haltung, Fütterung ohne Zusätze und die Einhaltung von Tierschutznormen wichtig sind. 2006 erachteten dies lediglich 11 Prozent der Käufer als Kriterium. Doch am wichtigsten bleibt der Preis : 70 Prozent geben an, dass dieser beim Kaufentscheid wichtig ist. Und schon rücken das neu erwachte Anliegen für den Tierschutz und artgerechte Haltung wieder in die hinteren Ränge. tha
In Deutschland wurde sie zur Arzneipflanze des Jahres ernannt. Blumenfreunde und Hobbygärtner schätzen die Grosse Kapuzinerkresse vor allem als farbenprächtige, anspruchslose Pflanze. Von Mai bis in den Herbst blühen die gelben bis roten Blüten der bis zu drei Meter hohen Kletterpflanze. Die Anzucht ist einfach: Auf der Fensterbank können anfangs April zwei bis vier Samenkörner in Aussaaterde gesetzt werden. Deckt man die Töpfe zusätzlich mit einer durchsichtigen Folie ab, hilft das beim Keimen. Nach den Eisheiligen können die Pflanzen nach draussen umziehen. Ab diesem Zeitpunkt können die etwa erbsengrossen Samenkörner auch direkt im Garten oder auf dem Balkon gezogen werden. Die Pflanze braucht in der Wachstumsperiode wenig Wasser, keinen Dünger und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Sowohl die Blüten als auch die jungen Samen eignen sich als dekorative, essbare und würzige Ergänzung für Salate, Suppen und andere Gerichte. Auch junge Blätter können gegessen werden. Grundsätzlich sollte man die an Vitamin C und Eisen reiche Kapuzinerkresse jedoch sparsam verwenden, damit die Schärfe andere Aromen nicht übertönt. Aus den grünen Knospen kann, eingelegt in Essig und Salz, zudem ein Kapernersatz hergestellt werden. Ob Gaumenfreuden oder Augenweide, die Arzneipflanze des Jahres ist ein unkomplizierter Freund im Garten. tha
Tipps fürs Aufbewahren und Verarbeiten
BÄRLAUCH WÄCHST oft schon ab März an schattigen, feuchten Plätzen. Am besten schmeckt er, bevor er im Mai oder Juni zu blühen beginnt. Kulinarikexperte Patrick Zbinden empfiehlt in seinem Buch «928 clevere Küchentipps»: «Bärlauch verlesen, waschen, trocken schleudern und ihn in einem verschlossenen Plastikbehälter im Kühlschrank aufbewahren. Oder die leicht feuchten Blätter in einen Gefrierbeutel füllen, diesen aufblasen und verschlossen in den Kühlschrank legen. So ist der Bärlauch zwei bis drei Tage haltbar.»
OB MAN BÄRLAUCH einfrieren kann oder nicht, daran scheiden sich die Geister. Simon Ragaz von Ragaz Catering kann es nicht empfehlen: «Bärlauch verliert seinen herrlich frischen Geschmack, seine grüne Farbe, seine Konsistenz.» Patrick Zbinden hingegen tut es. Dazu Blätter fein schneiden und sie dicht in eine Eiswürfelschale oder eine Silikon-MuffinForm füllen. Nach ein paar Stunden den «in Form gefrorenen Bärlauch» in einen Gefrierbeutel umfüllen und nach Bedarf verwenden. Gefrorener Bärlauch hält zirka drei Monate.
EINE WEITERE KONSERVIERUNGS-
METHODE: Bärlauch klein schneiden, in Gläser füllen und ganz mit Essig und Öl bedecken. Im Kühlschrank hält er so mehrere Wochen.
SCHON EINMAL BÄRLAUCHPÜREE
PROBIERT? Dazu 100 Gramm Blätter grob hacken und anschliessend fein pürieren. Mit 100 Milliliter neutralem Öl langsam verrühren, mit Pfeffer und Salz abschmecken. In Schraubgläser füllen und kühl aufbewahren oder portionsweise einfrieren. Es eignet sich gut zum Würzen von Eintöpfen, Kartoffelpürees, Ragouts, Saucen und Suppen.
DAMIT BÄRLAUCH sein Aroma behält, sollte er immer erst kurz vor dem Verwenden geschnitten werden. Bei grossen Blättern die Mittelrippe entfernen.
Nicht nur im Wald, auch auf dem Teller trifft man jetzt teilweise auf eigentliche BärlauchInvasionen. Feinschmecker sind sich einig: Beim Wildkraut ist weniger mehr. Text Vera Sohmer
Bärlauchblätter sehen den Blättern von giftigen Maiglöckchen und hochgiftiger Herbstzeitlose zum Verwechseln ähnlich. Worauf Sie beim Sammeln achten sollten, erläutert Hugo Kupferschmidt, Direktor des Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrums.
Wächst Bärlauch immer in der Nähe von Maiglöckchen oder Herbstzeitlose?
Kupferschmidt: Nicht immer, aber es gibt Stellen, wo Bärlauch und Herbstzeitlose nebeneinander vorkommen.
Warum reicht es nicht, sich auf den Knoblauch geruch der Bärlauchblätter zu verlassen?
Kupferschmidt: Wenn Blätter von Herbstzeitlose in einer Tüte mit Bärlauchblättern liegen, riecht alles nach Knoblauch. Daher ist der Geruch kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Dazu kommt, dass ein Teil der Bevölkerung aus genetischen Gründen den Geruch von Bärlauch nicht wahrnehmen kann.
Welches ist ein zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal?
Kupferschmidt: Die Form des Blattes. Hat es einen Stiel, handelt es sich um Bärlauch. Hat es keinen Stiel, sieht also ähnlich aus wie ein Tulpenblatt, ist es Herbstzeitlose.
An wen können sich Sammler wenden, wenn sie unsicher sind?
Kupferschmidt: An das Tox-Zentrum (Tel. 145), einen Gärtner oder eine Apotheke.
Was passiert bei Vergiftungen mit Maiglöckchen?
Kupferschmidt: Meistens nichts, weil die Pflanze zwar giftig ist, aber man sehr grosse Mengen einnehmen müsste für eine schwere Vergiftung. Wir hatten noch nie eine solche. Bei Verwechslungen einzelner Blätter kommt es also nie zu gefährlichen Situationen.
Und bei der Herbstzeitlose?
Kupferschmidt: Sie enthalten das Zellgift Colchicin. Es hemmt diverse Organe und kann zum Tod führen. Wichtig deshalb: Sich im Zweifelsfall im Tox-Zentrum unter der Notfallnummer 145 melden, um das Risiko beurteilen zu lassen: Ist es wirklich Herbstzeitlose? Wie hoch ist die Menge? Ist eine Vergiftung wahrscheinlich oder kann sie nicht sicher ausgeschlossen werden, muss die Person ins Spital. Meistens wird der Magen ausgepumpt. Der Rest der Therapie wird durch die Symptome bestimmt.
Wie häufig kommt es zu Verwechslungen oder gar Todes fällen?
Kupferschmidt: Zu Letzterem glücklicherweise sehr selten. Seit 1966 haben wir vier Todesfälle wegen Herbstzeitlose registriert. Wegen möglicher Verwechslungen hatten wir vergangenes Jahr 57 Anfragen.
Worauf sollte man achten, wenn man mit Kindern Bärlauch sammelt?
Kupferschmidt: Sie sollten nichts essen oder in den Mund stecken.
Mehr Informationen unter www.toxi.ch
Wenn Blätter von Herbstzeitlose in einer Tüte mit Bärlauchblättern liegen, riecht alles nach Knoblauch.
Jeden Frühling ist es der gleiche Effekt: Man spaziert oder joggt durch den Wald und plötzlich ist da ein unheimlicher Heisshunger auf einen Teller Pasta mit Bärlauch-Pesto. Der frische Knoblauchduft liegt jetzt in der Luft und wirkt verstärkt appetitanregend.
Lust auf das Kraut entwickeln freilich nicht nur jene, die es in freier Natur erschnuppern. Bärlauch ist in Hobby- und Profiküchen begehrt. «Er erlebte seine Renaissance, als ihn Spitzenköche Mitte der 80er-Jahre für ihre Kreationen verwendeten», erzählt Simon Ragaz von Ragaz Catering in Bern. Und das sei kein Wunder: Bärlauch gelte als der kulinarische Frühlingsbote schlechthin. Jeder kreative und aufs saisonale Angebot bedachte Koch freue sich nach langen Wintern mit schmaler Gemüse-Auswahl auf das Wiedersehen mit dem Wildkraut.
Weniger ist mehr
Der Bärlauch-Trend hält seit den 90er-Jahren an. Es ist ganz ähnlich wie beim Rucola: Nahezu überall ist er im Frühjahr
Mehr zum Thema gut Essen und Trinken unter www.wildeisen.ch
drin, überall drauf, und das oft in grosser Menge. In Risotto und Ravioli, in Suppe und Salat, in Würsten und Pouletbrüsten.
Feinschmecker und Kulinarikautoren stören sich an dieser Bärlauch-Inflation und gemahnen zur vernünftigen Dosierung. Schliesslich, so hiess es etwa in der «Zentralschweiz am Sonntag», sei Bärlauch eng verwandt mit Knoblauch. Diesen hätten zweifelsohne viele gern, «aber nahezu niemandem käme es deswegen in den Sinn, ganze Knollen in eine Sauce zu pressen». Simon Ragaz kann dem beipflichten. Zwar liebt er die «geschmackliche Wucht» des Bärlauchs, setzt ihn aber mit Bedacht ein. Das Aroma von zartem Frühlingsgemüse würde unter der dominanten Bärlauchnote untergehen.
Das Wildkraut mit Säure zu kombinieren, also zum Beispiel in einer Salatsauce zu verwenden, auch dies ist nicht jedermanns Sache. Und dass mancherorts Bärlauch sogar im Dessert auftaucht – nun ja. Ragaz sieht den wilden Knoblauch nicht im süssen Bereich. Schon eher in Form eines selbst gemachten Pesto. Am besten erst bei Tisch gereicht, und nur zu Speisen, die wirklich damit harmonieren: zu Kohlenhydrathaltigem wie Kartoffeln, Reis und Teigwaren. Buchautorin Regina Freygang empfiehlt, Bärlauch mit Eiern, Käse oder gebratenem Fleisch zu kombinieren. Und Puristen mögen ihn am liebsten naturbelassen und ungekocht. Denn durch die Hitze gingen der Geschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe verloren.
Bärlauch lässt sich auch kultivieren
Nicht nur geschmacklich ist das Wildkraut eine bärenstarke Nummer. Es beinhaltet viel Gesundes wie ätherische Öle, Mineralstoffe sowie Vitamine und soll unter an-
Regina Freygang: «Bärlauch und Rucola», GU Küchenratgeber
Diane Dittmer / Anke Schütz / Krisztina Zombori: «Wildes Grün», AT-Verlag
derem gegen Bluthochdruck und MagenDarm-Beschwerden helfen. Echte Bärlauch-Fans empfehlen: Auf die doppelte Heilkraft setzen und selbst auf Sammeltour gehen. Denn dabei streife man durch Wälder und Wiesen und könne prima abschalten – Stressabbau mit Knoblauchduft in der Nase. Beim Sammeln sollte man ein paar Grundsätze beachten, denn Bärlauch kann leicht mit der hochgiftigen Herbstzeitlose verwechselt werden (siehe Interview linke Seite).
Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft Bärlauch auf dem Wochenmarkt oder beim Grossverteiler. Oder zieht das Kraut selbst. Denn entgegen anderslautender Informationen lässt sich das Kraut ganz gut zu Hause kultivieren, und zwar auf drei verschiedene Arten: durch Ansäen, indem man Zwiebeln setzt oder junge Pflanzen einpflanzt. «Bärlauch breitet sich bei guten Bedingungen rasch aus», weiss Simon Ragaz. Optimal sei feuchter, humus- und kalkreicher Boden, dazu Halbschatten und am besten ein Plätzchen unter Laubbäumen. Mit ein bisschen Gärtnerglück gedeihe er so in Hülle und Fülle.
«Wenn schlafen zum Erlebnis wird »
Das Bett, das Ihnen Energie und Lebensfreude schenkt – Nacht für Nacht.
Natürlich gebettet, in ein wohligstützendes Nest aus gesunden Natur materialien, fällt es leicht loszulassen und Körper und Geist zu regenerieren. Erholsamer Schlaf ist der Schlüssel für Gesundheit und Leistungsfähigkeit!
Rezepte für 4 Personen von Brigitte Aeberhard
Bärlauch-Champignons
20 grosse Champignons
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
75 g Bärlauch
150 g Emmentaler AOC
0,5 dl Weisswein
50 g Paniermehl
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Stiele von den Champignons herausdrehen. Champignonhüte mit der Öffnung nach unten im Dampf 3 Minuten garen. In eine ofenfeste Form verteilen, leicht salzen. Knoblauch und Champignonstiele fein hacken und im heissen Öl kurz dünsten.
Bärlauch sehr fein schneiden. Emmentaler AOC fein reiben, mit Weisswein, Paniermehl, Bärlauch und den Pilzstielen vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Käsemischung bergartig in die Pilzköpfe füllen. Unter dem heissen Backofengrill zirka 7 Minuten überbacken.
Mit Risotto oder Salat servieren.
Frühlingsgemüse mit Bärlauch-Couscous
300 g Kohlrabi
300 g grüner Spargel
300 g Rüebli
3 EL Olivenöl
Salz
1 Zwiebel
3 dl Gemüsebouillon
300 g Couscous
2 EL getrocknete Cranberrys oder Sultaninen
50 g Bärlauch
Pfeffer
250 g Naturjoghurt
Bärlauchköpfchen mit Radieschen-Vinaigrette
Agar Agar zum Binden von 0,5 dl Flüssigkeit
2,5 dl Gemüsebouillon
2 Schalotten
75 g Bärlauch
etwas abgeriebene Zitronenschale
2 EL Zitronensaft
100 g Sauerrahm
Salz, Pfeffer
1 dl Rahm
2 Bund Radieschen
½ Bund Schnittlauch
2 EL Weissweinessig
4 EL Olivenöl
etwas Senf
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Gemüse rüsten, Kohlrabi in Würfel, Spargel in 3 cm lange Stücke, Rüebli in Rädchen schneiden. 2 Esslöffel Öl erhitzen, Gemüse zufügen und anbraten. Leicht salzen und in 10 bis 15 Minuten knackig garen.
Zwiebel fein hacken. 1 Esslöffel Öl leicht erhitzen, Zwiebel darin andünsten. Bouillon dazugiessen, aufkochen. Couscous und Cranberrys einrühren. Zugedeckt bei kleinster Hitze 5 Minuten quellen lassen.
Bärlauch sehr fein schneiden. Couscous mit einer Gabel auflockern, Bärlauch daruntermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Gemüse mit Bärlauch-Couscous anrichten, Joghurt dazu servieren.
Agar Agar in der kalten Bouillon auflösen. Schalotten fein hacken, zur Bouillon geben und unter Rühren aufkochen. 2 Minuten köcheln, in eine Schüssel giessen und etwas abkühlen lassen. Bärlauch fein schneiden. Zitronenschale, Zitronensaft, Sauerrahm und Bärlauch unter die Bouillon rühren, würzen. Rahm steif schlagen, sorgfältig unter die noch leicht warme Masse heben und sofort in 4 Portionenförmchen füllen. Während ein paar Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. Für die Vinaigrette Radieschen hacken, Schnittlauch in Röllchen schneiden. Essig, Öl und Senf verrühren, würzen. Radieschen und Schnittlauch zufügen. Köpfchen aus den Förmchen lösen, auf Teller stürzen und mit der Vinaigrette servieren.
Vorspeise für 4 Personen
Während die Kunst des Räucherns in Europa (fast) in Vergessenheit geraten ist, gehört das Ritual andernorts zum Alltag. Mit Räuchern kann nicht nur die neue Wohnung von alten Energien befreit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden gefördert werden. Text Andreas Krebs
«Learning by doing – learning by gardening» Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie den Alltag hinter sich und freuen Sie sich auf kreative Gartenideen. «natürlich»-Gartenkolumnist Remo Vetter und seine Frau Frances, Autoren des Buches «The Lazy Gardener», begleiten Sie durch den Tag, vermitteln Tipps und Tricks im Umgang mit den Pflanzen und führen Sie ein in die faszinierende, ganzheitliche Philosophie von A. Vogel.
Kursinhalt
● Vortrag: Die Gartenphilosophie des «Lazy Gardener»
● aktive Mitarbeit im Kräutergarten
● anlegen eines Kräuterbeetes für die Küche
● bearbeiten eines Hügelbeetes
● Bodenpflege und Bodenkosmetik
● ansiedeln von Nützlingen
● Tinkturenherstellung und Degustation von A. Vogel-Produkten
● A. Vogel-Shop mit Spezialangeboten
● gemeinsames Mittagessen
● Überraschungsgeschenk
Kursdaten
Donnerstag, 16. Mai 2013
Dienstag, 28. Mai 2013
Donnerstag, 06. Juni 2013
Dienstag, 18. Juni 2013
Zeit
9.30 –16.30 Uhr
Kursort
A. Vogel GmbH, Teufen
Kurskosten
Fr. 120.–
Anmeldung und Information
A.Vogel GmbH, Hätschen, 9053 Teufen AR
Tel. 071 335 66 11, Fax 071 335 66 12, E-Mail: r.vetter@avogel.ch
«Die Welt der Aromen ist ein Weg, sich direkt in das Herz der Natur zu begeben.»
Christian Rätsch, Ethnopharmakologe
Räuchern ist eine der ältesten kulturellen Handlungen der Menschheit, wahrscheinlich so alt wie die Beherrschung des Feuers. Diese Kraft wurde zu allen Zeiten, an allen Orten und in allen Religionen genutzt – Räuchern ist transkulturell. Es wurde und wird eingesetzt, um den Göttern näher zu sein, Räume zu reinigen, eine meditative Atmosphäre zu schaffen oder Krankheiten zu lindern und zu heilen; oder schlicht des guten Duftes wegen – dargebracht «durch den Rauch», lateinisch «per fumum», von dem unser Parfümieren abstammt.
In Zentral- und Südamerika, im Orient und in Asien wird das Räuchern noch heute täglich von vielen Millionen Menschen praktiziert, hauptsächlich aus spirituellen Gründen. In Europa hingegen ist die Kunst des Räucherns vergleichsweise in Vergessenheit geraten. Wir wollen sie wiederentdecken.
Nektar für die Götter
Räucherstoffe und Räucherrituale sind ein wesentlicher Bestandteil der weltweiten Forschungen von Christian Rätsch. Ihren Gebrauch hat der Ethnopharmakologe und Autor vor allem bei schamanischen Ritualen in Mexiko, Nepal, Korea, Kolumbien und Peru erforscht. «Dabei konnte ich deutliche Parallelen im Gebrauch von Räucherwerk und den kognitiven Strukturen, den mythischen Erzählungen und kulturellen Konzepten erkennen», schreibt er in seinem Buch «Meine Begegnung mit Schamanenpflanzen». Überall treffe man auf das gleiche geistige Konzept: «Der vom Feuer befreite Rauch oder Dampf trägt die Seele des Räucherstoffs in die Welt der Götter und Göttinnen. Der heilige Rauch oder Dampf beziehungsweise dessen Seele verwandelt sich dort in göttlichen Nektar, ihre Götterspeise, durch die sie jung, fröhlich und tatenkräftig erhalten werden.»
In Bhutan, Tibet und anderen Gegenden werden zu diesem Zweck in eigens gebauten Räucheröfen, ähnlich unserer Gartencheminées, Wacholder, Zeder und Salbei verbrannt, und das in rauen Men-
gen. Auch in Japan zeigt man sich verschwenderisch: Ein Sprichwort besagt, dass Räuchern und Geiz nicht zusammenpassen. Und in Indien wird dem Gott Shiva zum Beispiel während vier Stunden «göttlicher Nektar» dargebracht.
Alchemistischer Prozess
Gemäss Rätsch wurde Räuchern stets als alchemistischer Prozess angesehen. «Materie wird durch Feuer transformiert und wirkt – entweder pharmakologisch und/ oder psychologisch – auf den Geist ein.» Beim Räuchern werden ätherische Öle und andere Inhaltsstoffe freigesetzt. Diese können eine beruhigende, erdende, reinigende, aphrodisierende oder auch antiseptische Wirkung haben. Es gibt spezielles Räucherwerk, das die Konzentration, Kreativität und Fantasie fördert oder den Schlaf verbessert. In einem Schrein von Nara, Japan, werden Räucherstäbchen geopfert, damit man intelligenter wird. Alleine der achtsame Umgang beim Räuchern entstresst und entspannt; ausserdem schenkt es uns ein Stück Naturverbundenheit.
Am besten Natur pur Pragmatisch betrachtet handelt es sich beim Räuchern schlicht um das Verglimmen getrockneter Pflanzenteile wie Blätter, Blüten, Samen, Harze, Holzstückchen, Rinden und Wurzeln. Es gibt auch vereinzeltes Räucherwerk tierischen Ursprungs. Räucherklaue (Onycha) etwa wird von Schnecken gewonnen, Amber (Ambra) ist ein Stoffwechselprodukt vom Pottwal; des Artenschutzes wegen sollte es nicht verwendet werden.
Geräuchert werden einzelne Mittel oder Mischungen. Geeignete Ware findet sich in fast jedem Küchenschrank, respektive Gewürz- und Teehandel, Nelken etwa oder Zimtstangen, Salbei- und Lorbeerblätter.
Exotische Harze wie Olibanum (echter Weihrauch), Myrrhe oder Benzoe gibt es im Handel. Die Qualität ist entscheidend. Am besten ist Natur pur. Doch leider wird (minderwertige) Räucherware ebenso wie Räucherstäbchen und -kegel oft mit synthetischen Duftstoffen parfümiert. Diese enthalten meist gesundheitlich bedenkliche Moschusverbindungen. Die beste und gesundheitlich unbedenkliche Variante ist das Harz, so wie es direkt und unverfälscht am Baum entsteht. Man kann Räucherwerk natürlich auch selber ernten und sammeln, zum Beispiel Eisenkraut, Lavendel, Rosmarin und Thymian oder Zweigspitzen und Harze der Kiefer, Fichte, Weisstanne und Zypresse. Es sollte nur trockenes Harz geerntet werden, da Bäume ihr frisches Harz brauchen, um akute Wunden zu schliessen – ein Beleg für die Heilkraft des Harzes. Ausserdem braucht weiches Harz Monate, bis es ganz
1. Mischung zum Reinigen: 2 TL Weihrauch, 2 TL Beifuss, 2 TL Weisser Salbei, 1 Messerspitze Kampfer. Tipp: Eine Räucherschale mit Fuss lässt sich auch längere Zeit gut in der Hand halten.
2. Beginnen Sie stets in der Küche. Unseren Ahnen war sie der wichtigste soziale Raum – bei der Feuerstelle.
3. Von der Küche aus gehen Sie an die Eingangstür, von dort im Uhrzeigersinn durch alle Räume des Hauses. In einem mehrstöckigen Haus gehen Sie von der Küche zuerst in den Keller und erst dann nach oben.
4. Fächeln Sie dabei den Rauch mit einer grossen Vogelfeder – sie verkörpert das Element Luft –von unten nach oben, auch in Gänge und Ecken. Alternativ können Sie auch mit einem Ahornblatt oder mit der Hand fächeln.
5. Am Ende kehren Sie in die Küche zurück. Dort schliesst sich der Kreis.
6. Sie können nun noch um das Haus herum räuchern.
7. Im Idealfall halten Sie die frisch geräucherten Räume einige Stunden geschlossen und lüften erst später. Wenn Sie sich aber dort aufhalten müssen, dann lüften Sie gleich.
Quelle: Christine Fuchs: «Räuchern mit heimischen Pfl anzen», Kosmos Verlag.
«Räuchern und Geiz passen nicht zusammen.»
Japanisches Sprichwort
ausgehärtet ist und zum Räuchern verwendet werden kann.
Kohle oder Stövchen
Zum traditionellen Räuchern wird der Räucherstoff entweder direkt ins Feuer oder auf die Glut gelegt. Im Handel gibt es spezielle Räucherkohle. Diese entzündet man an einer Kerze, dazu bedarf es einer Zange oder einer grossen Pinzette. Dann legt man die Kohle in ein gut zur Hälfte mit Sand befülltes, feuerfestes Gefäss, zum Beispiel aus Ton. Diese Art des Räucherns führt zu teilweise starker Rauchentwicklung. Räume müssen deshalb nach solch einer Räucherung ausgiebig gelüftet werden. Eine sanftere Art des Räucherns ermöglicht das Stövchen. Ein Sieb über dem Teelicht trägt das Räucherwerk, das seinen Duft langsam abgibt. Es entsteht kaum Rauch. Ausserdem ist das Stövchen schnell und unkompliziert einsetzbar; es läuft quasi nebenbei.
Direkt ins Stammhirn
Die meisten Räucherstoffe haben keine (bekannte) pharmakologische, aufgrund ihres charakteristischen Dufts aber diverse psychologische Wirkungen. Laut Rätsch können diese Düfte zu starken Veränderungen in der Gehirnaktivität und damit zu eindeutigen Bewusstseinsveränderungen führen. «Das heisst, der Stoff wirkt nicht pharmakologisch, sondern die Duftempfindung verändert den Bewusstseinszustand; Duft ist ein Gedächtniskatalysator.» Dies, weil Düfte über die Riechzellen direkt ins limbische System eindringen, den ältesten Teil unseres Gehirns. Dort sitzen Psyche, Emotionen, Stimmungen, Befindlichkeiten und Erinnerungsvermögen. Ohne das bewertende Eingreifen des Grosshirns lösen die Duft-
«Duft ist ein Gedächtniskatalysator.»
Christian Rätsch
stoffe Reaktionen auf der Gefühlsebene aus. «Die Gerüche der Räucherstoffe erzeugen eine olfaktorische Konditionierung», schreibt Rätsch. «Ein gewisser Geruch löst ein festgelegtes und gelerntes Verhalten und Denken aus. Deswegen ist das Räucherwerk so wichtig für die schamanischen Rituale.»
Deshalb können Düfte uns an längst vergessen geglaubte Erlebnisse erinnern. Und deshalb funktioniert die Aromatherapie, bei der Gerüche gezielt eingesetzt werden, um körperliche und geistige Leiden zu kurieren.
Haus und Seele reinigen
Räuchern spricht alle Sinne an. Indes räuchern viele zunächst nur, um einen angenehmen Duft im Raum entstehen zu lassen. Dabei stellen sie fest, dass es ihnen gut tut, dass sich ihre Stimmung ändert und dass sie Abstand vom Alltag gewinnen. Mit einer Räucherung lässt sich für bestimmte Anlässe (Feiern, Besprechungen, aber auch zur Unterstützung von Meditationsübungen) eine freundliche
Kleine Räucherkunde
Beruhigend und entspannend Myrrhe, Opoponax, Sandelholz, Lavendel, Labdanum, Palo Santo, Zimtblüte, Adlerholz, Süssgras
Anregend und vitalisierend Weihrauch, Dammar, Mastix, Salbei, Rosmarin, Thymian
Klärend und reinigend Weihrauch, Salbei, Beifuss, Wermut, Kampfer, Guggul, Wacholder, weisser Copal
Sinnlich und aphrodisierend Sandelholz, Labdanum, Safran, Rosenblüten, Tonkabohne, Vanille
Unterstützend für Konzentration, Kreativität und Fantasie
weisser Copal, Kalmuswurzel, Mastix, Salbei, Weihrauch
und entspannte Situation schaffen – man kann aber auch ganz einfach zur Entspannung räuchern.
Einer der wichtigsten Räucherzwecke – früher wie heute – sind das Klären und Reinigen. Dabei gibt es zwei Dimensionen, die innere und die äussere. Zum einen kann passender Räucherduft helfen, sich von alten, hemmenden Themen zu verabschieden. Zum anderen werden Räume atmosphärisch gereinigt. Besprechungsräume, Praxis-, Schul- oder andere Zimmer, in denen viele Menschen in oft emotionsgeladenen Situationen zusammenkommen, sollten öfter einmal geräuchert werden. Besonders geeignet dafür ist (hochwertiger) Olibanum (Oman oder Somalia). Früher war es üblich, Krankenzimmer damit zu reinigen. Echter Weihrauch wirkt antiseptisch und wird traditionsgemäss auch beim Neubezug eines Hauses oder einer Wohnung eingesetzt –zur Weihung. Eine Wohnungseinweihungsparty wird in der Schweiz auch «Räuki» oder «Räukete» genannt, was sich von der Räuchertradition ableitet. Bei der «Räuki» sollen alte, negative Schwingungen – ausgelöst durch Streit, Krankheit, Trauer und andere negative Momente – energetisch neutralisiert werden. Das schafft eine neutrale Basis für einen Neuanfang. Man muss natürlich nicht umziehen, um sein Heim zu räuchern. Die energetische Raum-Reinigung führt auch im altbekannten Zuhause zu einer spürbaren Veränderung der Atmosphäre. Probieren Sie es doch einfach aus. u
_ Christian Rätsch: «Räucherstoffe. Der Atem des Drachens», AT Verlag
_ Susanne Fischer-Rizzi: «Das Buch vom Räuchern», AT Verlag
_ Christine Fuchs: «Räuchern mit heimischen Pflanzen», Kosmos Verlag
_ Annemarie Herzog: «Die Räucherin», Schirner Verlag
Bevor man vor lauter Energie und Euphorie kopflos Kraut und Rüben sät, tut man gut daran, sich ein paar Gedanken zum Thema Anbau, zur Verwendung in der Küche und zur Ernte zu machen. Remo Vetter stellt seine Favoriten im Gemüsebeet vor.
Text Remo Vetter
Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
_ Beachten Sie das Leserangebot auf Seite 34.
Die Frühlingsmonate April und Mai galten in meiner Jugendzeit eher als magere Monate, weil frisches Gemüse und Salate im Garten noch knapp waren. Heute ist uns das kaum noch bewusst, denn wir bekommen im Supermarkt jederzeit Gemüse und Obst aus der ganzen Welt. Wer aber lieber Einheimisches essen möchte, muss sich mit Kohl, Blumenkohl, Brokkoli und ein paar Frühsalaten zufriedengeben und sich noch etwas gedulden. In Frühbeeten und im Treibhaus kann aber jetzt schon vieles ausgesät werden und uns mit Vorfreude erfüllen.
In den Wintermonaten hatte ich genügend Zeit, um mir zu überlegen, welche Gemüse ich in diesem Jahr anbauen möchte, und ich habe mich dabei wohlwissentlich mit meiner Familie abgesprochen, denn es ist schon vorgekommen, dass ich Gemüsesorten angebaut habe, die meinen Liebsten gar nicht so toll schmeckten. Die Herausforderung besteht im Übrigen darin, über längere Zeit eine kontinuierliche Versorgung mit schmackhaftem Grün zu sichern und nicht darin, Rekordernten einzufahren (die dann eh niemand mehr essen will) oder Schönheitspreise für den grössten Kürbis zu gewinnen. Hier mein GemüseABC mit Tipps zum Anbau und zur Zubereitung.
✖ Unsere liebsten Gemüsesorten
✖ Der Anbau von Artischocken lohnt sich allein schon wegen ihrer imposanten Blätter und der wunderbar blauen Blüten. Sie schätzt einen sonnigen Platz und gute Komposterde. Wir lassen sie zwei bis drei Jahre am selben Ort und frischen die Bestände jährlich auf, damit wir uns stets mit diesem wunderbaren Gemüse versorgen können.
✖ Auberginen brauchen wie Tomaten und Basilikum eine gewisse Mindesttemperatur, damit sie gedeihen. Wir säen sie in Töpfe und pflanzen die Setzlinge Ende Mai aus, sobald wir sicher sind, dass ihnen der Frost nichts mehr anhaben kann. Auberginen haben in etwa die gleichen Vorlieben wie Gurken, weshalb wir sie zusammen kultivieren. In Olivenöl angebratene, gerollte Auberginenscheiben, gefüllt mit Parmaschinken und Kräuterquark, munden hervorragend als Apérohäppchen, wenn Gäste angesagt sind.
✖ Brokkoli ist ein fester Bestandteil unserer Gemüseküche. Erstens ist er sehr gesund und zweitens schmeckt er erntefrisch fast so gut wie Spargel. Die Pflanze ist ausgesprochen ergiebig, sofern man häufig erntet und damit die Sprossenbildung anregt. Wir pflanzen die BrokkoliSetzlinge im Mai aus und ernten die Sprossen von Juni bis November.
✖ Frische, aus der Hülse gepflückte Erbsen faszinierten mich schon als Kind. Ich kann mich genau erinnern, wie wir die kleinen, grünen Kügelchen fast wie Bon
bons genossen. Als unsere Kinder noch klein waren, säten wir Erbsen und Bohnen in Joghurtbecher, um das tägliche Wachstum zu beobachten. Erbsen ernten und ausmachen ist relativ zeitaufwendig, weshalb wir eher wenig davon anbauen und unsere Ernte dafür umso mehr geniessen. Als Alternative pflanzen wir Kefen (Zuckererbsen), bei denen die ganze Hülse mitgegessen werden kann. Wir bevorzugen die niedrigen Sorten, die weder gestützt noch aufgebunden werden müssen.
✖ Fenchel schmeckt roh oder gekocht ausgezeichnet. Rohen Fenchel verwenden wir im Sommer oft als Vorspeise. Wir ziehen den Fenchel in Töpfen vor und verpflanzen ihn ins Freiland, sobald er gut durchwurzelt ist. Damit wir möglichst lange ernten können, ziehen wir Sommerund Winterfenchel. Die erste Aussaat erfolgt im März und April für die Ernte im Juli und August. Die zweite Aussaat nehmen wir im Juli und August vor, sie versorgt uns im Oktober und November mit Fenchel.
✖ Gurken speichern sehr viel Wasser. Sie brauchen eine gute Kompostgabe. Wenn man sie zu wenig giesst, werden sie bitter. Früher liessen wir die Gurken einfach auf dem Komposthaufen wachsen. In den letzten Jahren begannen wir, sie an Stäben aufzubinden. Dadurch wachsen sie weitgehend gerade und sind leichter zu ernten, als wenn wir sie auf dem Komposthaufen unter dem Laub suchen müssen.
✖ Karotten schätzen einen leichten, durchlässigen Boden. Wenn er zu schwer ist oder zu steinig, bilden sich manchmal ganz seltsame Wurzelformen. Deshalb arbeiten wir groben Sand ins Karottenbeet ein. Gleich daneben pflanzen wir Lauch gegen die Karottenfliege. Da Karotten nach der Saat sehr langsam keimen, säen wir Radieschen mit in die Rillen. So sehen wir, wo die Karottenreihen stehen, was sich beim Jäten als Vorteil erweist.
Wichtig ist auch, dass Karotten nicht zu eng gesät werden. Wenn wir dem Samen bei der Aussaat etwas Feinsand beigeben, können wir uns das Ausdünnen sparen.
✖ Kartoffeln sind basisch und damit ein wichtiger Bestandteil unseres Speiseplans. Aus unserer Sicht schmecken sie am besten, wenn man sie kurz vor der Mahlzeit aus der Erde holt. In unserer Höhenlage pflanzen wir vor allem Frühkartoffeln und mittelfrühe Sorten. Zu diesem Zweck spannen wir eine Schnur und ziehen mit der Hacke eine 15 bis 20 Zentimeter tiefe Furche, in die wir im Abstand von 30 Zentimetern je eine Saatkartoffel legen. Anschliessend decken wir die Furche mit der seitlich aufgehäuften Erde wieder zu. Wenn das Kraut 15 bis 20 Zentimeter hoch steht, häufeln wir die Kartoffeln an.
✖ Wir mögen Knollensellerie vor allem im Winter als Suppe oder in Scheiben frittiert. Seit wir wissen, dass ihm als «Ginseng des Westens» eine aphrodisische und kräftigende Wirkung zugeschrieben wird, darf er auf unserem Speisezettel nicht mehr fehlen.
✖ Kohl ist den ganzen Herbst und Winter hindurch fester Bestandteil unseres Speisezettels. Er liebt einen guten, durchlässigen Boden. Wir schenken ihm als Starthilfe eine zünftige Kompostgabe.
Neben Rotkohl und Wirsing pflanzen wir viel Krauskohl. Er ist sehr vitaminreich und erweist sich im Winter als hervorragende Suppenbeilage. Wir ziehen den Kohl im April und Mai in Töpfen vor und pflanzen ihn im Juni auf ein abgeerntetes Beet, auf dem zuvor Radieschen, Salat oder Erbsen wuchsen.
✖ Früher bauten wir nur Zucchini und Rondini an. Vor zehn Jahren hat es uns gepackt – inzwischen säen wir 27 Sorten Kürbisse an. Sie wachsen zu unserer Faszination in allen möglichen und unmöglichen Farben und Formen heran. Da die Jungpflanzen sehr kälteempfindlich sind, sollte man mit der KürbisAussaat unbedingt bis Mitte Mai zuwarten. Die Pflanzen brauchen mindestens einen Quadratmeter Platz, gute Komposterde und viel Wasser. Das danken sie mit einem immensen Wachstum. Es kann gut vorkommen, dass die Ranken der Kürbispflanzen zwischen sechs und zehn Meter lang werden. Unsere Favoriten sind Butternut, Golden Delicious, Marina di Chioggia und Mustard.
✖ Auch Lauch ziehen wir in Saatschalen vor und setzen die jungen Pflänzchen mit den langen, weissen Würzelchen im Mai an ihren definitiven Standort. Im Sommer wiederholen wir das Prozedere mit dem Winterlauch. So sind wir prak
tisch das ganze Jahr über mit Lauch versorgt. Unsere bevorzugten Lauchrezepte sind LauchKartoffelgratin und LauchcremeSuppe.
✖ Radieschen und Rettiche sind anspruchslos und einfach anzubauen. Wir säen sie den ganzen Sommer hindurch, wenn irgendwo ein Stück Erde frei wird oder in Reihen mit langsam auflaufenden Saaten wie Karotten oder Pastinaken, um den Standort der Langsamkeimer anzuzeigen. Damit Radieschen und Rettiche nicht ins Kraut schiessen oder verholzen, brauchen sie regelmässig Wasser. Wir säen zusätzlich zum weissen Sommerrettich auch den Winterrettich mit seiner schwarzen Schale. Dieser ist milder als der Sommerrettich und das basenhaltigste aller Gemüse.
✖ Randen kommen bei Kindern und nicht selten auch bei Köchen nicht sehr gut an. Beim Rüsten in der Küche färben sich die Hände so rot, dass man sie fast nicht mehr sauber bekommt. In Olivenöl gebraten, schmecken die eisenhaltigen Randen sehr gut. Da sie gut lagerfähig sind, versorgen wir uns im Winter recht lange mit diesem Gemüse. Der Anbau ist unproblematisch. Randen lieben einen guten Boden, reichlich Sonne und Wasser.
✖ Salate pflanzen wir in sechs bis acht Sorten an – und zwar Ruccola, Eisbergsalat, Krachsalat, Feldsalat, Schnittsalat, Endivien, Kopfsalat und Chinakohl. So sind wir die ganze Saison hindurch mit köstlichem Grün versorgt. Ruccola ist vielseitig einsetzbar, unter anderem als Zugabe zu Teigwaren, Risotto und Suppen. Ein Ruccolasalat mit hauchdünn geraffel
tem Parmesan und mit Aceto Balsamico und Olivenöl beträufelt, ist eine Delikatesse. Ruccola wächst bei uns von April bis Oktober. Damit wir immer wieder junge, zarte Blätter ernten können, säen wir während der Saison drei bis viermal nach. Häufiges Ernten ist wichtig, damit er nicht zu sehr ins Kraut schiesst und verholzt. Eisberg, Krach und Schnittsalat pflanzen wir kontinuierlich, damit das ganze Gartenjahr über frisches Grün auf den Tisch kommt. Nüsslisalat säen wir im April für die Sommerernte und im Juli für den Winter. Die Rosetten kann man sogar bei Schnee und Frost schneiden. Chinakohl und Winterendivie pflanzen wir wie Feldsalat im Juli, damit uns im Winter der Salat nicht ausgeht.
✖ Spargeln werden in unserem Garten von Anfang April bis Mitte Juni geerntet. Kaum ein Gemüse erwarten wir mit einer solchen Sehnsucht wie die ersten Spargeln. Im April ist die Ernte noch gering, doch den ganzen Mai hindurch sind Spargeln fester Bestandteil unseres Speisezettels. Wir bauen den Spargel auf zehn Meter langen, schmalen Beeten an. Diese müssen gut vorbereitet sein. Dazu arbeiten wir eine zünftige Gabe Kompost und reichlich Sand in den Boden ein. Die Spargeln danken das über viele Jahre hinweg mit einer reichen Ernte. Die Spargelwurzeln, die aussehen wie der Bart eines alten Mönchs, werden im Abstand von 50 bis 60 Zentimetern in die Beetmitte gelegt, mit einer dicken Schicht KompostErdeSandmischung zugedeckt und zu einem Hügelbeet aufgesetzt. Im ersten Jahr lassen wir die Spargeln anwachsen,
damit die Wurzeln Kraft tanken können. Im zweiten Jahr ernten wir ungefähr 20 Prozent. Erst ab dem dritten Jahr ist das Spargelbeet zur vollen Ernte freigegeben, und zwar von April bis Juni. Anschliessend lassen wir die Pflanzen ins Laub schiessen und gewähren so den Wurzeln eine lange Regenerationsphase. Im Spätherbst schneiden wir das Laub dicht über dem Boden ab.
✖ Selbst gezogener, junger Spinat, frisch als Salat genossen, ist eine Delikatesse. Spinat enthält Eisen, ist sehr proteinhaltig und reich an Vitamin A. Um die Gemüsebeete permanent bedeckt zu halten, streuen wir die Spinatsamen auch als Gründüngung zwischen die Reihen. So haben wir immer frischen Spinat. Was übrig bleibt, wird einfach in den Boden eingearbeitet.
✖ Tomaten faszinieren uns. Sie speichern die Sonnenenergie und der Eigenanbau lohnt sich unbedingt. Die Diskrepanz zwischen einer SupermarktTomate und einer im eigenen Garten angebauten Tomate könnte, so glauben wir, grösser nicht sein. Bei einer gut ausgereiften Tomate spüren wir förmlich die gespeicherte Wärme. Das regelmässige Ausknipsen der Seitentriebe und Aufbinden der Zweige führt einen täglich zum Tomatenbeet. Wir bevorzugen San Narzano, eine kernlose, längliche Tomatensorte, die mit Mozzarella und Basilikum einen ausgezeichneten Salat abgibt. Für die Tomatensaucen zur Pasta nehmen wir Fleischtomaten.
✖ Zucchini. Wenige Pflanzen decken den Bedarf einer Familie ab. Am besten schmecken sie, wenn man die jungen Früchte regelmässig erntet. Im Backteig frittiert oder mit Lachsmousse gefüllt im Steamer zubereitet, sind die Blüten ein Genuss. Seit einigen Jahren säen wir die Zucchini direkt aufs Hügelbeet. Geben Sie den Zucchini mindestens einen Quadratmeter Platz.
✖ Zwiebeln haben bei uns immer mehr an Popularität gewonnen, denn sie sind einfach anzubauen und lassen sich gut lagern. Wir schätzen sie als schmackhaftes Gemüse und vor allem die roten italienischen Zwiebeln als gute Salatbeigabe. Zwischen Lauch und Karotten gepflanzt, halten Zwiebeln Karotten und Lauchfliegen fern. Nach der Ernte trocknen wir die Zwiebeln an der Sonne oder im Heizraum und lagern sie anschliessend auf Holzgestellen im dunklen, gut belüfteten Keller. Schalotten sind «DeluxeZwiebeln». Sie sind zarter und haben ein tolles Aroma, brauchen aber mehr Raum als Steckzwiebeln. ◆
Gewinnen Sie einen von vier Tagestouren-Rucksäcken von Fjällräven im Wert von je Fr. 149.–
■ Die Rucksäcke von Fjällräven sind ausgeklügelte Leichtgewichte mit vielen funktionalen Details und einem komfortablen Tragesystem.
wertvolle Gesundheitstipps und infor-
■ Zwei Mal pro Monat bietet Ihnen der «natürlich»-Newsletter kostenlos wertvolle Gesundheitstipps und informiert Sie über Neues aus dem Magazin.
■ Und so einfach können Sie gewinnen: Abonnieren Sie jetzt unter www.natuerlich-online.ch unseren kostenlosen Newsletter – und Sie nehmen automatisch an der Verlosung teil.
Die Verlosung findet am 1. Juni 2013 statt, die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinnes ist nicht möglich. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Sterngucker im April_ Partielle Mondfinsternis
Am Abend des 25. April stehen Sonne, Erde und Mond fast exakt in einer Linie. Deshalb können wir bei schönem Wetter eine partielle Mond nsternis beobachten. Um 20.23 Uhr geht der Vollmond auf. Bereits vor dem Aufgang, nämlich um 20.02 Uhr, ist er schon in den Halbschatten der Erde eingetreten, was jedoch von blossem Auge kaum wahrnehmbar ist. Von 21.52 Uhr bis 22.23 Uhr streift der obere Teil des Vollmondes den Kernschatten der Erde. Allerdings taucht der Mond nur zu zwei Prozent in den Kernschatten ein, deshalb ist nur am oberen Rand eine Verdunkelung sichtbar. Um 00.13 Uhr wird er den Halbschatten der Erde verlassen haben und leuchtet wieder in seiner vollen Intensität. Die partielle Finsternis ist von blossem Auge gut sichtbar. Ein Feldstecher oder ein Teleskop zeigt das ganze Phänomen noch detaillierter. Andreas Walker
Spielen_ Bergseequartett
Ob in der Berghütte, am Stubentisch oder im Sommer in der Badi – mit einem Quartett lässt sich nicht nur gut die Zeit vertreiben, man kann spielend auch noch etwas Wissen sammeln. Das «Bergseequartett» stellt auf 32 Karten die Vielfalt der Schweizer Bergseen vor –und macht zudem Lust, den Rucksack zu packen und den Bergfrühling zu begrüssen. Aus der Reihe «Alpinquartett», Bergquartett, Fr. 15.– zu beziehen über www.alpinquartett.ch oder im Buchhandel.
«Wenn der Frühling ins Land zieht, wäre es eine Beleidigung der Natur, nicht einzustimmen in ihr Jauchzen.»
John Milton, englischer Dichter und Denker, 1608 – 1674
Vögel_ Verirrte Brieftauben
Sie sind die Wegbereiter der Luftpost: die Brieftauben. Ihr Orientierungssinn und ihre Zuverlässigkeit machten sie einst zu wichtigen Boten. Heute werden die Vögel vor allem als Hobby durch die Lüfte geschickt. Doch im letzten Sommer kamen von rund 230 Tauben bei einem Wettkampf im Nordosten Englands lediglich 13 an ihrem Ziel an. Immer am gleichen Ort verschwanden die Tiere von der Bild äche, wie der «Tages-Anzeiger» kürzlich berichtete. Auch in den USA beobachtete man das Phänomen. Jetzt aber scheint das Rätsel gelöst. Die Vögel orientieren sich an für Menschen nicht hörbaren Infraschallwellen und nutzen diese – vereinfacht gesagt – als Kompass. Ist kein oder kaum Schall vorhanden, verlieren die Tauben ihre Orientierung. Offenbar fehlen aufgrund der Windstruktur und der Temperatur sowie der Topogra e oberhalb bestimmter Landschaftsstriche solche akustischen Signale. tha
Lange galt als gesichert, dass Vulkanausbrüche das Klima beein ussen, so zum Beispiel der Ausbruch 1812 in Indonesien, dem ein Jahr «ohne Sommer» folgte und weltweit Missernten und Seuchen zur Folge hatte. Jetzt mehren sich aber die Belege dafür, dass umgekehrt auch das Klima – beziehungsweise die Erderwärmung –die innere Dynamik des Planeten anregen. Wissenschaftler des Geomar-Helmholtz-Zentrums in Kiel konnten zusammen mit Kollegen der Uni Harvard nachweisen, dass rasch einsetzende Warmzeiten auf der Erde stets einer erhöhten vulkanischen Aktivität vorausgingen, wie «Geo» berichtete. Nach Ansicht der Forscher steckt folgender Mechanismus dahinter: Klettern die Temperaturen, schmelzen die Eismassen und der Meeresspiegel steigt. Das wiederum verändert die Spannungen der Erdschichten in der Nähe der Vulkane erheblich und vergrössert so das Risiko von Eruptionen. Trotzdem muss nicht zwingend mit einer Häufung von Vulkanausbrüchen gerechnet werden, denn heute gibt es auf der Erde wesentlich weniger Eis als am Ende der letzten Kälteperiode. Ob die durch die Erwärmung ausgelösten Spannungen genügen, um die Aktivität der Vulkane zu erhöhen, können die Wissenschaftler nicht abschliessend beantworten. Und auch wenn wir am Ende einer Warmphase leben, eine Verstärkung der Eruptionstätigkeit macht sich erst mit rund 4000 Jahren bemerkbar. Für uns eine Unendlichkeit, für den Planeten die Zeit einer Kaffeepause. tha
Das Murmeltier gilt als gut erforscht. Trotzdem überrascht der Nager immer wieder mit bisher unbekannten Verhaltensweisen: So erwerben Weibchen bereits im Mutterleib von ihren Brüdern dominantes Verhalten.
Text Patrick Teuscher
Murmeltiere machen uns Probleme», klagt Peter Scheibler, Walliser Jagdinspektor. Denn wo die Murmeli oder Munggen ihre Bauten vergrössern, mit den Hinterpfoten den Aushub ans Tageslicht stossen, türmen sich Erdwälle vor den Löchern. Wenn Bauern ihre Weiden mähen, kommt es häufig zu Schäden an den Mähmaschinen. Freilich kein Grund für Murmeltiere, sich nicht weiter auszubreiten. Jagdinspektor Scheibler kennt das Ausmass : « Murmeltiere dringen immer häufiger in gemähte Weiden vor. » Sie machen vor des Bauern Eigentum nicht halt : « Murmeli unterlochen Weidställe, die danach einstürzen », doppelt Martin Baumann nach, Leiter Wildtiermanagement im Bundesamt für Umwelt.
Rabiate Umgangsformen im Matriarchat
Brüder machen Weibchen stark
Vor zwei Jahren hat Walter Arnold herausgefunden, wie ein Weibchen so aggressiv wird, dass es sich an der Spitze einer Gruppe behaupten kann. Der Ursprung liegt im Mutterleib, wo normalerweise drei Föten nebeneinanderliegen, zwei Männchen, ein Weibchen. Es liegt zwischen seinen Brüdern. Walter Arnold geht davon aus, dass aus den männlichen Embryos im Uterus das männliche Sexualhormon Testosteron diffundiert und in den weiblichen Embryo eindringt, sodass dieser « vermännlicht ».
Über Jahrzehnte begleitete Walter Arnold eine Murmeltiergruppe im deutschen
In den Bündner Alpentälern kennt Wildbiologe Hannes Jenny das Problem. Nirgendwo sonst haben Murmeltiere in der Schweiz 2000 Quadratkilometer Grasfläche zur Verfügung, in einer Höhe, die für die Nager wie geschaffen ist. Sie leben zwischen 900 und 2500 Meter über Meer. Hannes Jenny lenkt die Jagd gezielt auf Gebiete, in denen die Murmeltiere besonders aktiv die Weiden besiedeln. 5000 bis 6000 Abschüsse verzeichnet er pro Jahr. Doch Murmeltiere produzieren so fleissig Nachwuchs, dass ihnen die Abschüsse wenig anhaben. Selbst ihr natürlicher Feind, der Adler, wird ihnen nicht Herr; obwohl der Adlerbestand in der Schweiz hoch ist. Das fröhliche Vermehren überrascht, denn nur das ranghöchste Weibchen einer Gruppe, das Alphaweibchen, kriegt Junge – im Durchschnitt drei. Es paart sich in erster Linie mit dem ranghöchsten Männchen, aber je nach Lust und Laune auch mit anderen. Die anderen Männchen und Weibchen einer Gruppe paaren sich ebenfalls, haben aber während der Paarungszeit im April und Mai die Rechnung ohne das Alphaweibchen gemacht. Es macht seinen Anspruch auf alleinige Nachkommenschaft geltend und wird zur Furie : Die sogenannt subdominanten Weibchen werden zwar noch trächtig. Doch dem Alphaweibchen entgeht dies nicht. In den ersten drei Wochen der Schwangerschaft verwickelt es die subdominanten Weibchen in Rangkämpfe. Dabei steigt bei den rangniederen Tieren die Konzentration an Corticoiden, Hormone aus der Nebennierenrinde, so stark an, dass sie ihre Embryonen wieder verlieren. Dank rabiaten Umgangsformen, ist das Chefweibchen schliesslich das einzige Weibchen mit Nachwuchs. « Es handelt sich hier um ein Matriarchat », beobachtet der Wildbiologe Hannes Jenny das Monopol des Alphaweibchens auf alleinige Mutterschaft –selbst bei Gruppen bis zu 20 Mitgliedern. Extrem selten kommt es vor, dass ein anderes Weibchen ebenfalls ein Junges zur Welt bringt. Der österreichische « Murmeltierpapst » Walter Arnold hat dies in 15 Jahren Feldforschung nur einmal erlebt. Dabei tötete das Alphabweibchen das Junge. Dies kann für die Gruppe sinnvoll sein. Denn die Jungen kommen im Juli zur Welt, im Hochgebirge bleiben ihnen nur zwei Monate, sich auf den siebenmonatigen Winterschlaf vorzubereiten. Im Bau ist es eng, die Erwachsenen nehmen die Jungen in die Mitte, um sie zu wärmen. Für viele Junge würde der Platz fehlen.
Der Embryo wird im Mutterleib « vermännlicht ».
Murmeli-Wissen kompakt
Die Murmeltiere (Gattung Marmota) sind die grössten Vertreter der Hörnchen. Zoologen unterschieden bis zu 13 Murmeltierarten aufgrund geringer Unterschiede in der Färbung, in der Grösse, im Gewicht und im Skelettbau. Sie leben auf der Nordhalbkugel, vorzugsweise in baumlosen Grasländern. Murmeltiere sind eigentlich Steppentiere. Einzig das Waldmurmeltier Nordamerikas besiedelt auch lockere Wälder. Das Alpenmurmeltier (Marmota marmota) besiedelt den ganzen Alpenbogen von den französischen Meeralpen bis zu den östlichen Ausläufern in Österreich. Viele Vorkommen in den Ostalpen und ausserhalb der Alpen gehen auf Aussetzungen in den letzten 150 Jahren zurück. Sie leben auf den tiefgründigen Weiden zwischen 900 und 2500 Metern im Gebirge, wo sie ihre weitläufigen Baue bevorzugt an sonnigen Südhängen anlegen. Bei Gefahr verschwinden sie blitzartig im Bau oder in einer der ein bis zwei Meter langen Fluchtröhren
Verschiedene Behausungen
Nationalpark Berchtesgaden und stellte fest, dass Weibchen aus mehrheitlich männlichen Würfen aggressiver und deshalb erfolgreicher waren. Sie wurden Alphaweibchen, entweder durch Palastrevolution im eigenen Revier oder durch das Erobern eines fremdes. Überraschend dabei ist, dass diese vermännlichten Weibchen trotzdem so viele Nachkommen zeugten wie feminine Weibchen ohne das männliche Sexualhormon Testosteron. Dass diese neuen Erkenntnisse über Murmeltiere erst kürzlich an die Öffentlichkeit gekommen sind, mag überraschen, gilt doch das Murmeltier als weitgehend erforscht.
Häufig benutzen Murmeltiere im Sommer und Winter verschiedene Baue. Murmeltierbaue haben eine Ausdehnung von bis zu 20 Metern und dringen bis in eine Tiefe von drei Meter vor. Je nach Region werden Murmel-tiere unterschiedlich genannt. In der Schweiz heissen sie Murmeli, in Bayern Mankei, im Allgäu Murmele und in Frankreich Marmotte. Neben dem Alpenmurmeltier, das in der Schweiz verbreitet ist, kommt in Europa nur noch der Bobak vor, der die Steppen Russlands besiedelt. Das Murmeltier gilt als ausgezeichneter Wetterprophet. Ernten Murmeltiere Heu, bleibt das Wetter beständig, kläffen sie viel, so regnet es. Manche Bergler vertreten die Ansicht, Murmeltiere zeigten durch Pfeifen Wetterveränderungen an. Seit 1886 glaubt man in Nordamerika, Murmeltiere besässen weissagende Kräfte. Wenn das Murmeltier seinen Schatten sieht, also die Sonne scheint, werden sechs weitere Winterwochen folgen. Bekannt wurde dieser Brauch durch den oscargekrönten Film «Groundhog Day» von 1993 («Und täglich grüsst das Murmeltier»).
Schon der Römer Plinius (23 –79 n. Chr.) berichtete von der « Mus montis », der Alpenmaus. Aus dem späteren lateinischen Namen « mur(rem) montis » entstanden das rätoromanische Murmont und das deutsche Murmeltier. Conrad Gessner schrieb 1558 in seinem « Thierbuch », dass Männchen und Weibchen, Grasbüschel umschlungen haltend, sich abwechselnd auf dem Rücken liegend mit den Zähnen am Schwanz fassen und so gegenseitig zur Höhle ziehen. Murmeltiere, welche sich gegenseitig als Heutransporter benutzten, beschrieben Autoren über Jahrhunderte. Doch das ist vollkommener Unsinn. Man versuchte später, Murmeltiere als Haustiere zu halten. Pietro Andrea Sanese Matthioli berichtete 1621 von einem solchen Versuch, doch die Murmeltiere « zerreissen Tücher und jede andere Sache, die herumliegt ». Man versuchte sie zu zähmen: « Es ist eine grosse Sache, dass wenn man ihnen die Zähne mit einer Zange schneidet, (…) diese in einer Nacht wieder nachwachsen. » Auch dies ist Unsinn. Nagezähne wachsen zwar nach, aber nicht in diesem Tempo, schon gar nicht über Nacht. Hundert Jahre nach Matthioli schrieb ein gewisser Buffon Ende des 18. Jahrhunderts: « Übrigens ist die Milch, die einzige Flüssigkeit, die ihnen mundet; nur selten
trinken sie Wasser, und Wein mögen sie nicht. » Buffon bleibt schon etwas näher bei den Tatsachen: Murmeltiere trinken aber nicht. Flüssigkeit entnehmen sie den Pflanzen, die sie fressen.
Bei Paracelsus galt Murmeltierfett als Heilmittel. Offenbar zu Recht, wie man heute weiss. Murmeltierfett enthält die sogenannten Corticoide, Hormone, die in der Nebennierenrinde gebildet werden. Sie wirken entzündungshemmend und helfen gegen Rheuma.
Körpertemperatur zwischen fünf und 36 Grad Doch das Murmeltier ist noch lange nicht erforscht. Neben den Erkenntnissen zur Fortpflanzung kommt langsam Licht ins Dunkel des Winterschlafs. Wie alle Winterschläfer befinden sich Murmeltiere nicht andauernd im Schlaf. Alle zwei Wochen wachen sie in den sogenannten Aurosalphasen für zwölf bis achtzehn Stunden auf und erwärmen sich von fünf auf 36 Grad, ihre normale Körpertemperatur. Neuere Messungen bei winterschlafenden Tieren zeigen, dass der Winterschlaf zwar Energie spart, aber wenig mit Schlaf zu tun hat. Im Gegenteil, lautet der Befund neuerer Forschung : Winterschlaf entspreche eher einem Schlafentzug als einer Erholungsphase. Messungen der Hirnströme bei den mit dem Alpen-Murmeltier vewandten arktischen Erdhörnchen deuten darauf hin, dass Tiere die «Wachphase» meist verpennen – so die verblüffende Erkenntnis. Der Begriff Winterschlaf ist irreführend, denn mit echtem Schlaf hat die kühle Ruhe wenig gemeinsam.
Im Gegensatz zu den rüden Rang- und Fortpflanzungskämpfen im Frühling geben sich Murmeltiere im Winter ganz kuschlig – aus Eigennutz. Tiere, mit denen man sich gestritten hat, deren Junge das Alphaweibchen gar getötet hat, sind für die Winterruhe auf einmal willkommen. Sie geben der Gruppe warm – bis zum nächsten Frühling. ◆
Einst versuchte man, Murmeltiere als Haustiere zu halten.
Lateinischer Name : Marmota marmota
Länge : 50 bis 75 cm
Gewicht : 3 kg
Nahrung: Pflanzen, kein Wasser
Junge : 2 bis 4 Jungtiere
Tragezeit : 32 bis 34 Tage
Lebenserwartung : 12 Jahre
Familie : Hörnchen
Unterfamilie : Erd- und Baumhörnchen
Gattung : Murmeltiere
Wasserfälle faszinieren: Das Wanderbuch
«Die Wasserfälle der Schweiz» stellt 120 von ihnen vor. Zum Beispiel die drei kleinen, aber feinen Wasserfälle im sankt-gallischen Murgtal; ein Naturparadies mit glasklaren Bergseen und immergrünen Arven.
Text Tertia Hager
Wasserfälle sind Touristenmagnete schlechthin: ob tosend wie der Rheinfall im Sommer oder magisch wie die vielen Wasserfälle im Maggiatal, der Faszination des Naturschauspiels kann sich kaum jemand entziehen. Rund eine Million Schaulustige lockt beispielsweise der Rheinfall pro Jahr nach Neuhausen. Das macht ihn zum meistbesuchten Naturobjekt der Schweiz. Doch was sind Wasserfälle überhaupt? Wo gibt es sie? Und warum zerstäuben sie? Im Buch «Die Wasserfälle der Schweiz» sind die beiden Geografen Christian Schwick und Florian Spichtig der Geschichte und der Faszination von Wasserfällen nachgegangen. Das Buch erklärt einerseits das Phänomen Wasserfall und stellt andererseits Wanderungen und Ausüge zu den 120 schönsten Wasserfällen der Schweiz vor.
Das Wasser fällt 840 Meter in die Tiefe
Grundsätzlich entstehen Wasserfälle, wenn ein Gewässer eine Felswand überwinden muss. Durch geologische, glaziologische oder hydrologische Prozesse entsteht ein Gefällsbruch im Wasserlauf, etwa durch die Überschiebung von Gesteinsschichten, durch einen Bergsturz oder beim Austritt einer Quelle in einer Steilwand. Zudem braucht es genügend Niederschlag und geeignete Gesteinsschichten. In der Schweiz sind diese Voraussetzungen vor allem vom südwestlichsten Zipfel des Wallis über den gesamten Alpennordhang bis ins sankt-gallische Rheintal zu nden – von 400 Metern bis weit über 2000 Meter über Meer hinauf. Der höchste Kaskaden-Wasserfall ist der Mattenbachfall in Lauterbrunnen, er hat eine Fallhöhe von 840 Metern.
Jeder Wasserfall, der über 100 Meter hoch ist, endet nicht als kompakter Wasserstrahl, sondern in Form kleinster
de Pissechèvre VD
Milchbachfälle UR Leuenfall AI Engstligenfälle BE Berschnerfall SG
Anreise: Via Murg zum Parkplatz Mornen, vom Bahnhof Murg fährt der Murgtal-Bus. Voranmeldung notwendig: Tel. 081 738 14 41 Rückreise: Von Merlen mit dem Murgtal-Bus (siehe oben).
Dauer: 4 Stunden
Höhendifferenz:
Aufstieg: 750 Meter, Abstieg 890 Meter
Route: Der durchgehend gute Weg führt von Mornen (1160m) immer wieder an schön gelegenen Weiden und alten Hütten vorbei die Murg entlang aufwärts bis zum Unter Murgsee (1702 m). Der Murgbachfall gegenüber macht das Bild perfekt. Am See entlang folgt der letzte Anstieg zum Ober Murgsee. Hier kann am Ufer gepicknickt oder im Berggasthaus (1817 m) eingekehrt werden, bevor der Rückweg via Murgseefurggel (1985 m) und Mürtschen – vorbei an einem namenlosen kleinen Wasserfall und am Gsponbachfall – nach Merlen in Angriff genommen wird.
Variante: Statt zurück nach Merlen mit Ziel Murg zu wandern, kann man über die Widersteiner Furggel (2019 m) nach Engi im Glarner Sernftal absteigen (Wanderzeit 3 Std., Strecke 7 km, Aufstieg 780 m, Abstieg 1200 m).
Karten: Landeskarte 1: 25 000, 1134 Walensee, 1154 Spitzmeilen
Landeskarte 1: 50 000, 237 Walenstadt
Unterkunft/Verpflegung: Berggasthaus Murgsee, www.murgsee.ch
Weitere Informationen: www.heidiland.com www.waterfall.ch
= Horizontaldistanz > Gesamthöhe
Kaskaden = Horizontaldistanz < Gesamthöhe
Jeder Wasserfall über 100 Meter Höhe zerstäubt.
Wassertropfen, er zerstäubt. Denn im senkrechten Fall entstehen erhebliche Energiemengen. Die Energie, die benötigt wird, um diese Zerstäubung – eine Überwindung der Ober ächenspannung des Wassers – zu bewerkstelligen, gewinnt das fallende Wasser aus der zunehmenden Geschwindigkeit im freien Fall und der damit verbundenen Reibung an der Luft. Die Zerstäubung hängt aber nicht nur von der Fallhöhe, sondern auch von der Wassermenge ab. Dies gilt für Wasserfälle, die zwischen 20 und 100 Meter hoch sind.
Kaskade oder Einzelfall?
Unterschieden wird zwischen Kaskaden und Einzelfällen (siehe Gra k). Ist die Horizontaldistanz grösser als die Gesamt-
höhe des Wasserfalls, spricht man von einem Einzelfall. Ist sie kleiner, handelt es sich um eine Kaskade. Die hier vorgestellte vierstündige Wanderung oberhalb des Walensees führt sowohl zu einem Kaskadenfall- als auch zu zwei Einzelfällen. Zwar gehören die drei Wasserfälle mit Höhen von 12 bis 57 Metern zu den Winzlingen der Familie, dafür führt die Wanderung entlang des Murg- und des Gspondbachs hinauf zum Murgsee auf 1820 Meter über Meer durch eine traumhafte Naturkulisse mit dem grössten Arvenbestand der Alpennordseite. Sowohl das Murgtal als auch das Mürtschental gehören seit über 30 Jahren zum Bundesinventar für Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Um die prächtige Natur richtig auskosten zu können, empehlt es sich, die vierstündige Tour auf zwei Tage auszudehnen und im Berggasthaus Murgsee zu übernachten. ◆
Gewinnen Sie
Je eine Outdoor-Hose «Karl und Karla Trousers» von Fjällräven im Wert von je Fr. 159.–. Diese zeitlos modische Outdoor-Hose ist aus strapazierfähigem G-1000 ®-Material mit gebürstetem, weichem Finish. Sie hat einen tiefen Bund und eine normale Passform, die Knie sind vorgeformt und die Länge ist ungekürzt. In den zwei Seitentaschen und zwei Gesässtaschen lassen sich Kleinigkeiten verstauen, die grosse Beintasche bietet Platz für Karten und kleinere Multiwerkzeuge.
Mehr Infos unter: www.fjallraven.de
Als Zusatzpreis gibt es dreimal zwei Paare Socken X-SOCKS Trekking Silver.
Wettbewerbsfrage
Zu welchem See führt die vorgestellte Wanderung?
A: Zum Murgsee
B: Zum Muttsee
C: Zum Schuttsee
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wir gratulieren!
Auflösung aus Heft 2-2013:
B: Alp Flix
Je ein Guide 10 Plus Adventure Kit von Goal Zero haben gewonnen:
• David Koch, Zürich
• Susi Zeller, Mandach X-Socks Trecking Silver hat gewonnen:
• Martha Borer, Sempach
Zu den schönsten 120 Wasserfällen der Schweiz führt das Wanderbuch von Florian Spichtig, Christian Schwick. Die beiden Geologen und Autoren sind «auf Wasserfalljagd» gegangen, sie haben sämtliche Wasserfälle der Schweiz wissenschaftlich erforscht, dokumentiert und inventarisiert. In diesem Bildband beschreiben sie die lohnendsten Wanderungen und Ausflüge in allen Gegenden der Schweiz; mit vielen interessanten Hintergrundinformationen und spannenden Geschichten rund um die Wasserfälle, mit Übersichtskarten und allen praktischen Angaben zu Anreise, Wegverlauf und Schwierigkeit.
Bestellen Sie das Buch aus dem AT-Verlag zum Vorzugspreis von Fr. 38.90 statt Fr. 46.–.
So nehmen Sie am Wettbewerb teil: Mit unten stehendem Bestellcoupon oder gratis im Internet unter www.natuerlich-online.ch/wettbewerb
Senden Sie mir:
«Die Wasserfälle der Schweiz» à Fr. 38.90, inkl. MwSt. und Versandkosten. Zudem nehme ich automatisch am Wettbewerb teil.
Wettbewerbslösung: A: Zum Murgsee B: Zum Muttsee C: Zum Schuttsee
Name Vorname
Strasse, Nr.
PLZ/Ort
Datum Unterschrift
04-2013
Wenn ich eine Outdoor-Hose «Karl und Karla Trousers» von Fjällräven im Wert von Fr. 159.– gewinne, wünsche ich mir folgende Grösse und Farbe (nach Verfügbarkeit):
Damenmodell: 34 36 38 40 42 43 Farben: dark grey soft brown
Herrenmodell: 46 48 50 52 54 56 58 Farben: dark grey dark olive light khaki
Sockengrösse (Schuhgrösse): Damen Herren
Das Leserangebot ist gültig bis 31. Mai 2013 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 30. April 2013. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Lesermarketing, «Wasserfälle», Postfach, 5001 Aarau
Vivobarefoot – wieder richtig wandern lernen
Vivobarefoot ist der Pionier in Sachen Barfusslaufschuhe. Neu kann man mit ihnen auch auf Wanderschaft gehen. Die durchstichfeste, dünne Sohle (2,5 mm) hat Noppen für eine optimale Haftung im Gelände. Das Obermaterial ist pflanzlich gegerbtes Leder in Kombination mit Eco-Nylon aus 100 Prozent recycelten PET-Flaschen. Die herausnehmbare Innensohle trocknet schnell und das Bambus-Kohle-Fussbett reguliert die Feuchtigkeit. Das Modell Off Road Mid gibt es für Damen und Herren und kann auch als Strassenschuh getragen werden. Laufen mit Barfussschuhen stärkt die Gelenke, Rückenschmerzen können verschwinden.
Mehr Infos unter www.proimport.ch oder Tel. 026 919 44 44
Men
Die Kraft von Sonne und Eisen
Eisen, genauso wie Sonnenlicht, ist für das Energiepotenzial des Körpers von elementarer Bedeutung. Beide «Elemente» stehen Ihnen in diesem wundervollen Flüssigkonzentrat in gebündelter Form zur Verfügung. Durch die Grundrezeptur von Paracelsus und das von Dr. med. Ewald Töth patentierte Verfahren, welches die Speicherung von Sonnenlichtenergie in Substanzen wie Wasser und Mineralien ermöglicht, ist es gelungen, dieses besondere Produkt zu kreieren. Der Herstellungsprozess nach Paracelsus ermöglicht eine dem Hämoglobineisen sehr ähnliche Eisenverbindung und bietet dem Körper somit beste Voraussetzungen für eine vorzügliche Resorption.
Mehr Infos unter Allora, Tel. 032 621 26 94, www.allora-online.ch facebook.com/allora.gmbh, info@allora-online.ch
Das Team der VitalQuelle in Uzwil (SG) arbeitet mit komplementären Therapiemethoden, welche vorbeugend bei akuten und chronischen Gesundheitsproblemen sowie in der Reha oder zur Leistungsoptimierung eingesetzt werden. Dazu gehören neben medizinischer Massage, Naturheilkunde und Cranio-Sacral-Behandlungen auch Atemtherapie, Mental Coaching sowie Kuren nach F. X. Mayr in Zusammenarbeit mit Dr. med. Peter Schmid. Spannende Seminare und Workshops runden das Gesundheitsangebot ab. Interessierte können die VitalQuelle bei einem kostenlosen therapeutischen Gespräch oder einer Führung – jeweils am ersten Samstag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr – kennenlernen.
Weitere Infos: www.vitalquelle.ch
Das perfekte 24-Stunden Abdeck-Make-up
Coverderm ist eine einzigartige Linie für Gesicht und Körper um Hautunvollkommenheiten und Farbtonveränderungen optimal abzudecken. Langandauernd perfekt geschminkt bei Bibeli, Augenringen, Couperose, Pigmentstörungen, Narben, Vitiligo, Feuermalen und Besenreissern. Selbstredend auch für ein makelloses natürlich wirkendes Hautbild für alle ohne störende Hautveränderungen.
Coverderm ist wisch-, schwitz- und wasserfest, atmungsaktiv, hypoallergen, dermatologisch getestet und in zehn Farben erhältlich.
Weitere Infos und Beratung bei: ESTA Trading GmbH, Bottmingen, Tel. 061 421 30 44, info@ esta-trading.ch www.esta-trading.ch
Frühlingszauber im Tessin
Kommen Sie in das «etwas andere» Albergo und geniessen Sie das «dolce far niente» im herrlichen Südtessin. Eine spezielle Atmosphäre erwartet Sie in unseren zwei historischen und stilvoll renovierten Tessinerhäusern. Das reichhaltige Frühstück mit dem selbst gebackenen Brot und Zopf sowie den hausgemachten Konfitüren und anderen Leckereien wird an den urchigen Holztischen serviert. Die Casa Santo Stefano befindet sich in Miglieglia, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Malcantone. Direkt vom Haus aus eröffnet sich ein wildromantisches Wandergebiet in üppigen Kastanienwäldern.
Mehr Infos bei Christian und Angeli Wehrli, Casa Santo Stefano, Tel. 091 609 19 35, www.casa-santo-stefano.ch
Bio-Pflege mit Anti-Ageing-Wirkung
Die Farfalla age miracle Bio-Wirkstoffkosmetiklinie umfasst neu zwei Produkte für die besonders trockene, reife Haut. Die age miracle «Reichhaltige Regenerationscreme extra rich» nährt und pflegt mit Bio-Ölen von Wildrose und Macadamia, kaschiert sichtbare Fältchen sofort und reduziert Spannungsgefühle. Der sehr pflegende Anti-AgeingWirkstoffkomplex im «Straffenden Augenfluid» mildert sichtbar Fältchen und schenkt der Augenpartie ein entspanntes Wohlgefühl. Die Produkte sind im Fachhandel erhältlich.
Mehr Infos unter www.farfalla.eu
Back to the 60 ’ s
Toaster «Eldorado»
über 13%
Rabatt für Abonnenten
Praktisches Hilfsmittel
Trittleiter «Lucano»
Mit Leitern von Metaphys auf der Höhe von Zeitgeschmack und jeder Möblierung. Die Trittleiter aus formschönem Alu sorgt mit einem Minimum an visueller Information für ein Maximum an stilvollen Einsätzen.
● Belastbarkeit 100 kg
● Material: Aluminium (5 kg)
● Grösse: Breite 55 Tiefe 15,5 Höhe 133 cm
● Farben: Schwarz, Weiss und Rot Aktionspreis Fr. 269.– statt Fr. 299.–
[ Lieferung erfolgt per DHL-Lieferservice. ] Bitte erreichbare Telefonnummer sowie Lieferadresse angeben.
Für ein harmonisches Frühstück. Der exklusive Toaster von Trisa eignet sich durch seine Zentrierung hervorragend für dünne und dicke Brotscheiben. Er hat sechs regulierbare Bräunungsstufen für Ihren perfekten Toast. Der Toasterlift dient zur leichten Brotentnahme. Weiter hat es eine platzsparende Kabelaufwicklung sowie eine praktische Krümelschublade. Das hochwertige Gehäuse besteht aus Edelstahl.
● Aufwärm-, Auftau- und Abbruchfunktion
● 2 Jahre Garantie
● Farben: türkis und blau Aktionspreis Fr. 59.– statt Fr. 69.–
14%
Rabatt für Abonnenten
Praktisch und schön
Brotbrett mit Messer
Das Brotbrett von WTB wird aus verschiedenen Europäischen Edelhölzern hergestellt und ist geölt. Das Brett kann mit Öl wieder aufgefrischt werden. Das mitgelieferte Brotmesser ist ein Qualitätsprodukt der Firma Victorinox.
Hinter dem Namen WTB Werkstatt-Team Bubikon steht eine innovative Holzwerkstatt mit geschützten Arbeitsplätzen.
● Grösse: 38 22 cm, Dicke ca. 2 cm «natürlich»-Preis: Fr. 68.–
«natürlich» Abonnentenpreis
über 31%
Rabatt für Abonnenten
Energieeinsparung bis zu 60 Prozent
Gourmettopf «Hotpan» 4,5 Liter
Der «Hotpan» von Kuhn Rikon setzt neue Standards: Während das Essen in der eleganten Isolierschüssel zu Ende gart, gönnen Sie sich in der Zwischenzeit eine Joggingrunde oder konzentrieren Sie sich auf Ihre Gäste. «Hotpan» hält das Essen bis zu zwei Stunden frisch und warm. Der luftdichte Deckel schützt Aromen, Vitamine und Farben. Die Warmhalteschüssel besteht aus Kunststoff. Diese ist spülmaschinengeeignet und kann auch in die Gefriertruhe gestellt werden.
● Geeignet für alle Herdarten
● Farben: Rot, Schwarz, Grün
Aktionspreis Fr.149.– statt Fr. 219.–
Schnell bestellen und profitieren!
➜ Online: www.natürlich-online.ch/leserangebote Telefon 071 274 68 72 oder einfach Coupon einsenden!
Ja, ich möchte profitieren und bestelle folgende Angebote:
❍ Ich bin «natürlich»-Abonnent /-in und bestelle zum Vorzugspreis
❍ Ich möchte Abonnent /-in von «natürlich» werden und profitiere vom Preisvorteil! Ich bestelle ein Jahresabonnement zum Preis von Fr. 84.– 1301E01
❍ Ich bin Nichtabonnent /-in und bestelle zum Normalpreis
___ St. Trittleiter «Lucano» für nur Fr. 269.– statt Fr. 299.– *
❍ Schwarz 13574 ❍ Weiss 13573 ❍ Rot 13572
___ St. Toaster «Eldorado» für nur Fr. 59.– statt Fr. 69.– *
❍ Türkis 13564 ❍ Blau 13563
___ St. Brotbrett mit Messer für nur Fr. 68.– 13580
___ St. Gourmettopf «Hotpan» für nur Fr. 149.– statt Fr. 219.– *
❍ Rot 13576 ❍ Schwarz 13577 ❍ Grün 13578
* Normalpreis
Angebot gültig bis 31. Mai 2013, solange Vorrat. Alle Preise verstehen sich inklusive MwSt. und vRG, zuzüglich Fr. 8.– Verpackung und Porto. Bestellwert ab Fr. 150.– portofrei.
Vorname
Name
Strasse, Nr.
PLZ, Ort
Telefonnummer
Datum und Unterschrift
Lieferadresse
Telefonnummer
Coupon einsenden an: «natürlich», Leserangebote, Postfach, 9029 St. Gallen
Rückgaberecht: Für alle ungebrauchten Artikel garantieren wir ein 14-tägiges Rückgaberecht nach Erhalt der Ware. Sollte die Ware bei der Rücksendung ( in der Originalschachtel ) Spuren von Benutzung oder Beschädigung aufweisen, behalten wir uns das Recht vor, Ersatzanprüche geltend zu machen.
Neue Medien_ Tablet beliebter als Buch
ährend im englischsprachigen Raum E-Books gut verkauft werden, tun sich Schweizer und Deutsche schwer mit dem Lesen an einem Bildschirm.
Lesen_ Geschichte der Philosophie
Das Lesen auf einem Tablet-PC oder mit einem E-Book-Reader sei mühsamer als auf Papier, heisst es. Ist das tatsächlich so oder kommt hier vielleicht nicht einfach eine subjektive Abneigung gegenüber der Technik zum Tragen? Forscher der Universität Mainz wollten es genau wissen: Sie testeten das Leseverhalten von 35 21- bis 34-Jährigen und von 21 60- bis 70-Jährigen. In verschiedenen Runden mussten die Teilnehmer die gleichen Texte entweder auf Papier, auf einem E-Book-Reader oder auf einem Tablet-PC lesen. Dargestellt waren die Text immer in der gleichen Schriftgrösse und -art. Nach dem Lesen wurden die Probanden nach ihrem subjektiven Emp nden befragt.
Das gedruckte Wort schnitt sowohl bei der jungen als auch bei der alten Gruppe in der Gesamtbeurteilung am besten ab. Während das Papier in Bezug auf die Leserbarkeit bei den Jüngeren deutlich vor Tablet und E-Reader lag, bevorzugten die Älteren den Tablet-PC mit einem hauchdünnen Vorsprung gegenüber dem Papier. Interessant: Die Auswertungen der Hirnströme und Augenbewegungen stimmten nicht mit persönlichen Eindrücken überein. So machte es bei den Jüngeren nämlich überhaupt keinen Unterschied, welches Medium sie lasen – Hirnaktivität und Lesegeschwindigkeit waren bei allen Dreien praktisch gleich. Bei den älteren Teilnehmern bestätigte sich aber, dass die Lesbarkeit beim Tablet am besten war. Die Forscher führen diesen Umstand auf die Hintergrundbeleuchtung des Geräts zurück. Diese erhöhe den Kontrast zwischen Buchstabe und «Papier», wie wissenschaft-aktuell.de schreibt. Man wisse, dass im Alter die Fähigkeit geringe Kontraste aufzulösen, nachlasse.
Ob sich dieser «Tablet-Effekt» bei der älteren Generation auch bei längeren Texten zeigt, müsste aber noch geklärt werden. Wäre dem so, müsste die Skepsis gegenüber der Technik vielleicht als vorübergehendes Phänomen einer sich wandelnden Mediennutzung betrachtet werden, schliessen die Forscher. tha
nthony Kenny ist in seinem vierbändigen Werk etwas gelungen, wonach man im deutschen Sprachraum bisher vergeblich gesucht hat: eine ohne Vorkenntnisse verständliche, ja sogar unterhaltsam geschriebene Philosophiegeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Der renommierte britische Philosoph erzählt die abenteuerliche Geschichte der Philosophie explizit aufbereitet für einen breiten Leserkreis. So bekommt der Leser nicht nur einen fundierten historischen Überblick, sondern kann die Kernthemen der Philosophie auch durch die Jahrhunderte hindurch verfolgen.
Anthony Kenny: «Geschichte der abendländischen Philosophie», Primus Verlag, 2013, 4 Bände Fr. 135.–
Archäologie_ Käse, eine uralte Delikatesse
n Polen fanden Forscher in steinzeitlichen Gefässen Fettrückstände. Daraus schlossen sie, dass diese zur Käseproduktion verwendet wurden, um Milch und Molke zu trennen. Somit scheint nun klar, dass Käse nicht einfach zufällig entstand, wie bisher vermutet, sondern bereits vor 7000 Jahren bewusst gekäst wurde.
ine verrückte Geschichte! Am 4. August 1968 sorgte eine Kiste Mangofrüchte für einen Wandel in den zunehmend gewalttätigen Wirren der chinesischen Kulturrevolution, die durch rotgardistische Studentengruppen auf dem Campus der Pekinger Quinghua-Universität aus dem Ruder liefen. Der pakistanische Aussenminister hatte Mao Zedong die Mangos als Geschenk überreicht. Dieser liess sie den Arbeitern der Propagandatrupps überbringen, die auf dem Campus zur Schlichtung der Unruhen eingesetzt wurden.
Dass Mao die Früchte nicht selbst ass, sondern sie sozusagen seinem Volk überreichte, galt schnell einmal als Symbol für seine grosse Güte. Mangos, die im Volk kaum bekannt waren, wurden dank ihrer schönen Form und der von Grün ins Rötliche und Gelbe spielenden Farbigkeit zu Symbolen für die Tugenden der Revolution. Dass Früchte und Gemüse in China symbolische Bedeutungen haben, war an sich nicht neu. P rsiche etwa standen für Glück und Langlebigkeit. Die Kulturrevolution hat diese Deutung auf die Mangos übertragen. Mangos aus Pappmaschee wurden plötzlich überall in chinesischen Haushalten in Glasvitrinen verehrt.
Ob Mao mit der Entstehung eines derartigen Mythos gerechnet hatte, ist nicht klar. Das Jahr 1968 jedenfalls wurde zum
Mango-Jahr und der grosse Vorsitzende benutzte die Fruchtverehrung als Fingerzeig, um den von ihm selbst zwei Jahre zuvor ins Leben gerufenen Roten Garden klar zu machen, dass ihre Zeit vorbei sei. Der «Mango-Spuk» selbst war nach genau einem Jahr ebenfalls um, die Frucht verschwand wieder von der ofziellen Bild äche. Was blieb, war die Erinnerung an ein kurioses Phänomen, das beweist, dass sich durch den effektiven Einsatz eines Fetischs die Geschicke eines ganzen Volkes lenken lassen. Eine informative Schau im Zürcher Museum Rietberg dokumentiert den Mango-Kult auf attraktive Art und Weise. Die amerikanische Kunsttheoretikerin Alfreda Murck beschäftigte sich seit 2003 mit dem Thema und schenkte ihre einschlägige Sammlung 2011 dem Museum Rietberg – sehr zur Unterhaltung des Publikums, das sich anhand von Mangos in gediegenen Vitrinen, zahlreichen Fotos und «Mango-Merchandising» wie bedruckten Stoffen, Emailschalen und dergleichen mehr mit diesem erstaunlichen Phänomen bekannt machen kann. Hans Keller
Museum Rietberg, Gablerstr. 15, Zürich. Tel. 044 206 31 31 «Maos Mango – Massenkult der Kulturrevolution», bis 16. Juni 2013. www.rietberg.ch
Indien machte in der letzten Zeit nur negative Schlagzeilen. Deshalb freut es uns besonders auf den nächsten Seiten die hoffnungsvolle Geschichte des engagagierten Wirtschaftsprofessors Anil Gupta zu erzählen. Text und Fotos Jörg Böthling
Zusammengesackt hockt Tanadi im Schatten des grossen Tamarindenbaums. Die Augen niedergeschlagen, blickt er auf den staubigen Boden des Dorfplatzes. So hoher Besuch am frühen Morgen. Auf den Plastikstuhl hatte Tanadi sich nicht setzen wollen – auf einer Höhe mit Professor Anil Gupta. Also hatte der Wissenschaftler aus der Grossstadt die Plastikstühle kurzerhand weggeschoben und sich neben den Kleinbauern auf die knorrigen Wurzeln des Baumes gesetzt. Nun zeigt Anil Gupta auf einen dürren Ast in einer Plastiktüte. «Wofür nutzt ihr diese Pflanze?». «Für nichts Besonderes, die kann man für nicht viel gebrauchen», die Antwort des Bauern. «Wirklich?», bohrt der Professor nach. Tanadi kratzt sich die grauen Bartstoppeln. «Na ja, wir stecken die Äste ins Feld, damit der Reiskäfer wegbleibt», sagt er. «Das Wasser im Reisfeld wäscht die Wirkstoffe heraus und verteilt sie auf die Pflanzen.» Anil Gupta schlägt
sich auf die Oberschenkel: «Das ist nichts Besonderes? Aber das ist doch fantastisch!»
Anil Gupta lehrt und forscht am Indian Institute of Management in Ahmadabad, einer der renommiertesten Universitäten des Landes. Er ist hellhäutig, schlank, hoch gewachsen und trägt einen sorgfältig gestutzten Vollbart. Der Bauer Tanadi ist klein und gedrungen. Seine lederne Haut zeugt von harter körperlicher Arbeit unter der sengenden Sonne Ostindiens. Tanadi ist noch nie aus seinem Dorf Sargipal heraus gekommen. Der Wirtschaftsprofessor hält Vorträge in Berkeley, Cambridge oder Boston. Aber während seine Kollegen in ihren komfortablen Büros sitzen, besucht er Dörfer, die Lichtjahre von dem modernen Indien der Metropolen entfernt zu sein scheinen. Dort sucht er nach Erfindungen, Tricks und Ideen von Menschen, die mit dem Wenigsten auskommen müssen. «Die Not macht sie sehr erfinderisch.»
Der Wirtschaftsprofessor Anil Gupta sucht bei Kleinbauern nach Ideen und unterstützt so die Landbevölkerung.
Anil Guptas Augen leuchten. «Den Menschen auf den Dörfern ist häufig gar nicht klar, zu was sie fähig sind.»
Wissen sammeln
Die Begeisterung des Professors steckt an. Tanadi richtet sich auf. Rezepte für pflanzliche Dünger und Herbizide sprudeln zwischen seinen vom Kauen der Betelnuss rot gefärbten Zähnen heraus. Sein genaues Alter weiss der Kleinbauer nicht – er schätzt es auf 65. Dafür kennt er Kräuter aus dem Wald, die gegen Zahnschmerzen, Knochenbrüche, Malaria oder steife Knie helfen. Genau dafür hat der Professor den
«Das ist nichts Besonderes? Aber das ist doch fantastisch!»
weiten Weg bis hierher auf sich genommen. Er zieht einen zerknitterten Zettel aus seiner Hemdtasche und macht sich Notizen.
Anil Gupta und eine Schar von rund dreissig Aktivisten waren schon in Assam, Gujarat, Kaschmir, Orissa, Rajastan oder Westbengalen. Alle sechs Monate geht die Gruppe aus Studenten, Doktoranden, pensionierten Botanikern, Bauern oder Managern auf diese Shod Yatras genannten Entdeckertouren. Weit über eintausend Dörfer in abgelegenen Regionen Indiens haben sie schon besucht.
Dieses Mal sind sie nach Chhattisgarh gereist. Der ostindische Bundesstaat gilt als Armenhaus. In den Dörfern wohnen viele Ureinwohner, die in der indischen Gesellschaft noch unter den niederen Kasten stehen. Das Dorf Sargipal besteht aus einer Handvoll Lehmhütten. Zäune aus Bambus halten die hageren Kühe von den
kleinen Reisfeldern und Gemüsegärten fern. Ausser Reis baut Kleinbauer Tanadi Paprika, Kartoffeln, Okra oder Tomaten an. Das Meiste davon verbraucht die Familie. Den Rest verkauft er auf dem Markt. Tanadi hat sieben Kinder und vier Enkelkinder. Fällt die Ernte schlecht aus, muss er sich als Tagelöhner für umgerechnet einen Euro verdingen. Wie die anderen Bauern in seinem Dorf züchtet er sein Saatgut selbst und baut nach traditionellen Methoden an. Vieles probieren sie aber auch einfach aus. Das so gewonnene Wissen gelangt selten über ihr Dorf hinaus. Festgehalten wird das Knowhow dieser Menschen, die fast ausnahmslos Analphabeten sind, bislang nirgendwo.
«Wir leben im Informationszeitalter. Doch ihr wertvolles Wissen droht verloren zu gehen», sagt Anil Gupta. «Immer mehr Bauern verlassen sich zum Beispiel auf gekaufte Reissaat, anstatt sich weiter um die Entwicklung ihrer Sorten zu kümmern, die viel besser an die lokalen Böden und das Mikroklima angepasst sind.» Der Professor hat deshalb das Honey Bee Network gegründet. «Wir wollen wie eine Honigbiene das lokale Wissen ernten und verbreiten.» Zentraler Bestandteil ist eine frei zugängliche Datenbank mit mittlerweile über 100 000 Einträgen. Der Erfindungsreichtum dieser einfachen Menschen ist genial: Aus einem Mobiltelefon basteln sie eine Fernsteuerung für ihre Wasserpumpe, aus einem alten Fahrrad ein Düngefahrzeug oder einen Pflug. Mangobäume schützen sie mit einer Mixtur aus Dung und rotem Lehm gegen Termitenbefall. Mit einer Salbe aus Urin und lokalen Kräutern heilen sie Euterentzündungen bei Kühen.
Doch wie kommt man an die Ideen, Kniffe, Gebräuche und Erfindungen von
kleinen Bauern, die fern von asphaltieren Strassen ohne Elektrizität in Dörfern ohne Netzempfang leben? Man wandert zu ihnen. Rund 6000 Kilometer hat Anil Gupta schon zurückgelegt. Die Route legt ein Erkundungsteam fest, das zwei Monate lang im Voraus in der Region nach Innovationen fahndet.
Den Bauern auf Augenhöhe begegnen
Schon bald wird das Thermometer auf über 45 Grad im Schatten klettern. Es ist Mai, die heisseste Zeit im Jahr. Mit Regen ist erst in einigen Wochen zu rechnen. Nicht nur weil er ein Hemd aus handgesponnener Baumwolle trägt, erinnert der Wissenschaftler aus Ahmadabad an Mahatma Ghandi. Während etwa die Anderen der Gruppe bei einer kurzen Rast zur Wasserpumpe stürzen, läuft er ein Stück weiter und sucht das Gespräch mit einem zufällig anwesenden Hirten. «Redet nicht mit denen, die ihr kennt, sondern mit denen, die ihr noch nicht kennt», mahnt er seine Gefolgsleute. «Lernen ist ein ständiger Prozess, bei dem sich alle auf einer Augenhöhe begegnen sollen.» Seine Anhänger nicken stumm bei solchen Sätzen. Im nächsten Dorf empfangen Frauen in bunten Saris die Pilgerschar. Sie reichen ein milchiges Erfrischungsgetränk aus den Früchten des Tamarindenbaumes, dann Kostproben lokaler Lebensmittel: verschiedene Hirsesorten, gegorene Bambussprossen, gekochte Jackfruit-Kerne oder ein Chutney aus roten Ameisen. Letzteres wirkt entzündungshemmend. Der Professor probiert, lobt und scherzt. Schnell gewinnt er die Herzen. Beim Treffen mit den Männern schlägt die Stimmung allerdings um. Lautstark schimpfen diese über die Vernachlässigung ihrer Re-
Das Leben des erfolgsverwöhnten Hollywood-Regisseurs Tom Shadyac («Bruce Allmächtig») ändert sich schlagartig nach einem lebensgefährlichen Unfall. Statt wie bisher nach Erfolg und Ruhm zu streben, beschäftigen ihn jetzt zwei grundlegende Fragen: «Was stimmt mit unserer Welt nicht?» und «Was können wir veränder n?»
Shadyac fasst die gewonnenen Erkenntnisse bewegend und humorvoll zusammen. Doch am Ende seiner Expedition findet er nicht DIE Antwort, sonder n neue Denkanstösse.
I AM ist eine faszinierende Reise zum Ker n unseres Seins. Eine hoch motivierende Dokumentation, die seinesgleichen sucht.
Erhältlich ab sofort überall im Handel.
«Wir leben im Informationszeitalter. Doch ihr wertvolles Wissen droht verloren zu gehen».
Geschlafen wird während der Entdeckertouren unter freiem Himmel.
gion. Vom Wirtschaftsboom Indiens kommt bei ihnen nur die Schattenseite an. Chhattisgarh ist reich an Eisenerzen und anderen Rohstoffen. Kolonnen von Lastwagen mit rotem Gestein rumpeln über die wenigen asphaltieren Strassen. Ganze Dörfer müssen Staudämmen, Stahlwerken oder Minen weichen.
Viele junge Männer und Frauen schliessen sich der maoistischen Guerilla an, die bereits ganze Landstriche kontrolliert. Die Regierung antwortet mit immer mehr Soldaten. Die Menschen aus den Dörfern geraten zwischen die Fronten.
Die Bauern halten Anil Gupta und seine Gefolgschaft zunächst für eine weitere Abordnung von Politikern und Bürokraten, die viel versprechen und wenig halten. Nur langsam beginnen sie zu verstehen, dass der Professor von und mit ihnen lernen will. Dann begleiten sie ihn sogar zehn Kilometer durch den dichten Dschungel zum nächsten Dorf. «Die Wut der Männer hat sie letztendlich für unsere Ideen geöffnet,» resümiert Anil Gupta gelassen.
Es kann aber auch anders laufen: Wie beim Heiler, der die Rezeptur seines Mittels gegen Schlangenbisse lieber für sich behält. Wer sollte sonst noch für seine Dienste bezahlen? Anil Gupta erzählt jedoch auch von einem Bauern aus Westbengalen, der seine pedalgetriebene Reisdreschmaschine zum Selbstbauen nicht durch ein Patent schützen lassen will –trotz der angebotenen Hilfe des Professors. «Er hält die Erfindung für eine Eingebung Gottes, von der alle Menschen profitieren sollen.»
Aus den Entdeckungen und den anschliessenden Kontakten in die Regionen, hat der Professor einige Produkte entwickelt und herstellen lassen. Sie werden in Dorfläden oder von Vertretern des Netzwerkes verkauft.
Doch wem gehören die Rechte an diesen Produkten? Auf den Packungen der Herbizide, pflanzlichen Dünger oder Tiermedikamente sind die Urheber genannt. Das können Einzelpersonen oder ganze Dörfer sein, auch aus unterschiedlichen Regionen. Wissenschaftler des Netzwerkes recherchieren das vor Ort und in der Datenbank. Vorher testen sie die Mittel im Labor. Von den Einnahmen aus den Verkäufen erhält das Netzwerk 15 Prozent, der Rest geht an die Urheber und verschiedene Stiftungen.
Taglöhner mit genialen Ideen
Am Abend lassen sich alle erschöpft vor einer Dorfschule nieder. Eine ausgebreitete Plastikplane dient gleichzeitig als Versammlungsort und Schlafplatz. Um die 30 Kilometer wandert die Gruppe jeden Tag. Der Professor macht einige Yogaübungen und schliesst kurz die Augen. Ein Stück weiter sitzt Amrut Bhai Agrawat. Der 66-jährige hat die Shod Yatras mit ins Leben gerufen und bisher an allen Touren teilgenommen. Amrut Bhai Agrawat ist das genaue Gegenteil von dem quirligen Professor. Er spricht weder Hindi noch Englisch und hat nur vier Jahre die Schule besucht. Schon als Kind arbeitete er als Tagelöhner in der Landwirtschaft. «Die Arbeit war sehr hart und ich habe ständig darüber nachgedacht, wie man sie erleich-
tern kann.» Als junger Mann begann er zu tüfteln. Mit Rohren und einer Holzkiste veränderte er ein Gerät zum Säen so, dass der Wind weniger von der Aussaat wegwehen konnte. Eine nächste Erfindung half, den Boden bei der Erdnussernte aufzulockern, so dass weniger Nüsse in der Erde stecken bleiben. Bald eröffnete er eine Werkstatt. Heute betreibt sie sein Sohn. Trotz seines Rückzugs arbeitet der Kopf des Alten weiter. Seine neueste Idee, ein Stopper für einen Ziehbrunnen, er kostet nur wenige Rupien. Ein Metallplättchen an der richtigen Stelle – und die Frauen können beim Hochziehen des Wassereimers innehalten und sich ausruhen. «Ingenieure und Industriedesigner schenken so etwas keine Aufmerksamkeit», sagt Amrut Bhai Agrawat.
Als es dunkel wird, geht eine liegende Mondsichel am Himmel auf. Die Frauen des Dorfes kochen Reis und Dal, eine Linsensauce. Sie reichen die einfache Mahlzeit in Tellern und Schalen, die sie zuvor aus Blättern zusammengenäht haben. Anil Gupta ist wieder einmal begeistert. Dann erzählt er den Dorfbewohnern von seinem Netzwerk und zeigt einige Beispiele bäuerlichen Erfindungsreichtums aus anderen Regionen. Ein stotternder Dieselmotor versorgt Laptop und Beamer mit Strom. Die Bauern staunen. Weniger die Erfindungen der anderen Farmer scheinen sie zu verblüffen, als vielmehr die Wertschätzung und das Interesse. Das wird sie motivieren, an ihr eigenes Wissen zu glauben. Und das ist vielleicht das Wichtigste an den Entdeckertouren des Professors aus der fernen Grossstadt. u
La Gomera/Kanaren
Das abgeschiedene, ökologische Paradies für Familien, Seminare und Individual-Urlauber. Hotel Finca El Cabrito Telefon 0034-922-14 50 05, www.elcabrito.es
Heilende Hände und innere Bilder
Modul Ausbildung IKA
Auffahrt, 9. Mai, bis Sonntag, 12. Mai 2013 Centro d’Ompio, Ortasee www.integrativekoerperarbeit.ch +41794591404
Persönlicher Biorhythmus
Zeigt die Summe der Kräfte in Körper-Seele-Geist. Mehrfarbig, Kalenderform, Taschenformat, 12 Monate Fr. 36.–. Bitte Geburtsdaten an: Hermann Schönenberger, Churerstr. 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch
fasten-wander n-wellness.ch
Einmal Pause für Kopf und Bauch – Sie werden von der Wirkung begeistert sein. Ida Hofstetter, Telefon 044 921 18 09
Fastenwandern im WunderlandSchweiz mitMaya+Liselotte …fröhlich-gesundeWochen unter kundiger Leitung …entspannen, entschlacken, Gewicht verlieren, Vitalität gewinnen!
Gratis-Infobei: Maya Hakios, CH-8269 Fruthwilen Tel. 071 664 25 29, www.fastenwandern.ch
Das ganzheitliche Gesundheitszentrum am Vierwaldstättersee
Starte Deine Sportsaison bei uns! Eine Trinkfastenwochebietet Dir die optimale Basis für Höchstleistungen –imSport wie auch persönlich. Eine Erfahrung, die es in sich hat! Die Region Vierwaldstättersee bietet optimales Terrain für Deine Trainings.
Kur-&Ferienhaus St. Otmar ·Maya &Beat Bachmann-Krapf ·CH-6353 Weggis +41 (0)41 392 00 10 ·www.otmarsan.ch
6-13.4., 13.-20.4.,20.-27.4. und im Herbst Wellness-Hotel Höriidyllisch direkt am Bodensee MitMeditation, Energie-undBewusstseinsarbeit,Qi Gong,Tanz, Matrix,russischenHeilmethoden usw. ab Fr.1170.-Einzelzimmerund Kursangebote inkl. 052-7414600, www.fasten.ch
Ausbildungen und Seminare für Klangschalen-Massage-Therapien Fühlst du Dich angesprochen?
Details unter www.gesundheitspraxis-hauser.ch unter Kurse oder Tel. 079 377 25 80
Seminare
Informationsabende
Homöopathie
3. 4.,19.15 – 20.15 Uhr, Schwerpunkt Urogenitaltrakt
28. 5.,19.15 – 20.15 Uhr, Schwerpunkt Parasiten
3. 7.,19.15 – 20.15 Uhr, Schwerpunkt «Hyperaktive» Kinder
Praxis für klassische Homöopathie, Zurlindenstr. 49, Zürich www.praklahom.ch
Rat aus dem Medizinrad Jahreszyklus
23. 3, Solothurn
«Meine Erfahrungen –das Potenzial für Neues»
14. 4. – 20. 4., in Civitella d’Agliano, Italien
Tel. 032 623 94 77 www.verena-buerki.ch
Taiji Workshop
7. 6. – 9. 6., auf der Wasserfallen in Reigoldswil www.hongyuan-kultur.ch
Einführungskurs in japanischer Kampfkunst und Bewegungslehre
14. 5., Wintiwell, Treffpunkt für Wohlbefinden, Winterthur
Tel. 076 681 37 37 www.wintiwell.ch,
Mit Pferden gehen 18. – 20. 5., Outdoor-Seminar in Ühlingen-Birkendorf/ Deutschland
www.pferdepunkt.com
Was ist nur los mit mir? –vom Symptom zum System 26. – 28. 4., MorgenAbendLand, Bern
Tel. 031 352 10 38 www.artis-seminare.ch
››› Sie wünschen einen Agenda-Eintrag?
Schicken Sie die Angaben für Ihre Veranstaltung an agenda.natuerlich@azmedien.ch
Kriya Yoga mit Kripanandamoyima
6./7. 4., Interlaken
8./9. 6., Mannheim
13. – 20. 7., Höri am Bodensee/ Deutschland
Sabine Schneider Tel. 044 350 21 89 www.kriya.ch
Psychologischer Patienten-Coach IKP
24. 4., 18.30 – 20.30 Uhr
IKP
Kanzleistr. 17, Zürich
Tel. 044 242 29 29 30 www.ikp-therapien.com
Permakultur beflügelt meinen Garten
25. 5. PermakulturEinführungskurs
Balmeggberg, PermakulturGemeinschaft-Seminare, Trub www.planofuturo.ch www.balmeggberg.ch www.lashaia.ch
Train the Trainer
27./28. 4., Basis-Seminar in Ühlingen-Birkendorf, Deutschland www.pferdepunkt.com
Gewürze
15. 4., 20 Uhr, die Spitzenköchin Tanja Grandits im Gespräch mit der Fernsehköchin Myriam Zumbühl über die Welt der Gewürze
Eintritt Fr. 15.– pro Person (mit Thalia-Bonuskarte gratis)
Thalia Bücher Basel, Abendeingang: Freie Str. 36, 4001 Basel
Vorverkauf/Reservation: Thalia, EG Falknerstr. 11 Tel. 061 264 26 55
Basel. Tanja Grandits erzählt über die Welt der Gewürze.
Pilze im eigenen Garten züchten
13. 4., Balmeggberg, Permakultur-GemeinschaftSeminare, Trub www.balmeggberg.ch
Heilkräuterwanderung 27. 4., inklusive Kochen von einfachem 4-Gang-Kräutermenü
Brigitt Waser-Bürgi, Sattel Tel. 041 835 19 25 www.heilpflanzenfrau.ch
Sprache der Blumen 14. – 16. 6, Freizeitanlage Loreto
S.H.N. Schule für holistische Naturheilkunde, Andreas Ledermann, Zug, Tel. 041 711 30 11 aledermann@bluewin.ch www.ledermann-raimann.ch
Waldspaziergang mit Channeling von Natur-/Geistwesen oder Tieren
April / Mai 2013 in der Region Thun Tel. 078 765 85 64 www.gesundheitspraxisshania.ch
«Frühlingszauber»Sportwoche mit Pilates, Nordic Walking, Zumba 28. 4. – 4. 5.
Angeli & Christian Wehrli Casa Santo Stefano, Miglieglia Tel. 091 609 19 35 www.casa-santo-stefano.ch
Fastenwandern
im Wunderland Schweiz 4. 5. –11. 5., und 11. 5. –18. 5 in Andeer GR
8. 6. –15. 6., in Wildhaus SG 6. 7. –13. 7., in Davos GR
Maya Hakios, Manzenweg 19 Fruthwilen, Tel. 071 664 25 29 www.fastenwandern.ch
Meditative Fastenferien –ein Weg zum Neubeginn am Bodensee 6. –13. 4. /13. – 20. 4. und 20. – 27. 4. Wellness Hotel Höri
Essenz-Institut Tel. 052 741 46 00 www.fasten.ch
Fasten – Wandern – Wellness
14. – 21. 4., in Flüeli-Ranft OW, Hotel Paxmontana
27.4. – 4. 5. und 5. 5. –12. 5. in Serpiano TI, Hotel Serpiano
Ida Hofstetter Neuhofstr. 11, Männedorf Telefon 044 921 18 09 www.fasten-wandern-wellness.ch
Messen
EsoNaturamessen
14. –16. 6., in Cham, Lorzensaal 27. – 29. 9., in Wettingen, Tägihalle
18. – 20.10., in Vaduz/Liechtenstein, im Vaduzersaal 29.11. –1.12., in Bern, Bea Bern Expo
Weitere Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-online.ch /agenda
Sammeln+Prospekt verlangen, 056 4442222
BEA-Verlag, 5200 Brugg 056 444 22 22, bea-verlag.ch
BEA-Verlag 5200 Brugg 056 444 22 22 bea-verlag.ch
Zu gewinnen gibt es:
10-mal 1 RAUSCH
Herzsamen SENSITIVE-Linie im Gesamtwert von Fr. 308.–
Immer mehr Menschen leiden unter gereizter Kopfhaut und dünnem, kraftlosem Haar. Der Schweizer Kräuterspezialist begegnet diesen Problemen mit einer sanften, innovativen Pflegelinie: einem hypoallergenen, reizmildernden Shampoo auf natürlicher Basis und einem darauf abgestimmten Balsam. Sie sind frei von Konservierungs-, Duftund Farbstoffen, enthalten keine Silikone, Sulfate, Mineralöle und kein PEG. Ihre optimale Verträglichkeit wurde dermatologisch-klinisch bestätigt. Daher sind beide Produkte auch bestens für Kinder mit hochempfindlicher Kopfhaut geeignet. RAUSCH Herzsamen SENSITIVE-SHAMPOO und RAUSCH Herzsamen SENSITIVE-BALSAM tragen das aha!-Gütesiegel. www.rausch.ch
Herzsamen SENSITIVE-Pflege
Als Erste empfohlen!
ohne Konservierungs-, Duft- und Farbstoffe optimale Verträglichkeit, dermatologisch-klinisch bestätigt hypoallergen
Die Kraft der Kräuter – spürbar wirksam
www.rausch.ch
Und so spielen Sie mit: Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, «Rausch» Wettbewerb, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 29. 4. 2013.
Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 3-2013
Gesucht war: Schluckauf
33. Jahrgang. ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich. www.natuerlich-online.ch
Leserzahlen: 188 000 (MACH Basic 2012-1)
Auflage: 52 000 Exemplare, verkaufte Auflage 39 222 Exemplare.
Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch
Herausgeberin
AZ Fachverlage AG
Neumattstrasse 1
CH-5001 Aarau
Tel. +41 (0)58 200 56 50
Fax +41 (0)58 200 56 44
Geschäftsführer
Christoph Marty
Leiterin Zeitschriften
Ratna Irzan
Redaktion natürlich
Postfach
CH-5001 Aarau
Tel. +41 (0)58 200 56 50
Fax +41 (0)58 200 56 44
Chefredaktor
Markus Kellenberger
Redaktionsteam
Tertia Hager, Sabine Hurni (Leserberatung)
Autoren
Jörg Böthling, Susanne Hochuli, Marion Kaden, Heinz Knieriemen, Andreas Krebs, Vera Sohmer, Patrick Teuscher, Remo Vetter, Andreas Walker
Layout/Produktion
Lina Hodel, Manuel Saxer, Fredi Frank
Copyright
Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern ist nur mit ausdrücklicher
Genehmigung des Verlages erlaubt.
Anzeigenleitung
Christian Becker
Tel. +41 (0)44 709 19 20
Rolf Ulrich
Tel. +41 (0)44 710 19 91
Webereistrasse 66
CH-8134 Adliswil
Fax +41 (0)44 709 19 25 natuerlich@cebeco.ch
Anzeigentarife unter www.natuerlich-online.ch
Anzeigenadministration
Corinne Dätwyler
Tel. +41 (0)58 200 56 16
Leiter Lesermarkt/Online
Valentin Kälin
Aboverwaltung abo@natuerlich-online.ch
Tel. +41 (0)58 200 55 62
Preise
Einzel-Verkaufspreis Fr. 8.–1-Jahres-Abonnement Fr. 84.–2-Jahres-Abonnement Fr. 148.– inkl. MwSt. Druck
Vogt-Schild Druck AG CH-4552 Derendingen
Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner www.azmedien.ch
Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Basellandschaftliche Zeitung AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Solothurner Zeitung AG, Radio 32 AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG
Jetzt oder nie
Höchste Zeit den Balkon zu bepflanzen. Ob Gemüse, Blumen oder Kräuter, wir kennen die Kniffe, um eine üppig und gesund spriessende Pracht aus Ihren Töpfen zu zaubern.
Kein Käse
Blanc battu, Ricotta, Formaggini und Co. Frischkäse passen perfekt zur Frühlingsküche. Eine Übersicht.
Weitere Themen
Eine Spurensuche nach der Quelle des vielzitierten Lebens- und Gesundheitselixiers.
l Scheu, wild und der Hauskatze zum Verwechseln ähnlich: Schweizer Wildkatzen l Tipps aus der Natur, um Herz und Kreislauf zu stärken l Grosse Kuh, kleines Globuli: Porträt eines Tierhomöopathen l Wie ticken Jugendliche heute? l Rosa Leuchttürme: Blütenwanderung im Unterengadin
«natürlich» 5-2013 erscheint am 30. April 2013
Kontakt /Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-online.ch, www.natuerlich-online.ch
natürlich 4
Lieb gewonnene Freiheiten werden vom Alltag zuweilen torpediert. Susanne Hochuli sucht Möglichkeiten, um auch als Regierungsrätin barfuss durchs Leben gehen zu können.
Welt der Erwachsenen lassen wir uns ständig Möglichkeiten nehmen. Das muss nicht tragisch sein, wenn man sich bewusst ist, was mit einem passiert oder was man mit sich selber macht.
ie mögen sich erinnern: Ich bin eine bekennende Barfussgeherin. Mit meinem Barfussgehen habe ich schon einige Kleingeister «vergöuschteret». Aber ich stehe noch immer zu meiner Aussage, die ich vor zwei Jahren in der Basler Zeitung gemacht habe: «Ich finde High Heels etwas Gutes, schon weil man damit den Überblick über die Männer hat. Aber sie machen langsam. Darum ziehe ich sie aus und gehe im Sommer barfuss, wenn ich das Gebäude wechseln muss. Ich ziehe die Schuhe aber wieder an, bevor ich ins Haus trete.»
Wie schnell wir uns doch anpassen, arrangieren und dem scheinbar Unausweichlichen ergeben.
Und jetzt, da der Frühling den Winter hoffentlich endgültig, wenigstens für dieses Jahr, bezwingen wird, tun sich für meine Füsse wieder Perspektiven auf, die im hinter uns liegenden Winter brach und steif gefroren unter dem Schnee begraben lagen.
Aber nicht nur der Winter, sondern auch das hinter mir liegende «Landamme»Jahr war ein Hindernis für mich, barfuss durchs Leben zu gehen. Wer von Termin zu Termin hetzt, sich jeden Morgen überlegt, ob die Kleidung zu allen Verpflichtungen des Tages passt und die Schuhe der Kleidung und den Verpflichtungen angemessen sind, denkt nicht mehr oft daran, das Angepasste auszuziehen. Banal, mögen Sie denken. Ich finde nicht. Der Verzicht aufs Barfussgehen, der nicht ein bewusster Verzicht war, sondern einer, der sich in mein Leben schleichen konnte, hat mir einmal mehr gezeigt, wie schnell wir uns arrangieren, anpassen und dem scheinbar Unausweichlichen ergeben. In unserer
Ist man sich der Dinge bewusst, die sich nach und nach aus unserem Leben verabschieden oder sich umgekehrt hineinschleichen, kann man sie bewerten und ihnen das nötige Gewicht geben. So habe ich mir zum Beispiel im letzten Jahr nach langen Sitzungstagen die frische Luft und den Himmel über dem Kopf zurückerobert, indem ich mein Bett nach draussen gezügelt habe. Und genauso, sagte ich mir, muss es doch mit dem Boden unter meinen baren Füssen zu machen sein: Ich muss ihn neu entdecken. Ich hole mir den idealen BarfussGehboden ins Haus. Aber Wiese, Waldboden, Sandstrand und Flusskiesel hielten einer vertieften Prüfung nicht stand. Dann erinnerte ich mich daran, was mir als Kind das Gefühl gab, besonders daheim und aufgehoben gewesen zu sein: Holz! Und bald war mir klar, ein dicker Holzboden muss es sein, einer, der aussieht, als seien schon viele Füsse darüber gegangen; Füsse mit und ohne Schuhen.
Jetzt ist der Holzboden im Haus und ich fühle mich so, als hätte ich Acker, Wald, Wiese und Fluss in meine Wohnung geholt. Es ist, als wäre dieser Spruch wahr geworden: «Mängisch tröim i, i sig en Boum. E dr Ärde verworzlet ond em Hemmu. I wache uf. I ha Bode onder de Füess ond Schtärne em Hoor.» Und jetzt ist es nicht mehr so schlimm, ausser Haus Angepasstes weniger oft ausziehen zu können.
Susanne Hochuli, erste grüne Regierungsrätin im Aargau, ist Mutter einer 18-jährigen Tochter und wohnt mit ihr, Hund und Pferden auf ihrem Bauernhof in Reitnau.