natürlich

Die besten Mittel gegen Stirnhöhlenkatarrh 16 Nase frei
Traditionelles Handwerk
Kastanienklopfen im Bergell 28
Wie Assams Teearbeiter schuften 58 Bittere Wahrheit
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Elektrosmog ist überall und macht krank 10
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Die Nachtist noch jung.Der Nebelsodicht,dassermein Scheinwerferlicht verschluckt. In den drei Jahren habe ichnochnie so dichten Nebelerlebt, undich fahredie Strecketäglich. Trotzdem presche ichjetzt mithohem Tempoüberdie Strasse. Warumbin immerich derletzte, der dasBüroverlässt ?
Etwa wegender Bemerkung, die ichneulichüberMonsieur Montaignegemacht habe ?Aberbitte, er sieht ja wirklichwie einFlusskrebsaus
Verdammt,die Sichtwirdimmer schlechter.Zum Glück kenne ich die Strecke wie meine Hosentasche. Gleichhierrechtskom
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gseninessor netztelred,semuaB tsbreH etkcink eiD enielk ,gnulebaggeW eid uz rim hcan esuaH eftrüd,trhüf .niestiewrhemthcin aD nebürd es eh ci h s c h o n d as Schild amStrassenrand . Aberwarum bewegt es sich ? Gott, das ist gar kein Strassenschild!Dasist eineKuh,mitten aufderStrasse.IchreissedasLenkradherum un d w e i
hcI ehcusrev eid ellortnoK rebü niem otuA uz nenienithcinmu,nenniweg B aumzurasen . ImletztenMomenttreteichmitallerKraftaufsBremspedal . DieRäderquietschen , dasAutobleibtstehen .JaWirklich!WasfüreinSpass , mitderVielfältigkeiteinesInserateszuexperimentieren .
bewegen.
Wo entsteht We inqualität? Ganz zuerst in eine m We inbe rg, de r die Kraf t de r Natur nutzt. Nicht dort, wo chemische Pestizide das natürliche Gleichge wicht zerstören. Sonder n dort, wo eine hohe
Bi od ive rs it ät für eine n ge su nd en , na türl iche n Au sgle ich so rg t. Da s Re su lt at: We in e di e hö ch st e
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sätz lich im Pa ket:
Liebe Leserin, lieber Leser
«Esist fast so, als ob noch jemand oder etwas im Zimmer ist», schilderte ich einem Kollegen das Gefühl, das ich habe, wenn der Fernseher nachts im Stand-by-Modus bleibt. Der Kollege, ganz Wissenschaftsjournalist, runzelte die Stirn und legte mir wortreich dar, dass die vom Gerät ausgehende Strahlung zwar mess-, aber nicht wahrnehmbar sei. Schön. Aber was ist «es» dann? Etwas, das mir zwar keine Beschwerden bereitet, aber trotzdem ein Unbehagen hinterlässt.
Doch mit solch unscharfen Gefühlsbekundungen kommt man bei Rationalisten nicht weit. Und auch die Medien helfen kaum weiter, wenn es um Elektrosmog geht: Einmal warnen sie davor, zu lange mit dem Handy zu telefonieren, ein anderes Mal wird die Strahlung eines Induktionsherdes kritisch hinterfragt und schliesslich heisst es: «alles nur halb so wild». Es gibt ja Grenzwerte, Studien zur Unschädlichkeit – und zudem entwickelt die Industrie Geräte, die immer strahlungsärmer werden.
mehr Menschen angeben, auf Strahlung von Handy, WLAN oder Fernfernseher zu reagieren.
Es ist aber nicht nur die Zunahme von Schnurlostechnik, die uns zu denken geben sollte. Vielmehr sind die Wechselwirkungen der verschiedenen Strahlungsarten noch kaum untersucht und niemand weiss, wie genau die geballte Ladung elektromagnetischer Schwingungen auf uns und unsere Umwelt einwirkt. Doch aus der Vergangenheit wissen wir, dass aus «genial» «giftig» und aus «gefahrlos» «bösartig» werden kann – so geschehen mit dem ehemals «genialen» Baustoff Asbest.
Elektrosensible sind unser Frühwarnsystem.
Auch wenn Mahner und Elektrosensible von vielen Menschen als kurlige, verweichlichte Zeitgenossen angeschaut werden und gesetzliche Grenzwerte Sicherheit vermitteln sollen, werden die kritischen Stimmen lauter. So stuft die WHO Mobilfunkstrahlung neu als «möglicherweise Krebs erregend» ein und warnt vor dem Risiko eines (noch) seltenen Gehirntumors.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass fortwährend aufgerüstet wird und die magnetischen und elektrischen Felder in unserer Umgebung zahlreicher werden. Das geht so weit, dass sich die verschiedenen Funkwellen selber stören und dass immer
Vielleicht tun wir gut daran, uns beim unsichtbaren Elektrosmog auf unser Gefühl zu verlassen, auch wenn man dafür Kopfschütteln erntet. Lesen Sie dazu unseren Artikel auf Seite 10.
Es grüsst Sie herzlich
Redaktorin
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Hilfe aus der Natur bei verstopfter Nase 16
Gesundheit
8 Schlafen hält gesund
9 Teuflisch gut: Teufelskralle gegen Rheuma
10 Wie Elektrosmog unser biologisches Gleichgewicht stören kann
16 Schmerzhafte, verstopfte Nasennebenhöhlen. Meerrettich hilft
24 Heinz Knieriemen über den Umgang mit Pflanzengiften
Beratung
20 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
26 Winterputz: Nistkästen reinigen
27 Gut, günstig und gesund: Sauerkraut
28 Kastanien klopfen und essen im Bergell
34 Zurückhaltung beim Einsatz der Gartenschere, rät Remo Vetter
Natur
38 Sternschnuppen im Anflug
38 Tintenfische inspirieren Ingenieure
40 Naturschützer und Vordenker: Henry David Thoreau
44 Winterlicher Ausflug auf Kufen und zu Fuss
Leben
52 Wir werden immer schneller
53 Bauernmalereien aus China und dem Appenzell
54 Bitte trennen! Wie Toiletten in Zukunft funktionieren
58 Nachgeschmack: Wie Teearbeiter in Assam leben
63 Feldenkrais-Übungen für den Alltag
Plus
3 Editorial
6 Leserbriefe
48 Markt
50 Leserangebote
62 Agenda
64 Rätsel
65 Vorschau
66 Carte blanche
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Nachhaltig
«natürlich» 10-12
In Ihren sehr interessanten und bedenkenswerten Artikel zu falscher «Nachhaltigkeit» hat sich leider ein Fehler eingeschlichen. Es ist da die Rede von Thunfisch aus Zucht. Doch trotz jahrzehntelanger Anstrengungen ist es der Thunfisch-Industrie nicht gelungen, den Thun in Gefangenschaft zum Laichen zu bringen. Um dennoch in den sicheren Besitz grosser Exemplare zu kommen, werden Schwärme von Jungfischen mit riesigen Netzen gefangen und dann in Netzkäfigen mit Unmengen von Wildfisch bis zur Schlachtreife gemästet. Das zusätzlich Fatale daran ist, dass die Thune bereits vor dem erstmaligen Laichen gefangen werden und so die bereits dramatisch überfischten Bestände doppelt geplündert werden.
Bruno Heinzer, Arth
Werbung
«natürlich» 10-12
Die Aussage könnte nicht klarer sein: wer zahlt, befiehlt. Von den Zeitungen kennt man es schon seit einiger Zeit: unschöne, aber natürlich sehr gut bezahlte aufgeklebte Werbesticker auf der Frontseite. Jetzt hat offenbar auch das «natürlich» diese neue Art von Werbeplatz entdeckt. Dass diese ausgerechnet auf dem Editorial klebt, zeigt wie heute in den Medienhäuser gewichtet wird. Inhalt ist kaum mehr wichtig. Für Inserategelder wird aber gerne auch die Seele verkauft. Es fragt sich zu welchem Preis: Denn der Kleber wirbt für den Kochenshop, der gleichnamigen Zeitschrift aus dem Hause AZ Medien, die
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auch «natürlich» heraus gibt. Da gab es doch sicher einen Freundschaftsrabatt. Seravin Rossi, Lausanne
Entlegene Schönheiten
«natürlich» 09-12
Besten Dank für den interessanten Artikel über das Valle Onsernone im Tessin. Als gebürtige Onsernonese, heimatortberechtigt in Comologno, habe ich mich besonders darüber gefreut. Nicht nur Reisefreudige, Wanderfreunde und Aussteiger zog und zieht dieses einzigartige und abgelegene Tal an, sondern auch etliche Kulturschaffende und Schriftsteller. So lebte zum Beispiel der Schweizer Schriftsteller Max Frisch in Berzona. Und in Comologno boten Aline Valangin und Wladimir Rosenbaum Emigranten, Künstlern und Wissenschaftlern wie zum Beispiel Kurt Tucholsky, Meret Oppenheim, Max Ernst und C. G. Jung während der Nazi- und Kriegszeit Unterschlupf im Palazzo della Barca an. Das Onsernonetal ist aus historischer, kultureller und landschaftlicher Sicht eine Reise wert, die niemand bereuen wird.
Andrea Mordasini, Bern
Mit Biss «natürlich» 09-12
Danke für den informativen Artikel zur Gesundheit. Eines vermisse ich darin: den Hinweis auf Xylit (Xylitol) anstelle von Zucker. Leider ist die heilsame
Wirkung dieses Zuckeraustauschstoffes immer noch zu wenig bekannt. Werden die Karies verursachenden Bakterien im Zaum gehalten, so haben wir auch weniger Zahnfleischprobleme. Im Buch «Zahngesund» wird durch die Autoren gut beschrieben wie man seine Zähne und damit auch sein Zahnfleisch gesund halten kann.
Oskar J. Tobler, Balgach
Im Namen Gottes «natürlich» 08 und 09-12
Aus den Leserbriefen zum Beitrag «Im Namen Gottes» geht hervor, dass viele Vegetarier glauben, nicht für den Tod von Nutztieren verantwortlich zu sein. Nun, es ist kaum möglich, Nutztiere zu halten, ohne zu töten, wie ich als Landwirt weiss. Der Tierbestand auf einem Hof ist auf die Landfläche beziehungsweise auf die Futtermenge abgestimmt. Da der Landwirt seine Tiere vor Witterung, Hunger und Krankheit schützt, entfällt die natürliche Selektion. Würden die überzähligen Tiere nicht geschlachtet, wäre die Population im Nu zu gross für Landfläche, Stall und Futtervorräte.
Um Milch zu gewinnen, müssen die weiblichen Wiederkäuer regelmässig ein Junges austragen. Aus der Sicht der Vegetarier ist dieses Junge ein «Nebenprodukt». Dieses wird aufgezogen und ersetzt später ein älteres Tier – oder es wird gemästet und zu Fleisch verarbeitet. Es müssen daher für alle, welche tierische Eiweisse (Fleisch, Milch, Joghurt, Käse usw.) konsumieren, Tiere geschlachtet werden. Nur wenn man weniger tierisches Eiweiss zu sich nimmt, müssen weniger Tiere gehalten, gefüttert und geschlachtet werden. Thomas Fehr, Näfels
«natürlich» 08-12
Herr Knieriemen schildert sehr anschaulich die Malariabekämpfungsstrategie der WHO, welche nebst der Vergiftung von Böden, Tieren und Menschen mit höchst bedenklichen Stoffen wenig bewirkt hat. Im Gegensatz zur Aktivität der WHO gibt es auch private Initiativen wie Biovision, die Malaria mit nachhaltigen Mitteln bekämpfen. Unter deren Anleitung wird die lokale Bevölkerung über die Ursachen der Malaria aufgeklärt und geschult, es wird gezeigt, wie man Mückenfallen baut und die Verbreitung der Mücken durch das eliminieren von Wassertümpeln aller Art verhindert. Ergänzt werden diese Massnahmen durch die Anwendung von Moskitonetzen (welche auch von der WHO empfohlen wird).
Diese begleitenden Massnahmen, ausgeführt von der betroffenen lokalen Bevölkerung, sind sicher weniger teuer als die von der WHO immer noch als kostengünstig empfohlene Anwendung von (bei uns längst verbotenem) DDT, da sie, mit Ausnahme der Moskitonetze, ohne eingekaufte Gifte und besonders ausgerüsteten Sprühtrupps auskommt.
Thomas Schnyder, Zollikon
Briefe an «natürlich» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-online.ch oder: «natürlich», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51. Abwehrkraft
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Jubiläum_ Homöopathie ohne Grenzen
Die Organisation Homéopathes autour du monde Suisse feiert heuer ihr 10JahrJubiläum. Sie setzt sich dafür ein, dass die Bevölkerung in Ländern, wo Krieg und Armut herrschen, die Möglichkeiten der Homöopathie kennen und nutzen lernt. Klassische Homöopathie sei nicht nur kostengünstig und effizient, sie sei auch flexibel zu handhaben und mit einfachster Infrastruktur möglich, schreibt HMSuisse. Nebst ihrem Engagement in Gambia, im Niger und in Armenien engagieren sich die Beteiligten auch in der Schweiz, wo sie mit dem Projekt «Homöopathie für Alle» Menschen in einer finanziellen Notlage gegen einen Sozialtarif behandeln. Anlässlich des Jubliäums steigt in Basel ein grosses Fest im Anschluss an das alljährliche Seminar mit Konzert, Disco und indischem Essen.
Anmeldungen für das Essen über www.hmsuisse.ch oder Telefon 061 922 02 50; Fest am 23. November, Restaurant Union, Klybeckstrasse 95, Basel
Reisen_ Empfindliche Sportler
Kerngesunde Muskelprotze werden krank, wenn sie für Wettkämpfe um die Welt fliegen müssen, das berichtet das «British Journal of Sports». Nicht die langen Flugreisen durch verschiedene Zeitzonen, wie man vermuten könnte, haben den untersuchten 260 RugbySpielern zugesetzt. Die Ärzte stellten fest, dass die Spieler während des viermonatigen Turniers, das in Australien, Neuseeland und Südafrika ausgetragen wurde, doppelt so häufig erkrankten, als in ihrer Heimat. Zu schaffen machte den Sportlern die Klimaveränderung, andere Meereshöhen, die Nahrung und Allergene. tha
Gesundheit_ Schlaf als Medizin
Wirtschaftskapitäne und Politiker brüsten sich gerne damit, dass sie mit nur fünf Stunden Schlaf auskommen. Doch aufgepasst: Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, gibts gratis dazu. Norwegische Forscher haben herausgefunden, dass übermüdete Menschen ein um 27 Prozent grösseres Infarktrisiko haben als ausgeruhte. Schlafmediziner empfehlen sieben bis acht
Lesen_ Gesundheit braucht Freiheit
Was ist Gesundheit? Diese zunächst so einfach anmutende Frage stellt Thomas Mattig, Direktor der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, Fachleuten der unterschiedlichsten Richtungen. Dabei wird sehr schnell deutlich, dass Gesundheit weit mehr als die Abwesenheit von Krankheit ist und dass man das komplexe Feld der Gesundheit nicht allein den Medizinern überlassen darf. In erhellenden Gesprächen beantworten Interviewpartner wie der Physiker HansPeter Dürr, die ZenLehrerin und Psychologin Anna Gamma oder der Schriftsteller Jürg Jegge diese Frage aus unterschiedlichen und bemerkenswerten Blickwinkeln.
Thomas Mattig: «Gesundheit braucht Freiheit», Verlag Books on Demand 2012, Fr. 18.90
Die afrikanische Teufelskralle ist ein bewährtes Mittel gegen Rheuma. Um die Krankheit optimal zu behandeln, empfiehlt es sich, schulmedizinische Therapien mit Naturheilkunde zu unterstützen.
Fast jeder Schweizer und jede Schweizerin ist einmal im Leben von einer rheumatischen Erkrankung betroffen. Und jeder fünfte Einwohner hat Rheuma und leidet unter schmerzenden Gelenken, Knochen sowie Beschwerden an Muskeln, Sehnen und Bändern. Synthetische Arzneimittel wirken zwar schnell und effizient, doch bei Langzeitgebrauch sind Nebenwirkungen möglich. Als Alternative oder zur Ergänzung empfiehlt sich die Pflanzenheilkunde. Reinhard Saller, Direktor am Institut für Naturheilkunde des Universitätsspitals Zürich: «Bei leichten und mittelschweren Erkrankungen wie zum Beispiel Osteoarthrose zeigt sich aus vergleichenden Studien eine gute Wirk
samkeit einer pflanzlichen Therapie.» Besonders hervorgetan hat sich die afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens). Den teuflischen Namen hat die Pflanze, weil die Frucht der Wüstenpflanze aussieht wie eine Kralle. Die Extrakte aus der Wurzel der Pflanze wirken entzündungs und schmerzlindernd. Um die Pflanze nicht in ihrem Wachstum zu beschädigen, werden nur die Nebenknollen der Wurzel geerntet.
Ebenso bewährt hat sich Bergarnika (Arnica montana). Weniger bekannt ist Paprika (Capiscum). In Form von kleinen Pflastern kommen sie an den sogenannten Triggerpunkten zum Einsatz. Spezialist Reinhard Saller plädiert für eine Änderung
der üblichen Praxis: «Heute ist es mehrheitlich so, dass Phytotherapeutika erst versucht werden, wenn man mit den üblichen Medikamenten nicht mehr weiterkommt. Es spricht aber vieles dafür, dass man eher umgekehrt vorgehen könnte.» Pflanzliche Therapien sollten von Anfang an miteinbezogen werden, so Saller. Dass bei Naturheilmitteln häufig weniger Nebenwirkungen auftreten, hat mit dem sogenannten Vielstoffcharakter zum Beispiel von Arnika zu tun. Aus rund 200 Komponenten setzt sich der Wirkstoff zusammen. Die einzelnen Stoffe sind deshalb in relativ niedrigen Konzentrationen vorhanden, was dem menschlichen Organismus entgegenkommt. tha
Immer und überall mit der Welt vernetzt sein: Die Technikeuphorie ist ungebrochen. Experten warnen vor zunehmender Strahlenbelastung, offizielle Stellen beschwichtigen – und immer mehr Leute leiden durch Handys, WLAN und Co.
Text Andreas Krebs
Ulrich Weiner, 35, flieht vor elektrischen Feldern und technischer Strahlung. Von einem Funkloch tief im Hochschwarzwald aus koordiniert er die Abschaffung von Handy, WLAN und anderen Strahlenquellen. «Der Funk muss weg!», lautet seine Botschaft. Dabei war er einst Deutschlands jüngster Amateurfunker. Später leidenschaftlicher Kommunikationstechniker Fachrichtung Funktechnik mit eigener Firma und 20 Angestellten. «Die Arbeit machte Spass, das Geschäft lief hervorragend», erinnert sich Weiner. «Doch nach einigen Jahren hatte ich immer häufiger Konzentrationsprobleme. Und im Herbst 2001 erlitt ich einen Zusammenbruch mit Seh- und Herzrhythmusstörungen.» Die Ärzte vermuteten einen Hirntumor; die Computertomografie gab Entwarnung. Doch wenige Tage später erlitt der damals 24-Jährige erneut einen Zusammenbruch. Und dann wieder und wieder. Nur in abgelegenen, wenig besiedelten Gebieten fühlte er sich besser. «Erst rund ein Jahr später wurde mir klar, dass dies alles mit der Dichte der Mobilfunkstrahlung zu tun haben musste. Bis dahin hatte ich geglaubt, Technik wäre verboten, wenn sie gefährlich ist.»
Ein Leben ohne Handy? Unvorstellbar!
Ulrich Weiner ist kein Spinner. Er ist auch kein Einzelfall. Gemäss Umfrage des Bundesamts für Umweltschutz (Bafu) aus dem Jahre 2004 litten bereits damals fünf Prozent der über 14-Jährigen an elektromagnetischer Hypersensibilität (EHS). Am häufigsten brachten sie Schlafstörungen und Kopfschmerzen mit Expositionen durch Stromleitungen und Mobiltelefone in Verbindung. Weitere 53 Prozent der Befragten äusserten sich besorgt hinsichtlich gesundheitlicher Risiken durch elektromagnetische Felder (EMF). Doch Mikrowelle, Induktionsherd, Schnurlos- und Babytelefon, Bluetooth und WLAN, Tablet-PC und Handy sind zum Standard geworden. Im Zug, im Café, in der Schule, am Arbeitsplatz, auf dem Sofa, im Bett – über-
all geht es bequem und per Highspeed ins World Wide Web.
Es wird aufgerüstet
Immer mehr Techniken arbeiten mit sogenannt gepulsten Dauersendern: neben WLAN und Bluetooth zum Beispiel UMTS, DECT, WIMAX, DVB-T, Tetra, Digital-TV und -Radio; die durch den Äther geschickten Datenmengen sind gigantisch. Laut Biologe und Physiker Ulrich Warnke ist der technische Funk ein «Angriff auf die Matrix des Lebens». Seit 1969 forscht er über die Wirkungen elektromagnetischer Schwingungen und Felder auf Organismen. Und der Baubiologe und Autor Wolfgang Maes schreibt: «Die Mikrowellen des Mobilfunks und der vielen Schnurlostechniken in den Häusern sind der grösste und uneinschätzbarste physikalische Eingriff in die natürliche Umwelt seit Menschengedenken. Es geht um eine milliardenfach stärkere technische Überlagerung der sensiblen biologischen Ordnung. Wie Mensch, Tier, Baum,
Wetter, die ganze Natur jetzt oder in folgenden Generationen darauf reagieren, das ahnt – geschweige weiss – noch keiner.»
Der Funk stösst zunehmend an seine physikalischen Grenzen und stört sich gegenseitig. Wenn die eine Computermaus die andere beeinflusst, ist das ärgerlich. Wenn aber Polizei- und Rettungsfunk gestört werden – wie das in manchen Grossstädten der Fall ist –, kann das verheerende Folgen haben. Mit Glasfaserkabel könnte man weit mehr Daten zwar immobil, aber unproblematisch transportieren. In Bayern, Italien und Frankreich wird in Schulen aus Gesundheitsgründen wieder via Kabel gesurft; Handys sind verboten.
In der Schweiz gibt es über 15 000 Mobilfunkantennen, dank deren wir fast überall telefonieren können. Im nächsten Jahr sollen rund 1500 weitere Basisstationen errichtet werden. Das sind mehr denn je. Allein die Swisscom will über die nächsten fünf Jahre «mehrere Hundert Millionen Franken» in den Ausbau des Netzes investieren. Damit es nicht zum Datenstau kommt, soll vor allem in Städten das Netz viel engmaschiger werden. Sogenannte Mikrozellen können praktisch überall montiert werden: an Häuserfassaden, Telefonkabinen oder Wartehäuschen. Als Laie käme man nicht auf die Idee, dass es sich bei den kleinen Kästchen oder Stäben um Mobilfunkantennen handelt. Swisscom betont, dass «die kleinere Distanz zur nächsten Antenne die Belastung des Handybenutzers vermindert, weil das Gerät seine Sendeleistung wegen des stärkeren Empfangssignales automatisch auf ein Minimum reduziert».
«Wir Elektrosensiblen sind eine Art Frühwarnsystem.»
Ulrich
Weiner, Kämpfer gegen Funkstrahlung
Derweil machen immer mehr Menschen geltend, dass sie unter den künstlichen Strahlen leiden. Man geht heute von 10 bis 15 Prozent aus, die an EHS leiden. Seit Beginn des flächendeckenden Mobilfunks vor gut 20 Jahren verzeichnen Ärzte auch signifikant mehr psychische Krankheiten, Krankheiten der Nerven- und Sinnesor-
gane, Stoffwechselprobleme und Tumore. Das mag vielerlei Gründe haben. Ein Zusammenhang mit elektromagnetischen Feldern wird oft verneint. Obwohl seit vielen Jahren Studien darauf hinweisen; mittlerweile Tausende.
Die Grenzwerte seien sicher, wiederholt die Industrie gebetsmühlenartig und verweist auf entsprechende Studien. Dahinter steckt System, wie eine Untersuchung des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern vermuten lässt. Es hat 59 Studien (aus den Jahren 1995 bis 2005) zu gesundheitsrelevanten Effekten der Mobilfunkstrahlung untersucht und kam zum Schluss: «Studien, die nicht von der Industrie finanziert wurden, fanden zehnmal häufiger statistisch signifikante Effekte als solche, die rein von der Industrie finanziert wurden.»
Die Internationale KrebsforschungsAgentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO stufte am 31. Mai 2011 nach Auswertung von mehreren Hundert wissenschaftlichen Studien Mobilfunkstrahlung und andere Funkanwendungen neu in die Gefahrenklasse 2b «possibly carcinogenic to humans» – möglicherweise krebserregend – ein, wie Chloroform, Blei, Auspuffgase oder das Pflanzenschutzmittel DDT, das in den meisten Industrieländern bereits Anfang der 1970er-Jahre verboten wurde.
Laut WHO besteht bei Menschen, die seit zehn Jahren ein Handy nutzen und damit 30 Minuten am Tag telefonieren ein
«Ich benutze kein Handy. Da kannst Du den Kopf ja gleich in einen Mikrowellenherd stecken.»
Keith Richards, Gitarrist der Rolling Stones
etwa 40 Prozent erhöhtes Risiko, einen (noch) seltenen Gehirntumor, ein sogenanntes Gliom, zu entwickeln. Die WHO rät dingend, das Handy möglichst selten zu nutzen; das gälte besonders für Kinder und Jugendliche. Dazu rät die US-Gesundheitsbehörde FDA bereits seit 1999. Der Europarat fordert nun von den Mitgliedstaaten «ein deutliches Umdenken» sowie Schutz- und Vorsorgemassnahmen, eine Forschungsförderung für neue Technologien und besonders eine Aufklärung von Kindern und Jugendlichen.
Es klingeln die Kassen Wenn nur die ökonomischen Zwänge nicht wären. Gemäss Economiesuisse, dem
Dachverband der Schweizer Wirtschaft, generierte die Informations- und Kommunikationsbranche 2010 eine Wertschöpfung von rund 25 Milliarden Franken. Im Februar 2012 hat die Eidgenössische Kommunikationskommission Frequenzpakete für knapp 1 Milliarde Franken versteigert. Dies entspricht den Konzessionsgebühren bis Ende 2028 für alle Mobilfrequenzen. Zusätzlich bezahlen die drei Mobilfunkbetreiber jährlich etwa 11,5 Millionen Konzessionsgebühren und 10 für die Zubringernetze. Es steht viel digitaler Kommerz auf dem Spiel.
Ausgerechnet vor Weihnachten, publizierte das Journal Neurology & Neurophysiology letztes Jahr eine Studie von Forschern aus Berkeley (USA) und Stockholm. Sie befürchten, «dass wir eine pandemische Ausbreitung von Hirntumoren zu erwarten haben, sollte der Umgang mit Mobiltelefonen nicht signifikant ändern.»
Diese Pandemie sei in rund 15 Jahren zu erwarten.
«Schweizer Grenzwerte sind sicher»
Müsste angesichts solch schockierender Meldungen der weitere Ausbau der Funktechnik nicht sofort verboten werden? Sämtliche Pressestellen der Behörden schreiben teilweise lange Antworten auf einfache Fragen. Gemäss Bafu gewichtet die Politik «den nachgewiesenen Nutzen höher als das nicht nachgewiesene Risiko». Immer auf Telekommunikationsdienste
Wohnhaus mit Handy-Antennen, Ulrich Weiner wird ärztlich versorgt. Er lebt in einem geschützten Funkloch im Hochschwarzwald.
1. Über das Festnetz, statt mit dem Handy telefonieren.
2. Schnurlos-Haustelefone, die nicht mit Ecomode-Plus arbeiten, ersetzen und entsorgen. Besonders zu empfehlen sind schnurgebundene, magnetfeldfreie Piezotelefone.
zurückgreifen zu können, entspreche einem Bedürfnis der Bevölkerung. Da ein Verzicht auf Mobilfunk nicht zur Diskussion stehe, sei es wichtig, dass die Übertragung der Gespräche und Daten möglichst strahlungsarm erfolgt. Die technologische Entwicklung gehe in diese Richtung. Zudem trage der Bundesrat der «unsicheren Studienlage Rechnung», indem er im Sinne der Vorsorge die Strahlung der Mobilfunkantennen zehnmal strenger begrenzt habe, als dies nach dem anerkannten wissenschaftlichen Kenntnisstand nötig wäre. Die Schweiz verfüge damit über eine der strengsten Regelungen weltweit.
Die Aussage bedarf indes einer Präzisierung. Die Schweiz kennt zwei Grenzwerte mit unterschiedlichem örtlichem Geltungsbereich:
l Der Schutz vor den thermischen Wirkungen der Strahlung wird durch Immissionsgrenzwerte gewährleistet. Diese müssen überall eingehalten werden, wo sich Menschen aufhalten können, also auch im Freien. Dabei wurden die von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht ionisierender Strahlung erarbeiteten Grenzwerte übernommen.
Fortsetzung Seite 15
Der Fotograf
Der Fotograf Patrice Kunte porträtierte anlässlich der Reportage «Funkschmerz» elektrosensible Menschen in Deutschland. Er lebt in Hannover.
3. Kein WLAN im Haus. Internet und TV nur über das Festnetz und hausintern über Kabel. WLAN-Funktion am PC deaktivieren.
4. Wenn auf einem Nachbardach oder Nachbargrundstück eine Mobilfunkantenne geplant ist, Einsprache erheben. In 1. Instanz ist dies ohne Kostenfolge, ausgenommen im Kanton Zürich.
5. Keine 80-Prozent-Energie-Sparlampen verwenden. Diese erzeugen Hochfrequenz-Felder zwischen 42 und 50 kHz (entspricht Langwellen-Radiosendern).
Alternative: 30-Prozent-Sparlampen (Birnen) mit HochvoltHalogen-Einsatz.
6. Keine Magnetfeld-Kochherde (Induktions-Kochherde) verwenden.
7. Radiowecker nur mit Batterie und nicht mit Netzgerät verwenden. Bei Schlafproblemen vom Elektro-Installateur für die Schlafräume Netzfreischalter einbauen lassen.
8. Falls sich im Untergeschoss Ihres Hauses eine Trafostation befindet, beim Elektrizitätswerk eine fachgerechte Abschirmung der Trafos und weiterer Apparaturen oder eine Verlegung ausser Haus verlangen.
9. Falls in Ihrer Umgebung eine neue oberirdische Hochspannungs-Leitung geplant ist oder eine bestehende aufgerüstet werden soll, Einsprache erheben. Solche Leitungen gehören heute unter den Boden, wo sie 10- bis 100-mal kleinere Magnetfelder verursachen.
Niederfrequente Felder, wie unter Punkt 8 und 9 beschrieben, lassen sich nur an deren Quellen abschirmen. Alles andere ist wirkungslos oder unbezahlbar teuer.
Empfehlungen von Gigaherz.ch, der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener.
l Zehnmal strenger hingegen sind lediglich die Anlagegrenzwerte. Diese begrenzen die Strahlung jeder einzelnen Anlage an Orten mit empfindlicher Nutzung (insbesondere Wohn-, Arbeits- und Schlafräume). Gemäss Schweizerischem Bundesgericht wurden «die Anlagegrenzwerte – im Unterschied zu den Immissionsgrenzwerten – nicht nach medizinischen Kriterien, sondern aufgrund der technischen und betrieblichen Möglichkeiten und im Blick auf die wirtschaftliche Tragbarkeit für die Mobilfunkbetreiber festgesetzt», wie die Presseabteilung auf Anfrage schreibt.
Man gewöhnt sich nicht an Elektrosmog
Wir sind der zunehmenden Strahlung aber nicht (ganz) machtlos ausgesetzt. Je mehr wir die elektrischen Geräte nutzen und je grösser die Datenpakete, die wir per Funk durch den Äther schicken, umso schneller werden neue Sender für eine reibungslose Versorgung aufgestellt. Im allgegenwärtigen Strahlenmeer hat jeder Einzelne zudem Einfluss darauf, wie sehr er sich und seine Mitwelt technischen Strahlen aussetzt. Denn ein beträchtlicher Teil des Elektrosmogs ist hausgemacht. Die höchsten Belastungen gehen dabei von WLAN und Geräten aus, die nahe am Körper betrieben werden – also zum Beispiel Handy und Drahtlostelefon. Im Vergleich dazu ist die Strahlung, die von aussen ins Haus dringt, in der Regel vernachlässigbar. Bei empfindlichen Leuten macht allenfalls eine baubiologische Beratung und Sanie-
«Zweifel zu haben ist ein unangenehmer, sich in Sicherheit zu wiegen ein absurder Zustand.»
Voltaire (1694–1778)
rung Sinn. Es gibt wirksame Abschirmmassnahmen. Es wird aber auch viel Schrott verkauft. Längst ist ein eigentliches Anti-Elektrosmog-Business entstanden, das zuweilen seltsame Blüten treibt. Oder was halten Sie von «Abschirmdrähten für Tennisschläger»? «Die durch den Schlagimpuls angezogenen Erdstrahlen» sollen «an die Gestirne geführt» werden, heisst es in der Werbung. «So wird eine schmerzhafte Aufladung des Arms vermieden.»
Einen radikalen Weg hat Ulrich Weiner eingeschlagen: Vor neun Jahren hat «FunkUli» seine Firma verkauft, einen Wohnwagen erstanden und lebt seither tief im Hochschwarzwald in einem der rar gewordenen «guten Funklöcher». Er hat viele Freunde verloren, kaum Kontakt zur
Familie. Er verlässt das Funkloch selten, und wenn, dann nur im befremdlich wirkenden Schutzanzug und für kurze Zeit. Ulrich Weiner ist auf Hilfe angewiesen, auf Menschen, die ihm Lebensmittel bringen oder ihn zu Terminen fahren. Ein Hunderte Meter langes Glasfaserkabel verbindet ihn mit dem Internet und mit der Welt da draussen im Strahlenmeer.
«Andere versuchen, so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung auszuhalten. Aber davor muss ich warnen», sagt er. Beim Elektrosmog handle es sich um ein heimtückisches Zeitphänomen. Man könne sich nicht daran gewöhnen, im Gegenteil: «Je länger die Exposition, desto schlimmer. Der Körper erschöpft. Das Einzige, woran man sich gewöhnt, ist der kranke Zustand. Man hält ihn bald für normal.» Ulrich Weiner ist überzeugt: «Der Funk ist eine Zeitbombe. Und wir Elektrosensiblen eine Art Frühwarnsystem.» u
Literaturtipps
_ Wolfgang Maes: «Stress durch Strom und Strahlung», Institut für Baubiologie + Ökologie IB, 2005
_ Silvio Hellemann: «Funklos glücklich», Synergia 2011
_ Barbara und Peter Newerla: «Strahlung und Elektrosmog», Neue Erde 2007
_ Barbara und Peter Newerla: «Elektrosmog – Abhilfe leicht gemacht», Neue Erde 2009
Tetra Pak Getränkekartons bestehen überwiegend aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Das FSC ® -Label* auf der Verpackung bestätigt, dass dieses Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern und anderen kontrollierten Quellen stammt.
*FSC C014047
Damit unser Kopf nicht zu schwer wiegt und auch als Resonanzkörper funktioniert, besteht er aus vielen Hohlräumen, beispielsweise aus den Nasennebenhöhlen. Sind sie verstopft, drohen schmerzhafte Entzündungen. Tipps aus der Natur, wie man sich im Winter Kopf und Nase freihält. Text Sabine Hurni
Jodler machen sich die Resonanzräume im Körper bewusst zunutze. Sie lassen die Töne abwechslungsweise sowohl im Kopfbereich wie auch im Brustbereich klingen. Auf diese Weise tragen sich insbesondere die volltönenden Kopfstimmen förmlich von Berg zu Berg.
Damit Töne überhaupt entstehen können, braucht es Hohlräume. Das ist bei einem Instrument nicht anders als beim menschlichen Körper. Allein im Kopf befinden sich insgesamt zehn mit Luft gefüllte Höhlen, die sich zu beiden Seiten der Nase befinden. Alle sind miteinander verbunden und mit einer feinen Schleimschicht überzogen. Die Nasennebenhöhlen geben ständig Feuchtigkeit in die Nase ab. Das ist ihre Hauptfunktion. Ausserdem stärken sie auch die Stimme, wenn wir sprechen und singen.
Volle Nase
Ab und zu kommt es allerdings vor, dass die Stimme dumpf klingt – zum Beispiel bei einer Erkältung, Allergien oder einer Bakterieninfektion. Diese Erkrankungen führen dazu, dass die luftgefüllten Hohl
räume verstopfen und sich als Folge davon entzünden.
Während einer längeren Erkältung, die nicht wie üblich nach ein paar Tagen abklingt, schwellen die Schleimhäute in der Nase und in den Nasennebenhöhlen stark an. Das ist ein Schutzmechanismus des Körpers, damit Bakterien sich nicht anhaften können und möglichst viele Abwehrzellen vor Ort sind. Aufgrund der Schwellung kann aber der sich durch die Erkältung vermehrt bildende Schleim schlecht abfliessen. Und weil dieses zähe Sekret wiederum ein idealer Nährboden für Bakterien ist, bereiten sich diese rasch aus; der Schleim wird trüb und zähflüssig, der Kopf fühlt sich dumpf an. Oft sind NasennebenhöhlenEntzündungen (Sinusitis) auch begleitet von Kopfschmerzen im Stirnbereich, Schnarchen, Atemproblemen, Mundgeruch bis hin zu Ohreninfektionen. In schweren Fällen kann die Erkrankung sogar zu Infektionen des Gehirns führen. Indem man mit den Fingerkuppen von Daumen und Zeigefinger beidseitig knapp oberhalb der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen etwas Druck gibt, lässt sich herausfinden, ob bei einer Erkrankung auch die Stirnhöhlen betroffen sind. Nimmt das Druckgefühl stark zu, sind die Stirnhöhlen vermutlich ebenfalls entzündet und eine Abklärung beim Arzt ist unbedingt nötig.
Vorsicht scharf!
Wenn die Nasennebenhöhlen verstopft und angeschwollen sind, müssen diese
Vielseitig und natürlich sanft für die ganze Familie!
Bei entzündeter Haut und Schleimhaut.
Jeder hat seinen wunden Punkt.
• Tropfen für Tropfen hochwirksam
• vielseitig und natürlich sanft
wieder geöffnet werden, damit der Schleim abfliessen kann, bevor sich Bakterien ausbreiten können. Wer früh genug handelt, braucht keine starken Medikamente. Mit pflanzlichen Arzneien lassen sich verstopfte Nebenhöhlen gut behandeln.
Ein Heilmittel aus der Hausapotheke ist zum Beispiel die Meerrettichwurzel. Bekannt als Würze in einem Dip oder als Beilage zu Siedfleisch vermag die schmackhafte Wurzel auch sehr gut Schleim zu lösen. Bei einer Entzündung der Stirnoder Nasennebenhöhlen, aber auch bei Kopfschmerzen, wird die Meerrettichwurzel jedoch nicht eingenommen, sondern als Nackenkompresse aufgelegt. Wie auch Senfsamen enthält die Rettichwurzel Allylsenföl, welches ihr den scharfen Geschmack verleiht.
Das Senföl wirkt sehr stark hautreizend und erhöht auf diese Weise die Hautdurchblutung. Kommt das Öl mit der Haut in Kontakt, beginnt sich die Haut innert weniger Sekunden bis Minuten zu röten. Meist ist auch ein brennend warmes Stechen fühlbar und die Hauttemperatur steigt an. Deshalb ist bei der Durchführung eines Meerrettichwickels grösste Vorsicht geboten: Mit einer Küchenraffel reibt man frischen Meerrettich fingerdick auf ein Taschentuch, sodass der Rettich etwa eine Fläche von acht mal zwölf Zentimetern abdeckt. Dann faltet man das Tuch zusammen und kann es je nach Grösse mit einem Klebstreifen zukleben. Dieses Päcklein legt man sich in entspannter Haltung auf den Nacken und wärmt
Mit den Waschmitteln von Oecoplan wird Ihre Wäsche genauso sauber wie mit konventionellen Produkten. Allerdings mit dem astreinen Vorteil, dass die Umwelt dabei kaum belastet wird. Schauen Sie am besten vor Ihrem nächsten Waschtag in einem der grösseren Coop Supermärkte vorbei und überzeugen Sie sich selbst.
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l Zähne kontrollieren: Chronische Nasennebenhöhlen-Entzündungen können mit den Zähnen zusammenhängen. Allenfalls reizt eine entzündete Zahnwurzel den Nasenbereich.
l Viel schlafen: Erholung ist das wichtigste Heilmittel bei Erkältungskrankheiten und Entzündungen. Gehen Sie früh zu Bett und gönnen Sie sich viel Schlaf.
l Viel trinken: Nehmen Sie viel Flüssigkeit in Form von Tee oder Wasser zu sich, damit sich der Schleim lösen kann. Besonders empfehlenswert ist Ingwertee. Auch Ingwer enthält reichlich Scharfstoffe, welche die Schleimlösung begünstigen. Bei starken Verschleimungen kann frischer Ingwer auch geraffelt und zusammen mit einem Teelöffel voll Honig und etwas warmem Wasser zwei bis drei Mal täglich getrunken werden.
l Nährstoffe: Generell bei Erkältungen sollten die Vitamine A und C sowie die Mineralstoffe Zink und Selen gut in der Ernährung vertreten sein. Deshalb viel frisches Gemüse, Nüsse, Vollkornprodukte und Früchte essen. Bei starken Erkältungen empfiehlt es sich, zumindest Zink und Vitamin C in Form einer Nahrungsergänzung einzunehmen.
l Stress reduzieren: Stress führt nicht zuletzt dazu, dass wir den Kopf nicht freihaben für die wirklich wichtigen Lebensthemen. Vielleicht hat man nämlich auch einfach sprichwörtlich die Nase voll und man sollte sich deshalb etwas mehr Luft verschaffen.
l Mit Rauchen aufhören: Der dauernde Reiz des einströmenden Zigarettenrauches führt im Nasen-Rachen-Raum zu einer
vermehrten Schleimproduktion. Auch hier kann der Körper mit einer Nasennebenhöhlen-Entzündung zu verstehen geben, dass er frischere Luft einatmen möchte.
l Nasenspülungen: Spülungen mit Meersalz befeuchten die Nasenschleimhäute. Gleichzeitig vermag das einströmende Salz den verhockten Schleim in den engen Hohlräumen zu lösen. Am besten funktionieren Spülungen mit einem ayurvedischen Nasenkrüglein (über Apotheken zu bestellen) oder mit Sprays, die mit relativ hohem Druck die isotonische Salzlösung in die Nasenöffnungen sprühen können. Die Salzlösung lässt sich gut selber herstellen, indem Sie einen halben Teelöffel Salz in einer halben Tasse Wasser lösen.
l Tägliche Pflege: Geben Sie täglich mit einer Pipette oder mit dem kleinen Finger etwas Sesamöl oder ayurvedisches Ghee in die Nase, das befeuchtet und pflegt die Schleimhäute. Die Methode gehört übrigens zu den Morgenritualen der indischen Naturheilkunde.
l Ernährung: Verzichten Sie auf Milchprodukte, insbesondere Käse, Joghurt, Milch und Glace. Vermeiden Sie zudem kalte Getränke und kalte Speisen.
l Dampfbäder: Ein Hausmittel, das viele Betroffene als sehr wohltuend empfinden, sind Inhalationen und Dampfbäder. Diese können mehrmals täglich für ungefähr 10 bis 15 Minuten über einer dampfenden Pfanne durchgeführt werden. Für ein Dampfbad eignen sich zum Beispiel Kamille und Salbei.
Nacken und Schultern mit einem Frottiertuch. Der Wickel bleibt nur so lange auf der Haut, bis die Schmerzgrenze erreicht ist. Es kann gut sein, dass dies bereits nach ein bis zwei Minuten der Fall ist. Dann entfernt man den Wickel, reibt etwas Pflanzenöl auf die gerötete Stelle und bleibt entspannt noch rund 20 Minuten liegen oder sitzen.
Meerrettich fördert
Wenn die Hautrötung abgeklungen ist, kann man die Behandlung je nach Bedarf wiederholen. Solch hautreizende Wickel wirken reflexartig auf die inneren Organe. Da jedes Organ über die Nervenbahnen mit dem Rückenmark verbunden ist, behandelt man gezielt diejenige Region des Rückens, welche die erkrankten Organe versorgt; bei Sinusitis ist dies der Nacken. Von dort wird die Nasenzone reflektorisch über die Nervenbahnen versorgt. Die Wirkung kommt dabei über die Durchblutungssteigerung zustande, so entspannen sich die Muskeln und das erkrankte Organ wird verstärkt mit nährstoffreichem Blut versorgt. Das alles bewirkt eine Beruhigung der verstockten Situation in den Nasennebenhöhlen und löst den zähen Schleim.
Frische Meerrettichwurzeln sind in jedem grösseren Lebensmittelladen das ganze Jahr über erhältlich. Im Kühlschrank ist die Wurzel etwa eine Woche lang haltbar. Sie lässt sich aber auch gut tiefkühlen und kann gefroren sehr gut gerieben werden. u
«natürlich» im TV
Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.20 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Sonntag gemäss Wochenprogramm.
_ Weitere Infos und Video: www.natuerlich-online.ch
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@azmedien.ch oder «natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Rat & Tat per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-online.ch stellen. Das «natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» online für Sie da.
Mandeln sind gute Eiweisslieferanten.
Vegetarier trotz Lebensmittelallergie?
Was kann ein Vegetarier, 43 Jahre alt, ausser mit Ernährungsänderung gegen Laktose-, Fruchtose- und Glutenallergie tun? Kennen Sie die Ursachen dieser Beschwerden?
J. P., Hausen
Wenn ein Vegetarier plötzlich allergisch auf Gemüse, Milchprodukte und Getreide reagiert, muss er meiner Meinung nach zwingend seine Gesinnung überdenken. Etwas überspitzt formuliert könnte es zum Beispiel sein, dass der Körper nach Fleisch verlangt, weil er Eiweiss braucht oder Vitamin B 12. Jetzt kommt der überzeugte Fleischgegner allenfalls in einen Konflikt zwischen einem Körpersignal und seiner innersten Überzeugung. Vielleicht gilt es, eine weichere, vertretbarere Form des Fleischkonsums zu finden, statt der strikten Ablehnung. Es ist mir natürlich klar, dass dies Werte sind, die sich nicht einfach so über Bord werfen lassen. Ich würde Ihnen deshalb anraten, dass Sie Ihrem Körper im Moment eine Extraportion Eiweiss geben. Mandeln, Hülsenfrüchte, Tofu und Eier sollten jetzt auf den Tisch kommen.
Warum sich der Körper von gewissen Nahrungsmitteln gestresst fühlt, ist schwierig zu beantworten. Oft ist der Darm nicht gesund. Das hat zur Folge, dass viele Lebensmittel nur ungenügend aufgeschlüsselt werden. Deshalb wäre es sicher gut, den Darm mit Flohsamen zu reinigen und mit einem Heilmittel wieder aufzubauen, das lebende Bakterienkulturen enthält. Ebenso würde ich Ihnen empfehlen, dass Sie sich einmal mit der TrennkostMethode auseinandersetzen. Indem Sie entweder nur Kohlenhydrate oder nur Eiweisse zusammen mit Gemüse kombinieren, können Sie den Verdauungsorganen eine Menge Arbeit abnehmen. Vermeiden Sie zudem sämtliche Lebensmittel, die in irgendeiner Form verändert sind, die ENummern enthalten oder anderswie industriell hergestellt sind. Je näher das Lebensmittel seiner Ursprungsform ist, desto bekömmlicher ist es für den Körper.
Das heisst: Rohmilchprodukte essen, Vollkorngetreide und saisonale Früchte und Gemüsesorten. Produkte, die mit Fruchtzucker (oft deklariert als Maisstärke) gesüsst sind, wie Säfte, Softdrinks, viele Fertigprodukte, Getreidemüesli oder industriell gefertigtes Brot, sollten Sie meiden. Es gibt Leute, bei denen verschwinden Intoleranzen, sobald sie nur noch mit Himalayasalz kochen und würzen. Hier bewegen wir uns allerdings im erfahrungsmedizinischen Gebiet, das nicht mit Studien und Beweisen belegt ist. Was das HimalayaSteinsalz betrifft, so hat dieses offenbar eine kristalline Form, die sehr viel Licht gespeichert hat. Wenn Sie täglich etwas Salzsole trinken und das Salz zu einem Bestandteil Ihrer Ernährung machen, unterstützen Sie Ihr Immunsystem, damit dieses nicht mehr ganz so gestresst auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Generell ist der Faktor Stress nicht zu unterschätzen. Sobald Sie gestresst sind, reagiert der Körper viel eher auf äussere Einflüsse.
Sabine Hurni
Sauer ist nicht ungesund
Auf einer Säure-Basen-Tabelle habe ich gesehen, dass Zucker, Weissmehl, Kaffee und Alkohol für den Körper säureneutral sein sollen. Vollreis sei stärker sauer als polierter Reis. Das hat mich irritiert. Teilen Sie diese Ansicht?
E. G., Widen
Ein Irrtum liegt nicht vor. Aber Sie haben natürlich recht, nur weil ein Lebensmittel säureneutral ist, ist es noch lange nicht gesund. Hier darf man nicht in Versuchung kommen, nur in Schwarz und Weiss zu denken im Sinne von säurebildend = ungesund, basenbildend = gesund. Sobald ein Lebensmittel Eiweiss enthält, werden beim Abbau der Proteine Säuren frei. Bei Vollkornprodukten sind die Samenhüllen noch am Korn. In dieser ballaststoffreichen Schale sind viele Proteine enthalten. Deshalb wird beim Abbau eine geringe Menge von Säure gebildet. Das Lebensmittel erscheint deshalb im säure
bildenden Tabellenbereich. Zucker, Kaffee, Alkohol sind neutral, weil sie kein Eiweiss enthalten. So die Biochemie. Was die Gesundheit betrifft, so ist es mit dieser Sichtweise eben nicht getan. Mir ist es manchmal ein Rätsel, weshalb viele Leute mehr Gewicht auf solche SäureBasenTabellen legen, als auf die Ernährungspyramide. Denn wer sich nach den Richtlinien der Ernährungspyramide ernährt, liegt automatisch im ausgeglichenen SäureBasenBereich. In der Schale von Vollkorngetreide sind viele Mineralstoffe enthalten. Mithilfe von diesen Mineralstoffen können die freien Säuren sofort gebunden werden. Dasselbe passiert, wenn ein Stück Fleisch mit viel Gemüse kombiniert wird. Auch diese Kombination geht in sich auf, weil das Gemüse die beim Abbau frei werdende Säure neutralisiert.
Sabine Hurni
Fettgewebe an Oberschenkeln
Ein Facharzt hat bei mir ein oberschenkelbetontes Lipödem (Reiterhosen) diagnostiziert. Nun bin ich auf der Suche nach (alternativen) Behandlungsmöglichkeiten. Normale Diäten scheinen nicht zu wirken. Einige empfehlen eine 500-KalorienDiät mit dem Schwangerschaftshormon HCG. Was halten Sie davon? Kennen Sie andere Behandlungen für ein Lipödem bei müden, gespannten, schmerzhaften und schweren Beinen?
C. H., Riedholz
Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die praktisch nur Frauen betrifft. An den Beinen, manchmal in Kombination mit den Armen, bilden sich vermehrt Fettgewebe und Ödeme. Meistens verbunden mit Spannungs, Berührungs und Druckschmerzen. Oft ist das Gewebe sehr empfindlich und es bilden sich schon bei kleinsten Stössen Häma
tome (blaue Flecken). Eine Therapiemethode ist die Lymphdrainage. Die sanfte Massagetechnik bewirkt ein Abfliessen des gestauten, eingelagerten Wassers. Allerdings bildet sich das Lymphödem zurück, sobald Sie mit der Therapie wieder aufhören. Grundsätzlich können die Beine durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen und regelmässig durchgeführte Lymphdrainagen aber ödemfrei und somit auch schmerzfrei gehalten werden. Die Fettvermehrung wird dadurch allerdings nicht beeinflusst. Mit Extremdiäten lässt sich ein Lipödem nicht beeinflussen. Das können Sie sich also ersparen. Allenfalls kann eine Ernährungsumstellung dazu beitragen, dass der Fettstoffwechsel aktiver wird. Wenn Sie zum Beispiel abends die Kohlenhydrate (Zucker, Getreide, Brot) weglassen und stattdessen gedünstetes Gemüse essen, entlasten Sie nicht nur die Verdauungstätigkeit, sondern führen Ihrem Körper auch wertvolle Nährstoffe und Vitamine zu. Auch kräftige Bürstenmassagen können die Durchblutung der Oberschenkel anregen und so die Fettverbrennung fördern.
Sabine Hurni
Dekorative Frucht
Mein Garten ist voller Lampionblumen. Kann man die Früchte essen?
E. F., Uster
Physalis, die Lampionblume (auch Judenkirsche oder Blasenkirsche) ist bei uns eine beliebte Gartenpflanze. Ursprünglich stammt die Judenkirsche aus Mittel, Südeuropa und Südasien. Sie verbreitet sich unterirdisch über Rhizome und gedeiht besonders gut auf kalkhaltigen Böden. Sie hat dekorative, orangefarbene, pergamentpapierartige Lampionfrüchte, die im Herbst gut als Tischdekoration zur Geltung kommen. Verborgen in diesen Lampions befindet sich eine kugelige, orangerote, etwa kirsch
Die Frage in den Wechseljahren: Schweissausbrüche?
Neu!
gehören Schweissausbrüche zu den unangenehmsten Beschwerden.
A.Vogel Menosan® Salvia mit frischen Salbeiblättern hilf t gegen übermässiges Schwit zen und Wärmegefühle und lässt Sie frisch den Tag geniessen.
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engrosse Beere. Diese Beeren sind essbar. Sie sind reich an Vitamin C und bereichern jeden Fruchtsalat. Auch eingekocht als Konfitüre oder auf einem Früchtekuchen schmecken die Beeren gut. Der Rest der Pflanze hingegen ist giftig.
Sabine Hurni
Mein langwieriges Problem ist ein Reflux. Die Medikamente bringen leider keine wirkliche Linderung. Zunehmend habe ich auch tagsüber Beschwerden. Könnte ich mit Kräutertees oder mit einer Umstellung der Ernährung etwas erreichen?
M. M., Greifensee
Vielleicht sollten Sie Ihrem Verdauungssystem eine Pause gönnen. Unser Körper ist eigentlich auf Verzicht ausgerichtet. Er kann im Notfall mit dem Wenigsten überleben. Was den Körper hingegen überfordern kann, ist die Vielfalt, die wir ihm bieten. Salat und Rohkost sind ziemlich schwer verdaubar. Es braucht also eine starke Verdauungsleistung, damit diese rohen Lebensmittel gut verwertet werden können. Da die Verdauungsleistung mit zunehmendem Alter abnimmt, kann es sein, dass sich die Ernährung auch ein bisschen verändern muss:
l Versuchen Sie, zwischen den Mahlzeiten mindestens drei bis vier Stunden verstreichen zu lassen. Falls ein Hungergefühl aufkommt, dann trinken Sie ein grosses Glas Wasser.
l Seien Sie beim Nachtessen zurückhaltend. Essen Sie zwischen 17 und 18 Uhr ein bisschen gedünstetes Gemüse und dazu vielleicht ein Ei oder etwas Käse. Eine Gemüsesuppe eignet sich
Physalis: im Garten und auf dem Tisch.
auch hervorragend als Znacht. Verzichten Sie jedoch auf Rohes, Fettreiches und Üppiges am Abend. Auch Brot sollten Sie zum Abendessen nicht mehr essen.
l Trinken Sie abends einen Schafgarbentee. Er beruhigt den Magen.
l Am Morgen können Sie einen geraffelten Apfel essen, dazu ein Stück Brot mit Honig oder Konfi.
l Trinken Sie nur mit Zurückhaltung Kaffee und schwarzen Tee.
l Kaufen Sie sich in der Drogerie Tabletten mit BVitaminen (BKomplex). Häufig hängt der Reflux mit einem B12Mangel zusammen.
Befassen Sie sich, wenn Sie Lust haben, mit Trennkost. Allenfalls wäre das etwas für Sie. Man trennt die Eiweisse (Fleisch, Eier, Käse) von den Kohlenhydraten (Reis, Brot, Kartoffeln). Sie essen zu all diesen Lebensmitteln Gemüse, Salat (nur mittags) oder Früchte. Das hilft dabei, das ganze Verdauungssystem zu entlasten. Wenn Sie diese Ernährungsart drei bis vier Monate einhalten, werden Sie vermutlich eine Veränderung im Körpergefühl bemerken. Brot können Sie weiterhin essen, einfach nur morgens.
Sabine Hurni
Lästige Dornwarzen
Mich plagt eine Dornwarze. Meine Behandlung mit Teebaumöl, Ringelblumensalbe und Knoblauch war bisher erfolglos. Was könnte ich tun?
G. N., Hombrechtikon
Dornwarzen sind ziemlich hartnäckig, weil sie nach innen wachsen und mit jedem Schritt ein bisschen mehr in die Haut geschoben werden. Geduld ist also gefragt. Ein effizientes, natürliches Heil
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mittel gegen Warzen ist Rizinusöl. Wir kennen das Öl vor allem als Abführmittel. Äusserlich angewendet ist es jedoch ein wunderbares Heilmittel, das nicht nur bei Warzen, sondern als Ölwickel auch bei Schlafstörungen, Nervosität und Gelenkschmerzen helfen kann. Als Einreibemittel weicht Rizinusöl verhornte Hautstellen auf. Tupfen Sie zwei Mal täglich mit einem Wattebällchen etwas Rizinusöl auf die Dornwarze. Über Nacht können Sie die Watte mit einem Pflaster fixieren oder eine Socke anziehe, damit das Öl besser einwirken kann. Da Sie immer nur die äusserste Hornschicht der Warze erreichen, geht es darum, die Warze Schicht für Schicht aufzuweichen. Wichtig ist, dass Sie die Behandlung zwei bis drei Monate machen. Innerlich können Sie mit dem homöopathischen oder spagyrischen Mittel Thuja den Körper unterstützen. Beides bekommen Sie in der Drogerie.
Sabine Hurni
Ich bin jetzt 37 Jahre alt und habe in meiner Jugend ziemlich starke Akne gehabt. Nach einer jahrelangen Therapie mit Roaccutan habe ich nun sehr trockene Hautpartien, Pigmentveränderungen und leichte Ekzeme.
Was kann ich machen, dass die Akne nicht wieder ausbricht?
I. R., Olten
Roaccutan ist so ziemlich das Radikalste, was Sie Ihrer Haut antun können. Insofern war es eine gute Entscheidung, das Medikament abzusetzen. Gerne gebe ich Ihnen ein paar Tipps für Ihre Haut. Ich nehme an, dass Sie schon einiges ausprobiert haben, um die Haut zu besänftigen. Was ich Ihnen als Grundlage ans Herz legen möchte, ist der tägliche Konsum von Gemüse, Obst (vor allem Äpfel) und Mandeln. Diese Lebensmittel sind reich an Mineralstoffen und wirken indirekt sehr ausgleichend auf den Hautstoffwechsel. Gleichzeitig sollten Sie einmal einen Monat lang radikal auf Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel verzichten. Einfach um auszuprobieren, ob die Akne ernährungsbedingt sein könnte. Vergessen Sie nicht, genügend zu trinken. Versuchen Sie einmal zwei oder drei Wochen lang jeden Tag zwei Liter Wasser oder Tee (beispielsweise Pfefferminze oder Zitronenmelisse) zu trinken.
Innerlich würde ich Ihnen eine Leberkur mit Mariendistel empfehlen. Die Leber hängt eng mit der Blutqualität zusammen und diese wiederum mit der Haut. Mariendistelpräparate erhalten Sie
als Tabletten oder Tropfen im Fachhandel. Zudem wäre sicher das Spurenelement Zink als Nahrungsergänzung ideal. Zinkreiche Lebensmittel sind Linsen, Bohnen und Haferflocken.
Bei der äusserlichen Pflege mache ich bei AkneBetroffenen immer wieder gute Erfahrungen mit der Naturkosmetik von Weleda. Die haben Feuchtigkeitscremen im Sortiment, welche die Haut befeuchten und den Hautstoffwechsel ausgleichen. Bitte keine Seife, kein Alkoholtonic und keine Akneprodukte (Typ Clearasil) auf die Haut.
Ab und zu können Sie auch etwas Viola TricolorisTinktur auf die gereizte Haut tupfen. Das ist sozusagen die Heilpflanze bei Hautproblemen mit verstärkter Talgproduktion. Sie können zum Beispiel ein paar Tropfen in etwas warmes Wasser geben, einen Lappen damit tränken und auf die Wangen drücken.
Sabine Hurni
Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander.
Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
Das gefährliche Umweltgift Atrazin wird in den USA im Gemüseanbau verwendet. Doch auch hierzulande ist der Umgang mit Pflanzenschutzmitteln alles andere als vorbildlich.
Atrazin ist eines der meistverwendeten und umstrittensten Herbizide in den USA, das grossflächig auf Maisfelder, aber auch auf Zuckerrohr, Hirse, Tomaten, Kartoffeln und Reis versprüht wird. Syngenta, der weltgrösste Pestizidhersteller, liefert allein den USA mehr als 36 Millionen Kilogramm des Herbizids, die jährlich auf die Felder ausgebracht werden. Die kritischen Diskussionen über die Folgen für Natur und Mensch werden in der breiten Bevölkerung kaum wahrgenommen. Diese wird jetzt jedoch durch die amerikanische Non-Profit-Organisation Save the Frogs, die sich für die biologische Vielfalt und den Schutz der Natur einsetzt, in ihrer Trägheit aufgerüttelt.
Kerry Kriger, Gründer der Bewegung Save the Frogs, nennt Atrazin das DDT des 21. Jahrhunderts, dem viele Amphibien, Fische, Pflanzen, Wasserlebewesen und Bodenorganismen zum Opfer fallen, und das vor allem das Wasser vergiftet.
Anschauungsunterricht für die verheerende Wirkung von Atrazin haben Schweizer Chemiefirmen geliefert ; am 31. Oktober 1986 gelangten etwa 400 Liter Atrazin über die Abwässer der Firma Ciba-Geigy in den Rhein, was ein Fisch- und Amphibiensterben bis nach Deutschland hinein auslöste. Unzählige tote Fische und Frö -
sche auf dem Rhein liessen sich nicht mehr wegdiskutieren. Praktisch zeitgleich, einen Tag später, löste ein Grossbrand bei Sandoz in Schweizerhalle durch die im Löschwasser gelösten Chemiegifte eine Umweltkatastrophe aus. Bis heute ist nicht geklärt, wer im Detail für das Massensterben im Rhein verantwortlich ist.
Seit 1. März 1991 ist die Anwendung von Atrazin in der Schweiz und in Deutschland verboten. Etwas später folgte auch ein Verbot für die anderen EU-Staaten. Es ist aber trotzdem noch immer in der Umwelt weit verbreitet. Nach dem Elbehochwasser wurde es ausgeschwemmt und konnte später vor Helgoland vermehrt in der Leber von Miesmuscheln und Flundern nachgewiesen werden.
In den USA machen sich jedoch immer noch Ignoranz und Verharmlosung breit. Das wird noch durch eine Unzahl von Handelsnamen für Atrazin gefördert. Hier einige Beispiele: Aatrex, Aktikon, Alazine, Atred, Atranex, Atrataf, Atratol, Azinotox, Crisazina, Farmco, Gesaprim, Giffex 4L, Malermais, Primatol, Simazat, Weedex, Zeapos und Zeazin.
Verschlimmert wird die Situation noch dadurch, dass etwa 10 Prozent der auf dem
Markt befindlichen Pestizide Fälschungen, vor allem aus China, sind. Darunter auch jene brisanten Cocktails, die wegen ihrer krebserregenden und erbgutverändernden Wirkungen längst verbannt sein sollten.
Das Verbot ist Augenwischerei
Nun ist der Umgang mit Pestiziden bei uns keineswegs dazu angetan, mit Fingern auf andere zu zeigen. Die chemischen Substanzen, die lästige oder schädliche Lebewesen, Pflanzen oder Pilze töten, vertreiben, in Keimung, Wachstum, Fotosynthese oder Vermehrung hemmen, finden auch bei uns eine breite und teilweise sorglosunkritische Anwendung. Wer Lust hat, kann sich in der Google-Suchmaschine unter BLW Herbizide Produkte einen Überblick verschaffen.
Um das Grundwasser zu schützen, dürfen Herbizide seit 1986 nicht mehr auf öffentlichem Grund wie Pärken oder Friedhöfen eingesetzt werden. 2001 verbot der Bund dann auch Pflanzenschutzmittel für private Plätze, Wege, Terrassen und Dächer. Das Anwendungsverbot auf Strassen, Wegen und Plätzen gilt im Prinzip auch für private Hobbygärtner. Doch das ist reine Augenwischerei. Es gibt keine Anwendungseinschränkungen im privaten Bereich, dies mit der Begründung, dass
Kinder lernen schon früh, dass alles, was sich spontan regt, ausgerottet werden muss.
solche schwer kontrollierbar und durchsetzbar seien. So ist auch weiterhin jedem erlaubt, Packungen bis zu einem Kilogramm ohne Einschränkung zu erwerben und beliebig einzusetzen.
Schauen wir «Rasenrein plus», eines der viel verwendeten Mittel, erhältlich von der 5-Deziliter-Dosierflasche bis zum 20-Liter-Kanister, einmal etwas genauer an. Die nach Darstellung des Produzenten «hochwirksamen Grundstoffe gegen breitblättrige Unkräuter» haben auf einer offiziellen Seite des Bundesamtes für Landwirtschaft unter anderen folgende Gefahrenkennzeichnung und Warnsymbole: « R 41 Gefahr ernster Augenschäden ;
R 51/53 Giftig für Wasserorganismen , kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben ; S 02 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen ; S 26 Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren. » Diese Gefahrenhinweise gelten im Übrigen auch für viele andere auf dem Markt befindliche Herbizide.
Für einen der vier in «Rasenrein plus» enthaltenen Wirkstoffe, Ioxynil, geht eine Seite der Deutschen Unfallversicherung noch einen Schritt weiter: «Giftig für Wasserorganismen. Freisetzung in die Umwelt vermeiden, Meeresschadstoffe», steht da geschrieben.
Solche Gefahren lassen sich nach Einschätzung des Bundesamtes für Landwirtschaft und des Bundesrates als Bewilligungsbehörde für einen Pestizideinsatz offenbar auch in Wohnquartieren locker in Kauf nehmen. Sobald wild wachsende Pflanzen wie Löwenzahn, Sauerampfer, Breit- und Spitzwegerich ihre Köpfe an unerwünschter Stelle aus dem Boden strecken, sind sie der Vernichtung preisgegeben. Und Kinder lernen in ihren Wohnquartieren schon früh, dass alles, was sich spontan regt, möglichst schnell ausgerottet werden muss – Neophyten eingeschlossen. ◆
Vögel _Nistkästen reinigen
Wer im Garten oder am Haus einen Nistkasten für Vögel hat, sollte diesen jetzt putzen, um Milben und Parasiten abzutöten, damit diese im nächsten Jahr nicht die Brut gefährden. Es reicht, wenn der Kasten mit einer groben Bürste gründlich ausgefegt wird. Eventuell mit Wasser und wenig Sodalauge ausspülen. Keine starken Reinigungsmittel verwenden, Inneres gut austrocknen lassen. Achtung: Manchmal nutzen andere Tiere wie Siebenschläfer oder Mäuse die Kästen als Schlafstätte. Darum: «Bitte anklopfen.» Auch Meisen übernachten in kalten Wintertagen gerne in geschützten Brutkästen. tha
Geniessen_ Slow Food Market
Die Slow Food-Bewegung setzt sich für regionaltypische Lebensmittel und eine biologische Vielfalt ein. Zudem will sie unsere Geschmackssensibilität fördern. Gelegenheit, diese zu testen, hat man am 2. Slow Food Market in Zürich. So erwarten den Besucher nicht nur zahlreiche Produzentenstände, sondern auch ein Sinnesparcours, wo Lebensmittel entdeckt und «erforscht» werden können.
Messe Zürich, Halle 9, Fr. 9. –, So., 11. November. www.slowfoodmarket.ch
Sehen_ Gabel statt Skalpell
Dieser Film kann ihr Leben retten», titelte die «Chicago Sun-Time» dramatisch. Die DVD-Doku erklärt den Zusammenhang zwischen falscher Ernährung und der amerikanischen Volkskrankheit Fettleibigkeit.
Der Biochemiker Colin Campbell erläutert seine zahlreichen Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen dem Verzehr tierischer Eiweisse und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes oder Rheuma. «Gabel statt Skalpell» begleitet Patienten, die ihre Ernährung auf rein pflanzliche Eiweisse umgestellt haben, und lässt weitere Wissenschaftler zu Wort kommen.
«Gabel statt Skalpell», 92 Minuten, im Buch- und Fachhandel, Fr. 24.90
Jubiläum_ 75 Jahre Demeter
Während viele Unternehmen gerne jeden x-beliebigen Geburtstag für eine grosse PR-Schlacht nutzen, wird beim Schweizerischen Demeter Verband fleissig weitergeackert. Im Jahr 1930 startete der erste Schweizer Betrieb mit biologischdynamischer Landwirtschaft. Sieben Jahre später wurde der Verein gegründet, dem sich auch interessierte Konsumenten anschlossen. Heute wirken in der Schweiz 250 Bauern und Bäuerinnen, die nach den strengen Richtlinien des Vereins arbeiten. Happy Birthday! tha
«Kei Chabis»
Beim Stichwort Sauerkraut fällt den meisten Menschen wohl nur etwas ein: eine deftige Berner Platte mit viel Fleisch, Kartoffeln und eben Sauerkraut. Doch das aus Weisskabis hergestellte Gemüse kann weit mehr und ist zudem ein echter Lokalpatriot. Nicht nur stammt der grösste Teil der in der Schweiz verkauften Kabisköpfe aus dem Inland, das Sauerkraut passt sich auch den lokalen Gepflogenheiten an und die Produktion wird je nach Region anders ausgerichtet. So mögen es die Westschweizer beispielsweise eher mild und die Bündner lieber pikant. Doch das Gemüse, das einst zu den wichtigsten überhaupt gehörte, hat einen schweren Stand, es taucht kaum regelmässig auf unserem Speisezettel auf. Schade.
Denn mit Sauerkraut lassen sich auch pikante Salate machen, Wähen oder wie in Russland und Polen Pierogi, das sind eine Art Ravioli gefüllt mit Sauerkraut und Pilzen, serviert mit gerösteten Zwiebeln. Überdies ist Sauerkraut ein prima Vitamin-C-Spender: Eine Portion (200 Gramm) deckt bereits einen Drittel des Tagesbedarfs. Und die Milchsäurebakterien wirken sich günstig auf den Darm aus. Wem das Kraut zu sauer vorkommt, schmeckt es mit etwas Rahm ab und würzt es nach Belieben mit Safran. Auch Gewürze wie Thymian, Dill, Kümmel oder Pfeffer machen es für empfindliche Mägen und Gaumen bekömmlicher und milder.
Rezepte auf www.schweizer-sauerkraut.ch
Nur noch wenige Familien pflegen den alten Brauch des Kastanienklopfens. Ein Besuch bei der Familie Spreiter im Bergell, wo jeden November aus rohen Edelkastanien mit viel Herzblut und Muskelkraft geräucherte Dörrkastanien produziert werden. Text Claudia Weiss
Frische Novemberluft liegt über dem Tal, die Blätter der prächtigen alten Kastanienbäume haben sich in den letzten Wochen goldgelb gefärbt und trudeln jetzt langsam zu Boden. Seit dem frühen Nachmittag ertönt ein rhythmischer Dreiertakt durch das Bergeller Dorf Castasegna: Das ist der alljährlich wiederkehrende Klang des Kastanienklopfens. An diesem Tag sind die Mitglieder der Familie Spreiter an der Arbeit, mit der althergebrachten Klopfmethode sprengen sie die Schalen der Kastanien und legen das getrocknete, steinhart gewordene Innere frei. Tac, tac, tac – abwechslungsweise im Takt lassen die drei Klopfenden die Stoffsäcke mit den Dörrkastanien auf den grossen Holzsockel in ihrer Mitte niedersausen, bis alle Kastanienschalen geöffnet sind.
Malerisch ist der Brauch nur für Zuschauer
Diese alte Verarbeitungsmethode hat im Engadiner Hochtal eine jahrzehntelange Tradition. Heute pflegen sie nur noch wenige Familien, denn das Ernten und Räuchern der Edelkastanien sind arbeitsintensiv. Besonders das Klopfen ist überaus anstrengend und nur zum Zuschauen malerisch.
Ist Kastanienschlagen Nostalgie? Mengia Spreiter lächelt amüsiert: «Gewiss, beim Kastanienklopfen arbeiten alle mit, Gross und Klein, und das Handwerk ist althergebracht», erzählt sie. Und auch das Zusammensein nach getaner Arbeit sei gemütlich. «Aber das Klopfen an sich ist weder gesellig noch romantisch, sondern ganz einfach harte Arbeit.» Die getrockneten Kastanien mit dem speziellen Räuchergeschmack, früher ein Hauptnahrungsmittel, sind deshalb heute eine begehrte Spezialität und manchmal schon nach kurzer Zeit restlos ausverkauft.
Tatsächlich haben die Kastanienbauern schon lange vor dem Klopfen viel Energie in ihre Ernte gesteckt: Ab Mitte Oktober, wenn sich nach ein paar Regentagen die stachligen, grünen Hüllen, «cupula» im lokalen Dialekt, mit Wasser vollgesogen haben und schwer geworden sind, beginnen die Kastanien zu fallen. Die nächsten Tage und Wochen, das kennt Mengia
Spreiter inzwischen aus über 50 Jahren Erfahrung, heisst es für sie und ihre Familie «aufnehmen». Dabei werden die Kastanien in Fleissarbeit zusammengerecht und mit dem Rechenrücken geklopft, bis die stachligen grünen «riccien», die Igelchen, aufspringen und ihre braun glänzenden Früchte preisgeben. «Danach lesen wir sie kniend und von Hand zusammen, Stück für Stück, und sammeln sie in Weidekörben», erzählt die 71Jährige.
Touristen auf Plündertour
Mit den 25 Bäumen der Familie Spreiter dauert dieser Teil der Arbeit gut drei Wochen. «Rund fünf Bäume pro Tag schaffen wir, und sobald wir einmal die Runde gemacht und alle gefallenen Kastanien gesammelt haben, fangen wir wieder von vorne an», erzählt sie. Bei so viel strenger Handarbeit ärgert sie sich besonders, wenn Touristen sich im Vorbeispazieren ungeniert bedienen und manchmal sackweise von den schönen, glatten Früchten mitnehmen. «Bei uns spazieren so viele Wanderer durch, da fehlen rasch einmal 400, 500 Kilogramm – und oft landen die Kastanien später im Müll, weil die Leute nicht wissen, wie sie diese verarbeiten können.»
Die Kastanienbauern dagegen wissen es und packen tatkräftig an. Die gesammelten Edelkastanien – rund 100 Kilogramm pro Baum – sortieren und verteilen sie gleich nach dem Sammeln. Die grossen Marroni verkaufen sie direkt an MarroniBrater aus der Region, die anderen, alle etwas kleiner, landen schön geschichtet in den «cascinas», den traditionellen KastanienDörrhäusern.
Wie ein Zwergdörfchen stehen die 15 «cascinas» am Hang oberhalb von Castasegna, zwischen dem alten Dorf und dem neuen Dorfteil Brentan: herzige kleine Häuschen mit Steindächern, durch die der Rauch abziehen kann. «Seit einem Brand im Jahr 1827 dürfen die Häuser nicht mehr im Dorf stehen», erzählt Mengia Spreiter. Sie war jahrelang Gemeindepräsidentin, kennt die Geschichte des Dorfes und seiner Kastanienbäume und führt gerne hie und da Interessierte durch den Kastanienlehrpfad zwischen Castasegna und Soglio. In einem Bildband namens «Castasegna –
Kastanien im Bergell
Die Kastanienbäume im Bergell wurden wahrscheinlich bereits von den Römern gepflanzt, der schönste Teil ist die Kastanienselve namens Brentan zwischen Soglio und Chiavenna. Die Bäume werden dort bis zu 30 Meter hoch, im Gegensatz zu den Niederstamm-Edelkastanien aus dem Tessin. Insgesamt werden fünf Sorten Edelkastanien unterschieden. Da die Bäume wegen ihrer ausladenden Kronen nicht zu dicht nebeneinanderstehen können, wächst darunter eine Wiesenfläche, die im März und April gut gerecht und danach dreimal jährlich in Handarbeit gemäht werden muss. Der Brauch des Kastanienklopfens wandelt sich stetig: Das alte, haltbare Sacktuch ist kaum mehr aufzutreiben, und auch der Schüttelkorb, das «vann» aus Weidegeflecht, wird nicht mehr hergestellt. Stattdessen haben findige Köpfe wie Mengia Spreiters Ehemann Edoardo bereits eine Art «Klopfmaschine» konstruiert, und auch für das Trennen von «füfa» und Dörrkastanien hat er eine Handschleuder entwickelt. Was sich hingegen nicht verändert, ist die wichtige Rolle der Kastanienwälder für die Artenvielfalt.
ein Grenzdorf» beschreibt sie die vielen Besonderheiten dieses Bergeller Orts.
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Ferner Duft liegt über dem Tal Eine solche Besonderheit ist der Duft, der über dem Tal liegt, wenn die Edelkastanien nach wochenlanger Arbeit auf den zwei Meter hohen Kastanienholzgestellen in den «cascinas» aufgeschichtet und die
Feuerstellen eingeheizt sind. «Während Wochen werden die Kastanien auf den Rosten gedörrt», erklärt Mengia Spreiter. Den charakteristischen Rauchgeschmack riecht man in dieser Zeit schon von Weitem. Der kräftige Rauch entsteht dadurch, dass die letztjährigen abgesprengten Kastanienschalen, die «füfa», über die grossen Holzklötze in der Feuerstelle geschichtet
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werden: Diese verbrennen nicht, sondern motten stundenlang vor sich hin. Nach etwa vier Wochen werden die Kastanien umgeschichtet, nach sechs Wochen sind sie klein, hart und fertig gedörrt – der Tag des Klopfens ist da.
Dafür wird am Mittag ein grosser Holzblock aus der «cascina» gerollt, und sämtliche Verwandte und Bekannte stellen sich bereit: Einer von ihnen steigt auf das Kastaniengestell und füllt jeweils ein bis zwei Kilogramm Dörrkastanien in spezielle Stoffsäcke ab. Jene, die klopfen, feuchten ihren Sack an der Spitze an, damit er besser hält, und dann geht es los: Schön im Takt schlagen jeweils drei Personen gleichzeitig ihren Stoffsack voller geräucherter Kastanien auf den grossen Holzblock, einer nach dem anderen zieht auf und haut den Beutel schwungvoll auf das Holz. Tac, tac, tac. «Ja, da kommt man richtig schön in einen Rhythmus», sagt Mengia Spreiter. «Aber auch ins Schnaufen.» Rund 30 Mal wird jeder Sack geklopft, erst dann sind die Schalen von der Frucht abgefallen. Etwa vier Säcke solchermassen geschälter
Kastanien werden in ein «vann» geleert, eine Art grossen, flachen Schüttelkorb. Anschliessend wird der Inhalt mit rhythmischen Kreisbewegungen geschickt aufgeschüttelt. Dadurch fliegen die leichten «füfa», die Schalenteile, in hohem Bogen heraus, während die schwereren getrockneten Früchte am hinteren Rand liegen bleiben.
Mengia Spreiter hält einen Siebkorb hoch: «Wenn man das Sieb kräftig über zwei Stangen hin und her schüttelt, so fallen die zerbrochenen Teile durch das Sieb in einen Behälter. Diese Brösel geben nahrhaftes Hühnerfutter.» Die ganz gebliebenen Räucherkastanien werden in 30LiterSäcke abgefüllt und an einem trockenen Ort verstaut. Sind die Säcke voll und die Gestelle in der «cascina» leer, ist das Klopfen für Mengia Spreiter und ihre Familie wieder für ein Jahr vorbei. Gemeinsam gönnen sich alle ein üppiges Zvieri mit Brot, Salami, Käse und Glühwein und Sirup für die Kinder. Bevor die mit viel Handarbeit veredelten Edelkastanien verkauft werden, müssen die vollen
Säcke noch sorgfältig nach wurmstichigen Exemplaren durchsucht und erlesen werden. Aber das hat Zeit: «Das ist eine Arbeit für lange Winterabende.»
Und diese liegen nicht mehr weit weg: Aus den «cascinas» oberhalb des Dorfes steigt kein Rauch mehr auf, die Novemberluft kündigt bereits den kommenden Winter an. In den Kastanienselven kehrt Ruhe ein – bis im nächsten Herbst wieder der altvertraute, gleichmässige Takt – Tac, tac, tac – durchs Tal klingt. u
Buchtipps
Mengia Spreiter: «Castasegna –ein Grenzdorf», Montabella Verlag
Erica Bänziger, Fredy Buri: «Kastanien», Fona Verlag
Sonja Schubert, Barbara Lutterbeck: «Edle Kastanien», Edition Styria
Risotto mit Kastanien
250 g frische oder tiefgekühlte, angetaute Kastanien
500 g Kürbis
1 Zwiebel
2 EL Olivenöl
300 g Risottoreis
1 dl Apfel- oder Weisswein
ca. 1 l heisse Gemüsebouillon
100 g Gorgonzola
Salz, Pfeffer
20 Salbeiblätter
Öl zum Braten
Zubereitung
Schale der frischen Kastanien auf der runden Seite kreuzweise einschneiden, in siedendem Wasser 5 Minuten kochen, abgiessen, schälen.
Etwa die Hälfte der Kastanien grob hacken. Kürbis schälen, in 1,5 cm grosse Würfel schneiden. Zwiebel fein hacken.
Öl erhitzen, Zwiebeln und Kürbis andünsten. Reis zufügen, kurz mitdünsten, mit Apfelwein ablöschen. Kastanien zufügen. Bouillon nach und nach dazugiessen. Reis unter Rühren
zirka 20 Minuten köcheln.
Gorgonzola in Stücke schneiden, unter den Risotto rühren. Risotto mit Salz und Pfeffer abschmecken. Salbeiblätter in etwa heissem Öl knusprig braten, über den Risotto streuen.
Rezepte für 4 Personen von Brigitte Aeberhard
Im Garten finden wir Ruhe und Inspiration, und wer die Gartenschere im Herbst nur für das Schneiden von Blumen verwendet, wird im Winter mit einem Naturspektakel belohnt.
Text Remo Vetter
VDer Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
orbei sind die Zeiten, in denen man Schrebergärtner als spiessig bezeichnete und ihr Tun mit einem Nasenrümpfen abtat. Immer mehr Städter machen sich auf zum Abenteuer Gärtnern; die Sehnsucht nach einer eigenen grünen Oase wächst.
Mir persönlich ist es ein Anliegen, den von uns gepflegten Garten im Appenzell für viele Menschen als Quelle der Inspiration und der eigenen Zufriedenheit erlebbar zu machen. Der in vielen Köpfen verankerten Ansicht von «Garten-Arbeit» stelle ich das lustvolle Gärtnern entgegen. Denn es braucht nur etwas Mut, Geduld, die Zuversicht in die Kräfte der Natur und in das eigene Handeln. So können wir im Garten Wunderbares entstehen lassen.
Warum gefällt uns ein Garten?
Wenn ich einen fremden Garten besuche, verhalte ich mich fast wie eine Biene: Ich lasse mich von den Farben anziehen. Der optische Eindruck ist zuerst der wichtigste. Doch was macht einen Garten eigentlich besonders? Warum fühlen wir uns darin wohl? Was gefällt uns speziell? Sind es die Proportionen? Die Farben? Die Texturen? Oder liegt es daran, wie die Pflanzen aufeinander abgestimmt sind?
Dass der Garten die Sinne anregt, kann vor allem auch bei Kindern und älteren Menschen schön beobachtet werden: Instinktiv greifen Hände zu Früchten und Blättern, schnuppern Nasen an Blüten. Wie viel Zeit haben unsere drei Mädchen doch im Sommer in ihren spontan aufgestellten Zelten und Baumhütten verbracht, Geschichten erfunden und abends wollten sie gar nicht mehr ins Haus kommen, son-
dern viel lieber im Garten schlafen. Ein Garten regt die Fantasie und die Sinne an. Und er kann jeden Tag neu entdeckt werden. Manchmal kommt es deshalb auch vor, dass ich mein Ziel – nämlich zu arbeiten – aus den Augen verliere, weil mich eine Pflanze, eine Hummel oder ein Schmetterling so sehr in den Bann gezogen hat.
Das Erlebnis Garten steht jedem frei, jeder kann es für sich entdecken. Der Garten schätzt lediglich unsere Bereitschaft, Liebe hineinzugeben, gleich wie in eine menschliche Beziehung. Geliebte Gärten geben immer etwas zurück, sei es eine üppige Ernte oder eine besondere Blütenpracht, seien es Glücksgefühle oder innere Zufriedenheit. Gärten sind etwas Lebendiges, sie reagieren schnell und unbarmherzig auf Vernachlässigung und Liebesentzug.
Obwohl ich Blumen persönlich lieber draussen im Beet oder in der freien Natur betrachte, fällt mir immer wieder auf, dass ein kleiner Strauss Feldblumen jeden Raum sofort mit Leben und Schönheit erfüllt. Vor der Haustüre, im Garten oder auf dem Bauernmarkt, überall finden wir zu jeder Jahreszeit wunderbare Blumen und Zweige und können so ganz einfach ein bisschen Natur ins Haus bringen. Blumen zeigen, dass man sich um sein Heim kümmert. Blumen sind Ausdruck des Augenblicks. Sie sind Glücksbringer und vermitteln uns Wachstum, Wandel und Vergehen. Wir lieben Blumen wegen ihrer sinnlichen Eigenschaften; die unwahrscheinliche Formen- und Farbenviel-
falt und der Duft regen unsere Vorstellungskraft an. Blumen inspirieren Dichter, Maler und Schriftsteller – ein bunter Strauss bereichert jeden Arbeitsplatz –und manch einer setzt sich gar, wenn es das Wetter erlaubt, in den Garten oder er geht in die Natur, um dort kreativ zu arbeiten.
Pflanzen stehen lassen
Jetzt im November geht es im Garten beschaulich zu, Arbeit gibt es wenig. Das hat nicht nur mit der Jahreszeit, sondern auch mit einem meiner Grundsätze zu tun.
So viel wie möglich stehen lassen, lautet er. Ich schneide nur ab, was ohnehin schon zusammengebrochen ist. Und aus den Beeten räume ich nur weg, was den matschigen Herbst nicht überstehen würde.
So kann ich in den nächsten Wochen und Monaten als stiller Beobachter dem Naturschauspiel im Garten zuschauen und
dabei innerlich ruhig werden und staunen. Der aufkommende Winter hüllt den Garten nämlich in einen ganz besonderen Zauber, es ist eine Welt aus bizarren Stauden und Pflanzenskeletten. Auf den grossflächigen Dolden des Fenchels formt der Schnee beispielsweise kleine Hütchen. Und die verblühten, wattebauschartigen Samenstände der Astern bekommen an frostigen Tagen ein ganz eigenes, neues Leben. Auch Vögel lassen sich jetzt schön beobachten, wenn sie die Saat aus den Dolden picken. Sehr viele Blumen können den ganzen Winter über stehenbleiben, es sei denn, es kommt viel und sehr schwerer Schnee.
Wenn starker Frost Einzug gehalten hat, dann zeigt sich im Garten ein Bild wie ein Gemälde. Von Schnee umhüllte Nadelbäume und stark verzweigte Gehölze strahlen eine beinahe feierliche Ruhe aus. An kalten Wintertagen, wenn die Sonne
Gartenarbeiten im November
Allgemein
Aussaat von dicken Bohnen, Pflanzung von Knoblauch und Rhabarber.
Pflanzung wurzelnackter Bäume und Sträucher, ehe der Boden zu kalt und zu nass wird (siehe nächste Seite).
Schnitt von Apfel und Birnbäumen und Beerensträuchern jetzt und während der Winterruhe.
Beete eventuell mit Folie abdecken, um Pflanzen vor starkem Regen und Frost zu schützen.
Gemüse und Obst
Rosenkohl: Die jungen Blätter an den Spitzen kann man abschneiden und wie FrühlingsBlattgemüse zubereiten.
Blumenkohl: Er kann im Beet bleiben, bis es richtig kalt wird.
Bohnen: Sollen Bohnen eingelagert werden, können sie an den Pflanzen bleiben, bis die Hülsen ganz getrocknet sind.
Endivie: Der Salat kann bis in den Winter geerntet werden.
Winterspinat: Das Gemüse wächst sehr schnell. Ab jetzt ernten, vor schlechtem Wetter schützen.
Federkohl und Palmkohl: Beides kann den ganzen Winter hindurch geerntet werden.
Kohlrabi: Der Knollen verträgt einige Minusgrade, sollte aber bei zu tiefen Temperaturen mit Vlies geschützt werden.
Rüben: Sie sollten bei Frostgefahr geerntet und eingelagert werden.
Knollensellerie: Das Gemüse vorsichtig ausgraben, Laub entfernen und einlagern.
Pastinaken: Nach Bedarf ernten.
Radieschen: Jetzt die letzten ernten, bevor sie holzig werden.
Pflücksalate: Diese Salate sollten vor Frost geschützt werden.
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Komischer Salat
Mein Kopfsalat sieht komisch aus. Die Setzlinge habe ich bei einem Grossverteiler gekauft, sie sind gut gewachsen – aber die Blätter bilden keinen schönen Kopf, sondern breiten sich eher flach auf dem Boden aus. Der Endivie geht es ähnlich. Statt geschlossen in die Höhe zu wachsen fallen die Blätter auseinander.
Therese von Gunten, per Mail
Es gibt verschiedene Faktoren, die eine schöne Kopfbildung verhindern können. Ich gehe bei meiner Beurteilung davon aus, dass Ihr Salat im Freiland steht. Salat hat aufgrund der kurzen Kulturdauer einen geringen Stickstoffbedarf, er sollte deshalb nicht nach oder mit stark gedüngten Kulturen angebaut werden, aber auch nicht unmittelbar nach einer organischen Düngung, denn das kann zu einer Beeinträchtigung der Kopfbildung führen. Selbstverständlich spielt auch das Wetter eine grosse Rolle, und so kann es sein, dass die Hitzeperiode im August zur mangelnden Kopfbildung beigetragen hat. Weitere Faktoren, die einen Salat «komisch» aussehen lassen können, sind zudem: Lichtmangel, Nässe, Trockenheit und Wärme in der Nacht (hier haben wir wieder die Hitzeperiode) oder auch Wurzelbefall durch einen Schädling.
Schmetterlinge im Garten
Wir hatten lange Zeit einen schönen Schmetterlingsflieder im Garten. Jetzt, wo wir entdeckt haben, dass dies ein Neophyt ist, haben wir ihn entfernt und möchten ihn ersetzen. Gerne hätten wir einen neuen Busch an dieser Stelle, einer, der nicht viel
Arbeit gibt, der aber schöne Blüten oder feine Beeren hat und viele einheimische Insekten anzieht. Natalie und Matthias Milsom, per Mail
Wenn es darum geht, Insekten anzuziehen und auch dem Auge Freude zu bereiten, wäre ein Wildstrauch empfehlenswert, ein Färberginster, ein Schwarzer Holunder oder auch eine Wildrosenart, zum Beispiel eine Hundsrose.
Nützlinge gegen Blattläuse
Ich bin seit Langem begeisterte «natürlich»-Leserin. Nun habe ich eine Frage an Sie: Was mache ich gegen Blattläuse am Fenchelkraut? Katharina Rutishauser, per Mail
In unserem Garten stelle ich möglichst viele Nützlingsunterschlüpfe auf. Zum Beispiel umgedrehte Tontöpfe mit Holzwolle oder Stroh gefüllt auf Bambusstäben; sie bieten Ohrwürmern einen heimeligen Unterschlupf. Indem Sie im Garten auch noch Insektenhotels aufstellen, können Sie weitere Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen und Schwebefliegen ansiedeln. Biologisch können Sie Blattläuse zusätzlich mit Pyrethrum und Seifenwasser bekämpfen, das unterbindet die Atmung der Läuse.
_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon?Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an:«natürlich», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich-online.ch
herauskommt, glitzert es im «verzauberten» Garten. Und wenn der Mond in einer wolkenlosen, kalten Nacht auf die starren Skulpturen im Garten scheint, ist das von aparter Schönheit.
Schlafplätze für Nützlinge
In dieser dunklen Jahreszeit nisten übrigens auch viele Nutzinsekten in den Stämmen, Stängeln und Salatköpfen und bereiten sich für das nächste Jahr vor, um dann für uns die Schädlinge anzugehen. Solch eine fantastische Wintergartenwelt erlebt aber nur jener Gartenbesitzer, der seine Schere im Herbst im Zaum hält. Ich plädiere darum immer wieder dafür: Lassen Sie möglichst viele Pflanzen den Winter hindurch stehen. u
Wurzelnackte Obstbäume pflanzen
Der November ist eine gute Zeit, um wurzelnackte Bäume, Sträucher und Rosen zu pflanzen. Der Boden ist in den meisten Fällen noch warm und wenn Sie genügend Kompost und verrotteten Stallmist ins Pflanzloch geben, werden die Gehölze noch vor dem Wintereinbruch anwachsen. Wurzelnackte Obstbäume und Sträucher sind einiges günstiger als Containerpflanzen, brauchen aber zur Pflanzung ein wenig mehr gärtnerisches Wissen.
l Auf die richtige Pflanztiefe achten. Die Erdspuren am Stamm müssen auf Bodenniveau liegen.
l Einen stabilen Pfahl als Stütze für den Baum einschlagen und etwa einen Meter aus dem Boden ragen lassen.
l Engmaschiges Gitternetz in das Pflanzloch legen, damit die Mäuse das Wurzelwerk nicht fressen können.
l Den Baum ins Pflanzloch setzen, Erde und Kompost auffüllen und vorsichtig am Stamm rütteln.
l Die Erde um den Stamm herum leicht festtreten, dabei aber den Boden nicht verdichten.
l Den Stamm mit einem breiten Band am Pfahl anbinden. Nicht zu eng festknoten.
l Gut angiessen, dann um den Stamm eine Schicht verrotteten Kompost verteilen.
Sterngucker im November_ Sternschnuppenschauer
Die Leoniden sind einer der schönsten Sternschnuppenschauer, der auf die Erde niederprasselt. Sie sind Auflösungsprodukte des 1866 entdeckten Kometen Tempel-Tuttle. Wenn diese nur Millimeter grossen Körnchen in die Erdatmosphäre eintauchen, werden sie von der Reibung in der Lufthülle bis zur Weissglut aufgeheizt. Sie sind mit rund 250 000 Kilometern pro Stunde ausserordentlich schnell und scheinen alle von einem Punkt auszustrahlen, der sich im Sternbild Löwe befindet – daher der Name. Vom 10. bis 23. November können die Leoniden besonders gut beobachtet werden, wobei das Maximum in den frühen Morgenstunden des 17. Novembers erwartet wird. Da am 13. November Neumond ist und während der Zeit der Leoniden nur am Abend die zunehmende Mondsichel am Himmel steht, können diese Sternschnuppen ohne störendes Mondlicht ideal beobachtet werden. Andreas Walker
Botanik_ Regentropfen als «Befruchter»
Weder Wind noch Bienen brauchen die Orchideen der Art Acampe rigida, um sich zu vermehren. Biologen haben entdeckt, dass die Blume, die in Afrika und Asien wächst, hauptsächlich durch Regentropfen befruchtet wird. Normalerweise schliessen die meisten Blüten, wenn es regnet. Bei dieser Orchideenart ist es umgekehrt: Die Tropfen schwemmen offenbar die Pollen in die Pflanze zurück, sodass es zu einer Art Selbstbestäubung kommt. tha
Lesen_ Igel sucht Unterschlupf
Was tun kleine Wildtiere im Winter? Wie überleben sie? Und was kann man als Gartenbesitzer und Tierfreund dazu beitragen, damit Igel, Eichhörnchen, Meisen und Insekten den Winter gut überstehen? Die Naturpädagogin
Claudia Rösen erklärt die Überlebensstrategien heimischer Wildtiere und gibt zahlreiche Tipps, wie ein naturnaher und tiergerechter Garten im Winter aussehen sollte.
Claudia Rösen: «Igel sucht Unterschlupf», Verlag Eugen Ulmer, 2012, Fr. 15.90
Wasserhosen_ Naturschauspiel dank Temperatursturz
Am 12. September durchquerte eine Kaltfront die Schweiz und sorgte für einen markanten Temperaturrückgang. In der Nacht zum 13. September sanken die Temperaturen weiter, sodass es am Morgen in den Niederungen noch etwa 8,5 Grad warm war. Dies führte dazu, dass über den noch warmen Seen ein grosser Auftrieb von Luftmassen entstand, was zur Bildung von Wasserhosen über dem Bodensee, dem Zürichsee und dem Zugersee führte. Auf dem Bodensee (Bild) entstanden zwischen 6.40 und 10.05 Uhr mindestens sechs voll ausgebildete Wasserhosen mit Bodenkontakt. Teilweise waren gar zwei dieser Saugwirbel gleichzeitig zu beobachten. Dazu erschienen zahlreiche Ansätze von Wasserhosen, die als Trichterwolken sichtbar wurden. Andreas Walker
Der Tintenfisch machts vor. Die Forscher wollens nachmachen.
Tintenfische sind eigentliche Verwandlungskünstler. Sie können sich zur Tarnung nicht nur als andere Meeresbewohner «verkleiden», so zum Beispiel als flache Flunder oder Meeresanemone, sie können, wenn nötig, auch in Sekundenbruchteilen Farbe und Muster ihrer Haut wechseln. Meeresbiologen in den USA haben herausgefunden, dass dies dank der sogenannten Opsinen möglich ist. In Kombination
mit Millionen von Pigmentorganen und lichtreflektierenden Zellen erzeugen die lichtempfindlichen Moleküle dieses Phänomen, schreibt «National Geographic». Jetzt machen sich die Biologen zusammen mit Ingenieuren daran, die raffinierte Technik der Tiere zu kopieren. Sie träumen von neuen Anwendungen für Kunststoffe oder Tapeten, die je nach Lichteinfall Farbe und Muster ändern können. tha
P.ist zu bedauern. Ein Mann am Rande: Nach einer Kampfscheidung verliert er auch den Job, es hagelt Betreibungen, und Freunde hat er kaum mehr. Schlafen kann der Mann nur noch bei voll aufgedrehter TV-Lautstärke, denn er erträgt die Einsamkeit nicht, in die er gedriftet ist. P. leidet an einem Burn-out. Er muss versuchen, wieder bei null zu beginnen – bei der Einfachheit, bei jenem berühmten «simplify!», das der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau empfahl und vorlebte.
Zu Thoreaus Lebzeiten im 19. Jahrhundert gab es weder Flugzeuge noch Autos, geschweige denn Fernsehen und Internet. Es drohte noch kein Overkill durch blubbernd-blinkende Computerspiel-Action sowie Nötigung durch permanente Onlinepräsenz. Dennoch stellte Thoreau bei vielen seiner Zeitgenossen schon damals ein Zuviel an sinnlosen Aktivitäten und ein dadurch provoziertes Zuviel an «ausgleichenden» Zerstreuungen fest. Thoreau hätte P. vielleicht einfach geraten, einmal eine Zeit lang ohne Ablenkungen in einer Hütte im Wald zu verbringen – so, wie er das selbst getan hat. Auf keinen Fall hätte Thoreau jedoch psychiatrischen Druck ausgeübt, denn der berühmte Querkopf aus Concord, Massachusetts, respektierte
die Freiheit jedes Individuums. Weltverbesserer jeder Ausrichtung und Couleur waren ihm ein Gräuel. Thoreau ging es darum, Überflüssiges sowohl geistiger als auch materieller Art zu entsorgen.
Der Schriftsteller hatte sich den Transzendentalisten um den ehemaligen Pfarrer Ralph Waldo Emerson (1803–1882) angeschlossen, der in Concord ein Haus bewohnte, in welchem Thoreau geraume Zeit als «Mädchen für alles» fungierte. Ein Hauptanliegen der Transzendentalisten war ein naturverbundenes, jedoch weltoffenes und freiheitliches Denken, in welchem auch romantisch-idealistischer Geist mitschwang. Die humanistisch geprägte Bewegung beeinflusste später sowohl die Beatniks und die Hippies als auch Nonkonformisten wie Schriftsteller Henry Miller. Thoreau wirkte überdies neben dem Naturschutzpionier John Muir stark auf einen der bedeutendsten amerikanischen Präsidenten aller Zeiten ein: Theodore Roosevelt (1858 –1919), der während seiner Amtszeit in den USA mehr Naturschutzgebiete als jeder andere Präsident durchsetzte, so zum Beispiel den Gran Canyon.
Das Universum vor der Türe Worum ging es Thoreau und warum sind viele seiner Gedanken und Ideen bis dato aktuell geblieben? Er suchte und fand den «Mittelpunkt der Erde», sozusagen das Universum, in der Natur seiner unmittelbaren Umgebung. Was für einen Amerikaner seiner Zeit ungewöhnlich war, denn die jungen USA fieberten Mitte des 19. Jahr-
Vor 150 Jahren starb der amerikanische Schriftsteller und Naturphilosoph Henry David Thoreau. Sein nonkonformistisches Leben und Werk vermag bis heute zu beeindrucken. Es erweist sich in unseren digitaltrunkenen Zeiten als wertvoller denn je.
Text Hans Keller
hunderts bereits in abenteuerlustiger Aufbruchstimmung der Industrialisierung. Man zog nach Westen, verdrängte die von Thoreau verehrten Indianer, gründete Ortschaften, baute Eisenbahnstrecken, war masslos zukunftsgläubig und liess die Muskeln spielen, etwa im amerikanischmexikanischen Krieg.
Ungehorsam gegen den Staat
Gleichzeitig dämmerte ein gravierender Konflikt herauf: jener zwischen den Befürwortern und den Gegnern der Sklaverei. Zu letzteren gehörte auch Thoreau, der vorbehaltlos die oft gewalttätigen Sklavenbefreiungen des später hingerichteten John Brown unterstützte. Aus Protest gegen die Sklaverei weigerte sich Thoreau, die Kopfsteuer an den Staat zu entrichten, worauf er eine Nacht lang im Gefängnis eingelocht und anschliessend von Freunden wieder rausgeholt wurde. Der kurzen Haft verdanken wir «Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat», Thoreaus provokativste Schrift. Dieser gewaltfreie Protest inspirierte nachweislich Mahatma Gandhi. Während des Vietnamkrieges war das Pamphlet für viele junge Leute erneut von grosser Bedeutung. Heute kann Thoreau auch der noch jungen Occupy-Bewegung problemlos als Vordenker dienen. In seiner starken und originellen Sprache dokumentierte Thoreau ein Experiment, das ihn weltberühmt machen sollte. Er bewohnte am Walden-See in der Nähe
von Concord ab 1845 für über zwei Jahre ein kleines, schlicht eingerichtetes Holzhaus. Hier pflanzte er als Selbstversorger Bohnen und anderes an, ging fischen, jagte Kleintiere, beobachtete die Natur, las, philosophierte und schrieb. Eine seiner geistreichen Äusserungen zu seiner Lebenssituation: «Ich war plötzlich den Vögeln ein Nachbar geworden, nicht indem ich sie einsperrte, sondern indem ich meinen Käfig in ihre Nähe versetzte.» Thoreau fand es «gesund, die meiste Zeit allein zu sein». Einsam fühlte er sich nicht. Er empfing Gäste in seiner Hütte, die stets unverschlossen war. Pech für seine Besucher, wenn er gerade im Wald unterwegs war. Über die heute grassierende Abmacherei per Handy und dergleichen hätte sich der Naturphilosoph wohl sarkastisch amüsiert. Thoreau dokumentierte sein Hüttenleben im Buch «Walden oder Leben in den Wäldern». Eines seiner Lieblingsthemen formuliert er darin folgendermassen: «Einfachheit, Einfachheit, Einfachheit! Lass deine Geschäfte zwei oder drei sein, sage ich dir, und nicht hundert oder tausend; statt eine Million zu zählen, zähle ein halbes Dutzend und führe Buch auf deinem Daumennagel!».
Eine zentrale Tätigkeit Thoreaus war das Spazierengehen, über welches er ein schmales, geistreiches Bändchen schrieb. Auch ein anderer diesjähriger Jubilar, der Naturphilosoph Jean-Jacques Rousseau (1712–1776), betrachtete den Spaziergang
«Spazieren ist die wichtigste Unternehmung des Tages.»
als kontemplative Tätigkeit, welche der Inspiration dient. Thoreau schrieb: «Doch das Spazieren, von dem ich spreche, hat keinerlei Ähnlichkeit mit jenen sogenannten Übungen wie etwa dem Schwingen von Hanteln oder Stühlen, Übungen, die man macht wie ein Kranker, der seine Medizin zu vorgeschriebener Stunde einnimmt; es ist vielmehr die wichtigste Unternehmung, das Abenteuer des Tages.»
Feiern statt arbeiten
Angesichts der verkrampften Gesichter unserer leistungsorientieren Fitnessgesellschaft hätte Thoreau wohl den ganzen, ihm durchaus zur Verfügung stehenden Zynismus ausgepackt. Er empfahl einmal, der Mensch solle lieber sechs Tage in der Woche feiern und am siebten arbeiten. Ein Burn-out, wie P. und so viele andere Opfer unserer Leistungsgesellschaft sie erleiden, hätte Thoreau nie gekriegt. Im Übrigen war er ein früher und hellsichtiger Globalisierungskritiker, der postulierte: «Es gibt Leute – weise kann ich sie nicht nennen –, welche auf die andere Seite des Erdballs in barbarische, ungesunde Gegenden gehen und sich 10 bis 20 Jahre dem Handel widmen, um leben, das heisst sich gemütlich warm halten, und schliesslich in Neuengland sterben zu können. Die in Reichtum und Luxus Lebenden halten sich nicht nur gemütlich warm, sondern unnatürlich heiss. Sie werden gekocht, aber natürlich à la mode.»
Trotz seiner Plädoyers für ein einfaches und unaufgeregtes Leben war Thoreau doch auch stolzer Amerikaner, der in seinem weiten Land, in welchem im Gegen-
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Henry David Thoreau wurde am 12. Juli 1817 in Concord, Massachusetts, geboren. Sein Vater betrieb eine Bleistiftmanufaktur, in der er zeitweise mitarbeitete und für die er eine neue Grafitmine entwickelte. 1833 bis 1837 studierte er in Harvard. 1837 lernte er Pfarrer Ralph Waldo Emerson kennen, der ihn zum Führen eines Tagebuches anregte. Von 1845 bis 1847 lebte der Naturphilosoph am Walden-See bei Concord (Foto nachgebaute Hütte).
Ab 1848 arbeitete Thoreau als Landvermesser und übernahm 1859 nach dem Tod seines Vaters dessen Bleistiftmanufaktur. Am 6. Mai 1862 starb Thoreau an Tuberkulose.
satz zum verkrusteten Europa kaum ein Gebäude über hundert Jahre alt war, eine Chance zu einem humanistischen Neubeginn sah. Er bewunderte heimlich die Pioniere, die sich nach Westen durchschlugen, wo die «Zukunft» lockte. Der Osten war für Thoreau dagegen die Heimat der geistigen Traditionen. Seine Spaziergänge führten ihn meist instinktiv nach Westen, als habe er der amerikanischen Aufbruchstimmung einen symbolischen Tribut entrichten wollen. Allerdings: 1861 erklärte er bei Ausbruch des Bürgerkrieges, er werde nie genesen, denn sein Land mache ihn krank.
Etlichen Empfehlungen und Erkenntnissen des Philosophen und Naturschützers kann man heute noch mit Gewinn nachleben, ohne dabei «unmodern» zu sein. Thoreau zeigte Zivilcourage und lebte ein einfaches Dasein vor, das keineswegs unsinnlich sein muss. Durch und
durch Nonkonformist lehnte er jegliche Doktrin, etwa religiöser Art, ab und hinterfragte die bürgerliche Lebensweise stets aufs Neue.
Wie lebendig dessen Erbe über die Hippie-Generation hinweg geblieben ist, zeigt ein aktuelles Beispiel: Diesen Sommer verbrachte der 28-jährige evangelische Pfarrer Patrick Schwarzenbach aus St. Gallen drei Monate zu Ehren des Heiligen Gallus in einer Hütte im Wald. Meditierend, Gäste empfangend und ein einfaches Leben führend. Selbstverständlich liess sich der junge Pastor auch von Thoreau inspirieren: «Mich interessiert sein Ansatz als Alternative zu Kapitalismus und Marxismus.» Thoreau, ein bis heute faszinierender und anregender Querdenker. u
Aktuell
_ Soeben ist der Comic «Henry David Thoreau. Das reine Leben» erscheinen. Die beiden Zeichner Dan und Le Roy schildern die wichtigsten Passagen von Thoreaus Leben und erklären seine Philosophie auf zugängliche Art mit stimmigen Zeichnungen und Dialogen. Knesebeck Verlag, 2012, Fr. 31.50
Während Grindelwald morgens lange im Schatten liegt, findet der Ausflügler an den Hängen des Faulhorns viel Sonne und perfekte Verhältnisse für Wanderungen und rasante Schlittenfahrten –ganz Mutige steigen gar auf einen Velogemel.
Urchige Gemütlichkeit mit modernem Design: Berghaus Bort.
Es ist fast ein bisschen so: Der wahre Grund, warum man in Grindelwald auf einen Berg steigt, ist der Berg daneben. Geht oder fährt man auf die Kleine Scheidegg oder den Männlichen, will man vor allem den Eiger und seine mächtige Nordwand sehen. Wandert man auf die Grosse Scheidegg oder nach First auf der anderen Talseite, geht der Blick hoch zum Wetterhorn. Und hat man endlich den Gipfel des Faulhorns erklommen, ist man in den Bann gezogen von den Gipfeln, Graten und Gletschern auf der gegenüberliegenden Seite.
Die Attraktion bei Touren und Wanderungen in den Hängen und Bergen ob Grindelwald ist die Aussicht in den halben Berner Alpenkranz. Dabei sieht man die Gipfelkette nicht einfach nur, man ist ihr nahe. Sehr nahe. Unten in Grindelwald hingegen muss man ordentlich den Hals recken, um die Gipfel zu sehen – und lange auf die Morgensonne warten.
Die Hänge zwischen Grindelwald und der Kleinen Scheidegg sind sehr schattig. Die gegenüberliegende Seite Richtung Faulhorn und First ist hingegen ausgesprochen sonnig und hält einige grosse Leckerbissen für Winterwanderer mit und ohne Schneeschuhe und Schlittler bereit. Eine schöne Wanderung für den ersten Tag, an dem man ja meist erst um die Mittagszeit in Grindelwald eintrifft, führt vom Dorf hoch nach First. Ideal: Am späteren Morgen erreicht die Sonne auch die tieferen Lagen um Grindelwald. Kommt man trotzdem «zu früh» und wirft der Mättenberg noch seinen kalten Schatten, kann man auch die Luftseilbahn bis Bort nehmen und dort die Wanderung beginnen. Ist man eher spät dran oder werden die Beine schwach, kann man ab Bort oder Schreckfeld zur Bergstation First gondeln. Und wer den Tag mit einer Schlittenfahrt beenden möchte, mietet dort einen Schlitten und düst zum Abschluss des Tages in rasanter Fahrt hinunter ins Tal.
Wer es vorzieht, auf dem Berg zu schlafen, kann im Berghaus First nächtigen. Das Berghaus First entspricht aber nicht ganz der Vorstellung der einsam gelegenen, romantischen Herberge in den Alpen. Doch dort ist eben der Knotenpunkt des Ski und Wandergebiets mit Luftseilbahnstation, grossem Selbstbedienungsrestaurant und Souvenirladen. Aber am Abend, wenn die Pistenkontrolleure abgefahren sind, die Sonnenanbeter sich bereits beim AprèsSki vergnügen und auch die Gondelbahn ihren Betrieb eingestellt hat, kehrt auch im Berghaus langsam Ruhe ein. Traditioneller nächtigt man im Berghaus Bort, etwa auf halber Höhe zwischen Grindelwald und First. Zwar steht auch hier die Seilbahnstation nebenan, aber im Bort gibt es, was man sich in einem Berghaus wünscht: ein urchiges Stübli, gemütliche Zimmer mit viel Holz und eine Sonnenterrasse. Und dazu einen Schuss moderne Architektur, beispielsweise ein DesignCheminée oder einen Bartisch mit eingebauter Holzbeige für das Feuer nebenan.
Doch zurück zum Wandern: Eine sehr schöne Schneeschuh und WinterwanderwegTour führt von First auf das 2681 Meter hohe Faulhorn. Das Berghaus auf dem Gipfel ist allerdings im Winter geschlossen. Vom Faulhorn kann man zurück nach First wandern oder via Bussalp hinunter nach Grindelwald. Das sind dann aber ansehnliche 1700 Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt. Wer es einfacher, rasanter und spassiger möchte, mietet in First einen Schlitten und begibt sich auf den mit 15
Typisch Grindelwald: der Velogemel.
An- und Rückreise
Mit dem Zug via Interlaken nach Grindelwald.
Die Schneeschuhtouren
1. Route: Von der Bussalp auf einem markierten Schneeschuhpfad, dem «Trail Panorama», via Steessiboden und Rasthysi nach Bort. Länge 8 km, 230 m Aufstieg, 470 m Abstieg, 3 Stunden. Technische Schwierigkeit: mittel, streckenweise auf dem Winterwanderweg.
2. Route: Von Bort hinauf nach First. Weiter zum Bachsee, zum Gassenboden und auf das Faulhorn (2681 m). Zurück zum Gassenboden und hinab zur Bussalp, dann mit dem Bus nach Grindelwald. Länge 17 km, 1130 m Aufstieg, 900 m Abstieg, 6 ½ bis 7 Stunden. Technische Schwierigkeit: mittel, streckenweise auf dem Winterwanderweg, meistens kann man aber ausweichen.
Die Winterwanderungen
1. Wanderung: Mit Ortsbus bis Haltestelle Mühlebach, dann auf markiertem Weg zum Berghaus Bort und weiter über das Schreckfeld nach First (2167 m). Länge 9,7 km, 1000 m Aufstieg, 4 Stunden, mehrheitlich auf dem Schlittelweg. Wer in Bort die Gondelbahn besteigt, spart etwa 2 Stunden.
2. Wanderung: Mit Gondelbahn bis First und dann via Bachsee zum Gassenboden auf das Faulhorn (2681 m). Zurück zum Gassenboden und hinab zur Bussalp (Bus nach Grindelwald). Länge 11,5 km, 530 m Aufstieg, 900 m Abstieg, 4½ bis 5 Stunden.
Alternativen: Via Waldspitz: von First Richtung Bachsee. Nach etwa 2 km aber links hinab und (auf einem Schlittelweg) nach Waldspitz (Restaurant) und hinunter nach Grindelwald. Länge 12 km, 110 m Aufstieg, 1240 m Abstieg, 3 ½ Stunden. Oder Aufstieg zum Faulhorn weglassen, spart etwa ¾ Stunden.
Die Schlittenrouten
1. Route: Für eine Fahrt auf der mit 15 Kilometern längsten Schlittelbahn der Welt bei der Bergstation First einen
Schlitten mieten und vom Faulhorn oder vom Gassenboden zur Bussalp oder bis nach Grindelwald fahren.
Variante: Mit dem Bus zur Bussalp und von dort die 8 Kilometer lange Strecke unter die Kufen nehmen.
2. Route: Von First via Schreckfeld oder Waldspitz nach Bort.
Unterkunft und Restaurants
• Berghaus Bort, in der Nähe der Umsteigestation Bort der Gondelbahn, Telefon 033 853 17 62, www.berghaus-bort.ch
• Berghaus First, bei der Bergstation der Firstbahn, Telefon 033 853 12 84, www.berghausfirst.ch
• Bergrestaurant Bussalp, Telefon 033 853 37 51, www.bussalp.ch
• Berghaus Waldspitz, Telefon 033 853 18 61.
Karten
• Karte 1: 25 000 Grindelwald, Winterwander- und Schlittelwege (mit Schneeschuhrouten), erhältlich bei Grindelwald Tourismus.
Weitere Informationen
• Grindelwald Tourismus, Telefon 033 854 12 12, www.grindelwald.ch
• Velogemel-Weltmeisterschaft, 3. Februar 2013, www.jungfrau.ch
Kilometern längsten Schlittelweg der Welt. Er führt vom FaulhornGipfel hinunter auf die Bussalp, wo man sich in einem weiteren Restaurant mit einer Suppe oder einem Fondue aufwärmen kann. Auf der nur vom Schlittelbus befahrenen Strasse geht die Fahrt weiter nach Grindelwald. Wem ein Schlitten zu wenig Abenteuer bietet, mietet sich ein Velogemel. Das Gefährt aus Holz erfand 1911 der gehbehinderte Grindelwalder Schreiner Christian Bühlmann. Er benutzte das Schneefahrrad, um sich im Winter rascher und besser fortzubewegen. Jeweils im Februar finden in Grindelwald Weltmeisterschaften statt, teilnehmen kann jeder – sofern er genug Mut hat. Für Schneeschuhläuferinnen gibt es nebst der Tour auf das Faulhorn weitere schöne Möglichkeiten. Ein markierter Pfad, der «Trail Panorama», führt von der Bussalp nach Bort.
Touren vom Schreckfeld oder von Bort nach Osten, in Richtung Grosse Scheidegg und hinab nach Grindelwald, empfehlen sich nicht, da es dort einige gut versteckte, tiefe Tobel gibt und oft Schnee und Eislawinen vom Wetterhorn herunterkrachen. Zudem liegt dort ein Schutzgebiet für Auerhühner. u
Gewinnen Sie
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Wettbewerbsfrage
Wann wurde der Velogemel erfunden?
A: 1905
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C: 1952
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Das Buch «Wandern und Geniessen im Winter» zeigt mehr als 30 der schönsten Wintertouren und Ausflüge in den Alpen und im Jura. Vorgestellt werden an den meisten Orten sowohl Schneeschuhtouren als auch Winterwanderungen. Die Touren sind detailliert mit Angaben zur Länge, Höhendifferenz und Strecke beschrieben. Allesamt sind es eher leichte Wanderungen, die Ausgangspunkte sind zudem gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Ebenso werden Gasthäuser mit Übernachtungsmöglichkeiten vorstellt.
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Die neue Antwort auf Schwitzen in den Wechseljahren: Salbei
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Mit Guarkernmehl zu normalen Blutfettwerten
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Wenn die Eisen-Speicher leer sind
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Wenn Nebel und Kälte aufziehen, ist wohltuende Wärme wieder gefragt. Aber wie war das jetzt genau mit dem Sauna-Gang? Beachten Sie die folgenden Grundregeln:
1. Duschen aus hygienischen Gründen.
2. Abtrocknen. 3. Füsse in Fussbad vorwärmen. 4. Saunabad etwa 8 bis 12 Minuten bei 85 bis 90 °C. 5. Letzte 2 Minuten aufsitzen.
6. Etwa 10 Minuten abkühlen, kurze Zeit an frischer Luft verweilen.
7. Kalt duschen. 8. 15 Minuten ruhen. 9. Saunabad 2 bis 3 Mal wiederholen. 10. Verlorene Flüssigkeit durch Fruchtsäfte ersetzen.
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Lesen_ Auf, zum Mond!
Arbeit_ Raucher sind produktiver
Rnser Kolumnist
Simon Libsig
mit dem Grafiker Stephan Liechti ein Kinderbuch gemacht. Es erzählt die Abenteuer eines ungleichen Dreiergespanns: eines Wissenschaftlers, der höchst präzis immer knapp daneben liegt, einer Elfe, die ordentlich zupacken kann und eines hemmungslos emotionalen Energiebündels. Die drei wollen vom Rumpelgarten rauf zum Mond. Ab 5 Jahren.
_ Simon Libsig, Liechti: «Auf zum Echtzeit Verlag
aucher sind produktiver, werden schneller befördert und verdienen mehr als ihre nichtrauchenden Kollegen. Zu diesem Schluss kommt die Ökonomin Chloé Michel, wie «20minuten» berichtete. Die Forscherin untersuchte das Verhalten von rauchenden und nichtrauchenden Arbeitnehmern über mehrere Jahre. Raucher, die zwei bis drei zusätzliche Pausen machten, schnitten mit ihrer Leistung am besten ab. Natürlich wird an dieser Stelle jetzt nicht zum Nikotinkonsum aufgerufen, aber dazu, es den Kollegen gleichzutun und öfters eine kurze Pause einzulegen. tha
Tierschutz_ Neue Stiftung
Alltag_ Tempo Teufel
Nicht nur die Züge und Datenleitungen werden immer schneller: Auch Fussgänger legen Tempo zu. Brauchten Fussgänger in Singapur für eine Strecke von 18 Metern 1995 noch 14,75 Sekunden, waren es 11 Jahre später nur mehr 10,55 Sekunden. Wesentlich schneller sind die Fussgänger auch in Wien oder in Guangzhou (China) unterwegs. Von rund je 14 Sekunden fiel die Zeit auf rund 11 Sekunden für dieselbe Strecke. Schon immer zügig unterwegs waren hingegen die Menschen in Dublin: Mit 11,13 legten die Iren schon 1995 ein ordentliches Tempo vor. 2006 waren sie dafür lediglich 10 Hundertstel-Sekunden schneller. Quelle: SonntagsZeitung
Weihnachtszeit ist auch Spendenzeit und deshalb wollen wir ausnahmsweise auf eine neue Organisation hinweisen. Die Stiftung Tierbotschafter hat sich zum Ziel gesetzt, Tierschützer in Europa vor Ort und mit gezielten Geldbeiträgen zu unterstützen. Oft sind das engagierte Einzelkämpfer wie Michèle in Agadir/Marokko (Bild). Interessierte finden Informationen auf www.tierbotschafter.ch
Viele Worte wollen wir nicht verlieren, denn die Bilder sprechen für sich. Die Ausstellung «Landleben, gemalt» im Haus Appenzell in Zürich zeigt Bauernmalerei-Kunst aus China und der Säntisregion. Obwohl zwischen den gemalten Szenerien Tausende von Kilometern liegen und obwohl Technik und Darstellungsweise teilweise sehr verschieden sind, erblickt das Auge doch sofort verblüffende Gemeinsamkeiten. Die Bilder zeigen zyklisch wiederkehrende Ereignisse wie Märkte, Viehtransporte und Landarbeit in den verschiedenen Jahreszeiten. Rund 170 Werke sind ausgestellt. _ Haus Appenzell, St. Peterstrasse 16 (Bahnhofstrasse), Zürich. Di. bis Fr., 12 bis 17, Sa., 11 bis 17 Uhr. Bis 2. März 2013. Eintritt frei. www.hausappenzell.ch
Die Welt braucht eine sanitäre Revolution. In Zukunft werden nicht nur Haushaltabfälle getrennt, sondern auch Kot und Urin. Das schont nicht nur die Umwelt, es soll auch Geld bringen.
Rund ein Jahr ihres Lebens verbringen Schweizerinnen und Schweizer auf der Toilette, 291 Tage die Männer, ganze 376 Tage die Frauen. Das WC ist ein Ort des Rückzugs und der Erleichterung. Für manchen wohl gar ein stiller Hort der Inspiration. Aber wie oft denken wir darüber nach, wie wir es tun, wenn wir müssen, wie es ist, wenn man muss und nirgends kann, und wie die Welt künftig damit umgehen wird, wenn immer mehr Menschen müssen?
Mit «sanitären Perspektiven» setzt sich ein Team des ETH-Wasserforschungsinstituts EAWAG um die Wissenschaftlerin Tove Larsen auseinander. Es hat das WC der Zukunft entwickelt: eine Urin separierende Trockentoilette, die dennoch gespült werden kann und das wenige Wasser dank selbstreinigendem Membranfilter wieder aufbereitet. Aus dem Urin soll Dünger, aus den Fäkalien Energie gewonnen werden. Mit dieser Toilette gewann die Gruppe den Anerkennungspreis des Wettbewerbs «Re-Invent the Toilet». Die Aufgabe war, eine Toilette zu entwickeln, die die prekäre hygienische Lage in Slums günstig und ressourceneffizient bessert. Dereinst soll das futuristische WC aus der Schweiz an vielen Orten der Welt für Erleichterung und mehr Gesundheit sorgen. Vielleicht auch in Indien – wo die Toilettengeschichte einst ihren Anfang nahm.
Fäkalien-Recycling betrieben schon die Römer
Die ersten Sanitärinstallateure waren im Industal im Westen Indiens vor über 4500 Jahren im Einsatz: Die Menschen der Harappa-Zivilisation kannten damals bereits Häuser mit Sitzklosetts, die mit schmutzigem Badewasser gespült wurden. Die Abflüsse mündeten in Schächte und gedeckte Abwasserkanäle; das Entsorgungssystem war so durchdacht, dass es sogar über Einstiegsschächte für Unterhaltsarbeiten verfügte. In assyrischen Palästen im 2. Jahrtausend vor Christus fand man ebenfalls Sitztoiletten, die Fäkalien gelangten in eine Versickerungsanlage mit Klärbecken. Die babylonischen Aborte von 1300 vor Christus dagegen erinnern mit Plattformen für die Füsse und bespülbarem Bo-
denloch an heutige Stehklos. Im alten Ägypten schliesslich wurde die Notdurft im Haus verrichtet und das Abwasser durch (Kupfer-)Rohre abgeleitet, manche Aborte mit einander zugeneigten Mauern waren ausgestattet mit anatomisch geformten Keramiksitzen: ein Prototyp der WC-Brille aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus.
Unsere direkten Sanitärlehrmeister waren aber die Römer, obgleich sie die Latrine manchmal in der Küche platzierten. Dafür schufen sie in Rom mit der Cloaca Maxima einen Abwasserkanal, der heute noch in Betrieb ist. In der Römerzeit gab es öffentliche Bedürfnisanstalten, wo ein Dutzend Löcher in Bänke eingelassen waren, sodass man gemeinsam niederhocken, das «Geschäft» erledigen und Geschäftliches besprechen konnte – daher wohl der Ausdruck «ein Geschäft machen». Ein Wasserdurchlauf sorgte für ständige Spülung. Auch Recycling betrieben die Römer bereits: In manchen öffentlichen Pissoirs pinkelte man in Amphoren für Gerber und Wollwäscher, die den ammoniakhaltigen Urin zum Reinigen einsetzten.
Der Idee vom Geschäft mit dem «Geschäft» folgen auch die Forscher der EAWAG: Den Abtransport der getrennten Exkremente in selbst verschliessenden Behältern sollen dereinst Kleinunternehmer übernehmen und die Dünger- und Energiegewinnung weitere Arbeitsplätze schaffen. Zukunftsmusik.
Doch schon jetzt hat die «klolossale» Erfindung aus der Schweiz aber eine erfreuliche Nebenwirkung gezeitigt: Das stille Örtchen schaffte im Spätsommer den Sprung in sämtliche Medien. Scheisse machte Schlagzeilen. Schlagzeilen, die sie eigentlich tagtäglich machen müsste, leben doch 2,6 Milliarden Menschen weltweit ohne minimale sanitäre Versorgung: 40 Prozent der Weltbevölkerung sind gezwungen, ihre Notdurft irgendwo im Freien zu verrichten. Das ist nicht nur entwürdigend, es bringt auch tödliche Krankheitserreger ins Trinkwasser. In Entwicklungsländern leidet rund die Hälfte der
Info-Abend:
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Körperzentrierte/r Psychologische/r Berater/in IKP
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Ausbildungsinstitut IKP, in Zürich und Bern
Ausbildung zum psych. Coach und Therapeut mit Diplom in Luzern – Jeweils 1 Wochenende monatlich, Gesamtdauer 2 Jahre, berufsbegleitend
Lehrgang: Systemische Aufstellungen mit Zertifikat in Cham ZG – Jeweils 1 Samstag monatlich, Gesamtdauer 1 Jahr
Lehrgang zum ganzheitlichen psych. Gesundheitscoach mit Zertifikat in Olten
– Jeweils 1 Samstag monatlich, Gesamtdauer 1½ Jahre
Sekretariat Kloten: Daniela Keller Tel. 044 881 36 16
Schulleitung: Marie Theres Schilter Tel. 041 832 17 34, www.lebensarena-peta.ch
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Institut für Klang-Massage-Therapie
Elisabeth Dierlich Peter Hess Akademie Schweiz
Zertifizierte Ausbildung in Peter Hess-Klangmassage
Zertifizierte Weiterbildung in Elisabeth Dierlich-Klangtherapie Vertrieb von Therapieklangschalen und Gongs www.klang-massage-therapie.ch 0041(0)62 892 05 58 4600 OltenAmthausquai 31
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Spititualität im Alltag
Zuerst muss die Seele heilen, dann kann der Körper folgen. (H. v. Bingen)
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Datum: 9. bis 11. November 2012
Freitag, 17.30 Uhr, bis Sonntag, 15 Uhr
Kursgebühr: CHF 300.– plus Pension
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Anmeldung: Désirée Dobo, energ.-sensitive Heilerin und Therapeutin SVNH CH-4143 Dornach, Telefon 061 701 96 97 info@die-heilerin.ch; www.die-heilerin.ch
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Menschen unter Krankheiten, die durch unsauberes Wasser verursacht werden. Täglich sterben über 3000 Kinder an Durchfall. Der Welttoilettentag am 19. November erinnert an die verborgene Katastrophe.
Toiletten retten Leben
«75 Prozent der Menschen ohne Zugang zu einer minimalen sanitären Versorgung leben auf dem Land. Weil es hier mehr Platz gibt, ist das Problem weniger auffällig. Aber es ist genauso dringlich, das Trinkwasser zu schützen», sagt Agnes Montangero, Wasser- und Siedlungshygiene-Expertin bei Helvetas. Es gehe aber auch um die Sicherheit der Frauen, sagt Montangero. Sie riskieren, Opfer sexueller Belästigung zu werden, solange sie fern des Hauses und im Schutz der Dunkelheit ihr Geschäft verrichten müssen. Hinzu kommt, dass sich die Frauen den Gang wegen der mangelnden Privatsphäre aus Scham lange verklemmen und deshalb an Unterleibskrankheiten leiden. Sogar auf die Einschulung von Mädchen haben Toiletten einen Einfluss: Fehlen sie, schicken viele Eltern in Afrika ihre Töchter nicht zur Schule.
Das Klo als Prestigeobjekt
Dass der Zusammenhang zwischen Kloake und Krankheit gross ist, zeigt beispielsweise auch die Entwicklung der Lebenserwartung in der Schweiz: In gut 100 Jahren hat sich diese von 40 auf über 80 Jahre verdoppelt, nachdem diese Kausalität Mitte des 19. Jahrhunderts erkannt wurde. Erst angesichts von Cholera und Typhus wuchs die Bereitschaft der Bürger, grosse Summen in eine moderne Stadtentwässerung zu investieren.
Hygieneaufklärung ist auch heute noch zentral: «Allein schon Händewaschen kann 50 Prozent der Erkrankungen verhindern», sagt die Entwicklungsexpertin. Umso erstaunlicher sind die Ergebnisse einer Umfrage in verschiedenen Ländern: natürlich 11 | 2012 Foto: Helvetas Meinard Schade
Was ärmere Familien letztlich motiviert, in Latrinen zu investieren, ist nicht primär die Sorge um ihre Gesundheit, sondern der Wunsch nach Komfort, Privatsphäre, Sozialprestige. Auch Scham und Ekel spielen eine Rolle: In Bangladesch wurde mit öffentlichen Begehungen verschmutzter Lokalitäten und der Demonstration eingesammelter Fäkalien ein viel diskutierter Toilettenboom ausgelöst. «Ganz so weit geht Helvetas nicht», sagt Montangero. «Aber wenn in Nepal angesehene Gemeindemitglieder demonstrativ den Ort offener Defäkation reinigen, erregt das Aufsehen – und wirkt.» Leisten sich wichtige Bürger eine Latrine und werden sanitäre Kleinunternehmer gefördert, rückt das eigene «Häuschen» als «Must-have» ins Bewusstsein der Leute.
Und wie steht es um die «Must-haves» in unseren Badezimmern? Liegt die Zukunft in vorgeheizten WC-Brillen, in japanischen Toiletten, die peinliche Geräusche übertönen und in deren gläsernen Spülkästen Zierfische schwimmen? Oder in mit Sensoren ausgestatteten Schüsseln, die Urinwerte an den Hausarzt übermitteln? Toilettenerfinderin Tove Larsen winkt ab. «Der nächste grosse Schritt wird die Urinseparierung sein. Wenn man die Ressourcen günstig und energiesparend nutzen will, muss man die Exkremente von Anfang an trennen», sagt sie. «Ich glaube, das wird in 20 Jahren Standard sein.» Auf die Kanalisation wird man deshalb kaum verzichten. Die Schweiz verfügt mit 839 öffentlichen Kläranlagen und mit 59 000 Kilometern Leitungsrohren über eine Infrastruktur, die rund 100 Milliarden Franken wert ist. «Weil wir so viel Wasser haben, bezweifle ich, ob wir je zu einem Trockensystem kommen. Das würde wohl keinen Sinn machen. Ohne Urin ist die Abwasserreinigung jedoch viel einfacher, und die Gewässer werden entlastet», so Larsen. «Aus dem Urin können wertvolle Nähr-
Wischen oder waschen?
Es geht ein tiefer Spalt durch die Welt, ob der Frage, wie man denselben reinigen soll. Grosse Teile Asiens und Afrika setzen auf Wasser und die linke Hand. Wir Wischer im Norden haben das Klopapier aber nicht erfunden: Das waren die Chinesen im 9. Jahrhundert. Es dauerte über 1000 Jahre, bis das WC-Papier den Weg in den Westen fand. Im 19. Jahrhundert setzte man noch auf «Altpapierverwertung», erst die Endlosrolle brachte um 1900 kommerziellen Erfolg. Wischen geht aber auch anders: Im tibetischen Hochland reinigte man sich einst mit getrocknetem Yakdung, der faserig und saugfähig ist. Besonders praktisch sollen, so erfährt man in Westafrika, auch abgenagte Maiskolben sein, fast so perfekt wie das 1977 erfundene Feuchtpapier.
stoffe wie Stickstoff und Phosphor, aus den gesonderten Fäkalien Energie gewonnen werden.» Die Aufbereitung des Urins dürfte nah am Haus stattfinden, vielleicht direkt im Badezimmer. Wir sind dabei, mit einer Firma eine solche No-Mix-Toilette zu entwickeln», erzählt Larsen.
Weltweit gesehen braucht es allerdings eine Alternative zur Schwemmkanalisation, denn bis ins Jahr 2050 wird über die Hälfte der Menschheit in sehr wasserarmen Gebieten leben: Modelle wie die neue Slum-Toilette oder simplere mit (urinfreien) Sickergruben. «Genau das fasziniert mich», sagt die Wissenschaftlerin: «Dass der Ansatz der Urinseparierung zu ganz unterschiedlichen Lösungen führen kann.»
Gemein ist den Ideen, dass sie dem, was wir loswerden wollen, eine neue Wertschätzung als Rohstoff einräumen. u
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Im Winter werden die Teebüsche bis auf Hüfthöhe gekürzt.
Aus Assams TeearbeiterGeschichte
Als die Briten in Assam in den 1840erund 1850er-Jahren mit dem Teeanbau begannen, fanden sich kaum Einheimische, die auf den Plantagen der verhassten Kolonialherren arbeiten wollten. Deshalb holten sie Arbeitskräfte aus weit entfernten Regionen wie Jharkand – aus dem Gebiet wohlgemerkt, in dem einer der ersten blutigen Aufstände gegen die fremde Macht stattfand. Es waren also Freiheitskämpfer, die nach Assam in die Teeplantagen zwangsdeportiert wurden. Männer und Frauen, die einander gar nicht kannten, wurden zusammen in Hütten untergebracht. Die Familien zu Hause wurden so zerstört. Neue Familien entstanden, und die Kinder mussten bereits ab dem Alter von fünf Jahren in den Teegärten arbeiten. Die Teearbeiter und -arbeiterinnen wurden von der lokalen Bevölkerung völlig isoliert. Wenn einer in einem Einheimischen-Dorf auftauchte, wurde er vom Dorfchef arrestiert. Die Dorfchefs waren autorisiert, jeden einzusperren, der den Teegarten verliess. Die Arbeiter lebten und leben zum Teil noch immer in Gettos. Die meisten Beschäftigten in Assams Teeplantagen sind Nachfahren der damals deportierten Adivasi.
Sie arbeiten für einen Hungerlohn, viele sind Analphabeten.
Die Teearbeiterinnen und Teearbeiter in Assam, dem grössten Anbaugebiet der Welt, sind meist Ureinwohner und stehen gesellschaftlich auf der untersten Stufe.
Text und Fotos Peter Jaeggi
Wellblech, ein paar Steine, eine Plane. Es ist ein erbärmlicher Anblick, den das «Haus» des Teearbeiters Subhash Sabar und seiner Mutter Lokimoni Sabar bietet. Beide sehen kränklich aus. Die Mutter ist spindeldürr. Vierzig lange Jahre rackerte sie sich in Teegärten ab. Die Unterkunft ist so klein, dass man drin nur gebückt gehen kann. Ein schäbiges Loch mit zwei Schlafpritschen und einer Feuerstelle.
Die beiden hausen im Teearbeiterdorf Murmuria, nahe der Teehochburg Jorhat, zusammen mit etwa tausend anderen Teearbeiterinnen und Teearbeitern. Tee ist der wichtigste Exportartikel des nordostindischen Bundesstaates Assam. Ein Fünftel der 32 Millionen Einwohner ist direkt oder indirekt von der Teeproduktion abhängig. In Assam liegt das grösste Teeanbaugebiet der Erde. Mehr als 2500 Teegärten produzieren jährlich 700 Millionen Tonnen Schwarztee.
Während im nahen Tempelchen ein Muschelhorn die Göttin Kali anruft, beklagt sich der 35jährige Teearbeiter bitterlich. Die Plantage, auf der er seit einem Jahrzehnt als Tagelöhner arbeitet, ist staatlich. «Unsere Behausung ist voller Löcher, wenn es regnet, werden wir auch drin nass. Häufig haben wir nichts zu essen, es gibt auch keine medizinische Behandlung.»
Andere Teearbeiter wohnen immerhin in Lehmhäusern, einige davon sind allerdings stark beschädigt. Wieder andere, so sagt uns der Dorflehrer Kiran Tanti, schlafen unter einem Baum, weil sie gar nichts ha
ben. Die Toiletten, die der Staat einst lieferte, funktionieren nicht mehr (siehe auch Artikel auf Seite 54). Das Wasser holen die Bewohner aus einem verschmutzten Teich. Ausgegrenzt und ohne Bildung
Er habe 98 Schüler in seiner Klasse, erzählt der Dorflehrer. Unmöglich, dass die Kinder so etwas lernen. Dabei sei dies schon eine Verbesserung gegenüber früher, erzählt Devabrata Sharma. Er ist nicht nur Sprachforscher, sondern auch Berater einer TeearbeiterOrganisation und hat die heutige und die historische Situation der Teearbeiterinnen und arbeiter studiert. «Während der ersten fünf Jahrzehnte der britischen Zeit in Assam gab es überhaupt keine Schule für die Menschen. Eltern und Kinder waren ausnahmslos Analphabeten», sagt Sharma. Erst mit der Unabhängigkeit begann sich dies in einigen Plantagen langsam zu ändern. Und heute? Die Lage habe sich nicht wesentlich verändert, sagt der Berater. Noch immer seien 80 Prozent der Teearbeiter Analphabeten. Jedes fünfte Kind besuche keine Schule. Und heute wie damals seien die Arbeiter – Angehörige verschiedener UreinwohnerVolksgruppen –von der übrigen Bevölkerung isoliert und ausgegrenzt. Und heute wie damals seien die Löhne miserabel und lägen derzeit bei
Frauen seien fleissiger, heisst es. Sie sind vor allem billiger.
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Die Teearbeiter sind von der lokalen Bevölkerung ausgegrenzt.
rund 72 Rupien pro Tag, was etwa 1 Franken 20 entspricht. (In einem ComestiblesLaden können 100 Gramm AssamTee rasch einmal über 14 Franken kosten.) Am schlimmsten dran sind die Arbeiterinnen – und es sind mehrheitlich Frauen, die auf den Teeplantagen arbeiten.
Nur Männer bekommen «Sozialleistungen»
Einer der Gründe, weshalb vor allem Frauen angestellt werden, ist, dass die Plantagenbesitzer dadurch Geld sparen können. Männer zu beschäftigen ist teurer, weil der Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet sei, dann für das Essen der ganzen Familie aufzukommen. «Wenn man eine Frau anheuert, muss man für ihren Mann und die Kinder nichts bezahlen. So kann man mindestens einen Drittel der Kosten einsparen», sagt der Berater Sharma. Ein weiterer Grund für die Bevorzugung von Frauen: «Es heisst, Frauen seien fleissiger und würden weniger protestieren als Männer.»
Nur etwa ein Drittel der Beschäftigten wird fest angestellt. Auch wer jahrzehntelang auf einer Plantage arbeitet, bekommt meist keinen Vertrag. Eine Pension erhalten gerade einmal 15 Prozent der Arbeitenden. Weitere Versicherungen gibt es nicht. Ferien, Sonn und Feiertage sowie Krankheitstage sind nicht bezahlt. Zwar seien Plantagenbesitzer gesetzlich dazu verpflichtet, eine kleine Unterkunft sowie Grundnahrungsmittel zur Verfügung zu stellen. Aber auch dann reiche es nicht für ein anständiges und gesundes Leben, erzählt Devabrata Sharma.
Teearbeitersiedlung Murmuria: ein «Badezimmer».
Die Gesundheitsversorgung sei katastrophal. Eine UNICEFStudie ermittelte bei schwangeren Teearbeiterinnen, dass fast 96 Prozent unter Blutarmut leiden. Der Grund: Mangelernährung. Auch weit mehr als die Hälfte der Kinder sind mangelernährt. Tuberkulose ist weit verbreitet. «Vor fünf Jahren starben in den Teegärten des Distrikts Jorhat rund eintausend Menschen an den Folgen einer Trinkwasservergiftung. In den meisten Teeplantagen gibt es kein sauberes Trinkwasser», sagt Devabrata Sharma. Und: «In den Teegärten gibt es keinen Arzt. Der Staat kümmert sich nicht darum, weil er sagt, das sei Sache der privaten Teegartenbesitzer. Und die stellen sich auf den Standpunkt: Wir halten die notwendigsten Medikamente bereit, der Rest ist nicht unsere Sache.»
Wegen der schlechten Ernährung, der harten Arbeit und den allgemein schlechten Lebensbedingungen haben Assams Teearbeiterinnen und arbeiter laut der indischen Menschenrechtsorganisation Ekta Parishad eine durchschnittliche Lebenserwartung von nur 50 Jahren.
Gift im wahrsten Sinne des Wortes ist für die Angestellten auch der Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Devabrata Sharma: «Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Teearbeiter Masken, Handschuhe und Schutzkleider tragen müssen, wenn sie Chemikalien versprühen. Doch in den meisten Gärten wird ohne Maske, ohne jeglichen Schutz gespritzt.» Vor einigen Jahren gab es in Assam ein grosses Fischsterben. «Millionen von Tieren verende
ten, weil Pestizid und Insektizidvergiftetes Wasser in die Teiche gelangte.
Das alles ist weit weg und auch vor der eigenen Haustüre gibt es zahlreiche Probleme und Ungerechtigkeiten. Doch wer beim nächsten Einkauf einfach gedankenlos ins Regal greift und seinen Morgentee in den Einkaufskorb wirft, sorgt so indirekt dafür, dass sich die Verhältnisse auf den Teeplantagen nicht bessern. Wer das nicht will, erkundigt sich im Geschäft nach der genauen Herkunft des Tees und den Arbeitsbedingungen bei der Herstellung. Oder noch besser: Man hält Ausschau nach Tee mit einem Fair Trade Label. Das Label erhalten nur Produkte, bei deren Herstellung bestimmte soziale, teilweise auch ökologische Standards eingehalten werden. u
Gedankenloses einkaufen stützt die ungerechten Verhältnisse.
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Teil 2
Bewusstes Wahrnehmen steigert die Sinnlichkeit, und sinnlich sein ist die Würze des Lebens. Bis im nächsten März stellt Ihnen die Feldenkrais-Lehrerin Dorothea Kipfer jeden Monat einfache Übungen vor, die sich zu zweit oder alleine ausführen lassen.
Sie fördern die Wahrnehmung, bringen Ruhe, Entspannung und Nähe ins Zusammenleben.
Person A: Legen Sie sich bequem auf eine Matte oder eine Decke und richten Sie es sich gemütlich ein, indem Sie ein Kissen unter den Kopf und vielleicht eine Rolle unter die Knie legen (kann mit einer aufgerollten Decke hergestellt werden).
Person B: Setzen Sie sich zu Füssen Ihrer Partnerin/Ihres Partners.
Variante, wenn die Übung alleine ausgeführt wird:
Setzen Sie sich auf einen Stuhl und legen Sie einen Fuss in der Nähe Ihres Knies auf Ihren Oberschenkel. Gehen Sie dann weiter so vor, wie unten beschrieben.
Halten Sie den rechten Fuss von Person A in Ihrer linken Hand – oder legen Sie ihn auf Ihr linkes Bein – und beginnen Sie nun die grosse Zehe mit den Fingern
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Keine Paarübungen, wie momentan an dieser Stelle angeboten.
Für Details: www.feldenkraismethod.ch
der rechten Hand mehrere Male ganz leicht und langsam zu kreisen, zuerst im Uhrzeigersinn, danach im Gegenuhrzeigersinn (Abbildung 1)
In einem nächsten Schritt ziehen Sie einige Male ganz leicht an der Zehe, um anschliessend eine leichte Drehbewegung hinzuzufügen, so wie wenn Sie eine Flasche entkorken würden (Abbildung 2). Vorsichtig, langsam und mit kleinen Bewegungen. Zum Schluss bewegen Sie die zwei Gelenke der grossen Zehe einzeln etwas auf und ab.
Nun gehen Sie nach und nach mit jeder Zehe gleich vor, wobei bei den anderen Zehen drei Gelenke bewegt werden können: Kreisen (jeweilige Zehe möglichst von den andern separieren), leicht ziehen, dann drehend ziehen, zum Schluss die Gelenke etwas auf und ab bewegen.
Wenn Sie alle Zehen auf diese Weise behandelt haben, biegen Sie sie alle gleichzeitig, indem Sie eine Handfläche auf den Fussballen legen, die andere auf die Zehen und so leicht nach oben und unten drücken. (Abbildung 3)
Biegen und strecken Sie jetzt das Fussgelenk ein wenig und lassen sie es danach etwas in die eine und in die andere Richtung kreisen (Abbildung 4)
Vielleicht verspürt die liegende Person nach der Behandlung eines Fusses Lust, kurz aufzustehen und umherzugehen, damit sie den Unterschied zwischen den beiden Füssen und Seiten wahrnehmen kann.
Fahren Sie so oder so wie folgt weiter: Lassen Sie Person A entscheiden, ob sie nun lieber den anderen Fuss (linker) oder die Hand derselben Seite (rechte) wie oben beschrieben bewegt haben möchte.
Wählen Sie nach diesem zweiten Teil ein angenehm riechendes Massageöl, um damit beide Füsse (oder die Hände) Ihrer Partnerin/Ihres Partners zu massieren. Sie werden sehen: Es ist eine pure Wohltat.
Wechseln Sie beim nächsten Mal die Rollen, damit die andere Person ebenfalls in den Genuss dieser sinnlichen Behandlung kommt und die «Harmonie» wieder hergestellt wird. u
Dorothea Kipfer ist seit über 20 Jahren Feldenkrais-Lehrerin SFV. Sie führt in Affoltern a. A. und in Zürich eine eigene Praxis. www.feldenkraismethod.ch
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Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 10-2012
Gesucht war: Kamillentee
32. Jahrgang. ISSN 2234-9103
Erscheint monatlich.
www.natuerlich-online.ch
Leserzahlen: 188 000 (MACH Basic 2012-1)
Auflage: 52 000 Exemplare, verkaufte Auflage 39 222 Exemplare.
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Märchen verzaubern nicht nur Kinder. Auch Erwachsene tauchen gern in Fantasiewelten ab. Warum wir Märchen brauchen – nicht nur in der Weihnachtszeit.
Perfekte Glücklichmacher
Heiss geliebt, rasch zubereitet und vielseitig wie kaum ein anderes Lebensmittel. Ein Hoch auf Hörnli, Spaghetti, Gnocchi und Co.
Weitere Themen
Weihrauch ist mehr als nur ein kultisches Requisit: Die Pflanze wird bei chronisch entzündlichen Erkrankungen erfolgreich zur Schmerzlinderung eingesetzt.
l Wie wir nach einer Krankheit wieder zu Kräften kommen l Auf zum Moorsee : Wandern am berühmten Etang de la Gruère l Dufte : Die Kunst des Räucherns l Das Eibenbiotop am Zürcher Uetliberg l Ein tierisches Fest(-essen) : Unsere Ambivalenz gegenüber Tieren l Entspannen mit Feldenkrais
«natürlich» 12-2012 erscheint am 29. November 2012
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Thomas Widmer beleuchtet ein Dilemma, das wir alle kennen : Darf man eine Abmachung absagen, weil es etwas Besseres, Schöneres zu erleben gäbe ?
ist die Frau eines wirklich guten Freundes. Du magst sie. Es ist nicht irgendein Geburtstag, es ist ihr fünfzigster. Und seit Wochen freust du dich, an diesem Herbstsonntag alle anderen Leute aus deiner Berner Zeit wiederzusehen, die auch am Fest sein werden. Angemeldet hast du dich vor Wochen schon. Hingehen, denkst du, du musst hingehen.
Anderseits bist du seit Tagen gestresst, du hattest viel zu tun.
Sogar am Samstag musstest du arbeiten. Und der Montag und der Dienstag werden auch wieder streng werden. Bleibt einzig der Sonntag, an dem du dich erholen kannst. Passend dazu baut sich seit Tagen die Hochdruckzone des Jahres auf. Dies wird das Wochenende der Wochenenden, Widmer ! Der perfekte Wandertag. Du musst raus. Du brauchst Ruhe, du brauchst Natur. Also: Du musst Irina absagen !
von Zürich nach Bern vor. Und stell dir vor, wie du bei Irina in der Wohnung am Buffet stehst und smalltalkst, während in den Bergen die allerherrlichste Stille herrscht.
Am Samstagabend trage ich das Dilemma im Restaurant einigen Freunden vor; last minute, sozusagen. Wir diskutieren. Allerdings ist das Ergebnis nicht eindeutig. Felix findet, angemeldet sei angemeldet und ich solle nicht so apokalyptisch tun, es kämen noch viele schöne Herbsttage. Susanne findet, ich solle schwänzen, aber mit einer Notlüge; ich könnte Irina doch sagen, ein Ressortkollege sei krank geworden und ich hätte kurzfristig dessen Sonntagsdienst auf der Redaktion übernehmen müssen.
Schliesslich Petra: Sie plädiert für Nicht-Hingehen, aber auch für radikale Ehrlichkeit. Sie gewinnt. Ihr Argument leuchtet mir vielleicht auch deshalb ein, weil kürzlich eine liebe Freundin von mir noch jung an Krebs jämmerlich gestorben ist. Petra sagt : « Stell dir einfach vor, morgen sei der letzte Tag deines Lebens. Stell dir das vor, und dann entscheide : Was willst du an diesem Tag wirklich ? »
Stell dir vor, wie du am Geburtstagsbuffet stehst und smalltalkst, während in den Bergen herrlichste Stille herrscht.
Soweit mein Dilemma. Jede Faser meines Körpers sehnt sich einzeln nach den Bergen, nach einer kleinen Wanderung, einem guten Essen, nach viel Sonne vor allem – das Gegenteil ist ein Geburtstagsfest in einer Wohnung. Selbst wenn dort gute Freunde sind und die Wohnung eine Gartenterrasse hat. Du willst aber doch kein Sozialverweigerer sein. Wenn du nicht zu dem Geburtstag gehst, enttäuschst du Irina und andere Leute mit ihr. Und während du das denkst, meldet sich in deinem Kopf schon wieder das Stimmchen der Selbstverwirklichung und flötet fies: Stell dir bloss die grässlich vielen Leute im Zug
Genau nach diesem Kriterium habe ich schliesslich am frühen Sonntagmorgen entschieden. Ich fuhr nicht an Irinas Geburtstag in Bern. Stattdessen gings in die Innerschweiz, auf den Wildbeobachtungspfad von Emmetten zum Niederbauen : herrliche Bergsicht, tief unten der blaue Vierwaldstättersee und am Schluss Älplermagronen im Niederbauen-Bergstation-Restaurant.
Ist das nun ein Happy End ? Natürlich nicht. Ich habe gehandelt, als sei es mein letzter Tag. Doch am Montagmorgen wachte ich auf und lebte noch. Das schlechte Gewissen plagte mich. Trotzdem finde ich Petras Prinzip gut und will es öfter anwenden: « Stell dir vor, morgen sei der letzte Tag deines Lebens. Und dann entscheide: Was willst du wirklich ? » u
Thomas Widmer (50) schreibt im Tages-Anzeiger die Wanderkolumne «Zu Fuss».