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Zum Bildmaterial
Der Vierwaldstättersee, seine Umgebung und seine Schiffe waren schon immer ein bevorzugtes Tummelfeld für engagierte professionelle Fotografen, aber auch für Fotolaien und Amateure. Rein quantitativ gesehen ist deshalb die Ausstattung einer hauptsächlich von Bildern lebenden Publikation auf den ersten Blick kein grosses Problem. Werden die Themen eingegrenzt und Auslesekriterien aufgestellt, sieht die Sache deutlich anders aus. So wollen wir im vorliegenden Band insbesondere: –möglichst viel unveröffentlichtes Material zeigen, –gleichzeitig aber möglichst alle wichtigen Bauzustände von jedem Schiff dokumentieren, –dabei nach Möglichkeit auch Teile seines Innenlebens zeigen und –zudem der Schiffs- und Seeatmosphäre Tribut zollen sowie – den oft verkannten «Nebenaufgaben» wie etwa Post- und Güterverkehr das verdiente Gewicht zumessen.
Unter diesen Bedingungen schrumpft die Bandbreite der Möglichkeiten ganz erheblich und wird nicht selten zum Engpass. Es musste deshalb zur Erfüllung unserer eigenen Ansprüche da und dort auch auf Material zurückgegriffen werden, welches fototechnisch nicht optimal ist, aber eben grossen dokumentarischen Wert aufweist. Dies gilt in ganz besonderer Weise für die Frühzeit der Schifffahrt, welche ja auch ziemlich genau mit der Frühzeit der Fotografie zusammenfällt.
Unser Anliegen, die ab etwa 1935/40 noch oder weiter im Einsatz befindlichen Einheiten mit frühen Farbfotografien zu dokumentieren, war nur punktuell zu verwirklichen, denn recht zahlreiche an sich vorhandene Farbdokumente haben auch die minimalsten Qualitätsanforderungen nicht erfüllt. Erstaunlich in diesem Zusammenhang, dass wirklich gute Farbbilder fast nur von Dampfschiffen gemacht worden sind und die Motorschiffe farbig über Jahrzehnte eher «Stiefkinder» blieben.
Die Autoren hoffen, diese Herausforderung, manchmal sogar Spagat, einigermassen souverän bewältigt zu haben. Dies war aber nur möglich, weil wir breiteste Unterstützung erleben durften. Zahlreiche Schifffahrtsfreunde, aber auch diverse professionelle Institutionen haben ihre Schatullen geöffnet und uns wertvolles, ja nicht selten sogar einmaliges Material zur Verfügung gestellt. Dafür gebührt allen Beteiligten unser herzlicher Dank.
Bei den uns wichtigen und im Sinne der Bildrechte präzise geforderten Quellenangaben sind wir möglichst explizit und verwenden wenig Abkürzungen. Die uns seit vielen Jahren vertrauten institutionellen Bildlieferanten werden mit jener Denomination angegeben,
wie sie zur Zeit der jeweiligen Bilder-Akzession über Jahrzehnte hinweg bei uns üblich war, so etwa PTT-Museum anstatt heute Museum der Kommunikation oder Landesbibliothek an Stelle von heute Nationalbibliothek.
Alle übrigen Quellen sind im Wortlaut vermerkt. Dabei haben wir versucht, wo immer die Angaben überhaupt bekannt sind, die Foto-Autorenschaft bzw. die Fotospender zu ihrem Recht kommen zu lassen. So lauten denn unsere Quellvermerke im Allgemeinen etwa so: Foto A, Sammlung B. Bei nicht wenigen Bildern sind wir uns vollkommen bewusst, dass sie in Liebhaberkreisen relativ breit gestreut sind; sie werden aber in dieser Veröffentlichung konsequenterweise jenen Sammlern zugeschrieben, die uns das Material auch zur Verfügung gestellt haben.
Der Fundus an historischen Bildern ist reich. Die Auswahl dementsprechend schwierig. Viele interessante Bilder mussten in den Schiffslebensläufen deshalb über die Klinge springen. Ein Beispiel hierfür ist dieses interessante Bild der «Italia» um 1938 im Trockendock.