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EINE DESTINATION RÜSTET AUF ANDERMATT

Heute trägt das Dorf Weiss. Ein flockiges Weiss, wie eine Löschdecke, das alle Geräusche verschluckt. Über Nacht ist frischer Schnee gefallen. Und selbst die klobigen Schritte der Skifahrer in der Hauptstrasse sind nichts weiter als ein stummes Tapsen. Friedvolle Winterstimmung. Die urigen Holzhäuser tragen ihre weissen Hauben mit Stolz: Dieser Tage ist Andermatt UR ein Winterwunderland, das es auf jeden Werbeprospekt schaffen würde. Und doch steht das Dörfchen am Fusse des Gotthardpasses im Schatten anderer Schweizer Skigebiete. So richtig in die Topliga des Wintersports hat es die Region um die 1500-Seelen-Gemeinde noch nicht geschafft. Zu Unrecht! Andermatt und Umgebung vereinen alles, was man für entspannende Ferien braucht: Überschaubarkeit, einen malerischen Dorfkern, eine solide Infrastruktur und viele Freizeitmöglichkeiten im Winter und Sommer.

Dass man den Gästen mehr bieten muss, als landschaftliche Schönheit, haben die Tourismusverantwortlichen freilich erkannt. Einen ersten Boost brachte die Eröffnung des Luxushotels «The Chedi Andermatt» des ägyptischen Unternehmers Samih Sawiris im Jahr 2013. Doch damit nicht genug. Um im Kanon grösserer Skigebiete mithalten zu können, sollen die Gebiete Andermatt und Sedrun verbunden werden. Das Ergebnis wäre mit 120 Pistenkilometern das grösste Wintersportgebiet der Zentralschweiz. Erste Verbindungsstrecken sind diese Saison schon in Betrieb, bis 2018 sollen insgesamt 14 Transportanlagen neu gebaut oder saniert werden. Mit einer Höhe von 1400 bis knapp 3000 Metern (Gemsstock) verspricht das Skigebiet auch bei milden Wintern Schneesicherheit. Doch Andermatt setzt nicht mehr nur auf den Winter. Das ehemalige Pass-Dörfchen möchte zur attraktiven Ganzjahresdestination werden. Alleine in den nächsten Jahren sind sechs neue Hotels und 45 Appartement-Häuser mit etwa 500 Wohnungen geplant. Dazu kommen ein 18-Loch-Golfplatz und eine Schwimmhalle. Es bleibt also spannend am Fusse des Gotthardpasses. Grund genug, sich mal ins Urserntal aufzumachen.

Diese Erlebnisse warten auf Sie

Bernhard-Russi-Run

An den Hängen des Gemsstocks (2961 Meter) zog der junge Bernhard Russi seine ersten Ski-Bahnen, bevor er in den 70er-Jahren Skigeschichte schrieb. Klar, dass Andermatt ihrem be-rühmtesten Skifahrer mit der 4,3 Kilometer langen Abfahrt vom Gemsstock zur Gurschenalp ein Denkmal setzten. Für Könner!

Freeride

Der Gemsstock ist ein Paradies für Freerider. Namen wie «Giraffe», «Geissberg» oder «Guspis» sind bekannte Strecken für Abenteurer. Ganz Verwegene finden am steilen Hang ihre eigenen Abfahrten. Ein lokaler Skiführer wird dringend empfohlen.

Schlitteln

Auf drei präparierten Schlittelbahnen können Freunde des Kufensports ihrer Leidenschaft frönen. Die fünf Kilometer lange Anfahrt am Nätschen ist besonders für Familien geeignet. Ein Highlight ist die Abfahrt von Tiefenbach nach Realp auf der verschneiten Furka-Passstrasse.

Feuer und Eis

Zuerst geht es mit Schneeschuhen durch den Wald, danach zum Aufwärmen in einen heissen Zuber – open air! Anschliessend stärkt man sich mit Fondue.

Golf

Auf drei Golfplätzen in der Region können Golfer ihr Handicap verbessern. Und wenn es mal nicht so gut klappen sollte: Die Greens in den Hochtälern haben ihre ganz eigene Schönheit.

Alpenpässe

Andermatt ist der ideale Standort für Alpenpassliebhaber. Acht Bergüberquerungen finden sich in der Nähe. Andermatt liegt am Kreuzungspunkt von Gotthard-, Furka- und Oberalppass.

Andermatt Swiss Alps Classic

Vom 25. Juni bis 1. Juli 2017 findet das erste Klassik-Festival mit Weltklassekünstlern wie Pianist Lang Lang, Rolando Villazón und Olga Peretyatko statt (Spezialangebote unter www.thechediandermatt.com).

Zugerlebnisse

Andermatt ist der Startpunkt für zwei besondere Zugerlebnisse. Von hier fährt der Glacier Express nach St. Moritz und Zermatt. Zudem kann man in den Sommermonaten den Furkapass mit der Dampfbahn bezwingen.

Historische Reisepost

Oder reisen Sie lieber mit der Kutsche? Ein Hauch Nostalgie liegt in der Luft, wenn es mit der historischen Pferdekutsche von Andermatt über den Gotthard nach Airolo geht. Die reine Fahrzeit beträgt fünf Stunden, für das gesamte Erlebnis müssen Sie einen Tag einrechnen.

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