Fastenwandern
Neue Kraft für Körper und Geist 10

Kräutergarten
Paradies für Köche und Geniesser 32


Tierpsychologie
Wenn die Katze einen Vogel hat 50


Fastenwandern
Neue Kraft für Körper und Geist 10
Kräutergarten
Paradies für Köche und Geniesser 32
Wenn die Katze einen Vogel hat 50
Liebe Leserin, lieber Leser
Tiere sind keine Ware, aber sie sind auch keine Menschen.
Viele Hunde- und Katzenbesitzer vergessen das zuweilen und verwöhnen (oder verziehen) ihren Liebling deshalb alles andere als artgerecht. Kein Wunder, zeigt das eine oder andere
Haustier ernst zu nehmende Verhaltensstörungen. Tierpsychologinnen und -psychologen sollen es dann wieder richten – und schon wieder wird das Tier zum Mensch gemacht. Damit das nicht passiert, sagen wir Ihnen ab Seite 50, woran man in dieser boomenden Branche gute Therapeuten erkennt.
Tiere brauchen in der Regel keinen Psychologen –aber vielleicht deren Besitzer.
Das ist ein stolzer Betrag für ein Phänomen, das keiner haben will – und das doch fast jeden einmal in seinem Leben trifft. Uns zum Beispiel letzten Sommer, da hatte unser Jüngster plötzlich den Kopf voller Läuse. Zum Glück – und das beruhigte uns doch sehr – hat ein Läusebefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, und es gibt natürliche Mittel gegen die ekligen Viecher. Mehr dazu ab Seite 14.
Viele Tiere stehen uns sehr nahe, einige sogar näher als uns lieb ist. Läuse zum Beispiel. Wussten Sie, dass wir in der Schweiz jährlich über 6 Millionen Franken für Läusemittel ausgeben?
Falls Ihnen die Läusegeschichte auf den Magen schlagen sollte –aber auch sonst: Versuchen Sie es doch mal mit einer Fastenwanderung. Der Frühling naht, und ein paar Tage in der Natur tun gut. Ab Seite 10 lesen Sie, worauf Sie beim Fastenwandern achten müssen – und warum die schwindenden Speckröllchen eigentlich nur ein willkommener Nebeneffekt sind.
Herzlich Ihr
Chefredaktor
Die gesunde Pflegelinie von Kopf bis Fuss für Sie und Ihn aus den wirkungsvollen Mineralien des Toten Meeres mit Vitamin E, Aloe Vera, Jojoba und weiteren hochwertigen Inhaltsstoffen
ohne Alkohol, Parfum und tierische Fette I pH-neutral, alkalifrei ISO 9001 zertifiziert I ohne Tierversuche entwickelt
Für die schonende Pflege jeder Haut und jeden Alters; auch ideal bei Hautproblemen und Irritationen
Gesichts-, Körper-, Haar- & Sonnenpflege,Wellness-, Beauty- und Badeprodukte; Aloe Vera und Aloe Ferox als Gel und Saft; atmungsaktives Coverderm® 24 hAbdeck-Make-up (Camouflage) & Kompaktpuder
GENERALIMPOR T I BERA TUNG I VERKA UF ESTATrading GmbH I Sonnmattstrasse 4 I CH-4103 Bottmingen T 061 421 30 44 I F 061 421 30 53 I info@esta-trading.ch I www.esta-trading.ch
fundierten, kostenlosen Unterlagen:
Name: Vorname:
Strasse: PLZ /Ort:
Messepräsenz I MIA – MittelländerAusstellung I Grenchen I 9. 5. –6.6.2010
Gesundheit
8 Akupunktur wirkt aufs Hirn
9 Gemüse für die Augen
10 Fastenwandern: Wer fastet braucht Bewegung
14 Bei Läusen hilft Kokosöl
18 Heinz Knieriemen über das Warten auf die Rattengrippe
Beratung
20 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
24 Wie Hühner Eier färben
25 Natürlich: Kaugummi aus Chicle
26 Im Morchelfieber
32 Remo Vetter: (G)artenvielfalt
Natur
36 Mehr Arten auf den Berggipfeln
37 Ausgestorben: Quagga und Dodo
38 Amphibien: Auf gefährlicher Wanderschaft
44 Die Melancholie des Appenzellerlandes
Leben
48 Wohnraum statt Industriebrachen
49 Fischkonsum: Weniger bringt mehr
50 Der Psychologe für das Haustier
54 Mit der Tibet-Bahn aufs Dach der Welt
61 Öko-Lisa: Wer zuletzt lacht
Rauchzeichen
«natürlich leben» 3-10
Meistens gefallen mir die Kolumnen von «Öko-Lisa», die letzte ruft bei mir jedoch Widerspruch hervor. Das mit dem Sinn für Humor ist halt so eine Sache, ich hab wohl den Witz nicht richtig mitgekriegt in der Glosse. Einverstanden: vernünftige Argumente fürs Rauchen sind schwierig zu finden. Weniger schwierig aber Argumente gegen das Verbieten. Ich halte es mit dem Abtprimas der Benediktiner, der in einem Interview sinngemäss gesagt hat, der Feldzug gegen das Rauchen sei eine Art atavistischer Religionsersatz.
Übrigens: Ich wäre froh, wenn nur schon ein ganz kleiner Teil der Aufmerksamkeit und Energie gegen das Rauchen umgelenkt würde auf den Tabubereich Auto fahren und seine Folgen.
Josef Wettach, Baar
S Göld regiät «natürlich leben» 2-10
Lieber Thomas, wie wohltuend sprichst du mit deiner Kolumne unter dem Titel «S Göld regiät» mir aus dem Herzen! Auch ich leide — übrigens schon seit meiner Jugend — unter dem anscheinend unausrottbaren Ärgernis der nach wie vor ungebremsten Zersiedelung unseres Landes. Für mich persönlich ist dies zunächst ein sehr schmerzendes ästhetisches Übel, so wie es für dich eins ist. Dieser weiterhin ungezügelte, verschwenderische Landschaftskonsum weckt in mir aber auch Befürchtungen unter ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten: Der unverbaute Boden, unsere Ernährungsgrundlage und natürliche Trinkwasser-Aufbereitungsanlage, wird stetig weiter vermindert und in seinen Funktionen geschwächt und soll aber zugleich immer mehr leisten für eine schnell wachsende Bevölkerung, die mit Nahrung und Wasser versorgt werden will — zwei gegenläufige Entwicklungen, die in nicht allzu ferner Zukunft möglicherweise miteinander in ernsthaften Konflikt geraten werden.
Eine andere folgenschwere Auswirkung unseres masslosen Siedlungswachstums ist die fortschreitende Einengung und Zerstückelung der natürlichen Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten, deren Überleben dadurch zunehmend schwieriger wird.
Diesen unglaublichen Leichtsinn im Verbrauch einer der lebenswichtigsten Ressourcen wird sich unsere Gesellschaft nicht mehr beliebig lange leisten können. Unsere nicht mehr zeitgemässe, aber dennoch vorherrschende Raubbauwirtschaft misst den Dienstleistungen und der Warenproduktion, welche auf überbautem Boden getätigt werden, unsinnigerweise um ein Vielfaches höheren Handelswert zu als dem Lebensmittelanbau auf unverbauten Flächen oder auch den reinen Naturdienstleistungen. Das schafft leider den so verhängnisvollen verfehlten Anreiz zum Bauen, meistens in der Absicht, möglichst hohe finanzielle Renditen aus dem Boden herauszuwirtschaften – oder eben, auf den einfachen Nenner gebracht: «S Göld regiät»
Dein früherer Schulkollege Daniel Hofstetter, Trogen
Kussfrischer Atem
«natürlich leben» 2-10
Ein relativ häufiger, aber wenig bekannter Grund für schlechten Atem ist die Porosität der Rachenmandeln. In diesem Organ können im Laufe der Zeit kleine Vertiefungen und Falten entstehen. Die Elastizität des Gewebes bewirkt, dass sich winzige Speiseteilchen in diesen Hohlräumen festsetzen und so Ablagerungen von der Grösse eines Pfefferkorns entstehen können. Die langsame Zersetzung dieses Materials erzeugt einen penetranten Fäulnisgeruch.
Bei gutem Licht können diese Ablagerungen als hellgelbe Punkte auf der Mandeloberfläche wahrgenommen werden.
Briefe an «natürlich leben»
Sie lassen sich leicht mit einem langen, dünnen und vorne abgerundeten Holzstäbchen entfernen.
Erstaunlich ist, dass selbst Fachleute wie Ärzte und Zahnärzte kaum je auf diese Ursache für Mundgeruch hinweisen. Franz J. Ziegler, Kloten
Energie sparen – aber richtig «natürlich leben» 2-10
I ch habe oft den Eindruck, dass sehr viele Leute Mühe haben, den Unterschied zwischen Energie und (garantierter) Leistung zu verstehen. Auch Herr Giordano Pauli hat zwar in seinem Leserbrief geschrieben, dass man 30 Prozent des Energieverbrauchs in der Schweiz mit Photovoltaik abdecken könne, hat aber vergessen zu erwähnen, dass neben den enormen Investitionen in diese Quelle auch weiter praktisch gleich grosse Investitionen wie bis jetzt in die klassischen (thermischen) Kraftwerke benötigt werden. Ohne diese sichere Grundlast-Kraftwerke kann man nur mit Nutzung der Sonne und des Windes nie garantieren, dass die verlangte Leistung zu jeder Zeit vorhanden wird.
Für Verwirrung sorgt auch der Beitrag «Energie sparen – aber richtig» in der Februarausgabe. Die postulierte durchschnittliche Leistung von 7200 Watt mal rund 8760 Stunden pro Jahr ergibt einen Verbrauch von zirka 63 000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Bei einem BenzinHeizwert von zirka 9 bis 9,5 kWh pro Liter ergibt dies ein äquivalentes Benzinvolumen von 6600 bis 7000 Liter pro Jahr, also weniger als die im Artikel erwähnten 7200 Liter, die hier offenbar nur zur Vereinfachung mit 7200 Watt gleichgesetzt wurden. Lubos Jäger, Zumikon
Die Versteinerten
«natürlich leben» 1-10 Dogmatismus, Heilbringertum und die Anbetung eines Gurus haben weder mit Anthroposophie noch mit Rudolf Steiner zu tun. Ob mehr Menschen den Ausspruch
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-leben.ch oder: «natürlich leben», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Johannes des Täufers «Ändert euren Sinn» in sich bewegen oder ob wir uns auf dem Erkenntnisweg bemühen, das Geistige im Menschen zum Geistigen im Weltall zu führen, oder ob wir uns ernsthaft mit dem viel beschworenen Paradigmenwechsel beschäftigen und ihn umsetzen, kommt auf das Gleiche heraus. Viele der in Ihrer Zeitschrift behandelten Themen hätten bereits andere Aspekte gewonnen. Auch Christian Labhart ist zu raten, den Knorz, den er persönlich mit der Anthroposophie hat, in sich selbst zu lösen und für zukünftige Filme neue Sujets zu suchen.
Renate Biesel, Zürich
In diesem Artikel spürt man die Unsicherheit, aus der heraus der Autor dem Thema Anthroposophie gerecht zu werden versucht. In der Tat ist die Auswahl der dargebotenen Informationen reichlich verwirrend und kaum geeignet, einer offenen Leserschaft ein klärendes Bild zu vermitteln.
Besonders unangebracht finde ich die Bemerkung, die Kinder an der Steiner Schule würden manipuliert. Das stimmt etwa in dem Masse, als Konsumenten durch den Verzehr von Demeter-Produkten weltanschaulich manipuliert werden.
Als langjähriger Lehrer an der Staatsschule und nach einer achtjährigen Klassenführung an einer Steiner Schule kann ich bezeugen, dass das Manipulationspotenzial an den Staatsschulen um ein Vielfaches höher liegt. Die Manipulationsmöglichkeiten sind so offensichtlich und sind so zur Selbstverständlichkeit geworden, dass es fast niemand mehr merkt.
Steiners Lehrplan dagegen ist den Kindern auf den Leib geschrieben. Er nährt
die Kinder im richtigen Alter mit den entsprechenden Stoffen aus der Kulturgeschichte der Menschheit. Er entspricht dem Geist Pestalozzis. Diesen Geist findet man in den staatlichen Lehrplänen nicht mehr. «Das Wahre, Schöne und Gute» wurde aus unseren Lehrplänen verbannt und durch «Volksaufklärung» ersetzt. Wenn der Staat verordnet, womit sich die Kinder auseinanderzusetzen haben, so ist das noch lange keine Gewähr für die Qualität und Richtigkeit der Inhalte.
Natürlich gibt es in der Anthroposophie befremdende Auswüchse und Fundamentalismen wie in den meisten religiösen und politischen Gremien oder Kommissionen auch. Aber es gibt nicht viele Weltanschauungen, die sich in so vielen Gebieten des realen Lebens so segensreich und bedingungslos einbringt wie die Anthroposophie. Mit dem Wertezerfall unserer Zivilisation steigt die Bedeutung dieses kulturellen Angebots.
Maximilian Spoerri-Caillier, Zeiningen
Aus eigener Erfahrung mit Anthroposophen und als Kenner und Forscher in «geistigen Angelegenheiten» muss ich leider konstatieren: Die Anthroposophie ist nicht nur, wie man ihr zurecht immer wieder unterstellt, rassistisch, sondern auch in grösstem Masse Frauen verachtend – ihr Frauenbild entspricht etwa jenem der 30er-Jahre – und sie negiert jegliche Errungenschaften der Aufklärung.
Wenn man nicht Gefahr laufen würde, sich selber mit Aussagen gegen die Anthroposophie in eine unangenehme Situation zu begeben, so müsste ich Steiners Weltanschauung als völlig dem modernen und mündigen Menschen gegenüber unverantwortliche und letztlich menschenverachtende «Irrwahrheit» bezeichnen.
A. B., Basel
In der Wachstumsfalle «natürlich leben» 1-10
Eine persönliche Überlegung zum Solarstrom: Wie wäre es, wenn wir in der Schweiz entlang der Autobahnen eine südwestseitige 1000 Kilometer lange Solaranlage erstellen? Wie lange dauert es wohl noch, bis wir gewillt sind, nicht nur über Klimaschutz zu referieren, sondern mit den längst notwendigen Massnahmen Ernst zu machen?
Fühlen Sie sich chronisch müde und ausgepumpt? Oder kommen Sie nach ausgestandener Krankheit einfach nicht mehr richtig auf Touren? Dann helfen die Rekonvaleszenz-Tropfen von Strath. Sie stärken den Körper und wecken den Geist.
Strath Tropfen sind 100 % natürlich und enthalten die wertvollen Nährstoffe der Strath Kräuterhefe.
Lice Tschannen, Rüti
Arbeitsmedizin_ Freie Zeiteinteilung
Flexible Arbeitszeiten sind besser für die Gesundheit als ein starrer Dienstplan. Das zeigt eine Metastudie von Forschern der Universität Durham, England, mit insgesamt 16 000 Teilnehmern. Demnach wirkte sich die Freiheit, die Arbeitsstunden selber einteilen zu können, positiv auf zahlreiche Gesundheitsfaktoren wie Blutdruck, Schlafqualität oder seelisches Wohlbefinden aus. Eine Studie zeigte, dass es Polizisten, die ihren Arbeitsbeginn verändern konnten, nach einiger Zeit psychisch deutlich besser ging als ihren Kollegen, die immer zu einer bestimmten Zeit ihren Dienst antreten mussten. MM
Lesen_ Leben im Gleichgewicht
Die Polarity-Methode stärkt das Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele und bringt blockierte Energien wieder ins Fliessen. Das ausführliche Grundlagen- und Arbeitsbuch «Polarity» behandelt die Methode fundiert und mit Grafiken und Fotos illustriert. Es enthält neben Fallbeschreibungen einfache Anleitungen zur Selbstanwendung.
Beaulieu, Ledermann, Schnetzer: «Polarity», AT-Verlag 2009, Fr. 59.90
Akupunktur_ Nadeln wirken aufs Hirn
Akupunktur beeinflusst bestimmte Hirnregionen, wie Wissenschaftler der University of York und der Hull York Medical School, England, herausgefunden haben. Sie behandelten Probanden mit Akupunkturnadeln und analysierten deren Hirnaktivität mittels Magnetresonanztomografie. Dabei stellten sie fest, dass die Nadelbehandlung unter anderem Bereiche des limbischen Systems deaktivieren. Dieses spielt bei der Verarbeitung von Schmerzempfindungen eine Rolle. ajo
www.natuerlich-leben.ch/newsletter
Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Newsletter von natürlich leben. Bitte geben Sie uns unter natuerlich-leben.ch/newsletter Ihre E-Mail an. Und schon erhalten Sie regelmässig:
■ Wertvolle Gesundheitstipps aus der Natur
■ Nützliche Ratschläge bei Fragen zu Natur und Garten
■ Exklusive Angebote zu Vorzugspreisen
■ Immer wieder Neues aus der natürlich-leben-Welt
Augen_ Gut sehen dank Spinat
Nicht nur Rüebli, auch grünes Blattgemüse und farbige Früchte lassen Menschen besser sehen – sofern man diese häufig auf den Speiseplan setzt. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler an der Universität von Georgia. Sie hatten mehrere Untersuchungen zu den Auswirkungen der in vielen Gemüsen und Früchten enthaltenen beiden Carotinoide Lutein und Zeaxanthin auf die Sehfähigkeit ausgewertet. Lutein und Zeaxanthin werden als Pigmente im Gelben Fleck der Netzhaut, dem Ort des schärfsten Sehens, angereichert, dort sollen sie die Sehzellen vor krankhaften Veränderungen schützen. Wie die Forscher nun herausfanden, sind die Carotinoide tatsächlich in der Lage, Beschwerden und Störungen durch Blendungen und andere Lichtbelastungen zu verringern, sowie das Kontrastsehen zu verbessern. Eine weitere Studie deutet zudem darauf hin, dass Lutein und Zeaxanthin die Pigmente der Netzhaut und Linsen schützen und möglicherweise auch altersbedingte Augenerkrankungen wie einen Grauen Star verhindern können. kel
Was wie eine Tortur erscheint, erweist sich als beglückende Kombination: Fasten und Wandern. Denn wer fastet braucht Bewegung. Und ist die Umstellung erstmal geschafft, bringt Fastenwandern Sonne ins Gemüt und Klarheit für den Geist.
Text Susanne Strässle
Früher dachte ich, wer fastet, muss wie krank im Bett liegen, damit möglichst wenig Energie verbraucht wird», sagt Maria Schaub*. Mittlerweile fastet die 40-jährige Illustratorin seit über zehn Jahren. Nur als ihre beiden Kinder zur Welt kamen, hat sie pausiert. Und wie das Fasten zum Frühling, gehört für sie das Wandern zur Fastenwoche. An jedem Fastentag läuft sie rund vier Stunden, durch die Alpen, die französische Ardèche oder den Südschwarzwald.
Leistungssport schafft man nicht, wenn der Tank leer ist. Aber Bewegung muss sein. «Beim Fasten nur zu meditieren und herumzuliegen, tut nicht gut», sagt Fastenleiterin Ida Hofstetter, die unter dem Credo «Fasten – Wandern – Wellness» selber Fastenwanderwochen anbietet und Präsidentin des Vereins für unabhängige Gesundheitsberatung UGB Schweiz ist. Zu wenig Bewegung sei einer der Kapitalfehler beim Fasten: «Bewegen fördert den Stoffwechsel und die Ausscheidung, die Atmung wird verstärkt, die Blutzirkulation erhöht, Gehirn und Zellen werden besser mit Sauerstoff versorgt. Und das Wandern trägt dazu bei, dass der von manchen Ärzten befürchtete Muskelabbau, wenn überhaupt, nur in geringstem Mass erfolgt», so Hofstetter.
Da der Magen nie herrlicher knurrt, als wenn nach einer Wanderung in der Berghütte die Gerstensuppe dampft, ist es schwer vorstellbar, ausgerechnet in Wanderschuhen zu hungern. Doch Irrtum: Wer hungert, fastet nicht. Wer fastet, verspürt keinen Hunger. Beim Fasten etwa nach der Methode Otto Buchingers wird mit Glaubersalz oder Einläufen der Darm
vollständig entleert. Die Verdauung wird daraufhin eingestellt, der Körper ernährt sich von innen und verharrt in einer Art Fastenschlaf, weil täglich weniger als 300 Kalorien in Form von Säften und ungesalzener Gemüsebrühe eingenommen werden. Das nagende Hungergefühl, das einen im Alltag gereizt werden lässt, kommt so nicht auf.
Bei Ida Hofstetter fasten Männer und Frauen zwischen 20 und 80 Jahren, eine Mehrzahl ist 40 bis 65 Jahre alt und weiblich. Die Teilnehmer wollen sich und ihrem Körper Gutes tun. «Bei vielen ist es auch der Wunsch abzunehmen», sagt die Fastenleiterin. «Die meisten wissen aber, dass sie dazu im Alltag ihre Ernährung umstellen müssen und mehr Bewegung brauchen. Eine Fastenwoche reicht da nicht, ist aber ein guter Motivationsschub.»
Entschlacken ist ein weiteres Fastenargument. Otto Buchinger, Naturheilarzt und Begründer des Heilfastens, führte den Begriff der Schlacken in den Dreissigerjahren ein. Die Schulmedizin kennt ihn nicht. Ihre Vertreter argumentieren, im Körper lagerten sich keine Gifte ab, da der Organismus bestens ausgerüstet sei, Stoffwechselprodukte zu entsorgen. Die «Ärztegesellschaft Heilfasten» hält dagegen, dass Buchinger die Metapher der Schlacken wählte, um Stoffwechselprodukte zu umschreiben, bei dessen Ausscheidung das Fasten den Körper unterstützen könne. Dazu gehörten überschüssige Fette und Eiweissverbindungen ebenso wie Cholesterin, Harnsäure, Umweltgifte und Botenstoffe wie Insulin.
Gemächlich
In einer klassischen Fastenwanderwoche wird nach zwei, drei Abbautagen fünf bis
sechs Tage gefastet. Pionier und Wegbereiter der Fastenwanderbewegung war der Schwede Lennart Edrén, der 1953 erstmals zu einer Fastenwanderung aufbrach und dabei seine Blutwerte messen liess, um die gesunde Wirkung zu beweisen. Pro Tag legte er bis zu 50 Kilometer zurück. Das ist in Fastenwochen anders. Man wandert – in Bergregionen, im Winter auch auf Schneeschuhen oder am Mittelmeerstrand – gemächlich drei bis fünf Stunden, und es geht selten steil bergan. «Man sollte nach dem Wandern nicht todmüde ins Bett fallen», sagt Hofstetter. Die Bewegung solle vor allem gut tun. «Beim Fasten können vorübergehend Tiefs und Verstimmungen aufkommen. Wandern hellt die Stimmung auf und lenkt nicht zuletzt von den Gedanken ans Essen ab.»
Denn ist der Hunger auch weg: Der Gluscht bleibt. Hobbyköchin Maria Schaub malt sich liebend gerne aus, was sie später alles zubereiten möchte. «Aber es ist ja nur eine einzige Woche im Jahr, in der ich nicht nach Lust und Laune essen kann – und das freiwillig», sagt sie. Mühsam werde es nur, wenn in der Gruppe einige von der Lust auf Essen besessen seien. Oft ist die Gruppe aber eine Stütze. Man motiviert sich gegenseitig, teilt Erfahrungen, findet Ablenkung in anregenden Gesprächen. Ebenso in den unterschiedlichen Angeboten, die organisierte Fastenwochen ergänzen: von Morgengymnastik, Yoga und Aquafit bis zu Vorträgen, Konzerten, Spielen oder Meditation. Wer zum ersten Mal fastenwandert, sollte es in einer geleiteten Veranstaltung ausprobieren. Denn bei jedem verläuft das Fasten anders. Bei Maria Schaub war keine Fastenwoche wie die andere. «Einmal musste ich am ersten Wandertag dau-
Wer
l Fasten dürfen: Gesunde, die sich normal leistungsfähig fühlen.
l Nicht fasten dürfen: Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche, stark Untergewichtige, Menschen mit Essstörungen, akut Kranke.
l Nur unter medizinischer Aufsicht: psychisch oder chronisch Kranke und Rekonvaleszente, stark Übergewichtige, starke Raucher, Leute, die Medikamente einnehmen.
Vor dem Fasten
l Passendes Angebot suchen: Jahreszeit und Region, Art der Unterbringung, Gruppengrösse, Art der Wanderungen, Wochenprogramm und individuelle Gestaltbarkeit, Zusatzangebote (Yoga, Vorträge etc.). Die Fastenleitung muss einem sympathisch sein (Ausbildung, Referenzen, persönliche Empfehlungen, telefonisches Vorgespräch führen).
l Geeigneten Termin suchen (genügend Ruhe für Vor und Nachbereitung)
l Eine Woche vorher: Stress reduzieren, Spaziergänge und viel Schlaf. Weniger Kaffee, Alkohol, tierisches
ernd erbrechen. Ich war schwach und dachte, ich schaffe es nicht. Am Abend schlief ich erschöpft ein. Doch am nächsten Morgen fühlte ich mich wunderbar. Ich lief wie ein Geisslein den Berg hinauf.»
In den ersten Tagen einer Fastenkur sind Beschwerden wie Kopfweh, Schwindel, Gelenk- oder Rückenschmerzen, leichte Übelkeit und Erschöpfung nichts Aussergewöhnliches. Ida Hofstetter kann beruhigen: «Das geht meist vorüber und ist für Gesunde kein Grund, die Kur abzubrechen.»
Einschneidendes Erlebnis
Lea Dähler* musste aber erfahren, dass es mit der Umstellung nicht immer reibungslos klappt. Die 52-jährige Bankangestellte liess sich durch ihre Tochter letzten Herbst zu einer Fastenwanderwoche überzeugen,
Eiweiss, Süssspeisen, dafür Obst und Gemüse essen und viel trinken. 2 bis 3 Abbautage und keine üppige «Henkersmahlzeit» vor Fastenbeginn.
Während dem Fasten
l Darmentleerung zu Beginn mittels Glaubersalz, dann alle 1 bis 2 Tage mittels Einlauf.
l Trinken: 2,5 bis 3,5 Liter am Tag.
l Wandern: 3 bis 5 Stunden (10 bis 20 Kilometer) pro Tag, ohne sich zu überfordern.
Mitnehmen: Getränke, gute Schuhe, Sonnen und Regenschutz, warme Kleidung (Fastende frieren rasch). Alleinwanderer: Honig für den Kreislauf und Notfallhandy.
l Soweit möglich auf Handy, TV, Internet verzichten.
l Raum für Entspannung und Muse lassen.
Nach dem Fasten
l Langsam wieder in den Alltag einsteigen.
l Sorgfältiger Ernährungsaufbau (die Anzahl Aufbautage entspricht der Hälfte der Fastentage).
l Impulse des Fastens zur Verbesserung der Essgewohnheiten nutzen.
ihrem ersten Fastenerlebnis. Beide waren die ganze Woche über so erschöpft, dass sie auf das Wandern verzichten mussten. «Die ersten drei Tage ging es uns sehr schlecht. Meine Tochter bekam Migräne, ich Magenschmerzen und Schwindel. Und die dauernden Gedanken ans Essen waren schwer zu ertragen.» Das mag auch daran liegen, dass Dähler direkt aus dem Bürostress in die Fastenwoche startete. Da reagiert der Körper oft mit grosser Müdigkeit auf die plötzliche Entspannung. Die Arbeitsbelastung erlaubte es ihr nicht, schon im Vorfeld auf den Morgenkaffee und die ein, zwei Zigaretten am Tag zu verzichten sowie auf leichte Kost umzustellen, wie es Fastenleiter für den leichteren Einstieg empfehlen.
Lea Dähler gönnte sich den Schlaf, den ihr Körper einforderte. Dennoch dachte
sie nie daran, abzubrechen. Die Fastenwoche war keine verlorene Zeit. Im Gegenteil: Sie wurde zum einschneidenden Erlebnis. Die fest im Leben stehende Bankfachfrau war ohne Erwartungen gekommen und erstaunt über die grosse Klarheit des Denkens, die sich einstellte: «Ich war wie in einer Art Trance, ganz bei mir und konnte plötzlich festgefahrene Denk- und Verhaltensmuster, altes Leid und negative Gefühle sehr gut loslassen. Für mich hat sich dadurch im Leben vieles nachhaltig verändert.»
Ida Hofstetter stellt ebenfalls fest, dass viele beim Fasten eine klarere Sicht auf ihre Lebenssituation bekommen. Auch so ist Buchingers Metapher zu verstehen: Fasten als ganzheitliche, auch seelischgeistige Entschlackung. Ein Innehalten, um sich darüber klar zu werden, was man sich und dem Körper zumutet. Der Lohn kommt nach dem Fasten auch für die Geschmacksknospen. Speisen wieder schmecken und geniessen zu können, sei ein wunderbarer Nebeneffekt des Fastens, sagt Hofstetter.
Lea Dähler nimmt sich seit der Fastenwoche auch in der grössten Hektik stets Zeit fürs Mittagessen und trinkt genug. «Ich faste wieder, das ist klar», sagt sie. «Das erste Mal war ein Kennenlernen, ich werde anders und mit neuen Zielen in die nächste Fastenwoche gehen und bestimmt noch mehr profitieren.» Für Maria Schaub ist Fastenwandern weniger ein Weg zur Einsicht, als ein erholsamer Genuss und ein Geschenk an sich selber. Sie spürt jeweils im Frühling, wenn es wieder soweit ist – Zeit, den Proviant aus- und die Wanderschuhe einzupacken. u
* Namen geändert
_ Anselm Grün und Peter Müller: «Fasten mit Leib und Seele», Vier Tuerme GmbH 2010, Fr. 33.90
_ Francoise Wilhelmi de Toledo und Hubert Hohler: «Buchinger Heilfasten: Das Original», Trias-Verlag 2010, Fr. 35.90 _ Ulrike Peters: «Fastenwandern», Conrad Stein Verlag 2005, Fr. 13.90
_ www.natuerlich-leben.ch/surftipps
Wie man die Kraft der Natur am Besten nutzt, weiss der Naturheilpraktiker Arturo Fasciati. An drei zweitägigen Exkursionen durch die Berglandschaft des Parc Ela führt er Interessierte in die Kunst der Heilkräuterkunde ein.
Mitten im Herzen des Kantons Graubünden liegt der Parc Ela. Eine der 21 Gemeinden, deren Gebiet der Naturpark umfasst, ist das kleine Dorf Bivio beim Julierpass. Hier hat Arturo Fasciati seine Naturheilpraxis – und hier gibt er sein Wissen um die Kraft der Kräuter gerne an die Menschen weiter, am liebsten bei Exkursionen in die reiche Bergwelt.
Fasciati hat eine Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) in Aarau und anschliessend ein Praktikum in China absolviert. Schon früher hat er sich für Heilkräuter interessiert. Durch seine Ausbildung hat er jedoch einen neuen Zugang zu den Kräutern gefunden, denn: «In der TCM wird die Heilkräuterkunde viel mehr gelebt als bei uns», erklärt er. «Sie kann die Kräuter besser beschreiben.»
Bei seinen Kräuterwanderungen geht es dem Naturheiler in erster Linie darum, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Pflanzen dort, wo sie wachsen, mit allen Sinnen erleben und dadurch deren Wirkungen nachvollziehen können. «So prägen sie sich ein», sagt er. «Sehen, fühlen, riechen, schmecken – und dann vergleichen gehört dazu genauso wie die Diskussion in der Gruppe darüber, wie jeder die Pflanzen wahrnimmt.» Sein Ziel ist zu vermitteln, dass Heilkräuterkunde etwas ist, das jeder verstehen kann.
Während dreier Heilkräuter-Exkursionen im Juli und August in der Umgebung von Bivio bewegen sich die Teilnehmenden in der Gegend der Waldgrenze und lernen dabei Heilpflanzen wie Wacholder, Preiselbeeren, Isländisch Moos und Arnika kennen, aber auch Allerweltsheilkräuter wie Frauenmänteli und Brennnessel. kel
Parc Ela verlost ein HeilkräuterWeekend für 2 Personen mit Arturo Fasciati am Datum nach Wahl. Schicken Sie eine mit Ihrer Adresse versehene Postkarte an:
Parc Ela Management, Wettbewerb «natürlich leben», Viglia veia Gelgia 20, 7450 Tiefencastel. Oder senden Sie ein Mail an: natuerlich@parcela.ch Einsendeschluss ist der 30. April 2010
Kräuterexkursionen
mit Arturo Fasciati
Daten: 3.– 4. Juli, 17.– 18. Juli, 7.– 8. August 2010
Dauer: Jeweils Samstag, 10 Uhr, bis Sonntag, 16 Uhr.
Durchführung bei jedem Wetter
Marschzeit: 2 bis 3 Stunden pro Exkursion
Preis pro Person: Fr. 210.– im Doppelzimmer Fr. 225.– im Einzelzimmer
Im Preis inbegriffen: 1 Übernachtung inkl.
Abendessen und Frühstück in Bivio, 2 geführte Kräuterexkursionen, Diavortrag, Einblick in Naturheilpraxis, Überraschung aus der Region.
Teilnehmerzahl: Das Angebot wird ab einer Mindestteilnehmerzahl von 8 Personen durchgeführt. Buchen: Bis spätestens 2 Wochen vor der gewünschten Kräuterwanderung bei der Info und Buchungsstelle
Parc Ela, 7460 Savognin, Telefon 081 659 16 18, info@parcela.ch
Wenn auf dem Kopf plötzlich Läuse hausen, ist rasches Handeln nötig.
Eine natürliche und einfache Methode im Kampf gegen die Insekten ist Kokosöl. Es beugt vor und tötet Läuse bei bereits befallenen Köpfen.
Text Sabine Hurni
Läuse sind doch heutzutage kein Thema mehr», sagte kürzlich ein älterer Herr. «Weit gefehlt», entgegnete ihm ein Familienvater und schilderte lebhaft die aufwendigen Läusevernichtungsprozeduren bei seinen Kindern. «Das nächste Mal nehme ich den Rasierapparat und verpasse allen Familienmitgliedern einen Kurzhaarschnitt», fügte er entnervt hinzu.
Für Eltern schulpflichtiger Kinder sind Läuse notgedrungen sehr wohl ein Thema. Mit Nissenkamm, Spezialshampoos und allen möglichen Hausmittelchen müssen sie hin und wieder den kleinen Tierchen auf den Kinderköpfen zu Leibe rücken. Stofftiere verschwinden dann in luftdichten Säcken und die Waschmaschine läuft auf Hochtouren.
Keine mangelnde Hygiene
Belästigt wird der Mensch von drei Läusespezies: der Kopflaus (Pediculus humanus capitis), der Filzlaus (Phthirus pubis) und der Kleiderlaus (Pediculus humanus corporis). Besonders verbreitet sind bei uns die Kopfläuse. Es sind Menschenparasiten, die nicht durch Haustiere übertragen werden. Die Insekten nisten sich in allen behaarten Körperstellen ein, ernähren sich vom Blut des Wirtes und passen sich farblich sogar dem Kopfhaar an. Nach jeder Blutmahlzeit klebt das Läuseweibchen ihre Eier (Nissen) mithilfe einer Kittsubstanz etwa einen halben Zentimeter vom Haarboden entfernt an den Haaren fest. Das macht sich mit starkem Juckreiz bemerkbar. Das Weibchen legt täglich ungefähr zehn Eier. Am Haar hängen die
Nissen wie Perlen an einer Schnur und lassen sich durch normales Haarwaschen nicht entfernen. Nach einer Woche schlüpfen die Larven. Sie häuten sich dreimal und sind nach weiteren zehn Tagen geschlechtsreif.
Die Lebensdauer einer Laus beträgt ungefähr 30 Tage. Wenn die Kindergärtner und die Schüler beim Spielen ihre Köpfe zusammenstecken, haben die Läuse ein leichtes Spiel. Sie krabbeln von einem Kopf auf den nächsten, von einer Jacke oder Mütze auf die andere, von einem Kopf aufs Plüschtierchen und weiter zum nächsten Haarschopf. Mit schlechter Hygiene hat dies nichts zu tun. Läuse nisten sich auch in ganz sauberem Haar ein.
Um die lästigen Tierchen schnell wieder los zu werden, greifen viele Eltern zu insektizidhaltigen Shampoos und Lotionen. Die Mittel sind aber relativ aggressiv und sollten wirklich nur dann angewendet werden, wenn ein Befall vorliegt. Zudem müssen sie genau so angewendet werden, wie es die Packungsbeilage vorschreibt. Sonst wirken die «Insektenvertilgungsmittel» nicht oder ungenügend.
In letzter Zeit mehrte sich der Verdacht, dass Läuse auf die gebräuchlichen Insektizide, die in Läuseshampoos vorkommen, resistent sind. Studien aus Frankreich und Grossbritannien konnten zum Beispiel Resistenzen auf die Wirkstoffe Permethrin, Malathion oder Lindan nachweisen, wie aus einem Bericht der Arzneimittelkommission der Schweizer Apotheker hervorgeht. In der Schweiz sind jedoch keine Studien durchgeführt worden. Dies macht eine Aussage, ob die Läuse auch in
7 Tipps gegen Läuse
1 Weitere sanfte Methoden gegen Kopfläuse, neben Kokosöl sind Neemöl, Teebaumöl und Weidenteer. Alle Substanzen sind im Fachhandel als Shampoos erhältlich. Sie lassen sich präventiv einsetzen.
2 Kopfrasur
ist als Radikalkur sicher wirksam. Unbedingt notwendig ist diese Massnahme aber nicht. Ein Kurzhaarschnitt macht die Prozedur mit dem Nissenkamm jedoch bedeutend einfacher.
3 Nissenkamm
Mit ihm alleine lassen sich die Läuse-Eier nicht entfernen. Als Hilfsmittel zum Auskämmen ist er aber unentbehrlich.
4 Essig
tötet die Läuse nicht, erleichtert aber das Auskämmen der Nissen. Zweiprozentige Essiglösung (4 TL Essigessenz auf 1 Liter Wasser) sollte eine Stunde lang auf der Kopfhaut einwirken. Den Kopf dabei mit einem Handtuch umhüllen. Danach die Nissen mit dem Läusekamm auskämmen. 8 Tage lang täglich wiederholen.
5 Läuse aushungern
Spielsachen, Plüschtiere oder Kleider, die nicht gewaschen werden können, sollen mindestens zwei Tage lang luftdicht verpackt werden. So kann man die Läuse aushungern.
6 Ganze Familie behandeln
Bei einem Läusebefall sollten alle Familienmitglieder behandelt werden.
7 Wunden
Bei nässenden Wunden, Schuppen oder Krusten auf der Kopfhaut zum Arzt gehen.
«natürlich leben» im TV
Kokosöl anwenden
● Vor der Anwendung muss man das Kokosöl auf die Heizung, ins Wasserbad oder kurz in die Mikrowelle stellen, damit es flüssig wird.
● Vor dem Auftragen sollte das Haar angefeuchtet werden. Dann verteilt man das Öl mit den Fingerkuppen auf dem Haarboden und massiert das Kokosöl sanft ein.
● Eine Mütze anziehen oder ein Handtuch um den Kopf wickeln und das Kokosöl 60 Minuten einwirken lassen.
● Die Haare waschen und mit dem Nissenkamm Strähne für Strähne auskämmen.
● Während 8 bis 10 Tagen sollte diese Behandlung täglich wiederholt werden, bis keine Läuse und Nissen mehr sichtbar sind.
Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.30 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Samstag gemäss Wochenprogramm.
Weitere Infos und Video: www.natuerlich-leben.ch
getrennt, zerkleinert und getrocknet. Jetzt nennt man es Kopra. Dieses wird anschliessend zu Kokosraspeln verarbeitet oder in einer Ölmühle ausgepresst. Kokosöl ist nur bei Temperaturen über 24 Grad Celsius flüssig. Bei kühleren Temperaturen wird es fest.
der Schweiz resistent sind oder ob bei der Behandlung Fehler gemacht wurden, schwierig. Ein Indiz für das Auftreten einer Resistenz ist, wenn kurz nach einer vorschriftsmässigen Behandlung immer noch ausgewachsene Läuse gefunden werden. Das kann allerdings ebenso auf einen erneuten Befall hindeuten.
Kokosöl hilft
Der Wunsch nach alternativen Behandlungsmethoden ist von Seiten der Betroffenen gross. Und es gibt tatsächlich sanfte Methoden, die den Läusen den Garaus machen, zum Beispiel die Anwendung von Kokosöl. Der Ölfilm verschliesst die Atemöffnungen der Insekten und lässt sie ersticken. Gleichzeitig macht das Kokosöl die Haare glatt und löst die Kittsubstanz der festgeklebten Nissen auf.
Kokosöl wird aus der Frucht der Kokospalme gewonnen. Für die Herstellung des Öls wird das feste, weisse Fruchtfleisch der reifen Kokosnuss von der Schale heraus
Während Kopfl äuse hauptsächlich Stress auslösen, sorgt nur schon das Betrachten einer Kokospalme für Feriengefühle oder weckt zumindest die Sehnsucht darauf. Kokospalmen (Cocos nucifera) gehören zu den Palmengewächsen (Arecaceae). Sie gedeihen im tropischen und subtropischen Klimagürtel und sind über alle Kontinente verteilt. Die Palmen gehören zu einer evolutionsbiologisch alten Pflanzenfamilie, die schon in der Eiszeit existiert haben soll. Im Unterschied zu Laub und Nadelbäumen verzweigen sich Kokospalmen nicht. Die Blätter entspringen an der Spitze des Stammes und entwickeln so die charakteristische Palmenform. Die Bestäubung der meist unscheinbaren Blüten erfolgt durch den Wind oder durch Insekten. Ihre Früchte –Datteln, Kokosnüsse – sind unverzichtbare Nahrungsbestandteile in der jeweiligen Region.
Surftipps
www.natuerlich-leben.ch/surftipps
Ein Wunder der Natur: Zuckersüss und ohne Kalorien.
eichtdas bestgehütete Geheimnis der Natur: Stevia –süsst wie Zucker und hat dabei absolut Dernatürliche Süssstoff wirdaus den Blättern der Stevia-Pflanzegewonnen. Probieren Sie Assugrin SteviaSweet im praktischen Dosierspender zumSüssen von allen heissen oder kalten Getränken sowie als Pulver Glas für süsse Speisen und Getränke. Stevia ist zahnschonend und eignet sich her vorragend für süsst – das ielleicht gewonnen. Stevia-Pflanze aus wird natürliche Der dem aus Süssen zum im Diabetiker.
Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich leben» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
Heinz Knieriemen über
Die nächste Grippewelle kommt bestimmt. Doch aus den Fehlern bei der Einschätzung der Schweinegrippe hat niemand gelernt. Im Gegenteil, es ist mit weiteren Panikkampagnen zu rechnen.
Vogelgrippe und Schweinegrippe sind als ein laues Lüftchen, das zum Tsunami hochstilisiert wurde, an uns vorübergezogen. Pharmaindustrie, Trittbrettfahrer und unterstützende Panikmacher haben ihren Deal gemacht. Niemand ist für die teuren Fehleinschätzungen zur Verantwortung gezogen worden, und niemand mag sich zum geradezu grotesken Einklang der öffentlichen Medien in der Bewertung der Gefahren des H5N1- und des H1N1-Virus äussern. Horrormeldungen gehörten zum festen Bestandteil der Programme, und Impfverweigerer wurden als unverantwortliche Schädlinge der Volksgesundheit hingestellt. Wer zurückschaut, zweifelt keinen Moment daran, dass die nächste lukrative Grippewelle nicht mehr lange auf sich warten lässt. Vielleicht ist es dann die Rattengrippe. Die Frage ist nur, ob sich die breite Masse des Lese- und Fernsehpublikums wieder zum Spielball der Medien als Erfüllungsgehilfen der Angststrategien machen lässt.
Schadensbegrenzung
Wie Experten mit der geradezu dilettantischen Panikmache bei der Bewertung der Schweinegrippegefahren heute umgehen, konnten wir im Februar in der «Aargauer Zeitung» lesen. Unter dem Titel «Schluss mit Pandemie» wurde vom kantonalen Führungsstab das Ende der Schweinegrippe-Pandemie im Kanton Aargau
verkündet und dem Regierungsrat ein Abschlussbericht mit einer Evaluation der Pandemiebekämpfung aus Aargauer Sicht vorgelegt. Die Planung für den nächsten Pandemiefall soll aufgrund der Erkenntnisse optimiert werden. Es ist zu hoffen, dass die Optimierung dann nicht nur Panikmache und Angststrategien betrifft. Dabei geht es zunächst einmal nur um eine äusserst penible Schadensbegrenzung, denn neben den Impfstoffen für die Schweinegrippe lagert der Bund weiterhin 8 Millionen Dosen für die VogelgrippeImpfung – Impfstoffe, die nicht mehr verwertbar sind und die Steuerzahler mehr als 90 Millionen Franken kosten. Doch für den zuständigen BAG-Sprecher JeanLouis Zurcher ist das kein Problem: «Es verhält sich glücklicherweise so, dass der Wirkstoff derzeit nicht gefragt ist.» Mangelnde Kompetenz lässt sich immer mit Schnoddrigkeit überspielen. Business as usual.
Schwangere werden in unserem Gesundheitswesen mit System als Risikofaktoren eingestuft. Eine gesunde Schwangere trägt kein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Für sie ist vielmehr eine erhöhte Sorgfaltspflicht eine Selbstverständlichkeit, was auch bedeutet, dass sie Impfungen gegenüber in Verantwortung für das werdende Leben kritisch eingestellt ist. Sie muss dagegen nicht systematisch ultraschallüberwacht, getestet und kontrolliert werden.
Werfen wir einmal einen Blick auf die Alltagsgefahren, die vor allem die sogenannte Risikogruppe der Schwangeren betrifft: Swissnoso, eine fachlich kompetente und unabhängige Organisation, die unter anderem die Spitalinfektionen überwacht, schätzt die jährliche Zahl der infizierten Patientinnen und Patienten in der Schweiz auf 70 000 Personen und die daraus entstehenden Zusatzkosten auf 250 Millionen Franken. Es werden 300 000 zusätzliche Spitaltage verbucht, und es muss von 2000 Todesfällen ausgegangen werden. Das sind mehr als fünf Opfer jeden Tag – und das sind Zahlen und Fakten, die wirklich erschreckend sind.
Messen mit ungleichen Ellen
Stellen wir uns einmal vor, die Schweinegrippe oder auch andere beimpfte Krankheiten wie Masern würden in der Schweiz
In einer einzigen Woche sterben in der Schweiz mehr Menschen an Spitalinfektionen, als die Schweinegrippe Opfer gefordert hat.
wie bei den Spitalkeimen täglich etwa 200 Infektionen auslösen und mehr als fünf gesunde Menschen dahinraffen, also Ursache für ihren Tod sein. Die Behörden hätten längst den Gesundheitsnotstand ausgerufen und mit Zwangsimpfszenarien reagiert.
Typisch ist auch, wie mit zwei in der Schweiz registrierten Todesfällen umgegangen worden ist. Ein vorgeschädigtes Kind stirbt an der Schweinegrippe, und im «Blick» lautet am nächsten Tag die Titelzeile: «Kind stirbt in den Armen des Vaters.» Einige Tage später verliert eine
hochschwangere Frau im Kanton Solothurn ihr Kind unmittelbar nach der Schweinegrippeimpfung. Der Fall bleibt ein lokales Ereignis ohne jede Medienresonanz.
Derweil wird meinem zweitältesten Sohn der Krankenkassenbeitrag von einem Jahr aufs andere verdoppelt. Die Impfstrategien leisten einen währschaften Beitrag dazu, dass die Vorsorgekosten für viele Menschen unbezahlbar werden und dass unser Gesundheitswesen immer mehr zu einem Krankheitsverwaltungs- und Vermarktungssystem verkommt. u
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «Natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@natuerlich-leben.ch oder «Natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Beratung per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-leben.ch stellen. Das «Natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» auch online für Sie da.
In meinem Garten wächst ein wunderschöner Kornelkirschbaum. Wie kann ich die Früchte verwenden? Roswitha Hübner, Rüedisbach
Frisch ab Baum schmecken die reifen, dunkelroten Früchte des Kornelkirschbaumes wie eine aromatische, süsssäuerliche Mischung aus Johannisbeeren, Kirschen und Himbeeren. Sie sind zuerst grün, werden dann orange, hellrot und schlussendlich dunkelrot. Die hellroten Früchte sind eher sauer, lassen sich aber zu einem herrlichen Kompott, zu Kuchen und
harmlos. Den Namen Cornus mas verdankt der schmucke Strauch seinem harten Holz, das so hart ist wie Horn (cornus = Horn). Er bevorzugt kalkreiche Böden, ist oft in lichten Wäldern, am Waldrand und in Hecken zu finden. Die Kornelkirsche gehört zu den Hartriegelgewächsen. Trotz ihrem Namen ist die Kornelkirsche aber nicht mit den Kirschen verwandt, welche zu den Rosenblüten gehören. Seinen Ursprung hat der Kornelkirschbaum im südlichen Mitteleuropa. Seine Früchte erfreuten früher Mensch und Tier. Er wurde deshalb auch häufig in der Nähe von Bauernhäusern angepflanzt. Weil der
Korrigendum
«natürlich-leben»-Leser und Zahnarzt Andreas Trummler hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass auch der Zuckeraustauschstoff Xylit Kalorien enthält, nämlich 60 Prozent vom Wert von Saccharose. 1 Gramm enthält demnach 2,4 Kilokalorien.
Konfitüren wie auch zu Schnaps und zu Likören verarbeiten. Selbst die unreifen Früchte finden in der Küche Verwendung. Wie die Oliven verlieren auch die orangefarbenen Kornelkirschen, eingelegt in Salzsole, ihre Bitterstoffe und werden weich. Die Früchte enthalten viele Vitamine. Vor allem Vitamin C sowie organische Säuren, Kalium, Kalzium und Eisen. Die bei uns recht stark verbreitete Frucht ist eher unscheinbar. Viele Leute glauben, die roten Kirschen seien giftig. Das stimmt aber nicht. Giftig sind die nahen Verwandten. Der rote Hartriegel. Doch dessen Früchte sind schwarz und klein. Sobald sich die Früchte also entwickelt haben, ist eine Verwechslung ausgeschlossen. Sollte man sie trotzdem aus Versehen mal verwechseln und essen, kann es zu Erbrechen oder Durchfall kommen. Das ist zwar höchst unangenehm, aber
Baum in seinem Frühlingskleid, den goldgelben, nach Honig duftenden Blüten äussert dekorativ ist, wurde er gerne in Parkanlagen gepflanzt, wo er heute noch oft zu finden ist. Sabine Hurni
Wenn die Leber Alarm schlägt
Ich leide unter Schlafstörungen, erwache nach Mitternacht und liege dann zwei bis drei Stunden wach. Zudem bin ich oft gebläht und habe extrem trockene Haut. Kinesiologie hat bis jetzt nichts gebracht.
S. L., Brigels
Nach der Organuhr ist die Zeit zwischen ein und drei Uhr nachts die Leberzeit. Dieses Organ ist dann am Regenerieren. Muss sie allerdings noch das Abendessen verdauen helfen (zum Bei-
spiel bei fettreichen Nahrungsmitteln wie Käse und Wurst zum Znacht), Medikamente abbauen oder Giftstoffe wie Nikotin, Cofein oder Alkohol ausscheiden helfen, so kann die Leber in der Nacht ziemlich gefordert sein. Das könnte ein Grund für Ihre Schlafstörungen sein. Der Frühling ist eine sehr gute Zeit, um die Leber zu entlasten. Dazu eignet sich eine Kur mit Mariendisteln. Die Heilpflanze stärkt die Leber und bringt den ganzen Stoffwechsel in Schwung. Als Tropfen oder als Tabletten. Haben Sie etwas Geduld und ziehen Sie die Kur unbedingt ein halbes Jahr durch, damit sich die Leberzellen regenerieren können. Übrigens deuten auch die trockene Haut und die Blähungen auf eine Leberthematik hin. Sabine Hurni
Brennen im Mund
Meine Mutter ist 87 Jahre alt. Seit langer Zeit hat sie Schwindelgefühl und zudem immer weniger Geruchssinn. Dazu ist seit etwa zwei Jahren ein extremes Brennen auf der Zunge und manchmal auch auf den Lippen gekommen. Was könnte sie dagegen tun? K. H., Lostorf
Trinkt Ihre Mutter genug? Das Brennen im Mund könnte nämlich mit einer trockenen Schleimhaut zusammenhängen. Im Alter nimmt das Durstgefühl ab. Oft vergessen ältere Menschen deshalb das Trinken, dabei wäre es so wichtig, denn der Milchkaffee zum Frühstück und ein Glas Wasser zu den Mahlzeiten reichen leider nicht. Die Erhöhung der Trinkmenge wäre eine kleine, aber sehr wir-
kungsvolle Änderung im Alltag, zu der Sie Ihre Mutter sicher bewegen können.
Alte Menschen sollten zudem warm essen. Damit würde sich das Schwindelgefühl etwas ausgleichen. Sie könnte zum Beispiel am Abend eine Suppe und zum Frühstück etwas Fruchtkompott, ein Toastbrot oder Reis- oder Haferbrei essen. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob Ihre Mutter bereit dazu ist.
Eine wirksame Heilpflanze gegen Schwindelgefühl ist der Ginkgo. Es gibt ihn als Tinktur oder als Tabletten. Den Geruchssinn können Sie vermutlich nicht wirklich verbessern. Befeuchtende Nasensprays, Sesamöl oder Nasensalben können die Schleimhaut pflegen, nähren und befeuchten. Dass der Geruchssinn damit zurückkommt, ist aber eher unwahrscheinlich, doch ein gutes «Nasengefühl» sollte sich zumindest einstellen. Sabine Hurni
Lokal oder Bio aus dem Ausland?
Wenn ich zwischen lokalen, aber konventionell produzierten oder ausländischen biologischen Produkten entscheiden muss – was soll ich wählen? Anita Berchtold, Zürich
Ich stelle mir diese Frage auch immer wieder, wenn ich in einem Warenhaus vor den Gemüseregalen stehe. Der Blick aufs Abpackdatum lässt mich dann oft zum lokalen, nicht biologischen Produkt greifen, weil ich letztlich frischere Ware bevorzuge. Meiner Ansicht nach macht Bio aus dem Ausland nur dann allenfalls Sinn, wenn das Produkt hier nicht wächst, wie zum Beispiel Avocados, Peperoni oder Orangen.
Werden hingegen saisonale Bioprodukte aus dem Ausland hierher gefahren oder gar geflogen, die ebenso gut lokal eingekauft werden können, dann zielt das Ganze meines Erachtens am Biogedanken vorbei. Noch paradoxer scheinen mir Biospargeln und Bioerdbeeren aus Mexiko und Spanien, die bei uns in den Warenhäusern angeboten werden, sobald der Winter vorbei ist. Schweizer Label lassen übrigens keine Flugtransporte zu, für EU-Label gibt es meist keine Transportregelungen (siehe auch «natürlich leben» 10-2008).
Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe einen Biobauern, bei dem Sie das Gemüse direkt beziehen können. Erkundigen Sie sich auch nach Gemüsemärkten in ihrer Um-
Inputs aus der Leserschaft
l Zu hoher Blutdruck
«natürlich leben» 3-10
Eine Ergänzung zum Thema: Es gibt noch einen einfachen Grund für zu hohen
Blutdruck: Kalziummangel. Die Ursache dafür kann eine toxische Belastung sein, zum Beispiel durch Aluminium und Blei, Medikamente oder durch Verdauungsstörungen. Durch die Einnahme von etwas Kalzium brachte ich den Blutdruck wieder auf den Wert den ich mit 20 hatte. Auch ein Magnesuimmangel, der häufig anzutreffen ist, kann an einem zu hohen Blutdruck beteiligt sein.
Christina Friedli, Zürich
l Der Weg ins Unbekannte «natürlich leben» 3-10
Mir fehlt in diesem Beitrag eine Hilfe für den Körper. An einer Depression ist meistens eine Übersäuerung des Körpers beteiligt. Ich weiss, dass die meisten Schulmediziner nichts davon halten, doch es gibt auch Ärzte, die Basenmittel verordnen. Ich nehme an, bei den erwähnten Medikamenten handelt es sich um Psychopharmaka, also eine reine Symptombehandlung. Mir halfen diese Mittel nicht. Doch nachdem ich gezielt den Körper entsäuerte, verschwand die Depression. Der Erfolg ist nachhaltig.
Christina Friedli, Zürich
• staatlich anerkannt
• Diplom-Abschluss Homöopath/in hfnh
• Berufsbegleitend und Vollzeit
• auch ohne Matura
Verlangen Sie die Studien-Dokugratis
SHI Homöopathie Schule
Steinhauserstrasse 51• 6300 Zug Tel. 041 748 21 77•Fax 041 748 21 84 www.shi.ch• E-Mail: schule@shi.ch
Homöopathie Schule
Studium gemäss EMR- Richtlinien mit den Fachrichtungen:
• Klassische Homöopathie
• Chinesische Medizin
• Europäische Naturheilkunde
Studienbeginn: Aug ust 2010
Eulerstr asse 55 , 4051 Basel Tel. 061 560 30 60, www.anhk .ch
Yoga University Villeret
Diplomausbildung des Schweizer Yogaverbandes zum/zur
Beginn: Oktober 2010
■ Mit Diplom des Schweizer Yogaverbandes.
■ Mehr als zehn international bekannte DozentInnen öffnen dasTor in ein neues bereicherndes Berufsleben.
Yoga University Villeret, Rue de la Gare 5, CH-2613 Villeret
Tel. 032 941 50 40, Fax 032 941 50 41, www.yoga-university.ch
• zur holistischen Lebens- und Trauerberater/-in und Sterbebetreuer/-in Start der Ausbildung: 5. November 2010 in Rüttenen SO/Kilchberg ZH
• Enneagramm Lebens- und Laufbahnberatung Sie werden vertraut mit den Ausbildungsinhalten von Individualpsychologie, Psychosynthese und Astrologie Start der Ausbildung: 12. Juni 2010
Erlebnisferien IKARIA (Griechenland)
• Die Insel der Kraftquellen. Naturbelassen und vielfältig. 9. bis 24. September 2010
Workshop für Trauerarbeit
• «Wie begleite ich Kinder in Trauer?» 10./11. April 2010
Entdecke und befreie Deine Hexe in Dir!
• Eine Exkursion zu inneren und äusseren Kraftplätzen, geleitet von Astrologin Daniela Buser und Coach Catharina Jlardo 29. April bis 2. Mai 2010
Neue Tageskurse!!!! •WeitereAngebote
LEQUA – Beratung und Schulung für Persönlichkeitsentwicklung und Trauerverarbeitung Oberrüttenenstrasse 21a, 4522 Rüttenen Telefon 032 621 03 05, www.lequa.ch / info@lequa.ch
ARTS
Berufsbegleitende und Vollzeitausbildung in:
� Akupunktur
� Kräuterheilkunde
� Tui Na/An Mo Massage
� Diätetik
� Qi Gong
� Medizinische Grundlagenfächer
Academy of Chinese Healing Arts
Unterer Graben 1 | 8400 Winterthur Telefon 052 365 35 43 info@chiway.ch | www.chiway.ch
Institut für Klang-Massage-Therapie Elisabeth Dierlich
Peter Hess Akademie Schweiz
Kur- und BildungszentrumWildhaus
Ausbildung in der Peter Hess-Klangmassage Weiterbildung in Klangtherapie Elisabeth Dierlich
Im Sunnehus steht der Mensch im Zentrum. In einer Atmosphäre des Geborgenseins und fachlicher Betreuung nden Sie ein Kur- und Ferienangebot, das sich nachIhren individuellen Bedürfnissenrichtet
Telefon: 071 998 55 55
Vertrieb von Peter Hess products® Qualitätsklangschalen Gongs und Zubehör
Wir senden Ihnen gerne unser aktuelles Programm zu.
Institut für Klang-Massage-Therapie
Elisabeth Dierlich
Oberdorf 8 5040 Schöftland/AG
Tel: 0041- 62 892 05 58
Fax: 0041- 62 892 05 62 kontakt@klang-massage-therapie.ch www.klang-massage-therapie.ch www.peter-hess-akademie.ch
Fax: 071 998 55 56
Website: www.sunnehus.ch e-mail: info@sunnehus.ch
gebung. Dort erhalten Sie biologische und lokale Frischware. Sabine Hurni
Ich kriege Magenschmerzen, wenn ich zum Frühstück meine selber gequetschten Haferflocken esse. Hat das mit der Phytinsäure zu tun, die gleichzeitig die Eisenzufuhr vermindert? Ursula Meyer, Aarau
Phytinsäure kann in der Tat die Eisenaufnahme bremsen. Das ist aber vor allem bei Menschen ein Problem, bei denen der Eisenspiegel immer wieder absackt. Solange Sie sich fit und gesund fühlen, brauchen Sie sich darüber keine Gedanken zu machen.
Was bei Ihnen die Magenschmerzen verursacht, ist vermutlich die eher schwere Verdaubarkeit des Getreides. Können Sie die Mühle so einstellen, dass die Flocken dünner werden? Sie sollten die frisch gequetschten Flocken zudem während 10 bis 30 Minuten in etwas Wasser einweichen, bevor sie das Müesli essen. Und auch dann gut kauen. Noch besser verdaubar werden die Flocken, wenn Sie das Müesli am Morgen kurz aufkochen und warm essen. Geben Sie zum Ausgleich des Säure-BasenGleichgewichtes zudem auch ein paar Rosinen, Feigen oder Datteln dazu.
Sabine Hurni
Auf meinem Rücken, dem Bauch und der Halsgegend mehren sich runde braune Flecken, die 2 bis 3 Millimeter
gross werden. Ich bin 72 Jahre alt und möchte etwas dagegen tun. Was kann ich über die Ernährung machen, damit sie nicht grösser werden?
R. B., Hermiswil
Altersflecken sind Pigmentansammlungen, ähnlich wie Sommersprossen, die an sonnenexponierten Stellen wie Gesicht, Armen, Handrücken und Dekolleté auftreten. Das sind harmlose Hautveränderungen, die leicht rundlich sind. Um aber sicher zu sein, müssten Sie die Flecken Ihrem Arzt zeigen.
Mit der Ernährung können Sie hier wenig erreichen, aber Menschen mit Leberflecken, Sommersprossen und anderen dunklen Hautflecken sollten nicht zuviel Kaffee trinken, weil er den Körper zu stark erhitzt. Viel geeigneter sind Ingwer-Fencheltee am Morgen zum Aufwachen. Besonders gut für die Haut ist Brennnesseltee. Er verbessert auf sanfte Weise den Stoffwechsel der Haut. Äusserlich könnten Sie die Flecken täglich abends mit etwas Rizinusöl einreiben. Bei Warzen am Fuss wirkt das sehr gut – warum sollte es am Körper nicht auch gehen? Sabine Hurni
BioHalbpensionPLUS ab �422
per Telefon 0039 0473 831 186.
Ihr Spezialist für gesundes Sitzen
Lordosestütze Gummipuffer Hohe Rückenlehne Aktiv-Kufen Aktive/Passive Sitzposition
MOIZI 24 ist der perfekte Begleiter moderner Ess- und Konferenztische Sanfte Übergänge in unterschiedlichen Sitzpositionen entspannt die Wirbelsäule
Unterstützung der Wirbelsäule Tiefen- und Seitenfederung Offener Sitzwinkel
MOIZI Möbel – Ihr Spezialist für gesundes Sitzen
Händleradessen erhalten Sie bei Gerber Straße 3 4410 Liestal
Tel.: 061-923 18 70
Fax: 061-923 18 71 MOIZI_24.indd 12:00:37 Uhr
Vom 11.-17. Juli 2010 mit Anita Heynen, Kräuterfrau, Brig. Auf 5 mittelschweren bzw leichten Wanderungen unter kundiger Führung lernen Sie Heilpflanzen an ihrem natürlichen Standort kennen. Dabei erfahren Sie Interessantes über Mythologie, Heilkraft und Anwendung der Pflanzen. Sie verarbeiten ausgewählte Pflanzen zu einer Walliser Hausteemischung, und stellen eine Salbe, eine Tinktur, einen Lippenbalsam und einen Räucherstrauss her
Im Preis von CHF 910.- inbegriffen sind: 6 Übernachtungen mit Frühstücksbuffet und 4-Gang-Menü.
Mehr Informationen erhalten Sie bei: Hotel ***Walliserhof, 3944 Unterbäch/Wallis Tel. 027 934 28 28, Fax 027 934 28 29 hotel-walliserhof@oberwallis.ch www.rhone.ch/hotel-walliserhof
Vögel_ Tödliche Fensterscheiben
EMerkwürdig_ Wie Hühner Eier färben
Oiner neuen Erhebung der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und Birdlife Schweiz zufolge sollen Tausende von Vögeln allein in unserem Land jedes Jahr umkommen, weil sie mit Scheiben kollidieren. Dieser Tod ist in westlichen Ländern eines der grössten Vogelschutzprobleme überhaupt. Viele Gebäude könnten jedoch vogelfreundlicher gebaut, viele Fallen entschärft werden. Die beiden Vogelschutzorganisationen haben deshalb eine Broschüre mit Methoden und Tipps zur Entschärfung von Glasfallen erarbeitet. rbe _ www.vogelglas.info
b braune oder weisse Eier sich zum Färben besser eignen, sei dahingestellt. Hier soll von der natürlichen Farbe die Rede sein. Landläufig gilt die Auffassung, dass braune Hühner braune Eier und weisse Hühner weisse Eier legen. Entscheidend für die Eierfarbe ist allerdings nicht die Farbe des Gefieders, sondern die Rasse und die Ohrläppchenfarbe des Federviehs. Konventionelle Haushühner mit weissen Ohrläppchen legen weisse, Rassen mit roten Ohrläppchen braune Eier. Die aus Chile stammende Araucanerrasse lagert grünen Gallenfarbstoff (Biliverdin) in die Schale ihrer Eier ein und legt – grüne Eier. rbe Kochen_ I mazzafam
DKurs_ Naturgarten anlegen
Mit richtiger Planung, Umsetzung und Pflege lässt sich aus dem heimischen Garten ein Hort der Artenvielfalt machen. Wie das geht, erfahren Interessierte am 26. Mai, von 18.30 bis 20.30 Uhr, an einem kostenlosen Kurs im Naturama in Aarau. Beste Anschauung liefert der Kursort selber: Die Umgebung des Naturamas wurde konsequent nach den Kriterien des naturnahen Gartenbaus gestaltet. Heute nisten Mauersegler am Gebäude und auf dem Dach wachsen mehrere Orchideenarten. ajo
_ Weitere Information und Anmeldung: www.naturama.ch, Tel. 062 832 72 87, t.baumann@naturama.ch
ie italienischen Südtäler Graubündens bieten einen reichen Schatz alter Gerichte, die wiederzuentdecken sich lohnt. Das Kochbuch «I mazzafam», zu Deutsch Hungertöter, beinhaltet 75 traditionelle Rezepte der einfachen und bodenständigen Landküche auf der Basis von Kartoffeln, Kastanien, Mais- und Buchweizenmehl, heimischem Gemüse und Wildkräutern, ergänzt durch das, was Stall, Wald und Fluss hergaben. Es zeigt, mit welcher Kreativität die Bergbewohner abwechslungsreiche und schmackhafte Gerichte zubereiteten.
_ Gianni Bertossa: «I mazzafam –Originalrezepte aus den Südtälern Graubündens», AT-Verlag 2009, Fr. 35.–
Zurück zu den Wurzeln» lautet die Devise bei den Initianten von Chicza. Der Name steht für vollständig natürliche und biologisch abbaubare Kaugummis aus Chicle. Die gummiartige Substanz des in Zentralamerika wachsenden Kaugummibaumes (Manilkara zapota) nutzten schon die Mayas zum Kauen und diente früher als Rohstoff bei der Herstellung von Kaugummis. Heutzutage bestehen diese jedoch aus synthetischen Polymeren auf Erdölbasis.
Chicza wird von mexikanischen Chicleros produziert, die in mehreren Kooperativen rund 1,3 Millionen Hektar Regenwald bewirtschaften. Das Projekt hat zum Ziel, die natürlichen Ressourcen zu bewahren und den Beteiligten ein faires Auskommen zu garantieren. Deshalb ernten die Chicleros nicht nur den Rohstoff, sondern stellen die Kaugummis auch selber her und übernehmen den Verkauf.
Zur Herstellung von Kaugummi wird der Chicle-Gummi mit natürlichen Wachsen verschmolzen, mit Agavensirup gesüsst und mit Minze, Limone und Spearmint vermischt. Danach wird die Masse gepresst und zu Streifen geformt. In der Schweiz vertreibt die Larada-Genossenschaft in Zollikon die Naturkaugummis in ihrem Online-Laden (www.larada.org). ajo _ www.chicza.com
Morcheln gehören zu den köstlichsten Pilzen. Sie erscheinen im Frühling und lassen Liebhabern keine Ruhe. Doch bei der teuren Delikatesse locken auch verbotene Machenschaften.
Wenn der Schnee endgültig geschmolzen ist, die Obstbäume uns mit ihrem prächtigen Blütenkleid erfreuen und die ersten Aprilgewitter mit Blitz und Donner niedergehen, dann erwachen auch andere Naturen. Unter den Morchelspezialisten grassiert um diese Zeit das Pilzfieber. Sie können sich kaum dagegen wehren und einen Impfstoff gibt es nicht. Ganz im Gegenteil, sie hoffen, das Fieber möge so schnell nicht abklingen. Den Blick stur nach unten gerichtet, streifen sie jeden Frühling von neuem durch Wald und über Flur, Bachläufen entlang oder pilgern an die Gestade bewaldeter Seeufer und in Auenwälder. Dies sind die bevorzugten Standorte der teuren Delikatesse. Linderung verschafft ihnen dabei nur das Finderglück. Mit dem Sommer klingt das Morchelfieber dann von selbst wieder ab. Warum Spitz und Speisemorcheln aber ausgerechnet im Frühjahr erscheinen und nicht wie die meisten anderen Pilzarten im Herbst, bleibt ein Rätsel der Natur, das sie nicht preisgibt.
Geheime Fundorte
Man sagt, dass Morchelsammler die Geheimnisse ihrer Standorte nie verraten. Selbst am Stammtisch unter ihresgleichen, wo so manche abenteuerliche MorchelGeschichte die Runde macht, werden die Fundplätze wie ein Schatz gehütet. Aber es gibt immer wieder Anfänger, die es wagen, erfahrene Sammler zu fragen, wo sie denn nun Morcheln finden können. Man finde sie überall, sagen diese, um damit zu verschleiern, dass sie die besten Fundorte der Morcheln nicht verraten. Um die Köstlichkeit überhaupt in erfreulicher Zahl zu finden, müsse erst einmal gut gelogen werden, besagt ein französischer Aberglaube. Erste Fruchtkörper der Spitzmorchel können im Flachland kurz nach der Schneeschmelze und im Hochgebirge bis in den Juni hinein erscheinen. Die Speisemorchel fruktifiziert, wie es im Fachjargon heisst, in der Regel etwas später, von April bis Juni, und fehlt in höheren Gebirgslagen. Bevorzugte Standorte sind Auenwälder, Sandböden in Flussnähe, Brandflächen und Parks, besonders bei Eschen. Morcheln
können aber auch in Mischwäldern, unter Obstbäumen, auf übermoosten Baumstrünken, ja sogar in Gärten gefunden werden.
Dies bestätigt auch Xaver Schmid, Pilzkontrolleur von Wetzikon ZH. So musste er letztes Jahr auf eine telefonische Anfrage einer verwunderten Hausbesitzerin in ihrem Garten Spitzmorcheln kontrollie
Selbst unter ihresgleichen halten Morchelsammler die Fundplätze der Pilze geheim.
ren. Das Geheimnis der neuen Jagdgründe: In den letzten Jahren wurden Gartenbeete oder Strauchrabatten zum Schutz vor Unkraut vermehrt mit Rindenmulch bedeckt. Offensichtlich sind bestimmte Rindenschnitzel ein bevorzugter Nährboden für Spitzmorcheln.
Warum also stundenlang erfolglos und frustriert durch die Wälder streifen, wenn die Köstlichkeit gleich um die Ecke, in den frisch bepflanzten Rabatten wächst? Der Spuk kann allerdings im nächsten Jahr bereits wieder vorbei sein. Vermutlich sind die Nährstoffe für das Wachstum der Pilze schon bald aufgebraucht. Deshalb ist es wenig sinnvoll, sich die Fundstellen einzuprägen.
vor Betrug
Um den Bedarf der Morchelgourmets in der Schweiz zu decken, werden getrocknete Spitz und Speisemorcheln tonnenweise aus Indien, Pakistan, China, Kanada, Nordamerika und frische vorwiegend aus der Türkei importiert. «Je nach Ernte werden weltweit pro Jahr durchschnittlich rund 250 bis 300 Tonnen getrocknete Morcheln produziert. Davon gelangen schätzungsweise 20 Prozent alleine in die Schweiz in den Verkauf», sagt Thierry Faden, Verantwortlicher für den Trockenpilzimport der NahrungsmittelImportfirma W. Kündig AG in Zürich. Das sei aber nicht weiter erstaunlich, wenn man die hohen Preise der Delikatesse betrachte. Denn viele Schweizer geben für
Ayurveda-Event am 28.05.2010
Master of Science in Ayurveda-Medizin berufsbegl. Hochschullehrgang für Mediziner (MSc)
Dipl. Ayurveda-Spezialist* analog OdA KT Ayurveda Komplementärtherapie
Ayurveda-Massage /Ayurveda-Therapeut*
Ayurveda Gesundheits- &Ernährungsberater*
Psychologischer Ayurveda-Berater * EMR konform
Seminare&Fortbildungen
zum Kennenlernen und Vertiefen der Ayurveda-Kenntnisse
Ayurveda-Basislehrgang
Ayurveda-Fussmassage Ayurveda-Ernährung
Vastu –Gesundes Leben und Wohnen u.v.m.
FordernSie kostenlos unser Infomaterial 2010 an! Med„Ayurveda-Therapie“izinund
BEHANDLUNGSLIEGEN & PRAXISBEDARF
• Stationäre und portable Behandlungsliegen in allen Preis- und Leistungsvarianten.
• Kofferliegen Sparpaket schon ab CHF 498.- inkl. MwSt.
• Grosse Auswahl an Praxiszubehör
LIMA - 8057 Zürich
Ber ninastr 11 - Tel. 044 312 26 07 info@lima.ch - www.lima.ch
Wir sindbesorgtüber die steigende Bela stung der Bevölkerung mit gesundheitsschädlicher Funkstrahlung undbittendie Mitglieder des Bundesparlaments, im Sinne vonersten Sofortmassnahmenentsprechende gesetzliche Bestimmungen einzuführen
Unterschreiben auch Sie die Petition auf: www.funkstrahlung.ch
oder verlangen Sie Petitionsbogen per Post bei Funkstrahlung.ch, 9016 St.Gallen
Champagnerofferte für 2 Pers.
1 Übernachtung im Doppelzimmer, inkl. Frühstücksbuffet und Abendessen mit bestem Champagner zum Apéro und einem 6-Gang-Überraschungsmenü nach Empfehlung des Chefs. Total CHF 330.–. Reservationen bitte an: reservation@appenzellerhof.ch oder per Telefon 071 343 71 10 CH 9042 Speicher AR im Appenzellerland
Die Gartenbänke ZAMBU sind für langfristig- & ökologisch orientierte „Banker“ gefertigt: Aus FSC-zertifiertem, CH–Lärchenholz.
1989 – 2009: 20 Jahre Ökomöbel-Design von Jo Junz: 20% Rabatt auf alle unsere Standard-Gartenmöbel. Ju biläumsaktion gültig bis 30.04.2010.
Delikatessen noch immer gerne Geld aus, trotz der schwierigen Finanz und Wirtschaftslage.
Der professionelle Morchelsucher findet im Durchschnitt etwa zwei bis drei Kilogramm pro Tag. Die Preise richten sich dabei streng nach Angebot und Nachfrage.
Mit Metallteilchen und Zuckerlösung schummeln
Morchelbetrüger beim Gewicht.
Zurzeit werden für ein Kilogramm frische Spitzmorcheln bis zu 150 Franken bezahlt. Bei importierten, getrockneten Morcheln, die das ganze Jahr in verschiedenen Delikatessengeschäften erstanden werden können, kostet das Kilo momentan bis zu 900 Franken.
Bei solch stolzen Preisen erstaunt es nicht, dass bei Morcheln, ähnlich wie bei den Trüffeln, verschiedene unerlaubte Manipulationen vorgenommen werden. So musste die Lebensmittelkontrolle in den letzten Jahren einige Morchelsendungen infolge unerlaubter «Beschwerungen» beschlagnahmen. Denn findige Sammler oder Lieferanten, vorab aus fernöstlichen Ländern, reichern manchmal die hohlen Fruchtkörper vor dem Trocknen mit Metallteilchen an, um so das Gewicht und damit ihren Gewinn zu erhöhen.
Welche schmeckt besser?
In der Schweiz hat man solchen Betrügereien inzwischen vorgebeugt, indem man die Morcheln vor dem Abpacken über ein Förderband laufen lässt, das mit Metalldetektoren ausgerüstet ist. Dadurch hatte sich dieses Problem entschärft. Doch man rechnete hierzulande nicht mit der Flexibilität der Betrüger. Kaum war der Schwindel aufgedeckt, tauchten vermehrt mit Steinchen oder sogar mit Teer gefüllte Morcheln auf dem Markt auf. Dabei werden die hohlen Fruchtkörper mit Watte gepolstert, damit das Gewicht beim Schütteln der Morcheln nicht gleich auffällt.
Weitere Betrügereien sind noch perfider. So wurden Morcheln entdeckt, die mit
Schafs und Ziegendung oder ganz einfach mit Erde gestopft waren. Der neueste Trick der Morchelbetrüger ist es, die Pilze mit einer zähflüssigen Zuckerlösung zu füllen. Obwohl diese Materialien nicht so viel Mehrgewicht erzeugen, haben sie den Vorteil, bei einer Kontrolle – oder sogar beim Verspeisen – nicht gleich entdeckt oder bemerkt zu werden. Geht es ums Geld, sind der Fantasie offensichtlich beim Morchelhandel keine Grenzen gesetzt.
Schliesslich ist die Morchel eine Köstlichkeit, die auf der Menükarte keines Meisterkochs fehlen darf. Ob getrocknet oder frisch, darüber zu diskutieren lohnt sich nicht, genauso wenig wie über das Problem zu streiten, welche nun die schmackhaftere sei. Auguste Escoffier hat nämlich diese Frage vor Jahrzehnten in seinem Gourmetführer wie folgt beantwortet: «Es gibt zwei Morchelarten: die helle (Speisemorchel) und die dunkle (Spitzmorchel), über deren gastronomischen Wert sich ein Streit erhoben hat, der kein Ende findet, aber leicht beigelegt werden könnte, da beide Arten ausgezeichnet sind.» Viele Köche jedoch bevorzugen getrocknete Morcheln, da diese durch ihr intensiveres Aroma gehaltvoller als frische schmecken sollen.
Morcheln stellen also in der Küche ihres sinnlichen Geschmacks wegen etwas Exklusives dar, und dementsprechend tief muss man auch in den Geldbeutel greifen. Wer auch ausserhalb der Morchelsaison nicht auf sein beliebtes Steak an Morchelsauce verzichten will, der kann seine selbst gefundenen Morcheln problemlos trocknen: Die Morcheln vor dem Trocknen halbieren, um eventuell störende Sandreste und Schnecken zu entfernen. Vor Feuchtigkeit geschützt, lassen sie sich über Jahre aufbewahren.
Gewisse Speisepilze, wie etwa der Zuchtchampignon, der ShiitakePilz oder der Austernseitling, lassen sich für kommerzielle Zwecke gut kultivieren. Wenn Morcheln schon im eigenen Garten in grösseren Mengen erscheinen können, so dürfte man annehmen, dass auch die industrielle Aufzucht dieser edlen Pilzart nicht allzu schwierig sein kann. Dieser Herausforderung stellte sich in den 1990erJahren die Schweizer Firma KuhnChampignons AG in Herisau. Zusammen mit Partnern aus den USA und Schweden setzte sie ein grösseres Forschungsprojekt in Gang. Die Experimente zeigten allerdings, dass sich wohl Fruchtkörper züchten lassen, aber weder Menge, Grösse noch der Reifezeitpunkt genau bestimmt werden konnten. Das aber wäre eine Vorbedingung, um einen kommerziell lukrativen Morchelmarkt aufzubauen. Dazu kam, dass die Forschungs und Investitionskosten den normalen Rahmen sprengten. So wäre dazumal ein Kilogramm frische Morcheln auf einen sagenhaften Preis von etwa 20 000 Franken zu stehen gekommen. Klar, dass unter diesen Umstände das Forschungsprojekt zum Scheitern verurteilt war. Wer aber des Rätsels Lösung findet, dem könnten Ruhm, Ehre und viel Geld winken. Wahrscheinlicher ist, dass der Durchbruch einer kommerziellen Morchelaufzucht, wenn überhaupt, noch Jahre auf sich warten lässt.
für 4 Personen
Morchel-Cappuccino
Zutaten
20 g getrocknete Morcheln
150 g mehlig kochende Kartoffeln
1 Schalotte
1 EL Butter
1 dl Weisswein
5 dl Gemüsebouillon
1,5 dl Rahm
Salz, Pfeffer, Zitronensaft
50 g tiefgekühlte Gartenerbsen, aufgetaut
8 Zahnstocher
2 dl Milch
Ungesüsstes Kakaopulver zum Bestäuben
Zubereitung
Morcheln in warmem Wasser 30 Minuten einweichen. Morcheln unter fliessendem Wasser gut waschen und klein schneiden. Kartoffeln schälen, klein würfeln. Schalotte fein hacken. Schalotte und Morcheln in Butter andünsten. Mit Weisswein ablöschen und zur Hälfte einkochen. 4 dl Bouillon und Kartoffelwürfel zufügen. 20 Minuten köcheln. Suppe pürieren. Rahm zugiessen, aufkochen, mit Salz, Pfeffer und ein paar Tropfen Zitronensaft abschmecken. Je 5 Erbsen auf einen Zahnstocher spiessen. Erbsenspiesse in 1 dl Bouillon kurz garen. Suppe in Gläser oder kleine Tassen füllen. Milch erwärmen, mit einem Milchschäumer aufschäumen und auf die Suppe geben. Nach Belieben mit Kakaopulver und Pfeffer bestäuben. Erbsenspiesse dazulegen.
Crepesröllchen mit Morchelfüllung
Aperitif: ergibt etwa 20 Stücke
Zutaten
Crepes:
1,25 dl Milch
50 g Mehl
1 Ei
1 EL flüssige Butter
Salz
Butter zum Braten
15 g getrocknete Morcheln
1 Schalotte
1 EL Butter
1 dl Gemüsebouillon
1 Bund Schnittlauch
300 g Mascarpone
Pfeffer
Etwas abgeriebene Zitronenschale
1 EL Zitronensaft
Zubereitung
Milch, Mehl, Ei und flüssige Butter zu einem glatten Teig verrühren, salzen. 30 Minuten ruhen lassen. Etwas Butter in einer Bratpfanne erwärmen und nacheinander 4 Crepes backen. Morcheln in warmem Wasser 30 Minuten einweichen. Morcheln unter fliessendem Wasser gut waschen und klein schneiden. Schalotte fein hacken. Morcheln und Schalotten in Butter andünsten. Bouillon dazugiessen und 10 Minuten köcheln, bis die Flüssigkeit eingekocht ist. Schnittlauch in Röllchen schneiden. Mascarpone cremig rühren. Morcheln, Schnittlauch und Mascarpone vermischen. Mit Salz, Pfeffer, Zitronenschale und saft würzen. Mascarponemischung gleichmässig auf die Crepes streichen. Satt aufrollen, in Klarsichtfolie einwickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank legen. Crepesrollen in zirka 3 Zentimeter lange Stücke schneiden.
Orecchiette mit Morcheln
Zutaten
20 g getrocknete Morcheln
300 g grüne Spargeln
2 Schalotten
125 g rezenter Emmentaler AOC
2 EL Butter
400 g Orecchiette oder andere kleine Teigwaren
Ca. 1 l heisse Gemüsebouillon
0,5 dl Sherry
1,5 dl Rahm
Salz, Pfeffer
1 Bund Schnittlauch
Zubereitung
Morcheln in warmem Wasser 30 Minuten einweichen. Morcheln unter fliessendem Wasser gut waschen, grosse halbieren oder vierteln. Spargeln am unteren Drittel schälen, in mundgerechte Stücke schneiden. Schalotten fein hacken. Käse fein reiben. Die Hälfte der Schalotten in 1 EL Butter andünsten. Orecchiette zufügen. Nach und nach Bouillon dazugiessen. Gelegentlich umrühren. Nach 15 Minuten Kochzeit Spargeln beigeben und weitere 10 bis 15 Minuten garen. Restliche Schalotten und Morcheln in 1 EL Butter andünsten. Sherry zugiessen und einkochen lassen. Rahm beigeben und ein paar Minuten köcheln, mit Salz und Pfeffer würzen. Morcheln und Käse unter die fertig gegarten Orecchiette rühren. Schnittlauch in Röllchen schneiden und darüber streuen.
Kartoffel-Morchel-Püree mit Frühlingsgemüse
Zutaten
Kartoffel-Morchel-Püree:
20 g getrocknete Morcheln
3 EL Butter
3 dl Milch
1 kg mehlig kochende Kartoffeln
Salz, Pfeffer
Muskatnuss
Frühlingsgemüse:
2 Bund Frühlingszwiebeln
300 g Rüebli
2 Kohlrabi
2 EL Butter
2 EL Noilly Prat (trockener Wermut)
1,5 dl Gemüsebouillon
150 g Kefen
2 dl Rahm
1 Bund Kerbel
½ Bund Estragon
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Morcheln in warmem Wasser 30 Minuten einweichen. Morcheln unter fliessendem Wasser gut waschen, klein schneiden und in 1 Esslöffel Butter gut andünsten. Milch zugiessen und 10 Minuten köcheln. Kartoffeln schälen, vierteln und in Salzwasser sehr weich kochen. Kartoffeln durchs Passevite treiben. Morchelmilch nochmals erhitzen, mit 2 EL Butter unter
das Püree rühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Während die Kartoffeln garen, das Frühlingsgemüse zubereiten. Dazu die Frühlingszwiebeln in 5 Zentimeter lange Stücke schneiden, Knollen halbieren. Rüebli und Kohlrabi schälen und in Stängeli schneiden. Frühlingszwiebeln, Rüebli und Kohlrabi in 2 EL Butter andünsten. Mit Noilly Prat ablöschen, etwas einkochen. Bouillon zugiessen, Gemüse knackig garen. Kefen und Rahm beigeben, einige Minuten weiter köcheln. Kräuter fein schneiden, zum Gemüse geben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Püree und Frühlingsgemüse auf Teller anrichten. u
Rezeptautorin Brigitte Aeberhard-Baur ist auf gesunde, schmackhafte und kreative Rezepte spezialisiert, die sich einfach zubereiten lassen. Sie lebt mit ihrer Familie in Solothurn und ist Co-Autorin verschiedener Kochbücher.
Weitere exquisite Morchelrezepte finden Sie unter www.kochen.ch
Die Artenvielfalt lässt sich auch im Kleinen fördern – im eigenen Garten. Darum rüstet Remo Vetter jetzt seinen Kräutergarten auf.
Text Remo Vetter
Es ist das Jahr der Biodiversität, und so habe ich mir zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr noch mehr zu tun für die Arten- und Pflanzenvielfalt in unserem Garten: Ich will Dutzende von neuen Kräuterarten anpflanzen und den Nützlingen optimale Bedingungen anbieten. Dabei haben es mir vor allem die Kräuter für die Küche angetan.
Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
Was wären Tomaten und Mozzarella ohne Basilikum, eine Omelette ohne Schnittlauch oder Petersilie, eine Lammkeule mit Kartoffeln ohne Rosmarin? In unserem Garten gedeihen mittlerweile gegen 100 verschiedene Küchenkräuter, sodass wir fast jeden Tag ein neues Rezept ausprobieren können. Das Sammeln der aromatischen Pflanzen vor dem Kochen ist für uns Lebensqualität pur.
Selbstbewusster Borretsch
Basilikum ist eines unserer Lieblingskräuter. Neben dem grossblättrigen Basilikum, der sich für Pesto am besten eignet, ziehen wir Thaibasilikum, Zimtbasilikum, Zitronenbasilikum und griechischen Basilikum. Basilikum und Tomaten haben fast die gleichen Ansprüche. Beide haben gerne nasse Füsse, aber nasses Laub mögen sie nicht. Sie brauchen einen guten Boden, viel Wasser und Wärme. Das hat uns dazu bewogen, Basilikum zwischen die Tomatenpflanzen zu setzen. So ernten wir beides mit einem Handgriff. Da Basilikum sehr frostempfindlich ist, dürfen wir ihn nicht vor Mitte bis Ende Mai auspflanzen. Borretsch oder Gurkenkraut ist so pflegeleicht, dass wir ihn schon beinahe als Unkraut ansehen. Sobald man Borretsch im Garten hat, samt er aus und siedelt sich an allen Ecken und Enden an. Uns gefällt diese selbstbewusste Art und wir fragen uns manchmal, ob wir das Recht haben, die Pflanzen einfach wegzuhacken, wenn
sie sich an einem Ort wohl fühlen, wo wir sie nicht gepflanzt haben. In der Küche geben wir die behaarten Blätter und blauen Blüten Salaten, Gurken und Quarkspeisen bei.
Dill sollte in keinem Küchengarten fehlen. Zu Fisch und Lamm ist Dill ein Muss. Wir haben beobachtet, dass sich die Schmetterlingsraupen des Admirals und Pfauenauges mit Vorliebe auf dem graziös gefiederten Kraut und den feinen Dolden der Dill- und Fenchelpflanzen aufhalten. Dill zieht auch Schwebefliegen an, die sich über die ungeliebten Blattläuse her machen.
Unsere Fenchelpflanzen stehen an be vorzugter Lage direkt beim Insektenhotel, wo sie der vollen Sonneneinstrahlung aus gesetzt sind. Es scheint ihnen hier zu gefal len, denn sie erreichen eine Höhe von drei Metern und entwickeln riesige Samendol den. Kürzlich zählte ich an einer Fenchel pflanze 60 Marienkäfer, die emsig damit beschäftigt waren, Blattläuse zu vertilgen.
Baden im Lavendel
Koriander ähnelt der Petersilie, hat aber einen ganz anderen Geschmack. Ich säe ihn direkt auf das vorbereitete Beet. Die zuerst rundlichen Blätter wachsen sehr schnell und nehmen bald ihre typisch gefiederte Form an. Junge Korianderblätter verwenden wir hauptsächlich zu indischen Speisen. Die Samen, die im Herbst ausreifen, kann man mahlen und den Gerichten beimischen.
Liebstöckel, auch Maggikraut genannt, wächst bei uns wie Unkraut. In der Küche verwenden wir ihn für Suppen und Eintöpfe. Der Geschmack ist sehr intensiv, es braucht nur sehr wenig davon. Unsere Pflanzen werden mannshoch und ertragen einen starken Rückschnitt. So ernten wir im Laufe des Gartenjahres drei- bis vier-
Unsere Grossmutter gab uns Kindern zur Beruhigung Lavendel ins Badewasser.
mal. Zur Vermehrung graben wir die Wurzeln im Frühjahr aus und teilen sie mit dem Spaten.
Wenn ich an Lavendel denke, kommt mir immer meine Grossmutter in den Sinn. Sie legte getrocknete Lavendelblüten in die Kleiderschränke, um Motten fernzuhalten und damit die Wäsche gut duftete. Wenn wir als Kinder zu kribbelig waren, gab sie uns ein paar Tropfen Lavendelessenz ins abendliche Badewasser, was uns beruhigen sollte. Im Garten schätzen wir den Lavendel als hübsche dekorative
Pflanze. Da der Duft Läuse fernhält, haben wir sämtliche Rosenbeete mit Lavendel eingefasst. Lavendel ist ein überaus robustes und pflegeleichtes Gewächs. Wir lassen ihn fünf bis zehn Jahre am gleichen Ort stehen und schneiden im Herbst die Blütenstände zurück. Sonst verlangt er keine weitere Beachtung.
Meerrettich gehört zu den Favoriten unter unseren Küchenkräutern. Wuchtig nimmt er seinen Platz ein. Hat man ihn erst einmal im Garten, wird man ihn nicht mehr los. Die zähen Pfahlwurzeln dringen tief ins Erdreich ein. Es empfiehlt sich, dem Meerrettich einen abgegrenzten Bereich zu reservieren, wo er sich ausbreiten kann, sonst verdrängt er alles, was ihm in die Quere kommt. Geerntet wird der Meerrettich vorzugsweise im Winter, da
sich die Kraft in der kalten Jahrszeit in die Wurzeln zurückzieht. Während die Wurzeln im Frühjahr und Sommer noch relativ mild sind, werden sie gegen Ende der Gartensaison immer geschmacksintensiver und treiben einem beim Raffeln die Tränen in die Augen. Wir ernten für den Küchengebrauch das ganze Jahr über, denn Meerrettichquark zu Kartoffeln und Meerrettichschaum zu Fisch sind unübertrefflich. Meerrettich vermehrt man, indem man kleine Wurzelabschnitte schneidet und diese am neuen Ort steckt.
Süssen mit Stevia
«Ein Mann, der Salbei im Garten hat, stirbt nicht», besagt ein altes Sprichwort. Der Salbei ist für uns Menschen eine wichtige Heilpflanze. In der Küche ist die Pflanze sehr vielseitig anwendbar. Wir lieben ein einfaches Essen nach der Gartenarbeit, braten dazu den frisch geschnittenen Salbei in Olivenöl an und geben ihn mit Parmesan über die Pasta oder die Kartoffeln. Grossmutter bereitete uns Kindern durch den Eierteig gezogene Salbeiblätter als Süssspeise zu. Sie nannte sie Müsliblätter.
Schnittlauch pflanzen wir in Mischkultur mit Lauch und Karotten, da der Ge-
Ein paar Handvoll Blätter (Beinwell, Brennnessel) in die Giesskanne geben, mit Wasser auffüllen, 24 bis 48 Stunden stehen lassen, unverdünnt giessen. In unserem Garten verwenden wir 300-Liter-Fässer, füllen die Pflanzen in Jutesäcke und machen so mit kleinem Aufwand grössere Mengen Kräuterauszüge. Diese Arbeit nimmt höchstens 15 bis 30 Minuten in Anspruch.
● Das über den Winter angefallene Material kompostieren beziehungsweise in neue Beete einarbeiten.
● Erste Pflanzenauszüge herstellen (siehe Seite 29). Als Starthilfe die Saatrillen vor dem Säen mit Brennnessel und Beinwellauszügen abgiessen.
● Hecken und Sträucher auf Winterschäden kontrollieren und falls nötig ergänzen (Neupflanzungen).
● Gründüngungen und Untersaaten (Phacelia) auf Baumscheiben und Brachflächen.
● Bis auf die frostempfindlichen Pflanzen, bei denen es in unserer Höhenlage gilt, die Eisheiligen abzuwarten, säen wir jetzt in kurzen Intervallen alles aus.
● Kartoffeln zwei bis drei Wochen vor der Saat an der Wärme vorkeimen (z. B. in einem Heizraum, aber nicht an die Sonne stellen). In unserem nassen Klima mit Staunässe hat es sich bewährt, Kartoffeln auf Dämmen beziehungsweise im Hügelbeet zu ziehen.
ruch die Karottenfliege abhält. Die langen Stiele mit den violetten Blüten sind sehr dekorativ und werden von den Bienen gerne besucht. Dolden und Halme sind ein Muss für Kartoffelsalat und Salate im Allgemeinen. Am einfachsten ist auch hier die Wurzelteilung im Frühjahr oder Herbst.
Stevia oder Zuckerkraut ist eine Pflanze, die mich total fasziniert. Sie ist bis zu 300-mal süsser als Zucker, erinnert mich vom Geschmack her an Lakritze und hat keine Kalorien. Deshalb ist sie vor allem im asiatischen und südamerikanischen Raum als Süssmittel populär. Stevia wäre für Diabetiker geeignet und als Alternative zum Zucker bestimmt eine grosse Hilfe im Kampf gegen das Übergewicht. Vielleicht wird sie im europäischen Raum deshalb so bekämpft. Seit ich Stevia kenne, süsse ich alles damit, seien es Getränke, Kuchen oder Desserts. Ein bis zwei Blätter genügen. Das Faszinierende ist, dass die Pflanze problemlos in unserem Garten wächst. Ich kaue fast bei jedem Gartenrundgang ein Steviablatt und stille damit meine Lust auf Süsses. Stevia ist nicht winterhart, wir säen das Kraut jedes Frühjahr neu aus, pflanzen die Setzlinge wie das Basilikum Ende Mai ins Freie und ernten die Blätter bis zum ersten Frost. Thymian säen und setzen wir überall im Garten, da er mit Vorliebe von Insekten angeflogen wird. In den Ritzen der Plat-
tenwege wächst der Teppichthymian, der einen betörenden Duft freisetzt, sobald man auf die Pflanzen tritt. In der Küche konzentrieren wir uns auf den Gartenund Zitronenthymian. Sie passen gut zu mediterranen Speisen und Salaten.
Ysop ist ein Strauch mit violettblauen Blüten, den unsere Gäste häufig mit Lavendel verwechseln. Wir pflanzen viel davon an, weil die Sträucher Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anziehen, pflegen sie ähnlich wie Lavendel und schneiden im Herbst die verblühten Triebe zurück. Ysop soll den Blutdruck regulieren und wird in der Küche in Fleisch- und Wildgerichten verwendet oder in den Salat gegeben.
Zitronenmelisse wächst in unserem Garten wie Unkraut und macht sogar der Pfefferminze Konkurrenz. Die hellgrünen Blätter geben wir roh in Salate und Suppen. Als Tee geniessen wir die Zitronenmelisse aufgrund ihrer schlaffördernden Wirkung abends vor dem Zubettgehen. Wir teilen die Wurzeln im Herbst oder im zeitigen Frühjahr und ziehen so neue Pflanzen heran. ◆
Ich bestelle biologisch dynamische BienenweideSamen (Phacelia) 50g zum Preis von Fr. 7.50. (Ausreichend für eine Aussaatfläche von zirka 25m 2 ).
Anzahl PhaceliaSamenpäckchen, 50g à Fr. 7.50 (inklusive Versand)
Vorname
PLZ/Ort
Unterschrift
Remo Vetter, Hätschen, 9053 Teufen, oder per Mail an remo.vetter@natuerlichleben.ch
Maggikraut auf dem Balkon
Wir haben auf dem Balkon jedes Jahr viele Kräuter, unter anderem auch Maggikraut. Leider bekommen die Blätter immer braune Spitzen und wir wissen nicht, an was das liegen könnte. Vielleicht können Sie mir einen Tipp geben, wie wir dieses Problem in den Griff bekommen.
Monika Kuttnig, Muri
M aggikraut, auch Liebstöckel genannt, schiesst stark ins Laub, verdrängt gerne andere Kräuter, braucht Platz und macht auch ein rechtes Wurzelwerk. Ich vermute, dass Ihr Problem mit der Erdbeschaffenheit zu tun hat. Versuchen Sie es doch einmal mit Bodenkosmetik, d.h. Spritzungen von Beinwell- und Brennnesselaufgüssen. Ich gebe Brennnesseln und Beinwell in die Giesskanne und spritze vorbeugend unverdünnt einbis zweimal in der Woche. Dadurch bekommen die Kräuter und Blumen auf dem Balkon laufend frische Wachstumsund Gesundheitsförderung.
Ich habe von meinem Freund einen Garten geschenkt bekommen. Er hat eine leere Mistgrube eindrücken lassen und sie mit zwei Lastwagenladungen Komposterde gefüllt. Das sieht ganz toll aus und ich freue mich riesig. Nun habe ich etwas Bedenken, dass dieser Boden überdüngt sein könnte. Müsste man Sand dazumischen? Ich habe über den Winter Spinat und Nüsslisalat angepflanzt und bereits Zwiebeln und Knoblauch gesteckt, um ein gutes «Klima» für Nützlinge zu unterstützen. Was pflanze ich am sinnvollsten im ersten Jahr?
Claudia Lehner, St. Gallen
Schön, dass Sie zum Gärtnern finden.
Zwei Lastwagenladungen voll – das tönt nach sehr viel Kompost! Die Frage ist, um was für Kompost es sich handelt, denn Kompost ist nicht gleich Kompost. Um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben, schlage ich Folgendes vor:
Machen Sie eine Bodenprobe und lassen Sie die Beschaffenheit (pH-Wert) analysieren; säen Sie eine Gründüngung ein (Bienenweide ist bei mir erhältlich, siehe Bestelltalon) und beobachten Sie, ob die Pflanzen schön grün gedeihen. Erst dann würde ich ans Pflanzen gehen.
Es wäre sicher sinnvoll, wenn Sie die Komposterde mit Sand und Pflanzenmaterial vermischen würden. In Stein (AR) gibt es zum Beispiel eine Sandgrube (Preisig AG), die solchen liefert. Ich schätze, dass der Kompost sehr kraftvoll ist und somit Starkzehrer gut gedeihen müssten. Ich würde aber gleichzeitig eine Mischkultur anlegen. So sehen Sie auch gleich, was gut, was weniger gut gedeiht. Den Nüsslisalat und Spinat können Sie bedenkenlos essen.
Käfer und Osterglocken
den. Die Maden überwintern in der Zwiebel. Die austreibenden Blätter bleiben kurz und gestaucht und vergilben schon bei der Blüte. Häufig befallen von Narzissenfliegen sind neben den Osterglocken auch Amaryllis, Hyazinthe, Märzenbecher und Schneeglöckchen.
Überprüfen Sie neu gekaufte Zwiebeln auf Befall. Das geht ganz einfach: Wenn die Zwiebelspitze auf Druck etwas nachgibt, ist das ein Hinweis auf möglicherweise vorhandene Schädlinge. Die Zwiebeln können aber gerettet werden, indem Sie sie rund zwei Stunden in etwa 45 Grad heisses Wasser legen. Dadurch sterben die Maden und gleichzeitig etwaige vorhandene Milben ab. Sind es zu viele Maden, (die Zwiebeln sind völlig matschig und weich), dann müssen sie mit der umgebenden Erde vernichtet werden. Als Madenfalle eignen sich übrigens ausgelegte und leicht eingegrabene Speisezwiebeln und Kartoffeln. ◆
Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon? Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich leben», Gartenberatung, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, oder remo.vetter@natuerlich-leben.ch
MSeit etlichen Jahren setze ich im Herbst Osterglockenzwiebeln stets ins selbe Beet. Nach dem Verblühen grabe ich sie aus, lasse sie trocknen und lagere sie im Schopf. Nun zum Problem: Jedes Jahr den gleichen Frust, tief in den Blüten wohnen kleine rundliche schwarze Käferchen. Kaum sind die Blumen in der Vase, kriechen und fliegen sie heraus. Bei gekauften Osterglocken habe ich diese Tiere noch nie gesehen. Im Sommer zieren immer Zinnien das erwähnte Beet. Therese Lienammer, per Mail
ir ist kein Käfer bekannt, der die Blüten schädigt. Ich nehme an, dass es ein harmloser Käfer ist, der sich zufällig bei den Blüten aufhält. Es gibt jedoch Fliegen, die die Zwiebel schädigen, wie zum Beispiel die Narzissenfliege. Sie ist etwa einen Zentimeter gross und ähnelt in der Körperbehaarung der Hummel.
Sie legt ihre Eier im Sommer nach der Blüte an die Zwiebelhälse, in die Blattachseln oder auf die welken Blätter. Die Larven wandern zu den Zwiebeln und höhlen sie aus, sodass die Pflanze nur schwach austreibt. Die Zwiebel kann dadurch von oben zusammengedrückt wer-
enus dominiert den Frühlingshimmel im April als heller Abendstern. Zudem wird in der ersten Aprilhälfte der sonnennächste Planet Merkur über dem Horizont sichtbar werden. Merkur ist der kleinste und sonnennächste Planet unseres Sonnensystems und darum nur selten zu sehen. Er besitzt eine extrem dünne Atmosphäre, weshalb Meteoriten grosse Krater auf seiner Ober äche hinterlassen, die deshalb jener unseres Mondes sehr ähnlich ist. Für Sterngucker besonders interessant ist der Anblick des westlichen Abendhimmels, wenn die schmale Mondsichel am 15. April an Merkur und am 16. April an Venus vorbeiwandert.
Andreas Walker
Alpenflora_ Mehr Arten in der Höhe
Die Klimaerwärmung macht es immer mehr P anzenarten möglich, auch höhere Lagen zu besiedeln. So ist die Artenvielfalt laut Wissenschaftlern der Universität Lausanne auf den Schweizer Berggipfeln zwischen 2800 und 3400 Metern während des 20. Jahrhunderts um 86 Prozent gestiegen. Vor allem Arten wie der Alpen-Löwenzahn, die über ef ziente Mechanismen zur Samenverbreitung verfügen, besiedeln demnach hochalpines Terrain. Darunter leiden möglicherweise P anzen, die an die bislang harschen Bedingungen in der Höhe angepasst sind und durch die Erwärmung nun ihren Konkurrenzvorteil verlieren. ajo
Internet_ Moorlehrpfad
ie Grundschule Friedrichsfehn im nordwestdeutschen Edewecht hat sich von ihrer ursprünglichen Naturlandschaft inspirieren lassen und auf dem Schulareal ein Hochmoor samt Lehrpfad angelegt. Daneben hat die Schule im Internet einen virtuellen Moorlehrpfad ins Leben gerufen, der viel Wissenswertes über die Entstehung eines Hochmoors, dessen typische P anzen und Tiere vermittelt. So erfährt man, dass die charakteristischen Torfmoose nach dem Absterben praktisch nicht zersetzt werden und für die Torfbildung eine wichtige Rolle spielen. ajo www.grundschule-friedrichsfehn.de/projekte/ moorlehrpfad
Lesen_ Stadtfauna
In Zürich leben Süsswasserquallen und Waschbären. Das von Stefan Ineichen und Max Ruckstuhl herausgegebene Buch «Stadtfauna » über die in Zürich lebenden Tierarten hat einige Überraschungen parat. Mit Farbfotos illustriert gibt es einen Überblick über Lebensweise, Verbreitung und Gefährdung der Tiere, die städtische Gärten, Gebäude, Bahnareale, Blumenwiesen, Gewässer und Stadtwälder besiedeln. Eine besondere Stärke liegt in den zum Teil ausführlichen Ortsangaben. So erfährt man, dass die einmal an der Schanzenanlage verbreitete Schlingnatter heute fast nur noch an den Geröllhängen des Albisgrats zu nden ist. Hans-Peter Neukom Stefan Ineichen und Max Ruckstuhl: «Stadtfauna –600 Tierarten der Stadt Zürich», Haupt-Verlag 2010, Fr. 69.–
Ausgestorben_ Quagga und Dodo
as verbindet den winzigen, kostbar schillernden Schmetterling Xerces-Bläuling aus der San Francisco Bay mit dem grossen, braungestreiften und zebraartigen Quagga, der die Steppen Südafrikas durchstreifte? Beide Tierarten sind ausgestorben und nur noch als Präparate in der neuen Dauerausstellung des Naturhistorischen Museums Basel zu bewundern. Statt dass Objekte in den Kulturgüter-Schutzräumen des Hauses dahindämmern, hat man sich entschlossen, Präparate gefährdeter und ausgestorbener Tierarten – sozusagen als Mahnung – dem Publikum zu präsentieren. Und so steht
man denn unter anderem Aug in Aug mit dem ugunfähigen Dodo, einem auf Mauritius heimisch gewesenen, lustig fetten und bunt ge ederten Verwandten der Tauben, dem nicht zuletzt sein leckeres Fleisch zum Verhängnis wurde und der bereits um 1690 zum letzten Mal lebend gesichtet wurde. Die Schau ist keinesfalls blauäugig, es wird klar gemacht, dass Werden und Vergehen respektive das Aussterben von Arten natürliche Prozesse sind – auch wenn der Mensch durch seine Aktivitäten eben oft einen fatal beschleunigenden Ein uss auf diese hat. Hans Keller www.nmb.bs.ch
Die alljährliche Wanderung der Amphibien zu ihren Laichplätzen ist eine der vielen Gefahren im bewegten Leben der bedrohten Tiere.
TAICHI & QIGONG SCHULE Piet Haeuser | www.tqz .ch | 041 370 07 91
TaiChi Ausbildung start Mai 2010 QiGong Ausbildung start Mai 2010 Kursprogramm bestellen!
3-jährige berufsbegleitende Weiterbildung in körperzentrierter Beratung und Körperarbeit im Wasser KiW Beginn: 4. September 2010 in Orta www.integrativekoerperarbeit.ch
Denise Weyermann, 079 459 14 04 IKA-Handbuch: www.kairosverlag.ch
Bewegungspädagogin PSFL Bewegungs-/Tanztherapeu tin PSFL
berufsbegleitende Ausbildung davon ein Jahr integriertes klinisches Praktikum zu 60 %
2_rolfing_Balance_bearb 28.7.2009 13:44
Tel 052 202 21 00 www.heiligberg.ch
Nägeli-Neff Margrit
certified Advanced Rolfer
Tel.044 362 61 23
Schule für Sterbe- und Trauerbegleitung
Berufsbegleitende ein- oder zweistufige Ausbildung mit namhaften Gastdozenten: Anouk Claes, Peter Goldman, Jürg Neuenschwander, Pyar Troll, Dolly Röschli, Kurt Nägeli, Annette Kaiser, Elisabeth Bond, Heidi Brüeder li, Stefan Fäsch, Nel Houtman, u.a.
Nächster Ausbildungsbeginn: 25. August 2010
«Die Tränen der Freude und der Trauer fliessen aus derselben Quelle»
Zentr um Jemanja Ifangstrasse 3, Maugwil 9552 Bronschhofen Telefon 071 911 03 67 info@jemanja.ch www.jemanja.ch
www.holzwerkstatt-schmocker.ch
Massivholzküchen·Naturbetten Innenausbau · Massivmöbel · Parkette
Besuchen Sie unsere Ausstellung!
Hauptstrasse 405, 4938 Rohrbach T: 062 965 09 59 Natürlich
Die integrierte Struktur, die im Rolfing angestrebt wird, vermeidet die Fehlbelastung von Gelenken und Überlastung der Gewebe. Der Körper befindet sich wieder in Balance und Einklang mit der Schwerkraft. Tiefe manuelle Bindegewebsarbeit, verbunden mit sensitiver Bewegungsschulung, ermöglicht eine differenziertere Selbstwahrnehmung. Arbeitsorte:ZH,Vella (GR),Schaan (FL)
Be ha nd lun ge n Se min are, Au sb il du ngen
2011/12 im Yoga-Zentrum, 5408 Ennetbaden www.yoga-zentrum.ch in der Tradition des indischen Yogi Dhirananda Infos: Yoga-Zentrum, Badstrasse 18b, CH-5408 Ennetbaden, Tel & Fax 056 222’98’56 E-Mail: info@yoga-zentrum.ch Naturheilkundliches
Rücken- u.Gelenkprobleme
Raucherentwöhnung Colon-Hydro-Therapie
Migräne u. Spannungskopfweh
phone: 062 923 57 60 home: www.ruwasca.ch mail: info@ruwasca.ch
Der innovativste Zapper auf dem Markt Der VariZapper
Dr Hulda Clarks Zapper wurde sehr bekannt in den letzten Jahren und ist ein fester Bestandteil ihres Protokolls geworden. Der VariZapper ist die nächste Evolution Ihres Zappers. Das Kennzeichen des Geräts ist seine modulare Konstruktion: Der untere Teil des Geräts kann herausgenommen werden und durch den VariGamma Frequenzgenerator ersetzt werden, um das Gerät in einen vollständigen Bio-Frequenzgenerator für komplexere Anwendungen umzuwandeln. Der VariZapper kann deshalb in einen Frequenzgenerator (auch einzeln erhältlich) für einen Bruchteil der Kosten umgewandelt werden.
Das komplexere VariGamma System wurde auf eine intuitive Art entwickelt, um ein einfaches Programmieren zu ermöglichen. Wenn ein individuelles programmieren des VariZappers erwünscht ist, können kleine Kärtchen, besser bekannt als Program Driver Cards (PDC’s) eingesetzt werden. Die Program Driver Cards enthalten Reihenfolgen von gezielten Frequenzen gemäss Dr Hulda Clark’s Frequenzliste. www.drclark.com
Die Nr 1. Webseite für Produkte nach Dr Hulda Clark Dr Clark Zentrum, Zieglerstrasse 44, CH - 3007 Bern Tel +41 31 868 31 31 Fax +41 31 868 31 32 info@drclark.com
Selten erhalten Amphibien so viel Öffentlichkeit wie neulich Da Vinci. Die Geschichte des Laubfrosches, der im Februar einer verdutzten Frau in St. Gallen aus einem Beutel Fertigsalat entgegengehüpft war, ging durch die Presse. «Der Frosch stammt von einem Gemüseproduzenten in Südfrankreich», sagt der Biologe Lukas Indermaur, der sich dem Exilanten angenommen hat. Laubfrösche halten sich dort gerne in der Nähe bewässerter Gemüsekulturen auf und gelangen hin und wieder mit dem Gemüse in den Export.
Mediales Echo kann Da Vinci und seinen Artgenossen grundsätzlich nicht schaden, steht der Laubfrosch doch auf der Roten Liste der gefährdeten Amphibien der Schweiz. Und er ist nicht alleine. Sage und schreibe 14 der 20 einheimischen Lurche (70 Prozent) finden sich auf der Roten Liste. Zum Vergleich: Weltweit gelten laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) 32 Prozent aller Amphibienarten als bedroht.
Zu viel Ordnung
«Der hohe Anteil an gefährdeten Arten in der Schweiz ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Amphibien hierzulande praktisch keine Lebensräume mehr haben», sagt Silvia Zumbach, Leiterin der Koordinationsstelle für Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz (Karch) in Neuenburg. «Die seltenen Arten wie der Laubfrosch etwa sind auf temporäre Gewässer angewiesen, wie sie bei Überschwemmungen entstehen», so Zumbach. Doch die Flüsse seien begradigt, die Seen reguliert und die Feuchtgebiete grösstenteils trockengelegt. «Jeder Quadratmeter ist durchstrukturiert», sagt die Biologin und plädiert für mehr Unordnung in der Landschaft: «Jede mit Wasser gefüllte Fahrrinne, jeder liegen gelassene Asthaufen ist ein möglicher Lebensraum für Amphibien.»
Auch im Ausland ist der Mangel an geeigneten Lebensräumen für den Rückgang der Amphibien verantwortlich. Wissenschaftler schlagen seit einiger Zeit aber vor allem wegen einer rätselhaften Pilzkrankheit Alarm. Die sogenannte Chytridiomykose hat in Südamerika, Australien
und Spanien Massensterben verursacht und sogar zum Verschwinden einzelner Arten geführt. Der Chytridpilz tritt mittlerweile auch in der Schweiz auf. Allerdings ist das amphibische Armageddon hier bis heute ausgeblieben. «Es scheinen dafür gewisse Umweltbedingungen, etwa Wetteranomalien, notwendig zu sein», sagt Zumbach. Trotzdem wirkt sich der Pilz auch in der Schweiz negativ aus: «Infizierte Amphibienlarven sterben häufiger als normal.»
Bei der Ausbreitung des Krankheitserregers spielt der globale Handel eine wichtige Rolle. Als Terrarientiere oder zu Forschungszwecken gelangen Amphibien rund um den Globus oder können unbeabsichtigt bei Warentransporten als blinde Passagiere von einem Ort zum anderen verschleppt werden. Eine solch unfreiwillige Reise hat zum Beispiel auch Da Vinci von Frankreich nach St. Gallen geführt.
Auf planmässiger Wanderschaft hingegen sind zurzeit dessen helvetische Artgenossen. Seit Ende März rufen die ersten Laubfroschmännchen von den Bäumen und Büschen, um Weibchen anzulocken, die bereits zu den Laichgewässern unterwegs sind. Wie die allermeisten Amphibien sind auch die Laubfrösche für die Fortpflanzung auf Wasser angewiesen und legen auf ihrem Weg von den Winterquartieren zu Land bis zu den Laichgewässern unter Umständen mehrere Kilometer zurück.
Tod auf der Strasse
«Unser dichtes und stark befahrenes Strassennetz kann für Amphibien zur tödlichen Falle werden», sagt Zumbach. Nach Schät
Fadenmolch (links oben), Kammmolch (oben) und Gelbbauchunke haben in der Schweiz einen schweren Stand.
zungen der Karch überqueren in der Schweiz jedes Frühjahr über fünf Millionen Amphibien auf ihren Laichwanderungen eine Strasse und laufen Gefahr, überfahren zu werden. Besonders betroffen davon sind Erdkröten und Grasfrösche. So gibt es laut Karch in der Schweiz mehrere Erdkrötenpopulationen mit Tausenden von Tieren, die im Frühjahr mehr oder weniger gleichzeitig zu den Laichgewässern wandern.
An den neuralgischen Stellen sollen temporär aufgestellte Amphibienzäune ein Massensterben verhindern. Jedes Jahr sammeln freiwillige Helfer an etwa 2000 solchen Abschrankungen Tiere ein und tragen sie in Eimern über die Strasse. Verkehrswege, die durch besonders wichtige Amphibienrouten führen, werden nachts gesperrt und die Autos umgeleitet. Mancherorts sorgen auch permanente Unterführungen für sicheres Geleit. «Leider ist das Sperren von Strassen die absolute Ausnahme und gilt meist als unzumutbar», relativiert Zumbach.
Sind die Amphibien wohlbehalten in ihrem Laichgewässer angekommen, geht es zur eigentlichen Sache. Bei der Paarung klammern sich die Froschmännchen mit ihren Vorderbeinen an den Weibchen fest. Um Halt zu finden auf der glatten Haut, bilden sie während der Fortpflanzungsperiode an Daumen und Zeigefingern Haftschwielen aus. Ihr Klammerreflex ist in dieser Zeit so ausgeprägt, dass sie praktisch alles umklammern, was sich in ihrer Umgebung bewegt – auch andere Männchen, artfremde Weibchen oder ein Stück
Der Laubfrosch ist in der Schweiz zurückgegangen und gilt als stark gefährdet.
Holz, das im Wasser dümpelt. Molchmännchen werben mit einem veritablen Balztanz um die Gunst der Weibchen. Meister in dieser Disziplin ist der Kammmolch. Laubfrösche paaren sich bevorzugt in sonnigen Tümpeln. Ab Mitte April legen die Weibchen ihren Laich in mehreren haselnussgrossen Klumpen von 30 bis 80 Eiern in die Vegetation am Gewässerrand. Zu dieser Zeit lassen sich vom Grasfrosch bereits Larven entdecken. Er gehört zu den früh laichenden Arten und begann seine Wanderung schon Ende Februar, sobald die Temperaturen über fünf Grad anstiegen und Regenwetter einsetzte. Auch Berg und Teichmolche sind so früh im Jahr unterwegs. Zeit lässt sich dagegen die Gelbbauchunke, die erst Ende April an ihrem Laichgewässer eintreffen wird. Nach der Paarung verlassen die meisten Amphibien Tümpel und Teiche wieder und ziehen in ihre Sommerlebensräume an Land. Und abermals droht der Tod auf der Strasse, auch wenn die Rückwanderung viel weniger massiert erfolgt.
Vom Wasser- zum Landtier
Im Wasser zurück bleibt der Laich, in langen Schnüren aufgereiht bei der Kreuzund Erdkröte, in grossen Ballen beim Grasfrosch, während die Molche jedes einzelne Ei fein säuberlich in ein Pflanzenblatt gewickelt haben. Beim Laubfrosch schlüpfen aus den Eiern nach ein bis zwei
Wochen die Larven und entwickeln sich je nach Temperatur weitere zwei bis drei Monate. In der abschliessenden Metamorphose verwandeln sich die Kaulquappen in Frösche, die keine Kiemen mehr haben, sondern über Lungen atmen, ihren Schwimmschwanz zurückbilden und Beine entwickeln – die Umwandlung vom Wasser zum Landtier.
Nun verlassen die Jungen das Wasser und folgen ihren Eltern. Dabei kommt es gelegentlich zu eindrücklichen Massenwanderungen. An ihre Geburtsgewässer kehren die Lurche erst wieder zurück, wenn sie sich selber fortpflanzen. Beim Laubfrosch ist das nach zwei Jahren.
Wenn der Herbst ins Land zieht, die Tage kürzer werden und die Temperaturen tiefer, suchen die meisten Amphibien ihre frostfreien Winterquartiere auf: Erd und Mauslöcher, Spalten, alte Wurzelgänge. Für viele Arten heisst dies, nochmals auf Wanderschaft zu gehen und sich erneut Risiken auszusetzen. So sterben in regnerischen Herbstnächten auf den Strassen fast so viele Amphibien wie im Frühjahr. Wer auch diese Gefahr heil überstanden hat, kann nun Winterruhe halten. Amphibien verfallen nicht in einen Winterschlaf oder eine Winterstarre, sondern sind trotz reduziertem Stoffwechsel mehr oder weniger mobil und aktiv.
Ein solch bewegtes Froschleben wird Da Vinci vorenthalten bleiben. «Das Aus
Viele Hausgärten sind für Amphibien zu steril. Vielfalt und Kleinstrukturen schaffen dagegen Lebensraum: Scheiterbeigen und Asthaufen aufschichten, stellenweise Grassäume stehen lassen. Auf Kunstdünger und Biozide (zum Beispiel Schneckenkörner) verzichten.
Mit einem naturnahen Gartenteich lassen sich vor allem häufige Arten wie Bergmolche, Gras- oder Wasserfrösche anlocken; seltene Arten sind meist zu anspruchsvoll. Auf keinen Fall Laich oder Tiere aus Laichgewässern in den Garten umsiedeln. Vollständig auf Fische verzichten. Bei hoher Verkehrsdichte im Quartier ist ein Feuchtbiotop im Garten eher kontraproduktiv. Mögliche Lärmbelastung durch Wasserfrösche bedenken.
3 Fallen beseitigen
Kellerfenster, Lichtschächte, Dolen oder Garageeinfahrten können für Amphibien zu tödlichen Fallen werden. Eine Sicherung mit feinem Drahtgitter oder einem Schneckenzaun kann Abhilfe schaffen.
Hauskatzen erlegen pro Jahr rund eine halbe Million Amphibien und Reptilien. Die hohe Katzendichte in Siedlungsräumen trägt zumindest lokal zum Verschwinden gewisser Arten bei.
5 Keine Fische aussetzen
Immer wieder setzen Leute aus Gedankenlosigkeit oder Unwissen nicht mehr erwünschte Zierfische, zum Beispiel Goldfische, in natürliche Weiher aus. Diese fressen Laich und Larven und dezimieren die Amphibienbestände.
6 Umfahrungen benutzen
Während der Amphibienwanderungen sollten Verkehrsteilnehmer sensible Strassenabschnitte meiden und nach Möglichkeit Umfahrungswege benutzen. Ansonsten auf den heiklen Passagen im Schritttempo (30 Kilometer pro Stunde) fahren, da bei höherer Geschwindigkeit bereits die Luftdruckwelle unter einem Auto ausreicht, um Amphibien zu töten.
Das Männchen der Geburtshelferkröte trägt die Eier bis zur Reife mit sich herum. Die Art steht auf der Roten Liste.
setzen kommt alleine schon wegen einer möglichen Infektion mit dem Chytridpilz oder anderen Krankheitserregern nicht in Frage», sagt Silvia Zumbach von der Karch. Zudem sei es wahrscheinlich, dass es sich bei Da Vinci um einen MittelmeerLaubfrosch handle, der im Gegensatz zum Europäischen und Italienischen Laubfrosch in der Schweiz gar nicht heimisch sei. Ausgesetzte Fremdarten können für die einheimische Fauna zum Problem werden, wie das Beispiel des vor einigen Jahrzehnten eingeschleppten Seefroschs zeigt. Dieser breitet sich in gewissen Regionen stark aus und bedrängt einheimische Amphibienarten.
So wird Da Vinci künftig ein ruhiges Leben in Gefangenschaft führen. «Er ist mittlerweile im Terrarium einer St. Galler Kantonsschule untergebracht und dient dort im Biologieunterricht zur Anschauung», sagt Lukas Indermaur über seinen ehemaligen Schützling. ◆
Meyer, Zumbach, Schmidt und Monney: «Auf Schlangenspuren und Krötenpfaden – Amphibien und Reptilien der Schweiz», Haupt-Verlag 2009, Fr. 69.–
Surftipps
www.natuerlich-leben.ch/surftipps
Alpstobete (Alpfest) beim Berggasthaus Bollenwees am Fälensee.
Über 500 Kilometer weit zieht sich der Alpenpanorama-Weg vom Bodensee nach Genf. Hier gibt es viel zu entdecken – zum Beispiel die wunderbare Melancholie des Appenzellerlandes.
Text Philipp Bachmann
Erste Etappe
Trogen–Appenzell
An- und Rückreise: Das Appenzell ist von Gossau und St. Gallen aus mit Bahn und Bus dicht erschlossen
Distanz: 13,4 Kilometer
Wanderzeit: 4 Stunden
Höhenunterschiede:
Aufstieg 590 Meter, Abstieg 715 Meter
Schwierigkeitsgrad: mittel
Karte: 1:50 000, T 227 Appenzell
Übernachtungsmöglichkeiten/Infos: www.appenzellerland.ch
Nichts ist klein genug, um es nicht noch kleiner zu machen.
Zweite Etappe
Appenzell–Urnäsch
An- und Rückreise: siehe Erste Etappe
Distanz: 13,2 Kilometer
Wanderzeit: 4 Stunden
Höhenunterschiede:
Aufstieg 455 Meter, Abstieg 405 Meter
Schwierigkeitsgrad: leicht
Karte: 1:50 000, T 227 Appenzell
Übernachtungsmöglichkeiten/Infos: www.appenzellerland.ch
er Alpenpanorama-Weg hält, was er verspricht: viel Aussicht auf die Gipfel der Alpen, aber auch auf die Hügel der Voralpen, das weite Mittelland und den Jura. In 30 Tagesetappen führt die ganze Route quer durch die Schweiz, von Rorschach am Bodensee durch das Appenzellerland, das Toggenburg, die Linthebene, die Zentralschweiz, das Emmental, das Schwarzenburger- und das Greyerzerland, an den Gestaden des Lac Léman und schliesslich in die Metropole Genf. Jede dieser Etappen kann selbstverständlich für sich allein erwandert werden, das gilt auch für die nachfolgenden zwei Etappenvorschläge durch das Appenzellerland.
Äussere und Innere Rhoden
Einzig die Landsgemeinde wird seit 1997 nur noch in Innerrhoden abgehalten. Der (ehemalige) Ausserrhoder Landsgemeindeplatz in Trogen wird von der barocken Dorfkirche und einer Reihe stattlicher Bürgerhäuser der Textilhandelsfamilie Zellweger eingesäumt. Von hier führt die rund vier Stunden dauernde Etappe der Alpenpanorama-Route zum Pestalozzi-Kinderdorf hinauf, wo seit 1946 Waisenkinder aus kriegsversehrten Gebieten aufgenommen werden. Danach geht es bergauf zur «Höchi Bueche». Eine Buche sucht man auf diesem prächtigen Aussichtspunkt allerdings vergeblich. Dafür gibt es ein Gasthaus mit einer grossen Terrasse.
Über einen breiten, aussichtsreichen Geländerücken wird das Dorf Bühler erreicht, an dessen Hauptstrasse eine Reihe typischer Appenzeller Häuser stehen. Schon beim Aufstieg zum Übergang Saul wird die Innerrhoder Grenze überschritten, und bald zeigt sich das Ziel dieser genussvollen Wanderstrecke, der weite Talkessel von Appenzell.
«Small is beautiful» heisst der inof zielle Slogan der Appenzeller, denn nichts ist klein genug, um es nicht noch kleiner zu machen. Angefangen beim Appenzeller Staatsgebilde, das nach der Reformation im 16. Jahrhundert gemäss dem konfessionellen Territorialitätsprinzip in zwei kleine Halbkantone geteilt wurde, und aufgehört bei den niedrigen Stuben, die für die sprichwörtlich kleinen Appenzellerinnen gezimmert wurden.
Trotz der Trennung in zwei Halbkantone überwiegen die Gemeinsamkeiten der beiden Appenzell bei Weitem: Überall ist das Land hügelig und mit Einzelhöfen «bespickt». Überall fahren rote Appenzeller Bahnen. Überall gibt es «Stobete» (Volksmusikanlässe in kleinsten Wirtschaften), und überall p egen die Menschen denselben hintergründigen Witz.
Der Hauptort von Appenzell Innerrhoden zählt knapp 6000 Einwohner. Er beherbergt neben der kantonalen Verwaltung mehrere Schulen, ein Spital, etwas Industrie und Gewerbe und viele Wirtschaften mit prächtig gestalteten Wirtshausschildern.
Auf dem Barfussweg
Die anschliessende Etappe führt von Appenzell weiter nach Urnäsch. Und eigentlich könnte man die Schuhe gleich zu Hause lassen, denn der Weg führt häu g
über Wiesen und Matten. Uralte Wegrechte verlaufen nicht selten quer über die Wiesen, ohne dass jemals ein befestigter Weg gebaut worden wäre. Das war auch gar nicht nötig, solange man zu Fuss zur Arbeit oder – wie es die Tradition vorgibt – zur Landsgemeinde ging. Sitte war in der Ostschweiz auch das Barfussgehen, und zwar nicht nur bei Kindern. An diese Tradition knüpft der «Barfussweg» an, der von Gontenbad nach Jakobsbad führt und auf dieser Strecke mit dem Alpenpanorama-Weg übereinstimmt. Unterwegs erhalten die Barfussgänger Gelegenheit, sich mit den Regeln des Golfspiels auseinanderzusetzen – die Route führt unmittelbar am Golfplatz Gonten vorbei – das «Toobe»-Museum zu besichtigen – in einer Holzhütte wird über das Torfstechen von anno dazumal informiert – und sich daraufhin in einem Fussschlammbad zu
vergnügen, was nicht nur den Kindern Spass macht.
Ein weiterer Höhepunkt für Gross und Klein ist die Station Jakobsbad. Wer nicht mit der Seilbahn auf den Kronberg fahren will, kann sich bei der Talstation auf der Sommerrodelbahn und im attraktiven Seilpark vergnügen. Für ruhigere Gemüter gibt es im Hotel Kurhaus Jakobsbad etwas Feines zu essen und zu trinken. Noch ruhiger ist es im benachbarten, aber nicht zugänglichen Kräutergarten des Klosters Leiden Christi, wo Kapuzinerschwestern medizinische Heilkräuter anp anzen. Von Jakobsbad aus zieht sich der Weg sanft an- und absteigend weiter nach Urnäsch hin, dem Endziel der Etappe. Wer Urnäsch sagt, denkt wohl zuerst an die Silvesterkläuse, die am 13. Januar, dem alten Neujahr, in urchigen Trachten und mit schweren Treicheln durch die winter-
Gewinnen Sie
Gewinnen Sie dreimal zwei Übernachtungen für zwei Personen im Appenzellerhof in Speicher AR. Dort, wo sich der Blick über den Bodensee bis hin zum Alpsteinmassiv öffnet, verwöhnt Sie die Küche des gediegenen Hauses mit regionalen Bio-Spezialitäten. Und wer sich nach Ausflügen ins schöne Appenzellerland entspannen will, kann das breite Angebot an Ayurveda-Massagen- und Behandlungen ausprobieren. www.appenzellerhof.ch
Wettbewerbsfrage
Wo befindet sich das Pestalozzi-Kinderdorf?
Trogen Teufen Speicher Richtige Antwort auf den Coupon übertragen und einsenden.
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
liche Landschaft ziehen. Doch Urnäsch bietet mehr als nur diesen mittlerweile weltberühmten Brauch. Auch in der übrigen Jahreszeit gibt es hier viel im Alltag integriertes Brauchtum zu entdecken – und manche Stobete, an der man die fast orientalisch anmutende Eigenart der Appenzellermusik kennenlernen kann. ◆
Wir gratulieren!
Auflösung aus Heft 2-2010: Albert Bitzius
Je zwei Übernachtungen für zwei Personen im Hotel und Landgasthof Kemmeriboden-Bad in Schangnau BE haben gewonnen
• Hildegard Büschi, 1700 Fribourg
• Markus-Henri Bartholomé-Moser, 8932 Mettmenstetten
Leserangebot
Der Alpenpanorama-Weg zieht sich quer durch die Schweiz – von Rorschach am Bodensee bis nach Genf. In 30 Etappen auf über 510 Kilometer erleben Sie spannende, abwechslungsreiche Landschaften und Kulturräume. Das Wanderbuch «Wanderland Schweiz –Alpenpanorama-Weg» bietet alle praktischen Informationen zu den Routen und den durchwanderten Regionen.
Bestellen Sie «Wanderland Schweiz – Alpenpanorama-Weg» aus dem AT-Verlag mit untenstehendem Coupon zum Vorzugspreis von Fr. 16.90 statt 22.90.
Wettbewerbs- und Bestellcoupon
Senden Sie mir: «Wanderland Schweiz – Alpenpanorama-Weg», à Fr. 16.90, inkl. MwSt., + Fr. 6.90 Versandkosten Ich nehme nur am Wettbewerb teil
Wettbewerbslösung: Trogen Teufen Speicher
Name Vorname
Strasse, Nr.
PLZ/Ort
Datum Unterschrift 4-2010
Das Leserangebot ist gültig bis 30. April 2010 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 30. April 2010. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Dunja Schmetzer, «Alpenpanorama-Weg», Postfach, 5001 Aarau, oder unter www.natuerlich-leben.ch
Wohnen_ Industriebrachen umnutzen
Mittlerweile leben hierzulande
7,8 Millionen Menschen – Tendenz steigend. Soll die Schweiz in fernerer Zukunft kein völlig überbautes und zersiedeltes Land werden, ist verdichtetes Bauen und die Ausnutzung industrieller Brachflächen notwendig. Schweizweit liegen auf den Arealen ehemaliger Fabriken, Lagerhallen oder Militärflugplätzen 18 Quadratkilometer Land brach, wie die Denkfabrik Avenir Suisse in ihrem aktuellen Informationsbulletin schreibt – oder anders gesagt: die Fläche für 85 000 potenzielle Wohnungen. Ein viel versprechender Ansatz, um intelligenter mit den knappen Landreserven umzugehen, findet Avenir Suisse. ajo
Forschung_ Pflanzenkraftwerk
Durch Fotosynthese stellen Pflanzen mithilfe von Sonnenlicht aus CO2 und Wasser Energie in Form von Glukose sowie Sauerstoff her. Damit liesse sich umweltfreundlich Strom erzeugen, wie Wissenschaftler des Centre de Recherche Paul Pascal in Bordeaux zeigten. Sie entwickelten ein System, das über Oxidation und Reduktion Elektronen von Glukose auf Sauerstoff überträgt – es fliesst ein elektrischer Strom. Der Clou: Die nötige Glukose und den Sauerstoff lieferte dabei ein Fotosynthese betreibender Kaktus. Das Pflanzenkraftwerk produzierte laut den Forschern je nach Belichtung bis zu neun Millionstel Watt pro Quadratzentimeter. ajo
Lesen_ Bed and Breakfast Switzerland
Bed and Breakfast ist eine gute Art, ein Land und seine Bewohner zu entdecken. Doch auch Inländern bietet B ’n’ B die Möglichkeit, ihr Land auf unkomplizierte Art zu erleben. Der viersprachige Führer «Bed and Breakfast Switzerland 10» bietet dabei für Bett-und-Frühstück-Reisende in der Schweiz die unverzichtbare Orientierungshilfe. Rund 900 Unterkünfte werden beschrieben. Ob einfach oder luxuriös – eine Sternenklassifizierung erleichtert die Wahl. Das Angebot kann auch über die Webseite www.bnb.ch abgefragt werden. ajo _ «Bed and Breakfast Switzerland 10», Verlag B and B Switzerland 2010, Fr. 28.–
Gratis: Die praktischen eBooks von «natürlich leben»
Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile fünf eBooks gratis zum Download. Ob in «Gut essen!», «Die 20 besten Heilkräuter», «Fit in den Frühling», «Wandern und Geniessen» oder «Naturheilkunde für werdende Mütter»: Die eBooks bieten eine Fülle von Anregungen, Hilfe und wichtige Informationen für ein gesundes, nachhaltiges und genussvolles Leben.
Die eBooks können Sie gratis herunterladen, ausdrucken und per Mail an Freunde verschicken.
_ Die eBooks von «natürlich leben» kostenlos auf www.natuerlich-leben.ch
Fisch-Label helfen wenig gegen die Übernutzung der Meere. Die Lösung liege in einem verringerten Konsum, sind Naturschützer überzeugt.
Grossverteiler wie Coop und Migros haben in den letzten Jahren ihre Fischabteilungen ausgebaut. Deshalb wird sie kaum freuen, dass der Verein «fair-fish» die Botschaft verbreitet: «Nur weniger Fisch essen ist nachhaltig!» Das schmerzt, denn gemäss neusten Zahlen isst über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung mindestens einmal pro Woche Fisch. Dies nicht zuletzt deshalb, weil Ernährungsfachleute Fisch immer noch als wichtigen Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren propagieren.
Die Kampagne von «fair-fish» beruht auf Fakten. Seit 1960 hat sich der weltweite Fischkonsum vervierfacht und er
wächst weiter. Um die Nachfrage zu decken, muss bis in zehn Jahren doppelt so viel Fisch gefangen, gezüchtet und verarbeitet werden wie heute – und das vor dem Hintergrund, dass die Meere immer leerer werden. Für Meeresbiologen steht zweifelsfrei fest: Die Fische sind nicht einfach verschwunden – sie wurden von uns gegessen. Trotzdem geht die von vielen Staaten hoch subventionierte Überfischung ungebremst weiter.
Auch Fisch aus Zuchten löst das Problem nicht. Rund ein Drittel des weltweiten Fanggewichts aus den Meeren wird zu Futtermehl verarbeitet, das zur Ernährung von Zuchtfischen, Masthühnern und Schweinen verwendet wird.
Auch hier ist die Tendenz steigend. Zwar gibt es mittlerweile verschiedene Labels, von «Dolphin save» bis hin zu «BioFisch». Doch: «Ein Label nützt nichts, wenn es nicht zu einer effektiven Verbesserung der Fischbestände führt», hält die Kampagne von «fair-fish» fest und kommt deshalb zum Schluss: «Eine Fischmahlzeit pro Monat liegt drin, mehr nicht.» Nur das werde den Fischen und den Meeren nachhaltig helfen. kel Surftipps _ www.natuerlich-leben.ch/surftipps
Aggressive Hunde, eifersüchtige Katzen, neurotische Pferde –Tierpsychologen versprechen Hilfe. Doch viele Angebote sind unseriös.
Text Andreas Krebs
D«Bei einer tierpsychologischen Beratung muss es einem wohl sein.»
as Thema Tierpsychologie ist dem Kantonstierarzt von Basel Stadt, Markus Spichtig, etwas suspekt. Das Problem sei, dass Tierpsychologe keine geschützte Berufsbezeichnung sei. «Dementsprechend gross ist das Angebot an teuren Schnellbleichekursen und selbsternannten Tierheilern ohne eine fundierte verhaltensbiologische Ausbildung», sagt er. Die Wissenschaft aber stellt der Tierarzt nicht in Frage. «Tierpsychologen brauchen wir», ist er überzeugt. Denn auch bei Tieren seien viele Krankheiten psychisch bedingt. «Etwa wenn eine Katze in der Wohnung markiert, dann sucht sie meist Aufmerksamkeit.» Auch Angststörungen oder Automutilation (selbstzerstörerisches Verhalten wie ins Bein beissen oder lecken, bis es blutet) hätten ihren Grund oft in psychischen Problemen.
Hierarchie-Probleme
Caroline Lengweiler ist Mitglied der Schweizerischen Tierärztlichen Vereinigung für Verhaltensmedizin. Die Skepsis ihres Kollegen sei berechtigt, sagt sie. «Tierpsychologe kann sich jeder nennen.» Lengweiler warnt vor Schwätzern. «Je schneller einer weiss, was los ist, umso misstrauischer muss man sein. Kurzschlussdiagnosen können nicht gut kommen», sagt die Tierärztin. Sie rät, auf das Bauchgefühl zu achten. «Bei einer tierpsychologischen Beratung muss es einem wohl sein.»
Zudem solle man sich über den Anbieter, seine Ausbildung und Erfahrung informieren. Seriöse Berater haben einen Abschluss oder ein Diplom einer anerkannten Ausbildungsstätte, die sowohl Theorie als auch Praxis lehrt, sind Mitglied eines Berufsverbandes und bilden sich ständig weiter aus. Eine Beratung kostet 80 bis 180 Franken pro Stunde.
Laut Lengweiler ist das Problem vieler Ausbildungsstätten, dass die Kursteilnehmer sehr unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. «Unter diesen Umständen ist es schwierig, einen Kurs zu geben.»
Die Tierärztin wertet die Praxis höher als die Theorie. «Einer, der nicht selber schon mehrere Hunde hatte, kann bei Problemhunden nicht helfen», sagt sie. Bei vielen Schwierigkeiten wüssten erfahrene Hundetrainer anstelle von Tierpsychologen ebenso gut weiter.
Einer, der seit vielen Jahren mit Problemhunden arbeitet, ist der Hundetrainer Urs Baschung aus Mümliswil (SO). Von Tierpsychologen hält er gar nichts. «Sie besuchen meist irgendein Wochenendkurs in Tierpsychologie und Tierkommunikation und bekommen danach eine wertlose Bescheinigung. Manche von ihnen hatten vorher nie einen Hund», schimpft er.
Mehr als 90 Prozent aller Verhaltensstörungen beim Hund seien auf eine unklare Rangstellung des Hundes in seiner neuen Familie zurückzuführen. «Der Hund muss zuallererst lernen, dass nicht er das Alphatier ist, sondern der Halter», so Baschung. Das erreiche man nicht mit Strenge, Verboten oder gar Züchtigung, sondern ausschliesslich mit Herz und Konsequenz ohne Wenn und Aber. Einem guten, umsichtigen und gerechten Alphatier ordne sich ein Hund gerne unter. «So sind die meisten Verhaltensstörungen leicht zu verhindern», sagt der Hundetrainer. «Die Hierarchie muss stimmen. Aber damit haben viele heute ein Problem.»
Bei sich anfangen
Immer häufiger werden dann Tierpsychologen zu Hilfe gerufen. Etwa die Oberstufenlehrerin Mariann Weber aus Aarau, die beim renommierten Verhaltensforscher und Katzenexperten Dennis Turner (siehe
«Die Hierarchie muss stimmen, aber damit haben viele ein Problem.
Interview) die Ausbildung zur tierpsychologischen Beraterin absolviert hat. «Die Tiere brauchen für sich eigentlich keinen Psychologen», sagt sie. «Im Zusammenleben mit Menschen, die andere Bedürfnisse und Ansprüche haben, ergeben sich aber oft Probleme und Missverständnisse.» Gestört ist also in erster Linie nicht das Tier, sondern die Beziehung zwischen diesem und seinem Halter. «Der Mensch hat heute sehr hohe Ansprüche an sein Tier», sagt Weber.
Durch strukturiertes Befragen des Halters (Anamnese) und genaues Beobachten des Tieres sammelt die Tierpsychologin Informationen, um das Problem und seine Ursachen zu bestimmen. So kann sie in vielen Fällen aufzeigen, durch welche Änderungen im Umgang mit den Tieren dessen Verhaltensauffälligkeiten korrigiert werden können. Um ein über längere Zeit eingeschliffenes Verhalten wieder abzugewöhnen, braucht es laut Weber viel Geduld und eine konsequente, liebevolle
Dennis C. Turner
Der international renommierte Verhaltensforscher und Katzenexperte Dennis C. Turner (61) ist Privatdozent an der Universität Zürich für Verhaltenskunde der Kleintiere und Verwaltungsratspräsident des Instituts für angewandte Ethologie und Tierpsychologie in Hirzel (ZH). Das private Institut erforscht das Verhalten domestizierter Tiere, vor allem Katzen und Hunde, sowie die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren und bietet Ausbildungen in tierpsychologischer Beratung an.
Turner veröffentlichte unter anderem das wissenschaftliche Standardwerk «The Domestic Cat» und das Sachbuch «Die MenschKatzeBeziehung. Ethologische und psychologische Aspekte». _ www.turner-iet.ch
Der Verhaltensforscher und Katzenexperte Dennis Turner ist überzeugt, dass seriöse Tierpsychologen viele Verhaltensprobleme von Tieren entschärfen können.
Vermenschlicht das Tier, wer seine Katze, seinen Hund oder sein Pferd psychisch behandeln lässt?
Ganz und gar nicht. Unsere Methoden basieren erstens auf biologischen Erkenntnissen des natürlichen Verhaltens der Tiere und zweitens auf der Lernpsychologie und Lerntheorie. Tierpsychologie lässt sich auch definieren als Verhaltensforschung kombiniert mit einfühlendem Verstehen des einzelnen Tieres – inklusive seiner Vorgeschichte und Erfahrungen mit Artgenossen und Menschen.
Was kann der Tierpsychologe erfolgreich behandeln, was nicht?
Wenn er richtig ausgebildet wurde, ist sehr viel möglich. Allerdings brauchen die verhaltenstherapeutischen Massnahmen Zeit, bis sie Wirkung zeigen, und vom Tierhalter respektive von allen Menschen des Haushalts zudem die Bereitschaft, die Instruktionen genau auszuführen. Bei Hunden können zum Beispiel Ängste und Phobien, Aggressionsprobleme, Dominanzprobleme oder Unsauberkeit behandelt werden; bei Katzen Harnmarkieren, Unsauberkeit, unerwünschtes Krallenwetzen. Aus ethischen Gründen äusserst schwierig zu behandeln ist hingegen Aggression gegenüber Kindern und das Jagdverhalten bei Jagdhunderassen. Letzteres hat einen evolutionsbiologischen und züchterischen Hintergrund. Bei Katzen schwierig zu behandeln sind Aggressionen gegenüber ihresgleichen, wenn sie nicht während ihrer Jugend gegenüber anderen Katzen sozialisiert wurden.
Wem nützt die Behandlung primär: dem Tier oder dem Tierhalter? Oft beiden. Eine Verhaltensstörung oder ein störendes Verhalten des Tieres trübt ja
die Beziehung zwischen dem Tierhalter und seinem Tier. Bei Hunden sind oft auch falsche Umgangsformen der Halter Grund oder Teil der Probleme. Der Tierpsychologe muss diese korrigieren und demonstrieren, wie es richtig gemacht wird. Auch bei Katzen sind oft Haltungsfehler vorhanden. Der Tierpsychologe muss diese feststellen und dem Halter klar machen, wie sie zu korrigieren sind.
Gibt es Hunde- und Katzenrassen, die besonders gut respektive schlecht auf psychologische Behandlungen ansprechen?
Nein, nur Halter, die nicht bereit sind oder sich die Zeit nicht nehmen können, um die Behandlungsvorschläge oder therapeutischen Massnahmen korrekt und oft genug durchzuführen. Deshalb können die Berater keine Erfolgsgarantie abgeben. Doch die Statistiken belegen gute Erfolgsaussichten, vor allem weil es sich nicht um Symptombekämpfung handelt. Tierpsychologen eruieren die Ursachen eines Problems und wirken dem entgegen.
Ist Tierpsychologie auch auf Nutztiere anwendbar?
Sicher, denn alle Tiere haben ihre artspezifischen Bedürfnisse und sind lernfähig. Und Tierpsychologie basiert ja grösstenteils auf der Analyse der Haltungsbedingungen und auf lerntheoretischen Methoden.
Wie seriös sind sogenannte Tierkommunikatoren?
Das meiste ist Projektion und Vermenschlichung. Allerdings müssen auch Tierpsychologen die tierische Kommunikation, die Signale und was sie bedeuten, erkennen und verstehen, um ein Verhalten richtig interpretieren zu können.
Ethologie und Tierpsychologie
Die Ethologie ist die Wissenschaft, die sich vorwiegend mit dem Verhalten einer Tierart beschäftigt. Dabei wird vor allem das Normalverhalten einer Durchschnittspopulation erforscht. Es wird zwischen der beobachtenden (deskriptiven) und der experimentellen Ethologie unterschieden. Die deskriptive Ethologie beschränkt sich auf das genaue Beobachten und das Erklären des Verhaltens, während die experimentelle Ethologie es dem Forscher ermöglicht, durch Fremdeinwirkung (Experiment) auch Fragen nach der Ursache einer bestimmten Handlung zu erforschen. Typisches Beispiel für einen solchen Fremdeingriff ist die Verwendung von Attrappen. Als Väter der Ethologie gelten der Wiener Zoologe Konrad Lorenz (1903 bis1989), Nikolaas Tinbergen (1907 bis1988) und Karl Ritter von Frisch (1886 bis1982). Die drei wurden 1973 mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.
Der Begriff Tierpsychologie wurde zu Beginn mit dem Begriff Ethologie gleichgesetzt und daher als Synonym gehandelt. Heute versteht man darunter jedoch die Kombination aus Verhaltensforschung und einfühlendem Verstehen des einzelnen Tierindividuums.
Haltung. Im Grunde gehe es darum, erwünschtes Verhalten im richtigen Moment zu belohnen und unerwünschtes zu ignorieren, sagt sie. Der Hund soll beispielsweise nicht durch Betteln oder Bellen zu Zuwendung oder Futter kommen.
«Störendes Verhalten soll ein Tier nicht zum Ziel bringen», so Weber. «Ganz entscheidend sind der Zeitpunkt der Belohnung und das konsequente Verhalten des Besitzers.» Menschen vergässen gerne, dass Tiere immer lernten, nicht nur dann, wenn wir dies für sie gerade vorgesehen hätten, sagt die Fachfrau. Und oft müssten wir selber lieb gewonnene Gewohnheiten ablegen, was besonders schwer falle. «Aber wenn wir das Verhalten unseres Tieres verändern wollen, müssen wir bei uns anfangen.»
Für Dennis Turner sollte ein guter Tierpsychologe gleichermassen das Instinktverhalten der Tiere kennen wie auch darüber Bescheid wissen, wie sich ein Verhalten durch Lernen formen kann. Auch er warnt davor, dass sich auf dem zukunftsträchtigen Markt viele selbsternannte Tierheiler tummeln, die als Tierheilpraktiker, Tierhomöopathen, Tiertherapeuten und Tierpsychologen praktizieren, ohne eine fundierte verhaltensbiologische Ausbildung vorweisen zu können.
Ein grosses Problem dabei sei die Interpretation des tierischen Verhaltens aus
«Ein Hund bewertet sein Verhalten nicht als gut oder schlecht.»
menschlicher Sicht. Vermutungen wie «der Hund hat ein schlechtes Gewissen» seien falsch, so Turner. Mit anderen Worten: Menschliches Verhalten und Werte lässt sich nicht automatisch auf tierisches Verhalten übertragen. «Unsere Wertvorstellungen sind einem Hund fremd», sagt auch HundeExperte Baschung. «Ein Hund bewertet sein Verhalten nicht als gut oder schlecht, er handelt nur zu seinem eigenen Vorteil.» Der Hund wolle seine Freiräume erweitern und in der Rangordnung aufsteigen. Schafft er das, bekommt der Halter ein Problem. Wenn dieser es nicht selber aus der Welt schaffen kann, können seriöse Tierpsychologen – oder erfahrene Hundetrainer – durchaus hilfreich sein. u
_ Jean Donaldson, Verne Foster: «Verhaltensfragen», Kynos-Verlag 2009, Fr. 34.50 _ Jonathan Balcombe: «Tierisch vergnügt. Ein Verhaltensforscher entdeckt den Spass im Tierreich» Kosmos-Verlag 2007, Fr. 31.90
_ www.natuerlich-leben.ch/surftipps (darunter findet sich auch eine Liste mit seriösen Beratern)
Die höchste Eisenbahnlinie der Welt verbindet Xining in China mit der tibetischen Hauptstadt Lhasa. Die Strecke mitten durch das Hochland ist eine technische Meisterleistung – und ein Symbol chinesischer Staatsmacht. Text und Fotos Andreas Walker
Es ist hell geworden. Zwölf Stunden sind bereits vergangen, seit der Tibet-Zug gestartet ist. Von Xining, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Qinghai, in Richtung Golmud und Lhasa, dauert die Fahrt rund 26 Stunden. Draussen ziehen braune Hügel mit spärlichem Grün vorbei, die zu einer halbwüstenähnlichen Landschaft gehören. Die Reisenden sind erwacht in ihren Schlafwagen. Schaffnerinnen servieren Tee und die Leute spähen zu den Fenstern hinaus, um die vorbeiziehende Landschaft zu erkunden. Hin und wieder wird eine Strasse sichtbar, auf der mehrere Lastwagen irgendwohin fahren. Der Himmel ist am Morgen noch fast gänzlich mit Wolken bedeckt. Diese lösen sich jedoch im Laufe des Tages immer mehr auf, sodass das Sonnenlicht auf dem kargen Boden satte Farbtöne entstehen lässt. Noch sind wir auf etwa 3000 Metern Höhe. Doch eine starke Steigung lässt erahnen, dass wir schnell an Höhe gewinnen und mit zunehmender Höhe wird die Luft zum atmen immer dünner. Ein Viertel der Eisenbahnstrecke liegt auf über 4000 Meter über Meer und auf dem TangulaPass erreicht der Zug sogar eine Höhe von 5067 Metern.
gen werden, um Tee oder ein Fertiggericht zuzubereiten. Während etliche Reisende die Fahrt zum grössten Teil im Liegen verbringen, sitzen andere in den Gängen auf Klappsitzen, um die Landschaft zu bestaunen, die wie ein Film an den Fenstern vorüberzieht.
Kühlstäbe bewahren den Dauerfrost
Neben der herben Schönheit der Berge, erscheinen immer wieder Vorrichtungen an der Bahnlinie, die eine wichtige Rolle spielen, denn diese Bahnlinie ist eine technische Meisterleistung. Da die Schienen über weite Gebiete auf Permafrostboden liegen, musste ein ausgeklügeltes Zubehör konstruiert werden, um die Kälte zu bewahren, damit der gefrorene Boden nicht auftaut. Etwa 10 000 hohle Stahlstäbe im Boden, die mit einer Kühl üssigkeit gefüllt sind, sollen die Kälte im Boden halten. Die Stäbe sind mit Ammoniak gefüllt,
Eine atemberaubende Kulisse erstreckt sich entlang der tibetischen Hochebene. Fast könnte das Gefühl aufkommen, sich in einem normalen Zug zu be nden. Doch ein schnelles Aufstehen vom Zugsabteil oder hastige Bewegungen machen einem schnell klar, dass dies nicht der Fall ist. Ein aufkommendes Schwindelgefühl macht unmissverständlich klar: Wir be nden uns in fast 5000 Metern Höhe, in einer Zone also, in der der Luftdruck gerade noch halb so gross ist wie auf Meereshöhe. Die dünne Luft bewog die Ingenieure dazu, Sauerstoff in die Atemluft der Zugwaggons zu blasen, damit die Passagiere möglichst nicht höhenkrank werden. Damit wird ein Sauerstoffgehalt in der Luft erzeugt, wie er in einer Höhe von rund 3000 Metern vorkommt. Die zurückgelegten Höhenmeter sind denn auch die grösste Belastung dieser Zugfahrt.
Es ist Mittagszeit. Während etliche Passagiere im Speisewagen essen, verp egen sich andere in den Gängen mit Nudelfertiggerichten oder Reis. In jedem Wagen kann heisses Wasser aus Behältern bezo-
Die Eisenbahnstrecke der Superlative wird nur am Rande von Touristen benutzt. In der Hochsaison fahren täglich mehrere tausend Leute von Xining nach Lhasa, hauptsächlich Chinesen. Viele davon sind Wanderarbeiter, die auf der Suche nach Arbeit sind. Die Möglichkeit, das zuvor abgelegene Tibet per Zug innert kurzer Zeit erreichen zu können, sorgt dafür, dass viele Chinesen ins Tibet einwandern. Die Folgen davon sind offensichtlich. Vor 50 Jahren zählte die tibetische Hauptstadt Lhasa gerade etwa 50 000 Einwohner, die vor allem um den Potala-Palast – von 1642 bis 1959 offizielle Residenz der Dalai Lamas – angesiedelt waren. Bis heute ist die Einwohnerzahl von Lhasa auf 300 000 Einwohner angewachsen, Tendenz steigend.
Durch diese enorme Zuwanderung innert kurzer Zeit verbleiben die einheimischen Tibeter in der Minderzahl, was zur Folge hat, dass die typisch tibetische Kultur immer mehr verwässert wird. Es wirkt ziemlich befremdend, wenn sich auf dem grossen Platz vor dem Potala-Palast in der Nacht sehr viele Menschen tummeln, die beleuchtete Wasserspiele anschauen, die von grösstenteils westlicher Musik, zum Beispiel Johann Strauss, begleitet werden.
Die chinesische Regierung steckte rund fünf Milliarden Franken in diese Bahnlinie, die offiziell zur Modernisierung der rückständigen Westprovinzen beitragen soll. Exiltibeter sehen diese Bahn allerdings nur als ein weiteres Mittel zur Unterdrückung und Ausbeutung Tibets, das China seit 1959 besetzt hält.
Die chinesische Regierung plant bereits eine weitere Strecke aus dem Südosten Chinas nach Lhasa sowie zwei Verlängerungen nach Nyingchi im Osten und Xigazê im Westen Lhasas. Bis 2017 sollen diese Strecken fertig gestellt sein. Zudem ist eine Strecke nach Yading an der chinesisch-indischen Grenze und eine Verlängerung nach Nepal geplant.
Sass da Grüm – Ort der Kraft
Es gibt Orte, von denen eine spürbare positive Kraft ausgeht. Solch ein Ort ist die Sass da Grüm. Baubiologisches Hotel, Bio-Knospen-Küche, Massagen, Meditationen, schönes Wandergebiet, autofrei, traumhafte Lage. Hier können Sie Energie tanken. Verlangen Sie kostenlos Unterlagen. Hotel Sass da Grüm CH-6575 San Nazzaro Tel. 091 785 21 71 www.sassdagruem.ch
Das bleiben Sie mit einer OTMARSAN-TrinkFasten-Kur.Mit Molke, Säften, Bewegung und unterstützenden Therapien sorgen Sie vor und setzen an der Basis Ihrer Gesundheit an. Machen Sie mit, so bleiben Sie zwäg und fit!
Ferien in Apulien
bed and breakfast borgopescatori
schaut auf ’s meer sommer und win te r
-Schulmedizin 150, 200, 600 Stunden Für alle Ausbildungen der Komplementärmedizin
-Traditionelle Chinesische Medizin Grundlagen, Akupunktur,Tui-Na -Traditionelle Europäische Naturheilkunde (TEN)
-Westliche Pflanzenheilkunde
-Reflexzonenmassage
Besuchen Sie unsere Infoabende: 4.5./1.6./24.8./26.10.2010 in Bern
SAKE BILDUNGSZENTRUM, 3014 BERN TEL. 031 352 35 44, www.sake.ch
Fasten-Wandern-Wellness
Fasten ist der Inbegriff der Erholung. Ida Hofstetter, Tel. 044 921 18 09 www.fasten-wandern-wellness.ch
Ins_Natuerlich_59_64 1.3.2010 12:21 Uhr
Maya Bachmann-Krapf CH-6353 Weggis Telefon 041392 00 10 E-Mail info@otmarsan.ch
Wohltat ist lernbar:
Shiatsu zu zweit –einzigartiges WohlfühlErlebnis für Paare oder FreundInnen.
Datum: 24.–25. April 2010 Ort: Ko Schule für Shiatsu Zürich Mehr Infos & Anmeldung: www.ko-shiatsu.ch/shiatsu_zu_zweit
17.–24.4., 24.4.–1.5. im Parkhotel Beatenberg Juli direkt am See. Meditation, Klangarbeit, Qi Gong, kreatives Schreiben, Tanz usw. Fr.970.– Einzelzimmer,Kursangebote inkl. 052 741 46 00, www.fasten.ch
Durchatmen unD LosLaufen
Rumäni en «Karp aten und Dona u-Delta »: Pionierre ise zu mE inf üh ru ng sp re is mit Trekking im Gebirge der Karpaten und gediegenen Naturbeobachtungen im Donau-Delta. 19.–28. Juli 2010
Maro kko «Herbs ti mH ohen Atlas» :A rc haische Gebirgs-Landschaften,Berberdörfer und Terrassenfelder.Weite und Raum auf Pässen und auf kargen Hochebenen. 25. Sept.–9. Okt. 2010
Marokko: «Fès,Dünen und Marrakech»:Fès und Marrakech, zwei genialeorientalische Städte ,dazwischen ein 4-tägiges Wüstentrekking. Pionierreise zum Einführungspreis, 25. Sept.–8 Okt. 2010 Marokko «Natur-Juwelen»: Wandern im Gebirge des Hohen Atlas und in der Wüste vo nS üdmarokko-eine fantastische Kombination vonLandschaften und Stimmungen. 2.–16 Okt. 2010
Rickli Wanderreisen
Nachhaltige Naturerlebnisse - sorgfältig, rücksichtsvoll Reisen - bewusst geniessen.
Matthias Rickli, Biologe Tel. 071 330 03 30 www.ricklireisen.ch
margherita flück 73030 tricase porto (lecce) italia tel. 0039 0833 77 51 21 margheritaborgopesca@libero.it www.borgopescatori.eu
Stephan Kuhn Planung und Realisation von natur nahen Gärten
Huenerwadelgasse14 Jurastrasse 23 5034 Suhr 3013 Bern Tel. 079530 61 38 Tel. 031 333
Valle Onsernone. Ferien unter Palmen im sonnigsten Tessinertal. Nur 20 Min. vom Lago Maggiore, Locarno und Ascona. Studios und Wohnungen in ehem. Herrschaftshaus mit allem Komfort. Im Wandergebiet. Besuchen Sie uns im Internet: www.aimulini.com Für Prospekt: 091 780 63 53
ballbed ® Information/Unterlagen ball bed®, M. Stöckli, 6828 Balerna Tel. 091 683 91 77, Fax 091 683 02 81 www.ballbed.com, E-mail mstockli@tinet.ch
Hugh Milne – Visionäre CraniosacralThera pie, Weiterbildung
VCSW GmbH, Rainstr 241, 8706 Meilen, Tel./Fax 044 793 44 55, VisionaryCSW@hotmail.com 32140-01 Visionar y Craniosacral Work GmbH
Zeigt die Summe der Kräfte in Körper-Seele-Geist. Mehrfarbig, Kalenderform, Taschenformat, 12 Monate Fr. 36.–. Bitte Geburtsdaten an: Hermann Schönenberger, Churerstr. 92 B, 9470 Buchs SG Telefon 081 740 56 52, bioschoen@bluewin.ch
Trauersemina re 043 / 819 37 32
Trauersemina re 043 / 819 37 32
welches unten im Sockel verdunstet und dadurch den Boden abkühlt. Am oberen Ende gibt der Ammoniakdampf seine Wärme wieder ab und sinkt wieder verüssigt nach unten.
Oft fährt die Bahn über Dämme mit einem Schotterbett, das auf einem rund drei Meter hohen Fundament liegt. Dieses besteht aus grob behauenen, kopfgrossen Steinbrocken, die ohne Mörtel locker übereinander geschichtet sind. Somit sorgt ein natürlicher Dauerwind, der durch die Ritzen bläst, für eine natürliche Kühlung. Ein System von Kanälen entlang der Strecke sorgt zudem dafür, dass das Regenwasser aufgefangen wird und nicht die Trasse unterspülen kann. Diese Konstruktionen werden immer wieder vom Zug aus sichtbar und muten zum Teil an, wie moderne Kunstwerke.
Hin und wieder sind Antilopen zu sehen. Für diese Tiere bauten die Ingenieure 33 Tunnels oder Übergänge, damit sie nicht von ihren natürlichen Wander- und Nahrungsgebieten abgeschnitten werden. War das Wetter am Anfang noch ziemlich sonnig mit einigen Quellwolken, so wird es mit zunehmender Höhe düsterer. In der Ferne werden einige niedergehende Schauer sichtbar und hohe Wolkenberge türmen sich über dem Gebirge aus Stein.
Der höchste Bahnhof der Welt
Nach einer längeren Steigung wird die Strecke relativ eben. Plötzlich huscht ein Schild vorbei: «Tan Gu La 5067 m». Die Passhöhe ist also erreicht. Gleich darauf folgt ein modernes Gebäude, das so gar nicht in diese Höhe passt. Es ist der höchste Bahnhof der Welt. Kurz nach ihm taucht der Zug in einen Tunnel ein, und schliesslich fährt die Bahn auf 4595 Metern Höhe am Tsonak-See entlang, einer riesigen Wasser äche, die fast bis zum Horizont reicht, in der sich die tibetischen Berggipfel mit den sommerlichen Quellwolken in kräftigen Farben spiegeln. Die Landschaft ist jetzt deutlich grüner und fruchtbarer geworden. In diesen Hügeln und Ebenen sind immer wieder Herden von Yaks, Ziegen und Schafen zu sehen. Nach einiger Zeit hält der Zug an und auf über 4500 Metern Höhe können wir aussteigen und auf unsicheren Schritten die dünne Höhenluft einatmen.
Ruhig gleitet der Zug durch die majestätische Berglandschaft. Das warme
Ein Jahrhundert-Bauwerk
Die Tibet-Bahn oder Lhasa-Bahn verbindet Xining, die Hauptstadt der Provinz Qinghai, mit Lhasa, der Hauptstadt des autonomen Gebietes Tibet. Der Zug legt eine Gesamtstrecke von 1956 Kilometern zurück und erreicht eine Maximalhöhe von 5072 Metern. Zurzeit ist dies die höchstgelegene Bahnstrecke der Welt. Etwa 960 Kilometer der Strecke verlaufen in Höhen von mehr als 4000 Metern. Die Tibet-Bahn, die am 1. Juli 2006 eröffnet wurde, ist das bisher grösste
Abendlicht zaubert eine unwirkliche Stimmung, wie von einer anderen Welt. Langsam bricht die Dämmerung herein. Nach 21 Uhr treffen wir in Lhasa ein – es ist längst dunkel geworden. Die Leute, die den Zug verlassen, wirken irgendwie verloren in der gigantischen futuristischen Bahnhofshalle.
Ein wenig beduselt von der dünnen Luft und den reichhaltigen Eindrücken gehen wir nach draussen, wo uns die Realität wieder einholt. Eine Gruppe junger Soldaten mit strengem Blick begleitet uns in sicherem Abstand zum Bus, der ins Hotel fährt. Dort werden wir nach tibetischer Sitte sehr freundlich willkommen geheissen und begrüsst, indem jedem ein weisser Schal um den Hals gehängt wird, der Glück bringen soll. Die Hotelterrasse gibt den Blick frei auf Lhasa – eine Stadt mit mittlerweile über 300 000 Einwohnern. Wäre da nicht ein leichter Brummschädel von der dünnen Luft, könnte man glatt vergessen, dass diese Stadt höher liegt als das Jungfraujoch. ◆
Eisenbahnbauprojekt des 21. Jahrhunderts. Ein Viertel der Strecke führt über Permafrostboden, der im Sommer jeweils kurzfristig auftaut. Deshalb wurden verschiedene Vorrichtungen konstruiert, um ein Auftauen unter den Gleisen so weit als möglich zu verhindern.
Die Züge fahren mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h über den Permafrostboden, in Gebieten ohne gefrorene Böden erreichen sie sogar 120 km/h. Damit hat der Tibet-Zug die weltweit höchste Geschwindigkeit, die Eisenbahnen auf gefrorenem Hochlandboden fahren. In der Regel bestehen die Züge aus drei Lokomotiven mit 16 Wagen und bieten 930 Sitzplätze. Der Zug transportiert während der Hochsaison 3800 Passagiere pro Tag in beide Richtungen. Von Juli 2006 bis August 2009 reisten 13 Millionen Touristen ins Tibet. Davon sind allerdings nur 10 Prozent Ausländer. Der Hauptanteil der Reisenden sind Chinesen.
Dörrfrüchte und Nüsse von gebana. Der ideale Energielieferant für zwischendurch. Die Dörrfrüchte von gebana stammen aus nachhaltiger und fairer Produktion!
Mango 1 kg
Die 100% naturbelassenen, getrocknete Mangos stammen aus Burkina Faso. Sie haben einen süssen, typischen Mangogeschmack und sind reich an Vitamin A, C und Kalium.
Ihr Vorzugspreis Fr. 24.–
statt Fr. 28.–, Porto Fr. 8.–
Ananas 1 kg
Paranüsse 1 kg
Die aromatisch-fruchtige Ananassorte «Cayenne lisse» wird in Togo biologisch angebaut und schonend getrocknet. Die Ananas ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Ihr Vorzugspreis Fr. 29.–
statt Fr. 34.–, Porto Fr. 8.–
Paranüsse sind die grossen, länglichen, dreikantigen, ölhaltigen Samen des südamerikanischen Paranussbaumes (Familie der Topffruchtbaumgewächse, Lecythidaceae). Wegen der Hauptverbreitung am Amazonas entlang werden sie auch Amazonasmandeln genannt. Paranüsse zeichnen sich durch ihren hohen Gehalt an Nährstoffen und einen hohen Anteil an wichtigen Mineralien aus.
Ihr Vorzugspreis Fr. 26.–
statt Fr. 30.–, Porto Fr. 8.–
Aprikosen 1 kg
Exotische Fruchtmischung 1 kg
Datteln aus den Palmgärten der Oasen Hazoua, Klebia und Ghidma in Tunesien. Mangos, Ananas und Cashews aus traditionellem Mischanbau aus Burkina Faso und Togo. Alle Früchte werden in Projekten der gebana biologisch angebaut.
Ihr Vorzugspreis Fr. 30.–
statt Fr. 35.–, Porto Fr. 8.–
Die Aprikosen sind reich an Vitamin C und Mineralstoffen, geerntet und getrocknet werden sie im Norden Pakistans.
Vorzugspreis Fr. 22.–
statt Fr. 25.–, Porto Fr. 8.–
Cashewnüsse 1 kg
Cashewnüsse sind die Steinfrüchte eines ursprünglich aus Südamerika stammenden Baumes. Sie wachsen einzeln am Ende der sogenannten Cashewäpfel. Diese Nüsse von der Kooperative WOUOL in Burkina Faso haben einen angenehm milden, cremigen Geschmack. Cashews können naturbelassen oder geröstet und gesalzen gegessen werden. Sie sind ausserdem eine wichtige Zutat in der asiatischen Küche.
Vorzugspreis
statt Fr. 30.–, Porto Fr. 8.–
Leib- und Seelenreinigung
«Heilfasten nach Hildegard von Bingen», von Lydia Reutter
Das Heilfasten ist ein einfacher und effektiver Weg, um Leib und Seele zu entschlacken. Eine schlüssig abgestimmte Kombination von Fastensuppe, Fastentee und speziellen Heilkräutern verbessert unsere Gesundheit und hebt die innere Lebensfreude.
Die Autorin führt uns durch eine 12-tägige Fastenkur nach Hildegard von Bingen. Genaue Hinweise für jeden Tag helfen, diese jahrhundertealte, besonders natürliche und schonende Form des Heilfastens selbstständig durchzuführen. Begleitet werden die praktischen Anleitungen von meditativen Texten, die uns die seelisch-geistige Dimension des Fastens erschliessen.
Reich illustriert, zweifarbig gedruckt, gebunden, 144 Seiten, Format 15 24 cm
Ihr Vorzugspreis Fr. 24.90
Statt Fr. 34.90, Porto Fr. 5.90
Wer singt denn da?
Singende Vogeluhr
Früher war es völlig normal, von einer Vogelstimme geweckt zu werden, meist war es das Krähen des Hofhahns.
Heute reisst uns dagegen das unliebsame Piepsen oder das Alarmsignal unsanft aus dem Schlaf. Beginnen Sie in Zukunft Ihren Tag wieder etwas natürlicher und lassen Sie sich beispielsweise um 7 Uhr von dem Gesang des Blaukehlchens wecken. «KooKoo – die singende Vogeluhr» ist eine Wanduhr, die zu jeder vollen Stunde 10 Sekunden den Gesang eines heimischen Singvogels erklingen lässt. Eine aussergewöhnliche und besonders schöne Art und Weise, die Zeit zu messen. Je dunkler es im Raum wird, desto leiser werden auch die Vogelstimmen. Bei Dunkelheit schalten sie sich dann komplett ab.
Eine informative Begleitbroschüre beschreibt zusätzlich die besonderen Merkmale, die Stimme und die Lebensräume der 12 abgebildeten Vögel. Wählen Sie zwischen verschiedenen Ausführungen mit oder ohne Funkquarzwerk. Erhältlich in Grün, Holz oder Alu (nur mit Funkquarzwerk erhältlich). Durchmesser 34 cm.
Staubsauger Silence Force Intelligence
Grün. Ihr Vorzugspreis Fr. 58.–
statt Fr. 76.–, Porto Fr. 6.–
Grün mit Funkquarzwerk. Ihr Vorzugspreis Fr. 67.–
statt Fr. 86.–, Porto Fr. 6.–
Holz. Ihr Vorzugspreis Fr. 67.–
statt Fr. 86.–, Porto Fr. 6.–
Holz mit Funkquarzwerk. Ihr Vorzugspreis Fr. 77.–
statt Fr. 98.–, Porto Fr. 6.–
Alu mit Funkquarzwerk. Ihr Vorzugspreis Fr. 94.–
statt Fr. 118.–, Porto Fr. 6.–
Neuheit auf dem Schweizer Markt! Der Silence Force Intelligence von Rowenta ist energiesparend, umweltbewusst und dazu noch extrem leise (69 dB(A)). Mit seinem High efficient 1400-W-Motor saugt er so stark wie ein 2100-W-Bodenstaubsauger. Das entspricht einer Energieeinsparung von 35 %. Das Gerät ist ausserdem
Der Staubsauger wird geliefert mit einer Delta Silence Force-Bodendüse, einer Softcare-Parkettdüse für empfindliche Bodenbeläge, HEPA-13-Filter und einer Fugen-/Polster- und Maxi-Turbobürste. Das Gerät verfügt über eine Staubbeutel-Füllanzeige, automatische Kabelaufwicklung, Metallteleskoprohr und ein Compact Store-System mit faltbarem Teleskopsaugrohr für
Frisch gepflückt
Porto inklusive
Bärlauchpaste aus dem Jauntal Wenn die Sonne den Schnee auf den Nordhängen des Jauntals schmelzen lässt, erwacht der junge Bärlauch. Er wird frisch geerntet, im Tal verarbeitet und treibt nun seinen Schabernack auf Pasta, in Salaten und mit jungem Gemüse in Dippsaucen. Frischer geht es nur selbstgemacht!
Inhalt: Bärlauch, Bio-Olivenöl, Salz, 2 dl
Ihr Vorzugspreis Fr. 17.30
statt Fr. 22.30, Porto inklusive
Geheimnisvolle Maske aus der Pyramidenstadt Teotihuacan im Museum Rietberg.
Stimmräume: Seelengesänge 23.–25. 4., St. Gallen
Bea Mantel Tel. 079 208 98 02 www.stimmraeume.ch
Nutze dein Energiepotenzial!
Effizient arbeiten –Energie statt Stress 12.–14. 4. 2010
Leichter leben! 21. 4. 2010
Verwöhnwoche
Fasten und verwöhnen lassen 24. 4.–1. 5. 2010
Otmarsan AG, Kurhaus St. Otmar Rigiblickstr. 98, 6353 Weggis Tel. 041 392 00 10 www.otmarsan.ch
Heilkräuterwanderung
24. oder 26. 4., 9.05 – 17 Uhr, Bahnhof Sattel Anmeldung bis eine Woche davor
Brigitt Waser-Bürgi
Herreneggstr. 1, 6417 Sattel Tel. 041 835 19 25 info@heilpflanzenfrau.ch www.heilpflanzenfrau.ch
Meditative Fastenferien –ein Weg zum Neubeginn 17.– 24. 4., 24. 4.–1.5. 2010, Parkhotel Beatenberg
Essenzinstitut
8260 Stein am Rhein
Tel. 052 741 46 00, www.fasten.ch
Fasten – Wandern – Wellness
17.– 24. 4. und 25. 4.– 2. 5. 2010 in Serpiano TI, Hotel Serpiano 15.– 22. 5. 2010 in St. Moritz, Hotel Waldhaus am See Ida Hofstetter
Neuhofstr.11, 8708 Männedorf, Tel. 044 921 18 09 www.fasten-wandern-wellness.ch
Reden schreiben, Reden halten Kurs mit Urs Becker
28. 4. 2010, 10 –17 Uhr
Kosten: Fr. 375.– inkl. Mittagessen, Kursunterlagen
Tel. 062 892 28 65 Urs.becker@beckerkom.ch www.beckerkom.ch
Feldenkrais –mehr Gelassenheit im Alltag 2.– 8. 5. 2010
Wildkräuter-Kochwanderkurs 8.– 9. 5. 2010
Casa Santo Stefano, Hotel und Seminarhaus, 6986 Miglieglia Tel. 091 609 19 35 info@casa-santo-stefano.ch www.casa-santo-stefano.ch
Wechseljahre III –Psychologische Aspekte 25. 5., 19 –21.30 Uhr
SHI Haus der Homöopathie, Steinhauserstr. 51, 6300 Zug Tel. 041 748 21 77, www.shi.ch
Beziehungscoach Partner, Paar und Familientherapie
23. 4. 2010, 19.30 –21.30 Uhr
IKP, Kanzleistr. 17, 8004 Zürich Tel. 044 242 29 30 info@ikp-therapien.ch www.ikp-therapien.ch
Aus der Stille in den Tanz Meditation, Mystik, Tanz 30. 4. 2010, 19.30 Uhr, Aula
Tagungshaus Rügel, Seengen Tel. 062 767 60 54, www.ruegel.ch
Weiterbildung in Tanztherapie 7. – 9. 5. 2010
Institut am See für Tanztherapie Uttwilerstr. 26, 8593 Kesswil TG Tel. 071 460 17 81 www.tanztherapie-am-see.ch
Naturrituale Jahresgruppe im Südtessin 30. 4.– 2. 5. 2010 Einführungswochenende Tel. 091 608 11 57 www.waldoase.ch/kurse
Chinesische QuantumMethode CQM Erlebnisabende 4. 5. in Basel, 5. 5. in Luzern, 6. 5. 2010 in Olten
CQM 1 Basisseminar 8.– 9. 5. 2010 in Olten
Veranstalterin CQM Seminare/ Erlebnisabende
Im Gugger 8, 8810 Horgen Tel. 044 725 50 80 Mobil 079 749 23 55 www.hypervoyager.ch
Das Herz und seine heilenden Pflanzen 18. 5. 2010, Türöffnung 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
Eintritt Fr. 25.–Buchhandlung Sphinx, Andreasplatz 10, Basel Reservationen: sphinx@sphinxworkshops.ch
Tel. 061 274 07 74 www.sphinxworkshops.ch
Einführung in Ayurveda 10. 4. 2010
Vastu, das indische Feng Shui 17. 4. 2010
ayurQuell
4600 Olten, Tel. 076 398 86 86, www.ayurveda-kurse.ch www.ayurquell.ch
Shiatsu zu zweit 24. – 25. 4. 2010
Sa, 9.30 – So, 13.30 Uhr
Ko Schule für Shiatsu Enzianweg 4, 8048 Zürich Tel. 044 942 18 11 www.ko-shiatsu.ch/wellness
Bewegungspädagogin
PSDL /BGB
Bewegungs-/Tanztherapeutin
PSFL
24. 3., 27. 5. oder 1. 7. 2010
13.30 – 17.30 Uhr
Heiligberg Institut Heiligbergstr. 39, 8400 Winterthur www.heiligberg.ch
Kultur
Wo sich Himmel und Erde verbinden
Konzert mit dem Emmentaler Jugendorchester
15. 4. 2010, 19 –21 Uhr
Tagungshaus Rügel, Seengen Tel. 062 767 60 54, www.ruegel.ch
Tag der offenen Tür Beatrice von Wattenwylhaus 3. 4. 2010, 13 –17 Uhr Junkerngasse 59, Bern
Anton.loetscher@bk.admin.ch www.bk.admin.ch
Frühlingsfest der Volksmusik
2. 5. 2010, 18 Uhr
St. Jakobshalle Basel Tickets: www.eventim.ch
Frühlingsharmonie
«Glaskunst und Antikes blumig vereint»
Eröffnungsapéro:
25. 3. 2010, 18 –21 Uhr
Ausstellung:
26. und 27. 3. 2010, 10 –18 Uhr
Design RvonR, Regi Vonrüti Murgtalstr. 20, 9542 Münchwilen Tel. 071 966 31 66 kontakt@design-rvonr.ch www.design-rvonr.ch
Osterhase, Bibeli und Co. 2.– 5. 4. 2010
Naturama Aargau
Bahnhofplatz, 5001 Aarau Tel. 062 832 72 00 info@naturama.ch www.naturama.ch
Labyrinth im Garten
Kunstgruppe Ostblock
Bis 5. 7. 2010
Garten Klinik Lindberg
Schickstr. 11, Winterthur
Teotihuacan – geheimnisvolle Pyramidenstadt
Bis 30. 5. 2010
Museum Rietberg
Gablerstr. 15, 8002 Zürich www.rietberg.ch
Mehr Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-leben.ch /agenda
Frauen möchten in warme Gefühlswelten eintauchen, während Männer es schnell und kurz wollen, weiss ÖkoLisa.
WDie Autorin
Die Journalistin und Moderatorin Nicole Amrein hat mehrere satirische Frauenromane und Romanserien verfasst, darunter einige Bestseller. Jeden Monat gewährt uns die Bernerin mit spitzer Feder einen unterhaltsamen und intimen Blick ins Tagebuch von ÖkoLisa. _ www.nicoleamrein.ch
_Lesen Sie im nächsten Heft: Natürlich blond
er zuletzt lacht, ist höchst wahrscheinlich eine Frau. Nicht nur, dass wir näher am Wasser gebaut sind – Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts weinen viermal häufiger als Männer – nein, wir brauchen auch deutlich länger, um einen Witz zu verstehen. Wissenschaftler der kalifornischen StanfordUniversität haben nun den endgültigen Beweis erbracht: Männer wollen es schnell und kurz, Frauen dagegen sehnen sich nach dem Eintauchen in warme Gefühlswelten. Wer bei dieser Umschreibung an Sex denkt, ist – pardon – selber schuld. Denn allerspätestens beim Thema Humor hört der Spass zwischen den Geschlechtern auf. Dies scheint keine neue Erkenntnis zu sein, bemüht man den Philosophen Immanuel Kant, der bereits im 18. Jahrhundert gesagt hat: «Lachen ist männlich, Weinen ist weiblich.»
Als ob wir Frauen nicht auch von den positiven Auswirkungen des Lachens auf Körper und Psyche profitieren könnten! Wo ein herzhaftes Haha oder Hihi doch die Körperzellen mit mehr Sauerstoff versorgt, die Bronchien durchlüftet, Verbrennungsvorgänge fördert, Herz und Kreislauf anregt. Ganz im Ernst: Lachen ist körperliche Schwerstarbeit, bei der insgesamt über hundert Muskeln beteiligt sind, von der Gesichts- bis hin zur Atemmuskulatur. Bei vollem Lachen wird der ganze Mensch erfasst. Der Kopf bewegt, der Körper biegt und krümmt sich. So soll zwei Minuten anhaltendes Lachen genauso gesund sein wie zwanzig Minuten Joggen –und zwar unabhängig davon, auf welcher Stammtisch-Witz-Pointe Ersteres beruht.
Es kann auch nur aufgesetzt sein, behauptet der aus Nigeria stammende Lach-Trainer Ikechukwu Simeon Omenka, dessen Name per se Potenzial zum Kalauer hat.
Spaghetti ernten
Dagegen hören sich gewisse Aprilscherze wie billigste Waschmittelwerbung an. Allen voran die Mär von den Briten, die ihres Inseldaseins überdrüssig nun auch auf Rechtsverkehr umstellen wollen. Dabei stammt eine der herrlichsten Medienenten just aus dem Vereinigten Königreich. Man schrieb den 1. 4. 1957, als die BBC einen dreiminütigen Beitrag über den Beginn der Spaghetti-Ernte in der Schweiz ausstrahlte. Der in St. Albans gedrehte Beitrag zeigte eine Frau, wie sie Spaghetti pflückt und sie anschliessend zum Trocknen in die Sonne legt. Zur Ehrrettung all jener, die in der Folge beim TV-Sender anriefen, um zu erfahren, wo es diese Spaghetti-Büsche denn zu kaufen gebe, sei gesagt, dass Spaghetti in den Fünfzigerjahren noch weitgehend unbekannt waren. Heute würde diese Geschichte keinen einzigen müden Lacher mehr provozieren.
Wo sich der Aprilscherz doch eh in der Krise befindet. Sagt jedenfalls Michael Titze. Als Humorforscher sieht er in unserer inhomogenen Gesellschaft eine zunehmende Schwierigkeit, allgemeinverbindliche Muster für Witze aufzustellen. Dazu gesellt sich noch die grassierende Wirtschaftskrise, die allgemein wenig Grund zum Lachen bietet – ausser, man erheitert sich über sich selber. Das können Frauen übrigens besser als Männer. Wissenschaftlich erwiesen! u
1) Adventure Trek Colorado 25 Liter
Der ideale Begleiter für Tagestouren und Nordic Walking mit Double Dry Tragsystem. Verhindert weitgehend Feuchtigkeitsstau im Rückenbereich und beugt somit Erkältungen vor. eine Deckeltasche eine Innentasche aufgearbeitetes Clip-on System für Nordic Walking Stöcke zwei Seitentaschen gestütztes Double Dry Tragsystem eingearbeiteter Regenschutz im Bodenfach Duraflex Kunstoffteile Volumen 25 Liter Gewicht 1,2 kg
Best.-Nr. 2709
300 BEA-Punkte + Fr. 39.80 (Nordic Walking Stöcke nicht inbegriffen)
+ Fr 39.80
2) Adventure Trek Everest 45 Liter
High-Tech Tourenrucksack. Nur 1 kg Eigengewicht, ideal für Schulreisen, Ski- und Wandertouren. Die neuste Entwicklung mit vielen technischen Raffinessen wie wasserfeste Seitentaschen, grosse Deckeltasche, zwei grosse Hüfttaschen und viele weitere, durchdachte technische Raffinessen und Befestigungsmöglichkeiten. Material: original Cordura von Dupont, wasserdicht, Volumen 45 Liter
Best.-Nr. 2027
300 BEA-Punkte + Fr. 39.80 300
Bestellschein - Sammeln und Profitieren
Best Nr.:
Nr
Gratis 350-Seitiger Bea Katalog +
Bestellung einsenden an: BEA-Verlag, 5200 Brugg
Lieferung gegen Rechnung zzg. Fr 8.40 Versandkosten
Natürlich süssen
Stevia (Stevia rebaudiana) ist ursprünglich eine Wildpflanze aus Südamerika. Bei den Ureinwohnern von Brasilien und Paraguay war sie schon früh als «Honigblatt» oder «Süsskraut» bekannt und wird bereits seit Hunderten von Jahren zum Süssen von Tees und Lebensmitteln eingesetzt. Mit Assugrin SteviaSweet kommt in der Schweiz ein Süssstoff mit dem pflanzlichen Stevia-Extrakt auf den Markt. Assugrin SteviaSweet ist kalorien- und kohlenhydratfrei, zahnschonend und für Diabetiker geeignet. Der neue Süssstoff Assugrin SteviaSweet kann wie Zucker verwendet werden und eignet sich hervorragend, um heissen und kalten Getränken natürliche Süsse zu verleihen oder um Speisen zu süssen.
www.assugrin.ch
Perfekt geschminkt
Coverderm ist eine Produktelinie für Gesicht und Körper, die zum optimalen Abdecken jeglicher Art von Unvollkommenheiten und Farbtonveränderungen der Haut entwickelt wurde. Bei Bibeli, Augenringen, Couperose, Pigmentstörungen, Narben, Besenreissern, Vitiligo oder Feuermalen bietet das Make-up die Gewähr, lange perfekt geschminkt zu sein. Coverderm ist wisch-, schwitzund wasserfest und eignet sich auch beim Sport. Coverderm ist für alle Hauttypen geeignet und in verschiedensten Farbtönen erhältlich.
Bezugsquelle: Esta Trading GmbH, 4103 Bottmingen, Tel. 061 421 30 44, info@esta-trading.ch, www.esta-trading.ch
Die Ko Schule für Shiatsu öffnet sich den Menschen, die mehr Wohltat im Alltag brauchen.
Neu gibt es Wellness-Kurse für alle – auch ohne Shiatsu-Kenntnisse. Ein echtes Wohlfühl-Erlebnis sind die beiden Wochenenden «Shiatsu zu zweit» für Paare oder Freundinnen und Freunde am 24./25. April und am 20./21. November. Hier steht das Erleben zu zweit, das keine Worte braucht, im Zentrum. Und: Am 3. Oktober können Mütter und Väter mit ihrem 5- bis 10-jährigen Kind die Fuss-, Rücken- und Kopfmassage erlernen. Das hilft bei Einschlafschwierigkeiten, Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen sowie Nackenverspannungen.
www.ko-shiatsu.ch/wellness
Das bewährte Arzneimittel Padma 28 ist ab sofort nur noch in Kapselform erhältlich – mit gleicher Rezeptur, Dosierung und Wirkung. Anwendungsprobleme wie Schluckbeschwerden oder unangenehmer Geschmack konnten damit gelöst werden. Padma 28 fördert die Durchblutung und hilft so, die während der kalten Jahreszeit angesammelten Stoffwechsel-Schlacken abzubauen und körpereigene Schutzmechanismen zu stärken, um fit und vital in den Frühling zu starten. Gönnen Sie sich eine Kur mit Padma 28, erhältlich in Drogerien und Apotheken. Infos: Padma AG, 8603 Schwerzenbach, www.padma.ch
Padma der den sich
Für alle, die das Besondere lieben, kreiert die Künstlerin und Designerin Regi Vonrüti einzigartige Glaskunstwerke. Ihre Skulpturen, Schalen, Vasen und Lampen haben eine mystische Ausstrahlung. Die geschwungenen Waschschalen und -tische verwandeln jedes Badezimmer in eine Wellnessoase. Jedes Glaskunstwerk ist ein Unikat und wird von Hand gefertigt. Dabei legt die Künstlerin grossen Wert auf gute Beratung und berücksichtigt auch individuelle Kundenund Materialwünsche. In ihrer Ausstellung mit offener Werkstatt zeigt Regi Vonrüti ihre Werke und gewährt Einblick in ihr Schaffen.
Design RvonR, 9542 Münchwilen, kontakt@design-rvonr.ch www.design-rvonr.ch
Apotheke
Mit einem Klick in die Natur. www.naturefirst.ch
Zu gewinnen gibt es:
Für eine samtweiche Haut 10-mal 900 g Basenbad im Wert von Fr. 365.–.
Bereits die Ägypter, Griechen und Römer haben ihre Körper mit basischen Körperpflegemitteln gereinigt, und in verschiedenen Kulturen kennt man noch heute das stundenlange basische Baden. Das Nutrexin Basenbad enthält Meersalz, Himalaya Kristallsalz und Würenloser Gesteinspulver. Ihre Haut fühlt sich nach dem Vollbad geschmeidig samtweich und gut an. Ein herrliches Körpergefühl umgibt Sie. Sportler geniessen dieses Bad nach dem Training und Wettkampf, der Körper fühlt sich danach entspannter, lockerer und geschmeidiger an. Die Erholungsphase wird mit dieser Massnahme deutlich verbessert und der nächste Einsatz macht dadurch mehr Spass! www.nutrexin.ch
Und so spielen Sie mit:
Exklusives Leserangebot für Abonnentinnen/Abonnenten
Das Nutrexin Basenbad für Fr. 36.50 und gratis dazu ein Massagehandschuh im Wert von Fr. 9.90
Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, Basenbad Wettbewerb, Baslerstrasse 102, 8048 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 22. 4. 2010.
Ihre Haut fühlt sich nach diesem Vollbad geschmeidig, samtweich und gut an. Ein herrliches Körpergefühl umgibt Sie. Das Nutrexin Basenbad enthält Meersalz, Himalaya Kristallsalz und Würenloser Gesteinspulver.
Coupon einsenden an: freiraum AG, Baslerstrasse 102, 8048 Zürich Das Angebot ist gültig bis zum 31.5.2010
Ich bestelle ______ (Anz.) Nutrexin Basenbad, 900 ml, für je Fr. 36.50 (plus Fr. 6.– für P & VP). Als Geschenk erhalte ich gratis dazu je 1 Massagehandschuh im Wert von je Fr. 9.90 Preise inkl. MwSt. Ja, ich habe «Natürlich leben» abonniert
Nein, ich habe «Natürlich leben» Ich abonniere «Natürlich leben» zu Fr. 84.–/Jahr nicht abonniert
Name Vorname
Strasse PLZ/Ort
Unterschrift Telefon
Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 3-2010
Gesucht war: Ornithologe
30. Jahrgang
«natürlich leben» erscheint 12x jährlich
Druckauflage: 50000 Exemplare
Abonnement: 1 Jahr Fr. 84.–inkl. MwSt. 2 Jahre Fr. 148.–Ausland: zuzüglich Porto
Einzelverkauf: Fr. 8.–
Abonnementsbestellungen
Telefon 058 200 55 62 abo@natuerlich-leben.ch
«natürlich leben» im Internet www.natuerlich-leben.ch
Redaktion und Verlag AZ Fachverlage AG
Redaktion «natürlich leben»
Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Telefon 058 200 56 50, Fax 058 200 56 51
Redaktion:
Markus Kellenberger, Chefredaktor markus.kellenberger@natuerlich-leben.ch
Andres Jordi andres.jordi@natuerlich-leben.ch
Leserberatung: Sabine Hurni sabine.hurni@natuerlich-leben.ch
Mitwirkende an dieser Nummer:
Nicole Amrein, Philipp Bachmann, Susanne Hochuli, Heinz Knieriemen, Andreas Krebs, Hans-Peter Neukom, Susanne Strässle, Remo Vetter, Andreas Walker
Layout: Renata Brogioli, Fredi Frank
Verleger: Peter Wanner
Verlagsleitung: Ratna Irzan
Leitung Lesermarkt/Online: Peter Jauch
Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart juerg.rykart@azmedien.ch
Telefon 058 200 56 04
Anzeigen
Natürlich, Inserateverkauf Webereistrasse 66, 8134 Adliswil cebeco@bluewin.ch, Fax 044 709 19 25
Christian Becker
Telefon 044 709 19 20
Rolf Ulrich
Telefon 044 710 19 91
Anzeigenadministration: Nicole Flückiger
Telefon 058 200 56 16 nicole.flueckiger@azmedien.ch
Grafisches Konzept: artdepartment.ch
Herstellung
Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen ISSN 1663-4799
Über unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Korrespondenz geführt.
Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.
Berufe im Bereich Alternativmedizin boomen. Doch nicht jede Ausbildung, die interessant tönt, ist auch seriös.
Für die Artenvielfalt lässt sich im eigenen Garten viel tun. Davon profitieren nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch der Mensch.
Weitere Themen
Grüne Mode
Umweltfreundlich und sozial verträglich produziert, fair gehandelt: Auch die Modeindustrie hat inzwischen das Thema Nachhaltigkeit entdeckt.
l Wie Pflanzen sich fortpflanzen l Scheidenpilz und was dagegen hilft l Der Schwyzer Panoramaweg l Der Taubenjäger von Zürich
«natürlich leben» 5-2010 erscheint am 23. April 2010
Kontakt Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-leben.ch, www.natuerlich-leben.ch
Susanne Hochuli über ihre Angst vor Strom und darüber, wie die Montage neuer Lampen ihr erhellende Einsichten über die Politik bescherte.
atürlich haben Sie recht, wenn Sie verlangen, dass Magistratspersonen vor nichts und niemandem Angst haben.
Angst lähmt. Und in unbeweglichem Zustand regieren zu müssen, macht die Sache noch schwieriger als sie es ohnehin schon ist. Aber ich gestehe: Es gibt Dinge, vor denen ich Angst habe. Unter anderem vor Strom. Nein, nicht einfach vor Atomstrom, weil ich eine Grüne bin, sondern vor Strom allgemein.
Habe den Draht fast nie berührt mit dem Grashalm, aber mit lauter Stimme gerufen: «Er schlägt. Und wie!»
Ersterer macht bereits Angst bei seiner Entstehung; doch egal, ob Wasser-, Wind- oder Solarstrom: Kommt er aus der Steckdose, ist er einfach nur Strom, unsichtbar, geräuschlos, manchmal tödlich – und macht mir Angst.
Vermutlich bin ich als Kind traumatisiert worden: Einmal versuchte ich, ein altes Kabel an einem alten Stecker in eine noch ältere Steckdose zu stecken und fand mich in der anderen Ecke des Zimmers wieder. Darüber reden konnte ich nicht, hätte dies doch zusätzlich zum Stromschlag zu noch mehr Schlägen geführt, weil ich etwas getan hatte, das ich nicht hätte tun dürfen. Und dann war da der Viehweidezaun. Wir Kinder mussten überprüfen, ob Strom auf den Drähten sei, damit das Rindvieh nicht abhauen konnte auf Nachbars bessere Weide. Vater meinte, wir sollten einen Grashalm in die Hand nehmen, ihn auf den Draht legen und spüren, ob der Strom schlägt. Wie ich das gehasst habe! Wie ich gelogen habe: Habe den Draht fast nie berührt mit dem Grashalm, aber mit lauter Stimme gerufen: «Er schlägt. Und wie!»
Angst sollte man überwinden. Am besten geht das, wenn es nicht nur therapeutisch geschieht, sondern ein Ergebnis zeitigt. Die Angst vor dem Strom zu überwinden, lohnte sich, weil ich meine Wohnung neu illuminieren wollte, um jede dunkle Ecke ausgeleuchtet zu haben; schliesslich braucht eine Magistratsperson den Durchblick, Einblick und Ausblick. Ich kaufte Lampen. Zehn an der Zahl. Ich holte Werkzeuge: Bohrmaschine, Schraubenzieher, Abisolierzange, Drähte, Taschenlampe, Leiter. Ich liess mich aufklären: Der gelbgrüne Draht dient als Erdung – für eine Grüne einfach zu merken: Grün tönt nach Bodenhaftung, wächst doch alles Grüne zum Boden heraus. Fast jedenfalls. Misteln und andere Schmarotzer halten sich nicht daran. Der blaue Draht ist der Nullleiter, quasi neutral. Einleuchtend, sagte ich mir, die FDP neutralisiert sich derzeit ebenfalls als Finanz- oder doch Werkplatzpartei. Der dritte Draht, nicht immer in derselben Farbe gehalten, ist der Leiter. Auch das konnte ich behalten, weil es in einer Demokratie gut ist, wenn nicht immer die gleichen leiten und führen.
Es ging los. Sicherung raus! Dieser Sache traute ich am wenigsten, am liebsten hätte ich die Stromleitung zum Hause gekappt. Rauf auf die Leiter, alte Lampen weg, bohren, schrauben, Drähte suchen; manchmal versteckten sie sich in der Diele und oft mussten sie, wenn gefunden, verlängert werden mit Klemmen und Drähten, die nicht mehr die richtige Farbe aufwiesen. Das Durcheinander war perfekt. Doch zum Schluss: Sicherung wieder rein – und es wurde Licht!
Meine Therapie war erfolgreich: Sie können mich mieten, falls Sie Angst haben. Stromerprobt bin ich. Und die anderen Stürme meistere ich auch noch.
Susanne Hochuli, erste grüne Regierungsrätin im Aargau, ist Mutter einer 16jährigen Tochter und wohnt auf ihrem Biobauernhof in Reitnau, der vom besten Bauern der Welt bewirtschaftet wird.