Natürlich_2010_05

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Prêt-à-porter

Bio-Mode für den Frühling 52

Traumjob

Naturheilkunde als Beruf 10

Blümchensex

Das Kamasutra der Pflanzen 36

Naturgarten

Das kleine Paradies vor der Haustüre 24

Bio ganz bequem

Bio-Convenience ist eine Antwor t auf das Bedür fnis nach der schnellen und ökologisch nachhaltigen Küche. Auch die Migros setzt auf das Angebot von Fertigprodukten mit Bio-Label

Zeitknappheit gehörtzuunserem Lebensstil wie das Gähnen zur Müdigkeit: Das eine ist die Folge des anderen. Zwischen Büro, Kinderkrippe, Weiterbildungund Fitnesstraining soll auch noch der gesunde Genuss seinen Platz haben. Bleibt die Frage: Wer kocht? Eine zeitsparende Antwort darauf: Bio Convenience. «Convenient» bedeutet «bequem».Bio-Convenience steht für vorverarbeitete Lebensmittel undkompletteFertigprodukte, die der Bio-Verordnung des Bundes und den Richtlinien des Migros-Bio-Labels entsprechen: Pizza-, Blätter- und Kuchenteige, frische Pasta oder Eierspätzli ausdem Kühlfach,geraffelteRüebli und Sellerie oder auch Sandwiches undFruchtsäfte gehören heutezuden wichtigstenConvenience-Produkten im Migros-Bio-Sortiment «Das Bedürfnis der Kunden nach ethisch und ökologisch einwandfreien Produkten ist unbestritten vorhanden und heute weit mehr alsein Trend», sagt Valentin Kalt, Marketingverantwortlicher Convenience Ready-to-cook. «Migros trägt diesem Konsumentenbedürfnis seit langem Rechnung und folgt dem auch in Produktgruppen wie Frisch-

Neues Bio-Logo der Migros

Die Bio-Produkte der Migros werden aus hochwer tigen Rohstof fen hergestellt. Die Schweizer Produkte stammen von Landbau-Betrieben, die nach den Richtlinien von Bio Suisse zertifizier t sind. Impor t-Produkte entsprechen der europäischen Bio-Verordnung. Die Einhaltung der Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen geprüft. Infos: www.migros.ch

convenience konsequent nach.» Damit der Konsument zu Hause seine eingekaufte Bio-Pizza oder -Pasta auch garantiert in nachhaltiger Qualität geniesst, gelten für die Herstellung strengste Vorschriften. Beider Jowa AG in Volketswil,der Produzentin u.a. von

Bio-Teigen, bedeutet das: Einzig biozertifizierte Rohstoffeund die nach der Bio-Verordnung zugelassenen Zusatzstoffekommen zurAnwendung.Bei einem Betrieb, der sowohl biologisch wieauchkonventionellproduziert, muss die Verarbeitung strengstens separiertwerden. «Dieserreichen wir durch eine zeitliche Staffelung und durch eine rigoroseAnlagenreinigung nach jedem Produktionsgang. Hygiene ist bei uns oberste Pflicht», erklärt Claudia Hallauer, die Produktverantwortliche für Bio-Teigebei der Jowa AG ist. Dafür,dass sämtliche Auflagen auch eingehalten werden, sorgen regelmässige Bio-Inspektionen durch unabhängige Kontrollfirmen.

Der Bio-Gedanke ist also längst vomFeldindie Fabrik gelangt. Die industrielle Lebensmittelproduktion undder Bio-Gedankestehen für die Ernährungsexpertin Marianne Botta Diener grundsätzlich nicht in Widerspruch. «Solange das Gesamtkonzept stimmt, solangesichBio vomAnbau bis auf den Teller durchzieht, macht Bio-Convenience durchausSinn und entspricht ganz klar den modernen Bedürfnissen.»

Das Neuste gibt‘s jetzt natürlich auch per Mail.

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Newsletter von natürlich leben. Bitte geben Sie uns unter natuerlichleben.ch/newsletter Ihre E-Mail an. Und schon erhalten Sie regelmässig:

■ Wertvolle Gesundheitstipps aus der Natur

■ Nützliche Ratschläge bei Fragen zu Natur und Garten

■ Exklusive Angebote zu Vorzugspreisen

■ Immer wieder Neues aus der natürlich-leben-Welt

www.natuerlich-leben.ch/newsletter

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Bio-Mode für den Frühling 52

Traumjob

Naturheilkunde als Beruf 10

Blümchensex

Das Kamasutra der Pflanzen 36

Naturgarten

Das kleine Paradies vor der Haustüre 24

Bio ganz bequem

Bio-Convenience ist eine Antwor t auf das Bedür fnis nach der schnellen und ökologisch nachhaltigen Küche. Auch die Migros setzt auf das Angebot von Fertigprodukten mit Bio-Label

Zeitknappheit gehörtzuunserem Lebensstil wie das Gähnen zur Müdigkeit: Das eine ist die Folge des anderen. Zwischen Büro, Kinderkrippe, Weiterbildungund Fitnesstraining soll auch noch der gesunde Genuss seinen Platz haben. Bleibt die Frage: Wer kocht? Eine zeitsparende Antwort darauf: Bio Convenience. «Convenient» bedeutet «bequem».Bio-Convenience steht für vorverarbeitete Lebensmittel undkompletteFertigprodukte, die der Bio-Verordnung des Bundes und den Richtlinien des Migros-Bio-Labels entsprechen: Pizza-, Blätter- und Kuchenteige, frische Pasta oder Eierspätzli ausdem Kühlfach,geraffelteRüebli und Sellerie oder auch Sandwiches undFruchtsäfte gehören heutezuden wichtigstenConvenience-Produkten im Migros-Bio-Sortiment «Das Bedürfnis der Kunden nach ethisch und ökologisch einwandfreien Produkten ist unbestritten vorhanden und heute weit mehr alsein Trend», sagt Valentin Kalt, Marketingverantwortlicher Convenience Ready-to-cook. «Migros trägt diesem Konsumentenbedürfnis seit langem Rechnung und folgt dem auch in Produktgruppen wie Frisch-

Neues Bio-Logo der Migros

Die Bio-Produkte der Migros werden aus hochwer tigen Rohstof fen hergestellt. Die Schweizer Produkte stammen von Landbau-Betrieben, die nach den Richtlinien von Bio Suisse zertifizier t sind. Impor t-Produkte entsprechen der europäischen Bio-Verordnung. Die Einhaltung der Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen geprüft. Infos: www.migros.ch

convenience konsequent nach.» Damit der Konsument zu Hause seine eingekaufte Bio-Pizza oder -Pasta auch garantiert in nachhaltiger Qualität geniesst, gelten für die Herstellung strengste Vorschriften. Beider Jowa AG in Volketswil,der Produzentin u.a. von

Bio-Teigen, bedeutet das: Einzig biozertifizierte Rohstoffeund die nach der Bio-Verordnung zugelassenen Zusatzstoffekommen zurAnwendung.Bei einem Betrieb, der sowohl biologisch wieauchkonventionellproduziert, muss die Verarbeitung strengstens separiertwerden. «Dieserreichen wir durch eine zeitliche Staffelung und durch eine rigoroseAnlagenreinigung nach jedem Produktionsgang. Hygiene ist bei uns oberste Pflicht», erklärt Claudia Hallauer, die Produktverantwortliche für Bio-Teigebei der Jowa AG ist. Dafür,dass sämtliche Auflagen auch eingehalten werden, sorgen regelmässige Bio-Inspektionen durch unabhängige Kontrollfirmen.

Der Bio-Gedanke ist also längst vomFeldindie Fabrik gelangt. Die industrielle Lebensmittelproduktion undder Bio-Gedankestehen für die Ernährungsexpertin Marianne Botta Diener grundsätzlich nicht in Widerspruch. «Solange das Gesamtkonzept stimmt, solangesichBio vomAnbau bis auf den Teller durchzieht, macht Bio-Convenience durchausSinn und entspricht ganz klar den modernen Bedürfnissen.»

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Das Paradies vor der Haustüre

Liebe Leserin, lieber Leser

Im Garten liegen, betört vom Duft der Blumen, umschwirrt von bunten Schmetterlingen und die Luft erfüllt vom fröhlichen Tirilieren der Vögel, die in Hecken und Bäumen nisten –ein Naturgarten ist ein kleines Paradies für alle, für Mensch und Tier. Wussten Sie, dass sich solche Oasen aus jedem Garten und aus jedem Balkon machen lassen? Und dass sie in unserer ausgeräumten und von der Landwirtschaft bestimmten Kulturlandschaft einen wichtigen Beitrag an die Biodiversität, die Artenvielfalt, beisteuern? Machen Sie mit: Gestalten Sie Ihre Terrasse und Ihren Garten naturnah. Ab Seite 24 lesen Sie, wie einfach das geht.

Nadeln, Kräutern oder ausgewählten homöopathischen Essenzen helfen zu können. Doch der Weg zur eigenen Praxis oder der Anstellung in einem Gesundheitszentrum ist lang, oft auch teuer und nicht in jedem Fall der richtige. Ab Seite 10 sagen wir Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie in das weite Feld der Naturheilkunde einsteigen wollen.

Auch aus einem kleinen Balkon lässt sich ein Naturgarten machen.

Nähe zur Natur ist aber nicht nur rund ums Haus angesagt, sondern auch bei der Arbeit. Naturheilkunde als Beruf ist nach wie vor im Trend. Viele Menschen träumen davon, anderen mit

Die berufliche Neuorientierung hat This Schenkel schon hinter sich. Er hat sich vom Lehrer zum Wildhüter umschulen lassen. Doch nicht Hirsch und Wildsau sind seine Schützlinge – er kümmert sich vollamtlich um die Tauben in der Stadt Zürich. Wie er dafür sorgt, dass die Tiere nicht zum Ärgernis werden, lesen Sie ab Seite 46. Und nach der Lektüre werden Sie verstehen, warum Schenkels Arbeit nicht immer leicht ist – und warum man Tauben nicht füttern sollte.

Herzlich Ihr

Chefredaktor

Europäische Akademie für Ayur veda

Ayurveda-Event „Ayurveda-Medizin und -Therapie“ am 28. Mai

Ayur ve da

Ausbildungen

Master of Science in Ayurveda-Medizin

berufsbegl. Hochschullehrgang für Mediziner (MSc) Dipl. Ayurveda-Spezialist* analog OdA KT Ayurveda Komplementärtherapie

Ayurveda-Massage /Ayurveda-Therapeut*

Ayurveda Gesundheits- &Ernährungsberater*

Psychologischer Ayurveda-Berater * EMR konform

Seminare&Fortbildungen

Zum Kennenlernen und Vertiefen der Ayurveda-Kenntnisse

Ayurveda-Basislehrgang

Ayurveda-Kochkurs für Berufstätige und Gestresste Mit ayurvedischer Psychologie gegen Depressionen Dravyaguna –Ayurveda Pflanzenheilkunde u.v.m.

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Ganzheit in Gesundheit und Bildung 8032 Zürich . Hofstr.53 . Tel044 260 70 -70 . Fax -71 Umfangreiche Seminardatenbank &N ewsletterabo:

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Gesundheit

8 Pollenprognose per Mausklick

9 Die Fast-Food-Junkies

10 Naturheilkunde und Ausbildung: die besten Adressen

14 Pilzfreie Zone im Intimbereich

Beratung

18 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen

Haus & Garten

22 Das hilft gegen Gartenschnecken

23 Sicherheitscheck für den Frühjahrsputz

24 So gestalten Sie Ihren Naturgarten

30 Remo Vetter: Freude für Freunde

Natur

34 Erdbebenforscher und Dinojäger

35 Rettungsaktion für den Ortolan

36 Das Kamasutra der Blumen

40 Auf dem Schwyzer Panoramaweg

Leben

44 Über Emotionen und Moral

45 Die Welt im Konsumrausch

46 Unterwegs mit dem Zürcher Taubenwart

52 Dernier Cri: Bio-Mode

56 Heinz Knieriemen über kosmische Rhythmen

61 Öko-Lisa: arme Blondinen

Rätsel

Vorschau

Carte blanche

Was heisst da Blümchensex? Das Reich der Pflanzen kennt ein eigenes Kamasutra 36

«Natürlich» im Sammelordner

Für Liebhaber sind bei mir gelagert:

Sämtliche Exemplare «Natürlich» in grünen Sammelordnern von 1993 bis 2003. Für Anfragen bin ich unter Telefon 061 901 49 26 abends jeweils ab 19 Uhr erreichbar.

Rolf Martin, Liestal

Genpatente und Angstmedizin «natürlich leben» 2-10

Das «natürlich leben» gefällt mir immer besser. Es ist sehr gut, dass immer wieder kritische Artikel erscheinen, welche die Fragwürdigkeit gewisser medizinischer Geschäftemacherei aufdecken!

Es ist erschreckend, dass das Thema Krankheit in vielen Bereichen zum reinen Geschäft verkommt. Doch auch der Bürger trägt Verantwortung, denn diese Entwicklung ist nur möglich, solange das Zielpublikum unkritisch ist und mitmacht. Viele haben gar keine Beziehung zu ihrem Körper und tragen ihn im Fall einer Fehlfunktion einfach zum Arzt, damit der ihn wieder gesund macht. Diese Unwissenheit sowie Medizingläubigkeit sind ein guter Nährboden für die Angst- und damit Geldmache. Für eine ganzheitliche Sicht auch im Bereich der Gesundheit ist es notwendig, Erkenntnisse von Verstand und Intuition gemeinsam einzusetzen, damit bestmögliche Ergebnisse erzielt werden. Doch der Verstand dominiert leider immer noch in unserer Gesellschaft. Wirklich gute Ärzte machen von ihrer Intuition Gebrauch und sind deshalb erfolgreich. Doch auch der Mensch kann seine Intuition einsetzen – und sie wird ihm sagen, was er zu tun hat, sofern er den Kontakt übt und damit auch einen besseren Zugang zu seinem Körper und der Psyche erhält. Christina Friedli, Zürich

Die Versteinerten

«natürlich leben» 1-10

Im Artikel hat es Fehler:

1. In der Anthroposophie geht es nicht nur um Selbsterlösung, sondern einen Teil

der Schuld muss jeder Mensch selber abtragen, ein anderer Teil kann ihm nur von Christus abgenommen werden. Man kann mit einer solchen Aussage leben – ohne sie einfach anzunehmen – und mit der Zeit ein Verhältnis dazu gewinnen.

2. Ein Schulgebet ist nicht Gehirnwäsche. Im Religiösen ist es auch selbstverständlich, dass man Gebete regelmässig betet. Die Wiederholung bringt Kraft und Verständnis. Es ist für jedes Kind ein Segen, wenn es religiös und/oder spirituell aufwachsen kann. Selbstverständlich ist es später frei, sich den eigenen Weg zu suchen, ob er spirituell ist oder ganz anders.

3. In der Anthroposophie ist nie die Rede davon, dass Menschen einmal als Tiere inkarniert waren. Dies ist eine Verwechslung mit anderen Reinkarnationsvorstellungen. Eigentlich ist die Reinkarnationslehre bei Lessing vorweggenommen in seinem Büchlein: Die Erziehung des Menschengeschlechtes. Gott erzieht die Menschen, indem er ihnen über mehrere Leben die Möglichkeit gibt, immer neue, andere Erfahrungen zu machen (wir wissen ja, wie sich die Zeiten ändern) und immer vollkommener zu werden. Es liegt in der Freiheit des Menschen, an sich zu arbeiten oder nicht. Christoph Wirz, St. Gallen

Exklusiv: Bildschirmschoner von «natürlich leben»

Neu steht unseren Lesern der «natürlich leben»Bildschirmschoner zum Gratis-Download zur Verfügung. Der Bildschirmschoner bietet Ihnen jederzeit allgemeine News und aktuelle Meldungen aus «natürlich leben», übersichtlich und ansprechend aufbereitet. Da die Interessen und Bedürfnisse der User so verschieden sind wie diese selbst, lässt sich der Bildschirmschoner spielend leicht individuell einrichten – damit Sie nur die Informationen bekommen, die Sie wirklich wollen. Den Bildschirmschoner können Sie unter www.natuerlich-leben.ch/specials kostenlos herunterladen.

Grenzen der Freiheit

«natürlich leben» 1-10

Die Zahl der Menschen, die in der Natur Erholung suchen, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Und Wildruhezonen sollte man aus Rücksicht auf die Wildtiere berücksichtigen. Doch in den Berichten über Störungen des Wildes wird die Jagd ausgeschlossen. Dabei ist diese hauptsächlich an den verängstigten Wildtieren schuld. Jedes Jahr werden in der Schweiz über 70 000 Huftiere, 10 000 Murmeltiere, Feld- und Schneehasen abgeschossen. Auch Arten wie das Schneehuhn, das Birkhuhn oder die Waldschnepfe werden nicht geschont. Nun wird die Schuld daran den Scharen von Skifahrern, Wanderern oder Pilzsuchenden zugeschoben. Dabei ist die Menschenscheu der Wildtiere und ihre inzwischen übersteigerte Angst vor Skifahrern, Wanderern

doch nur eine Nebenwirkung der Hobbyjagd. Die nach jägerischer Interessenslage ausgewiesenen Wildruhezonen sind nichts anderes als unsinnige Freiheitseinschränkungen und Schikanen für die Bevölkerung, von denen nicht die Tiere, sondern nur die Hobbyjäger profitieren.

Stefania Martinaglia, Safien Platz

Briefe an «natürlich leben»

Schwalben fliegen anders «natürlich leben» 11-09

Die Bauernregeln hatten aufgrund Jahrhunderte langer Beobachtungen ihre Berechtigung, solange die klimatischen Verhältnisse im Lot waren. Nun versucht die Forschung diese bis vor geraumer Zeit gültigen Erkenntnisse der naturverbundenen Landleute zu reinem Volksglauben zu degradieren. Akademiker sind bestens darüber informiert, dass sich das Klima in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Daher müsste zwangsläufig auch in Betracht gezogen werden, dass sich aufgrund dieser Tatsache das Verhalten von Lebewesen, unter anderen von Schwalben, verändert hat. Zudem ist es höchste Zeit, dass sich unsere Zivilisation mit brisanteren Themen auseinandersetzt als mit dem Flugverhalten von Schwalben.

Lice Tschannen, Rüti

«natürlich leben»

Ich möchte Ihnen und dem «natürlich leben»-Team danken für die Gestaltung der Zeitschrift. «natürlich leben» hat in der letzten Zeit sehr an Profil gewonnen und scheut sich nicht, auch heisse Eisen anzupacken – im Gegensatz zu früher. Ernst Lüdi, Siebnen

Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-leben.ch oder: «natürlich leben», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51

müde?

Fühlen Sie sich chronisch müde und ausgepumpt? Oder kommen Sie nach ausgestandener Krankheit einfach nicht mehr richtig auf Touren? Dann helfen die Rekonvaleszenz-Tropfen von Strath. Sie stärken den Körper und wecken den Geist.

Strath Tropfen sind 100 % natürlich und enthalten die wertvollen Nährstoffe der Strath Kräuterhefe.

Gesundheit

Lesen_ Fette Irrtümer

Akupunktur_ Wieder riechen

Menschen, die an einer Atemwegsinfektion leiden, kann der Geruchssinn abhandenkommen. Mediziner von der Universitätsklinik Köln haben herausgefunden, dass Akupunktur eine wirksame Behandlung darstellen könnte, den Sinnesverlust zu therapieren. Bei 15 Betroffenen führten sie während zehn Wochen wöchentlich eine 30-minütige Akupunkturbehandlung durch. Bei der Hälfte der Patienten verbesserte sich der Geruchssinn dabei signifikant. ajo

Pollenbulletin_ Prognose per Mausklick

SPie dürfen Kaffee geniessen, Fett ist nicht einfach schlecht, Cholesterin auch nicht grundsätzlich ein Problem – das sind überraschende Nachrichten aus der weiten Welt der Ernährung, dargeboten vom Ernährungsexperten Paolo Colombani. Kritisch hat der Fachmann von der ETH Zürich verschiedene Ernährungsmythen unter die Lupe genommen. Sein Fazit: Vieles, was heute als unbedingt nötig erachtet wird, dient allein der Gewinnsteigerung bestimmter Branchen, so zum Beispiel die vielen angepriesenen Nahrungsmittelergänzungen.

 Paolo Colombani: «Fette Irrtümer – Ernährungsmythen entlarvt», Verlag Orell Füssli 2010, Fr. 34.90

ollen von Hasel, Weide, Erle, Esche, Birke im Frühling sowie Gräsern, Roggen, Mais, Beifuss und Ambrosia im Sommer machen Pollenallergikern zu schaffen. Meteo Schweiz testet diesen Frühling erstmals das neue Vorhersagemodell Cosmo-Art anhand von Birkenpollen. Es soll örtlich genaue Pollenprognosen liefern. Verlaufen die Tests erfolgreich, so wird Meteo Schweiz ab 2011 Pollenvorhersagen im Internet für jeden beliebigen Ort anbieten. Betroffene brauchen dann nur per Mausklick die Postleitzahl einzugeben, um am gewünschten Standort die aktuelle Pollenkonzentration zu erhalten. Hans-Peter Neukom  www.pollenundallergie.ch

Gratis: Die praktischen eBooks von «natürlich leben»

Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile fünf eBooks gratis zum Download. Ob in «Gut essen!», «Die 20 besten Heilkräuter», «Fit in den Frühling», «Wandern und Geniessen» oder «Naturheilkunde für werdende Mütter»: Die eBooks bieten eine Fülle von Anregungen, Hilfe und wichtige Informationen für ein gesundes, nachhaltiges und genussvolles Leben.

Die eBooks können Sie gratis herunterladen, ausdrucken und per Mail an Freunde verschicken.

 Die eBooks von «natürlich leben» kostenlos auf www.natuerlich-leben.ch

Fast-Food-Junkies

Essen kann das Ausmass einer Sucht annehmen und das Belohnungssystem im Gehirn wie beim Konsum von Drogen verändern.

Der Konsum von Fast-Food kann süchtig machen. Amerikanische Wissenschaftler haben bei Ratten herausgefunden, dass übermässiges Essen von fett- und kalorienreicher Nahrung die gleiche Wirkung im Gehirn zeitigen kann wie der Konsum von Kokain oder Heroin. Laut Paul Johnson und Paul Kenny vom Scripps Research Institute in Jupiter, Florida, kam es bei Ratten, denen die Forscher entsprechendes Futter verabreichten, mit der Zeit zur einer Abstumpfung des Belohnungssystems im Hirn. Die Tiere kompensierten dies mit einer gesteigerten Nahrungsaufnahme und wurden zunehmend fettleibiger.

Dieselben Veränderungen im Gehirn können bei Drogenkonsum auftreten und gelten gemeinhin als wichtige Faktoren für die Entwicklung einer Sucht. «Die Ratten verloren vollständig die Kontrolle über ihr Fressverhalten», sagt Kenny. Das sei das erste Merkmal

einer Sucht. Die Tiere liessen sich auch nicht vom unbändigen Verlangen nach Junkfood abhalten, wenn sie negative Reaktionen, etwa Elektroschocks, erwarteten. Als ihnen die Forscher gesundes Futter vorsetzten, verweigerten sie dagegen für längere Zeit die Nahrungsaufnahme.

Johnson und Kenny konnten nachweisen, dass im Zuge der Suchtentwicklung in den Gehirnen der fresssüchtigen Ratten die Häufigkeit von Dopamin-Rezeptoren abnahm – ein Befund, der bei Drogensüchtigen ebenfalls auftritt. Dopamin ist ein Nervenbotenstoff, den das Hirn bei beglückenden Erfahrungen, etwa beim Sex, ausschüttet. «Unsere Untersuchungen weisen darauf hin, dass Fettleibigkeit und Drogenabhängigkeit letztlich auf die gleichen neurobiologischen Mechanismen zurückzuführen sein könnten», kommentiert Kenny. ajo

Traumjob

Unzählige Heilmethoden und ein kaum zu überblickendes Kursangebot –wer in die Komplementärmedizin einsteigen will, dürfte zuerst einmal eines sein: verwirrt. Was Sie beachten sollten, bevor Sie sich in einer Schule einschreiben. Text Vera Sohmer

Was soll es sein? Eine Ausbildung in Shiatsu? In Traditioneller Europäischer Naturheilkunde? Eine moderne Therapie wie Kinesiologie oder Craniosacral? Vielleicht lieber klassische Massage? Liebäugeln Sie mit Phytotherapie? Oder liegt Ihnen die Neuraltherapie am Herzen?

Naturheilkunde und Komplementärmedizin sind ein weites Feld – nicht nur, weil es so viele Fachrichtungen, unter ihnen so verschiedene Philosophien und immer wieder neue Spezialgebiete gibt. Man schätzt, dass allein in der Schweiz mehrere Hundert verschiedene Naturheilverfahren eingesetzt werden. Landesweite Standards für die Ausbildungen gibt es nicht, entsprechend schwer ist es, den Überblick zu behalten. Berufsverbände setzen sich für eine Reglementierung ein, aber es dürften noch ein paar Jahre vergehen, bis alle Hürden genommen sind. «Ein eidgenössisch anerkanntes Diplom würde alternativmedizinische Berufe aufwerten und bei Patienten, Zulassungsbehörden sowie Krankenkassen für Klarheit sorgen», sagt Ursula Spring vom Präsidium des Homöopathie Verbands Schweiz. «Und auch mit dem Begriffschaos bei den Berufsbezeichnungen wäre dann Schluss.»

Alles ist im Umbruch

Weil alles im Umbruch ist, seien viele Studierende verunsichert. «Sie wissen nicht, ob ihr Schuldiplom in einigen Jahren noch Bestand hat», sagt Spring. Hinzu komme die unsichere Lage in den einzelnen Kantonen, denn bis zur Einführung der eidgenössischen Standards werden häufig keine Mindestanforderungen für die Ausbildungen verlangt. Was wiederum bedeute, dass Interessenten nicht wissen, ob die Lehrgänge wirklich etwas taugen. All das trägt dazu bei, dass die Nachfrage nach Ausbildungen zurzeit eher verhalten ist.

Die Boomjahre sind vorbei, heisst es auch beim Verband Schweizer Naturheilkunde-Schulen. Jedes Jahr seien ein bis zwei Anbieter gezwungen, ihre Pforten zu schliessen. Die Gründe dafür sieht Verbandspräsident Hein Zalokar in den höheren Anforderungen seitens der Berufsverbände und des Erfahrungsmedizinischen Registers EMR. Damit wollen sie erreichen, dass sich ihre Mitglieder zur Qualität verpflichten und Ausbildungen auf hohem Niveau bieten.

In der Praxis sei dies ein Kraftakt: Die Ausbildungsstunden seien in den vergangenen fünf Jahren gestiegen. So habe etwa die Schweizerische Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin das Praktikum von 500 auf 800 Stunden erhöht; für die Traditionelle Europäische Naturheilkunde verlange das EMR neu 1800 statt wie bisher 1200 Ausbildungsstunden.

Grosse Nachfrage ohne Gewähr

Die Folge: «Die Preise für die Ausbildungen sind gestiegen», sagt Zalokar. Und das dämpft die Nachfrage, denn nicht jeder Interessent kann für ein Studium vier bis fünf Jahre Zeit und bis zu 50 000 Franken investieren – Ausbildungskosten, die in aller Regel aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, denn nur selten gibt es Stipendien oder werden die Kosten von der IV als Umschulung getragen.

Checkliste

Darauf sollten Sie bei der Wahl einer Ausbildung achten

Fragen im Vorfeld:

Lohnt es sich überhaupt, in eine solche Ausbildung zu investieren? Fest steht: Das Interesse der Schweizer Bevölkerung an alternativen Heilmethoden ist gross. Und die Nachfrage sei ungebrochen, sagt Ursula Spring. Bei den Krankenkassen haben bis zu 80 Prozent der Grundversicherten eine Zusatzversicherung für alternative Heilmethoden abgeschlossen. Der Bedarf ist also vorhanden. Doch das ist keine Garantie dafür, sich als Berufseinsteiger auf dem teils übersättigten Markt zu etablieren.

l Verlassen Sie sich nicht auf Referenzen. Sprechen Sie mit Studierenden und Absolventen.

l Was will ich mit der Ausbildung erreichen (Hauptberuf, Nebenberuf, Hobby)?

l Wie finanziere ich die Ausbildung?

l Wie viel Zeit kann und will ich investieren?

l Wie organisiere ich mein Leben während der Schulzeit?

Wie Sie seriöse Schulen erkennen:

l Je transparenter sich eine Schule präsentiert, desto besser. Achten Sie auf folgende Punkte: Finden Sie auf der Homepage und in Prospekten detaillierte Informationen über die Ausbildungsziele? Können Sie die Ausbildungspläne einsehen? Wird offen über die Kosten informiert? Erfahren sie etwas über die Philosophie und das Leitbild der Schule? Erklärt sich die Schulleitung zu persönlichen Informationsgesprächen bereit? Können Sie kostenlose Schnuppertage absolvieren?

l Organisieren Sie einen oder mehrere Schulbesuche. Verschaffen Sie sich einen Eindruck, wie der Stoff vermittelt wird: Gibt es nur Frontalunterricht oder auch praktische Übungen?

l Welche Möglichkeiten eröffnet das Diplom im Hinblick auf die eidgenössischen Standards? Klären Sie ab, ob die Schule in den Prozess der Berufsreglementierung eingebunden ist.

l Wie geht es jenen Leuten, die eine Ausbildung an dieser Schule gemacht haben? Reden Sie mit Personen, die schon Berufserfahrung haben.

l Informieren Sie sich bei den Berufsverbänden: Welche Schulen werden empfohlen?

l Das gesamtschweizerisch anerkannte Eduqua­Label (www.eduqua.ch) bietet eine gewisse Orientierungshilfe, sagt aber nichts aus über die inhaltliche Qualität einer Ausbildung.

l Achten Sie auch darauf, ob die Ausbildungen den Richtlinien des Erfahrungsmedizinischen Registers (www.emr.ch) sowie der Berufsverbände entsprechen. Ferner, ob die Schulen von der Stiftung zur Anerkennung und Entwicklung der Alternativ­ und Komplementärmedizin (www.asca.ch) anerkannt sind. Es gibt darüber das Spak­Label, das von der Naturärztevereinigung der Schweiz vergeben wird (www.spak.ch).

Ausbildung in klassischer Homöopathie

Verschiedene berufsbegleitende Ausbildungslehrgänge:

Klassische Homöopathin, klassischer Homöopath

Tierhomöopathin, Tierhomöopath

Beginn: Sommer / Herbst 2010

Verlangen Sie unsere Ausbildungsunterlagen, Tel. 041 760 82 24 www.skhz.ch

Naturärztin/Naturarzt

Studium gemäss EMR- Richtlinien mit den Fachrichtungen:

• Klassische Homöopathie

• Chinesische Medizin

• Europäische Naturheilkunde

Studienbeginn: Aug ust 2010

Eulerstr asse 55 , 4051 Basel Tel. 061 560 30 60, www.anhk .ch

Reif für was Neues?

Fusspflegeausbildung

20-tägige Intensivausbildung bei pédi-suisse, die führende Fusspflegeschule der Schweiz.

Ideal zur Eröffnung einer Fusspflegepraxis Mit Diplomabschluss

pédi-suisse

Verlangen Sie unser kostenloses Aus- und Weiterbildungsprogramm.

Weitere Informationen unter:

www.dobi.ch 062 855 22 44

www.pedi-suisse.ch 044 780 88 48

Institut für Klang-Massage-Therapie

Elisabeth Dierlich

Peter Hess Akademie Schweiz

Ausbildung in der Peter Hess-Klangmassage

Weiterbildung in Klangtherapie Elisabeth Dierlich Vertrieb von Peter Hess products® Qualitätsklangschalen · Gongs und Zubehör

Klassische und Traditionelle Chinesische Medizin

Berufsbegleitende und Vollzeitausbildung in:

� Akupunktur

� Kräuterheilkunde

� Tui Na/An Mo Massage

� Diätetik

� Qi Gong

� Medizinische Grundlagenfächer

Wir senden Ihnen gerne unser aktuelles Programm zu.

Institut für Klang-Massage-Therapie Elisabeth Dierlich Oberdorf 8 5040 Schöftland/AG

Tel: 0041- 62 892 05 58

Fax: 0041- 62 892 05 62 kontakt@klang-massage-therapie.ch www.klang-massage-therapie.ch www.peter-hess-akademie.ch

Seit 15 Jahren bieten wir Aus- und Weiterbildungen in Traditionell Europäischer Naturheilkunde TEN an. Start nächster Lehrgänge: Ernährung ab 26.08.10

Fussreflexzonenmassage ab 27.08.10

Manuelle Lymphdrainage ab 03.09.10

Vitalstofftherapie ab 05.10.10

NDS Psychosomatik ab 18.10.10

Nächste Infoabende: 20. April, 22. Juni 2010 Zeit: 18.30 - 20.15 Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Witikonerstrasse 295, 8053 Zürich 043 499 92 82 info@nhk.ch www.nhk.ch

Academy of Chinese Healing Arts Unterer Graben 1 | 8400 Winterthur Telefon 052 365 35 43 info@chiway.ch | www.chiway.ch

Körperzentrierte/r

Möchten Sie sich ein zweites berufliches Standbein sichern?

Berufsbegleitende, anerkannte Weiterbildungen mit Diplomabschluss:

GRATIS-Info-

Psychologische/r Berater/in IKP

Psychologie und Körpertherapie

ErnährungsPsychologische/r Berater/in IKP

Psychologie und Ernährungsfachwissen

Paar- und Familientherapeut/in IKP Systemisches Coaching Komplementäre/r Atemtherapeut/in IKP

Atem- und Bewegungstherapie

Ausbildungsinstitut für Ganzheitliche Therapien IKP,inZürich und Bern.

Mehr Infos?

Tel. 044 242 29 30

www ikp-therapien.com

ACADEMY OF CHINESE HEALING ARTS

Auswahl an Schulen und Ausbildungszentren

l Akademie für Naturheilkunde, Basel: www.anhk.ch

l Biomedica – Schule für westliche und fernöstliche Medizin, Basel und Zürich: www.bio­medica­basel.ch, www.bio­medica­zurich.ch

l Heilpraktikerschule, Luzern: www.heilpraktikerschule.ch

l Institut für Integrative Heilpraxis iih, Luzern, Weggis, Zürich: www.heilpraxis­schule.ch

l Quinta Med – Akademie für Ganzheitliche Medizin und Naturheilkunde, Hettlingen: www.quintamed.ch

l Schule für angewandte Naturheilkunde, Zürich: www.nhk.ch

l Sake Bildungszentrum, Bern: www.sake.ch

l Samuel Hahnemann Schule, Aarau: www.hahnemann.ch

l Tao Chi­Schulungszentrum, Zürich: www.taochi.ch

l Zentrum Bodyfeet – Fachzentrum für Naturheilkunde und manuelle Therapien, Aarau, Rapperswil, Thun: www.bodyfeet.ch

l Paramed – Zentrum für Komplementärmedizin, Baar: www.paramed.ch

Wichtige Links

l Verband Schweizerischer Naturheilkunde­Schulen: www.vsns.ch

l Informationen über die neu definierten Berufsfelder der Alternativmedizin und Komplementärtherapie: www.komplementaer.org

l Kurzbeschreibung von 120 Naturheilverfahren und Therapeutendatenbank: www.nath­pool.ch

Literatur

l «Naturheilkunde und Komplementärmedizin», SDBB Verlag, Fr. 25.–

Schätzungsweise 12 000 nicht-ärztliche Naturheilpraktiker und Therapeuten arbeiteten im Jahr 2007 in der Schweiz. Da ist es schwierig vorauszusagen, mit welcher Fachrichtung man sich am ehesten gegen die riesige Konkurrenz durchzusetzen vermag.

An der Basler Akademie für Naturheilkunde ist das Interesse an Homöopathie oder Traditioneller Chinesischer Medizin von jeher am stärksten. Weniger nachgefragt werde die Traditionelle Europäische Naturheilkunde. Sie sei erst im Kommen und der breiten Masse noch zu wenig bekannt, sagt Institutsleiterin Sabine Richner. Gut möglich, dass sich das künftig ändert. Erfolgsversprechend kann sein, verschiedene Therapien zu kombinieren, sagt Martin Rutishauser von der Heilpraktikerschule Luzern. Als Masseur könne man beispielsweise auch Kinesiologie anbieten oder sich in FussreflexzonenMassage ausbilden lassen. So gelinge es vielleicht, eine Nische zu besetzen. Das Wichtigste ist jedoch, für sich die richtige Fachrichtung zu finden, denn Patienten und Patientinnen werden es spüren, ob jemand mit Begeisterung, Leidenschaft und Überzeugung bei der Sache ist.

Vorsicht: Schwarze Schafe!

Was man darüber hinaus wissen sollte: Stellen in Spitälern, Heimen, Medizinzentren oder Grosspraxen gebe es bislang kaum, sagt Christian U. Vogel, Präsident der Naturärztevereinigung der Schweiz. Wer sein Glück als Naturheilarzt, Feldenkrais-Spezialistin oder Ayurveda-Fachfrau versuchen will, muss es in der Regel als selbstständig Erwerbender tun. Und dazu braucht es nicht nur eine fundierte Ausbildung und eine gute Angebots-Palette, sondern Beharrlichkeit, Disziplin, ein hohes Mass an Kreativität und Motivation sowie ein gutes Netzwerk.

Pro Stunde verrechnen Therapeuten je nach Fachrichtung und Berufserfahrung

zwischen 80 und 160 Franken. Ungefähr die Hälfte davon geht für die Praxismiete, Material, Versicherungen und die Altersvorsorge weg. Betriebswirtschaftliches Know-how und ein glückliches Händchen fürs Marketing in eigener Sache sind also notwendig, denn die Patienten werden nicht von alleine kommen. Es kann längere Zeit dauern, bis die Praxis läuft und rentiert. Ob man sich eine Existenz aufbauen kann und wie viel man verdient, hängt letztlich also auch davon ab, wie professionell man ans Werk geht.

Und wie findet man eine seriöse Schule? Genau hinschauen, denn es gibt schwarze Schafe. Vorsichtig sollte man beispielsweise sein, wenn schon jetzt mit staatlicher oder eidgenössischer Berufsanerkennung geworben wird, warnt Bea Bossard, Geschäftsführerin der Samuel Hahnemann Schule in Aarau.

Irreführend ist es darüber hinaus, wenn eine Schule damit wirbt, «EMR-anerkannt» zu sein, denn das geht gar nicht. Schulen können sich lediglich an den EMR-Richtlinien orientieren. Das ermöglicht es den Absolventen, sich als Therapeuten registrieren zu lassen – und das ist wesentlich: Nach Erfahrung von Sabine Richner anerkennen die meisten Krankenkassen das EMR und bezahlen die Therapiekosten über die Zusatzversicherungen. u

Naturheilkunde

und Ausbildung

Sind Sie an einer Ausbildung im Bereich Naturheilkunde interessiert oder wollen Sie mehr über die verschiedenen Richtungen wissen?

In der Serie «Naturheilkunde und Ausbildung» stellen wir Ihnen die fünf in der Grundversicherung verankerten Heilmethoden Homöopathie, Phytotherapie, Neuraltherapie, Traditionelle Chinesische Medizin und Anthroposophische Medizin ausführlich vor.

_ Im nächsten Heft: Homöopathie

Pilzfreie Zone

Viele Frauen kennen die unangenehmen Symptome eines Scheidenpilzes – und sie wissen, dass es häufig viel Geduld braucht, um ihn zu bekämpfen. Heilpflanzen wie die Eiche sind dabei sehr hilfreich.

Text Sabine Hurni

Nicht schon wieder!», stöhnt Christina Lang, während sich ein erstes leises Jucken in ihrer Scheide bemerkbar macht. Eben erst hat sie mithilfe von Vaginalzäpfchen und einer Vaginalsalbe eine Pilzinfektion erfolgreich bekämpft – aber wohl wieder erfolglos. Seit zwei Jahren hat die junge Frau immer wieder Scheidenentzündungen, die durch Pilze verursacht sind. Dies, obwohl sie atmungsaktive Unterwäsche und keine engen Hosen trägt. Alles deutet darauf hin, dass das Gleichgewicht in der Vaginalflora gestört ist.

In einer Scheide mit gesunder Flora herrscht auch ohne sexuelle Erregung immer ein leicht feuchtes Klima. Die Schleimhaut ist überzogen von einem Vaginalsekret. Während des Eisprungs ist

es transparent und dünnflüssig, das erleichtert den Spermien den Aufstieg zur Gebärmutter. Vor der Menstruation ist das Scheidensekret hingegen weisslich und enthält mehr weisse Blutkörperchen, sie schützen die Gebärmutter vor Infektionen. Die Scheide ist ständig von Bakterien und Pilzen besiedelt. Sie bilden die Scheidenflora. Wie bei allen Körperöffnungen dringen Bakterien und Pilze aber unweigerlich auch von aussen in die Scheide ein. Im feuchtwarmen Umfeld können sie sich bestens entwickeln. Damit die Scheidenflora aber im Gleichgewicht bleibt, ist in der Scheidenschleimhaut eine grosse Anzahl von Milchsäurebakterien (Lactobazillen) angesiedelt. Sie produzieren aus Stoffen im Vaginalsekret Milchsäure und Wasserstoffperoxid. Dadurch wird das feuchte Klima in der Scheide sauer (pH 4 bis 4.6). In diesem sauren Milieu können sich die eingedrungenen Bakterien und Pilze nicht vermehren.

Dank diesem natürlichen Scheidenmilieu bleibt die Scheide gesund. Doch übermässige Intimhygiene mit Vaginalduschen und Intimsprays stören dieses Gleichgewicht. Ebenso die Einnahme von Antibiotika, Hormonpräparaten wie der Pille und hormonelle Schwankungen in der Schwangerschaft oder während der Wechseljahre. Auch Schwermetallbelastungen, eine Immunschwäche oder Fehlernährung können mit wiederkehrenden Scheidenpilzerkrankungen in Zusammenhang stehen.

«Gute» und «böse» Bakterien

Die häufigste Ursache sind aber die Antibiotika. Sie zerstören nämlich auch die Milchsäurebakterien, die normalerweise in der Scheide vorkommen. Fehlen diese «guten» Bakterien, können sich die eingedrungenen «bösen» uneingeschränkt vermehren. Das merkt die betroffene Frau schnell. Der Ausfluss nimmt zu, er ist eher grünlich und riecht fischig. Dazu kommen Juckreiz und Brennen. Das ist oft so unangenehm, dass selbst Geschlechtsverkehr nicht mehr Spass macht.

Die häufigsten Erreger sind Candida albicans und Gardnerella. Candida verursacht einen weisslichen Ausfluss mit Juckreiz, Gardnerella

eher gelblichen Ausfluss mit unangenehmem Geruch. Die Erreger können durch Geschlechtsverkehr, aber auch durch das Baden in chlorhaltigem Hallenbadwasser in die Scheide eindringen und sich auf einer nicht ausbalancierten Scheidenschleimhaut ungehindert vermehren.

Eichenrinde

als Therapie

Um ein gesundes Gleichgewicht in der Schleimhaut der Scheide wiederherzustellen, gibt es verschiedene Wege. Das können Intimduschen mit aufgeschwemmten Milchsäurebakterien, Spülungen mit Meersalzlösungen oder mit milchsäurehaltigen Gärgetränken wie Brottrunk oder Sauerkrautsaft sein.

Aus der Pflanzenwelt kann die Eichenrinde (Quercus robur) eingesetzt werden. Die Rinde junger Zweige enthält reichlich Gerbstoffe. Vor allem Tannine und Proanthocyanidine. Der Gehalt ist abhängig vom Alter der Zweige und vom Erntezeitpunkt. Gerbstoffhaltige Heilpflanzen werden vor allem als sogenanntes Adstringens eingesetzt. Sie sorgen dafür, dass sich die Hautzellen zusammenziehen und die Haut leicht angegerbt wird. Bäder und Waschungen mit gerbstoffhaltigen Heilpflanzen können deshalb entzündliche Hautund Schleimhauterkrankungen ausgleichen. Das gilt sowohl bei leichten Entzündungen im Mund­ und Rachenraum wie auch im Genital­ und Analbereich. ◆

Eichenrindenspülung – so einfach gehts!

Für die Zubereitung einer Eichenrindenspülung werden 20 Gramm Eichenrinde in 1 Liter Wasser gekocht. Man setzt die Rinde und das Wasser kalt an und kocht das Ganze auf und lässt es 15 bis 20 Minuten kochen. Während einer Woche sollte die Scheide morgens und abends mit dieser Lösung gespült werden. Dazu verwendet man am besten kleine, blasebalgähnliche Spritzen aus dem Fachgeschäft. Für die Zubereitung eines Teilbades, zum Beispiel ein Sitzbad bei Hämorrhoiden, nimmt man 5 Gramm auf 1 Liter Wasser und badet 15 Minuten darin.

Das hilft gegen Scheidenpilz

Wickel und Spülungen

● Kapuzinerkresse hemmt das Wachstum von Pilzen und Bakterien. Gleichzeitig stärkt die Heilpflanze das Immunsystem. Für die äusserliche Anwendung gibt man einige Tropfen der Tropaeolum-Tinktur in Wasser und tränkt einen Mini-Tampon damit. Nach 20 Minuten sollte der Tampon entfernt werden.

● Chlorwasser bringt die Scheidenflora durcheinander. Wer sich regelmässig in Hallenbädern aufhält, sollte hin und wieder eine Scheidenspülung mit milchsäurehaltigen Gärgetränken wie Brottrunk machen. Ist der Scheidenpilz aktiv, sollte nicht in Chlorwasser gebadet werden.

● Bei Scheidenentzündungen können die Vitamine A, E, C und Zink hilfreich sein. Sie wirken antioxidativ und stärken so die Immunabwehr.

● Zucker, Süssigkeiten, Weissmehl und Alkohol nähren den Pilz. Indem man diese Lebensmittel meidet, kann der Pilz ausgehungert werden.

● Wer ein gesundes Immunsystem hat, kommt auch mit eindringenden Bakterien klar. Hilfe bieten alle bitteren Heilpflanzen sowie eine gesunde Ernährung mit wenig Zucker. Auch die Einnahme von Tropaeolum stärkt das Immunsystem.

«natürlich leben» im TV

Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.30 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Samstag gemäss Wochenprogramm.

 Weitere Infos und Video: www.natuerlich-leben.ch

● Wer beim ersten Jucken eine Spülung mit Salzwasser macht, kann die Schleimhäute so befeuchten, dass Bakterien schlechte Chance haben. Diese Spülung sollte während einer Woche täglich wiederholt werden.

Immunsystem stärken

● Nach der Einnahme von Antibiotika während mindestens zehn Tagen ein Präparat einnehmen, das lebende Bakterienkulturen enthält. Sie bauen die Schleimhautflora in Scheide und Darm wieder auf.

Prävention in Alltag

● Baumwollene Unterwäsche tragen und synthetische Kleider meiden.

● Binden statt Tampons verwenden, zumindest über Nacht.

● Nasse Badekleider sofort wechseln.

● Hormonfrei verhüten.

● Bei wiederkehrenden Problemen trotz richtigem Verhalten kann eine Haarmineralanalyse Auskunft über die Schwermetallbelastung im Körper geben.

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Beratung

Haben Sie Fragen?

Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «Natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.

Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@natuerlich-leben.ch oder «Natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Beratung per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-leben.ch stellen. Das «Natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» auch online für Sie da.

Hackfleisch mit Zusatzstoffen

Ich kaufe oft Fleisch direkt beim Bauern. Letzthin hatte er tiefgefrorene vakumierte Hamburger im Angebot. Zu Hause habe ich gesehen, dass in den Hamburgern der Stoff E 250, also Natriumnitrit, enthalten ist. Ist das nötig? Gibt es keine Alternativen?

Franziska Haas, Ehrendingen

Hackfleisch stellt die heikelste Fleischart auf dem Markt dar. Daher auch die Nitrierung als Vorsichtsmassnahme, die zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, aber aus Sicherheitsgründen von der Lebensmittelkontrolle empfohlen wird. Nitrit erfüllt mehrere Funktionen: E 250 ist als erstes Umrötungsmittel. Es lässt Hackfleisch immer appetitlich rot erscheinen, auch wenn es schon im Zerfall begriffen ist. Nitrit ist zudem Konservierungsmittel und auch Geschmacksträger. Der typische Servelatgeschmack wird unter anderem durch Nitrit gebildet. Deshalb enthalten im Coop die Bio­Servelas immer noch Nitrit.

Was tun? Den Lebensmittelzusatzstoff Nitrit kann ich in keinem Fall akzeptieren, da die Gefahr besteht, dass er sich in einer gefährlichen Folgekette zu krebserregenden Nitrosaminen entwickelt. Am besten lässt man Fleisch für die Hamburger frisch beim Metzger herstellen, zum Beispiel aus Rinds­ und Schweinsvoressen und selbstverständlich aus Biofleisch. Dann ist man auf der sicheren Seite. Abgepacktes Hackfleisch würde ich meiden.

Heinz Knieriemen

Inputs aus der Leserschaft

l Zum Thema Brennen im Mund (natürlich leben 4-10) möchte ich folgende Erfahrung schildern: Ich hatte dieselben Symptome. Mein Arzt hat einen Vitamin B12-Mangel (Perniziöse Anämie) festgestellt. Nachdem dieser Mangel behoben war, gingen auch die Symptome zurück.

A. Belart, 3800 Matten

Allergisch auf Kartoffeln

Ich liebe Kartoffeln. Ist es möglich, dass ich sie nicht vertrage?

Seit einiger Zeit habe ich nach dem Essen von Kartoffelgerichten immer starke Blähungen und Winde. Ch. S., Hünenberg See

Ja, es ist möglich, dass Sie die geliebte Kartoffel plötzlich nicht mehr vertragen. Ihr Körper zumindest signalisiert das. Jedes noch so gesunde Nahrungsmittel kann eines Tages zu einer allergischen

Reaktion führen. Folgende Symptome können dabei auftreten: Verdauungsbeschwerden, Juckreiz, Fliess­Schnupfen, tränende Augen, Kopfschmerzen und Verengung der Bronchien.

Das Immunsystem, welches im Normalfall eine Infektion durch Pilze, Viren, Bakterien oder Parasiten verhindert, reagiert plötzlich mit einer Abwehrreaktion. Im Falle einer Allergie oder Unverträglichkeit kann dies auch mit einer an sich harmlosen Substanz und – wie eventuell in Ihrem Fall – einem sonst gut verträglichen und gesunden Nahrungsmittel geschehen.

Allergien und Unverträglichkeiten haben in den letzten Jahren in den Industrie­

ländern massiv zugenommen. Die Gründe dafür liegen sicher nicht zuletzt in der Umweltverschmutzung. Schadstoffe in der Luft und schwer abbaubare Schadstoffe wie Schwermetalle oder Medikamente, die in die Nahrungskette gelangen, belasten auch den Menschen. All dies führt zur Überforderung des empfindlichen Immunsystems. Der Stoffwechsel gerät ins Ungleichgewicht und wichtige biochemische Reaktionen im Körper sind in ihrem Ablauf gestört. Es ist wichtig, dass Sie die auftretenden Symptome ernst nehmen. Es sind Selbstheilungs ­ und Regulationsbemühungen des Körpers.

Damit das Immunsystem entlastet wird, müssen Sie die Kartoffeln meiden. Empfehlenswert sind eine ausgewogene, vollwertige Ernährung und die gezielte Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenele­

menten und anderen Mikronährstoffen, um den Körper wieder in die Balance zu bringen. Eine erfolgreiche Therapieform bei Allergien und Unverträglichkeiten ist die sogenannte «Naet». Informationen dazu finden Sie unter www.naeteurope.com. Es ist eine effiziente Methode, mit der Allergien und Nahrungsmittel­Unverträglichkeiten identifiziert und gelöscht werden können. Zudem wäre eine gründliche Abklärung bei einem entsprechenden Arzt oder Heilpraktiker bestimmt sinnvoll. Natascha Muff-Braid, Ernährungsberaterin

Keine halben Sachen

Ich bin 44 Jahre alt und hatte nach einer Operation eine LungenEmbolie. Ich weiss, dass eine richtige Ernährung hilft, die Blutwerte positiv zu beeinflussen, zum Beispiel Randen. Sind die gut oder nicht?

A. M., Dübendorf

Ich gehe davon aus, dass Sie in ärztlicher Behandlung sind und Medikamente bekommen, welche das Blut verdünnen. Hatten Sie denn schon vor der Operation Probleme mit den Blutgefässen? Hoher Blutdruck oder Venenprobleme? Randen senken den Blutdruck, das stimmt. Doch damit ist es nicht getan. Wenn Sie eine Veranlagung zu Blutgerinnseln oder einem hohen Blutdruck haben, dann reicht es nicht, wenn Sie einfach etwas mehr von einem bestimmten Lebensmittel essen. Meiner Ansicht nach ist eine Krankheit oder ein Beschwerdebild nur ein sichtbares Abbild einer bestimmten und für den betroffenen Menschen offenbar ungeeigneten Lebensweise. Es geht also darum, grundlegend mit Ihrer Ernährungs­ und Lebensweise zu experimentieren.

Essen Sie viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Lassen Sie stattdessen Weissmehlspeisen, Zucker und tierische Fette (von Landtieren) beiseite. Gerade bezüglich Fetten ist zum Beispiel das Leinöl äussert gesund fürs Blut. Absolutes Gift für die Gefässe ist das Rauchen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Rauch aus Wasserpfeifen, Zigarren oder Tabakpfeifen stammt. Schon eine Zigarette pro Tag lässt das Blut schlechter durch Venen und Arterien fliessen. Zudem sollten Sie viel trinken und sich täglich bewegen. Heilpflanzen wie Knoblauch, Ginkgo und das Padma 28 begünstigen einen besseren Blutfluss. Hören Sie sich auch mal nach einem Therapeuten oder einem Arzt in

Ihrer Gegend um, der Sie umfassend beraten und begleiten kann.

Sabine Hurni

Feuer im Bauch

Was kann man mit der Ernährung für einen übersäuerten Magen, also gegen Magenbrennen tun?

J. D., Basel

Was den Magen zum Brennen bringt, sind Stress, Kaffeegenuss, Alkohol, Nikotin, Medikamente und scharfe, zu heisse Speisen, die meist zu schnell gegessen werden. Bei übersäuertem Magen sollten Sie deshalb auf allzu scharfe, saure und salzige Speisen verzichten und viel mehr Gemüse und Früchte essen, während dem Essen nicht zuviel trinken und jeden Bissen gut kauen. Ich weiss, dass die Zeit nicht immer reicht, um in Ruhe und in guter Gesellschaft ein feines Mittagessen zu geniessen. Aber wenn es schon schnell gehen muss, und Sie ohnehin schon Magenprobleme haben, würde Ihnen eine Suppe vermutlich besser tun als ein in Eile verdrücktes Sandwich. Magenschonend sind vor allem vegetarische Gerichte wie Eintöpfe mit Hülsenfrüchten, grosszügige Gemüsebeilagen und Kartoffeln in allen Variationen – aber nicht als Pommes frites und Kroketten. Auch in viel Butter gebackene Rösti würde ich nicht empfehlen.

Wie bei so vielen anderen Beschwerden ist auch bei Magenbrennen die Stressreduktion bereits die halbe Heilung. Der Magen hängt eng mit dem vegetativen Nervensystem zusammen. Ist dieses überreizt, so reagiert auch der Magen. Das ist ein wertvolles Alarmsystem, das uns frühzeitig sagt: «Bitte nicht so weitermachen!» Deshalb können Sie umgekehrt mit Entspannungsübungen, langsamem Essen und einer Pause nach dem Essen den Magen beruhigen. Sabine Hurni

Heilkraut gegen Diabetes

Ich bin im Internet auf ein Diabetespräparat Namens «Apimanum Diagymna» gestossen. Ist es empfehlenswert?

O. F., Wohlen

Die im Präparat enthaltene Pflanze heisst Gymnemana sylvestre, ein Seidenpflanzengewächs, das als pflanzliches Insulin bekannt ist. Ein Versuch würde

sich bestimmt lohnen. Wichtig scheint mir, dass Sie eine seriöse Quelle finden, wo Sie das Präparat beziehen können. Falls Sie bereits Medikamente vom Arzt einnehmen, sollten Sie den Arzt oder die Diabetesberaterin über die Einnahme dieses pflanzlichen Heilmittels informieren. Halten Sie auch den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle, damit er nicht plötzlich im unteren Bereich liegt.

Ich weiss, dass es immer einfacher ist, eine Tablette zu schlucken, als lieb gewonnene Gewohnheiten zu verändern. Aber auch wenn das Mittel viel verspricht und die Erfahrungsberichte so klingen, als ob es mit der Einnahme des Medikamentes getan ist – die tägliche Bewegung und die ballaststoffreiche Ernährung sind genauso wichtig.

Sabine Hurni

Feriensouvenir

Wir haben in Marokko einen Wasserkessel gekauft. Er ist aus Kupfer, Messing und im Inneren, denke ich, mit Zinn behandelt. Der Kocher ist schön. Im Gebrauch setzt er nun aber aussen Grünspan an. Sollten wir den Wasserkessel nicht mehr benutzen?

T. H., Windisch

Früher waren Kupferkessel gebräuchlich. Die Marokkaner trinken ihr Wasser häufig noch immer aus solchen Gefässen. Sie entfernen den Grünspan –und der Kessel dient wieder zum Kochen.

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Doch Grünspan ist giftig. In der Giftklassifizierung ist er unter «gesundheitsschädlich» eingestuft. Für die Lebensmittelzubereitung ist Kupfer deshalb in der EU nicht zugelassen. Wenn Sie den Grünspan regelmässig und gut entfernen, sind es vermutlich Kleinstmengen, die Sie so zu sich nehmen. Bis Sie wirklich Schäden davon tragen, müssen Sie sehr viel Wasser aus dem Kessel trinken. Ganz nach dem berühmten Zitat von Paracelsus: «Alles ist Gift, nichts ist Gift, auf die Dosis kommt es an.» Trotzdem – gesund ist es nicht.

Ein weiterer kritischer Punkt ist das Zinn. Reines Zinn ist als Lebensmittelbehältnis unbedenklich. Dem Zinn wurde früher Blei zugefügt, dies, obwohl die Giftigkeit von Blei seit dem Mittelalter bekannt ist. Füllt man Fruchtsäfte, Wein oder Essig in den Zinnkrug, können sich in Kontakt mit den enthaltenen Säuren Bleisalze bilden. Die Mengen sind klein, doch Blei reichert sich im Körper an und kann früher oder später Probleme machen. Neues Zinngeschirr darf kein Blei enthalten. Ob diese Richtlinien auch in Marokko gelten, bezweifle ich. Ich möchte Ihnen die Freude am Wasserkessel nicht nehmen, aber vermutlich bringt er Ihnen als Blumenvase oder Dekorationsgegenstand ungetrübtere Freude, als wenn Sie beim Wassertrinken ständig ein ungutes Gefühl haben. Sabine Hurni

Männersache

Auf Grund der Familienplanung steht die Verhütung bei uns an. Ich ziehe eine Unterbindung in Betracht. Welche körperlichen, respektive vor allem psychischen Folgen kann dieser Eingriff haben?

U. K., Oberbipp

Ich habe mich vor rund sechs Jahren unterbinden (vasektomieren) lassen. Auch bei uns stand die Frage im Raum, wie verhüten wir als Paar weiterhin, nachdem wir mit zwei Bengeln zur Genüge gesegnet sind. Meine Partnerin hatte die Spirale eingesetzt und wollte sie loswerden, da diese sich ab und zu mit einem feinen Stechen bemerkbar machte. Die Pille kam für uns nicht (mehr) infrage, Kondome ebenso wenig.

Bei meinem Hausarzt liess ich mich über den Eingriff informieren. Grundsätzlich werden bei der Vasektomie die beiden Samenleiter zwischen Hoden und Prostatablase bei einer knapp 30 Minuten dau­

ernden ambulanten Operation gekappt. Dieser Eingriff ist in der Regel problemlos und wird von verschiedenen Krankenkassen vergütet. Die drei bis vier Tage nach der OP sind etwas schmerzhaft, danach tritt rasch Besserung ein. Gegen die Schmerzen helfen entsprechende Medikamente. Lassen Sie sich hier nicht auf Kompromisse ein!

Nachdem die Samenleiter getrennt sind, haben Sie weiterhin eine normale Ejakulation, allerdings befinden sich im Ejakulat keine Spermien mehr. Auf die Menge, das Aussehen und den Geruch des Ejakulats hat das aber keinen Einfluss. Die von den Hoden weiterhin produzierten Spermien werden im Hodensack wieder abgebaut, davon merken Sie rein gar nichts.

Es gibt Männer, denen das Wissen darum, keine Kinder mehr zeugen zu können, auf die Psyche und somit auf die Erektionsfähigkeit schlägt. Setzen Sie sich deshalb wirklich mit der Frage auseinander, ob Sie tatsächlich keine Kinder mehr haben wollen (einige von uns träumen ja vom zweiten Glück mit sechzig .), und ob dieser Entscheid für Sie tragbar ist. Theoretisch lassen sich die Samenleiter wieder zusammenfügen, doch die Erfolgsquote ist sehr gering.

Ich bereue den Eingriff nicht. Er hat keinerlei körperliche Folgen. Unser Sexleben leidet in keiner Weise darunter. Im Gegenteil, wir können unbeschwert geniessen. Aus diesem Grund kann ich allen Männern, die keine Kinder (mehr) haben wollen, empfehlen, sich diesem Eingriff zu unterziehen. Wir überlassen die Verhütung in der Regel viel zu lange unseren Frauen, d. h. wir lassen zu, dass sie sich mit Hormonen oder Fremdkörpern in der Gebärmutter belasten. Die Vasektomie hingegen ist ein einmaliger und den Körper in der Folge nicht belastender Eingriff.

Sie können nun noch in die Diskussion einbringen, Frauen könnten sich ja Gebärmutter und Eierstöcke entfernen lassen –aber das sind Eingriffe in einer anderen Dimension, ganz abgesehen davon, dass sie für die Betroffenen tatsächlich mit körperlichen Folgen verbunden sind. Die Vasektomie, zwei kleine Schnitte links und rechts am Hoden, ist dagegen ein Spaziergang. Machen Sie ihn Ihrer Partnerin zuliebe.

Markus Kellenberger

«Ob Pa ris, To kio oder London: Hüsler Nest ist immer dabei.»

To pmodell Patricia Schmid schläft aus Überze ugung im Hüsler Nest .

Seit ihrer Entdeckung beim Elite Model Look 2004 ist die Aarga uerin Patricia Schmid ein international gefragtes Fa shionmodel für re nommier te Modelabels. Sie lebt in New Yo rk.

Haus&Garten

Schnecken_ Köder aus Hundebiskuits

Es gibt im Garten nur wenige schädliche Schneckenarten. Unter anderem sind alle Gehäuseschnecken harmlos. Die grössten Schäden werden fast immer durch Nacktschnecken verursacht. Die umweltfreundlichste Gegenmassnahme ist das Einsammeln der Tiere, so wird deren Bestand reduziert und die Eiablage unterbunden. Am Besten geht das mit einem Ködermittel. Hochwirksam ist eine Mischung aus 200 Gramm Weizenkleie, gemischt mit 50 Gramm Katzen- oder Hundebiskuits. Die Biskuits werden in Wasser gequellt und dann mit der Weizenkleie gemischt. Pro Quadratmeter werden zwei Häufchen in den Beeten deponiert. Abends und am Morgen lassen sich die Schnecken dort einsammeln. Achtung: Die Köder nur zwei bis drei Tage anwenden, da sonst Schnecken von weit her angezogen werden. kel

Gartenmöbel_ Einheimische Hölzer bevorzugen

Gartenmöbel sind den Witterungseinflüssen stark ausgesetzt, daher ist die Materialwahl für ein lang anhaltendes Sitz- und Liegevergnügen wichtig. Robuste, europäische Holzarten wie Robinie, Lärche, Eiche oder Edelkastanie müssen nicht mit chemischem Holzschutz behandelt werden und garantieren trotzdem eine lange Lebensdauer. Weitere Vorteile: Sie erhalten Arbeitsplätze in der Region und garantieren kurze Transportwege. Wer auf fremdländische Holzarten nicht verzichten möchte, wählt am besten Gartenmöbel mit FSCSiegel. Dieses Siegel garantiert die Verwendung von Holz aus umwelt- und sozialverträglicher Waldbewirtschaftung. kel

Kochen_ Blütenküche

Wir pflücken sie in unserem Garten und in der Natur. Sie betören nicht nur durch ihre Farbenpracht, sondern auch durch ihren Duft. Und: Sie sind essbar. Die einen schmecken süsslich, die anderen säuerlich. Dekoration auf dem Teller waren Blüten schon lange. Zum kulinarischen Genuss werden sie mit vorliegendem Buch. Neben Porträts der wichtigen Küchenblüten und ihrer Verwendung liefern die Autorinnen erlesene Rezepte für die Alltagsküche.

 Erica Bänzinger, Ruth Bossardt: «Blütenküche», Fona-Verlag 2010, Fr. 34.–

Essen_ Morchel oder Lorchel?

Manchmal ist der Unterschied zwischen Gut und Böse bloss ein Buchstabe. So kann die Speise-Morchel (Morchella esculenta), über die «natürlich leben» in der letzten Ausgabe berichtete, mit der in unseren Regionen selten, aber zur selben Zeit auftretenden, giftigen FrühjahrsLorchel (Gyromitra esculenta) verwechselt werden. Die Frühjahrs-Lorchel hat eine unregelmässig wulstige, hirnartig gewundene Hutform mit rotbraunen Farbtönen, während der Hut der SpeiseMorchel ockerbräunlich ist und aus wabenartigen Gruben besteht. Die Lorchel enthält den Giftstoff Gyromitrin, der zu gefährlichen Vergiftungen führen kann. Werden Lorcheln jedoch mindestens zwei Mal abgekocht und das Kochwasser weggeschüttet, sind sie essbar. In der Schweiz wurde der Handel mit Frühjahrs-Lorcheln vor rund 25 Jahren verboten.

Hans-Peter Neukom

Frühjahrsputz_ Sicherheits-Check

Am Frühling hat die Suva, die Schweizerische Unfallversicherungs-Anstalt, nur bedingt Freude. Wenn das grosse Frühjahrsputzen um sich greift, steigen nämlich die Unfallzahlen. Fast 50 000 Menschen verunfallen jährlich in der Schweiz bei Haushaltarbeiten. Hier deshalb die wichtigsten Tipps für einen gefahrlosen Frühlingsputz:

• Tragen Sie rutschsichere Schuhe.

• Platzieren Sie das Putzmaterial so, dass niemand darüber stolpern kann.

• Verwenden Sie Leitern, improvisieren Sie nicht mit Kisten und Stühlen.

• Nie auf ein Fensterbrett steigen oder hinauslehnen, es gibt Wischer mit abgewinkeltem Stiel.

• Mitbewohner bei nassen Böden auf die Rutschgefahr hinweisen.

• Vor dem Reinigen elektrischer Geräte den Stecker ausziehen.

• Putzmittel vor Kindern fernhalten. kel

Im Garten Eden

Ein Naturgarten ist Lebens- und Erholungsraum zugleich. «natürlich leben» sagt, wie einfach Sie Ihren Rasen und Balkon zum persönlichen und artenreichen Paradies umgestalten.

Text Andreas Krebs

«Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten. Rabindranath Thakur, Literatur-Nobelpreisträger

In der naturnahen «Erlebnisgärtnerei» von Martin Dietwyler im aargauischen Rüfenach summt, flattert und wuselt es, dass es der Seele gut tut. Der aromatisch duftende Kräutergarten und die farbenprächtigen Blütenpflanzen sind ein Paradies für die Sinne – aber auch für Insekten. Hier hat das Jahr der Artenvielfalt, das die Uno für 2010 ausgerufen hat, schon lange begonnen. Iglus aus Weiden und Sitzgelegenheiten aus Holz und Steinen laden zum Spielen und Verweilen ein, und sie bieten Unterschlupf für allerlei Getier. Etwa für die seltenen Gelbbauchunken und Geburtshelferkröten, die in der Gärtnerei Dietwyler leben. Oder für die rund hundert Eidechsen – die zweitgrösste Population im Kanton.

Dietwylers Garten ist kein Naturschutzgebiet. Er ist eher ein Menschenschutzgebiet. Beim Betrachten der Blüten und Schmetterlinge, Käfer und Hummeln

kommt man zur ach so selten gewordenen Ruhe.

«Der Garten dient dem Menschen», sagt Dietwyler. Deshalb wachsen bei ihm Kräuter wie Oregano, Mauerpfeffer und Wildlauch. Die ziehen Insekten an, sind aber vor allem ästhetisch und schmackhaft. Für die Hecken wählt er Wildsträucher wie Cornellkirsche, Hagebutte und Schwarzdorn. «Letzterer speist die Raupen von 80 Falterarten», weiss Dietwyler. «Und ich mache aus den Beeren Konfi, Likör und falsche Oliven.»

Im Kleinen Grosses tun

Der naturnahe Garten verändert sich mit den Jahren; neue Pflanzen tauchen von selbst auf, andere verschwinden. Nie weiss der Gärtner genau, wie sich die Anlage entwickeln wird. «Der Naturgarten ist viel spannender als die immer gleich langweiligen Lifestyle­Gärten», findet Dietwyler.

In 30 Jahren des naturnahen Gärtnerns ist er zur Einsicht gelangt, dass «vor der Haustüre wächst, was wir brauchen». Deshalb bekämpft er den oft als Unkaut bezeichneten Giersch nicht mehr. Er verwendet ihn für Kräuterrisottos und Salate. «Viele sogenannte Unkräuter sind wertvoller als Gemüse», sagt der Gärtner.

Kann ein naturnaher Garten die Verbindung zwischen Mensch und Natur wieder schaffen? «Ja», meint er, «denn die Sorge ums grosse Ganze beginnt mit der Sorgfalt im Kleinen.»

Während in der Schweiz auf Wald­ und Kulturflächen die Artenvielfalt stabil ist, geht sie im Siedlungsraum zurück. «Der Druck durch den Bauboom ist enorm. Lebensräume verschwinden und werden zerschnitten», erläutert Artenspezialist Martin Bolliger vom Naturama in Aarau. «Ein Netz von Naturgärten könnte unheimlich viel dazu beitragen, dieser Ten­

Natur pur für Balkon und Terrasse

Das fördert die Artenvielfalt: Insektenhotel, Rhabarber, Kornellkirsche und Walderdbeeren.

Auch wer nur einen Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung hat, kann zum Artenschutz beitragen. «Solche Plätze können wichtige Mosaiksteine im Gefüge sein», sagt Martin Bolliger vom Naturama Aarau. Hier könne man auf kleinstem Raum alles anbieten, was es für eine grosse pflanzliche und tierische Artenvielfalt brauche: Wasser, Blütenpflanzen und beispielsweise ein kleines Insektenhotel. «Luftinsekten kommen immer», verspricht Bolliger. Und: «Man kann auf Balkon und Terrasse sogar Erstbeobachtungen machen.»

l Für sonnige Standorte empfiehlt Gartenspezialistin Nadja Röther «Schmetterlingstöpfe» mit Wildem Oregano, Quendel, Thymian, Klee, Salbei, Peterli und Basilikum. l Für halbschattige bis schattige Plätze geeignet sind Geissblatt, Geissbart, Farn, Engelwurz, Gräser wie Waldhainsimse, Rhabarber oder Walderdbeeren, «die sind so wunderschön verträumt».

l Für das Minibiotop empfiehlt Röther Wasserminze, Sibirische Schwertlilie und die essbare Brunnenkresse.

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denz entgegenzuwirken.» Immerhin bedecken Privatgärten rund drei Prozent der Landesfläche; in Ballungsgebieten machen sie einen weit höheren Anteil der Grünflächen aus. Wer über ein Fleckchen unbebautes und unversiegeltes Land verfügt, trägt deshalb, ob er will oder nicht, ein Stück Verantwortung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. «Das ist nicht zuletzt auch eine ethische Frage», sagt Bolli­

Acht

Schritte bis ins Naturparadies

Nicht nur neue Gärten können naturnah gestaltet werden, auch die Umwandlung eines bestehenden Gartens ist jederzeit möglich. Das geht in einer einmaligen umfassenden Umgestaltung – oder etappenweise in kleinen aber nachhaltig wirksamen Schritten. Wie das zu schaffen ist, haben die Experten des Naturama Aarau zusammengestellt:

1. Schritt: Exoten ersetzen

l Thuja, Kirschlorbeer und andere Exoten wie auch Rhododendron durch einheimische Dornarten oder schmalblättrige Weiden ersetzen. Das ist etwas vom biologisch Wertvollsten, das man machen kann. Die einheimische Salweide etwa speist 213 Insektenarten, der Liguster 21. Im Vergleich dazu: Der Rhododendron speist neben Hummeln nur eine aus seiner alten Heimat eingeschleppte Käferart. l Sträucher, deren Früchte wir nutzen können: Schlehe, Hagebutte, Schwarzer Holunder, Felsenbirne.

l Und nicht vergessen: Linden, Eichen und Hochstammobstbäume bringen am meisten Vielfalt.

2. Schritt: Lebensräume schaffen l Haufen aller Art (Laub, Äste, Steine) sind hervorragende Unterschlüpfe für Igel, Kröten und Blindschleichen. Besonders gut sind Standorte an Hecken. Holzstapel und Trockenmauern sind ebenfalls sehr wertvolle Kleinstrukturen. Auch Komposthaufen enthalten oft eine Menge Leben.

l Am Haus sind Nisthilfen für Hausrotschwanz und Grauschnäpper sowie Mehlschwalben- und Mauersegler-Nistkästen besonders sinnvoll. FledermausNistkästen für Zwerg-Fledermäuse sind ein Versuch wert.

l Tolle Beobachtungsplätze ergeben auch Insektenhotels (siehe natürlich 5-09).

3. Schritt:

Fassaden begrünen l Es gibt Flachdachbegrünungsmischungen oder Sedummatratzen. Je dicker das Substrat, desto artenreicher wird das begrünte Dach. Selbst Wildorchideen sind mit der Zeit möglich. Pflege: Alle Holzpflanzen und Schilf jäten.

oder Mergel aufweisen. Es gibt Samen mischungen, die man hier ansäen kann.

Tipp: Auch Steinhaufen und Altholzhaufen bereichern das begrünte Flachdach. l An der Hausmauer wachsen neben Spalierbäumen auch Efeu, Hopfen, Waldrebe und Klimmendes Geissblatt, die drei Letzteren brauchen eine Kletterhilfe. Die Fassade darf keine Risse aufweisen. Fassadenpflanzen müssen regelmässig zurückgestutzt werden, sonst wachsen sie in die Regenrinne oder in Fensterläden.

4. Schritt: Blumenwiesen und Blumenrasen

l Blumenwiesen sind der Traum vieler Gartenbesitzer. Man sät sie April bis Juni auf offenem Boden an und schneidet sie je nach Wachstum 2 bis 3 Mal pro Jahr. Sonnige, trockene Standorte werden besonders schön. Ab dem 2. Jahr beginnt die Blüte.

l Blumenrasen (spezielle Mischung!) werden 5 bis 10 Mal pro Jahr mit dem Rasenmäher geschnitten. Der kurze Rasen enthält recht viele Blumen. Diese Flächen können als Liege- und Spielplatz genutzt werden.

5. Schritt: Ruderalflächen

l Kies- und Mergelböden sind auf sonnigen Standorten besonders artenreiche Pionierstandorte. Sie sollten

Typische Arten sind Wegwarte, Königskerze und Natternkopf. Nicht mähen! l Mit der Zeit kann man die Hälfte der Fläche durch Aufhacken wieder ins Kies-Pionierstadium zurückversetzen. Der Kreislauf beginnt von Neuem.

6. Schritt: Wege und Plätze

l Verzichten Sie auf Asphalt und Beton, sondern gestalten Sie Wege und Plätze mit Kies oder Mergel.

l Auch Kopfsteinbeläge mit Fugen ergeben schöne und wertvolle Standorte. Die Fugenvegetation gewähren lassen.

7. Schritt: Neophyten und Lichtverschmutzung

l Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die sich in der Natur stark vermehren und einheimische Arten verdrängen. Verzichten Sie auf das Anpflanzen der invasiven Arten wie der Nordamerikanischen Goldrute oder des Sommerflieders. l Ein schöner Garten braucht keine spezielle Beleuchtung. Zu viel Beleuchtung verschleudert Energie und vertreibt viele Tierarten wie Glühwürmchen. Und: Spiegelnde Fassaden sind oft Vogelfallen.

8. Schritt: Im Winter Pflanze stehen lassen

l Samenstände sind Gratisvogelfutter. Ausserdem überwintern an ihnen die Eier von Insekten.

Naturgarten-Kurse

Die Erlebnisgärtnerei Martin Dietwyler bietet Interessierten Kurse im Gestalten von Naturgärten an.

Infos: Martin Dietwyler, Hasel 114, 5235 Rüfenach, Telefon 056 284 15 70

ger. «Wir haben nicht das Recht, andere Arten auszurotten. Und weil wir dieses Recht nicht haben, müssen wir etwas gegen das Artensterben tun.»

Auf Einheimische setzen

Die üblichen Einöden aus Rasen und Koniferen bieten nur wenigen Arten einen Lebensraum, erst recht beim oft massiven Einsatz von Kunstdünger und Spritzmitteln. Aber muss der umweltbewusste Gärtner gleich seine Thuja­Hecke roden und dem Unkraut beim Wachsen zusehen?

Anders gefragt: Wie sieht er aus, der ökologisch sinnvolle Garten?

«Einheimische Nektar­ und Pollenpflanzen sind das Wichtigste», sagt Arten­

spezialist Bolliger. «Wenn wir einen permanenten Blütenhorizont von März bis Oktober schaffen, dann haben wir immer Insekten und deshalb auch Vögel im Garten, etwa den Hausrotschwanz oder den Alpen­ und Mauersegler.» Doch ganz so einfach ist das nicht, denn ein Garten mit grosser Artenvielfalt ist das Ergebnis einer bewussten Planung, Umsetzung und Pflege. Zudem ist Geduld erforderlich und eine gute Pflanzenkenntnis.

Hierzulande gibt es rund 3000 Wildpflanzen. Für den eigenen Garten müssen die richtigen ausgewählt und am richtigen Standort gesät oder gepflanzt werden. «Dann werden sie auch nicht krank», sagt Gärtnerin Nadja Röther, die sich auf die «Pflanzenpflege für lebendige Gärten» spezialisiert hat. Und wenn etwas nicht kommt? «Dann muss man es sein lassen. Im Naturgarten bestimmt eben die Natur, welche Pflanzen wachsen – nicht der Mensch.»

Trotzdem: Auch naturnahe Gärten lassen sich bewusst gestalten. Mehr oder weniger. Röther rät, Pflanzen aus der Region zu kaufen, und zwar «bei spezialisierten Gärtnereien oder auf Märkten, dort gibt es auch das nötige Know­how.» Wichtig sei auch, qualitativ hochwertige Schweizer Erde ohne Torf zu verwenden.

«Es ist auch eine Frage des naturnahen Gärtnerns, wie viel Energie man in den Garten einsetzt», sagt die junge Gärtnerin. So sei eine Blumenwiese zwar «ein Traum» – aber nicht immer im Sinne der Natur.

«Es braucht eine recht grosse Fläche, um ökologisch Sinn zu machen, denn das dazu nötige nährstoffarme Substrat wird meist mit Lastwagen herangekarrt.» Als Alternative schlägt sie deshalb einen verwilderten Rasen mit «Wieseneffekt» vor. Gänseblümchen, Margriten, Feld­Witwenblumen, Wundklee und Thymian wachsen auch auf halbfettem Boden. Sie wachsen übrigens schon, wenn man weniger häufig und weniger tief mäht – und wer den Vorgang beschleunigen will, kann eine spezielle «Blumenrasen»­Samenmischungen in den Rasen einarbeiten. Dabei ist darauf zu achten, dass nur die Samen einheimischer Pflanzen in Bioqualität verwenden werden.

Naturgarten statt Wildnis

Besonders wichtig ist die Pflanzenkenntnis beim selektiven Jäten. So müssten etwa auf Ruderalflächen Karden und Disteln vor dem Absamen auf zwei bis drei Stück reduziert werden. Alles wachsen lassen ist keine gute Philosophie, denn ohne Pflege verschwindet die Biodiversität; schliesslich würde gar der Mensch aus seinem eigenen Garten vertrieben, etwa von Schlehen oder Brombeeren, die alles überwuchern, wenn ihnen niemand Einhalt gebietet.

Ein vielfältiger Naturgarten ist also keineswegs besonders pflegeleicht. Wie viel Pflege der Naturgarten braucht, hängt jedoch in erster Linie von den Vorstellungen der Gartenbesitzer ab. «Das Wichtigste ist die Freude am Garten», sagt Röther. «Mit Geduld, Liebe und gutem Beobachten kann man eigentlich nicht viel falsch machen.» u

Literatur

_˙Reinhard Witt: „Nachhaltige Pfl anzungen  und Ansaaten“, NaturGarten 2008, Fr. 88.90 _˙Wolf Richard Günzel: „Lebensräume  schaffen“, Pala-Verlag 2006, Fr. 24.90

Surftipps _˙www.natuerlich-leben.ch/surftipps Leserangebote

_˙Nützliches Zubehör für Ihren Naturgarten fi nden Sie auf Seite 59

Die Insel der Süchtigen

Für Gartenfans ist Irland ein Muss, denn die grosse Passion der Iren gilt der Landschaftsgestaltung. Öffentliche und private Gärten stehen in ständigem Wettbewerb um die Gunst des Publikums.

Der irische Sonnenschein, so behaupten die Inselbewohner nicht ohne Stolz, sei der schnellste der Welt: «Kaum ist er da – ist er schon wieder weg!» Ein paar Tage auf der Insel genügen und man versteht, wie das gemeint ist. Das vom Golfstrom milde gestimmte Klima Irlands sorgt für Temperaturen, die im Sommer nie drückend und im Winter nie frostig sind. Und es sorgt dafür, dass jeden Tag die Wolken über die Insel jagen, damit sie ihr Wasser gerecht über die unzähligen Gärten verteilen können.

Irland ist eine einzige wunderbare Landschaft, im Sommer wie auch im Winter, und die Iren sorgen dafür, dass das so bleibt. Im Kleinen wie im Grossen. Gartenbesitzer investieren in ihren Umschwung Jahr für Jahr das Zehnfache dessen, was Schweizerinnen und Schweizer für ihre Gärten ausgeben, sagt die Statistik. Das sind dann gegen 3000 Franken, doch das betrifft nur die Durchschnittsgärtner. Wer an all den lokalen, regionalen und nationalen Gartenwettbewerben in der Spitzengruppe mithalten will, gibt ein Mehrfaches davon aus. Die Iren sind ein

Volk von Gartensüchtigen, sogenannte «Plantaholics».

Dem Adel sei Dank

Für Gartenliebhaber lohnt sich deshalb eine Reise zur grünen Insel. Hier gibt es eine Fülle unterschiedlichster Anlagen, angefangen von peinlichst genau geplanten und gepflegten kleinen Vorstadt­ und Naturgärten bis hin zu hochherrschaftlichen Anlagen wie Powerscourt Gardens, nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Dublin entfernt.

Das Landgut mit seinem imposanten Herrschaftshaus und der darum herum angelegten Parkanlage schmiegt sich in die sanften Hügel der Wicklow­Berge. Strenge Treppen­, Rasen­ und Blumenarrangements, grosse Seerosenteiche und lustig sprudelnde Springbrunnen wechseln sich mit wilden Refugien ab, in denen sich heimische und exotische Pflanzen harmonisch ergänzen. Seit über 250 Jahren arbeiten Gärtner an diesem einzigartigen Schaustück, das sich über mehrere Quadratkilometer erstreckt. Powerscourt Gardens sind aber nur eines von vielen beein­

druckenden Beispielen dafür, womit sich der Adel neben der Vermehrung von Macht und Vermögen in Irland auch noch beschäftigte.

Der Traum vom Paradies

Für ein ganz anderes Gartengefühl stehen die Mount Usher Gardens in Ashford, südlich von Dublin. 5000 verschiedene Bäume und Sträucher bilden hier zusammen mit unzähligen Blumen und Gräsern einen Naturgarten, der sich beidseits der Ufer des River Vartry erstreckt. Angelegt hat ihn in der Mitte des 19. Jahrhunderts der irische Gartenphilosoph William Robinson. Im Gegensatz zu anderen berühmten Gartengestaltern seiner Zeit glaubte er nicht an strenge Formalitäten, sondern an die natürliche und betörende Kraft der Natur. So gilt Mount Usher Gardens heute als Paradebeispiel dafür, wie der Mensch eine Landschaft so gestalten kann – als wäre es ein Stück vom verlorenen Paradies. u

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Text und Foto Markus Kellenberger
Die Mount Usher Gardens setzen auf Natürlichkeit.

Wonnemonat

Im Mai gibt es im Garten viel zu tun. Der Lohn der Arbeit:

Das ganze Jahr durch frisches und gesundes Gemüse aus eigener Produktion – und viele glückliche Freunde.

DDer Autor

Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.

er Blick in den Garten eines Menschen ist meist ein Blick in seine Seele. Wer den Garten sieht, erkennt den Gartenmenschen. Da gibt es die stillen Enthusiasten, die die schöpferische Einsamkeit lieben, Jäger und Sammler, die ein grosses Wissen über Eigenheiten und Varietäten von Pflanzen haben und die das grösste Vergnügen an seltenen Exemplaren finden. Oder die gestaltenden Gartenmenschen, die sich einen englischen oder japanischen Garten schaffen. Unter den Gartenmenschen gibt es aber auch eine wachsende Schar, die am liebsten mit der Natur gärtnert (siehe Seite 24) und sich die lange Tradition bäuerlicher Erfahrungen zunutze macht. Obst, Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten liegen seit einigen Jahren wieder im Trend – böse Zungen behaupten seit der Finanzkrise! Die Nachfrage nach Schrebergärten ist so gross, wie zuletzt zur Zeit unserer Grosseltern. Ein gewichtiger Grund ist sicherlich die wachsende Zunahme unseres Gesundheitsbewusstseins, und dabei spielt die Ernährung natürlich eine wichtige Rolle.

Geschenke für Freunde

Begriffe wie frisch, saisonal und einheimisch sind zu wichtigen Argumenten des bewussten Verbrauchers geworden. Wir achten wieder vermehrt auf die Qualität der Lebensmittel, auf deren Herkunft und auf faire Arbeitsbedingungen. Und in diesem Zuge gibt es wohl nichts Besseres, als etwas, das frisch im Garten ausgegraben oder direkt und in voller Reife vom Strauch gepflückt wird. Nicht nur schmecken die eigenen Produkte besser und haben viel mehr Vitamine anzubieten, sie

verbinden uns auch wieder mit dem Rhythmus der Natur und den Jahreszeiten. Auf Seite 56 schreibt Heinz Knieriemen, wie wichtig diese Rhythmen für unsere Seele und unsere Gesundheit sind.

Ich bin mir bewusst, viele «natürlich leben»-Leser sind eingefleischte Profis, was die Gartenarbeit betrifft. Gleichwohl möchte ich aufzeigen, was zu tun ist, wenn eine Familie selbst Gemüse und Obst anbauen will. Wichtig ist, dass wir ganz einfach anfangen und uns nicht überfordern. Schlussendlich soll die Gartenarbeit Spass machen und nicht zum zusätzlichen Stressfaktor werden. Natürlich gibt es in manchen Monaten viel zu erledigen und gerade im Sommer gibt es häufig mehr zu ernten, als man essen kann. Doch das macht nichts. Verschenken Sie die Über-

Text Remo Vetter

schüsse und lassen Sie sich überraschen, welche Freude die Mitbringsel aus dem Garten bei Freunden und Bekannten auslösen.

Geduld als Gärtnertugend

Gartenneulinge fragen oft nach dem Wie. Geradeso wichtig scheint mir in diesem Zusammenhang das Wann. Oft erwische ich mich trotz vieler Jahre Erfahrung, dass ich nicht geduldig genug bin. Gerade im Mai gilt es die Eisheiligen abzuwarten, damit die frostempfindlichen Pflanzen nicht erfrieren. Schon so oft habe ich zwei bis dreimal nachsäen müssen.

Der Reiz am Gärtnern liegt für mich darin, dass man nie auslernt. Gärtner sind deshalb auch richtige Optimisten und versuchen es jedes Jahr noch besser zu

machen. Wenn Sie zum ersten Mal einen Garten anlegen, sollten Sie zuerst feststellen, in welchem Zustand der Boden ist. Ist der Garten gepflegt oder vernachlässigt. Hat es problematische Unkräuter. Wie hat der Vorbesitzer gearbeitet. Probieren Sie im ersten Jahr einige wenige Gemüsearten aus, um herauszufinden, was am besten ge-

Wichtige Arbeiten im Mai

1 Ernten

l Spargel, junge Artischocken, Rüben, erste Blattgemüse, Radieschen, Blattsalate, Frühzwiebeln, Frühkohl, Rhabarber (abbrechen, nicht schneiden!), Mangold, Pflücksalat und Spinat nur blattweise ernten.

2 Säen und Pflanzen

Gemüse säen unter Schutz im Frühbeet

l Randen, Feldsalat, Gurken, Buschbohnen, Stangenbohnen, Mais, Kohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Brokkoli.

l Paprika, Gurken, Zucchini, Kürbisse im Treibbeet/Glashaus vorziehen und erst im Juni auspflanzen.

Gemüse säen im Freiland

l Randen, Rosenkohl, Kohl, Brokkoli, Karotten, Blumenkohl, Gemüsefenchel, Buschbohnen, Grünkohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Erbsen, Radieschen, Rucola, Stangenbohnen, Pflücksalate, Spinat, Zwiebeln, Rüben, Mangold.

Gemüse pflanzen im Freiland

l Auberginen, Rosenkohl, Kohl, Blumenkohl, Knollensellerie, Stangensellerie, Gemüsepaprika, Zucchini, Kürbisse, Gurken, Fenchel, Artischocken, Kohlrabi, Lauch, Kopfsalat, Erbsen, Kartoffeln, Brokkoli, Tomaten.

l Achtung: nur bei milder Witterung! Bei Frostgefahr Eisheilige abwarten.

3

Obst und Beeren

l Erdbeeren: In kühlen Gegenden Erdbeeren nachts mit Tunneln abdecken, damit sie möglichst früh blühen und fruchten. Tagsüber die Tunnel abnehmen, um bestäubenden Insekten Zugang zu ermöglichen. Unerwünschte Ausläufer abschneiden.

l Beerensträucher auslichten, Unkraut entfernen und mulchen oder Bienenweide (Phacelia) einsäen, um Bienen und Hummeln anzulocken.

l Stachelbeeren ausdünnen, sobald sich Früchte bilden.

l Kirsch­ und Pflaumenbäume am Spalier zurückschneiden, bei Spalieräpfeln und­birnen die Leit­ und Seitentriebe einkürzen. Neue Triebe von Spalier­Aprikosen, ­Pfirsichen und Nektarinen auslichten oder anbinden.

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deiht und sprechen Sie mit Ihren gärtnernden Nachbarn. Man kann viel von «alten Hasen» lernen.

Der Boden und das Klima sind zwei der wichtigsten Faktoren, die man berücksichtigen muss. Die Pflanzen brauchen einen nährstoffreichen, fruchtbaren Boden. Darum haben wir schon des Öfteren bei der Übernahme eines Gartens im ersten Jahr den Boden analysiert, Gründüngungen eingesät, Kompost ausgebracht, Problempflanzen und Unkräuter eliminiert und erst im zweiten Jahr mit dem eigentlichen Bepflanzen begonnen.

Ein Platz zum Geniessen

Wenn Sie einen grösseren Garten besitzen, lohnt es sich den Garten und die Beete aufzuteilen und von Jahr zu Jahr eine Fruchtfolge zu planen. Wichtig scheint mir auch, Spielbereiche für Kinder einzuplanen, vielleicht einen Grillplatz, oder ganz einfach eine lauschige Ecke, um mit Ihren Liebsten und Freunden entspannte Momente in Ihrem Refugium geniessen zu können.

Abgesehen von wenigen mehrjährigen Arten wie Rhabarber, Spargel und Fruchtbüschen, die lange an ihrem Platz bleiben, müssen Gemüse und die meisten Kräuter jedes Jahr frisch ausgesät oder gepflanzt werden. So verhindern Sie, dass Pflanzen immer die gleichen Nährstoffe verbrauchen und damit den Boden auslaugen. Ich halte eigentlich keinen festen Plan ein, beachte aber jedes Jahr, dass die Pflanzen an einen anderen Ort zu stehen kommen.

Bitte vergessen Sie nicht: Obst und Gemüse verlangen nach einem nährstoffreichen Boden. Darum geben wir den Beeten im Herbst oder im zeitigen Frühjahr eine Gabe biologischen Stallmist und Kompost zur Bodenverbesserung.˙u

Remo Vetter weiss Rat

Blumen für Fledermäuse

Für das Flachdach auf unserem Gewerbehaus suche ich eine Pflanzenmischung, welche mit Null bis sehr wenig Humus auskommt. Gleichzeitig sollte es sich um heimische Blumen und Gräser handeln. Ziel ist, Insekten anzulocken, um den Fledermäusen einen richtigen Sonntagstisch zu servieren.

Arnold, Ocourt

An Ihrer Stelle würde ich das Flachdach mit einer einheimischen Magerwiesen-Blumenmischung einsäen. Solche Mischungen gibt es in grösseren Gartencentern und bei spezialisierten Samenhändlern und Gärtnereien.

Mischkultur-Reihensystem

Die letzten zwei Gartenjahre probierten wir das Mischkultur-Reihensystem nach Gertrud Franck aus. Was uns nicht recht gelang, ist möglichst immer die ganze Gartenfläche mit Pflanzen abgedeckt zu halten. Können Sie mir dazu einige Ratschläge geben? Dann gibt es einige Gemüse, die in unserem Garten nicht gut gedeihen, darunter Kürbis, Zucchetti, Blumenkohl, Kohlraben und Radieschen. Liegt das an der Bodenbeschaffenheit? Die untersten Pflanzreihen befinden sich unter Kiwisträuchern und sind etwas feucht und sehr schattig. Was könnten wir dort anbauen? Im Sommer wird zudem nicht sehr viel Zeit für den Garten übrig sein, da wir ein kleines Töchterchen haben. Wie kann uns der Garten trotz wenig Zeit Freude bereiten? Estelle Bolleter­ Ruchti, per Mail

Das Mischkultur-Reihensystem ist sehr gut. Wenn immer etwas abgeerntet wird, sollten Sie als Lückenfüller Spinat, Nüsslisalat und als Gründüngung vor allem die schnell wachsende Bienenweide (Phacelia) einsäen. Auch Kapuzinerkresse und Gartenkresse sind als Bodendecker sehr gut. Es ist sicher auch ratsam, eine Bodenprobe zu machen, damit Sie sehen, was zugeführt werden muss. Ich mache in meinem Garten alle vier bis fünf Jahre Bodenproben, damit ich sehe, wie sich die Beschaffenheit verändert. Was bei Ihnen nicht so gut ge-

deiht, sind Starkzehrer, weshalb ich vermute, dass der Boden etwas ausgelaugt ist. Da Sie ein Kind erwarten, würde ich dieses Jahr eher pflegeleichte Pflanzen bevorzugen. Im schattigen Teil könnten Sie zum Beispiel gut Rhabarber, Walderdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren pflanzen. Das heranwachsende Kind hätte sicher in ein, zwei Jahren riesige Freude an den frischen Früchten. Geniessen Sie den Garten mit Ihrer Familie!

Baumtropf

In meinem Garten spriesst der Baumtropf (Giersch) aus allen möglichen Ecken und Ritzen. Meine Befürchtung ist, dass er auf den grösseren Flächen mit Nadelhölzern, Birken und Obstbäumen zu wuchern beginnt. Mehrmals habe ich den Boden von Hand gründlich erlesen und versucht, möglichst tief alle die verknäuelten Wurzeln zu entfernen, aber es scheint hoffnungslos. Gibt es eine Möglichkeit, den Baumtropf einzudämmen?

Kathrin Gammenthaler, Meyriez

Bei der Bekämpfung geht es darum, schlechte Bedingungen für die Baumtropfen zu schaffen, zum Beispiel den Boden wirklich tiefgründig von Hand zu säubern, Rasen zu säen und regelmässig zu schneiden. Auch ein Abdecken der Flächen mit Mulchpapier oder Mulchfolien kann helfen. Bei vielen hartnäckigen «Unkräutern» muss eine tiefgründige, oft zeit- und energieaufwendige Bodensäuberung vorgenommen werden. Ich pflege nach der Säuberung jeweils mit Einsaaten von Gründüngungen (Bienenweide) den Boden in Schuss zu bekommen, bevor ich Nutz- und Zierpflanzen setze. Als Unkrautvernichter könnten Sie allenfalls Finalsan verwenden. Das Mittel steht aber nicht auf der Betriebsmittelliste des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (Fibl).

_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon? Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich leben», Gartenberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau oder remo.vetter@natuerlich-leben.ch

Natur

Sterngucker im Mai_ Mond trifft Venus

Am Vormittag des 16. Mai

kommt es zu einer nahen Begegnung des zunehmenden Mondes und unseres Nachbarplaneten Venus. Um 11.15 Uhr sind sich die beiden Himmelskörper von uns aus gesehen extrem nahe. Obwohl die Venus im Mai als brillanter Abendstern am Himmel steht, ist sie um die Mittagszeit von blossem Auge nur bei sehr klarem Himmel ausfindig zu machen. Da die Mondsichel auch tagsüber gut zu sehen ist, findet man die Venus mithilfe eines Feldstechers oder Teleskops problemlos ein wenig oberhalb des Mondes. Dabei wird auch die Gestalt der Venus sichtbar, die wie bei unserem Mond verschiedene Phasen aufweist.

Andreas Walker

Geologie_ Erdbebenforscher und Dinosaurierjäger

arum werden in den nächsten Jahren weitere Ötzis zum Vorschein kommen, wie kommen Dinosaurierspuren auf die Autobahn oder warum ist erdbebensicheres Bauen auch bei uns Vorschrift? Antworten auf diese und viele weitere Fragen geben Fachleute am 28. und 29. Mai an verschiedenen Orten in der ganzen Schweiz. «Erlebnis Geologie» nennt sich der Anlass, der Erwachsenen und Kindern das Geheimnis der Steine, des Klimas und der Entstehung unserer Welt im Rahmen spannender Exkursionen und Ausstellungen näherbringt. kel

 www.erlebnis-geologie.ch

Lesen_ Schmetterlinge

Nun gibt es für die Schweiz endlich ein handliches Bestimmungsbuch für Schmetterlinge, das sämtliche Tagfalter der Schweiz vorstellt. Die über 200 Arten sind mit detailgenauen Farbzeichnungen in Originalgrösse abgebildet. Die wichtigsten Bestimmungsmerkmale werden speziell hervorgehoben. Knappe und fachkundige Texte über Biologie und Lebensräume vermitteln ein umfassendes Bild der in der Schweiz vorkommenden Tagfalter.

 Thomas Bühler-Cortesi: «Schmetterlinge –Tagfalter der Schweiz», Haupt-Verlag 2009, Fr. 39.–

Mitmachen_ Preis der Naturvielfalt

ecken oder Hochstammobstbäume pflanzen, eine Blumenwiese ansähen oder einen Einsatz für die Umwelt leisten: Aus Anlass des Jahres der Biodiversität vergibt der WWF Schweiz für solche Aktionen den Preis der Naturvielfalt. Private, Gemeinden, Firmen, Landwirte oder Schulen können mitmachen. Eine Fachjury beurteilt die Projekte und prämiert die besten mit Preisen im Gesamtwert von 50 000 Franken. Wer teilnehmen will, muss seine Aktion bis zum 30. September 2010 anmelden.

 wwf.ch/de/tun/aktivwerden/fur_die_biodiversita

Hilferuf des Ortolans

Der Brutvogel steht in der Schweiz kurz vor dem Aussterben. Ein Rettungsprojekt soll dies noch verhindern.

Der Ortolan ist in den letzten 20 Jahren in der Schweiz zum seltensten Brutvogel geworden und steht am Rand des Aussterbens. 2009 wurden im Wallis gerade noch sieben Ortolane gefunden. Die Schweizerische Vogelwarte Sempach hat nun in der Felsensteppenlandschaft von Leuk ein umfassendes Programm zur Rettung des bedrohten Vogels eingeleitet.

Der Ortolan bevorzugt trockene, nur mit spärlicher Vegetation bedeckte Lebensräume, die reich an Samen und Insekten sind, wie sie die Walliser Felsensteppen bieten – oder boten. Denn seit etwa 30 Jahren haben Vergandung und Verbuschung dieses Gebiet stark verändert. Die Vogelwarte will mit verschiedenen Massnahmen die Trockenlandschaft wieder in ihren ursprünglichen Zustand

zurückbringen. So wurden zwischen März und April stark verbuschte und bewaldete Zonen ausgelichtet und rund drei Hektaren mit zu dichter Vegetation von französischen Spezialisten kontrolliert abgebrannt. Eine Beweidung mit Schwarzhalsziegen soll ein erneutes Überwachsen verhindern. In der Rhone-Ebene legten lokale Landwirte zudem Haferfelder an. Das proteinreiche Getreide ist eine wichtige Nahrung für den Ortolan, wenn er im Frühling aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt.

Laut Vogelwarte soll das auf drei Jahre begrenzte und voraussichtlich eine viertel Million Franken teure Projekt neben dem Ortolan auch anderen seltenen Tierund Pflanzenarten zugutekommen, die auf offene und trockene Steppengebiete angewiesen sind. ajo

Das Kamasutra der Blumen

Blütenpflanzen stehen dem Menschen beim Sex in punkto Variantenreichtum in nichts nach. Dies lässt sich auf einem bestäubungsbiologischen Maibummel beobachten.

Der Wonnemonat Mai lässt nicht nur die Menschen den Frühling spüren – auch Schlüsselblume oder Frauenschuh huldigen zurzeit der Fortp anzung. Und was Sexualpraktiken und Stellungen anbelangt, steht die P anzenwelt dem Homo sapiens in ihrem Einfallsreichtum in nichts nach. Doch anders als dieser benötigen P anzen, da sie nicht zueinander kommen können, für den Akt eine Partnervermittlung. Meistens übernehmen bei Blütenp anzen Insekten – mehr oder weniger freiwillig – diesen Liebesdienst und bringen den Blütenstaub (Pollen) auf die klebrige Narbe.

Der Blütenstaub stammt aus den Staubbeuteln, den männlichen Geschlechtsorganen; Narbe, Griffel und Fruchtknoten bilden das weibliche Pendant. Zwitterblüten, wie sie zum Beispiel Schlüsselblumen besitzen, tragen männliche und weibliche Geschlechtsorgane auf derselben Blüte, während P anzen wie die Brennnessel rein männliche und weibliche Blüten haben.

Damit die p anzlich-tierische Dreiecksbeziehung reibungslos funktioniert, verführen viele Blütenp anzen ihre Bestäuber mit eiweissreichem Pollen oder zuckerhaltigem Nektar. Oder sie betören sie ganz einfach mit ihrem Duft und optischen Reiz.

Wurden die Blütenstaubkörner auf der richtigen Narbe deponiert, keimen aus ihnen sogenannte Pollenschläuche. Diese dringen ins Narbengewebe ein und wachsen durch den Griffel in den Fruchtknoten. Haben sie dort die Samenanlagen erreicht, entlassen sie Spermazellen, welche die Eizellen befruchten. Nun beginnen die Samen zu reifen, während sich der Fruchtknoten zur Frucht entwickelt.

Nicht alle P anzen setzen gleichermassen auf Sex. Gewisse Arten verzichten zumindest teilweise darauf und p anzen sich in aller Stille ungeschlechtlich fort. So vermehren sich Erdbeeren auch über Ausläufer, Kartoffeln über Knollen oder gewisse Gräser, indem auf ihnen xfertige Tochterp änzchen entstehen, die von der Mutter abfallen, um ein eigenständiges Leben zu führen.

Reingefallen

Der Aronstab lockt seine Bestäuber in die Falle. Die besteht aus einem grossen, helmartigen Hochblatt, das am Grund einen durch eine Verengung abgetrennten Kessel bildet. Hier sitzen die Blüten. Die Ober äche des Hochblattes ist mit einem feinen Öl lm überzogen. Kommt der Abend, beginnt die P anze, über einen Kolben Duft zu verströmen. Damit sich dieser ideal verbreitet, erhitzt sich der Stab auf bis zu 40 Grad. Der Harngeruch lockt winzige Schmetterlingsmücken an, die beim Versuch, auf der glatten Blattober äche zu landen, in die Kesselfalle rutschen und ihrer Bestimmung zugeführt werden: der Bestäubung der Blüten. Am nächsten Morgen erschlafft der Helm, die ölige Schicht verschwindet und die unfreiwilligen Besucher dürfen nach getanem Werk wieder abreisen.

Do it yourself

Für den Fall, dass geeignete Bestäuber ausbleiben oder schlechtes Wetter eine Bestäubung hintertreibt, behalten sich gewisse P anzenindividuen vor, sich mit eigenem Pollen selbst zu bestäuben. Bei den Veilchen gehört dies sogar fest zum Repertoire. Neben den auffälligen violetten Blüten, die von Insekten ange ogen werden, besitzen sie unscheinbar kleine und geschlossen bleibende. Quasi unter Verschluss wird dort nicht der Sünde gefrönt, sondern eine für viele Gewächse häu ge Art der Fortp anzung betrieben. Gewisse Veilchenarten sollen auf diese Weise gar die meisten ihrer Nachfahren zeugen.

Über kurz oder lang

Wenn ein Insekt ein P anzenindividuum mit dessen eigenem Pollen bestäubt, ist das Inzucht. Die Schlüsselblume weiss eine solche Selbstbestäubung zu verhindern. Bei ihr kommen zwei Blütentypen vor. Der eine Typ hat einen langen Griffel und die Staubbeutel be nden sich im Blüteninnern, der andere ist kurzgrif ig mit Staubbeuteln, die oben in der Blüte sitzen. Nascht ein Insekt am tief in der Blüte angebotenen Nektar, bleibt der Pollen je nach Typ an unterschiedlicher Stelle am Körper haften. Nur wenn das Tier danach die Blüte der jeweils anderen Bauart besucht, kommt deren Narbe mit dem Pollen in Kontakt.

Bei gewissen Arten verunmöglicht eine zeitlich versetzte Reife der Geschlechtsorgane eine Selbstbestäubung: Bei den vorweiblichen Blüten der Wegeriche sind die Narben empfängnisbereit, bevor die Staubbeutel reif sind; die vormännlichen Blüten der Gemeinen Akelei produzieren Pollen, wenn die weiblichen Geschlechtsorgane noch nicht funktional sind. Manche Arten hemmen zudem das Auskeimen des eigenen Pollens auf der Narbe auf biochemischem Weg.

Ampelsystem für Bestäuber

Um ihre Bestäuber nicht zu vergraulen und gleichzeitig auf noch jungfräuliche Blüten zu lotsen, hat die Rosskastanie ein Ampelsystem eingerichtet. Gelbe Flecken auf einer Blüte bedeuten: Ich bin noch nicht bestäubt worden und biete süssen Nektar. Ist die Bestäubung erfolgt und die Nektarproduktion eingestellt, wechselt die Farbe auf Rot, was so viel heisst wie: Zu spät, hier gibt es nichts mehr zu naschen. Zugleich ändert die Blüte ihr Duftbouquet.

VIP-Lounge für Schmetterlinge

Jene Schmetterlinge, die als erwachsene Insekten überhaupt noch Nahrung zu sich nehmen, besitzen meist einen langen Saugrüssel. P anzen, die für ihre Bestäubung den Dienst von Schmetterlingen in Anspruch nehmen, tragen dem bei der Architektur ihrer Blüten Rechnung: Der Nektar liegt am Grund einer dünnen Röhre und ist nur mit einem langen Rüssel erreichbar; eine waagrechte Plattform bietet den Blütenbesuchern bequeme Sitzgelegenheit, um sich in aller Ruhe der süssen Versuchung aus der Tiefe hinzugeben. Tagfalterblumen wie die Rote Waldnelke erblühen morgens und sind oft lebhaft rot gefärbt. Von Nachtfaltern bestäubte Blüten erblühen dagegen abends und weisen wie die Weisse Waldnelke eine helle Farbe auf und verströmen einen starken Duft.

Land unter

Ein ziemlich extravagantes Sexualverhalten legt das Hornblatt an den Tag. Die P anze lebt und blüht vollständig unter Wasser. Den Staubbeuteln von männlichen Blüten entschweben mit ballonartigem Anhang versehene Pollenkörner, die mit Glück und durch die Bewegungen des Wassers auf die langen Narben weiblicher Blüten gelangen. Die Wasserp anze wächst hierzulande in nährstoffreichen Seen und Tümpeln und gilt als entwicklungsgeschichtlich urtümliche Art innerhalb der Blütenp anzen.

VIP-Lounge für Bienen

Die meisten hiesigen Blütenp anzen haben sich auf Bienen und Hummeln spezialisiert. Meist blühen sie in Gelb, Rosatönen über Violett bis Blau; seltener sind sie weiss, aber praktisch nie grell rot. Denn die Insekten sind für diese Farbe blind. Dafür können sie das für uns unsichtbare ultraviolette Licht erkennen. Dass sie den knallroten Klatschmohn dennoch zuverlässig aniegen, hat dieser seinen Saftmalen zu verdanken: im ultravioletten Bereich liegenden Farbmustern. Bienenblumen blühen morgens, wenn auch ihre Bestäuber aktiv sind, und verströmen einen angenehmen Duft. Sie bieten ihren Besuchern in der Regel einen Landeplatz an, etwa in Form einer Lippe wie bei der Taubnessel sowie zur Verköstigung neben Pollen meist auch Nektar.

Vom Winde verweht

Buchen, Eichen oder Birken tragen keine auffälligen Blüten, denn sie müssen keinem Insekt gefallen. Sie setzen bei der Bestäubung auf den Wind. Da der Blütenstaub dabei buchstäblich in alle Winde verstreut wird, produzieren sie grosse Mengen davon. Das geschieht oft noch vor dem Laubaustrieb. So erhöhen sie die Chance, dass einige Pollenkörner trotz des Prinzips Zufall auf einer passenden Narbe landen. Angepasst an die Windbestäubung ist diese meist gross, stark ge edert und liegt gut zugänglich. Der Pollen ist nicht wie bei tierbestäubten P anzen klebrig, sondern trocken pulvrig und extra leicht. Er lagert oft in windexponierten Kätzchen. Des einen Freud, des anderen Leid: Es sind vor allem windbestäubte P anzen, deren Pollenmassen Heuschnuppen auslösen.

Unfreiwilliger Blümchensex

Viele Orchideen missbrauchen den Sexualtrieb ihrer Bestäuber schamlos für die eigene Fortp anzung. So täuscht die Spinnenragwurz mit ihren Blüten Hinterteile williger Insektenweibchen vor. Auf den dreisten Trick fallen Sandbienenmännchen herein. Wider besseres Wissen stürzen sich die Jungspunde auf die vermeintlichen Sexualpartnerinnen und beladen sich dabei mit Pollen. Beim Versuch ihr Liebesglück auf der nächsten Blüte zu nden, bestäuben sie diese. Unwiderstehlich ist die Ragwurz weniger ihres Aussehens als ihres Duftes wegen: Ihre Blüten imitieren den Sexuallockstoff weiblicher Sandbienen so perfekt, dass jeder Bienenmann liebestoll wird.

DWie die Jungfrau zum Kind

em Allerwelts-Löwenzahn begegnen wir gewöhnlich mit Desinteresse – zu Unrecht, ist bei ihm doch einiges nicht so, wie es scheint. Zum einen ist das, was man gemeinhin als Blüte bezeichnet, keine solche, sondern ein ganzes Körbchen voll bestehend aus bis zu 200 Einzelblüten. Zum anderen ist da die Fortp anzung. Zwar besuchen eissige Bienen den Löwenzahn seines Nektars wegen unentwegt (125 000 Blütenköpfe sollen ein Kilogramm Honig geben). Doch für die Vermehrung spielt das keine Rolle. Denn beim Löwenzahn entsteht der Nachwuchs vor allem durch Jungfernzeugung: Die Samen entstehen einfach so, ohne dass jemals ein Pollenkorn eine Eizelle befruchtet hätte. ◆

Über sechs «Eggen»

Der Schwyzer Panoramaweg bietet anspruchsvolle Höhen und genussvolle Wege – beides kombiniert in einer 2-Tages-Tour über den alpinen Hoch-Ybrig bis in die lieblich flachen Moorgebiete von Rothenturm.

Text Ueli Hintermeister

Trotz ruhenden Skiliften, Sesselbahnen und von Musik beschallten Sonnenterrassen ist der Hoch-Ybrig auch im Sommer ein Gebiet, das man mit gutem Gewissen als Wanderregion empfehlen kann.

Die Einsamkeit sucht man hier wie bei allen gut erschlossenen Wanderrouten vergeblich. Dies gilt speziell für das Herzstück des Schwyzer Panoramawegs zwischen Ibergeregg und Hagenegg und insbesondere natürlich für das Wochenende. Aber auch wer lieber auf einsamen Wegen unterwegs ist und die Natur ungern mit vielen anderen teilt, darf sich den Schwyzer Panoramaweg getrost vornehmen. Die offizielle Route führt vom Kleinen Sternen im Hoch-Ybrig-Gebiet über die Ecken der Iberger-, Holz- und Haggenegg nach Mostelberg, was sich gut in einem Tag bewältigen lässt. Doch mit einer Verlängerung am Anfang und am Ende sowie einer Übernachtung dazwischen wandelt man nicht nur auf den angefügten Enden auf deutlich einsameren Pfaden, sondern begeht auch das populäre Herzstück zu Tageszeiten, wenn die meisten schon wieder auf dem Heimweg oder aber noch nicht angekommen sind.

Einstieg über Leitern

In der von uns vorgestellten Variante beginnt der Panoramaweg in Weglosen. Das erste Zwischenziel ist die Druesberghütte, am einfachsten erreichbar auf der Fahrstrasse, wesentlich aufregender jedoch ist der Aufstieg über den Leiternweg: Weissblau-weiss markiert, bietet dieser Weg keine technischen Schwierigkeiten und führt zuerst steil, über hohe Stufen durch den Wald hinauf an den Fuss der Felswand, die sich über Weglosen auftürmt und kaum überwindbar scheint.

Geschickt eine Rinne ausnutzend, gewinnt man rasch an Höhe und geniesst dabei den immer weiter werdenden Ausblick. Der gut gesicherte Steig ist ein attraktiver Aufstieg zur Druesberghütte; wer allerdings Tiefblicke nicht schätzt und

Der Forstberg lockt.

für die zuweilen hohen Tritte nicht gelenkig genug ist, wählt vorzugsweise die Fahrstrasse.

Wer sich, auf der Hüttenterrasse sitzend, vom nahen Druesberg und seinem Nachbarn, dem etwas niedrigeren Forstberg, angezogen fühlt, folgt der weissblauen Wegmarkierung hinauf zum Sattel zwischen den beiden benachbarten Gipfeln. Ein Abstecher zum Druesberg drängt sich hier beinahe auf, doch wer am selben Tag noch bis zur Ibergeregg will, sollte sich diesen kleinen Ausflug gut überlegen, verlängert sich doch das ohnehin schon recht ambitiöse Tagesprogramm so um eine gute Stunde.

Die unmittelbare Nähe zu den grossen Innerschweizer Bergen macht den Forstberg zu einem sehr lohnenden Aussichtsberg. Nicht zuletzt überblickt man von hier oben die weite, silbrig glänzende Welt der Silberen, ein riesiges Karstgebiet, welches auch das Höllloch beherbergt, eines der längsten Höhlensysteme Europas. Steil vom Gipfeldach abwärts, dann mehr oder weniger den Grat entlang mit einigen recht ausgesetzten Passagen bringt uns die weiss-blaue Route ebenfalls zum Kleinen Sternen, dem eigentlichen Tor zum Schwyzer Panoramaweg. Von hier aus streben wir dem Etappenziel, der Ibergeregg entgegen.

Der Schwyzer Panoramaweg wurde –nicht zuletzt angespornt durch den Erfolg des 1991 eröffneten «Wegs der Schweiz» –in den Jahren 1993 bis 1998 realisiert. Der Weg verläuft natürlich meist auf früher schon bestehenden Pfaden, die aber

Auf dem Schwyzer Panoramaweg

Charakter

Von der Druesberghütte über den Forstberg zum Kleinen Sternen ist es eine alpine Route. Die Etappe über den Forstberg kann aber umgangen werden (siehe «Varianten»). Vom Kleinen Sternen bis nach Rothenthurm auf einfachen, gut ausgebauten Wegen oder Fahrstrassen.

Die Wanderung

Anfahrt: Mit der Südostbahn nach Einsiedeln, dann mit direktem Bus ab Einsiedeln via Unteriberg zur Talstation der Hoch-Ybrig-Luftseilbahn in Weglosen. 1. Tag: Der weiss-blau-weiss markierte Leiternweg führt ab Weglosen die steile Ostflanke des Tals hinauf nach Ober Gruebi, dann auf dem normalen Hüttenweg über Weiden zur Druesberghütte. Von dort über die Alplandschaft auf das

Chalberalpeli. Hier beginnt ein stetig steiler werdendes Geröllfeld, das man auf einem Zickzackweg hinaufsteigt bis auf den Sattel zwischen Druesberg und Forstberg. Nun nach rechts über Geröll bis zum Gipfelaufbau und auf steilem Pfad zum Forstberggipfel (2215 m ü. M.). Über die Nordwestflanke des Berges abwärts zu P. 2026, der Schlüsselstelle der Tour: ein ausgesetztes Felsband mit Kettensicherungen und durch Kies etwas rutschigem Untergrund (bei Nässe meiden).

Weiter auf dem Verbindungsgrat zwischen Forstberg, Grossem und Kleinem Sternen. 8 km, 1250 m Aufstieg, 450 m Abstieg, 4 ¾ Std., T4.

Ab Kleinem Sternen auf breiten, guten Wegen zuerst weiter dem First entlang, dann kurzer Abstieg zum Nühhüttli, von wo es zum Spirstock (1771 m ü. M.) hinaufgeht. Über Laucherenchappelen zur Sternenegg und schliesslich über einen kleinen Sattel zur Ibergeregg. 7 km, 200 m Aufstieg, 600 m Abstieg, 2 ¼ Std., T2.

2. Tag: Ab Ibergeregg auf einer Fahrstrasse leicht ansteigend durch die Südwestflanke nach Zwäcken, weiter zur Müsliegg und dann direkt zur Stäglerenegg und Holzegg. Nun dem Fuss des Grossen Mythen entlang nach Zwüschet Mythen und durch bewaldetes Gebiet

zur Haggenegg. 7 km, 300 m Aufstieg, 300 m Abstieg, 2 Std., T2. Ein kurzes Stück auf der Teerstrasse Richtung Mostelberg, dann rechts hinauf zu einem Sattel (P. 1475) zwischen Hochstuckli und Nätschboden. Hier zweigt die Fortsetzung der Tour nach rechts ab und steigt auf den Grat, der die Haggenegg mit dem Nüsellstock verbindet.

Über mehrere kleinere Auf- und Abstiege zum Nüsellstock (1478 m). Nun steil abwärts durch den Wald auf eine Forststrasse, der man bis zu einem Übergang (P. 1206) zwischen Rothenthurm und Trachslau folgt. Abstieg durch Wald und Moorlandschaft und schliesslich über Weiden nach Rothenthurm.

11 km, 400 m Aufstieg, 900 m Abstieg, 3 ½ Std., T3.

Varianten

1. Tag: Von Weglosen auf dem Hüttenweg zur Druesberghütte. Weiter auf dem Bergwanderweg, der die Nordwestflanke des Forstbergs entlang zum Kleinen Sternen führt.

8 km, 900 m Aufstieg, 100 m Abstieg, 3½ Std., T3.

2. Tag: Ab Haggenegg weiter auf dem Schwyzer Panoramaweg, um den Engelstock nach Mostelberg.

6 km, 140 m Aufstieg, 360 m Abstieg, 1 ½ Std., T1.

Unterkunft und Verpflegung

● Druesberghütte, 8842 Unteriberg Telefon 055 414 11 63 www.druesberghuette.ch

● Hotel Passhöhe, Ibergeregg 8843 Oberiberg, Telefon 041 811 20 49 rubli@ibergeregg.ch, www.ibergeregg.ch

Informationen

Ferien- und Sportregion Ybrig

Jessenenstrasse 5, 8843 Oberiberg Telefon 055 414 26 26, www.ybrig.ch Schwyzer Wanderwege, Brand 18 6436 Ried-Muotathal, Telefon 041 820 04 24 info@schwyzer-wanderwege.ch

● www.schwyzer-wanderwege.ch

● www.mythenregion.ch

● www.sattel-hochstuckli.ch

Landeskarte 1: 25 000, 1152 Ibergeregg

Landeskarte 1: 50000, 236 Lachen

saniert, neu beschildert und zum Teil auch neu und vorteilhafter angelegt wurden.

Ausblick auf die Mythen Langsam beginnen am zweiten Tag die Mythen das Blickfeld zu füllen und rücken mit fortschreitender Tour immer näher. Die zwei eigentümlichen Berggestalten sind Überreste der einstmals riesigen pen-

ninischen Deckenmasse, die ansonsten in schon weit zurückliegenden Zeiten abgetragen worden ist. Im Unterschied zur Umgebung, die hauptsächlich aus Nagelfluh besteht, sind die Mythen aus sechs verschiedenen Kalksteinarten aufgebaut, was zu ihrer auch optisch auffälligen Erscheinung beiträgt. Auf der Ostseite der beiden Felsriesen, zu denen auch der kleine Nachbar Haggenspitz zählt, leitet der Panoramaweg zur Haggenegg und strebt dann nach Mostelberg, wo eine Gondelbahn nach Sattel hinab hilft.

Auf der Haggenegg verlassen wir den Panoramaweg. Wer mag, besteigt noch die grasbewachsene Pyramide des Hochstuckli. Ansonsten lockt nun der zumeist bewaldete Rücken, der das Alptal nach Westen einrahmt und der auf dem spitzen Nüsellstock einen letzten Höhepunkt findet. Die Variante Haggenegg–Nüsellstock–Rothenturm ist sozusagen das Dessert, ein liebliches, überaus angenehmes Stück Weg, ein Wechselspiel von Bäumen,

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Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

blumenreichen Wiesen, Alpweiden, Fernsicht und dem Reiz der Schätze am Wegrand. Die schroffen Felstürme der Mythen im Rücken, hat man nun die mit zunehmender Ferne sanfter und flacher werdenden, von den Voralpen ins Mittelland übergehenden Hügelzüge im Blickfeld. In leichter Biegung liegt das glitzernde Band des Zürichsees zu Füssen des Betrachters und an seinem Ende, im dunstigen Licht kaum auszumachen, die Stadt Zürich. ◆

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DLeben

Forschung _Emotionen als Moralinstanz

ie Moral des Menschen ist eng mit seinen Emotionen verbunden. Dies haben Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology im amerikanischen Cambridge mithilfe von hirnverletzten Patienten herausgefunden. Diese wiesen Beeinträchtigungen in Hirnregionen auf, die für die Regulation von Emotionen verantwortlich sind. Sie hatten Mühe, Empathie oder Scham zu empfinden, während andere kognitive Funktionen intakt waren. Führten ihnen die Forscher etwa Szenen versuchter, aber misslungener Mordfälle vor, beurteilten sie die Handlungen nicht als moralisch unzulässig. ajo

Auto _Genügend pumpen

Wer mit optimalem Reifendruck Auto fährt, spart Benzin und schont die Umwelt. Schlecht gepumpte Reifen erzeugen mehr Rollwiderstand und verbrauchen deshalb mehr Energie. Laut dem Touring Club Schweiz sollten Autofahrer ihre Reifen 0,5 bar über den vom Hersteller empfohlenen Druck pumpen. Nach Schätzungen des Bundesamts für Energie (BFE) fahren aber über 90 Prozent aller Autos hierzulande mit zu geringem Druck. Wären sie richtig gepumpt, liessen sich laut BFE jährlich 130 Millionen Liter Treibstoff einsparen. Bedeutend mehr schont die Umwelt allerdings, wer mit dem ÖV unterwegs ist. ajo

Partnerschaft_ Erst entspannen –dann suchen

Wer einen Partner oder eine Partnerin sucht, tut gut daran, sich zuerst zu entspannen. Der Grund: Deutsche Forscher von der Universität Trier haben bei entsprechenden Studien entdeckt, dass Stress die Partnerwahl beeinflusst. Bei der Partnersuche werden normalerweise Kandidaten mit möglichst ähnlichen Gesichtszügen bevorzugt, vermutlich weil diese besonders vertraut und somit auch vertrauenswürdig erscheinen. Das ist eine wichtige Voraussetzung vor allem für langfristige Partnerschaften. Unter Stress hingegen falle die Wahl eher auf Personen mit fremden Gesichtszügen – und das habe oft nur eine kurzzeitige Liaison zur Folge. kel

Lesen _uns /ich /er

Trennungen tun weh, Trennungen befreien – und machen aus einer Unsicherheit plötzlich ein Gefühl, das Menschen etwas angeht: uns, mich, ihn. Der Sprachforscher Beat Gloor trennt in seinem Buch nur Wörter, nichts weiter, manchmal nach Duden, manchmal nicht, und ermöglicht dem Leser gerade damit inspirierende oder verstörende neue An- und Einsichten bekannter Wörter.

Beat Gloor: «unsicher», Salis-Verlag 2009, Fr. 39.80

Im Jahr 2008 kauften die Menschen auf der ganzen Welt 68 Millionen neue Fahrzeuge, 85 Millionen Kühlschränke, 297 Millionen Computer und 1,2 Milliarden Mobiltelefone.

Im Weiteren gönnten sie sich aber auch viel mehr Luxusartikel wie Schmuck, reichhaltigere Nahrungsmittel, grössere Häuser, mehr Fernseher und längere Flugreisen. Diese eindrücklichen Zahlen stammen aus dem aktuellen Bericht «Zur Lage der Welt 2010», den das Worldwatch-Institut herausgegeben hat.

Auf den Nenner gebracht bedeutet der Bericht: Wir sind im Konsumrausch.

Im Vergleich zu 1960 geben die Menschen heute sechs Mal mehr Geld für den täglichen Konsum aus – und das vornehmlich in den Industriestaaten. Insgesamt übernutzt die Weltbevölkerung die natürliche Kapazität der Erde um rund ein Drittel. Doch, und das ist das Gute am Bericht, ein Umdenken findet langsam statt – wenn auch erst in den Köpfen. Gefordert sind die Politiker, die gemäss Worldwatch-Institut bessere

Rahmenbedingungen schaffen müssen, um nachhaltiges Handeln zum Normalfall zu machen.

Politische Prozesse brauchen aber ihre Zeit. Bis die Regierungen so grün sind, wie sie gerne behaupten, kommt es also auf aufgeklärte Bürgerinnen und Bürger an. Sie können mit einem bewussten und auch eingeschränkten Konsum viel dazu beitragen, umweltfreundliche Produkte und fairen Handel zu fördern, geben sich die Herausgeber des Berichts überzeugt. kel

Lage der Welt _Im Konsumrausch

«Ich bin kein Taubenmörder»

In der Stadt Zürich leben rund 16 000 Tauben. Um sie kümmert sich der Zürcher Taubenwart This Schenkel. Er sorgt dafür, dass die Tiere nicht zum Ärgernis werden.

Text Hans-Peter Neukom Fotos Walter Schwager

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Gefangen: Eine

Es ist sieben Uhr früh. This Schenkel begibt sich in ein Gebäude nahe beim Bahnhof Stadelhofen. Im obersten Stockwerk öffnet er eine Falltüre, zieht eine steile Holztreppe herunter und steigt empor aufs Dach, hoch über dem Zürichsee, Hier in der Stadt Zürich ist Schenkel Wildhüter und zuständig für den Fachbereich Vögel. Die Aussicht ist fantastisch, vor allem auf die Baustelle am Theaterplatz.

Schenkel geht zu zwei leeren Taubenfallen, die er gestern aufgestellt hat. Durch die Öffnung der Oberseite des Gitterkäfigs gibt er Taubenfutter aus verschiedenen Körnern und Mais in die Falle. Danach aber lässt er sie offen und erklärt, dass die Tauben zuerst ein bis zwei Monate angefüttert werden müssen. Erst wenn sich die Tiere an die neue Futterstelle gewöhnt haben, werden die Fallen «scharf gemacht» und die darin gefangenen Tauben noch am selben Tag eingesammelt. «Je nach Grösse des Taubenschwarms sind bis zu zwölf Vögel in jeder einzelnen Falle», sagt Schenkel.

Unsere Stadttauben sind Nachfahren der Felsentauben (Columbia livia livia), welche heute noch die Felsenküsten des Mittelmeerraums besiedeln. Vor zirka 6000 Jahren wurden diese Tauben vom Menschen domestiziert, also gezüchtet und als Haustiere gehalten. Einen kleinen Teil der in verschiedenen Schweizer Grossstädten lebenden Tauben bilden Türkentauben (Streptopelia decaocto), die sich im 20. Jahrhundert von der Balkanhalbinsel nach Mittel­ und inzwischen auch

nach Nord­ und Westeuropa ausgebreitet haben.

Schenkel kehrt zu seinem mit «Wildhüter» angeschriebenen Auto zurück. Sein vier Monate alter Langhaardackel Dyra schläft im hinteren Teil des Jeeps in einem Korb und lässt sich nicht stören. Mann und Hund fahren ins Niederdorf. Hier muss der ehemalige Naturschullehrer Schenkel in einem Ehgraben eine Taube schiessen. In mittelalterlichen Städten waren die Ehgräben eine Art offene Kanalisation, schmale Gässchen, die zwischen den gegenüberstehenden Rückseiten zweier Häuserreihen verliefen.

Futter für die Wölfe

Schenkel schultert sein mit Zielfernrohr, Licht und Schalldämpfer ausgerüstetes Kleinkalibergewehr und schliesst die Tür zu einem Ehgraben auf. Vorsichtig bückt er sich im finsteren Gässchen und sucht sein Ziel. Plötzlich, mit einem dumpfen Knall, löst sich ein Schuss aus seinem Gewehr. Eine schiefergraue Taube fällt tot zu Boden. Er packt den Vogel in einen Plastiksack. In weiteren Ehgräben sowie beim Stadthaus und an der Bahnhofstrasse schiesst er nochmals fünf Tauben.

Jedes Jahr müssen mehrere tausend Tauben geschossen und gefangen werden. «Nur dank dieser Abwehrmassnahmen bleibt der heutige Bestand in der erweiterten Innenstadt auf einem erträglichen Niveau», sagt This Schenkel. Das erinnert an die Aufgabe des verantwortungsvollen Wildhüters: Nur wenn er und seine Jäger durch geplante Abschüsse den Wildbe­

Unsere Stadttauben sind Nachfahren der Felsentauben (Columbia livia livia).

Der Taubenwart von Zürich

This Schenkel wurde 1959 in Thalwil geboren und ist in Oberrieden aufgewachsen. Heute lebt er mit seiner Frau in der Stadt Zürich. Nach der Ausbildung zum Primarlehrer und drei Jahren Unterricht an der Primarschule Tagelswangen folgte die Ausbildung zum Theaterpädagogen. Danach wechselte er zu Grün Stadt Zürich und war während 15 Jahren als Naturschullehrer tätig. Während dieser Zeit absolvierte er das Nachdiplomstudium Umweltwissenschaften an der Uni Zürich. Nebenausbildungen: Jagd­, Wildhüter­, Feldornithologen­, Feldbotaniker­ und Pilzkontrolleuren­Prüfung. Zusätzlich ist er Kursleiter für angehende Pilzkontrolleure. Seit 2008 ist er hauptberuflich als Wildhüter für den Fachbereich Vögel der Stadt Zürich tätig.

Taube sitzt im Käfig.

Wenn der Kot zum Problem wird

Haben sich Tauben einmal an einem geeigneten Standort niedergelassen, sind sie nur schwer zu vertreiben. Bewährt haben sich verschiedene Abwehrmassnahmen:

l Spann­ und Elektrodrähte, Netze, Gitter oder Nagelleisten. Diese sollte man von einem Fachmann installieren lassen.

l Durch Schallanlagen lassen sich Tauben zum Teil dauerhaft vertreiben.

l Aber: Nichts nützen Vogelscheuchen und Ton­Krähen. Haben Tauben gemerkt, dass von den Figuren keine Gefahr ausgeht, setzen sie sich wieder an ihre gewohnten Plätze.

Bei der Reinigung eines von Tauben über längere Zeit bewohnten Raums müssen eine Staubmaske, Überkleider und Handschuhe getragen werden. Wenn sich in einem Raum von Tauben eingeschlepptes Ungeziefer breitgemacht hat, sollte zur Beseitigung eine Schädlingsbekämpfungsfirma beauftragt werden.

_ Infos: www.stadt­zuerich.ch/gsz Beratung und Auskünfte: This Schenkel, Wildhüter Fachbereich Vögel der Stadt Zürich, Telefon 079 219 91 02

stand in Grenzen halten, bleibt das Wild gesund und das Zusammenleben mit dem Menschen harmonisch.

Da Schenkel und seinem Arbeitgeber Grün Stadt Zürich viel am sorgsamen Umgang mit Ressourcen liegen, dienen die erlegten Tauben als Wolfsfutter im Tierpark Langenberg. «Ich bin kein Taubenmörder, sondern ich habe alle Tiere gern, auch die Tauben», sagt This Schenkel. «Aber gerade darum muss ich helfen, ihren Bestand zu begrenzen, denn sonst würden sie bald einmal von den Menschen gehasst. Eine Begrenzung ihrer Bestände nützt auch den Tauben selbst, weil sie sich sonst gegenseitig mit Krankheiten anstecken würden».

100 Tonnen Taubendreck

Weiter geht die Fahrt Richtung Limmatplatz zu einem Hinterhof. Kürzlich haben sich hier die Anwohner über den vermehrt an Fenstersimsen, Balkonen, Mauern und

am Boden klebenden Taubenkot beschwert. Leute, die schon mal einen grösseren Taubenschwarm um ihr Haus hatten, können davon ein Lied gurren.

Die rund 16 000 Zürcher Stadttauben produzieren jährlich weit über 100 Tonnen Nasskot, der verschiedene Krankheiten verbreiten kann. Kommen Menschen direkt oder über Lebensmittel mit Taubenkot in Kontakt, können sie sich mit Viren, Ornithoseerregern, Salmonellen oder anderen Bakterien infizieren. Aber auch Taubenparasiten wie Milben, Flöhe und Zecken können bei Menschen zu juckenden Stichen führen. Bekannt ist auch die Tauben­Allergie.

Von Tauben auf den Menschen übertragene Krankheiten sind zum Glück aber selten. Forscher an der Universität Basel haben bisher nur bei sieben der 89 Erreger eine Übertragung auf den Menschen nachgewiesen. Bei Restaurants und Le­

Fallensteller: This Schenkel streut Futter in die aufgebaute Taubenfalle. Dann braucht der Stadtzürcher Wildhüter bis zu zwei Monaten Geduld, bis sich der Erfolg einstellt.

bensmittelgeschäften wird der Kot trotzdem zu einem ernsthaften hygienischen Problem. Dann müsse er schon mal mit dem Gewehr eingreifen, sagt Schenkel. Vermehrter Taubenkot ist aber nicht nur unschön und ein hygienisches Problem. Mit Feuchtigkeit zusammen kann er zu erheblichen Fassadenschäden führen, vor allem bei Sandsteinbauten.

Lebensqualität für Vögel

Nachdem This Schenkel im Hinterhof eine Taube geschossen hat, führt ihn sein Einsatz weiter zum Escher­Wyss­Platz. Auf dem Dach eines Geschäftshauses muss er die gestern aufgestellten Taubenfallen leeren, dann macht er sich auf den Weg zu einem Landwirt in Unter Affoltern.

Die Erhaltung der Artenvielfalt der Vogelwelt in Zürich ist neben dem Taubenproblem ein weiterer spannender Teil von This Schenkels Arbeit. 97 von 195 in

der Schweiz brütende Vogelarten seien in der Stadt Zürich noch heimisch, weiss er. Das Ziel in den nächsten Jahren ist, wieder auf über 100 Arten zu kommen. «Für neue Brutvogelarten muss jedoch wieder vermehrt natürlicher Lebensraum durch das Anpflanzen von einheimischen Pflanzen geschaffen werden.» Bereits eine Balkonbepflanzung oder vogelfreundliche Gärten können zu diesem Ziel beitragen.

Ein Vogel, der seit einigen Jahren nicht mehr in Zürich brütet, ist die Schleiereule. Deshalb fährt Schenkel nach Unter Affoltern. Er will beim Landwirt einen speziellen Nistkasten für die Eulenart am Heuschober einrichten. Da sei die Schleiereule dem Landwirt mehrmals aufgefallen, insbesondere in den Wintermonaten. Durch diese Massnahme hofft This Schenkel, dass sich die Vogelart wieder vermehrt am Stadtrand ansiedelt. Die folgenden Jahre werden es zeigen.

Das Telefon klingelt. Eine Angestellte des Globusrestaurants hat auf der Terrasse eine flugunfähige Taube eingefangen. Schenkel begibt sich vor Ort und nimmt die Taube dankend mit. Beim Verlassen des Gebäudes fällt der Taubentisch auf der Wiese auf. Eine Unzahl von Tauben und anderen Vögeln tummeln sich auf und um den Futtertisch. Dazu erklärt der Wildhüter Schenkel Folgendes: In einem Legat vermachte eine alteingesessene Zürcherin der Stadt einen namhaften Betrag mit der Auflage, das Geld zum Wohl der Tauben einzusetzen. An verschiedenen Stellen wurden so Taubentische erstellt. Wer nicht auf das Taubenfüttern verzichten kann, sollte dies nur auf den speziellen Tischen tun, damit Ratten nicht an das Futter gelangen. Generationen von Taubenwarten haben lange vergeblich versucht, den Tauben­

«Ein flächendeckendes Fütterungsverbot erachte ich als wenig vernünftig.»

bestand unter Kontrolle zu bekommen. Selbst Versuche mit der «Tauben­Pille» –Antibabyhormone im Futter – in den achtziger Jahren zeigten bei den Tauben keine Wirkung. Dafür brüteten andere Vogelarten weniger, wie etwa Krähen und Elstern. Erst in den letzten Jahren habe man gewisse Erfolge erzielt, und zwar seit man wisse, dass die Taubendichte direkt vom Futterangebot abhänge. «Am wichtigsten ist hier die Aufklärung der Bevölkerung», sagt Schenkel. Doch das sei keine einfache Aufgabe, denn vielfach versorgten «Unverbesserliche» ihre Lieblinge täglich mit Unmengen an Futter. Oft sind Tauben ihre einzigen sozialen Kontakte.

Bitte nicht füttern!

Abhilfe soll nun das Fütterungsverbot für Wildtiere der neuen Allgemeinen Polizeiverordnung der Stadt Zürich schaffen. Artikel 12 bestimmt, dass der Stadtrat das Füttern von auf Stadtgebiet wild lebenden Tieren verbieten kann. Gemeint sind dabei in erster Linie Stadttauben, Ratten und Füchse, die Krankheitserreger verbreiten können und damit auch ein Risiko für Menschen darstellen. Was hält der Zürcher Taubenwart von einem Fütterungsverbot? «Ein flächendeckendes Fütterungsverbot erachte ich als wenig vernünftig», sagt This Schenkel und fragt: «Sollen in der ganzen Stadt Polizisten hinter alten Frauen herlaufen, die Futter ausstreuen?» Aber an bestimmten Stellen wie dem Stauffacher­ oder Bürkliplatz, wo sich grössere Taubenschwärme aufhalten, sei das Fütterungsverbot sicher von Nutzen, denn: «Wenn Tauben wieder vermehrt Futter suchen müssen, brüten sie weniger. Und dann könnte ich wohl mein Gewehr zuhause lassen». u

Prêt-àporter

Der Mai ist da – und Zeit für neu Kleider.

Für den Schichtwechsel im Schrank ist Bio-Mode die erste Wahl. Sie ist chick, schont die Natur und unterstützt Menschen in der Dritten Welt.

Text Anke Engelmann

Egal ob Bio-Mode oder Eco-Fashion – beides heisst, dass natürliche Rohstoffe wie Cotton, Seide, Wolle oder andere Naturmaterialien verwendet werden, dass bei Anbau und Weiterverarbeitung ökologische und soziale Standards gelten, der Transport klimaneutral erfolgt und die Preise fair für die Hersteller sind. Doch der Begriff Ecooder auch Green-Fashion meint mehr. Er will signalisieren: Vorbei ist die Zeit der Schlabberröcke und sackförmigen Schafwollpullover, die oft mit Bio-Mode assoziiert werden. Mode muss die Seele streicheln – Mode muss Spass machen.

Bio-Weltmeister Schweiz

Dass sie das auch unter strengen Öko-Auflagen kann, liegt am Siegeszug der BioBaumwolle. Und Weltmeister im Konsum der Ökofaser sind die Schweizerinnen und Schweizer. Aus Bio-Baumwolle bestehen fünf Prozent aller Baumwolltextilien, die hierzulande verkauft werden, ein Grossteil davon wurde zudem fair gehandelt. Weltweit hingegen stammen nur 0,1 Prozent der jährlich produzierten 24 Millionen

Vorbei ist die Zeit der Schlabberröcke und sackförmigen Schafwollpullover, die oft mit Bio-Mode assoziiert werden.

Tonnen Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA). Das weisse Gold kommt überwiegend aus China, Indien, Pakistan, Usbekistan und Burkina Faso. Den Weltmarkt bestimmt jedoch der Grossproduzent USA, der mit massiven Subventionen die Preise drückt. Für die ärmeren Textilländer bleibt deshalb oft nur, billig zu produzieren, und das inklusive massiver Öko-Vergehen, Kinderarbeit und dem Einsatz von Chemie und genveränderten Organismen.

Bio-Baumwolle bietet da eine Alternative: Obwohl aufwendiger und nicht so ertragreich wie der konventionelle Landbau, ist sie für Land und Leute gesünder und bringt höhere Einnahmen. Und der Markt wächst. Die Vorarbeit für den Ökoboom haben Pioniere wie Coop und das deutsche Naturmode-Versandhaus Hessnatur geleistet. Sie kurbelten den Bio-Anbau in den Textilländern an, leisten bis heute Entwicklungsarbeit, unterstützen Projekte und Kooperativen und haben sich damit einen festen Stamm von Herstellern herangezogen.

Bio-Mode für jedes Budget

Die Ersten in der Branche überhaupt waren Hessnatur. Seit 34 Jahren konfrontiert das Unternehmen, das auch einen Schweizer Ableger betreibt, die Modebranche mit den Themen Ökologie und gerechte Arbeitsbedingungen und lancierte 1991 das weltweit erste Projekt für Bio-Baumwolle. Inzwischen arbeitet Hessnatur eng mit der Entwicklungshilfeorganisation Helvetas zusammen und ist zudem Mitglied bei der Fair Wear Foundation, einer Initiative für soziale Arbeitsbedingungen in der Textilbranche.

In der Schweiz hat Coop der Bio-Mode den Weg geebnet, gemeinsam mit der Remei AG, einem Garn und Bekleidungsunternehmen. 1993 rief das Einzelhandelsunternehmen seine Biotextil-Marke Naturaline ins Leben und stützte sich dabei auf ein Förderprojekt im indischen Maikaal. Heute ist Coop nach eigenen Angaben der weltweit grösste Anbieter von fair hergestellten Textilien aus Bio-Baumwolle. 2001 zog mit Migros die Konkurrenz nach. Sie ist ebenfalls Partner von Helvetas und

bekommt ihre Fasern aus einem eigenen Biobaumwoll-Projekt in Mali.

Ein weiterer wichtiger Mitspieler auf dem Bio-Markt ist die Marke Switcher. Und sogar bei C & A geht inzwischen Ökomode über den Ladentisch – allerdings müssen die Kunden dort genau auf die Etiketten schauen. «Wir haben uns bewusst gegen eine Öko-Kollektion oder Bio-Shops entschieden», erläutert Sprecher Thorsten Rolfes. Ohnehin steht für die C & A-Zielgruppe nicht Bio im Vordergrund, sondern Chic und Preis.

Auf die Etikette kommt es an Doch ist wirklich immer Bio drin, wo Bio draufsteht? Käuferinnen und Käufer, die auf Nummer sicher gehen wollen, haben nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie vertrauen dem guten Ruf ihres Anbieters oder einem unabhängigen Gütesiegel, bei dem Zertifizierungsorganisationen vor

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Mode muss die Seele streicheln –Mode muss Spass machen.

Ort die Einhaltung von international genormten Standards kontrollieren. Einige Firmen haben ihre Zulieferer zudem selbst auf Sozial- und Ökoprinzipien verpflichtet und eigene Symbole eingeführt.

Wichtig dabei ist, dass die gesamte Wertschöpfungskette nachvollziehbar sein muss und die Zahl der Hersteller überschaubar – diese Faustregel gilt auch für kleine Labels, die aus Kostengründen oft ohne Zertifizierung starten. In jedem Fall sollte man beim Kauf genau nachfragen und misstrauisch bleiben, solange das Biosiegel selbst nicht verwendet wird.

Vertrauensbonus

Wegen ihrer aktiven Entwicklungshilfe haben Unternehmen wie Helvetas, der Coop-Partner Remei oder Hessnatur bei vielen Kunden heute unbestritten einen Vertrauensbonus – und der wird belohnt, nicht zuletzt durch die Nähe der Unternehmen zu den Herstellern der Bio-Produkte. «Wir fragen alle Infos entlang der Produktionskette ab und kennen jede Produktionsstätte der 3000 Artikel, die in unserem Katalog sind», erläutert beispielsweise Rolf Heimann, Chef-Ökologe von Hessnatur. Punkto Sozialstandards hat die Clean Clothes Campaign, die für gerechte Arbeitsbedingungen kämpft, Remei, Hessnatur sowie Switcher 2008 als Vorreiter in diesem Bereich eingestuft.

Doch grau ist alle Theorie, Mode jedoch etwas Sinnliches, das man sehen und anfassen und auf der Haut spüren muss. Ein gutes Gewissen allein bringt zwar nicht dasselbe Hochgefühl wie ein neues Kleid in himmelblauer Seide. Doch Schönheit, kombiniert mit Bio und Fair Trade –warum sollte man sich mit weniger zufriedengeben? ◆

Surftipps

 www.natuerlich-leben.ch/surftipps

Die wichtigsten Logos für Bio-Mode

Im ganzen Bio-, Fair Trade- und Umwelt-Bereich gibt es unzählige –und immer mehr – Logos und Gütesiegel. Das ist in der Modebranche leider nicht anders. Hier die aktuell wichtigsten Logos und Zertifizierungen im Bereich Green Fashion.

IVN best (Naturtextil best)

Derzeit der Standard mit den höchsten Anforderungen. Das Siegel prüft die gesamte textile Produktionskette in ökologischer und sozialverantwortlicher Hinsicht. Die Textilien bestehen aus 100 Prozent zertifiziert-ökologischen Fasern.

IVN Leder

Einziger Standard für Naturleder in Europa.

Tiere werden primär zur Fleischgewinnung gehalten, chemische Stoffe sind bei der Verarbeitung soweit wie möglich ausgeschlossen.

Global Organic Textile Standard (GOTS)

Entspricht in etwa Naturfaser-IVN-zertifiziert.

GOTS begutachtet den gesamten Produktionsprozess und stellt soziale Mindestanforderungen.

SA 8000

Bescheinigt sozial verantwortliche Unternehmensführung und basiert auf der internationalen Menschenrechtskonvention und ausgesuchten Artikeln der Internationalen Arbeitsorganisation IAO.

Max Havelaar

Definiert internationale Standards des fairen Handels. Das Gütesiegel zeichnet Lebensmittel und Handelsgüter wie Baumwolle aus.

Öko-Tex 100

Definiert Grenzwerte für Schadstoffe im Endprodukt. Zudem gibt es den Öko-Tex-1000Standard, der auch die Herstellungsbedingungen berücksichtigt.

Swiss Organic Fabrics

Einheitliche Biomarke des Textilverbandes der Schweiz (TVS). Die Bio-Baumwolle wird nach strengen Richtlinien angebaut und unterliegt in allen Produktionsstufen verbindlichen ökologischen Auflagen.

über kosmische Rituale und entgleiste Menschen

Nicht länger die Natur und der Lauf der Sterne bestimmen unseren Lebensrhythmus, sondern die Bedürfnisse der Wirtschaft und die Möglichkeiten moderner Medikamente. Je weiter sich der Mensch aber vom kosmischen Ganzen entfernt, desto mehr ebnet er neuen Krankheiten den Weg.

Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich leben» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander.

Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.

Wenn wir von Rhythmen und ihren Wirkungen sprechen, meinen wir die regelmässige Rückkehr bestimmter Impulse, die wir in uns selber, aber auch in den Lebenszusammenhängen von Pflanzen und Tieren wie im gesamten Kosmos wahrnehmen können. Rita wird im Ayurveda diese Ordnung genannt, und als Ritu werden die vom Kosmos vorgegebenen Jahreszeiten bezeichnet. Der Ritus, die Rituale bilden den harmonischen Fluss der Jahreszeiten und sind dem kosmischen Rhythmus angepasst. Im Jahreslauf erleben wir aufsteigende und absteigende Rhythmen, die im Gang der Erde um die Sonne ihre Ursache haben. Mit der Länge des Tages, dem Licht, steigt auch der Saft in den Bäumen auf. Es setzt eine Vitalisierung ein, deren Ausdruck ein saftiges Maiengrün ist. Es folgt die Zeit der Bestäubung. Bald können die Fruchtansätze bewundert werden.

Das Sonnenjahr strebt seinem Höhepunkt zu. Die Früchte reifen, Blätter fallen. Und mit der dunklen Jahreszeit beginnt wieder ein neuer Jahresrhythmus der Sonne.

Der entgleiste Mensch

Auch in unserem Organismus findet ein ständiger rhythmischer Wechsel von Zuständen statt: Aktivität und Ruhe, Energieaufnahme, Verarbeitung und Abbau, Zellwachstum und -teilung und vieles mehr. Wo wir hinschauen – Rhythmen durchdringen uns wie die gesamte Natur. Alle Lebensvorgänge fügen sich in ihrem zeitlichen Ablauf in eine umfassende physikalische und kosmische Ordnung ein. Sie folgen dem Wechsel der Jahreszeiten, den Mondphasen, den Gezeiten, dem Tagesrhythmus. Pflanzen und Tiere sind diesen Gesetzen so sehr unterworfen, dass wir nach ihrem Verhalten regelrecht die Uhr stellen können. Viele solcher

Heinz Knieriemen

Wir drohen aus dem Rhythmus zu geraten und das menschliche Mass zu verlieren.

Rhythmen der Natur sind aus dem Tierund Pflanzenreich bekannt. Lediglich der Mensch scheint diesem Zusammenhang entwachsen. Einst war sein Verhalten den Zeitordnungen streng angepasst. Doch je weiter Zivilisation und Technik fortschreiten, desto mehr legte er die scheinbar lästigen Fesseln ab.

Die Entwicklung unserer Kultur ist geprägt durch immer grössere Leistungen pro Zeiteinheit. Dem entspricht als Maxime das Verlangen nach Verfügbarkeit von allem, zu jeder Zeit, mit geringster Anstrengung. Geschwindigkeit und Zeitersparnis sind zum Wert an sich geworden, dessen Sinn nicht infrage gestellt wird. Das hat Auswirkungen auf die innere biologische Uhr, unseren Lebensrhythmus und damit auch auf die Mahlzeiten, das Essverhalten und letztlich auf die Gesundheit. Wir drohen aus dem Rhythmus zu geraten und das menschliche Mass zu verlieren.

Zeit hat einen Preis

Der heutige Mensch verfügt über die technischen Mittel, die Nacht zum Tage zu machen. In seinen künstlichen Lebensräumen kann er überall und jederzeit jedes beliebige Klima herstellen. Mit chemisch-pharmazeutischen Mitteln verwandelt er Wachheit in Schlaf und Müdigkeit in Leistungsbereitschaft. Auf Interkontinentalflügen wechselt er sprunghaft Zeitzonen und Jahreszeiten. Schrittmacher können den Rhythmus seines Herzschlags künstlich steuern. Mit Hormonpräparaten ist es möglich, den Menstruationszyklus, der früher auf den Mondrhythmus reagierte, zu verschieben oder zu unterbrechen. Fortschreitend emanzipiert sich der Mensch von den naturgegebenen Rhythmen des Lebens.

Nicht zufällig hat sich in diesem Zeitraum das Spektrum der Krankheiten grundlegend gewandelt – und damit das Verhältnis des Kranken und der Krankheit zur Zeit. Ob Krebs, Aids oder Diabetes, Arteriosklerose, Polyarthritis oder die sporadisch auftauchenden Virusinfektionen, die eine clevere Impfindustrie auf den Plan rufen: Die Krankheiten unserer Zeit haben keinen klar abgegrenzten Beginn und keine eigene Zeitstruktur – sie haben sich wie der Mensch den Rhythmen entzogen. u

Das Diktat der Zeit

Mit dem Phänomen Zeit tun sich Naturforscher und Philosophen gleichermassen schwer. Im antiken Griechenland gab es dafür gleich drei Begriffe: kairos für den Moment, der über Glück und Unglück entscheidet, aeon für die gleichmässig fliessende und chronos für die gemessene Zeit. Tempo geht auf das lateinische tempus für Zeit zurück. In der Geschichte des Bedeutungswandels dieses Begriffs sind gleichsam die Melodie und der Takt des Lebens eingefangen: Zunächst stand Tempo allgemein für Zeit im Sinne von kairos, seit dem 19. Jahrhundert wird es zunehmend mit Geschwindigkeit, Schnelligkeit, Hast und Stress identifiziert.

Leserangebote

Für Feuerteufel

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Panamahut

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Remo Vetter empfiehlt

Schützen Sie sich beim Gärtnern mit dem original Panamahut. Er ist von gebürtigen Ecuadorianern aus Südamerika handgeflochten. Bekannt und berühmt ist der Panamahut seit dem Bau des Panamakanals; bis heute wird er in die ganze Welt exportiert. Die Toquillafaser, aus der die Hüte bestehen, bietet trotz ihrer Leichtigkeit einen hervorragenden natürlichen Sonnenschutz. Bitte schreiben Sie auf die Bestellkarte Ihre Hutgrösse! Diese ist der Kopfumfang, von der Stirn an gemessen. Verfügbare Hutgrössen: 56 bis 61.

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Raus in den Frühling

KIDS – 1001 Ausflüge für die ganze Natur

Der beste Ausflugsführer aller Zeiten ist zurück. Anfang April ist die komplett überarbeitete und aktualisierte 8. Auflage des beliebten Reiseführers «KIDS – 1001 Ausflüge für die ganze Familie» erschienen. Es werden 43 Ausflugsregionen mit über 1000 Tipps und Vorschlägen für sportliche, kulturinteressierte, tierliebende, wanderfreudige, abenteuerlustige und reiselustige Kinder, Eltern, Grosseltern, Onkel, Tanten, Gotten und Göttis vorgestellt. Piktogramme, Kartenausschnitte und Stadtpläne helfen für eine schnelle Orientierung.

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Für den Naturgarten

Vogeltränke

Für jeden Vogel gibt es an dieser Vogeltränke ein ideales Plätzchen. Meisen und kleinere Vögel finden auf dem inneren Rand den richtigen Landeplatz. Hier ist das Wasser flach und die Vögel können sicher sitzen. Ebenso geben die vier mittleren Stege kleinen Piepmätzen guten Halt beim Baden und Trinken. Für grössere Vögel, wie Amseln und Drosseln, ist der wulstige Rand der beste Platz. Hochfeste Naturkeramik; Ø 32 cm, Höhe 8 cm, Gewicht 5,0 kg

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Igel-Schnecke

Ohrwurmhaus (3er-Set)

Hummelburg

Hummeln gehören zu den wichtigsten Bestäuberinsekten. Ihre Temperaturunempfindlichkeit ermöglicht es Hummeln, weitaus länger als Bienen auf Nahrungssuche zu sein. Mit der Hummelburg kann diesen nützlichen Tieren eine naturnahe Nistmöglichkeit geboten werden und sie können damit gezielt im Garten angesiedelt werden.

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Um das Überleben des Igels in unseren Gärten zu erleichtern, hat DENK die Igel-Schnecke geschaffen. In ihr kann der Igel sicher schlafen, seine Jungen zur Welt bringen und aufziehen und er kann darin überwintern.

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Der Ohrwurm ist ein nützliches und gutartiges Insekt. Zu seiner bevorzugten Nahrung gehören schädliche Blattläuse und Spinnmilben, die bei Obst und Blumen reichlich Schaden anrichten können. Ohrwürmer sind nachtaktiv und ziehen sich tagsüber zum Schlafen in unser Ohrwurmhaus zurück.

In einem Ohrwurmhaus finden bis zu 100 Ohrwürmer Platz. Zwischen Ende April und Ende Oktober wird es bewohnt.

Ende

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Psychologie des Herzens 15. 5. 2010

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Tel. 032 621 03 05 www.lequa.ch, info@lequa.ch

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6.– 8. 5. 2010, ZHAW in Wädenswil, Campus Grüental

Weiterbildungssekretariat

Tel. 058 934 59 69 weiterbildung.lsfm@zhaw.ch www.iunr.zhaw.ch/de/science/iunr/ weiterbildung.html

«Wie legt man einen Naturgarten an?»

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Aarau, Naturama

Thomas Baumann

Tel. 062 832 72 87 t.baumann@naturama.ch www.naturama.ch

«Ich bekomme keine Luft mehr»

Stressbehandlung und Atemtherapie

30. 5. 2010, 9.15 –18.30 Uhr

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Kanzleistrasse 17, 8004 Zürich Tel. 044 242 29 30 info@ikp-therapien.com www.ikp-therapien.com

Der Klang der Dinge 14.–16. 5. 2010

Sunnehus, Kur- und Bildungszentrum 9658 Wildhaus Tel. 071 998 55 55 info@sunnehus.ch www.sunnehus.ch

Wechseljahre III

Psychologische Aspekte 25. 5. 2010, 19 – 21.30 Uhr

Shi Haus der Homöopathie

Steinhauserstr. 51, 6300 Zug Tel. 041 748 21 77 www.shi.ch

Agenda

Gemüse & Co – Power pur! 12. 5. 2010

Säuren & Basen im Gleichgewicht 26. 5. 2010

Fasten –Wandern – Geniessen 29. 5.– 5. 6. 2010

Otmarsan AG, Kurhaus St. Otmar

Rigiblickstr. 98, 6353 Weggis

Tel. 041 392 00 10 www.otmarsan.ch

Prozessbegleitung: Gruppendynamik

6.– 9. 5. 2010, Villa Kassandra, Damvant, Jura

Women and Earth

Tel. 061 312 94 80 info@womenandearth.ch www.womenandearth.ch www.villakassandra.ch

LandArt im Jurtendorf Bumbach

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Infos und Anmeldung: Tel. 062 892 28 65 urs.becker@beckerkom.ch www.beckerkom.ch www.naturskulptur.ch www.jurtendorf.ch

Warum der Geist Hoffnung und Zweifel erfährt

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Wildkräuter-Kochwanderkurs 8.– 9. 5. 2010

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Orgelkonzert zu Pfingsten 30. 5. 2010, 17 Uhr

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Messe für Heimtiere 8.– 9. 5. 2010, St. Gallen

Olma Messen, Tel. 071 242 04 21 animalia@olma-messen.ch www.animalia-sg.ch

Schlossmarkt Leuk 1. 5. 2010

Schloss Leuk, Hauptplatz Leuk Tel. 027 473 10 94 info@leuk.ch, www.leuk.ch

Maimarkt Murten 2. 5. 2010, Stedtli www.detaillisten-murten.ch

Mineralienbörse

8.– 9. 5. 2010, ab 10 Uhr

Lumag Halle, Allmend, Luzern Sektion Luzern der SVSMF, Pius Birrer, Tel. 041 440 15 50 www.svsmf.ch

Familie

Maibär-Umzug 2. 5. 2010, 11–18 Uhr, Bad Ragaz Tel. 081 302 49 18 www.badragaz-tourismus.ch

Projektwochen für Gross und Klein im idyllischen Calancatal 18.– 24. 7. und 25.– 31. 7. 2010

Info und Reservation: www.calancatal.ch

Pfadfinderinnenstiftung Calancatal Casa della Monda, 6546 Cauco Tel. 091 828 13 22 calanca@swissonline.ch

Vielfalt gegen Hunger Saatgutkarawane durch die Schweiz 25. 5 – 4. 6. 2010

Swissaid, Tel. 031 350 53 53 www.swissaid.ch/saatgutkarawane

Mehr Veranstaltungen finden Sie auf _ www.natuerlich-leben.ch /agenda

Natürlich blond

Öko-Lisa steht dazu: Ihre Haare sind längst nicht mehr naturblond. Doch das hat seinen Preis.

DDie Autorin

Die Journalistin und Moderatorin Nicole Amrein hat mehrere satirische Frauenromane und Romanserien verfasst, darunter einige Bestseller. Jeden Monat gewährt uns die Bernerin mit spitzer Feder einen unterhaltsamen und intimen Blick ins Tagebuch von Öko-Lisa. _ www.nicoleamrein.ch

_Lesen Sie im nächsten Heft: Öko-Schick – oder wie kleide ich mich nachhaltig?

ie gute Nachricht vorneweg: Sie können Ihre Frühjahrs-Diät getrost heute noch abbrechen. Der Anmeldetermin für die Miss SchweizWahl ist nämlich bereits Ende April abgelaufen. Die schlechte Nachricht: Auch 2010 werden wohl wieder auffallend wenig blonde Kandidatinnen unter den sechzehn Finalistinnen zu finden sein, was nichts als ein weiterer Beweis dafür ist, was die Weltgesundheitsorganisation schon längst prophezeit hat: Die Blondinen sterben aus! Laut WHO-Studie werden in zweihundert Jahren die letzten blonden Menschen geboren.

Bereits heute tragen nur noch ungefähr zwei Prozent der Weltbevölkerung einen Haarfarbton, der sich zwischen gelblich und bräunlich bewegt – die Künstlichgefärbten mal abgezogen. Doch wer bitte färbt sich angesichts der höchstwahrscheinlich Krebs auslösenden und möglicherweise das Erbgut schädigenden Aromaten Phenylendiamin und Toluylendiamin denn aktuell überhaupt noch die Haare? Ich! Weil ich der gesteigerten Melanin-Produktion meines Körpers ein Schnäppchen schlagen will. Sie hat im Laufe der Jahre dazu geführt, dass mein einst heller Kopf immer mehr ins Dunkle abgedriftet ist. Es ist zum Haareraufen! Doch statt sie mir einzeln auszuziehen, trage ich lieber Folien-Mèches. Dafür leide ich alle drei Monate während zweier Stunden beim Coiffeure – und die Umwelt gleich mit.

Teuer ist nicht besser

Das tut sie im Übrigen auch schon beim simplen Haarewaschen, wenn zum Beispiel Nitro-Moschusverbindungen im Shampoo enthalten sind. Sie vermitteln zwar einen wohlriechenden Duft, sind

aber äusserst stabil und werden in Kläranlagen kaum abgebaut, weshalb einige von ihnen im EU-Raum verboten sind. Von wahrhaften «Chemikalienarsenalen» sprechen besorgte Hautärzte, wenn sie sich über die Inhaltsstoffe herkömmlicher Hygieneartikel wie Hautcremes und Badezusätze äussern – wobei Tests ergeben haben, dass teuer nicht zwingend gleich besser verträglich bedeutet. Gerade Luxus-Kosmetika enthalten oft überdurchschnittlich viele Problemstoffe. Und leider: auch die Naturkosmetik hat ihre Tücken. Gewisse Heil- und Duftpflanzen werden heute so intensiv gesammelt, dass sie kurz vor dem Aussterben stehen – fast wie die Spezies Blondine und Blondin.

Blonde Eiszeit

Zur allgemeinen Erklärung: Blondin nannte man einst den blonden Mann. Ein Begriff, der sich nicht durchgesetzt hat, ganz im Gegensatz zum Klischee, dass blonde Frauen grössere Chancen beim starken Geschlecht haben. Weshalb dem zum Ende der letzten Kleinen Eiszeit tatsächlich so war – Evolutionsforscher können darüber nur rätseln. Studien deuten aber darauf hin, dass blonde Frauen im Durchschnitt einen höheren Östrogenspiegel aufweisen, der die Fruchtbarkeit fördert, was in Zeiten der gefährlichen Grosswildjagd durchaus von Bedeutung war. Mit dem Nachteil jedoch, dass sich der blonde Faktor nur rezessiv vererbt und es somit einzig eine Frage der Jahre ist, bis bei den Miss Schweiz-Wahlen nur noch Brünette, Schwarze und Rothaarige defilieren. Oder eben Blondgefärbte. Blondinen, denen jenseits der Gardemasse 90–60–90 der Makel der Umweltsünderin anhaftet. u

Fasten-Wandern-Wellness

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Dr Hulda Clarks Zapper wurde sehr bekannt in den letzten Jahren und ist ein fester Bestandteil ihres Protokolls geworden. Der VariZapper ist die nächste Evolution Ihres Zappers. Das Kennzeichen des Geräts ist seine modulare Konstruktion: Der untere Teil des Geräts kann herausgenommen werden und durch den VariGamma Frequenzgenerator ersetzt werden, um das Gerät in einen vollständigen Bio-Frequenzgenerator für komplexere Anwendungen umzuwandeln. Der VariZapper kann deshalb in einen Frequenzgenerator (auch einzeln erhältlich) für einen Bruchteil der Kosten umgewandelt werden.

Das komplexere VariGamma System wurde auf eine intuitive Art entwickelt, um ein einfaches Programmieren zu ermöglichen. Wenn ein individuelles programmieren des VariZappers erwünscht ist, können kleine Kärtchen, besser bekannt als Program Driver Cards (PDC’s) eingesetzt werden. Die Program Driver Cards enthalten Reihenfolgen von gezielten Frequenzen gemäss Dr Hulda Clark’s Frequenzliste. www.drclark.com

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Markt

Bambus für Yoga und Wellness

Ein nachhaltiges Firmenjubiläum

Metanoia feiert sein 20-Jahr-Jubiläum. Der Firmenname stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet «darüber hinaus» denken. Dieser Begriff widerspiegelt den Firmenzweck: «Generalunternehmen für ökologisch orientierte Produkte und Dienstleistungen». Zum Kundenkreis von Metanoia zählen umweltbewusste Kleinbetriebe-, Privatpersonen, aber auch Unternehmen wie Möbel Pfister, Coop und WWF Panda. Speziell für das Jubiläumsjahr hat Firmengründer Jo Junz neue Möbeldesigns kreiert, darunter den Designstuhl Linda aus Edelstahl und umweltfreundlichen Textilien, sowie die Gartenbank Zambu aus FSC-zertifiziertem Schweizer Lärchenholz.

 Infos: Telefon 044 926 21 21, www.moebilitis.ch

Loloboo heisst die erste FSC-zertifizierte Yoga-, Pilates- und Wellness-Kollektion aus BambusViskose. Zusammen mit dem WWF entwickelte die Schweizer Firma Crestyle diese einzigartige und nachhaltige Mode für gesundheits- und umweltbewusste Menschen. Kleidung aus umweltfreundlich und fair produziertem Bambus ist äusserst pflegeleicht und hat hervorragende Eigenschaften: Bambus wächst rasch und ohne Dünger und chemische Stoffe nach, die daraus gewonne Bamus-Viscose weist dank ihrer natürlichen Elastizität einen hohen Tragekomfort auf, ist hautfreundlich, atmungsaktiv, temperaturausgleichend, antibakteriell und geruchshemmend

 Weitere Modelle und Bestellung unter www.loloboo.com

Natürlich leben mit Lehm

Lehm ist seit Jahrtausenden der natürlichste Baustoff der Welt. ProCrea Lehmprodukte sorgen für ein angenehmes Raumklima und einen ausgeglichenen Feuchtehaushalt im Sommer und im Winter. ProCrea Lehmprodukte haben das Zertifikat «wohnmedizinisch empfohlen» erhalten. ProCrea Lehmedelputze sind in zwölf verschiedenen Grundtönen erhältlich. Durch das Abmischen mit Weiss-Tönen ergeben sich 38 aufeinander abgestimmte natürliche Farben für stimmungsvolle Decken- und Wandgestaltungen. So schön, so schlicht und doch wirkungsvoll wie alles, was aus Lehm ist.

 Infos: Stroba Naturbaustoffe, Winterthurerstrasse 21, 8310 Kemptthal, Telefon 052 345 10 10, www.stroba.ch Unterkünfte für Gruppen und Seminare

Contact groups.ch ist die kostenlose Vermittlung für Schweizer Gruppenunterkünfte und platziert jährlich über 17 500 Gruppenanfragen bei rund 650 Ferienhäusern und Hotels. Auf den Webportalen www.groups.ch und www.seminarhaeuser.ch kann man gezielt nach geeigneten Unterkünften suchen. Unter der Rubrik Themenreisen sind die Häuser nach Kategorien wie Gesundheit/Wellness, Religion/Spiritualität, Musik oder Haustierfreundlich aufgelistet. Unverbindliche Angebote von passenden Unterkünften gibt es innert 24 Stunden.

 Contact groups.ch, Postfach, 4410 Liestal Telefon 061 926 60 00, Fax 061 911 88 88 www.seminarhaeuser.ch, www.groups.ch

Dem Klima zuliebe

Wer gärtnert, achtet bewusst auf ökologische Kriterien, denn auch Garten- und Balkonerden haben eine eigene Klimabilanz. Sie verursachen von der Gewinnung der Rohstoffe, über die Fabrikation und den Transport, bis hin zum Gebrauch und der Entsorgung klimawirksame Emissionen. Ricoter unternimmt seit jeher grosse Anstrengungen im Klima- und Naturschutz, deshalb tragen neu sieben Ricoter-Produkte das Label climatop. Konsumentinnen und Konsumenten erhalten dadurch die Gewissheit, für ihren Garten und den Balkon Erden-Produkte zu verwenden, die so klimaneutral wie möglich sind.

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Exklusives Leserangebot für Abonnentinnen/Abonnenten

Zu gewinnen gibt es:

L’ARBRE VERT steht für ökologische Produkte (Haushalt- und Körperhygiene), die zu Mensch und Umwelt Sorge tragen und mit dem EU-Umweltzeichen zertifiziert sind. Dieses attestiert, dass die Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus umweltschonende Anforderungen strikt einhalten (Rohstoffe, Produktion, Transport, Nutzung, Abbau), und dies erst noch mit einer gleichen oder besseren Wirksamkeit als herkömmliche Produkte. Das Set besteht aus insgesamt sieben Körperhygiene- und Reinigungsprodukten.*

*Dusch-Creme entspannend 300 ml, Shampoo normales Haar 300 ml, Cremeseife Pfirsich-Mango 500 ml, Geschirrspülmittel exotische Früchte 500 ml, Allzweckreiniger Mandel 1 l, Fettlöser-Spray 500 ml, Badreiniger-Spray 500 ml

Und so spielen Sie mit: Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, L’ARBRE VERT-Wettbewerb, Baslerstrasse 102, 8048 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 27. 5. 2010.

Je eine Weleda-Crèmedouche Citrus/Lavendel, je 200 ml, für Fr. 27.60 plus gratis dazu ein Weleda-BirkenDouche-Peeling, 150 ml, im Wert von Fr. 16.80.

Die Weleda-Crèmedouche enthalten reichhaltige Pflanzenöle und bewahren die Haut vor Feuchtigkeitsverlust und unterstützen ihr natürliches Gleichgewicht. Dazu entfalten wertvolle ätherische Öle ihre wunderbaren Düfte.

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Das Angebot ist gültig bis zum 30. 6. 2010

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Ich abonniere «natürlich leben» zu Fr. 84.–/Jahr nicht abonniert

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Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.

Lösung des Rätsels aus Heft 4-2010

Gesucht war: Hanftee

30. Jahrgang

«natürlich leben» erscheint 12x jährlich

Druckauflage: 50000 Exemplare

Abonnement: 1 Jahr Fr. 84.–inkl. MwSt. 2 Jahre Fr. 148.–Ausland: zuzüglich Porto

Einzelverkauf: Fr. 8.–

Abonnementsbestellungen

Telefon 058 200 55 62 abo@natuerlich-leben.ch

«natürlich leben» im Internet www.natuerlich-leben.ch

Redaktion und Verlag AZ Fachverlage AG

Redaktion «natürlich leben»

Neumattstrasse 1, 5001 Aarau

Telefon 058 200 56 50, Fax 058 200 56 51

Redaktion:

Markus Kellenberger, Chefredaktor markus.kellenberger@natuerlich-leben.ch

Andres Jordi andres.jordi@natuerlich-leben.ch

Leserberatung: Sabine Hurni sabine.hurni@natuerlich-leben.ch

Mitwirkende an dieser Nummer: Nicole Amrein, Anke Engelmann, Ueli Hintermeister, Heinz Knieriemen, Andreas Krebs, Hans-Peter Neukom, Vera Sohmer, Remo Vetter, Andreas Walker, Thomas Widmer

Layout: Renata Brogioli, Fredi Frank

Verleger: Peter Wanner

Verlagsleitung: Ratna Irzan

Leitung Lesermarkt/Online: Peter Jauch

Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart juerg.rykart@azmedien.ch

Telefon 058 200 56 04

Anzeigen

Natürlich, Inserateverkauf

Webereistrasse 66, 8134 Adliswil cebeco@bluewin.ch, Fax 044 709 19 25

Christian Becker

Telefon 044 709 19 20

Rolf Ulrich

Telefon 044 710 19 91

Anzeigenadministration: Nicole Flückiger

Telefon 058 200 56 16 nicole.flueckiger@azmedien.ch

Grafisches Konzept: artdepartment.ch

Herstellung

Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen

ISSN 1663-4799

Über unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Korrespondenz geführt.

Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.

Im Juni lesen Sie

Die Kraft der Kügelchen

Egal ob Schnupfen, Insektenstich oder Allergie – immer mehr Menschen vertrauen bei Krankheiten und leichten Unfällen auf die Heilwirkung der Homöopathie. Was ist das Erfolgskonzept dieser Methode? Was sind ihre Möglichkeiten – wo liegen ihre Grenzen?

«Ausgebüchst»

Viele kennen Erbsen nur als Büchsenfutter. Das ist schade, denn die kleinen Hülsenfrüchte haben es in sich. Richtig zubereitet sind sie nicht nur eine Delikatesse – als Suppe dienen sie auch der Familienplanung.

Weitere Themen

Die Kräuterhexe

Gisula Tscharner ist Theologin und Kräuterhexe, Weiberrechtlerin und Ritualmeisterin zugleich. Die starke Frau setzt dabei voll auf die Kraft der Natur und ist fest davon überzeugt: Geniessen ist die beste Medizin.

l Natürlicher Sonnenschutz fürs Haar l Nachtschicht bei der Fledermaus-Amme l Palmöl ist alles andere als ökologisch l Über die Griesalp nach Kandersteg

«natürlich leben» 6-2010 erscheint am 28. Mai 2010

Kontakt Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-leben.ch, www.natuerlich-leben.ch

D«Du bisch sowieso nöd min Tyyyyyp!»

Thomas Widmer über den Wandel der Werte – und warum der Herr «Schüch» im Zeitalter der allgemeinen Nabelschau schlechte Karten hat.

an dem Morgen, wenn seine Nachwuchsforscherin in der Zeitung ihr Unterbauch­Tattoo vorstreckt, der ETH­Professor?

er Mensch ist ein Shareholder des Lebens. Altern heisst, dass ihm Aktien abhandenkommen, Anteile an der Realität. Ich rede von mir: In letzter Zeit komme ich bei gewissen Dingen nicht mehr mit. Oder ich empfinde heftig: Das war früher aber anders!

Zum Beispiel fühle ich mich fremd, wenn im Tram zwei Teeniemädchen klatschen. Es geht um Jungs, und das Mädchen zur Linken sagt. «Dänn hät är gsäit, näi, sicher nöd mit diiiir! Und ich han gsäit: Eyyyyy, easy, Rafi, du bisch sowieso nöd min Tyyyyyyp!» Und so geht das über Minuten als ein einziges Flöten und Tschilpen. Junge Leute brauchen im Dialekt keine indirekte Rede mehr. Sie performieren das Erlebte als direkten Monolog oder Dialog. Sie bauen ein Hörspiel. Ist das schlecht? Keineswegs! Es ist sogar kreativ. Bloss, ich bin anders. Und diese Erkenntnis stösst mir immer öfter zu. Mit 48 bin ich über der Mitte meiner Existenz. Die Gegenwart zählt allmählich schwächer, wohingegen das Gewicht der Erinnerungen zunimmt. Die Vergangenheit beginnt, alles zu überlagern. Ich entsinne mich zum Beispiel an jene Schweiz, in der es im «Blick» das Seite­drei­Girl gab: Jeden Tag eine blutte Frau mit einem Fantasienamen à la Ramona. Heute ist diese Frau auf der «Blick»­Frontseite zu sehen. Und sie hat einen echten Namen. Und einen echten Wohnort. Einmal war eine Doktorandin in Zürich abgebildet. Ich fragte mich dann: Was sagt oder denkt

Ja, auch da hat sich etwas verschoben: die Schamgrenze. Das empfinde ich am meisten, wenn ich die heutige Wirklichkeit anschaue: Der Schweizer und die Schweizerin sind lauter geworden. Extrovertierter. Es gab eine Epoche, da galt der Schweizer als das ruhigste, zurückhaltendste, scheuste Wesen Europas. Der Herr Schüch im «Nebelspalter» war sein karikaturistisches Abbild. An seiner Haltestelle kann der Herr Schüch nicht aus dem Bus aussteigen, weil der Billettkontrolleur, der sich noch nicht zu ihm vorgearbeitet hat, sonst eventuell meinen würde, er habe kein Billett und fliehe vor ihm – und also fährt der Herr Schüch zwei Haltestellen zu weit und kommt zu spät zur Arbeit. Was für eine Figur!

Die Gegenwart zählt allmählich schwächer, wohingegen das Gewicht der Erinnerungen zunimmt.

Heutzutage ist gar keiner mehr schüchtern. Bauern suchen per TV eine Bäuerin. Singles melden im «Blick am Abend» ihre Sexvorlieben an. Secondos hupen sich nach dem Fussballsieg im Cabrio durch Zürich. «Lara» steht auf einem Riesenschild vor dem Häuschen im hinteren Wägital, in dem ein Kind geboren wurde. Und unglaublich laut streitet sich der Geschäftsmann im vollen Intercity per Handy mit seiner Gattin. Ja, da ist viel gegangen. Ich bitte nun aber ernsthaft darum, dass man den letzten Satz dieser Kolumne unbitter lese. Nicht einen grämlichen Widmer stelle man sich dabei vor. Es ist keine Klage. Dieser Widmer möchte ganz wertfrei den Wandel seines Landes beschreiben. Und festhalten, dass es ihm fremder ist als einst. Und an dieser Stelle fällt ihm der Peter Bichsel ein, der vor ewigen Zeiten in irgendeinem Zusammenhang in die TV­Kamera nuschelte: «Da ’sch nümm mini Schwiiz.»

Thomas Widmer, 48, ist Reporter und Wanderkolumnist im «Tages-Anzeiger». Eben ist unter dem Titel www.echtzeit.ch sein drittes Wanderbuch erschienen.

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