De shalb pro du zi er t si e für uns täglich fr is ch e Pro dukte wie Bio-Bündner fl eisch. Dies is t nur eines von üb er 10 00 Migros Bio-Produkten. Infos auf www.migros.ch/bio
Zu Ri siken und Ne ben wir kung en von Elekt ro smo g
Kennen Sie die Risiken und Nebenwirkungen von Elektrosmog und dem unsichtbaren Strahlensalat z.B. von Mobilfunk?
Wissen Sie, dass sämtliche technischen Geräte wie z.B. Handys, Funktelefone, Babyphone, Notebooks, aber auch der in den eigenen vier Wänden befindliche Strom die Verursacher von Elektrosmog sind?
Ist Ihnen bewusst, dass eine Abschirmung der Strahlen diese kaum reduziert und daher keine Lösung ist, sondern bloß eine Verdrängungstaktik?
Jedes Lebewesen schwingt. Jedes Organ – ja sogar jede Zelle – hat eine ganz eigene Schwingung bzw Frequenz. Diese Grundschwingung erlaubt es dem Organismus, Gesundheit und Entwicklungsfähigkeit aufrecht zu erhalten Beschwerden oder Krankheiten können erst dann auf treten, wenn diese Eigenfrequenz gestört wird. Bei der ionisierenden Strahlung (R adioaktivität) geschieht dies in einer radik alen und of t definitiven Weise. Bei der nicht ionisierenden Strahlung (Elektrosmog) kann der Einfluss ganz subtil und über längere Zeit verteilt geschehen Deshalb tauchen elektrosmog-bedingte Beschwerden of t schleichend auf, ohne dass von Anfang an ein direkter Zusammenhang erk annt wird.
Was über 20'000 wissenschaftliche Studien bestätigen, deckt sich auch mit unserer bereits 20-jährigen Er fahrung in der Praxis. Elektrosmog entzieht seiner Umgebung die Energie. Die meisten Wohnungen, Einfamilienhäuser, Büros, Gewerbe- und Fabrik ationsanlagen sind durch diese negativen elektromagnetischen Stör felder belastet. Menschen, Tiere und Pflanzen in diesen Umfeldern werden dadurch energetisch permanent ausgelaugt. Je größer die Belastung durch Elektrosmog ist, desto größer ist auch der Grad der energetischen Auslaugung.
Vom Schweizerischen Bundesgericht erhalten wir folgende Formulierung: »Grenzwerte sind nicht nach medizinischen Gesichtspunkten festzulegen, sondern nach wirtschaf tlicher Tragbarkeit und technischer Machbarkeit«.
So harmlos, wie uns bisweilen vorgegaukelt wird, ist die Problematik aber nicht. Das sehen heute nebst vielen Wissenschaf tlern und Physikern auch die Zweite Kammer des französischen Parlaments wie auch die Weltgesundheitsorganisation Denn sie schreiben von signifik anten Risiken und man müsse besonders die Kinder und Teenager vor möglichen Langzeitfolgen schützen.
Würden Sie Ihre Katze zum Trocknen in einen Mikrowellenherd setzen? Wohl kaum, dennoch sind wir alle heutzutage an jedem Ort der Welt unterschiedlich hohen elektrischen Feldern und Mirkowellen-Strahlungen direkt ausgesetzt. Und ist der Organismus über längere Zeit Stör feldern ausgesetzt, so beginnt er darauf zu reagieren Die Folgen können Depressionen oder unruhiger Schlaf sein, aber auch Kopfschmer zen, Schwindel, Ohrgeräusche oder Unkonzentriertheit - um nur ein Teil der Symptome zu nennen Übernehmen Sie Eigenverantwortung und schützen Sie sich und Ihre Umgebung sinnvoll !
Die Firma FOSTAC arbeitet nach den neusten Erkenntnissen der Quantenphysik und kann inzwischen auf eine über 20jährige Er fahrung in diesem Fachbereich zurückblicken Mit der Repolarisierung dieser auslaugenden Strahlungen stehen Lösungen zur Verfügung, welche uns die natürlich zufliessende Lebenskraf t erhalten Elektrosmog und Strahlungen müssen nicht auslaugend sein! Wir empfehlen daher vorbeugend zu handeln anstatt nachträglich teuer und auf wändig zu heilen!
Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren; wir sind gerne für Sie da!
FOSTAC AG 9248 Bichwil Telefon 071 955 95 33 fostac@fostac.ch www.fostac.ch
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Jedes Lebewesen schwingt. Jedes Organ – ja sogar jede Zelle – hat eine ganz eigene Schwingung bzw Frequenz. Diese Grundschwingung erlaubt es dem Organismus, Gesundheit und Entwicklungsfähigkeit aufrecht zu erhalten Beschwerden oder Krankheiten können erst dann auf treten, wenn diese Eigenfrequenz gestört wird. Bei der ionisierenden Strahlung (R adioaktivität) geschieht dies in einer radik alen und of t definitiven Weise. Bei der nicht ionisierenden Strahlung (Elektrosmog) kann der Einfluss ganz subtil und über längere Zeit verteilt geschehen Deshalb tauchen elektrosmog-bedingte Beschwerden of t schleichend auf, ohne dass von Anfang an ein direkter Zusammenhang erk annt wird.
Was über 20'000 wissenschaftliche Studien bestätigen, deckt sich auch mit unserer bereits 20-jährigen Er fahrung in der Praxis. Elektrosmog entzieht seiner Umgebung die Energie. Die meisten Wohnungen, Einfamilienhäuser, Büros, Gewerbe- und Fabrik ationsanlagen sind durch diese negativen elektromagnetischen Stör felder belastet. Menschen, Tiere und Pflanzen in diesen Umfeldern werden dadurch energetisch permanent ausgelaugt. Je größer die Belastung durch Elektrosmog ist, desto größer ist auch der Grad der energetischen Auslaugung.
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So harmlos, wie uns bisweilen vorgegaukelt wird, ist die Problematik aber nicht. Das sehen heute nebst vielen Wissenschaf tlern und Physikern auch die Zweite Kammer des französischen Parlaments wie auch die Weltgesundheitsorganisation Denn sie schreiben von signifik anten Risiken und man müsse besonders die Kinder und Teenager vor möglichen Langzeitfolgen schützen.
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Handeln statt feiern
Liebe Leserin, lieber Leser
Mit vielen schönen Anlässen zelebrieren wir gegenwärtig das Internationale Jahr der Biodiversität. Doch zu feiern gibt es wenig, vielmehr wäre endlich handeln angebracht, wie eine kürzlich im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlichte Studie darlegt. Demnach haben die Regierungen weltweit ihr vor acht Jahren vereinbartes Ziel, bis 2010 den Verlust der Artenvielfalt signifikant zu reduzieren, klar verfehlt.
Palmölplantagen angepflanzt. Da stehen auch wir als Konsumenten in der Verantwortung: uns Gedanken zu machen, wie und was wir einkaufen.
Wir stehen in der Verantwortung, uns Gedanken zu machen, wie und was wir einkaufen.
Dass dieses Fazit auch die Schweiz einschliesst, zeigt der ebenfalls vor Kurzem erschienene Bericht «Der Wandel der Biodiversität in der Schweiz seit 1900 – Ist die Talsohle erreicht?» der Akademie der Naturwissenschaften. Nein, lautet die unmissverständliche Antwort der Experten. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 39.
Ein Beispiel, wieso es um die globale Artenvielfalt so schlecht bestellt ist, liefert der Artikel ab Seite 50 über Palmöl. Der Naturstoff ist – von Margarine über Körpercremes bis zu Reinigungsmitteln – in unzähligen Produkten enthalten. Und um den wachsenden Durst nach Palmöl zu stillen, werden in Asien und Südamerika Regenwälder abgeholzt und stattdessen eintönige
Was der Verlust an Biodiversität mit unserem Konsumverhalten zu tun hat, veranschaulicht ebenso ein kurzer Beitrag auf Seite 24: Während in der Schweiz die Hochmoore unter Schutz stehen, importieren wir für Haus und Garten pro Jahr rund 150 000 Tonnen
Torferde aus Osteuropa und tragen damit zur Zerstörung der dortigen Moorlandschaften bei.
Einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leistet Verena Boselli. Wie die ausgebildete Fledermausamme verwaiste Jungtiere bemuttert und ihnen das Überleben ermöglicht, lesen Sie ab Seite 40. Dass Gisula Tscharner ebenfalls eine Frau ist, die handelt, darum geht es in der Geschichte ab Seite 54. Als Theologin und Kräuterweib verbindet sie ihr Wirken gerne mit der Wildpflanzenküche – und liefert dabei den Tatbeweis, dass ein sorgsamer Umgang mit der Natur auch unserem Seelenheil zuträglich ist.
Master of Science in Ayurveda-Medizin berufsbegl. Hochschullehrgang für Mediziner (MSc) Dipl. Ayurveda-Spezialist* analog OdA KT Ayurveda Komplementärtherapie
Ayurveda-Kochkurs für Berufstätige und Gestresste Grundlagen der Ayurveda-Psychologie –Mit dem Herzen sehen Dravyaguna –Ayurveda Pflanzenheilkunde Ayurveda-Basislehrgang u.v.m.
12 Naturheilkunde und Ausbildung Teil 2: Homöopathie
16 Natürlicher Sonnenschutz fürs Haar
Beratung
20 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
24 Keine Torferde für Zimmerpflanzen
25 Schwefelmangel bei Gemüsen
26 Erbsen: Unterschätzte Perlen
32 Remo Vetter: Erst ernten, dann säen
36 Heinz Knieriemen über die Vielfalt der Gewürze
Natur
38 Wie Schimpansen mit dem Tod umgehen
39 Und die Artenvielfalt in der Schweiz sinkt weiter
40 Ersatzmutter für verwaiste Fledermausbabys
44 Auf der Via Alpina zur Blüemlisalphütte Leben
48 Esowatch: Esoterische Irrungen und Wirrungen
49 Brain Bus: Mobile Ausstellung über das Gehirn
50 Die Produktion von Palmöl zerstört Regenwälder
54 Gisula Tscharner ist Theologin, Freigeist und Wildpflanzenköchin
61 Öko-Lisa: Öko-Chic
Carte blanche
Das Kamasutra der Blumen «natürlich leben» 5-10
Die Natur ist in ihrer Vielfalt einfach unübertrefflich. Das zeigt auch der Artikel von Andres Jordi über das «Liebesleben» unserer Pflanzen. Gerade jetzt, wenn draussen die frischen Blätter spriessen und die Natur überall nicht einfach nur erwacht, sondern geradezu explodiert, lässt sich das mit Freude beobachten – und nach der Lektüre des Artikels sogar mit einem zusätzlichen Schmunzeln.
Ich bin immer wieder erstaunt, welche Kraft die Sexualität, der Wunsch nach Fortpflanzung, darstellt, und zwar nicht nur bei Pflanzen und Tieren, sondern auch bei uns Menschen. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie gerade diese schöpferische Kraft von uns Menschen verdrängt, verleugnet und sogar missbraucht wird, wie in verschiedenen Religionen ersichtlich ist. Hier dient sie vor allem der Unterdrückung der Frau, indem Sexualität als schlecht hingestellt und jede Form der Lust verboten wird. Christentum und Islam zeigen dabei deutlich, dass sie dieselben patriarchalen Wurzeln haben.
Mein Vorschlag: Lasset alle Götter fallen – und werdet selber zu göttlichen Blumen. Markus Keller, Zürich
Traumjob
«natürlich leben» 5-10
Ergänzend zu Ihrem Bericht über alternativmedizinische Ausbildungen möchte ich auf das Portal www.gesund.ch hinweisen. Hier finden sich viele Infos wie Schulen, Verbandseinträge, ein Kurskalender sowie die Porträts von über 3200 Heil
praktiker/innen und Therapeut/innen. Die Infos sind zudem auch als Buch erhältlich. Roland Dutler, Walenstadt
Danke für diesen Artikel. Es ist hoch erfreulich, dass die Naturheilkunde so grossen Zulauf hat, aber dadurch ist natürlich auch der Ausbildungsmarkt gewachsen und sehr unübersichtlich geworden. Ich stamme aus einer Familie, die sich schon fast aus Tradition mit Naturheilkunde auseinandersetzt, meine Mutter war die «Kräuterhexe» im Dorf. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, beobachten wir die Entwicklung in diesem Bereich auch sehr kritisch, denn die Fülle an Schulen und Ausbildungswilligen macht zwar Quantität, aber noch keine Qualität. In diesem Bereich fällt nämlich auf, wie unreflektiert viele Interessierte in die Naturheilkunde einsteigen, teils nur deshalb, weil es Mode ist. Dass solche Interessen
Wettbewerb
Heilkräuter-Wochenende
Im «natürlich leben» 4-10 verlosten wir ein Heilkräuter-Weekend für zwei Personen in der wunderbaren Bergwelt des Parc Ela im Herzen des Kantons Graubünden. Das Wochenende mit Exkursionen unter der Leitung des Heilkundlers Arturo Fasciati hat Sandra Thommen aus 4562 Biberist gewonnen. Die Heilkräuter-Wochenenden finden am 3.–4. und am 17.–18. Juli sowie am 7.–8. August 2010 statt. Weitere Infos und Buchungsmöglichkeit unter: Parc Ela, 7460 Savognin Telefon 081 659 16 18, info@parc-ela.ch
ten von Schulen aufgenommen werden, zeigt mir dann auch, dass auch hier das Geschäft vor dem Inhalt kommt – die gutgläubigen Patienten baden das dann aus. Rosmarie Schüpfer, Luzern
Im Konsumrausch «natürlich leben» 5-10
Wir leben in einer widersprüchlichen Welt. Auf der einen Seite sollen wir uns einschränken, um das Klima und die Umwelt zu retten – auf der anderen Seite sollen wir mehr konsumieren, damit der Motor der Wirtschaft nicht ins Stottern kommt. Wenn ich lese, dass die Menschen heute sechs Mal mehr Geld für den täglichen Konsum ausgeben als noch vor 50 Jahren, dann wundert mich nicht, dass unsere Probleme auch immer grösser werden. Zum Glück gibt es «natürlich leben», das immer wieder auf diesen Widerspruch hinweist, auch wenn das nicht immer bequem ist. Die Artikelserie zur Energie hat mir jedenfalls die Augen insofern geöffnet, dass es sich lohnt, auch sogenannt grünen Strom kritisch zu hinterfragen – denn auch dahinter steht als Allererstes eine Marktwirtschaft, die vom Wachstum (und nicht vom Verzicht) leben muss.
Andrea Leu, Winterthur
«Ich bin kein Taubenmörder» «natürlich leben» 5-10
Wenn die Menschen vernünftiger wären, bräuchte es keinen Taubenwart, der den Bestand dieser Tiere in der Stadt Zürich regulieren muss. Seit Jahren ist bekannt, dass das Füttern der Tauben ein Unsinn ist, aber die Leute können es ein
Gratis: Die praktischen eBooks von «natürlich leben»
Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile fünf eBooks gratis zum Download. Ob in «Gut essen!», «Die 20 besten Heilkräuter», «Fit in den Frühling», «Wandern und Geniessen» oder «Naturheilkunde für werdende Mütter»: Die eBooks bieten eine Fülle von Anregungen, Hilfe und wichtige Informationen für ein gesundes, nachhaltiges und genussvolles Leben.
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Erstwenn ein Auto Innovationen allen zugänglich macht, istes: DasAuto.
«Ob Paris, Tokio oder London: Hüsler Nest ist immer dabei.»
Topmodell Patricia Schmid schläft aus Überzeugung im Hüsler Nest.
Seit ihrer Entdeckung beim Elite Model Look 2004 ist die Aargauerin Patricia Schmid ein international gefragtes Fashionmodel für renommierte Modelabels. Sie lebt in New York.
fach nicht lassen. Falsch verstandene Tierliebe steckt dahinter, die man so auch bei vielen Haustieren wie Katzen und Hunden beobachten kann, die durch menschliche Zuneigung geradezu krank verwöhnt werden.
Statt Tauben zu füttern und für unsere Zwecke gezüchtete Tiere zu halten, sollten wir die Tipps zur Gestaltung von Naturgärten und ebensolchen Balkons beachten. Damit helfen wir der Umwelt, der Artenvielfalt und vielen Tieren, die in unserer überbauten Welt kaum mehr Lebensräume finden.
Werner Meier, Baar
Männersache
«natürlich leben» 5-10
Auf die Frage von U. K. zur Vasektomie (Unterbindung des Mannes) hat Markus Kellenberger aus seiner Sicht geantwortet. Für Männer, die sich zu diesem einschneidenden, meist endgültigen Schritt nicht entschliessen wollen, möchte ich die symptothermale Methode nach Rötzer in Erinnerung rufen. Sie ist besser bekannt als natürliche Empfängnisregelung (NER). Richtig angewendet übertrifft diese die Sicherheit der Pille und der Sterilisation. Im Zyklus der Frau lassen sich die absolut sicher unfruchtbaren Tage genau bestimmen.
Kati Gabathuler, Rorschach
Mit dem Zug zum Dach der Welt
«natürlich leben» 4-10
Der Reportage über die höchste Eisenbahnlinie der Welt fehlt der politische Ansatz. Zwar wird in einem Kasten auf das Problem zwischen Tibet und China hingewiesen, doch hält sich die Kritik dabei eng in Grenzen. Kurz vor den Olympischen Spielen in China hat sich «natürlich leben» in einem Editorial deutlich gegen die Politik Chinas ausgesprochen, ja sogar zum Boykott der Spiele in Peking aufgerufen. Doch dieses Engage
ment scheint verloren gegangen zu sein, was ich sehr bedaure. Andererseits zeigt das aber auch, wie kurzlebig heute Entsetzen und Engagement in den Medien sind. Da wird der Fokus auf eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Ereignis gelegt, aber nur solange sich einige dramatische Schlagzeilen machen lassen. Danach blickt die Medienwelt auf den nächsten «heissen» Punkt. Ich hoffe, «natürlich leben» funktioniert nicht nach diesem Schema. Beat Beck, Solothurn
Wenn Tiere einen Vogel haben «natürlich leben» 4-10
Bravo! Zu diesem Artikel kann man nur gratulieren. Ich arbeite selber auf dem Gebiet der Tierhomöopathie und Tierpsychologie, habe dafür eine mehrjährige Ausbildung bei ATN (Akademie für Tiernaturheilkunde) absolviert. Es ist wirklich schade, dass sich auf diesen Gebieten immer mehr selbst ernannte Therapeuten tummeln – dies schadet den Tieren, ihren Besitzern, ärgert alle Therapeuten, welche viel Zeit in eine fundierte Ausbildung steckten und schadet allgemein dem Ansehen dieses Fachgebietes.
Das Umfeld der Tiere hat sich gewaltig geändert. Es treten immer häufiger Probleme zwischen Tier, Besitzer und Umwelt auf. Die wichtigste Aufgabe des Tierpsychologen ist die genaue Definition des Problems, seine Klassifizierung und die Ermittlung der Ursachen. Erst danach kann die Therapie beginnen. Wenn Probleme auftreten, dann sind diese häufig auf mangelnde verhaltensbiologische Kenntnisse der Besitzer zurückzuführen. Der Tierpsychologe arbeitet als Vermittler zwischen Tier und Besitzer, hilft Ihnen, die Ursachen des Problems zu finden, sucht und erklärt Ihnen danach die individuelle Therapie für Ihr Tier.
Ich möchte aus diesen Gründen allen Interessierten ans Herz legen: Erkundigen Sie sich unbedingt nach der Ausbildung der Tierpsychologen und homöopathen! Monika Aeberhard, Bern
Briefe an «natürlich leben» Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-leben.ch oder: «natürlich leben», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
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Gesundheit
Lesen_ Konzepte einer anderen Medizin
SAnanas_ Süsse Vitaminbombe
Es ist unbestritten, dass Ananas gesund sind – Fettfresser sind sie allerdings keine, wie in vielen Diätanleitungen behauptet wird. Das Enzym Bromelin, das angeblich für die Fettverbrennung verantwortlich sein soll, wird im Darm verbrannt, bevor es zu den Speckpolstern gelangt, sagt Rita Kichler, Gesundheitsreferentin des Fonds Gesundes Österreich. Mit nur 50 Kalorien pro 100 Gramm Fruchtfleisch eignet sich die Vitaminbombe aber doch für eine Diät, solange man sie nicht in rauen Mengen
chulmedizin, TCM, Klostermedizin, Anthroposophische Medizin, Ayurveda: Jede Kultur und medizinische Richtung sieht Krankheiten und Beschwerden durch die eigene Brille, erklärt deren Ursachen unterschiedlich und leitet andere Therapien daraus ab. Die Gesundheitswissenschaftlerin Annette Kerckhoff vergleicht in ihrem Buch die wesentlichen Medizinkonzepte aus Vergangenheit und Gegenwart, Europa und Asien und skizziert ein neues medizinisches Weltbild, das Schulund Komplementärmedizin kombiniert.
Annette Kerckhoff: «Warum krank? Wie heilen? – Konzepte einer Anderen Medizin», Hirzel-Verlag 2010, Fr. 33.50
Psyche_ Natur tut gut
Was wenig erstaunlich ist, bestätigen nun auch Wissenschaftler der University of Essex in Colchester, England, in einer Studie mit über 1000 Probanden: Körperliche Aktivität in der Natur wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit aus. Bereits täglich fünf Minuten Bewegung in einer natürlichen Umgebung reduziere das Risiko für psychische Leiden und verbessere das Selbstwertgefühl signifikant, so die Forscher. Obwohl dieser positive Effekt bei allen untersuchten Gruppen auftrat, profitierten psychisch Kranke und junge Menschen besonders stark vom Aufenthalt in der Natur. ajo
Komplementärmedizin_ Zurück in die Grundversicherung
Die Fachgesellschaften für Anthroposophische Medizin, Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie und Traditionelle Chinesische Medizin haben beim Bundesamt für Gesundheit Gesuche um die Wiederaufnahme in die Grundversicherung eingereicht. Bis Ende Jahr will der Bund darüber entscheiden, wobei die Gesuchsteller die Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit ihrer Methoden nachweisen müssen. Im Mai vergangenen Jahres hat sich das Schweizer Stimmvolk für eine stärkere Berücksichtigung der Komplementärmedizin im Gesundheitswesen ausgesprochen. ajo
Ernährung_ Leinsamen senken Cholesterinspiegel
Männer, die einen erhöhten Cholesterinspiegel haben, sollten es einmal mit Leinsamen probieren. Wie eine Untersuchung der Iowa State University in Ames, USA, zeigt, können bereits drei Teelöffel Leinsamen pro Tag über einen Zeitraum von drei Monaten den Cholesterinspiegel
um mehr als zehn Prozent senken. Bei Frauen bewirkt die Einnahme von Leinsamen dagegen keine wesentliche Veränderung. Möglicher Grund: Die in Leinsamen enthaltenen Lignane sind pflanzliche Östrogene, deren Wirkung dem des weiblichen Geschlechtshormons ähnelt. In der Studie zeigten
zwar cholesterinsenkende Medikamente einen etwas grösseren Effekt, Leinsamen können jedoch eine Alternative für Menschen sein, die lieber ihre Ernährung umstellen, als Arzneimittel einnehmen. Da Leinsamen zudem viel Omega3Fettsäuren und Ballaststoffe enthalten, ist die Einnahme auch für Frauen sinnvoll. MM
Potenzierte Natur
Allen Anfeindungen zum Trotz hat die Homöopathie grosse Beliebtheit und Bedeutung erlangt. Besonders hohe Akzeptanz finden die weissen Kügelchen in der Kinderheilkunde.
Text Marion Kaden
Keine medizinische Lehre der Neuzeit hat sich so lange gehalten wie die Homöopathie. Erst vor fünf Jahren wurde der 250. Geburtstag ihres Begründers Samuel Hahnemann begangen. Auch teilt keine medizinische Schule ihre Anhänger und Kritiker in so unvereinbare Lager. Während die Anhänger die Erfolge der sanften Wirkung der potenzierten Arzneimittel feiern, stempeln die Kritiker diese als unwissenschaftlich ab: Weil Hochpotenzen chemisch keine Wirkstoffe mehr enthalten würden, seien die berichteten Heilerfolge Scheineffekte und zum Beispiel dem Prinzip «Glaube versetzt Berge» zuzuschreiben. Und so fordern wissenschaftlich orientierte Forscher und Ärzte bis heute Wirksamkeitsbeweise für die Homöopathie in Form randomisierter Doppelblindstudien. Bei diesem Prüfverfahren wissen weder Behandler noch Patienten, ob ein echtes Präparat oder ein Scheinmedikament verabreicht wird. Homöopathisch praktizierende Ärzte und Heilpraktiker hingegen meinen, dass diese Art von Studien als Beweis untauglich sei.
Universell einsetzbar
Die Homöopathie hat im Laufe der letzten 200 Jahre einen beeindruckenden Siegeszug um die Welt angetreten. Sie wird
sowohl von Europäern, Indern, Nord und Südamerikanern verwendet. Homöopathen verstehen ihre Heilweise als universell einsetzbar, also zur Behandlung jeder Erkrankung möglich. Doch in manchen Bereichen wie der Kinderheilkunde finden homöopathische Arzneien besonders hohe Akzeptanz. Denn Kinder scheinen besonders empfindlich auf die hoch verdünnten Heilungssignale anzusprechen.
Auch in der Praxis von Beatrice Soldat, Heilpraktikerin aus Teufen, ist der Anteil an Kindern hoch. Die in klassischer Homöopathie ausgebildete Therapeutin behandelt ihre kleinen Patienten zum Beispiel wegen Mittelohrentzündung, lang anhaltendem Husten, Allergien oder entwicklungsbedingten Defiziten wie Hyperaktivität. Sie erlernte die Heilweise nach Hahnemann am Schweizerischen HomöopathieInstitut in Zug. Seit 1996 betreibt sie eine eigene Praxis.
Bei ihren erwachsenen Patienten ist jener Anteil hoch, der unzufrieden mit schulmedizinischen Behandlungen ist und nach neuen, erfolgreicheren Methoden sucht. «Es gibt Patienten, die die Nebenwirkungen ihrer Medikamente nicht mehr hinnehmen wollen», so Soldat, «einige gelten im schulmedizinischen Sinne als austherapiert». Viele Patienten seien ganz einfach auch von den nebenwirkungs
Begründer
Samuel Hahnemann (1755–1843) ist der Begründer der Homöopathie. Mit seiner Lehre kommt der Arzt und Apotheker auf die ursprüngliche Aufgabe von Ärzten zurück, nämlich Kranke zu heilen, ohne sie dabei zu schädigen: «Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt» (§ 1 des Organons).
Er versuchte dies durch Entwicklung von nebenwirkungsarmen Medikamenten und einer Methodik zu erreichen, die den Menschen als Ganzes behandelt. Durch die Homöopathie hat Hahnemann aber nicht nur eine Aussenseiter-Methode geschaffen, sondern viele Impulse für die sich entwickelnde naturwissenschaftliche Medizin gegeben. Dazu gehören die streng empirische Methodologie bei der Symptombeschreibung oder Charakterisierung von Arzneistoffen oder die Monotherapie (Behandlung mit einem Medikament, das nur eine Wirksubstanz enthält).
Die drei
Grundpfeiler
1
Simile-Prinzip
Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt (Similia similibus curentur). Nach homöopatischem Verständnis können Reize, die bei Gesunden bestimmte Symptome auslösen, bei Kranken bei genau diesen Beschwerden heilsam wirken. Dies können Arzneimittel sein, aber auch physikalische Reize wie Wärme oder Kälte und andere therapeutische Massnahmen.
2
Arzneimittelprüfung an Gesunden
In den letzten 200 Jahren wurden Tausende möglicher Arzneistoffe auf pflanzlicher, tierischer und mineralischer Grundlage an Gesunden getestet und die Folgen dieser so genannten Arzneimittelprüfung systematisch aufgelistet. Die Gesamtheit der bei Gesunden durch einen Arzneistoff ausgelösten Veränderungen wird Arzneimittelbild genannt. Krankheitssymptome werden einem bestimmten Arzneimittelbild zugeordnet und der Patient erhält die dazu passende Arznei.
3 Potenzierung
Nicht oder nur wenig verdünnte Arzneistoffe können giftig wirken, deshalb werden viele Arzneimittel in der Homöopathie stark verdünnt. Die rhythmisch durchgeführte Verdünnung und Verschüttelung (ein Verfahren der alchemistischen Medizin), von Hahnemann Potenzierung genannt, soll im Einzelfall mögliche Heilwirkungen verstärken.
Homöopathen verstehen ihre Heilweise als universell einsetzbar.
armen und nachhaltig wirksamen Homöopathika oder vom ganzheitlichen Ansatz überzeugt, sagt die Heilpraktikerin. Denn wie einige andere komplementärmedizinischen Methoden versucht auch die Homöopathie, die Ganzheit (das «AllEins») des Menschen therapeutisch zu berücksichtigen.
«Eine Behandlung beginnt mit einer homöopathischen Anamnese», erklärt Soldat. «Ich versuche mit einer ausführlichen Befragung ein vollumfängliches Bild meines Gegenübers zu erhalten.» Die Anamnese um und erfasse vor allem auch alle «auffallenden, sonderlichen, ungewöhnlichen und eigenheitlichen Zeichen», wie Hahnemann es ausgedrückt habe. Folglich spielen neben körperlichen Beschwerden und Veränderungen (Durchfall, Hautrötungen, Juckreiz usw.) individuelle Eigenarten im seelischgeistigen (Weinerlichkeit) oder psychosozialen Bereich (Zurückgezogenheit) eine weitaus wichtigere Rolle als bei der Schulmedizin. Auch sogenannte Modalitäten, individuelle BeschwerdeAusprägungen, können von Belang sein – beispielsweise Frieren im warmen Zimmer, aber nicht an der frischen Luft, Beschwerdeverschlimmerung nach Kontakt mit Menschen oder Verbesserung der Symptome bei stickiger Luft.
Keine Selbstbehandlung
Nach der Anamnese beginnt für den Homöopathen die Hauptarbeit. Dem SimilePrinzip entsprechend muss er jetzt jenes Arzneimittel suchen, dessen Arzneimittelbild dem individuellen Gesamtbild eines Patienten am ehesten entspricht. Hierzu verwendet er vor allem Repertorien, umfangreiche Symptomverzeichnisse aus den Arzneimittelbildern wichtiger Wirkstoffe. Diese bestehen entweder als Bücher oder seit einigen Jahren in Form elektronischer Datenbanken. Immer aber spielt die individuelle Erfahrung des Therapeuten eine unverzichtbare Rolle beim Abgleich von Patientensymptomatik und Arzneimittelbildern. So müssen immer und immer wieder reale Krankheitsgeschichten mit erfahrenen Tutoren besprochen und eingeschätzt werden.
Aufgrund des gigantischen Aufwandes bei der Behandlung vor allem chronischer Kranker ist die klassische Homöopathie nicht zur Selbstbehandlung geeignet. Eine solche kann ganz im Gegenteil sogar erhebliche Risiken beinhalten, weil zum Beispiel notwendige medizinische Massnahmen zu spät eingeleitet oder Symptome dauerhaft verschlimmert werden könnten.
Soldat behandelt wie die meisten klassischen Homöopathen eine Vielzahl alltäglicher Erkrankungen. Ausnahmen sind notfallmedizinische Indikationen wie Herzinfarkt oder schwere Verletzungen. Auch notwendige Operationen oder medizinisch sinnvolle Massnahmen wie zum Beispiel eine Gewichtsreduktion oder Sporttherapie sind durch Homöopathie nicht zu ersetzen.
Ein Fall für die Zusatzversicherung
Je nach dem, welche Beschwerden oder Erkrankungen vorliegen, dauern die Behandlungen kürzer oder länger. So können Patienten mit Befindlichkeits oder Funktionsstörungen nach drei bis fünf Sitzungen geheilt sein. Bei chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel der ErwachsenenZuckerkrankheit (Diabetes Typ 1) oder Krebs stehen meistens andere Ziele im Vordergrund: «Selbstverständlich wird bei Krebs im Endstadium eine Heilung nicht ausgeschlossen, da Spontanheilungen niemals ausgeschlossen sind, doch meistens geht es bei schwer kranken Patienten darum, deren Lebensqualität zu verbessern», sagt Soldat. Folglich können bei ihnen alle sechs bis acht Wochen Folgekonsultationen nötig werden. Diesen Patienten werde geholfen, indem beispielsweise Begleitbeschwerden wie Schlaflosigkeit behoben oder eine Reduktion der Schmerzmittel erreicht werden könnten, erklärt die Homöopathin. «Ebenso bedeutsam wird von schwer kranken Patienten die Unterstützung im GeistigSeelischen empfunden.»
Soldat empfiehlt Patienten, sich einen klassischen Homöopathen zu suchen, dessen Ausbildung und Praxis durch einen der homöopathischen Berufsverbände wie etwa dem Homöopathieverband Schweiz
Verschiedene Ausbildungen
Die Ausbildung von Homöopathen ist noch nicht gesamtschweizerisch geregelt. Es gibt diverse Ausbildungsmöglichkeiten. Nachfolgend eine kleine Zusammenstellung hilfreicher Adressen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
› Schweizer Verein homöopathischer Ärztinnen und Ärzte (SVHA): www.homoeopathie-welt.ch
› Schweizerische Ärztegesellschaft für Homöopathie (SAHP): www.sahp.ch
› Homöopathieverband Schweiz (HVS): www.hvs.ch
Umfang, Leistungsanforderung, Kosten und Dauer der Ausbildung müssen bei den jeweiligen Schulen erfragt werden.
(HVS) überprüft wurde. Aber nicht nur die Qualitätskontrolle ist ihr wichtig, sondern auch der Hinweis, dass Patienten sich bei Fragen oder Kritik an den jeweiligen Berufsverband wenden können.
Grundsätzlich wurde bis 2005 abrechnungstechnisch zwischen ärztlicher und nichtärztlicher Homöopathie unterschieden. Homöopathisch arbeitende Ärzte konnten, bis die Homöopathie aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen herausfiel, über die Grundversicherung abrechnen. Nun nicht mehr. Gegenwärtig werden die Kosten für ärztliche wie nichtärztliche Homöopathie Behandlungen von den Zusatzversicherungen für Alternativ oder Komplementärmedizin übernommen. Die Krankenkassen erstatten je nach Versicherungsvertrag rund 70 bis 90 Prozent der Behandlungskosten zurück. Patienten, die keine Zusatzversicherung abgeschlossen haben, müssen die Kosten
selbst übernehmen. Bei einem konkreten Behandlungsanliegen stellen Homöopathen gerne eine ungefähre Kostenübersicht zusammen. u
Sind Sie an einer Ausbildung im Bereich Naturheilkunde interessiert oder wollen Sie mehr über die verschiedenen Richtungen wissen?
In der Serie «Naturheilkunde und Ausbildung» stellen wir Ihnen die fünf Heilmethoden, die wieder in der Grundversicherung verankert werden sollen, Homöopathie, Phytotherapie, Neuraltherapie, Traditionelle Chinesische Medizin und Anthroposophische Medizin ausführlich vor.
_ Im nächsten Heft: Neuraltherapie
Keine Haarspalterei
Das Haar ist der Sonne in der Regel schutzlos ausgeliefert. Kein Wunder bleibt nach den Sommerferien oft nur der Griff zur Schere. Grüntee und Jojoba-Öl können das Haar schützen und regenerieren.
Text Sabine Hurni
Meine Coiffeuse verzieht immer das Gesicht, wenn sie nach den Ferien mein Haar analysiert», erzählt Simone Ammann lachend. Ihr ohnehin schon eher trockenes und gefärbtes Haar leidet unter der Sonne, dem Salzwasser und dem Wasser im Schwimmbad. Sie ist nicht die Einzige, die nach den Ferien das Haar jeweils etwas kürzer trägt. Wenn sich die Haarspitzen spalten, dünner werden oder abbrechen, bleibt oft nur noch der Griff zur Schere. Zum Glück wächst die Haarpracht kontinuierlich nach. Bis zur nächsten Badesaison hat sie sich je nach Haarlänge schon mehrfach erneuert. Dass UV-Strahlen, Chlor und Salz dem Haar schlecht bekommen liegt an dessen Beschaffenheit. Das Haar besteht zu 90 Prozent aus Eiweissen. Diese sind äusserst empfindlich auf Hitze und Sonnenstrahlen. Intensive Wärmeeinwirkung und UVStrahlung haben zur Folge, dass sich ein Teil dieser Eiweissbausteine (die Aminosäure Cystin) abbaut. Das wirkt sich auf die Haarstruktur aus. Das Haar altert schneller, wird brüchig und porös. Den Verlust an Glanz und Sprungkraft erkennt man von blossem Auge. Kein Wunder wird es schlecht frisierbar. «Gegen das struppige Haar nützen selbst die besten Stylingprodukte nichts mehr», sagt Simone Ammann. Ihr Haar wird aber nicht nur trocken, es bleicht im Sommer auch immer stark aus. Die dunkle Tönung wird zu einem Kastanienbraun.
Waschen und wachsen
Die Sonne allein macht das Haar aber noch nicht zu einem Haufen Stroh. Auch Chlor- und Salzwasser schwächen die Haarstruktur. Im Schwimmbad bilden sich
durch den Kontakt mit den Schwimmbadchemikalien im Haar feine Luftbläschen. Dort wo das Luftbläschen festsitzt, lösen sich aufgrund eines chemischen Prozesses die Eiweisse auf. Das schwächt das Haar an diesen Stellen. Es kann brechen oder sich spalten, vor allem dann, wenn das im nassen Zustand besonders empfindliche Haar unsanft mit scharfkantigen Kämmen traktiert wird.
Auch Salzkristalle können das Haar zum Brechen bringen. Das Salzwasser bleibt nach dem Schwimmen im Haar und auf der Kopfhaut haften. Während das Haar trocknet, bilden sich harte Kristalle, die vergleichbar einem Peeling die Haaroberfläche mechanisch abreiben. Das schwächt und beschädigt die Schuppenschicht. Deshalb ist es wichtig, die Haare nach dem Schwimmen zu waschen oder mit viel klarem Süsswasser zu spülen. Eine entwirrende Haarspülung fördert zudem die Kämmbarkeit. Das wiederum verhindert, dass die Haare beim Kämmen abbrechen.
Ein besonders wertvolles Naturprodukt zur Pflege und Regeneration von sonnengeschädigtem Haar ist flüssiges JojobaWachs. Weil es gleichzeitig einen natürlichen Lichtschutzfaktor einer Stärke von drei bis vier hat, dient es neben der Pflege auch als Sonnenschutz. Das Wachs enthält zudem viele hochwertige Fettsäuren und weist einen hohen Gehalt an Vitamin E auf. Aufgrund dieser Inhaltstoffe ist Jojoba-Wachs ein beliebter Bestandteil vieler Naturkosmetika. Da es bei Zimmertemperatur flüssig ist, wird es hauptsächlich als Basisöl in Gesichtcremen, Massageund Schwangerschaftsprodukten oder als Emulgator eingesetzt. Im Gegensatz zu
Das Rezept bei sonnenstrapaziertem Haar: Jojoba und Grüntee.
Pflanzenölen ist das Wachs viel länger haltbar. Zudem hinterlässt es keinen Fettglanz auf der Haut und dem Haar. Vielmehr macht es Haut und Haar straff und geschmeidig.
Da Jojoba-Öl die Feuchtigkeit auszugleichen vermag, pflegt es die trockenen Haarspitzen und das sonnengeschädigte Haar. Um spröde Spitzen zu befeuchten, Schuppen oder Haarausfall zu bekämpfen, kann das Shampoo mit Jojoba-Öl angereichert werden. Auf eine Flasche Shampoo (100 Milliliter) gibt man einen Teelöffel reines Jojoba-Öl. Das gibt dem Haar einen natürlichen Glanz und neue Fülle. Zur Pflege und Massage des Haarbodens trägt man das Öl täglich mit den Fingerkuppen direkt auf die Kopfhaut auf und massiert sie sanft.
Haarspülung mit Grüntee
Wem Jojoba-Wachs zu schwer ist auf dem Haar, kann auch auf Grüntee ausweichen. Kaum ein Kraut enthält so viele wertvolle
So schützen Sie Ihr Haar vor der Sonne
Schönes Haar macht Freude. Deshalb ist es besser, wenn die sommerlichen Aktivitäten das Haar gar nicht erst beschädigen. Neben Jojoba-Öl lässt sich zum Schutz gegen Sonnenstrahlen theoretisch auch eine Sonnencreme ins Haar kneten. Doch nicht jeder mag diese spezielle Art des Sonnenschutzes. Deshalb gilt auf Spaziergängen, am Wasser oder beim Stadtrundgang:
● Sonnenhut oder ein Tuch tragen.
● Schutzsprays benutzen; sie enthalten Pflanzenextrakte, die als natürlichen Sonnen- und Zellschutz wirken.
● Schon am Morgen eine Haarspitzencreme oder Haarmaske auf das ganze
Haar auftragen. Die Spitzencreme macht das Haar weniger schwer als eine Haarmaske.
● Nach dem Schwimmen im Meer oder im Schwimmbad das Haar mit Süsswasser spülen.
● Nasses Haar schonend behandeln: Weder rubbeln, noch zu heiss föhnen.
● Vor dem Waschen das trockene Haar ausbürsten, um Knöpfe zu verhindern, deren Entwirrung das Haar zum Brechen bringen kann.
● Pflegespülungen benutzen, damit sich die Schuppenschicht schliesst und der Kamm beim Durchkämmen nicht im Haargewirr hängen bleibt.
«natürlich leben» im TV
Die Sendung «Gesundheit» mit «Erste Hilfe aus der Natur» auf Tele M1 und Tele 1. Montag, ab 18.30 Uhr, mit stündlicher Wiederholung und auf Tele 1 ab 18.40 Uhr. Montag bis Samstag gemäss Wochenprogramm.
Weitere Infos und Video: www.natuerlich-leben.ch
Inhaltstoffe wie die Blätter der Teepflanze (Camellia sinensis). Anders als beim schwarzen Tee werden beim grünen Tee die Teeblätter nicht fermentiert. Sie werden lediglich getrocknet, gedämpft oder geröstet. Bei diesem Prozess behalten sie nicht nur die grüne Farbe, sondern auch sämtliche Wirkstoffe: Mineralstoffe Kalzium, Kalium, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan und Fluor, die Vitamine A, B1, B2, B12, C, E und die Carotinoide sowie die Polyphenole, die zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe gehören. Sie machen den Grüntee zu einem stark basischen Getränk, das freie Sauerstoffradikale auffängt. Grüntee kann dadurch durch UV-Strahlung verursachte Alterungsprozesse hemmen. Zudem leistet der Tee einen wesentlichen Beitrag zur Krebsvorsorge. Grüntee
fördert zudem die Durchblutung der Haut, wirkt antirheumatisch, harntreibend, stärkt Herz- und Blutkreislauf und reguliert den Cholesterinspiegel.
Zum Schutz vor Sonnenschäden kann der Grüntee äusserlich angewendet werden. Dazu wird der Tee wie gewohnt zubereitet, indem er mit abgekochtem und bereits leicht abgekühltem Wasser übergossen wird. Genau wie für die Zubereitung als Getränk, ist die Dosierung ein gestrichener Teelöffel pro Tasse. Den Tee zwei bis drei Minuten ziehen und ihn auf 30 Grad abkühlen lassen. Mit diesem Tee spülen Sie das frisch gewaschene Haar. ◆
Naturärztin/Naturarzt
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Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente «Natürlich»-Berater-Team beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@natuerlich-leben.ch oder «Natürlich», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Beratung per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-leben.ch stellen. Das «Natürlich»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» auch online für Sie da.
Gesichtsdämpfe
Ich habe sehr trockene Haut und Erwachsenenakne. Nun möchte ich ein Dampfgerät kaufen, damit ich zu Hause Gesichtsdämpfe machen kann. Das Gerät verkleinert die Wassertropfen von 8000 Nanometer auf 400. Ist das ungefährlich ?
M.
M., Altdorf
Solange
Sie keine Zusätze ins Wasser geben, stellt der Wasserdampf keine Gefahr dar. Die Gesichtsdämpfe öffnen aufgrund der feuchten Wärme die Poren. Dadurch können desinfizierende und nährende, Feuchtigkeit spendende Wirkstoffe tiefer in die Haut eindringen. Die Gesichtsdämpfe sind bestimmt ein erster, hilfreicher Schritt, um Sie Ihrem Ziel – befeuchtete Haut und schönes Hautbild –näher zu bringen. Bedenken Sie aber unbedingt, dass sich die Haut von innen nach aussen aufbaut. Was Sie essen, was Sie trinken und was Sie fühlen, hat neben Reinigungs- und Pflegeprodukten also ebenso eine Wirkung auf die Haut. Nur schon wenn Sie erhitzende Speisen wie rezente Käsesorten, scharfe Gewürze und Kaffee etwas reduzieren, dafür umso mehr Früchte und Gemüse essen, täglich etwas Leinöl an den Salat oder ins Müesli geben und genug trinken, können Sie Ihre Haut von innen her pflegen. Achten Sie auch bei der Hautpflege auf natürliche Inhaltsstoffe. Sabine Hurni
Bärentraube bei Harnweginfektionen
Muss ich Tee aus Bärentraubenblättern warm oder kalt aufgiessen, damit er seine Wirkung entfaltet ?
U. S., Zofingen
DerTee lässt sich heiss oder kalt ansetzen. Das spielt keine Rolle. Sie können den Tee abends in kaltem Wasser aufgiessen und 6 bis 12 Stunden ziehen lassen. Vor dem Trinken können Sie ihn leicht erwärmen. Oder Sie giessen kochendes Wasser darüber und lassen ihn 15 Minuten ziehen. Wichtig ist, dass Sie drei bis vier Tassen davon täglich trinken, aber nicht
länger als eine Woche lang. Die Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) wird bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege eingesetzt. Die Heilpflanze unterstützt so die Therapie von Blasen- und Nierenbeckenkatarrhen. Sie können die desinfizierende Wirkung verstärken, indem Sie gleichzeitig auch Brennnessel, Goldrutenoder Birkenblättertee trinken. Die beiden Kräuter durchspülen die Harnwege und schwemmen die Bakterien aus. Unterstützend wirkt auch der Preiselbeersaft. Aufgrund seines hohen Gerbstoffgehaltes schützt er die Schleimhaut in der Blase vor dem Eindringen von Bakterien. Natascha Braid-Muff, Ernährungsberaterin
Farbtupfer
Wie schädlich ist schminken ? Früher hiess es, dass die Divas, die sich täglich schminkten, schreckliche Haut bekämen. Was ist davon zu halten ?
S. S., Grenchen
Die Kosmetikindustrie hat sich in den letzten 50 Jahren stark gewandelt. Was früher eine Spachtelmasse auf der Haut war, ist heute ein feiner Film, der das Hautbild optisch ebenmässiger erscheinen lässt. Vom stark deckenden bis zum unsichtbaren Make-up ist heute alles zu haben. Damit nicht auf den ersten Blick zu sehen ist, dass ein Gesicht geschminkt ist, müssen die Make-ups gut auf die Haut abgestimmt sein. Das gilt sowohl für die Naturkosmetik wie auch für die herkömmlichen Kosmetikmarken. Schädlich sind die Produkte nicht. Sie können in Einzelfällen höchstens Reizungen auf der Haut oder in den Augen auslösen, wenn gewisse Inhaltstoffe nicht vertragen werden. In
Reformhäusern, Drogerien und Apotheken finden Sie inzwischen eine grosse Auswahl an Naturkosmetik. Sie enthalten keine schädlichen Zusatzstoffe. Wichtig scheint mir, dass Sie die Produkte ausprobieren. Gerade wenn Sie keine Erfahrung haben mit einer solchen « zweiten Haut », kann es sein, dass Sie sich damit gar nicht wohlfühlen und lieber die paar sichtbaren Unebenheiten in Kauf nehmen. Schon ein Hauch Lidschatten oder etwas Lippenstift geben dem Gesicht ein frisches Aussehen. Doch auch diese Farben sollen gut gewählt sein. Ob eher ein warmes Rot oder ein kühles Pink oder ein sanftes Rosa in ihr Gesicht passt, finden Sie zusammen mit der beratenden Fachperson schnell heraus. Es ist verblüffend, wie viel solche kleinen Farbnuancen ausmachen können.
Sabine Hurni
Selber Brot backen
Wir backen unser Brot selber mit Dinkelmehl. Welche Herstellungsart ist gesünder, Sauer- oder Hefeteig ?
Ruedi und Silvia Hügli
DieWahl des Backtriebmittels beeinflusst den Geschmack, die Verträglichkeit und die Haltbarkeit des Brotes. Sie ist nicht zuletzt abhängig vom Mehl, das verbacken werden soll. Sauerteig ist das
Grundrezept für Sauerteig
Variante 1 : 100 g Roggenmehl, 100 g Roggenschrot, 2 EL Jogurt, Buttermilch, Molke oder Sauerkrautsaft, 2,5 dl Wasser
Variante 2 : Je 50 g frisch gemahlenes Mehl, Roggen- und Weizenmehl, 100 g frisch gemahlenen Roggenschrot, 1 Prise Kümmelpulver, 2,5 dl Wasser
Alle Zutaten zu einem weichen Teig verarbeiten, in ein Schraubglas oder eine verschliessbare Kunststoffbox geben und 2 bis 3 Tage an einen warmen Ort stellen. Der Sauerteig sollte nun angenehm säuerlich riechen und kleine Risse und Gärungsbläschen aufweisen. Für 1 kg Mehl benötigt es 1 bis 2 Tassen der Sauerteigkultur. Den Rest im Kühlschrank aufbewahren. Deckel nur lose auflegen !
älteste Treibmittel. Dabei produzieren aktive Milchsäure- und Essigsäurebakterien in Kombination mit Kohlenhydraten ( Mehl ), Wasser und Wärme den Lockerungsprozess vom Teig. Sauerteigbrote schmecken säuerlich, sind dicht, schwer und nicht so luftig wie Hefebrote. Sauerteig wird vor allem zur Herstellung von Roggenbrot verwendet, wo Hefe als Treibmittel ungeeignet ist. Die Herstellung von Sauerteigbrot dauert etwas länger, dafür ist es auch wesentlich länger haltbar als Hefebrot. Der langsame Gärprozess trägt dazu bei, dass das Brot gut verträglich ist. Trotzdem gibt es Personen, die mit Magenbrennen darauf reagieren.
Das Backen mit Hefe ist die schnellere und einfachere Variante. Die auf Melassenährböden gezüchtete Backhefe ist in Form von Frischhefe in Würfel oder getrocknet in Beutel erhältlich. Hefepilze spalten unter Wärmeeinwirkung die im Mehl enthaltenen Kohlenhydrate und Zuckerstoffe in Kohlendioxid um und lockern so den Teig. Hefebrot ist luftiger und leichter wie Sauerteigbrot. Empfindliche Personen können mit Blähungen auf Hefebrot reagieren. Die Backhefe ist nicht vergleichbar mit der Bier- oder Edelhefe, die in einem Spezialverfahren auf wertvollen Nährböden gezüchtet wird. Bier- oder Edelhefe ist reich an B-Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und wird neben der Bierherstellung auch als Nahrungsmittelergänzung in Form von Flocken verwendet.
Natascha Braid-Muff, Ernährungsberaterin
Weisses Haar
Warum vergilben graue Haare ? Der Coiffeur hilft dagegen mit einer Silbergrau-Tönung. Und danach sind die Haare blau statt gelb. Ist das unbedenklich ?
B. und M. Sikyr, Büttikon
Graue
Haare liegen im Trend. Es gibt junge Leute die sich die dunklen Haare für ziemlich viel Geld silbergrau färben lassen. Aber wenn sie dann naturgegeben weiss werden, sieht die Sache oft anders aus. Ist die Haarpracht einfarbig weiss, kann ein Gelbstich zudem ungepflegt wirken. Solange noch vereinzelte dunkle Haare vorhanden sind, fällt es weniger auf.
Es ist leider normal, dass weisse Haare durch UV-Licht vergilben können. Die Ursache dafür liegt beim Melanin. Das Pigment ist verantwortlich für die Haarfarbe. Auch weisses Haar kann noch Reste von Melanin produzieren. Scheint die
Sonne aufs Haar, wird die Produktion aktiviert, um das Haar zu schützen. Gelb ist sozusagen die erste Stufe auf dem Weg zu Braun und Schwarz.
Da Blau die Komplementärfarbe zu Gelb ist, kann dieser Schimmer mit Blauspülern optisch neutralisiert werden. Wenn Sie ein dermatologisch gut verträgliches Produkt wählen, dann ist das absolut unbedenklich. Sie können aber auch auf Kräutershampoos ausweichen, die Kornblumen oder Salbeiextrakte enthalten. So erzeugen Sie den silbernen Schimmer auf natürliche Weise.˙ Sabine Hurni
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Was bringt Gerstengras-Saft ? Was wissen Sie über Gerstengras-Saft und was halten Sie davon ? Der Saft ist ziemlich teuer. Nützt er auch was ?
T. v. G., Bern
DerGerstengrassaft ist vor ein paar Jahren in der Schweiz aufgekommen. Er soll den Stoffwechsel anregen und den Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Wer aufgrund einer Unverträglichkeit seine Ernährung umstellt, kann das Gerstengras einnehmen, um die « Altlasten » besser und schneller aus dem Körper auszuscheiden. Auf diese Weise macht das Gerstengras sicherlich Sinn.
Misstrauisch bin ich dagegen bei Heilanpreisungen gegen Krebs oder andere schwere Krankheiten. Es ist durchaus möglich, dass die Erlebnisberichte stimmen und die Erkrankten wirklich während der Einnahme von Gerstengras-Saft genesen konnten. Ich glaube allerdings nicht, dass die Heilung allein durch dieses Wundergetränk zustande kam. Heilung ist von vielen Faktoren abhängig. Nicht zuletzt auch von der inneren Haltung. Was mich am Gerstengras-Saft überzeugt, ist, dass er nicht einfach ein einzelnes Organ stimuliert. Er versorgt den Körper vielmehr mit allen wichtigen Nährstoffen.
Ich bin überzeugt, dass Sie spüren werden, ob Ihnen der Saft gut tut oder nicht. Manchmal ist es ein Bauchgefühl, manchmal sind es konkrete körperliche Zeichen wie Blähungen oder Unwohlsein, die uns sagen wollen, dass dies der falsche Weg ist.
Inserat
Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Körper Ihnen vermittelt, was gut für Sie ist. Hinterfragen Sie aber gleichzeitig auch Ihre Lebensweise. Während Sie den Saft einnehmen, könnten Sie zum Beispiel gleichzeitig auf den weissen Zucker, den Kaffee oder auf ähnliche Alltagslaster verzichten. Weitermachen wie bisher und einfach zusätzlich etwas Gesundes einnehmen macht wenig Sinn. Sabine Hurni
Die richtige Babynahrung
In der Februarausgabe von « natürlich leben » lese ich, dass Beikost bis zum zweiten Lebensjahr idealerweise vegetarisch und kuhmilchfrei sein sollte. Nur – was gibt es für Alternativen zu Kuhmilch ?
G. B., Luzern
Auch ich empfehle, im ersten Lebensjahr Kuhmilchprodukte möglichst ganz zu meiden. Das in Kuhmilch enthaltene Eiweiss führt häufig zur Überforderung des noch jungen Darmmilieus und Immunsystems. Auch im zweiten Lebensjahr sollten Kuhmilchprodukte nur in sehr geringen Mengen gegeben werden. Schafund Ziegenmilchprodukte bieten, ihrer einfacheren Eiweissstruktur wegen, eine gute Alternative. Aber auch hier empfehlen sich nur kleine Mengen.
Aber eigentlich braucht ein Säugling keine Tiermilch. Eine ausgewogene Breikost, kombiniert mit Muttermilch, deckt den täglichen Nährstoffbedarf eines Säuglings ab, zum Beispiel zu Brei verarbeite-
tes Gemüse, Früchte, Getreide oder Kartoffeln. Zusätzliche Schoppennahrung ist nicht nötig. Das schnelle Wachstum erfordert jedoch grosse Mengen an Eisen, Eiweiss und weiteren Nährstoffen, die über eine rein vegetarische Ernährung ohne Milch nur sehr schwer zu decken sind. Daher empfehle ich eine Ergänzung mit kleinen Mengen mageren Fleisches. Anfangs wird es püriert, später in kleinen Stückchen dem Brei beigegeben.
Eine wichtige Rolle in der Entwicklung eines Säuglings spielen zudem die essenziellen Aminosäuren, vor allem Linol- und Linolensäure. Hanf- und Leinöl enthalten viel davon, auch in Rapsöl kommt es in erwähnenswerter Menge vor. Sie können dem Brei jeweils einen Teelöffel Öl beifügen.
Zum Trinken eignet sich Wasser oder verdünnter, ungesüsster Tee, anfangs noch im Schoppen, später in der Schnabeltasse oder im Becher. Wenn die Kinder wenig Gemüse essen, sind Gemüsesäfte gelegentlich empfehlenswert. Je schneller ein Kleinkind lernt, am Familientisch mitzuessen, desto einfacher für die ganze Familie. Natascha Braid-Muff, Ernährungsberaterin
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Haus&Garten
Recycling_ Richtig Altglas sammeln
M it einer Recyclingquote von 95 Prozent ist die Schweiz eine vorbildliche Altglasverwerterin. Beim Sammeln von Altglas gilt es Folgendes zu beachten:
1
Waschen
Ein kurzes Ausspülen der Flaschen und Gläser mit kaltem Wasser genügt. Halbvolle Behälter sind dagegen unerwünscht. Etiketten müssen nicht entfernt werden, da sie beim Schmelzen bei rund 1600 Grad Celsius verbrennen.
2
Keine Fenster und Trinkgläser
Fensterglas hat eine andere chemische Zusammensetzung und enthält Fremdstoffe wie Kitt, Metall oder Holz. Kristall- und Trinkgläser haben einen zu hohen Bleigehalt.
3
Nach Farben trennen
Neues Glas muss aus Altglas jeweils einer Farbe bestehen. Nur für Grünglas lassen sich gemischte Farben verwenden. Daher gehören Flaschen mit nicht eindeutiger Farbe ins grüne Fach. ajo www.vetrorecycling.ch
Lesen_ Biologisch gärtnern
Ein Naturgarten wirft nicht nur ökologisch produziertes Gemüse und Obst ab, sondern ist auch ein Hort der Artenvielfalt. Ob Bodenfruchtbarkeit, Kompost, Düngung, Mischkultur oder natürlicher Pflanzenschutz, ob Gemüse-, Kräuter-, Obst- oder Beerengarten: Das vorliegende Buch liefert Neulingen wie erfahrenen Gärtnern die Grundlagen des biologischen Gärtnerns und praktische Anleitungen dazu.
eshalb essen wir immer die gleichen Apfel- oder Kartoffelsorten?
Die Antwort ist einfach: Weltweit sind bereits 90 Prozent der Sorten von den Äckern verschwunden. Doch nur eine breite Vielfalt könne die Ernährung auch in Zukunft sichern, sagt Tina Goethe von Swissaid. Das Hilfswerk organisiert mit dem Schweizerischen Bauernverband, Bio Suisse und IP Suisse vom 25. Mai bis 4. Juni eine Saatgutkarawane gegen Hunger durch die Schweiz. Bauern und Saatgutexperten aus Entwicklungsländern tauschen sich mit ihren Schweizer Kollegen aus. Die öffentlichen Veranstaltungen bieten kulinarische Überraschungen, Führungen durch Sortengärten und Zuchtanlagen sowie Gesprächsrunden in der ganzen Schweiz. www.swissaid.ch/saatgutkarawane
Zimmerpflanzen_ Zerstörung von Hochmooren
ährend für den Aussenbereich mittlerweile verschiedene Gartenerden ohne Torf erhältlich sind, gibt es für Zimmerpflanzen keine entsprechenden Produkte. «Torfersatzstoffe entwickeln Gerüche, die unangenehme Trauermücken anlocken können», erklärt Roland Schuler von Pro Natura. Allerdings sei torffreie Aussenerde prinzipiell auch drinnen anwendbar, so Schuler, und den Trauermücken mit zurückhaltender Wässerung und einer Abdeckung der Oberfläche mit Kies oder Sand entgegenzuwirken. Die Schweiz, in der aus Naturschutzgründen selber kein Torf mehr abgebaut werden darf, importiert für den kommerziellen und privaten Gartenbau jährlich rund 150 000 Tonnen vor allem aus Hochmooren Osteuropas. ajo
Gemüse_ Saubere Luft führt zu Schwefelmangel
Dank der Luftreinhalteverordnung liess sich der Schwefelausstoss in der Schweiz seit den 80er-Jahren um über 80 Prozent vermindern. Die saubere Luft führt laut der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) bei Gemüsekulturen allerdings vermehrt zu Schwefelmangel, da weniger Schwefel
über Niederschläge in den Boden gelangt. Mangelerscheinungen treten besonders bei Kreuzblütlern und Liliengewächsen in Form gelblicher Blätter auf. Gemäss ACW lässt sich der Mangel meist mit Hofdünger und Kompost beheben. In gewissen Fällen sei aber auch Mineraldünger nötig.
Schwefel ist nicht nur für die Pflanzenvitalität und den Geschmack der Gemüse von Bedeutung, sondern auch für die menschliche Gesundheit. Der Mensch nimmt beim Konsum von Kohl, Radieschen, Rucola, Zwiebeln, Knoblauch oder Spargeln wichtige schwefelhaltige Glucosinolate auf. ajo
Ausgebüxt
Bei Erbsen denkt man unweigerlich an fades Büchsengemüse oder Tiefkühlkost. Doch frisch geerntet sind die grünen Samen ein Hochgenuss – und gesund obendrein. Text Annette Weinzierl
Alle Welt ist toll darauf», schrieb 1696 eine Dame der adligen Gesellschaft am Hofe Louis XIV über die Erbsen. Zu dieser Zeit war das Gemüse an der Hoftafel des Sonnenkönigs gerade der letzte Schrei. «Die grünen Erbsen bilden fortwährend den Hauptgegenstand aller Unterhaltung. Die Ungeduld, welche zu essen, das Vergnügen und der Triumph, schon welche gegessen zu haben, und die Freude, deren bald wieder zu essen, sind die drei Punkte, um die sich seit vier Tagen alle Gespräche drehen», schwärmte die Adelsdame. Die unreifen Samen der Erbse zu ernten und frisch zu verzehren, ist relativ junge Mode. Erbsen waren lange Zeit in erster Linie als Trockenfrüchte bekannt
Obwohl direkt vom Strauch gegessene Erbsen ein Hochgenuss sind, führen frische Erbsen in der heutigen Zeit eher wieder ein Schattendasein. Über neunzig
Prozent der Ernte wandert in die Produktion von Tiefkühlware und Konserven. Angebaut werden Gemüseerbsen heute in praktisch allen Ländern der Erde auf einer Gesamtfläche von rund 750 000 Hektaren. Die grössten Anbauflächen liegen in Europa, den USA und Indien. In der Schweiz wurden nach Angaben der Schweizerischen Zentralstelle für Gemüsebau und Spezialkulturen 2007 rund 6300 Tonnen frische grüne Erbsen geerntet sowie weitere 121 Tonnen aus dem Ausland importiert.
Altbewährt
Erbsen gehören zu den ältesten Nutzpflanzen. Höchstwahrscheinlich hat die Natur die wilden Vorfahren der Erbse, Pisum elatius und Pisum humile, im Vorderen Orient wachsen lassen. Von dort dehnten sich die beliebten grünen Perlen schon in vorgeschichtlicher Zeit bis in unsere Gefilde aus. So waren Erbsen neben Linsen, Emmer, Einkorn und Gerste in der frühen Steinzeit um 4500 vor Christus für die ältesten mitteleuropäischen Ackerbaukulturen ein wichtiges Grundnahrungsmittel. In jener Zeit waren aus den Wilderbsen bereits Kulturformen entwickelt worden. Neolithische Funde aus den Schweizer Moor und Pfahlbauten belegen die frühe Verwendung auch hierzulande.
Im Mittelalter verwendete man Erbsen hauptsächlich zur Herstellung von Erbsenbrühe. Diese diente als Würze für Saucen und Suppen sowie für die unterschiedlichsten Fleisch und Fischgerichte. Erbsen galten aber nicht nur als ausgezeichnetes Nahrungsmittel, sondern aufgrund ihrer Vielsamigkeit auch als Fruchtbarkeitszauber und Mittel gegen Geister. Beim im Bodenseegebiet verbreiteten heidnischen Brauch des Klöpflens werden an den letzten drei Donnerstagen im Advent bis heute trockene Erbsen an die Stubenfenster geworfen, um damit nach altem Glauben die herumstreifenden Toten und Fruchtbarkeitsgeister anzukündigen. Erbsen spielen aber auch in der Biologie eine bedeutsame Rolle. Der Augustinerpater Johann Gregor Mendel benutzte im 19. Jahrhundert Erbsen und Bohnen, um an ihnen die Gesetze der Ver
erbung zu studieren. Auf der Mendelschen Vererbungslehre beruht heute letztendlich die moderne Genetik.
Sortenvielfalt
Erbsen zählen wie Bohnen und Linsen zur grossen Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Von der Gartenerbse (Pisum sativum) gibt es heute mehr als 250 verschiedene Sorten, die sich in Grösse, Form und Farbe voneinander unterscheiden. Es sind einjährige krautige Pflanzen, die an einem dünnen Haupttrieb mehrere Seitentriebe mit runden Blättern entwickeln. Die obersten Blättchen sind zu Ranken umgebildet, wodurch die Erbsenpflanzen bis zu zwei Meter hochklettern können.
An ihren Trieben sitzen bis zu vier weisse oder violette Schmetterlingsblüten, aus denen später die Erbsenhülsen entstehen. In diesen sind bis zu zehn Samenkörner enthalten, die unreif (grün) als Pflückoder Gemüseerbsen je nach Sorte vom Frühsommer bis Anfang Herbst geerntet werden. Als Trockenerbsen hingegen werden die Samenkörner bezeichnet, die in der Hülse an der Pflanze ausreifen.
Man unterscheidet neben der Ackeroder Futtererbse, die als Viehfutter dienen, drei wesentliche Gruppen von Speiserbsen für die menschliche Ernährung: Palerbsen, Markerbsen und Zuckererbsen. Wahrscheinlich wurden zunächst Palerbsen verwendet, die auch als Schal, Kneifel, Rolloder Brockelerbsen sowie in der Schweiz
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Betten aus einheimischem Massivholz und kuschelige Bio-Bettwaren
Der radikale Mittelweg
Überwindung von Atheismus und Monotheismus
Atheismus und Monotheismus sind die beiden Seiten der Spaltung, die das gegenwärtige Zeitalter seit mehr als 2000 Jahren prägt Mit der heutigen Wendezeit soll diese Spaltung jedoch überwunden werden durch ein „radikal“ neues Bewusstsein mit revolutionären Erkenntnissen: die geistige Herkunft der Menschheit, die Realität des multidimensionalen Kosmos, der spirituelle Hintergrund der Materie.
Zeitloses Wissen, neuste Erkenntnisse: Beides zusammen führt zum Bewusstseinswandel, der von den Mysterienschulen der alten Kulturen für die heutige Zeit vorausgesehen wurde. Das vorliegende Buch ist ein Manifest dieses Paradigmenwechsels.
„In der neuen Zeit werden Liebe und Gefühle mehr in den Vordergrund treten. Das neue Bewusstsein braucht eine Korrektur der Sichtweise, einen Paradigmenwechsel. Armin Risi trifft mit seinem Buch denZeitgeist, klärt auf und regt zum Nachdenken an. Ein Muss für alle geistig interessierten Menschen.“
Jana Haas, spirituelle Lehrerin und Buchautorin
„[...] Armin Risi hat damit wieder ein Standardwerk geschaffen, das mit seinen sorgfältigen Begriffsunterscheidungen und tiefgehenden Einsichten eine ausführliche Abhandlung über den aktuellen Bewusstseinswandel und dessen Notwendigkeit darstellt.“
Magazin Bewusst Sein
„Dieses Buch stellt sicher eines der wichtigsten ,theologischen‘ Bücher der Gegenwart dar. [...]“
Prof. Dr. phil. Johannes Heinrichs
„Die religiösen und materialistisch-wissenschaftlichen Fundamentalismen unserer Zeit sind nur friedlich aufzulösen, wenn über die höchsten Fragen des Menschseins ein weltweites philosophisches Gespräch geführt wird. Dafür bietet Armin Risimit seinem neuen Buch mittels eines umfassenden, lange gereiften Wissens eine reiche, qualifizierte Grundlage.“
Prof. Dr phil. Hubert M. Spoerri
Neu von Armin Risi
als Auskernerbsen bezeichnet werden. Diese besonders stärkereiche Sorte besitzt glatte, runde Samenkörner, die schnell ihren anfänglich süssen Geschmack verlieren und mehlig werden.
Palerbsen kommen meist als Trockenerbsen auf den Markt; sie schmecken aber auch frisch hervorragend, solange die Erbsenkörner in der Hülse noch klein und zart sind. Markerbsen sind zarter und süsser und landen frisch oder aus Konservendosen und als Tiefkühlware auf unseren Tellern. Die echten Zuckererbsen, auch Kefen genannt, werden im jungen und unreifen Zustand samt Hülsen gekocht. Sie unterscheiden sich gegenüber den anderen Sorten dadurch, dass sie an der Innenwand der Hülse keine ungeniessbare Pergamentschicht bilden. Kefen haben einen hohen Zuckergehalt und schmecken deshalb süss.
Spargelerbse: keine richtig Erbse
Manche Liebhaber holen sich die Spargelerbse (Tetragonolobus purpureus), einen weiteren Vertreter aus der Familie der Schmetterlingsblütler, wegen ihrer attraktiven tiefroten Blüten und dem spargelähnlichen Geschmack ihrer essbaren Hülsen in den Garten. Die Spargelerbse ist ein einjähriges, buschig wachsendes Kraut mit etwa vierzig Zentimeter langen, teils aufrechten, teils kriechenden Trieben. Man kann sie bodendeckend wachsen lassen oder an Zäunen hochleiten, die Pflege beschränkt sich auf ausreichendes Wässern, vor allem in längeren Hitzeperioden. Angebaut wird sie in ganz Westeuropa überwiegend von Gartenfreunden.
Ursprünglich kommt die Spargelerbse aus den Ländern rund um das Mittelmeer sowie jenseits des Kaukasus. Die Wildform der Spargelerbse ist in Europa vom Aussterben bedroht, eine entsprechende Kulturform ist jedoch über spezialisierte Gärtnereien und Saatgutinitiativen leicht zu bekommen. «Einerseits wird die hübsche Pflanze wegen der dekorativen Blätter und dunkelroten Blüten geschätzt», sagt Christine Zollinger von der Zollinger Samengärtnerei in Les Evouettes (VS). «Zudem können sich das exquisite Gemüse praktisch nur Hausgärtner leisten,
Nützliche Tipps
1
Einkauf
da die aufwendige Erntearbeit das Gemüse sehr teuer macht.»
Wer die Spargelerbse in seinem Garten gedeihen lassen möchte, sät sie im zeitigen Frühjahr aus. «Wir säen die Spargelerbse bereits im April direkt ins Gartenbeet in Reihen von dreissig Zentimetern und in der Reihe mit fünf Zentimetern Abstand», sagt Zollinger. «Die geflügelten Hülsen sollte man fortlaufend ab Juni möglichst jung ernten, sonst sind sie schnell hart und nicht mehr geeignet zum Kochen.» Kurz blanchiert oder in Butter gedünstet sind sie eine köstliche Beilage zu Fleisch und Gemüsegerichten, sie eignen sich aber auch für Eintöpfe und Gemüsesuppen. In Asien gelten die eigenwilligen, kantigen Hülsen als Delikatesse.
Hoher Eiweissgehalt
Erbsen sind nicht nur ein kulinarischer Genuss, sie sind auch gesund. Sie wirken entgiftend, senken den Cholesterin und Blutfettspiegel und beseitigen lästige Verstopfungen. Die in den grünen Erbsen enthaltenen Ballast oder Faserstoffe binden dabei die Gallenflüssigkeit im Darm und schliessen sie im Stuhl ein. Dänische Wissenschaftler haben festgestellt, dass der Verzehr von Erbsen auch die Triglyzeridwerte niedrig hält. Diesen Blutfetten kommt eine tragende Rolle bei der Entstehung von Herzerkrankungen zu. Ausserdem gehören die Erbsen zusammen mit anderen Hülsenfrüchten zu den pflanzlichen Lebensmitteln mit dem höchsten
Beim Einkauf sollten Sie darauf achten, dass die Schoten glatt, grün und glänzend aussehen und keine gelben und strohigen Stellen aufweisen. Im Gemüsefach des Kühlschranks lassen sie sich zwei Tage lang gut lagern.
2 Ohne oder mit Hülse
Mark- und Palerbsen müssen aus der Hülse herausgelöst werden. Durch Druck auf die beiden Nähte platzen die Hülsen auf und die runden Samen lassen sich mit den Fingern leicht lösen. Zuckerschoten verspeist man samt ihrer Hülse, lediglich die an den Nähten befindlichen Fasern müssen entfernt werden.
3 Leuchtend grüne Farbe
Damit die Erbsen während der Zubereitung ihre leuchtende grüne Farbe behalten, geben Sie eine Prise Zucker ins Kochwasser. Aber auch durch das Abschrecken mit Eiswasser bleiben Erbsen und Zuckerschoten schön grün.
4 Gefrieren
Am besten schmecken frisch geerntete Erbsen. Fällt die Ernte aus dem eigenen Garten reichhaltig aus, können Sie sie auch problemlos einfrieren. Hierfür die aus der Hülse herausgelösten Erbsen etwa zwei Minuten blanchieren, im Eiswasser den Garvorgang stoppen und anschliessend in den Kälteschlaf legen.
Eiweissgehalt. Dabei fehlen jedoch einige wichtige essenzielle Aminosäuren, die durch die Kombination mit anderen eiweisshaltigen Lebensmitteln wie Getreide, Reis oder Mais ausgeglichen werden müssen. Die Kohlenhydrate der Erbsen liegen in komplexer Form als Zucker und Stärke vor, sodass der Blutzuckerspiegel nach dem Essen nur langsam steigt. Bei Vorliegen einer Arteriosklerose und erhöhten Blutfett und Zuckerwerten gehören Erbsen daher regelmässig auf den Speiseplan. Von besonderem Wert ist auch der Gehalt an Vitamin B1 zur optimalen Versorgung der Nerven. Das ausserordentlich fettarme Gemüse versorgt den Körper zudem mit den Vitaminen A, B2, C, E und Folsäure sowie mit Kalzium, Kalium, Magnesium, Jod und Zink.
Und obendrauf sollen Erbsen auch als Krebsblockade wirken, wie die Ernährungsmedizinerin Mary Ellen Camire von der Universität von Maine, USA, feststellen konnte. Sie enthalten Chlorophyllin, ein Pigment, das für ihre glänzende grüne Farbe verantwortlich ist. Eng verwandt mit dem Chlorophyll fängt es laut der Medizinerin aufgrund seiner speziellen Molekularstruktur krebserregende Stoffe im Körper ein. «Wenn sich das Chlorophyllin mit den Karzinogenen verbindet, können diese vom Organismus nicht aufgenommen werden», erklärt Camire. Allerdings könne man bislang keine genaue Aussage treffen, wie hoch die Menge an gegessenen Erbsen ausfallen müsste, damit der Körper davon genügend erhalte», relativiert sie. Ein bisschen mehr Erbsen zu essen, kann aber auf keinen Fall schaden. u
_ Luca Novelli: «Mendel und die Erbsen», Arena-Verlag 2009, Fr. 13.90.
Die feine Erbsenküche
Rezepte für 4 Personen
Erbsen-Pasta
Zutaten
3 Tomaten
50 g schwarze Oliven
175 g rezenter Emmentaler AOC
1 Peperoncino
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
150 g Gartenerbsen
1 Dose Kichererbsen à 400 g (abgetropft 250 g)
2 dl Gemüsebouillon
2 Bund gemischte Kräuter, z.B. Petersilie, Oregano, Basilikum
Salz, Pfeffer
350 g Teigwaren, z.B. Spaghetti
Zubereitung
Tomaten in Würfeli schneiden. Oliven entsteinen und klein schneiden. Käse fein reiben. Peperoncino entkernen und fein hacken. Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Peperoncino, Zwiebel und Knoblauch im Öl andünsten. Gartenerbsen und abgetropfte Kichererbsen kurz mitdünsten. Bouillon dazugiessen. 5 Minuten köcheln. Kräuter grob schneiden. Zu den Erbsen geben und pürieren. Käse unter das Püree mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Warm stellen. Teigwaren in Salzwasser al dente kochen. Wasser abgiessen, dabei etwas Kochwasser auffangen. Teigwaren mit Kichererbsenpüree mischen. Eventuell mit wenig Kochwasser verdünnen. Tomaten und Oliven zufügen.
Erbsen-Tätschli
Zutaten
250 g gelbe Trockenerbsen
2 Lorbeerblätter
200 g rezenter Emmentaler AOC
½ Bund Majoran
1 Knoblauchzehe
2 Eier
Salz, Pfeffer
4 EL Paniermehl
4 EL gemahlene Mandeln
Evtl. etwas Mehl
Öl zum Braten
Zubereitung
Erbsen 12 Stunden in viel Wasser einweichen. In ein Sieb geben und gut spülen. Erbsen und Lorbeerblätter mit frischem Wasser aufkochen. Schaum abschöpfen. Circa 1 Stunde bei kleiner Hitze sehr weich köcheln. Abtropfen und etwas auskühlen lassen. Lorbeerblätter entfernen. Käse fein reiben. Majoran und Knoblauch fein hacken. Mit den Eiern zu den Erbsen geben und pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Paniermehl und Mandeln in einem Suppenteller vermischen. Aus der Erbsenmasse circa 12 Tätschli formen. Falls die Masse sehr weich ist, etwas Mehl beigeben. Im Paniermehl wenden, dabei die Panade gut andrücken. Tätschli in wenig Öl bei mittlerer Hitze beidseitig etwa 5 Minuten braten. Mit Salat oder Gemüse servieren.
Rezeptautorin Brigitte Aeberhard-Baur ist auf gesunde, schmackhafte und kreative Rezepte spezialisiert, die sich einfach zubereiten lassen. Sie lebt mit ihrer Familie in Solothurn und ist Co-Autorin verschiedener Kochbücher.
Wasabi-Erbsensuppe
Zutaten
Erbsen-Kefen-Curry
Zutaten
600 g Kartoffeln
200 g Rüebli
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 daumengrosses Stück frische
Ingwerwurzel
2 EL Öl
1 TL gemahlener Koriander
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 TL Kurkuma
wenig Chilipulver
5 dl Kokosmilch
Salz
250 g Gartenerbsen
150 g Kefen
1 bis 2 EL Zitronensaft
Pfeffer
Zubereitung
Mehr zum Thema Erbsen unter www.wildeisen.ch
Kartoffeln schälen und würfeln. Rüebli in Rädchen schneiden. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer fein hacken. Öl in einer Bratpfanne erwärmen. Koriander und Kreuzkümmel leicht anrösten. Kurkuma, Chili und Kokosmilch beigeben. Mit Salz würzen. Kartoffeln und Rüebli in der Kokosmilch circa 10 Minuten zugedeckt knapp weich garen. Erbsen und Kefen dazugeben und weitere 5 bis 10 Minuten köcheln. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
250 g geschälte grüne Trockenerbsen
1 Beutel Fencheltee
1 daumengrosses Stück Ingwer
3 bis 5 TL Wasabipaste (im Asienladen oder beim Grossverteiler erhältlich)
1 Zitrone mit unbehandelter Schale
Salz oder Bouillonpulver
Pfeffer
1 Tomate
1Bund Petersilie
0,5 dl Sauerrahm
Zubereitung
Erbsen 12 Stunden in viel Wasser einweichen. In ein Sieb geben und gut spülen. Erbsen mit 1 Liter frischem Wasser aufkochen. Schaum abschöpfen. Ingwer schälen, in Scheiben schneiden. Mit dem Fenchelteebeutel zu den Erbsen geben. Circa 1 Stunde bei kleiner Hitze sehr weich köcheln. Teebeutel und Ingwer entfernen. Wasabipaste beigeben und alles fein pürieren. Eventuell mit Wasser etwas verdünnen. Die gelbe Schale der Zitrone dazureiben. 2 EL Zitronensaft dazupressen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Tomate würfeln. Petersilie fein hacken. Beides in die Suppe geben und mit einem Klacks Sauerrahm servieren.
Erst ernten, dann säen
Vor lauter Freude an den ersten Gartenerträgen sollte man die Folgesaaten nicht vergessen.
Text Remo Vetter
Der Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen (AR) tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
Der Reiz des Gärtnerns liegt für mich darin, nie auszulernen. Jedes Gartenjahr ist anders, die klimatischen Bedingungen wechseln – und das fordert einen zuweilen ganz schön heraus. Eine Schlechtwetterperiode jetzt im Juni, bei uns sogar oft mit Schnee und Temperaturstürzen verbunden, hat grossen Einfluss auf den weiteren Erfolg im Nutzgarten. Soweit wir das voraussehen können, nutzen wir Tunnel, Folien und Glasglocken, um empfindliche Pflanzen zu schützen.
Unser Fitnesscenter ist der Garten. Frühmorgens kratzen wir die Beete mit der Pendelhacke oberflächlich durch. Das ist gut für das Gehirn, denn wir verrichten eine leichte Tätigkeit, bei der unser Geist erwacht und uns auf den Tag einstimmt. Es ist ausserdem gut für die Bauchmuskulatur und zu guter Letzt ist die ganze Sache gut für den Boden. Gehen Sie jeden Tag in den Garten. Ich selber pflege viele kleine Kurzeinsätze (15 Minuten). Das ist viel lustvoller, als stundenlang etwas tun zu müssen.
Erntezeit
Die Spargelsaison neigt sich bereits dem Ende zu. Von April bis Mitte Juni können wir Spargeln stechen. Bald ist es an der Zeit zu düngen und dem Boden eine Ruhepause zu gönnen, damit er sich regenerieren kann. Die Ernte der ersten Kartoffeln ist für uns ein einfaches, aber grosses Fest. Der erste Blumenkohl kann auf unserer Höhe jetzt auch schon geerntet werden, denn auf den Hügelbeeten ist er wunderbar gewachsen.
Die kleinen Artischockenköpfe dämpfen wir laufend und die Kinder geniessen die fleischigen Blätter und Herzen mit
einer selbst gemachten Mayonnaise oder Sauce bérnaise. Den jungen Spinat und den Pflücksalat ernten wir regelmässig und bereiten damit Salate.
Randen schmecken am besten, wenn sie kaum grösser als Pingpongbälle sind. Die jungen Blätter geben wir Salaten bei. Auch Zwiebeln ernten wir in sehr jungem Stadium. Die ersten Erbsen sind besonders süss und aromatisch. Meist schaffen sie den Weg vom Garten in die Küche nicht. Kohlrabi und junger Fenchel werden bei uns oft als Snack zwischendurch roh, mit etwas Kräutersalz bestreut, verspeist. Die Radieschen sind knackig und dank Folgesaaten ernten wir seit Anfang Juni bis weit in den Herbst. Wer frühe Sorten gesät hat, kann jetzt die ersten Karotten ernten. Junge Rüebli schmecken herrlich in Salaten und als Zwischenverpflegung.
Bodenkosmetik
Obst und Gemüse brauchen jetzt sehr viel Nährstoffe aus dem Boden, damit sie reiche Ernte bringen. Das heisst, wir müssen dafür besorgt sein, den Boden gut mit Nährstoffen zu versorgen, sonst laugt er aus. Nachdem wir im Frühjahr die Gartenbeete bereits mit einer leichten Kompostgabe versehen haben, geben wir unseren Pflanzen meist im Laufe der Wachstumsperiode im Juni nochmals Kompost. Wöchentlich erhalten die Pflanzen auch Auszüge aus Brennnesseln und Beinwell. Dies ist eine hervorragende und kostengünstige Düngung. Die Kulturpflanzen danken uns diese Zuwendung mit grossen Erträgen und einer wunderbaren Pflanzengesundheit.
Für einen Auszug ernte ich die Brennnesseln oder den Beinwell jeweils abends und gebe sie in eine Gieskanne. Nach 24
bis 48 Stunden giesse ich den Gartenboden um die Pflanzen und die Pflanztöpfe, nicht aber die Pflanzen direkt. Wir nennen das Bodenkosmetik, weil es ähnlich wie die persönliche Hygiene täglich beziehungsweise mehrmals wöchentlich angewendet wird.
Neben den ersten Ernten dürfen wir jetzt aber die Folgesaaten nicht vergessen. Uns ist es schon passiert, dass wir im Juni solch einen Reichtum ernten konnten, dass wir darob schlicht vergassen nachzusäen und im Herbst etwas verlegen staunten, dass uns ein solches Malheur passieren konnte.
Zum einen gibt es viel zu säen und zu pflanzen, zum anderen gilt es, Unkraut und Schädlingen besondere Aufmerksamkeit
zu widmen. Bei einigen Kulturen bringen wir Netze aus. Solche mit mittelgrossen Maschen halten Vögel von Gemüse, Früchten und Obstbäumen ab. Feinmaschige Netze hindern zum Beispiel Kohlmotten an der Eiablage.
Vögel, Schnecken, Blattläuse, Erdflöhe, Nachtfalter, Marder, Füchse und weitere Eindringlinge betrachten unsere Jungpflanzen als Festschmaus und lassen mich morgens und abends einen Gartenrundgang machen, um die Beete nach diesen unliebsamen Zeitgenossen zu durchsuchen.
Robuste Pflanzen vorziehen
Über die Jahre habe ich festgestellt, dass unsere selber gezogenen Jungpflanzen ge
Wichtige Arbeiten im Juni
1 Ernten
Küchen und Heilpflanzen ernten und täglich in die Ernährung integrieren. Kräuter im Blattstadium vor der Blüte ernten und an einem luftigen Ort trocknen. Spargeln und Rhabarber bis 21. Juni ernten, anschliessend den Boden düngen und diesen ruhen, sich regenerieren lassen. Geerntet werden können jetzt auch schon neue Kartoffeln, Sommersalate, Zwiebeln, Erbsen, Ruccola, Radieschen, Erdbeeren, Kirschen und Stachelbeeren.
2 Boden lockern
Im Juni muss der Bodenlockerung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Jetzt muss die Erde atmen können, um in den Sommermonaten reiche Erträge zu garantieren. Tägliche proaktive Bodenlockerung, um das Unkraut nicht aufkommen zu lassen.
3 Sommerschnitt
Auslichten bei Obstbäumen und Beeren.
4 Aussaaten
Gemüse, Kräuter und Salate für die Herbsternte aussäen: Brokkoli, Randen, Karotten, Zucchini, Kürbisse, Gurken, Fenchel, Buschbohnen, Stangenbohnen, Rondini, Grünkohl, Kohlrabi, Rüben, Erbsen, Mangold, Koriander, Petersilie, Dill, Majoran.
5 Auspflanzungen
Frostempfindliche Pflanzen ins Freiland pflanzen: Gurken, Kürbisse, Basilikum, Rosenkohl, Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Knollensellerie, Auberginen, Zucchini, Lauch, Buschbohnen, Stangenbohnen, Paprika, Mais. Lauch zu späten Karotten pflanzen. Starkzehrer mit Kräuterauszügen fördern.
6 Pflege
Laufende Pflegespritzungen der Rosen, nach der Blüte düngen. Nachblütenspritzungen bei schorfempfindlichen Obstsorten, mit Mehltau befallene Triebe entfernen.
genüber den zugekauften viel schädlingsresistenter und damit robuster sind. So habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Schnecken mit Vorliebe auf die verhätschelten, bei konstanter Wärme im Treibhaus gezogenen jungen Salatpflanzen hergemacht haben, wogegen sie die in einem Kloster gezogenen robusten Pflanzen in Ruhe liessen – Darwins «Überleben des Stärkeren» im Garten. Wir arbeiten konsequent mit biologischem Saatgut und biologisch gezogenen Jungpflanzen. Zudem leiten wir die Schnecken weg von den Gartenbeeten, indem wir ihnen an einer entfernten Stelle im Garten ein Schneckenparadies eingerichtet haben: ein Grashaufen (dunkel, feucht), wo wir Garten und Küchenabfälle deponieren.
Ständig beobachte ich den Garten und wenn etwas ins Ungleichgewicht gerät, siedle ich Nützlinge an. Das geht ganz einfach, indem ich zum Beispiel Schlupfsäcke oder Tontöpfe aufstelle, Igelunterschlüpfe baue, Insektenhotels und Fledermauskästen aufstelle.
Giessen Sie spärlich. Auch zu häufiges Giessen verpäppelt die Pflanzen. Die gesündesten Pflanzen wachsen in freier Natur. Wer giesst diese? Robust gehaltene Pflanzen suchen sich mit ihrem Wurzelwerk die Feuchtigkeit selbst. Achtung: Ich spreche von Pflanzen im Gartenboden, nicht in Töpfen; eine Topfpflanze kann sich natürlich die Feuchtigkeit nicht selbst holen.
Viele Gärtner stehen in ständigem Kampf gegen die Natur. Ich betrachte meinen Garten als Partner. Schenken auch Sie Ihrem Garten Zeit und Sie verbringen glückliche, sinnerfüllte Momente in ihm. Lieben sie ihn. ◆
Remo Vetter weiss Rat
Ungeliebte Wurzelunkräuter Was empfehlen Sie bei Wurzelunkräutern? In den letzten Jahren konnte ich nicht so viel im Garten arbeiten, da unsere vier Kinder klein waren. Deshalb haben sich rund um den Garten die Heidel- und Johannisbeeren und auch in der Kräuterrabatte die Gänsedistel, Winde und Giersch verbreitet. Mein Mann und ich dachten, dass wir die Erde ausheben und ersetzen, die über 30-jährigen Beerenpflanzen ebenfalls. Ist es sinnvoll, dort sogleich wieder zu pflanzen oder wäre es besser, für einige Zeit Rasen einzusäen und diesen regelmässig zu mähen, damit Wurzelunkräuter nicht mehr aufkommen?
Regula Wigger, per Mail
Ich denke es macht Sinn, die 30jährigen Pflanzen zu ersetzen. Auch ich habe 50jährige Stöcke letztes Jahr entfernt.
Das geht aber nicht ohne Schweiss, denn die Strünke (Johannisbeeren) sitzen vermutlich so tief, dass sie mit Pickel und Schaufel tief ausgegraben werden müssen. Anschliessend würde ich den Boden düngen und sicher eine Saison lang Gründüngungen einsäen. Wenn Sie Ausweichmöglichkeiten haben, würde ich die Beerenpflanzen an einen anderen Standort verlegen und am alten Ort künftig etwas anderes pflanzen.
Und ganz klar ist: Die von Ihnen angesprochenen Wurzelunkräuter müssen sauber entfernt werden. Oft wird das zu oberflächlich gemacht und es «drücken» immer wieder neue Unkräuter. Das ist jeweils ärgerlich, hat aber damit zu tun, dass zu oberflächlich gearbeitet wurde.
Spanischer Ziergarten
Meinen Ziergarten in Spanien kann ich nur alle paar Monate pflegen. Auf Empfehlung hin wurde auf das Erdreich zehn Zentimeter Kies aufgebracht. Dies verhindere im Sommer das Austrocknen der Erde und im Winter das Austreiben von Unkraut. Bewässert wird mit einem Bewässerungscomputer und alle paar Monate werden auch Düngekügelchen in den Kies um die Pflanzen ausgebracht. Wie verhält sich das mit den Bodenorganismen? Wird der Boden längerfristig ausgelaugt? Wären Effektive Mikroorganismen (EM) eine bessere Lösung?
In Städten sieht man oft stattliche Pflanzen und Bäume mit lediglich einem Quadratmeter sichtbarer Erdfläche –rundherum zugeteert und trotzdem scheinen diese prächtig zu gedeihen. Woher nimmt sich den dort die Pflanze ihre Nahrung?
Daniel Sommer, Saland
Ich beneide Sie ein wenig um den Garten in Spanien. Tatsächlich ist es erstaunlich, wie gut Pflanzen in den Städten prächtig gedeihen – und doch nur wenig Nahrung erhalten. Es ist aber trotzdem ratsam, den Pflanzen nach Möglichkeit Dünger zukommen zu lassen, sei es mit EM, Kompost, biologischen Düngekügelchen oder Flüssigdünger. Gefühlsmässig würde ich es beim Kies als Schutz gegen das Austrocknen belassen, jedoch statt Düngekügelchen Flüssigdünger verwenden, der ja direkt in den Wurzelbereich versickert.
Weisse Fliegen auf Tomaten Letzten Sommer siedelten sich in meinem Tomatenhaus unzählige Weisse Fliegen an. Nun musste ich feststellen, dass weitere Fliegen im Folientunnel auftreten, unter welchem ich Zuckerhut überwintere. Gelbfallen möchte ich nicht einsetzen, da diese auch anderen Insekten und Wildbienen zum Verhängnis werden. Wissen Sie mir einen Rat, wie ich die ungebetenen Gäste bekämpfen kann?
Doris Schreiber, per Mail
Ihrem Schreiben entnehme ich, dass der Befall mit Weissen Fliegen bereits sehr stark ist, deshalb empfiehlt sich der Einsatz von Pyrethrum FS. Bei Befallsbeginn können in den Folientunnels auch EncarsiaSchlupfwespen eingesetzt werden, sofern die Temperaturen über 18 Grad lie
gen. Die Produkte sind bei der Firma Biogarten AG in Grossdietwil erhältlich. Das InternetLexikon Wikipedia umschreibt den Schädling aus Ihrem Gewächshaus übrigens knapp und genau wie folgt: Die GewächshausWeisseFliege (Trialeurodes vaporariorum) ist trotz ihres Namens keine Fliege, sondern eine Mottenschildlaus aus der Familie der Aleyrodidae. Sie wird, gemeinsam mit anderen Arten der Mottenschildläuse, auch nur als Weisse Fliege bezeichnet.
Bergkartoffeln
Einerseits kann man den Rasen «lüften». Das dazu nötige Gerät sieht aus wie ein Handmäher mit Noppen dran. Anschliessend können Sie die Grünfläche biologisch düngen und frisch einsäen. Oft stelle ich aber auch fest, dass es Sinn macht, alles umzufräsen, Mängel zu eruieren (Bodenproben), zu düngen und den ganzen Rasen neu anzulegen. Das ist mit viel mehr Aufwand verbunden, aber meist von grösserer Dauerhaftigkeit.
Ihr Trainingspartner fürgesunde Gelenke!
Katharina Saurer, Bern
IWir haben auf etwa 1500 Meter Höhe ein Stück Boden neu übernommen, um im April, wenn der Schnee weg ist, Kartoffeln zu setzen. Bis vor drei Jahren wurde der Boden von jemand anderem ebenfalls für die Kartoffelproduktion genutzt. Nun wächst Kraut, es wurde keine Gründüngung ausgebracht. Wir möchten naturnah und in Bio-Qualität gärtnern. Das Saatgut haben wir bereits: Lötschentaler Kartoffeln von Pro Spezie Rara, die wieder im Lötschental wachsen sollen. Wie sollen wir den Boden aufbrechen, um wieder pflanzen zu können? Sollen wir den Boden pflügen oder mit der Bodenfräse bearbeiten? Was sind ihre Erfahrungen?
Meerrettich und Borretsch
Ich möchte gerne Meerrettich und Borretsch im Garten pflanzen. Können Sie mir sagen, wo ich Samen oder Setzlinge erhalte?
Christine Heggendorn, Bern
Bch arbeite auf 1000 Meter Höhe, habe aber auch schon auf 1700 Meter Höhe Kartoffeln angebaut. Wichtig ist, dass Sie eine Sorte nehmen, welche sich für das Berggebiet eignet und früh erntereif ist. Ich bin kein Freund des Umfräsens und denke, Pflügen sollte für Kartoffeln genügen. Ratsam ist auch, Bodenproben zu nehmen, zu analysieren und eventuell auch zu düngen oder eine Gründüngung einzusäen. Dies wird aber in Ihrem Fall schwierig, da Sie den Boden ja erst im Frühjahr übernehmen können und es gleich ans Pflanzen geht. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg – und lassen Sie mich wissen, wie es gärtnerisch geht.
Luft für den alten Rasen
Wir haben einen alten Rasen – mehr Moos als Gras – und ziemlich viele Mäuse darin. Was kann man dagegen tun?
Romana Grädel, Rüegsauschachen
orretsch und Meerrettich erhalten Sie in jeder grösseren Samenhandlung. Meerrettich lässt sich übrigens ganz einfach selber aus kleinen Wurzelstücken vermehren. Kaufen Sie auf dem Markt oder beim Grossverteiler eine Meerrettichwurzel und schneiden sie diese in vier bis fünf Zentimeter lange Stücke. Stecken Sie diese Wurzelstücke in vorbereitete Erde – und los geht das Gartenglück. Ich selber beziehe meine Samen von verschiedenen Quellen, darunter Sativa (www.sativa.ch), Zollinger Samen in Les Evouettes und die Gärtnerei Neubauer in Erlen.
Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon? Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich leben», Gartenberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau oder remo.vetter@natuerlich-leben.ch
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– DasGlucos amin wird ökologisch nachhaltig produziert. www.avogel.ch
Heinz Knieriemen über
den Rausch der Düfte
Gewürze verleihen dem Leben erst richtig Pep und machen Gerichte zum lukullischen Gaumenschmaus. In Sachen Gewürzkultur ist die Schweiz aber noch ein Entwicklungsland.
DSeit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich leben» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
ie Liebesgöttin Aphrodite schätzte besonders die Düfte der Myrthe, des KassiaZimts, des Kardamoms, des Weihrauchs, des Ladanums, eines Harzes der Zistrose, der Myrrhe, der wilden Rose und des Anis. Ihre Priesterinnen waren mit duftenden Blüten geschmückt, ihre Heiligtümer waren Duftgärten, auf ihren Altären brannte ständig der Weihrauch. Wer ihr Heiligtum besuchte, wandelte in einem Rausch von Düften und Wohlgerüchen.
Gewürze sind heute wieder ein selbstverständlicher Bestandteil der täglichen Mahlzeiten und des kulinarischen Lebens. Sie regen unsere Sinne an, prägen die Gerichte auf eine persönliche Art und geben ihnen Charakter. Wenn die betörenden Düfte von Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel, Anis, Zimtpfeffer, Muskatblüte und Kräutern aus den Gewürzmischungen verströmen, ist das ein Vorspiel auf das sinnliche Vergnügen der Mahlzeit.
Dutzende von Essenzen, Aromen, Pulvern aus der ganzen Welt – Samen, Blüten,
Früchte – in vielfältigen Zubereitungen, Mischungen und Farben stehen uns heute zur Verfügung. Die immer grössere Auswahl in den Läden spiegelt die wachsende Bedeutung der Gewürze auch hierzulande. Doch sind wir noch weit davon entfernt, eine Gewürzkultur wie in den arabischen Ländern, in Indien oder in Südostasien zu entwickeln. Es lohnt sich jedoch allemal, den Gewürzen wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Curry
ist ein
Gericht
Das Wort Masalchi für eine Gewürzmischerin oder einen Gewürzmischer stammt aus dem Indischen vom gleichen Wortstamm wie Masala für Mischung. Die wohl bekannteste Mischung ist Curry. Ich habe mich in Indien einmal nach der Anzahl von Currymischungen erkundigt und zur Antwort erhalten: So viele wie es Inder gibt. Vermutlich ist das sogar noch untertrieben; denn nicht nur verfügt jede Familie über ihre eigene Currymischung, sondern wird diese auch noch individuell
je nach Gericht abgewandelt und ergänzt. Ihr volles Aroma entfalten die Currys dann erst beim Andünsten im Fett, traditionell in Ghee, der eingesottenen Butter, oder den verschiedenen Ölen.
Curry – jeder glaubt es zu kennen, kaum jemand weiss jedoch Genaues darüber. Ein Curry war ursprünglich nicht, wie oft angenommen wird, ein Gewürz, sondern ein Gericht, das seinen Ursprung in Indien hat. Aus Takari, südindisch Kari, wurde im angelsächsischen Sprachgebrauch zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft Curry. Die in Indien lebenden Europäer bezeichneten damit pikante Gerichte aus Fleisch, Fisch und Gemüse, die mit einer scharfwürzigen Sauce serviert wurden. Dagegen sind unsere Currys Mischungen aus Gewürzen, also eigentlich Masalas, auch wenn heute der Ausdruck Curry weit verbreitet ist.
Mehr als Wohlgeruch
Wer den Gewürzen näher kommt, merkt bald einmal, dass unser Wortschatz bei Weitem nicht ausreicht, um die sinnlichen Eindrücke zu schildern. Wer kann die feinen Differenzen zwischen Anis, Liebstöckel, Dill, Fenchel, Kümmel, Koriander und Kreuzkümmel beschreiben, die alle der gleichen Familie der Doldenblütler angehören? Wer findet Worte für die Differenz der Lorbeergewächse Kassie und Zimt, von Kardamon, Ingwer und Kur
kuma, von der sehr speziell säuernden Tamarinde und Sumach oder gar von Bockshornklee, Paradieskörnern und Asofötida, dem Stinkasant?
Die Fantasie ist gefordert, um die subtilen Unterschiede in Geschmack und Intensität, die vielfältigen Sinneseindrücke in Worte zu fassen: moschusartig, balsamisch, würzigholzig, ein Hauch von Stinkwanzen, beissend, duftendwarm, adstringierendbitter, feurig, kampferartig, beissend, glühendscharf, süss und sauer –Grenzen gibt es keine. Das liegt auch daran, dass Gewürze in anderen Kulturen eine viel grössere Bedeutung haben: Sie geben Speisen das gewisse Etwas, sind Heil, Konservierungs und Anregungsmittel, Parfüms und Aphrodisiaka. Sie neutralisieren das Koffein oder werden als frische Samen nach dem Essen gekaut, um die Verdauung anzuregen und Blähungen zu verhindern oder zu reinigen und zu desinfizieren wie beim Bockshornklee, Kreuzkümmel und verschiedenen Pfefferarten. Wenn Galle und Leber Beschwerden machen und zur Steigerung der Gallenproduktion sind Anis, Kurkuma, Kreuzkümmel und Bockshornklee von Vorteil. Für die grosse Schar von Leuten mit Darmstörungen empfehlen sich Gewürze, die Bitterstoffe enthalten. Dies ist wieder vor allem Kurkuma, je nach Art der Beschwerden helfen aber auch Ingwer, Anis und Fenchel die Verdauung zu ordnen, zu
entkrampfen und entspannen. In Indien ist es ein sinnreicher Brauch, nach dem Essen ein paar Fenchelsamen zu kauen. Also: Nicht nur der Schwalbenschwanz in Ihrem Garten profitiert von der wunderbaren Gewürzpflanze. ◆
Heinz Knieriemen bietet den Leserinnen und Lesern von «natürlich leben» ein Gewürzset, bestehend aus sechs Mischungen, zum Vorzugspreis von Fr. 60.– an. Die selbst produzierten Gewürzmischungen Rosmarinsalz, Fiore di Toscana, Currysalz Feuerzauber, SumachCurry, Garam Masala und Curry Tandoori hot bieten Hochgenuss und exotischen Sinnesrausch in Ihrer Küche. Bestellen Sie Heinz Knieriemens Gewürzset mit der Bestellkarte auf Seite 58.
Natur
Sterngucker im Juni_ Sommer-Sonnenwende
m 21. Juni um 13.28 Uhr beginnt bei uns der astronomische Sommer. Dieser Tag ist für alle Orte der Nordhalbkugel der längste und für alle Orte der Südhalbkugel der kürzeste Tag. Der 21. Juni ist auch der Tag der Sommer-Sonnenwende: Die Sonne erreicht ihre nördlichste Position bei Sonnenaufgang- und -untergang. In dieser Zeit geht die Sonne von Altenrhein (SG) aus gesehen genau hinter der Kirche von Romanshorn (TG) unter. Danach wandert sie mit jedem Tag wieder ein Stück nach Süden. An vielen Orten werden noch heute Sonnenwendfeiern begangen – ein Ritual, dass sich aus der heidnischen Kultur bis heute erhalten hat. Andreas Walker
Schimpansen_ Umgang mit dem Tod
Sie zeigen Empathie, haben einen Gerechtigkeitssinn oder kooperieren mit Artgenossen: Schimpansen gleichen in ihrem Verhalten in vielem dem Menschen. Zwei britische Forscherteams konnten nun zeigen, dass die Menschenaffen auch im Umgang mit dem Tod ihrem nächsten tierischen Verwandten nahe stehen. Sie beobachteten, wie sich eine Schimpansengruppe um ein sterbendes Weibchen kümmerte, indem sie diesem besondere Aufmerksamkeit in Form von Fellp ege und Zärtlichkeit schenkten. Nach dem Ableben kehrte die erwachsene Tochter regelmässig für die Nachtwache zur Toten zurück. Schimpansenmütter tragen zudem ihre verstorbenen Jungen über Wochen weiter mit sich herum und nehmen erst danach langsam Abschied von ihnen. ajo
Momentaufnahme_ Bienenhochzeit
Lesen_ Wetterkunde
ie entsteht das Wetter in der Schweiz? Welchen Klimaein üssen sind wir hierzulande ausgesetzt? Welche Wolken bringen welche Witterung? Der vollständig überarbeitete SAC-Führer «Wetterkunde für Wanderer und Bergsteiger» bietet eine kompetente und gut verständliche Einführung in das komplexe Wettergeschehen der Schweiz und des Alpenraumes. ajo
Peter Albisser: «Wetterkunde für Wanderer und Bergsteiger», SAC-Verlag 2009, Fr. 39.–
wei Wildbienen paaren sich auf einer Löwenzahnblüte. Im Gegensatz zu den Honigbienen leben Wildbienen nicht in einem Staat mit strenger Hierarchie. Sie sind Einzelgänger und die Männchen und Weibchen, die als Larven überwintert haben, verlassen im Frühjahr die Brutröhre um für Nachkommen zu sorgen. Nach der Befruchtung legen die Weibchen die Eier in einer natürlichen Höhle (Schneckenhaus, hohler P anzenstängel, Erdhöhle, Totholz) ab und versorgen diese mit Nahrung für die ausgeschlüpften Larven. Viele Wildbienen sind bei der Nahrungssuche auf eine einzige P anzenart angewiesen. Andreas Walker
Wider die Einfalt
Für die Schweiz sind rund 50’000 Pflanzen-, Pilz- und Tierarten bekannt. Die Gesamtzahl der in der Schweiz lebenden Arten wirdjedoch auf bis zu 75’000 geschätzt.
Vonrund 12’700 untersuchten Pflanzen-, Pilz- und Tierarten befinden sich 36% auf den Roten Listen (verschollen, ausgestorben oder gefährdet).
Die Ausbreitung von rund 100 invasiven Arten stellt zunehmend ein Problem dar
Der Rückgang der Vielfalt von Pflanzen und Tieren konnte in der Schweiz bis heute nur unzureichend gebremst werden. Zu diesem Schluss kommt eine Gruppe von Experten.
Das of zielle Ziel der Schweiz, den Verlust an Biodiversität bis 2010 zu stoppen, ist gescheitert. Dieses Fazit ziehen über 80 Wissenschaftler und Fachexperten. Im kürzlich in Buchform erschienen Bericht «Der Wandel der Biodiversität in der Schweiz seit 1900 – Ist die Talsohle erreicht?» konstatieren die Forscher, dass die Artenvielfalt hierzulande weiter zurückgehe, weil für die Erhaltung und Förderung bislang zu wenig unternommen worden sei.
Laut der Studie sank die Biodiversität vor allem in Tal-Lagen auf ein sehr tiefes Niveau, während der Rückgang in Berggebieten langsamer verlief. Die Gründe für den Artenschwund sind sattsam bekannt: Intensivierung der Landwirtschaft, Ausdehnung des Siedlungsraums, die Transport- und Verkehrsinfrastruktur, einseitige Waldbewirtschaftung mit gezielter Förderung weniger Nutzbaumarten wie der Fichte, Eingriffe in die Gewässerdynamik, unter anderem zur Stromproduktion, sowie Gewässerverschmutzung.
Die Autoren weisen aber auch auf die seit den 80er-Jahren aufgenommenen Schutzbestrebungen hin. So hätten dank der Schutzverordnungen für Moore, Auen oder Trockenwiesen die wenigen verbleibenden Reste dieser Lebensräume besser gesichert werden können. Der ökologische Leistungsnachweis in der Landwirtschaft, Förderprojekte für gezielte Arten oder Gewässerrenaturierungen hätten ebenfalls zu einer Stabilisierung geführt. Trotzdem konnte der Biodiversitätsverlust laut den Wissenschaftlern nicht gestoppt werden. Die Talsohle sei noch nicht erreicht und der Zustand vor allem im Mittelland bedenklich. «Für anhaltende Verluste sind unter anderem die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in den Berggebieten, die Ausdeh-
nung des Siedlungsraums und die Zunahme der Tourismus- und Freizeitaktivitäten verantwortlich. Neue Bedrohungsfaktoren wie invasive Arten und direkte und indirekte Auswirkungen des Klimawandels werden den Druck auf bereits seltene Arten und Lebensräume zusätzlich erhöhen», schreiben die Experten. Eine
Der landschaftliche Reichtum der Schweiz zeigt sich in einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume für Pflanzen und Tiere–entsprechend günstig sind die Voraussetzungen für eine hohe Biodiversität. Das Wirken des Menschen übt jedoch grossen Druck auf die biologische Vielfalt aus. Während die landschaftliche Umgestaltung durch den Menschen durchaus auch Lebensräume für neue Ar ten schafft, führ tdie weiter zunehmende Uniformisierung und intensivier te Nutzung der Landschaft unweigerlich zu Populationsrückgängen und letztlich zu Ar tenverlusten. VomMenschen eingeführ te gebietsfremde Organismen können zudem tief greifende ökologische Schäden anrichten, wenn sie sich invasiv auf Kosten von einheimischen Pflanzen und Tieren ausbreiten.
Verschollene, gefährdete, potenziell gefährdete und nicht gefährdete Arten
Schweizer Arten und ihre Gefährdung
Säugetiere (82 beurteilte Arten)
Brutvögel (195)
Reptilien (19)
Amphibien (20)
Fische und Rundmäuler (55)
Weichtiere (270)
Krebstiere: Dekapoden (3)
Insekten (2085)
Farn- und Blütenpflanzen (3144)
Moose (1093)
Flechten (787)
Grosspilze (4960)
15 51
Verschollen oder ausgestorben Gefährdet
Stand 1994 bis 2008 je nach Artengruppe.
Quelle: Bundesamt für Umwelt
Mehr zu diesem Thema: www.umwelt-schweiz.ch /artenvielfalt www.biodiversitymonitoring.ch www.vogelwar te.ch
Potenziell gefährdet Nicht gefährdet Ungenügende Datenlage
echte Trendwende ist für sie unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen nicht möglich. Die nationale Biodiversitätsstrategie, die gegenwärtig vom Bundesamt für Umwelt erarbeitet wird, müsse diesbezüglich einen Umschwung einleiten, fordern sie. ajo
Lachat, Pauli, Gonseth, Klaus, Scheidegger, Vittoz, Walter: «Der Wandel der Biodiversität in der Schweiz seit 1900 –Ist die Talsohle erreicht?», Haupt-Verlag 2010, Fr. 36.–
Biodiversität
Die
Sollten Sie an der Zürcher Bahnhofstrasse jemals einer Dame begegnen, aus deren Dekolleté leise Piepstöne erklingen, dann könnte es sich um Verena Boselli handeln. Die pensionierte Verwaltungsangestellte arbeitet als Freiwillige bei der Stiftung Fledermausschutz und zieht seit drei Jahren junge Findlinge von Hand auf. Die Winzlinge brauchen Körperwärme zum Überleben, deshalb trägt sie die Tiere tagsüber in einem kleinen Stoffbeutel unter dem T-Shirt mit sich. Als FledermausAmme ist Verena Boselli jedoch nicht nur Wärmequelle, sondern auch Fütterungsautomat, Fluglehrerin und zärtliche Putzfrau. Doch alles der Reihe nach: Im Frühsommer bringen Fledermäuse ihre Jungen zur Welt. Je nach Art leben sie in Kolonien von mehreren Hundert Tieren zusammen. Da-
bei wird es teilweise eng wie in einer Sardinenbüchse. So können hinter einem Rolladenkasten auf einem Raum, der kaum grösser ist als zwei Telefonbücher, bis zu 60 Zwergfledermäuse mit ihren Jungen hausen. Tagsüber werden die Kleinen gesäugt, nachts fliegen die Mütter aus, um Insekten zu fressen. Dabei kann es vorkommen, dass besonders neugierige Jungtiere beim Herumkrabbeln den Halt verlieren und zu Boden stürzen. Auch Junge, deren Mutter ums Leben gekommen ist, fallen geschwächt zu Boden, denn sie werden nicht von einem anderen Weibchen angenommen.
Fledermaus-Nottelefon
Wer eine Jungfledermaus findet, sollte versuchen, das Tier seiner Mutter zurückzubringen. Ist das Schlafquartier bekannt,
kann man das Junge nahe an die Einschlupföffnung halten. Meist wird es blitzschnell zu seiner Kolonie zurückklettern. Weiss man nicht, wo die Fledermäuse hausen, sollte man als Erstes versuchen, das Jungtier abends am Fundort wieder auszusetzen. An einem katzensicheren Ort lässt sich mit einer Schüssel, einer Vase und einer Socke eine Art Abflugrampe basteln, auf der das Fledermausbaby hingelegt wird. Nach der Aussetzung beginnt das Junge – für den Menschen teilweise unhörbar –nach seiner Mutter zu rufen. Sobald diese zur Insektenjagd ausfliegt, hört sie ihren Sprössling und landet auf der Socke. Das Junge klammert sich an ihrem Bauch fest und wird von ihr in die sichere Wochenstube zurückgeflogen. « Ein faszinierendes Erlebnis », erzählt Verena Boselli. Es kann
Fledermaus-Amme
Verena Boselli ist eine von 50 ausgebildeten Fledermaus-Ammen der Schweiz. Als Ersatzmutter zieht sie verwaiste Fledermausbabys von Hand auf und ermöglicht ihnen das Überleben.
Text Mirella Judith Wepf Fotos Willi Kracher
vorkommen, dass bis zu 20 erwachsene Fledermäuse neugierig herumflattern, bis die Mutter das Findelkind schliesslich abholt. Wer dieses Ereignis beobachten will, muss allerdings Abstand halten und am besten im Haus bleiben, da sich die Fledermäuse sonst gestört fühlen. Geduld ist auch gefragt, denn manchmal geht die Mutter lieber zuerst auf die Jagd und nimmt den Nachwuchs erst bei Morgengrauen mit. Ein Fledermausbaby kann zwei, maximal drei Nächte ohne Futter überleben. Wenn die Rückführaktion nicht wie erhofft klappt, sollte man beim FledermausNottelefon Hilfe holen. Dort bekommt man die Kontaktadressen von Fledermaus-Fachpersonen in der Region, und das Jungtier erhält die Chance, von einer der rund 50 ausgebildeten Fledermaus-
Ammen der Schweiz aufgezogen zu werden. « Man sollte die Aufzucht nicht einfach selber probieren », meint Hans-Peter Stutz, Biologe und Geschäftsführer der Stiftung Fledermausschutz in Zürich, « das geht mit hoher Wahrscheinlichkeit schief ». Die Gefahr, das Jungtier zu verletzen und den Aufwand zu unterschätzen, sei gross.
Vollpension
« Kleine Fledermäuse erkennen ihre Mutter am Geruch, deshalb sollten sie auch nur von einer Person angefasst werden », erklärt Boselli. Nur so lasse sich eine gute Bindung zum Jungtier herstellen. « Nach etwa drei Tagen haben sie mich jeweils als ihre Mutter akzeptiert. Und wehe, jemand anders berührt sie. Dann werden sie unruhig und reklamieren hörbar. »
Je nach Fledermausart – in der Schweiz gibt es insgesamt 30 – dauert es unterschiedlich lange, bis die Jungtiere flügge sind. Zwergfledermäuse etwa sind nach drei bis vier Wochen erwachsen und selbstständig, bei den Langohren dauert es acht bis zehn Wochen, bis man sie auswildern kann. In dieser Zeit muss die FledermausAmme täglich um sechs Uhr aufstehen und bis weit nach Sonnenuntergang alle 30 bis 60 Minuten eine Mahlzeit zubereiten. Die ganz Kleinen bekommen Milch für Hundewelpen. – in homöopathischen Dosen von jeweils 0,1 Millilitern, da die Winzlinge teilweise kaum mehr wiegen als ein Stück Würfelzucker.
Halbwüchsige Fledermäuse fressen nur noch zweimal am Tag, dafür erhalten sie lebende Mehlwürmer. Diese zu verabrei-
Bauchpinseln: Als gute Ersatzmutter sorgt Verena Boselli auch für Zärtlichkeit (rechts). Da die jungen Fledermäuse Körperwärme brauchen, trägt Boselli sie in einem Stoffbeutel mit sich (unten).
chen ist nicht jedermanns Sache. Bei Zwergfledermäusen müssen die Insekten zudem geköpft und ausgepresst werden, da das Gebiss dieser Art nicht stark genug ist, die eiweissreiche Nahrung selber zu zerbeissen. « Interessanterweise zeigen die Kleinen ziemlich deutlich, ab wann sie keine Milch mehr wollen », erzählt Boselli. « Wie kleine Kinder halten sie das Mündchen zu und schütteln den Kopf. »
Nach jeder Mahlzeit muss die Amme das Kleine mit einem in lauwarmes Wasser getauchtes Wattestäbchen putzen. Das sei wichtig, damit das Fell nicht verklebe und verfilze. Auch die Werkzeuge wie Pinzette oder das Messer für die Mehlwürmer müssen sorgfältig gereinigt werden, damit sich keine Bakterien und andere Krankheitserreger ansammeln können, die dem Jungtier schaden.
Die pingeligen Hygienemassnahmen passen zu den Fledermäusen, sind sie doch grundsätzlich sehr saubere Tiere. So würden die Kleinen niemals in ihren Beutel urinieren oder auf Bosellis Hand ein Kotkegelchen liegen lassen. « Ich lege sie nach jeder Mahlzeit kurz auf ein weiches Küchenpapier, da verrichten sie jeweils brav ihr Geschäft. »
Abflug in die Freiheit
Auch Zärtlichkeit gehört zum artgerechten Programm. Verena Boselli streichelt die Tiere regelmässig mit einem weichen Pinsel. Diesen Ersatz für die pflegende Zunge der Mutter mögen sie sehr. Was sie immer wieder erstaune, sei, wie individuell die einzelnen Tiere seien : Die einen mögen es, mehr am Kopf gestreichelt zu werden, die anderen bevorzugen den Rücken, manche haben es gerne fein, andere etwas heftiger.
« Ich bin auch immer wieder überrascht, wie deutlich diese Zwerge ihre Vorlieben kommunizieren können », sagt Boselli. So zeigen die Jungen an, wann sie reif sind für
die erste Flugstunde. Nach einer Weile beginnen sie nach den Mahlzeiten mit den Flügeln eine Art Liegestütze zu machen. Dann mutiert die Wohnung in der Zürcher Altstadt, die Boselli seit 44 Jahren bewohnt, jeweils zum Fledermaus-Flughafen. « Ich nehme sie ins Schlafzimmer und halte sie auf der offenen Hand übers Bett. » So sei sichergestellt, dass ein allfälliger Absturz nicht zu Verletzungen führe. Ist das Jungtier flügge, flattert es dank seines Ultraschall-Radars völlig sicher durchs Schlafzimmer, ohne an Gestelle, geschweige denn an Fensterscheiben zu stossen.
Damit ist die Zeit reif für die Aussetzung. Verena Boselli füttert sie ein letztes Mal, packt sie in eine Schachtel und steigt am Zürcher Paradeplatz, der nur rund 100 Schritte von ihrer Wohnung entfernt liegt, ins Tram Nr. 6 in Richtung Zoo. Dort befindet sich auch das Büro der Stiftung Fledermausschutz.
Auf dem Vorplatz werden die Fledermausjungen bei Anbruch der Dämmerung in die Luft gehalten und starten ihren Flug in die Freiheit. Obwohl sie mit der Person, die sie aufgezogen hat, eine enge Bindung eingegangen sind – sie erkennen ihre Amme an den Geräuschen und markieren deren Hand mit einem Duft – verschwinden sie jeweils in der Nacht, ohne sich auch nur einmal umzusehen. Boselli stört das nicht : « Im ersten Moment ist man sogar froh, dass sie endlich weg sind, denn es ist eine anstrengende Zeit, in der man fast dauernd mit den Tieren beschäftigt ist. »
Aber nach einigen Tagen vermisse sie ihre Hausgenossen jeweils schon ein wenig, sagt sie und erzählt, wie im vorletzten Jahr einer ihrer Schützlinge bei der Aussetzung von zwei anderen Fledermäusen abgeholt wurde. Sie hätten den Neuling in die Mitte genommen und seien mit ihm davongeflogen. « Das kommt wahrscheinlich nicht häufig vor, für mich war es ein magischer Moment. » u
Was kann ich tun?
1 Artenschutz
Fledermäuse brauchen gute Verstecke und viele Insekten. Auf der Webseite der Stiftung Fledermausschutz finden sich Tipps zur Fassadengestaltung, Bauanleitungen und Bezugsadressen für Fledermauskästen. Auch mit Hecken, einem Teich oder der richtigen Balkon-bepflanzung kann man etwas für Fledermäuse tun. Manche Blumen locken auch nachts viele Falter an – ein gefundenes Fressen für die nächtlichen Jäger. _ www.fledermausschutz.ch
2 Findlinge
Wer ein Jungtier findet, sollte versuchen, dieses zu seiner Mutter zurückzuführen, z. B. mit einer speziellen Abholrampe. Nicht nur im Sommer, auch in der kalten Jahreszeit kann es vorkommen, dass man eine Fledermaus in Not findet, zum Beispiel in Holzbeigen oder wenn ein Baum gefällt wird. Manche Fledermäuse verirren sich auch in Wohnungen oder Büros und finden nicht mehr hinaus, bis sie fast verdursten. Für solche Fälle gibt es Notfallstationen, wo die Tiere gepflegt und wenn nötig überwintert werden. _ Fledermaus-Nottelefon: 079 330 60 60
3 Amme werden
Wer eine Fledermaus selber aufziehen möchte, braucht eine Bewilligung und das nötige Fachwissen. Die Fledermausstiftung bietet dazu einen 3-tägigen Kurs an. _ Informationen unter 044 254 26 80
Literatur
_ Christian Dietz: «Handbuch der Fledermäuse Europas und Norwestafrikas», Kosmos-Verlag 2007, Fr. 84.90
Surftipps
_ www.fledermausschutz.ch
Auf die hohe Tour
Auf der Via Alpina lässt sich der imposante Alpenbogen auf über 5000 Kilometern durchwandern. Eine der 19 Schweizer Etappen führt über steile Flanken zum Hohtürli und zur aussichtsreichen Blüemlisalphütte.
Text Guido Gisler
Der Oeschinensee.
Die nationale Route 1 Via Alpina ist Teil des Fernwanderwegnetzes Via Alpina, das die Adria mit der Côte d’Azur verbindet. Die über 5000 Kilometer Wanderwege – aufgeteilt in fünf Routen und 341 Tagesetappen – erschliessen nicht nur eine atemberaubende alpine Bergwelt, sie verbinden auch unterschiedliche Lebens, Kultur und Naturräume und machen Wanderungen im grössten europäischen Naturraum zu einer ganz besonderen Entdeckungsreise.
Auf bestehenden Wanderwegen durchquert die Via Alpina ein einzigartiges alpines Gebiet, den grössten europäischen Naturraum, der sich über acht Alpenstaaten – Frankreich, Italien, Monaco, Schweiz,
Liechtenstein, Deutschland, Österreich und Slowenien – erstreckt.
Europäisches Projekt
Die Via Alpina ist ein von der EU gefördertes Projekt zur Unterstützung strukturschwacher Regionen und zur Förderung der alpinen Identität. Die Streckenführung berücksichtigt deshalb zahlreiche politische, umweltrelevante und touristische Aspekte. Darüber hinaus rückt sie die Bedeutung der Alpen nicht nur für den Tourismus, sondern auch als gefährdeter grösster europäischer Naturraum ins Bewusstsein.
Die Wanderwege der Via Alpina bewegen sich meist zwischen 1000 und 3000 Metern über Meer und sind grundsätzlich
von Anfang Juli bis Mitte September ( tiefer gelegene Teilstrecken natürlich während eines viel längeren Zeitraums ) begehbar. Die Route weist überall einen mittleren Schwierigkeitsgrad auf, meidet Kletterpassagen und Gletscherüberquerungen. Am Ziel jeder Tagesetappe finden Wanderer Übernachtungs und Verpflegungsmöglichkeiten, und entlang der Strecke sind in regelmässigen Abständen Lebensmittelgeschäfte und andere Dienstleistungen erreichbar.
Ein Klassiker auf dem Schweizer Abschnitt der Via Alpina liegt im Berner Oberland und führt von der Griesalp über das Hohtürli und die Blüemlisalphütte nach Kandersteg. Weltweit bekannt wurde
An- und Rückreise
Von Spiez mit dem Regionalzug nach Reichenbach im Kandertal, dort fährt ein Postauto nach Griesalp Kurhaus (ab 29. Mai bis 24. Oktober täglich). Ab Kandersteg regelmässige Verbindungen nach Spiez und Bern.
Distanz
15,6 Kilometer
Wanderzeit
8 Stunden
Höhenunterschiede
Aufstieg 1545 Meter, Abstieg 1765 Meter
Schwierigkeitsgrad
Schwer
Karten
1:50 000 Jungfrau 264 T, Wildstrubel 263 T
Übernachtungsmöglichkeiten und Infos www.griesalp.ch www.bluemlisalphuette.com www.kandersteg.ch/kandersteg.html
Mit dem Postauto bis auf die Griesalp.
das Berner Oberland mit seinen Anziehungspunkten Eiger, Mönch und Jungfrau und deren eindrücklich vergletscherten Nordflanken. Sie verhalfen dem Oberland zur besten touristischen Erschliessung der Schweiz unter anderem mit dem pionierhaften Ausbau des Jungfraujochs zur höchsten Bahnstation Europas. Trotzdem konnten sich die weltoffenen Zentren
Grindelwald und Gstaad ihren heimeligen Charakter mit den vielen mit Holzschnitzereien geschmückten Holzchalets erhalten.
Steile Flanken zum Hohtürli
Ausgehend vom Thuner und Brienzersee mit ihren historischen Schlössern verzweigen sich viele unterschiedliche Täler in Richtung Süden bis zu den höchsten Bergen. Der Wechsel von den sanften Hügellandschaften des Simmentals zu den steil abfallenden Flanken im Lauterbrunnental bietet auf engstem Raum eine unvergleichliche topografische Abwechslung für den Wanderer. Man teilt sich die Naturschönheiten entweder mit Tausenden
Touristen – auf der Kleinen Scheidegg –oder nur mit den Gämsen – am Grossen Lohner. In Gstaad trifft sich die ganze Welt auf der Parfümmeile, während man sich die Bahnen in Adelboden eher mit Schweizer Familien teilt.
Einige der höchsten Wasserfälle der Schweiz stürzen sich hier im Oberland über steile Flanken, während in den Voralpenhügeln das Wasser den Boden moorig feucht hält. Viele felsige Passübergänge führen die Wandernden nahe an eine beeindruckende
Gletscherwelt, und auf bekannten Hütten wie etwa der Blüemlisalphütte kommt man mit Alpinisten ins Gespräch.
Der Weg dorthin beginnt für uns auf der Griesalp. Der Naturlehrpfad im Waldaufstieg informiert über die lokale Flora und erreicht die Obere Bundalp, wo man seine Wasservorräte für den vielleicht heissen Aufstieg nochmals überprüfen sollte. Der Weg, der ab jetzt an steilen Flanken entlangführt, wird viel begangen. Es lohnt sich, im Sommer die 1000 Höhenmeter von hier zum Hohtürli am frühen Morgen aufzusteigen, es sei denn, man möchte mittags um zwei Uhr den menschlichen « Dramen » beiwohnen, die sich in diesem Backofen
aufstieg abspielen. Der Schlussaufstieg bis zum Hohtürli, dem mit 2778 Metern höchsten Punkt der Via Alpina, wird durch Holztreppen vereinfacht. Die 50 zusätzlichen Höhenmeter zur imposanten Blüemlisalphütte lohnen sich. Bier oder Tee trinkt man hier mit Alpinisten, die eben die eisgepanzerte Blüemlisalp bestiegen haben.
Der Weg zum Oeschinensee verliert nur langsam an Höhe, sodass man Blüemlisalp, Fründen und Doldenhorn lange geniessen kann. Zwischen den Bergrestaurants Oberbärgli und Unterbärgli befinden sich einige ausgesetzte, aber gut gesicherte Stufen.
Ein Bergsturz liess mit dem Oeschinensee einen der schönsten Bergseen entste
hen. Der tiefblaue See, dessen Wasser in Kandersteg getrunken wird, liegt eingebettet zwischen schroffsten Felswänden. Kandersteg versprüht mit seinen traditionellen Holzhäusern den Oberländer Charme. ◆
Wir gratulieren!
Auflösung aus Heft 4-2010: Trogen
Je zwei Übernachtungen für zwei Personen im Appenzellerhof in Speicher (AR) haben gewonnen:
• Erika Albrecht, 2543 Lengnau (BE)
• Doris Stucki, 3123 Belp
• Ursi Wynistorf, 4526 Biberist
Wettbewerb und Leserangebot
Gewinnen Sie
Gewinnen Sie zweimal zwei Übernachtungen für zwei Personen im Strandhotel Seeblick in Faulensee. Direkt am Thunersee und inmitten der eindrücklichen Naturlandschaft des Berner Oberlands gelegen, verspricht der Seeblick Erholung pur. Auf der Seeterrasse wird man mit Köstlichkeiten und Spezialitäten der typischen Schweizer Küche verwöhnt. www.seeblick.ch
Wettbewerbsfrage
Wie heisst der See, an dem die Wanderung vorbeiführt ?
Oeschinensee Göschenensee Geschinensee
Richtige Antwort auf den Coupon übertragen und einsenden.
Die Gewinner werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost und schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Leserangebot
Auf der Via Alpina Schweiz erleben Sie in 19 Etappen (370 Kilometer) eine atemberaubende Bergwelt und grosse Vielfalt unterschiedlicher Lebens-, Kultur- und Naturräume. Der handliche Führer « Wanderland Schweiz –Via Alpina » bietet alle praktischen Informationen, übersichtliche Kartenausschnitte und Höhenprofile sowie eine Fülle an Hinweisen für alle Teilstrecken.
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Senden Sie mir: «Wanderland Schweiz – Via Alpina», à Fr. 16.90, inkl. MwSt., + Fr. 6.90 Versandkosten
Das Leserangebot ist gültig bis 31. Juli 2010 und gilt nur für die Schweiz. Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 30. Juni 2010. Coupon einsenden an: AZ Fachverlage AG, Dunja Schmetzer, « Via Alpina », Postfach, 5001 Aarau, oder unter www.natuerlich-leben.ch
Leben
Internet_ Esoterik und Esowatch
Der Begriff Esoterik gehört heutzutage zum rhetorischen Repertoire für alles Unfassbare und Obskure und wird oft weit weg von seiner ursprünglichen Bedeutung gebraucht. Einen Überblick über die Wissenschaft des Geheimen, über spirituelle und mystische Weltanschauungen bieten zwei auf Wikipedia basierende Internetseiten. Während das Wikipediaportal Esoterik über die verschiedenen esoterischen und spirituellen Richtungen informiert, befasst sich Esowatch mit pseudowissenschaftlichen Entgleisungen, Weltverschwörungen und Scharlatanerie. ajo _ http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Esoterik _ www.esowatch.com
Konsum_ Neues EU-Biologo
Ab 1. Juli 2010 müssen biologisch produzierte Lebensmittel der EU europaweit mit einem einheitlichen Biosiegel gekennzeichnet sein. Private Logos wie etwa das deutsche Biolabel dürfen zusätzlich zum neuen Siegel immer noch verwendet werden. Die Schweiz kennt kein staatliches Biolabel, stattdessen verschiedene privatwirtschaftliche wie zum Beispiel die Knospe von Bio Suisse. ajo
Lesen_ OR und ZGB für den Alltag
Das Buchset macht jeden Paragraphen des Zivilgesetzbuches und des Obligationenrechts auch für Nichtjuristen verständlich. Antworten zu allen Rechtsfragen sind über ein Stichwortregister schnell zu finden. Neben den Gesetzesartikeln enthalten die zwei Bände Praxisbeispiele und Kommentare in der Alltagssprache.
_ Bräunlich Keller et al: «OR und ZGB für den Alltag», BeobachterBuchverlag 2010, Fr. 99.–
Exklusiv: Bildschirmschoner von «natürlich leben»
Neu steht unseren Lesern der «natürlich leben»Bildschirmschoner zum Gratis-Download zur Verfügung. Der Bildschirmschoner bietet Ihnen jederzeit allgemeine News und aktuelle Meldungen aus «natürlich leben», übersichtlich und ansprechend aufbereitet. Da die Interessen und Bedürfnisse der User so verschieden sind wie diese selbst, lässt sich der Bildschirmschoner spielend leicht individuell einrichten – damit Sie nur die Informationen bekommen, die Sie wirklich wollen. Den Bildschirmschoner können Sie unter www.natuerlich-leben.ch/specials kostenlos herunterladen.
Brain Bus_ Mobile Ausstellung zum Gehirn
Gegenwärtig tourt ein besonderer Bus durch die Schweiz: Der Brain-Bus führt eine mobile Ausstellung zum Thema Gehirn mit sich und macht an über 30 Stationen Halt. Wozu brauchen wir ein Hirn? Wie entstehen Wahrnehmungen? Geht beim Altern das Gedächtnis verloren? Warum führt Schlafentzug zu Halluzinationen? Um diese und andere Fragen rund um das menschliche Denkorgan dreht sich die Ausstellung, die von neurowissenschaftlichen Instituten verschiedener Schweizer Hochschulen mitkonzipiert wurde. Multimedia- und Computerpräsentationen, Filme, Modelle, Experimente und Spiele sollen dem Besucher das Hirn und seine Leistungen verständlich machen. Der Eintritt ist frei und die Ausstellung jeweils von 10 Uhr bis 18.30 offen. Schulen können sich für spezielle Führungen anmelden und didaktisches Material bestellen. ajo _ www.brainbus.ch
Die Ölkrise
Ob in Kosmetika, Schokolade, Margarine oder Reinigungsmitteln, Palmöl ist Bestandteil unzähliger Produkte. Der Anbau von Ölpalmenplantagen ist in Asien und Südamerika mitverantwortlich für die Abholzung des Regenwaldes.
Text Martin Arnold
Biotreibstoffe helfen die Treibhausgasemissionen zu mindern und sorgen für klimaneutrale Mobilität: Was noch an den Klimaverhandlungen in Kyoto 1997 wie eine Verheissung geklungen hat, ist in Verruf geraten. Agrotreibstoffe, wie sie heute genannt werden – allen voran Palmöl –, führen in den Ursprungsländern zu einer Verschärfung der sozialen Konflikte.
Für den Anbau von Ölplantagen werden in Asien und Südamerika im grossen Stil Urwälder abgefackelt. Das hat Indonesien vorübergehend an die zweite Stelle aller Klimaverschmutzer weltweit gehievt.
Alleine Borneo verlor zwischen 2003 und 2007 laut der Nichtregierungsorganisation Watch Indonesia pro Jahr 11 500 Quadratkilometer – in fünf Jahren eine Fläche, die beinahe doppelt so gross ist wie die Schweiz. Sowohl in Borneo als auch in Sumatra stehen die weltweit grössten Torfwälder. Der in ihnen gebundene Kohlenstoff wird bei der Brandrodung in Form von CO2 freigesetzt. Anstatt dass mit der Palmölnutzung CO2 eingespart wird, steigt dessen Ausstoss so massiv an. Damit nicht genug: Durch den Anbau von Palmöl-Monokulturen verliert ein Teil der indigenen Bevölkerung ihre Heimat und zahlreiche
Tier- und Pflanzenarten ihre Lebensgrundlage.
Überall drin
Doch Palmöl wird längst nicht nur für Kraftstoffe eingesetzt. Das billige Öl durchsetzt unseren ganzen Alltag. Es wird unter anderem in Lippenstiften, Körpercremes, Waschmitteln, Margarine, Schokolade, Fertigsossen oder als Frittieröl verwendet. Nach Angaben von Nicolas Schmid, Pressesprecher bei Coop, führt der Grossverteiler rund 1000 Artikel auf Palmölbasis. Bei der Migros sieht es ähnlich aus.
In den letzten Jahren hat die Nahrungsmittelindustrie tierische Fette und die gesundheitsschädlichen gehärteten Fettsäuren ( Transfette ) sukzessive durch das besser geeignete Palmöl ersetzt. « Uns ist bewusst, dass es zwischen dem steigenden Bedarf an Palmöl und der Zerstörung von Regenwäldern einen Zusammenhang gibt », sagt Nicolas Schmid. « Da existiert ein Zielkonflikt, für den es dringend Lösungen braucht. »
Das Einrichtungshaus Ikea verbraucht laut der Umweltorganisation « Rettet den Regenwald » weltweit jährlich 32 000 Tonnen Palmöl für die Produktion von Kerzen und Teelichtern.
Proteste fruchteten bislang nichts, genauso wenig wie der Roundtable for Sustainable Palm Oil ( RSPO ), den die Umweltorganisation WWF gemeinsam mit Palmölproduzenten aus Indonesien und Malaysia ins Leben gerufen hat. Das
Ziel des WWF ist es, Palmöl, das ohne Urwaldzerstörung und Landvertreibung produziert wird, mit einem Label zu versehen. Doch die meisten Produzenten sind bis heute ausserstande, die Auflagen zu erfüllen. Laut RSPO werden zurzeit pro Jahr rund 1,5 Millionen Tonnen nachhaltiges Palmöl produziert, was weniger als fünf Prozent der weltweiten Produktion entspricht. Immerhin bemühen sich gewisse Unternehmen, bei ihren Produkten nachhaltiges Palmöl einzusetzen. So plant beispielsweise der Lebensmittelkonzern Unilever, ab 2015 nur noch Palmöl zertifizierter Lieferanten zu kaufen. Auch der Reinigungsmittelhersteller Henkel verwendet bei seiner umweltschonenden Produktelinie «Terra aktiv» bereits entsprechendes Öl.
Palmöl durch Palmöl ersetzen Trotzdem zeitigt das schlechter gewordene Image von Palmöl hierzulande allmählich erste Wirkungen. Die nördlichen EUStaaten und die Schweiz importieren als Ersatz zum Beispiel zusehends mehr unproblematisches Raps- und Sonnenblumenöl vor allem aus Südosteuropa. Die Kehrseite: Südosteuropa füllt seine leeren Tanks vermehrt mit Palmöl. Bulgarien plant dafür sogar einen Verladehafen, wie bei einem Wirtschaftsforum mit bulgarischen Vertretern im indonesischen Lombock durchsickerte. Während die Europäer ihr Gewissen mit Sonnenblumenöl aus der Schwarzmeerregion beruhigen, wird das dort durch Palmöl ersetzt.
Dieses groteske Szenario ist nicht zuletzt dank der verschiedenen nationalen und internationalen Gesetze über die erneuerbaren Energien erst möglich. Die westlichen Industrieländer haben sich im Kyoto-Protokoll zu konkreten Reduktionszielen für Klimagase verpflichtet. Dabei sind Agrotreibstoffe eine von der UnoKlimabehörde akzeptierte Möglichkeit, dies zu erreichen. Auch wenn der Schaden, welche die Produktion von Treibstoff aus Agrarpflanzen verursacht, grösser scheint als der Nutzen.
« Wenn wir Palmöl durch ein anderes Öl ersetzen, verlagern wir das Problem nur », sagt deshalb auch Olivia Luginbühl, Pressesprecherin der Migros. Tatsache ist aber ebenso, dass Palmöl für die hiesigen Grossverteiler günstiger und deshalb begehrter ist. Die Lösung sehen sowohl Migros als auch Coop im nachhaltigen Anbau. Coop bezieht nach eigenen Angaben bereits 3000 Tonnen nachhaltig produziertes Palmöl. Zudem will er sich in den nächsten Jahren bemühen, über Direkteinkauf noch mehr ökologisch vertretbares Palmöl einzukaufen.
Monokulturen in Kolumbien
Solange die Treibstoff- und die Nahrungsmittelindustrie die Nachfrage nach Palmöl steigern, steht es um die letzten Reste Urwald allerdings schlecht. Kürzlich informierte sich eine Schweizer Parlamentarierdelegation in Kolumbien vor Ort über die Zustände bei der Palmölproduktion. Sie besuchten die Provinz Sur de Bolivar
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in Zentralkolumbien, wo der Palmölanbau seit Jahren boomt und immer mehr wertvolle Böden in Beschlag nimmt. Denn die Ölpalme gedeiht in der fruchtbaren Fläche, wo genügend Wasser vorhanden ist, besonders gut. Verdrängt werden dadurch die Rinderzuchten, für die wiederum bislang unberührte Waldgebiete gerodet werden müssen.
In Monokultur angebaut, brauchen Ölpalmen trotz fruchtbarer Erde viel Dünger. Erheblich ist auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. « Trotzdem breitet sich dort seit Jahren der Palmenkrebs, eine Art Feuerbrand, aus », erzählt der an der Reise beteiligte SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner.
Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die Plötzliche Welke, einer durch Geisseltiere verursachte Krankheit, der auf den Philippinen bereits Millionen von Ölpalmen zum Opfer gefallen sind. In Kolumbien sind 30 bis 50 Prozent aller Kulturen befallen und nur noch 3 der 17 Palmölraffinerien voll ausgelastet. Kapitalschwache Kleinbauern, die ihr Glück mit Palmöl versuchen, können jedoch ohne ihre Ernteeinnahmen die Pachtzinsen nicht mehr bezahlen und müssen oft Hab und Gut abgeben. ◆
Surftipps
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Aus dem Fruchtfleisch der Ölpalmfrüchte entsteht Palmöl, aus den Samen Palmkernöl.
Palmöl von der Drogenmafi a
Laut Energieexperte und SwissaidPräsident Rudolf Rechsteiner mischt die Drogenmafia in Kolumbien beim Geschäft mit Palmöl kräftig mit.
Herr Rechsteiner, ist Kolumbien nicht nur ein Kokainland, sondern inzwischen auch ein Palmölland ?
Das hängt zum Teil zusammen. Die Drogenmafia investiert viel Geld in Ölpalmen-Plantagen. Nach dem Willen der Regierung soll die Anbaufläche bis 2020 auf zwei Millionen Hektar verachtfacht werden. Diese Fläche ist halb so gross wie die Schweiz. Für manche Drogenbarone sind diese Plantagen Kapitalanlage und Geldwäsche. Weil Importe von Agrotreibstoffen in Europa und den USA subventioniert werden, hat sich ein riesiger Markt aufgetan.
Rudolf Rechsteiner
Der Basler Rudolf Rechsteiner ist Präsident der Entwicklungsorganisation Swissaid. Er ist Nationalrat und Mitglied der Sozialdemokratischen Partei.
Der Energieexperte ist Mitglied der Kommission für Raumplanung und Energie (Urek).
Sie konnten sich kürzlich in Sur de Bolivar selber ein Bild von der Situation machen.
Die Kleinbauern dort bezahlen meist einen hohen Preis. Sie werden – oft mit Gewalt – vom Boden vertrieben, den sie seit Jahrzehnten bewirtschaften. Betroffene erzählten uns, wie das vor sich geht. Sie werden über Monate von Paramilitärs verbal bedroht. Dann verschwinden Menschen aus dem Dorf. Ihre Leichen liegen dann ermordet am Fluss. Manchen Familien bleiben nur 24 Stunden Zeit, um ihren Hof zu verlassen. In Kolumbien gibt es inzwischen 3,5 Millionen intern Vertriebene – die höchste Zahl weltweit hinter Afghanistan.
In welchem Zusammenhang steht die Ausdehnung des Palmölanbaus mit der Zerstörung der Regenwälder ?
Neue Palmölplantagen werden in Kolumbien meist nicht direkt im Urwald angelegt. Aber sie verdrängen Rinderfarmen und Kleinbauern, die dann ihrerseits in unberührte Gebiete vorstossen. Dann
werden Wälder für den Fleischexport und zur Landgewinnung abgebrannt.
Der Bedarf an Palmöl steigt weltweit stark an. Da erscheint eine Lösung schwierig.
Sorge bereiten vor allem die neuen Monokulturen und die ungebremste Expansion von Agro-Diesel. Elektroautos mit sauberem Strom aus Wind und Sonne wären die bessere Lösung. In diese Richtung muss die Politik auch in der Schweiz zielen. Palmöl von mittelgrossen Bauernbetrieben für Lebensmittel und Kosmetika in gemischten Kulturen produziert wäre für sich kein grosses Problem und könnte den Kolumbianern ein Einkommen und Wohlstand bringen.
Was muss geschehen ?
Es dürfen keine für den Nahrungsmittelanbau benötigten Landwirtschaftsflächen mehr für Ölpalmen geopfert werden. Die Landvertreibungen müssten gestoppt und eine nachhaltige Landwirtschaft in den Herkunftsgebieten gefördert werden.
Leben Palmöl
Wildes Weib
Gisula Tscharner lebt und wirkt als Pflanzensammlerin, freischaffende Theologin und Betreiberin der «WildundWeiberbar» in den Bündner Bergen. Zeremonien zu Hochzeiten, Taufen oder Todesfällen hält sie am liebsten in der Natur ab und steuert gerne Kulinarisches aus ihrer Wildpflanzenküche bei.
Text Angela Müller Meinherz
Auf den Gemüsemärkten in den Städten werden sie seit kurzer Zeit angeboten: Essbare Blüten, zum Beispiel Stiefmütterchen, verpackt in Kunststoffkörbchen, umwickelt mit Zellophan. Gärtnereien spezialisieren sich auf Essblüten und Spitzenköche verwenden sie als kostbare Ingredienzen und Dekorationen ihrer Gourmetmenüs. «Bunte Blüten essen ist reiner Genuss, sie zerschmelzen auf der Zunge; dieser Hauch von Duft und Parfüm ist ein wahrer Luxus», sagt Gisula Tscharner.
Die Seelsorgerin und Wildpflanzenspezialistin kauft allerdings nichts auf Märkten. Als Sammelweib, wie sie sich selbst
nennt, ist sie zwischen Frühling und spätem Herbst beinahe täglich auf ihren Streifzügen durch Wälder und Wiesen unterwegs. «In dieser Zeit werde ich zum Wildtier und bin der Natur und ihren Geheimnissen sehr nahe.»
In ihrem aktuellen Buch, «Wald und Wiese auf dem Teller» (siehe Leserangebot), hat Tscharner den Blüten und Blumen ein ganzes Kapitel gewidmet. «Ich möchte diesen Trend noch weiter fördern», sagt die 63-Jährige mit den fröhlichen Augen und dem etwas Wilden in ihren Gesichtszügen. Und sie hat ihre Gründe. Dahinter stecken eine Philosophie und Lebenshaltung: «Blüten und Blumen sind die Krönung der Natur. Wer sie isst, verleibt sich deren Schönheit ein», ist sie überzeugt. Ihr gehe es darum, dass man die Erde, die Natur, spüre und damit auch sich selbst. «Die Leute sollen sehen, wie stark und gesund die Erde ist. Wir sind nur nicht wissende Gäste – die Natur wird uns alle überleben.»
Theologischer Freigeist
Gisula Tscharner ist in Küsnacht am Zürichsee als jüngstes von fünf Kindern in einem Pfarrhaus aufgewachsen. «Es war eine sehr glückliche Kindheit in einer grossen Bande.» Ihr Erzählen erinnert an einen wilden Bach, ihre Stimme ist kräftig und sie zeichnet mit ihren Händen Bilder in die Luft. Ihr Vater sei Pfarrer gewesen und auch sie habe Theologie studiert, erzählt sie. «Ich fand den Beruf meines Vaters vielseitig und spannend.» Der Vater, ein welt- und religionsoffener Mann, hat sich zu jener Zeit gegen den Widerstand der offiziellen Kirche für die Ökumene engagiert.
Gisula Tscharner selbst hat ihre Vorbehalte gegen die Institution Kirche schon früh entwickelt. Schon im Studium sei ihr
Gisula Tscharners Junipflanze: Wilder Majoran
Der Monat Juni läutet die Gewürzzeit ein. Der Wilde Majoran, auch Echter Dost genannt, wächst an sonnigen Hecken- und Waldrändern und ist bei uns kaum bekannt. Die einheimische Gewürzpflanze entfaltet ihren vollen Duft nach der Sommersonnenwende. «Je grösser die Hitze, desto intensiver ihr Duft», sagt Gisula Tscharner. In Öl eingelegt, lässt sich der Wilde Majoran jahrelang halten und eignet sich vor allem für Pasta, Gratins, Suppen und Brote. Tscharners Tipp: «Wenn man die ersten paar Wochen, die in Öl eingelegten Wildkräuter von Zeit zu Zeit umrührt, schimmeln sie kaum.»
klar geworden, dass sie freischaffende Theologien werden würde. «Ich möchte für alle Menschen da sein, auch für Konfessionslose, und ihnen eine religiöse Grundversorgung bieten.»
Heute gehört sie zu den bekanntesten freiberuflichen Theologinnen in der Schweiz. Ihre Rituale und Zeremonien bei Hochzeiten, Taufen oder Todesfällen hält sie am liebsten draussen in der Natur ab. Oftmals sind die Zeremonien begleitet von dem, was Tscharner berühmt gemacht hat: ihren Rezepten beziehungsweise Produkten aus der «wilden Weiberküche». Sei es eine Baum-Blüten-Bowle bei einer Hochzeit oder ein Vogelbeerenbrot bei einer Taufe: «Mir ist es wichtig, dass Wildpflanzen nicht nur als Behälter chemischer Substanzen herhalten müssen. In ihnen liegt eine Grösse und Fröhlichkeit, die Wunderbares in uns wecken können.»
«Ich möchte allen Menschen eine religiöse Grundversorgung bieten.»
Der Natur nahe sein, heisst für das Sammelweib selbstverständlich auch auf dem Land zu leben. Sie wohnt im bündnerischen Feldis, auf einer Sonnenterrasse, die entweder per Seilbahn oder über eine kurvenreiche Strasse zu erreichen ist. Hier lebt sie mit ihrem Mann in einem Holzhaus mit roten Fensterläden. Vorübergehend wohnt auch der 27-jährige Sohn wieder zu Hause. Der Blick vom Wohnzimmer und Balkon schweift über Wiesen und
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Wälder zu einem fantastischen Bergpanorama. Neben dem Haus wiegt sich eine Tanne in beinahe unablässigem Wind. «Wer hier wohnen will, muss einen standhaften Charakter haben», kommentiert Tscharner trocken.
Keine Feministin
Herzstück des Hauses ist das Ess-WohnZimmer mit dem runden Holztisch und rustikalen Stühlen. «Am Tisch wird bei uns alles besprochen», sagt sie, «das war schon in meiner Kindheit so.» Die Einrichtung ist schlicht: ein Kachelofen, wenige Zimmerpflanzen und viele Familienfotos an den Holzwänden. Eine echte Bündner Stube. Wichtig ist das Klavier, das hier steht: «Musik spielt in meinem Leben eine grosse Rolle.»
In das abgelegene rätoromanische Dorf kam die Theologin in den 70er-Jahren, nach ihrem Studium. Rätoromanisch spricht sie fliessend. Hier habe sie auch die grosse Liebe ihres Lebens kennengelernt, wie sie sagt. Sie war damals schon dreissig – und eine bereits verheiratete Frau. Es folgten Scheidung, Heirat und nicht ganz mühelos
«Blumen sind die Krönung der Natur. Wer sie isst, verleibt sich deren Schönheit ein.»
zwei Kinder: Julia und Johann. Dieses Jahr ist sie Grossmutter geworden. In Feldis wurde Tscharner auch politisch aktiv und war zehn Jahre im Gemeindevorstand.
«Eine sehr gute und spannende Zeit», sagt die parteilose Ex-Gemeindepräsidentin.
Naturweib, Mutter, Seelsorgerin, Berufsfrau, Buchautorin und Politikerin – es gibt wenig, was Tscharner nicht ist. Bei der Frage nach der Feministin winkt sie allerdings ab: «Mein Leben stand nie im Widerspruch zu einer feministischen Grundhaltung, aber ich habe nie Frauen gehabt, die mir Vorbild waren. Jede Frau geht ihren eigenen Weg.» Ausserdem sei es ihr immer klar gewesen, dass es nicht gegen den Mann gehe. Während sie sich zu Hause um
«Ich
hatte keine weiblichen Vorbilder, jede Frau geht ihren eigenen Weg.»
die Kinder kümmerte, steuerte ihr Mann, Postautohalter, das kleine Postauto. Sommers wie winters fuhr er die steile serpentinenreiche Strecke zwischen Tomils und Feldis hoch und runter.
Heute ist sie es, die aus dem Haus geht. Insbesondere während der Sommerzeit ist sie als Seelsorgerin und Sammelweib eine viel beschäftigte Frau. «In dieser Zeit übernehmen die beiden Männer den Haushalt fast vollständig.» Neben zahlreichen Ritualen und Zeremonien hält sie monatlich mehrere Vorträge und gibt Seminare. Auf ihrem Programm stehen wilde Spaziergänge, Erlebnistage und Leermondwanderungen. Alles dreht sich dabei um Wildfrüchte wie Roter Holunder, Schlehen oder Berberitzen und Wildpflanzen wie Schafgarbe, Mädesüss oder Guter Heinrich.
Wilde Weiberküche
Tscharner gilt als fundierte Kennerin der alpinen Pflanzenwelt. Wildpflanzen und Wildfrüchte, deren Verwendung schlicht in Vergessenheit geraten war, hat sie wieder zurück in die Küche geholt. Darunter solche, die als giftig galten wie die Vogelbeere und oder vergessene, wie die Schlehe oder die Mehlbeere. Die «wilde Weiberküche» hat sie zum Begriff gemacht. «Das Wort Weib gefällt mir besser als Frau, es hat etwas Ungezähmtes, Urtümliches», sagt Tscharner.
Und klingt es auch nicht ganz so provokativ wie Hexe. Während sie die ganze Zeit mit kraftvoller, lauter Stimme aus ihrem Leben erzählt hat, wählt sie nun ihre Worte bedächtiger, konzentrierter: Die Natur habe sie religiös auf den Boden gebracht. Sie habe gelernt, die Erde und sich selbst zu spüren, lebe nach dem Rhythmus der Natur. «Ich habe mich dem Hexischen angenähert.»
Begonnen hat ihr Erfolg mit ihrer «WildundWeiberbar». Als ihre Kinder grösser wurden, wollte sie wieder in den Beruf einsteigen. Doch die Nachfrage nach einer denkbar unkonformen, freiberuflichen und mittlerweile konfessionslosen Seelsorgerin war gering. Doch sie liess sich
nicht entmutigen. «Ein halbes Leben lang schon hatte ich mich mit Wildpflanzen beschäftigt, die Idee einer speziellen Bar mit Catering war eigentlich naheliegend.» Das Konzept fand schnell grossen Anklang. Zusammen mit dem 2001 erschienenen Buch «Hexentrank und Wiesenschmaus» und dem Internet brachte es ihr den Durchbruch. «Die Zeit mit der Bar und dem Catering war allerdings sehr stressig – deshalb habe ich diesen Teil meiner Arbeit stark reduziert.»
Doch ihrem Vorratskeller ist dies nicht anzusehen: Hunderte von Flaschen und Gläsern stehen in Reih und Glied in den Gestellen. Sie schraubt den Deckel einer Flasche auf und eine kräftige, duftende Lärche steigt einem geradewegs in die Nase, öffnet das Herz, kitzelt die Lebensgeister – und weckt das dringende Verlangen nach einem Spaziergang durch wilde Landschaften, Wiesen und Wälder. ◆
Surftipps
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_Lesen Sie im nächsten Heft: Der Lohas in mir
ie modische Frage dieses Sommers kann nicht lauten, ob mir Pudelweiss steht. Und schon gar nicht, auf welcher Höhe meiner glatt rasierten Waden der Rocksaum zu enden hat. Denn nicht das Was zählt, sondern das Woraus in Zeiten, wo für ein konventionelles Baumwoll-T-Shirt im Durchschnitt 4000 Liter Wasser verbraucht werden und bis zu 7 Kilogramm Kohlendioxid anfallen, in einer knallig-bunten Textilwelt, die nicht nur Kinderarbeit und Billigstlöhne zulässt, sondern für ein cooles « stone washed » auch den Erstickungstod junger türkischer Sandstrahler in Kauf nimmt, die in illegalen Kellerverliesen für internationale Handelsketten fabrikneue Jeans ausbleichen.
Zwar ist in der Modebranche « öko » –neben den unsäglichen Lochmustern und den noch unsäglicheren Leggins – momentan in wie noch nie. Doch gekauft wird nach wie vor, was am besten gefällt. « Mode, wie auch immer produziert, ist nun mal Konsum. Und Konsum belastet die Umwelt », sagt Ingrid Johnson, Professorin am renommierten New Yorker Fashion Institute of Technology. Fakt ist : Rund 18 Kilogramm Kleidung verbrauchen wir pro Kopf und Jahr. Professorin Johnsons ultimativer Ökotipp : « Wer wirklich umweltfreundlich sein will, der kauft sich schlicht weniger zum Anziehen. » Oder lässt sich das bisschen Stoff, das es im Sommer bei Temperaturen über der 25-GradMarke braucht, als illusorisches Kunstwerk direkt auf den Körper aufpinseln.
Der hauteigene Dress in Form eines Body-Paints hat zusätzlich den unerhörten Vorteil, dass er sich gegenüber Grillwürsten, Pommes-Chips und Rahmglace-
bechern völlig neutral verhält : Er sitzt stets perfekt, ganz ohne zu ziehen und zu zwicken. Nur in den Regen darf man damit nicht kommen. Dieser Umstand ist insofern problematisch, als dass der Hundertjährige Kalender für Juni bis September 2010 von unbeständigem Wetter ausgeht. Für die prophezeiten, zum Teil heftigen Gewitter müsste es dann doch eher etwas Permanentes sein, Typ Tattoo –und damit ebenfalls völlig im Trend.
« Küss mich noch mal »
Passé das Bild des harten Bikers, seit so elfenartige, blond gelockte Geschöpfe wie TV-Moderatorin Michelle Hunziker, ExMiss-Schweiz Christa Rigozzi und Schlager-Sängerin Marianne Cathomen ( Hey Baby, küss mich noch mal ) ihre scharfgestochenen Tätowierungen öffentlich zur Schau stellen. Die eine trägt einen Dornenkranz um den rechten Oberarm, die andere ein Krönchen mit Jahrzahl im Nacken und die Dritte diverse Schmetterlinge – angeblich bis tief den Rücken hinab. Eine nicht näher definierte Amerikanerin liess sich sogar die Pfoten-Abdrücke ihrer Pudelhündin auf die Brüste tätowieren, « um etwas zu besitzen, was sonst niemand hat ». Das hätte sie – ganz ohne Schmerzen und höchst umweltfreundlich –auch gekriegt, wenn sie aus den ausgekämmten Haaren ihres wuscheligen Vierbeiners Wolle gesponnen und diese zu nachhaltigen Pulswärmern verarbeitet hätte. Doch ist zu vermuten, dass die Dame a) nicht stricken kann und ihr b) Pudelweiss sowieso nicht in ihr Solarium gebräuntes Gesicht steht. u
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Entenfrische im WC
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Unser Alltag besteht aus einer Vielzahl von einzelnen Bewegungen. Damit unsere Gelenke gut funktionieren, muss ein gesunder Knorpel vorhanden sein. A.Vogel Glucosamin Plus ist ein natürliches Glucosamin-Präparat mit Hagebuttenextrakt. Glucosamin ist ein wichtiger Nährstoff für funktionsfähige Gelenkknorpel und Bänder. Den ökologischen Grundprinzipien von A. Vogel getreu, wird das Glucosamin für A. Vogel Glucosamin Plus aus einem Pilz und nicht, wie sonst üblich, aus Schalentieren gewonnen.
Für den Begriff Sauberkeit im WC steht die WC-Ente als qualitativ führendes Pionierprodukt. Die neuste Innovation heisst WC-Ente Fresh Discs. Das selbsthaftende WC-Gel reinigt und erfrischt wie ein WC-Einhänger, aber auf hygienischere Art und Weise. WC-Ente Fresh Discs haften bis zu einer Woche, bevor sie sich langsam auflösen. Ein voller Behälter enthält genügend Gel für 6 Anwendungen und reicht für etwa 600 Spülungen. Die Discs gibt es in den Duftnoten Blue Ocean und Lemon und sind ab sofort im Detailhandel erhältlich.
Ein Norweger revolutioniert das Sitzen
A. Vogel Glucosamin Plus ist daher auch für Vegetarier und Personen mit Schalentierallergie geeignet.
Infos: www.avogel.ch
BackApp baut auf einer Erfolgsgeschichte auf, die damit begann, dass sein Erfinder Freddy Johnsen unter schweren Rückenschmerzen gelitten hatte. Aus seiner Not entwickelte er ein Trainingsgerät, welches die tiefe, stabilisierende Bauch-, Rücken- und Nackenmuskulatur im Sitzen trainiert. Eine erhöhte Sitzposition, die Füsse auf dem gepolsterten Fussring platzierte, und schon beginnen die Benutzer aus dem Rumpf heraus die Bewegungen des Stuhls auszubalancieren. In Skandinavien hat der BackApp innert zwei Jahren Kultstatus erreicht.
RAUSCH Schweizer Kräuter Vital Kapseln im Gesamtwert von Fr. 1107.–
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• kräftiges, fülliges Haar
Lust auf …
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Die Kraft der Kräuter – spürbar wirksam
Der Schweizer Kräuterspezialist RAUSCH AG KREUZLINGEN präsentiert nach zwölf Jahren Forschung seine erste Nahrungsergänzung. Die RAUSCH Schweizer Kräuter Vital Kapseln beinhalten hochwertige Wirkstoffe als Quelle für kräftiges, fülliges Haar – geschmeidige, straffe Haut – gesunde, starke Nägel –Lebenskraft und Wohlbefinden. Das einzigartige neue 2-fach-Wirkprinzip «DUO active», die Kombination von Öl-Kapsel und Kräuter-Kapsel, fördert eine gute Aufnahme und optimale Verwertung im Organismus. Schönheit von innen. Schönheit von aussen. Natürlich von RAUSCH. www.rausch.ch
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Und so spielen Sie mit: Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.–/Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, RAUSCH-Wettbewerb, Baslerstrasse 102, 8048 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 24. 6. 2010.
Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 5-2010
Gesucht war: Fischotter
30. Jahrgang
«natürlich leben» erscheint 12x jährlich
Druckauflage: 50000 Exemplare
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Redaktion «natürlich leben»
Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Telefon 058 200 56 50, Fax 058 200 56 51
Redaktion:
Markus Kellenberger, Chefredaktor markus.kellenberger@natuerlich-leben.ch
Telefon 058 200 56 16 nicole.flueckiger@azmedien.ch
Grafisches Konzept: artdepartment.ch
Herstellung
Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen
ISSN 1663-4799
Über unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Korrespondenz geführt.
Wiedergabe von Artikeln und Bildern nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.
Im Juli lesen Sie
Gott ist in uns
Der Mensch braucht neben sich keine anderen Götter. So lautet die provokative These des Psychiaters und Chefarztes Jakob Bösch. Sich selbst solle man zum Zentrum seines Denkens und Fühlens machen – nicht als arrogantes Ego, sondern als selbst bestimmtes Wesen.
Frische Kirschen
Die Schweiz ist ein Kirschenland und beherbergt eine grosse Sortenvielfalt an Kirschen. Die Hälfte stammt aus ökologisch wertvollen Hochstammobstbäumen.
Weitere Themen
Neuraltherapie
Das Spritzen von lokal wirkenden Betäubungsmitteln kann bei vielen Erkrankungen heilsam sein und den Genesungsprozess verkürzen.
l Natürliche Hilfe für strapazierte Haut l Tierische Wetterpropheten l Die Geschichte der Ökobewegung l Gipfelziel Chrüzlistock
«natürlich leben» 7-2010 erscheint am 25. Juni 2010
Kontakt Aboservice: Telefon 058 200 55 62, Fax 058 200 55 63 oder abo@natuerlich-leben.ch, www.natuerlich-leben.ch
Rampensau
Simon Libsig führt eine Rangliste seiner Horrorauftritte. Bei einem der drei Anwärter auf die Nummer eins mutierte der Poet zum Marktschreier auf Elefantenfuss.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich liebe meinen Job. In meinen Ohren klingt es schon komisch, von Job zu reden, denn Geschichten zu schreiben und zu erzählen macht mich glücklich, dafür bin ich hier. Es kommt mir manchmal so vor, als wohne in mir drin ein Vielfrass, ein hungriges Ding, das gefüttert werden muss. Und dieses Ding frisst Textseiten.
Das, was ich tue, tue ich gern. Und trotzdem gab es über die letzten paar Jahre einzelne, na ja, Dämpfer zu verzeichnen. Ich führe eine entsprechende Liste. Sie heisst: Horrorauftritte!
Es sind gleich drei Auftritte, die sich auf dieser Liste die Nummer eins streitig machen. Einen möchte ich Ihnen hier erzählen –auch in der Hoffnung, das Erlebte möge dadurch etwas an traumatischem Gewicht verlieren.
Also: Eine grosse Handelskette, die sich auf den Vertrieb von Büchern, Tonträgern und Unterhaltungselektronik spezialisiert hat, war auf eine meiner CDs aufmerksam geworden. Sie würden diese CD gerne «promoten» hiess es, und ich solle doch in einer ihrer Filialen als «special guest» einzelne Texte «performen». Ein kurzer «showcase» sozusagen.
es zwar keine Bühne, aber ich solle mich doch einfach auf dieses Ding hier stellen, und dann rollte sie mir einen dieser rollbaren Steighilfen zu, auf die man sich stellt, um einen Gegenstand in einem hohen Regal zu erreichen, einen «Elefantenfuss», wie dieser Teufelshocker im Fachjargon heisst. «Das ist doch lustig», meinte sie, «und sie singen ja auch lustige Lieder, oder?»
Natürlich, spätestens hier hätte ich die Übung abbrechen und verschwinden sollen, aber man möchte ja auch nicht gleich den Miesepeter raushängen, und überhaupt, wer schon bei der geringsten Schwierigkeit den Schwanz einzieht, der hat in diesem Business sowieso nichts verloren. Ich hätte besser auf mein Bauchgefühl gehört, als mir zur Beruhigung solchen Quatsch einzureden.
«Das ist doch lustig», sagte die Eventleiterin und platzierte mich auf einen Elefantenfuss.
Schliesslich fand ich mich auf diesem Elefantenfuss wieder, direkt neben der Rolltreppe am Haupteingang, ohne Mikrofon. Und ich versuchte, mir irgendwie Gehör zu verschaffen. In diesem Moment war ich kein Poet mehr, der seine Gedichte und Geschichten vorträgt, ich war ein Marktschreier inmitten des sich im Kaufrausch befindenden Samstagnachmittag-Mobs. Alle paar Sekunden ging die grosse Eingangstüre auf und eine neuerliche Woge potenzieller Kunden wurde in den Laden gespült. Die grosse Masse zog direkt zur Rolltreppe und an mir vorbei. Einige liefen auch um mich herum und versammelten sich in meinem Rücken, denn dort befand sich das grosse Regal mit den DVD-Neuerscheinungen.
Der Auftritt wurde auf einen Samstagnachmittag gelegt, «primetime», und sollte auf einer eigens dafür errichteten Bühne im obersten Stock stattfinden, in der «Entertainment Lounge». Eine Gage gäbe es nicht, hiess es, dafür «much publicity» und natürlich würden meine CDs direkt verkauft, und ich könne sie dann auch gleich für die Fans signieren. Nun gut.
Bei meiner Ankunft rollte die zuständige Eventleiterin kurz mit den Augen, dann schlug sie sich mit der rechten Hand unsanft auf die Stirn und meinte: «Ah, stimmt, heute ist ja Samstag.» Die «Entertainment Lounge» sei nun halt schon anderweitig vergeben, meinte sie weiter, aber mein Auftritt würde unten, direkt beim Haupteingang, sowieso viel mehr Sinn machen. Dort gäbe
Einzig ein kleiner Junge richtete für einen kurzen Moment seine Aufmerksamkeit auf mich. Er stand mit seinen drei Kumpels etwas rechts von mir und spielte an der dort aufgestellten Game-Konsole das neuste Autorennen. Als sein Auto von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum knallte, drehte er sich für ein paar Sekunden zu mir um, schüttelte den Kopf und machte: «Pssst!»
Simon Libsig (1977) kann lesen und schreiben. Mit dieser Fähigkeit gewann der Badener bereits mehrere Poetry Slams und den Publikumspreis Swiss Comedy Award 2009. Zurzeit ist er mit seinem neuen Solo-Programm «Sprechstunde» auf Tournee. Mehr Info dazu auf www.simon-libsig.ch