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Hundswetter
Tipps und Tricks für Wetterfühlige 10
Schlaraffenland
Wir produzieren zu viele Lebensmittel 54
Machbarkeitswahn
Vorsicht vor übertriebenen
Heilversprechen 14
Der Hausgarten
Topf- und Balkonpflanzen richtig überwintern 30
Die Natur weiss, was gut ist.
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Naturheilkunde im Machbarkeitswahn
Liebe Leserin, lieber Leser
Nicht zu unrecht steht die Schulmedizin im Verdacht, an einem schier unheilbaren Machbarkeitswahn zu leiden.
Kein Organ, das nicht verpflanzt und ersetzt werden kann, keine Krankheit, gegen die nicht die eine oder andere Pille wirksam wäre. Chronisch und schwer kranke Menschen klammern sich an jeden Strohhalm, egal, wie unsinnig und wie teuer er ist. Leider – und das lesen Sie in diesem Heft ab Seite 14 – ist die Naturheilkunde nicht mehr viel besser. Auch hier verbreiten immer mehr Anbieter das Prinzip der ewigen Hoffnung, egal, wie unheilbar die Krankheiten sind. Die Hauptgründe dafür sind dieselben wie bei den Medizinern: Selbstüberschätzung –und ein harter Kampf um jeden zahlenden Patienten.
Konsumentenbedürfnis, argumentieren die Grossverteiler. Nur, woher wollen die das wissen. Ich wurde nicht gefragt. Sie etwa?
Ein kleiner Trost: Ein Teil der kurz vor dem Ablaufdatum stehenden Lebensmittel landet täglich in Suppenküchen, wie Sie ab Seite 54 erfahren. So haben wenigstens auch die Ärmsten in unserem Land – und davon gibt es nicht wenige – einen Anteil am Überfluss.
Chronisch und schwer kranke Menschen klammern sich an jeden Strohhalm.
Ein grenzenloses Gesundheitswesen ist ebenso Ausdruck einer Wohlstandsgesellschaft, die von nichts mehr genug bekommt, wie die Tatsache, dass wir in der Schweiz jeden Tag fast 700 Tonnen einwandfreie Nahrungsmittel vernichten. Das ist der Preis dafür, dass alle Regale bis Ladenschluss voll sind. Das sei ein
Bleiben wir noch kurz beim Essen. Mögen Sie Lachs? Diesen Fisch, der früher als teure Delikatesse galt, gibt es längst schon als Billigangebot. Die Zeche dafür zahlt die Natur. Die Meere werden leer gefischt (nicht zuletzt, um Zuchtlachse zu füttern) und die Artenvielfalt schwindet. Auch in unseren Flüssen und Seen. Darum freut es mich, Ihnen ab Seite 42 eine frohe Botschaft überbringen zu dürfen: Der Lachs ist auf dem Weg zurück in die Schweiz. Bis in zehn Jahren, so hoffen die Initianten des Wiederansiedlungsprojekts «Lachs 2020», soll er in unseren Flüssen wieder heimisch sein. Drücken wir ihm die Flossen.
Herzlich, Ihr
Chefredaktor
direkt vom Kleinbauern gebana bezieht die Produkte von Kleinbauern und steht in direktem Kontakt mit diesen.
biologisch angebaut gebana fördert den traditionellen Bioanbau und damit den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. fair gehandelt gebana zahlt den Bauern existenzsichernde Preise, leistet Vorfinanzierungen und garantiert die langfristige Abnahme. frisch geerntet Rispendatteln und Bergfeigen werden frisch geerntet und ohne künstliche Zusätze schonend verarbeitet.
Die Rispendatteln und Bergfeigen werden im Herbst geerntet, verschifft und bis vor Weihnachten an die KundInnen verschickt.
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Mal 5 kg Bio & Fair Rispendatteln aus Tunesien à CHF 60.– (+ CHF 9.– Porto)
Mal 4 kg Bio & Fair Bergfeigen (sonnengetrocknet) aus der Türkei à CHF 65.– (+ CHF 9.– Porto)
Wir leben im Schlaraffenland. Den Überschuss vo m
Die Lachse k ehren
Sonnenhut macht fit für den Winter 18
Gesundheit
8 Gemüse hilft Diabetikern
9 Antioxidantien erhalten jung
10 Wenn das Wetter fühlbar wird
14 Gesundheit und Machbarkeitswahn
18 Fitness für das Immunsystem
22 Heinz Knieriemen über unwirksame Antibiotika
Beratung
24 Sabine Hurni beantwortet Leserfragen
Haus & Garten
29 Mikrobenparadies im Haushalt
30 Topf- und Balkonpflanzen richtig überwintern
34 Hilfe für den Igel
36 Remo Vetter: Manager müssten Gärtner sein
Natur
40 Wie sich die Landschaft verändert
41 Die Lichter der Grossstadt
42 Das Comeback der Lachse
46 Wandern im Unterengadin
51 Neues Leben für Orang-Utan-Kinder
Leben
52 Saisonprodukte sind hoch im Kurs
53 Das Drama der Stille
54 Der Überschuss vom Überfluss
58 Leserangebot 61
62 Rätsel
63 Markt
65 Vorschau
66 Carte blanche
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Name Vorname
Notfall-Mann
«natürlich leben» 10-10
Eine weitere Folge von Walter Hollstein über Mann und Männlichkeit. Wenn Frau und Mann auf dieser beschriebenen Ebene des Opferseins weitermachen, verbeissen wir uns weiter in den Geschlechterk(r)ampf und kommen nie in eine Entwicklung der Menschlichkeit beiderlei Geschlechts. Eine Menschlichkeit, welche Männer im kalifornischen Berkeley schon vor 40 Jahren begründeten. Auf zu Lösungen, die für alle Menschen gelten, und die da heissen: XMV einsetzen («Xunder» MenschenVerstand), Mut beweisen für Neues, Eigenverantwortlichkeit üben. So kommen wir vielleicht einem fried und freudvollen Miteinander näher! «Lasst uns aus der Rolle fallen, damit wir aus der Falle rollen», stand vor Jahrzehnten als Graffiti an einer Hamburger Mauer – das gilt noch heute.
Barbara A. Steiner, per Mail
Das Qi im Fluss «natürlich leben» 10-10
NJentschura [Schweiz ] AG, Seestrasse 62 CH-8806 Bäch, Tel.: +41 (0)44 - 784 79 31 Fax: +41 (0) 44 - 687 90 72 oder per Kontaktformular unter
www.p -jentschura.com
ach René Ochsenbein sind nur jene TCMTherapeuten «glaubhaft, die sich auf den langen Marsch nach China begeben haben, dort länger vor Ort lernten und selbst in regelmässige Fortbildungen investierten». Herr Ochsenbein selbst hat seine Zusatzausbildung in chinesischer Medizin nicht in China, sondern bei der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur abgeschlossen; deren Aus und Weiterbildungsangebot ist mit jenem der Schweizerischen Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin SBO TCM vergleichbar. Nach seinen eigenen Massstäben dürfte Herr Ochsenbein also nicht als besonders glaubhafter Experte in Sachen TCM gelten. Darum darf man ge
trost ein Fragezeichen hinter seine Aussagen setzen, etwa, dass die wenigsten Europäer die TCM wirklich verstehen könnten oder dass eine in Europa erlangte Ausbildung nicht zur Behandlung in TCM qualifiziere.
Die Patientinnen und Patienten in Gesundheitszentren wie in jenem von René Ochsenbein, in denen überwiegend chinesische Ärzte arbeiten, sind meist mit sprachlichen und kulturellen Schwierigkeiten konfrontiert: Eine Kommunikation mit den behandelnden Ärzten ist oft nur via Dolmetscher möglich, das erschwert das gegenseitige Verständnis über Krankheitsbilder, Behandlungsmethoden und das Gesundheitssystem der TCM generell. Worte und Emotionen haben bei uns einen anderen Stellenwert als in China.
Unter den 1300 der SBOTCM angeschlossenen, seriösen Schweizer TCMTherapeutinnen und Therpeuten gibt es viele, die sich auch in China aus und weitergebildet haben. Allerdings ist das keine Voraussetzung, um das Medizinverständnis der TCM zu erlernen und im westlichen Sinne zu praktizieren. Die TCM lässt sich gut an die heimischen Gepflogenheiten anpassen: Einige unserer Therapeuten verwenden beispielsweise einheimische Kräuter anstelle exotischer oder geben Ernährungsempfehlungen ab, welche auf die Schweizer Ess und Kochgewohnheiten abgestimmt sind.
Im Artikel schreiben Sie, Herr Hollstein, man soll sich vor einfachen Kausalitäten hüten. Nehmen Sie selber diese Forderung wirklich ernst? Sie beschreiben diesen Frauenkäfig als eine Welt von Liebe und Geborgenheit, Zärtlichkeit und lustvoller Abhängigkeit. Später (wann, wie und wo und durch wen?) schreiben Sie vom Wandel zu Härte, Durchsetzungsvermögen und Kontrolle und Beherrschung von Gefühlen, die von Jungs verlangt werden. Ihr Artikel lässt viele Fragen offen und vermutlich bezwecken sie das. Wenn Jungs in Liebe und Zärtlichkeit aufwachsen und diese weiblichen Qualitäten über viele Jahre aufnehmen, warum sind sie als Männer nicht mehr fähig, intime und soziale Beziehungen zu pflegen?
Vergleicht man die patriarchalisch geprägten Gesellschaften mit dem starken
Leitbild des Vaters, warum herrschen gerade dort noch mehr Gewalt gegen Frauen, Kriege und Unterdrückung jeglicher anderer Meinung? In solchen Gesellschaften gibt es auch keine ebenbürtige Beziehung von Frau zu Mann und Mann zu Frau, nicht mal vom Bürger zum Staat. Und meine provokativen letzten Fragen: Ist vielleicht der starke Mann, egal welcher Kultur, Religion oder welchen sozialen Status, nicht willens, seine Machtposition zu hinterfragen oder zu überdenken – und wenn nicht für die Frauen und Mädchen, warum dann nicht den Söhnen zuliebe? Ist das Gen – ich bin der Grösste, der Stärkste, der Coolste – veränderbar? Und muss diese Aufgabe von Müttern, der Schule, den Lehrerinnen, der Gesellschaft übernommen werden – oder übernimmt der männliche Teil der Gesellschaft für einmal auch die Verantwortung für seine Söhne? Ihren Schilderungen zufolge scheinen sich diese Jungs und jungen Männer in dieser Welt auch nicht mehr wohlzufühlen. Aber woher sollen sie wissen, dass immer dasselbe schlechte Vorbild nicht besser wird, nur weil es über Jahrtausende hinweg wiederholt wird.
Gertrud Haller-Schärer, Rorbas
Danke für die abwechslungsreiche Lektüre des letzten «natürlich leben». Der Artikel über die Urner Wildheuer brachte Kindheitserinnerungen zurück, da ich als AuslandschweizerKind, dank Pro Juventute, jeden Sommer auf einem Bergbauernhof im schönen Grafenort (OW) verbringen dufte, später folgten zwei Sommer auf der Alp und da lernte ich dann auch das Wildheuen kennen. Was für echte Männer – vielleicht wäre das eine Therapie für all diese Jugendlichen, denen männliche Vorbilder fehlen. Leider gehören auch meine Jungs derzeit dazu. Da sie auch ohne Vater aufwachsen, bin ich mir der Problematik bewusst und versuche mit ihnen viel in der wilden Tessiner Natur zu sein, Feuer zu machen, Pilze zu sammeln, zu wandern. Leider ist es gar nicht so einfach, gute Männer zu finden, die eine Frau mit zwei lebendigen Buben
wirklich ertragen, denn da bleibt kaum noch Zeit für Zweisamkeit.
Jungs haben wirklich andere Bedürfnisse als Mädchen, und unsere Gesellschaft ist leider dafür nicht unbedingt zu haben. Auf Bäume klettern ist verboten, Feuer machen zu gefährlich und tobende Jungs machen Lärm. Ein Grund, warum ich gezügelt bin. Nun geniessen wir unseren BioGarten, in dem übrigens auch Aronia und vieles andere an gesundem Gemüse wächst. Deshalb gebe ich Remo Vetter Recht, wenn er von Gartentherapie schreibt. Leider zahlt die Krankenkasse bisher noch nichts an die Gartenkosten, dabei wäre das sicher günstiger als die vielen fragwürdigen Medikamente.
Hier noch eine gute Hilfe für alle alleinerziehenden Mütter und andere, die wollen, dass aus Jungs gute Männer werden: www.boystomen.ch.
Erica Bänziger, Verscio
Jäger im Garten «natürlich leben» 8-10
Bitte helfen Sie nicht mit, diese Mär aus alten Biologiebüchern immer noch weiter zu verbreiten. Werren können sehr wohl grosse Schäden anrichten, besonders an Neupflanzungen, und vor allem, wenn mit Rossmist gedüngt wird. Ich habe selber beim Abendspaziergang erlebt, wie die frisch gepflanzten Lauchsetzlinge wackelten und in den Boden gezogen wurden von diesem eigentlich faszinierenden Geschöpf. Ihr ausgeklügeltes Gangsystem und die Brutpflege sind beeindruckend, aber sie mussten trotzdem bekämpft werden, wollten wir Ende Jahr auch noch etwas ernten. Sogar den Erdbeeren können sie arg zusetzen.
Ueli Liniger, Lengwil
Die Frage an Sie: Genügend Abwehrkräf te ?
Briefe an «natürlich leben»
Fragen, Anregungen, Lob oder Kritik sind willkommen. Die Leserbriefe müssen mit der vollständigen Adresse versehen sein. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. Schicken Sie Ihren Brief per E-Mail, Post oder Fax an: leserbriefe@natuerlich-leben.ch oder: «natürlich leben», Leserbriefe, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Fax 058 200 56 51
Eine Antwor t der Natur:
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Gesundheit
Diabetes_ Gemüse erhält gesund
Fünf Portionen Gemüse und Früchte pro Tag, lautet die Empfehlung für eine gesunde Ernährung. Dass eine solche Ernährungsweise auch das Risiko verringert, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, haben Patrice Carter von der University of Leicester, England, und seine Kollegen in einer Metaanalyse mit über 220 000 Teilnehmern herausgefunden. Demnach sinkt das Diabetesrisiko bei der Einnahme von eineinhalb Extraportionen grünen Gemüses um 14 Prozent. Die Forscher betonen, dass ganze Nahrungsmittel für die Gesundheit wesentlich wertvoller seien als isolierte Nahrungsergänzungen, etwa Antioxidantien, und Letztere wenig brächten. ajo
Gratis: Die praktischen eBooks von «natürlich leben»
Lesen_ Schleudertrauma
Für Menschen mit einem Schleudertrauma beginnt nach dem scheinbar glimpflichen
Ausgang eines Unfalls oft ein langwieriger Leidensweg. Von Ärzten zu wenig ernst genommen, von Versicherungen als Simulanten verdächtigt, kämpfen sie um ihre Glaubwürdigkeit und für die Rückkehr in ein lebenswertes Leben. Das vorliegende Buch beleuchtet sämtliche Aspekte eines Schleudertraumas, berichtet, wie betroffene mit ihrem Leiden umgehen, und gibt in einem ausführlichen Sachteil wertvolle Tipps.
Laut der Stadt Zürich sollen in ZürichLeimbach bis 2013 15 Wohnungen für Menschen mit multipler Chemikaliensensibilität (MCS) entstehen. Das Gebäude soll höchste baubiologische Ansprüche erfüllen und das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. Nach Schätzung der MCSLiga leiden in der Schweiz Tausende von Menschen an einer solchen Unverträglichkeit und reagieren schon bei geringstem Kontakt mit Chemikalien mit Kopf und Gliederschmerzen, Haut und Atemwegproblemen oder chronischer Erschöpfung. ajo _ www.mcs-liga.ch
Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile fünf eBooks gratis zum Download. Ob in «Gut essen!», «Die 20 besten Heilkräuter», «Fit in den Frühling», «Wandern und Geniessen» oder «Naturheilkunde für werdende Mütter»: Die eBooks bieten eine Fülle von Anregungen, Hilfe und wichtige Informationen für ein gesundes, nachhaltiges und genussvolles Leben.
Die eBooks können Sie gratis herunterladen, ausdrucken und per Mail an Freunde verschicken.
_ Die eBooks von «natürlich leben» kostenlos auf www.natuerlich-leben.ch
Forschung_ Anti-Aging mit Antioxidantien
Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren und Konsorten könnten einen wichtigen Beitrag leisten, das alternde Gehirn gesund zu erhalten. Darauf weisen Untersuchungen von Shibu Poulose und James Joseph des Human Nutrition Research Center on Aging in Boston, USA, hin. Der mentale Abbau gehe mit der abnehmenden Schutzfähigkeit des Körpers vor Oxidations und Entzündungsprozessen schädlicher Eiweisse einher, wie Poulose an der nationalen Versammlung der American Chemical Society ausführte. Mit der Einnahme von Beeren lassen sich
laut dem Wissenschaftler die natürlichen Schutzmechanismen womöglich reaktivieren, mit denen das Gehirn die toxischen Verbindungen entsorgt und rezykliert. Ihre Untersuchungen zeigten etwa, so Poulose, dass natürliche Polyphenole, wie sie unter anderem in vielen Beeren vorkämen, antioxidativ und entzündungshemmend wirkten. Die Wissenschaftler fanden bei Ratten heraus, dass eine Beerendiät während zweier Monate bei den Tieren altersbedingte Defizite, die mit Lernund Erinnerungsvermögen zusammenhängen, rückgängig machten. ajo
Sturm im Kopf
Wenn die alte Narbe juckt, der Kopf schmerzt oder sich der Schlaf nicht einstellen will, ist vielleicht das Wetter schuld. Wissenschaftler bestreiten das – aber rund die Hälfte der Menschen fühlt sich gesundheitlich vom Wetter beeinflusst.
Text Marion Kaden
Das Wetter übt mit seinen jahreszeitlich bestimmten Rhythmen seit Urzeiten Einfluss auf Menschen aus. Normalerweise stellen sie sich ohne Schwierigkeiten auf die entsprechenden Wetterlagen oder -änderungen ein, ohne diese besonders wahrzunehmen. Nur Wetterfühlige eben nicht. Das grösste Problem der erhöhten Sensibilität: Wetterfühlige können höchst unspezifische Beschwerden auf körperlicher oder seelischer Ebene entwickeln. Zum Beispiel Grossvaters Knie: Schmerzt es wieder, weiss die Familie zuverlässig, dass das Wetter umschlägt. Andere, häufig genannte körperliche Anzeiger sind Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit. Rund die Hälfte aller Menschen gibt an, dass das Wetter in seinen unterschiedlichen Ausprägungen einen Einfluss auf sie ausübt. Entsprechend überfüllt sind die Wartezimmer von Ärzten oft bei Föhn, Bise, Sturm oder extremen Kaltfronten. Aber: «Wetterfühligkeit ist eine komplexe Angelegenheit. Sie ist eine Reaktion, jedoch keine Krankheit», stellt Thomas Herren von MeteoSchweiz, Zürich, eindeutig klar.
Bei der Behandlung des Themas legt der Biometeorologe Wert auf noch andere Unterscheidungen. So zum Beispiel auf die Wetterreaktion: «Im Grunde reagieren wir alle auf das Wetter. Es gibt Menschen, denen Hitze nichts ausmacht, andere hingegen fühlen sich bei kühleren Wetter-
lagen wohler», so Herren. Wissenschaftler kennzeichnen dann noch die Wetterempfindlichkeit. «Hier wird von einer sogenannten erworbenen Empfindlichkeit gesprochen. Sie können sich an Operationsnarben, amputierten Gliedmassen (Phantomschmerzen) oder chronischen Erkrankungen manifestieren», erklärt Herren.
Zweifelnde Wissenschaft
Unter dem Begriff Wetterfühligkeit verstehen Wissenschaftler Einschränkungen des Wohlbefindens oder das Auftreten von Krankheitssymptomen, die mit Wettervorgängen in Verbindung gebracht werden können. «Gegenwärtig wird davon ausgegangen, dass Wetterfühligkeit Ausdruck eines geschwächten Organismus ist, der bei atmosphärischen Veränderungen Anpassungsschwierigkeiten hat», sagt Herren, «doch tatsächlich wissen wir nicht, wie alles zusammenhängt».
Denn obwohl relativ viele Menschen von diesem Phänomen betroffen sind, wird heute kaum auf diesem Gebiet geforscht. Viele Arbeiten stammen aus dem deutschen Sprachraum und aus den Siebzigerjahren. Es gab immer wieder Versuche, messbare Elemente wie beispielsweise Blutdruck, Sterblichkeitsrate, Zunahme von Schmerzen bei chronischen Erkrankungen oder psychische Probleme mit Luftdruck, Feuchtigkeit und Wind-
stärke in Verbindung zu bringen. Einige Untersuchungen zeigten zwar einen statistischen Zusammenhang, der ursächliche Zusammenhang blieb aber weitgehend ungeklärt. Möglicherweise wird deshalb der Wetterfühligkeit wissenschaftlich keine grosse Bedeutung beigemessen.
Leidende Betroffene
Ganz anders beurteilen dies jedoch Betroffene: Sie fühlen sich oftmals mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen. «Doch diese Menschen leiden wirklich», sagt Herren. Ihm wurde dies bewusst, als er als Wetter-Experte zu einer TelefonServiceaktion berufen wurde. Betroffene klagten über die unterschiedlichsten Symptome. «Die Problematik ist umfassend und beinhaltet mehr als nur eindeutig medizinische Aspekte wie Migräne oder die Zunahme von Schmerzen bei chronischen Gelenkproblemen», erklärt Herren. Er hörte von Klagen über Konzentrationsstörungen bei Kindern in der Schule oder die Zunahme stressiger Auseinandersetzungen zwischen Arbeitskollegen. Manche Menschen fühlten sich auch so stark beeinträchtigt, dass sie überhaupt nicht mehr zur Arbeit gehen konnten. Bestätigt wurden diese Angaben durch eine Befragungsstichprobe von 1064 deutschen Bürgern des Instituts für Demoskopie in Allensbach. In einem Fragenkatalog zur Wetterfühligkeit erklärten sogar 32
Naturheilkunde hilft bei Wetterfühligkeit
Wetterfühlige müssen nicht unnötig leiden. Viele natürliche Mittel helfen, die unangenehmen Symptome zum Verschwinden zu bringen.
Gelenkschmerzen 1 Kilogramm Heublumen (Semina graminis) in 5 Liter kaltem Wasser ansetzen, eine halbe Stunde lang kochen, absieben und dem warmen Vollbad zusetzen. Fertiger Heublumen-Badeextrakt ist auch möglich.
Chronische Einnahme standardisierter Weidenrindenextrakte wie Assalix wirken naturgemässer als chemisch
Angstzustände und Tee aus Hopfenzapfen (Humulus lupulus): 1 bis 2 Teelöffel Hopfenzapfen werden mit 150 Milliliter heissem Wasser Schlaflosigkeit überbrüht. Abgedeckt stehen gelassen, danach absieben. 2- bis 3-mal täglich und vor dem Schlafengehen trinken. Akute Schlaflosigkeit Baldrian-Badeextrakt für ein abendliches Vollbad.
Kopfschmerzen Echtes, ätherisches Pfefferminzöl direkt über den schmerzenden Stellen an Kopf oder Stirn verreiben. Darauf achten, dass kein Öl in die Augen gelangt. Mehrmals täglich auftragen. Achtung: nicht für Kleinkinder geeignet.
Abgeschlagenheit, Melisse (Melissa officinalis) hat sich in zahlreichen Untersuchungen als wirksam bei Wetterfühligkeits-Beschwerden Gereiztheit erwiesen. Anwendungsbeispiel: 1 Teelöffel Melissengeist in einem kleinen Glas Wasser verdünnen. 3-mal täglich.
Prozent der Befragten ihrer täglichen Arbeit im Beruf oder Haushalt bei bestimmten Wetterlagen nicht nachgehen zu können. Das ergab, so errechneten Mitarbeiter des Instituts, für derart Betroffene einen durchschnittlichen Wert von 10,2 Tagen pro Jahr an wetterbedingter Arbeitsunfähigkeit.
Leben mit dem Wetter
«Der psychologische Einfluss sollte nicht unterschätzt werden», warnt Herren. «Allgemein bekannt ist beispielsweise, dass Menschen nach der Ankündigung eines Föhns im Radio bald darauf Kopfschmerzen bekommen können.» Bei der Bewertung dieser Phänomene hält sich der Meteorologe jedoch zurück. «Dazu ist das Problem zu unerforscht», sagt er. Doch eine Betroffene der besagten Telefonaktion ist ihm lebhaft in Erinnerung geblieben, denn sie teilte Herren eine wich-
tige Erfahrung mit. Mit der Anerkennung der Beschwerden und der Einsicht, dass sie ohnehin nichts ausrichten könne, veränderte sich etwas Entscheidendes: Ihre Beschwerden erschienen ihr seither nur noch halb so schlimm. Und am Schluss des Gesprächs erklärte sie noch, dass wohl auch der Kampf gegen die Symptome unnötige Energie verbraucht habe. Das lässt Herren zu folgender pragmatischer Erkenntnis kommen. «Dem Wetter können wir nicht entfliehen – aber wir können lernen, mit ihm zu leben.» u
Literatur
_ Franziska Bischof-Jäggi
«Hamsterrad im goldenen Käfig»
Knapp Verlag 2010, Fr. 29.80
Surftipps
_ www.natuerlich-leben.ch/surftipps
Zwischen Kopfscherz und Schwindel
Die «Deutsche Medizinische Wochenschrift» veröffentlichte die Resultate einer Umfrage zur Wetterfühligkeit. Dabei gaben 28 Prozent der Frauen und 9,6 Prozent der Männer an, von Wettereinflüssen abhängig zu sein. 68,3 Prozent der über 60-Jährigen und 40,5 Prozent der 16- bis 29-Jährigen klagten über gesundheitliche wetterbedingte Beschwerden. Bei den Berufsgruppen stellte sich heraus, dass sich leitende Angestellte mit 63 Prozent und Landwirte mit bis zu 76,9 Prozent als am wetterfühligsten zeigten.
Die häufigsten mit dem Wetter in Verbindung gebrachten Beschwerden waren: Kopfschmerzen und Migräne (46 Prozent), Abgeschlagenheit (47 Prozent), Schlafstörungen (46 Prozent), Gelenkschmerzen (40 Prozent), Gereiztheit (31 Prozent), Narbenschmerzen (26 Prozent), Schwindel (25,8 Prozent).
Die Antenne im Körper
Das vegetative Nervensystem, welches die Regelung der unwillentlichen Lebensfunktionen wie Atmung, Verdauung, Stoffwechsel übernimmt, spielt bei der Wetterfühligkeit möglicherweise eine besondere Rolle. Es soll einer Antenne gleich Wetterschwankungen empfangen können, nehmen manche Wetterexperten an. Insbesondere soll es Luftdruckschwankungen wahrnehmen, die durch Warm- und Kaltfronten entstehen. Vielleicht ist dem vegetativen Nervensystem auch möglich, die elektrischen Ladungen ausmachen, die bei Luftmassen durch Verschiebung oder Überlagerung entstehen. Manche Medizin-Meteorologen deuten diese besonderen Fähigkeiten als eine Art Schutzreflex bei Menschen und Tieren, der sie vor bedrohlichen Wetterumschwüngen warnt. Übrigens: Stürmischer Wind und extreme Kaltluftfronten werden von den meisten Wetterfühligen als besonders unangenehm empfunden –und natürlich der Föhn.
Allmächtig
Gegen alles ist ein Kraut gewachsen – diese Aussage ist von Vertretern der Komplementärmedizin oft zu hören. Doch stimmt das wirklich oder steckt dahinter ein Allmachtsanspruch, den man so sonst den «Göttern in Weiss» unterstellt?
Text Martin Koradi
Machbarkeitswahn und Allmachtsfantasien – diese Vorwürfe hört man nicht selten an die Adresse der heutigen Medizin. Wohl nicht ganz ohne Grund ist die Rede von den «Göttern in Weiss». Fraglos gibt es Exemplare der ärztlichen Zunft, denen die Möglichkeiten der modernen Medizin in den Kopf gestiegen sind. Allen Ärztinnen und Ärzten eine solche Haltung zu unterstellen, wäre allerdings Ausdruck eines simpel gestrickten Schwarz-Weiss-Denkens. Mir selber sind bei der Inanspruch-
nahme medizinischer Dienste durchwegs Menschen begegnet, die sich der Grenzen ihrer Kunst bewusst waren, vor allem im Bereich der Hausarzt-Medizin. Aber Wachsamkeit gegenüber grenzenlosen ärztlichen Heilungsfantasien scheint mir sinnvoll – das gilt allerdings auch für die Komplementärmedizin.
Machbarkeitswahn und Allmachtsfantasien sind auf den ersten Blick Auswüchse, die allen Grundsätzen einer «Naturmedizin» zu widersprechen scheinen. Wer aber nur schon ein bisschen genauer
hinschaut, findet solch ungesunde Phänomene weit über isolierte Einzelfälle hinaus. Beispiele dafür möchte ich hier ansprechen, wobei es weder um endgültige Urteile noch um pure Provokation geht. Die Auseinandersetzung mit diesem brisanten Thema innerhalb der komplementärmedizinischen «Szene» ist wichtig.
Ein unerfüllbares Versprechen
Die Rede vom ganzheitlichen Heilen –von der «Ganzheitsmedizin» – wird heute inflationär verwendet. Damit verbunden
Menschen ganzheitlich zu behandeln, müsste man ihn ganzheitlich wahrnehmen – in seiner Ganzheit wahrnehmen. Das übersteigt menschliche Fähigkeiten bei Weitem, weil wir die Welt, uns selber und auch andere Menschen, immer nur sehr lückenhaft und aus einer bestimmten Perspektive wahrnehmen. Wie soll ich ganzheitlich behandeln können, wenn mir nur Fragmente meiner selbst und meines Gegenübers bekannt sind? Das Ganze –das sagte schon Goethe – ist nur für einen Gott gemacht. Und selbst wenn ich das Ganze wahrnehmen könnte, geht jeder Behandlung die Auswahl konkreter Massnahmen voraus, womit auch sie fragmentarisch bleibt.
Den Menschen ganzheitlich behandeln – das würde, wenn es denn möglich wäre, bedeuten: Alles Krankmachende in Körper, Seele und Geist heilen – und die Umwelt und die Gesellschaft noch dazu! Das ist eine mass- und grenzenlose Vorstellung
wäre ausgesprochen fragwürdig.
Vorziehen würde ich stattdessen einen «kontextsensiblen Reduktionismus». Ich weiss, das ist ein Wortungetüm, schwer wie ein Vierzigtönner-Camion. Der Reduktionismus anerkennt, dass Menschen eben Menschen sind und darum nicht alles, nicht das Ganze behandeln können. Eine Reduktion, eine Beschränkung ist unumgänglich. Der Begriff «kontextsensibel» drückt ein Bewusstsein dafür aus, dass rund um mein beschränktes therapeutisches Handeln noch mehr Einflüsse und Faktoren vorhanden sind, um die ich wissen sollte.
Ist jede Krankeit heilbar?
«Wir behandeln die Ursachen, die Schulmedizin nur Symptome!» Dieser in der Naturheilkunde oft gehörte Kampfspruch verkennt die Komplexität von Gesundheit und Krankheit fundamental. Wer kennt denn wirklich die Ursache – den letzten
Ursachen hat. Wer solche Sprüche klopft, bedient sich deshalb oft eines Tricks: Er legt einfach dogmatisch einen willkürlich ausgewählten Faktor als Ursache fest und setzt dort mit einer mehr oder weniger plausiblen Behandlung an. «Du hast ein Schulterproblem links? Aha, ein Vaterproblem …» Die endgültige Ursache entzieht sich uns wohl in den meisten Fällen. Auch hier wieder – wie bei der Ganzheitlichkeit – eine ziemlich ungesunde Unbescheidenheit.
Eine weiterer Kampfspruch: «Die Gesetze der Natur bieten immer eine Lösung.» Diese Aussage machte eine Naturärztin an den Tumortagen in Winterthur in einem Saal mit Krebskranken. Eine absolute Aussage. Heilung ist immer möglich, du musst dich nur nach den Gesetzen der Natur richten. Wer krank bleibt, hat also die Gesetze der Natur missachtet. Was damit gemeint ist, bleibt ungesagt. Zudem wird ausgeblendet, dass ein Tumor auch
Der Autor
Martin Koradi ist diplomierter Drogist und seit 1983 Dozent für Phytotherapie mit eigener Schule. Er leitet HeilpflanzenExkursionen und engagiert sich durch Ausbildung von Pflegefachleuten für die Integration von HeilpflanzenAnwendungen in Pflegeheimen, Spitex und Kliniken. In seiner Tätigkeit verbindet er die Erkenntnisse der Philosophie mit jenen der Naturheilkunde.
zur Natur gehört und ihren Gesetzen gehorcht, sodass ein grosser Teil der Anwesenden im Saal einfach sterben würde, wenn der Natur ihr Lauf gelassen würde.
Bei Misserfolg selber schuld
«Weiterhin gibt es in jenen Menschen, die wirklich das Verlangen haben, gesund zu werden, keine Krankheit, die der Macht des Gegenmittels trotzen kann, das in der richtigen Pflanze zu finden ist … Dieses Buch beschreibt neunzehn Pflanzen, die
von der göttlichen Vorsehung mit Heilungskräften gesegnet worden sind, sodass es für jene, die aufrichtig gesunden wollen, keine Krankheit mehr gibt, die nicht Hoffnung auf Genesung liesse.» So zu lesen im Buch «Die zwölf Heiler und sieben Helfer» von Eduard Bach aus dem Jahr 1934. Auch der Begründer der Bachblütentherapie geht davon aus, dass mit seinen Pflanzen alle Krankheiten heilbar sind, vorausgesetzt, dass die kranke Person gesund werden will. Damit werden Misserfolge dem Patienten in die Schuhe geschoben und die eigene Methode gegen Misserfolge immunisiert.
Bach schreibt auch: «Gesundheit ist unser Erbe, unser Geburtsrecht», nachzulesen in «Befreie dich selbst». Das ist ein Versprechen absoluter Gesundheit. Bach negiert damit die Fragilität der menschlichen Existenz, zu der auch Krankheit gehört. Auf dieser Basis wachsen Allmachtsfantasien. Wer totale Befreiung von Krankheit verspricht, verabschiedet sich tendenziell auch von einer menschlichen Solidarität, die aus der geteilten Verletzlichkeit entstehen kann.
Allmacht versus Ohnmacht
Die menschliche Lage ist prekär. Wir sind nicht nur krankheitsanfällig und sterblich, wir wissen auch noch darum. Das unterscheidet uns zum Beispiel von Katzen. Eine Katze wird sich wohl kaum Sorgen machen über ihre zukünftigen Gebrechen im Alter und über ihren Tod. Kein Wunder liegt sie oft eindrücklich entspannt auf
dem Sofa. Wir Menschen aber wissen von unberechenbaren Krankheiten, Unfällen und Katastrophen, denen wir zu einem guten Teil ausgesetzt sind.
Diese fundamentale Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz ist schwer auszuhalten. Sie hat zu zahlreichen Bewältigungstechniken geführt. Ganze Ideengebäude wurden und werden errichtet zur Machtlosigkeitsvertuschung und Zufallsbewältigung. Ein Beispiel dafür ist die Vorstellung, dass alle Krankheiten ihren Ursprung in der Psyche haben und durch entsprechende «Arbeit» an den Gedanken und Gefühlen geheilt werden können. Wie mit einem Schleudersitz rettet man sich damit aus der Ohnmacht und kann sich vormachen, den umfassenden Schlüssel zur Gesundheit im Inneren zur Verfügung zu haben. Ohnmacht wird dadurch abgebaut, doch handelt man sich dafür nicht selten Schuldgefühle ein, wenn es nicht gelingt, zum Beispiel durch «positives Denken», die Krankheit zu überwinden. Die Vorstellung, mit richtigem Denken oder spiritueller Arbeit jede Krankheit in den Griff zu bekommen, gehört ins Reich der Machtfantasien.
Anstatt uns in absolute Heilungsfantasien zu flüchten, ist es viel lebensfreundlicher, wenn wir die fundamentale Verletzlichkeit der menschlichen Existenz anerkennen. Das schafft eine tragfähigere Basis für solidarische gegenseitige Unterstützung in Situationen, in denen die grundlegende Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens an den Tag tritt. u
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Sonnenhut tut gut
Bewegung an der frischen Luft hilft dem Immunsystem gerade auch im Winter auf die Sprünge. Die Abwehrkräfte lassen sich zusätzlich mit Echinacea stärken.
Text Sabine Hurni
Es gibt sie tatsächlich: die unerschrockenen Menschen, die selbst im Winter in den kalten See springen. Wer das macht, liebt das erquickende Glücksgefühl, das sich während und nach dem Sprung einstellt. Ob es auch der Abhärtung und somit der Stärkung des Immunsystems dient, ist nicht erwiesen. Wissenschaftlich belegt ist hingegen, dass Sport die Abwehrkräfte unterstützt und fördert. Während der sportlichen Aktivität bilden sich im Körper sogenannte Interferone. Diese körpereigenen Stoffe stimulieren das Immunsystem, damit unerwünschte Eindringlinge wie Viren und Bakterien sofort vernichtet und ausgeschieden werden. Die abwehrstärkende Wirkung kommt aber nur bei lockerem Bewegungstraining zustande. Intensives Körpertraining bewirkt eher das Gegenteil. Hochleistungssportler und ehrgeizige Hobbysportler sind deshalb eher anfällig auf Infekte. Damit allzu ambitionierter Sport den Körper nicht stresst, dürfen die Turnschuhe im Winter also durchaus ab und zu unbenutzt bleiben.
Bewegung auch im Winter
Täglich ein flotter Spaziergang oder eine gemütliche Walking oder Joggingrunde reichen für die Stärkung des Immunsystems bereits aus. Damit der Körper an der frischen Winterluft nicht auskühlt, sollten folgende Punkte beachtet werden:
l Eine warme Mütze hält den Kopf warm. Auch Hals und Hände sollten gut eingepackt sein. Zum Beispiel mit Materialien, die den Wind stoppen und gleichzeitig für einen guten Wärmeausgleich sorgen.
l Wie Nadelstiche fühlen sich kühler Wind oder kalte Temperaturen auf den Wangen, der Nase und dem Kinn an. Fettige Kälteschutz und Wettercremen schützen die Haut vor dem Auskühlen und Austrocknen.
l Gefütterte Joggingschuhe gibt es nicht. Damit die Füsse nicht erkalten, kann eine zweite Sockenlage die Wärme zurückhalten. Besonders gut eignen sich Wollsocken. Sie halten die Füsse auch warm, wenn der Schuh bereits nass ist.
l Ganz nach dem Motto «Ein erfahrener Wanderer startet leicht unterkühlt», darf man die ersten zehn Minuten ruhig etwas frieren. Am besten kleidet man
sich in Schichten und vermeidet zu grosse Jacken damit sich die Luft zwischen Jacke und Körper erwärmen kann.
Kälte zehrt an den Bändern, den Gelenken und den Muskeln. Umso wichtiger ist das Aufwärmen. Es schützt erfolgreich vor Verletzungen. Beim Joggen kann das Aufwärmen zum Beispiel mit einem Intervalltraining erfolgen. Fünf mal zwei Minuten Joggen und zwei Minuten Gehen.
Bei Minustemperaturen mahnt Adrian Burki, leitender Arzt des Bundesamts für Sport, allerdings auch mit der perfekten Bekleidung zu Vorsicht. Die allzu kalte Luft könne die Atemwege reizen und zu chronischem Leistungsasthma führen. Bei
Temperaturen unter null Grad Celsius vermindert sich der körpereigene Reinigungseffekt und der Schleim wird nicht mehr ausreichend aus der Lunge heraustransportiert.
Wer bereits einen Schnupfen, eine fiebrige Erkältung oder Halsschmerzen hat, sollte auf das Training verzichten und sich gesund pflegen. Weil der Kreislauf und das Immunsystem mit der Abwehr von Krankheitserregern beschäftigt sind, braucht der Körper Ruhe und viel Schlaf.
Auf Abwehr ausgerichtet
Damit sich der Körper schnell erholt oder noch besser, damit er gar nicht erst krank
So stärken Sie Ihre Abwehrkräfte
1 Aufbauen
Auch Aufbaumittel helfen dabei, schnell wieder auf die Beine zu kommen oder gar nicht erst krank zu werden. Vollkommen natürlich sind zum Beispiel Präparate der Firma Bio-Strath. Hergestellt aus spezieller Kräuterhefe, enthalten sie alles, was der Mensch zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Leistungssteigerung und für das allgemeine Wohlbefinden braucht. Da sämtliche Vitamine und Mineralstoffe aus Kräutern und Hefeextrakten stammen, werden die Nährstoffe vom Körper besonders gut verwertet. Die Hefe liefert nicht nur sämtliche B-Vitamine. Sie nährt auch die Darmflora und baut sie auf. Das wiederum optimiert die Aufnahme von allen anderen Vitaminen und Mineralstoffen.
2 Kalt abspritzen
Kneippen ist im Trend. Besonders wirkungsvoll für die Immunabwehr sind die Güsse mit kaltem Wasser. Nach dem Duschen spült man den Körper mithilfe eines Schlauches oder eines Giessrohres mit kaltem Wasser ab. An der Aussenseite des rechten Beines hoch, entlang der Innenseite runter. Dasselbe links. Weiter mit dem rechten Arm, dem linken Arm, kreisend über den Bauch und dann weiter zum Rücken, entlang der rechten und linken Schulter.
3 Schwitzen
Ähnlich wie Sport bringt auch die Sauna den Kreislauf in Schwung. Wichtig für die Gesundheit ist das strikte Einhalten der empfohlenen Saunaregeln, wie sie in jeder Saunalandschaft beschrieben sind.
4 Rubbeln
Mit einer weichen Bürste lässt sich die Haut vor dem Duschen kräftig massieren. Das fördert die Blutzirkulation und erquickt den ganzen Körper.
5 Lachen
Wer unzufrieden durch den Winter geht, verpasst nicht nur viele kleine Alltagsfreuden, sondern ist auch anfälliger auf Krankheiten. Freude, Lachen und Leben nach Herzenslust stärken das Immunsystem und wirken genauso ansteckend wie ein hartnäckiger Virus.
6
Geniessen
Die längeren Nächte laden ein zum Auftanken, Sein und Entspannen. Ruhige Tätigkeiten und Zeit heilen den Körper und die Seele.
Strath Aufbaupräpar erhöhen die Wi fördern die Konzen steigern die Vitalität ath Aufbaupräparate Wide dskraft ation
Echinacea anwenden
In der Regel werden bei Erkältungen dreimal täglich 15 bis 30 Tropfen Echinacea-Tinktur zusammen mit etwas Wasser eingenommen. Sobald die Erkältung abgeklungen ist, braucht der Körper wieder eine Pause. Grundsätzlich können Leute, die immer wieder zu Erkältungen neigen die Tinktur den ganzen Winter lang einnehmen. Hier empfiehlt sich aber eine Intervalltherapie: Damit das Immunsystem selber aktiv bleibt, sollte man die Tinktur immer mal wieder absetzen. Entweder am Wochenende pausieren oder wochenweise im Wechsel mit Auszeiten einnehmen.
wird, können natürliche Heilmittel die Abwehrkräfte stärken. Eine der bekanntesten Heilpflanzen auf diesem Gebiet ist der Rote Sonnenhut (Echinacea officinalis). Die Pflanze enthält Echinacosid, Betain, Inulin, ätherische Öle und Polysacharide. Gemeinsam aktivieren diese Inhaltstoffe die Phagozyten des Immunsystems. Diese Fresszellen sind darauf spezialisiert, krankmachende Bakterien zu vernichten. Zudem kann durch die Einnahme von Echinacea eine Resistenz steigernde Wirkung beobachtet werden. Ferner besitzt die Pflanze wundheilende, antiseptische und antibiotische Eigenschaften. Da der Sonnenhut beim Trocknen einen grossen Teil seiner Wirkstoffe verliert, wird zur immunstärkenden Wirkung vor allem die Tinktur verwendet. Zu deren Herstellung benötigt man die Wurzeln, das Kraut und die Blüten.
Indigene Völker der USA sollen den ausgepressten Saft der Heilpflanze zur Behandlung von Wunden, Entzündungen, Eiterungen und Verletzungen aller Art verwendet haben. In dieser Region, dem östlichen Nordamerika, hat die Pflanze ihren Ursprung. Da die Echinacea jedoch nur sehr wenige Ansprüche an das Klima stellt, gedeiht sie auch hier sehr gut. Sie wächst aber nicht wild, sondern kultiviert in Kräutergärten und Gärtnereien. Die mehrjährige Pflanze wird etwa einen Meter hoch und wächst aufrecht mit verzweigten Stängeln und breiten, borstigen Blättern sehr stolz an sonnigen Standorten.
Der Name Echinacea leitet sich vom griechischen Echinos ab, was nichts anderes als Igel bedeutet. Der Fruchtboden der Heilpflanze ist nämlich voller Stacheln, die symbolisch gesehen voll und ganz auf Abwehr ausgerichtet sind. Vermutlich kamen die Indianer deshalb auf die Idee, mit dem Saft der Pflanze die Wunden zu heilen, die sich die Männer auf der Jagd zugefügt hatten. u
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Seit über 20 Jahren setzt sich Heinz Knieriemen für «natürlich leben» kritisch mit den Methoden und den Auswirkungen der Schulmedizin und der Laborwissenschaft auseinander. Im AT Verlag hat er mehrere Bücher herausgegeben, unter anderem über Vitamine, Mineralien und Spurenelemente oder Inhaltsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika.
Heinz Knieriemen über
unwirksame Antibiotika
Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit spielt sich ein dramatisches Geschehen um Arzneimittel ab, die für viele Menschen einen Segen in ihrem Heilungsprozess darstellen.
Als Alexander Fleming 1928 das Penicillin entdeckte, war das eine Revolution für die Medizin, denn die Substanz ist ein mächtiger Wirkstoff gegen bakterielle Krankheitserreger. Im Laufe der Zeit kamen weitere, hochwirksame Antibiotika dazu. Damit wurde die Grundlage geschaffen, gefährlichen Seuchen wie Cholera und Tuberkulose zu begegnen. Über viele Jahre dachte man daher, von gewissen bakteriellen Infektionen gehe kaum noch eine Gefahr aus.
Die Wirklichkeit sieht inzwischen jedoch anders aus. Immer mehr Antibiotika zeigen sich durch Resistenzbildung in der Behandlung von Krankheiten unwirksam. Laut einem EU-Bericht werden in europäischen Krankenhäusern jährlich rund drei Millionen Patienten mit arzneimittelresistenten Bakterien infiziert. Rund jeder Zehnte holt sich also in einem Spital eine Infektion. Etwa 50 000 von ihnen sterben, wie es im Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten heisst. Und neuerdings drohen sogar Superkeime aus Asien.
Leichtfertige Abgabe
Zur Entstehung und Förderung von Resistenzen tragen verschiedene Ursachen bei. Unter anderem werden Antibiotika häufig zu leichtfertig verordnet, obwohl sie nicht erforderlich oder – etwa bei viralen Infektionen – nicht geeignet sind. Die Ausbrei-
tung von Resistenzen kennt jedoch noch andere Gründe. Bereits 1989 berichteten amerikanische Forscher erstmals von Vancomycin-Resistenzen, einem der wenigen Antibiotika für schwere Fälle. Anhand von Gewässerproben gelang es schliesslich, die Spur der resistenten Keime zurückzuverfolgen – nicht ins Spital, sondern in Tiermastbetriebe. Hier wurde Avoparcin, ein dem Vancomycin sehr ähnliches Präparat, als sogenannter antimikrobieller Leistungsförderer eingesetzt.
Bakterien und Viren sind unterschiedliche Erregertypen. Antibiotika sind gegen Viruserkrankungen wirkungslos. Deshalb ist die Meinung weitverbreitet, Bakterienund Virusinfektionen hätten nichts miteinander zu tun und der Einsatz von Antibiotika könne die Anfälligkeit für Viruserkrankungen nicht beeinflussen. Dem ist nicht so. Die Bakterienflora in unserem Körper ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Sie hat sich nicht nur entwickelt, um fremde Bakterien fernzuhalten, sondern dient auch zur Abwehr anderer Mikroorganismen wie Pilze, Parasiten und Viren. Wenn diese gutartige Flora durch Antibiotika ausgeschaltet wird, werden wir anfälliger für Infektionen aller Art.
Die moderne Medizin hat dazu geführt, dass Gesundheit und Krankheit in starren, getrennten Kategorien erlebt werden. Diese Einstellung hat zur Folge, dass wir
Es wird einem vermittelt, dass man in ständiger Gefahr sei, überall an gefährlichen Keimen zu erkranken.
das «Ökosystem» unseres Körpers nicht mehr wahrnehmen.
Kein Wunder, dass der Ruf von Infektionsexperten nach wirksamen, nicht antibiotischen Therapieformen immer lauter wird. Vor allem moderne pflanzliche Arzneien und ätherische Öle können hier einen wesentlichen Schritt zur Eindämmung der Resistenzentwicklung beisteuern, denn die Mehrzahl in der ärztlichen Praxis behandelten Infektionen sind Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Mandeloder Nasennebenhöhlen-Entzündungen, die von unterschiedlichen Viren zum Beispiel Coronaviren verursacht werden. Und obwohl Antibiotika gegen Viren keinerlei Wirkung haben, bekommen immer noch viele Patienten mit Atemwegsinfekten ein Antibiotikum verordnet.
Wirtschaftlich uninteressant
Der Welt gehen die Antibiotika aus – und kaum jemand tut etwas dagegen. Das hat
unterschiedliche Gründe. Einer davon: Antibiotika sind nicht profitabel. Antibiotika gehören zwar zu den am meisten verkauften Medikamentengruppen. Für die Pharmaindustrie sind sie trotzdem wenig interessant, denn normalerweise wird ein Antibiotikum nur über kurze Zeit eingenommen. Medikamente, die Patienten über viele Jahre verschrieben werden, wie zum Beispiel Blutdrucksenker, HerzKreislauf-, Lifestyle-Mittel oder Cholesterinsenker, sind wesentlich profitabler. Hinzu kommt, dass neue Antibiotika häufig für besonders schwere Fälle reserviert werden, also nur sehr selten zum Einsatz kommen oder dass ein neu entwickeltes Antibiotikum bereits nach kurzer Zeit Resistenzen entwickelt und somit wirtschaftlich uninteressant wird.
Viele grosse Pharmafirmen haben sich deswegen aus dem Gebiet der Entwicklung neuer Antibiotika zurückgezogen und setzen vermehrt auf virale Erkran-
kungen mit Impfstrategien, für die sie nicht einmal selbst Werbung machen müssen. Neben Klagen über eine gefährliche Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen sollten wir jedoch auch mehr Fingerspitzengefühl für andere Bereiche entwickeln. Bei den meisten schweren Krankheiten, an denen Menschen in den Industrieländern heute leiden und sterben, handelt es sich nicht mehr um Infektionen. Weder Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch Krebs werden durch Bakterien hervorgerufen. Und dennoch bleibt weiter der Mythos der Keimtheorie im Kopf. Es wird der Eindruck vermittelt, wir lebten von Geburt an in ständiger Gefahr vor gefährlichen Keimen. u
Der PenicilinumPilz bildet natürliches Antibiotikum.
Beratung
Haben Sie Fragen?
Sabine Hurni, Drogistin HF und Naturheilpraktikerin mit Fachrichtung Ayurveda und Phytotherapie, und das kompetente Berater-Team von «natürlich leben» beantworten Ihre Fragen zu Gesundheit, Ernährung, Ökologie, Garten oder Natur.
Senden Sie Ihre Fragen an: sabine.hurni@natuerlich-leben.ch oder «natürlich leben», Leserberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau
Beratung per Internet Fragen können Sie auch auf unserer Website www.natuerlich-leben.ch stellen. Das «natürlich leben»-Berater-Team ist unter der Rubrik «Beratung» auch online für Sie da.
Input aus der Leserschaft
l Zum Thema häufiges Halsweh («natürlich leben» 10-10) möchte ich folgende Erfahrung schildern: Ich selber litt 20 Jahre lang unter ständigen Halsschmerzen, bis ich herausfand, dass die Halsschmerzen mit aufsteigender Magensäure zusammenhängen. Seit ich Lebensmittel wie zum Beispiel Zwiebeln, Knoblauch, Essig, Pfeffer und Zitrusfrüchte weglasse, habe ich keine Probleme mehr. Ich habe das selber herausgefunden mit einer Weglass-Diät. Ich ass ein paar Tage lang nur Reis und Gurkenscheiben.
Dann kam jeden Tag ein neues Lebensmittel dazu. U. A., Lenzburg
Zittern
Ich mache unwillkürliche Bewegungen mit dem Kopf. Auch meine Schreibhand zittert, sobald ich ein Schreibwerkzeug in die Hand nehme. Was kann ich tun? W. K., Dübendorf
Beim Zittern ziehen sich entgegenwirkende Muskelgruppen unwillkürlich und rhythmisch wiederholend zusammen. Die Ursache dafür liegt in der Regel bei den Nerven. Haben Sie sich schon von einem Spezialisten untersuchen lassen?
Inzwischen ist bekannt, dass zum Teil Schwermetallbelastungen zu Nervenleitungsstörungen führen können, zum Beispiel Blei oder Quecksilber. Es könnte sich für Sie lohnen, dies einmal zu testen. Es wäre zum Beispiel denkbar, dass aufgrund der Schwermetallbelastung für die Muskeln wichtige Stoffe nur ungenügend aufgenommen werden. Dadurch entstehen Probleme bei der Nervenreizübertragung. Aber das sind jetzt natürlich nur Hypothesen. Gewissheit bringt eine seriöse Untersuchung auf allen Ebenen. Ist alles in Ordnung, liegt also medizinisch gesehen nichts vor, dann können allenfalls autogenes Training, Meditation oder auch ausgleichende Körperübungen wie Yoga oder Qi-Gong das Nervensystem beruhigen.
Sabine Hurni
Schimmlige Nüsse
Ich esse viele Nüsse, meist abgepackte Baumnüsse und Mandeln. Nun habe ich erfahren, dass diese oft mit dem hochtoxischen Pilz Aflatoxin kontaminiert sind. Wie gross ist die Gefahr, sich damit zu vergiften? L. L., Biel
Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn Sie selber Nüsse knacken, dann sehen Sie den Schimmel als pelzigen Überzug in der Nuss. Diese Nüsse sollten Sie unbedingt wegwerfen. Die abgepackten sind ungeöffnet kaum je schimmlig, da sind die Lebensmittelvorschriften viel zu streng. Sie sollten die Nüsse zu Hause trocken aufbewahren, nicht im Kühlschrank. Wenn Sie die Nüsse richtig, aber zu lange lagern, werden sie höchstens ranzig.
Es stimmt, dass die Aflatoxine giftig sind. In grösseren Mengen können sie krebserregend sein. Doch da müssten Sie schon grosse Mengen an verschimmelten Nüssen konsumieren. Übersehen Sie mal eine verschimmelte Nuss, spucken Sie sie vermutlich spätestens dann aus, wenn Sie mit dem Kauen beginnen. Aflatoxine gefährden vor allem Menschen in feuchtwarmen Regionen, weil dort die Lebensmittel viel häufiger schimmeln. Hierzulande sind Aflatoxine aber kein Problem. Als Grundregel gilt: Was schimmlig ist, soll weggeworfen werden. So sind Sie immer auf der sicheren Seite. Sabine Hurni
Waschnüsse
Sind Waschnüsse ökologischer als herkömmliche Waschmittel? Offenbar werden die Nüsse in Indien knapp und deshalb durch schärfere Waschmittel ersetzt, als wir hier benutzen würden. A. B., Zürich
Das ist für mich eher eine ethische, wenn nicht sogar philosophische Frage. Unsere Kleiderschränke sind voller Kleider, die wir regelmässig ersetzen und oft nach einmaligem Tragen waschen. Selbst wenn die Inder ihre Kleider nicht mehr mit Waschnüssen, sondern mit schärferen Waschmitteln waschen, verhalten sie sich unter dem Strich vermutlich noch immer ökologischer als wir. Sie waschen die Kleider oft von Hand, trocknen sie an der Sonne und tragen sie länger. Doch auch die Inder werden in den nächsten Jahrzehnten vermutlich einen Modernisierungsschub erleben.
Den grössten Beitrag an die Umwelt leisten Sie vermutlich, indem Sie die Klei-
der erst waschen, wenn sie schmutzig sind, die Maschine jeweils ganz füllen, 30-GradWäsche bevorzugen und die Wäsche an der Leine trocknen statt im Tumbler. Das sind kleine Beiträge an die Umwelt, die jeder sofort umsetzen kann. Wenn zudem noch ein ökologisches Waschmittel verwendet wird – umso besser. Doch einfach nur für das gute Gewissen das Waschmittel wechseln und weiterhin unserem übersteigerten Konsum- und Hygienewahn frönen, kann nicht die Lösung sein. Es gilt, das gesamte Verhalten zu überdenken und nicht nur zu entscheiden, ob nun Produkt A oder B umweltfreundlicher ist –und zwar nicht nur bei den Waschmitteln, sondern in allen Lebensbereichen.
Sabine Hurni
Polyarthritis
Mit welchen natürlichen Methoden kann man ergänzend zu den Schmerzspritzen eine Polyarthritis behandeln? Oder würden Sie sogar auf eine rein natürliche Behandlung setzen?
M. E., Basel
Bei der chronischen Polyarthritis handelt es sich um eine Autoimmunreaktion. Das Immunsystem kämpft gegen den eigenen Körper. Oder etwas unkonventioneller ausgedrückt: Ein Spieler kämpft gegen die eigene Mannschaft. Warum das Immunsystem fehlgeleitet ist, ist unklar. Je nach dem wie stark die Polyarthritis schon fortgeschritten ist, kann die Naturheilkunde sehr wohl unterstützend wirken. Am besten lassen Sie sich diesbezüglich begleiten und beraten. Als Therapieformen eignen sich vor allem kombinierte Methoden, die über den Körper, Heilpflanzen und die Ernährung zum Ziel führen. Wenn Sie ganz auf die Naturheilkunde setzen möchten, müssten Sie vermutlich noch einen Schritt weitergehen und etwas tiefer ins eigene Leben blicken. Der naturheilkundliche Ansatz betrachtet den erkrankten Menschen immer als Teil eines gesamten Systems. Dieses setzt sich zum grössten Teil aus Arbeitsplatz, Wohnsituation, Ernährung, Beziehungen und Lebensweise zusammen. Wobei aber auch das seelische Befinden einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Um zum Mannschaftssport zurückzukommen: Macht ein Spieler absichtlich ein Eigengoal, dann will er damit gegen etwas rebellieren oder auf sich aufmerksam machen. Ihn könnte man wenigstens nach dem Grund für sein
Wirken fragen. Beim Immunsystem ist das etwas schwieriger. Es kann sein, dass ein Einfluss von aussen Ihr Immunsystem ge gen sich selber kämpfen lässt. Vielleicht gilt es aber auch, einen inneren Konflikt zu lösen. Denn einfach so versucht sich der Körper nicht selber anzugreifen.
Sabine Hurni
Herzprobleme
Mein Vater (72) leidet seit einem schweren grippalen Infekt im letzten Winter an Herzrhythmusstörungen und Atemnot. Sein Zustand bessert sich nur zögerlich. Was könnte ich ihm raten? A. J., Birr
Während ein junger Mensch sich sehr schnell von einer Grippe erholt, fühlen sich viele ältere Menschen noch Monate später geschwächt. Ich vermute, dass dies auch bei Ihrem Vater ein Thema ist. Der Körper braucht einfach seine Zeit, um sich zu regenerieren. Selbst bei der für sorglichsten und besten Pflege ist hier der Faktor Zeit nicht zu unterschätzen. Stär kende Präparate mit Ginseng, Vitaminen und Mineralstoffen sind hilfreich und unterstützen den Körper beim Regene rationsprozess. Jetzt ist es wichtig, dass Ihr Vater eine widerstandsfähige Basis schaffen kann. Solange er noch schwach ist, fruchtet wohl keine spezifische Herz therapie.
Eine klassische Heilpflanze bei Herzin suffizienz mit Atemnot ist Weissdorn. Es gibt ihn als Tinktur und Tabletten im Han del zu kaufen. Ich würde Ihnen empfehlen, dass Ihr Vater ein halbes Jahr mit dem Aufbaumittel und der Weissdorntinktur seinen Körper und sein Herz stärkt. Zu dem soll er viel Wasser und Tee trinken, Gemüse und Früchte essen und sich täg lich genügend bewegen. Sabine Hurni
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Der fröhliche Dialog mit der NaturWanderreisen unter der Leitu ng von Heilpflanzenkundigen und Botanikern
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Tränende Augen
Meine Augen tränen und die Augenwinkel sind entzündet. Mein Arzt gab mir «künstliche Tränen» und eine kortisonhaltige Salbe. Kann es sein, dass die Beschwerden vom Wimpernfärben kommen?
M. F., Wetzikon
Es ist sehr gut möglich, dass die Beschwerden vom Wimpernfärben kommen. Um das herauszufinden, lassen Sie das Färben am besten einmal sein und tuschen die Wimpern wenn nötig mit einem Mascara, den Sie nachts entfernen. Die Symptome trockener Augen treten vorwiegend bei älteren Menschen auf. Bei ihnen verändert sich die Konsistenz der Tränenflüssigkeit. Grund dafür ist einerseits der Stoffwechsel, andererseits verstopfte Talgdrüsen am Lidrand. Kann der Talg nicht fliessen, wird der Tränenfilm flüssiger, wässeriger und die Augen überlaufen. Deshalb gehört die Lidrandpflege eigentlich zur Behandlung dazu. Das geht ganz einfach: Zuerst eine Watterondelle mit warmem Wasser tränken, auf die Augen legen und den Lidrand damit sanft
Inserat
aufweichen. Danach ein Wattestäbchen mit etwas verdünntem Babyshampoo tränken und damit den Lidrand entfetten und die verstopften Poren öffnen.
Sabine Hurni
Haarausfall
Mein Haar wird immer dünner und fällt aus. Was hilft dagegen? I. S., Bercher
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Das Haar braucht Mineralstoffe und Vitamine. Fehlen sie in der täglichen Ernährung, dann müssen sie auf andere Weise zugeführt werden. Haarausfall ist in der Regel ein sehr komplexes Problem, das nicht auf eine einzelne Ursache reduziert werden kann. Im Fachhandel erhalten Sie Präparate, die alles enthalten, was das Haar braucht. Selbstverständlich können Sie aber auch mit Vitamin-Breicher Bierhefe, den Schüsslersalzen Nr. 1 und 11, mit Brennnesseltee innerlich wie auch äusserlich angewendet und mit Kopfmassagen viel erreichen. Gerade die Massagen sind sehr wichtig. Sie sorgen dafür, dass die Haarwurzeln gut durchblutet sind und die Nährstoffe an den gewünschten Ort gelangen. Massieren Sie den Haarboden deshalb täglich mit Klettenwurzelöl, Jojobaöl oder einem ayurvedischen, kühlenden Kopföl ein. Dabei werden Sie bemerken, dass sich der Haarboden sehr heiss anfühlt. Diese Hitze wiederum wird durch das Öl «aus dem Kopf gezogen», denn nach den östlichen Lehren ist es nicht zuletzt die gestaute Hitze, die Haarausfall begünstigt.
Sabine Hurni
Während 3000 Jahren war Dinkel das wichtigste Nahr ungsgetreide unserer Gegend. Die Dinkelkultur erblühte zur Zeit der Gründung Roms und wurde zum „Kor n der Alemannen“. Im Mittelalter liessen sich Klöster und Vögte den Zehnten vorzugsweise mit Dinkel bezahlen. Bis 1900 blieb er unser Hauptbrotgetreide .Geniessen Sie mit UrDinkel –Brot echte Schweizer Getreidekultur
De r Bü ndner Be rg kä se vo n Da ni el a Ca pa ul -M ai ss en au s de m Va l Lu mn ez ia is t nu r eines vo n vi el en au se rl es enen und aut he nt is ch en Pr od uk te n au s de n Sc hweize r Be rg en Mi t je de m Ka uf fli es st ein Be it ra g an di e Co op Paten sc haft fü r Berg ge bi ete. Di es e un te rs tü tz t di e Pfl eg e Sc hweize r Ku lt ur la nd sc haften und ve rb es se rt di e Ex is te nz gr undlag e un se re r Be rg ba ue rn So kö nn en Si e si che r se in , ein ec htes Be rg pr od uk t in Ih re n Hä nden zu ha lten – au ch mo rg en no ch
«Die Sagen und My then der Berg welt können Sie lesen. Oder in unserem Käse geniessen.» Für unse re Be rge. Für unse re Bauer n.
Haus&Garten
Internet_ Webportal für Bauökologie
Das mühsame Zusammensuchen von Informationen zum Thema ökologisches und gesundes Bauen hat ein Ende. Seit Kurzem bietet das Internetportal www.gesundeshaus.ch der Genossenschaft «Information Baubiologie» ein umfassendes Beratungsangebot, viel Hintergrundwissen und wertvolle Tipps rund um den ökologischen Hausbau, effiziente Haustechnik oder Gebäudesanierungen. ajo _ www.gesundes-haus.ch _ www.wildstauden.ch
Reben_ Resistent und gesund
DLesen_ Lustwandle
Unser deutsches Nachbarland ist auch ein Land der Schlösser und Gärten. Das Buch «Lustwandle» entführt die Leser auf unterhaltsame Weise in die schönsten Gärten und Parklandschaften Deutschlands und lädt mit seinen fachkundigen Beschreibungen und historischen Details zum Selberentdecken ein. _ Volker Gebhardt: «Lustwandle –Gärten und Parklandschaften», Knesebeck-Verlag 2010, Fr. 49.90
ie Forschungsanstalt Agroscope ChanginsWädenswil (ACW) hat Rebsorten gezüchtet, die gegen den falschen und echten Mehltau sowie gegen die Traubenfäule resistent sind. Damit könne der Einsatz von Fungiziden in Zukunft deutlich gesenkt werden, so die ACW. Die Neuzüchtungen produzieren zur Pilzabwehr sogenannte Stilbene, die als Nebenprodukte des Resveratrols ebensolche gesundheitlichen Vorzüge haben sollen wie dieses. Weine der neuen Züchtungen wiesen laut ACW zudem zwanzigmal mehr Stilbene auf als herkömmliche Sorten. Die ersten resistenten Reben sollen in drei bis vier Jahren zum Anbau bereit sein. ajo
Hausstaub_ Mikrobenparadies
Ein Gramm Hausstaub enthalte bis zu 1000 verschiedene Mikrobenarten und Dutzende Millionen von verschiedenen Bakterienzellen, referierte Helena Rintala vom National Institute of Health and Welfare in Kupio, Finnland, kürzlich an einem Mikrobiologiesymposium im englischen Nottingham. Und das seien nur jene Arten, die sich im Labor vermehren und so überhaupt feststellen liessen. Im Innenbereich gedeihen die unsichtbaren Mitbewohner laut der Mikrobiologin vor allem auf feucht-nassen Substraten. ajo
Winterhilfe
Damit die Pflanzen auf Balkon und Terrasse den Winter schadlos überstehen und auch im nächsten Jahr wieder Freude machen, wollen sie richtig versorgt werden. Wenn die Tage kürzer werden, ist es daher an der Zeit, Vorkehrungen für den Winter zu treffen.
Text Helen Weiss
Gummistiefel, Giesskanne und Gartenschere bereit? Jetzt gilt es, für dieses Jahr zum letzten Mal im Garten und auf dem Balkon Hand anzulegen, bevor Väterchen Frost unseren Breiten seinen ersten Besuch abstattet. Zwar überstehen die meisten Pflanzen im Garten die kalte Jahreszeit unbeschadet, Topfkulturen auf Balkon und Terrasse sind jedoch auf etwas Winterhilfe angewiesen. Für Oliven und Oleander steht ein Umzug ins helle Winterquartier an, Bambus und Buchs erhalten ein wärmendes Mäntelchen um die Füsse.
Sommerflor hell und kühl
Mit der üppigen Blütenpracht von einjährigem Sommerflor wird die Natur rund ums Haus zur Bühne. Unter Sommerflor versteht man Pflanzen, die im Frühjahr gepflanzt oder gesät werden und beim ersten Frost wieder eingehen. Zu den bekanntesten Vertretern des Sommerflors gehören die Vanilleblume (Heliotropum), Margeriten (Chrysanthemum) oder Petunien. Bei einigen dieser Sommerblüher wie etwa Geranien (Pelargonium), Fuchsien oder Wandelröschen (Lantana), deren Stiele verholzen, lohnt sich eine Überwinterung. «Sie werden bei zirka fünf Grad und möglichst hell überwintert», erklärt Hanspeter Schumacher, Leiter des botanischen Gartens St. Gallen. Vor dem Umzug ins Winterquartier werden die Pflanzen zurückgeschnitten. Als Grundregel beim Rückschnitt gilt, dass mindestens ein Drittel des Pflanzenvolumens entfernt werden sollte.
Im Winterquartier nisten sich Läuse und Spinnmilben gerne gemütlich ein und vermehren sich rasend schnell. «Auch während der Winterruhe müssen die Pflanzen deshalb regelmässig auf Pilzkrankheiten und Schädlinge überprüft werden», be
Wer auch im kommenden Gartenjahr viel Freude an seinen Kräutern haben möchte, muss einige Vorkehrungen treffen.
tont Schumacher. Wie oft man giessen soll, hängt ganz von der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit ab. Schumacher: «Weniger ist hier mehr. Die richtige Dosierung erfordert viel Fingerspitzengefühl.»
Stauden
Frostschutz für Sensibelchen
Während der frostempfindliche Sommerflor seine Kurzlebigkeit mit einer üppigen Blütenbildung wettmacht, erfreuen mehrjährige Blütenpflanzen, sogenannte Stauden, durch ihre Beständigkeit. Stauden verfügen über einen krautigen Spross. Ihre oberirdischen Teile sterben im Winter ab und treiben im Frühjahr wieder neu aus. Von wenigen empfindlichen Arten abgesehen, benötigen die meisten Stauden unter normalen Bedingungen keinen Winterschutz. Pflanzen mit dichten Blattschöpfen wie Fackellilie (Kniphofia), Palmlilie (Yucca) oder grosse Büschelgräser wie das Pampasgras (Cortaderia) sollten jedoch locker zusammengebunden und mit Laub oder Fichtenreisig vor zu grosser Kälte geschützt werden. Eine gute Laubabdeckung ist auch sinnvoll bei der Herbstanemone (Anemona japonica) und dem Riesenschilf (Arundo). «Im Herbst neu gepflanzte Stauden sollten zudem im ersten Jahr immer einen Winterschutz bekommen», erklärt Martin Löw, Inhaber der gleichnamigen Staudengärtnerei in Mühleberg (BE).
Die meisten Stauden sollten nicht alle zum Winter hin zurückgeschnitten werden, nur um dem Balkon ein sauberes und gepflegtes Aussehen zu verleihen. «Mit dem eigentlichen Rückschnitt sollte man bis zum Frühjahr warten», rät Löw. Ein zu früher Schnitt im Herbst behindert die Pflanzen sogar in ihrer Entwicklung, da sie kaum Gelegenheit bekommen, Reserven für das nächste Jahr anzulegen.
Kräuter unterschiedliche Ansprüche
Wer auch im kommenden Gartenjahr viel Freude an seinen Kräutern haben möchte, muss einige Vorkehrungen treffen. Denn nicht alle der Gewürzpflanzen haben dieselben Ansprüche. Viele Kräuter sind Stauden, ziehen ihre oberirdischen Teile im Herbst ein und treiben im Frühling aus dem Wurzelstock komplett neu aus. Dazu zählt etwa die Minze, Oregano, Maggikraut oder Schnittlauch. «Von diesen Kräutern kann man mit dem Rückschnitt noch alle gesunden Blätter ernten und trocknen», sagt Andy Fässler, Leiter des Gartenhauses Wyss in Zuchwil (SO). Damit die Erde im Topf nicht gefriert und die Pflanzen dadurch vertrocknen, wird das Gefäss mit Kokosmatte, Jute oder Luftpolsterfolie eingepackt (siehe Kasten). Denselben Schutz benötigen sogenannte mediterrane Kräuter, die ihr Laub während des Winters nicht abwerfen. «Da sie zwar einige Minusgrade ertragen, aber vor zu starkem Frost geschützt werden müssen, sollte man sie zudem mit einem Wintervlies vor Sonne und Wind schützen und während langer Kälteperioden ins Haus holen», rät Fässler. Einige würzige Schätze aus warmen Gefilden vertragen gar keinen Frost. Hier unterscheidet man – wie beim Sommerflor – krautige und verholzende Pflanzen.
Topfkulturen mit besonderen Ansprüchen
Auch Pflanzen, welche die winterlichen Temperaturen in unseren Breiten problemlos vertragen, benötigen bei einer Kultur im Topf etwas Schutz. Während bei Pflanzen im Gartenboden der Frost langsam von oben nach unten dringt, gefriert die Erde in Kübeln und Töpfen sehr rasch durch. «Besonders in langen Wintern, wenn der Wurzelballen vielen Frost- und Auftauphasen ausgesetzt ist, können die Pflanzen deshalb vertrocknen oder die Wurzeln Schaden nehmen», erklärt Michael Buchmüller, stellvertretender Leiter Gärtnerei der Lehrbetriebe Basel LBB. Bei immergrünen Gehölzen wie Buchs oder Bambus, aber auch Kräutern wie Rosmarin oder Thymian entzieht die Sonne dem Laub weiterhin Feuchtigkeit. Ist die Erde im Topf gefroren, können die Wurzeln den Wasserverlust jedoch nicht mehr ausgleichen. Um Frosttrockenheit zu verhindern, sollten deshalb rechtzeitig entsprechende Massnahmen getroffen werden. Die Pflanzen sind für einen Standort dankbar, der sie vor der Sonne und damit vor grossen Temperaturschwankungen schützt. Buchmüller: «Die Töpfe sollten mit einer Styroporunterlage isoliert und mit einer alten Wolldecke eingepackt werden.» Man kann auch einen zwei bis drei Zentimeter dicken Mantel aus Kokosfasern um den Kübel legen, der ebenfalls die Kälte abhält und zudem noch hübsch aussieht.
Doch nicht nur die Wurzeln, sondern auch die Blätter müssen vor Frost, aber auch vor Schäden durch die Sonne geschützt werden. Der ständige Wechsel zwischen Eiseskälte in der Nacht und schnellem Auftauen tagsüber strapaziert das Blattwerk und schwächt die Pflanze. Um dies zu verhindern, kann man sie mit einem Vliesstoff einwickeln und an ein schattiges Plätzchen stellen. Alternativ eignen sich auch Jutesäcke oder Schilfrohrmatten. Von Kunststofftüten sei jedoch abgeraten, da diese nicht atmungsaktiv sind und die Pflanzen anfällig für Pilze werden. Damit die Pflanzen nicht vertrocknen, darf man das Giessen auch im Winter nicht vergessen. Buchmüller: «Auch bei feuchter Witterung müssen die Pflanzen regelmässig kontrolliert und mit Wasser versorgt werden.»
«Beide müssen vor den ersten Frostnächten ins Haus geholt werden», rät Fässler. Die Saison von krautigen Gewürzen wie Basilikum, Peterli, Koriander oder Dill kann im Zimmer noch etwas verlängert werden, bevor die Pflanzen abgeerntet auf dem Kompost landen. Verholzende Arten wie Strauchbasilikum oder das Süsskraut (Stevia) werden an einem hellen Standort bei 10 bis 15 Grad überwintert.
Gehölze Vorsicht bei kalten Füssen
Auch in unseren Graden heimische Gehölze, die als absolut winterhart gelten, benötigen bei einer Kultur in Topf ein wenig Winterhilfe. Immergrüne Sträucher wie Bambus, Rhododendron oder Buchs laufen Gefahr, zu vertrocknen, wenn der Ballen gefriert. Zudem sollten immergrüne Gehölze regelmässig von der Schneelast befreit werden, da sonst einzelne Astpartien dem Druck nachgeben und abbrechen können.
Mit Ausnahme von Obstbäumen ist es grundsätzlich nicht notwendig, einen Baum zu schneiden. Wem die Sträucher auf der Terrasse aber buchstäblich über den Kopf wachsen, hat von November bis März Gelegenheit, zu lange Triebe an Laub abwerfenden Gehölzen zu kappen. Doch Vorsicht: «Mit einem unsachgemässen Schnitt kann man grosse Schäden anrichten», sagt Stephan Ramin von der Abteilung Natur, Landschaft und Bäume bei der Stadtgärtnerei BaselStadt. Werden etwa zu viele Feinäste geschnitten, treibt der Baum im Frühjahr extrem aus, um genügend Blattmasse für die lebenswichtige Fotosynthese zu produzieren – statt das Volumen zu reduzieren, erwirkt man also genau das Gegenteil. Bei Obstbäumen dient der Gehölzschnitt der vermehrten Blütenund somit Fruchtbildung.
Kübelpflanzen warmer Platz
Während des Sommers bringen Oleander (Nerium), Bougainvillea und Engelstrompeten (Datura) einen Hauch von Süden in die Gefilde nördlich der Alpen. Die Überwinterung der Exoten und Sonnenanbeter unter den botanischen Vertretern stellt einige Ansprüche an die Pflege – schliesslich stammt fast alles, was sich in der warmen Jahreszeit bei uns wohlfühlt, aus unterschiedlichen Klimaregionen. Ein geeignetes Winterquartier für die Kinder des Südens zu finden, ist also nicht einfach. Wichtig ist, dass die Südländer vor dem ersten Frost ihr Winterquartier beziehen; ein regelmässiger Blick auf die Wetterkarte ist deshalb unumgänglich.
Zwar lieben die meisten Gäste aus dem Süden Wärme, das beheizte Wohnzimmer ist als Winterquartier jedoch nicht geeignet. Die trockene Heizungsluft in den Wohnungen macht ihnen nach einem Sommer im Freien meist zu schaffen. «Helle Treppenhäuser, Estriche oder ungeheizte Zimmer sind als Quartier besser geeignet», sagt Mareike Holluba, Leiterin Gärtnerei der Stadtgärtnerei Basel. Um den Platz optimal auszunutzen, dürfen die Pflanzen zurechtgeschnitten werden. Die Winterruhe ist eine sogenannte Vegetationspause und lässt sich durchaus mit dem aus der Tierwelt bekannten Winterschlaf vergleichen. Die Pflanzen assimilieren und wachsen kaum, weshalb sie während dieser Zeit wenig Wasser und keinen Dünger benötigen.
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Hilfe für den Igel
Igelhotel
Igel bauen ihre Winternester normalerweise unter schützenden Strukturen wie Brombeergestrüpp, Holzund Asthaufen oder unter Gartenhäuschen.
In vielen Gärten empfiehlt es sich, dem Igel ein künstliches Schlafquartier bereitzustellen. Eine unkomplizierte Bastelarbeit für die ganze Familie – und so gehts:
➜ Als Baumaterial empfiehlt sich Massivholz von 2 cm Dicke.
➜ Steht das Haus im Freien, sollten sowohl Dachoberfläche wie auch Bodenunterseite gegen Nässe und Feuchtigkeit mit Dachpappe
überzogen werden. An sehr gut geschützten und trockenen Plätzen kann auf den Boden verzichtet werden.
➜ Das ideale Schlafhaus hat ein Innenmass von zirka 40 × 60 cm, wobei der eigentliche Schlafraum durch einen kleinen Gang abgetrennt ist.
➜ Der Deckel sollte abnehmbar oder aufklappbar sein.
➜ Um die Reinigung zu erleichtern (nach dem Frühjahr) empfiehlt es sich, auch den Boden und die Zwischenwand demontierbar zu gestalten.
➜ Die Gesamthöhe sollte 35 bis 45 cm betragen.
Die Trennwand zwischen Eingang und Schlafraum sollte gegen das Dach hin nicht absolut dicht sein, sondern einen Spalt von rund 1 cm aufweisen.
➜ Auf den Boden des Schlafhauses wird eine Schicht von etwa 2 cm Zeitungsschnitzeln gelegt, der restliche Raum wird locker mit Heu oder –besser – mit Streu gefüllt, wobei der Eingangsbereich leer bleibt.
Igel sind Wildtiere, die normalerweise mit den Umständen, die ihnen die Natur bietet, gut zurechtkommen. Nicht jeder Igel, der im Herbst beobachtet wird, ist deshalb hilfsbedürftig. Während bei uns die meisten Igelmännchen ihren Winterschlaf etwa Ende Oktober bis Mitte November beginnen, sind die Weibchen noch rund einen Monat länger unterwegs. Sie waren bis in den Herbst hinein mit ihren Jungen beschäftigt und brauchen nun noch etwas mehr Zeit, um sich eine Fettreserve für die Wintermonate anzufressen. Auch die Jungigel stöbern noch bis tief in den November, teilweise bis Anfang Dezember nach Fressbarem, bevor sie ihre Winterruhe beginnen.
Leider ist heute das Nahrungsangebot in den aufgeräumten und sterilen Gärten schon während der warmen Jahreszeit un
genügend und im Spätherbst erst recht. Durch die Nahrungsknappheit sind viele Tiere unterernährt und geschwächt und damit zu einem frühzeitigen Tod verurteilt. Mit dem Anbieten von Futter kann daher manchem Tier geholfen werden. Etwas Nachfüttern hilft untergewichtigen Igeln in der Regel mehr als der Versuch, sie im Haus zu überwintern, da der mit der Gefangennahme verbundene Stress sowie die oft unsachgemässe Unterbringung anstelle der angestrebten Verbesserung oft zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen.
Futterstelle und Winterquartier
Wer den kleinen Insektenfressern helfen will, tut dies am besten mit der Einrichtung einer zeitlich befristeten Futterstelle. Sobald sich die Igel mit oder ohne mensch
Die Igel bereiten sich jetzt auf den Winterschlaf vor. Doch in unseren aufgeräumten Gärten finden sie oft zu wenig Nahrung und zu wenige geeignete Winterquartiere. Der Verein «Pro Igel» weiss, wie einfach Sie den Tieren helfen können.
liche Unterstützung genügend Fett angefressen haben, ziehen sie sich in ihr Winternest zurück. Am besten geeignet für den Bau eines Winternests sind natürliche Unterschlupfmöglichkeiten. An geschützten Stellen unter Hecken, in Asthaufen und Holzbeigen oder im dichten Gestrüpp richten sich Igel aus Laub, Gras und ausgerissenen Pflanzen ein kompaktes, gut isoliertes Nest mit dicken Aussenwänden ein. Schwierig ist die Situation für Igel, deren Winterquartier durch Aufräumarbeiten im Garten zerstört wird: im Winter haben sie keine Möglichkeit, rasch ein Ersatznest zu finden. In solchen Fällen kann eine Schlafkiste als provisorisches Winterquartier zur Verfügung gestellt werden. Schlafende Igel sollen nicht gestört oder aufgeweckt werden. Der Aufwachvorgang verbraucht nämlich viel kostbare Energie. Trotzdem unterbrechen auch gesunde Igel manchmal ihren Winterschlaf und werden vorübergehend aktiv, bevor sie wieder weiterschlafen.
Futterstelle
Für den Futterteller eignen sich Katzendosenfutter oder Katzentrockenfutter. Einige Hasel- oder Walnusskerne sowie ungeschwefelte Rosinen können den Futterteller ergänzen und werden von den meisten Igeln gerne angenommen. Ungeeignetes Futter, wie Brot, Äpfel oder Salat, wird zwar von ausgehungerten Tieren manchmal verzehrt, kann aber von Insektenfressern wie dem Igel nicht richtig verdaut werden und sogar schädlich sein.
Die wichtigsten Tipps:
➜ Lieber keine Hilfe als falsche Hilfe!
➜ Zum Trinken gibt man Wasser, niemals Milch.
➜ Futter und Wasser reicht man in kippsicheren, flachen Glas- oder Porzellannäpfen. Futterreste müssen morgens unbedingt beseitigt und die Schüsseln heiss gespült werden. Ebenso ist die Futterstelle sauber zu halten.
➜ Um das Futter vor Regen zu schützen, stellt man es vor dem Einnachten in ein mit mindestens zwei 10 mal 10 Zentimeter grossen Einschlupflöchern
versehenes Kistchen. Gut geeignet sind dazu grosse Wein-Holzkisten.
Muss das Futter zusätzlich noch vor Katzen geschützt werden, empfiehlt sich der Bau eines Futterhauses mit Labyrintheingang (siehe Skizze).
Igel, die im Herbst oder Winter tagaktiv sind, herumtorkeln und weitere deutliche Krankheitszeichen zeigen, brauchen ärztliche Hilfe. Allerdings ist bei der Behandlung von schwachen Tieren grösste Vorsicht geboten: Werden Igel in geschwächtem Zustand – und gar noch mit den falschen Medikamenten – gegen Lungenoder Darmparasiten behandelt, führt dies häufig zum Tod. Im Zweifelsfall kann der Verein Pro Igel über geeignete Medikamente informieren und Kontakte zu Tierärzten, die Erfahrung bei der Behandlung von kranken Igeln haben, vermitteln. u
_ Für Fragen oder Auskünfte: pro Igel, 8332 Russikon, Tel. 044 767 07 90 www.pro-igel.ch, info@pro-igel.ch
Manager müssten Gärtner sein
Schneller Gewinn oder nachhaltige Anlage? Wer gärtnert weiss, was viele Manager verlernt haben: Gut Ding will Weile haben – und wer seinem Garten Sorge trägt, erntet nicht zu viel auf einmal, dafür aber immer wieder. Text Remo Vetter
IDer Autor
Remo Vetter wurde 1956 in Basel geboren. 1982 stellte ihn der Heilpflanzenpionier Alfred Vogel ein. Seither ist Vetter im Gesundheitszentrum in Teufen AR tätig, wo er mithilfe seiner Familie den Schaukräutergarten von A. Vogel hegt.
ch habe kürzlich an einem Management-Seminar teilgenommen, bei dem es um «Brands», also Marken ging. Was bedeutet die Marke für uns, wie kann sich der Einzelne mit der Marke identifizieren – und wie transportieren wir die Marke? Ich habe öfters den Eindruck, dass Manager zu abstrakt denken und dabei oft schnelle Gewinnmaximierung als das einzig Wahre, das «Nonplusultra», betrachten. Manager und Banker sollten nicht an blosse persönliche Bereicherung und Boni denken. Manager müssten eigentlich Gärtner sein. Gärtner verstehen, dass die Natur Zeit braucht. Die Natur lässt sich nicht drängen. Ein Baum braucht Zeit, um zu gedeihen und Früchte zu tragen. Lassen Sie uns also im November die Erde vorbereiten und Bäume pflanzen, damit unsere Kinder gesunde Früchte ernten können.
Hochzeit und Rückzug
Wir lassen nicht benötigte Pflanzen den ganzen Zyklus gehen. Eine Pflanze hat eine Hochzeit, eine Blüte- und eine Erntezeit. Nach dem Samenstadium beginnt ihr Vergehen, Säfte und Energie ziehen sich in die Wurzeln zurück. Seit wir den Pflanzen diesen Ausreifungsprozess gönnen, seit wir ihnen Ruhephase und Rückzugsmöglichkeit zugestehen, gibt es in unserem Garten kaum mehr Mangelerscheinungen. Biologisch Gärtnern und Nichtstun sind also nicht dasselbe. Wir müssen dann eingreifen, wenn wir sehen, dass Pflanzen kränkeln oder Schädlinge überhandnehmen. Klar ist, dass wir auf jeden Fall auf Pestizide, Herbizide, Fungizide, Schneckenkörner und Kunstdünger verzichten. Wir verwenden auch keinen Torf und ziehen die Pflanzen aus biologischem Saatgut. Die Philosophie ist denkbar einfach und wurde von mir bereits mehrfach erwähnt: Auf einem gesunden Boden wachsen gesunde Pflanzen, und das wiederum gibt gesunde Menschen.
Misten und mulchen
Die Einstreu für unsere Milchschafe besteht aus Weizenstroh, getrocknetem Wiesengras, Kräutern und Laub. Der mit dieser Einstreu durchsetzte Stallmist ist ein wertvoller Dünger für die stark zehrenden Gemüsepflanzen. Normalerweise streue ich den Stall vom Herbst bis zum Frühjahr einmal wöchentlich ein.
Den Mist bringe ich im Frühjahr aus, um ihn in die neuen Hügelbeete einzuarbeiten. Da unsere beiden Milchschafe nicht genügend Mist produzieren, liefert mir der Bauer zusätzlich ein paar Ladungen Kuhmist aus seinem biologisch bewirtschafteten Betrieb. In der konventionellen Landwirtschaft wird mit chemischen Zusätzen, Antibiotika, Wurmmitteln und Hormonen gearbeitet. Die Zusätze gehen in den Mist über und belasten den Gartenboden. Also Hände weg von solchen «Wachstumshelfern». Natürlich könnte ich mehr Milchschafe halten, damit ich nicht auf fremde Ressourcen angewiesen wäre. Aber dann hätte ich wiederum zu viel Milch, müsste mehr Stallarbeit leisten und zusätzliche Schafe scheren. So akzeptiere ich denn das kleinere Übel und kaufe etwas Mist zu.
Mulchen ist eine gute Methode, um den Boden rund um die Bepflanzungen vor dem Austrocknen zu schützen. Als Mulchmaterial eigenen sich Laub, Kokoshäcksel, Kompost, gehäckselte Blätter, Beinwell oder Gras. Man kann den kahlen Boden auch mit Vlies, Plastikfolie oder Jutesäcken abdecken. Beim Mulchen mit Pflanzenmaterial wird der Boden mit Humus und Nährstoffen versorgt. In der Dunkelheit wächst kein Unkraut. Die Bodenfeuchtigkeit verdunstet weniger, zudem wird die Bodentemperatur besser reguliert: Dank der Isolierdecke erwärmt sich der Boden schneller und kühlt weniger rasch ab.
Neben diesen Vorzügen hat das Mulchen auch Nachteile: Früher hatten wir
Unmengen von Schnecken im Garten. Sie lieben es, ihre Eier unter der feuchten Mulchschicht abzulegen. Daher verzichten wir seit einigen Jahren auf den Einsatz von Mulch, ausser im Treibhaus, wo wir die Tomaten mit einer dichten Schicht Beinwell- und Brennnesselblätter einpacken.
Die Helfer im Dunkeln
Zu den wichtigsten Helfern im Garten zählen wir die Regen- und Kompostwürmer. Sie verarbeiten grosse Mengen an organischem Material und liefern uns dabei hochwertigen Dünger. Gleichzeitig belüften sie mit ihrer Arbeit den Boden, die Erde kann dadurch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Besonders wertvoll ist die Arbeit der Würmer in verdichteten Böden. Ihr Kot ist höchst nährstoffreich und damit ein hervorragender Dünger für unsere Nutzund Zierpflanzen.
Wer im Garten kaum Würmer antrifft, sollte versuchen, sie selbst zu züchten. Das ist einfach und auf kleinster Fläche möglich. Die besten «Grünzeugfresser» sind aus unserer Erfahrung die TennesseeWiggler, eine von mehreren Kompostwurmarten, die wir in einem Fachgeschäft zukaufen. Sie sind im Etagenkomposter sehr einfach zu halten und vermehren sich im Sommer rasend schnell. Praktisch alles in Küche und Garten anfallende Grünzeug
kann so zu wertvollem Humus umgewandelt werden.
In Kompostmieten steigt die Temperatur oft zu wenig an. Dann baut sich das Pflanzengut nur langsam ab. Hier können Würmer die Verrottung beschleunigen, doch es kann längere Zeit dauern, bis sie von alleine auftauchen. Mit zugekauften oder selbst gezüchteten Kompostwürmern funktioniert der Abbau der organischen Abfälle auch bei tieferen Temperaturen. Sie beschleunigen den Rotteprozess, indem sie das von Bakterien und Pilzen vorverdaute Kompostmaterial durchmischen. Die Kompostwürmer kommen überall dort zum Einsatz, wo keine Heissrotte stattfindet; also auch in Kompostbehältern und in Hauskompostier-Systemen.
Vorarbeiten für den Frühling
Im November brauche ich vor allem eine gute Gartenschere, denn jetzt gilt es für mich, viel zu schneiden. Die Obstbäume und Sträucher gehen in die Winterruhe, und das ist für mich der ideale Zeitpunkt, die Schneidarbeiten in Angriff zu nehmen. Das nicht zuletzt auch darum, weil es jetzt noch nicht zu kalt ist. Aus dem gleichen Grund pflanzen wir jetzt wurzelnackte Bäume und Sträucher. Der Boden hat die Restwärme des Sommers gespeichert und mit genügend reifem Kompost und einer
Wenn Du ein Land in Ordnung bringen willst, musst Du die Provinzen in Ordnung bringen.
Wenn Du die Provinzen in Ordnung bringen willst, musst Du die Städte in Ordnung bringen.
Wenn Du die Städte in Ordnung bringen willst, musst Du die Familien in Ordnung bringen.
Wenn Du die Familien in Ordnung bringen willst, musst Du deine eigene Familie in Ordnung bringen.
Wenn Du deine eigene Familie in Ordnung bringen willst, musst Du Dich in Ordnung bringen.
Wenn Du Dich in Ordnung bringen willst, musst Du einen Garten anlegen.
leichten Mistgabe versehen, wachsen die Gehölze vor dem Wintereinbruch gut an. Wenn wir auf unserer Höhenlage jetzt nicht pflanzen, müssen wir meist bis im Frühjahr auf die nächste Möglichkeit warten.
Es ist wichtig dem Boden jetzt die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, denn er hat uns schliesslich die ganze Gartensaison hindurch mit kostbarem Gemüse, Kräutern, Obst und Blumen beschenkt. Wir entfernen die Pflanzenreste und das Unkraut von den Beeten und graben den Boden bewusst nicht um, geben dafür aber eine zünftige Kompostgabe und ein wenig Stallmist. Die Biomasse wird über den Winter von den Würmern in den Boden gezogen. So gelingt es uns, die Bodenstruktur zu verbessern und die Erde mit Nährstoffen anzureichern. Die abgeernteten Pflanzen kompostieren wir oder setzen bereits wieder neue Hügelbeete an, welche zeitig im Frühjahr bepflanzt werden können.
Jetzt im November ist es auch wieder Zeit, einen Bodentest vorzunehmen. Falls der Boden zu sauer ist, streuen wir etwas Algenkalk. Die Baumscheiben unter den Obstbäumen und die Beerensträucher säubern wir, geben eine gute Kompostgabe und mulchen. Wenn es die Zeit zulässt, machen wir bei den Obstbäumen einen Lehm-Kalk-Stammanstrich, um
Wichtige Arbeiten im November
l Wurzelnackte Obstbäume pflanzen
Auf die richtige Pflanztiefe achten. Die Erdspuren aus der Baumschule zeigen an, wie tief gepflanzt werden soll. Das Pflanzloch tief genug ausheben und mit engmaschigem Hühnerdraht auslegen, damit die Mäuse sich nicht am Wurzelwerk zu schaffen machen können. Einen stabilen Pfahl als Stütze für die ersten Jahre einrammen. Den Baum in das Pflanzloch setzen, mit Komposterde auffüllen, festtreten und den Stamm mit einem breiten Band am Pfahl festbinden. Die Baumscheibe gut mulchen und gut angiessen.
l Erntearbeiten
➜ Die ersten Rosenkohlrosetten können jetzt geerntet werden. Bei uns ist der Rosenkohl ein typisches Weihnachtsgemüse und wir warten deshalb mit der Ernte meist bis Mitte Dezember.
➜ Den Blumenkohl nach Bedarf ernten. Er kann auf dem Beet bleiben, bis es richtig kalt wird.
➜ Die Winterendivie lassen wir auf dem Beet stehen und ernten täglich frisch.
➜ Der Winterspinat wächst schnell und ist erntereif.
➜ Grünkohl ernten wir den ganzen Winter hindurch frisch ab dem Beet.
➜ Die meisten Kohlrabisorten ertragen einige Fröste – aber wenn es zu kalt wird, müssen wir den Kohlrabi schützen oder ernten.
➜ Rüben und Karotten ernten und im Sandbeet oder in Styroporkisten im Keller einlagern.
➜ Herbst und Winterkohl ernten.
➜ Knollensellerie ausgraben und im Sand einlagern.
➜ WinterLauch auf dem Beet stehen lassen und bei Bedarf ernten.
Frostschäden und dem Eindringen von Schädlingen vorzubeugen. Bei den Beeren machen wir einen Auslichtungsschnitt und binden Stachelbeeren und Johannisbeeren zusammen, damit diese nicht von der Schneelast zerdrückt und von Vögeln und Wild angeknabbert werden. Sellerie, Artischocken und Wintergemüse mulchen wir mit Stroh und Tannenreisig, um sie vor Frostschäden zu schützen. Und ganz wichtig: Knoblauch kann jetzt gepflanzt werden, damit er sich im nächsten Jahr gut entwickeln kann. u
Remo Vetter weiss Rat
Gründüngung für den Winter
Seit knapp einem Jahr haben wir einen kleinen Schrebergarten in Zürich. Wir haben eine Gründüngung gesät, eine gute Entscheidung, denn diese blühte richtig drauflos. Nun werden wir sie aber schneiden müssen, da wir auch im Winter eine Gründüngung säen möchten. Meine konkreten Fragen: Wie müssen wir die vorhandene Gründüngung schneiden? Gehören die Wurzeln raus? Und welche Gründüngung eignet sich für den Winter? Marianne Boos, per Mail
Ich verwende als Gründüngung hauptsächlich Phacelia (Bienenweide). In meinem Buch beschreibe ich den Einsatz von Phacelia (Bienenweide). Diese Pflanze hat den Vorteil, dass sie Bienen und Hummeln anzieht, welche dann die Nutzpflanzen bestäuben und dazu erst noch den Boden sehr schön lockern und krümelig machen. Ein grosser Vorteil der Bienenweide ist, dass sie nicht so robust ist. Sie macht keine Stoppeln und lässt sich deshalb sehr gut einarbeiten oder wegrechen. Wir pflanzen sie auf allen Brachflächen vor dem Säen und auch nach dem Ernten.
Mäusefrass an den Kartoffeln
Wir haben bei der diesjährigen Kartoffelernte mehrere Kartoffeln, die von den Mäusen leicht angefressen sind. Kann man diese Kartoffeln noch essen oder müssen wir die angefressenen wegwerfen? Susanne Sigel, Bremgarten
Es gibt unterschiedliche Meinungen zu angefressenen Kartoffeln und weiteren Wurzelgemüsen. Persönlich verspeise ich von Nagern angefressene Wurzelgemüse nicht, da diese Krankheiten übertragen können. Es gibt aber sicherlich Produzenten die Ihnen raten, die angefressenen Kartoffelteile einfach wegzuschneiden. Das ist sicher auch eine – höchst ökologische –Lösung. Letztlich ist es aber eine persönliche Frage, wofür Sie sich entscheiden.
Das richtige Mäusegitter
Ich bin eine begeisterte Leserin Ihres Buches «The Lazy Gardener» und Ihrer Kolumne im «natürlich leben».
Jetzt habe ich eine Frage zu Mäusegittern. Welche können Sie empfehlen, damit die Mäuse nicht mehr durchkommen. Haben auch Probleme mit den Mäusen. J. Baltisberger, per Mail
Wir verwenden zur Mäuseabwehr ganz normalen Hühnerdraht aus der Landi oder dem Baumarkt. Wichtig ist, dass der Lochdurchmesser so klein ist, dass eine Maus nicht durchschlüpfen kann. Das hat sich seit vielen Jahren toll bewährt.
Gefrässige Dickmaulrüssler
In meinem Garten fressen die Dickmaulrüssler alles an. Anfangs nur die Malven, doch in der Zwischenzeit treffe ich sie überall an, auch im Gemüsegarten. Was kann ich gegen die gefrässigen Käfer unternehmen? Debora Hanhart, per Mail
Gegen die ausgewachsenen, also adulten Käfer gibt es leider noch kein biologisches Bekämpfungsmittel. Die Larven hingegen, die den grössten Schaden verursachen, können mit Meginem bekämpft werden. Das ist eine Fadenwurmart, die die Larven der Dickmaulrüssler befällt und tötet. Für Mensch und Tier ist Meginem, das eine rein biologische Art der Schädlingsbekämpfung ist, völlig ungefährlich.
Was mich aber stutzig macht, ist, dass der Dickmaulrüssler auch im Gemüsegarten auftritt. Handelt es sich wirklich um die typischen buchtigen Frassschäden am Blattrand, die der Käfer normalerweise hinterlässt? In der Regel werden nämlich nur Stauden wie Erdbeeren befallen.
_ Haben Sie Fragen rund um Garten und Balkon? Remo Vetter gibt Ihnen die richtigen Tipps. Schreiben Sie an: «natürlich leben», Gartenberatung Neumattstrasse 1, 5001 Aarau oder remo.vetter@natuerlich-leben.ch
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Der Orion ist eines der prächtigsten Sternbilder am winterlichen Himmel. Seine auffälligsten Sterne sind Beteigeuze und Rigel. Beteigeuze, sein östlicher Schulterstern, leuchtet hell und rötlich, Rigel, der den Fuss Orions markiert, funkelt in weissbläulichem Licht. Zwischen den Beiden stehen aufgereiht drei Sterne, die den Gürtel des Orions darstellen. Homer beschreibt in seiner Odyssee Orion als riesigen Jäger, der mit einer unzerbrechlichen bronzenen Keule bewaffnet war. Orion prahlte vor Artemis, der Göttin der Jagd, dass er jedes Tier auf Erden töten könne. Die Erde schüttelte sich zornig und aus einem Riss im Boden kroch ein Skorpion, der den Jäger stach und tötete. Deshalb flieht Orion jeweils unter den westlichen Horizont, wenn das Sternbild des Skorpions im Osten aufsteigt. Andreas Walker
Lesen_
Der mit den Wölfen lebt
Seit seiner ersten Begegnung mit einem Wolf empfindet der Engländer Shaun Ellis ein spirituelles Band mit diesen Tieren.
In den USA lebte er fast drei Jahre mit einem Wolfsrudel in der Wildnis der Rocky Mountains zusammen. Heute betreut er ein Wolfsrudel im Combe Martin Wildlife Park in Südengland. Zugleich sieht sich Shaun Ellis als «Dolmetscher» für die Sprache der Wölfe. Wer sich auf das Buch einlässt, wird nicht nur viel über Wölfe erfahren, sondern auch über deren Familiensinn und Loyalität.
_ Shaun Ellis: «Der mit den Wölfen lebt», Goldmann Arkana Verlag 2010, Fr. 34.90
Entdeckt_ Neue Affenart
Forscher des Deutschen Primatenzentrums Göttingen haben im tropischen Regenwald zwischen Vietnam, Laos und Kambodscha eine neue Menschenaffenart entdeckt. Der Nördliche GelbwangenSchopfgibbon, wie sie den nahen Verwandten des Menschen tauften, fiel ihnen durch seinen charakteristischen Gesang auf. Die Weibchen der neu entdeckten Art haben ein orangegelbes Fell, während die Männchen schwarz gefärbt sind und einen auffälligen Schopf tragen. Schopfgibbons leben hoch oben in den Baumwipfeln und sind bis heute weitgehend unerforscht. ajo
Exklusiv: Bildschirmschoner von «natürlich leben»
Neu steht unseren Lesern der «natürlich leben»Bildschirmschoner zum Gratis-Download zur Verfügung. Der Bildschirmschoner bietet Ihnen jederzeit allgemeine News und aktuelle Meldungen aus «natürlich leben», übersichtlich und ansprechend aufbereitet. Da die Interessen und Bedürfnisse der User so verschieden sind wie diese selbst, lässt sich der Bildschirmschoner spielend leicht individuell einrichten – damit Sie nur die Informationen bekommen, die Sie wirklich wollen. Den Bildschirmschoner können Sie unter www.natuerlich-leben.ch/specials kostenlos herunterladen.
Die Lichter der Grossstadt
Die nächtliche Beleuchtung kann das Paarungsverhalten gewisser Vogelarten beeinflussen.
Lichtverschmutzung ist ein Begriff, der seit einigen Jahren vermehrt die Runde macht und der die negativen Auswirkungen nächtlicher Beleuchtung der Siedlungsräume auf die Natur bezeichnet. Dass nachtaktive Insekten vom Licht einer Strassenlampe magisch angezogen werden und mitunter zu Tausenden verenden können, ist ein bekanntes Phänomen. Doch die zum Tag gemachte Nacht urbaner Räume zeitigt auch subtilere Auswirkungen auf die Umwelt. So haben kürzlich Wissenschaftler des MaxPlanckInstituts für Ornithologie in Seewiesen, Deutschland, herausgefunden, dass die künstlichen Lichteinflüsse das Paarungsverhalten von Vögeln beeinflussen können.
Bart Kempenaers und seine Kollegen stellten fest, dass die Männchen bestimmter Vogelarten in der Nähe von Strassenlampen früher am Morgen ihren Gesang anstimmen als jene, die keinem Kunstlicht ausgesetzt sind. Analog dazu legen von Lampenlicht beeinflusste Weibchen der betreffenden Arten ihre Eier laut den Ornithologen durchschnittlich eineinhalb Tage früher als unter natürlichen Verhältnissen. Zudem zeugen die Vogelmännchen in der Nähe von Strassenlampen öfter zusätzlichen Nachwuchs mit fremden Weibchen.
Ob sich die veränderten Bedingungen negativ auf die Vögel auswirken, ist noch unbekannt. Doch Kempenaers mutmasst,
dass die Männchen durch das früher einsetzende Singen kürzere Schlafperioden hätten und anfälliger für Fressfeinde sein könnten. Überdies, so Kempenaers, stellte frühes Singen für viele Vogelweibchen bislang ein Qualitätsmerkmal besonders vitaler Männchen dar, weshalb sie für ihre «ausserehelichen» Kopulationen bevorzugt solche Männchen auswählten. Die Lichtverschmutzung könnte laut dem Experten nun diesen Selektionsmechanismus untergraben, sodass sich die Vogeldamen vermehrt auf weniger fitte Männchen einlassen und nicht mehr die besten Vatergene an ihren Nachwuchs vererben. ajo
Die Rückkehr der Lachse
Der Lachs soll in der Schweiz wieder heimisch werden. Noch versperren ihm auf seiner Wanderung von der Nordsee flussaufwärts aber verschiedene Hindernisse den Weg.
Text Andres Jordi
Man arbeitet konzentriert in der Halle der ehemaligen kaiserlichen Fischzucht im elsässischen St. Louis. Routiniert nimmt Jean-Martin Fierz den nächsten Junglachs in die Hand, hält ihn Kopf voran an die Mündung des Markierungsapparats und betätigt den Auslösemechanismus. Eine feine Nadel schnellt heraus und schiesst dem Tier ein winziges Metallplättchen in den Kopf. «Das ist für den Lachs absolut schmerzlos», versichert Fierz. «Die Nadel dringt nur in die Fettschicht, zudem ist der Fisch betäubt.» Mit der auf dem Plättchen eingravierten Nummer lassen sich in Freiheit entlassene Tiere später wieder identifizieren.
Rund 10 000 Fische seien auf diese Weise zu kennzeichnen, sagt Hans-Peter Jermann, kantonaler Fischereiaufseher des Kantons Basel-Stadt, während er mit einem Netz einen Schwarm Lachse aus dem Bassin fischt und in einen kleineren Behälter schüttet. «Das Wasser enthält Nelkenöl», erklärt er, «das wirkt narkotisierend.» Und tatsächlich verwandeln sich die Zappelphilippe binnen Sekunden in apathische Attrappen.
Rückkehr bis 2020
Die Markierungsaktion in der Petite Camargue Alsacienne findet im Rahmen des Wiederansiedlungsprojektes «Lachs 2020» der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) statt. Die Organisation, der alle Rheinanliegerstaaten angehören, setzt sich für die Rückkehr des Atlantischen Lachses und der anderen ursprünglich im Rhein heimischen Wanderfische wie Meerforelle, Maifisch, Meerneunauge oder Stör ein. Das Ziel der IKSR ist es, dass bis 2020 wieder sich selbst erhaltende Wildlachspopulationen im Rhein und dessen Einzugsgebiet leben. Der bis zu eineinhalb Meter lange Wanderfisch kam in der Schweiz ursprünglich
bis weit in die Gewässersysteme der Thur und der Aare vor. Bis in die 1920er-Jahre galt er als wichtiger «Brotfisch» der Hochrheinfischerei. Die zunehmend schlechtere Wasserqualität setzte dem sensiblen Langstreckenschwimmer jedoch zu, durch Flussbegradigungen und -kanalisierungen wurden die Laichgebiete und Lebensräume für Jungfische zerstört, und der Bau von Wasserkraftwerken unterband die Rückwanderung der geschlechtsreifen Tiere von der Nordsee. Bereits seit 1930 ist er deshalb aus den Schweizer Gewässern verschwunden und gilt als ausgestorben.
Seither hat sich vieles zum Guten gewendet. «Nach dem Chemieunfall bei Sandoz 1987 in Schweizerhalle realisierte man, dass bezüglich Gewässerschutz etwas geschehen musste», sagt Andreas Knutti, der beim WWF Schweiz für das Projekt «Lachs come back» verantwortlich ist. «Der Lachs wurde zur Galionsfigur dieses Gesinnungswandels.» So haben das Bundesamt für Umwelt (Bafu) und die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau zusammen mit den Fischereiverbänden und Naturschutzorganisationen in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen, um den Lachs in der Schweiz wieder anzusiedeln und seinen Lebensraum aufzuwerten.
Fische aussetzen
Dank verbesserter Kläranlagen konnte die Wasserqualität inzwischen etwa erheblich verbessert werden. Fischtreppen ermöglichen es den Lachsen vielerorts, auch Kraftwerke zu überwinden. Laut IKSR können Lachse und andere Wanderfische seit 2006 von der Nordsee her Strassburg
wieder erreichen. «In der Schweiz sind die Aufstiegshilfen aber oft zu klein oder mangelhaft konzipiert, sodass die Fische den Einstieg gar nicht finden», relativiert Knutti.
Als weitere Massnahme hat man in der Schweiz seit 1984 laut Bafu über 300 000 Junglachse ausgesetzt. «Damit will man die Bestände stützen, bis sich die Fische eines Tages wieder selbstständig vermehren können», sagt Knutti. Der erste Besatz im Jahr 2010 fand im Frühling statt, wo in verschiedenen Bächen und kleineren Flüssen im Einzugsgebiet des Schweizer Rheins wenige Wochen alte Jungtiere, sogenannte Brütlinge, ausgesetzt wurden.
Derweil bereiten die Lachsmarkierer in St. Louis knapp halbjährige Sömmerlinge für den Herbstbesatz im Aargau und im Kanton Basel-Stadt vor. «Idealerweise entlässt man die jungen Lachse möglichst früh in die Natur», sagt Jermann. «Doch für die Markierung müssen sie 12, 13 Zentimeter gross sein.» Nachdem Jean-Martin Fierz einem Lachs die Marke gesetzt hat, reicht er ihn einem Kollegen weiter, der dem Fisch mit Schere und sicherem Schnitt die Fettflosse abtrennt – was laut Jermann für das Tier ebenso problemlos ist wie Markierung zuvor. «Mit dem Fettflossenschnitt kennzeichnen wir die Lachse äusserlich, sodass man sie später bei einem Fang sofort als markiert erkennt», sagt er. Die Markierung dient der Erfolgskontrolle des Besatzes. Bis 2008 waren es laut IKSR über 5000 erwachsene Lachse, die in den Rhein und seine Nebenflüsse aufgestiegen sind, um sich dort fortzupflanzen. In mehreren Seitengewässern vermehrten sich die Lachse sogar wieder natürlich, so die IKSR.
Soweit ist es in der Schweiz noch nicht. «Das Kraftwerk Kembs nördlich von Ba-
Das Leben des Atlantischen Lachses
1 Wanderung flussaufwärts
Die Lachse beginnen ihre Wanderung flussaufwärts zwischen Juli und September und legen mehrere Hundert Kilometer zurück, um zu den Laichplätzen zu gelangen. An einem geeigneten Platz graben die Weibchen mit der Schwanzflosse eine Laichgrube. Der Laichplatz muss aus kiesigem Untergrund bestehen und mit sauerstoffreichem Wasser guter Qualität versorgt sein. Ein vier Kilogramm schweres Weibchen kann bis zu 8000 Eier ablegen. Ein Grossteil der Lachse stirbt nach der Fortpflanzung, nur wenige Lachse kehren ins Meer zurück.
2 Jugend im Süsswasser
Die Junglachse verbringen 1 bis 2 Jahre im Süsswasser und sind perfekt an dieses angepasst. Sie ernähren sich von Insektenlarven, Süsswasserkrebsen oder kleinen Fischen.
3
Wanderung ins Meer
Im darauf folgenden Frühling machen die Jungfische eine Reihe äusserer und innerer Veränderungen durch, um sich an das Leben im Salzwasser anzupassen. Als sogenannte Smolts wandern sie dann flussabwärts. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Flussmündung, wo sie sich an das salzhaltige Wasser gewöhnen, siedeln sie ins Meer um.
4
Leben im Meer
Im Meer ernähren sich Lachse hauptsächlich von kleinen Fischen und schwimmen zur Nahrungssuche 25 bis 50 Kilometer pro Tag. Höchstens 20 Prozent kehren aus dem Ozean in ihre Heimatgewässer zurück. Es wird angenommen, dass sie sich dabei anhand des Sonnenstandes, des Erdmagnetfeldes und des Geruchssinns orientieren.
sel und drei weitere französische Kraftwerke stellen für den Lachs zurzeit noch praktisch unüberwindbare Hindernisse dar», sagt Knutti. Immerhin hätte der Kraftwerkbetreiber Électricité de France konkrete Vorschläge gemacht, das Problem bis 2015 zu beheben.
Spiessrutenlauf
Doch vor allem der Abstieg ist für die jungen Lachse ein Spiessrutenlauf. Auf ihrer Wanderung zur Nordsee orientieren sich die Tiere an der Hauptströmung des Flusses. Fehlt eine gut auffindbare Strömung übers Wehr oder eines Umgehungsgewässers, werden sie durch die Turbinen getrieben, was etliche mit dem Tod bezahlen. «Erfahrungen aus Sachsen-Anhalt zeigen, dass schräg gestellte Feinrechen, welche die Fische um die Turbinen herum in einen Bypass leiten, das Problem entschärfen könnten», so Knutti. Heute seien aber noch keine Kraftwerke entsprechend ausgerüstet.
Schaffen es die Lachse dereinst in die Nordsee und wieder zurück in helvetische Gewässer, benötigen sie für die Fortpflanzung und die Jungtiere für die ersten ein bis zwei Jahre ihrer Existenz geeignete Lebensbedingungen. «Lachse brauchen Kies zum Laichen und kühles, fliessendes Wasser», erklärt Knutti. Solche naturnahen Flusslandschaften sind in der Schweiz jedoch rar geworden. Viele Flüsse wurden begradigt und verbaut. Laut dem Bericht «Strukturen der Fliessgewässer in der Schweiz» vom Bafu aus dem Jahr 2009 sind rund 14 000 Gewässerkilometer hierzulande stark beeinträchtigt, naturfremd oder eingedolt.
Erste, in den vergangenen Jahren realisierte oder angelaufene Flussrevitalisierungsprojekte zeigen, wo es in Zukunft
Markierung von Junglachsen im elsässischen St. Louis.
hingehen muss, will man dem Lachs wieder ein Zuhause bieten. «Lebendige und dynamische Flüsse bieten auch vielen anderen Arten Lebensraum», sagt Knutti. «Und die Bevölkerung schätzt sie als Naherholungsräume, wie man an bereits renaturierten Flussabschnitten etwa der Aare bei Rubigen (BE) sehen kann.» Zurzeit stehe den Flüssen aber noch eindeutig zu wenig Raum zur Verfügung, konstatiert er und ortet auch bei den aufgewendeten Finanzen ein Defizit. Dies könnte sich jedoch mit der vom Bundesrat beschlossenen Änderung des Gewässerschutzgesetzes schon bald ändern (siehe Interview). Was den Lachs betrifft, ist Knutti auf jeden Fall zuversichtlich: «Geld und Wille sind vorhanden, sodass ich optimistisch bin, dass 2020 wieder Lachse im Schweizer Rhein und sogar in der Aare schwimmen werden.»
In der kaiserlichen Fischzucht zu St. Louis haben die Junglachse das Markierungsprozedere inzwischen schadlos überstanden und schwimmen wieder munter in ihrem Becken. «In den nächsten Wochen werden wir die Sömmerlinge aussetzen», sagt Jermann. Und wer weiss, vielleicht schafft es der Eine oder Andere von ihnen in einigen Jahren sogar zurück an seinen Geburtsort. Erkennen würden sie die Fachleute auf jeden Fall. u
Surftipps
_ www.natuerlich-leben.ch /surftipps
Den betäubten Fischen wird eine Metallmarkierung implantiert.
Renaturierte Aare bei Rubigen BE.
«Wir stehen an einem Wendepunkt»
Armin Peter vom Wasserforschungsinstitut Eawag ist optimistisch, dass die Schweizer Flüsse und Seen in Zukunft wieder naturnaher werden –und einen besseren Hochwasserschutz gewährleisten.
Wie präsentiert sich die Schweizer Gewässerlandschaft heute?
Die Fliessgewässer werden auf intensivste Weise genutzt und sind stark verbaut. Im Mittelland weisen rund 50 Prozent der Gewässer grosse ökologische Defizite auf, es besteht grosser Handlungsbedarf.
Wie ist es dazu gekommen?
Um sich vor Überschwemmungen zu schützen, führte man im 19. Jahrhundert grosse Gewässerkorrektionen etwa der Linth, des Alpenrheins oder der Rhone durch. Zudem hatte man begonnen, Flusslandschaften zu bebauen und zu besiedeln. Mit der Juragewässerkorrektion etwa wurde ein grosser Teil des Seelandes entsumpft und für die Landwirtschaft nutzbar gemacht. Ab 1950 kam es als Folge des wirtschaftlichen Aufschwungs und des zunehmenden Raumbedarfs zu weiteren massiven Gewässerverbauungen. Man dolte in landwirtschaftlich genutzten Gebieten in grossem Stil Bäche und Flüsse ein. Im Kanton Zürich verlaufen im Landwirtschaftsgebiet bis zu 50 Prozent der kleinen Fliessgewässer in Röhren.
Wie wirkten sich die Eingriffe auf die Natur aus?
Die Auswirkungen auf die Gewässerökologie waren dramatisch: monotone Lebens-
räume, zerstörte Ufervegetation, massiver Rückgang von Auen, beeinträchtigte Fischwanderungen, der Verlust von Arten.
Welche Rolle spielt die Nutzung der Wasserkraft?
Alleine am Hochrhein stehen 12 Kraftwerke, die den Fluss in eine Abfolge von Stauseen verwandelten. 90 Prozent der für die Stromproduktion geeigneten Gewässer werden derzeit hydroelektrisch genutzt. Wehre unterbinden die Fischmigrationen. Sämtliche Wanderfische sind deshalb in der Schweiz entweder ausgestorben (Lachs, Meerforelle, Maifische), vom Aussterben bedroht (Nase) oder stark gefährdet (Seeforelle). Die durch Speicherkraftwerke verursachten starken Abflussschwankungen führten zu einer starken Abnahme der Fisch- und Wirbellosenbestände und beeinträchtigen die Fortpflanzung der Fische. Jedes vierte Gewässer im Alpenraum ist davon betroffen.
Haben die negativen Auswirkungen zu einem Umdenken geführt?
Der starke Rückgang bei den Fischen hat vieles ausgelöst, aber auch die verheerenden Hochwasserereignisse der vergangenen Jahrzehnte wie jenes von 1987. Davor haben viele Fachleute und Bürger ge-
glaubt, dass man einen rein technischen Hochwasserschutz betreiben könne. Die Hochwasser haben etwas anderes aufgezeigt. In der Folge kam es auch bei den zuständigen Behörden zu einem Paradigmenwechsel. Denn die Anliegen eines effektiven Hochwasserschutzes und jene des Naturschutzes sind nicht entgegengesetzt, sondern ergänzen sich. Beide verlangen nach Raum für die Gewässer.
Was bringt die Zukunft?
Heute stehen wir an einem Wendepunkt. 2011 tritt in der Schweiz das revidierte Gewässerschutzgesetz in Kraft, das verlangt, Fliessgewässer und Seen naturnaher zu gestalten. Bund und Kantone stellen dafür jährlich 60 Millionen Franken bereit. Für die Kantone besteht eine Pflicht zur Revitalisierung der Gewässer. Diese sollen genügend Raum erhalten, um die natürlichen Funktionen und den Hochwasserschutz zu gewährleisten. Zusätzlich will man die negativen Auswirkungen der Wasserkraftnutzung angehen. Das finanzieren die Stromkonsumenten mit einer Abgabe von 0,1 Rappen pro Kilowattstunde auf die Übertragungskosten der Hochspannungsnetze.
Erleuchtung
Zurzeit leuchtet die Natur im Unterengadin in feurigsten Farben. Doch eine Herbstwanderung lohnt sich in dieser Gegend auch wegen der malerischen Dörfer wie Guarda oder Vnà.
Text David Coulin
Verborgen liegt das Unterengadin im südöstlichen Zipfel unseres Landes – aber seit dem Bau des Vereinatunnels nicht mehr abgelegen. Im 20MinutenTakt fahren Autozüge durch den mit 19,06 Kilometern längsten Meterspurtunnel der Welt. Die 800MillionenFrankenInvestition hat sich gelohnt: Die «Unterländer», wie man hier den Bewohnern des Schweizer Mittellandes sagt, haben das Thermalbad Scuol als Tagesziel entdeckt, und endlich ist man mit Zug und Postauto von Kloten schneller im Val Müstair hinter dem Ofenpass als mit dem Flugzeug in NeuDelhi.
Diese neue touristische Lebensader ist hochwillkommen in einem Gebiet, dem trotz seiner herben Schönheit ein steifer Wind ins Gesicht bläst. Die Tourismusangebote sind im nahen Österreich sehr viel billiger, und die Arbeitskräfte von ennet der Grenze drücken auf die Löhne. Viele Dörfer haben gegen die Abwanderung und den Rückbau des Service public zu kämpfen. Die Hälfte der gut 100 schönen Engadinerhäuser in Vnà am Eingang des Val Sinestra steht leer. Das Dorf hat noch 63 Einwohner, und die Zahl der Schulkinder kann man an den Fingern zweier Hände abzählen. Aber auch Guarda, durch die Geschichte des Schellenursli bekannt geworden und im Gegensatz zu anderen Unterengadiner Dörfern wie Susch, Lavin oder Tschlin von einer Feuersbrunst verschont geblieben, sorgt sich um seine Einwohnerzahl. Immer mehr Häuser werden teuer an wohlhabende Fremde verkauft, die sie als Ferienresidenzen benutzen. Die Preise sind mittlerweile so hoch, dass sich viele Einheimische ein Haus kaum mehr leisten können. Immerhin zählt die Gemeinde dank Zuzügern aus
dem Unterland wieder rund 200 Einwohner. Trotzdem musste die Dorfschule im Jahr 2004 schliessen.
Entflammte Lärchen
Der Wanderer merkt davon aber kaum etwas, sondern geniesst einen Streifzug von Lavin durch das beinahe museal erhaltene Dorf Guarda vorbei am hübschen Weiler Boscha und an den Schalensteinen Plattas da las strias bis nach Ardez, das dank seiner vorbildlich renovierten Bürgerhäuser unter Heimatschutz gestellt wurde. Es lohnt sich, mit dieser Etappe zuzuwarten, bis der Herbst ins Land gezogen ist. Ziemlich genau ab dem 20. Oktober ist an den Hängen des Unterengadins ein eindrückliches Naturschauspiel zu beobachten. Dann nämlich beginnen die Lärchen, wie von Geisterhand entfacht zu brennen. Nicht Dutzende, nicht Hunderte, nein, Tausende dieser grazilen Nadelbäume liegen in einem riesigen Flammenmeer. Die Farbe der Nadeln verschiebt sich von Grün zu einem zarten, dünnen Gelb, das im Licht der flachen Sonneneinstrahlung intensiv zu leuchten beginnt. Die Szenerie ist so unwirklich, dass die Unterengadiner immer wieder Gäste darüber aufklären müssen, dass es sich da um einen natürlichen Vorgang und nicht etwa um eine Folge des Waldsterbens handelt.
Früher in der Saison muss aufbrechen, wer die Täler erkunden will, die sich vom Unterengadin nördlich zu den Gipfelkränzen zwischen Silvretta und Muttler erstrecken. Bekannt als Eingangspforte zu den Eisriesen ist die Tuoihütte. Aber auch vom Berggasthof Zuort im hinteren Val Sinestra lassen sich interessante Bergwanderungen unternehmen, zum Beispiel zur Heidelberger Hütte, der einzigen auf
Schweizer Territorium liegenden Berghütte des Deutschen Alpenvereins, oder über den Muttler ins zollfreie Samnaun.
Via Engiadina
Wer sich auf der Via Engiadina, die sich von Maloja bis zum Grenzdorf Vinadi erstreckt, von Sent kommend höherschraubt, wird plötzlich innehalten, sich die Augen reiben und fragen, was denn der wuchtige Jugendstilbau soll, der eingangs des Val Sinestra auf einem Felssporn zwischen den Tannen sichtbar wird. Der Grund liegt in
Das Engadinerhaus
Auf Schritt und Tritt begegnen wir im Unterengadin den massigen Steinhäusern mit dem breiten Satteldach und dem grossen Haustor. Fenstereinfassungen, Torbogen und Hauskanten sind mit bildlichen oder geometrischen Ornamenten, sogenannten Sgraffiti, verziert. Wandernde Handwerker haben im 16. Jahrhundert die Sgraffito-Technik aus Italien eingeführt. Auffallend sind auch die kleinen, in die Mauer eingelassenen Fenster: je kleiner die Fenster, desto geringer der Wärmeverlust. Damit aber doch möglichst viel Licht in die Wohnräume eindringen kann, sind die Nischen nach aussen trichterförmig erweitert. Eigenartig ist zudem die Stellung der Engadinerhäuser zueinander. Sie drängen sich eng aneinander, obwohl dies für Bauern eigentlich unpraktisch ist. Wer aus dem Stubenfenster nicht genug vom Geschehen auf dem Platz mitbekommen hat, hat sich einen Erker in die Fassade gebaut. In einem einzigen Haus finden sich Wohnhaus, Vieh- und Heustall, Keller, Speicher und der gedeckte Hofplatz. Der Vorraum ist Abstellraum, Arbeitsraum, Speisesaal und Tanzboden zugleich.
Streifzüge durchs Unterengadin
Wanderung 1
Von Lavin nach Ardez
Charakter: Einfache Wanderung durch lichte Lärchenwälder und vor allem durch Guarda hindurch. Prähistorische Schalensteine zwischen Bos-cha und Ardez.
Schwierigkeit: T1
Wanderzeit: 2½ Stunden
Höhendifferenz: Aufstieg 250 Meter, Abstieg 200 Meter
Route: Von Lavin über Chasas da Gonda nach Guarda. Weiter über Auasagna nach Bos-cha und von dort über Pradasura nach Ardez.
Varianten: Von Ardez führen unterschiedliche Wanderrouten – unter anderem der Engadiner Höhenweg – weiter nach Ftan und Scuol. Interessant ist es auch, auf die andere Talseite zu wechseln und über Aschèra nach Tarasp zu wandern (T1, 1½ Stunden). Dort lohnt sich der Besuch von Schloss Tarasp, eine der schönsten und imposantesten Burganlagen der Schweiz (www.schloss-tarasp.ch). In Vulpera bietet sich das Mineralwassermuseum für eine Besichtigung an.
Wanderung 2
Auf dem Engadiner Höhenweg von Tschlin nach Sent Charakter: Streifzug durch das touristisch (noch) unentdeckte Unterengadin.
Schwierigkeit: T1
Wanderzeit: 3½ bis 4 Stunden
Höhendifferenz: Aufstieg 250 Meter, Abstieg 350 Meter
Route: Von Tschlin (Postauto) über Chant Dadaint nach Vnà und weiter direkt zum Kurhaus Val Sinestra. Zuerst auf der Fahrstrasse, dann auf dem Wanderweg nach Sent. Variante: Abstecher von Vnà zum Berggasthof Zuort (½ Stunde länger, im Winter Pferdekutschen ab Vnà).
Wanderung 3
Chamanna Tuoi
Charakter: gemütliche Hüttenwanderung ab Guarda.
Schwierigkeit: T1
Wanderzeit: 2½ bis 3 Stunden
Höhendifferenz: 800 m
Route: Von Guarda über Clüs und Alp Suot im Val Tuoi zur Chamanna Tuoi.
Variante: Von der Chamanna Tuoi am besten nach einer Übernachtung über die Furcletta und die Alp Urezzas zur Alp Valmala. Von dort auf der Via Engiadina nach Ardez oder Scuol (T2 bis T3, 5 bis 6 Stunden).
Ausgangspunkte
Folgende Orte bieten sich im Unterengadin als Ausgangspunkte an: Lavin (Telefon 081 862 26 40), Guarda (Telefon 081 862 23 42, www.guarda.ch), Ardez (Telefon 081 862 23 30, www.ardez.ch), Scuol (Telefon 081 861 22 22, www.scuol.ch), Sent (Telefon 081 864 15 44, www.sent.ch) oder Tschlin (Telefon 081 866 34 34, www.bunttschlin.ch). Alle Destinationen sind mit Bahn und/oder Postauto erreichbar.
Unterkunft und Verpflegung unterwegs
Chamanna Tuoi (2250 m), 95 Schlafplätze, bewartet Ende Juni bis Ende Oktober, Telefon 081 862 23 22, www.tuoi.ch
Hof Zuort (1711 m), Berggasthaus mit 34 Schlafplätzen, geöffnet Anfang Juni bis Mitte Oktober, Telefon 081 866 31 53, www.zuort.ch
Hotel Val Sinestra (1524 m), Telefon 081 866 31 05, www.sinestra.ch
Hotel Vnà (1630 m), Telefon 081 860 12 12, www.ramosch.ch
Karten
Landeskarte 1:25 000, 1198 Silvretta, 1199 Scuol
Landeskarte 1:50 000, 249 Tarasp
Weiterlesen
Zur Via Engiadina: www.wandersite.ch/viaengiadina, www.scuol.ch/viaengiadina (inklusive buchbare Angebote)
den einzigen arsenhaltigen Eisenquellen der Alpen, die hier entspringen und Anfang des 20. Jahrhunderts zur Behandlung der Syphilis geeignet erschienen. Ein Gesetz erlaubte allerdings ab 1914 den Verkauf von arsenhaltigem Wasser nur noch über Apotheken, und seither fliesst das Heilwasser ungenutzt in die Brancla. Was bleibt, ist das Kurhaus mit einem stilvoll möblierten Aufenthaltsraum, knarrenden Holzdielen und historischen Waschbecken, das heute ein beliebter Etappenort für Wanderer und Biker ist.
Das eigentliche Mekka für Badefreunde ist indes das Bogn Engiadina Scuol. Im Umkreis des ViaEngiadinaEtappenortes Scuol entspringen 25 Mine
ralquellen. Neun davon sind derzeit gefasst und werden für Trinkund Badekuren genutzt. Verantwortlich für die Entstehung der vielen Heilquellen sind Erosionslücken in der Gneis und Granitschicht der ostalpinen Decke. Durch diese Lücken dringen Gase durch die ansonsten undurchlässigen Gesteinsschichten, verbinden sich mit dem Grundwasser und «verwandeln» es so in Heilwasser. Dieses kann an fünf öffentlichen Brunnen in Scuol gratis gekostet werden. Kleine Kupfertafeln weisen auf die Beschaffenheit des Wassers und auf die Namen der Quellen hin.
Die Geschichte der Via Engiadina ist aber auch die Geschichte der Fliessgewässer, die von den Gletschern der Silvretta
gruppe herab die Täler Lavinuoz, Tuoi und Tasna beleben. Feuchtigkeit bestimmt die Wegqualität, während man in die Täler hineinfindet, und man wird eingenommen vom Rauschen der Bergbäche, die hinuntertosen und ihr Surren und Singen in die Arena der Talflanken hinaufschicken. u
Wir gratulieren!
Auflösung aus Heft 9-2010: Frische Heidelbeeren
Je zwei Übernachtungen für zwei Personen im Hotel Salina Maris in Breiten VS haben gewonnen:
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• Desiree Leimer, 8910 Affoltern am Albis
Wettbewerb und Leserangebot
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Die Affenmutter
Signe Preuschoft ist eine echte Affenmutter. Im Auftrag der Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» leitet die 49-jährige Forscherin auf Borneo eine Rettungsstation für verwaiste Orang-Utan-Kinder.
Interview Matthias Schickhofer
Signe Preuschoft, sind Sie eine moderne Jane Goodall?
Jane Goodall ist für mich eine Inspiration gewesen. Aber unsere Arbeit ist unterschiedlich. Jane Goodall konnte da hingehen, wo die Affen zu Hause waren, in damals paradiesische Zustände. Ich hingegen treffe die Affen in einer Situation des Untergangs und des Desasters. Ich versuche eher, das Paradies wieder herzustellen.
Was treibt Sie an?
Das Wohl der Affen ist mir das Wichtigste. Aber ich möchte auch späteren Generationen von Menschen ermöglichen, zu verstehen, was es bedeutet, dass wir Vettern von Menschenaffen sind. Man kann sich viel besser verstehen, wenn man nicht nur sich selbst kennt. Wenn der menschliche Menschenaffe die nichtmenschlichen Menschenaffen ausrottet, dann wird er nicht imstande sein, seine eigene Natur zu begreifen.
Wie würden Sie das Wesen von Orang-Utans beschreiben?
Sie brauchen viel Abwechslung, sonst langweilen sie sich zu Tode, und wenn man sie in einen Käfig sperrt, leiden sie wie ein Mensch im Gefängnis. Manchmal beobachten sie einen so aus dem Augenwinkel. Aber wenn sie Vertrauen haben, schauen sie einem offen in die Augen. Dann kann man mit ihnen mit den Augen Zwiesprache halten. Das ist sehr schön, dieses Verstehen ohne Worte.
In welchem Zustand sind die Tiere, wenn sie zu Ihnen kommen?
Die meisten sind traumatisiert. Sie sind verängstigt, haben Albträume, leiden unter Appetitlosigkeit. Die OrangUtanBabys, die ihre Mütter verloren haben, leiden an Durchfall und werden nicht gesund, weil sie so unglücklich sind. Man kann froh sein, wenn diese AffenKinder sich auf den Arm nehmen lassen. Umso schöner ist es dann, zu erleben, wenn auch sie irgendwann ihren Kummer vergessen und in den Bäumen turnen.
Wie stehen die Chancen, eine Ausrottung der Orang-Utans zu verhindern?
Die Menschen müssen ihr Konsumverhalten ändern, die Kette unterbrechen, die zur Zerstörung der Lebensräume führt. Wenn wir nicht handeln, gibt es in zwanzig Jahren keine OrangUtans mehr. Also: Kein Tropenholz kaufen, kein Palmöl kaufen, Globalisierung verstehen – das ist es, was in die Köpfe der Leute hinein muss! Urwald erhalten bedeutet Lebensraum für OrangUtans erhalten.
Wie lange werden Sie in Borneo arbeiten?
Solange die Tiere mich brauchen. Nicht los lassen mich die Erinnerungen an OrangUtans in Käfigen: Sie schauen mich an. Dann gehen sie zum Schloss, berühren es – und schauen mir danach wieder tief in die Augen, bleiben stumm bei der verschlossenen Tür stehen. Solchen OrangUtans verspreche ich immer, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um sie da herauszuholen. Das würde doch jeder Mensch tun, oder?
Vom Aussterben bedroht Orang-Utans gelten als eine «vom Aussterben bedrohte Art». Sie kommen in den tropischen Regenwäldern auf den Inseln Borneo und Sumatra vor. Ihr Gesamtbestand wird auf etwa 30 000 Tiere geschätzt. Hauptbedrohung für die Menschenaffen stellt heute die Zerstörung ihres Lebensraumes dar. In grossem Ausmass werden Wälder gerodet, einerseits zur Holzgewinnung, andererseits zur Errichtung landwirtschaftlich genutzter Flächen. Neuerdings gefährdet die starke Nachfrage nach Palmöl zunehmend die Habitate der Orang-Utans. Malaysia und Indonesien, die beiden Länder, zu denen Borneo und Sumatra gehören, und in denen Orang-Utans leben, gehören zu den weltweit wichtigsten Lieferanten von Tropenholz und Produzenten von Palmöl. Sowohl auf Sumatra als auch im malaysischen und indonesischen Teil Borneos gibt es Schutzgebiete und Nationalparks für die bedrohte Fauna der Region. Es wurden auch einige Auswilderungsstationen gegründet, in denen verwaiste Jungtiere wieder auf ein Leben in der freien Wildbahn vorbereitet werden. Die internationale Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» gehört zu den Betreiberinnen solcher Stationen. kel
Surftipps _ www.natuerlich-leben.ch/surftipps
Leben
Lesen_ John Lennons spirituelle Biografie
Across the Universe» bezeichnete John Lennon als einen seiner besten Kompositionen für die Beatles – ein Song, der stellvertretend für den Menschen John Lennon und dessen Philosophie steht. In der gleichnamigen Biografie dokumentiert Gary Tillery die spirituelle Lebensgeschichte des berühmten Beatle und zeichnet die geistige Entwicklung eines ewig Sinn suchenden nach, der dabei alle Horizonte streifte, von den Religionen über LSD bis zur unendlichen Liebe. _ Gary Tillery: «John Lennon – Across the Universe», Verlag Nymphenburger 2010, Fr. 34.50
Klima_ Treibhausgas-Kompensation im Test
Den Ausstoss von Treibhausgasen, den etwa eine Flugreise nach sich zieht, können Konsumenten heute bei einschlägigen Agenturen «neutralisieren», indem sie entsprechend der verursachten Emissionen Klimaprojekte unterstützen. Die deutsche Verbraucherallianz «Fürs Klima» hat verschiedene Anbieter solcher Angebote zur CO2-Kompensation untersucht. Nur drei – My Climate, Atmosfair und Go Climate –kann die Konsumentenorganisation ohne Einschränkung empfehlen. Bewertet hat sie vor allem die Qualität der geförderten Klimaschutzprojekte und die Berechnung der zu kompensierenden Treibhausgasemissionen. ajo
Outdoor_ Keine Gipfelstürmer
Die entwicklungspolitische Organisation «Erklärung von Bern» hat verschiedene Outdoorfirmen auf deren Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit durchleuchtet. Am besten schnitten dabei die Schweizer Firma Mammut und das amerikanische Unternehmen Patagonia ab. Doch auch sie erhielten bei den drei möglichen Klassierungen «Gipfelstürmer», «Mitläufer» und «Ignoranten» lediglich das Prädikat «Mitläufer». Salewa, Schöffel, Descente und Tatonka zählen derweil zu den «Ignoranten». ajo _ www.evb.ch/p16032.html
Umfrage_ Saisonprodukte beliebter
Prozent der Schweizer Konsumenten bevorzugen saisonale Gemüse und Früchte, wie eine Umfrage des WWF Schweiz zeigt. Aber nur wenige der befragten Personen konnten auch sagen, wann die Produkte in der Schweiz reif sind. So gaben bloss 28 Prozent korrekt an, wann in der Schweiz Tomaten Saison haben. Männer und Jüngere schneiden besonders schlecht ab. Laut WWF benötigen ein Kilogramm saisongerecht produzierter hiesiger Freilandbohnen nur etwa 0,1 Liter Erdöl, während aus Kenia eingeflogene rund 4,8 Liter brauchen. Für den WWF ist daher ein umweltgerechter Einkauf immer auch ein saisongerechter. Kai von Mühlenen
Das Drama der Stille
Wo sind die Bienen geblieben? Seit Jahren durchstreift der Yakub mit seinem Lastesel die Wälder, in denen er hoch auf bestimmten Bäumen Bienenkästen eingerichtet hat. Eine gefährliche Arbeit, an Seilen am Stamm hochzuklettern und die Waben aus den Kisten zu holen. Da kann leicht mal ein Ast abbrechen, um welchen sich das Seil geschlungen hat, und er schwebt plötzlich zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Tod. Doch nun sind die Bienen verschwunden. Yakub verlässt deshalb seine Frau Zehra und den kleinen Sohn Yusuf, um sich auf die Suche nach den wertvollen Insekten zu machen.
Die wahre Hauptperson des langsamen und wunderbar unaufgeregten Filmes «Bal – Honig» ist jedoch die Natur in und um die waldigen Täler und Höhen im Hinterland der türkischen Schwarzmeerküste. Zwischen den
mächtigen Bäumen der Forste, an den Ufern des Wildbaches und auf den weiten Wiesen gehen die Menschen der Gegend ihren einfachen Tätigkeiten nach, die meist von der Natur bestimmt sind.
Die Zivilisation wird hier durch die Volksschule repräsentiert, welche auch der siebenjährige Yusuf besucht. Der Junge leidet an Leseschwäche, erhielt jedoch von der Natur die Fähigkeit geschenkt, rezitierte Texte sofort auswendig zu können. In der Natur fühlt sich Yusuf zuhause, sei dies beim Trödeln auf dem Nachhauseweg oder beim Begleiten des Vaters zu den Bienenkästen. «Bal» steckt voll unaufdringlicher Symbolik, die der türkische Regisseur Semih Kaplanoglu mittels stupender Stimmungsbilder und häuslicher Szenen zu vermitteln weiss, die oft an die GenreMalerei des niederländischen Barock erinnern. In der Schule wird zum Beispiel
die Wirkung von Nahrung auf den Körper behandelt, während in einer Grossaufnahme eine Biene über Yusufs Buch kriecht. Der Insektenbesuch wirkt wie ein Hinweis darauf, dass Yusuf dereinst in die Fussstapfen des mittlerweile verschollenen Vaters treten dürfte. Und dann wohl auch in den abgeschiedenen Gegenden seiner Heimat mit Umweltveränderungen konfrontiert wird. In der Gegenwart jedoch, in welcher dieser in Berlin mit einem Goldenen Bären ausgezeichnete einzigartige Film spielt, duften die Wiesen und Wälder regelrecht noch von der Leinwand. Anstelle gängiger Filmmusik summen die Bienen und rauschen die Bäche. Absolut sehenswert. Hans Keller
_ «Bal – Honig», Regie Semih Kaplanoglu, Türkei 2010, ab Mitte November im Kino.
Der Überschuss vom Überfluss
In der Schweiz werden tonnenweise Lebensmittelüberschüsse produziert. Gassenküchen und Notunterkünfte sind dankbare Abnehmer. Doch der grösste Teil der einwandfreien Ware landet nicht auf einem Teller. Text Andreas Krebs
Ein älterer Mann, nennen wir ihn Ruedi, sitzt an einem grossen Tisch im Restaurant Hope in Baden. Er wurde zum Menü eingeladen. Ruedi isst auffallend bedächtig. Suppe. Salat. Dann, während die meisten anderen längst beim Dessert sind, widmet er sich dem Wienerli im Teig und dem Kartoffelsalat. «Ein Festmahl», sagt er, «wer weiss, was Hunger ist, geniesst jeden Bissen.»
Ruedi ist ausgesteuert; Sozialhilfe nimmt er nur sporadisch in Anspruch –er möchte frei sein, wie er sagt. Meistens lebt er auf der Gasse, selten hat er etwas Ordentliches im Magen. Dann und wann geht er ins Hope, das vom gleichnamigen christlichen Sozialwerk geführt wird. Dort ist jedermann willkommen. Für Menschen in finanzieller Not sind Suppe und Brot mit Getränk gratis. Das Essen wird aus gespendeten Lebensmitteln zubereitet, deren Verkaufsdatum kurz vor dem Ablaufen ist. Auch die gemeinnützigen, schweizweit aktiven Organisationen «Tischlein deck dich» und «Schweizer Tafel» schlagen die Brücke zwischen Überfluss und Mangel.
Verteilen statt wegwerfen
In der Schweiz werden jedes Jahr bis zu 250 000 Tonnen einwandfreie Lebensmittel von Produzenten und vom Lebensmittelhandel vernichtet. Das ist die eine Seite. Die andere: 700 000 bis 900 000 Menschen leben hierzulande an oder unter dem Existenzminimum. Die sogenannte versteckte Armut trifft insbesondere grosse Familien, Arbeitende in Niedriglohnbranchen, Alleinerziehende, Ausgesteuerte und randständige Menschen. Diese müssen an allen Ecken und Enden sparen: bei der Ernährung, der Aus- und Weiterbildung, der Vorsorge und der Freizeitgestaltung. Armut führt oft zu sozialer Isolation.
Im Restaurant Hope erhalten Bedürftige eine warme Mahlzeit für wenig Geld – machmal auch umsonst.
Einrichtungen wie Hope verbessern die Ernährungssituation der Betroffenen, indem sie qualitativ einwandfreie Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs kontrolliert abgeben. Es handelt sich um Produkte, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen, aus Überproduktionen stammen oder deren Verpackung beschädigt ist. «Tischlein deck dich» versorgt pro Woche durchschnittlich 10 500 Menschen mit Lebensmitteln, die ansonsten vernichtet würden. 2009 waren es über 2000 Tonnen oder über 10 Millionen volle Teller. Die «Schweizer Tafel» verteilt pro Jahr über 3000 Tonnen Lebensmittel an nahezu 500 soziale Institutionen wie Notunterkünfte, Hilfswerke und Gassenküchen.
Der mit Abstand grösste Teil der Lebensmittelüberproduktion landet aber nicht auf dem Teller. Wieso werden so viele Lebensmittel weggeworfen? «Der Kunde will auch abends um 17 Uhr die ganze Auswahl haben. Bieten wir diese nicht, ist er schnell bei der Konkurrenz», beantwortet Nicolas Schmied, Mediensprecher bei Coop, die Frage. «Bei uns wird aber nichts vernichtet», versichert er. Bevor das Haltbarkeits- respektive Verbrauchsdatum erreicht ist, bieten Detailhändler die Ware vergünstigt an. Was übrig bleibt, können die Mitarbeiter nach Ladenschluss billig kaufen. Zudem unterstützen Coop und Migros mit jeweils rund 1000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr «Tischlein deck dich» und die «Schweizer Tafel».
Tierfutter und Biogas
Bleiben immer noch rund 10 000 Tonnen einwandfreie Lebensmittel, die Coop pro Jahr entsorgt. «Verwertet», korrigiert Schmied. Rund 1800 Tonnen Brot sowie Produktionsabfälle aus der Bäckerei werden als Tierfutter an Bauern abgegeben; der Grossteil wird kompostiert oder zu Biogas verarbeitet. «Natürlich sollten Lebensmittel gegessen werden», räumt Schmied ein. Zielkonflikte seien program-
Leserangebot
Gemeinnützige Werke wie «Hope», «Tischlein deck dich» und «Schweizer Tafel» verwerten einwandfreie Lebensmittel, deren Verkaufsdatum kurz vor dem Ablaufen ist, um Menschen in Not möglichst kostenlos feine Mahlzeiten anbieten zu können.
Ganz anders kümmert sich die «Stiftung für Ganzheitliche Betreuung» (SFGB) mit Sitz in Rüti ZH um Bedürftige
und Randständige. Sie bietet kleine betreute Wohnheime an, aber auch Ausbildungsstätten für Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen. Beispielsweise das von der Stiftung getragene «WerkstattTeam Bubikon» (WTB). Hier lernen Behinderte im Sinne einer Anlehre mit Holz umzugehen, mit dem Ziel, danach so selbstständig wie möglich das eigene Leben bestreiten zu können.
Das «WerkstattTeam Bubikon» offeriert zusammen mit «natürlich leben» ein spezielles Leserangebot. Von benachteiligten Menschen kunstvoll geschreinerte Küchenbretter in bester Qualität und den Klassiker der Gesellschaftsspiele, Eile mit Weile, in edler Holzausführung.
_ Leserangebot Küchenbrett und «Eile mit Weile» auf Seite 58
_ Weitere Infos zu Stiftung für Ganzheitliche Betreuung (SFGB) und dem Werkstatt-Team Bubikon (WTB) unter www.sfgb.ch
So verschwenden Sie keine Lebensmittel
1 Sinnvoll einkaufen
Was ist schon im Kühl und Vorratsschrank? Was will ich kochen?
Dementsprechend Einkaufsliste schreiben und sich an diese halten. Öfters auf Fleisch verzichten.
2
Lagerbestand bewirtschaften
Liste führen, einmal im Jahr sortieren und Lebensmittel sachgerecht aufbewahren.
3
Nicht datumshörig sein Mehl, Kaffee, Reis, Öl, Salz, gekaufte Konfitüre usw. sind bei guter Lagerung (trocken, dunkel, kühl und vor Mäusen und Insekten geschützt) schier unbegrenzt haltbar. Dosen sind weit über das Ablaufdatum hinweg haltbar. Auch Joghurt kann problemlos nach Ablauf des Verbrauchsdatums konsumiert werden. Einfach probieren, ob es noch gut schmeckt. Aber: Joghurtbecher und Büchsen, die aufgebläht sind, gehören in den Abfall.
4
Reste verwerten
Viele Grossmütter waren Meisterinnen darin. Sie machten reichhaltige Gemüsesuppen aus Gemüse und Wurstresten oder Pfannengerichte, deren Basis Nudeln oder Kartoffeln bilden. Fantasie walten lassen, «Kochen nach Zutaten» googeln oder Kochbuch zur Hand nehmen.
5 Wegwerfen
Produkte, die schlecht riechen, eine komische Konsistenz haben oder schimmeln, wegwerfen. Organische Abfälle ohne Schimmel an Tiere verfüttern oder kompostieren.
miert. «Es gibt eine ethische und eine buchhalterische Komponente», sagt er. «Lebensmittel müssen frisch verkauft werden. Wir setzen alles daran, möglichst die richtigen Mengen zu beschaffen und anfallenden ‹Betriebsabfall› so sinnvoll wie möglich zu verwerten oder entsorgen. Wir nehmen das Thema sehr ernst.» Coops Wiederverwertungsrate liege bei gegen 70 Prozent, so Schmied. Ähnliches verlautet die Migros.
Die Grossverteiler schneiden damit besser ab, als mancher Privathaushalt. Denn dort landen tadellose Lebensmittel zuhauf im Abfall oder auf dem Kompost. Ein grosser Teil deshalb, weil viele Konsumenten glauben, dass ein Produkt nicht mehr geniessbar ist, wenn das Verbrauchsoder das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Bei vielen Konsumenten herrsche eine regelrechte Datumshysterie, so der Berner Kantonschemiker Otmar Deflorin. Er erklärt es damit, dass die Leute sich mit Lebensmitteln nicht mehr gut auskennen. Durch den häufigen Gebrauch von Convenience Food sei der Bezug zu Lebensmitteln abhandengekommen.
So haben die Haltbarkeitsdaten einen wichtigen Stellenwert bekommen. Nicht unbedingt zu Recht, wie Deflorin erklärt. «Was mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen ist, kann auch noch gegessen werden, wenn dieses abgelaufen ist. Allenfalls gibt es eine geschmackliche Beeinträchtigung, aber sicher keine Gesundheitsgefahr.» Auch leicht verderbliche Lebensmittel – sie sind mit einem Verbrauchsdatum versehen – seien nicht «um 5 vor 12 noch gut und um 5 nach 12 plötzlich giftig», so Deflorin. Entscheidend ist, wie sie gelagert wurden. Einmal geöffnet, kann man auch nicht damit rechnen, dass die volle Frist unbeschadet erreicht wird. «Wenn Schinken, Fisch oder Milchprodukte nicht mehr gut sind, dann riecht, schmeckt oder sieht man das», sagt Deflorin. Der
Mensch kann sich also auf seine Sinne verlassen. Dennoch, so der Kantonschemiker, sollten Frischprodukte bis spätestens ein, zwei Tage nach Ablauf des Verbrauchsdatums konsumiert werden, besser vorher. Er rät, kleinere Verpackungen zu kaufen. So spart man Lebensmittel und Geld.
Spekulationsgut Nahrung
Autoren des Gottlieb-Duttweiler-Instituts zeigen in ihrer Studie «European Food Trends Report 2009– 2014» auf, dass sich der Markt für Nahrung und Getränke in Zukunft radikal verändern könnte. Sie vermuten, dass sich nach einer langen Phase der Sättigung und Überangebote Herausforderungen für die Lebensmittelbranche in Form von neuen Knappheiten ergeben werden. Der globale Bedarf an Agrarrohstoffen werde weiter steigen, was sich bereits heute auf das Preisniveau von Lebensmitteln auswirke. Für Weizen haben sich zum Beispiel die Preise seit 2003 verdoppelt, für Mais verdreifacht und für Reis sogar vervierfacht. Seit 2007 gibt es vor allem in Afrika und Südamerika immer häufiger Unruhen und Massendemonstrationen gegen gestiegene Lebensmittelpreise. Immer mehr haben nicht genug Geld, um ihre Familie zu ernähren. Viele Gründe haben zur Preisexplosion beigetragen: Ernteverluste wegen Wetterextremen, Verlust der Bodenfruchtbarkeit, Anfälligkeit von industriellen Monokulturen und Gentech-Pflanzen, massiv gesteigerter Anbau für Futterpflanzen für die Fleischindustrie. Ausserdem werden die Weltgetreidepreise seit einigen Jahren von der Wall Street mit ihren Finanzderivaten bestimmt, den sogenannten Getreide-Futures. Ein Irrsinn: Es kann vorkommen, dass in Laos oder Vietnam eine Hungersnot ausbricht, weil der Reis, der dort wächst, zu schamlosen Börsenpreisen um die halbe Welt verkauft wird und dann im eigenen Land nicht mehr zur Verfü -
Die Grossverteiler schneiden besser ab als mancher Privathaushalt. Denn dort landen tadellose Lebensmittel zuhauf im Abfall oder auf dem Kompost.
gung steht. Auch der rar werdende fruchtbare Boden ist wie das Wasser längst zum Spekulationsobjekt geworden – mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung der betroffenen Länder.
«Die Weltbevölkerung verslumt», schreibt der Umweltjournalist und Agrarwissenschaftler Wilfried Bommert in seinem aufrüttelnden Buch «Kein Brot für die Welt». Die Ernährungssicherheit werde zur Frage der globalen Sicherheit, zum Ausgangspunkt von Aufständen und Flüchtlingsströmen, so Bommert. Denn obwohl weltweit genügend Nahrungsmittel produziert würden, um die ganze Menschheit zu ernähren, litten über eine Milliarde Menschen – beinahe jeder sechste Mensch – unter chronischem Hunger und alle sechs Sekunden sterbe ein Kind an Mangelernährung. Grundsätzlich, so Bommert, entstehe Hunger nicht aus einem weltweiten Mangel an Nahrungsmitteln, sondern weil die betroffenen Menschen zu arm seien, um sich Nahrung zu kaufen.
Der Schein trügt
Einen deutlichen Preisanstieg der Lebensmittel auch in der Schweiz halten die Autoren des Gottlieb-Duttweiler-Instituts für realistisch. Für die meisten Menschen wäre das nicht verheerend, da sie auch den doppelten Preis für Lebensmittel zahlen können. Dennoch raten insbesondere im Internet immer mehr zur Krisenvorsorge. «Notvorrat anlegen und Getreidemühle kaufen», heisst es etwa auf www.krisenvorsorge.com. Bemerkenswert: Mit dem Stichwort «Krisenvorsorge» lieferte Google Mitte vergangenen September 23 800 Ergebnisse aus der Schweiz – bei «Lebensmittelüberfluss» gerade mal fünf.
Beim Gang durch die Supermärkte spiegelt sich dies (noch) nicht: Die Regale sind prall gefüllt, nie mussten wir im Verhältnis so wenig Geld für Lebensmittel
ausgeben wie heute. Der Butterberg wächst unaufhaltsam. Alles bestens also im Schweizerland?
Laut Bund schon. Im Agrarbericht beziffert er den Selbstversorgungsgrad der Schweiz seit vielen Jahren auf rund 60 Prozent und dies bei einer ständig wachsenden Bevölkerung und einem rasanten Verlust an Kulturland. «Ein Bilanztrick», schrieb vor einem Jahr Agrarökologe Andreas Bosshard unter dem Titel «Der Mythos von der Selbstversorgung» im Tages-Anzeiger. «Würden die Importe an Energie und Futter in die Bilanz einbezogen, dürfte der Selbstversorgungsgrad der Schweiz mittlerweile auf unter 25 Prozent gesunken sein», behauptet er. Damit wäre unsere Ernährungssouveränität stark gefährdet.
Es ist ungewiss, ob die Schweiz von der erwarteten Ernährungskrise hart getroffen wird. Fest steht, dass wir so nicht weiter machen können, so auch das Fazit des 50 000 Seiten starken Welternährungsberichts der Uno. Aus dem Bericht geht hervor, dass im Grunde Europa vorangehen müsse, weil hier die Sättigung, das Know-how und die Mittel vorhanden sind, um der Welt zu zeigen, wie man durch Verzicht wachse. Denn der Fortschritt müsse in einer Reduktion bestehen. u
_ Wilfried Bommert: «Kein Brot für die Welt – Die Zukunft der Welternährung», Riemann 2009, Fr. 33.90
Surftipps
_ www.natuerlich-leben.ch /surftipps
Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum
Mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum garantiert der Hersteller, dass die Lebensmittel bei angemessener Lagerung mindestens bis zu diesem Stichtag geniessbar bleiben. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ist es ratsam, das Lebensmittel auf Aussehen, Geruch und Geschmack gewissenhaft zu prüfen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gilt nur für original verschlossene Verpackungen und bei Einhaltung der angegebenen Aufbewahrungsbedingungen. Die meisten Nahrungsmittel können weit über dieses Datum hinaus konsumiert werden.
Das Verbrauchsdatum gibt bei Frischprodukten den Zeitpunkt an, bis zu dem das Lebensmittel spätestens verzehrt werden sollte. Das Verbrauchsdatum ist vorgeschrieben für leicht verderbliche oder hygienisch kritische Lebensmittel wie zum Beispiel Frischgeflügel oder Hackfleisch. Die Dauer der Haltbarkeit wird vom Hersteller festgelegt. Dieser garantiert bis zu dem angegebenen Zeitpunkt eine einwandfreie Qualität der original verpackten Ware. Immer häufiger, vor allem bei Discountern, findet man zudem eine dritte Angabe: «zu verkaufen bis». Diese ist nicht vom Gesetz vorgeschrieben und meist auf einige Tage vor Ablauf des Verbrauchs respektive Haltbarkeitsdatums datiert.
Leserangebote
Handwerkskunst
Hinter dem Namen WTB Werkstatt-Team Bubikon steht eine innovative Holzwerkstatt mit geschützten Arbeitsplätzen. Neben Holzspielsachen werden auch Möbel und Haushaltartikel hergestellt. Dabei wird eine besondere Doppelfunktion erfüllt.
Einerseits engagiert sich das WTB Werkstatt-Team als soziale Einrichtung, andererseits ist es sein Ziel, ein leistungsfähiger Wirtschaftsbetrieb zu sein.
Rüstbrett mit Chromgriffen
Eile mit Weile
Dieses hochwertige Rüstbrett wird aus europäischem Edelholz hergestellt und ist mit Öl behandelt. Dadurch kann das Brett immer wieder aufgefrischt werden. Die Reinigung sollte nur mit Wasser erfolgen. Durch die unterschiedliche Maserung des Holzes ist jedes Brett ein Unikat. Erhältlich ist das Rüstbrett in den Holzarten
Nussbaum, Edelhölzer und Kirsche.
Grösse: Ø 40 cm; Dicke: zirka 2,3 cm
Ihr Vorzugspreis
Fr. 69.–
Exklusivangebot, Porto inklusive
Rüst- und Hackbrett
«Eile mit Weile» ist eines der bekanntesten Brettspiele der Schweiz. Und bei uns können Sie das Spiel in einer tollen Holzvariante erhalten. Das Spiel ist eine Abwandlung des altindischen Spieles Pachisi, das bereits im 6. Jahrhundert entwickelt wurde. Eile mit Weile kann als Spiegel unseres Lebens gesehen werden. Oftmals entscheidet nur das Glück, ob wir weiterkommen. Manchmal werden wir überholt. Wir sitzen auf einer Bank und harren der Dinge, die da geschehen. Nach einer Runde gehen wir die Treppe hoch und blicken auf unser Leben zurück.
Besonders interessant wird diese Version durch den 3-D-Effekt. Man spielt nicht nur auf einer Fläche, sondern erklimmt mit seinen Figuren reale Treppen.
Jedes Spiel wird einzeln von Hand und mit grosser Sorgfalt gefertigt. Verbringen Sie gemütliche Herbstnachmittage oder -abende mit diesem Spieleklassiker oder machen Sie jemandem ein besonderes Weihnachtsgeschenk.
Grösse: 39 3 39 cm; Birkensperrholz
Ihr Vorzugspreis Fr. 149.–statt Fr. 182.–, Porto inklusive
Dieses edle Küchenbrett wertet jede Küche auf. Hergestellt wird es aus europäischen Edelhölzern. Durch die individuelle Zusammenstellung der Holzarten mit ihren unterschiedlichen Farbgebungen und Maserungen wird jedes Brett zum Einzelstück. Das Brett kommt geölt zu Ihnen und kann jederzeit mit Öl wieder aufgefrischt werden. Bitte nur mit Wasser reinigen.
Grösse: zirka 40 3 30 cm; Dicke: zirka 4,5 cm
Ihr Vorzugspreis
Fr. 99.–
Exklusivangebot, Porto inklusive
Nussbaum
Kirschbaum Edelhölzer
NATUR
Natur pur
NATUR-Kalender 2011
Holen Sie sich auch 2011 wieder ein Stück Natur in Ihr Zuhause. Dieser spezielle Wandkalender im Format 573 38 cm mit Titelbild und 12 Monatsblättern bringt Ihnen eindrucksvolle und wunderschöne Naturmomente in Ihre Wohnung, in Ihr Büro oder wohin auch sonst Sie Ihn hinhängen wollen. Fotografiert sind die Bilder vom bekannten Naturfotografen Bruno Blum, der die Wunder der Natur ohne Manipulation am Bildschirm einfängt.
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Kuschelweich
Plaids
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Die Decken sind aus 100 Prozent Baumwollplüsch und sehr aufwendig verarbeitet worden, damit Sie sich wohl und geborgen fühlen können. Die harmonischen Farben sorgen für Entspannung und Erholung. Die Plaids sind in normalem Baumwollplüsch oder in Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (KbA) erhältlich. Grösse: 150 3180 cm
Plaid natur
Wohlfühlmomente
Kneipp-Verwöhnset
Kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit. Das umfangreiche Verwöhnset von Kneipp hilft Ihnen dabei. Denn der Name Kneipp steht nicht nur für wissenschaftlich fundierte naturheilkundliche Produkte und Anwendungen, sondern für einen ganzheitlichen Lebensstil. Im Mittelpunkt von Kneipps Lehre steht die heilende Wirkung von Wasser in Kombination mit Heilpflanzen. Nehmen Sie sich eine Auszeit vom Alltag und verwöhnen Sie Körper und Seele. Im Set enthalten sind folgende Produkte: l Mandelblüten-Pflegeset l Fit & Vital-Kräutertee l Säure-Basen-Kräutertee l Aromasprudelbad Melisse l Aromasprudelbad Wacholder l Kneipp-Thermobecher by Sigg
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Plaid natur/schlamm Ihr Vorzugspreis Fr. 145.–
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Ofenfrisch
Bread&Cake-Backplatte
Was duftet herrlicher als frisches Brot – ofenwarm mit brauner, knuspriger Kruste? Doch rundum gelungenes Brot oder leckeren, saftigen Kuchen zur rechten Zeit auf den Tisch zu bringen, ist nicht einfach. Die Bread & CakeBackplatte aber macht aus dem Hobbybäcker im Handumdrehen einen allerseits bewunderten Backkünstler. Das Einzigartige an der Backplatte ist die zum Patent angemeldete Backrinne, die mit Wasser gefüllt wird, bevor die Platte mit dem Teig in den Ofen kommt. Durch die gleichmässige Verdunstung während des Backens bildet sich ein Feuchtigkeitsschirm direkt um das Backgut. So kann sich eine wunderbare Kruste bilden, die den Geschmack der Backware massgeblich beeinflusst.
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Wieder hat die Weinhandlung am Küferweg eine neue attraktive Weinlinie ins Leben gerufen: Sechs europäische Bioweine als typische Vertreter ihrer Weinkultur. Eine Tournee durch verschiedene Länder Europas. Die verspielten Etiketten wurden von Anna Sommer, einer Illustratorin aus Zürich, gestaltet.
Le Cirque des Vins: Rieselle 2008, Rheinhessen (D), Weingut J. Neumer; Rosaria 2009, La Mancha (E), Coop San Isidro; Josefin 2008, Burgenland (A), Biohof Heideboden; Vincent 2009, Lanquedoc (F), Saint Bauzille; Augusto 2008, Veneto (I), Terra Musa; Don León 2008, La Mancha (E), Bod. Parra Jimenez.
Die Weine sind erhältlich in vielen Biofachgeschäften der Schweiz und direkt bei der Weinhandlung am Küferweg in Obfelden. www.kueferweg.ch
Und so spielen Sie mit:
Sprechen Sie das Lösungswort unter 0901 009 151 (1.– /Anruf ab Festnetz) auf Band. Oder senden Sie eine Postkarte mit der Lösung und Ihrer Adresse an: freiraum Werbeagentur AG, «Le Cirque des Vins» Wettbewerb, Mühlezelgstrasse 53, 8047 Zürich. Teilnahmeschluss ist der 25.11. 2010.
Teilnahmebedingungen: Gleiche Gewinnchancen für telefonische oder schriftliche Teilnahme. Mitarbeiter der AZ Medien Gruppe AG und Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Lösung des Rätsels aus dem Heft 10-2010
Gesucht war: Amphibien
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Roter Sonnenhut stärkt das Immunsystem
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Marokko «AtlasParadiese»: Wandern zur üppigsten Jahr eszeit im “Vallée des Roses” und im Hohen Atlas .B esuch der Städ te Ma rr akec hu nd Essaouira am Atlantik. 23.4.–7.5.2011
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«natürlich leben» 12-2010 erscheint am 26. November 2010
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DDie infernalische Verstopfung
Thomas Widmer über das wirklich Anstrengende am Wandern und warum er es doch immer wieder in Kauf nimmt.
ie Sieben-Stunden-Wanderung von Weisstannen nach Elm über den Foopass war unglaublich schön. Sie war aber auch hart. Jetzt sind wir müde, wollen nur noch heim: duschen, essen, schlafen. Und alle anderen Leute wollen das auch. Der Bus von Elm hinab nach Schwanden ist pumpenvoll. Der Regionalzug Richtung Ziegelbrücke ist pumpenvoll. Und dann kommt der Zug von Chur nach Zürich, und natürlich ist auch er pumpenvoll.
Falls es ein Luxusgut der nahen Zukunft gibt, dann dieses: Platz. Kürzlich traf ich in Zürich an einer Tourismusveranstaltung, zu der ich als Journalist eingeladen war, den Schweizer Manager einer Insel im Indischen Ozean, die einem deutschen Milliardär gehört: Frégate Island – viel exklusiver kann man nicht Ferien machen. Jeder der wenigen zugelassenen Gäste hat seinen Butler, hat einen oder zwei Bungalows, hat einen eigenen Strandabschnitt und wird ganz individuell bekocht. Wenn ich mich recht an das Gespräch mit dem Manager erinnere, kostet das 2800 Euro pro Nacht.
Jeder Ruhesuchende ist auch ein Unruhestifter.
Dies liegt ein wenig über meinem Budget. Und ausserdem: Ich will nicht nach Frégate Island, Sand und Palmen sind mir total egal. Ich will in die Berge. Und um das zu tun, muss ich mich regelmässig mit hundert anderen Leuten um die Sitzplätze in einem SBB-Waggon oder einem Regional-Postauto, nun: nicht gerade prügeln, aber doch balgen.
Das Anstrengendste am Wandern sind nicht die Wanderungen. Die Hinreise und insbesondere die Rückreise sind es, die dich zermürben. Sie verlangen eine mentale Stärke, wie sie oben am Berg selten nötig ist.
Speziell die Züge sind Jahr für Jahr voller. Früher gabs auf der Linie Zürich–Bern die Vormittags- und Nachmittagsstunden, an denen ich immer ein Abteil für mich allein fand. Heute sitzt überall schon einer da, wenn ich komme: ein japanischer Tourist, eine Alleinerziehende samt zwei kleinen Kindern, ein sudokulösender Rentner, ein Teenager mit dem iPod-Kopfhörer. Sie haben sämtlich genau wie ich das Recht zu reisen. Aber gemeinsam sind wir eine infernalische Verstopfung.
Und es wird noch schlimmer werden, wenn wir den Warnungen der Bahnexperten glauben wollen, die von steigender Nachfrage bei stagnierendem Angebot sprechen. In zehn Jahren sind wir vermutlich alle froh, wenn wir auf den Hauptstrecken wie eben Bern–Zürich, Bern–Thun oder auch Bern–Lausanne überhaupt einen Platz finden.
Es ist widersprüchlich: Um Ruhe zu erlangen, muss ich Unruhe ertragen. Oder auch: Jeder Ruhesuchende ist ein Unruhestifter. Der wahre Naturfreund ist derjenige, der zu Hause bleibt. Er macht nichts kaputt, er entlastet den Verkehr, er ist der wahre Schoner der Blumen und Gämsen und Hochmoore. Leider bin ich nicht so vollkommen, leider ist da meine Sehnsucht nach Fels –ich werde weiter in die Berge ausziehen.
Was nun aber die Heimreise von Elm nach der Foopass-Wanderung angeht, habe ich etwas verschwiegen: Mitten im Gedränge und Gemoste habe ich gegrinst wie ein Bekiffter. Und warum? Weil es eben so schön war da oben. Die Natur ist dermassen berauschend, dass mir hernach sogar der öffentliche Verkehr egal ist.
Thomas Widmer, 48, ist Reporter und Wanderkolumnist im «Tages-Anzeiger». Eben ist unter dem Titel www.echtzeit.ch sein drittes Wanderbuch erschienen.