Stachler 36/2024

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der stachler

Die Präsidentin hat das Wort

Geschätzte Stubengenossinnen und Stubengenossen

Viele schöne Stunden durften wir auch dieses Jahr miteinander verbringen. Gerne erinnern wir uns an das dritte Schifferstechen, das am Freitag, 16. August, mit dem traditionellen Umzug vom Casino zum Erlacherhof begann. Dort waren die ausländischen Gäste, Zunftdelegationen und weitere Personen vom Stadtpräsidenten zum Empfang mit Apéro eingeladen. Der schöne Garten mit der wunderbaren Aussicht ist jedes Mal ein besonderer Genuss für alle Geladenen. Am Samstag haben über 50 Stecher:innen aus der Schweiz, Bayern und Norwegen spannende und faire Wettkämpfe ausgetragen. Unsere Zunft wurde durch Samuel Urfer, unserem neuen jungen Fähndrich, und seinem Freund Andreas Riegel vertreten. Und wie die beiden sich geschlagen haben, kann man im Kapitel über das Schifferstechen nachlesen!

Am 7. Juli hat Carole Vogt für die Senioren einen Ausflug zum Space Eye organisiert; Dyami Häfliger kümmerte sich um den zweiten Jugendanlass am 6. September. Am Tag darauf hiess es „Leinen los“. Unser Stubenmeister, Hans Hofstetter, begrüsste die Kinder mit ihren Eltern auf seinem Schiff, der Romandie II, zum Kinderfest.

Der letzte Anlass war der nationale Tag der Bürgergemeinden und Korporationen am 14. September. Unsere Zunftstube widmete sich erneut unserem Kulturgut, dem Weidlingsfahren (Schifferstechen) und der Fährmann, Mich Gerber, umrahmte den Tag mit drei musikalischen Einlagen.

Aus der Waisenkommission

In den ersten neun Monaten haben wir nach den Reglementen die Teilrevision der Satzungen vorbereitet und dem AGR zur Vorprüfung zugestellt. Im kommenden Herbstbott werden wir über diese Teilrevision abstimmen. Damit sind Satzungen, Reglemente und Stellenprofile wieder à jour – eine grosse und oft «trockene» Arbeit. An dieser Stelle danke ich den Waisenkommissionsmitgliedern Matthias, Carole, Andreas und Roman mit seinen Kanzleimitarbeitenden für ihre grosse Arbeit. Ebenfalls ein grosses Merci an Hanspeter Kuhn, der uns juristisch bei der Überarbeitung begleitet hat.

Die Vernehmlassung zum totalrevidierten Sozialhilfegesetz läuft seit dem 1. Juli bis Mitte Oktober 2024. In den Medien wurde über die Änderungen ausführlich berichtet. Für die Burgergemeinden ändert sich gemäss dem separaten Kapitel im Gesetz nicht viel, was auch unserem Wunsch entspricht. Wir bleiben aber diesbezüglich am Ball.

Auf Ende Jahr hat sich Dyami Häfliger, Beisitzer 2, entschieden, aus der Waisenkommission auszutreten. Er hat mit viel Herzblut interessante Anlässe für die Jugendlichen organisiert und uns die neue Homepage kreiert und gepflegt. Dass er uns bei Bedarf weiterhin zur Verfügung steht, schätzen wir! Für sein Engagement danken wir herzlich und wünschen ihm in seiner Fokussierung auf diverse Aktivitäten viel Erfolg.

Als neue Beisitzer:innen konnten wir Martin Seiler und Judith Bracher gewinnen. Sie werden sich im Herbstbott zur Wahl stellen.

Schifferstechen 2024 – 16./17. August

Vom Casino in den Erlacherhof – zum Stadtpräsidenten (SF)

Begleitet von Tambouren bewegten sich die geladenen Gäste aus dem Inund Ausland stadtabwärts, durch die Münstergasse zum Erlacherhof.

Das Organisationskomitee des diesjährigen Schifferstechens begrüsste mit Alec von Graffenried zur Eröffnung des Anlasses und lud zum anschliessenden Apéro.

Co-Präsidium: Susanne Kiener, Martin Seiler; OK-Mitglieder Matthias Fankhauser, Arthur Vogel

Bei prächtigem Wetter kam man ins Gespräch und genoss die wunderbaren Häppchen, das BärnerMüntschi-Bier und den ausgezeichneten Wein. Was für ein Ausblick! Bestimmt wird diese Terrasse den angereisten Gästen in bester Erinnerung bleiben.

Auch Jan Köbeli, designierter Gemeindepräsident von Muri-Gümligen, im Gespräch mit Henriette von Wattenwyl, Burgergemeindeschreiberin, und Burgemeindevizepräsident Dr. Christophe von Werdt waren mit von der Partie! (von rechts nach links)

Der Wettkampf: der Wanderpokal bleibt in Bern! (SK)

Nach den starken Regenfällen am Vorabend mussten früh morgens noch einige Schäden behoben werden, sodass wir mit Verspätung mit dem Anlass beginnen konnten. Als erstes hatten die Amateure, die noch nie geübt hatten, die Möglichkeit, sich mit Technik, Balance und Lanze vertraut zu machen. Mit Trommelwirbel wurde der Wettkampf offiziell gestartet. Die über 50 Stecher:innen – ein neuer Rekord – waren in die Kategorie „Plausch“, „Promis“ und „Königsklasse“ eingeteilt. In der Plauschklasse waren hauptsächlich Stecher: innen aus den Gesellschaften und Zünften von Bern und Til Winkler von der Zunft zu Schiffleuten Zürich vertreten. Für unsere Gesellschaft haben Samuel Urfer und sein Freund Andreas Riegel sich wacker ins Zeug gelegt. Während Andreas nicht weiterkam, wurde Samuel dritter und erhielt die Bronzemedaille. Da sagen wir stolz: Merci Andreas und bravo Sam! Um den Sieg kämpften zwei Mittellöwen. Gewonnen hat Samuel Bäschlin, wie 2021, vor Dominik Andres. Gespannt waren natürlich alle auf die zierliche Gymnasiastin, Jael Meier, die schon manchen Mann in die Aare gestossen hatte. Leider reichte es diesmal nicht ganz, aber die Silbermedaille in der Kategorie „Frauen“ war ihr trotzdem sicher. Bronze gewann ihre Schwester Lena Meier.

Punkt 12h30 folgte der Höhepunkt: das Promistechen. In dieser Klasse traten unser Stadtpräsident, Alec von Graffenried, und der Oberbürgermeister aus Neuburg an der Donau, Dr. Bernhard Gmehling, sowie Matthias Mast, der Tausendsassa aus den Medien, gegeneinander an. Chancenlos und für einmal sprachlos war der Mätteler Matthias Mast. Gewonnen hat unser Gast aus Bayern, der sich als standhafter erwies.

Am späten Nachmittag duellierten sich Muriel Pauli aus Norwegen und die Stecher aus der Schweiz und Bayern in der Königsklasse.

Während der Sieger von 2018, Oli Aebi, noch einmal gewinnen wollte, lechzten die Bayern nach Revanche. Denn im Jahre 2022, am Fischerstechen in Bayern, siegte Martin Seiler und Oli Aebi wurde zweiter. Es waren spannende Wettkämpfe, und gegen Ende des Turniers standen sich jeweils ein Schweizer und ein Bayer gegenüber. Pascal Neuenschwander vom Limmatclub Zürich verlor gegen Sebastian Bauch (Neuburg a.d. Donau) und wurde vierter. Gold ging an Oli Aebi, dem alten und neuen Schifferstecherkönig, der den Fels im Wasser, Emanuel Winter (Neuburg. a.d. Donau), besiegte.

Die vielen Zuschauer, darunter der Burgergemeindepräsident, Obmänner, die Präsidentin der Pfistern und weitere Vertreter aus den Gesellschaften und Zünften aus Bern, Zürich und Basel sowie Vertreter der Sponsoren, Familienangehörige, Freunde, Fans und viele andere Gäste hatten grosse Freude an den Wettkämpfen mit den akrobatischen Einlagen und der fröhlichen Stimmung.

Während die Erwachsenen auf dem „Tych“ kämpften, übte an Land schon die nächste Generation für das Schifferstechen: auf der Hüpfburg mit den Plastiklanzen, im Kinderweidling mit dem Stachler oder dem Ruder im seitlichen Planschbecken.

Und wer Hunger und Durst hatte, konnte sich im Festzelt mit einem Fingerfood vom Mühlirad und vom Fischerstübli verköstigen. Am Ende des Abends wurden die wenigen übrig gebliebenen Mahlzeiten noch verteilt. Chapeau! Wir haben unser Ziel, so wenig als möglich an Foodwaste zu produzieren, voll und ganz erreicht. Und mit der guten Medienpräsenz – wir schafften es beim «Bund» und «BZ» dank der Damen sogar auf die Frontseite – sollte das Schifferstechen bei der Bevölkerung angekommen sein.

Am Abend begrüsste ich als Co-Präsidentin die Anwesenden zur Rangverkündigung und bedankte mich bei den Sponsoren für die grosszügige finanzielle Unterstützung des Schifferstechens und den Helfenden für ihren ehrenamtlichen Einsatz von Freitag bis Sonntag. Doch bis die neuen Medaillen den Stecher:innen umgehängt werden konnten, hielt Herr Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling eine kurze Rede und überreichte Geschenke aus der Region. Auch die Steppberger überreichten uns beiden (Co-Präsidentin und Co-Präsident) einen Steppberger Strohhut, den wir gerne tragen werden, wenn wir im nächsten Jahr wieder dem Fischerstechen in Bayern beiwohnen. Co-Präsident Martin nahm anschliessend die Rangverkündigung vor. Die Spannung stieg merklich bis Oli Aebi den Wanderpokal und die Goldmedaille in Empfang nehmen konnte. Damit ging sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung: Er wollte siegen, damit er ein weiteres Bankkonto bei der Burgerlichen Ersparniskasse Bern für sein zweites Kind, seine Tochter Alina, eröffnen konnte. Feierlich überreichte Roland Moser, Geschäftsführer der BEK, Oli den Gutschein und erfüllte somit seinen Wunsch.

Emanuel Winter (Neuburg an der Donau) – Oliver Aebi (Bern) Sebastian Bauch (Neuburg an der Donau)

Schultze & Schnultze sorgten für Stimmung

Der Höhepunkt des Abends war das Konzert der beliebten Band Schultze & Schnultze. Es wurde getanzt, bei den Ohrwürmern mitgesungen, geschunkelt oder einfach nur zugehört. Nach zwei Zugaben war dann – leider, würden viele sagen – Schluss. Doch das Fest dauerte noch lange an! Einige blieben im Festzelt sitzen und viele andere vergnügten sich draussen, in der Nähe des Standes der Bierbrauerei Felsenau. Etwas nach Mitternacht wurde der „last order“ ausgerufen. Während viele nach Hause gingen, feierten einige noch in der Altstadt weiter.

Zunft zur Schiffleuten Zürich – Aarefahrt vom 4. Mai 2024 (MF)

Am 14. Zürcher Schifferstechen vom 15. Juli 2023 massen sich die Stecher der Zürcher Zünfte auf der Limmat vor dem «Storchen». Als Ehrengäste der Gesellschaft zu Schiffleuten Bern nahmen unsere Präsidentin, Susanne Kiener, und ich teil. Natürlich wurden bei dieser Gelegenheit auch Kontakte geknüpft und Pläne für eine Aarefahrt geschmiedet.

Im Sinne des Gegenrechts traf am Samstag, 4. Mai 2024, gegen 13h30, eine hochrangige Delegation der Zunft zur Schiffleuten aus Zürich ein. Die Gruppe wurde vom Zunftmeister Dr. Claude Lambert, alt Zunftmeister Peter Neuenschwander, Statthalter Filippo Lindt, 1. Zunftschreiber Johannes Meier, Stubenmeister Ste Waser und weiteren Mitgliedern der Vorsteherschaft angeführt.

Gemeinsam fuhren wir mit dem Zug nach Kiesen; dann führte ein kurzes Fussmärschli zur Jabergbrücke. Dort trafen wir die «Pönteler», die uns mit zwei Booten empfingen. Die anschliessende Aarefahrt bis ins Depot der «Pönteler» dauerte zwei Stunden, wo der Anlass mit einem Apéro und einem wunderbaren Cheminée-Nachtessen im Pontonierhaus abgerundet wurde.

Gegen 21h ging’s mit dem Marzili-Bähnli Richtung HB Bern; wir verabschiedeten unsere Zürcher Freunde auf dem Perron und sahen nur strahlende Gesichter. – Ein einmaliges Erlebnis auf der Aare ging zu Ende.

Allen, die mir bei der Organisation des Events geholfen haben, danke ich an dieser Stelle herzlich.

Matthias Fankhauser, Stubenschreiber

Frühlingsbott vom 14. Juni 2024 (BS)

Schon zur Tradition geworden, ist der kulturelle Anlass vor dem Bott. Gut 20 Stubengenoss:innen konnten im Naturhistorischen Museum die Ausstellung «Insektensterben – alles wird gut» besuchen. Unter fachkundiger Führung wurde uns gezeigt, dass die nicht bei allen beliebten Kleintiere einen enorm wichtigen Einfluss auf unsere Umwelt haben, sei es bei der Bestäubung von Pflanzen, beim Abbau von Abgestorbenem und Aas oder als Nahrungsquelle für andere Tiere. Die Ausstellung blickt aus dem Jahr 2053 zurück in die jetzige Zeit und stellt Lösungsansätze vor, wie der aktuelle Verlust von drei Viertel der Biomasse an Fluginsekten wieder rückgängig gemacht werden soll.

Anschliessend begrüsste die Präsidentin alle Anwesenden in der Zunftstube und führte durch das Bott. Martin Seiler wurde ins Stubenrecht aufgenommen und danach wurde in geheimer Abstimmung über diverse Geschäfte abgestimmt, so erfreulicherweise auch über 6 weitere Einburgerungen. Auf Empfehlung des Amtes für Gemeinden und Raumordnung wurden unsere Reglemente überprüft und angepasst inklusive Digitalisierung, und die Versammlung nahm alle Änderungen einstimmig an. Unser Säckelmeister erläuterte danach die Rechnung 2023 und zeigte auf, wie in den letzten 21 Jahren das Zunftvermögen in erfreulicherweise angewachsen war.

Wie immer wurde anschliessend an das Bott ein feines Nachtessen mit Dessert serviert, und die Schiffleute konnten in gemütlichem Rahmen den Abend ausklingen lassen.

stachler goes digital – Seniorenausflug vom 3. Juli 2024 (CV/HrS/SF)

Letztes Jahr wurde das Observatorium für Weltraum und Umwelt Space Eye eröffnet. Die gewählte Lage auf der Uecht, knapp 1000 m ü. M., bewährt sich hierzu vorzüglich. Fernab vom Winternebel und vom Lichtsmog der urbanen Zentren wird hier Wissen über Astronomie vermittelt und Forschung erlebbar gemacht. – Am diesjährigen Ausflug nahmen 16 Senior:innen teil. Zuerst gab es eine Visualisierung von Himmelbeobachtungen im Planetarium, dann eine ca. 1-stündige Führung durch das Space Eye; schliesslich folgte das obligate Apéro.

Um unseren Stubengenoss:innen persönliche Eindrücke mitzugeben, hier ein kurzes FaceTime-Interview; Carole Vogt und Hansruedi Simon (Güggu) haben sich spontan bereit erklärt, auf einige Fragen zu antworten.

SF: Wie ist die Idee dieses Besuchs entstanden?

CV: Es war Susanne Kiener, die mich auf das Space Eye aufmerksam machte. Danach habe ich sondiert und mutig die Anreise mit dem ÖV geplant, schon eine Herausforderung. Hm, war das zumutbar? Wichtig war mir, dass wir ein Reisli machen, es etwas Neues zu entdecken gab.

HrS: Ich wusste, dass es etwas Neues im Bereich Planetarium gab. Und dann gilt es nicht zu vergessen: Es ist immer wieder wunderbar, Personen aus dieser «ehrenwerten» Gesellschaft zu Schiffleuten bei diesem Anlass wiederzusehen, und dies unter der Leitung von Carole! Sie hat für uns schon diverse wunderschöne Ausflüge organisiert.

SF: Was war das für ein Gefühl für dich, als junger Mensch mit den Senior:innen unterwegs zu sein?

CV: Es ist mir schon mehrmals aufgefallen: Es macht gar keinen grossen Unterschied ob alt oder jung; es gibt so viele verschiedene Charaktere; natürlich hat auch die sympathische Guide dazu beigetragen, dass alle begeistert waren; denn sie ging auf

Fragen ein, zeigte noch Bilder vom Mond. – Natürlich gefällt mir immer auch der Austausch mit den Teilnehmenden, alle haben ihre Geschichten, und das erlebe ich als spannend.

SF: Ist dir etwas besonders «geblieben»?

HrS: Ja, die Challenge, dass wir nicht am Helvetiaplatz in den Car eingestiegen sind! Insbesondere auch die Präsentation der Astrophysikerin, etwas vom Grössten, was ich je erlebt habe! Dieses Wissen, phänomenal und sehr beindruckend. – Und die Präsenz von Carole, beim Umsteigen und überhaupt, ganz hervorragend! ...

SF: Jetzt gilt es noch auf das überaus geschätzte Apéro einzugehen...

HrS: ... Es gab ja keine Beiz vor Ort, und natürlich kamen da gewisse Zweifel auf; aber schliesslich wurde uns ein wunderbares Apéro kredenzt, von sehr liebenswürdigen Menschen, das Tüpfelchen auf dem I, prima geplant von Carole – ein grosses Merci an sie!

SF: Eurer Schlusskommentar?

CV: Dass die Guide sozusagen eine Sonderführung gemacht hat und man nochmals ins Planetarium durfte, nicht selbstverständlich und wirklich sehr ansprechend! – Erstaunlich, dass sie es im Rahmen von Freiwilligenarbeit leistet. Sie ging auf die individuellen Bedürfnisse ein, cool. Wer sich noch interessierte, konnte profitieren; man durfte aber auch noch etwas beim Apéro bleiben; die Auswahl von Speis und Trank schien gepasst zu haben, wobei natürlich auch das Budget beachtet werden musste.

HrS: Carole, danke für deine Organisation dieser Senioren-Ausflüge, immer wunderschön.

Und mein Dank geht auch an unsere Zunft: Es ist nicht selbstverständlich, dass man uns Senior:innen etwas speziell behandelt, merci!

Denn diese Ausflüge bieten immer auch die Chance, Stubengenoss:innen wiederzusehen, die man sonst nicht grad trifft.

CV: Danke auch dir für die Teilnahme; schön, dass immer wieder dieselben mitkommen, sich stets viele begeistern lassen.

SF: Euch beiden merci vielmals für das Gespräch.

Gut Schuss! Die Gesellschaft zu Schiffleuten zu Gast beim Zunftschiessen (RB)

Am 24. August 2024 hat die Reismusketen-Schützengesellschaft bei bestem spätsommerlichem Wetter zum 28. Zunftschiessen und II. Schyblischiessen im Thalgut eingeladen. Die Gesellschaft zu Schiffleuten ist der Einladung mit Freude gefolgt und konnte unter der Leitung von Markus König eine hochmotivierte Truppe aus Stubengenossen zusammenstellen, um sich mit den anderen Gesellschaften im Schiesssport zu messen.

Der Anlass hat um 08h15 mit der Besammlung bei der Jabergbrücke nahe Kiesen begonnen, von wo aus Martin Seiler die Schiffleuten-Delegation standesgemäss mit einem Weidling zum Thalgut verschiffte. Für die jederzeitige Erkennbarkeit sorgte unser Fähnrich Samuel Urfer. Am Thalgut angekommen, wurden wir herzlich von den Schützenmeistern empfangen und konnten sogleich unseren Festtisch beziehen. Dieser wurde nicht nur mit der Tischstandarte, sondern sogleich auch mit der Gesellschaftsfahne markiert. Für einmal übten sich die Schiffleute nicht in vornehmer Zurückhaltung. Dank der tadellosen Festorganisation konnte nach der Ankunft auf dem Festgelände sogleich mit dem Trainingsschiessen bzw. der ersten Ablösung begonnen werden.

Im Trainingsschiessen am Vormittag konnten sich die Gesellschaften in mehreren Ablösungen intern messen und mit den Gegebenheiten vertraut machen. Die fünf besten Schützen pro Gesellschaft durften am Nachmittag zum offiziellen Zunftschiessen antreten. Geschossen wurde auf freiem Felde und die Treffer wurden traditionsgemäss nach den Durchgängen von Hand und mit Kelle direkt an der Scheibe angezeigt. Ein Treffer «ins Schwarze» wurde den Schützen mit dem lächelnden Gatteranni signalisiert und mit Applaus belohnt. Die Schützen mussten in diesem Fall allerdings traditionsgemäss CHF 1.– an die Zeiger entrichten. Für die Schützen der Gesellschaft zu Schiffleuten war dies verschmerzbar: Nicht wegen ihrer Zielgenauigkeit, sondern weil die Gesellschaft grosszügigerweise sämtliche evtl. anfallende Unkosten übernehmen würde, damit sich ihre Schützen unbelastet auf den Schiesssport konzentrieren konnten.

Übersicht der Schützen der Gesellschaft zu Schiffleuten. Die Teilnehmer am Zunftschiessen sind fett markiert:

Markus König (Gruppenchef)

Roman Brazerol

Jeremy Brian Passanah

Timothy B. Passanah

Samuel Urfer

Nicolas Schorer

Philipp Schorer

Christian Jordi

Martin Seiler

Bevor es am Nachmittag mit dem offiziellen Wettkampf losging, sorgten am Mittag Kalbs- oder Kräuterschweinswurst vom Grill und Hörnlisalat für Stärkung. Das Zunftschiessen wurde von zahlreichen Gästen mitverfolgt. Dank der guten Vorbereitung und Betreuung durch unseren Gruppenchef konnten alle Schützen der Gesellschaft zu Schiffleuten dem Druck standhalten und den Erwartungen gerecht werden. Es gelang, ohne Nuller den guten 9. Rang des Vorjahres zu verteidigen. Angesichts des sehr hohen Schiessniveaus und den teilweise herausragenden Schiessleistungen ein stolzes und respektables Ergebnis!

Neben dem Zunftschiessen standen am Nachmittag das gemütliche Beisammensein und das Badevergnügen in der Aare im Zentrum. Das offizielle Programm wurde schliesslich mit einer Ansprache des Präsidenten der Burgergemeinde und einer Präsentation der Ehrenformation der Reismusketen-Schützengesellschaft feierlich abgeschlossen.

Am Abend stand ein Walliser Braten mit Aprikosen und Gnocchi auf der Speisekarte. Nach der Rangverkündigung und dem Austrank wurde die Schiffleuten-Delegation sicher von Martin Seiler, bei einer idyllischen Nachtschifffahrt, nach Hause verschifft.

Ein schöner Tag und ein rundum gelungener Anlass neigten sich damit dem Ende zu. Wir bedanken uns herzlich bei der Reismusketen-Schützengesellschaft für die Einladung und das gelungene Schützenfest, das uns in bester Erinnerung bleiben wird!

«Leinen los» – Kinderfest auf dem Murtensee (SK)

Unter dem Motto «Leinen los» wurden die Kinder und ihre Eltern am 7. September auf die Romandie II, dem Schiff unseres Stubenmeister Hans Hofstetter, zum Kinderfest nach Sugiez eingeladen. Pünktlich um 09h50 begrüssten Hans und Kapitän Beat die Jungmannschaft mit ihren Eltern. Nach einer kurzen Einführung zur Sicherheit auf dem Schiff wurden die Leinen losgemacht. Mit Züpfe und Gipfeli starteten wir die erste kleine Schiffsreise Richtung Murten. Damit es den Eltern oder Kinder auch nicht langweilig wurde, hatte Hans Seile und detaillierte Instruktionen für die sieben wichtigsten Seemannsknoten abgegeben. Es wurde fleissig geübt und auch gefesselt.

Um 11h traf die letzte Familie, die wegen einer Reifenpanne auf der Autobahn den ersten Schiffsausflug verpasst hatte, wohlbehütet bei uns ein. Nun hiess es, Tisch decken, Grill einheizen, Salate und Getränke bereitstellen für das Mittagessen. Ob gross oder klein, alle halfen spontan mit – wie in einer richtigen Grossfamilie – und im Nu konnten die feinen Salate und Würste auf der Reise nach La Sauge verspeist werden. Unsere letzte Station war das Birdlife-Naturzentrum, wo wir zwei Führungen gebucht hatten. Während sich die Erwachsenen mit Feldstecher ausgerüstet den Vogelbetrachtungen widmeten, fokussierte die Gruppe mit den Kindern auf die Amphibien im Wasser. Zurück auf dem Schiff erwartete uns noch das feine Dessert: Gâteau de Vuilly, Caramel-Creme und Schlagrahm. Kurz nach vier Uhr verliessen wir glücklich und zufrieden das Schiff, um den letzten Hochsommertag bei einem „Schwumm“ in einer Badi oder im Murtensee genüsslich zu beenden.

Jugendanlässe 2024 (DH) Brautradition und Schiffleute: Das originale Berner Bier aus der Felsenau - Besuch der Brauerei Felsenau

Der Geruch von frischem Malz liegt in der Luft, altehrwürdige Backsteinmauern strahlen Bodenständigkeit aus, und das gleichmässige Rattern der Maschinen vermischt sich mit dem Scheppern von Glas. Wir besuchten an unserem Herbstanlass am 6. September 2024 die Brauerei Felsenau, die älteste Brauerei in der Stadt Bern, wo seit 1881 mit Leidenschaft und handwerklichem Geschick Hauptstadtbiere gebraut werden.

Für uns Schiffleute war dieser Besuch etwas ganz Besonderes. Schliesslich wurde die Brauerei von Angehörigen unserer eigenen Zunft gegründet und lange von ihnen betrieben. Eine Verbindung, die uns mit Stolz erfüllt.

Der Braumeister führte uns durch die faszinierende Welt des Bierbrauens. Die Zeit verging wie im Flug, als er uns anschaulich erklärte, aus welchen Rohstoffen das Bier entsteht und wie viele Schritte notwendig sind, bis aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe das beliebte Getränk wird. Wir folgten dem gesamten Produktionsweg, von den historischen Maschinen bis zur modernsten Technologie, und sahen das Bier in jedem Stadium seiner Entstehung.

Die Krönung des Besuchs war die Bierverkostung. Verschiedene Biersorten wurden gereicht, begleitet von klassischen Brezeln und Weisswürsten. Der Brauer und Biersommelier beantwortete geduldig alle unsere Fragen und teilte sein Wissen mit uns.

Ausblick

Stamm «Jungi Schifflüt» vor dem Herbstbott, 15. November 2024, 18h im Frohsinn Bern

Donnerstag, 28. November 2024 Erlebnis. Genuss. Gemeinschaft

Wir stellen vor: Judith Bracher (BS)

«Digitale Hilfsmittel können uns auf vielseitige Weise das Leben erleichtern »

Liebe Judith, du bist schon seit einiger Zeit für die Gesellschaft zu Schiffleuten als digitale Unterstützerin tätig. Wie kam es dazu?

Nach dem Tod von Res Urfer hat mich Matthias Fankhauser angefragt, ob ich der Gesellschaft in Informatikfragen behilflich sein könne. Sowohl bei der Datensicherung als auch bei der Aktualisierung der Homepage konnte ich meine Kenntnisse einbringen; zudem gestalte ich das Layout des stachlers.

Wie bist du zur Informatik gekommen?

Ich wuchs zusammen mit meinem Bruder in Hasle bei Burgdorf auf. Die Lehre machte ich als kaufmännische Angestellte in einem Produktionsbetrieb für Verpackungsmaterial in Burgdorf. In der Berufsschule in Burgdorf war Suzanne Fankhauser übrigens meine Lehrerin. Ich blieb meinem Lehrlingsbetrieb fast 30 Jahre treu, wurde dort mit immer neuen Aufgaben betraut, so auch mit der Informatik, und konnte einen Fachausweis Informatik erwerben. Nach dem Wechsel in die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern absolvierte ich berufsbegleitend ein Nachdiplomstudium in Prozessmanagement und Business Analyse. Als Teamleiterin eServices stelle ich mit meinen Mitarbeitenden u.A. sicher, dass die Löhne durch die Schulleitenden korrekt gemeldet werden. Auch im Schulumfeld schreitet die Digitalisierung mit grossen Schritten voran; wir entwickeln die Programme laufend weiter und führen Schulungen durch, damit alle auf dem neusten Stand sind.

Was machst du in deiner Freizeit?

Ich bin verheiratet und wohne in Kirchberg. Nebst der Pflege von Haus und Garten, zwei Katzen, drei Hühnern und drei Kaninchen, singe ich in einem Chor; zudem spiele ich seit meiner Jugend Tennis, engagiere mich im Interclub und arbeitete auch im Vorstand des Lawn Tennisclub in Bern mit. Da ich viel Zeit sowohl beruflich wie auch aufgrund meiner Hobbies in Bern verbringe, fühle ich mich Bern sehr verbunden, was mich bewogen hat, auf die Anfrage zur Aufnahme von Susanne Kiener positiv zu antworten. Und nun bin ich stolz, dass alles so wunderbar geklappt hat. Merci –allerseits.

Anlässe 2024/25

Schiffleuten-Treff 4. November 2024

Stamm «Jungi Schifflüt» 15. November 2024

Herbstbott 15. November 2024

Jugendanlass 28. November 2024

Senior:innen-Essen 3. Dezember 2024

WK-Mitglieder Nachtessen 16. Januar 2025

Fondue-Plausch 27. Februar 2025

Frühlingsbott 20. Juni 2025

Senior:innen Ausflug 2. Juli 2025

Familienfest 22. November 2025

Todesfall

Niklaus Jordi, 5.10.1942 – 27.08.2024 ehem. Fähndrich unserer Gesellschaft – Würdigung (SK)

Am 4. September haben wir von Niklaus Jordi, unserem ehemaligen Fähnrich, Abschied genommen. Ganze 52 Jahre hat er dieses Amt bekleidet und unsere Gesellschaft an vielen Anlässen würdig und mit Leidenschaft vertreten. Dafür gebührt ihm hohen Respekt und ein grosses Dankeschön. Sein unfallbedingter, plötzlicher Hinschied war für alle Betroffene ein grosser Schock. Seinen Humor, seine Grosszügigkeit und Herzlichkeit werden wir an unseren Zusammenkünften, die er regelmässig mit seiner Gattin Annagreth besuchte, sehr vermissen.

Rest in peace!

Jordi Niklaus

Ohne sie geht nichts!

Sponsoren des 3. Internationalen Schifferstechens Bern

Hauptpartner

Gesellschaften und Zünfte der Stadt Bern

Andere

Impressum Herausgeberin Gesellschaft zu Schiffleuten Bern www.schiffleuten-bern.ch

Ausgabe Nr. 36 / Oktober 2024

Auflage 250 Exemplare

Druck Peter Gaffuri AG

Redaktion

Suzanne Fankhauser (SF)

Susanne Kiener (SK)

Beatrice Sommer Indermaur (BS)

Fotografien & Spez. Beiträge SF, SK, BS Matthias Fankhauser (MF)

Dyami Häfliger (DH)

Roman Brazerol (RB)

Martin Seiler (MS)

Hansruedi Simon (HrS)

Carole Vogt (CV)

Grafik / Satz

Suzanne Fankhauser (SF)

Judith Bracher (JB/Layout)

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