Frühjahrsvorschau 2019 Weidle Verlag

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Weidle

Dagny Juel Flügel in Flammen

Weidle Verlag  Frühjahr 2019

Dagny Juel Flügel in Flammen Lyrik und Prosa Aus dem Norwegischen und mit einem Essay von Lars Brandt Weidle


Literatur  März

Dagny Juel Flügel in Flammen Lyrik und Prosa

Aus dem Norwegischen und mit einem Essay von Lars Brandt ca. 180 Seiten, fadengeheftete Broschur, 20 Euro Einbandfoto: Renate Brandt 978-3-938803-91-2 Gefördert von NORLA, Norwegian Literature Abroad

Dagny Juel schreibt über radikale Gefühle, Ausweglosigkeit und Schuld und über die unbändige Macht der Liebe. Dabei steht zumeist die Frau im Vordergrund, die, im Gegensatz zur vorherrschenden Darstel­ lung der Zeit, nicht unschuldig und passiv ist, sondern einen starken eigenen Willen hat und durchaus zum Bösen fähig ist. Aus dem Nachlaß Dagny Juels sind wenige Erzählungen, vier kurze Dramen und einige Gedichte erhalten. Bei allen steht das Gefühls­ leben der Figuren im Vordergrund. Die Rückkehr des unvergessenen Liebhabers, das katastrophale Scheitern einer Ehe, die Wirrungen von Drei­ ecksbeziehungen – diesen Themen nähert sich Dagny Juel in ihrer lakonischen Sprache über die Gefühle der von Zweifel, Schuld und Eifersucht getriebenen Figuren. Dabei kreisen alle Texte um die Liebe, die als gleichzeitig schaffende und ver­ nichtende Kraft die Schicksale bestimmt. An das literarische Werk Dagny Juels schließt ein ausführlicher Essay von Lars Brandt an. Ausgehend von ihren Texten, zeichnet er das Bild einer Schriftstellerin, die von ihren Zeitgenossen auf ebenso hochfliegende wie widersprüchliche Weise beschrieben wurde. Stück für Stück för­ dert er die außergewöhnliche Persönlichkeit und die zerrissene Biographie Dagny Juels zutage – von ihrer behüteten Kindheit in Norwegen über ihre chaotische Zeit in Berlin (wo ein Großteil ihres literarischen Werks entstanden ist), bis zum 5. Juni 1901, dem Tag, an dem sie in einem Hotel im georgischen Tbilissi von einem wirren Anbeter erschossen wurde.

Dagny Juel (1867–1901) hat die Künstlerszene des ausklingenden 19. Jahrhunderts in Norwegen und Deutschland maßgeblich beeinflußt – wenn auch mehr durch ihre Persönlichkeit als durch ihr Werk. Die Norwegerin unterhielt enge Beziehungen zu Künstlern wie August Strindberg, der ihretwegen eine psychiatrische Klinik aufsuchen mußte und sie mit gnadenlosem Haß verfolgte, und Edvard Munch, dem sie mehrfach Modell stand, etwa für seine »Madonna«; geheiratet hat sie schließlich den Schriftsteller, Trinker und Satanisten Stanisław Przybyszewski, der ihr Untergang wurde. Sie gilt als »Femme fatale«, doch hat man es sich mit die­ ser Charakterisierung zu leicht gemacht. Zu Leb­ zeiten noch relativ unbeachtet, gelangte der Großteil ihres Werks erst Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod an die Öffentlichkeit. Erstmals erscheinen nun ihre gesammelten Texte in deutscher Sprache. Lars Brandt wurde 1951 in Berlin geboren und lebt mit seiner Frau, der Fotografin Renate Brandt, in Bonn. Auf die Arbeit als Schriftsteller wirken sich seine Erfahrungen als Maler und Filme­macher aus. In Ergänzung seines Dokumentarfilms Momente des Glücks für WDR /Arte veröffentlichte er sein Buch H. C. Artmann – Ein Gespräch über den österreichischen Dichter. Es folgten der literarische Essay Andenken über seinen Vater Willy Brandt sowie die Romane Gold und Silber und Alles ­Zirkus. Texte von ihm werden immer wieder im Rundfunk, in Theatern, Literaturhäusern, Museen und Kunstvereinen präsentiert. In Beiträgen für Zeitschriften und Zeitungen nimmt er zu kulturellen und politischen Fragen Stellung.


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Weidle

Dagny Juel Flügel in Flammen

Ich will die wundersame Geschichte meines Lebens erzählen. Vielleicht werden nicht alle sie so wundersam finden – vielleicht ist auch noch anderen dasselbe widerfahren, aber davon habe ich nie gehört, und darum glaube ich, daß ich die einzige bin, die auf dieses entsetzlich tragische, mystische Schicksal zu starren hat. Zuerst ein unendliches Lebensglück. Ich sah ihn und wußte im selben Augenblick, daß ich ihn besitzen mußte und daß dies meines Lebens großer, tiefer Inhalt sein sollte. Beide wußten wir, daß wir zusammenleben mußten, sollte es sich lohnen zu leben. Und so wurde ich sein, er wurde mein, und sie, die zwischen uns stand – brachten wir um. Wir schlichen uns nicht an und stachen ihr einen Dolch ins Herz, nein – und wir schossen ihr auch keine Kugel durch den Kopf. Nein – nein – nein – wir wußten nur mit lächelnder Sicherheit, daß sie sterben sollte und mußte – sie stand uns im Weg, das muß doch nun jeder begreifen können, wir brauchten sie nicht, niemand brauchte sie; also ließen wir sie dahinsiechen und sterben. Das ist doch wohl hinreichend klar: Natürlich mußte sie sterben – und wir zwei hatten soviel Macht in unserer unendlichen Liebe, wir konnten alles, alles beugte sich uns. Dann war sie also tot, und wir waren frei ! Und das Glück kam wirklich, es schreckte nicht zurück vor unserer rücksichtslosen Liebe, es folgte uns, umarmte uns und lachte uns an, und ich glaubte, es sei unser angeborener Freund, unsere Mutter – inzwischen habe ich verstanden, welch grausames Spiel es mit uns trieb. Und wir zogen durch alle Reiche und Länder des Glücks. Wo wir waren, schien die Sonne, und der Wind wehte freundlicher und ganz verträumt durch Blumen und Blätter. Und nie wurden wir dieser Liebe müde, nie kamen Haß und Leid und setzten sich zwischen uns und hetzten uns aufeinander – nein, das wäre doch ziemlich gewöhnlich gewesen, nicht grausam, nicht raffiniert grausam genug. Sie, die Tote, war vergessen, wir erinnerten uns kaum ihres Namens – sie spielte keine Rolle mehr in unserem Leben. Und doch – und doch – irgend etwas spukte mit der Zeit in meinem Hirn herum, etwas Rätselhaftes, eine Angst schrie mit der Zeit nach Erlösung – etwas aus meiner Vergangenheit sah mich an mit bleichen, rätselhaften Augen, und mit der Zeit konnte ich in den Gewitterwolken am Himmel, im Schrei der Möwen draußen überm Meer einen seltsam furchterregenden, schneidenden Hohn lesen.

Dauerbrenner

Und dann – dann kam jene große, schwarze Nacht, als ich erwachte und sah – und gelähmt vor Angst sah – sie auf der Kante meines Bettes sitzen. Und inmitten der Dunkelheit, inmitten der Nacht sah ich nur zu deutlich, mit eisiger, starrer Gewißheit, daß sie es war. Sie war auferstanden von den Toten ! Nun wollte sie sich rächen – nun wollte sie ihren Haß befriedigen, den wir mit ihr tot geglaubt hatten. Und nie mehr seitdem verließ sie mich – jede Nacht, jede schlaflose Schreckensnacht saß sie an meinem Bett, und nie sah ich einen anderen Ausdruck in dem vom Tod gestempelten Gesicht als diese steife Ruhe – diese unbarmherzige, todeskalte Unheimlichkeit. Buchpräsentation auf der Messe Leipzig.  Veranstaltungen mit Lars Brandt sind  möglich.

Dagny Juel Flügel in Flammen Lyrik und Prosa Aus dem Norwegischen und mit einem Essay von Lars Brandt Weidle


Literatur  April

Mustafa Khalifa Das Schneckenhaus Tagebuch eines Voyeurs

Foto: A. Abdelwahab

Aus dem Arabischen und mit einem Nachwort von Larissa Bender ca. 300 Seiten, fadengeheftete Broschur, 23 Euro Einbandfoto: Cornelia Feyll, Syrien 2009 978-3-938803-92-9 Gefördert von der Kunststiftung NRW

Jemand mußte Musa verleumdet haben, denn ohne daß er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Abends verhaftet. Der junge syrische Absolvent der Pariser Film­ hochschule kommt nach sechs Jahren in Frankreich am Flughafen von Damaskus an und wird bei der Einreise festgenommen und in eine Abteilung des Geheimdiensts gebracht, wo er sofort gefoltert wird. Das geschieht Anfang der 1980er Jahre und sollte die erste Station einer dreizehnjährigen Reise durch die Hölle werden. Man wirft Musa vor, der verbo­ tenen Muslimbruderschaft anzugehören, obwohl er getaufter Christ ist und Atheist dazu. Es gibt weder eine Anklage noch eine Gerichtsverhandlung. In dem schlimmsten aller Gefängnisse, dem Wüstengefäng­ nis bei der Oasenstadt Palmyra (arabisch Tadmur), gerät er zwischen die ­Fronten der dort inhaftierten Muslimbrüder, die ihn als Ungläubigen töten wol­ len, und den Wärtern, die ihn schlagen und foltern. Er überlebt, indem er sich in sich selbst wie in ein Schneckenhaus zurückzieht und durch ein Loch in der Wand die Vorgänge im Gefängnishof beobachtet. Er führt ein Gedankentagebuch, das er nach seiner Freilassung zu Papier bringt, um den Terror zu dokumentieren und die Erinnerung an die Gefange­ nen und Ermordeten wachzuhalten. Mustafa Khalifa hat aus eigenen Erfahrungen heraus geschrieben, er war von 1982 bis 1994 ohne Anklage oder Prozeß in diversen syrischen Gefäng­ nissen inhaftiert, die meiste Zeit in Tadmur. Sein Roman ist als Tagebuch erzählt, allerdings ohne Jahreszahlen und ohne Ortsnamen. Ein Bericht aus der Hölle, kühl und distanziert, so schmerzhaft wie

notwendig. Der Text erschien auf arabisch zuerst im Internet. Er spielte eine wesentliche Rolle beim Beginn der syrischen Revolution. 2007 wurde er auf französisch publiziert, ein Jahr später auf arabisch. Khalifa wurde 1948 in Dscharabulus, Syrien, geboren und wuchs in Aleppo auf. Schon früh engagierte er sich politisch und wurde des­ halb zweimal verhaftet. Er studierte in Frankreich Filmregie und wurde nach seiner Rückkehr am Flughafen von Damaskus festgenommen. 2006 konnte er in die Vereinigten Arabischen Emirate ausreisen; von dort gelangte er nach Frankreich. Sein Roman erschien bereits auf französisch, englisch, spanisch, italienisch und norwegisch. Larissa Bender übersetzt aus dem Arabi­ schen und ist Heraus­geberin des Bandes Innen­ ansichten aus Syrien. 2018 erhielt sie für ihre Übersetzertätigkeit und ihr Engagement im deutsch-arabischen Kultur­austausch das Bundes­ verdienstkreuz. Sie lebt und arbeitet in Köln. Im Weidle Verlag erschien ihre Übersetzung von Niroz Malek, Der Spaziergänger von Aleppo. »Ein schmerzhafter Roman, der nach Leben schreit, ein gewaltsamer Roman, der um Gnade bittet ... Khalifas Werk zeigt, daß Kunst ein Zeugnis für Menschlichkeit sein kann. Für mich ist Das Schneckenhaus ein einzigartiger Roman, eine grandiose schöpferische Leistung, wie ein perfekt inszenierter Film auf Papier. Voller Schmerz zwar, doch wird der Leser jedem Schritt des Erzählers bis zum Schluß gebannt folgen.« Rafik Schami


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Mustafa Khalifa Das Schneckenhaus Weidle

22. Februar. – Am frühen Morgen öffneten die Militärpolizisten die Zellentür und stürmten herein. Gebrüll, Peitschenschläge, Beleidigungen, dazwischen schrien sie: »Gesichter zur Wand, los, die Gesichter zur Wand !« Die Gefangenen waren aufgesprungen und hatten sich mit den Gesichtern zur Wand gedreht. Ich stand da und wußte nicht, was ich tun sollte. Ich kam erst durch die Peitsche zu mir, die mir ins Gesicht schlug und sich dann um meinen Hals zusammenzog. Der Polizist brüllte: »Gesicht zur Wand !« Ich drehte mich um, ich erstarrte, der stechende Schmerz breitete sich vom Gesicht bis zum Hals aus. Nach etwa fünf Minuten wurde es still, dann war die laute Stimme eines Polizisten zu hören: »Aufgepaßt ... , an eure Plätze, stillgestanden !« Die Militärpolizisten stampften auf den Boden, dann schrie er noch lauter: »Die Zelle ist bereit, Herr Oberstleutnant !« Das war der Gefängnisdirektor. Er ging vom Anfang der Zelle bis zum Ende durch ein von den Polizisten in Habachtstellung gebildetes Spalier. Mich packte die Neugier, unwillkürlich schaute ich den Oberstleutnant verstohlen an. Er war ein Mann in den Dreißigern, blond, sein Gang hatte etwas Angespanntes, auch seine Sprechweise. Er schien eher mit sich selbst zu reden, ich konnte die Worte kaum verstehen oder miteinander in Verbindung bringen: »Mir ... Mir droht man ... Ich werde eine Hölle ... Auch nur ein Haar ... Dafür werden tausend Verbrecher ...« Dann rief er mit gepreßter Stimme: »Ihr Hundesöhne, ihr Verbrecher, ihr kennt mich noch nicht, ich werde euch abschlachten wie Vieh !« Es folgten mehrere Schüsse. Ich machte mich klein, zog den Kopf ein. Dann verschwand der Oberstleutnant in aller Eile, eine ganze Reihe von Polizisten hinter sich herziehend, und schloß die Tür. Vierzehn Tote, vierzehn Kugeln, offensichtlich das komplette Magazin des Oberstleutnants. Die Ärzte aus unserer Zelle liefen in die Ecke, wo die Erschossenen lagen. Sie untersuchten sie, alle waren sofort tot gewesen. Alle hatten ein Loch im Hinterkopf. Die Ärzte zogen sie in die Mitte der Zelle, wo sich eine Blutlache bildete. Manche setzten sich daneben und weinten, die meisten aber waren regungslos erstarrt. Jemand stand auf und sagte: »Keine Macht und keine Kraft außer bei Gott ! Von Gott kommen wir, und zu Gott kehren wir zurück. Sie sind uns vorausgegangen, wir wer-

Dauerbrenner

den ihnen folgen. Gott, laß sie in Deinem weiten Paradies wohnen. Sie sind Märtyrer auf dem Weg Deines Wortes, des Wortes der Wahrheit, erbarme Dich ihrer, Du, der Du Dich erbarmst, Du, der Du verzeihst !« Er schwieg einen Augenblick, dann wandte er sich an die anderen: »Los Brüder, laßt uns unsere Pflicht tun !« Sie warteten ab, bis die Leichen nicht mehr bluteten, dann legten sie sie in die Nähe der Tür. Unter den Toten war Scheich Mahmoud, der mir das Leben gerettet hatte. Ich sprach heimlich ein Gebet für ihn. Ich trauerte um alle, denn ich hatte mich an ihre Gesichter gewöhnt, aber besonders trauerte ich um Scheich Mahmoud.

Mustafa Das Khalifa Schnecken— haus Weidle


Rückblick

Natürlich kommt diese herrlich ver­ wirbelte, geschwindelte und schwindlig machende Geschichte nicht ohne Bezüge auf das georgische Nationalepos Der Recke im Tigerfell aus. Karumidze würzt sein Fest der himmlischen Liebe (und die Vorbereitungen) mit Humor und packt die Geschichte voll mit Andeutungen und Bezügen, die den Leser zu einem ent­ schleunigten und intensiven Lesen dieses vielschichtigen Textes auffordern. Anja Beisiegel fixpoetry.com

Joost Zwagermans erster schwarzsatirischer Ausflug in die Welt der Kunst & Künstler, 1989 entstanden, noch vor dem Bestseller Duell.

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Joost Zwagerman Gimmick Weidle

Mit spielerischer Leichtigkeit verknüpft Karumidze all die kleinen Anekdoten, Geschichten und Mythen über sein Hei­ matland nicht nur zu einem anspruchs­ vollen Roman, sondern zugleich zu einem schillernden Kaleidoskop georgischer Geschichte und Kultur. Moritz Müller-Schwefe,   Süddeutsche Zeitung

»Es gibt keine guten oder schlechten Künstler, Walter, es gibt Künstler mit Geld, und es gibt Künstler ohne Geld, und die Künstler ohne Geld sind eigentlich gar keine Künstler.« »Abstrakte Kunst ist die Biedermeierkultur des zwanzigsten Jahrhunderts.«

Zurab Karumidze Dagny oder Ein Fest der Liebe

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978-3-938803-90-5

Aka Morchiladze Der Filmvorführer Roman Aus dem Georgischen von Iunona Guruli 136 Seiten, fadengeheftete Broschur, 19 Euro Einband unter Verwendung eines Gemäldes von Karlo Kacharava 978­3­938803­89­9

Wie ein Sturm treiben einen die Ereig­ nisse durch die Seiten. Der legt sich am Ende, wie er kam. Das »Gimmick« ist nach einem halben Jahr schon wieder Vergangenheit, die Szene ist weiter­ gezogen. Zurück bleiben Sätze wie diese: »Ich kenne keinen, der andere grüßen läßt.« Oder: »Ich wußte gar nicht, daß ich mich so über Dinge aufregen kann, die mich überhaupt nicht interessieren.« Oder: »Ich habe eigentlich nie Lust, irgendwo hinzugehen. Meistens habe ich nur Lust, irgendwo wegzugehen.« Danach kann man süchtig werden. Eine Viertel­ million Leser in den Niederlanden haben das bereits erlebt. Silvia Ottow neues deutschland

Platz 7 auf der SWR-Bestenliste  im September 2018.

Nach dem großen Erfolg von  Zwagermans Duell nun ein  weiterer satirischer Roman  aus der Künstlerszene.

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Joost Zwagerman

Gimmick

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Roman Weidle Verlag

Der Roman über Dagny Juel. Platz 3 auf der SWR-Bestenliste  im Februar 2018.

Joost Zwagerman Gimmick! Roman Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens Nachwort von Victor Schiferli 288 Seiten, fadengeheftete Broschur, 23 Euro 978­3­938803­90­5

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Zurab Karumidze Dagny oder Ein Fest der Liebe Aus dem Englischen von Stefan Weidle 288 Seiten, fadengeheftete Broschur, 23 Euro Einbandzeichnung: Levke Leiß 978­3­938803­85­1

Aka Morchiladze erweist sich als genauer Beobachter traditioneller georgischer Familienstrukturen, die sich im Umbruch befinden. Männliche und weibliche Rollenmuster sind zwar noch gültig, werden aber zusehends infrage gestellt. Als gültiges Darstellungsprinzip für die zerfallende gesellschaftliche Ordnung setzt Morchiladze das Stilmittel der Ironie ein. Ulrich M. Schmid, NZZ Es sind herzzerreißende Schicksale, die der georgische Autor Aka Morchiladze in seinem Buch Der Filmvorführer aus­ breitet. Und es ist eine große Gabe, wie erstaunlich leicht, bisweilen witzig, empa­ thisch und doch durch und durch unsen­ timental Morchiladze seine Geschichte von Beso und seinem väterlichen besten Freund Islam Sultanow erzählt. Thomas Kliemann Bonner General-Anzeiger

Aka Morchiladze

Der Filmvorführer Roman

Weidle


Niroz Malek Der Spaziergänger von Aleppo Miniaturen Aus dem Arabischen von Larissa Bender 2. Auflage, 144 Seiten, fadengeheftete Broschur, 17 Euro 978-3-938803-83-7

Aka Morchiladze Reise nach Karabach Roman Aus dem Georgischen von Iunona Guruli 180 Seiten, fadengeheftete Broschur, 20 Euro Einband unter Verwendung eines ­Gemäldes von Karlo Kacharava 978-3-938803-87-5

Maleks Miniaturen sind von einer Kraft und Dringlichkeit, die wohl nur die un­mittelbare Zeugenschaft ermöglicht. Für den außenstehenden Beobachter sind sie nicht leicht zu ertragen, ver­ spotten sie doch die Selbstverständ­ lichkeiten, in denen wir unsere Leben eingerichtet haben. Sie erzählen von den Einzelschicksalen, unprätentiös, nahbar und einfühlsam. In einem Krieg, dessen Verlauf auch von ausländischen Akteuren beeinflußt und von unübersichtlich vielen Parteien zulasten der Zivilbevölkerung ausgetragen wird, richten Maleks Texte das Vergrößerungsglas auf die Men­ schen und ihr tägliches (Über)Leben, das mehr ist als die Sicherung körper­ licher ­Unversehrtheit. Über diesen Krieg zu schreiben sei schmerzhaft, schreibt Malek. Aber den Schmerz als Chronist literarisch umzuwandeln ermöglicht Heilung, ermöglicht Trauer über das ­Verlorene, ermöglicht leise Hoffnung für das ­Zukünftige. Sophie Weigand  Literaturen

Da sind zum einen die Wucht und die Intensität, die einen beim Lesen von Anfang bis Ende fesseln. Zweitens steht Morchiladze stellvertretend für den gesellschaftlichen und literarischen Auf­ bruch Georgiens in die Zeit nach dem Kommunismus. Er zertrümmert nicht nur literarische Konventionen, sondern stellt auch die verkrusteten Strukturen einer patriarchalischen Gesellschaft in Frage. Das Sich-Abarbeiten des Erzäh­ lers an der immerzu präsenten Figur eines ­mafiösen Vaters erklärt, warum der Roman in Georgien bis heute eine so große Bedeutung hat. Ein Schlüsseltext der georgischen Gegenwartsliteratur. Moses Fendel  WDR Rotzig erzählt, ein Kaleidoskop selbst­ zerstörerischer Kräfte nach dem Ende des Kalten Krieges. Bitterböser Humor als Antwort auf eine Welt zum Weinen. Michael Schmitt  3sat Kulturzeit

Der Spaziergänger von Aleppo Weidle

57 Miniaturen aus Aleppo in Zeiten des Krieges. Aus dem Arabischen von Larissa Bender 978-3-938803-83-7

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WEIDLE NIROZ MALEK DER SPAZIERGÄNGER VON ALEPPO

Niroz Malek Ich weiß, daß meine Briefe Dich nicht erreichen. Dennoch schreibe ich Dir jeden Abend, um Dir zu sagen, wie sehr Du mir fehlst. Am nächsten Morgen lege ich den Brief wie ein wertvolles Pfand in die Hände des Briefträgers. Der nimmt ihn behutsam entgegen und seufzt: »Bete für mich, daß der Scharfschütze, der die ganze Nacht seine Opfer gezählt hat, schläft, wenn ich am Checkpoint ankomme.« Dann lächelt er und wiederholt: »Bete für mich!« Ich sehe, wie er auf der Straße mit dem Fahrrad davonfährt. Er fährt immer weiter, bis er im Himmel verschwindet.

Felix Jackson Berlin, April 1933 Roman Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Stefan Weidle 288 Seiten, fadengeheftete Broschur, 23 Euro 978-3-938803-88-2 Die 1993 erschienene Auflage von ­Berlin, April 1933 ist vergriffen, und es ist dem Weidle Verlag zu danken, das Buch jetzt wieder den hiesigen Lesern zugänglich gemacht zu haben. Es macht auf ­packende Weise atmosphärisch erfahrbar, was der nationalsozialistische Alltagsterror aus den Menschen machte und was er für sie bedeutete. Felix Müller  Berliner Morgenpost Jackson erzählt die Geschichte einer sich immer weiter zuspitzenden Entfrem­ dung, eines zunehmenden Mißtrauens und einer sich langsam entwickelnden Widerständigkeit in Form von Tagebuch­ aufzeichnungen – in einfacher Sprache, die Ereignisse mit Staunen, Schrecken und Detailgenauigkeit wiedergibt. Ulrich Rüdenauer  Süddeutsche Zeitung


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K u r t ­Wo

€ 20,– 23,–

Lieferbares Programm (Auswahl) * 28-8 Beethovenhalle Bonn. * 37-0 Bei Dao: Gottes chinesischer Sohn. 97-3 Böhmer, Otto A.: Der Zuwender. * 03-5 Böhmer, Otto A.: Wenn die Eintracht spielt. 80-5 Borchardt, Hermann: Die Verschwörung der Zimmerleute. 87-4 Carter, Jimmy: Angesichts der Leere. * 75-2 Chudori, Leila S.: Pulang (Heimkehr nach Jakarta). 89-8 Cohen, Albert: Die Tapferen. * 74-5 Colasanti, Marina: Mein fremder Krieg. 81-2 Crane, Peter: »Wir leben nun mal auf einem Vulkan.« * 00-4 Dembitzer, Salamon: Die Geistigen. * 13-4 Dembitzer, Salamon: Visum nach Amerika. 38-6 Fantlová, Zdenka: »In der Ruhe liegt die Kraft« ... * 10-3 Federman, Raymond: Pssst ! * 21-9 Flechtheim, Alfred: »Nun mal Schluß mit den blauen Picassos !« 35-5 Fülöp-Miller, René: Katzenmusik. 18-8 Fuld / Ostermaier (Hg.): Die Göttin und ihr Sozialist. * 65-3 Goldschmidt, Pippa: Weiter als der Himmel. 86-7 Gronius, Jörg W.: Der Junior. 48-5 Gronius, Jörg W.: Ein Stück Malheur. * 02-8 Gronius, Jörg W.: Plötzlich ging alles ganz schnell. * 36-3 Gronius, Jörg W.: Horch. * 34-9 Gunnarsson, Pétur: punkt punkt komma strich. * 44-8 Gunnarsson, Pétur: ich meiner mir mich. * 56-1 Gunnarsson, Pétur: Die Rollen und ihre Darsteller. * 66-0 Gunnarsson, Pétur: Das vierte Buch über Andri. * 57-8 de Gusmão, Ana Nobre: Die Gefangene von Emily Dickinson. 93-5 de Gusmão, Ana Nobre: Die Seherin. 64-5 de Gusmão, Ana Nobre: Spiegel der Angst. 58-4 Hauser, Heinrich: Donner überm Meer. * 25-7 Hauser, Heinrich: Schwarzes Revier. * 45-5 Hauser, Heinrich: Zwischen zwei Welten. * 31-8 Hilpert, Heinz: Tagebuch für Nuschka. * 88-2 Jackson, Felix: Berlin, April 1933. * 06-6 Jentsch, Ralph: Alfred Flechtheim – George Grosz. 01-0 Joseph, Albrecht: Portraits I.: Carl Zuckmayer, Bruno Frank. 02-7 Joseph, Albrecht: Ein Tisch bei Romanoff ’s. 23-2 Joseph, Albrecht: Der letzte Vorhang. * 85-1 Karumidze, Zurab: Dagny oder Ein Fest der Liebe. * 82-0 Kidman, Fiona: Jean Batten, Pilotin. * 61-5 Kurt Klagsbrunn – Fotograf im Land der Zukunft. * 11-0 Koch, Eric: Die Braut im Zwielicht. * 16-5 Kubin, Wolfgang: Alles versteht sich auf Verrat. 44-7 Kubin, Wolfgang: Das neue Lied von der alten Verzweiflung * 64-6 Kubin, Wolfgang: Die Geschichte eines Flachmanns. 62-1 Kubin, Wolfgang: Narrentürme. * 15-8 Kubin, Wolfgang: Unterm Schnurbaum. 83-6 Kubin, Wolfgang: Schattentänzer. Vertretung für Baden­ Württemberg, Bayern, Saarland, Rheinland­Pfalz Michel Theis theis@buero­indiebook.de Telefon 089.12284704 Fax 089.12284705 Vertretung für Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein­Westfalen, Schleswig­Holstein Christiane Krause krause@buero­indiebook.de Telefon 089.12284704 Fax 089.12284705

Vertretung für  Berlin, Brandenburg, Mecklenburg­Vorpommern, Sachsen, Sachsen­Anhalt, Thüringen, Hessen Regina Vogel vogel@buero­indiebook.de Fon: 089.12284704 Fax: 089.12284705

19,90 19,– 23,– 21,– 79,– 21,– 25,– 23,– 20,– 35,– 19,– 21,– 21,– 23,– 23,– 19,– 19,– 19,– 19,– 19,– 21,– 21,– 16,90 16,90 18,90 21,– 21,90 25,– 19,– 19,– 19,90 19.– 19,– 23,– 23,– 19,– 13,– 19,– 23,– 25,– 39,– 23,– 21,– 15,– 19,– 16,– 19,– 19,–

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Anzahl ISBN Titel Neuerscheinungen Frühjahr 2019 * 91-2 Juel, Dagny: Flügel in Flammen. * 92-9 Khalifa, Mustafa: Das Schneckenhaus.

Anzahl ISBN * 09-7 * 17-2 * 12-7 34-8 95-9 74-4 46-1 * 79-0 59-1 91-1 * 83-7 19-5 * 76-9 * 63-9 * 23-3 * 67-7 * 04-2 * 84-4 22-5 07-2 00-3 * 89-9 * 87-5 98-0 82-9 * 30-1 68-3 * 07-3 66-9 * 50-9 * 71-4 * 60-8 * 62-2 30-0 * 86-8 * 48-6 * 72-1 31-7 * 54-7 14-0 33-1 * 27-1 56-0 27-0 * 78-3 47-8 21-8 * 22-6 * 01-1 77-5 * 80-6 * 81-3 * 90-5

Vertretung Österreich Anna Güll Hernalser Hauptstraße 230/10/9 A­1170 Wien Telefon +43.699.19471237 mail: anna.guell@pimk.at Vertretung Schweiz Urs Heinz Aerni Schützenrain 5 CH­8047 Zürich Telefon +41.76.4545279 ursaerni@web.de

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Bestellschein

Titel Kulessa, Hanne: Der Große Schwarze Akt. Kuperman, Nathalie: Frühstück mit Mick Jagger. Lafargue, Jérôme: Freund Butler. Landsberger, Artur: Berlin ohne Juden. Landsberger, Artur: Liebe und Bananen. Lawrence, D. H.: Aarons Stab. Lawrence, D. H.: Vögel, Blumen und wilde Tiere. Ljungberg, Ann-Marie: Dunkelheit, bleib bei mir. Lustig, Jan: Ein Rosenkranz von Glücksfällen. Mahler, Gustav: »Liebste Justi !« Malek, Niroz: Der Spaziergänger von Aleppo. Marienthal, Hal: Schumanns Reise. Matveev, Michel: Das Viertel der Maler. Matveev, Michel: Die Armee der namenlosen Revolutionäre. Matveev, Michel: Die Gehetzten. Mentula, Mooses: Nordlicht – Südlicht. Mirbeau, Octave: 628-E8. Mirbeau, Octave: Diese verdammte Hand. Mohr, Max: Das Einhorn. Mohr, Max: Frau ohne Reue. Mohr, Max: Venus in den Fischen. Morchiladze, Aka: Der Filmvorführer. Morchiladze, Aka: Reise nach Karabach Muggenthaler, Johannes: Das Fremdenzimmer. Muggenthaler, Johannes: Der Idiotenhügel. Muggenthaler, Johannes: Die letzte Trauung. Muggenthaler, Johannes: Regen und andere Niederschläge. Muktupa-vela, Laima: Das Champignonvermächtnis. Newman, Richard: Alma Rosé. Nixon, Carl: Rocking Horse Road. Nixon, Carl: Lucky Newman. Nixon, Carl: Settlers Creek. Orelli, Giovanni: Die Brille des Gionata Lerolieff . de Pascoaes, Teixeira: Napoleon. Patel, Shenaz: Die Stille von Chagos. Petrow, Wsewolod: Die Manon Lescaut von Turdej. Radlowa, Anna: Tatarinowa. Eric Schaal, Photograph. Sahl, Hans: Die hellen Nächte. Schaeffer, Albrecht: Helianth (3 Bände im Schuber). Schmitz, Oscar A. H.: Bürgerliche Bohème. Seeber, Ursula / Weidle, Barbara: Edmund Wolf. Sinclair, Upton u. a.: Werter Genosse, die Maliks ... Siodmak, Curt: Unter Wolfsmenschen. Amerika. Slauerhoff , Jan Jacob: Das verbotene Reich. Thelen, Albert Vigoleis: Briefe an T. de Pascoaes. Thelen, Albert Vigoleis: Literatur in der Fremde. Wagner, Karl: Weiter im Blues. Zu Peter Handke. Weidle, Barbara (Hg.): Kurt Wolff . Zhai Yongming: Kaffeehauslieder. Zink, Rui: Die Installation der Angst. Zwagerman, Joost: Duell. Zwagerman, Joost: Gimmick !

Presse: Julia Marquardt Kirchner Kommunikation Gneisenaustraße 85 10961 Berlin Telefon 030.84711813 Fax 030.84711811 marquardt@kirchner­pr.de www.kirchner­pr.de Auslieferung GVA Göttingen Postfach 2021 37010 Göttingen Telefon 0551.384200­0 Fax 0551.384200­10 bestellung@gva­verlage.de

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Soweit nicht anders erwähnt, werden  die Bücher von Friedrich Forssman und  Stefan Weidle gestaltet, und auch daran  wird sich nie etwas ändern. Klimaneutral gedruckt NatureOffice.com DE­077­134232

€ 21,– 19,– 23,– 19,– 21,– 23,– 19,– 23,– 16,– 48,– 17,– 21,– 19,– 16,90 23,– 23,– 29,– 20,– 19,– 19,– 19,– 19,– 20,– 19,– 21,– 21,– 19,– 23,– 34,– 19,90 23,– 23,– 16,90 29,– 18,– 16,90 17,90 44,– 16,90 84,– 21,– 25,– 34,– 28,– 20,– 19,– 19,– 21,– 25,– 19,– 18,– 17,– 23,–


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