Weidle Verlag Herbst 2015
Leila S. Chudori
PULANG (Heimkehr nach Jakarta) Weidle Verlag
Grußwort Jörg Sundermeier (Verbrecher Verlag) zur 20. Herbstvorschau des Weidle Verlags Es war vor fünfzehn Jahren, als mir das erste Buch aus dem Weidle Verlag in die Hände fiel – der autobiographische Roman Ein Stück Malheur von Jörg W. Gronius, ein sehr gut geschriebener Text, der Auftakt einer Trilogie, die mir die Nachkriegsgeschichte Berlins verständlicher machte, mir also jenen Ort näherbrachte, an den ich erst vor wenigen Jahren gezogen war. Daß der Roman so gut war, lag, wie ich als Verleger wußte, auch daran, daß er gut und einfühlsam lektoriert worden ist. Was viele nicht wissen und nicht wissen können – besteht doch die Aufgabe des Lektors nicht zuletzt darin, am Ende, ist das Buch gedruckt, verschwunden zu sein und alles Lob für die Struktur, den Sound, die Formulierungen und selbstverständlich auch die Umsetzung der Dudenvorschriften ganz allein dem Autor oder der Autorin zukommen zu lassen. Doch nicht allein der Text war faszinierend, mir fiel damals auch auf, wie liebevoll das Buch selbst gearbeitet war. Gutes und angenehmes Papier wurde verwendet, das Satzbild und die verwendete Schrifttype waren schön anzusehen, das Buch war fadengeheftet, und auf dem Schutzumschlag war ein schönes, sprechendes Foto abgebildet, das mit der Titelei eine auffällig stimmige Bild-Wort-Kombination abgab. Ich begann also, mich für diesen Verlag aus dem eher beschaulichen Bonn zu interessieren. Im Programm fand ich sorgsam gestaltete Bildbände. Ich fand Bücher von Alfred Flechtheim, Zdenka Fantlová, Friedrich Hollaender, Hermann Essig oder der hochinteressanten Wiederentdeckung Salamon Dembitzer. Bücher, die nicht nur für fesselnde Geschichten einstanden, sondern zugleich für eine Haltung – der Weidle Verlag entreißt jene, die von den Nationalsozialisten und ihren Mitläufern zur Emigration gezwungen worden waren, dem Vergessen, man gibt ihnen den Platz, den sie verdient haben, und das ebenfalls mit viel Sorgfalt und Energie. Doch nicht nur, daß der Verlag sich auf diese Weise mit der deutschen Geschichte auseinandersetzt, hier wird auch über Sprachgrenzen hinweg geschaut – Romane des Isländers Pétur Gunnarsson erscheinen hier, der Britin Pippa Goldschmidt, der Portugiesin Ana Nobre de Gusmão oder des Neuseeländers Carl Nixon, letzterer wird vom Verleger höchstselbst übersetzt. Und damit ist man bei Stefan Weidle angekommen, und bei Barbara Weidle, die nicht nur ein Paar sind, sondern partners in publishing – es ist eine Freude, ihnen auf Messen dabei zuzusehen, mit welcher Hingabe und Freude sie ihre Bücher anpreisen, auf die sie zu Recht stolz sind. Sie, die so sorgfältig arbeiten und nicht auf den Gewinn schielen und die beim Brecht-Wort von der »heiligen Ware Buch« immer zuerst das Heilige sehen, mußten nicht erst einen Band über den Verleger Kurt Wolff herausgeben, damit alle Welt weiß, wessen Geist hier weiterlebt.
Und nicht nur das – Barbara und Stefan Weidle kümmern sich auch mit großer Leidenschaft um Autorinnen und Autoren, deren Werke sie nicht verlegen, ja, sie kümmern sich sogar um andere Verlage, deren Bücher sie, wenn sie sich in diese verliebt haben, mit ebenso großer Hingabe und Freude anpreisen, als hätten sie das Buch selbst verlegt. Das ist in dieser konkurrenzblöden Zeit eine Seltenheit. So begründete Barbara Weidle das Bonner Literaturhaus mit, Stefan Weidle verausgabte sich jahrelang und mit großer Selbstlosigkeit als Vorsitzender der Kurt-Wolff-Stiftung, und er vertrat dabei nicht nur die Interessen der unabhängigen Verlage, nein, als hätte er nicht genug zu tun, initiierte er auch noch den Deutschen Buchhandlungspreis, von dem er die Bundesregierung mit großer Hartnäckigkeit überzeugte. Und nun, nach 20 Jahren, ist aus den beiden das Feuer noch immer nicht gewichen, im Gegenteil – entschlossen und gutgelaunt führen sie ihre Verlagsgeschäfte, setzen sich unermüdlich (sie scheinen wirklich keine Müdigkeit zu kennen) für ihre Autorinnen und Autoren ein und streiten noch nebenher für befreundete Verlegerinnen und Verleger mit den Widrigkeiten eines Kulturbetriebes, der zwar viel über die Künste redet, aber einzig den ökonomischen Erfolg schätzt. Diesem Unfug lächeln Barbara und Stefan Weidle kampfesmutig entgegen, Tag um Tag. Und weil der Gott der Literatur jene liebt, die an ihn glauben, läßt er ihre Bücher auch zu veritablen Verkaufserfolgen werden. Dafür und nicht nur dafür wiederum werden sie, die mit ihrer Liebe zur Kunst und zur Literatur so verschwenderisch umgehen, von den Buchhandlungen … – ach, was sag ich, von der ganzen Branche werden sie geliebt. Und so auch und sowieso von mir.
Rückschau Im Herbst 1995 erschien die erste Vorschau des Weidle Verlags Irgend jemand will bemerkt haben, daß unsere erste Verlagsvorschau vor genau zwanzig Jahren erschienen ist, nämlich im Herbst 1995. Ein Tauchgang ins Archiv hat dies nun bestätigt, und so huldigen wir also dem Zahlenfetischismus und würdigen dieses Jubiläum. Hier erst mal mit ein paar Reminiszenzen, zu Weihnachten dann aber mit einem kleinen Sonderdruck für die Freunde des Verlags, Erzählungen von Carl Nixon. Es hat natürlich nicht 1995 angefangen, als Imprint gab es den Weidle Verlag schon zuvor, erst im Juni Verlag, Mönchen gladbach, und nach dessen Verspeisung durch den Pleitegeier dann im Alano Verlag, Aachen, der sich aber auch schon bald anschickte, den Bergischen Styx (vulgo: die Wupper) zu überqueren. Da also standen wir nun mit neun publizierten Büchern, die aus den diversen Insolvenzmassen gerettet werden konnten, aber ohne einen Vertrieb. Gerne wären wir abermals unter das Dach eines größeren Verlags gekrochen und streckten unsere Fühler in Richtung Göttingen aus, wo der Wallstein Verlag gerade von sich reden zu machen begann. Thedel von Wallmoden machte uns aber schnell und überzeugend klar, daß wir nun selbst als Lockstoff dienen müßten für jenen gefürchteten Aasfresser, der kleine Verlage ganz besonders schätzt. Er unterfütterte diese Botschaft jedoch mit tatkräftiger Hilfe: Er vermittelte uns an seine Auslieferung (damals Vandenhoeck & Ruprecht – die wiederum sorgte dafür, daß wir bei den Barsortimenten gelistet wurden), an seine Hausdruckerei (Hubert & Co.) und an seinen Buchhandelsvertreter, Hans Frieden. Auch den Satz der ersten Bücher übernahm Wallstein. Und darüber hinaus begann eine lange Freundschaft – kein untypisches Beispiel übrigens für die real existierende Solidarität unter unabhängigen Verlagen (die damals noch nicht Indies hießen). Wir hatten also unser Minimalziel erreicht: Es machte für den Kunden in der Buchhandlung keinen Unterschied, ob er (meistens sie) ein Buch aus unserem Verlag erwerben wollte oder eines von Suhrkamp. Beide würden am nächsten Tag im Laden sein, so sie nicht vorrätig waren (in diesem Punkte aber war und ist uns Suhrkamp noch eine Nasenspitze voraus). Es konnte also losgehen. Und daß es gleich so schön losging, lag an einer weiteren schicksalhaften Begegnung. Der Verleger hatte vom P. S. Verlag in Ravensburg (Gott hab’ ihn selig, ein schönerer Verlag war nie) den Auftrag übernommen, den Riesenroman Helianth von Albrecht Schaeffer herauszugeben, eine Neufassung des 1927 zuerst erschienenen Werks, welches der Autor im New Yorker Exil geschrieben hatte. Dieses Projekt war eine Herzensangelegenheit und kam aus der Erbmasse des P. S. Verlags auf uns. Es hatte nur den Nachteil, daß es ohne Förderung nicht realisiert werden konnte. Also bemühten wir uns und fanden heraus, daß sich Arno Schmidt in seiner Goethepreis-Rede zu Schaeffer bekannt hatte (einer »der für uns zuständigen, anregenden Vorgänger«). Also stellten wir einen Antrag an die Arno Schmidt Stiftung, und wir wurden gefördert – mit einer Sachleistung, nämlich dem Satz des Werks durch den Gestalter der Stiftung: Friedrich Forssman.
Dauerbrenner
Und deshalb sah die Vorschau 1995 im Prinzip schon so aus wie unsere heutigen Vorschauen, denn Friedrich Forssman und Stefan Weidle haben sie gemeinsam gestaltet. Wir haben damals auch lange über den Auftritt des Verlags überhaupt gesprochen und eine wichtige Entscheidung getroffen: Wir sind der Verlag ohne Logo. Statt dessen haben wir uns für eine Textschrift entschieden, die außer uns praktisch niemand verwendet, nämlich die Italian Old Style, eine Schrift, die aus den venezianischen Schriften weiterentwickelt wurde (auch mal von William Morris) und schließlich von Frederic Goudy 1924 in unsere heutige Form gegossen wurde. Uns schien die Schrift besonders geeignet für die zahlreichen Bücher der 1920er Jahre, die wir publizieren würden. Warum dann ausgerechnet der Helianth nicht aus dieser Schrift (sondern aus der van Dijck) gesetzt wurde, bleibt ein Verlagsgeheimnis. Jedenfalls begann vor zwanzig Jahren die Zusammenarbeit mit Friedrich Forssman, die bald zur Freundschaft wurde, auch mit seiner Frau, der Textildesignerin Cornelia Feyll. Das führte nicht zuletzt dazu, daß wir inzwischen zehn Auszeichnungen der Stiftung Buchkunst erhalten haben. Der Verlag nahm dann allmählich seine heutige Form an: Rosemarie Paus-Daniel war unsere erste Mitarbeiterin, Angelika Singer trat als Lektorin ein, und wir hatten immer wunderbare Assistentinnen und Assistenten: Caroline Jessen, Carolina López, Benedikt Viertelhaus und jetzt unsere ehemalige Volontärin Kim Keller. Ohne unsere zahlreichen Praktikantinnen und Praktikanten wäre nichts so, wie es jetzt ist. Viele halten erfreulicherweise den Kontakt und holen sich gelegentlich die neuen Bücher ab. Und was wären wir ohne unsere Vertreterinnen und Vertreter? Christiane Krause, Nicole Grabert, Regina Vogel und in Österreich Helga Schuster und zuvor die unvergessene Jutta Leitner. In der Schweiz hält Urs Heinz Aerni seit einiger Zeit unser Fähnlein hoch. Unsere Einbände und Schutzumschläge wurden und werden vielfach von Künstlern gestaltet, die Liste ist inzwischen sehr lang und wird weiter wachsen. Wir danken allen Buchhändlerinnen und Buchhändlern für Interesse, Unterstützung und die vielen Bücher, die wir auf Ihre Anregung bei Ihnen gekauft haben. Kim Keller, Angelika Singer, Barbara und Stefan Weidle Unsere Lieblingsbücher finden Sie auf den letzten Seiten dieser Vorschau.
Literatur Juli
Aus dem Indonesischen von Sabine Müller ca. 450 Seiten, Fadenheftung, Festeinband, 25 Euro 978-3-938803-75-2
Muhammad Bintang Adamas
Leila S. Chudori Pulang (Heimkehr nach Jakarta) Roman Pulang (Heimkehr nach Jakarta) erschien 2012 in Indonesien und erregte viel Aufsehen. Die Autorin war gerade drei Jahre alt, als die Massenmorde an angeblichen Sympathisanten der Kommunistischen Partei Indonesiens im September 1965 begannen. Hunderttausende Menschen starben, weil sie eine eigene politische Meinung hatten. Damit begann die Diktatur von Präsident Suharto. Joshua Oppenheimer hat die Pogrome in seinen Filmen The Act of Killing und The Look of Silence auf außergewöhnliche Weise dokumentiert.
Leila S. Chudori, 1962 in Jakarta geboren, begann bereits mit zwölf Jahren zu schreiben. Ihre Kurzgeschichten erschienen in verschiedenen indonesischen Zeitschriften. Sie studierte Politikwissenschaft und Vergleichende Gesellschaftspolitik an der University of Trent, Kanada. Seit 1989 arbeitet sie als Redakteurin bei der indonesischen Zeitschrift »Tempo«. D arüber hinaus schreibt sie Drehbücher für Fernsehfilme. 2007 wurde sie für ihre Arbeit als Drehbuchautorin ausgezeichnet.
Pulang (das indonesische Wort für Heimat) befaßt sich mit dem Schicksal einer Gruppe von Journalisten, die aufgrund der Ereignisse im September 1965 im Exil in Paris leben und nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können. Pam Allen (»Inside Indonesia«) charakterisiert Leila S. Chudoris Buch als wichtigen Beitrag der Aufarbeitung dieses Themas, als »Gegengift« gegen die offizielle Version der Geschichte, die unter Suharto verbreitet wurde.
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Der Roman verknüpft die historischen Ereignisse mit dem persönlichen Schicksal zweier Generationen. Dimas Suryo, der 1965 im Ausland war und nicht mehr nach Indonesien zurückkehren konnte, lebt als Mitbesitzer eines indonesischen Restaurants in Paris und leidet lebenslang unter seiner Heimatlosigkeit. Lintang Utara, seine Tochter mit der Französin Vivienne, reist 1998 für die Examensarbeit ihres Filmstudiums nach Jakarta und begegnet auf ihre Art der Geschichte und Gegenwart Indonesiens. Sie gerät in die Studentenunruhen, die zum Ende der Ära Suharto führten.
Pulang (Heimkehr nach Jakarta) ist nicht nur spannend, en passant erfährt man viel über Indonesien und seine Kultur. Vor allem das Essen ist der Autorin wichtig: Für sie ist es Teil der gelebten Kultur ihres Landes, und sie schildert die Kochkünste des Protagonisten detailliert und inspirierend. Das Buch ist in seiner Struktur komplex gebaut; verschiedene Zeitebenen und Erzählperspektiven setzen das Narrativ gekonnt zusammen. Ein großartiger und groß angelegter Roman, der weit mehr ist als ein Bild Indonesiens: Er ist ein Stück Welt literatur. Buchvorstellungen mit Leila S. Chudori Frankfurt: (Buchmesse) Bonn: Montag, 19. Oktober (Buchhandlung Böttger) Literaturtage Zofingen (CH): 23./24./25. Oktober Weitere Termine sind in Planung und werden rechtzeitig auf unserer Website bekanntgegeben.
Jalan Sabang (Sabang-Straße), Jakarta, April 1968 Die Nacht war hereingebrochen, unaufhaltsam. Als hätte sich ein schwarzes Wurfnetz über Jakarta gelegt, oder als hätte sich die Tinte eines Riesenkraken über das gesamte Stadtgebiet ergossen. Undurchdringlich wie die Zukunft, die ich nicht vorausahnen konnte. In der Dunkelkammer sah ich weder Sonne noch Mond. In der Dunkelheit, in die dieser Raum getaucht war, herrschten nur der Geruch von Chemikalien und der Geruch von Angst vor. Es war nun schon drei Jahre her, daß die Redaktion der Berita Nusantara von »Ungeziefer« und »Schmutz« gesäubert worden war. Die Armee war das Desinfektionsmittel. Wir, die dort arbeiteten, waren das Ungeziefer und der Schmutz. Und wir mußten von der Erdoberfläche getilgt werden. Ohne Spuren zu hinterlassen. Einer dieser Schädlinge verdiente nun seinen Lebensunterhalt im Tjahaja Fotostudio an der Ecke zur Jalan Sabang. Ich machte die rote Lampe an, um einige Negativstreifen zu überprüfen, die noch zum Trocknen an der Leine hingen. Es muß gegen sechs Uhr gewesen sein, denn ich konnte den Ruf des Muezzins zum Abendgebet hören, der gedämpft zu mir hereindrang. Ich stellte mir die Atmosphäre auf der Jalan Sabang vor, das nervige Knattern der Bemos, die sich träge vorwärtsbewegenden Opelets, das Quietschen der ungeölten Becaks, das Klingeln und Bimmeln der Fahrräder, die sich ihren Weg auf die andere Straßenseite bahnten, und die Verkäufer mit fahrbaren Brotständen, die ihre Waren lautstark anpriesen. Ich konnte mir genau vorstellen, wie der Wind den Geruch der Saté-Spieße aus Lammfleisch herüberwehte. Die Kakophonie auf der Jalan Sabang gipfelte für uns bei Tjahaja allabendlich im Pfeifen des Kessels, das von Suhardis Verkaufskarren herüberklang. Jeden Abend hielt Suhardi mit seinem mobilen Stand vor dem Fotostudio, und mit der gleichen Regelmäßigkeit kauften wir bei ihm unsere Putu. Dieses Pfeifgeräusch und der Duft der Saté-Spieße von Pak
Heri waren normalerweise das einzige, was bis in die Dunkelkammer hineindringen konnte. Alle anderen Stimmen und Geräusche schienen in der Schwärze des Raumes erstickt zu werden. Die süßen Putu-Reismehlbällchen hingegen klopften mit ihrem Duft und dem Pfeifen des Kessels an die Türen und Fenster des Fotostudios. Das war das Zeichen für mich, den Raum, in dem es keine Zeit gab, zu verlassen. Ich hätte nicht sagen können, warum es mir an diesem Tag widerstrebte, nach draußen zu gehen. Ich sah den Verkaufsraum als einen Ausschnitt der deprimierenden Außenwelt vor mir: Das Licht der Neonlampen ergoß sich auf den Fußboden und in die Glasvitrinen; Suhardjo und Liang bedienten Kunden, die ihre Fotoabzüge oder ihre Paßfotos abholten. Letzteres war in den vergangenen zwei Jahren zu unserer lohnendsten Einnahmequelle geworden. Fast täglich kamen mindestens zehn bis fünfzehn Personen, die um ein Paßfoto baten. Sie benötigten es für ein offizielles Schreiben, in dem sie erklären mußten, daß sie nicht an der Bewegung des 30. September beteiligt gewesen waren. Das beharrliche Pfeifen am Putu-Stand lockte Kunden herbei. Ich blieb bewegungslos stehen. Mir kam es vor, als mischte sich das Pfeifen des Putu-Kessels mit dem Pfeifen eines Mannes. Dann hörte ich immer deutlicher kräftige Schritte unseren Laden betreten. Ich wußte nicht, was lauter war: das Pfeifen des Putu-Kessels oder mein Herzklopfen. »Guten Abend«, sagte eine unbekannte Männerstimme. »Guten Abend«, erwiderte Adi Tjahjono, der Inhaber des Fotostudios Tjahaja. »Kann ich mit Pak Hananto sprechen?« Ich konnte nicht hören, was Adi darauf antwortete, aber ich erkannte, daß er alarmiert war. Ich vermutete, sie waren zu dritt oder zu viert. »Darf ich fragen, wer Sie sind?« »Ich bin sein Cousin aus Zentral-Java«, sagte eine andere Männerstimme, die sanfter und gebildeter klang. Adi schwieg. Ich wußte, Adi Tjahjono würde der Sanftheit und der Freundlichkeit des Mannes, der vorgab mein »Cousin aus Zentral-Java« zu sein, nachgeben müssen. Doch ich hörte nichts. Ich stellte ihn mir vor, wie er angestrengt über eine Antwort nachdachte. »Hananto Prawiro !« Eine andere Stimme war zu hören, schwerer und drängender. Es klang, als würde sich diese nachdrückliche Stimme Adi Tjahjono nähern und ihm an die Kehle gehen, wenn er weiterhin so tat, als versuchte er sich an etwas zu erinnern. Ich stand wie angewurzelt in der Dunkelkammer, unfähig, einen klaren Gedanken über die nächsten möglichen Schritte zu fassen. Die Dunkelkammer hatte keine Fenster. Das bedeutete, daß ich – selbst wenn ich mich nach draußen schleichen und fliehen wollte – die Tür zum Verkaufsraum hätte nehmen müssen. Und das bedeutete wiederum, daß sie mich dort gleich erwischt hätten, ganz egal, wie schnell ich auch gerannt wäre. Aber die Wahrheit war: Ich wollte nicht länger auf der Flucht sein. Nicht, weil es ein Leben voller Entbehrungen und in Armut bedeutete. Auch nicht, weil ich
Dauerbrenner
meine Entschlossenheit zum Widerstand verloren gehabt hätte. Ich wollte nicht länger auf der Flucht sein, weil mich unlängst diese eine Nachricht erreicht hatte: Surti und die Kinder waren von der Wache der Militärpolizei Guntur in das Distrikt-Militärkommando auf der Jalan Budi Kemuliaan verlegt worden. An diesem Punkt mußte ich Schluß machen. Nicht, weil ich nicht mehr an den Kampf glaubte. Sondern, weil ich wollte, daß Surti und unsere drei Kinder in Sicherheit lebten. Zumindest das war ich ihnen nach den drei Jahren, in denen ich auf der Flucht war, schuldig. Die Tür zur Dunkelkammer wurde geöffnet und knarrte. Adi und ich sahen uns an. Ich bemerkte, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Ich wußte, er war machtlos. Ich nickte ihm zu und nahm meine Jacke von der Garderobe. Es war der 6. April 1968. Ich blickte auf mein Handgelenk, aber dann erinnerte ich mich, daß ich meine Armbanduhr Dimas gegeben hatte. Es ging die Nachricht herum, daß er, Nug und Risjaf in Peking untergetaucht waren. Die vier »Gäste aus Zentral-Java« reagierten augenblicklich auf mein Erscheinen. Sie stellten sich in bemerkenswerter Gleichförmigkeit um mich herum, jeweils mit einer Hand in der Innenseite ihres Jacketts. Genauer gesagt, sie hatten mich umzingelt und waren bereit, mich sofort zu erschießen, wenn ich auch nur den Versuch unternahm, mich ihnen zu entwinden und zu fliehen. Einer der vier, vermutlich ihr Anführer, kam noch näher auf mich zu.
Leila S. Chudori
PULANG (Heimkehr nach Jakarta) Weidle Verlag
Literatur November
Marina Colasanti Mein fremder Krieg Erinnerungen
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Markus Sahr Einbandphotographie: Kurt Klagsbrunn ca. 280 Seiten, fadengeheftete Broschur, 20 Euro 978-3-938803-74-5
Mein fremder Krieg (Minha Guerra Alheia), 2010 in Rio de Janeiro erschienen, ist ein autobiographisches Szenenbuch und zugleich eine Art erwachter Empfindungsfundus aus den Erinnerungen der italo-brasilianischen Autorin Marina Colasanti. 1937 wird Marina Colasanti in Asmara, dem damaligen italienischen Kolonialgebiet Abessinien, als Kind italienischer Eltern geboren, die Familie zieht 1940 wieder nach Italien. Auf den für die Dreijährige besonders prägenden Kulturwechsel folgen bald die Eindrücke des Zweiten Weltkriegs – wenn auch aus einer gewissen Wahrnehmungsferne, denn der Vater findet immer wieder sichere, gar schöne Zuhause, auch wenn die Familie dafür ständig erneut aufbrechen und das Land durchreisen muß im Zurückweichen vor der Front.
Der Schutzmantel, in den die kleine Marina gehüllt zu sein scheint, ist ein schon seit frühester Jugend künstlerischer Blick auf alles, was sich um sie herum ereignet. Vater und ein Bruder, die später Schauspieler sein werden, dazu eine Großtante, eine berühmte Opernsängerin, und ein Onkel, der als Bühnenund Kostümbildner nicht nur in Theatern und Operhäusern zu Hause war, sondern auch in der Cinecittà ein und aus ging (und das Mädchen dorthin mitnahm) – so werden ihr die Beobachtungen und Erlebnisse zu Film- oder Bühnenszenen, und ihre Aufmerksamkeit führt dabei Regie. Vor allem der Film ist ihr Ariadnefaden, an dem Colasanti sich durch das Labyrinth der historischen, familiären und emotio nalen Wirren tastet. Und wann immer der Kindsverstand einstmals an seine Grenzen stieß oder heute das erinnernde Verständnis sich müht, hilft der Rekurs auf das große Deutungssystem Kino, um sich zurechtzufinden. Diese Autobiographie berichtet somit auch davon, wie eine Familie, ein Land, eine Zeit, wenn alle Orientierung erlischt, den Blick zum verführerischen Licht der Leinwand richtet und sich dadurch mitunter sogar (wieder)entdeckt.
Trotz ihrer besonderen Geborgenheit: Auch diese Kindheit bestimmt natürlich der Krieg mit seinen Bedrohlichkeiten, dem Zerfallen des gewohnten Erlebens, dem Erlernen von Verzicht:
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Das erste, was man im Krieg lernt, oder wenigstens eines der ersten Dinge, mit denen ich mein kindliches Überlebenseinmaleins erstellte, ist das Ersetzen. Wenn etwas, das zuvor als unersetzlich galt, zu fehlen beginnt, setzt man etwas anderes an seine Stelle, das von nun an unersetzlich ist, bis es seinerseits ersetzt wird. Man dankt dem Himmel dafür, daß es das andere gibt. Und an Stelle des Wortes unersetzlich setzt man wünschenswert.
Es ist zudem ein Erinnerungsbuch, bei dem der Krieg sich in den Augen eines Kindes spiegelt, dem glückliche Umstände gestatteten, nicht nur am Leben, sondern mit allen Sinnen lebendig zu bleiben, so daß der erwachsene Mensch Impres sionen von ungeheurer Detailgenauigkeit und verblüffender Präzision hervorzuholen vermag. Und die Wiederbegegnung der erwachsenen Autorin mit den Orten ihrer Kindheit verleiht den Kindheitserinnerungen eine melancholische Aura der Unwiederbringlichkeit. Die Erfahrungen der Kindheit sind zu Kristall geschossen, und die erwachsene Frau bemüht sich vergeblich, die Kristallschichten zu durchdringen, um dem Kind noch einmal begegnen zu können: Sie kann es sehen, aber nicht berühren.
Cristina Isidoro
Mein fremder Krieg ist zunächst eine Spurensuche nach dem schon lange verstorbenen Vater, einem Industriellen, der ein überzeugter Anhänger Mussolinis gewesen war, auch nach den Ursachen seiner faschistischen Überzeugungen.
Marina Colasanti wurde 1937 in Asmara (ItalienischEritrea) geboren. Nach einer Kindheit in Libyen und Italien zog die Familie 1948 nach Brasilien. Sie studierte Malerei, arbeitete als Journalistin und Übersetzerin und veröffentlichte eine Reihe von Kinderbüchern sowie Lyrik. Ihr Vater Manfredo und ihr Bruder Ardunio waren in Brasilien bekannte Schauspieler, ihr Onkel Veniero in Europa ein vielbeschäftigter Bühnen- und Kostümbildner. Sie ist mit dem Schriftsteller und ehemaligen Leiter der brasilianischen Nationalbibliothek Affonso Romano de Sant’Anna verheiratet.
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An dem Morgen, an dem ich mit Affonso nach Albavilla zurückkehrte, war das Tor der Kirche angelehnt. Wir traten ein. Doch im Gegensatz zu dem, was ich erwartete, sagte mir das Innere nichts. An diesem fernen Osterfest war ich zu beschäftigt gewesen mit den Glasperlen der Kette, mit dem weichen Pullover, der so weich war wie das Kaninchen meiner Mutter – nein, er war nicht aus dessen Fell hergestellt worden – und den vielen anderen Menschen ringsum, um mich auf Statuen und Kandelaber zu konzentrieren. Und nun war es im Innern, als wäre dies nicht dieselbe Kirche. Dennoch dankte ich vor dem Hinausgehen dafür, daß es mir verstattet gewesen war zurückzukehren. Es war fast niemand auf den Straßen. Früher Morgen, alle waren sicher bei der Arbeit, die meisten in Como. Wenige Autos fuhren vorüber. Wir sahen einen Blumenladen, ein Lebensmittelgeschäft mit einem üppigen Angebot an Früchten und Gemüse davor. Ja, die Zeit des Krieges gehörte der Vergangenheit an. Das Haus, droben, stand noch so vereinzelt wie damals, nur ein anderes am Hang nun vorgelagert, in gehöriger Entfernung jedoch. Zuvor waren es drei gewesen, in einem Fächer verteilt, doch so weit weg voneinander und in Grün gehüllt, daß jedes einzeln dastand. Wie es erreichen? Von dort, wo wir waren, sah man keinen Weg. Albavilla erstreckt sich der Länge nach, als würde es den Fuß des Gebirges begleiten, öffnet sich hier und da zu kurvenreichen Straßen und Gassen, die sich zwischen den Häusern verstecken zu wollen scheinen. Wir wählten eine, nicht weil sie mir vertraut war, sondern weil sie in die richtige Richtung abzubiegen schien, und begannen ihr zu folgen. Es war kurz nach halb zehn. Sogleich kamen wir aus der Stadt heraus. Was für einen geheimen Zauber haben diese alten Wege, die wie Flüsse zwischen Steinmauern rinnen, daß sie meine Seele derart heftig ergreifen? Efeu zieht sich über einzelne Stellen, von oben herab quellen Büschel von Wildblumen, Eidechsen fliehen zwischen Ritzen. Und alles scheint das Alter der Welt zu haben.
Immer weiter bergauf wurden wir von nicht enden wollenden Sträßchen geführt, die mal in Treppen ausliefen, mal sich zu Abzweigungen hin öffneten, deren Verlauf wir unmöglich vorhersehen konnten. Wir blieben vor einem von blühenden Glyzinien überquellenden Chalet stehen, doch es war nicht meines. Wir blieben vor einem Haus mit einer kleinen Höhle unter einer verglasten Terrasse stehen, doch es war nicht meines. Wir gingen immer weiter hinauf. Blieben stehen, da die Aussicht auf die ineinander verschlungenen Dächer dort unten uns dazu anhielt. Die drei Seen glitzerten in der Ferne. »Meine Seen !« rief ich schweigend, und mehr als ein Gruß war es eine Beschwörung. Kurz danach hielten wir an, da uns der Atem ausging. Und blieben noch einmal stehen, denn die Zeit hatte unsere Schritte begleitet, und als es Mittag geworden war, läuteten die Glocken oben im Turm der Kirche, die Glocken läuteten wie an jenem Ostermorgen, und ich war kein Mädchen im hortensienfarbenen Pullover mehr, sondern die Frau, die gekommen war, um es zu suchen und die die Hand über den Perlen einer verlorenen Kette schloß.
Marina Colasanti Mein fremder Krieg Weidle Verlag
Dauerbrenner
Erinnerungen
Literatur Oktober
Michel Matveev Das Viertel der Maler Roman Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Rudolf von Bitter ca. 220 Seiten, fadengeheftete Broschur, 19 Euro 978-3-938803-76-9
Michel Matveev hat in diesem Roman den Lebensweg des Künstlers schlechthin beschrieben, anhand seines eigenen Beispiels und seiner eigenen Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen. Es ist der Werdegang des Künstlers vom armen Schlucker und verlorenen Bohémien am Montparnasse der 1920er und 1930er Jahre zum erfolgreichen Maler, dem sein Mäzen und Sammler einen Arbeitsaufenthalt auf dem Land finanziert, um den sich die Galeristen bemühen, den die ökonomisch zurückgebliebenen Kollegen und Kameraden bewundern und beneiden – bis ihn die Wirtschaftskrise abstürzen läßt und er zurückkehrt ins Café, wo die anderen alle schon immer gesessen haben. Michel Matveev zeichnet wiederum einen exemplarischen Verlauf, wiederum aus eigener Anschauung und aus eigenem Erleben, als wollte er bloß für sich selbst darlegen und klarlegen, wie es gegangen ist – wie schon in den zuvor entstandenen Büchern seine Teilnahme an der russischen Revolution 1905, dann in Die Gehetzten das Erlebnis des Pogroms, dem Vater und Bruder zum Opfer fielen, und die anschließende Odyssee durch aggressiv antisemitische Ämter, bis er nach Paris gelangen konnte. Jetzt, im dritten Buch, das im Original 1947 erschien, die enge Zugehörigkeit zur Künstlerbohème im Paris der Zwischenkriegszeit. So wird Matveev ungewollt zu einem erstrangigen Zeugen dreier prägender JahrhundertPhänomene.
Michel Matveev (1892–1969) hieß eigentlich Joseph Constantinovsky. Er stammt aus Odessa, von wo er nach den Pogromen 1919 floh. 1923 ließ Matveev sich in Paris nieder und gehörte eine Zeitlang zum Kreis um Joseph Roth. Er studierte Kunst und wurde als Joseph Constant ein damals recht bekannter Bildhauer, dem noch heute ein kleines Museum in Tel Aviv gewidmet ist. Im Weidle Verlag erschienen bereits Die Gehetzten und Die Armee der namenlosen Revolutionäre. Rußland 1905, beide übersetzt von Rudolf von Bitter.
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In der großen Mehrheit sind sie jung, sehr jung. Schüchtern, sogar ängstlich im Leben, sind sie voller Mut in ihrer Malerei. Die ist wild, sprengt den Rahmen, fordert immer größere Flächen, immer dickeren Auftrag. Auch ihre geschäftlichen Unterfangen erscheinen mir wie alles, was sonst mit ihrer Arbeit zu tun hat, extravagant. Irgendwann beschließt einer, daß es Zeit sei, sich ums Verkaufen zu kümmern. Der uneingestandene Impuls soll uns beweisen, daß unsere Produktion verkäuflich ist. Ehrlich gesagt, ist das eine Kriegserklärung, ein Überfall. Das gesamte Viertel wird vom Fieber erfaßt. Man hört nur mehr Hämmer, die die Leinwände auf die Keilrahmen nageln, man sieht nur noch Maler, die gerahmte Bilder herumschleppen. Dann brechen sie als Schar auf und bieten ihre Bilder egal wem an – der Wäscherin, dem Schuster, dem Metzger. Sie suchen die Läden an der großen Verkehrsader auf. Sie schließen unglaubliche Tauschgeschäfte ab. Nach dieser Energieaufwallung kommen sie mit ihrer Beute heim, vollkommen nutzlosen Zahnpasta tuben, Kuchen, Damenstrümpfen ...
Er selbst war 1923 nach Paris gelangt und machte sich dort bald als Bildhauer von Tierskulpturen einen Namen. Daß er sich ausgerechnet in Paris niederlassen konnte und dort seine Kreise in ebenjener Künstlerbohème hatte, aus der Künstler wie Chagall, Modigliani, Brancusi und vor allen Chaim Soutine hervorgegangen sind, die ähnliche Vorleben aufwiesen wie er, hat mit der Strahl- und Anziehungskraft der europäischen Kunstmetropole Paris zu tun. Chagall, Soutine und eben Constant, wie Matveev sich als Künstler nannte, waren aus ihren jüdischen Umfeldern hierher geflüchtet. Für solche Künstler hatte der etablierte Pariser Bildhauer Alfred Boucher ein Atelierhaus am Stadtrand geschaffen, »la Ruche« (der Bienenkorb), ein Bau von der Weltausstellung 1900, den er auf einem Grundstück am Stadtrand wiedererrichten ließ.
Der Hunger. Das war wie Mangel an Schlaf. Ich hielt ihn gut aus. Sogar noch besser. Hunger zu haben, wenn man nicht arbeitet, wenn man keinerlei Pflichten hat, heißt, sich frei zu fühlen, leicht, als sei man bereit, sich in Luft aufzulösen. Man ist frei, und man mag alles. Manchmal allerdings haßt man alles und alle, und die Nachbarschaft dieser widersprüch lichen Gefühle verleiht die Illusion einer erhabenen Über legenheit. Die Freiheit wird derart groß, daß man das Rote im Schwarzen entdeckt, man wird Dichter. Ich hatte vor allem abends Hunger, kurz vor dem unausweichlichen Wunder, daß ich jemanden fand, den ich um ein paar Francs anhauen konnte. Sonst mußte man die Stunde dieser großzügigen Säufer abwarten, die einen ausgeben, die zu rauchen anbieten und niemals auch nur das Geringste für ein Croissant ausgeben. Der Alkohol ist ja nährreich.
In dem, was Matveev schildert, ist alles enthalten, was das Leben dem Künstler an Emotionen, an Triumphen und Niederlagen bieten kann: Liebeskummer und Eifersucht, Mietrückstand und Flucht vor Gläubigern, künstlerische Selbstzweifel, die Nöte der abgelehnten Immigranten, das Leben in der Bohème und ein Künstlerstolz, der »unwürdige« Tätigkeiten verbietet und in den Hunger führt.
Ich glaube, daß die Welt voller Wunder ist, daß wir ständig mit dem Wunderbaren in Berührung kommen. Es genügt schon, diesen banalen Tisch aus falschem Mahagoni lange anzuschauen, mit seinen Linien in Geigenform, die Tischdecke darüber mit den Resten der kargen Mahlzeit, die ich wie immer im Stehen eingenommen habe, wobei ich vom Herd zum Tisch, vom Tisch zum Herd gegangen bin.
Dieser Teller mit gelblichen Rissen und naiv aufgemalten Porzellanmotiven, die zerknüllte Serviette, ein paar Pfirsichkerne; die Gabel, diese kleinen Gegenstände, die wie graphische Zeichen aussehen, das halbleere Glas, all das vor dem weißblauen Hintergrund der Wände, es genügt, daß ich dies Fragment meines Lebens lange anstarre, dies Stil�leben, dieses nicht arrangierte Interieur, es genügt, daß ich sie sanft befrage, als Verwandter, als Freund, damit sie mir ihren Sinn anvertrauen, ihre Wärme, ihr Leben. Man muß ihnen lange zuhören, bis aller Lärm erstirbt, bis Anblick und Klang ein und dasselbe werden, bis die Zeit stehenbleibt, bis nichts mehr in der Erinnerung und nichts in der Zukunft ist, bis dieselbe Beziehung entsteht wie die zwischen Liebenden, die sich zum ersten Mal berühren. Indem ich im Viertel Germain-Dubois mit diesen Gegenständen lebe, diesen paar Gemüsestücken, diesen Möbeln vom Flohmarkt, erfasse ich, wie die Dinge aussehen, wie die Blätter wachsen, wie die Rinde schwingt und sich zum Schutz des weißen Lebens, das im Inneren des Stamms zirkuliert, ausdehnt, wie die Wurzeln in der mürben Erde kriechen, wie sie ächzen voller Sinnlichkeit, wie noch tiefer unten, fern von diesem Durcheinander, die Erde versteint, Fels und Berg wird, die den Winden den Weg verstellen, wie sie sich gleitend abnutzen oder sich ihrer erschreckenden Unbeweglichkeit erfreuen, wie die Seen, die sie einrahmen, den Himmel anrufen, sich im Unwetter gegen ihre Einsamkeit auflehnen. Es ist sehr bedeutend, es ist sehr
groß, was man beim Befragen dieser einfachen Küchen geräte in der Stille entdeckt, sie und ihre geheimnisvollen Schatten. Ich wende mich von meinem Stilleben ab, und es ist, als ginge ich aus einem Treibhaus der Fäulnis in die zerbrechliche Eiskruste des Außen. Man kann zusehen, wie mein Stilleben stirbt. Es ist kaum mehr als ein Ruinenrest, eine mikroskopische Landschaft von Trümmern und Tod. Es ist das Abgenutzte, das Alte, das Komplexe mit dem Schlichten, die Trennung. Doch auf der Staffelei, auf der Leinwand, lebt es, in Schattierungen, in anrührenden Schwächen, in Einzelheiten, in Zartheit und weichen Linien wie die Gesichter von Frauen, die ein langes bewegtes Leben nachsichtig gemacht hat. Ich mache mich wieder an die Arbeit. Schritt für Schritt beherrsche ich es. Die Klagetöne, die Kleinlichkeiten des armen Sujets machen der Fanfare unerwarteter Rottöne Platz, die dem alten Mahagoni entstiegen sind; verräterische Grüns, alterndes Weiß, sogar die zartesten Graus verlieren ihre Schüchternheit, spielen ins Violett neben dem orange farbenen Rand des Tellers, des angeschlagenen und mit Äderchen überzogenen Tellers, des Herrschers mit seinen ruhigen Strahlen, seinen edlen Krakelüren, die Flecken in Ocker auf dem mit der Zeit ramponierten Material, das glatt ist und Jahrhunderte alt.
Michel Matveev Das Viertel der Maler Weidle Verlag
Dauerbrenner
Lieblingsbuch Angelika Singer
Lieblingsbuch Kim Keller
D. H. Lawrence Vögel, Blumen und wilde Tiere Gedichte
Carl Nixon Rocking Horse Road Roman
Aus dem Englischen von Wolfgang Schlüter Nachwort von Stefan Weidle 174 Seiten, Fadenheftung, Festeinband, 19 Euro Umschlag: Pat Steir 978-3-931135-46-1 Erschienen 2000 Naturlyrik – das heikelste Genre überhaupt. Liebesgedichte trägt schimmstenfalls ihr Zweck, Naturpoesie immer nur ihr großer ganzer Sinn – wie die D. H. Lawrences. Seine Naturgedichte sind wahrhaft unerhört: Rücksichtslos philosophisch und ontologisch gewaltig, verkünden sie die Leidenschaft aller Lebendigkeit, das Leiden aller natürlichen Freiheit, indem sie sich ihr Vers um Vers ergeben. Der Philosoph Hans Jonas spricht in Organismus und Freiheit vom Dasein als Notdurft, da ein stoffwechselnder Organismus sich in Gefahr begebe, in die fortdauernde »Schwebe zwischen Sein und Nichtsein«, in eine »prekäre Unabhängigkeit aus Vermögen und Bedürftigkeit«. Dies hier sind Gedichte solch einer Philosophie über Lust und Leid stoffwechselnder Existenz, Stoffwechsel auch verstanden im Sinne ovidscher Metamorphosis, der fortwährenden getriebenen Selbstverwandlung als Flucht vor dem frühen Ende. Und diese Gedichte verkünden Lawrences Nächstenliebe zur rückhaltlosen Existenzekstase von Tier und Pflanze, denn »sie sind, was wir waren, sie sind, was wir wieder werden sollen ... [und] die Dichter sind überall ... die Bewahrer der Natur. Wo sie dieses nicht ganz mehr sein können ... , da werden sie als die Zeugen und als die Rächer der Natur auf treten. Sie werden also entweder die Natur sein, oder sie werden die verlorene suchen.« (Friedrich Schiller, Über naive und sentimentalische Dichtung) Solch ein Zeuge der Schöpfung ist der Lyriker D. H. Lawrence, und mit der brutalen Zärtlichkeit, mit der er uns den Kreaturen zum Nahekommen vorwirft, rächt er das Lebewesen in uns und erlegt jede Überheblichkeit.
Aus dem Englischen von Stefan Weidle 240 Seiten, Fadenheftung, Festeinband, 19,90 Euro 978-3-938803-50-9 Erschienen 2012 Dies ist mein Lieblingsbuch, nicht nur, weil es ein grandioser Text ist, der mich durch seine wundervolle Sprache und insbesondere durch seine außergewöhnliche Erzählperspektive überzeugt und beeindruckt hat, sondern vor allem, weil es das erste Buch ist, in dessen Impressum mein Name steht. Damals noch Praktikantin im Weidle Verlag, war es einer der ersten Texte, mit denen ich arbeiten durfte. Und er hat somit maßgeblich Einfluß auf die Entscheidung gehabt, in die Verlagsbranche einzutreten. Diese Coming-of-age-Geschichte, die auf geschickte Weise den Verlust der Unschuld einer Gruppe männlicher Jugendlicher mit dem eines ganzen Landes parallelisiert, ist Nixons erster Roman. Nach dem Mord an einem jungen Mädchen versuchen diese Jungen, ihren Mörder ausfindig zu machen, was sich alsbald in eine regelrechte Obsession steigert, im Zuge derer sie bislang unbekannte Gefühle entwickeln, die ihre Selbst wahrnehmung zum Teil schwer erschüttern. Gleichzeitig kommt es in Neuseeland zum ersten Mal in der Geschichte des Landes zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei, als die südafrikanische Rugbymannschaft durch das Land tourt und sich Protest gegen die Apartheid erhebt. Diese Verschränkung der Geschehnisse rückt die Frage in den Fokus, inwieweit ein jeder dazu in der Lage ist, Gewalttaten zu begehen. Carl Nixon ist ein Roman gelungen, der vor der atemberaubenden Kulisse einer schmalen Landzunge vor Christchurch, der Rocking Horse Road, eine der essentiellsten Dualitäten einer Gesellschaft aufgreift: Schuld und Unschuld.
Lieblingsbuch Barbara Weidle
Lieblingsbuch Stefan Weidle
Richard Newman (mit Karen Kirtley) Alma Rosé – Wien 1906 / Auschwitz 1944 Eine Biographie
Peter Crane »Wir leben nun mal auf einem Vulkan«
Mit einem Vorwort von Anita Lasker-Wallfisch Aus dem Amerikanischen von Wolfgang Schlüter 480 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Fadenheftung, Festeinband, 34 Euro 978-3-931135-66-9 Erschienen 2003
Unter den vielen wunderbaren Büchern, an denen ich in den vergangenen Jahren arbeiten durfte, ist eines ganz selbstverständlich mein Lieblingsbuch: Alma Rosé – Wien 1906 / Auschwitz 1944 Die Biographie von Richard Newman mit einem Vorwort von Anita Lasker-Wallfisch ist ein Monument für eine beeindruckende Persönlichkeit und ihre tragische Lebensgeschichte. Junge Musikerinnen verdanken Alma Rosé das Überleben in Auschwitz. Sie selbst starb dort. Die Geigerin und Dirigentin, Nichte Gustav Mahlers, Patentochter Alma Mahlers und Tochter Arnold Rosés, vermittelte den Mädchen im Orchester des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau Haltung und gab ihnen mit ihrer musikalischen Arbeit Halt. Alma Rosé war eine Künstlerin, die sich nicht brechen ließ. Die im Buch zitierten Briefe aus den besetzten Niederlanden, die sie vor ihrer Verhaftung schrieb, zeugen von ihrer Energie und ihrem Glauben, sich retten zu können. Hier irrte Alma leider. Und es schmerzt, diese Briefe an ihren Bruder Alfred Rosé mit dem Wissen zu lesen, was danach geschah. Das Buch wird für immer an sie erinnern.
Dauerbrenner
Aus dem Amerikanischen von Rolf Bulang Vorwort von Walter Laqueur 704 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Fadenheftung, Festeinband, 35 Euro 978-3-931135-81-2 Erschienen 2005
170 Bücher sind es bisher ungefähr geworden, und darunter soll ich einen Lieblingstitel haben? Eigentlich wären es viele; die schönste Prosa etwa steht in Donner überm Meer von Heinrich Hauser. Meinen Herzenswunsch, einen Roman von D. H. Lawrence übersetzen zu dürfen, habe ich mir mit Aarons Stab erfüllt. Und ich konnte zwei Riesenromanen auf die Welt helfen, Albrecht Schaeffers Helianth und Die Verschwörung der Zimmerleute von Hermann Borchardt. Ich konnte Bücher von seit langem verehrten Autoren publizieren: Hans Sahl, Albert Cohen, Albert Vigoleis Thelen, Raymond Federman. Und doch gibt es ein einziges Lieblingsbuch: »Wir leben nun mal auf einem Vulkan« von Peter Crane, übersetzt von Rolf Bulang. Als ich das Exposé dazu bekam, im Mai 1999, war mir sofort klar, daß der Heldin des Buches, Sibylle Ortmann, ein Denkmal gesetzt werden mußte. Sie hat als 15jährige aus Deutschland nach London fliehen können, im Oktober 1933, ganz allein. Sie mußte sich durchschlagen und hoffen, daß ihre Mutter nachkommen würde. Als Verbindung zwischen ihr und ihrer Familie und Freunden gab es nur Briefe, und die hat ihr Sohn, Peter Crane, gesammelt und ediert. Das hat insgesamt sechs Jahre gedauert, allein ein Jahr brauchten wir, um den Text auf die vereinbarten 704 Seiten zu kürzen. Dieses Buch enthält ein Stück Wahrheit, die anders nicht erfahren werden kann, die Wahrheit des Exils, gespiegelt in den Leben der vielen Angehörigen und Freunde Sibylles. Es entfaltet sich ein Panorama zwischen London, Kapstadt, New York, Amsterdam, Paris, Berlin etc. Und im Zentrum steht die junge Sibylle, die alles daransetzt, ihre jüdischen Mitschülerinnen vor dem Tod zu bewahren. Hätte es nur mehr Menschen wie sie gegeben ...
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SW, Barbara Weidle, Cornelia Feyll, FF
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Anzahl ISBN Titel Neuerscheinungen Herbst 2015 * 75-2 Chudori, Leila S.: Pulang (Heimkehr nach Jakarta). * 74-5 Colasanti, Marina: Mein fremder Krieg. *76-9 Matveev, Michel: Das Viertel der Maler.
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Soweit nicht anders erwähnt, werden die Bücher von Stefan Weidle und Friedrich Forssman gestaltet, und auch daran wird sich nie etwas ändern. Klimaneutral gedruckt NatureOffice.com DE-077-134232