Herbstvorschau Weidle Verlag 2017

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Weidle Verlag  Herbst 2017


Literatur  August

Zurab Karumidze Dagny oder Ein Fest der Liebe Roman Aus dem Englischen von Stefan Weidle ca. 280 Seiten, fadengeheftete Broschur, 23 Euro Einbandzeichnung: Levke Leiß 978-3-938803-85-1 Gefördert vom Georgian National Book Center

Félix Vallotton 1902

Fast wäre es leichter aufzuzählen, was in diesem Roman nicht vorkommt, denn Zurab Karumidze hat alles in sein großes post­modernes Spiel gepackt, dessen er nur irgend habhaft werden konnte. Immerhin aber hat er uns eine zentrale Figur geschenkt, Dagny Juel. Die gab es wirklich, sie wurde am 4. Juni 1901 in Tiflis von einem nicht erhörten Liebhaber erschossen. Sich selbst erschoß er dann auch. Am 8. Juni 1901, ihrem 34. Geburtstag, wurde Dagny in Tiflis beerdigt. Dagny Juel war Norwegerin, sie lernte Edvard Munch kennen und wurde sein Modell (etwa für die berühmte »Madonna«). Später traf sie auf August Strindberg, der sie erst liebte und dann in einem Drama vernichtete. Schließlich aber heiratete sie den Bohemiensatanisten Stanisl⁄ aw Przybyszewski, mit dem sie in dem Berliner Künstlerkreis um die Kneipe »Das Schwarze Ferkel« unterwegs war. Przybyszewski überließ sie dann seinem Jünger Wl⁄ adysl⁄ aw Emeryk, der sie nach Tiflis mitnahm. Wer tritt sonst noch auf in diesem Roman? Zunächst der georgische Mystiker Georges ­Gurdjieff und der Volksdichter Wascha-Pschawela. ­Weiter ein sprechender Rabe vom Saturn, der Maler Niko Pirosmani, ein tibetanischer Schamane, August Strindberg, Albert Schweitzer und viele andere. Sie alle sind beteiligt an einem »Fest der Liebe«, das dann gründlich schiefgeht, weil sich der junge Revolutionär Koba einmischt, der ein Auge auf Dagny geworfen hat. Er wird später als Josef Stalin in die Geschichte eingehen. Und natürlich spielt das georgische Nationalepos, Der Recke im Tigerfell von Schota Rustaweli, eine wichtige Rolle.

Zurab Karumidze (geb. 1957) ist einer der bekanntesten Autoren Georgiens. Sein Werk umfaßt Romane, Kurzgeschichtensammlungen, Novellen sowie ein Buch über Jazz, das den wichtigen georgischen Literaturpreis SABA gewann. Darüber hinaus ist er Herausgeber und Mit­ heraus­geber einiger Essaybände über die georgische Politik und Kultur. Sein Roman Dagny or A Love Feast wurde 2012 auf die Longlist des »Dublin International Literary Award« gewählt. Zurab Karumidze lebt in Tiflis und ist als außenpolitischer Berater der georgischen Regierung tätig. Er wird voraussichtlich zur Buchmesse nach Frankfurt kommen. Der Roman erschien zuerst 2011 in Tiflis. Er wurde in englischer Sprache geschrieben, eine Übertragung ins Georgische gibt es (noch) nicht. Bislang wurde er lediglich ins Türkische übersetzt. Ein turbulenter Roman über das Ende der Belle Époque und den Beginn des Terrors.

Dagny Juel (Kvinnemuseet, Kongsvinger, ­Norwegen)


Langsam wie ein Lavastrom fuhr der Zug in den Bahnhof von Tiflis ein, seine keuchende Lokomotive hielt an. Emeryk betrat als erster den Bahnsteig. Er winkte mit dem Hut Anton Keller zu, der sich raschen Schrittes ihrem Wag­ gon näherte, begleitet von einem Gepäckträger, einem lokalen Kurden mit mächtigem Schnauz­ bart. Zenon hüpfte die Trittstufen hinab, gefolgt von Dagny, die ihn am Kragen festzuhalten versuchte. »Vorsichtig, mein Schatz !« mahnte sie. »Ducha, darf ich dir meinen Partner und Freund vorstellen, meinen Petrus, den Felsen, auf den ich meine Kirche bauen kann?« Eme­ ryk half der stolpernden Dagny die Stufen vom Waggon hinunter, ihr Kleid hatte sich verhakt. »Willkommen in Tiflis, Madame Przyby­ szewska !« Keller wurde vor Aufregung rot, als er versuchte, Dagny die Hand zu küssen. »Wie schön, Sie kennenzulernen, Monsieur Keller !« erwiderte Dagny, vermied den Hand­ kuß und umarmte ihn statt dessen schwesterlich. »Wl⁄ ad hat so nett von Ihnen gesprochen.« Sie bahnten sich einen Weg durch die laute, bunte Menschenmenge ins Bahnhofsgebäude. Einige Leute trugen europäische Anzüge, andere Post­, Polizei­ oder Bahnuniformen. Die mei­ sten aber trugen die traditionellen Trachten, die Männer riesige Filzhüte und Lederstiefel, die Frauen gestickte Westen über Satin und Seide. Nonnen in Schwarz kamen vorbei, gefolgt von fliegenden Händlern, die Kekse und Bonbons feilboten. Im Bahnhofsbüfett war es kühler und ruhi­ ger; das Klimpern eines elektrischen Klaviers mischte sich mit dem Stimmengewirr aus allen Sprachen, die man hier sprach: Russisch, Deutsch, Türkisch, Armenisch. Am lautesten waren die Georgier, vier von ihnen saßen an einem Tisch und tranken Champagner. »Ist es nicht noch ein bißchen früh für Cham­ pagner?« fragte Dagny. »Wenn es ums Trinken geht, verlieren die Leute hier jegliches Zeitgefühl, meine Liebe«, erklärte Emeryk. Sie nahmen an einem Tisch nahe der Bar Platz und bestellten Limonade. Als Dagny an dem kühlen, erfrischenden Getränk nippte, fühlte sie plötzlich, wie ein starrer Blick sie förm­ lich durchdrang. Sie sah zum anderen Ende der Bar; dort stand ein Mann, der sich auf seinen linken Arm stützte und sie unverwandt anstarrte. »Wieder so ein riesiger Schnauzbart ... diese Männer können offenbar nur durch enorme Haarbüschel atmen«, dachte sie und wandte den Blick von ihm.

Dauerbrenner

Der pechschwarze Schnauzbart des Mannes war tatsächlich sehr dick, die Enden nach oben gezwir­ belt. Auch seine Augen waren riesig – sie glänzten und schienen aus seiner Stirn herauszutreten; dicke Adern wölbten sich über seinen Schläfen. Auf dem rasierten Kopf trug er eine turkmenische Fellmütze. Sein buntes Hemd war fleckig wie seine Weste und Hose. Dennoch sah er nicht wie ein Landstreicher aus – eher wie ein weitgereister Mann. Auch schien er nicht arm zu sein, auf die Frage des Barmanns hin bestellte er französischen Armagnac und arme­ nisches Dörrfleisch. In seiner Jugend kannte man ihn als den »Schwarzen Griechen«, doch nach einem Jahrzehnt in Zentralasien gaben ihm seine Reisegefährten einen neuen Namen: »Tiger von Turkestan«. Weitere zwei Jahrzehnte später sollte er als Georges Gurdjieff berühmt werden, Lehrer heiliger Tänze und Verkünder der harmonischen Entwicklung des Menschen.

Zurab Karumidze Dagny oder Ein Fest der Liebe

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Literatur  September

Shenaz Patel Die Stille von Chagos Roman

Aus dem Französischen von Eva Scharenberg ca. 160 Seiten, fadengeheftete Broschur, 18 Euro 978-3-938803-86-8

Die Stille von Chagos behandelt das Schicksal der Chagossianer, einer Volksgruppe, die auf den Inseln des Chagos-Archipels im Indischen Ozean lebte, bis sie ab Mitte der 1960er Jahre von dort vertrieben wurde. Die Chagos-Inseln gehören noch zum britischen Territorium und wurden für 50 Jahre an die USA verpachtet, die dort eine Militärbasis errichtet haben. Von hier wurden und werden Luftangriffe auf den Ihrak und Afghanistan geflogen. Die Inselbewohner hat man zwangsumgesiedelt – die meisten landeten in Slums in der mauritischen Hauptstadt Port Louis. Die Vertriebenen kämpfen bis heute vor Gericht vergeblich um ihre Rückkehr. Der Roman zeigt aus verschiedenen Perspektiven die Schicksale mehrerer Chagossianer. Da ist Charlesia, die mit ihrer Familie nach Mauritius fährt, da ihr Mann im Krankenhaus behandelt werden muß, und plötzlich und ohne jede Information nicht mehr auf ihre geliebte Insel Diego ­Garcia zurückkehren kann. Da ist Tony, ein Hafenarbeiter auf Mauritius, der Charlesia immer wieder am Kai stehen sieht, sehnsüchtig aufs Meer starrend. Da ist Désiré, der nach der Verschleppung seiner Mutter auf der Schiffsreise nach Mauritius geboren wird und sich zwischen den Welten fühlt. Und da ist der Schiffs­ kapitän, der Gewissensbisse hat, weil er die Insel­bewohner gegen deren Willen wegbrachte, ­nachdem er jahrelang mit Lebensmittellieferungen zu der ­isolierten und weitgehend unberührten Insel gekommen war.

Erzählt wird vom Leben auf Diego Garcia, von den Festen, dem Essen und dem Alltag, und vom Leben auf Mauritius, das in starkem Kontrast zum paradiesischen Inselleben steht. Die chagos-kreolischen Einschübe in Dialogen und Liedern bringen die fernen Inseln sprachlich näher. Die Frage, was es bedeutet, heimatlos und entwurzelt zu sein, ist heute aktueller denn je. Der Roman spürt sensibel den verschiedenen Varianten des Unrechts nach, das den ­Chagossianern vor rund 50 Jahren widerfahren ist. Der Pachtvertrag mit den USA sollte eigentlich im Jahr 2016 auslaufen, jedoch wird sich die Nutzung voraussichtlich bis 2036 verlängern. Shenaz Patel verfaßte für die deutsche Ausgabe ein Nachwort, das die politischen Entwicklungen der letzten Jahre nachzeichnet. Shenaz Patel (1966 geboren) ist Romanund Theaterautorin und Journalistin. Sie wurde auf Mauritius geboren und schreibt sowohl auf Französisch als auch auf Morisyen (Mauritius-­Kreolisch). Sie engagiert sich für die ­Mauritius-kreolische Sprache und übersetzt in das ­Kreolische – z. B. Tim und Struppi oder W ­ arten auf Godot. Le silence des Chagos ist ihr dritter Roman, er erschien im Jahr 2005. Derzeit arbeitet ­Shenaz Patel an einer Tetralogie von Graphic Novels über die Geschichte von Mauritius.


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Charlesia schleppt sich dahin. Der überhitzte Asphalt klebt ihr als schwärzlicher Brei an den Sohlen. Sie geht geradeaus, riecht, erwartet, daß ihr hellwacher Geruchssinn sie leitet, daß er sie zu diesem Meer führt, das sie einfach sehen muß. Doch ihr Kompaß funktioniert hier nicht. Zu viele Gerüche wie zahllose Hindernisse, das dickflüssige, ranzige Öl des Verkaufsstands von frittiertem Gebäck an der Straßenecke, der bei­ ßende Gestank von Gummi und Benzin einer Autowerkstatt ein Stück weiter die Straße rauf. Alles läuft hier schief. Straßen mit aber­witzigen Windungen, Sackgassen, die mitten im Abstieg plötzlich auftauchen. Zu Fuß gehen hat hier kei­ nen Sinn. Dort fand sie mit geschlossenen Augen, fanden ihre Füße wie von selbst zu der natür­ lichen Abschüssigkeit des Strandes, das Meer vor sich, das Meer hinter sich, ruhig und schön, um ihre Welt zu streicheln und wohlig erschauern zu lassen wie ein ermatteter Körper umschlossen vom Körper des Geliebten. Charlesia läuft. Sie wird es schließlich finden. Sie beginnt es zu riechen, vage, schwach. Es muß noch sehr weit weg sein. Aber sie ist bereit, es den ganzen Tag lang zu suchen, wenn es sein muß. Hinter einem großen Gebäude, einem grauen Klotz, zuckt sie zusammen. Sie ist da, so nah, dort, auf der anderen Seite der langen Straße, wo die Autos entlangrasen, wobei die Linien der metallischen Farben sich in ihrem Windschatten in Luft auflösen. Sie muß da rüber. Sie schaut nach rechts, nach links, noch einmal nach rechts, alles geht zu schnell, die Kanonen dröhnen in ihrem Kopf. Sie schließt die Augen, tut einen Schritt nach vorn. Ein lautes Quietschen, der beißende Geruch von Gummi und Asphalt, der ihr den Geruchssinn vernebelt, Hupen, eine Reihe von Flüchen. Sie öffnet die Augen wieder. Hinter ihr sind die Autos weitergefahren. Sie muß nur noch ein Absperrgitter überwinden, dann einen breiten Betonstrand. »É, kot ou pé alé ?« Sie hat nicht angehalten, um dem Mann zu ant­ worten, der aus seinem Wächterhäuschen gestürzt ist. Sie geht schneller. Sie muß zum Ende dieses Kais. Zum Ende dieses Kais. Dort muß ihr Schiff sein. Müßte es sein. Dort ist es vor einem Jahr plötzlich verschwunden. Spurlos. Der Spiegel ­zerschlagen. Das Ende jeder Hoffnung.

Roman einer Vertreibung aus dem Paradies

Shenaz Patel Die   Stille  von Chagos

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Rückblick  Niroz Malek Der Spaziergänger von Aleppo Miniaturen Aus dem Arabischen von Larissa Bender 2. Auflage 144 Seiten, fadengeheftete Broschur, 17 Euro 978-3-938803-83-7 Liste Weltempfänger Platz 2 Hier schreibt kein Reporter und kein politischer Aktivist, sondern ein Beobachter des Leids, der Widerstand gegen den Schrecken leistet mit dem, was er hat: mit Poesie, Liebe, Erinnerungen, Humor, Kunst und Phantasie. [...] Man muß das Buch von Niroz Malek lesen. Was er beschreibt, reicht über das Schicksal Aleppos hinaus. Es könnte überall sein, wo der Wahnsinn des K ­ rieges tobt. Karen Krüger, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Malek bleibt in Aleppo. Und er schreibt. Er schreibt gegen den Schmerz, gegen das Vergessen. Denn wenn er schreibt, wenn er sich erinnert, dann lebt er! In Der Spaziergänger von Aleppo versammeln sich 57 Miniaturen aus seinem Alltag zwischen Büchern, Stift und Papier. Zwischen Granaten und ­Bomben. ­Zwischen Cafébesuch und Checkpoints. Jacqueline Masuck, we read indie

Eine letzte Ausflucht des Erzählers ist es, in die toten Parks und zerstörten Plätze Szenen von früher zu halluzinieren. Er tut das oft, sucht inmitten der Verrohung und Entmenschlichung nach den Überresten der Würde, die in den Kleinigkeiten der unbeschwerten Vergangenheit liegt. Nur so sind das Be­harren auf der Bedeutung von Büchern und Schallplatten, auf den inzwischen

Wer weiß, vielleicht wird man Niroz Maleks Buch einmal in eine Reihe stellen mit Anne Franks Tagebuch oder dem Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész. Ist doch auch Der Spaziergänger von Aleppo ein literarischer Beweis, daß noch der abscheulichste Krieg nicht alle Herzen brechen kann. Bettina Baltschev, MDR

Der Spaziergänger von Aleppo Weidle

Niroz Malek

WEIDLE NIROZ MALEK DER SPAZIERGA¨ NGER VON ALEPPO

lebensgefährlich gewordenen täglichen Gewohnheiten und die Trauer über die abgeholzten Parkbäume zu verstehen: Sie sind ein Aufbäumen gegen das, was der Krieg mit den Menschen macht, eine Weigerung, das Leben gegen das pure Überleben zu tauschen. Niroz Malek ist also nicht verrückt. Er ist nur der ­einzige, der in einer verrückten Welt ­normal geblieben ist. Sophie Elmenthaler, der Freitag

Joost Zwagerman Duell Novelle Aus dem Niederländischen und mit einem Nachwort von Gregor Seferens 5. Auflage 160 Seiten, fadengeheftete Broschur, 17 Euro 978-3-938803-81-3

Zwagerman jedenfalls ist mit Duell, das in den Niederlanden bereits 2010 erschien, eine intelligente und rasante Satire geglückt, die in all ihrer Absurdität und ihrem hintergründigen Witz die richtigen Fragen stellt. Eine unerhörte Begebenheit mit Nachwirkung und großem Unterhaltungsfaktor! Sophie Weigand, literatourismus.net Ein Crashkurs in moderner Kunst­ geschichte, eine Schule des Sehens und eine perfekte Novelle über Handwerk, Originalität und Genie. Denis Scheck Joost Zwagermans Novelle Duell hat manches von den Bildern Mark Rothkos: Es wird dick aufgetragen, und wer sich damit und darauf einläßt, wird in einen artifiziellen Kosmos gezogen, der Phantasie und Emotionen fordert und fördert. Es geht um die oft schwer erkennbare Differenz zwischen wahrer Kunst und Ware Kunst. Die meisterhafte Mischung eines unprätentiösen, gleichwohl quellreinen Sprachstils (Dank auch dem Übersetzer) mit grotesken Handlungselementen, die sich dann ohne akute Eskalation wieder zerstreuen, um sich am Ende zu einem so frappanten wie faszinierenden Finale zu vereinen – das ist ganz große Kunst im kleinen literarischen Format. Ingolf Bossenz, Neues Deutschland


Gastland Frankreich Octave Mirbeau Diese verdammte Hand Roman Mit einem Nachwort von Pierre Michel Aus dem Französischen von Eva Scharenberg 184 Seiten, fadengeheftete Broschur, 20 Euro 978-3-938803-84-4

Dauerbrenner

Frühstück mit Mick Jagger wird einem in Buchhandlungen nicht oft ­begegnen, weil es bei einem ziemlich kleinen Verlag erschienen ist. Es ist aber hundertmal aufregender als Rocco Fortunas Die ­Nieren von Mick Jagger und auch als das Gequassel, das man über oder von Sir Mick heute so vernimmt. Matthias Pendel, Rocks

Freund Butler hat Züge eines HorrorRomans, schon zu Beginn läßt Lafargue den Namen des (realen) Großmeisters der Schauerliteratur, Stephen King, fallen. Doch in erster Linie ist es eine selbstironische, süffig geschriebene, ­witzig fabulierte und typografisch ­exzellent präsentierte Farce über das Bücherschreiben und die Literatur­ wissenschaft. Thomas Kliemann, General-Anzeiger

Präzise, bewegend und spannend: ­Nathalie Kuperman ist gleichzeitig das verwirrte Kind und die ­gebrochene Frau, der es nie gelingen wird, ­erwachsen zu werden und aus der Familien­küche zu entkommen. Christine Ferniot, Telerama

Johan wird von der Polizei in einen seltsam anmutenden Provinzort gerufen, aus dem sein Zwillingsbruder Timon spurlos verschwunden ist. Er soll bei den Nachforschungen helfen. Timon war ein erfolgreicher Schriftsteller, der sich aus der Öffentlichkeit verabschiedet hatte, da seine Frau Ilanda an einer tödlichen Krankheit litt. Um sich von seinem Unglück abzulenken, schrieb er zuletzt Biographien fiktiver Autoren. Eines Tages besucht ihn ein Mann namens Owen W. Butler. Der aber war das Subjekt der ersten jener fiktiven Biographien. Wo kommt er her? Wer ist er? Ist er Timons Phantasie entsprungen? Das versucht Johan herauszufinden und gerät dabei immer tiefer in einen wilden Strudel schwankender Realitäten. Jérôme Lafargue, 1968 geboren, war unter anderem Surfer, Fallschirmspringer und Bademeister. Freund Butler (»L’Ami Butler«) ist sein erster Roman. In Frankreich wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem Prix Initiales für den besten ersten Roman. »Ein faszinierendes Eintauchen in ein Spiel unendlicher Spiegelungen.« (L’Humanité) ISBN 978-3-938803-12-7

Ein in jeder Hinsicht phantastischer Roman! Philea’s Blog

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OctavE MirbeAu DiesE verdammtE HAnd Roman WeidlE

Jérôme Lafargue Freund Butler Roman Aus dem Französischen von Wieland Grommes 214 Seiten, fadengeheftete Broschur, 19 Euro 978-3-938803-12-7

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OctavE MirbeAu DiesE verdammtE HAnd WeidlE

Auch hier also, mit diesem offenen Ende, geht Mirbeau einen Schritt in Richtung Moderne. Zusammen mit der Vorwegnahme einiger Gedanken des französischen Existenzialismus macht dies seinen Roman zu einem Text, der viel Neues bietet. Und noch heute beeindruckt. Petra Lohrmann, Gute Literatur – Meine Empfehlung

Nathalie Kuperman Frühstück mit Mick Jagger  Roman Aus dem Französischen von Andrea Spingler 114 Seiten, fadengeheftete Broschur, 19 Euro 978-3-938803-17-2

jérôme Lafargue

Diese verdammte Hand bietet einen grandiosen Einstieg in Mirbeaus Œuvre. Das Buch beginnt praktisch immer wieder neu: Ein Erzähler trifft einen alten Freund, der wiederum von einem Freund erzählt. Der gebärdet sich – in Anlehnung an Vincent van Gogh – als Maler zwischen Genie und Wahnsinn. Mit ­seltener Eindringlichkeit nimmt Mirbeau den Leser mit auf eine Reise in die Psyche einer von Zweifeln angefressenen Künstlerseele. Diese verdammte Hand ist ein furioser Kurzroman über verzweifelte Seelen, ein grandioses Buch für ­Romantiker und Heimatvertriebene. Jochen Kürten, Deutsche Welle

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Beethovenplatz 4, 53115 Bonn Telephon (0228) 632954 / Fax (0228) 697842 Verleger@Weidle-Verlag.de ISBN (alt): 978-3-931135-... / ISBN (* = neu): 978-3-938803-... K u r t -Wo

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€ 23,– 18,– 15,– 19,90 19,– 23,– 21,– 79,– 12,– 20,– 21,– 25,– 23,– 20,– 35,– 19,– 21,– 21,– 23,– 23,– 19,– 19,– 19,– 19,– 19,– 21,– 21,– 16,90 16,90 18,90 21,– 21,90 25,– 19,– 19,– 19,90 19.– 19,– 23,– 19,– 13,– 19,– 25,– 39,– 23,– 21,– 15,– 19,– 16,– 19,–

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Anzahl ISBN Titel Neuerscheinungen Herbst 2017 * 85­1 Karumidze, Zurab: Dagny oder Ein Fest der Liebe. * 86­8 Patel, Shenaz: Die Stille von Chagos. Lieferbares Programm (Auswahl) * 68­4 Beer, Fabian, u.a.: »Mußt nur wagen, wagen, wagen !« * 28­8 Beethovenhalle Bonn. * 37­0 Bei Dao: Gottes chinesischer Sohn. 97­3 Böhmer, Otto A.: Der Zuwender. * 03­5 Böhmer, Otto A.: Wenn die Eintracht spielt. 80­5 Borchardt, Hermann: Die Verschwörung der Zimmerleute. * 41­7 Bredenbeck, Martin, u. a.: Bauen für die Bundeshauptstadt. * 77­6 Bredenbeck, Martin, u. a.: Bonn und seine Preußen. 87­4 Carter, Jimmy: Angesichts der Leere. * 75­2 Chudori, Leila S.: Pulang (Heimkehr nach Jakarta). 89­8 Cohen, Albert: Die Tapferen. * 74­5 Colasanti, Marina: Mein fremder Krieg. 81­2 Crane, Peter: »Wir leben nun mal auf einem Vulkan.« * 00­4 Dembitzer, Salamon: Die Geistigen. * 13­4 Dembitzer, Salamon: Visum nach Amerika. 38­6 Fantlová, Zdenka: »In der Ruhe liegt die Kraft« ... * 10­3 Federman, Raymond: Pssst ! * 21­9 Flechtheim, Alfred: »Nun mal Schluß mit den blauen Picassos !« 35­5 Fülöp­Miller, René: Katzenmusik. 18­8 Fuld / Ostermaier (Hg.): Die Göttin und ihr Sozialist. * 65­3 Goldschmidt, Pippa: Weiter als der Himmel. 86­7 Gronius, Jörg W.: Der Junior. 48­5 Gronius, Jörg W.: Ein Stück Malheur. * 02­8 Gronius, Jörg W.: Plötzlich ging alles ganz schnell. * 36­3 Gronius, Jörg W.: Horch. * 34­9 Gunnarsson, Pétur: punkt punkt komma strich. * 44­8 Gunnarsson, Pétur: ich meiner mir mich. * 56­1 Gunnarsson, Pétur: Die Rollen und ihre Darsteller. * 66­0 Gunnarsson, Pétur: Das vierte Buch über Andri. * 57­8 de Gusmão, Ana Nobre: Die Gefangene von Emily Dickinson. 93­5 de Gusmão, Ana Nobre: Die Seherin. 64­5 de Gusmão, Ana Nobre: Spiegel der Angst. 58­4 Hauser, Heinrich: Donner überm Meer. * 25­7 Hauser, Heinrich: Schwarzes Revier. * 45­5 Hauser, Heinrich: Zwischen zwei Welten. * 31­8 Hilpert, Heinz: Tagebuch für Nuschka. * 06­6 Jentsch, Ralph: Alfred Flechtheim – George Grosz. 01­0 Joseph, Albrecht: Portraits I.: Carl Zuckmayer, Bruno Frank. 02­7 Joseph, Albrecht: Ein Tisch bei Romanoff ’s. 23­2 Joseph, Albrecht: Der letzte Vorhang. * 82­0 Kidman, Fiona: Jean Batten, Pilotin. * 61­5 Kurt Klagsbrunn – Fotograf im Land der Zukunft. * 11­0 Koch, Eric: Die Braut im Zwielicht. * 16­5 Kubin, Wolfgang: Alles versteht sich auf Verrat. 44­7 Kubin, Wolfgang: Das neue Lied von der alten Verzweiflung * 64­6 Kubin, Wolfgang: Die Geschichte eines Flachmanns. 62­1 Kubin, Wolfgang: Narrentürme. * 15­8 Kubin, Wolfgang: Unterm Schnurbaum.

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Anzahl ISBN 83­6 * 09­7 * 17­2 * 12­7 34­8 95­9 74­4 46­1 * 79­0 59­1 79­9 91­1 * 83­7 19­5 *76­9 * 63­9 * 23­3 * 67­7 * 58­5 * 04­2 * 84­4 22­5 07­2 00­3 98­0 82­9 * 30­1 68­3 * 07­3 66­9 * 50­9 * 71­4 * 60­8 * 62­2 30­0 * 48­6 * 72­1 31­7 * 54­7 14­0 33­1 * 27­1 56­0 27­0 * 78­3 47­8 21­8 * 22­6 * 01­1 77­5 * 80­6 * 81­3

Titel Kubin, Wolfgang: Schattentänzer. Kulessa, Hanne: Der Große Schwarze Akt. Kuperman, Nathalie: Frühstück mit Mick Jagger. Lafargue, Jérôme: Freund Butler. Landsberger, Artur: Berlin ohne Juden. Landsberger, Artur: Liebe und Bananen. Lawrence, D. H.: Aarons Stab. Lawrence, D. H.: Vögel, Blumen und wilde Tiere. Ljungberg, Ann­Marie: Dunkelheit, bleib bei mir. Lustig, Jan: Ein Rosenkranz von Glücksfällen. Mahler, Anna: Ich bin in mir selbst zu Hause. Mahler, Gustav: »Liebste Justi !« Malek, Niroz: Der Spaziergänger von Aleppo. Marienthal, Hal: Schumanns Reise. Matveev, Michel: Das Viertel der Maler. Matveev, Michel: Die Armee der namenlosen Revolutionäre. Matveev, Michel: Die Gehetzten. Mentula, Mooses: Nordlicht – Südlicht. Milovanovic, Marko: »Ich habe gemalt, was sie nur taten.« Mirbeau, Octave: 628­E8. Mirbeau, Octave: Diese verdammte Hand. Mohr, Max: Das Einhorn. Mohr, Max: Frau ohne Reue. Mohr, Max: Venus in den Fischen. Muggenthaler, Johannes: Das Fremdenzimmer. Muggenthaler, Johannes: Der Idiotenhügel. Muggenthaler, Johannes: Die letzte Trauung. Muggenthaler, Johannes: Regen und andere Niederschläge. Muktupa­vela, Laima: Das Champignonvermächtnis. Newman, Richard: Alma Rosé. Nixon, Carl: Rocking Horse Road. Nixon, Carl: Lucky Newman. Nixon, Carl: Settlers Creek. Orelli, Giovanni: Die Brille des Gionata Lerolieff . de Pascoaes, Teixeira: Napoleon. Petrow, Wsewolod: Die Manon Lescaut von Turdej. Radlowa, Anna: Tatarinowa. Eric Schaal, Photograph. Sahl, Hans: Die hellen Nächte. Schaeffer, Albrecht: Helianth (3 Bände im Schuber). Schmitz, Oscar A. H.: Bürgerliche Bohème. Seeber, Ursula / Weidle, Barbara: Edmund Wolf. Sinclair, Upton u. a.: Werter Genosse, die Maliks ... Siodmak, Curt: Unter Wolfsmenschen. Amerika. Slauerhoff , Jan Jacob: Das verbotene Reich. Thelen, Albert Vigoleis: Briefe an T. de Pascoaes. Thelen, Albert Vigoleis: Literatur in der Fremde. Wagner, Karl: Weiter im Blues. Zu Peter Handke. Weidle, Barbara (Hg.): Kurt Wolff . Zhai Yongming: Kaffeehauslieder. Zink, Rui: Die Installation der Angst. Zwagerman, Joost: Duell.

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Unsere Bücher erscheinen in  unreformierter Recht s chreibung, und daran wird sich nie etwas ändern.

Soweit nicht anders erwähnt, werden  die Bücher von Friedrich Forssman und  Stefan Weidle gestaltet, und auch daran  wird sich nie etwas ändern. Klimaneutral gedruckt NatureOffice.com DE-077-134232

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