Heja! Borussia Dortmund in Bildern – Leseprobe

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heja [ � h ɛja] (schwedisch) 1. Interj drauf los!; hurra!; 2. på ngn SPORT jdn anfeuern; jdm zurufen ~



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GRUSSWORT VON REINHARD RAUBALL

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EINLEITUNG

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DIE WIEGE DES BVB

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EINE STADT – EIN VEREIN

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HEIMSPIEL

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STANDARDSITUATIONEN

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WIR SIND IMMER FÜR DICH DA ...

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ERSTE RUNDE KRANKENSCHEIN ...

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UND WIR WERDEN IMMER BORUSSEN SEIN ...

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AM ENDE DER DUNKLEN GASSE ...

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MALOCHER

122

DER WILLE IST AUS STAHL

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DERBY

144

TRAUMTORE

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BORSIGPLATZ

174

AUSWÄRTSSPIEL

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GEMEINSAM DURCH DAS TRÄNENTAL ...

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GÄSTEBLOCK


EINE STADT – EIN VEREIN


„Schwarz wie die Kohle – Gelb wie das Bier“, so erklärt es die Legende, warum der BVB schwarzgelb ist. Früher stand Dortmund für Kohle, Stahl und Bier – heute hat der Fußball den Dreiklang übertönt. In aller Welt verbinden Menschen Dortmund vor allem mit dem BVB. Der Verein ist Imagefaktor, aber auch Identitätsverstärker und „Stolzmacher“ für seine Bürger. Stadt und Verein sind untrennbar miteinander verbunden, das zeigt sich an jeder Ecke. Kein Schrebergarten ohne Fahne, kein Auto ohne Aufkleber, kein Friseurbesuch ohne Spielanalyse. Eine Studentin sagte mir mal: „Wer in Dortmund lebt und sich nicht für den BVB interessiert, der hat im Alltag dieser Stadt echt ein Problem.”

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Getragen durch Ruinen: Dortmund feiert den Vizemeister von 1949.

Vorbereitungen auf die Meisterfeiern 1957 und 1963.

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Die exakte Lage der Weißen Wiese ist der Bereich zwischen Stockheidebad und Hoeschpark. Heute liegt die Brackeler Straße auf dem historischen Fußballfeld.

Symbol der Ultragruppe „The Unity“ ist das Portrait von August Lenz. Ein Graffiti am Tennisplatz Flora.

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Fahne an einem Versicherungsgebäude zur Meisterschaft 1995.


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Im Sommer 2018 saniert der BVB die Pylonen am Stadion. Auf bis zu 60 Meter Höhe nimmt mich der Maler mit hinauf. Die ungewöhnliche Perspektive mit dem Blick auf das Stadiondach, der Stadt im Hintergrund und dem Volksbad entschädigen für minutenlang erhöhten Puls, wackelige Knie und Einschlafprobleme am Abend. Fazit: Das Stadion ist aus jedem Blickwinkel sehenswert.

Jens Volke ist Fan, BVB-Mitarbeiter und Fotograf dieses und weiterer Motive im Buch. Was fasziniert dich an diesem Stadion? Es ist ein tiefes Gefühl von Zuneigung. Das Stadion hat für mich Strahlkraft und Sogwirkung. Es ist Symbol für Zu-Hause-Sein, in seiner Stadt sein, in seinem Wohnzimmer. Hier treffe ich Freunde, hier kenne ich mich aus. Ich schaue es mir gerne an, und dementsprechend fotografiere ich es gerne. Das gilt aber auch für die Rote Erde und andere Motive in Dortmund. Weißt du noch, wie das Bild entstanden ist? Ich war mit meinem Sohn auf dem Heimweg vom Fußballtraining. Da fiel mir die Licht-Stimmung rund um das Stadion auf, das besondere Flair kurz nach Sonnenuntergang. Da ich die Kamera immer dabei habe, war das Bild schnell gemacht. Worauf kommt es dir an beim Fotografieren? Am Ende geht es darum, Stimmung einzufangen, zu dokumentieren, was auf mich stimmungsvoll wirkt. Das ist rund ums Stadion, aber auch darin nicht so schwer. Aber nicht immer gelingt es, das Gefühl von vor Ort später nachempfinden zu können. Hier erinnere ich mich genau, weil es so ein schöner Abend war mit dem Blick auf das schönste Stadion der Welt.

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Graffiti bei der Einfahrt in den Dortmunder Hauptbahnhof 2011.

Kevin GroĂ&#x;kreutz hat sich Dortmund auf die Wade tätowieren lassen.


Graffiti an der B 1.

Schriftzug an der B 1 nach dem Anschlag auf die Mannschaft vor dem Champions-League-Spiel gegen Monaco im April 2017.


HEIMSPIEL


Das Gefühl, wenn du morgens die Augen öffnest und der erste Gedanke ist: „Heimspiel!“ Der Tag, an dem du Freunde triffst, Rasen riechst, Bratwurst, Qualm und Tee mit Rum, dich keiner ansprechen darf. Wenn jemand deine Hilfe braucht, dann bekommt er sie, außer es ist Heimspiel. Mehr Begründung braucht es nicht, weil du ein Borusse bist.

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Bilder aus der Roten Erde Ende der 1960er Jahre. Das Farbbild entsteht, als der Fotograf auf der historisch ersten Südtribüne steht. Eine Holztribüne ist am Marathontor aufgebaut worden, wie auch eine hölzerne Gegentribüne. Trotz aller Bemühungen um Komfort und Kapazität strebt der BVB nach einem neuen Zuhause und baut es 1974 direkt nebenan: das Westfalenstadion.

In der Roten Erde wurde auch schon ordentlich angefeuert. Aber wehe, einer nahm eine Fahne hoch, dann hieß es: „Weg damit.“ Der Stimmungsblock war links neben der Haupttribüne in der Nordwest-Ecke. Es standen aber auch gegnerische Fans nebeneinander, und da gab’s auch häufiger Theater in der Kurve. Viele in der letzten Reihe standen auf Bierkisten oder auf kleinen Leitern. Im Süden gab es ein Provisorium als Tribüne. Damals wechselten viele bei nicht so vollen Spielen in der Halbzeit ihren Platz, gingen etwa auf die überdachte Gegengerade. Ein echter Holzverschlag war das. Besonders begehrt waren auch die v-förmigen Wellenbrecher. Da konnte man sich oben gut draufsetzen. Die Rote Erde hat so ein besonderes Flair, bis heute eigentlich. Bruno Reckers. BVB-Edelfan, verpasst seit Ende der 1960er Jahre kein Spiel.

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Es ist der Jubel nach dem Aufstieg 1976. Der BVB ist nach einem 3:2 Ăźber NĂźrnberg wieder erstklassig.

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Anfang der 1980er unterhalb der Sßd: kämpferisch mit Kutte.

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22. Mai 1982: Der BVB qualifiziert sich f체r den UEFA-Cup. Gegen Bochum steht es zur Pause 0:2, am Ende 3:2. Nach 16 Jahren gelingt der Borussia die R체ckkehr auf die europ채ische B체hne.


19. Dezember 2009: Es ist eines der kältesten Heimspiele aller Zeiten. Borussia Dortmund feiert seinen 100. Geburtstag mit einem 1:0 gegen Freiburg bei eisigen 15 Grad unter null. Die Choreografie wßrdigt Helden und Legenden der Vereinsgeschichte. Die Annahme, dass sich ganz rechts Charlie Chaplin ins Bild gemogelt hat, ist falsch. Es handelt sich um Vereinsgrßnder Franz Jacobi.

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23. September 2016: Auf dem Weg durch die Rosenterrassen der Westfalenhallen zum Heimspiel gegen Freiburg. Dieses Mal wird es ein 3:1 im auch nach Meinung der britischen Tageszeitung „The Times“ schönsten Stadion der Welt. Begründung: „Borussia Dortmunds Stadion ist der Klassiker. Gewaltige Ränge, die die Geräusche mit einer ohrenbetäubenden Intensität auf den Rasen zurückwerfen. Dieser Platz wurde für den Fußball und für die Fans erbaut. Jedes Endspiel im Europacup sollte in Dortmund veranstaltet werden. Die beste Atmosphäre auf dem Kontinent.“

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In den Klopp-Jahren werden Heimspiele wie von ihm angekündigt zu „Vollgasveranstaltungen“. Mannschaft und Tribünen bilden eine geschlossene Einheit. Das Team ist kaum zu bezwingen.

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LEIDENSCHAFT IN SCHWARZ UND GELB Lange Tradition. Große Gefühle. Viele Erfolge. Für all das steht Borussia Dortmund. Mit stimmungsvollen Fotos, auch von BVB-Fans, erzählt Gregor Schnittker von der Faszination und dem besonderen Zauber des Klubs. Eine bildgewaltige Zeitreise durch die Welt des Ballspielvereins Borussia aus Dortmund.

ISBN 978-3-7307-0343-4 VERLAG DIE WERKSTATT


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