DerBörsianer 14. Ausgabe, Edition grün

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Christian Konrad ARBEIT FÜR FLÜCHLTINGE

www.derboersianer.com ∙ Mai 2016 ∙ 12 Euro

W. Anzengruber UNSERE ENERGIEZUKUNFT

Ernst Krehan

GUTE FONDS ERKENNEN

Edition grün

e Umfrag E

ALTIG NACHH HAFT WIRTSC FINANZ

Ethik & Moral DIE MORAL AN DER RENDITE // 12 GRÜNE NISCHE SUCHT GOLDSTANDARD // 22 FLÜCHTLINGE IN DEN ARBEITSMARKT! // 28 CSR: WENN WELTEN KOLLIDIEREN // 44 GUTES GEWISSEN MIT RENDITE // 68 NUR EINE EMPFEHLUNG // 72 DIMENSIONEN: ENERGIE, MOBILITÄT UND VERGÜTUNG // 76

Panama Papers: Ihre politischen Folgen 74 BANK GUTMANN AG 72 · BAWAG PSK 31 · BDO AUSTRIA 58, 62 · BKS BANK AG 48 · CAPITAL BANK 14, 69 · C-QUADRAT ASSET MANAGEMENT 70 · ­DELOITTE ÖSTERREICH 30, 62 · DM DROGERIE MARKT 48 · ERSTE ASSET MANAGEMENT 56, 57, 83 · FAIR FINANCE 54, 72 · INDUSTRIELLENVEREINIGUNG 29, 83 · KEPLER FONDS KAG 39, 72 · MORNINGSTAR 23, 57 · OEKB 48 · OIKOCREDIT AUSTRIA 14, 70 · OMV AG 46, 58, 81, 82 · RAIFFEISEN KAG 70 · RFU 14, 54, 56 · SECURITY KAG 72 · UNION INVESTMENT 23 · VBV 54, 56, 72, 84, 86 · VERBUND AG 18, 25, 71 · WIFO 30 · WIRTSCHAFTSUNIVERSITÄT WIEN 47, 78


Vorsorge & Abfertigung

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&

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Die VBV übernimmt Verantwortung. Die VBV – Vorsorgekasse veranlagt Ihre Beiträge nach klaren, sozialen, ethischen und ökologischen Grundsätzen. Die Veranlagung ist auf Sicherheit und Stabilität ausgerichtet. Die VBV unterstützt Ihren Vermögensaufbau. Dieser wird durch einen besonders schlanken Kostentarif gefördert. Zudem bedeutet nachhaltige Veranlagung auch zusätzliche, freiwillige Rücklagen für die Kapitalgarantie zu schaffen. Die VBV arbeitet für Menschen. Dies bedeutet Transparenz in der Kommunikation mit unseren Kunden und Partnern. Ein Ethik-Beirat mit Kundenvertretern begleitet seit 2002 die Veranlagungsentscheidungen. Die VBV ist vielfach ausgezeichnet. Die VBV – Vorsorgekasse lässt ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen hinsichtlich Veranlagung und Unternehmensführung von unabhängigen Organen prüfen und bewerten. Viele Auszeichnungen bestätigen den eingeschlagenen Weg!

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Für Fonds:


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AUSGABE NR. 14, „EDITION GRÜN“ 2016 ian

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DOMINIK HOJAS Chefredakteur DerBörsianer

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Liebe Börsianer,

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tung rückt die Authentizität der Aktivitäten stärker in den Fokus. Das ruft Skeptiker des Megatrends auf den Plan. So stehen Soziologen dem Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) mit Vorbehalt gegenüber (S. 44). DerBörsianer nahm sich der Kritik an und rief in der zweiten „Edition grün“ zur Replik aus der Wirtschaft auf. Die Verantwortung muss die Wirtschaft genauso übernehmen, wenn es um die Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt (S. 28) geht. Auch wenn es nicht allen passt: Der Großteil der Flüchtlinge wird in Österreich blei­ ben und muss am Arbeitsmarkt Fuß fassen. Die rechtlichen Rahmenbedin­ gungen machen es den Unternehmen aber nicht einfach. Gleiches gilt für die neue Nachhaltigkeitsberichterstattung (S. 35). Sie wird ab 2017 Pflicht. Das zuständige Justizministerium hat noch nicht einmal den Gesetzesentwurf veröffentlicht. Das verärgert die Community. Apropos veröffentlicht: Der nachhaltige Anlagemarkt in Österreich erreicht erstmals den zweistelligen Milliardenbereich. Der Vergleich verschiedener Produkte bleibt aber schwierig. Trotz neuer Zertifikate und Ratings sucht die grüne Nische ihren Goldstandard (S. 22). Abseits der herkömmlichen nach­ haltigen Geldanlagen gibt es dafür immer mehr Alternativen, Gutes mit sei­ nem Geld (S. 68) zu tun, wie Raja Korinek herausfand. Bleibt die Frage: Ist die Moral von heute schon bald das Recht von mor­ gen? Die Finanzwirtschaft muss sich spätestens nach Enthüllung der Pana­ ma Papers der Frage stellen, welche Geschäfte noch umsetzbar sind. Span­ nende Lösungsansätze lieferten vier Experten beim Round-Table-Gespräch

Viel Vergnügen wünscht Ihnen

Dominik Hojas d.hojas@derboersianer.com

PS: Vielen Dank für das zahlreiche Feedback zur „Edition grün“ von D ­ erBörsianer im vergangenen Jahr. Leserpost nehmen wir auch diesmal gern unter redaktion@derboersianer.com entgegen.

Mo

BA NK ÖS TER GU · KEP REI TM AN 56 LER CH N · SEC FO 30, AG 72 UR NDS 62 · ITY KA · DM BAW KA G 39, DR AG G PSK 72 72 OG · UN · MOERIE 31 · ION RN MARK BDO AU INV INGSTA T 48 STR EST ME R 23, · ERSIA 58, NT 62 23 57 · TE · VB OE ASSET· BK S V KB 48 54, MA BANK 56, · OIK NAGE AG 72, OC ME 48 84, RED NT · CA 86 IT AU 56, PIT · VE STR 57, AL 83 BANK IA RB UN 14, · FAI 14, D AG 70 · R 69 18, OM FINAN · C-Q 25, V AG CE UA DR 71 · WIF46, 58,54, 72 AT AS SET O 30 81, 82 · IND US MA · WIR · RA TRI NA TSC IFF ELL GEME HA EIS ENVE NT FTS EN 70 UN KA REINIG · DE IVE G RS 70 UNG LOI ITÄ · RFU 29, TTE T WIE 83 N 14, 54, 47, 78

die Idee der „Nachhaltigkeit“ wird erwachsen. Mit zunehmender Bedeu­

(S. 12) mit DerBörsianer.

&

DIE ÜC MORA HT LIN L AN GE DE GU R TE IN DE REND S N DIME GEW ARBE ITE ISSE ITS // 12 NS IONE N MI MA GRÜN RK T E NI N: EN REND T! // 28 SC ER GIE, ITE // CS HE SU MO 68 R: W EN CHT BILIT NU R EIN N W GOLD ÄT ELTE ST E UN D VE EMPF N KO ANDA EH RG RD LL ID LU ÜT NG IER // 22 UN G // // 72 EN // 44 76

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EN


SRI

SRI. 1. Heftsäule: In Ă–sterreich sind 10,2 Milliarden Euro in nachhaltige Fonds und Mandate investiert. Nachhaltige Veranlagungen (SRI) wie Mikrofinanz, Impact Investing oder Green Bonds liefern Anlegern doppelte Rendite. Einzig ihre Vergleichbarkeit bleibt schwierig.

4


© NEIL FARRIN / ROBERTHARDING / PICTUREDESK


CSR

CSR. 2. Heftsäule: Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (CSR) ist ein wichtiger Hebel, um die Wirtschaft und Gesellschaft in Österreich aktiv mitzugestalten. Vor allem die ­Einbindung von Flüchtlingen in die Arbeitswelt stellt eine große Herausforderung dar. Dabei steht nicht weniger als das CSR-Prinzip auf dem Spiel, wie DerBörsianer herausgefunden hat.

6


© LARS BERG / VISUM / PICTUREDESK.


ESG

ESG. 3. Heftsäule: Das Wetterphänomen El Nino hält die Welt in Atem. Der Klimawandel oder auch Megatrends wie die Energiewende sowie neue Mobilitätskonzepte üben enormen Einfluss auf die Wirtschaft und Menschen in Österreich aus. Diese Themen hat DerBörsianer hinsichtlich der Dimensionen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) analysiert.

8


© ROUELLE UMALI XINHUA / EYEVINE / PICTUREDESK


AUSGABE NR. 14

68 ROUND TABLE

Die Moral an der Rendite.

LEITARTIKEL PANAMA PAPERS: 12 DIE MORAL AN DER RENDITE Ist etwa die Moral von heute schon bald das Recht von morgen? Spannende Lösungs­ ansätze lieferten Experten bei einem Round-Table-Gespräch.

12

FONDS

22

Grüne Nische sucht Goldstandard INTEGRATION

28

Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt! UNTERNEHMEN

44

CSR: Wenn Welten kollidieren INVESTOREN

Gutes Gewissen mit Rendite 68 ETHIKBEIRÄTE

28

72

Nur eine Empfehlung

INTEGRATION

Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt!

DIMENSIONEN

Mensch, Umwelt, Wirtschaft

77 79 81

Energie Mobilität Vergütung

Accenture 63

DM Drogerie Markt

Allianz Gruppe

82

Erste Asset Management

56, 57, 83

IVA 81

Bank Gutmann AG

72

Erste Group Bank AG

46, 58, 60

Jupiter Asset Management

Bawag PSK

31

Erste Sparinvest KAG

70

INFO INDEX

BDO Austria

48

Industriellenvereinigung

29, 83 40

Karlshochschule 78

58, 62

Fair Finance

54, 72

BKS Bank AG

48

Global 2000

83

Lipper 24

BNP Paribas Investment Partners

40

Goldman Sachs

61

Matejka & Partner

Candriam Investors Group

56

Greenpeace 82

Morningstar

Gutmann KAG

39

NN Investment Partners

Hypo Landesbank Vorarlberg

53

OeKB 48

Hypo NOE Gruppe

53

Oekom Research

Capital Bank C-Quadrat Asset Management Deloitte Österreich

14, 69 70 30, 62

INDEX: AUSZUG VON UNTERNEHMEN IN DIESER AUSGABE

10

Kepler Fonds KAG

39, 72 34 23, 57 57 63


INHALTSVERZEICHNIS

WOLFGANG ANZENGRUBER

76

MÄRKTE ZAHLEN Nachhaltigkeit in Zahlen

20

18

BRANCHEN

MEINUNGEN

Darüber spricht man in den

WOLFGANG ANZENGRUBER Wege in die nachhaltige Energiezukunft

18

WOLFGANG MATEJKA Alles bewegt sich

34

Branchen: Köpfe, Deals, News, Trends und Events

GLOSSAR 26 Begriffe aus der Welt der Nachhaltigkeit KURSE 34 Nachhaltige und klassische Indizes im Vergleich MARKTGEFLÜSTER 35 Martin Kwauka: Klare Fakten für ein

FONDS 56 AKTIEN

58

IMMOBILIEN 60 BERATER 62

Ad-hoc der Redaktion INVESTORENUMFRAGE

BANKEN 52 VERSICHERUNGEN 54

Wege in nachhaltige Energiezukunft.

Nach dem unsere Investo­ renumfrage „Nachhaltige in der Finanzwirtschaft“ 2015 häufig zitiert wurde, haben

ERNST KREHAN Die Spreu vom Weizen trennen

43

WILHELM CELEDA Verantwortung liegt hoch im Kurs

52

GÜNTER GEYER Wertschöpfung durch Nachhaltigkeit

54

HEINZ BEDNAR Nachhaltig anlegen heißt Verantwortung übernehmen

56

wir Sie 2016 erneut durch­ geführt. Das Fazit: Ethik und Rendite sind kein Wider­ spruch. Aber die anfängliche Euphorie ist gewichen. Der

gutes Gewissen

SEITENBLICKE

FONDS 36 Nachhaltige Aktienund Rentenfonds

SO DENKT DIE POLITIK Panama Papers: Ihre politischen Folgen

74

PORTFOLIO 40 Die Anlagestrategien der Fondsmanager

PRO & KONTRA Weltklimaziele: Gut genug?

82

CSR-PORTRÄTS 48 Best Practice von sechs Unternehmen

BÖRSENTALK 84 Wo sich die Finanzbranche trifft

MATTHIAS STIEBER Reporting als Chance

58

INVESTORENUMFRAGE 64 Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft

PORTRÄT: 10 FRAGEN AN … VBV-Vorsorgekasse-Chef Heinz Behacker

PETER BARTOS Fortschritt durch Informationen?

62

Diskurs hat zugenommen. Das finden wir gut so. GRÜNWASCHEN Unsere Schlagwörter für das aktuelle Magazin SRI, CSR und ESG heften sich viele Unternehmen auf die Fah­ ne. Wir stellen fest: Wirklich tiefgehende Expertise ist nur in wenigen Unternehmen zu finden. Trotzdem haben wir versucht, Ihnen heuer wieder ein breites Spektrum an Mei­ nungen zu liefern. NACHHALTIG VERPACKT Wir haben die „Edition

86

grün“ nach Richtlinien des Österreichischen Umwelt­ zeichens bei der Druckerei Ferdinand Berger und Söh­ ne auf nachhaltigem Pa­ pier (Umschlag: Grau- und Graufeinkarton, Kern: Furi­ oso) gedruckt.

Oikocredit Austria

14, 70

Ökoworld AG OMV AG

82 46, 58, 81, 82

Robecosam AG

56

Universität Wien

14

RZB 58

Universität Zürich

46

Weblinks werden in

Schelhammer & Schattera

Valida Plus AG

54

dieser Ausgabe mit einem

53, 72, 84

Palfinger AG

48

Security KAG

72

VBV

Pictet Asset Management

40

Software Systems

81

Verbund AG

Pioneer Investments Austria

40

Sto 48

Verkehrsclub Österreich

80

Raiffeisen Centrobank AG

52

Swiss Sustainable Finance

Vöslauer Mineralwasser AG

48

Raiffeisen KAG

70

Swisscanto 69

VVO 54

RBI 53

Telekom Austria AG

Wifo 30

Rewe International AG

UniCredit 70

Wirtschaftsuniversität Wien

Union Investment

ZKB 72

RFU

30 14, 54, 56

72 58 23

11

54, 56, 72, 84, 86 18, 25, 71

47, 78

→ GELBEN BALKEN

markiert.


XXX COVER

ROUND TABLE

PANAMA PAPERS: DIE MORAL AN DER RENDITE

Die Finanzwirtschaft muss sich zunehmend der Frage stellen, welche G ­ eschäfte noch umsetzbar sind. Ist etwa die Moral von heute schon bald das Recht von morgen? Spannende Lösungsansätze lieferten vier Fachexperten beim Round Table mit DerBörsianer. TEXT DOMINIK HOJAS, RAJA KORINEK FOTO BARBARA STER


COVER

Gipfeltreffen. Thomas Gehrig, Reinhard Friesenbichler, Dominik Hojas, Raja Korinek, Constantin Veyder-Malberg und Friedhelm Boschert diskutierten im Garten des Palais Coburg 端ber Ethik in der Finanzbranche.


ROUND TABLE

„Neben Profit gibt es andere gleichrangige Ziele.“ FRIEDHELM BOSCHERT

E

infacher wird es in der globalen

tun. Und das betrifft auch die Schatten­

öffentliche Hand überall zugunsten des

Finanzindustrie nicht. Schon gar

wirtschaft.

Marktes zurückdrängen. Das aktuelle

nicht seit dem Aufdecken der Pa­

Veyder-Malberg: Wir raten unseren

Entsetzen über das Aufdecken steuer­

nama Papers, als eine Fülle von brisan­

Kunden bereits seit Jahren, ihr Geld zu

schonender Modelle ist also ein wenig

ten Dokumenten bezüglich steuerscho­

legalisieren, daran führt kein Weg vor­

heuchlerisch. Sie sind oft von Staaten

nender Geschäftsmodelle von Bankern,

bei. Man muss aber auch ein wenig in die

abgesegnet worden wie etwa Schlupflö­

Politikern und Unternehmern an die

Vergangenheit zurückblicken. Nach dem

cher für internationale Großkonzerne.

Öffentlichkeit gelangten – und von den

Zweiten Weltkrieg war es normal, sein

Gehrig: Problematisch ist die gesell­

Medien gnadenlos aufgearbeitet wur­

Vermögen geografisch zu streuen, ins­

schaftliche Wirkung, es gab auch genü­

den. Kein Wunder, dass die Finanzwelt

besondere wenn man es über Generati­

gend Missbrauch. Ich denke da etwa an

nicht nur eine steigende Zahl an Regu­

onen bewahren wollte. Allerdings rück­

Cum-Ex-Geschäfte mit Dividenden oder

larien berücksichtigen, sondern sich der

te der politische Aspekt zunehmend in

Preismanipulationen im Libor-Skandal.

Frage stellen muss, welche Geschäfte in

den Hintergrund, der steuerliche Aspekt

Zukunft auch moralisch noch vertretbar

hingegen in den Mittelpunkt. Zudem ist

Welche Geschäfte darf man dann noch be-

sind – und welche Rolle Investoren dabei

eine Panama-Stiftung nicht per se böse.

denkenlos machen? Orientiert man sich an

spielen könnten. Einer regen Diskussion

Die Frage ist vielmehr, was man mit dem

der Regulierung oder der Moral? – Friesen-

stellten sich Friedhelm Boschert, Vor­

Geld dort macht.

bichler: Wenn wir als Nachhaltigkeits­

standsvorsitzender von Oikocredit Aus­

researchagentur Banken durchleuchten,

Reinhard

Bei einem in Österreich betroffenen Institut

stehen die Geschäftsmodelle genau auf

Friesenbichler, Thomas Gehrig, Profes­

handelt es sich um eine Landesbank. Wo-

dem Prüfstand. Eine KMU-Finanzierung,

sor am Institut für Finanzwissenschaft

bei der ehemalige Direktor meinte, man

Hypothekardarlehen

an der Universität Wien und Constantin

könne ihm rechtlich nichts vorwerfen. Zu

lungsprojekte können wir leichter nach­

Veyder-Malberg, Vorstand der Capital

Recht? – Veyder-Malberg: Letztendlich

vollziehen und würdigen, auch aus ge­

Bank mit Chefredakteur Dominik Hojas

wird hier eine Mücke zum Elefanten ge­

sellschaftspolitischer Sicht. Wenn hin­

und Redakteurin Raja Korinek.

macht. Schließlich handelt es sich um

gegen bei komplexen Finanzprodukten

eine hochanständige Bank, Panama-

die Komplexität den Zweck hat, etwas zu

Die Panama Papers sorgten weltweit für

Geschäfte sind nicht deren Kernstra­

verschleiern, wird es problematisch.

Empörung. War die Aufregung gerecht-

tegie. Allerdings werden Skandale gern

fertigt oder ein zugespitzter Medienhype?

gelesen und entsprechend von den Me­

Sollte man nicht meinen, dass die Kom-

– Friesenbichler: Der Wirbel war sicher

dien geliefert.

plexität abnimmt? – Veyder-Malberg: Aus

tria,

Unternehmensberater

oder

Entwick­

den Geschäftsmodellen hat man sie in­

nicht übertrieben. Schließlich handelt es sich nur um ein Steuerparadies, bei dem

Verstehen die Menschen diese Berichte? –

zwischen herausgenommen. Bei der Re­

aus nur einer Kanzlei eine Fülle von Da­

Boschert: Die Menschen verstehen sehr

gulierung steigt sie aber exponentiell an,

ten an die Öffentlichkeit gelangte. Man

wohl, was passiert. Zugleich muss man

anstatt dass man sie vereinfacht. Jetzt

muss davon ausgehen, dass dies wahr­

auf einen gesellschaftlichen Paradig­

hat niemand mehr einen Überblick, we­

scheinlich erst die Spitze des Eisbergs ist.

menwechsel der vergangenen Jahrzehn­

der Regulierer noch Produktanbieter.

Gehrig: Die Frage für den Finanzsek­

te hinweisen. Seit Mitte der 1980er-Jah­

tor lautet, inwieweit Steuer- und Anla­

re wurde unter ehemaligen Politikern

Wann ist ein Geschäft auch moralisch ver-

gebetrug unterstützt wird. Die eigentli­

wie Helmut Kohl, Margaret Thatcher

tretbar? – Gehrig: Zunächst sollten na­

che Problematik trifft nicht nur den Fi­

und Ronald Reagan der Finanzmarktli­

türlich die Gesetze eingehalten werden.

nanzmarkt, wir haben es mit einem all­

beralismus forciert. Bis 2008 herrsch­

Wenn ein Unternehmen aber nur noch

gemeinen gesellschaftlichen Problem zu

te die gängige Meinung, man müsse die

Compliance-Vorschriften erfüllt, wird

14


ROUND TABLE

„Regeln bewirken meist ein übermäßig konservatives Verhalten.“ THOMAS GEHRIG

es wenig innovativ agieren. Aus ethi­

modell, das ethisch gut ist, nicht im­

schwierige Thema Vergütung ins Spiel.

scher Sicht sollte jeder Mitarbeiter eines

mer richtig sein muss. Bei der Oikocre­

Der Nachteil ist, dass der Kunde schnell

Unternehmens auf jeder Hierarchie­

dit werden deshalb bei der Kreditverga­

in Risiken hineingeritten wird, etwa

ebene

stehen

be ESG-Kriterien angewendet. Wenn wir

wenn es um eine Gewinnbeteiligung

können. Jeder muss die Verantwortung

etwa ein Wechselkursrisiko an einen un­

geht. Sinnvoll könnten vorgelagerte Ge­

für jene Produkte übernehmen können,

serer Partner weitergeben würden, aber

bühren, bei der sich der Berater nach Ab­

die vertrieben werden. Auch muss man

wissen, dass dieser damit nicht umgehen

schluss zurückziehen kann, oder nach­

den Kunden zu möglichen Risiken und

kann, wäre das nicht richtig. Deswegen

gelagerte Gebühren sein. Hier bleibt der

Interessenkonflikten reinen Wein ein­

tun wir es nicht.

Berater im Team.

Boschert: Die Kunden sollen ethisch

Eigenverantwortung betrifft aber auch Ma-

jährlichen Round Table der CEOs der 200

einwandfrei investieren können. Wobei

nager und Banker. Woran sollen die sich

größten Konzernen. In den 1970er-Jah­

es zu bedenken gilt, dass ein Geschäfts­

orientieren? - Gehrig: Hier kommt das

ren, vor der Deregulierung des Finanz­

zum

Geschäftsmodell

Boschert: In den USA gibt es einen

schenken.

Viel in der Birne. Kluge Köpfe agieren mit Weitsicht. Sie investieren ihr Geld nachhaltig und kombinieren damit die Ertragschancen von Aktien und Anleihen mit sozialen, ökologischen und ökonomischen Standards. Werteorientierte Anleger haben’s drauf. Mehr unter: www.kepler.at

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ROUND TABLE

marktes, hieß es noch, dass Manager die

Auch Shareholder dürfen nicht auf der

tien, Unternehmens- oder Staatsanlei­

Interessen eines Unternehmens ausba­

Strecke bleiben. – Gehrig: Stockholder

hen aus, wenn sie ethisch höchst prob­

lancieren sollten, etwa zwischen Ak­

Value bedeutet auf beiden Seiten des

lematisch sind, und setzt damit ein Zei­

tionären und Mitarbeitern. 1997 war es

Atlantiks sehr Unterschiedliches. Wäh­

chen. Alternativ kann man bewusst in­

bereits gängige Meinung, dass Manager

rend in Europa die Aktionäre vor allem

vestiert bleiben und beteiligt sich aktiv

mit dieser Gesinnung ihre Rolle miss­

Großanleger umfassen, sind die Share­

mittels Engagement, also durch Dialog

verstanden hätten. Es hat also einen

holder in den USA vor allem Kleinanle­

oder Stimmrechtsausübung, daran, das

großen Paradigmenwechsel hinsicht­

ger und deren Pensionskassen. Es gibt

Unternehmen Richtung Nachhaltigkeit

lich der Rolle eines Managers gegeben.

insofern sehr unterschiedliche Inter­

weiterzuentwickeln.

Den sehen wir derzeit wieder.

essen und Perspektiven. In Europa legt

Boschert: Die Oikocredit ist ja ein So­

man großen Wert darauf, miteinander

cial Investor und hatte schon immer

Brauchen wir mehr Moral? – Friesenbich-

auszukommen. Das schafft Konflikte.

Richtlinien. So wird beispielsweise vor

ler: Die Frage ist, wie sie zum Individu­

Auch wäre die Einführung einer Cool-

dem Eingehen von Geschäftsbeziehun­

um kommt. Wenn ein Bub bei einer ro­

off-Phase begrüßenswert, sodass ein

gen die ESG Scorecard angewendet. Da­

ten Ampel brav wartet und er beobach­

scheidendes Vorstandsmitglied nicht

bei wird etwa geschaut, ob die Partner­

tet, wie ein anderer Fußgänger trotz­

unmittelbar in den Aufsichtsrat wech­

organisation sozial orientiert ist und

dem die Straße überquert, wird er sich

seln kann. In Nordamerika wird die

ob in dem Unternehmen auf Corporate

darüber moralisch entrüsten. Denn

Trennung zwischen Aufsichtsrat und

Governance geachtet wird. Auch an den

man hat es ihm anders beigebracht. Ab

Management viel strenger gehandhabt,

Prinzipien verantwortlichen Investie­

der Pubertät kommt aber eine autono­

wobei auch dort die Aufsichtsräte oft zu

rens hat die Oikocredit mitgewirkt.

me Gewissensinstanz ins Spiel. Sie er­

passiv sind. Dafür ist der Shareholder-

laubt es einem, unter Umständen bei

Aktivismus weit ausgeprägter.

Und wie kann sich Ethik und Moral im wirtschaftlichen

Alltag

etablieren?

Rot über die Straße zu gehen, nämlich

Veyder-Malberg: Shareholder-Akti­

dann, wenn weit und breit kein Auto in

visten wollen allerdings nur kurzfristig

Friesenbichler: Wichtig ist, dass das Ma­

Sicht ist. Um das Gewissen kommt man

Gewinne erzielen. Das ist auch Teil des

nagement Wege findet, mit den di­

letztendlich nicht umhin. Reine Regel­

ganzen Übels.

rekten und indirekten Eigentümern

Boschert: Noch vor einigen Jahren

in Kontakt zu treten. Es macht keinen

haben Investoren und im Gefolge der

Sinn, wenn etwa Pensionskassen ge­

Veyder-Malberg: Auch wenn etwas

Aufsichtsrat nur Renditen gefordert.

wisse Wünsche an Unternehmen äu­

rechtlich einwandfrei ist, muss es nicht

Da spielte der soziale Aspekt keine Rol­

ßern und jene Eigentümer, die sie wie­

immer moralisch richtig sein. Nach

le. Enron hatte bis 2001 ein komplexes

derum vertreten, mit ihren Interessen

dem Kurssturz von 2008 fragten viele

CSR-Regelwerk, trotzdem agierte das

nicht berücksichtigt werden.

Kunden, weshalb ihnen gewisse Wert­

Management ohne jegliche Regeln.

orientierung ist, zumindest in einer komplexen Welt, eine Illusion.

papiere empfohlen wurden. Wir haben

Gehrig: Manche Fluglinien fragen ja auch ihre Kunden nach ihren Wün­

als Konsequenz eine völlige Transpa­

Wie können Investoren Einfluss auf Fehl-

schen. Zudem kann man Projekten

renz bei Kommissionen und Kickbacks

investitionen nehmen? – Friesenbichler:

nachgehen, die langfristig ausgerichtet

eingeführt, noch bevor es der Regulator

Hier kommt das Stichwort Divestment

sind, abseits vom Quartalsdenken.

vorschreibt.

ins Spiel: Man steigt aus manchen Ak­

Gehrig: Regeln ersetzen keine Mo­ ral und führen leicht zur Verkrustung. Regeln bewirken meist ein übermäßig konservatives Verhalten. Banken wer­ den zunehmend vorsichtiger und un­ terlassen die Finanzierung innovativer, aber riskanter Projekte. Insofern redu­ zieren Regeln Risikobereitschaft und Flexibilität. Gerade in der Innovations­ finanzierung wird mehr unternehme­ rische Autonomie und diskretionärer

„Die Moral von heute ist das Recht von morgen.“

Spielraum gefordert. REINHARD FRIESENBICHLER

16

Boschert: Man sollte das Management


ROUND TABLE

in die Pflicht nehmen und Regeln durch Kultur ersetzen. Eine Unternehmens­ kultur lebt nur, wenn Vorbilder vor­ handen sind. Regelwerke allein nützen nichts. Manager müssen eine entspre­ chende Kultur vorleben und schaffen. Manager sollten doch auf Profitmaximierung aus sein. - Boschert: Gemäß der Triple Bottom Line gibt es neben dem Profit andere gleichrangige Ziele. Das muss im Unternehmen kulturell ver­ ankert werden. Gehrig:

„Nachhaltigkeit wird profitabel, wenn sie glaubwürdig ist.“ CONSTANTIN VEYDER-MALBERG

und

lebt wird. Mit dem Kauf von Schel­

ral von heute das Recht von morgen.

Kommunikation der Unternehmens­

hammer & Schattera haben wir etwa

Letztendlich wird es dann zu moralisch,

werte sind von zentraler Bedeutung.

ein enormes Know-how an nachhalti­

wenn es keinen Spaß mehr macht.

Vor diesem Hintergrund sind interne

gen Investments im Haus. Wobei das

Gehrig: Wenn Moral am Ende aber ins

Seminare gemeinsam mit dem oberen

Thema insgesamt immer mehr in den

Recht umgeschrieben wird, ist sie viel­

Management sehr wichtig. Nur so kön­

Mainstream überschwappt.

leicht doch zu moralisierend und un­

Bewusstseinsbildung

nen alle an einem Strang ziehen.

terdrückt die unternehmerische Initia­

Veyder-Malberg: Nachhaltigkeit wird

Wann aber wird Moral zu moralisierend?

tive. Moral sollte jeder freiwillig immer

profitabel, wenn sie glaubwürdig ge­

– Friesenbichler: Für mich ist die Mo­

wieder für sich neu finden. n

Die EVN verfolgt eine stabile Dividendenpolitik auf Basis solider Ergebnisse. Die Dividendenrendite von 4,3%* kann sich sehen lassen. Unsere wirtschaftliche Performance können Sie auf unserer Website www.investor.evn.at nachlesen und gleichzeitig auch sehen, dass wir unsere ökologische und soziale Verantwortung wahrnehmen.

Energie vernünftiger nutzen.

*Stand per 30. September 2015


GASTKOMMENTAR

MEINUNGEN

WEGE IN DIE NACH­HALTIGE ENERGIE­ZUKUNFT

WOLFGANG ANZENGRUBER VORSTANDSVORSITZENDER VERBUND AG

Einfamilienhäuser als Kleinkraftwerke, E-Autos auf den

Der studierte Maschinen­bauer ist seit 2009 Chef der ­Verbund AG. Davor hatte der Topmanager und Vater von drei Kindern Vorstandsfunktionen bei der Palfinger AG, Salzburg AG und Salzburger Stadtwerke AG inne. Aktuell ist er unter anderem auch Präsident von Österreichs E-Wirtschaft.

Straßen und mehr Flexibilität im Stromnetz. Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber über die Veränderungen in der Energiebranche und die nachhaltige Zukunft der Stromversorgung.

Die Ausgangslage ist klar: Beim Klima­ gipfel Ende 2015 in Paris hat sich die Weltgemeinschaft darauf geeinigt, die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5

„Ohne Innovation gibt es keine Energiezukunft.“

sorgung in der Zukunft absichern wird.

WOLFGANG ANZENGRUBER

geseite einer der wesentlichen Ansätze,

der

sierung von Erzeugungs- und Nachfra­ um den Anforderungen des veränder­

bis zwei Grad zu minimieren. Laut den Klimaschutzzielen

Neben dem Netzausbau ist die Flexibili­

ten Markts zu begegnen. Speicher leis­

Europäischen

Union soll der Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 im Ver­

ten einen wichtigen Beitrag zu einer solchen Flexibilisierung.

gleich zu 1990 um mindestens 40 Prozent sinken. Um diese

Aufgrund ihrer flexiblen Einsatzfähigkeit und der schnellen

CO2-Reduktion tatsächlich zu erreichen, muss Verschmut­

Reaktionszeit können sie Systemdienstleistungen zur Stabi­

zung wieder einen angemessenen Preis haben: Zertifikate für

lisierung der Netze bereitstellen und wirken durch ihre Teil­

eine Tonne CO2 kosten derzeit 5,50 Euro – viel zu wenig für

nahme am Strommarkt Preisschwankungen entgegen.

eine regulierende Wirkung. Weiters sollen für alle CO2-frei­

Auch der Handel an den internationalen Strombörsen re­

en Stromerzeugungstechnologien, ob Wasser-, Wind- oder

agiert auf die volatile Erzeugungsstruktur und bietet neue Fle­

Sonnenkraft, die gleichen Spielregeln am Markt gelten.

xibilitätsprodukte an, um kurzfristig am Spot- oder Intraday­ geschäft teilnehmen zu können.

Ein Schlüssel, um die engagierten Klimaziele zu erreichen, ist Strom aus erneuerbaren Energien. Der Anteil des Strom­ verbrauchs am energetischen Endverbrauch in Österreich wird

Mit Innovationen gestalten

bis 2030 von derzeit einem Fünftel auf rund ein Drittel steigen.

Ohne Innovation gibt es keine Energiezukunft. Der Umbruch

Begründet ist das vor allem in der sukzessiven Ablöse fossiler

in der Energiebranche erfordert andere Zugänge und bietet

Energie bei Mobilität und Wärme durch sauberen Strom.

gleichzeitig neue Chancen. Immer mehr Menschen erzeugen selbst Strom, zum Beispiel mit Solaranlagen auf dem Haus­

Volatile Erzeugung braucht flexible Nutzung

dach. Elektromobilität, Smart Living und Convenience sind

Der steigende Anteil an wetterabhängigen – volatilen – er­

die Schlagworte für das energieintelligente Zuhause. Der Pri­

neuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenkraft stellt die

vatkunde will seine Energieflüsse kontrollieren und steuern

Energieversorgung in ganz Europa vor neue Herausforderun­

und mit selbsterzeugtem Strom für mehr Komfort, Sicherheit

gen: Netzbetreiber müssen in der Lage sein, auch schwan­

und Energieeffizienz sorgen. Die Nachfrage nach Heimspei­

kende Energiemengen rasch und sicher aufzunehmen und die

cherlösungen wie zum Beispiel der „Tesla Energy Powerwall“

Versorgungssicherheit für die Kunden zu gewährleisten. Da­

steigt. Gewerbe- oder Industriebetriebe geht es um Energie­

für müssen Netze ausgebaut werden. Ein Beispiel ist die Fer­

effizienz, die Vermarktung ihrer Energieflexibilitäten oder

tigstellung des 380-kV-Österreich-Rings, der die Stromver­

Outsourcing-Lösungen. n

18



MÄRKTE

ZAHLEN NACHHALTIGKEIT IN ZAHLEN

46 Prozent der institutionellen Investoren sind

42 Prozent

nach ­Volumen öffentliche Pensions- und Vorsorge­kassen. Sie haben damit betriebliche Pensionsfonds vom ersten Platz vertrieben.

oder vier von zehn Privatanlegern wurden von ­ihrer Bank oder ihrem Vermögensberatung überhaupt nicht über nachhaltige Geldanlagen informiert.

63

10.200.

Euro sind 2015 österreichweit also in Investmentfonds und

nachhaltige Fonds wurden per Ende 2015 in Österreich aufgelegt. Emittiert wurden diese von 19 verschiedenen Kapitalanlagegesellschaften.

5,8 Milliarden Euro schwer ist das Volumen aller nachhaltigen Investmentfonds in Österreich. Ende 2014 waren

26 Prozent

es noch 5,65 Milliarden Euro.

Marktanteil hat Marktführer Erste-Sparinvest KAG in ­Österreich. Danach folgen Raiffeisen KAG mit 17 Prozent und die Security KAG mit 11,9 Prozent.

20


MÄRKTE

Ein rascher Überblick über die zehn wichtigsten Zahlen und Fakten, die den österreichischen Markt betreffen. QUELLE: FNG, RFU, ÖKOSOZIALES FORUM

83,5  Prozent sind sich einig, dass die Waffen- und Rüstungsindustrie die größten auszuschließenden Bereiche und Branchen im nachhaltigen Investment sind.

000.000 in nachhaltigen Geldanlagen, Mandaten, investiert worden.

77 Prozent des nachhaltigen Investitionsvolumens in Österreich entfallen wie schon 2014 auf institutionelle Anleger

40 Prozent  der nachhaltigen „Assets“ sind in Unterneh­ mensanleihen (plus fünf Prozent), 35 Prozent in Staatsanleihen, 19 Prozent in Aktien, 4,7 Prozent in supranationale Anleihen und 1,2 Prozent in Bankeinlagen investiert.

und 23 Prozent auf heimische Privatanleger.

92,8 Prozent der ATX-Unternehmen haben einen eigenen CSR-­ Zuständigen und 20 Prozent sogar eine ­eigene CSR-­ Abteilung. 90 Prozent der Firmen messen den Erfolg der CSR-Maßnahmen. 21


FONDS

GRÜNE NISCHE SUCHT GOLDSTANDARD

Durchblick. Die Unterschiede zwischen einzelnen Produkten und Anbieter sind enorm. Der Vergleich ist daher schwierig. Es gibt aber viele Ansätze.

22


FONDS

Nachhaltige Investments sind im Aufwind. In Österreich wird besonders viel Vermögen nach nachhaltigen Kriterien verwaltet. Doch der Vergleich verschiedener Produkte bleibt schwierig, trotz neuer Zertifikate und Ratings. TEXT LUKAS SUSTALA

T

he business of business is busi­

gen Morningstar-Daten, knapp dop­

onskasse. Und so werden die Nachhal­

ness“, hat der US-Ökonom Mil­

pelt so viel wie in Deutschland oder der

tigkeitsfilter immer anders gestaltet.“

ton Friedman stets betont. Doch

Schweiz. Auch wenn es sich um eine Ni­

21 Milliarden Euro verwaltet die Union

längst zählen auch andere Kriterien als

sche handelt, wächst das gesamte Uni­

an nachhaltigen Assets, 23 Fondsma­

nur die Finanzrendite. Nachhaltigkeit

versum ethischer oder nachhaltiger

nager sind allein in diesem Bereich tä­

steht immer öfter im Vordergrund. „Das

Anlagen deutlich stärker als der Markt.

tig. Im Vergleich zum Beginn von SRI ist

Interesse ist aktuell sehr groß“, sagt Ali

Und es wird damit deutlich schlechter

der Ansatz in jedem Fall breiter gewor­

Masarwah, Fondsexperte bei Morning­

zu überblicken.

den, sagt Sommer: „Wir machen selbst

star in Frankfurt am Main. Die Energie­

Manche Fonds verfolgen einfache Ausschlusskriterien.

sünd­

entwickelt und machen auch Engage­

land, die Klimakonferenz in Paris, Be­

hafte Unternehmen dürfen sich nicht

ment, bringen also bei Unternehmen

mühungen der Vereinten Nationen für

in den Portfolios wiederfinden. Andere

auf Hauptversammlungen Themen zur

mehr Nachhaltigkeit – die Branche der

Anbieter wiederum sind auf nachhaltige

Sprache, die uns wichtig sind. Nach­

nachhaltigen Geldanlage erlebt aktu­

Themen ausgerichtet, etwa Ökofonds.

haltigkeit braucht eine immer stärkere

ell viel politischen Rückenwind. Bereits

Wiederum andere wählen den Ansatz,

Spezialisierung.“

knapp 1.400 Unterzeichner weltweit

innerhalb von Branchen die nachhal­

Doch wie den Überblick bewahren?

gibt es für die Principles for Respon­sible

tigsten Unternehmen herauszufiltern

Die Fondsanalysten von Morningstar

Investing der Vereinten Nationen (UN

(Best in Class). „Bei Nachhaltigkeitsin­

bieten seit kurzem immerhin Nachhal­

PRI), die zusammen knapp 60 Billionen

vestments ist man auf die Angaben der

tigkeitsratings an. Dazu werden die Ein­

US-Dollar an Vermögen verwalten. Mit

Produktanbieter angewiesen“, bringt

zelpositionen von Fonds analysiert und

der Unterzeichnung ist das Ziel verbun­

Masarwah die Probleme der Anleger

mit den ESG-Daten der Unternehmen

den, Nachhaltigkeitskriterien in den ei­

auf den Punkt. Ein nachhaltiger Fonds

verglichen. Das ermöglicht Investo­

genen Portfolios zu implementieren.

made in USA hat andere Vorstellungen

ren auch bei an sich nicht nachhaltigen

von Nachhaltigkeit als einer in Öster­

Fonds eine Einschätzung darüber, ob

Kleiner Markt, viele Ansätze

reich. Hierzulande ist Atomkraft etwa

gewisse Mindeststandards erfüllt wer­

Dennoch bleibt Socially Responsible

ein No-Go, in Frankreich gilt Atomkraft

den. Eines der Ergebnisse der Morning­

Investing (SRI) eine Nische. Das meis­

hingegen als nachhaltig.

star-Ratings: Nachhaltige Fonds inves­

Gewisse

te Vermögen wird noch nicht nach den

© SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTUREDESK

Research, haben eine eigene Methodik

wende, der Atomausstieg in Deutsch­

tieren auch tatsächlich in nachhaltige­

drei Buchstaben E (Ecological), S (So­

Kein Goldstandard

re Unternehmen als „konventionelle“

cial), G (Governance) investiert. Auf

Florian Sommer, Head of Sustaina­

Fonds. Damit lassen sich auch Risiken

Fondsebene sind nach Schätzungen

bility Research bei Union Investment

vermeiden. Doch die Unterschiede zwi­

von Morningstar nur zwei Prozent aller

in Frankfurt, hat keine großen Erwar­

schen einzelnen Produkten und Anbie­

Fonds weltweit „deklariert“ nachhal­

tungen an einen „Goldstandard“ für die

tern bleiben enorm.

tig. Innerhalb des deutschsprachigen

gesamte Branche: „Diese ‚eine Kenn­

Auch Indexanbieter haben längst an­

Raums sticht Österreich hervor. Anla­

zahl‘ werden wir nicht sehen. Nachhal­

gefangen, Produkte für das Nachhaltig­

gen, die nach ESG-Kriterien verwaltet

tigkeit ist wertegetrieben, das hat etwas

keitsthema zu entwickeln. MSCI etwa

werden, machen immerhin 3,4 Prozent

mit Ethik zu tun, je nach Kundengrup­

hat eine SRI-Reihe gestartet, auch S&P

des gesamten Fondsvolumens aus, zei­

pe, von der Kirchenbank bis zur Pensi­

Dow Jones Indices bietet nachhalti­

23


FONDS

„Wer nachhaltige Fonds kauft, kauft keinen ­Superman.“

„Keine Erwartungen an Goldstandard für die Branche.“

DETLEF GLOW

FLORIAN SOMMER

„Dieses eine ­Gütesiegel? Nein das gibt es nicht.“ ALI MASARWAH

ge Benchmarks. Die Konsequenz: Eine

europäische Dachverband Eurosif wie­

lysieren. SRI sieht in den USA oder Euro­

Reihe von Indexfondsanbietern strömen

derum hat einen Transparenzkodex ein­

pa anders aus, auch weil sich Unterneh­

auf den Markt, etwa die Schweizer UBS.

geführt. In Österreich gibt es für thema­

men und Branchen in ihren Bemühun­

Das dürfte die Marktentwicklung noch

tische Fonds das österreichische Um­

gen zu Nachhaltigkeit unterscheiden.

einmal beschleunigen.

weltzeichen für nachhaltige Finanzpro­

Und so kann es passieren, dass der MSCI

dukte.

Europa SRI Index besser als der allge­

Institutionelles Thema Nachhaltigkeit

„Dieses eine Gütesiegel? Nein, das

meine Aktienmarkt gelaufen ist, in den

Ein Grund, warum es wohl so schwer

gibt es nicht“, warnt aber Morningstar-

USA aber die Sache komplett verkehrt

für Privatinvestoren bleibt, sich einen

Fondsexperte Masarwah. Vielmehr wür­

aussieht.

Überblick zu verschaffen, lautet, dass

den die Gütesiegel gerade auch für Mar­

sie oft genug sind gar nicht die relevante

ketingzwecke genutzt werden.

Zielgruppe für SRI sind. Die Gesprächs­

„Bei Nachhaltigkeit geht es um die Zukunftsfähigkeit

von

Unternehmen

und von Staaten, und die hat verschie­

partner von DerBörsianer betonten ein­

„Steinzeitmarketingmasche“

dene Facetten“, betont Sommer. Das ist

hellig, dass Nachhaltigkeit gerade auch

Was er aus Sicht der Investoren aber

zwar ehrlich, für den einzelnen Anleger

ein institutionelles Thema ist. Ban­

positiv findet, ist, dass immer weniger

zählt aber weiterhin die genaue Analy­

ken mit kirchlich geprägten Eigentü­

Fondsanbieter mit der „Steinzeitmar­

se. Um genau den passenden nachhalti­

mern etwa, Pensionskassen, Stiftungen

ketingmasche“ kommen. Früher sei es

gen Fonds oder ETF zu finden, muss man

mit einem nachhaltigen Auftrag, sie alle

üblich gewesen, trotz strenger nach­

sich mit der Materie auseinandersetzen

wollen Angebote, die auf sie zugeschnit­

haltiger Kriterien Überrenditen gegen­

und Produkte vergleichen. Nur das ist

ten sind. „Kunden haben verschiedene

über konventionellen Fonds zu verspre­

wirklich nachhaltig.

Bedürfnisse. Für einige ist die Selektion

chen. „Dabei ist klar: Je mehr ein In­

Detlef Glow, Head of Emea Research

wichtig, für andere geht es in die Rich­

vestor ausschließt, desto mehr Rendi­

bei Lipper, betont zudem noch ein weite­

tung eines Themenfonds, andere wollen

tequellen lässt man aus.“ Daher sei es

res Problem. „Ratings werden oft falsch

einen Best-in-Class-Ansatz. Das sind

sehr positiv, dass sich der Fokus von

genutzt. Ein Rating kann ja nie ganz den

verschiedene Bausteine für einen nach­

der Rendite auf das Risiko verlagert hat.

Anspruch des Investors erfüllen. Man

haltigen Vermögensverwalter“, sagt In­

„Nachhaltigkeitskriterien erlauben es

muss sich immer fragen, wieso hat je­

vestmentstratege Sommer von Union

Fondsmanagern, operationelle Risiken

mand ein Rating?“ So wie bei jedem In­

Investment.

zu vermeiden.“ Auch Sommer betont,

vestmentstil gebe es auch bei Nachhal­

Möglichkeiten für einen besseren

dass es vor allem darum gehe, die Risi­

tigkeit Zeiten, in denen einige Kriteri­

Blick aus der Vogelperspektive gibt es

ken eines Portfolios besser zu managen.

en „besser laufen“ als andere. Zudem

aber durchaus. Denn die Tatsache, dass

„ESG hilft, Unternehmen besser zu ver­

sei auch auf Ebene der Unternehmen die

mehr Anbieter um die Gunst von Inves­

stehen, ihre Risiken besser einzuschät­

Unsicherheit hoch, wie nachhaltig wirk­

toren rittern, hat zur Nachfrage nach

zen. Das erkennen auch konventionelle

lich gewirtschaftet wird.

Standards und Labels geführt. „Es ist

Fondsmanager, die ESG nun auch in ih­

Unternehmen versuchen sich immer

eine gewisse Standardisierung im Gan­

ren Modellen berücksichtigen.“ Ein Bei­

wieder mit Greenwashing aus der Affä­

ge. Es gibt mehr Standards und Labels

spiel ist etwa die Branche der Versorger

re zu ziehen, und manche vermeintlich

sowie einige Gütesiegel. Das ist ein Zei­

in Deutschland, deren Geschäft eng an

nachhaltige Fonds steigen darauf wegen

chen, dass sich der Markt weiter profes­

ökologische und regulatorische Risiken

Renditeaussichten auch ein. „Wer einen

sionalisiert“, sagt Sommer. So gibt es

gebunden ist.

nachhaltigen Fonds kauft, kauft keinen

etwa das Siegel des Forums für Nachhal­

Nicht nur zwischen den Fondsmana­

Superman, sondern einen Anlagestil“,

tige Geldanlage (FNG). Produkte können

gern gibt es Unterschiede, sondern auch

betont Glow. Und den müsse man so gut

dabei null bis drei Sterne erreichen. Der

auf den Märkten, die sie tagtäglich ana­

wie möglich kennen und prüfen. n

24


FONDS

UNTERNEHMEN BESSER EINSCHÄTZEN Ende 2016 soll in der EU eine Richtlinie

Auswertung der Angaben durch DerBör­

leger der Aktien. Einigkeit besteht aber

umgesetzt sein, die großen Unterneh­

sianer zeigt aber, dass die Erwartungen

über Sinn und Zweck der Berichterstat­

men vorschreibt, wie „nichtfinanzielle“

sehr unterschiedlich sind. Während die

tung. Am Ende sollen Investoren Risiken

Informationen offengelegt werden (Seite

Arbeiterkammer auf „einheitliche Inter­

besser einschätzen können, die aus dem

35). Was umgangssprachlich als „CSR“-

pretation“ pocht, betont der Verein Re­

Themenkomplex ESG erwachsen können,

Richtlinie bekannt ist, trifft vor allem

spact die notwendige Flexibilität ange­

ob das Arbeitsbedingungen in Textilfab­

Unternehmen, die noch nicht über inte­

sichts der vielen Unternehmensunter­

riken in Bangladesch sind oder Umwelt­

grierte oder gesonderte Nachhaltigkeits­

schiede. Bei der Verbund AG betont man,

risiken entlang der eigenen Lieferket­

berichte verfügen. Laut Daten von Ernst &

dass freiwillige Leitlinien just von jenen

te. „Die Leitlinien sollen verdeutlichen,

Young (EY) betraf dies zuletzt noch knapp

Unternehmen nicht übernommen wer­

wie Unternehmen Risiken managen und

58 Prozent des Prime Markets.

den, die bereits jetzt vorbildlich nichtfi­

reduzieren“, fordert man im Landwirt­

Bis Mitte April wurden Investoren,

nanzielle Informationen ausweisen. Neue

schaftsministerium. Dass viele KMUs

Unternehmen und Verbände um Stel­

detailreiche Vorgaben würden also die

durch die Richtlinie nicht direkt betroffen

lungnahmen hinsichtlich der neuen Leit­

Vergleichbarkeit nicht wirklich erhöhen.

seien, steht bloß auf dem Papier. Wenn

linien gebeten. Von Verbund AG über das

Zudem brauche laut Verbund nicht jeder

große Unternehmen ihre Lieferkette ge­

Landwirtschaftsministerium bis zur In­

Investor dasselbe Set nichtfinanzieller

nau auf Risiken durchleuchten müssen,

dustriellenvereinigung haben sich heimi­

Daten. Investoren in Green Bonds (Seite

wird das auch ihre Zulieferer aus dem

sche Stakeholder zu Wort gemeldet. Die

71) brauchten andere Infos als Kleinan­

mittleren und kleinen Segment treffen. n


MÄRKTE COVER

GLOSSAR NACHHALTIGE BEGRIFFE Corporate Governance Governance-Themen beziehen sich auf die Qualität des Managements von Unternehmen und oder auch

CSR

auf die Unternehmenskultur. Corporate Governance ist die Verantwortung von Vorständen hinsichtlich der sozialen und ökologischen Performance ihres ­strategischen Managements. Best-in-Class Bei dieser Anlagestrategie basierend auf ESG-­Kriterien werden die besten Unternehmen innerhalb einer

Englisch für Corporate Social Responsibility oder auf

Branche, Kategorie oder Klasse ausgewählt: Unter­

­Neudeutsch gesellschaftliche Unternehmensverantwortung.

nehmen, die sowohl in ökologischer, sozialer als auch

CSR steht für verantwortliches unternehmerisches Handeln

ethischer Hinsicht die höchsten Standards setzen.

und umfasst ökologisch relevante Aspekte ebenso wie die

Impact-Investment

­soziale Beziehung des Unternehmens zu seinen Mitarbeitern

Das sind jene Investments in Unternehmen,

und Mitmenschen.

­Organisationen und Fonds, die das Ziel haben, neben dem finanziellen Ertrag auch sozial und ökologisch zu

SRI

wirken. Die Investoren halten die Eigentumsrechte an den Assets und erwarten positive finanzielle Erträge. Ausschlusskriterien Definierte Ausschlusskriterien schließen bestimmte Investments oder Investmentklassen aus, wenn diese gegen bestimmte Kriterien verstoßen. Häufig ­genannte Ausschlusskriterien sind Waffen, Tabak und

Englisch für Socially Responsible Investment.

Tierversuche. Greenwashing Darunter versteht man PR-Maßnahmen von ­Unternehmen, die das Ziel haben, sich selbst in der Gesellschaft ökologisch und sozial verantwortungs­

Das deutsche Begriffspendant lautet ethisches oder nachhaltiges Investment. SRI-Investments ­zeichnen sich demnach dadurch aus, dass sie neben ­Renditezielen auch den ethischen ­Wertvorstellungen des Anlegers entsprechen.

bewusst darzustellen. Engagement Das ist der Dialog zwischen Investoren und

PRI

­Unternehmen mit dem Ziel, die Unternehmens­ führung für die Berücksichtigung von sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien zu gewinnen.

Ist die Abkürzung für Principles for Responsible

Microfinance

Investment. Es handelt sich dabei um von der UN

Unter dem Begriff Mikrofinanzierung versteht man die

entwickelte Grundsätze für verantwortungsbewusstes

Bereitstellung von verschiedenen Finanzdienstleis­ tungen für arme und einkommensschwache Kunden.

Investieren. Unterzeichner verpflichten sich, ­festgelegte ESG-Kriterien zu beachten.

26


MÄRKTE

DerBörsianer erklärt 15 wichtige Begriffe aus der Welt der Nachhaltigkeit.

QUELLE: FNG, DERBÖRSIANER

Anlagekriterien Positive Anlagekriterien umfassen die Auswahl von Unter­ nehmen, die die festgelegten Anforderungen hinsichtlich bestimmter ökologischer und sozialer Aspekte besonders gut erfüllen. Das wären zum Beispiel Leistungen im Umwelt­ bereich und Gleichberechtigung. Negativbeispiele, also Ausschlusskriterien, sind Kinderarbeit, Tierversuche und der Verstoß gegen Menschenrechte.

ESG

Eurosif Das European Sustainable and Responsible Investment Forum ist ein europaweiter Zusammenschluss, der Nach­ haltigkeit über den Weg der Finanzmärkte fördert. Es funktioniert als Partnerschaft der nationalen Sustainable Investment Forums (SIFs) innerhalb der EU mit Unterstüt­ zung und Beteiligung ihrer Mitglieder.

Englisch für Environmental, Social and Governance. ­ Diese Abkürzung findet in der Nachhaltigkeitsszene breite ­Verwendung und steht für die Begriffe Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung.

SDGs Sustainable Development Goals sind die Ziele nach­ haltiger Entwicklung. Sie sind politisch Zielsetzungen

Nachhaltige Gütesiegel

der UN, die der Sicherung einer nachhaltigen Entwick­ lung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Viele Ziele sollen bis 2030 erreicht werden.

Sollen dem Verbraucher eine Orientierung innerhalb der zahlreichen regionalen, nationalen und internationalen Siegel sowie der Herkunftszeichen, Symbole und Codierun­ gen als auch der Auswahl von Finanzprodukten geben. Beispiel dafür sind das österreichische Umweltzeichen, die Ögut-Nachhaltigkeitsprüfung, das Ethibel-Label und das FNG-Siegel für nachhaltige Publikumsfonds.

27


INTEGRATION Ausnahmezustand. Die Hilfsbereitschaft von Freiwilligen und Unternehmen für Flüchtlinge war enorm. Die Integration in den Arbeitsmarkt gestaltet sich schwierig.

FLÜCHTLINGE IN DEN ARBEITSMARKT! Auch wenn es nicht allen passt: Der Großteil der Flüchtlinge wird in Österreich bleiben und muss am Arbeitsmarkt Fuß fassen. Unternehmen stehen dabei in der Verantwortung. Der rechtliche Rahmen macht es ihnen aber nicht einfach. TEXT DANIEL NUTZ


© JFK / EXPA / PICTUREDESK

C

hristian Konrad weiß, wie man

gendliche als auch erwachsene Asylsu­

dem „Standard“. Im Grunde verlangt

Themen in die Öffentlichkeit

chende oder anerkannte Flüchtlinge.

die IV damit eine ähnliche Lösung wie in

transportiert. Die Pressekame­

Ein kurzer Überblick. Rund 90.000

Deutschland, wo Asylwerbern nach drei

ras waren vor wenigen Wochen auf ihn

Asylweber sind im vergangenen Jahr

Monaten der Arbeitsmarkt offensteht.

und Topgastronomin Birgit Reitbauer

nach Österreich gekommen. Einen Zu­

Dort sind beispielsweise auf Initiative

gerichtet. Im Entree des edlen Schlem­

gang zum Arbeitsmarkt gibt es prinzi­

großer Industrieunternehmen wie Thys­

mertempels Steirereck in Wien freu­

piell erst mit einem positiven Bescheid.

sen-Krupp oder Siemens mehr als tau­

te sich der Ex-Raiffeisen-Banker und

Nach dem sogenannten Bartenstein-

send Ausbildungsplätze für Flüchtlinge

nunmehrige Flüchtlingskoordinator der

Erlass von 2004 dürfen Asylsuchende

entstanden. Die rasche Integration von

Bundesregierung, dass Familie Reitbau­

nur zeitlich befristet für maximal sechs

Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt hat

er in ihrem Restaurant sechs jugendli­

Monate im Jahr arbeiten. Damit finden

freilich nicht nur soziale, sondern auch

che Asylwerber ausbilden wird: „Wir

sie de facto nur als Saisonarbeiter oder

volkswirtschaftlich positive Impulse,

müssen minderjährige Flüchtlinge in

Erntehelfer legal Beschäftigung. Ju­

wie Experten immer wieder betonen.

Schulen und Ausbildungen unterbrin­

gendlichen Asylwerbern steht die Tür

Als „eine erfolgreiche Flucht nach

gen“, sagt Konrad. Und er richtet einen

zur Lehre nur in Mangelberufen, etwa in

vorn“ bezeichnete das Magazin „Wirt­

Appell an alle Unternehmen. „Die Inte­

der Gastronomie, offen.

schaftswoche“ vergangenen Herbst die

gration von jugendlichen und erwach­

ökonomische Dimension der deutschen

senen Flüchtlingen am Arbeitsmarkt ist

Öffnung des Arbeitsmarktes

Flüchtlingspolitik. Die demografisch al­

eine Frage der gesellschaftspolitischen

Für Georg Kapsch, den Präsidenten der

ternde Konjunkturlokomotive Europas

und

Verantwor­

Industriellenvereinigung (IV), ist das

holt sich anhand junger, arbeitsfähi­

tung. Wir alle können davon profitieren,

ein unannehmbarer Zustand, der Inte­

ger Zuwanderer jene Arbeiter, die künf­

wenn wir diese Chancen nützen – nicht

gration verhindert und gleichzeitig den

tig den Zug antreiben sollen, lautet die

erst nach dem Asylbescheid, sondern

Unternehmen dringend benötigte Ar­

Überlegung. Durch die demografische

schon während des Asylverfahrens!“

beitskräfte verwehrt. „Spätestens sechs

Entwicklung blüht Österreich etwas

Das Problem dabei: bei den gegebenen

Monate nach Asylantragstellung sol­

zeitversetzt Ähnliches.

rechtlichen

ist

len Flüchtlinge arbeiten dürfen“, for­

Doch sind jene Menschen, die vor

das gar nicht so einfach, sowohl für ju­

derte Kapsch in einem Interview mit

Krieg und Tod flüchten, tatsächlich auch

unternehmerischen

Rahmenbedingungen

29


INTEGRATION

schiedlich und nur schwer vergleichbar.

„Integration am Arbeitsmarkt ist unternehmerische Verantwortung.“

Wir erkennen, dass Flüchtlinge oftmals über Teilqualifikationen verfügen, die aber durch Kurse und Weiterbildungen noch für den österreichischen Arbeits­ markt adaptiert werden müssen.“ Die

CHRISTIAN KONRAD

Regierung hat dem AMS 70 Millionen

„Es sind ­Menschen, die der ­Arbeitsmarkt unterbringen muss.“ PETER HUBER

jene, die der Arbeitsmarkt integrieren

Euro als Sofortmaßnahme für die Um­

schreibungsprozess

sollen

außerdem

kann? Auf diese Frage gibt es keine einfa­

setzung zusätzlicher Fördermaßnahmen

Social Entrepreneures dazu motiviert

che Antwort, weiß Peter Huber vom Ös­

zugesichert. Um eine vollständige und

werden, Arbeitsplätze für Menschen mit

terreichischen Institut für Wirtschafts­

vor allem auch ausbildungsadäquate In­

Fluchthintergrund zu schaffen. Dass

forschung (Wifo). „Die Ausbildungen der

tegration am Arbeitsmarkt zu schaffen,

viele Unternehmen tätig werden, liegt

Menschen, die nach Österreich kommen,

sind laut Wifo-Experten aber auch die

freilich nicht bloß an deren Wohltätig­

ist sehr unterschiedlich. Fakt ist, dass der

Unternehmen gefordert.

keit. „Für exportorientierte Unterneh­

Großteil der Fluchtsuchenden aus Syri­

In einem temporären Büro in Wien-

men können Mitarbeiter mit Kenntnis­

en und dem Irak vermutlich einen posi­

Favoriten sitzt Dominik Beron. Der

sen in Arabisch oder Persisch natürlich

tiven Asylbescheid bekommen werden.

24-Jährige Jungunternehmer steht der­

einen entsprechenden Mehrwert brin­

Es sind also Menschen, die der Arbeits­

zeit in laufendem Kontakt mit Minis­

gen“, betont Wirtschaftsforscher Huber

markt unterbringen muss“, erklärt er im

terien oder dem Flüchtlingsbeauftrag­

die Chancen, die durch die Zuwanderung

Gespräch mit DerBörsianer. Die aktuelle

ten Christian Konrad. Mit einem klei­

entstehen. Um die besten Arbeitskräfte

Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS)

nen Team von vier Mitarbeitern baut

ins eigene Boot zu lotsen, empfiehlt sich

zeigt, dass rund 22.500 Asylberechtigte

Beron derzeit die erste Jobplattform Re­

für Unternehmen also, zu den First-Mo­

derzeit auf Jobsuche sind – ein Plus von

fugeeswork.at für Flüchtlinge auf. Seine

vern zu zählen. Aus der Szene hört man,

50 Prozent in dieser Gruppe im Vergleich

Motivation? „Es gibt viel gutausgebilde­

dass die Lenzing AG, Verbund AG, die In­

zum Vorjahr. Was die vorhandenen Qua­

te Menschen – Potenzial, das leider am

fineon Technologies Austria AG oder T-

lifikationen angeht, erhob das AMS eine

Arbeitsmarkt ungenutzt bleibt“, erklärt

Mobile Austria konkrete Ideen zur Be­

diversifizierte

Während

er im Gespräch mit DerBörsianer. Mehr

schäftigung von Flüchtlingen verfolgen.

Menschen aus Syrien und dem Irak laut

als 1.500 Bewerber und rund 180 Unter­

Einer der Vorreiter in diesem Bereich

Erhebung über ein formales Bildungsni­

nehmen umfasst seine Datenbank, die

war die Rewe International AG. Dort ha­

veau verfügen, das sogar leicht über dem

ab Juni online verfügbar sein soll. Unter

ben vergangenen Herbst 18 Jugendliche

heimischen

Bevölkerungsdurchschnitt

den Bewerbern seien unterschiedlichs­

aus Afghanistan, Syrien, Sierra Leone,

liegt, gibt es bei Afghanen oder Men­

te Vorbildungen vorhanden: vom Pro­

Somalia und Russland eine Lehre be­

schen aus manchen nordafrikanischen

fiboxer bis zu Diplomingenieuren und

gonnen. Rewe-International-Vorstand

Herkunftsländern teilweise erhebliche

Doktoren. Unter den Unternehmens­

Frank Hensel appelliert in diesem Zu­

Ausbildungsdefizite.

kunden befinden sich Handelskonzer­

sammenhang an die Politik. Er fordert,

ne, Großunternehmen aus dem Facility-

die bürokratischen Hürden bei der Ein­

Problem der Anerkennung

Management, IT-Unternehmen bis hin

stellung von Flüchtlingen zu entschär­

Was tun? Ein Blick nach Deutschland

zu Start-ups. „Viele Unternehmen stel­

fen. Dass die politischen Mühlen in Ös­

zeigt, dass bloß die Öffnung des Arbeits­

len an, wollen damit aber noch nicht in

terreich bei diesem Thema aber lang­

marktes noch relativ geringe Effekte auf

die Öffentlichkeit gehen“, erklärt Beron.

sam mahlen, zeigen die weitestgehend

Faktenlage:

die tatsächliche Beschäftigung hat. Ge­

ergebnislosen Sozialpartnergipfel zum

rade einmal zehn Prozent der Asylwer­

Unternehmen werden tätig

Thema Arbeitsmarktöffnung. Der Druck

ber finden dort gleich nach drei Monaten

Einige Beispiele sind aber schon jetzt

von 500.000 Arbeitslosen sowie eine

einen Arbeitsplatz. Fehlende Teilausbil­

bekannt: Ende April kündigte die RHI

zunehmend fremdenfeindliche Stim­

dungen und insbesondere Sprachbarrie­

AG an, 20 Flüchtlinge ausbilden zu wol­

mung mögen hier eine Erklärung sein,

ren sind dabei die größte Zutrittshürde.

len. Auch der Berater De­loitte Österreich

lösen aber kein Problem. Fakt ist, dass

Wifo-Experte Huber sieht neben einem

arbeitet derzeit an einem Programm, um

der überwältigende Teil der Flüchtlinge

schnellen Spracherwerb beim Thema

einerseits selbst anerkannte Flüchtlin­

im Land bleiben wird. Gelingt möglichst

Anerkennung von Ausbildungen große

gen zu beschäftigen, andererseits um

schnell die Integration, entstehen wirt­

Herausforderungen: „Die Bildungssys­

mit Projekten Bildung und Spracher­

schaftliche Chancen. Gelingt sie nicht,

teme in den Ländern sind sehr unter­

werb zu unterstützen. Mit einem Aus­

überwiegt die Belastung. n

30


INTEGRATION

EIN KONTO FÜR MUSLIME Gläubige Muslime sind für Banken eine

(„Ethnomarketing in Österreich“) und

men verfügen über eine Kaufkraft von

interessante Zielgruppe. Die individuell

Gründer der Agentur Brainworker ist der

rund zwölf Milliarden Euro jährlich, er­

auf sie zugeschnittene Ansprache lohnt

Pionier in der Marketingansprache ein­

rechnet Regio Data Research. Nach den

sich. Auch wenn ein Shitstorm droht.

zelner ethnischer Gruppen.

Deutschen sind Menschen aus Exjugosla­ wien (740.000) und Türken (340.000) die

Eigentlich ist die Aufregung nicht ganz

„Wir sprechen im konkreten Fall von

verständlich. Ein Bankprodukt ohne Zin­

etwa 400.000 Menschen, die man als

sen – dieser Tage eigentlich fast schon

Zielgruppe bezeichnen kann. Wer die

Der Finanzsektor war vor rund sechs

Usus. Steckt die Marketingabteilung das

Ansprache dieser Zielgruppe ablehnt,

Jahren die erste Branche, die sich diesen

Mascherl „Islamic Banking“ drauf, gibt

versteht seinen Job nicht“, sagt Bräuho­

Zielgruppen individuell annahm. Später

es in diesem Land im Jahr 2016 aber ei­

fer. Dass die Bawag PSK auf Deeskalation

zog der Handel nach. Neben der Bawag

nen kleinen Skandal. Über die Bawag PSK

setzte und mittlerweile das den Terminus

PSK zeigten etwa Erste Bank Österreich

brach der reinste Shitstorm über soziale

„Budgetkonto“ anstatt „Islamic Ban­

und die Raiffeisenlandesbank Niederös­

Medien ein. Warum? Man promotete eine

king“ verwendet, findet Bräuhofer zwar

terreich-Wien AG Engagement in diesem

Kontoverbindung, die den Regeln des Is­

schade, aber auch verständlich: „Leider

Bereich. Es begann mit muttersprach­

lam entsprechen soll.

herrscht derzeit eine unreflektierte und

licher Betreuung und führte zu einigen

Islamic Banking unterscheidet sich

aufgeheizte Stimmung im Land.“ Auf

speziellen Angeboten. Ein Beispiel ist der

übrigens gar nicht so viel von christlich-

Anfrage von DerBörsianer will sich die Ba­

Hochzeitskredit. In der türkischen Com­

ethischen Finanzgeschäften. Neben dem

wag PSK derzeit nicht äußern. Schriftlich

munity entstehen bei Hochzeiten im­

Ausschluss von Spekulationen und „un­

verlautbart die Bank, dass sich das Pro­

mense Kosten, die normalerweise durch

moralischen“ Branchen geht es zusätz­

dukt nicht nur an Muslime, sondern an

Geldspenden der Gäste binnen weniger

lich darum, keine Zinsen einzuheben –

die gesamte Kundenschicht richte und

Wochen wieder gedeckt sind. „Das Pro­

auf Soll- und Habenseite, versteht sich.

man erst nach Ende des laufenden Pi­

dukt ist eigentlich ein klassischer Privat­

Die Bawag PSK will seit Jänner mit einem

lotbetriebs Auskunft geben möchte. Das

kredit, der als Hochzeitskredit vermark­

Konto, das über fixe Gebühren und nicht

Konto dürfte jedenfalls eine Zukunft ha­

tet wird“, klärt Bräuhofer auf. Das Bei­

über Zinsen finanziert wird, den Gläubi­

ben – mit welchem Namen oder Mascherl

spiel bringt das Prinzip auf den Punkt.

gen unter den 600.000 Muslimen in Ös­

auch immer.

Bei Ethnomarketing geht es um Marke­

größten Zuwanderergruppen.

terreich ein Angebot machen. „Das ist

Das denkt auch Bräuhofer: „Jeder, der

ting und nicht um Charity oder die Un­

klassisches Ethnomarketing“, sagt Ma­

Ethnomarketing ablehnt, lässt viele Po­

terstützung von bestimmten ethnischen

nuel Bräuhofer dazu im Gespräch mit

tenziale liegen.“ Alle Menschen mit Mi­

Gruppen. Es geht ums Geldverdienen und

DerBörsianer. Der 30-jährige Buchautor grationshintergrund zusammengenom­ CHSH_DerBörsianner_Anzeige1_Neu2016_200x90_RZ.qxp_Layout 1 04.05.16 17:17 Seite 1

nicht darum, Politik zu machen. n

Einfallsreich Strategisch Umsichtig www.chsh.com CHSH

Austria

Belarus

Bulgaria

Czech Republic

Hungary

Romania

Slovak Republic

Rechtsanwälte GmbH


RZB-Gruppe engagiert sich nachhaltig Als Unterzeichnerin des „UN Global Compact (UNGC)“ hat sich die RZB-Gruppe, zu der die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, die Raiffeisen Bank International AG (RBI AG) samt den Netzwerkbanken in CEE und verschiedene Beteiligungen zählen, der konsequenten Einhaltung der zehn Prinzipien des verantwortungsvollen Wirtschaftens verschrieben. Das Berücksichtigen entsprechender Aspekte in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft sind notwendig, um auch künftig erfolgreich zu sein.

Gelebte Nachhaltigkeitsstrategie Die Nachhaltigkeitsstrategie baut auf den drei Grundpfeilern – verantwortungsvoller Banker, fairer Partner sowie engagierter Bürger – auf. Die größte Hebelwirkung wird im Kerngeschäft durch die Vergabe von Krediten und die Veranlagung von Geldern erzielt. Als fairer Partner wird ein pro-aktiver und offener Dialog mit allen relevanten Stakeholdern gepflegt. Und als engagierter Bürger wird Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt übernommen.

Erfolgreiche Maßnahmen In unserem bisherigen Engagement bestärkt fühlen wir uns auch durch die erneute Aufnahme der RBI AG in den Nachhaltigkeitsindex VÖNIX, die Listung in den STOXX® Global ESG Leaders Indizes und den FTSE4Good Index Series sowie durch die neuerliche Auszeichnung beim Carbon Disclosure Project (CDP). So wurde die RBI AG (inkl. Netzwerkbanken) bereits zum dritten Mal in Folge vom CDP für ihre hohen CO2-Einsparungen ausgezeichnet und 2015 erstmals in den Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI) aufgenommen. Höchste Auszeichnung beim Ranking ist jedoch der CDP Climate Score 100 A, der das Maß an Transparenz in Verbindung mit tatsächlich erbrachten Klimaschutzleistungen der berichteten Daten widerspiegelt. Die RBI AG (inkl. Netzwerkbanken) gehört in der Berichterstattung zum Klimawandel 2015 mit einem Score von 100 A zu den „Sector Leader Financials“, den besten Unternehmen dieser Branche in der DACH-Region, und war Country Leader Österreich.


Detaillierte Informationen zum Nachhaltigkeitsmanagement der RZB-Gruppe samt deren Nachhaltigkeitsberichte sowie die Wertschöpfungsberichte der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich können unter www.rzb.at/nachhaltigkeitsmanagement abgerufen werden.

Nachhaltig investieren Nachhaltigkeit ist auch im Anlagebereich ein sehr stark wachsendes Segment. Allein in Österreich ist das Volumen bei nachhaltigen Geldanlagen (inkl. Mandate) 2015 um 14 % auf knapp EUR 10,2 Mrd. gestiegen. Auch die Raiffeisen KAG1, die Asset Management-Gesellschaft der RZB-Gruppe, registriert stark wachsendes Interesse sowohl bei institutionellen als auch Privatanlegern. Für das Unternehmen zählen hier aber nicht nur die Marktchancen: Die Raiffeisen KAG bekennt sich klar zum Thema Nachhaltigkeit und ist auch Unterzeichner der UN-PRI, der United Nations-supported Principles for Responsible Investment sowie der Initiative „Montreal Carbon Pledge“. Nachhaltiges Investment zählt mittlerweile zu den Kernkompetenzen der Raiffeisen KAG. Aktuell bietet die Fondsgesellschaft in diesem Segment fünf Fondslösungen mit verschiedenen Risiko-Ertrags-Profilen an, darunter ein Aktienfonds, zwei Anleihefonds und zwei hinsichtlich ihrer Aktiengewichtung unterschiedliche Mischfonds. Generell stehen bei allen nachhaltigen Investments die längerfristige Entwicklung, die leicht defensive Gestaltung der Portfolios und die Reduktion des Risikos – in finanzieller wie in nachhaltiger Hinsicht – im Mittelpunkt. Im Rahmen der Anlagestrategie des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide und des Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix kann in wesentlichem Umfang (bezogen auf das damit verbundene Risiko) in Derivate investiert werden. Die zur Verfügung gestellten Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der unverbindlichen Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Zeitpunkt der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen KAG ohne weitere Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG für das Eintreten von Prognosen sowie für von Dritten erstellte Unterlagen ist ausgeschlossen. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anlage- oder sonstige Beratung zu ersetzen. Sollten Sie Interesse an einem konkreten Produkt haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung. Die veröffentlichten Prospekte sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) der genannten Fonds stehen unter www.rcm.at in deutscher Sprache zur Verfügung. Dies ist eine Marketingmitteilung der RZB-Group/Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Stand: Mai 2016 Raiffeisen KAG steht in diesem Text für die Raiffeisen Kapitalanlage GmbH.

1


MÄRKTE

KURSE ÖSTERREICH 4%

EUROPA (STOXX 40 SUST.) 2%

0%

-2 %

EUROPA (STOXX 50)

ÖSTERREICH (VONIX) -4 % -6 %

-8 %

-10 %

ÖSTERREICH (ATX)

-12 %

-14 %

-16 %

-18 %

EURO STOXX 40 SUSTAINABILITY (EUR)

-20 %

EURO STOXX 50 (EUR) VONIX (AUSTRIA) SUSTAINABILITY INDEX (EUR)

-22 %

ATX AUSTRIAN TRADED INDEX (EUR)

-24 %

15. 05.

JUN.

JUL.

AUG.

SEPT.

OKT.

NOV.

DEZ.

JÄN.

FEB.

MÄR.

APR.

29. 04.

INDIZESVERGLEICH VERGLEICH VON KLASSISCHEN MIT NACHHALTIGEN INDIZES (1 J %) Indizes

ISIN

Kurs

1J %

ATX (Wien)

AT0000999982

2329,42 –9,93%

DAX (Frankfurt)

DE0008469008

10038,97 –12,36%

SMI (Zürich)

CH0009980894

7960,85 –12,30%

EURO STOXX 50 (Europa)

EU0009658186

323,7 –12,89%

DJIA (New York)

US2605661048

17773,64 –0,37%

DJ Global Index (Welt)

XC0006975012

311,58 –7,41%

Indizes

ISIN

Kurs

1J %

VÖNIX (Wien)

AT0000496906 862,91 –9,65%

DAXGLOBAL SARASIN (Frankfurt)

DE000A0QY139 2689,17 1,82%

SXI Sustainability 25 (Zürich)

CH0235574404 193,33 –8,01%

EURO STOXX 40 Sustainability (Eur.) CH0022259680 1240,01 –11,17% DJ Sustainability (New York) DJ Sustainability World (Welt)

n.a. 150,14 –2,05% XC0009673986 1168,94 –10,45%

ES BLEIBT SCHWIERIG KOLUMNE

Die vergangenen Wochen haben einiges an Kraft und Überzeugung von Investoren verlangt. Die Märkte liefen nicht einheitlich, denn die zuvor so verlässliche Rückendeckung seitens der Notenbanken verlor an Kraft. Man musste sich sein eigenes Bild zurechtzimmern, um sein Investment zu bestimmen. Die dies ­begleitenden Parameter waren folgende: Die USA wachsen, aber langsamer als erhofft, China hat begon-

WOLFGANG MATEJKA Geschäftsführer Matejka & ­Partner Asset Management

nen, sich aus den Unsicherheiten vom Jahresbeginn herauszuarbeiten, Japan kämpft noch mit seinen selbst losgetretenen Geldlawinen, und Europa leidet ebenso unter Negativrenditen, profitiert aber noch von tiefen Energiekosten. Einzig der sinkende US–Dollar hebt mittlerweile den Euro nach oben und stört so die einen oder anderen Europäischen Exportwerte. Daneben wird mit Ost– und Südosteuropa mittlerweile eine Region wieder wahrgenommen, die es die vergangenen Jahre auf kaum einer Investitionslandkarte gegeben hatte. Das dortige Wachstum überzeugt und löst freundliches Nachdenken bei Investoren aus. Österreich kann das natürlich nur recht sein, denn wie wir ja wissen, ist gerade unser Markt sehr stark mit diesen Regionen vernetzt. Somit verbleibt der Ausblick aus heimischer Sicht durchaus positiv, wobei sich mit der einen oder anderen Delistingfantasie natürlich kein langfristig positives Börsenbild direkt etablieren lässt. Da muss es schon zu mehr kommen als bloßem Rückenwind von externen Preisfaktoren.

34


MARKTGEFLÜSTER

KLARE FAKTEN FÜR EIN GUTES GEWISSEN Bisher waren Nachhaltigkeitsberichte eine freiwillige Übung engagierter Unternehmen. Ab 2017 werden solche Berichte

MÄRKTE

MARTIN KWAUKA JOURNALIST Martin Kwauka ist freier Wirtschafts– und Finanzjournalist. Im ­Auftrag von ­DerBörsianer füllt er diese Seite ­regelmäßig mit ­seinen ­Gedanken.

EU-weit für große Unternehmen zur Pflicht. Wer genau unter diese neue Regelung fällt, ist allerdings unklar. Das zuständige Justizministerium hat noch nicht einmal einen Gesetzentwurf veröffentlicht. Nachhaltig zu wirtschaften heißt, in

Viele Unternehmen wissen noch

langen Zeiträumen zu denken. So ge­

nicht einmal, ob sie der Veröffentli­

sehen ist das Justizministerium schon

chungspflicht unterliegen oder nicht.

ausgesprochen nachhaltig dabei, die

Klar ist nur, das alle Banken und Ver­

zusetzen. Man könnte das auch „auf

„Müssen nur ­private ­Konzerne berichten oder auch der Staat selbst?“

die lange Bank schieben“ nennen. Den

MARTIN KWAUKA

chen sind nur im Falle einer Börsenno­

neue EU–Richtlinie über Jahresberich­ te zu Umwelt– und Sozialthemen um­

beitern zur Zielgruppe gehören. Gleich große Gesellschaften aus anderen Bran­ tiz inkludiert. Direkt betroffen wären in

unter dem etwas spröden Namen Non– Financial–Reporting–Richtlinie

sicherungen mit mehr als 500 Mitar­

Österreich rund 100 Unternehmen, im

lau­

fenden Regelungsrahmen hat Brüssel schon im Herbst 2014

nationalen Recht kann der Kreis aber erweitert werden. Po­

veröffentlicht. Die Richtlinie muss spätestens bis 6. Dezem­

litisch besonders heikel ist die Frage, ob sich der Staat auch

ber 2016 in nationale Gesetze gegossen werden. Doch wer in

selbst in die Pflicht nimmt oder allein die private Wirtschaft.

Österreich künftig was publizieren muss, ist nach wie vor of­

Das Landwirtschaftsministerium schlägt in seiner Stellung­

fen. Im Sommer 2015 haben Organisationen vom Aktienforum

nahme vor, jedes öffentliche Unternehmen ab 250 Mitarbei­

bis zur Wirtschaftskammer dem zuständigen Justizministeri­

tern einzubeziehen. Das wäre gut und würde Asfinag und Co

um ihre ersten Einschätzungen zum Thema übermittelt. Bis­

inkludieren. Doch was ist mit den Schaltzentralen selbst, die

her ohne sichtbare Folgen. Obwohl die Zeit bereits knapp wird,

keine ausgegliederten Unternehmen sind, zum Beispiel das

befindet sich das Ministerium immer noch in der Phase des

Verteidigungsministerium oder das Straßenbauressort eines

Nachdenkens. Einzige offizielle Auskunft: Das Gesetz könne

Bundeslandes? Der ökologische Fußabdruck solcher Stellen

rechtzeitig vor dem 6. Dezember beschlossen werden.

ist wohl relevanter als der einer mittelgroßen Versicherung.

Die Leidtragenden sind die Unternehmen, die die neuen

Die neuen Berichte verursachen gerade anfangs einigen

Regeln für ökologische und soziale Transparenz im Schnell­

Aufwand. Nicht zuletzt im Finanzbereich überwiegen aber die

verfahren in die betriebliche Praxis umsetzen müssen. Dabei

Chancen. Erstens verlangen immer mehr Investoren solche

geht es nicht nur um die eigenen Aktivitäten, sondern auch

Informationen, um das Risiko einer Veranlagung besser ein­

um die der Vorlieferanten. Es wird zwar kein großer Aufwand

stufen zu können. Außerdem können Banken und Versiche­

sein, Kinderarbeit im eigenen Konzernbereich auszuschlie­

rungen bei kritischen Kunden mit dem Argument punkten,

ßen. Aber was ist mit den Zulieferern in den Schwellenlän­

soziale und ökologische Prinzipien zu verfolgen. Da geht es

dern? Und welche ökologischen Risiken schlummern indirekt

weniger um die sparsame Verwendung von Energie und Papier

in zugekauften Baumateralien? Um in den vorgeschriebenen

im Büro, sondern vor allem um Produkte vom Fonds bis zur

neuen Nachhaltigkeitsberichten korrekte Informationen bis

Lebensversicherung, die Kunden mit gutem Gewissen kaufen

zurück zur Lieferkette zu veröffentlichen, braucht es viel Vor­

können. Wer glaubhaft machen kann, sich auf diesem Gebiet

laufzeit. Und die wird knapp, weil der erste Berichtszeitraum

besonders anzustrengen, wird nicht nur Imagepunkte, son­

schon mit 1. Jänner 2017 zu laufen beginnt.

dern auch zusätzliche Klienten gewinnen. n

35


MÄRKTE

NACHHALTIGE AKTIENFONDS PERFORMANCE VON 135 IN ÖSTERREICH ZUGELASSENEN ÖKO–, ETHIK– UND NACHHALTIGKEITSFONDS (1 J %) VOLUMEN FONDS ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA (MIO. EURO)

LGT Sustainable Equity Fund Global EUR B

LI0106892966 2079,84

6,59 % 2079,84 1789,57 4,03 % 16,90 60,33 % 12,70 208,97 ↑

Murphy&Spitz–Umweltfonds Deutschland LU0360172109 106,62 –3,17 % 109,27 95,20 2,06 % 13,62 47,24 % 11,97

5,62 ↑

Sunares Sustainable Natural Resources LU0344810915 57,78 17,30 % 57,78 43,63 –0,77 % 18,43 –6,78 % 19,04 10,91 ↓ LBBW Global Warming

DE000A0KEYM4 38,12 –5,02 % 39,34 33,72 –0,91 % 22,17 35,67 % 16,87 31,15 ↓

JSS Su.Water Fund P EUR D

LU0333595436 165,20 0,93 % 165,68 145,17 –1,79 % 17,56 36,29 % 13,28 121,27 ↓

Notenstein Sustainable Water B.

LU0995510970 140,07 2,10 % 140,12 121,23 –1,91 % 17,46

n.a. n.a. 67,96 ↓

BL Equities Horizon A EUR

LU0439764860 129,63 0,85 % 130,68 119,88 –2,01 % 14,63

n.a. n.a.

Pictet Water P EUR

LU0104884860 253,52 1,36 % 253,52 220,58 –2,26 %

0,10 ↓

18,11 37,42 % 14,09 2788,84

RobecoSAM Sustainable Water Fund B EUR LU0133061175 250,96 2,17 % 252,71 215,52 –2,98 % 17,95 47,29 % 13,52 636,95 ↓ LGT Sustainable Quality Equity Fd.B USD LO Funds Generation Global(EUR)P

LI0183907802 1475,91 –1,44 % 1320,28 1162,96 –3,28 % 19,53 49,86 % 14,44 228,17 ↓ LU0428704554 20,74 –1,34 % 21,06 18,30 –3,58 % 19,57 57,75 % 14,61 927,23 ↓

First State Worldwide Sustain.A GBP GB00B8ND6Q99 1,45 –0,31 % 1,89 1,66 –3,74 % 15,78 32,87 % 12,94 167,32 ↓ Parvest Environmental Op.CR EUR

LU0406802339 138,58 –0,90 % 142,11 117,75 –4,15 % 19,39 34,92 % 14,62 156,84 ↓

KBC Eco CSOB Water CZK C

BE0947250453 1156,82 3,38 % 42,97 37,38 –4,17 % 14,56 18,20 % 12,60 523,39 ↓

Ecology Stock RA

AT0000A09YJ7 159,01 –0,14 % 152,08 134,72 –4,38 % 14,66 33,51 % 11,50 19,65 ↓

Nordea 1 Climate&Env.Eq.Fd.BP EUR

LU0348926287 12,77 –1,47 % 12,96 10,65 –5,27 % 21,02 40,48 % 16,74 72,83 ↓

Deka–UmweltInvest CF

DE000DK0ECS2 102,11 –0,36 % 102,32 86,20 –5,53 % 20,02 38,70 % 15,48 119,33 ↓

LIGA Pax Cattolico Union

LU0152554803 150,92 –2,77 % 157,00 146,06 –6,00 % 13,49 23,57 % 10,86 60,29 ↓

ÖkoWorld ÖkoVision Classic C

LU0061928585 140,36 –5,60 % 147,68 124,47 –6,51 % 18,10 29,77 % 14,37 519,90 ↓

Candriam Sust.North America C R

BE0173901779 40,88 0,47 % 36,65 30,93 –6,60 % 20,38 44,07 % 15,98 302,71 ↓

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

www.rcb.at

Candriam Equ.L Sustainable EMU C

LU0344047559 98,84 0,84 % 100,00 84,32 –6,70 % 23,59 23,43 % 17,98 21,09 ↓

Allianz Invest Nachhaltigkeitsfonds T

AT0000A0AZW1 165,50 –3,46 % 163,44 139,41 –6,87 % 18,04 28,16 % 13,49 29,11 ↓

DNB Fund – Scandinavia

LU0083425479 3,83 –1,27 % 3,87 3,30 –6,95 % 20,99 41,92 % 16,35 64,43 ↓

Steyler Fair und Nachhaltig Aktien R

DE000A1JUVL8 66,61 –3,44 % 68,37 59,75 –6,99 % 18,23 30,54 % 14,55

Pictet Env.Megatrend Selection P EUR

LU0503631714 151,16 –2,49 % 155,02 132,60 –7,00 % 19,64 33,60 % 15,08 48,87 ↓

8,72 ↓

Vontobel Clean Technology B EUR

LU0384405600 257,08 –2,57 % 263,86 221,47 –7,00 % 20,13 47,93 % 15,42 105,89 ↓

terrAssisi Aktien I AMI

DE0009847343 24,28 –4,52 % 25,21 21,72 –7,33 % 19,35 44,13 % 14,72 56,46 ↓

Pictet Europ.Sustainable Equ.P EUR

LU0144509717 226,83 –1,95 % 231,33 201,23 –7,44 % 19,80 34,07 % 14,90 160,82 ↓

H & A Prime Values Equity A

LU0470356352 124,07 –6,79 % 131,94 114,45 –7,56 % 15,97 20,13 % 12,72

KBC Eco Fund Water C

BE0175479063 1133,26 2,08 % 1133,26 970,93 –7,65 % 18,66 38,43 % 14,39 190,80 ↓

7,67 ↓

VB Ethik–Invest

AT0000708367 108,80 –2,44 % 105,56 92,17 –7,68 % 17,34 28,76 % 12,60

3,27 ↓

AXA WF Framlington Human Capital A Cap LU0316218527 129,48 –4,32 % 135,32 113,49 –7,72 % 20,31 30,79 % 15,45 385,68 ↓ Allianz Gl.Sustainab.A EUR BGF New Energy Fund A2 EUR F&C Responsible Global Equity A EUR

LU0158827195 21,16 –4,21 % 22,09 18,60 –7,74 % 20,61 35,76 % 15,12 188,85 ↓ LU0171289902 6,76 –2,73 % 6,95 5,97 –7,90 % 22,12 28,03 % 16,60 821,70 ↓ LU0234759529 15,07 –3,64 % 15,64

13,19 –8,11 % 19,47 38,89 % 14,52 188,70 ↓

Parvest Gl.Environment C EUR

LU0347711466 157,45 –0,01 % 159,50 132,33 –8,13 % 20,52 31,80 % 15,39 359,29 ↓

KCD–Union Nachhaltig AKTIEN

DE0005326532 47,28 –3,55 % 48,27 41,67 –8,17 % 18,95 31,26 % 14,14 41,95 ↓

Sparinvest Ethical Global Value EUR R UniNachhaltig Aktien Global Swisscanto(LU)Eq.Fd.Gl.Water Inv.B

LU0362355355 133,31 –3,68 % 138,41 116,41 –8,18 % 18,11 29,11 % 13,68 19,62 ↓ DE000A0M80G4 79,36 –2,97 % 80,58 69,37 –8,34 % 18,63 36,62 % 14,12 35,18 ↓ LU0302976872 153,94 –0,61 % 154,88 135,66 –8,41 % 18,67 33,34 % 14,81 110,44 ↓

ERSTE Responsible Stock America USD A AT0000858584 271,40 –4,13 % 235,52 204,34 –8,51 %

20,87 37,80 % 16,15 48,50 ↓

SUPERIOR 4 – Ethik Aktien A

AT0000993043 78,60 –2,79 % 76,84 63,37 –8,65 % 18,14 46,11 % 13,60 6,09 ↓

BAWAG P.S.K. Öko Sozial Stock T

AT0000A06Q31 154,67 –4,62 % 154,15 131,58 –8,69 %

KBC Eco Fund World C

18,65 33,09 % 14,11 93,63 ↓

BE0133741752 816,09 –2,16 % 824,94 702,04 –8,69 % 19,64 37,81 % 14,37 73,64 ↓

Raiffeisen–Nachhaltigkeitsfonds–Ak.R T AT0000677919 119,86 –3,31 % 116,70 98,86 –8,76 % 18,54 25,28 % 13,82 37,36 ↓

36


MÄRKTE

VOLUMEN FONDS ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA (MIO. EURO)

JB Rob.SAM S.Global Eq.EUR B Schroder ISF Gl.Clim.Ch.EUR A Acc

LU0188782162 176,50 –2,48 % 180,99 154,63 –8,77 % 19,15 30,92 % 14,22 28,14 ↓ LU0302446645 13,36 –4,02 % 13,69

ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL CZK AT0000A1AW14 107,44 –3,53 % Candriam Equ.L Sustainable World C Candriam Sust.World C R s Ethik Aktien T NN (L) Gl.Sust.Eq.P Cap EUR

3,88

11,55 –8,81 % 20,64 35,77 % 15,80 28,12 ↓ 3,38 –8,83 % 18,03

n.a. n.a. 291,30 ↓

LU0113400328 280,84 –1,25 % 284,40 240,29 –8,96 % 19,51 34,85 % 14,46 326,81 ↓ BE0946893766 26,02 –1,29 % 26,36 22,26 –8,99 % 19,64 34,33 % 14,49 32,74 ↓ AT0000681168 138,20 –3,36 % 135,16 115,56 –9,05 % 17,66 29,49 % 13,39 15,17 ↓ LU0119216553 260,00 –5,43 % 274,93 232,44 –9,33 % 19,56 28,52 % 14,33 532,24 ↓

Edmond de Rothschild Euro Sus.Gro.A

FR0010505578 330,10 –3,48 % 341,99 284,97 –9,39 % 22,35 20,23 % 17,10 33,76 ↓

MEAG Nachhaltigkeit

DE0001619997 78,67 –2,19 % 79,61 65,27 –9,46 % 20,17 27,19 % 14,37 47,73 ↓

LGT Sustainable Equity Fund Europe(EUR)B LI0015327906 1112,04 –2,37 % 1139,06 954,62 –9,62 % 21,66 34,18 % 16,24 91,49 ↓ JB Rob.SAM S.Healthy L.EUR B

LU0280770768 175,00 –1,88 % 178,35 158,90 –9,99 % 18,47 41,25 % 14,23 204,67 ↓

SUPERIOR 6 – Global Challenges T

AT0000A0AA78 183,00 –5,49 % 184,90 158,68 –10,15 % 17,24 35,55 % 13,29

Erste Responsible Stock Global T

AT0000646799 240,13 –5,01 % 238,42 201,93 –10,20 % 19,01 27,34 % 14,00 186,34 ↓ 11,09 –10,26 % 17,40 29,39 % 13,47

7,16 ↓

Jupiter Global Ecology Growth L EUR

LU0231118026 12,68 –3,79 % 13,18

Deutsche Invest I New Resources LC

LU0237014641 123,90 –6,51 % 130,86 113,61 –10,37 % 20,95 19,87 % 16,78 32,13 ↓

9,86 ↓

Variopartner SICAV Tareno Water.R1 EUR LU0319773478 164,43 –1,09 % 166,25 146,27 –10,39 % 17,44 32,98 % 13,47 118,98 ↓ Klassik MegaTrends (T) LBBW Nachhaltigkeit Aktien R

AT0000820147 108,24 –6,59 % 109,65 90,02 –10,59 % 18,77 31,81 % 14,50 20,74 ↓ DE000A0NAUP7 80,84 –4,60 % 82,67 71,86 –10,61 % 20,12 29,54 % 15,38 32,48 ↓

JSS Su.Equity Gl.P EUR D

LU0097427784 134,33 –1,68 % 136,63 116,09 –10,63 % 18,94 25,55 % 14,21 54,92 ↓

LIGA–PAX–Aktien–Union

DE0009750216 37,51 –5,09 % 38,52 33,42 –10,64 % 21,03 23,50 % 15,59 138,96 ↓

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007 ACATIS Fair Value Aktien Global EUR FBG 4Elements Water P

www.rcb.at

LI0017502381 181,67 –3,99 % 189,21 158,95 –10,66 % 18,03 23,92 % 13,31 43,09 ↓ LU0298627968 58,41 1,58 % 58,76 49,36 –10,69 % 18,36 28,97 % 14,15 26,18 ↓

Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits–Fonds DE0008470477 82,17 –3,68 % 83,49 71,06 –10,88 % 19,55 25,05 % 14,47 18,83 ↓ Petercam Equ.Europe Sustainable B EUR BE0940002729 213,95 –2,27 % 218,91 183,84 –11,06 % 21,66 17,63 % 16,41 28,62 ↓ Deka–Nachhaltigkeit Aktien CF

LU0703710904 144,21 –5,65 % 149,42 127,20 –11,14 % 19,33 28,25 % 14,42 76,73 ↓

JSS Su.Equity Europe P EUR D

LU0058891119 86,45 –5,59 % 91,57 75,14 –11,21 % 21,85 25,47 % 16,53 37,15 ↓

RobecoSAM Sustainable European Eq.D EUR LU0187077218 46,43 –1,55 % 46,61 39,76 –11,22 % 21,59 25,15 % 15,94 520,13 ↓ JSS OekoSar Equity Gl.P EUR D

LU0229773345 155,32 –4,69 % 162,96 136,24 –11,35 %

CSF(Lux)Gl.Responsible Eq.F EB EUR

LU0395642381 2223,76 –4,02 % 2316,86 1946,26 –11,43 % 19,72 29,16 % 14,68 49,08 ↓

UniSector: Klimawandel

LU0315365378 31,59 –3,25 % 32,40 25,78 –11,58 %

Stewart Inv.Asia Pacific Sustainab.A GBP GB00B0TY6S22 KEPLER Öko Energien T 3 Banken Nachhaltigkeitsfonds R Allianz Euroland Eq.SRI A EUR

3,71 –3,66 %

4,93

20,07 24,57 % 15,12 106,81 ↓ 21,50 42,84 % 16,72 36,71 ↓

4,32 –11,68 % 18,05 35,38 % 13,76 329,76 ↓

AT0000A0AMJ6 52,89 –9,04 % 55,37 45,21 –11,74 % 21,11 17,59 % 16,81 5,17 ↓ AT0000701156 15,05 –5,47 % 15,00 12,63 –11,76 % 19,71 26,88 % 14,82 87,38 ↓ LU0542502157 113,49 –5,79 % 116,15 98,97 –11,85 % 22,58 24,04 % 17,32 28,58 ↓

HSBC GIF Gl.Eq. Climate Change AC USD LU0323239441

7,31 –5,14 % 6,67 5,68 –12,04 % 19,69 22,67 % 14,78 18,44 ↓

JB Rob.SAM Gl.S.C.Eq.EUR B

LU0280770172 110,59 –2,79 % 113,76 95,16 –12,16 %

KBC Eco Fund Climate Change C

BE0946844272 486,09 0,71 % 486,09 411,70 –12,29 % 19,08 19,29 % 14,76 21,78 ↓

Swisscanto(LU)Pf.Fd.Gre. Inv.Eq.B

20,15 29,33 % 15,19 8,98 ↓

LU0136171559 123,65 –5,35 % 130,64 107,53 –12,30 % 21,14 26,06 % 15,43 25,99 ↓

Vanguard SRI European Stock Fund Acc

IE00B76VTL96 143,66 –3,80 % 191,86 158,71 –12,50 %

Candriam Sust.Europe C R

BE0173540072 23,24 –3,33 % 24,04 20,10 –12,57 % 22,42 14,54 % 16,71 159,57 ↓

JB Rob.SAM Sm.Mater.EUR B

LU0175575991 174,78 –1,14 % 177,97 147,50 –12,82 % 19,27 28,91 % 14,82 241,79 ↓

Notenstein Sustainable Equity W.B. PRIMA – Global Challenges A KBC Eco Fund Impact Investing Cap

22,66 24,61 % 16,75 623,46 ↓

LU0995511358 124,94 –6,21 % 133,21 110,61 –13,05 % 19,85

n.a. n.a. 15,65 ↓

LU0254565053 122,86 –9,51 % 134,66 115,47 –13,06 % 19,21 28,60 % 14,70 67,39 ↓ BE0175718510 482,43 –1,79 % 485,45 392,58 –13,15 % 19,54 23,84 % 15,67 41,08 ↓

First State Glob.EM Sustainab.A Acc EUR GB00B64TSB19 2,89 2,20 % 2,93 2,55 –13,24 % 17,34 16,18 % 13,42 290,82 ↓ QUELLE:

37


MÄRKTE

VOLUMEN FONDS ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA (MIO. EURO)

GIS SRI European Equity DX

LU0145456207 151,43 –4,32 % 158,27 131,27 –13,30 % 22,81 21,95 % 17,27 146,55 ↓

DNB Fund – Global SRI

LU0029375739 3,30 –4,48 % 3,38 2,80 –13,31 % 20,44 28,66 % 14,99 39,54 ↓

KBC Eco Fund Alternative Energy C

BE0175280016 230,36 –1,76 % 232,43 194,79 –13,31 % 19,46 16,14 % 15,15 29,33 ↓

KEPLER Ethik Aktienfonds (R) (T)

AT0000675665 173,66 –4,68 % 173,80 146,78 –13,64 % 18,37 32,82 % 13,83 158,95 ↓

Gutmann Aktien Nachhaltigkeitsfonds

AT0000A15M75 120,77 –7,30 % 123,20 102,31 –13,66 % 18,24

Vontobel New Power B EUR

LU0138259048 121,13 –3,40 % 125,39 103,37 –13,66 %

Parvest Sust.Eq.Eur.C EUR Petercam Eq.World Sustainable A EUR

n.a. n.a. 14,65 ↓

21,48 22,03 % 16,65 229,88 ↓

LU0212189012 107,62 –4,10 % 112,22 93,36 –13,74 % 22,24 22,41 % 16,75 128,84 ↓ BE0058651630 112,39 –1,65 % 114,27 98,82 –14,01 % 19,03 24,62 % 14,15 275,19 ↓

RobecoSAM Sustainable Agribus.Eq.D EUR LU0374106754 136,59 0,43 % 136,69 119,60 –14,11 % 18,70 13,69 % 14,32 146,65 ↓ ÖkoWorld Water for Life C

LU0332822492 136,75 –5,74 % 144,89 117,29 –14,24 % 18,97 16,36 % 14,21 14,66 ↓

Vontobel F.mtx Sus.Global Leaders B USD LU0848325378 128,93 –9,47 % 125,39 100,09 –14,27 % Erste Responsible Stock Europe T JPM Gl.Socially Responsible A(Dis)USD Erste WWF Stock Environment T Pioneer Fd.Gl.Ecology A ND

20,33 41,95 % 15,67 368,11 ↓

AT0000645973 145,09 –7,18 % 147,21 121,87 –14,35 % 21,32 20,52 % 15,94 41,52 ↓ LU0111753769

7,30 –6,82 %

6,87

5,61 –14,37 % 22,98 31,31 % 16,94 81,32 ↓

AT0000705678 120,30 –5,51 % 122,03 100,85 –14,49 %

20,28 41,76 % 16,04 92,77 ↓

LU0271656133 223,06 –7,99 % 242,44 201,88 –14,72 % 21,92 26,04 % 17,49 705,96 ↓

AXA WF Framlington Eurozone RI A Cap EUR LU0545089723

126,56

–6,18 %

134,89

112,18 –14,86 % 23,28 18,32 % 18,10 168,52 ↓

GS Gl.Resp.Eq.Portf.E Acc

LU0377751424 14,85 –8,39 % 16,01 13,20 –15,29 % 22,66 20,44 % 16,41

DB Platinum Croci World ESG R1D EUR

LU1106525006 101,40 –3,22 % 103,69 86,90 –15,32 % 20,79

UBS(Lux)Equ.Gl.Sust.(USD)USD P acc 4Q–Smart Power

4,73 ↓

n.a. 21,35 ↓

LU0076532638 704,76 –4,67 % 650,91 533,30 –15,35 % 19,25 27,98 % 14,89 289,23 ↓ DE000A0RHHC8 45,61 –2,19 % 45,92 37,90 –16,24 % 20,26 –11,52 % 15,43 39,78 ↓

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007 JB Rob.SAM Sm.Energ.EUR B

n.a.

www.rcb.at

LU0175571735 18,87 –6,63 % 20,21 16,58 –16,36 % 21,46 15,06 % 16,44 225,73 ↓

s Generation

AT0000A0JGB6 113,50 –6,50 % 117,15 92,55 –16,43 % 21,01 53,87 % 17,59 8,93 ↓

Vontobel Future Resources C EUR

LU0384406244 180,40 –0,57 % 182,64 150,51 –16,50 % 21,77 2,15 % 16,88 80,03 ↓

DNB Fund – Renewable Energy

LU0302296149 91,08 –7,16 % 96,30 72,13 –16,58 % 25,68 28,99 % 20,81 34,03 ↓

Ökoworld Klima

LU0301152442 47,69 –10,42 % 53,07

Allianz Gl.EcoTrends A EUR

LU0250028817 93,97 –3,53 % 97,41 80,21 –16,86 % 21,51 16,21 % 16,75 113,63 ↓

41,43 –16,68 % 20,96 27,72 % 17,19 17,42 ↓

UBS(Lux)Equ.Gl.Sus.Innov.(EUR) EUR P acc LU0130799603 64,96 –5,82 % 66,97 54,59 –17,07 % 20,84 21,95 % 15,49 92,31 ↓ JSS Multi Label SICAV New Energy(EUR)B LU0121747215 5,32 –5,84 % 5,65 4,52 –17,13 % 22,43 15,15 % 16,39 58,88 ↓ ABD Gl.Res.Wo.Eq.A2 USD

LU0278938138 9,88 –1,11 % 8,89 7,52 –17,30 % 20,14 10,09 % 14,81 14,46 ↓

JSS Su.Equity USA P USD Acc

LU0526864581 153,44 –5,07 % 142,31 116,37 –17,64 % 21,24 44,33 % 17,76 23,34 ↓

Swisscanto(LU)Eq.Fd.Gl.Climate Inv.B

LU0275317336 65,47 –6,08 % 69,71 56,38 –18,30 % 21,50 8,43 % 15,94 44,41 ↓

JSS Responsible Equity BraziláP Acc USD LU0950591122 75,40 34,10 % 66,38 43,28 –18,73 % 35,23

n.a.

n.a.

3,17 ↓

JSS Su.Equity New Power P EUR Acc

LU0288930869 49,80 –7,73 % 53,97 42,73 –18,91 % 22,58 11,33 % 16,45 22,91 ↓

Pictet–EM Sustainable Equ.P EUR

LU0725974439 75,01 4,11 % 75,82 64,40 –18,96 % 19,80 –3,29 % 15,20 95,52 ↓

Vontobel F.mtx Sus.Em.M.Leaders B USD LU0571085413 96,74 –4,65 % 89,33 72,68 –19,23 % 24,26 16,16 % 18,14 170,13 ↓ ÖkoWorld Growing Markets 2.0 C

LU0800346016 129,61 –4,36 % 135,40 115,37 –19,24 % 20,88 14,17 % 15,91 62,26 ↓

UBS(Lux)Eq.SICAV E.M.Sust.USD) P–acc LU0346595837 75,21 2,10 % 65,30 54,34 –19,28 % 20,07 7,27 % 16,24 Candriam Equ.L Sustainab.Emerg.Markets C LU0344046742 Candriam Sust.Pacific C R

n.a. ↓

116,01

99,38 –20,46 % 22,98 9,09 % 17,30 150,88 ↓

BE0174191768 2982,00 –6,24 % 25,40

20,66 –20,51 % 26,02 8,44 % 20,78 305,15 ↓

JSS Su.Equity Gl.Emerging Mark.P USD Acc LU0485309743

113,97

–1,76 %

80,79 2,62 %

72,18

59,19 –20,61 % 21,14 –6,14 % 16,61 27,44 ↓

Vontobel F.mtx Sus.Asian L.(ex J.)H EUR LU0384409693 220,33 –5,39 % 232,88 190,16 –21,21 % 21,61 11,83 % 17,15 39,24 ↓ Swisscanto(LU)Eq.Fd.Gre. Inv.E.M.B

LU0338548034 114,74 –2,95 % 104,09 87,47 –22,55 % 22,75 7,54 % 18,35 18,38 ↓

DNB Fund – Global Emerging Markets LU0090738252 2,21 –2,49 % 1,98 1,68 –22,91 % 21,02 –2,26 % 16,73 72,74 ↓ Pictet Clean Energy R EUR

LU0280435461 59,49 –5,78 % 63,14 50,81 –23,35 % 22,74 17,34 % 17,76 367,48 ↓

Parvest Green Tigers C EUR

LU0823437925 163,48 –6,95 % 175,69 142,36 –28,26 % 27,42 11,64 % 19,92 37,71 ↓ QUELLE:

38


MÄRKTE

NACHHALTIGE ANLEIHENFONDS PERFORMANCE VON 45 IN ÖSTERREICH ZUGELASSENEN ÖKO–, ETHIK– UND NACHHALTIGKEITSFONDS (1 J %) VOLUMEN FONDS ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA (MIO. EURO)

C-QUADRAT Global Quality ESG Bond Fd.R LI0214636693 104,65 3,23 % 105,20 101,38 1,12 % 3,45

n.a. n.a. 31,24 ↑

Oppenheim Ethik Bond Opportunities (T) AT0000707393 122,83 1,12 % 119,25 117,77 1,03 % 1,34 4,65 % 1,12 11,78 ↑ Allianz Euro Credit SRI R EUR

LU1149865690 101,53 3,43 % 101,72 96,95 0,81 % 2,91

JSS Su.Bond EUR Corporates P EUR D

LU0045164786 162,36 2,60 % 162,68 157,35 0,64 % 2,82 7,69 % 2,20 35,80 ↑

ERSTE Resp.Bd.Emerging Corporate T

AT0000A13EG7 114,02 3,74 % 110,16 105,76 0,61 % 2,09

n.a. n.a. 69,86 ↑ n.a. n.a. 28,29 ↑

NN (L) Euro Sust.Cr.(e.Fin.)P Cap EUR

LU0577843187 369,44 3,54 % 370,69 354,55 0,56 % 3,18 10,07 % 2,51 501,15 ↑

Candriam Sust.Euro Corp.Bonds C R

BE0945493345 460,39 2,77 % 460,75 446,48 0,30 % 2,74 9,56 % 2,23 244,14 ↑

SUPERIOR 1 – Ethik Renten A

AT0000855606 75,55 1,61 % 73,82 72,52 0,27 % 2,00 7,10 % 1,57 71,29 ↑

Swisscanto(LU)Pf.Fd.Gre. Inv.Inc(EUR)B LU0288148447 142,83 2,45 % 143,64 139,41 0,21 % 5,21 6,57 % 4,78 3,46 ↑ Deka–Nachhaltigkeit Renten CF

LU0703711035 123,73 2,71 % 123,94 117,34 0,18 % 3,10 17,76 % 2,49 91,05 ↑

LGT Sustainable Quality Bond Hgd.EUR B

LI0183909782 1043,56

1,40 % 1043,56 1029,13 0,16 % 1,09 0,72 % 1,23 670,12 ↑

Erste Responsible Bond Euro–Corporate T AT0000A0PHJ4 128,32 3,04 % 124,03 119,58 0,12 % 2,70 9,16 % 2,25 162,86 ↑ Gutmann Euro Sh.T.Anl.Nachhaltigkeitsf.T AT0000A15Q89 104,64 0,49 % 101,65 101,08 0,11 % 0,55 terrAssisi Renten I AMI

n.a. n.a. 8,71 ↑

DE000A0NGJV5 97,17 0,63 % 97,23 96,53 0,09 % 0,64 0,71 % 0,49 28,64 ↑

LIGA-Pax-Rent-Union

DE0008491226 26,17 1,47 % 26,23 25,83 0,09 % 1,73 6,65 % 1,77 149,04 ↑

Parvest Sustainable Bd.Euro Corp.CR EUR

LU0265288877 145,13 2,07 % 145,49 140,73 –0,03 % 2,74 9,79 % 2,31 938,02 ↓

Candriam Sust.Euro Short Term Bonds C D BE0945489301 149,50 0,42 % 149,51 148,65 –0,06 % 0,55 2,16 % 0,53 137,46 ↓ KEPLER Ethik Rentenfonds R T CS(Lux)Sustainable BF EUR B Erste Responsible Bond T

AT0000642632 167,21 2,62 % 163,25 158,26 –0,08 % 2,97 11,04 % 2,63 157,51 ↓ LU0230911603 151,13 3,20 % 152,30 146,45 –0,08 % 4,21 10,56 % 3,31 24,41 ↓ AT0000686084 177,15 2,80 % 171,66 166,45 –0,08 % 2,97 11,12 % 2,48 131,51 ↓

ZERTIFIKATE CHAMPION SEIT 2007

www.rcb.at

Apollo Nachhaltig Global Bond (T)

AT0000A13JW3 11,15 1,33 % 10,77 10,55 –0,09 % 2,46

KCD-Union Nachhaltig RENTEN

DE0005326524 53,64 2,23 % 53,75 52,25 –0,11 % 2,54 9,48 % 2,01 153,41 ↓

n.a. n.a. 101,98 ↓

Robeco Euro Sustainable Credit B

LU0503372517 98,34 2,34 % 98,58 95,24 –0,17 % 3,61 8,97 % 2,73 303,54 ↓

Erste Responsible Reserve T

AT0000A03969 116,61 0,61 % 115,75 114,73 –0,25 % 0,72 2,33 % 0,68 141,69 ↓

SUPERIOR 5 – Ethik Kurzinvest T

AT0000A01UR5 119,45 –0,02 % 118,84 118,76 –0,26 % 0,24 1,61 % 0,39 19,90 ↓

LGT Sustainable Bond Fund Global(EUR)B Raiffeisen-Nachhaltigk.Sh.T.R EUR LBBW Nachhaltigkeit Renten R DWS ESG Global-Gov Bonds BAWAG P.S.K. Öko Sozial Rent T

LI0106892909 1490,85 1,48 % 1497,97 1450,25 –0,28 % 7,43 14,45 % 5,88 155,09 ↓ AT0000A190X3 100,38 0,05 % 99,40 99,03 –0,35 % 0,36

n.a. n.a. 50,78 ↓

DE000A0X97K7 53,80 1,44 % 53,90 52,96 –0,44 % 1,81 9,25 % 1,77 34,90 ↓ DE0008474081 267,12 0,49 % 268,53 266,08 –0,50 % 1,60 –1,70 % 2,61 87,11 ↓ AT0000A0FM79 126,10 2,71 % 123,86 119,78 –0,54 % 2,96

Gutmann Euro Anleihen Nachhaltigkeitsf.T AT0000A15Q63 112,08 2,33 % 109,38 106,38 –0,55 % 3,41

8,11 % 2,28 206,03 ↓ n.a. n.a. 52,81 ↓

LIGA Pax Corporates Union

LU0199537852 43,02 2,16 % 43,02 41,70 –0,63 % 2,44 9,68 % 1,94 153,39 ↓

KBC Renta Sekarenta C

LU0082560987 6358,36 2,32 % 699,00 676,75 –0,64 % 6,98 1,00 % 7,09 250,72 ↓

SEB Green Bond Fund

LU0041441808 54,26 0,90 % 54,47 53,84 –0,68 % 1,60 12,06 % 4,51 58,99 ↓

JSS Su.Bond EUR P EUR D

LU0158938935 112,90 2,51 % 113,70 110,14 –0,72 % 3,72 7,80 % 2,93 75,89 ↓

Candriam Bds.Sustainable Euro C

LU0344240048 137,48 2,19 % 138,56 134,53 –0,75 % 3,77 10,02 % 2,96 40,46 ↓

Raiffeisen ÖsterreichRent R A

AT0000859533 8,04 0,51 % 7,86 7,80 –0,86 % 1,70 3,56 % 1,82 427,73 ↓

Allianz Invest Nachhaltigkeits-Rentenfd.

AT0000A19NT8 102,10 1,11 % 99,63 98,54 –0,96 % 1,98

n.a. n.a. 42,52 ↓

JSS Su.Bond EUR High Grade P EUR Acc LU0288930356 139,48 2,85 % 141,25 135,61 –1,06 % 4,75 6,93 % 3,70 18,99 ↓ s Ethik Bond T

AT0000681184 137,95 0,75 % 133,63 131,62 –1,14 % 3,69 10,34 % 3,16 31,00 ↓

Petercam L Bds.Gov.Sustainable A EUR

LU0336683411 1297,37 2,43 % 1312,33 1266,64 –1,19 % 4,19 9,63 % 3,48 73,74 ↓

LO Funds – Euro Resp.Corp.Funda.PA

LU0095725387 18,50 2,50 % 18,52 17,86 –1,19 % 2,88 6,78 % 2,19 115,24 ↓

Candriam Sust.Euro Bonds C R

BE0943336116 364,80 2,00 % 367,91 357,63 –1,21 % 3,68 9,52 % 2,92 148,60 ↓

Candriam Bds.Sustain.Euro Government C LU0012089420 941,32 2,23 % 953,42 920,81 –1,40 % 4,56 10,67 % 3,56 70,57 ↓ Candriam Sust.World Bonds C D

BE0945477181 2379,41 0,48 % 2419,36 2358,20 –1,64 % 7,06 14,43 % 5,42 22,26 ↓ QUELLE:

39


MÄRKTE

PORTFOLIO

GUT INVESTIERT Nachhaltige Investments werden immer ­populärer. DerBörsianer wollte von sechs Fondsmanagern mit Schwerpunkt SRI wissen, welche Positionen, Strategien und Ziele sie verfolgen. Ethisches und nachhaltiges Investment ist kein Modetrend, der in der nächsten Saison verschwunden ist. Dafür gibt es dieses schon zu lange. Heute kann man den 1928 gegründeten Pio­ neer Fund als ersten Ethik-Investmentfonds bezeichnen. Re­ ligiös orientierte amerikanische Anleger wollten dabei ihr Geld nur in moralisch einwandfreie Unternehmungen stecken. Fast 100 Jahre später hat sich das Spektrum um Ökologie und Sozi­ ales erweitert. Zwar stellen ethische Investments noch immer eine Minderheit dar. Doch langsam, aber stetig tritt ethisches Investment aus der Nische. Laut aktuellen Erhebungen beträgt der Anteil des nachhaltigen Investments in Österreich knapp acht Prozent. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Volu­ men mehr als verdoppelt. Etwa 5,8 Milliarden Euro legen die Ös­ terreicher derzeit in nachhaltigen Investmentfonds an. DerBörsianer hat deshalb bei sechs Fondsmanagern nachgefragt, nach welchen Kriterien sie das angelegte Kapital investieren.

40


MÄRKTE

Clemens Hansmann Fondsmanager Gutmann KAG Euro Anleihen Nachhaltigkeitsfonds

Bruce Jenkin-Jones Fondsmanager BNP Paribas Investment Partners Parvest Aqua

Florian Hauer Fondsmanager Kepler Fonds Ethik Aktienfonds

Welche Anlagestrategien verfolgen Sie? -

Welche Anlagestrategien verfolgen Sie?

Welche Anlagestrategien verfolgen Sie? -

Es ist eine Kombination aus „Best-in-

- Die Grundlage bildet der „Best in

Der Parvest Aqua Fonds investiert direkt

Class-Titelauswahl“ und Ausschluss­

Class“-Ansatz. Wir investieren in vor­

oder indirekt in Aktien von Unterneh­

kriterien. Den Grad der Nachhaltigkeit

bildliche Unternehmen. Über defi­

men, die ihre Geschäftstätigkeit im Was­

analysieren wir mit einem umfassenden

nierte Ausschlusskriterien werden zu­

sersektor oder damit verbundenen Bran­

Kriterienkatalog. Überdurchschnittliche

sätzlich unerwünschte Geschäftsfel­

chen haben.

Bewertungen sind Voraussetzung. Je kri­

der ausgeschlossen. Dabei geht es etwa

Nach welchen Kriterien erfolgt die Aus-

tischer die Branche, desto höher die An­

um Rüstung, Tabak, Alkohol oder Ge­

wahl der Titel für das Portfolio? - Wir in­

forderungen an das einzelne Unterneh­

schäftspraktiken wie etwa Kinderar­

vestieren in Unternehmen, die zumin­

men.

beit.

dest 20 Prozent ihres Umsatzes, des Ge­

Nach welchen Kriterien erfolgt die Aus-

Nach welchen Kriterien erfolgt die

winns oder des Kapitaleinsatzes im Was­

wahl der Titel für das Portfolio? - Bei Un­

­Auswahl der Titel für das Portfolio? - Die

sersektor erbringen. In der Praxis beträgt

ternehmen entscheidet das kombinierte

grobe Selektion erfolgt nach funda­

dieser Anteil mehr als 60 Prozent. Die

Ergebnis aus Branchen- und Unterneh­

mentalen und quantitativen Kennzah­

Auswahl der Titel erfolgt über fix defi­

mensanalyse laut definiertem Kriterien­

len. Auf Basis von Bewertungs- und

nierte Nachhaltigkeitskriterien. Ein Ma­

raster. Bei Staaten konzentrieren wir uns

Wachstumskriterien erfolgt dann die

kro-top-down-Prozess erfolgt im An­

auf Ressourcenvermögen und -produkti­

finale Titelauswahl durch den Fonds­

schluss an die Auswahl. Dies ist not­

vität. Generell zählen für uns längerfris­

manager.

wendig, um sicherzustellen, dass wir in

tige, übergeordnete Entwicklungen.

Unter welchen Umständen stoßen Sie

den vielversprechendsten Regionen und

Unter welchen Umständen stoßen Sie In-

Investments ab? - Kommt es bei einem

vestments ab? - Das Fondsmanagement

Unternehmen zu einer Ratingabstu­

Unter welchen Umständen stoßen Sie In-

darf ausschließlich in Emittenten inves­

fung oder zu einem Verstoß gegen ein

vestments ab? - Wir haben eine strenge

tieren, die gemäß der Nachhaltigkeits­

Ausschlusskriterium,

wir

Verkaufsdisziplin von Aktien, wenn sie

analyse investierbar sind und nicht gegen

durch direkte Kontaktaufnahme also

die von uns definierten Kriterien nicht

Ausschlusskriterien verstoßen. Falls sich

einen Engagement-Prozess, eine po­

mehr vollständig erfüllen oder wenn ihre

das Nachhaltigkeitsrating bei einem Ti­

sitive Beeinflussung der Situation, zu

Aktivitäten zu weniger als 20 Prozent im

tel so verschlechtert, dass er nicht mehr

erreichen. Kommt es zu keiner zufrie­

Wassersektor stattfinden. Bei Proble­

investierbar ist, wird er innerhalb eines

denstellenden Rückmeldung des Un­

men treten wir mit den Unternehmen in

Monats verkauft.

ternehmens, wird der Titel innerhalb

Kontakt und wirken darauf ein, eine Lö­

von vier Monaten ab Quartalsende ver­

sung zu finden. Wenn wichtige Bedenken

kauft.

nicht gelöst werden können, trennen wir

Welche Renditenziele verfolgen Sie oder mit welcher Benchmark messen Sie sich?

versuchen

Branchen investiert sind.

- Wir messen uns mit unseren lang be­

Welche Renditenziele verfolgen Sie

währten Investmentansätzen und Ver­

oder mit welcher Benchmark messen Sie

Welche Renditenziele verfolgen Sie oder

gleichsindizes. Wir verwenden keine rei­

sich? - Das Ziel lautet, besser als die

mit welcher Benchmark messen Sie sich? -

nen Nachhaltigkeitsbenchmarks, denn

Benchmark MSCI All-Country-World

Unser Ziel ist es, auf fünf Jahre gerechnet

unser Anspruch ist der Vergleich mit dem

Index sowie andere globale Aktien­

200 Basispunkte über dem MSCI ACWI zu

Gesamtmarkt.

fonds abzuschneiden.

performen.

41

uns vom jeweiligen Investment.


MÄRKTE

Jörg Moshuber Fondsmanager Pioneer Investment Austria Ethik Fonds

Laurent Nguyen Fondsmanager Pictet Asset Management European Sustainable Equities

Charlie Thomas Fondsmanager Jupiter Asset Management Global Ecology Growth SICAV

Welche Anlagestrategien verfolgen Sie?

Welche Anlagestrategien verfolgen Sie? -

Welche Anlagestrategien verfolgen Sie? -

- Der Fonds strebt langfristigen Ka­

Wir streben danach, mittel- bis langfris­

Der Fonds investiert auf einer globalen

pitalzuwachs bei angemessener Ri­

tig stabile Renditen durch Investments

Basis in Unternehmen, die Lösungen für

sikostreuung und Sicherheit an und

in finanziell robuste Unternehmen, die

ökologische und nachhaltige Herausfor­

wendet sich an Investoren, denen ethi­

von der Transition in ein nachhaltigeres

derungen anbieten. Schwerpunktberei­

sches und nachhaltiges Investieren ein

Wirtschaften profitieren. Im Gegensatz

che sind dabei ökologische Infrastruktur,

besonderes Anliegen ist. Das Anleihen-

dazu vermeiden wir Unternehmen, die

Ressourcenoptimierung und Demogra­

und Aktien-Screening erfolgt durch

kurzfristige Gewinne auf Kosten der Ge­

fie. Der Fonds zielt auf langfristige In­

das auf ethische Investments speziali­

sellschaft oder Umwelt generieren.

vestitionen ab.

sierte Institut Ecapital Entrepreneurial Partners AG.

Unter welchen Umständen stoßen Sie In-

Unter welchen Umständen stoßen Sie In-

vestments ab? - Ein möglicher Grund für

vestments ab? - Wir stoßen nur selten eine

Nach welchen Kriterien erfolgt die

ein Abstoßen besteht in sich abschwä­

Kernposition ab, außer es gibt grund­

Auswahl der Titel für das Portfolio? - Wir

chenden wirtschaftlichen Fundamen­

legende Veränderungen in der Wachs­

kombinieren Ausschlusskriterien, also

taldaten, geringere Attraktivität im Ver­

tumsstrategie des Unternehmens, im

Negativkriterien, mit einem „Best in

gleich zu konkurrierenden Unternehmen

Management oder in der zugrunde lie­

Class“-Ansatz. Aufgrund unserer ESG-

oder Firmenskandale wie Marktmiss­

genden Technologie oder Dienstleistung.

Kriterien wird nur in Unternehmen in­

brauch oder -manipulation, Betrug und

Erscheinen die Bewertungen eines Un­

vestiert, die sich verantwortungsvoll

Korruption sowie Umwelt- oder Ver­

ternehmens überzogen, dürften sich dort

in Bezug auf Umwelt, Gesellschaft und

schmutzungsskandalen.

für uns Gewinnmitnahmen ergeben. Zu

War der konkrete Emissionsskandal von

einem späteren Zeitpunkt und angemes­

Unter welchen Umständen stoßen Sie

VW bei Ihnen ein Thema? - Wir waren nicht

seneren Bewertungsniveau würden wir

Investments ab? - Zusätzlich zu den

in VW investiert, da wir eine mangelnde

dann in den Titel reinvestieren.

klassischen ökonomischen Überlegun­

Unabhängigkeit seitens des Vorstands,

War der konkrete Emissionsskandal von

gen liegt ein besonderes Augenmerk

exzessive Vergütungen sowie Streitig­

VW bei Ihnen ein Thema? - Wir waren nicht

auf aktuelle Ereignisse. Nachrichten

keiten zwischen dem ehemaligen Auf­

in VW investiert. In solch einem Fall hät­

wie die des VW-Skandals führen zu ei­

sichtsratsvorsitzenden und dem Vor­

ten wir geschaut, ob die Debatte einen

nem sofortigen Verkauf der jeweiligen

standsvorsitzendem sahen. VW schnitt

grundlegenden Einfluss auf den mit dem

Aktie. Im konkreten Fall war der Titel

aufgrund von niedrigen Erträgen, hoher

Problem verknüpften Geschäftsbereich

bereits vor dem Bekanntwerden des

Verschuldung und aggressivem Wachs­

gehabt hätte. Zudem hätten wir über­

Skandals nicht mehr im Fonds vertre­

tum bei unseren Qualitätskriterien au­

prüft, ob die Unternehmenssteuerung in

ten.

ßerdem nicht gut ab.

der Lage wäre, mit ähnlichen Herausfor­

Unternehmensführung verhalten.

Welche Renditenziele verfolgen Sie

Welche Renditenziele verfolgen Sie oder

oder mit welcher Benchmark messen Sie

mit welcher Benchmark messen Sie sich?

Welche Renditenziele verfolgen Sie oder

sich? - Mit einer globalen Aktienquo­

- Wir streben eine jährliche Outperfor­

mit welcher Benchmark messen Sie sich? -

te von rund 30 Prozent, kombiniert mit

mance des MSCI Europe von zwei Prozent

Langfristig gesehen, misst sich der Fonds

Euro-Staatsanleihen, erreichten wir in

mit einem Tracking-Error in der Höhe

mit dem FTSE World Index. Natürlich be­

den vergangenen fünf Jahren eine jähr­

von vier Prozent über einen Marktzyklus

sitzt der Fonds im Vergleich zum Index

liche Performance von 6,5 Prozent.

von drei bis fünf Jahren an.

einen hohen aktiven Anteil.

42

derungen umzugehen.


GASTKOMMENTAR

MEINUNGEN

DIE SPREU VOM WEIZEN TRENNEN

ERNST KREHAN VERMÖGENSBERATER Der studierte Betriebsinformatiker begann seine ­Karriere 1981. Er war Geschäftsführer der ­Capital Invest KAG, CIO der Uniqa Group, Vorstand der ÖVK Mitarbeitervorsorgekasse AG und Geschäftsführer der Bankhaus Schelhammer & Schattera KAG. Heute ist er selbstständiger Vermögensberater mit Schwerpunkt auf nachhaltige Veranlagungen.

Was einen richtig guten SRI-Fonds für Investoren ausmacht, analysiert Investmentexperte Ernst Krehan.

Die täglich größer werdende Anzahl von SRI-Fonds machen es für den Anleger zu

„Nachhaltigkeit mindert das Portfoliorisiko.“

einer Herausforderung, den passenden

ERNST KREHAN

Prozess der Veränderung. Auch ein guter Fonds wird nicht immer jedes Detail sei­ ner nachhaltigen Ausrichtung vollständig erfüllen. Bei der Umsetzung der nachhal­

Fonds zu finden. Woran erkennt man ei­ nen guten SRI-Fonds, was kann von einem solchen Fonds er­

tigen Ausrichtung setzt der Fonds strenge Maßstäbe, so ist zum

wartet werden – und was nicht?

Beispiel der alleinige Ausschluss von Herstellern von Antiperso­

Ein wesentliches Merkmal ist die nachhaltige Ausrichtung.

nenminen aus dem Portfolio noch kein Nachhaltigkeitsansatz.

Ausgehend von seiner Leitlinie, zum Beispiel Förderung des Kli­

Nachhaltige Veranlagung als eigener Investmentansatz wird,

maschutzes, Einhaltung der Menschenrechte und Bekämpfung

wie jeder andere Investmentstil, zu gewissen Zeiten gegenüber

von kontroversen Geschäftspraktiken, legt der Fonds Regeln

dem Gesamtmarkt höhere Erträge erzielen und zu anderen Zei­

fest wie Investitionen in Unternehmen mit geringem Ausstoß

ten zurückbleiben. Die Erwartung einer konstanten Outper­

von Treibhausgasen, Ausschluss von Staaten mit Todesstra­

formance ist per se unsinnig, egal welcher Investmentstil ver­

fe oder mangelnder Bekämpfung von Korruption. Transparenz

folgt wird. Die empirische Betrachtung von Portfolios zeigt, dass

erreicht der Fonds durch die Veröffentlichung seines Portfolios,

Nachhaltigkeit das Portfoliorisiko mindert.

der angewendeten Ausschluss- oder „Best in Class“-Kriterien

Ein richtig guter SRI-Fonds hat eine explizit nachhaltige Aus­

und der Ergebnisse weiterer Tätigkeiten wie zum Beispiel sein

richtung. Das Management des Fonds nimmt seine Verantwor­

Stimmverhalten.

tung wahr, Nachhaltigkeit zu leben, und gibt durch hohe Trans­

Nachhaltige Beurteilung ist keine Nebenbedingung, sondern

parenz dem Investor die Möglichkeit, sich selbst ein Bild darüber

zentraler Bestandteil des Investmentprozesses und sichert mit­

zu machen. Dem Wesen der Nachhaltigkeit wird durch strenge

tel- bis langfristig eine zumindest gleichwertige Performance

Maßstäbe Rechnung getragen und so wird mittel- bis langfristig

gegenüber anderen Anlagemöglichkeiten. Nachhaltigkeit ist ein

ein ansprechendes Ergebnis erzielt. n

MORNINGSTAR

in der Kategorie European flexible allocation

3 Jahre und 5 Jahre:

Platz 1 von 43 Stand per 31.12.2015


UNTERNEHMEN

CSR:

WENN ­WELTEN KOLLIDIEREN Schweizer Soziologen stehen dem Konzept der Corporate Social Responsibility mit ­Vorbehalten gegenüber. DerBörsianer nahm sich der Kritik an und forderte eine Replik aus der Wirtschaft ein. Heraus kam der eine oder andere überraschend pragmatische Ansatz. TEXT HANS WEITMAYR

M

anch einer musste die Analy­ se zweimal lesen. So gaben es zumindest manche Onlinele­

ser in ihren Kommentaren – und auch der Autor dieser Zeilen – gern zu. Kon­ kret geht es um den Text „Moral für die Parade“, veröffentlicht in der Schwei­ zer Ausgabe der „Neuen Zürcher Zei­ tung“ (NZZ) sowohl auf Papier als auch digital. Inhalt der Streitschrift war eine kritische Auseinandersetzung mit dem


© ANNA HUBER / WESTEND61 / PICTUREDESK

CSR-Lüge. Gibt es keine wissenschaftliche Evidenz für den positiven Einfluss von CSR auf den Unternehmenserfolg?


UNTERNEHMEN

Thema Corporate Social Responsibility

dern auch den betriebswirtschaftlichen

(CSR) – ein potenziell sperriges Thema,

Nutzen von CSR in Zweifel. Besonderen

das der Autor und Soziologe, Thomas A.

Staub hat hier unter dem Schlagwort

Becker, in noch sperrigere Formulie­

„CSR-Lüge“ die von der Schweizer So­

rungen goss. Eine Textprobe gefällig?

ziologin Katja Rost veröffentlichte Stu­

„Ich halte das für eine extrem gefährliche, tendenziöse Aussage.“

Bitte sehr, zum Beispiel diese: „So

die aufgewirbelt, nach der es keine wis­

erzeugt die Moralisierung gesellschaft­

senschaftliche Evidenz für den positi­

licher Realität zunächst vielstimmigen

ven Einfluss von CSR auf den Unterneh­

Beifall, behindert aber die diskursive

menserfolg gäbe. Die Wissenschaftle­

gelingt, Investoren anzulocken: Laut

Aushandlung der Geltungsbedingun­

rin, die an der Universität Zürich wirkt,

Eigenangaben liegt der Anteil an sozi­

gen widerstreitender Weltbilder.“ Be­

führt weiter aus: „CSR bringt nicht nur

alen Investoren bei 14,9 Prozent, wäh­

deutet übersetzt: CSR neigt dazu, die

Gewinn oder verbessert die Reputation,

rend es in der Peer Group neun bis zehn

Gesellschaft einzulullen, behindert so

sondern erzeugt auch Kosten für das

Prozent sind.

den gesellschaftlichen Diskussionspro­

Unternehmen.“ Hinzu komme, dass es

zess, der zu echter, innerer Erneuerung

immer wieder „zu falschen, tendenzi­

Schall und Rauch?

führt, und gehört deshalb am ehesten

ell zu positiven Auswertungen von CSR-

Was bleibt aber von der Becker’schen

in die „Falter“-Rubrik „Best of Böse.“

Studien kommt. Publikationsfehler er­

„evolutorischen Sackgasse“? Alle Kri­

eignen sich insbesondere in jüngeren

tik Schall und Rauch? Das kommt wahr­

„Evolutorische Sackgasse“

Studien, weil der Publikationsdruck in

scheinlich darauf an, wo man die Ursa­

Kein Wunder also, wenn CSR-Verant­

den Wissenschaften seit den 90er-Jah­

che und wo die Wirkung sieht. Becker

wortliche wie Klaus Bergsmann, Leiter

ren gestiegen ist“, erklärt Rost. „Die

erweckt in seinem Kommentar den An­

Sustainability Office Erste Group Bank

selektive Veröffentlichung von Unter­

schein, dass CSR quasi erfunden wur­

AG, meinen: „Ich halte das für eine ex­

suchungsergebnissen verfälscht wis­

de, um Kritik an Unternehmen vorweg­

trem gefährliche, tendenziöse Aussa­

senschaftliche

zur

zunehmen und damit ins Leere bezie­

ge, die unterstellt, dass es die Unter­

Fehlinformation der Öffentlichkeit und

hungsweise in die „evolutorische Sack­

nehmen bei diesem Thema nicht ernst

kann etwa Auslöser für falsche positive

gasse“ laufen zu lassen. Das löst bei

meinen. Ich sehe das konträr anders.“

Entscheidungen sein.“

Erste-Mann Bergmann – unbestätigten

Resultate,

führt

KLAUS BERGSMANN

Mit Becker offenbart sich ein argumen­

Alles also Lug und Trug? Nicht ganz.

Gerüchten zufolge – die eine oder an­

tatorischer Graben zwischen dem, was

Denn zu akademischen Diskussionen

dere intellektuell-allergische Reakti­

man unter Umständen als öffentlich/

gibt es ja die Einschätzung, dass sie

on aus: „Es ist doch nicht so, dass sich

akademisch, und dem, was man pri­

deshalb so unerbittlich geführt werden,

da eine Person hingesetzt hat und das

vatwirtschaftlich verstehen kann. Zwar

weil es letztlich um eines geht: nichts.

Konzept CSR aufgeschrieben hat.“ Auch

geht der Schweizer dem Beruf der Be­

Jasmine Böhm, CSR-Verantwortli­

OMV-Managerin Böhm meint viel­

raters nach – diese Tätigkeit erfüllt

che der OMV AG, zieht aus der Praxis

mehr, dass „gesellschaftliche Verände­

er aber vornehmlich für „Unterneh­

des Mineralölkonzerns eher die Syn­

rungen hier sehr wohl Druck machen“.

men und Institutionen der öffentli­

these denn die Antithese als Schluss:

Gerade der Mineralölkonzern kann ein

chen Verwaltung“, wie es in seiner Vita

„Wenn man CSR mit Moralthemen

Lied davon singen, was passiert, wenn

heißt. Entsprechend leicht fällt ihm

verbindet, dann kann das wirklich in

CSR nach außen nicht funktioniert. Die

dann auch der Vorwurf, bei CSR hand­

die beschriebene Richtung gehen. Bei

Bilder von Bürgerversammlungen rund

le es sich schlicht um „Zivilisierungs-

uns geht es aber auch ganz einfach um

um projektierte Fracking-Bohrungen

und/oder Legitimierungseffekte für die

Wettbewerbsfähigkeit: Öl und Gas sind

in Niederösterreich konnten nur ent­

Wirtschaft“, der Weg, den man mit dem

immer in Diskussion. Wir müssen also

stehen, weil es nicht gelungen war, die

Konzept CSR beschreite, führe gerade­

faktisch zeigen, dass wir das ordentlich

betroffenen Anrainer ins argumentato­

wegs in eine „evolutorische Sackgas­

machen“, erklärt Böhm.

rische Boot zu holen.

se“ (Anm.: Schweizerisch für „evolu­

Dass durch CSR Kosten entstehen,

tionär“), löse eine „Dissoziation von

ist der Managerin auch bewusst: „Bei

CSR im Rampenlicht

Wirklichkeiten aus“ und blockiere, wie

uns geht es um Aktivitäten, die Sinn

Soll CSR funktionieren, muss auch

schon erwähnt, soziale Prozesse.

ergeben. Wir betreiben kein Greenwa­

der Prozess nach innen ordentlich auf

der

shing – das würde tatsächlich nur zu­

Schiene gebracht werden – eine Aufga­

aber

sätzliche Kosten verursachen.“ Ein sehr

be, der sich dieser Tage die Erste Group

nicht nur den gesellschaftlichen, son­

pragmatischer Ansatz, mit dem es auch

Bank AG stellt. Sie arbeitet aktuell an

Bemerkenswerterweise akademisch-öffentlich

zieht

Betrieb

46


UNTERNEHMEN

„Gesellschaftliche Veränderungen machen sehr wohl Druck.“

„Es kommt zu ­positiven, ­Auswertungen von CSR-Studien.“

„Mit Aktivitäten muss man Menschen auch emotional erreichen.“

JASMINE BÖHM

KATJA ROST

FRED LUKS

einem Code of Conduct, den sie aber vor

Chef hat. Gerade da muss man die Men­

ten. Die spezialisierte CSR-Abteilung,

Publizierung noch mit den eigenen Leu­

schen auch emotional erreichen.“

bei der die organisatorischen Fäden zu­

ten diskutiert und abgestimmt haben

Faktisch wird dieser Prozess über

sammenlaufen und der fünf bis sechs

will. Dass der Prozess aktiv angegan­

unterschiedlich organisatorische An­

Mitarbeiter zugeteilt sind, besteht aber

gen wird, ist eine Strategie, zu der auch

sätze umgesetzt, wobei es schwierig

erst seit Februar 2016.

Fred Luks, der an der Wirtschaftsuni­

ist, diese in Zahlen zu gießen. Die OMV

Fest steht jedenfalls, dass sich der

versität Wien (WU) das Kompetenzzen­

AG gibt an, in den rund 30 Ländern im

Diskurs rund um CSR im Wandel befin­

trum Nachhaltigkeit leitet, immer wie­

Schnitt jeweils eine Person zu haben,

det und sich interdisziplinär ausbreitet:

der rät: „Es ist gewiss nicht so, dass der

die sich um genau diese Belange küm­

von sehr theoretischen Ansätzen über

durchschnittliche Mitarbeiter nur dar­

mert, dazu kommen Taskforces, die für

PR-Hascherei hin zum veritablen In­

auf wartet, dass der neue Nachhaltig­

Einzelprojekte zusammengestellt wer­

vestment-Case und zu einer breit an­

keitsmanager mit den neuen Nachhal­

den. Erste Group Bank AG kennt die Be­

gelegten Diskussionen in der globalen

tigkeitsinformationen

daherkommt,

rufsbezeichnung eines CSR-Managers

Medienlandschaft und vor weltweitem

auch wenn er die Unterstützung vom

seit sicherlich eineinhalb Jahrzehn­

Publikum. n


UNTERNEHMEN

Nachhaltigkeit und CSR können für Unternehmen ein Innovations- und Wachstumstreiber sein. DerBörsianer hat sechs erfolgreiche Unternehmen aus diesem Bereich nach ihren Erfolgsrezepten gefragt. TEXT DANIEL NUTZ

NACHHALTIG ERFOLGREICH B

eim Thema CSR und ESG geht es

beten, um über ihre individuelle CSR-

besonders viel in Sachen CSR unter­

für Unternehmen längst nicht

Strategie, Umsetzung, Evaluierung und

nehmen. Bei DM Drogerie Markt passt

mehr um ein grünes Feigenblatt.

Ausblicke zu sprechen. DerBörsianer

die umfassende CSR-Strategie perfekt

Ein stetig wachsender nachhaltig ori­

hat sich dafür unterschiedliche Bran­

zur anthroposophisch geprägten Un­

entierter Kundenstamm, sich ändern­

chen und Unternehmen vorgenom­

ternehmensphilosophie. In Zahlen will

de

Rahmenbedingungen

men: Walter Wiedenbauer, Geschäfts­

Geschäftsführer Harald Bauer das sozi­

und die gesellschaftliche Notwendig­

führer des Wärmedämmungsspezialis­

ale Engagement aber gar nicht messen.

keit, gegen den Klimawandel vorzuge­

ten Sto, erklärt, warum CSR seiner Fir­

Der Erfolg gibt ihm trotzdem recht. Das

hen, machen aus Nachhaltigkeit einen

ma beim Sparen hilft, Herta Stockbau­

könnte man auch vom Letzten im Bun­

Innovations- und Wachstumstreiber.

er von der BKS Bank AG weiß, dass nur

de behaupten.

gesetzliche

Doch nachhaltiges Handeln ist in

Geduld zur Erreichung der Ziele führt.

Der Salzburger Kranhersteller Pal­

Unternehmen nur dann erfolgreich,

Ihre Bank gilt ebenso wie die Öster­

finger AG ist Weltmarktführer. Seine

wenn es strategisch erfolgt und von

reichische Kontrollbank AG als einer

DNA als Familienunternehmen ist stets

oberster Stelle durchs Unternehmen

der CSR-Vorreiter im Finanzsektor. Im

auch vom Thema CSR geprägt. Der Rat

getragen wird. DerBörsianer hat Des­

Handel zählen die Vöslauer Mineral­

von Vorstandsvorsitzendem Herbert

halb sechs in diesem Bereich vorbild­

wasser AG sowie die Drogeriemarkt­

Ortner: nicht zu viel darüber reden,

liche Unternehmen zum Interview ge­

kette DM zu jenen Unternehmen, die

sondern nachhaltig handeln.

48


ÖSTERREICHISCHE KONTROLLBANK AG

VÖSLAUER MINERALWASSER AG

BRANCHE: FINANZDIENSTLEISTER BILANZSUMME: 28.776 MILLIONEN EURO MITARBEITER: 404

BRANCHE: LEBENSMITTELINDUSTRIE UMSATZ: 98,1 MILLIONEN EURO MITARBEITER: 193

„Werte zu ­haben und dazu zu ­stehen ist Unternehmenskultur.“ A. SOMMER-HEMETSBERGER

Welche CSR-Kon-

Welche CSR-Stra-

zepte setzen Sie als Finanz- und Informationsdienstleister konkret um? – Wir arbeiten nach

„Es gibt viele ­kleine ­Tätigkeiten.“

tegie verfolgen Sie?

ALFRED HUDLER

15 Prozent errei­

– Bis 2020 wollen wir ein Umsatz­ wachstum

von

einem umfassen­

chen, die Export­

den Managementsystem nach EMAS und EN-ISO 14001, die

quote auf 15 Prozent erhöhen, gleichzeitig aber sieben Pro­

Global Reporting Initiative (GRI) bildet die Grundlage unse­

zent CO2 einsparen. Nachhaltigkeit für die Region Bad Vöslau

res Reportings.

ist dabei selbstverständlich, und die Verankerung als famili­

Auf welche Initiativen sind Sie in Ihrem Unternehmen be-

enfreundlicher Betrieb ist ein neuer Schwerpunkt.

sonders stolz? – Letztlich sind es nicht einzelne Projekte, die

Wie leben Sie und Ihre Mitarbeiter CSR im Alltag? – Es gibt

das Gesamtkonzept CSR ausmachen, sondern der kontinu­

viele kleine Tätigkeiten wie zum Beispiel Lichtabdrehen und

ierliche Umsetzungsprozess für vielfältige Ziele aus dem

das Vermeiden von Papierausdrucken. Der Fuhrpark ist auf

­Managementsystem. Derzeit überprüfen wir, wie die Sustai­

einen geringen CO2-Ausstoß ausgerichtet, 2016 wird er unter

nable Development Goals (SDGs) als Orientierung für nach­

110 Gramm pro Kilometer liegen.

haltige Projekte dienen könnten.

Ergänzt werden die Maßnahmen mit Spritfahrtrainings.

Wie wirkt sich Ihre CSR-Tätigkeit auf den Geschäftserfolg

Die Gesundheit der Mitarbeiter wird durch viele Maßnahmen

aus? – Werte zu haben und dazu zu stehen ist ein positiver

der betrieblichen Gesundheitsvorsorge gefördert, damit sie

Teil der Unternehmenskultur und ist Grundlage für das Ver­

ihr Leben in vollen Zügen genießen können.

trauen, das der Österreichischen Kontrollbank AG von ihren

Auf welche innovativen Ansätze sind Sie besonders stolz? – Bei

Stakeholdern entgegengebracht wird. Und dieses Vertrau­

unseren Flaschen haben wir den höchsten Recyclatanteil am

en ist die Basis für unseren derzeitigen und zukünftigen Ge­

Markt, und der CO2-Ausstoß wurde um zehn Prozent redu­

schäftserfolg, aber auch für die Sicherheit, dass wir bestqua­

ziert. Wir hören nicht auf, darüber nachzudenken, wo noch

lifizierte und motivierte Kolleginnen und Kollegen bekom­

Verbesserungen möglich sind. Wird CSR oft als Marketinggag missbraucht? – Das wäre völ­

men und auch halten können. Wie evaluieren Sie Ihre CSR-Maßnahmen? – Wir wenden

lig widersprüchlich zum eigentlich Sinn von Nachhaltigkeit.

die Richtlinie zum strategischen Umweltmanagement EMAS

Wir sind überzeugt, dass nachhaltiges Handeln eine Grund­

an. Daneben sind wir auch nach EN-ISO 14001 zertifiziert.

voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens ist.

Wir lassen uns auch von der Global Reporting Initiative (GRI)

Welche CSR-Tipps können Sie anderen Unternehmen mitge-

überprüfen. Der GRI-Indikatorenkatalog wird von externen

ben? – CSR basiert auf einem ganzheitlichen Vorgehen, das

Auditoren in einem jährlichen Rhythmus auf Schlüssigkeit

gleichzeitig auf die Kerntätigkeit des Unternehmens abge­

überprüft.

stimmt sein muss. Nur zu reden ist zu wenig, und es gilt das

Welche Tipps können Sie Unternehmen mitgeben? – Seien Sie

Prinzip: viele kleine Veränderungen zusammen können et­

authentisch, berichten Sie offen und ehrlich und scheuen Sie

was Großes bewirken. Mein Tipp: Mitarbeiter aktiv einbin­

auch nicht davor zurück, kritische Themen anzusprechen.

den und Nachhaltigkeit intern und extern gut kommunizie­ ren, um Identität zu schaffen. Nur so entsteht Glaubwürdig­ keit nach innen und außen.

49


DM DROGERIE MARKT

STO

BRANCHE: DROGERIEHANDEL UMSATZ: 801 MILLIONEN EURO MITARBEITER: 6.400

BRANCHE: VERARBEITENDE INDUSTRIE UND PRODUKTION UMSATZ: 72 MILLIONEN EURO MITARBEITER: 270

„In Zahlen w ­ ollen wir soziales ­Engagement nicht messen.“ HARALD BAUER

Welche CSR-Strate-

„Dank CSR ist ­eine schlankere ­Kostenstruktur möglich.“

gie verfolgen Sie? – Wir sehen als Wirtschaftsge­ meinschaft ständige

die

Heraus­

WALTER WIEDENBAUER

forderung, ein Un­

Welche CSR-Strategie verfolgen Sie? – Seit der Unter­ nehmensgrün­ dung im Jahr 1955, also lange bevor die Begriffe Nach­

ternehmen zu gestalten, durch das wir als Gemeinschaft vor­

haltigkeit und unternehmerische Sozialverantwortung oder

bildlich in unserem Umfeld wirken wollen. Bei der Auswahl der

Corporate Social Responsibility in Gebrauch waren, sind die

einzelnen Projekte und Initiativen stellen wir uns die Fragen, wie

Belange Mensch und Natur fixer Bestandteil der Unterneh­

eine Initiative thematisch zu uns passt, welche Relevanz sie für

mensphilosophie. Regionale Produktion und der Erwerb von

unsere Kunden oder Mitarbeiter hat und ob es sich um ein nach­

Emissionsrechten, Ressourcenschonung bei der Logistik und

haltiges Projekt handelt. Wir bevorzugen es, Initiativen gemein­

durchdachte Entsorgungs- und Wiederverwertungskreisläufe

sam mit Partnern zu gestalten und nicht nur als bloßer Geldge­

bestimmen die unternehmerische Strategie. Soziale Verant­

ber zu fungieren.

wortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Partnern gehö­

Wie leben Sie und Ihre Mitarbeiter CSR im Alltag? – Wir starte­

ren auch dazu.

ten beispielsweise die Aktion „Mehr vom Leben“-Tag. An die­

Wie wirkt sich Ihre CSR-Strategie auf den Geschäftserfolg aus? –

sem zusätzlich geschenkten, bezahlten Urlaubstag können sich

Wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlich verantwortliches

Mitarbeiter auf freiwilliger Basis für ein gemeinnütziges soziales

Handeln sind kein Widerspruch, sondern stellen einen Wett­

oder ökologisches Projekt engagieren und sich so auch persön­

bewerbsvorteil für unser Unternehmen dar. Außerdem konn­

lich weiterentwickeln. Aufgrund des großen internen Erfolgs im

ten wir mögliche Umsatzrückgänge durch die schlechte Lage

ersten Jahr der CSR-Initiative wurde das Projekt als fixe Institu­

in unserer Branche aufgrund unserer CSR-Strategie erfolg­

tion verankert.

reich abfangen. Dank CSR ist eine schlankere Kostenstruktur

Auf welche innovativen Ideen sind Sie besonders stolz? – Anläss­

möglich. Investitionen wie eine schadstoffärmere Lkw- und

lich des diesjährigen 40-Jahr-Jubiläums von DM Österreich set­

Pkw-Flotte, Routenoptimierung, Strom aus Fotovoltaik und

zen wir die Initiative „Miteinander“ um: Alle Mitarbeiter, Kun­

Energiemonitoring amortisieren sich schnell.

den und Partner von DM waren eingeladen, Ideen für soziale,

Auf welche innovativen Ansätze sind Sie besonders stolz? – Be­

kulturelle oder ökologische Gemeinschaftsprojekte mit lokalem

sonders stolz sind wir darauf, dass unsere CSR-Strategie nicht

Bezug einzureichen. Derzeit werden 40 Initiativen österreich­

nur auf dem Papier existiert, sondern auch von unseren Mit­

weit von einer Fachjury ausgewählt und anschließend realisiert.

arbeitern verantwortungsvoll gelebt wird.

Wie wirkt sich Ihre CSR-Strategie auf den Geschäftserfolg aus?

Wird CRS als Marketinggag missbraucht? – Themen wie Nach­

– In Zahlen können und wollen wir soziales Engagement nicht

haltigkeit und Mitarbeiterzufriedenheit sollten Anreiz für In­

messen, darauf liegt auch nicht unser Fokus.

vestitionen und Erneuerung sein, ohne den Hintergedan­

Welche CSR-Tipps können Sie anderen Unternehmen mitge-

ken einer monetären Bereicherung oder einer ausgeklügelten

ben? – Wir verstehen CSR immer in seiner Gesamtheit – als eine

Marketingstrategie.

Kombination aus wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen,

Welche CSR-Tipps können Sie anderen Unternehmen mitge-

aber auch kulturellen Aspekten. Dabei gehen alle Bemühungen

ben? – Wichtig ist, dass sich Unternehmen ehrlich mit dem

im ersten Schritt nach innen und erst dann nach außen. Nur so

Thema CSR beschäftigen und die bestehenden Versäumnisse

ist es möglich, vorbildlich im unmittelbaren Umfeld des Unter­

aufdecken und gemeinschaftlich mit ihren Mitarbeitern daran

nehmens zu wirken.

arbeiten, diese zu beheben.

50


BKS BANK AG

PALFINGER AG

BRANCHE: BANKEN BILANZSUMME: 7.063 MILLIONEN EURO MITARBEITER: 1.091

BRANCHE: MASCHINENBAU UMSATZ: 1.230 MILLIONEN EURO MITARBEITER: 8.995

„Nachhaltigkeit ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf.“ HERTA STOCKBAUER

Welche

CSR-Stra-

„Gesunder ­Hausverstand sollte mehr in den Vordergrund rücken.“

tegie verfolgen Sie? – CSR bildet ge­ meinsam mit der Qualität das Fun­ dament

unseres

HERBERT ORTNER

Strategiegebäudes.

Welche

Strate-

gie

hinsichtlich

der

Nachhaltig-

keit verfolgen Sie? – Palfinger strebt nachhaltig profi­ tables Wachstum

Generell setzen wir auf ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsma­

an. Entscheidungen werden wissensbasiert und unter lang­

nagement und nicht auf Einzelmaßnahmen. Wir betrachten in

fristigen Aspekten in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, gesell­

unserer Nachhaltigkeitsstrategie die Handlungsfelder: Führen

schaftliche und ökologische Auswirkungen getroffen.

und Gestalten, Mitarbeiter, Gesellschaft, Markt und Umwelt.

Ist das ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern? –

Für jedes dieser Handlungsfelder haben wir Ziele bis 2020 und

Langfristig gesehen, ist dies absolut ein Wettbewerbsvor­

Maßnahmen zur Zielerreichung definiert. Vierteljährlich wird

teil. Kurzfristige quartalsweise Gewinnoptimierung war noch

die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie evaluiert.

nie unser Ziel als Familienunternehmen mit entsprechenden

Hat sich das Bewusstsein für CSR in Ihrer Finanzbranche seit 2008

Wertvorstellungen und hoher Wertschöpfungstiefe. Zuneh­

verändert? – Ja, bis zu einem gewissen Ausmaß schon. Zumin­

mend kommen Sie auch bei Großaufträgen als Anbieter ohne

dest die Themen Corporate Governance, Ethik sowie nachhalti­

entsprechendes Nachhaltigkeitsmanagement gar nicht mehr

ge Produkte haben stark an Bedeutung gewonnen.

zum Zug.

Auf welche Initiativen sind Sie in Ihrem Unternehmen beson-

Nachhaltigkeit wird kontrovers diskutiert. Welche falsche An-

ders stolz? – Wir sind sehr stolz darauf, dass unser ganzheitli­

nahme bezüglich dieses Themas stört Sie am meisten? – Der Fo­

cher CSR-Ansatz auch von externen Experten gewürdigt wird.

kus auf das Wesentliche bleibt oftmals aufgrund vieler unter­

Uns freut, dass unsere auf nachhaltige Produkte ausgerichtete

schiedlicher nationaler Regulierungen nicht zuletzt im Nach­

Vermögensverwaltung besonders stark nachgefragt wird. Dies

haltigkeitsbereich auf der Strecke. Gesunder Hausverstand

zeigt, dass auch unsere Kunden ihr Vermögen ethisch und öko­

und pragmatische Lösungsansätze sollten mehr in den Vor­

logisch korrekt anlegen wollen. Als Vorreiter in der Branche se­

dergrund rücken.

hen wir uns im Versuch, unseren ökologischen Fußabdruck zu

Wie sehen Ihre Aktivitäten in der Praxis aus, und wie messen Sie

verringern. Langsam, aber kontinuierlich erhöht sich auch un­

den Erfolg? – Die Basis für die Steuerung nachhaltiger Themen

ser Anteil an Frauen in Führungspositionen. Dieser konnte in

ist unsere Wesentlichkeitsanalyse mit internationalen Sta­

den letzten drei Jahren von 21 Prozent auf 31 Prozent erhöht wer­

keholdern, die aktuell zwölf wesentliche Themen priorisiert.

den. Das interne Frauenkarriereprogramm wirkt.

Anhand entsprechender Kennzahlen, Abweichungsanalysen

Wie messen Sie den Erfolg Ihrer CSR-Tätigkeiten? – Wir haben

und Maßnahmencontrolling wird im Dreijahresvergleich der

ein Set an nichtfinanziellen Leistungsindikatoren für die vorhin

Fortschritt überprüft. Welche Tipps können Sie anderen Unternehmen mitgeben? –

genannten fünf Handlungsfelder entwickelt. Dieses beinhaltet quantitative sowie qualitative Kennzahlen.

Sich mit CSR zu beschäftigen ist heutzutage kein Soll, sondern

Welche Tipps können Sie Unternehmen mitgeben, die einen CSR-

ein Muss. Das bedeutet allerdings nicht, sich viele Kennzah­

Prozess starten wollen? – Nachhaltigkeit ist kein Sprint, sondern

len aufzuerlegen und danach zu berichten. Erst wenn diese

ein Langstreckenlauf. Man sollte zuerst überlegen, welche Maß­

Kennzahlen als steuerungsrelevante Mechanismen im ope­

nahmen für die eigenen Stakeholder wesentlich sind, und mit

rativen Betrieb gelebt werden, macht CSR Sinn und führt zu

diesen starten. Das Engagement kann dann Schritt für Schritt

langfristigem Erfolg. Dies ist oft mit einer System- und Wer­

weiter ausgebaut werden.

tediskussion verbunden.

51


BRANCHEN

BANKEN

KOLUMNE

WILHELM CELEDA Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Centrobank AG VERANTWORTUNG LIEGT HOCH IM KURS Erst kürzlich haben Vertreter von mehr als 170 Staaten den Klimavertrag von Paris im Rahmen einer feierlichen Zeremonie bei den Vereinten Nationen in New York unterzeichnet. Dieser sieht vor, in absehbarer Zeit Energiegewinnung zur Gänze ohne fossile Brennstoffe zu erzielen. Zusätzlich dazu gibt es noch weitere Indizien für steigendes Umweltbewusstsein. Die deutsche Kanzlerin fordert und fördert Elektromobilität, um 2020 eine Million E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu sehen. Nordeuropäer sind wie immer einen Schritt voraus: Norwegen hat sogar beschlossen, ab 2025 ausschließlich E-Autos zum Verkauf zuzulassen. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit einem einsetzenden Wertewandel zugunsten einer besseren Lebens- und auch Umweltqualität bei jungen Menschen. In Autoländern wie Japan, Großbritannien oder Deutschland zeigt sich das mitunter auch im stark zunehmenden Verzicht auf den Führerschein. Unterstützt wird das durch Digitalisierung, die etwa innovative Services wie Uber

ISLAMIC BANKING ODER NICHT?

leistbar und erfolgreich macht und zudem viele, früher notwendige

In der ersten „Edition Grün“ wurde noch

get Konto“ statt „Amana“ (Anm. d. Red.:

Fahrten erübrigt. Das bedeutet,

von dem anstehenden Durchbruch be­

Arabisch für Vertrauenswürdigkeit). Ziel­

dass es für Entscheidungsträger

richtet, jetzt ist es Gewissheit: Islamic

gruppe sind fast 600.000 Muslime, die in

Banking, bei dem sowohl Zinsen als auch

Österreich leben, aber, so die Bank, auch

Kredite verboten sind, ist nun auch in Ös­

jeder andere kann das Angebot in An­

den. Denn neben der Tatsache,

terreich angekommen. Ganz konkret bei

spruch nehmen. Nicht alle heimischen

dass Investitionen in Umwelttech-

der Bawag PSK. Diese startete Anfang

Banken sind davon überzeugt und ziehen

nologien Arbeitsplätze schaffen

Februar 2016 mit einem Pilotprojekt für

mit. „Es widerspricht den Grundsätzen

ein Girokonto, das sich nach der Scharia

unseres Kerngeschäfts“, so der Sprecher

richtet. Nach großer Aufregung zog die

der UniCredit Bank Austria AG, und auch

Bank dann doch ein wenig zurück und be­

die Erste Group Bank AG sieht darin kei­

zeichnete das Produkt folglich als „Bud­

nen Bedarf.

aufgrund ökonomischer Fakten immer einfacher wird, sich für ökologisches Handeln zu entschei-

und eine immer stärkere Nachfrage befriedigen, lässt sich damit sogar ein wenig die Welt retten. w.celeda@derboersianer.com

52


BRANCHEN

Nachhaltigkeitsbericht und Auszeichnung Die Hypo NOE Gruppe hat Mitte Oktober

hungen auch belohnt. Mit dem „Prime“-

2015 den Nachhaltigkeitsbericht 2014 pu­

Rating der Nachhaltigkeitsratingagentur

bliziert, der auch alle Konzerntöchter um­

Ökom Research wurde Niederösterreichs

fasst. Viele Maßnahmen wie die Zertifizie­

Landesbank zu den Besten der Branche

rung der Konzernzentrale in St. Pölten als

gewählt. Generaldirektor Peter Harold

sogenanntes „klima:aktiv“-Gebäude oder

streicht hervor, dass sich das Unterneh­

die Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom

men „in Zukunft weiter verbessern und

wurden bereits umgesetzt. Geplant sind

noch stärker herausarbeiten will, welchen

auch die Einführung eines Energiemana­

Beitrag die Bank für die Region Niederös­

gementsystems oder ein nachhaltige­

terreich leisten kann“. Gemeinsam mit

rer Produktkatalog, vor allem im Bereich

Finanzvorstand Nikolai de Arnoldi freu­

„Nachhaltige

te man sich über die Bestätigung bei der

Veranlagungen“.

Aktuell

wurde das Unternehmen für seine Bemü­

Übergabe.

Grawe wird Mehrheitseigentümer Schon im Oktober 2015 war leise davon zu hören, im Dezember stand es dann fest. Die Grazer Wechselseite Versicherung AG (Grawe) kaufte die Mehrheit von 54 Prozent des Bankhauses Schelhammer & Schatte­ ra AG. Über den Kaufpreis wurde zwar ge­ schwiegen, es wurde aber gemunkelt, dass

die größtmögliche Sicherheit bieten. Auch

dieser bei 150 Millionen Euro liege. Da­

Name und Standort des Bankhauses wer­

mit hat sich die Grawe unter Interessen­

den nicht verändert. Verschwunden ist nur

ten wie der Semper Constantia Privatbank

die Fondsgesellschaft der Schelhammer &

AG durchgesetzt. Sie garantiert den Fort­

Schattera, Fonds und Fondsmanager sind

bestand der Bank samt ihrer nachhaltigen

von der Grawe-Fondstochter, der Security

Ausrichtung und will für die Mitarbeiter

KAG, übernommen worden.

TICKER

Anlagestiftung Ethos empfahl Credit-SuisseAktionären, alle Anträge zum Thema Vergütung abzulehnen +++ Schelhammer & Schattera kürzt Dividende, um eigene Kapitalisierung zu stärken +++ Nachhaltige CrowdfundingPlattform Green Rocket mit Cannabisprodukten als Investmentchance +++ 125 Unternehmen haben für den Preis Trigos 2016 eingereicht, prämiert wird am 14. Juni in Wien +++ BKS Bank erhielt Güte­siegel für betriebliche Gesundheitsförderung

ZUKUNFTSLOSE GESCHÄFTSMODELLE STUDIE. Wie eine Studie der PWCStrategieberatung Strategy& belegt, gibt es erschreckende Profitabilitätslücken bei europäischen Banken. 78 Prozent der 45 untersuchten Banken weisen erhebliche Lücken

Panama in aller Munde

auf und konnten ihre Kapitalkosten 2015 nicht erwirtschaften. Nach einer krisengeprägten Zeit ist vielen

Viel hat sich getan, seit Panama-Leaks

betreiben. In jedem einzelnen Fall ist der

tausende Dokumente als Beweis für Off­

wirtschaftlich Berechtigte bekannt, sag­

langfristig profitablen Geschäfts-

shoredeals von Gesellschaften aus der

te der damalige Hypo-Vorstandschef Mi­

modells nicht gelungen. Auch zwei

ganzen Welt offenlegten. Die Daten stam­

chael Grahammer. Trotzdem trat er we­

heimische Institute gehören zu

men aus der Kanzlei Mossack Fonseca, ei­

nig später zurück. Ausschlaggebend für

nem der größten Anbieter von Briefkas­

diesen Schritt war „die mediale Vorver­

tenfirmen mit Sitz in Panama. Die Fi­

urteilung der Hypo Vorarlberg und mei­

nanzmarktaufsicht ließ nach Bekannt­

ner Person“, so Grahammer. Ethik und

Die Erste Group Bank AG schaffte

werden verlautbaren, dass sie sowohl die

Moral sind ohnehin schon ein heikles

es mit Platz 18 immerhin ins Mittel-

Raiffeisen Bank International AG als auch

Thema in der Bankenbranche. Veröffent­

die Hypo Landesbank Vorarlberg prüfen

lichungen wie die Panama Papers machen

werden. Die Hypo-Bank hat jedoch gleich

deutlich, dass nicht alles, was rechtens

beteuert, nur legale Offshoregeschäfte zu

ist, auch moralisch ist.

53

Banken die Wiederherstellung eines

den Untersuchten: die Raiffeisen Bank International AG und die Erste Group Bank AG. Erstere liegt auf Platz 35 von 45 im hinteren Viertel.

feld. Die Ergebnisse bekräftigen die Bankenaufsicht. Diese betrachten sowohl Tragfähigkeit als auch Nachhaltigkeit der Geschäfts­ modelle stets kritisch.


BRANCHEN

VERSICHERUNGEN

BREITE STREUUNG DER VORSORGEKASSEN-ERGEBNISSE

KOLUMNE

GÜNTER GEYER Präsident VVO

WERTSCHÖPFUNG DURCH NACHHALTIGKEIT Nachhaltigkeit ist das Grundprinzip des Versicherungswesens. Vorsorge, Risikogemeinschaft und

Die österreichischen Vorsorgekassen er­

schaft den höchsten Nachhaltigkeitsstan­

langfristiger Vermögensaufbau

wirtschafteten im vergangenen Jahr im

dards entsprechen“. Die größte Vorsorge­

Durchschnitt aller acht Anbieter 1,22 Pro­

kasse mit 2,7 Milliarden Euro Vermögen

zent. Die mittlerweile mehr als 8,3 Milli­

ist jene der VBV-Gruppe. Sie wies für 2015

in Krisenzeiten, gefragter denn

arden Euro, die im System der Abferti­

eine Performance von knapp zwei Prozent

je. Denn nur nachhaltige Perfor-

gung Neu für nunmehr 3,15 Arbeitneh­

aus. Mit Anfang des Jahres wurden Invest­

mance und Wertschaffung der

mer und Selbstständige verwaltet werden,

ments in alle Unternehmen verkauft, die

sind beinahe ausschließlich basierend auf

„mindestens fünf Prozent ihres Umsat­

nachhaltigen und ethischen Kriterien ver­

zes mit dem Abbau von Kohle erwirtschaf­

Versicherungswirtschaft spiegelt

anlagt. Im vergangenen Jahr ergaben sich

ten“. Die jüngste Vorsorgekasse am Markt,

sich Nachhaltigkeit in vielen Fa-

deutliche Unterschiede im Veranlagungs­

die Fair Finance Vorsorgekasse AG, die 320

cetten wider. So wie das Versiche-

ergebnis. Die Valida Plus AG, die Vorsor­

Millionen Euro verwaltet, erzielte lediglich

gekasse der Valida-Gruppe, die über zwei

0,03 Prozent und führte diese Unterper­

sind die Eckpfeiler des österreichischen Versicherungssystems. Dieser Grundsatz ist, vor allem

österreichischen Versicherungsunternehmen schafft Vertrauen und Sicherheit auf Kundenseite. In der

rungswesen per se nachhaltig ist, bin ich überzeugt davon, dass auch

Milliarden Euro veranlagt, erzielte eine

formance vor allem auf die im Branchen­

Zukunft noch mehr an Bedeutung

Rendite von 1,27 Prozent. Reinhard Frie­

schnitt „vergleichsweise niedrige“ und

gewinnen wird. Sei es im Rahmen

senbichler Unternehmensberatung (RFU)

knapp halb so hohe Aktienquote von fünf

der Förderung umweltschonen-

bestätigte der Valida, dass per Jahresen­

Prozent zurück. Im Fünfjahresschnitt liegt

den Kundenverhaltens oder durch

de 2015 „100 Prozent der Assets in der für

sie mit annualisierten 4,99 Prozent aber

Kunden

vor der Branche mit 2,48 Prozent.

nachhaltige Produktgestaltung in

ethische Veranlagung in der Lebensversicherung. Darüber hinaus

offenen

Veranlagungsgemein­

bedeutet Nachhaltigkeit auch, Verantwortung zu übernehmen: gegenüber Kundinnen und Kunden, der österreichischen Wirtschaft und unserer Gesellschaft. Dieser Verantwortung werden die österreichischen Assekuranzen gerecht:

Deutsches Bundesland will nachhaltige Beamtenvorsorge

durch solide Ergebnisse, modernes Wirtschaften im Einklang mit

Die Altersvorsorge der Beamten in Nord­

Deutschland mit einer solchen Maßnah­

Mitmenschen und der Umwelt

rhein-Westfalen soll nach ethisch-ökolo­

me. Die Neuausrichtung der Investi­tionen

gischen Kriterien angelegt werden. Das hat

erfolgt mit der Zusammenlegung diverser

der Landtag Anfang des Jahres beschlos­

Altersvorsorgetöpfe in einen Pensions­

sen. Das Bundesland wird damit ab der

fonds, der mehr als zehn Milliarden Euro

vollständigen Umsetzung 2018 das erste in

verwalten soll.

sowie Nachhaltigkeit, die weit über geschäftliche Belange hinaus gelebt wird. g.geyer@derboersianer.com

54


BRANCHEN

Schweizer Großinvestoren gründen Nachhaltigkeitsverein In der Schweiz haben sich 150 Milliarden

den sie seit Dezember 2015 den „Schwei­

Schweizer Franken an Vorsorgekapital

zer Verein für verantwortungsbewusste

zu einem neuen Verein für nachhalti­

Kapitalanlagen“, abgekürzt SVVK bzw.

ge Veranlagung zusammengeschlossen.

Asir in der französischen Schreibung.

Die sieben Gründungsmitglieder sind ei­

„Die treuhänderischen Pflichten der

nerseits die jeweiligen Pensionskassen

Gründungsmitglieder verlangen nach ei­

des Bundes (Publica), des Kantons Zürich

ner Erweiterung des Anlageprozesses um

(BVK), der Schweizer Post, der Schweizer

ESG-Kriterien“, so eine Pressemittei­

Bundesbahnen und der Swisscom sowie

lung. Über den Verein sollen Dienstleis­

der Ausgleichsfonds des staatlichen Pen­

tungen erbracht werden, die es ermögli­

sionssystems (Compenswiss). Und au­

chen, „ESG-Themen als Teil des Risiko­

ßerdem der Träger der gesetzlichen Un­

managements in den Anlageprozess zu

fallversicherung Suva. Gemeinsam bil­

integrieren“.

85 Prozent wollen nachhaltige Versicherer

TICKER

Vorsorgekassen mit 1,22 Prozent für 2015 +++ Kunden laut ZEB-Umfrage offen für grüne Versicherungen +++ Neuer Nachhaltigkeitsverein in der Schweiz +++ Uniqa mit Rekordtief bei Dienstwagen-CO2Emmission +++ Strenge Risikoregeln fordern Versicherungen zunehmend

MOBILITÄT: UNIQA, GENERALI UND DIE ZUKUNFT STUDIE. Die Uniqa Österreich vermeldet einen neuen „Spitzenwert“ beim durchschnittlichen CO2Verbrauch der Dienstwagenflotte. Dieser konnte auf 119 Gramm pro Auto gesenkt werden, unter

In Deutschland hat eine Umfrage un­

Deutschland zählt neben der von der Bun­

ter Versicherungskunden ergeben, dass

desregierung 2015 ausgezeichneten „Grün

85 Prozent bei gleichem Preis und glei­

versichert GmbH“ auch die Concordia Oeco

cher Leistung zu einem nachhaltigen Ver­

zu den Vorreitern in Sachen nachhaltige

Zukunft der Mobilität dem Auto

sicherer wechseln würden. Das stellte die

Versicherungslösungen. „Trotz dieser Bei­

oder doch dem Fahrrad gehört, da

Strategie- und Managementberatung in

spiele haben die meisten Versicherungen

sind sich die Versicherer anschei-

einer Studie fest, die sie im Auftrag der

das enorme Potenzial nachhaltiger Poliz­

„Grün versichert GmbH“ durchgeführt

zen noch nicht erkannt,“ so ZEB-Partner

hat. Die Befragung habe weiters ergeben,

Matthias Uebing. In Österreich verfolgt die

dass die große Mehrheit der Kunden gern

Allianz Versicherung unterdessen weiter

verlautbarte die Generali fast zeit-

einige Unternehmen in der Veranlagung

ihre Strategie, den Anteil von nachhaltigen

gleich die Ergebnisse einer Studie:

ausschließen würden, wie etwa jene, die

Investitionen im Portfolio schrittweise zu

Raubbau an der Natur betreiben. Gegen

erhöhen. Der Strategieänderung war eine

Investitionen in Atomenergie und Koh­

Detailanalyse der Veranlagung gemeinsam

lekraft sprach sich rund die Hälfte aus. In

mit dem WWF vorangegangen.

55

anderem durch den Einsatz von elf Elektroautos in der rund 200 Fahrzeuge zählenden Flotte. Ob nun die

nend nicht ganz einig: Während die Allianz im April eine Pressemitteilung zum Thema „Dem Fahrrad gehört die City-Zukunft“ versandte,

„Anzahl geplanter Autokäufe so hoch wie noch nie.“ Die Helvetia hat unterdessen als neues Produkt eine „Autoinhaltsversicherung“ auf den Markt gebracht.


BRANCHEN

FONDS

KOLUMNE

HEINZ BEDNAR Vorstand VÖIG

NACHHALTIG ANZULEGEN HEISST VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN Die Bereitschaft, „sauber“ zu

KOHLENSTOFFARME ZUKUNFT

investieren, ist in Österreich sehr

Im Dezember 2015 wurde bei der Kli­

gehen die VBV Vorsorgekasse AG und die

groß. Fünf von zehn Österreichern

makonferenz die Begrenzung der glo­

Erste Asset Management. Für beide spielt

finden ein solches Investment in-

balen Erwärmung auf weniger als zwei

das Thema Klimawandel eine bedeutende

teressanter oder zumindest gleich

Grad Celsius vereinbart. Die Robecosam

Rolle. Sie haben mit Ende des Jahres 2015

interessant wie andere Geldanla-

AG hat sich nun damit beschäftigt, was

alle Unternehmen, die mindestens fünf

ökologische und gesellschaftlich

Investoren tun können, um den Über­

Prozent ihres Umsatzes mit dem Abbau

verantwortungsvolle Kapitalan-

gang zu einer kohlenstoffärmeren Wirt­

von Kohle erwirtschaften, aus dem inves­

lagen gewinnen seit Jahren an

schaft zu schaffen. So ist eine Möglich­

tierbaren Nachhaltigkeitsbereich ausge­

gen. Nachhaltige oder ethische,

Bedeutung. Mit Ende 2015 verwal-

keit, die CO2-intensiven Unternehmen

schlossen. Heinz Behacker, Vorstands­

in den Portfolios dazu zu bringen, ihren

vorsitzender der VBV Vorsorgekasse AG,

CO2-Ausstoß zu minimieren. Im Rahmen

glaubt, dass „beide Unternehmen damit

waren um zwölf Prozent mehr als

eines Engagementprogramms definieren

ihre Vorreiterrolle als institutionelle In­

im Jahr davor und ein historischer

sie Ziele und Strategien, um CO2-Emissi­

vestoren im Kampf gegen den Klimawan­

onen zu begrenzen. Einen Schritt weiter

del unterstreichen“.

teten österreichische Fondsgesellschaften sechs Milliarden Euro in nachhaltigen Publikumsfonds, das

Höchstwert. Rechnet man das in Großanleger- und Spezialfonds investierte Kapital hinzu, so sprechen wir von einem Volumen von rund neun Milliarden Euro. Was bedeutet eigentlich nachhaltiges Investieren, und weshalb wird das immer wichtiger? Wie so oft im Le-

Im Nachhaltigkeitsdialog

ben gibt es keine Schwarz-Weiß-

2015 zum Beispiel an mehr als Doppelt so

Lösungen. Wer nachhaltig investiert, muss genau wissen, was mit

vielen, nämlich 258, Hauptversammlun­

seinem Geld geschieht, und neben

gen teil und kontaktierte 64 Unterneh­

der rein finanziellen Sichtweise

men, um ökologische, soziale und Gover­

müssen auch ökologische und sozi-

nancethemen zu besprechen. Isabelle

ale Gesichtspunkte berücksichtigt

Cabie, Global Head of SRI bei Candriam,

werden. Die Finanzwirtschaft mit ihren Investitionen bietet einen

ist der Überzeugung, dass „Engagement

großen Hebel. Es gibt Unterneh-

und der Dialog zwischen Fondsgesell­

men, für die der Begriff Verant-

schaften und Unternehmen auch deshalb

wortung nicht nur ein bloßes Lippenbekenntnis ist. Das sind die

immer wichtiger werden, weil immer Der europäische Assetmanager der New

mehr Investoren auf Nachhaltigkeitskri­

York Life Investment Management, die

terien besonderen Wert legen“. Mit Ende

lohnt. Die Finanzwirtschaft kann

Candriam Investors Group, veröffent­

2015 wurden 21 Prozent der „Assets under

mit diesem Engagement viele Ent-

lichte im April 2016 ihren Engagement

Management“ nach Nachhaltigkeitskri­

wicklungen in die richtige Richtung

Report sowie den Proxy Voting Report für

terien von der Candriam Investors Group

2015. Die Berichte geben einen Überblick

verwaltet. Das Unternehmen bietet An­

über Candriams nachhaltige Investment­

lagestrategien in den fünf Bereiche Ren­

strategien und präsentieren die Engage­

ten, Aktien, alternative und nachhaltige

mentaktivitäten. Dafür nahm Candriam

Investments sowie Asset-Allokation.

Unternehmen, die Zukunft haben und in die es sich zu investieren

treiben. Und was ist schöner, als dafür langfristig mit nachhaltigen Erträgen belohnt zu werden? h.bednar@derboersianer.com

56


BRANCHEN

Nachhaltige Fonds im Kommen Nachhaltige Fonds werden nicht nur bei

gleich zum Vorjahr. Der Marktanteil lag

institutionellen Investoren immer belieb­

damit bei 7,8 Prozent. Die Produktanzahl

ter, auch Privatanleger greifen immer öf­

erhöhte sich 2015 um sieben auf 63 Fonds.

ter zu. Eine Marktanalyse der Unterneh­

Zu den Marktführern gehören bekannte

mensberatung RFU hat dazu ganz konkre­

Gesichter. Die Erste Sparinvest KAG führt

te Zahlen veröffentlich. So haben die hei­

mit 26 Prozent Marktanteil vor der Raiff­

mischen Fondsgesellschaften Ende 2015

eisen KAG mit 17 Prozent. Danach schlie­

rund sechs Milliarden Euro Volumen mit­

ßen die Security KAG mit 11,9 Prozent und

tels nachhaltiger Publikumsfonds verwal­

das Bankhaus Schelhammer & Schattera

tet. Ein Plus von 600 Millionen im Ver­

KAG mit 8,7 Prozent an.

Positive Crowdinvesting-Bilanz September 2015 zufrieden: „Die heimi­ schen Crowdinvestinglattformen konnten 2015 8,1 Millionen Euro einsammeln und dadurch 44 Projekte finanzieren.“ Auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterleh­ ner ist froh: „Das Gesetz regelt so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Damit hat es auch international Vorzeigecharak­ ter. Länder wie Deutschland nehmen jetzt unser Gesetz zum Vorbild, um ihre eige­ 2015 haben heimische Crowdinvesting-

nen Regelungen zu überarbeiten.“ Wirt­

Plattformen insgesamt fast zehn Millio­

schaftsstaatssekretär Harald Mahrer ist

nen Euro gesammelt. Die aktuelle Statis­

davon überzeugt, „dass Crowdfunding in

tik wurde im Fachverband Finanzdienst­

Österreich als echte Finanzierungsform

leister der Wirtschaftskammer Österreich

angekommen ist und noch viel Potenzi­

veröffentlicht. Vorsitzender des Fachaus­

al für die Zukunft hat“. Aktuell sind sechs

schusses der Crowdinvestingplattformen,

Crowdinvestingplattformen in Österreich

Paul Pöltner, ist mit den Auswirkungen

tätig, darunter Conda, Greenrocket und

des Alternativfinanzierungsgesetzes vom

1000x1000.

TICKER

Waffen führen laut FNG Top Ten der Ausschlusskriterien für Unternehmen in Österreich an +++ Der Erste Bank WWF Stock Environment wurde mit dem FNG-Siegel zertifiziert +++ Robecosam veröffentlichte Ende Jänner das Sustainability Yearbook 2016 +++ Swisscanto Invest sieht großes Potenzial in nachhaltigen Fonds und baut Produktpalette aus +++ S&P Dow Jones Indices und Robecosam lancieren Indizes, die ESG als SmartBeta-Faktor nutzen

ESG-FAKTOREN FÖRDERN ANLAGEPERFORMANCE STUDIE. In einer Studie von NN Investment Partners wurden die Zusammenhänge zwischen verschiedenen ESG-Faktoren und der Anlageperformance aufgezeigt. Es wurden Daten von mehr als 3.000

Gütesiegel mit Vorsicht genießen

börsennotierten Unternehmen ausgewertet. Die Studie widerlegt, dass absolute ESG-Scores gute Indikatoren für die voraussichtli-

Das Analysehaus Morningstar hat bei den

ber. Dass diesen Daten nicht immer getraut

che Investmentperformance sind.

Fund Awards die erfolgreichsten Fonds

werden kann, davon ist vor allem die „Neue

Unternehmensaktien mit höchsten

samt Managern und Fondsgesellschaften

Zürcher Zeitung“ überzeugt. Anlegern wird

ESG-Scores schnitten meist

ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde das

geraten, Nachhaltigkeitsratings kritisch zu

Produktportfolio um ein Nachhaltigkeits­

betrachten. So sind die untersuchten Da­

rating erweitert. Denn, so Deutschland-

ten häufig veraltet beziehungsweise un­

und Österreich-Geschäftsführer Werner

terscheiden sich Ratings unterschiedlicher

gen der ESG-Scores von Unterneh-

Hedrich, „das verwaltete Vermögen wächst

Anbieter teilweise extrem. Des Weiteren

men und ihrer Anlageperformance

in diesem Bereich weltweit“. Um Anlage­

sollen Ratings betreffend der Nachhaltig­

fonds besser nach Nachhaltigkeitskrite­

keitsanalyse der Emittenten der Wertpa­

rien beurteilen zu können, vergeben nun

piere, die der Fonds zu kaufen beabsich­

auch MSCI und Morningstar Ratings darü­

tigt, genau betrachtet werden.

57

schlechter ab als jene mit niedrigeren ESG-Werten. Auch wurde auf einen positiven Zusammenhang zwischen allmählichen Veränderun-

hingewiesen und gezeigt, dass der Ausschluss von Unternehmen mit kontroversen Praktiken aus dem Investmentuniversum zur besseren Performance beitrug.


BRANCHEN

AKTIEN

KOLUMNE

MATTHIAS STIEBER Direktor Investor Relations Telekom Austria AG

REPORTING ALS CHANCE Ab 2017 müssen bestimmte Unternehmen laut einer EU-Richtlinie verpflichtend über nichtfinanzielle Kennzahlen berichten. Dazu zählen auch börsennotierte Firmen, die mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen, eine Bilanzsumme von

ERSTE HILFE VON BANKEN

über 20 Millionen Euro und/oder Umsatzerlöse über 40 Millionen Euro aufweisen. Im Reporting der Zukunft nehmen die Heraus-

Wo jetzt schon fleißig die Mitarbeiter der

der RZB-Gruppe organisierte im Juli 2015

Erste Group Bank AG arbeiten, haben

eine Sammelaktion. Mitarbeiter von RZB,

vor wenigen Monaten noch zahlreiche

Raiffeisen Bank International AG und Ver­

zentralen Stellenwert ein. Dazu

Flüchtlinge gelebt. Das Hauptquartier in

bundunternehmen stellten innerhalb von

zählen Rohstoffknappheit, Men-

Wien, der Erste Campus, bot ab Mitte Sep­

zehn Tagen eine große Menge an Sach­

schenrechte und Klimawandel.

tember zirka 350 provisorische Schlaf­

spenden wie Bettwäsche, Handtücher und

plätze für Flüchtlinge an. Dazu wurden im

Hygieneartikel zur Verfügung. Die Corpo­

Erdgeschoß Böden verlegt, 151 Holzstock­

rate-Volunteering-Sammelaktion „Hilfe

wird von Firmen erwartet, dass sie

betten gekauft und von Bankmitarbei­

für Flüchtlinge“ konnte damit mehr als

ökologische und soziale Aspekte in

tern aufgebaut. Im Februar 2016 erhielt

400 Willkommenspakete zusammenstel­

ihre Entscheidungsgrundsätze mit

die Erste Group Bank AG dann sogar eine

len und verteilen. Auch in Zukunft gibt es

eigene CSR-Abteilung. Auch die Raiff­

viel zu tun. Spannend wird auch zu beob­

forderungen unserer Zeit einen

Dafür müssen zusätzliche Kennzahlen entwickelt und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Es

einbinden und dabei Technologien strategisch nutzen. Unternehmen,

eisen Zentralbank Österreich AG (RZB)

achten, ob und welchen Beitrag Banken

verschließen, werden vermehrt mit

sah nicht untätig bei der Flüchtlingskri­

bei der Bereitstellung von Arbeitsplätzen

Sanktionen rechnen müssen. Die

se zu. Das Nachhaltigkeitsmanagement

(Seite 28) für Flüchtlinge leisten.

die sich diesen Entwicklungen

Herausforderung lautet, Kennzahlen zu erheben und diese in der Folge auch zur Steuerung zu nehmen. Das bietet aber auch Chancen, um Kostensenkungspotenziale aufzudecken oder Effizienzsteige-

ATX-Vergütungsmanagement

rung im Unternehmen zu fördern. Wenn man es smart angeht und als

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der

lionen Euro. Ob diese Gagen zur nach­

OMV AG, Gerhard Roiss, erhielt 2015 eine

haltigen

Abfertigung in der Höhe von 6,35 Milli­

sen, wird regelmäßig diskutiert. „Ma­

einbetten. Unternehmen sollten

onen Euro, exklusive Boni und Firmen­

nager sollen für gute Arbeit auch gut

damit beginnen, sich frühzeitig auf

pension. Trotz seines frühzeitigen Ab­

bezahlt werden. Dass ein Golden Hand­

diese Entwicklungen einzustellen,

gangs kann man von einem Aufschwung

shake nicht unmoralisch wird, liegt in der

in den Chefetagen des Landes sprechen.

Verantwortung des Aufsichtsrats“, sagt

weiteren Managementaspekt sieht, lässt sich das gut in einen nachhaltige Unternehmensstrategie

und wenn dadurch potenzielle Risiken erkannt werden, ist allen geholfen. m.stieber@derboersianer.com

Unternehmensführung

pas­

2015 sind die durchschnittlichen Ge­

BDO-Austria-Partner Klemens Eiter und

hälter der ATX-CEOs um 36 Prozent ge­

verteidigt damit die hohen Gehälter hei­

stiegen. Im Schnitt erhielten sie 2,18 Mil­

mischer ATX-Bosse.

58


BRANCHEN

Im Zuge des Events wurden die „Vönix“ All Time Index Members, dazu gehören unter anderen die Erste Group Bank AG, EVN AG, Verbund AG und Wienerberger AG, ausgezeichnet.

Am 25. November 2015 feierte die VBV Vorsorgekasse AG das zehnjährige Bestehen des VBV Österreichischen Nachhaltigkeitsindex „Vönix“. Mit den Kooperationspartnern Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung, Security KAG und Wiener Börse AG wurde über das Thema „Nachhaltige Veranlagung“ diskutiert.

Reporting-Stars

TICKER

Fünfter Nachhaltigkeitspreis Logistik 2016 geht an Österreichische Post AG +++ S Immo AG unterstützte im Oktober 2015 erneut den Wiener Kunstsupermarkt +++ BDI und Braun Union Österreich eröffneten 2015 erste „grüne Großbrauerei“ +++ Verbund AG vergibt Frauenstipendium an drei Studentinnen der TU Wien +++ Erste Group Bank AG baut Abteilung für Nachhaltigkeit auf

NACHHALTIGKEIT ZAHLT SICH AUS STUDIE. Am Beispiel von Schweizer Großunternehmen hat das Terra Institute untersucht, welche Erfolgsfaktoren für Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility entscheidend sind. Die Ergebnisse belegen die Wichtigkeit, vom Management über die Mitarbeiter bis zu den Kunden alle frühzeitig in das Vorhaben einzubinden. Eine weitere zentrale

Im Anschluss an die alljährliche Cira-

Geschäftsbericht als spannendes Maga­

(Cercle Investor Relations Austria)-Jah­

zin zu gestalten. Zum überhaupt ersten

reskonferenz am 14. Oktober 2015 wur­

Mal gewann ein Geschäftsbericht in al­

keit und CSR setzen, wirtschaftlich

den die besten Geschäftsberichte 2015

len vier Einzelwertungen. Auf den zwei­

auch davon profitieren. Die wich-

ausgezeichnet. Der zum 27. Mal vom Ma­

ten Platz schaffte es, wie schon im Jahr

tigsten Vorteile, die Unternehmen

gazin „Trend“ veranstaltete Austrian

zuvor, die Wienerberger AG. Sie hält da­

An­nual Reporting Award 2015 bewerte­

mit den Rekord an Stockerlplätzen. Wie­

te Geschäftsberichte der ATX-Unterneh­

nerberger stach vor allem durch Kontinu­

men mit den Noten eins (sehr gut) bis vier

ität und eine inhaltliche Anknüpfung an

den Befragten zu Zielkonflikten.

(nicht genügend). Das beste Ergebnis er­

die vorigen Berichte hervor und bekam

Des Weiteren sei es auch schwierig,

zielte die Österreichische Post AG und

die Note 1,54. In die Spitzengruppe reihte

landete mit 1,48 Punkten auf dem ersten

sich ein Newcomer. Die Buwog AG schaff­

Platz. Die Idee war, die reinen Zahlen in

te es auf den dritten Platz und darf sich

eine Extrabroschüre zu packen und den

über die Note 1,67 freuen.

59

Erkenntnis ist die Tatsache, dass Unternehmen, die auf Nachhaltig-

mit CSR-Engagement verbinden, sind die Reputation und Sicherung der Zukunftsfähigkeit. Kostendruck und Wachstumszwang führen laut

Mitarbeiter und Kunden mit den Begriffen Nachhaltigkeit und CSR allein abzuholen. Eine professionelle Kommunikationsstrategie müsse laut Experten her.


BRANCHEN

IMMOBILIEN

KLEIN, KLEINER, MIKROWOHNUNG wicklers GBI mit 157 Apartments ent­ stehen. In der Krieau ist das Thema noch aktueller. Dort entstehen im Projekt „Studio Zwei“ Zweizimmerwohnun­ gen mit 32 Quadratmetern und Balkon. Wenn gewollt, werden die Wohnungen möbliert übergeben inklusive ein- und Investoren interessieren sich immer

ausklappbarer Küchenzeile. Die Kos­

mehr für „Smartments“, oder auch Mi­

ten werden zwischen 140.000 Euro und

kroapartments genannt. Besonders in

190.000 Euro liegen. Dass kleine Räume

großen deutschen Städten steigt ihre

Einfluss auf das psychische Befinden

Beliebtheit stetig. Jetzt erobert der

haben, beschäftigt Psychologen schon

Trend auch die heimische Immobi­

länger. Umso wichtiger sind daher pla­

lienbranche. So soll am Hauptbahn­

nerische Maßnahmen. Denn „Been­

hof in Wien ein „Smartments Business

gungsstress“ kann sich auch durch Ag­

Longstay-Hotel“ des deutschen Ent­

gression und Depression äußern.

Grünes Headquarter Das neue Headquarter der Erste Group Bank AG wurde ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit gebaut. Bei den Bauarbei­ ten setzte die Bank auf 100 Prozent grü­ nen Strom und strebte den Erhalt des Zer­ tifikats der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft an. Es wurde ebenfalls darauf geachtet, die gesetzlich vorgeschriebenen Wer­ te für Staub- und Lärmbelästigung nicht zu überschreiten. Auch ein barrierefrei­ er Zugang für alle Menschen war wich­ tig. Zahlreiche Maßnahmen zur Nach­ haltigkeit wurden im Headquarter umge­ setzt. So zum Beispiel eine Doppelfassade mit intelligentem, außenliegendem Son­ nenschutz und öffenbaren Fenstern, eine Temperaturabsenkung in der Nacht und die Energierückgewinnung bei allen Auf­ zugsystemen.

60


BRANCHEN

Start des Investorennetzwerks

TICKER

Das Investor Confidence Project Europe

Kommission. Das Investorennetzwerk

(ICP Europe) hat mit 25. April 2016 sein

wurde entwickelt, um die Bedürfnis­

neues

gestartet.

se der Investoren nach standardisierten

Dieses soll Immobilienentwickler, die

Energieeffizienz Projekten zu erfüllen,

eine Finanzierung benötigen, mit Inves­

welche Zeitaufwand, Risiko und Kosten

toren, die auf der Suche nach ökologisch

der Finanzierung der Gebäudesanierung

und ökonomisch rentable Energieeffizi­

reduzieren. Es bringt Investoren zusam­

enzprojekte sind, zusammenführen. Fi­

men, die mehr als eine Milliarde Euro für

nanziert wird das Projekt von dem Ho­

Investitionen in energetische Gebäudes­

rizon 2020 Programm der Europäischen

anierungen zur Verfügung haben.

Investorennetzwerk

Von Holzhäusern und Holztürmen Beauty- und Wellnessdienstleistungsbe­ triebe sowie ein Ärztezentrum beherber­ gen. Auch Kaufangebote gibt es für das un­ fertige „HoHo“ schon. Holz als Baumate­ rial ist beliebt. Erst im April 2016 präsen­ tierte ein britisches Architektenteam die Pläne für einen Holzturm, der mit 300 Me­ tern deutlich höher werden soll und für die Londoner Innenstadt geplant wurde. Aktu­ ell liegen die Entwürfe beim Bürgermeister der Stadt. Der „Oakwood Tower“ soll mehr als 1.000 Wohnungen auf 80 Stockwerken fassen. Dass Holz als Baumaterial lange 2018 wird das weltweit höchste Holzhaus,

Zeit wenig zugetraut wurde, findet vor al­

das „HoHo“, mit 84 Metern Höhe in der

lem auch Holzbauinnungsmeister Richard

Seestadt Aspern fertig. Es soll laut den Plä­

Rothböck. Er sieht in diesem Bereich noch

nen der zur Kerbler Holding gehörenden

großes Potenzial, kennt aber dennoch auch

Cetus Baudevelopment Gmbh ein Hotel,

die Stolpersteine, nämlich eine uneinheit­

„serviced apartments“, Büroflächen und

liche Bauordnung.

S Immo AG unterstützt 2016 weiterhin CaritasProjekte in Ungarn, Rumänien und Bulgarien +++ Das erste österreichische Passivhaus, das Caldohaus, feierte seinen 20. Geburtstag +++ Biertrebervergärungsanlage der BioEnergy International AG produziert ersten grünen Strom +++ Bundesminister Andrä Rupprechter zeichnete 15 klimaaktive Gebäude in Niederösterreich aus +++ Das Projekt Sanierung Universität Innsbruck erhielt den Preis als „Innovativstes Gebäude 2016“

INVESTMENTCHANCE ENTWICKLUNGSLÄNDER STUDIE. Der Anfang Mai veröffentlichte Remax-Immospiegel zeigt den deutlichen Anstieg von Einfamilienhäusern in Österreich. 11.512 Einfamilienhauskäufe wurden

Milliarden von Goldman Sachs

2015 im Grundbuch verbüchert. Das sind um fast 15 Prozent mehr als 2014. Der Gesamtwert der 2015 in

Die Finanzkrise hinterlässt noch immer

wird auch hochverschuldeten Kreditneh­

Österreich gehandelten Einfami-

ihre Spuren. Um alte Hypothekenklagen

mern Hilfe geboten. Bei der ganzen Sache

lienhäuser stieg im Vergleich zum

aus der Finanzkrise endlich abschließen

dürfte Goldman Sachs aber gut davonge­

zu können, zahlt Goldman Sachs mehr

kommen sein. Die Bank of America zahl­

als fünf Milliarden US-Dollar, also zir­

te in einem ähnlichen Vergleich 2014 fast

ka 4,6 Milliarden. Nur ein Teil davon ist

17 Milliarden US-Dollar. Insgesamt hat es

sind um 5,7 Prozent mehr als noch

durch Rückstellungen abgedeckt. Im Mit­

das Geldhaus zurzeit schwer. Denn auch

2014. Niederösterreich ist und bleibt

telpunkt stehen Anleihen, die zwischen

das Kerngeschäft läuft nicht so rund wie

2005 und 2007 verkauft wurden. Mit den

einst. Die Unsicherheit an den Finanz­

fünf Milliarden US-Dollar werden nicht

märkten spüren nämlich auch große In­

nur Strafzahlungen beglichen, sondern es

stitute wie Goldman Sachs.

61

Vorjahr um 21,2 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Für ein einzelnes Einfamilienhaus wurde typischerweise 202.221 Euro bezahlt, das

der mit Abstand wichtigste Markt für Einfamilienhäuser. Die Preise ziehen zwar in allen Bundesländern nach oben, am geringsten jedoch in Salzburg und im Burgenland.


BRANCHEN

BERATER

KOLUMNE

PETER BARTOS Partner und Geschäftsführer BDO Austria

FORTSCHRITT DURCH INFORMATIONEN? 2014 hat die EU eine NFI/CSRRichtlinie über die Angabe nichtfinanzieller Informationen und die Diversität beschlossen, die bis Ende des Jahres national umzusetzen ist. Bereits ab 2017 müssen Unternehmen von öffentlichem

FINANZBRANCHE AUF TALENTSUCHE

Interesse (PIEs) mit mehr als 500

Das Ergebnis der Ende Dezember 2015

erster Stelle der Popularitätsskala. Mit 13

Beschäftigten im Lagebericht über

veröffentlichten Deloitte-Befragung von

Prozent folgt die Automobilbranche. Mit

Umwelt-, Sozial- und Arbeitneh-

211.000 Studierenden aus 30 Ländern

nur sechs Prozent liegt die Bankenbran­

merbelange, die Achtung der Men-

bezüglich der Einschätzung von Banken

che auf dem fünften Platz. Nur 1,09 Pro­

und Versicherungen als potenzielle Ar­

zent der befragten Wirtschaftsstudenten

beitgeber ist ernüchternd. Denn sowohl

sehen Versicherungen als bevorzugtes

schäftsmodell des Unternehmens,

Banken- als auch Versicherungsbranche

Berufsfeld. Damit liegt Österreich inter­

die verfolgten Konzepte und die

haben unter angehenden Akademikern

national im unteren Drittel. „Wir beob­

damit erzielten Ergebnisse dar-

ein großes Imageproblem. Vor allem in

achten bereits seit Jahren einen negati­

Österreich zeigt sich ein trauriges Bild.

ven Trend, der sich zunehmend verfes­

Im Vergleich zu anderen Branchen wird

tigt. Bis heute wurden in diesem Bereich

habung dieser Risiken durch das

nämlich deutlich, wie unbeliebt Banken

viel zu wenig Anreize für junge Talente

Unternehmen samt den relevanten

und Versicherungen sind. Mit 19 Prozent

geschaffen“, so Gundi Wentner von De­

nichtfinanziellen Leistungsindika-

liegen schnelldrehende Konsumgüter an

loitte Österreich.

schenrechte und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung berichten. Konkret sind das Ge-

zustellen sowie die wesentlichen Risiken im Zusammenhang mit diesen Belangen und die Hand-

toren anzugeben. Zusätzlich wird künftig im Corporate-GovernanceBericht auch die Beschreibung des Diversitätskonzepts Eingang finden, das im Zusammenhang mit den Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorganen des Unternehmens in Bezug auf Aspekte wie beispielsweise Alter, Geschlecht

Diskriminierung am Arbeitsplatz

oder Bildungs- und Berufshin-

Regelmäßig kommt es bei der Jobsuche

zum Beispiel zum Ergebnis, dass das

tergrund verfolgt wird. Aufgrund

dazu, dass manche sich im Vergleich zu

Gleichbehandlungsgebot verletzt wur­

dieser Informationen soll sich die

ihren Mitbewerbern ungerecht behan­

de, steht dem Betroffenen Schadener­

Öffentlichkeit ein besseres Bild

delt fühlen. Nach dem Gleichbehand­

satz zu. Die Grundlage für Schadener­

lungsgesetz ist jede Diskriminierung

satzansprüche kann auch das Stellenbe­

aufgrund von Motiven wie Geschlecht,

setzungsgesetz bieten, wenn bei Bewer­

men und sich proaktiv mit Ver-

ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder

bungen etwas nicht mit rechten Dingen

schiedenartigkeit beschäftigen. Es

sexueller Orientierung verboten. Zwei

zugegangen zu sein scheint. Das Gesetz

wird sich zeigen, ob es sich dabei

Wege gibt es aus rechtlicher Sicht, sich

schreibt die Verpflichtung vor, Stellen

dagegen zu währen. Betroffene wen­

in staatsnahen Unternehmen auszu­

den sich entweder an die Gleichbehand­

schreiben. Dadurch soll für die trans­

lungskommission (GBK) oder an das zu­

parente Auswahl des besten Kandidaten

ständige Gericht. Kommt das Gericht

gesorgt werden.

davon machen können, ob und inwieweit die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung nachkom-

nur um schöne Worte handelt oder die Welt dadurch tatsächlich ein kleines Stückchen besser wird! p.bartos@derboersianer.com

62


BRANCHEN

Der CSR-Circle feierte am fünften April

TICKER

sein fünfjähriges Bestehen und damit 33 Veranstaltungen mit mehr als 3.000 Teilnehmern. Der gemeinnützige Verein beschäftigt sich mit relevanten Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit und CSR. Der nächste CSR-­ Circle findet am 7. Juni 2016 statt und Die Gäste des Abends sprachen offen über ihre Erfahrungen und Ansichten und zeigten, wie nahe Erfolg und Misserfolg zusammenliegen.

setzt sich dem „Weltumwelttag“ auseinander.

Nachhaltigkeit in Großkonzernen europä­

delsabkommens TTIP befürchten ja schon

ischen und US-amerikanischen Unter­

lange, dass sich dadurch soziale und ökolo­

nehmen konnte deutliche Unterschiede

gische Standards an das untere Niveau an­

im Bereich der ökologischen und sozialen

gleichen. Die Auswirkungen auf den Nach­

Verantwortung feststellen. Der Jahresbe­

haltigkeitsbereich österreichischer Unter­

richt von Oekom Research ergab, dass Fir­

nehmen sind fraglich. Insgesamt ist die

men aus Europa auf einer Skala von null bis

Nachhaltigkeitsperformance der börsen­

100 40,6 Punkte erreichen konnte. Konzer­

notierten Großkonzerne international sta­

ne mit Sitz in der Vereinigten Staaten von

bil geblieben. Fast die Hälfte der Unterneh­

Amerika erreichen in der Untersuchung

men zeigt kein und ein nur geringes Enga­

lediglich 25,2 Punkte. Kritiker des Freihan­

gement im Nachhaltigkeitsmanagement.

Eine

Untersuchung

zwischen

Im Oktober 2015 wurde Deloitte beim International Accounting Bulletin Award ausgezeichnet +++ Steuerliche Begünstigung attraktiviert seit Anfang 2016 den Umstieg auf Elektroautos +++ Greenpeace veröffentlichte aktuellen TTIP-Verhandlungstext samt heiklen Streitpunkten +++ Women-in-Work-Index: Österreich fällt auf Platz 21 innerhalb der 33 OECD-Länder +++ Energieeffizientes Einkaufen mit „ecoGator“ als Kaufberater für stromsparende Geräte

ERNEUERBARE ENERGIEN STUDIE. Anfang Jänner 2016 veröffentlichte Deloitte Österreich die Studie mit dem Titel Erneuerbare

Gesellschaftliches Engagement Das

Dienstleistungsunternehmen

Energien in Österreich 2015, in der die Stimmungslage in Österreich analysiert und klar gezeigt wurde, dass viele den erneuerbaren Energietechnologien mehr als positiv

Ac­

teilt wurde, gewann Anfang April 2016

centure veröffentlichte Ende Dezember

den Preis „Österreichs Beste Arbeitgeber

preiswert, zuverlässig und kli-

2015 unter dem Titel „Making a Measu­

2016“ von Great Place to Work. 37 Unter­

mafreundlich sein. Zwei Drittel ös-

rable Difference“ seinen Corporate Ci­

nehmen wurden mit dem Titel im Rah­

terreichischer Hauseigentümer sind

tizenship Report 2015. Dieser soll den

men einer Feier im Palais Ferstel ausge­

Fortschritt, die Leistungen und die Ziele

zeichnet. Die ausgezeichneten Arbeitge­

des gesellschaftlichen Engagements auf­

ber errichten für die Entwicklung ihrer

zeigen. Die Initiative „Skills to Succeed“

Mitarbeiter zum Beispiel interne Akade­

entschieden, einen Stromspeicher

zum Beispiel soll bis zum Jahr 2020 welt­

mien und Trainingscentren. Die Inves­

zu installieren. Die Hälfte aller

weit mehr als drei Millionen Menschen

titionen zahlen sich aus. 88 Prozent der

unterstützen, am Wirtschaftsleben teil­

Mitarbeiter sind stolz, anderen erzählen

zuhaben. Wer seine Mitarbeiter förder­

zu können, dass sie bei diesen Arbeitge­

te und von ihnen sogar sehr gut beur­

bern beschäftigt sind.

63

gegenüberstehen. Energie muss

bereit, ihre Dachfläche entgeltlich für eine Fotovoltaikanlage zur Verfügung zu stellen. Ein Viertel der Fotovoltaikbesitzer hat sich schon

Befragten kann sich vorstellen, in ein Bürgerbeteiligungsprojekt zu investieren. Ein Drittel der befragten Österreicher hat über den Kauf eines Elektroautos nachgedacht.


MÄRKTE

Umfrage

NACHHALTIGKEIT IN DER FINANZBRANCHE 2016 Wie beurteilen heimische Investoren das Thema Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft? DerBörsianer hat im April 2016 erneut in einer Umfrage 200 institutionelle Investoren aus Österreich ­schriftlich befragt und persönliche Kommentare eingeholt. TEXT VALENTINA STARK

D

ie Ergebnisse der zweiten Um­

So hat nachhaltige Geldanlage für vie­

frage von DerBörsianer könnten

le Teilnehmer gleich mehrere Vorteile,

spannender nicht sein. Zwar hat

ihr Fazit lautete: Ethik und Rendite sind

sich am positiven Investorenklima wenig

kein Widerspruch. Dafür sprechen auch

geändert, und die große Bedeutung des

die Zahlen der Unternehmensberatung

Themas Nachhaltigkeit am Kapitalmarkt

RFU. So wuchs das Segment der nach­

ist klar erkennbar. Dennoch ist sich die

haltigen Publikumsfonds gegenüber dem

Mehrheit der Experten nicht mehr in al­

Gesamtmarkt überproportional und kam

len Punkten so einig wie 2015. Die an­

auf einen Marktanteil von 7,8 Prozent.

fängliche Euphorie ist einem zunehmen­

Auch das Gesamtvolumen der nachhal­

den Diskurs gewichen. Einige der Inves­

tigen Geldanlage hat sich von 8,97 Milli­

toren gehen gar so weit, dass sie hinter­

arden Euro 2014 auf 10,2 Milliarden Euro

fragen, ob sich der Terminus Nachhal­

erhöht. Wenn es nach den befragten In­

tigkeit tatsächlich mit der Börse verträgt.

vestoren geht, handelt es sich um einen

Doch der Grundtenor war und ist positiv.

Megatrend, der nicht mehr wegzudenken

Es ist eindeutig, dass das Thema einen

ist. Das beweisen auch die Ergebnisse der

immer größeren Stellenwert einnimmt.

zweiten Umfrage:

64


13.05.


Renditeeinbußen sind kein Thema

für Anleger die Möglichkeit, sich vom Vorwurf des Kapi­

Knapp mehr als 80 Prozent der befragten Investoren se­

talismus „reinzuwaschen“, und für Unternehmen eine

hen bei nachhaltigen Investments keinen direkten Ren­

Chance, sich ins Rampenlicht zu stellen.

ditenachteil. Der Mythos scheint weiter entkräftet worden zu sein. Einer der Investoren bringt seine Meinung klar auf

SIND NACHHALTIGE UNTERNEHMEN LANGFRISTIG

den Punkt: „Nachhaltig zu investieren bedeutet zusätzlich

­WIRTSCHAFTLICH ERFOLGREICHER ALS ANDERE?

zu klassischen ökonomischen Indikatoren auch auf ESGKriterien zu schauen. Zentral ist dabei das Wort ,und‘. Es geht nicht um ein Entweder-oder!“

JA: 55,2 % (68,70 %)

BEFÜRCHTEN SIE BEI NACHHALTIGEN INVESTMENTS (SRI) ­RENDITEEINBUSSEN GEGENÜBER KLASSISCHEN INVESTMENTS?

NEIN: 44,8 % (31,30 %)

Nachhaltiger Leseproviant

JA 27,30 %

JA: 19,2 % (2015: 27,30 %)

Nachhaltige Geschäftsberichte von Unternehmen be­ kommen laut Investoren nicht mehr so viel Aufmerksam­ keit wie im Vorjahr geschenkt. Könnten sie aber. ESG und

NEIN: 80,8 % (2015: 72,70 %)

SRI wären in den Augen eines Befragten Ansätze, mit de­ nen sich Unternehmen wie Investoren neu positionieren

Weniger Investition in nachhaltige Finanzprodukte

könnten, um damit neue Marktnischen aufzumachen und

Überraschenderweise sind es mehr als zehn Prozent we­

neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Ergebnisse davon brin­

niger, die schon in nachhaltige Finanzprodukte wie Fonds

gen nachhaltige Geschäftsberichte dann zum Glänzen. Und

oder Anleihen investiert haben. Als positiv seitens der Un­

nach Umsetzung der neuen EU-Reportingrichtlinie zur An­

ternehmen wurde von Investoren klar herausgestrichen,

gabe nichtfinanzieller Informationen ist auch für eine bes­

dass viele Maßnahmen im Nachhaltigkeitsbereich bereits

sere Vergleichbarkeit gesorgt.

zum Kerngeschäft gehören und nicht mehr als flankierende Tätigkeiten gesetzt werden. Dennoch wünschen sich vie­

LESEN SIE NACHHALTIGE GESCHÄFTSBERICHTE

le eine größere Transparenz einzelner Produkte und Hand­

VON UNTERNEHMEN?

lungen. HABEN SIE SCHON EINMAL IN EIN NACHHALTIGES

JA: 58,4 %  (72,70 %)

FINANZPRODUKT (FONDS, ANLEIHEN, ETFS ETC.) INVESTIERT?

NEIN: 41,6 % (27,30 %) JA: 77,6 % (89,90 %)

Die Megatrends CSR und SRI Bei keiner anderen Frage sind sich die Investoren so einig

NEIN: 22,4 % (9,10 %)

gewesen. 100 Prozent beantworteten die Frage, ob CSR und SRI ein Wachstumsmarkt sind, mit „Ja“. Es ist ein Mega­

Geringer Vorteil

thema der Gegenwart und wird das auch noch lange blei­

DerBörsianer hat 200 Investoren gefragt, ob nachhaltige

ben, so ein Analyst. „Nachhaltigkeit hat etwas mit Lang­

Unternehmen langfristig wirtschaftlich erfolgreicher sein

fristigkeit zu tun, und aufgrund dessen ist eine Symbiose

werden. Das Ergebnis zeigt die Uneinigkeit der Befragten

zwischen wirtschaftlichen und nachhaltigen Kriterien in

bei diesem heiklen Thema. Statt knapp 70 Prozent 2015

der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen“, sagt ein

sind es 2016 nur mehr 55,2 Prozent, die diese Frage mit „Ja“

anderer Experte. Dennoch liegt für viele die Herausforde­

beantwortet haben.

rung in der Definition des Begriffs Nachhaltigkeit. So wird er manchen noch zu breit ausgelegt und zu intransparent

Für einen der Investoren sind nachhaltige Investments

vermarktet.

dennoch eine Win-win-Situation. In seinen Augen sei es

66


MÄRKTE

IST NACHHALTIGKEIT IN DEN UNTERNEHMEN (CSR) UND BEI

enormen Vorsprung aufweisen. Es gibt infolge der Auswirkun­

­FINANZPRODUKTEN (SRI) EIN WACHSTUMSMARKT?

gen der Krise und laufender Governance-Verfehlungen wie am Beispiel des Volkswagen-Skandals erkennbar keine Konzepte, die die Wirtschaft global voranbringen. Die reine Wachstums­ orientierung ist für einen Investor enden wollend. Österreich

JA: 100 % (97,00 %)

kann und muss in diesem Bereich punkten. KANN DER STANDORT ÖSTERREICH VON EINER „NACHHALTIGEN

NEIN: 0 % (3,00 %)

(GRÜNEN) WIRTSCHAFT" PROFITIEREN?

Österreich als Vorreiter 92,8 Prozent der befragten Investoren sind sich sicher, dass der österreichische Kapitalmarkt von einer „nachhaltigen Wirtschaft“ profitiert. Ein Experte sieht Österreich als Profi­

JA: 92,8 % (84,80 %)

teur, da Nachhaltigkeitscluster in Zukunft größere Bedeutung haben werden. Vorreiter in diesem Segment oder Unterneh­

NEIN: 7,2 % (15,20 %)

men, die sich darauf konzentrieren, könnten dadurch einen

INFO UMFRAGE UMFRAGEKRITERIEN

Bei der Umfrage von DerBörsianer wurden im April 2016 200 österreichische institutionelle Investoren aus Branchen wie Banken, Fondsgesellschaften, Versicherungen, Pensionskassen und Vorsorgekassen schriftlich befragt. Sieben Fragen konnten dabei jeweils mit Ja oder Nein beantwortet werden. Zusätzlich wurden vereinzelt schriftliche Kommentare eingeholt. Bei falscher oder fehlender Beantwortung einzelner Fragen wurde die Bewertung der jeweiligen Frage im Ergebnis nicht berücksichtigt.

AUT DE

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FR

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INVESTIEREN IN

WINDENERGIE DE

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CAN

CZ

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PREISTRÄ GER 2015


XXX COVER

INVESTOREN

Mikrofinanz. Kleine Kredite mit großer Wirkung für Menschen. Sie bieten den Betroffenen in der Dritten Welt Hilfe zur Selbsthilfe.

68


GUTES GEWISSEN MIT RENDITE Abseits der herkömmlichen nachhaltigen Geldanlagen gibt es immer mehr Alternativen, Gutes mit seinem Geld zu tun. Diese hat DerBörsianer näher durchleuchtet. TEXT RAJA KORINEK

D

ie Zahlen sprechen eine kla­

rektinvestments in soziale Einrichtun­

re Sprache, nachhaltige Invest­

gen, Stichwort Philanthropie. Bekann­

ments sind gefragt. Bisher stan­

te Persönlichkeiten wie Bill Gates ma­

den herkömmliche Assetklassen im Fo­

chen es schon lang vor. Auch hierzulan­

kus, sprich nachhaltige Anleihe- und Ak­

de wächst das Interesse, so Constantin

tienfonds. Doch es gibt eine wachsende

Veyder-Malberg, Vorstandsmitglied der

Zahl an Alternativen.

Capital Bank.

Rückenwind für Impact-Investing

perten im neuen Bundes-Stiftungs-

Ein breitgefasstes Thema ist „Impact-

und Fondsgesetz 2015 für gemeinnützi­

Investing“, dabei geht es nicht unbedingt

ge Stiftungen, es trat zu Jahresbeginn in

um Investments in nachhaltige Wert­

Kraft und bietet steuerliche sowie teil­

papiere. Marion Swoboda, Senior Ana­

weise bürokratische Erleichterungen. So

lystin Nachhaltigkeitsresearch bei der

gibt es zum Beispiel keine Eingangssteu­

Swisscanto, dem Fondsarm der Zürcher

er, wobei das Mindestgründungskapital

Kantonalbank: „Hierunter versteht man

bei 50.000 Euro liegt. Das reicht laut Ex­

eine Investition, bei der neben der finan­

perten aber nicht aus. Denn gespeist dür­

ziellen Rendite auch die Rendite in Bezug

fen gute Zwecke nur aus Erträgen, nicht

auf Nachhaltigkeitsindikatoren im Vor­

aus der Substanz werden. Informationen

dergrund steht. Der Investor möchte also

gibt es auch unter Gemeinnützig-stif­

Positives bewirken.“ Impact-Investing

ten.at. Auch für gemeinnützige Privat­

spiele laut Swoboda im Vergleich zu an­

stiftungen gibt es steuerliche Erleichte­

deren Nachhaltigkeitsansätzen eine ge­

rungen. Allein die Capital Bank bietet ab

ringe Rolle, „weist jedoch ein sehr hohes

50.000 Euro eine Zustiftung zur haus­

Wachstum auf“. Dazu zählen etwa Di­

eigenen „Gemeinnützige Privatstiftung

© CHARLES O. CECIL / DANITA DELIMONT / PICTUREDESK

Einen wichtigen Schritt sehen Ex­

69


INVESTOREN

„Hohe Rück­ zahlungsquote bei Mikrokrediten.“ MARTIN CECH

Eine Anlagechancen bietet die Mit­ gliedschaft bei der Oikocredit. Genauer gesagt, handelt es sich bei einem Invest­ ment in die OISF (Oikocredit Internatio­ nal Share Foundation aus den Niederlan­ den) von mindestens 200 Euro um eine

„Politisch heikle Regionen meiden wir.“ GÜNTHER KASTNER

Beteiligung mit Gewinnausschüttung. Philanthropie Österreich“. Auch sie ist

Diese beträgt derzeit zwei Prozent per

Finanzierungen und Hypothekardarle­

von der Eingangssteuer befreit, die Ver­

anno. Die OISF ist wiederum Mitglied und

hen. Größte Investitionen sind in COAC

waltungskosten übernimmt die Bank.

Anteilseigner der Genossenschaft Oiko­

Cooprogresso Ecuador, KMF Kazakhstan,

Wohin das Geld fließen soll, müssen Zu­

credit International, an der sich aber nur

Prasac Cambodia. Triodos hingegen hat

stifter selbst entscheiden. Ob Spenden

Kirchen beteiligen können. Zudem muss

bis zu 30 Prozent Beteiligungen an MFIs

an sonstige gemeinnützige Organisati­

man für 20 Euro jährlich dem Förder­

„und agiert damit ein wenig wie eine Pri­

on steuerlich abzugsfähig sind, lässt sich

verein Oikocredit Austria beitreten. Der

vate-Equity-Unternehmen“, so Cech.

mit einem Blick auf die entsprechende

Verein leistet Bildungsarbeit zu Themen

Auch die C-Quadrat vergibt Kredite an

Liste auf der Homepage des Finanzmi­

rund

Entwicklungszusammenar­

MFIs in rund 50 Länder aus den Schwel­

nisteriums feststellen.

beit. Vergeben werden die Mittel zu rund

lenländern, so Kastner, Wobei durchaus

um

Wolfgang Pinner, Leiter des Bereichs

80 Prozent an Mikrofinanzinstitute, das

selektiv vorgegangen wird. „Länder wie

nachhaltige Investments bei der Raiffei­

sind etwa Banken oder Genossenschaf­

Argentinien, Venezuela oder Brasilien

sen KAG (RCM), spannt den Bogen wei­

ten in den Emerging Markets. Gut 45 Pro­

meiden wir derzeit, zu groß ist aktuell die

ter. Zu Impact-Investments zählten laut

zent der Mittel fließen nach Lateiname­

politische Unsicherheit.“ Allerdings sind

Pinner Mikrofinanzinvestments, „kom­

rika, gefolgt von Asien und Afrika.

die erwähnten Fonds bis auf den Erste-

munale Investitionsfonds und Social-

Weiters können Anleger in einen Mi­

Microfinanz-Fonds aufgrund der hohen

Entrepreneur-Investments im Bereich

krofinanz-Investmentfonds investieren.

Mindestsumme nur für Großanleger zu­

Unternehmensgründungen“. Auch An­

Gekauft werden in diesem Fall aber kei­

gänglich.

leger können sich laut Pinner einbrin­

ne Wertpapiere. Der Erste Responsib­

gen: „Meiner Meinung nach zählt ein

le Microfinance Fonds (AT0000A0G256)

Impact von Green Bonds

aktiver Shareholderansatz über Dialoge,

investiert in andere Mikrofinanzfonds.

Eine relativ junges Rentensegment sind

Engagement und Stimmrechtsausübung

Dazu zählen der EMF Microfinance Fund

die Green Bonds, sie finanzieren eine

zu den wirkungsvollsten Ansätzen.“ Bei

(LI0045795726), Triodos Microfinance

ganze Reihe an nachhaltigen Projekten,

der RCM sehe man Unternehmensdialo­

Fund (LU0402513328) und Dual Re­

zu denen etwa CO2-arme Transportmit­

ge und Stimmrechtsausübung auch „als

turn Vision Microfinance von C-Quadrat

tel, Solaranlagen, Windparks, Gebäude

treuhänderische Pflicht gegenüber un­

(LU0306115196). Doch was tun die Sub­

mit Umweltzertifikaten und die nach­

seren Kunden.“ Für Privatanleger gibt

fonds? Großteils werden Darlehen an

haltige Landwirtschaft zählen. Aktuel­

es darüber hinaus die Möglichkeit, sich

Micro Finance Institutes (MFIs) in den

le Trends lassen sich dabei leicht aus­

über Crowd-Investing zu beteiligen. Auf

Schwellenländern vergeben, die dort das

machen: „Am häufigsten werden da­

Nachhaltigkeit sind etwa Greenrocket.at

Geld an Kreditnehmer weiterleiten. Die

mit Projekte aus den Bereichen Energie

und Respekt.net spezialisiert.

Laufzeit der Darlehen beträgt im Schnitt

und Energieeffizienz gefördert“, unter­

ein bis drei Jahre, das durchschnittli­

streicht Antonio Keglevich, verantwort­

Mikrofinanz mit großer Wirkung

che Volumen liegt bei gut 2.000 US-Dol­

lich für den Bereich Green Bond Origina­

Mikrofinanz ist ein Überbegriff „für fi­

lar. „Und die Rückzahlungsquoten sind

tion bei der UniCredit. Teilweise lassen

nanzielle Basisdienstleistungen wie Kre­

hoch“, betont Erste-Sparinvest-Fonds­

sich die Emittenten ihr grünes Vorhaben

dite, Sparbücher oder Versicherungen

manager Martin Cech. Das mittelfristige

durch eine „Second Opion“, also eine

für einkommensschwache Menschen“,

Renditeziel liege nach Kosten bei jährlich

Zweitmeinung von einer Ratingagentur,

erklärt Günther Kastner, geschäftsfüh­

zwei bis drei Prozent. Anleger sollten be­

etwa Oekom Research, DNV GL Business

render Gesellschafter bei C-Quadrat As­

achten, dass sie bei der Anteilsrückgabe

Assurance oder Vigeo Environmental,

set Management (C-Quadrat) und Initi­

des Fonds eine Vorlaufzeit von drei Mo­

bestätigen.

ator von „Vision Microfinance“. Gerade

naten beachten müssen.

Regional stammt das meiste an Emis­

die Darlehen werden zum Beispiel von

Beim EMF-Fonds geht das Manage­

sionsvolumen aus Europa. Dabei wird der

Bauern für den Kauf von Saatgut oder von

ment jedenfalls sehr defensiv vor, Gelder

Markt von supranationalen Emittenten

Näherinnen für den Erwerb von Nähma­

werden an große, etablierte MFIs ver­

wie etwa der European Investment Bank

schinen benötigt.

borgt. Ein kleiner Teil wandert in KMU-

(EIB) oder der Kreditanstalt für Wieder­

70


INVESTOREN

aufbau (KFW) dominiert, nämlich zu gut 30 Prozent, gefolgt von staatlichen För­ derbanken. Selbst Automobilunterneh­ men mischen in diesem Markt ein klein wenig mit. Allerdings nehme die Bedeu­ tung vor allem von Unternehmen im­

„Engagement ist ein wirkungs­voller Ansatz.“ WOLFGANG PINNER

mer mehr zu, unterstreicht RCM-Nach­

Green-Bond-Volumen per Mitte Ap­ ril 2016 von 103,25 Milliarden US-Dollar. Weil die Stückelung meist 100.000 Euro oder mehr beträgt, ist der Kauf für Privat­ anleger aber schwierig. „Die einfachste Möglichkeit für Pri­ vatanleger, in Green Bonds zu investie­

haltigkeitsexperte Pinner: „Dabei zählen

von Wasserkraftwerksprojekten, die Er­

ren, besteht über spezialisierte Nachhal­

die Branchen Versorger und Immobilien

richtung eines Pumpspeicherkraftwerks

tigkeitsfonds, die von den unterschied­

zu den bedeutendsten Emittenten.“ Im­

und für die Errichtung von Windkraftan­

lichsten Fondsgesellschaften mittler­

merhin gibt es mit der Verbund AG auch

lagen in Österreich sowie in Deutschland

weile angeboten werden“, so UniCre­

einen heimischen Emittenten.

verwendet. Angenehmer Nebeneffekt:

dit-Experte Keglevich. Da gibt es den

Genauer gesagt lancierte die Verbund

„Wir haben neue Investorengruppen ge­

SEB Green Bond Fund (LU0041441808),

AG im November 2014 einen zehnjäh­

wonnen, die deutlich strengere Kriterien

der mindestens 70 Prozent in grüne An­

rigen Green Bond mit einem Volumen

an Investments stellen als die bisheri­

leihen investiert. Der Erste Responsible

500 Millionen Euro und einem Zinssatz

gen“, so Wollein.

Bond Global Impact (AT0000A1EK48) in­

von 1,50 Prozent. Andreas Wollein, Lei­

Dabei wächst der Markt munter wei­

vestiert in Green-Bonds, Climate-Awa­

ter Finanzmanagement und Investor Re­

ter. Im Jahr 2014 erreichte das weltwei­

reness-Bonds und zertifizierte Social-

lations: „Dabei war der Verbund Green

te Emissionsvolumen knapp 37 Milliar­

Bonds. Der Raiffeisen-GreenBonds der

Bond der erste eines Unternehmens im

den US-Dollar. Im Vorjahr kamen weite­

RCM (AT0000A1FV69) richtet sich an in­

deutschsprachigen Raum.“ Wofür man

re 42 Milliarden US-Dollar auf den Markt.

stitutionelle Anleger und investiert zu­

das Geld einsetzt? Die Mittel werden laut

Macht laut Climate Bonds Initiative und

mindest 51 Prozent in entsprechende

Verbund etwa für die Effizienzsteigerung

UniCredit Research ein ausstehendes

Anleihen. n

Entgeltliche Einschaltung

Sprudelnde Gewinne Steigende Nachfrage, sinkendes Angebot – und langfristige Anlagechancen Infrastrukturentwicklungsplan

regulierten Wasserversorger könnten daher in

aufgelegt. In den westlichen Industrieländern

wachstumsschwachen Zeiten, insbesondere

ist auch Investitionsbedarf entstanden. Auch

bei regelmäßigen Dividendenausschüttungen,

der Klimawandel könnte neue Technologien

eine interessante Alternative sein. Im Falle eines

notwendig machen, die wiederum Investitions-

Aufschwungs könnten dann die Infrastrukturan-

möglichkeiten darstellen können.

bieter für Wachstum sorgen – denn die immer

ehrgeizigen

ANITA FRÜHWALD Country Head Austria & CEE BNP Paribas Investment Partners

größere Lücke zwischen Wasserangebot und Der Wasserbedarf steigt unaufhörlich, doch

Was bedeutet dies für Anleger

-nachfrage macht effektive Lösungen notwen-

Wasser wird weltweit immer knapper. So

Kein Zweifel,der Wassersektor wächst. Wich-

dig. All das könnte den Anlegern in den Parvest

wächst die Sorge um die Wassersicherheit und

tig ist dennoch eine kompetente Einzeltitel-

Aqua weitere erfreuliche Erträge bescheren.

-qualität. Investitionen in Wasserinfrastruk-

auswahl nach klaren Kriterien. Um für den Par-

Wie jedes Investment ist der Fonds nicht frei

tur werden nicht zuletzt wegen des Bevölke-

vest Aqua (ISIN: LU1165135523) in Betracht zu

von Risiken wie Marktschwankungen, operati-

rungswachstums und der Industrialisierung der

kommen, muss ein Unternehmen mindestens

onellen Risiken, unterdurchschnittlicher Ent-

Emerging Markets, der dringend erforderlichen

20 Prozent seiner Gewinne oder Umsätze im

wicklung bis hin zum theoretischen Totalver-

Modernisierung der Wasserinfrastruktur in den

Wassersektor erzielen. Darüber hinaus muss

lust.

Industrieländern und der wachsenden Zahl von

es hohe Umwelt-, Sozial- und Governance-

Naturkatastrophen notwendig werden. China

Standards erfüllen.

plant mehr Geld zur Bekämpfung der Wasserals der Luftverschmutzung ein. Malaysia und

Wasser ist die Zukunft

Vietnam müssen ebenfalls kräftig in die Was-

Wasser ist eine Zukunftsbranche und noch dazu

serversorgung investieren, Indien hat einen

eine stark diversifizierte. Die defensiven, stark

KONTAKT BNP Paribas Investment Partners E-Mail: vienna-office@bnpparibas.com Internet: www.bnpparibas-ip.at

Diese Werbemitteilung wurde von BNP Paribas Asset Management S.A.S. (BNP P AM) erstellt. Diese Werbemitteilung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot oder ­Aufforderung zum Kauf dar. Alleinige Grundlage für eine mögliche Veranlagung sind Verkaufsprospekt und Kundeninformationsdokument. Verkaufsprospekte und Kundeninformations­dokumente in Österreich registrierter und steuerlich transparenter Fonds findet man in Deutsch unter www.bnpparibas-ip.at.


ETHIKBEIRÄTE

NUR EINE EMPFEHLUNG Immer mehr Institutionen nutzen Beiräte, um ihre ethischen und nachhaltigen Veranlagung zu unterstützen. Welche Rolle die Experten dabei spielen, hat DerBörsianer nachgefragt. TEXT BARBARA OTAWA

G

ute Ideen können ansteckend

In anderen Ländern findet man

in die Entwicklung der Anlagekriterien

sein. Das sieht man am Beispiel

ebenfalls vereinzelt Beiräte, aber unter­

und Schwerpunktsetzung eingebunden.

der Security KAG der Grazer

schiedlich prominent und einflussreich:

Für Sabine Döbeli, Geschäftsführerin

Wechselseitigen Versicherung und der

So veröffentlicht etwa der norwegische

der Schweizer Plattform für nachhalti­

Bank Gutmann AG: Die beiden Finanz­

Etikradet sogar die Einzeltitel, die aus­

ge Anlagen Swiss Sustainable Finance,

institute haben im Jahr 2014 eine Art

geschlossen wurden. Solche Detailan­

besteht die Aufgabe eines Beirats dar­

Ethikbeirat eingerichtet. Die Security

gaben sind andernorts unüblich. Aller­

in, „Anlageentscheide im Rahmen von

KAG gründete mit „Ethico“ einen wirt­

dings berät der Etikradet den staatlichen

nachhaltigen Anlagen zu legitimieren“.

schaftsethischen Thinktank, die Bank

Reservefonds Norwegens, gespeist aus

Die rein beratende Funktion ergibt sich

Gutmann AG schuf einen intern „Weg­

Überschüssen aus dem Ölgeschäft, die

für Döbeli aus der Tatsache, dass der

begleiter“ genannten Beirat. Diese Be­

umgerechnet auf mehr als 760 Milliar­

Beirat nicht für die Performance ver­

zeichnung verdeutliche „sehr gut den

den Euro angewachsen sind. In Schwe­

antwortlich zeichnet. Allerdings könne

Stellenwert, den Nachhaltigkeit bei der

den lassen sich die vier Ausgleichsfonds

es „für eine Fondsgesellschaft schwie­

Bank Gutmann genießt“, so ein Spre­

für das staatliche Pensionssystem von

rig sein, gegenüber Anlegern zu recht­

cher der Privatbank.

einem gemeinsamen Etikradet bera­

fertigen, wenn sie eine Empfehlung ei­

Eine gewisse „Ansteckungsgefahr“

ten, ebenfalls mit detailliertem Jahres­

nes Beirats aus finanziellen Gründen

ging von der VBV Vorsorgekasse AG

bericht. Sie verwalten gemeinsam um­

einmal nicht umsetzt“.

aus, die 2002 die erste Vorsorgeein­

gerechnet mehr als 100 Milliarden Euro.

Bei der VBV Vorsorgekasse AG kommt

richtung in Österreich war, die ein sol­

Doch egal wie groß das veranlagte

es in einigen Fällen „auch zu harten Dis­

ches Gremium eingesetzt hat und die

Vermögen ist, über das es zu entschei­

kussionen“ in den meist quartalsmäßi­

seit Jahren mit den beiden Institution

den gilt: Keiner der Ethikbeiräte, die in

gen Sitzungen des Ethikbeirats, aller­

im Bereich nachhaltige Kapitalveran­

diesem Artikel erwähnt werden, hat ein

dings immer konstruktiv und vertrau­

lagung zusammenarbeitet. „Mit un­

Vetorecht.

lich. Nur so ist es zum Beispiel möglich,

serem langjährigen Ethikbeirat haben

dass Behackers langjähriger Weggefähr­

wir ihnen das Thema ‚Nachhaltigkeit‘

(Fast) kein Vetorecht

te in Sachen Nachhaltigkeit Wolfgang

sicher schmackhaft gemacht,“ erzählt

„Entscheidungen in den Ethikfonds

Pinner, der mittlerweile bei der Kon­

Heinz Behacker, Vorstandsvorsitzender

trifft rein das Fondsmanagement“, be­

kurrenz tätig ist, weiterhin im Ethik­

der VBV Vorsorgekasse AG. Er wurde in

stätigt Florian Hauer, Fondsmanager

beirat sitzt. Bei der Zürcher Kantonal­

beiden Gremien eingeladen, als Mit­

Kepler Ethik Aktienfonds. Der Ethik­

bank spricht man von einem „Vetorecht

glied seine Erfahrungen einzubringen.

beirat dient „als ergänzende Plattform

des Beirats in der Praxis aufgrund seiner

In Österreich nutzen auch das Bank­

für Diskussion und Ideenfindung neuer

Fachkompetenz“, so ein Sprecher auf

haus Schelhammer & Schattera KAG so­

ethischer Denkansätze und deren Aus­

Anfrage. Im Ethikbeirat für die nachhal­

wie die Kepler Fonds KAG ähnliche Bei­

wirkung auf die Veranlagung“. Die akti­

tige Fondspalette finden sich unter an­

räte. Bei der Fair Finance Vorsorgekasse

enrechtliche Entscheidung liege bei der

derem eine Biologin, ein Coach, ein Pro­

AG hilft der sogenannte Kundenbeirat

Vorsorgekasse, bestätigt auch Behacker,

fessor für Umwelttechnik und ein Ver­

bei der Auswahl der Veranlagungskri­

der aber die fruchtbare Zusammenarbeit

treter eines Vermögensverwalters, die

terien.

betont. Seit Beginn war der Beirat direkt

einander viermal jährlich treffen. Die

72


ETHIKBEIRÄTE

„Es gibt nicht die Nachhaltigkeit.“ HEINZ BEHACKER

„Beiräte ­legitimieren Anlageentscheide.“

„Breites Meinungsspektrum ist wichtig.“

SABINE DÖBELI

FLORIAN HAUER

„Wegbegleiter“ der Bank Gutmann AG

und ein Budget von rund 1,7 Millionen

Die Arbeit in Ethikbeiräten ist zu­

treffen „zumindest dreimal jährlich zu­

Euro, vor allem auch deshalb, um direkte

meist durch das beauftragende Unter­

sammen“. Es sind „Persönlichkeiten aus

Gespräche mit Unternehmen zu suchen,

nehmen vergütet. Allerdings wird zum

Kirche, Wirtschaft und Wissenschaft“.

die vor dem Ausschluss stehen.

Beispiel bei der VBV Vorsorgekasse AG

Bei der Kepler Fonds KAG sind derzeit „Personen aus dem sozialen und kirchli­

die „geringe Aufwandsentschädigung“,

Expertise ist unabhängig

die pro Sitzung bezahlt wird, „in der Re­

chen Bereich im Ethikbeirat vertreten“.

„Durch die unterschiedlichen Exper­

Die Liste der Namen wird auf der Web­

tisen aus dem Ethikbeirat kommen vie­

gel gespendet“. Die Unabhängigkeit der Entschei­

seite veröffentlicht. Demnächst soll ein

le Hinweise und aktuelle Informationen

dungen ist für Döbeli keine Frage: „Ge­

weiteres Mitglied für den Bereich Um­

aus dem Markt zu Unternehmen und

mäß meiner Erfahrung entscheiden Bei­

welt eingesetzt werden. Ansonsten setze

Projekten“, bestätigt Behacker auch für

räte im Rahmen der vereinbarten Regeln

man im Beirat „auf hohe Kontinuität in

die VBV Vorsorgekasse AG, die derzeit

durchaus sehr unabhängig, gerade weil

der Zusammensetzung“ und „ein brei­

knapp drei Milliarden Euro verwaltet.

sie ja nicht direkt in den Investment­

tes Spektrum an Meinungen“, so Hauer.

Vor Jahren habe ein Beiratsmitglied den

prozess eingebunden sind.“ Aus diesem

Auch Behacker ist stolz, dass das Exper­

Vorstand etwa auf ein Staudammpro­

Grund stellt sich auch für Hauer „nicht

tenwissen im Gremium „geringe Fluktu­

jekt hingewiesen, das mit Zwangsab­

die Frage nach der Unabhängigkeit die­

ation aufweist und damit langfristig er­

siedlungen verbunden ist. „Gemeinsam

ses Gremiums“. Dass es bei einer wach­

halten bleibt“. Die Zusammensetzung

mit dem Ethikbeirat konnten wir aktiv

senden Zahl an Beiräten einmal zu wenig

wird im Geschäftsbericht offengelegt.

auf den Kreditgeber einwirken, dieses

Fachleute geben könne, fürchtet Döbeli

Der Etikradet in Norwegen ist in­

Projekt nicht zu finanzieren“, berichtet

nicht: „In Beiräte holt man nicht Spe­

stitutionalisierter. Dort werden die fünf

Behacker. Auch die Unterzeichnung der

zialisten für nachhaltige Finanzen, son­

Mitglieder auf Empfehlung der Norges

sogenannten Montreal Pledge zur Errei­

dern Spezialisten für verschiedene ge­

Bank, die den Reservefonds verwaltet,

chung von Klimazielen sei eine Idee aus

sellschaftliche Fragen oder Branchen.“

für jeweils vier Jahre vom Finanzminis­

dem Ethikbeirat gewesen. Die VBV Vor­

Und Behacker betont: „Es gibt nicht

terium bestellt. Die Mitglieder trafen ei­

sorgekasse AG war der erste Unterzeich­

die Nachhaltigkeit. Jedes Unternehmen

nander 2015 fast monatlich. Allerdings

ner dieses Abkommens im deutschspra­

muss Kriterien und Positionen für sich

haben sie auch ein eigenes Sekretariat

chigen Raum.

selbst definieren.“ n

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SEITENBLICKE

SO DENKT DIE POLITIK

PANAMA PAPERS: IHRE POLITISCHEN FOLGEN SPÖ

ÖVP

FPÖ

Sonja Steßl Staatssekretärin

Werner Groiß Finanzsprecher

Hubert Fuchs Finanzsprecher

Welche politischen Konsequenzen for-

Welche politischen Konsequenzen for-

Welche politischen Konsequenzen fordern

dern Sie nach den Enthüllungen bezüglich

dern Sie nach den Enthüllungen bezüg-

Sie nach den Enthüllungen bezüglich Brief-

Briefkastenfirmen für Österreich? – Wir

lich Briefkastenfirmen für Österreich? –

kastenfirmen für Österreich? – Steueroasen

haben ein rasch national umsetzbares

Österreich ist Vorreiter bei der Bekämp­

müssen weltweit trockengelegt werden.

Maßnahmenpaket gegen Steuerbetrug

fung von Steuerbetrug. Viele gesetzliche

In der Regel gibt es keinen wirtschaftlich

und Geldwäsche an den Finanzminis­

Bestimmungen wurden umgesetzt, um

vernünftigen Grund, in einer Steueroase

ter übermittelt. Darin sind höhere Stra­

Steuerzahler zu schützen und -hinterzie­

eine Gesellschaft zu errichten.

fen, mehr Transparenz, eine „Blacklist

her zu verfolgen. Internationaler Infor­

Welche Rolle spielt Österreich beim The-

Steueroasen“ und mehr Druck zum Ab­

mationsaustausch steht dabei ganz oben.

ma internationale Geldwäsche? – Hier gibt

Welche Rolle spielt Österreich beim

es einen großen legistischen und tech­

Thema internationale Geldwäsche? – Ös­

nischen Handlungsbedarf. Es gibt in Ös­

terreich hat früh auf internationale Ent­

terreich eine auffallend geringe Anzahl

wicklungen reagiert. Die Idee, auf inter­

an Geldwäscheverurteilungen durch die

Die Zeiten sind vorbei, als Österreich

nationaler Ebene Trusts nur nach Be­

Gerichte, was zu hinterfragen ist. Auch

auf grauen Listen geführt wurde. Heu­

kanntgabe aller Auftraggeber und Be­

die Effektivität der Geldwäschemelde­

te müssen wir internationaler Vorrei­

günstigten zuzulassen, ist auf österrei­

stelle im Bundeskriminalamt muss kri­

ter im Kampf gegen Steuerbetrug und

chische Initiative hin entstanden.

tisch hinterfragt werden.

schluss von Steuerabkommen vorgese­ hen. Welche Rolle spielt Österreich beim Thema

internationale

Geldwäsche?

Geldwäsche sein. Maßnahmen zu auto­

Wie stehen Sie zur Steueroptimierung

Wie stehen Sie zur Steueroptimierung

matischem Informationsaustausch, Be­

von Großkonzernen: legitim oder bedenk-

von Großkonzernen: legitim oder bedenk-

trugsbekämpfung oder Regelungen ge­

lich? – Je größer die Abgabenquote, des­

lich? – Es muss sichergestellt werden,

gen „Profit-Shifting“ wurden bereits

to eher informiert man sich über le­

dass die multinational agierenden Un­

umgesetzt.

gale Möglichkeiten der Steuervermei­

ternehmen in dem Land Steuern ent­

Wie stehen Sie zur Steueroptimierung

dung. Die beste Waffe ist eine Steuerpo­

richten, in dem die Gewinne auch erwirt­

von Großkonzernen: legitim oder bedenk-

litik ohne hohe Kosten für Beratung und

schaftet wurden. Effektive Besteuerung

lich? – Wir fordern, dass Gewinne dort

Gründung von Offshore mit vernünfti­

am Ort der Wertschöpfung und Transpa­

versteuert werden müssen, wo sie auch

gem Anteil am Gewinn.

renz sind zwei Kernelemente bei der Be­

erwirtschaftet wurden. Ein Steuerwett­

Wo soll sich die österreichische Politik

kämpfung der Steuervermeidung.

hinsichtlich von Ethik und Moral verbes-

Wo soll sich die österreichische Poli-

Wo soll sich die österreichische Politik

sern? – Auf die Vollziehung der beste­

tik hinsichtlich von Ethik und Moral ver-

hinsichtlich von Ethik und Moral verbes-

henden Gesetze achten, die vierte Geld­

bessern? – Transparenz und Offenheit

sern? – Mit Steuerbetrügern darf man

wäscherichtlinie möglichst rasch um­

schaffen Bürgervertrauen. Für die Poli­

keine Geschäfte machen. Das muss in

setzen und eine gerechte Besteuerung

tik gilt: Nicht alles, was nicht ausdrück­

allen Köpfen ankommen.

für Leistungsträger umsetzen.

lich verboten ist, ist moralisch zulässig.

bewerb ist per saldo schädlich.

74


SEITENBLICKE

So denken Vertreter heimischer Parteien nach den Panama Papers über politische Konsequenzen.

GRÜNE Bruno Rossmann Abgeordneter zum Nationalrat

TEAM STRONACH

NEOS

Robert Lugar Klubobmann

Rainer Hable Finanzsprecher

Welche politischen Konsequenzen fordern

Welche politischen Konsequenzen for-

Welche politischen Konsequenzen fordern

Sie nach den Enthüllungen bezüglich Brief-

dern Sie nach den Enthüllungen bezüglich

Sie nach den Enthüllungen bezüglich Brief-

kastenfirmen für Österreich? – Österreichs

Briefkastenfirmen für Österreich? – Die

kastenfirmen für Österreich? – Wir fordern

Tradition des Blockierens und Verzögerns

steuerliche Absetzbarkeit für Lizenz­

Verfolgung von Steuerkriminalität und

muss beendet werden. Es soll zum Vorzei­

zahlungen oder sonstige Steuerver­

Schattenwirtschaft, Trockenlegung von

geland im Kampf gegen Geldwäsche und

meidungstaktiken sollen abgeschafft

Schwarzgeldoasen

Steuerhinterziehung werden. Umfassen­

werden. Wir müssen Gesetze machen,

von Gewinnverschiebungen. Gleichzei­

de Transparenz ist der zentrale Schlüssel.

um Panama-Leaks zu verhindern.

tig muss der Steuer- und Abgabendruck

und

Eindämmung

Es sind kostenlose, öffentlich zugängli­

Welche Rolle spielt Österreich beim

ches Firmenregister mit allen wirtschaft­

Thema internationale Geldwäsche? –

Welche Rolle spielt Österreich beim The-

lich Begünstigten einzurichten.

Beim Thema internationale Geldwä­

ma internationale Geldwäsche? – Der Hy­

sche hat Österreich sicher eine unter­

po-Ausschuss zeigt, dass Offshore-Ge­

geordnete Rolle.

schäfte auch aus Österreich strukturell

Welche Rolle spielt Österreich beim Thema internationale Geldwäsche? – Ein nicht

für den Mittelstand in Österreich sinken.

öffentlicher Rohbericht der FATF, ein in­

Wie stehen Sie zur Steueroptimierung

genutzt wurden. Gerade der von Neos

ternationales Gremium zur Bekämp­

von Großkonzernen: legitim oder be-

aufgedeckte Fall German Pellets beleuch­

fung von Geldwäsche, bescheinigt Öster­

denklich? – Steueroptimierung ist im

tet eindrucksvoll die Rolle Österreichs als

reich erhebliche Defizite im Kampf gegen

Rahmen der gesetzlichen Möglichkei­

Schutzraum für Verschleierungen.

Geldwäsche. Die bisherigen Maßnah­

ten natürlich legitim. Entscheidend ist

Wie stehen Sie zur Steueroptimierung von

men sind unzureichend, um gegen Ver­

aber, welche gesetzlichen Maßnahmen

Großkonzernen: legitim oder bedenklich? –

tuschernetzwerke vorzugehen.

wir treffen, um solche Steuervermei­

Dass Großkonzerne Steuerschlupflöcher

Wie stehen Sie zur Steueroptimierung von

dungskonzepte zu unterbinden. Diese

nutzen, muss unterbunden werden. Es ist

Großkonzernen: legitim oder bedenklich? –

Modelle sollten bei der Prüfung nicht

ungerecht, dass normale Steuerzahler die

Steuerdumping von Großkonzernen ist

anerkannt werden.

volle Steuerlast tragen, während inter­

aus Gründen der Steuergerechtigkeit ab­

Wo soll sich die österreichische Politik

zulehnen. Es kann nicht sein, dass einige

hinsichtlich von Ethik und Moral verbes-

wenige ihre Steuern optimieren, während

sern? – Ein Politiker muss, was Ethik

Wo soll sich die österreichische Politik

Erwerbstätige sowie KMUs ihre Steuern

und Moral betrifft, mit Sicherheit hö­

hinsichtlich von Ethik und Moral verbes-

korrekt abführen.

nationale Konzerne Gewinne verschie­ ben, bis sie kaum noch Steuern zahlen.

here Standards erfüllen als ein Nor­

sern? – Wir fordern volle Transparenz von

Wo soll sich die österreichische Politik

malbürger, da er als Vorbild dienen

Parteien und gehen mit gutem Beispiel

hinsichtlich von Ethik und Moral verbessern?

sollte. Jeder Politiker sollte sich in die­

voran. Dasselbe gilt für Nebentätigkeiten

– Auf allen Ebenen braucht es Verbesse­

ser Frage selbst an der Nase nehmen.

von Abgeordneten. Eine Rücktrittskultur

rungen. Das erreicht man nur mit Öffent­

Das letzte Wort hat ohnehin immer der

bei groben Verfehlungen sollte jedenfalls

lichkeit und Transparenz.

Wähler.

zum politischen Grundtenor gehören.

75


DIMENSIONEN: ENERGIE, MOBILITÄT UND VERGÜTUNG Nachhaltigkeit ist mit vielen Megatrends verbunden. ­DerBörsianer erklärt die Auswirkungen der drei Dimensionen Energie, Mobilität und Vergütung auf Mensch, Umwelt und ­Wirtschaft.

© JIM WEST / SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTUREDESK

TEXT THOMAS MÜLLER

76


DIMENSIONEN

1. ENERGIE: „DA WIRD’S VERDAMMT ENG“ In den nächsten drei Jahrzehnten muss die Energie­versorgung radikal auf Nachhaltigkeitsmodus umgestellt werden. Geringe Wachstumsraten könnten in Zukunft dabei hilfreich sein.

A

uf den ersten Blick scheint es

von Paris wurde der Ausstieg aus fossi­

noch schwer vorstellbar zu sein:

len Energiequellen bis zum Jahr 2050 als

eine Welt ohne Gasthermen,

Ziel festgeschrieben. Andernfalls kann

ohne Dieselfahrzeuge und ohne Stahl

die globale Klimaerwärmung bei plus

aus konventionellen Hochöfen. So wie

zwei Grad nicht mehr gestoppt wer­

sich seit 1982 die Welt um einiges ver­

den. Doch wie soll das gelingen, wenn

ändert hat, wird sich in den nächsten

der weltweite Energiebedarf auch noch

34 Jahren noch viel mehr tun müssen,

weiter steigt? In Österreich jedenfalls

was die Energieerzeugung und den Ver­

hat sich laut den Daten des Wirtschafts­

brauch in Österreich und weltweit be­

ministeriums der Gesamtenergiever­

trifft. Denn mit dem Klimaabkommen

brauch seit 2005 auf hohem Niveau bei


DIMENSIONEN

1.100 Petajoule eingependelt. Ein Trend,

und Leiterin des Instituts für Ecological

kriegen. Wir können nicht nur Haushal­

der zum Teil auch mit der schwachen

Economy. Auch für sie ist jene Kilowatt­

te bitten, doch bitte etwas weniger zu

Konjunktur dieser Jahre zu tun hat. 1990

stunde am ökologischsten, die gar nicht

verbrauchen. So dringend wie jetzt wa­

waren es noch unter 800 Petajoule, al­

erst erzeugt wird. Bei der Politik ortet

ren Änderungen noch nie.“

lerdings bei einer wesentlich geringe­

sie noch eine mangelnde Anerkennung

ren Wirtschaftsleistung und einer ge­

der Herausforderung: „Österreich ist

Nullwachstum

ringeren Bevölkerungszahl. 2013 mach­

hier die löbliche Ausnahme, aber in an­

„Die ökologischen Grenzen des Wachs­

ten fossile Energiequellen mit rund 56

deren Ländern werden bei den Modell­

tums interessieren mich fast gar nicht

Prozent noch klar den Löwenanteil am

rechnungen für den CO2-Ausstoß völ­

mehr. Dabei komme ich selbst aus dem

heimischen Endverbrauch aus. Hinzu

lig unrealistische Annahmen getroffen.

Bereich“, stellte der deutsche Öko­

kommt der Teil der elektrischen Ener­

Da wird schon das Filtern und Einlagern

nom Andre Reichel bei einem Vortrag in

gie, der noch mittels fossiler Brennstof­

von CO2 eingerechnet, obwohl es die

Wien provokant in den Raum. „Denn die

fe erzeugt wird. Immerhin hat sich seit

Technologie dafür noch gar nicht gibt.“

ökonomischen Grenzen kommen frü­

2005 der Anteil des Erdöls am Gesam­

Außerdem sei das Zieldatum 2050 nicht

her und härter.“ Der Professor an der

tenergieverbrauch reduziert, und die

das Entscheidende, sondern der Weg da­

privaten Karlshochschule in Karlsruhe

erneuerbaren Energien haben dazuge­

hin: „Es geht darum, in Kohlenstoffbud­

zählt zu den sogenannten Postwachs­

wonnen. Bei der heimischen Stromer­

gets zu denken. Und da wird’s verdammt

tumsökonomen. Für sie sind die Zeiten

zeugung wird zwar laufend mehr Strom

eng. Dann stellt sich auch die Frage: Was

der hohen Wachstumsraten vorbei und

aus Wind und Sonnenenergie gewon­

ist fair, was ist gerecht? Soll die Energie

kommen auch nicht mehr wieder. Der

nen, aber diese Fortschritte werden

in Ländern des globalen Südens für Le­

Hauptgrund sei die „säkulare Stagnati­

durch den steigenden Verbrauch wie­

bensmittel verwendet werden oder im

on“, die von Ökonomen bereits in den

der zunichte gemacht, wie die Regulie­

Norden für Urlaubsreisen?“, bringt es

1930er-Jahren beschrieben wurde: „Es

rungsbehörde E-Control schon 2012 in

die Ökonomin auf den Punkt.

gibt einfach nicht mehr genug Investiti­ onsmöglichkeiten für die Sparguthaben,

einem Bericht feststellen musste. „Nur wenn wir konsequent Energie sparen, ist

Kostenwahrheit

die sich auch lohnen. Eine Zeitlang ha­

die Energiewende zu schaffen“, mahnte

Die niedrigen Energiepreise seit 2014

ben wir noch mit Schulden für Wachs­

der damalige E-Control-Vorstand Wal­

sind für ein Umdenken freilich wenig

tum gesorgt, und China hat noch ei­

ter Boltz. Energiefressende Geräte soll­

hilfreich. Beim Erdöl gibt es ein üppi­

nen größeren Teil der Produktion abge­

ten daher verboten werden, so seine

ges Angebot, das einer stagnierenden

nommen. Beides funktioniert jetzt nicht

Forderung.

Nachfrage gegenübersteht. Die ambiti­

mehr, und ein zweites China ist nicht in

onierten Förderungen für Strom aus al­

Sicht.“ Den Unternehmen empfiehlt

ternativen Energien in einigen Ländern

Reichel daher, rechtzeitig ihre Strate­

Essen oder fliegen? Dass

nicht

Europas haben hier ebenfalls zu einem

gien auf Wachstumsraten um den Null­

zwangsläufig zu weniger Gesamtver­

Energieeffizienz

aber

Angebotsüberschuss geführt. „Die Si­

punkt einzustellen: „Der Trend geht ei­

brauch führt, zeigt beispielhaft der Ver­

tuation ist wirklich absurd. Diese Prei­

nerseits in Richtung Suffizienz, also

kehrssektor. Statt dem berühmten Drei-

se bilden nicht die vollen Kosten ab,

Produkte weniger selbst kaufen und be­

Liter-Auto haben durstige SUVs die

die durch den Abbau und das Verbren­

sitzen, sondern ausleihen und benutzen.

Straßen in Stadt und Land erobert. Der

nen der fossilen Energieträger entste­

Digitale Technologien sind dabei sehr

stark gewachsene Transportsektor hat

hen“, kritisiert Stagl. „Es wäre Aufga­

hilfreich.“ Andererseits zeichne sich der

ein Übriges zur Verbrauchssteigerung

be des Staates, dass diese Kosten inter­

Trend zur Subsistenz ab, das heißt, Din­

beigetragen. Was also tun, um die Welt

nalisiert werden, und das passiert lei­

ge werden von den Konsumenten selbst

doch noch zu retten? „Zunächst ein­

der nicht. Damit werden Strukturen und

hergestellt oder es werden bereits her­

mal muss man sich das Szenario eines

Praktiken unterstützt, die in die falsche

gestellte Produkte repariert: „Die Tech­

um durchschnittlich vier bis fünf Grad

Richtung gehen.“ Dass sich einige gro­

nologie des 3-D-Druckens und die Re­

wärmeren Klimas vor Augen führen.

ße Investmentfonds und Versicherun­

pair-Cafes sind hier als Beispiele zu

Die Folgen sind heute ebenso schwer

gen, zuletzt hat die Rockefeller-Familie

nennen.“ Wenn die Prognosen von Rei­

vorstellbar wie der Ausstieg aus fossi­

angekündigt, ihre Anteile an Exxon Mo­

chel und Kollegen im Ansatz stimmen,

len Energiequellen. Da ist die Umstel­

bil abzugeben, aus klimaschädlichen In­

wäre unsere ressourcenintensive Weg­

lung des Energiesystems eindeutig vor­

vestments zurückziehen, sieht die For­

werfgesellschaft in absehbarer Zeit Ge­

zuziehen“, sagt Sigrid Stagl, Professo­

scherin positiv: „Wenn Investoren um­

schichte. Für das Gelingen der Energie­

rin an der Wirtschaftsuniversität Wien

steigen, kann das eine gewisse Dynamik

wende kann dies nur hilfreich sein. n

78


2. MOBILITÄT: TEILEN STATT TESLA Die Förderung der Elektromobilität allein wird ein umweltfreundliches Fortkommen nicht gewährleisten. Flexible Angebote ersetzen bald die heutigen Pkws, sind sich ­Experten einig.

A

usgerechnet aus dem Erdölex­

sattes Plus von 61 Prozent auf 22,3 Tonnen

ringangebote entwickeln sich rasant, E-

portland Norwegen kam der für

CO2-Äquivalent. Der Lkw-Verkehr hat

Bikes boomen, Mitfahrzentralen feiern

österreichische Verhältnisse ra­

sich im selben Zeitraum mit plus 122 Pro­

beachtliche Wachstumsraten. Busse und

dikale Vorstoß: Ab 2025 sollen keine

zent mehr als verdoppelt und betrug 2013

Bahnen werden zunehmend intensiv ge­

neuen Benzin- oder Diesel-Pkws mehr

rund 42 Milliarden Tonnenkilometer.

nutzt. Entscheidend für die neue Mobi­ lität ist dabei vor allem die vereinfachte

zugelassen werden. Lediglich für Bus­ se und Lkws sind Ausnahmen vorgese­

Neue Mobilität

Überbrückung der ‚letzten Meile‘ zwi­

hen. Auf den zweiten Blick kommt die­

Die E-Mobilität wird hierzulande aller­

schen kollektiven Mobilitätsangeboten

se Ansage weniger überraschend, zumal

dings viel kritischer gesehen als in Nor­

und der individuellen Strecke zum Ziel­

gerade Norwegen in der Vergangenheit

wegen, und das hat gute Gründe. Solan­

ort.“ Bei den unter 30-Jährigen könne

ein ambitioniertes Förderungssystem

ge die Energiewende beim Strom nicht

man bereits sehen, dass das eigene Auto

eingeführt hat, um die Elektromobilität

geschafft ist, sieht auch beim E-Auto

an Relevanz verliert.

voranzubringen. Die E-Fahrzeuge sind

die Umweltbilanz nicht viel besser aus

Noch mehr Fragezeichen als beim

steuerbegünstigt, das Parken in der Stadt

als beim fossilen Modell. Die Akkus sind

Stromauto gibt es beim wesentlich weni­

ist gratis, und das Vorbeifahren am Stau

derzeit das größte Hindernis, nicht nur,

ger diskutierten Wasserstoffantrieb. Da­

mittels Busspur ist erlaubt. Das funk­

weil sie die Reichweite gering halten. Bei

bei würde dieser das Akku- und Reich­

tionierte fast zu gut, denn irgendwann

der Herstellung werden jedoch Elemente

weitenproblem lösen, sofern der Was­

staute es sich auch in den Busspuren.

verwendet, deren Abbau große Umwelt­

serstoff mittels Ökostrom gewonnen

Immerhin waren zuletzt 20 Prozent der

belastungen mit sich bringt. Wird das

wird. Obwohl es bereits funktionstüch­

Neuzulassungen Elektroautos, und da­

Auto selten benutzt, wird der Ressour­

tige Fahrzeuge gibt, halten sich die Her­

mit war auch das von der norwegischen

ceneinsatz vollends ineffizient. So wun­

steller auffällig zurück, wenn es um das

Regierung gesetzte Limit von 50.000 ge­

dert es kaum, dass die Politik im Zweifel

Thema geht. Bis auf Pilotprojekte im For­

förderten Fahrzeugen erreicht. Finan­

lieber weiterhin den öffentlichen Verkehr

schungsbereich gab es bisher wenige In­

ziert wurde das mit den Einnahmen aus

subventioniert, als auf die individuelle E-

itiativen in Deutschland und hierzulan­

dem Ölexport.

Mobilität zu setzen. Heiko Fink, Automo­

de. Heiko Fink ist dennoch optimistisch:

Handlungsbedarf gäbe es auch in Ös­

bilexperte bei der Stuttgarter Unterneh­

„Weniger Platz im Auto für den Speicher,

terreich, wo rund 26 Prozent der CO2-

mensberatung Horvath & Partner, sieht

kein CO2-Ausstoß und schnelles und ein­

Emissionen auf das Konto des Verkehrs­

die Zukunft ebenfalls eher in einer Kom­

faches Betanken werden dieser Techno­

sektors gehen. Zwischen 1990 und 2013

bination von Mobilitätsangeboten als im

logie sicherlich zum Durchbruch hel­

gab es dabei laut Umweltbundesamt ein

schmucken Tesla im Carport: „Carsha­

fen.“ n

79


DIMENSIONEN

„ES FEHLEN DIE ANREIZE“ Markus Gansterer, Sprecher für Verkehrs­politik beim

MARKUS GANSTERER SPRECHER FÜR VERKEHRSPOLITIK VERKEHRSCLUB ÖSTERREICH

Verkehrsclub Österreich, im Interview mit DerBörsianer über E-Mobilität, Lkws und Kerosinsteuern.

Sollte sich Österreich ein Beispiel an Nor-

Million mehr, wo man jetzt schon eine

te bei der Paketlieferung. Es fehlen aber

wegen nehmen, das die Elek­ tromobilität

riesige Fahrzeugflotte hat. Es wird aber

in den Städten die Anreize, das zu ma­

massiv fördert? - Man sieht an Norwegen,

immer einen gewissen Anteil an Pkws

chen. Auch Handwerker könnten durch

dass man mit finanziellen Förderungen

und Nutzfahrzeugen geben, für unver­

die Förderungen, Treibstoffersparnisse

und Anreizen irgendwann an eine Decke

meidbare Fahrten oder für Carsharing.

und geringere Wartungskosten bei ei­ nem Umstieg einsparen. Aber warum

stößt. Elektroautos sind dort wesentlich günstiger als konventionelle Neuwagen,

Im ländlichen Raum werden es neue Mobi-

soll jemand, der nicht dran glaubt, sich

aber jemand, der 300 Kilometer am Tag

litätsformen allerdings schwerhaben. - Es

einen Umstieg antun? Viele Unterneh­

fahren möchte, wird sich auch mit För­

braucht für verschiedene Regionen ver­

men nutzen auch schon Lastenräder für

derungen keines kaufen. Man braucht

schiedene Lösungen. In Ballungsräumen

die Zustellung.

auch irgendwann die Push-Maßnah­

kann klassisch der öffentliche Verkehr

men. Das Maximum wäre natürlich,

angeboten werden, die S-Bahn, um vom

Die Supermärkte zum Beispiel werden wei-

wenn überhaupt keine anderen Neuwa­

Umland in die Stadt zu pendeln. Für klei­

terhin Lkws benötigen. - Ein Teil wird im­

gen mehr verkauft werden dürfen. Eine

nere Gemeinden kann das auch eine gute

mer mit großen Fahrzeugen geliefert

Vorstufe wäre, in die schadstoffbelaste­

Fahrradinfrastruktur sein, um mit E-

werden, auch da gäbe es Alternativen,

ten Innenstädte nur noch E-Fahrzeuge

Bikes fünf bis sieben Kilometer zu fah­

wenn die Nachfrage besteht. In London

einfahren zu lassen.

ren, oder ein Bus, der dann kommt, wenn

gibt es beispielsweise einen Zusammen­

er bestellt wird. Für die restlichen Wege

schluss von Geschäften, die den Verkehr

Wäre es überhaupt erstrebenswert, den ak-

außerhalb der Stadt wird oft ein Pkw

in ihrer Straße reduzieren wollten und

tuellen Fahrzeugbestand mit E-Autos zu er-

bleiben. Hier sind die Hersteller gefor­

jetzt mit kleinen E-Lkws beliefert wer­

setzen? - E-Autos sind nicht die Patent­

dert, auch praktikable E-Fahrzeuge an­

den. Ein großer Teil sind einfach Paket­

lösung, wenn man die konventionellen

zubieten. Es braucht auch Anreize von­

fahrten und Fahrten, bei denen man kei­

Fahrzeuge auf E-Fahrzeuge umrüstet,

seiten der Politik, sonst sagen sich die

ne Lkws braucht.

sondern sie sind dann eine Lösung, wenn

Leute: „Wieso soll ich mir ums gleiche

man die unvermeidlichen Autofahrten

Geld ein kleines Elektrofahrzeug kaufen,

Flugreisen sind bekanntermaßen der CO2-

elektrifizieren kann. Das bedeutet, die

wenn ich auch einen gebrauchten Kombi

Super-GAU. Ist das global eine relevante

kurzen Wege nicht mit dem Auto zu fah­

haben kann.“

Größe? - Auch wenn der absolute Wert

ren, sondern Alternativen wie Zufußge­

hier global nicht sehr hoch ist, ist er re­

hen oder Radfahren zu nutzen. Zu sagen,

Was machen wir mit dem Lkw-Verkehr, vor

levant, weil er stark wächst. Flüge sind

es müssen jetzt einfach mehr Elektro­

allem auf den letzten Kilometern der Auslie-

international auch ein völlig unregulier­

fahrzeuge auf den Straßen sein, geht an

ferung von Waren? - Für Transport in der

ter Bereich, was zum Beispiel Steuern

der eigentlichen Frage vorbei. Es bringt

Stadt ist E-Mobilität eigentlich der opti­

betrifft, es fällt keine Mehrwertsteuer

nichts, wenn in Deutschland eine Milli­

male Einsatzort, weil der Verkehr nicht

auf die Tickets oder Mineralölsteuer auf

on Elektrofahrzeuge bis 2020 ausgerufen

gut verlagert werden kann. Die Post ist

Kerosin an. Das sollte EU-weit geändert

werden, und dann hat man nochmal eine

ein Beispiel für eine E-Transportflot­

werden. n

80


DIMENSIONEN

3. VERGÜTUNG: UNTER DEM ESG-RADAR Auch wenn Bonuszahlungen für V ­ orstände oft kritisch gesehen werden: Als Kriterium für ESG-Investoren scheinen sie noch nicht relevant zu sein. Andere sind da schon länger aktiv.

F

ür die ATX-Vorstände war 2015

„Da die Gehaltsmodelle in Unterneh­

Leistungskriterien im Vordergrund

ein gutes Jahr. Nicht nur weil

men und Branchen sehr unterschied­

Konkret ging es der EU-Kommission bei

die Unternehmensgewinne um

lich sind, wäre das sehr schwer zu be­

ihren ergänzenden Empfehlungen zur

fast 50 Prozent zugelegt hatten. Auch

werten und zu vergleichen. Als alleini­

Vergütungspolitik von 2009 in erster Li­

ihr Gehalt stieg laut einer Erhebung

ge Kennzahl wäre das Gehalt eher ver­

nie um die allgemeine Struktur der varia­

der deutschen Unternehmensberatung

wirrend.“ Anlegervertreter Wilhelm

blen Gehälter. Die Empfehlungen richten

HKP um 36 Prozent und kam im Schnitt

Rasinger sieht auch die Gehaltsran­

sich nicht an die Unternehmen, sondern

auf 2,18 Millionen Euro. Doch auch 2014

kings kritisch, die die Medien so gern

an die nationalen Gesetzgeber, die ent­

sind die Spitzenmanager nicht schlecht

haben: „Die Vergleichbarkeit kommt

sprechende Regelungen treffen sollen.

ausgestiegen: Trotz Einbruchs der Ge­

dabei zu kurz, vor allem wegen der va­

Für das Verhältnis von fixen und varia­

winne um 42 Prozent gab es 4,7 Prozent

riablen

Unab­

blen Bestandteilen wird dabei keine kla­

mehr Gehalt. Während die erfolgsab­

hängig davon würde ich Managerboni

re Empfehlung oder ein Limit abgegeben,

hängigen Bestandteile weniger abwar­

von einer Million Euro und mehr schon

es ist aber von einem Gleichgewicht die

fen, gab es bei den Fixgehältern beacht­

infrage stellen. Zu besserer Leistung

Rede. Außerdem wird empfohlen, dass

liche 14 Prozent mehr. Wenn Vorstände

oder Erfolg führt das nicht. Grundsätz­

die variablen Bestandteile nicht zu gering

gehen oder gehen müssen, sind in den

lich halte ich jeden für ersetzbar.“ Für

sein sollten, „damit die Gesellschaft vari­

Verträgen dann weitere Millionen vor­

die Aktionäre gäbe es in der Regel nur

able Komponenten bei Nichterfüllung der

gesehen. Besonders augenfällig wur­

die Möglichkeit der nicht bindenden

Leistungkriterien zurückhalten kann.“

de das 2015 im Falle von Gerhard Roiss,

Abstimmungen, um dem Aufsichtsrat

Die Kriterien wiederum sollten der lang­

dem abgesetzten Chef der OMV AG, vor

bei den Verhandlungen mit den Vor­

fristigen Entwicklung dienen. Bei den

allem weil sein Vertrag erst kurz zuvor

ständen den Rücken zu stärken. Dieses

Abfindungszahlungen wurde eine Ober­

verlängert worden war. Das Unterneh­

Prinzip des „Say on Pay“ kommt aus

grenze von zwei Jahresfixgehältern emp­

men kostete der vorzeitige Abgang in

den USA und setzt sich auch in Euro­

fohlen, die im Falle von Fehlleistungen

Summe rund drei Millionen Euro.

pa immer mehr durch. „In Deutschland

auch ganz gestrichen werden können.

Während über solche Zahlen in der

können bei der Hauptversammlung

Wie unschwer zu erkennen ist, hat der

Öffentlichkeit gern diskutiert wird, hat

die Vergütungsgrundsätze beschlos­

damalige Binnenmarkt- und Dienstleis­

sich bei den Investoren die angemes­

sen werden. Hier wurde eine EU-Emp­

tungskommissar Charlie McCreevy mit

sene Managementvergütung als ESG-

fehlung bereits national umgesetzt, in

seinen Vorschlägen auf die Exzesse in der

Kriterium noch nicht etabliert. Vor al­

Österreich noch nicht“, erklärt Rasin­

Vergütungspolitik in der Zeit vor 2008 re­

lem technische Gründe sprechen hier

ger. „Diese sind nicht bindend, aber es

agiert. Diese hätten zu kurzfristigen Ma­

dagegen, erklärt Michael Tschas, Leiter

macht schon einen Unterschied, ob 100

nagemententscheidungen geführt und

des Finance & Ethics Research beim Fi­

Prozent oder nur 70 Prozent der Eigen­

seien einer der Gründe für die Finanzkri­

nanzdatenprovider Software Systems:

tümer das unterstützen.“

se gewesen. n

Gehaltsbestandteile.

81


SEITENBLICKE

PRO & KONTRA

WELTKLIMAZIELE: GUT GENUG? wärmung bei maximal zwei Grad und

PRO

möglichst nahe bei 1,5 Grad liegt.“ Er stellt sich auch gleich selbst eine Aufga­ be: Das größte Sorgenkind sei noch der Verkehr. „Da sind wir immer noch zu 93 Prozent von fossiler Energie abhängig“, sagt Rupprechter.

„Paris ist ein ­umfassendes und globales ­Abkommen.“ ANDRÄ RUPPRECHTER

Als wichtigen Schritt hin zu einer Lö­

Deutlich über den Erwartungen war

Für den Standort Europa sollte das Feh­

sung des Klimaproblems wurde das im

das Resultat des Weltklimagipfels für

len eines international verpflichtenden

Dezember 2015 ausverhandelte und im

Gunter Schäfer, Sprecher von Ökoworld

Treibhausgasreduktionsziels in der ak­

April 2016 abgesegnete Klimaabkom­

AG: „Die Arbeit der mehr als 30.000

tuellen Reformdiskussion zum Emissi­

men von Paris bezeichnet. Die wichtigs­

Verhandlungsteilnehmer, die innerhalb

onshandel berücksichtigt werden. Um

ten Punkte: die Erderwärmung auf zwei

von zwei Wochen um ein weltweites Ab­

internationale Wettbewerbsverzerrun­

Grad, im besten Fall sogar auf 1,5 Grad

kommen zur Begrenzung des Tempera­

gen auszugleichen, muss der Carbon-

Celsius im Vergleich zum Vorindustrie­

turanstiegs rangen, hat sich gelohnt.“

Leakage-Schutz für die energieintensi­

zeitalter bremsen. Bis 2070 sollen sich

Ähnlich sieht es Martin Bruckner, Chief

ve Industrie in Europa oberste Priorität

der globale Ausstoß und der globale Ab­

Investment Officer der Allianz Grup­

haben.“

bau von CO2 die Waage halten. 100 Mil­

pe in Österreich. „Das Klimaschutzab­

Positives wie Negatives sieht der Kli­

liarden US-Dollar sollen jährlich in Ent­

kommen ist ein Schritt in die richtige

ma- und Energiesprecher von Green­

wicklungsfinanzierungen fließen.

Richtung. Wichtig ist nun ein verbind­

peace in Österreich Adam Pawloff. „Durch

Zufrieden mit dem Erreichten zeigt

licher Fahrplan für alle Staaten, um die

die Begrenzung der Erderwärmung und

sich Umweltminister Andrä Rupprechter:

Ziele auch erreichen zu können.“ Ver­

null Emissionen bis 2050 kann das Kli­

„Mit der Ratifizierung von ausreichend

bindliche Ziele verordnet er auch sei­

maabkommen durchaus als historisch

Staaten wird das Abkommen von Kio­

nem Unternehmen. Das veranlagte Ka­

bezeichnet werden. Doch hakt es an

to ersetzen, das nur von wenigen Staa­

pital soll weiter in Richtung Nachhal­

der Umsetzung. Wir fordern einen Me­

ten getragen wurde und einseitige Ver­

tigkeit bewegt werden. OMV-Sprecher

chanismus, mit dem die Ziele frühzeitig

pflichtungen beinhaltete. Paris ist hin­

Robert Lechner: „Mit der Einigung ist ein

nachgeschärft werden sollten. Geeinigt

gegen ein umfassendes, globales Ab­

wichtiger Schritt zu einer globalen He­

hat man sich nur auf eine Überprüfung“,

kommen, mit dem sich die Staaten ver­

rangehensweise beim Klimaschutz ge­

sagt der Greenpeace-Experte. „Trotz­

pflichten, die CO2-Reduktion bis 2050

lungen. Gleichzeitig müssen nun jedoch

dem hat der Vertrag eine starke Signal­

derart zu gestalten, dass die Klimaer­

die Inhalte realistisch bewertet werden.

wirkung“, zeigt er sich optimistisch. n

82


SEITENBLICKE

Am 22. April 2016 unterschrieben 170 Staatenlenker das Ende 2015 in Paris ausverhandelte Klimaabkommen. Es soll dafür sorgen, dass die Erderwärmung auf zwei Grad oder weniger beschränkt bleibt. Ist das zufriedenstellend? DerBörsianer hat die Meinungen von Politik, Unternehmensvertretern und NGOs gegenübergestellt.

„Klimaschutz nur unter vergleichbaren und fairen Bedingungen.“ GEORG KAPSCH

Klimaschutz hat kaum einen Effekt auf andere große Volkswirtschaften und da­ mit auf das Weltklima. Die Industrie ste­ he voll und ganz zum Klimaschutz, „aber nur unter vergleichbaren und fairen Be­

KONTRA

dingungen. Neue Alleingänge unter den gegebenen Bedingungen und damit die

Grundsätzlich begrüßen auch die Kriti­

schleichende Demontage des Industrie-

Anstrengungen aller müssen deutlich er­

ker die Ergebnisse von Paris. Sie zwei­

und Arbeitsstandorts Europa sind abzu­

höht werden, und der Ausstieg aus fossi­

feln aber teilweise an der Durchführung

lehnen“, betonte Kapsch.

ler Energie muss jetzt weltweit zur Priori­

und Kontrolle der gesteckten Ziele. Wäh­

Ebenso nicht ganz zufrieden mit den

tät erklärt werden. Auch Österreich muss

rend Umweltorganisationen die Ergeb­

Ergebnissen zeigt sich Karl Schellmann,

den Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare

nisse als zu wenig verpflichtend kritisie­

Leiter der Bereiche Klimaschutz und

Energie jetzt in die Wege leiten“, so Kli­

ren, befürchtet die Industrie, dass Europa

Energie beim WWF Österreich. „Es ist ein

masprecher Johannes Wahlmüller.

eine zu hohe Last trägt und so an Wettbe­

historischer Fortschritt für die Mensch­

Skeptisch zeigt sich Clemens Klein, Se­

werbsfähigkeit verliert.

heit, dass es erstmals eine Einigung von

nior Fondsmanager bei Erste Asset Ma­

„Das Ergebnis der Pariser Klima­

195 Staaten gibt, die Erderwärmung zu

nagement: „Auch wenn ich die Relevanz

konferenz ist insgesamt ein wichtiger

begrenzen. Leider fehlen dem Abkom­

des Pariser Abkommens nicht vernach­

Schritt, aber leider nicht ausreichend für

men verpflichtende Maßnahmen zur ra­

lässigen möchte, so zeigt die Erfahrung

einen alle Staaten umfassenden, wirk­

schen Emissionsreduktion und langfris­

aus der Vergangenheit, dass diese Er­

samen Klimaschutz“, meint der Präsi­

tige Finanzierungszusagen für die Ent­

gebnisse mit Vorsicht zu genießen sind.“

dent der Industriellenvereinigung, Ge-

wicklungsländer. Auch wurden die Emis­

Klein sieht einen großen Teil der Verant­

org Kapsch. Wesentliche Fragen sowohl

sionen aus Luft- und Schifffahrt nicht

wortung bei den Energieerzeugern lie­

den Klimaschutz betreffend als auch fai­

berücksichtigt.“

gen und glaubt nicht, dass das festge­

re Wettbewerbsbedingungen seien da­

Als letzte Chance, eine globale Kli­

legte Klimaziel ohne deren aktives Zutun

bei nicht im erwünschten Ausmaß ge­

makrise noch zu vermeiden, betrachtet

erreichbar ist. „Allerdings besteht Grund

klärt worden. Kapsch warnt davor, dass

die Umweltorganisation Global 2000 das

zum Optimismus. Denn mit entspre­

die Ergebnisse als Aufforderung für ei­

Abkommen. Allerdings sieht man Prob­

chenden politischen Maßnahmen bleibt

nen klimapolitischen Alleingang der EU

leme bei der Durchsetzung. „Um die Erd­

diesen Unternehmen langfristig gar kei­

fehlinterpretiert werden. „Die bisherige

erwärmung einzudämmen, braucht es

ne andere Wahl, als ihre Schweigekultur

Rolle Europas als einsamer Vorreiter im

jetzt aber mehr als eine Unterschrift. Die

zu brechen.“ n

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BÖRSENTALK

IMPACT-INVESTMENT

Christian Jauk (Aufsichtsratschef Schelhammer & Schattera KAG), Wilhelm Molterer (EFSI), Finanzminister Hans Jörg Schelling und Stephan Pernkopf (Ökosoziales Forum) waren prominente Sprecher. ÖKOSOZIALES FORUM, UMWELTBUNDESAMT, BANKHAUS SCHELHAMMER & SCHATTERA FORUM IMPACT INVESTMENT 2016 20. APRIL 2016 PALAIS ESTERHAZY, WIEN

Impact oder wirkungsorientiertes Investment ist eine entscheidende Weiterentwicklung des Finanzmarkts und kommt jetzt erst richtig in Fahrt. Beim Forum wurden neue Entwicklungen, Herausforderungen und ­Lösungsansätze von der Angebots-, Investoren- und Governanceseite beleuchtet.

Ökosoziales Forum, Umweltbundesamt und Schelhammer & Schattera wollen damit Weichen für die entscheidende Weiterentwicklung des Finanzmarktes stellen.

Stephan Pernkopf (Ökosoziales Forum Österreich) will den Finanzmarkt mit ökologischen und sozialen Zielen verbinden.

WEITER DENKEN Auf dem Podium diskutierten Stefan Bruckbauer (UniCredit Bank Austria AG), Erhard Busek (EUBeauftragter für Südosteuropa) und Heinz Behacker (VBV Vorsorgekasse AG) über aktuelle europä­ ische Herausforderungen.

VBV VORSORGEKASSE ZUKUNFTSGIPFEL 2016 26. APRIL 2016 PALAIS ESTERHAZY, WIEN

Das Podium diskutierte beim jährlichen Zukunftsgipfel vor vollem Haus über die aktuellen europäischen Herausforderungen wie die Flüchtlingskrise, das bevorstehende Brexit-Referendum, die Präsidentenwahl in den USA und darüber, welche Einflussmöglichkeiten Investoren auf diese Ereignisse haben.

Stefan Bruckbauer (ganz links) findet, dass die Lage am Finanzmarkt ­besser sein könnte. Investoren seien vorsichtiger, und die niedrigen Zinsen würden nicht den erhofften Aufschwung bringen.

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NACHHALTIG GEWIRTSCHAFTET Insgesamt reichten 31 Unternehmen und Organisationen ihre Berichte über Nachhaltigkeitsaktivitäten ein. In fünf Kategorien wurden Auszeichnungen vergeben. KAMMER DER WIRTSCHAFTSTREUHÄNDER AUSTRIAN SUSTAINABILITY REPORTING AWARD (ASRA) 05. OKTOBER 2015 INDUSTRIELLENVEREINIGUNG, WIEN

Die Keynote hielt Dietmar Dokalik, stellvertretender Abteilungsleiter in der Zivilrechtssektion Bundesministerium für Justiz. Anschließend wurde mit dem Publikum diskutiert.

Der Fokus der ASRA-Verleihung lag auf der EU-Richtlinie zur Offenlegung nichtfinanzieller und die Diversität b ­ etreffende Informationen für bestimmte große ­Gesellschaften und Gruppen.

CSR-JUBILÄUM

Zum 16. Mal wurden Unternehmen für ihre ausgewogene und angemessene Darstellung der Nachhaltigkeitsleistungen geehrt. 14 heimische Unternehmen wurden dabei mit dem ASRA Award ausgezeichnet. In der Kategorie „Große Unternehmen“ holte erneut die Telekom Austria AG den ersten Platz. In der Kategorie „Integrierte Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte“ gewann die Palfinger AG. Die Einreichfrist des ASRA 2016 läuft noch bis zum 31. August.

Moderator Reinhard Herok, Respact-Präsidentin Ursula Simacek (Simacek Facility Management Group), Respact-Vizepräsidentin Herta Stockbauer (BKS Bank AG) und Oliver Heinreich (Infineon Technologies Austria AG) sprachen über Nachhaltigkeitsaktivitäten.

RESPACT 10. CSR-TAG 16. OKTOBER 2015 INFINEON, VILLACH

Am 16. Oktober 2015 fand der zehnte Kongress für verantwortungsvolles Wirtschaften statt. 200 Gäste tauschten sich über die Bedeutung von Innovation und Nachhaltigkeit aus. Auch Harald Mahrer, Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, wies via Grußbotschaft auf die Relevanz von Zukunftsvisionen für nachhaltiges Wirtschaften hin.

Am zehnten CSR-Tag hielt Christian Seelos eine Keynote zum Thema „Why innovation is not the Holy Grail!“.

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In der Nachmittagssession ging es um die Herausforderungen, die Nachhaltigkeit und Innovation für die CSR-Forschung darstellen.


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PORTRÄT

ZEHN FRAGEN AN HEINZ BEHACKER Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute sind? - Engagement, Ausdauer und die Freude am Job; gemeinsam mit einem tollen Team. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanzbranche tätig wären? - Garten- oder Land­ schaftsarchitekt. Von welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen? - Aus einschlägigen Medien und Publikationen sowie durch Netzwerken mit nationalen und interna­ tionalen Partnern. Welchen Teil lesen Sie in Ihrer Zeitung zuerst? - Finanz

ST LESERPO n@ redaktio m n ia er.co derboers

und Wirtschaft. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit? - „Garteln“, Musik, Familie, Freun­ den und Sport. Bei welchem Investment haben Sie sich richtig verzockt? -

HEINZ BEHACKER VORSTANDSVORSITZENDER VBV VORSORGEKASSE AG Heinz Behacker startete seine berufliche Laufbahn bei der Bank Austria. 1990 war er Mitbegründer der heutigen VBV Pensionskasse AG. 2002 gründete er gemeinsam mit seinem Team die VBV Vorsorgekasse AG, die er als Chef vom Start weg als Pionier und Trendsetter bezüglich Nachhaltigkeit positionieren konnte. Seit April 2016 ist er auch V­orstandsmitglied der VBV-Holding.

IMPRESSUM: Verlag / Medieninhaber: Wayne Financial Media GmbH (FN: 399197 f, HG Wien), Bösendorferstraße 4 / 20, A-1010 Wien, Telefon: +43 (0) 1 920 523 4, Fax: +43 (0) 1 954 433 2, E-Mail: office@waynemedia.at, Web: www.waynemedia.at; Geschäftsführer: Michael Berl, Dominik Hojas; Chefredakteur / Herausgeber: Dominik Hojas, d.hojas@derboersianer.com; Redaktion: Raja Korinek, Martin Kwauka, Thomas Müller, Daniel Nutz, Valentina Stark, Lukas Sustala, Barbara Ottawa, Hans Weitmayr; Anzeigenverkauf: Michael Berl, m.berl@derboersianer.com, Sabine Mitterbacher, s.mitterbacher@derboersianer.com; Fotos: Clemens Bednar, Barbara Ster, beigestellt; Lektor: Armin Baumgartner; Grafik: Titanweiß Werbeagentur GmbH; Druckerei: Es wurde nach Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens bei der Druckerei Ferdinand Berger und Söhne GmbH (10.000 Stück) auf nachhaltigem Papier (Umschlag: Grauund Graufeinkarton, Kern: Furioso) gedruckt; Leserbeirat: Heike Arbter, Peter Bartos, Mathias Bauer, Edi Berger, Stefan Böck, Stefan Brezovich, Diana Klein, Bernhard Grabmayr, Fritz Mostböck, Wilhelm Rasinger; Kursdaten: TeleTrader Software GmbH, Schlusskurse vom 31.04.2016, keine Gewähr für die Richtigkeit der Daten; Aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.

Ich zocke nicht. Welches Vorurteil ärgert Sie beim Thema Nachhaltigkeit am meisten? - Dass die Bedeutung der nachhaltigen Veranlagung von institutionellen Investoren oft belä­ chelt wird und die hohe ökologische und ethische Ver­ antwortung der Finanzindustrie nicht begriffen wurde. Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? - Armer Kerl Dieser Investor ist für mich eine Legende? - All jene, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und stets dar­ auf achten, die Ressourcen der Erde zu schonen und für die nächsten Generationen zu bewahren. Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16erBlech“? - Butterbrot mit Schnittlauch.

86 Die nächste Ausgabe erscheint um den 11. Juli 2016. Bis dahin täglich: www.derboersianer.com



Rahofer.

Unser Anspruch ist es, wirtschaftlichen Erfolg ökologisch möglichst spurlos zu erreichen. Deshalb verfolgen wir schon seit Jahren ein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm, das uns täglich motiviert die richtigen Maßnahmen zu setzen. Als verantwortungsbewusster Arbeitgeber, mit öko-effizient nachhaltigen Produkten und fairem Wirtschaften. Mehr auf www.palfinger.ag/de/nachhaltigkeit

PALFINGER AG · 5101 Bergheim, Österreich · E-Mail d.werdecker@palfinger.com

WIR MÖCHTEN DER NACHWELT MÖGLICHST VIEL UND MÖGLICHST WENIG HINTERLASSEN.


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