Wolfgang Eder ENERGIE-KLIMA-POLITIK
www.derboersianer.com ∙ Mai 2015 ∙ 12 Euro
Wolfgang Pinner PROBLEM GREEN WASHING
Helga Kromp-Kolb SYSTEMWIDERSTAND
Edition grün
e Umfrag E
ALTIG NACHH HAFT WIRTSC FINANZ
VOM BIOTOP ZUM WELTOZEAN // 12 · NACHHALTIG? WERTHALTIG! // 22 HÜTER DES DATENSCHATZES // 28 · ZAHLENFRIEDHÖFE BEGRÜNEN // 32 MIT BRIEF UND GÜTESIEGEL // 42 · DIE GRÜNE RENDITE // 64 DIMENSIONEN: MENSCH, UMWELT UND WIRTSCHAFT // 72
Freihandelsabkommen TTIP: Fluch oder Segen? 78 BB BIOTECH AG 77 · CRIC 42 · DENKSTATT 32, 59 · ERSTE ASSET MANAGEMENT 23, 30, 40, 66 · GLOBAL 2000 73 · LACUNA AG 69, 76 · OEKB 42 · OEKOM RESEARCH 24, 59 · ÖGUT 42, 50 · OIKOCREDIT 48 · ÖKOWORLD AG 41 · PALFINGER AG 32 · PICTET ASSET MANAGEMENT 30, 52, 68 · RAIFFEISEN KAG 12, 53 · RESPACT 32 · RFU 54, 82 · ROBECOSAM AG 40, 51 · SCHELHAMMER & SCHATTERA AG 12, 49 · SCHOELLERBANK AG 68 · SIMACEK GROUP 47 · SONNENTOR 47 · STRABAG SE 54 · TELEKOM AUSTRIA AG 32, 42, 46, 54 · UNION INVESTMENT 41 · VBV VORSORGEKASSE AG 12, 50 · VOESTALPINE AG 17, 55 · WWF ÖSTERREICH 12, 48
Vorsorge und Abfertigung VBV – Vorsorgekasse
Auf lange Sicht
Ertrag & gutes Gewissen
Foto: jefunne - Fotolia
Überdurchschnittliche Performance
Konsequent nachhaltig
Über 2,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher haben sich bei ihrer betrieblichen Altersvorsorge für die VBV – Vorsorgekasse entschieden. Eine gute Wahl, denn sie profitieren damit von der Erfahrung und VeranlagungsKompetenz des Markführers. Das bringt überdurchschnittliche Ergebnisse:
Kein Geld für Kinderarbeit oder autoritäre Regime! „Ertrag und gutes Gewissen lassen sich vereinbaren“, sagt KR Heinz Behacker, Vorstandsvorsitzender der VBV. Die Kundinnen und Kunden der VBV haben daher die Gewähr, dass ihre Vorsorge-Beiträge nur in nachhaltige Unternehmen und Projekte investiert werden.
150
Die VBV hat als einzige Vorsorgekasse ein zertifiziertes Umweltmanagement (ISO 14001) und erfüllt vollständig die EMAS-Verordnung der Europäischen Union. Ein Leitbetrieb der seit weit über einem Jahrzehnt mit Ethikbeirat und exzellenter Qualität punktet.
145 140 135 130 125 120 115 110 105 100
Schlanke Kosten 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Die VBV verzeichnet seit ihrer Gründung 2003 eine Nettorendite von 3,16% pro Jahr – klar über dem Branchenschnitt (2,91%) – aus 100 Euro wurden rund 150 Euro.
Beruhigende Reserven Bei einem Veranlagungsvolumen von derzeit 2,5 Mrd. Euro konnte in den letzten 12 Jahren eine „Bewertungsreserve“ von knapp 10% aufgebaut werden! Ein Polster, um den uns heute viele beneiden.
Mit 1. 1. 2015 bietet die VBV ihren Kundinnen und Kunden einen weiteren Vorteil: Als erste Vorsorgekasse in Österreich hat die VBV die laufenden Verwaltungskosten nach dem zehnten Jahr auf 1% des Beitrags gesenkt – dies ist das gesetzlich mögliche Minimum.
Exklusives Service Die exklusiven Vorteile der VBV auf einen Blick und alle Infos über Ihre Altersvorsorge finden Sie auf: www.vorsorgekasse.at
Jedes dritte Unternehmen ist bereits Kunde beim Marktführer.
VorsorgeINFO – Alles zum Thema Vorsorgekassen im Internet: www.vorsorgekasse.at/vorsorgeinfo
Obere Donaustr. 49-53 | 1020 Wien | Tel.: 01 217 01-8123 Fax: 01 217 01-78260 | E-Mail: info@vorsorgekasse.at Für 13 Fonds:
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15
AUSGABE NR. 08, „EDITION GRÜN“ 2015 ian
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DOMINIK HOJAS Chefredakteur DerBörsianer
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Liebe Börsianer,
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in der ersten „Edition grün“ von DerBörsianer beschäftigen wir uns mit der zentralen Frage der Nachhaltigkeit: „Was bringt’s?“ Darüber haben auch die vier Branchenprofis Peter Böhler, Peter Eitzenberger, Thomas Kaissl und Wolfgang Pinner in unserem Round-Table-Gespräch (S. 12) über Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft diskutiert. Den Auswirkungen von SRI, CSR und ESG (S. 22) ist unser Redakteur Lukas Sustala nachgegangen. Auf Rendite möchte man beim Veranlagen nicht verzichten. Raja Korinek hat daher grüne Anlagemöglichkeiten identifiziert (S. 64). Ob diese tatsächlich nachhaltigen Kriterien entsprechen, prüfen Rating- und Researchagenturen (S. 28). Zudem hat DerBörsianer recherchiert, wozu Nachhaltigkeitsgütesiegel (S. 42) noch gut sein können, als nur den Firmenprospekt zu verschönern. Auch die Auswirkungen der neuen EU-Richtlinie für das Reporting (S. 32) von Unternehmen wurden unter die Lupe genommen. Nachhaltigkeit ist mit vielen Megatrends verbunden. Thomas Müller erklärt mithilfe von renommierten Wissenschaftlern die Auswirkungen von drei dieser Dimensionen, nämlich Klimawandel, Menschenrechte und Demografie, auf Mensch, Umwelt und Wirtschaft (S. 72). Bleibt noch die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit fast alle Menschen als äußerst wichtig erachten, aber nur wenige selbst aktiv werden (S. 60). Diesen Umstand bestätigt auch das Fondsvolumen von 169 Milliarden Euro, wovon nur 8,97 Milliarden Euro in nachhaltige Fonds und Mandate in Österreich investiert sind. Überdies steht fest, dass PR-Abteilungen bei diesem Thema besonders sensibel auf ihre Kommunikation achten. Viel Vergnügen wünscht Ihnen
Dominik Hojas d.hojas@derboersianer.com
AD-HOC DER REDAKTION: Die Idee, eine „Edition grün“ zu publizieren, ist nach Recherchen in Wien, Zürich und London entstanden. Der Grund dafür war die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit ein Megatrend ist, der gleichzeitig polarisiert, weil der Nutzen für den Geschäftsund Anlageerfolg umstritten ist. Wir haben daher die Frage „Was bringt’s?“ in den Vordergrund gestellt. Das Heft ist auf den drei Säulen SRI, CSR und ESG aufgebaut.
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78
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SRI
SRI. 1. Heftsäule: In Österreich ist bisher nur ein Bruchteil des Fondsvolumens von 169 Milliarden Euro, nämlich 8,97 Milliarden Euro, in nachhaltige Fonds und Mandate investiert. Ob Investoren bei der nachhaltigen Veranlagung (SRI) tatsächlich Renditeeinbußen in Kauf nehmen müssen, hat DerBörsianer recherchiert.
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© SCOTT MASTERTON / WESTEND61 / PICTUREDESK
CSR
CSR. 2. Heftsäule: Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (CSR) ist ein wichtiger Hebel, um die Wirtschaft und Gesellschaft in Österreich aktiv mitzugestalten. Was Firmen davon haben beziehungsweise wie sich CSR positiv auf den Geschäftserfolg auswirken kann, hat DerBörsianer ausfindig gemacht.
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© MOHAMMAD PONIR HOSSAIN / ZUMA / PICTUREDESK
ESG
ESG. 3. Heftsäule: Megatrends wie Klimawandel, Energie, Mobilität, Urbanisierung, Demografie oder Menschenrechte haben einen enormen Einfluss auf die Wirtschaft und Menschen in Österreich. Diese Themen hat DerBörsianer h insichtlich der Dimensionen Umwelt, Soziales und Governance (ESG) analysiert.
8
GETHIN CHAMBERLAIN / EYEVINE / PICTUREDESK
AUSGABE NR. 08
28 CSR-STRATEGIEN
Erfolgsrezepte der Manager.
LEITARTIKEL ROUND TABLE 12 Vom Biotop zum Weltozean – Über den Wandel nachhaltiger Geldanlagen diskutierten die vier Branchenprofis Peter Böhler, Peter Eitzenberger, Thomas Kaissl und Wolfgang Pinner.
44
WIRKUNG
22
Nachhaltig? Werthaltig! RESEARCH
28
Hüter des Datenschatzes REPORTING
Zahlenfriedhöfe begrünen
32
GÜTESIEGEL
42
Mit Brief und Gütesiegel INVESTMENTS
64
Die grüne Rendite
12
DIMENSIONEN
ROUND TABLE
72
Mensch, Umwelt
Vom Biotop zum Weltozean.
und Wirtschaft
73 75 76
Klimawandel Menschenrechte Demografie
3 Banken Generali Investment
30, 52
Deloitte Österreich
Allianz Gruppe
23, 51
Denkstatt
iShares 68 Jupiter Asset Management
66
APK Vorsorgekasse AG
43
Erste Asset Management 23, 30, 40, 66
Kepler Fonds KAG
AT&S AG
33
Erste Group Bank AG
48, 55, 76
Lacuna AG
69, 76
Attac Österreich
75
Erste Sparinvest KAG
24
Lenzing AG
43
Bank J. Safra Sarasin AG
34
Flughafen Wien AG
57
Lyxor Asset Management
68
Forum Nachhaltige Geldanlagen 43, 60
Morgan Stanley
23
Bawag PSK Invest
INFO INDEX
58 32, 59
41, 43
66
BB Biotech AG
77
Generali Pensionskasse AG
52
OeKB 42
BDO Austria
58
Global 2000
73
Oekom Research
24, 59
BOKU 74
Helios Sonnenstrom
69
Ögut
42, 50
CRIC 42
Institutional Shareholder Services
29
Oikocredit 48
INDEX: AUSZUG VON UNTERNEHMEN IN DIESER AUSGABE
10
INHALTSVERZEICHNIS
WOLFGANG EDER
64
MÄRKTE ZAHLEN Nachhaltigkeit in Zahlen
20
17
BRANCHEN
MEINUNGEN
Darüber spricht man in den
WOLFGANG EDER Europas Industrie fehlt es an Planungssicherheit
Branchen: Köpfe, Deals, News, Trends und Events
GLOSSAR 26 Begriffe aus der Welt der Nachhaltigkeit KURSE 34 Nachhaltige und klassische Indizes im Vergleich
BANKEN 48 VERSICHERUNGEN 50 FONDS 52 AKTIEN
Europäische Energie- und Klimapolitik.
54
IMMOBILIEN 56 BERATER 58
17
WILHELM CELEDA Nachhaltige Produkte: eine Gewissensfrage
48
GÜNTER GEYER Nachhaltigkeit – Grundidee des
50
Der Börsianer .com Geschätzte Paternosterfahrer, ich habe heiße Geschichten vom Finanzplatz für dich: MEISTGELESEN 1. Volksbanken: Aufstand der Rebellen
KOMMENTAR 34 Karsten Junius: Reflationierung der Weltwirtschaft schreitet voran
SEITENBLICKE
FONDS 36 Nachhaltige Aktienund Rentenfonds
SO DENKT DIE POLITIK Was ist uns eine „grüne Wirtschaft“ wert?
70
PORTFOLIO 40 Die Anlagestrategien der Fondsmanager
PRO & KONTRA TTIP: Fluch oder Segen für Österreich?
78
CSR-STRATEGIEN 44 Erfolgsrezepte der Manager
BÖRSENTALK 80 Wo sich die Finanzbranche trifft
HELGA KROMP-KOLB Klima: „Umdenken erforderlich“
74
EXKLUSIVUMFRAGE 60 Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft
PORTRÄT: 10 FRAGEN AN … RFU-GF Reinhard Friesenbichler
LYDIA BÄNZIGER Demografie: Biotech-Boom
77
Versicherungswesens
HEINZ BEDNAR Investoren in nachhaltiger Kauflaune
52
MATTHIAS STIEBER Mr. and Mrs. Smith
54
2. Semper Constantia: Ramsauer kauft sich bei Bank ein 3. Überraschung bei Wolford: CFO Melzer sagt Servus 4. Casinos Austria:
82
PETER BARTOS 58 Nachhaltigkeitsbericht erstattung – Pflicht oder Kür?
Syndikatslösung für Börsengang? 5. Herbert Stepic: Hausdurchsuchungen bei Ex-RBI-Chef Mehr Insider-News findest du auf meiner Website. Bis demnächst: „Cash up!“ Der Börsianer
Weblinks werden in
Ökoworld AG
41
S Immo AG
OMV AG
32
Schelhammer & Schattera AG
Palfinger AG
32
Schelhammer & Schattera KAG
Pictet Asset Management PWC Österreich
30, 52, 68 58
56 12, 49
Telekom Austria AG
32, 42, 46, 54
UniCredit Bank Austria AG
49
66
Union Investment
41
Schoellerbank AG
68
Universität Graz
49, 73
Schoellerbank Invest AG
40
VBV Vorsorgekasse AG
12, 50
Raiffeisen Centrobank AG
48, 68
Simacek Group
47
Verbund AG
Raiffaisen KAG
12, 53
Software Systems
66
Voestalpine AG
Sonnentor 47
WEB Windenergie AG
55
RFU
Spar Österreich
79
Western Union International Bank
46
Strabag SE
54
WKO 78
RobecoSam AG
54, 82 45 40, 51
Swisscanto 53
11
WWF Österreich
→ GELBEN BALKEN
markiert.
54 17, 55
Respact 32 Rhomberg Holding
dieser Ausgabe mit einem
12, 48
NEUE E WEBSIT
ROUND TABLE
XXX COVER
ROUND TABLE:
VOM BIOTOP ZUM WELTOZEAN
Über den Wandel nachhaltiger Geldanlage diskutierten vier engagierte Branchenprofis beim grünen Round-Table-Gespräch mit DerBörsianer. Sie versuchten dabei mit den gängigsten Vorurteilen aufzuräumen. TEXT DOMINIK HOJAS, RAJA KORINEK FOTO CLEMENS BEDNAR
A
uch wenn hierzulande einiges
ler, Vorstand beim Bankhaus Schel-
DerBörsianer-Redakteurin Raja Korinek
an Bewegung in den Bereich der
hammer & Schattera AG, Peter Eitzen-
und Chefredakteur Dominik Hojas.
nachhaltigen Veranlagung ge-
berger, CSR-Beauftragter bei der VBV
kommen ist, wird von zahlreichen An-
Vorsorgekasse AG, Thomas Kaissl, Be-
Das Thema Nachhaltigkeit polarisiert die
legern das grüne Geldsegment oftmals
reichsleiter Umwelt & Wirtschaft beim
Anlegerwelt nach wie vor und ist auch wei-
noch als Nische wahrgenommen. Über
WWF Österreich, und Wolfgang Pinner,
terhin mit zahlreichen Vorurteilen behaftet.
mögliche Gründe und realistische Lö-
Chief Investment Officer SRI bei der
Woran liegt das? Und wie könnte man die-
sungsansätze diskutierten Peter Böh-
Raiffeisen Capital Management, mit
se ausräumen? – Pinner: Das Problem ist,
COVER
Die Branchenprofis Thomas Kaissl, Peter Böhler, Dominik Hojas (Moderation), Wolfgang Pinner und Peter Eitzenberger im Gespräch über die Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft.
ROUND TABLE
dass viele Anleger immer noch zu Unrecht befürchten, Renditeeinbußen mit einer ethischen oder nachhaltigen Geldanlage schon aufgrund der Ausschlusskriterien in Kauf nehmen zu müssen. Und das, obwohl zahlreiche Statistiken
„Nachhaltigkeit kostet auch etwas.“ THOMAS KAISSL
sammenhang mit Umwelt- und sozialen Problemen, die durch die dort ansässigen
entstanden
Interessant wäre es ja auch, die nachhal tigen
und Datenreihen längst beweisen, dass
Minengesellschaften
ist, lässt sich allerdings nur mutmaßen.
Investorengruppen
in
Österreich
dies nicht der Fall ist. Letztendlich gibt
nachhaltigen Anlagen. Das ist ein Vor-
näher anzuschauen. Wer sind denn die
es Börsenphasen, in denen man damit
urteil, das wir mit Information, Trans-
wesent lichen Mitspieler in diesem Be-
mehr, und Phasen, in denen man damit
parenz und stärkerem Commitment al-
reich? – Eitzenberger: Mit der Schaffung
weniger verdient. Und dann gibt es auch
ler anbietenden Banken und Fondsge-
der Vorsorgekassen im Jahr 2002 wur-
noch das Problem des „Green Washing“.
sellschaften ausräumen müssen.
de auch gleich eine ganze institutionelle Investorengruppe ins Leben gerufen, die
Gemeint ist damit, dass sich manche Unternehmen nur mit dem Thema schmü-
Und wie unterscheidet sich tatsächlich die
das Kapital möglichst sozial und ökolo-
cken, ohne die Umsetzung ernst zu neh-
kontinentaleuropäische Auffassung des Be-
gisch anlegen möchte.
men. Da schaffen allerdings Zertifizie-
griffs der Nachhaltigkeit von jener im an-
Böhler: Viele kirchlichen Institutio-
rungen eine Gewissheit, in Österreich
gelsächsischen Raum? – Pinner: Wenn
nen und Privatstiftungen sind in diesem
wird zum Beispiel das Umweltzeichen
man das Anagram „ESG“ betrachtet, das
Bereich investiert. Unsere Mehrheits
„49“ für nachhaltige Finanzprodukte
für Environmental, Social, Governance,
eigentümer – Institutionen der römisch-
vergeben. Zu guter Letzt gibt es regio-
also Umwelt, Soziales und Unterneh-
katholischen Kirche – geben ethisch-
nal gesehen zum Teil ein unterschied-
mensführung, steht, ist etwa in Eng-
nachhaltige Anlagekriterien ja sogar ex-
liches Verständnis von Nachhaltigkeit,
land vor allem die Unternehmensfüh-
plizit vor. Hier könnte sich etwa die öf-
obwohl sie zumindest im deutschspra-
rung von Bedeutung. In den USA ist das
fentliche Hand ein Beispiel nehmen und
chigen Raum sehr ähnlich sind.
Thema hingegen immer noch sehr vom
ebenfalls in diese Kerbe schlagen.
Eitzenberger: Das Vorurteil der gerin-
kirchlichen Gedanken geprägt, es zählen
Pinner: Auch Pensionskassen zäh-
geren Rendite können wir ebenfalls an-
also vor allem die Ausschlusskriterien.
len zu den wesentlichen Anlegern. Wo-
hand konkreter Zahlen widerlegen. Von
In Europa, wo das Spektrum stark erwei-
bei auch viele Fondsgesellschaften lau-
Beginn an, also seit 2003, wurde bei der
tert wurde, geht es vor allem um soziale
fend neue Produkte entwickeln, eben
VBV ausschließlich nachhaltig veran-
Verantwortung. Auch die Inklusion von
aufgrund der wachsenden Nachfrage.
lagt. Bis Ende 2014 lag die Rendite bei
nachhaltigen Kriterien ist wichtig sowie
Bis zu einem gewissen Grad ist es damit
jährlich netto mehr als drei Prozent, und
der aktive Dialog mit Unternehmen oder
also eine wechselseitige Marktentwick-
das trotz einer Kapitalgarantie. Unterm
die Ausübung der Stimmrechte auf den
lung. Leider muss man auch sagen, dass
Strich zeigt sich, dass Ausschlusskrite-
Hauptversammlungen.
sich auf Unternehmensebene viele Un-
rien und Positivkriterien sogar wie eine
Kaissl: Die kulturellen Unterschie-
ternehmen zwar nachhaltig ausrichten,
Risikoabsicherung sind, die für mehr
de begleiten uns eigentlich tagtäglich
ihre Pensionsgelder und Cashbestände
Transparenz und Qualität bei der Geld-
und in den unterschiedlichsten Lebens-
aber nicht entsprechend veranlagen.
anlage sorgen.
bereichen. Nehmen wir die Gentechnik
Kaissl: Dabei gibt es einige Fonds-
Kaissl: Wobei man nicht übersehen
her. Jemand, der sich in den USA darüber
gesellschaften, die sich gern mit dem
darf, dass Nachhaltigkeit etwas kostet,
aufregt, gilt als Ewiggestriger. Anders
Hinweis abputzen, sie hätten nicht das
zumindest am Anfang. Und das muss
hingegen die Einstellung dazu in Europa.
Mandat der Kunden für eine nachhaltige Veranlagung. In Wahrheit könn-
man ebenfalls zur Kenntnis nehmen. Eine Bank, die beispielsweise von der
Letztendlich gewinnt man ein wenig den
ten sie sich ja klar dazu bekennen. Und
Finanzierung eines umweltschädlichen
Eindruck, dass Nachhaltigkeit ein Thema
viele Anleger interessieren sich oft gar
Projekts absieht, verzichtet möglicher-
der reichen Volkswirtschaften wäre. Ist es
nicht, worin ihr Geld letztendlich ver-
weise kurzfristig zwar auf höhere Ren-
tatsächlich ein Luxus, sich mit diesem Be-
anlagt wird. Aber auch die Politik wäre
diten. Langfristig werden damit aber
reich auseinandersetzen zu können? – Pin-
gefordert, die Spielregeln zu ändern und
Umweltrisiken minimiert, und die Bank
ner: In gewisser Weise schon, allein in
mehr zu tun. Das fängt beispielsweise
kann auch noch von einer verbesserten
Osteuropa findet etwa das Thema we-
schon allein beim Klimaschutz an. Hier
Reputation profitieren.
nig Beachtung. Immerhin gibt es aber
besteht dringender Handlungsbedarf,
Böhler: Herr Kaissl, es gibt keinen Kos-
in Südafrika einen Nachhaltigkeitsindex
auch wenn man sich mit neuen Geset-
ten- oder Renditennachteil bei ethisch
an der Börse. Darüber, ob dies im Zu-
zen als Einzelner vielleicht bevormun-
14
ROUND TABLE
det fühlt. Letztendlich geht es um eine Hierarchisierung der Freiheiten zum Wohle der Gesellschaft, nicht einer einzelnen Firma. Sind die heimischen Fondsgesellschaften
„Die Börse ist nichts Böses.“ WOLFGANG PINNER
Ihrer Meinung nach mit ihren Nachhaltig-
Gleichzeitig ist immer noch viel Aufklärungsarbeit notwendig. Die Privatbanken sagen uns zum Beispiel, dass die Kunden das Thema nicht interessiere. Und wenn wir wiederum mit den Kunden reden, meinten sie, ihre Betreuer würden Nachhaltigkeit erst gar nicht
keitsprodukten glaubwürdig? – Böhler: Da
derzeit nur gut 15 Prozent des Gesamt-
kann wohl jeder nur für sich sprechen.
volumens aus, die Gruppe legt aber in-
Wir beachten jedenfalls strenge Aus-
zwischen kräftig zu.
thematisieren. Wie könnte man in Österreich das Thema
schlusskriterien bei der Veranlagung
Kaissl: Insgesamt wird hierzulan-
Nachhaltigkeit dann konkret noch stär-
wie zum Beispiel die Rüstung, gravie-
de noch viel zu wenig in diesen Bereich
ker forcieren? – Kaissl: Bei der Gentech-
rende Arbeitsrechtsverletzungen oder
veranlagt. Teilweise wirkt Nachhaltig-
nik hatte offensichtlich der Hausver-
ein kontroverses Umweltverhalten.
keit auf den Kunden leider oft als eine
stand vieler Österreicher mitgespielt,
Pinner: Zumindest die Zuwachsraten
hohle Phrase, sodass er sich in einem
sie lehnten diese in einer Volksbefra-
sind in Österreich enorm, und das von
Beratungsgespräch gar nicht näher auf
gung deutlich ab. Die Gesellschaft als
einem – vor einigen Jahren – noch ge-
das Thema einlassen möchte. Schließ-
Ganzes wollte eben keine Gentechnik.
ringen einstelligen Prozentsatz ausge-
lich würden sicherlich die meisten An-
Man könnte ja auch bei der Veranlagung
hend. Es wird also immer mehr zu ei-
leger relativ rasch zustimmen, dass es
in diese Richtung gehen.
nem sogenannten Mainstream-Invest-
sinnvolle Alternativen etwa zu einem
ment. Allerdings machen Privatanleger
Investment in geächtete Waffen gibt.
Eitzenberger: Wir befragten im Vorjahr online rund 8.000 Personen zum
@@@unser ökologischer@@@ @@@fußabdruck@@@ @@@wird immer kleiner.@@@ Die Österreichische Post übernimmt Verantwortung für die Umwelt: Indem wir effizient mit unseren Ressourcen umgehen und verstärkt auf umweltfreundliche Technologien setzen, reduzieren wir konsequent unsere Emissionen. Emissionen, die wir nicht vermeiden können, werden durch die Förderung zahlreicher Klimaschutzprojekte kompensiert. Somit können wir Ihnen garantieren: Jede Sendung mit der Post wird CO2-neutral zugestellt. Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.
www.post.at/co2neutral
ROUND TABLE
„Doppelte Dividende zahlt sich aus.“
als auch was die angebotenen Produkte betrifft. In der Schweiz gibt es allerdings eine weit längere Historie, dort hat man sich dem Thema viel früher angenommen.
PETER BÖHLER
„Muss an dem Thema dranbleiben.“ PETER EITZENBERGER
Was bringt es wiederum einem UnternehThema nachhaltiges Investieren. Mehr
men, nachhaltig zu agieren? – Pinner: Es
Managements an. Familienunterneh-
als 70 Prozent der Befragten gaben dabei
kann etwa zu Effizienzsteigerungen füh-
men etwa werden sehr oft nachhaltig
ihre Zustimmung.
ren, wenn Ressourcen schonender ein-
geführt, einerlei wie groß sie sind. Man
Kaissl: Wichtig wäre ja auch, dass ein-
gesetzt werden. Auch können sich Mit-
muss sich aber auch fragen, wie die Ziel-
mal das Wissen entsprechend vorhan-
arbeiter mit dem Unternehmen verbun-
relation ist. Will man zum Beispiel eine
den ist. Bildung ist der Kernbereich, al-
dener fühlen, wenn man sie gut behan-
langfristige Rendite, die die Inflations-
lerdings muss man dabei kulturell an-
delt. Allerdings muss man als Unterneh-
rate schlägt, oder will man mit höherem
gepasst vorgehen. In Südamerika wird
men eventuell zuerst etwas investieren,
Risiko mehr erzielen. Wir haben es uns
man auf den gigantischen Sojaplantagen
um später den „nachhaltigen Ertrag“ zu
zusätzlich zum Ziel gesetzt, kein Kapital
nicht gleich mit biodynamischem Anbau
erzielen – ich betone, hier geht es um die
zu verlieren, und denken nicht einfach
ankommen können. Man muss sich also
Unternehmensebene.
nur von Quartal zu Quartal. Im Gegenteil,
fragen, wie man die Menschen letztend-
Kaissl: Wir kooperieren beispielsweise
viele Wertpapiere halten wir bis zur End-
lich ein gutes Stück auf der emotionalen
mit dem Lebensmittelhandel, um einen
fälligkeit. So konnten wir über die Jahre
Seite abholt. Die Frage dabei ist, ob es für
Teil des Sortiments zu ökologisieren. Das
hinweg auch stille Reserven aufbauen,
ein Umdenken wirklich zuerst eine Kata-
hat immerhin zur Verbannung gewis-
die unseren Kunden jetzt in der Tiefzins
strophe wie das Unglück von Fukushima
ser Fischsorten aus einer Kette geführt.
phase zugute kommen.
braucht, oder ob man dies mit Bildung er-
Unterm Strich ist der dann nachhaltige
reichen kann. Das ist der zentrale Punkt.
Fischhandel bei dieser Supermarktkette
Welche Tipps können Sie dem Leser noch mit
sogar gestiegen.
auf den Weg geben? – Böhler: Es zahlt sich
Pinner: Unsere Berater stellen den Privatanlegern in ihren Gesprächen am Ende
Böhler: Mittlerweile ist nachhaltiges
aus, sich mit ethischen und nachhalti-
ganz einfach folgende Frage: „Wollen Sie
Agieren auch ein sehr starker Imagefak-
gen Produkten intensiv auseinanderzu-
diese Veranlagung in Form eines norma-
tor geworden, und Studien zeigen, dass
setzen. Letztendlich bringt es die soge-
len oder eines nachhaltigen Fonds um-
sich Nachhaltigkeit auch auf der Perfor-
nannte doppelte Dividende – also sowohl
setzen?“ Das bewegt viele Kunden, darü-
manceseite positiv auswirkt. Abgesehen
finanziell als auch für das gute Gewissen.
ber nachzudenken.
davon, kommen bei Ethikfonds natür-
Wichtig ist, beim Gespräch mit der Bank
lich Ausschlusskriterien zur Anwendung,
darauf zu bestehen, dass einem tatsäch-
Dann könnten ja die heimischen Anbieter
Unternehmen, die diese verletzen, wer-
lich ethisch-nachhaltige Produkte ange-
allmählich auch einen Blick über die Gren-
den aus den Fonds ausgeschieden. Das
boten werden und dass eine fachlich fun-
zen werfen? – Böhler: Derzeit konzentrie-
war im Vorjahr sechsmal der Fall. Ins-
dierte Beratung stattfindet.
ren wir uns vornehmlich auf den heimi-
gesamt umfasst unser ethisches Invest-
schen Markt. Hier ist schließlich noch viel
mentuniversum rund 500 Titel.
Eitzenberger: Man muss als Anleger einfach gezielt nachfragen und am Thema dranbleiben. Das hat man bei der
zu tun, allein wenn man sich die Diskrepanz zwischen der geäußerten Zustim-
Wie misst man tatsächlich den Erfolg des
Atomenergie sowie der Gentechnik ja
mung zur nachhaltigen Veranlagung und
nachhaltigen Wirtschaftens? – Kaissl: Das
auch gemacht, sie werden in Österreich
dem tatsächlichen Anlegerverhalten an-
kann man zum Beispiel anhand der Kun-
abgelehnt. Ich bin jedenfalls zuversicht-
schaut. Zudem ist der Aufwand, die Pro-
denbindung nachvollziehen. Allerdings
lich, was die weitere Entwicklung betrifft.
duktpalette auch noch EU-weit anzubie-
ist für jeden Anleger die nachhaltige
Pinner: In Wahrheit gibt es ja keinen
ten, sehr hoch, das darf man nicht unter-
Rendite anders definiert. Nehmen wir
Grund, nicht nachhaltig zu investie-
schätzen.
das Beispiel Wald, er hat eine jährliche
ren. Letztendlich forcieren wir damit ei-
Pinner: Immer wieder gewinnen wir
Wachstumsrate von 2,5 Prozent. Alles
nen positiven Kapitalismus. Die Börse ist
ja auch ausländische Anleger für unse-
darüber wäre künstlich angeheizt, etwa
schließlich nichts Böses, auch wenn sie
re nachhaltigen Produkte. Österreich ist
mittels Düngemittel.
manchmal so dargestellt wird. Das The-
ein Markt, der an Bedeutung gewinnt –
Eitzenberger: Es kommt auch auf die
sowohl was die investierten Volumina
Kundenwünsche und Einstellung des
16
ma muss einfach positiv gelebt werden, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. n
GASTKOMMENTAR
MEINUNGEN
EUROPAS INDUSTRIE MANGELT ES AN PLANUNGSSICHERHEIT
WOLFGANG EDER VORSTANDSVORSITZENDER VOESTALPINE AG
Die Situation am Industriestandort Europa
Der aktuelle Weltstahlpräsident ist 1952 am Attersee (OÖ) geboren. Nach dem Jusstudium in Salzburg folgte 1978 der Eintritt in die Voest. Seit 1995 ist er im Vorstand und seit 2004 Chef des Linzer Stahl- und Industriegüterkonzern.
ist derzeit aus Sicht eines energieintensiven Unternehmens vor allem eines: ernüchternd.
Eine Energiepolitik, die global immer weniger konkurrenzfähige Kosten ver-
„Wichtige Entscheidungen werden seit Jahren aufgeschoben.“
ursacht, sowie geplante weitere massi-
WOLFGANG EDER
Verschärfungstaktik
bisher
einzigen
Nettozahler im CO2-Emissionshandel – zunehmend problematisch. So ist der
ve Verschärfungen im Emissionshandel
von der EU angestrebte „Technologie-
gefährden
wechsel“ in Richtung „Low-Carbon“-
die
Wettbewerbsfähigkeit
der europäischen Industrie immer mehr. Dabei bekennt sich
Produktion aufgrund der vergleichsweise enorm hohen Ener-
die Industrie seit Jahren zu einem umfassenden Klima- und
giekosten hier gar nicht wirtschaftlich darstellbar und erfolgt
Umweltschutz. Gerade Konzerne wie die Voestalpine AG in-
daher in anderen Weltregionen, wo damit auch langfristig
vestieren viel in diesen Bereich: Allein an den österreichi-
Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein Beispiel dafür sind die
schen Standorten lagen die Umweltaufwendungen im ver-
USA. Für die Voestalpine, die in Texas gerade um 550 Milli-
gangenen Geschäftsjahr bei 241 Millionen Euro, in den ver-
onen Euro eine Direktreduktionsanlage zur Herstellung von
gangenen zehn Jahren wurden in den Umwelt- und Klima-
Eisenschwamm als Vormaterial zur Stahlerzeugung auf Basis
schutz in Österreich 2,4 Milliarden Euro investiert.
von Erdgas statt Kohle/Koks baut, sind die Kosten pro Jahr
Wichtige Entscheidungen bezüglich langfristiger Rah-
im Vergleich zu Österreich um 200 Millionen Euro geringer,
menbedingungen werden auf EU-Ebene seit Jahren aufge-
davon entfallen allein 135 Millionen Euro auf Energiekosten.
schoben oder immer wieder umgestoßen. Damit fehlt den
Diese Zahlen sprechen für sich.
Unternehmen für künftige Investitionen ganz einfach die
Dennoch glaube ich daran, dass auch Europa schon auf-
Planungssicherheit, worunter wiederum besonders die ka-
grund seiner hochqualifizierten Arbeitskräfte als Wirt-
pitalintensiven und langfristig orientierten Branchen lei-
schaftsraum Potenzial für die Zukunft hat. Dafür muss die
den. Die permanenten Eingriffe in die Klima- und Energie-
Politik die Rahmenbedingungen so ausrichten, dass die In-
pläne sind nur ein Beispiel dafür. Während auf der einen Seite
dustrie am Standort konkurrenzfähig bestehen und auf Pla-
praktisch am laufenden Band Auflagen und Verschärfungen
nungssicherheit setzen kann. Vielleicht stellt da die neue
für die Industrie sehr präzis festgelegt werden, sind die vom
EU-Kommission unter Präsident Juncker doch eine gewisse
EU-Rat 2014 in sehr allgemeiner Form angekündigten Unter-
Chance dar. Sie forciert die „Energieunion“ und hat rasch auf
stützungs- und Entlastungsmaßnahmen bis heute nicht ein-
die schwierige wirtschaftliche Situation mit einem 315-Mil-
mal ansatzweise konkretisiert.
liarden-Investitionsprogramm reagiert. Damit schlägt man
Die Situation ist insbesondere für den Voestalpine-Kon-
grundsätzlich die richtige Richtung ein und zeigt den Willen,
zern als den europäischen Branchenbesten in ökologischen
dem Industriestandort Europa doch eine Zukunftschance zu
Standards – und dennoch dank der üblichen österreichischen
geben. Dafür ist es auch höchste Zeit. n
17
Styria Media Center, Graz
PORR punktet mit intelligentem Wachstum Große Veränderungen bei der PORR. Mit nachhaltigen Entscheidungen behauptet sich der Konzern unter anspruchsvollen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
und stellt die Weichen für Erfolge im In- und Ausland. Traditionsreich am Puls der Zeit Modern, dynamisch und kompetent: So präsentiert sich die PORR heute. Als Full Service-Anbieter realisiert das größte Bauunternehmen in Österreich und eines der führenden in Europa Projekte jeder Größe in allen Bereichen des Hochbaus, des Tiefbaus und der Infrastruktur. Dabei verbindet die PORR die Stärken ihrer über 145-jährigen Expertise mit zukunftsweisenden Konzepten der Unternehmensführung und Projektabwicklung. Klare Verantwortlichkeiten, schlanke Strukturen und eine transparente Führung machen die PORR schnell und flexibel – ein wichtiger Erfolgsfaktor in einem sich rasch ändernden Umfeld.
Pure Player statt Mischkonzern Der Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der UBM Realitätenentwicklung AG eröffnete der PORR im vergangenen Jahr die
www.porr-group.com
Möglichkeit, alle Aktivitäten im Immobilienbereich vom Baugeschäft abzuspalten. So entstanden zwei eigenständige börsenotierte Konzerne mit jeweils geschärftem Unternehmensprofil. Durch den Wegfall der Kapitalbindung in Development-Projekten sowie nicht betriebsnotwendigen Immobilien verbesserte die PORR ihre Bilanz- und Ertragskennzahlen und war per Jahresende 2014 zum ersten Mal in ihrer Unternehmensgeschichte net-debt-free.
Innovationskraft sichert technologischen Vorsprung Seit Jahren verfolgt die PORR die Strategie eines Intelligenten Wachstums – also qualitatives, ertrags- und sicherheitsorientiertes Wirtschaften. Als Basis für Spitzenqualität dienen ihr fundiertes Wissen, hohe Innovationskraft und die Bereitschaft, sich laufend zu verbessern. Nationale und inter-
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
reporrtage Rund 93 % ihrer Betriebsleistung entfielen im vergangenen Jahr auf ihre bonitätsstarken Heimmärkte Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien. Hier ist die PORR mit ihrem gesamten Leistungsportfolio vertreten. Mit ihren Premiumprodukten aus dem Bereich Infrastruktur ist sie auch in ausgewählten Projektmärkten in CEE und SEE tätig. Dazu kommen Katar und Saudi Arabien als internationaler Markt. Dabei folgt das Unternehmen stets seinem Motto „Kenne deinen Markt und kenne deinen Kunden“.
Größter Auftrag der Unternehmensgeschichte Dass Bauen ein „People Business“ ist, beweist der Markteintritt in Katar, der über zwei Jahre sorgfältig geplant wurde. Schließlich führte er zum bisher bedeutendsten Erfolg: Der Bau der U-Bahnlinie Green Line in Doha mit einem Gesamtvolumen von rund EUR 1.900 Mio. wurde einer ARGE bestehend aus der PORR sowie ihren lokalen Partnern SBG und HBK übertragen. Das Projekt umfasst den Bau einer Doppel-Tunnelröhre mit einer Länge von 16,6 km und die Errichtung von sechs U-Bahnstationen. Die Qualität der bisher geleisteten Arbeit wurde im Sommer 2014 durch zwei neue Aufträge gewürdigt. Die PORR und das von ihr geführte Konsortium wurde mit dem Projekt „New Doha International Airport – Early Works“ betraut. Der zweite Auftrag „Metro
Bau der Green Line in Doha
Green Line Elevated“ betrifft eine oberirdische Verlängerung des bereits in Bau befindlichen unterirdischen Tunnelabschnittes. Der neue Abschnitt hat eine Gesamtlänge von 3,2 km, davon werden 2,7 km als Fertigteilbrücke ausgeführt.
Spannende Projekte in Deutschland und der Schweiz Mitte Jänner beauftragten die DB Projektbau sowie Vertreter der Stadt Magdeburg die PORR mit dem Neubau der Eisenbahnüberführung Ernst-ReuterAllee. Insgesamt fünf ÜberbauPORR Tunnelbau ungen sollen den PKW-Verkehr, die Straßenbahntrasse und die Fußgängerströme entflechten. Auch in der Schweiz punktete die PORR Anfang dieses Jahres: Eine ARGE unter der Technischen Leitung der PORR wurde von der Rhätischen Bahn AG mit dem Bau des Albulatunnels II, eines eingleisigen Eisenbahntunnels im Kanton Graubünden, beauftragt. Die Gesamtlänge des Tunnels beträgt 5.860 Meter.
Erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 Auch 2014 gelang es der PORR, ihre Produktionsleistung um rund 10 % auf EUR 3.475 Mio. zu steigern. Der Anteil der bonitätsstarken Heimmärkte betrug dabei 92,5 %. „Das EBITDA stieg gegenüber dem Vorjahr um 6,7 % auf EUR 156,4 Mio.“ erläutert KarlHeinz Strauss, CEO der PORR AG. „Das Ergebnis vor Steuern (EBT) konnte um 11 % auf EUR 66,1 Mio. gesteigert werden. Die Bilanzsumme zeigte spaltungsbedingt einen Rückgang von 6,5 % und betrug EUR 2.146 Mio. Gleichzeitig wies die PORR erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte zum Stichtag 31.12.2014 eine Net-Cash-Position von EUR 65 Mio. auf. Vor diesem Hintergrund wird der Vorstand der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um 50 % auf EUR 1,50 je Aktie vorschlagen.“ Durch eine fokussierte Unternehmensstrategie, signifikante operative Verbesserungen und eine konsequente Reduzierung von Risiken avancierte auch die PORR-Aktie im Jahr 2014 zu einem echten Börsenstar. Das hohe Vertrauen in Vorstand und Management schlugen sich bei nationalen und internationalen Aktionären in einer positiven Kursentwicklung nieder. Ende 2014 hat die PORR-Aktie sowohl den ATX als auch den EURO STOXX 50 deutlich outperformt – sie startete das Jahr 2014 mit EUR 25,5, zum Jahresende notierte sie bei EUR 44,57. Am 22. Dezember 2014 wechselte die PORR schließlich in den Prime Market der Wiener Börse.
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
nationale Partnerschaften sichern darüber hinaus den technologischen Vorsprung des Unternehmens.
MÄRKTE
ZAHLEN NACHHALTIGKEIT IN ZAHLEN
500 Millionen betrug das Emissionsvolumen des ersten „Green-
41 Prozent
Bonds“ in Österreich. Dieser wurde im November 2014 von Verbund AG mit einer Laufzeit von zehn Jahren emittiert.
der nachhaltigen „Assets“ sind in Staatsanleihen, 38 Prozent in Unternehmensanleihen, 16 Prozent in Aktien und 0,3 Prozent in Immobilien investiert.
55
9,500.0
Euro sind in Österreich in nachhaltige Zum Vergleich sind es in Deutschland in der Schweiz
nachhaltige Fonds wurden von 17 v erschiedenen Kapitalanlagegesellschaften per Ende 2014 in Österreich aufgelegt.
5,65 Milliarden ist das Volumen aller nachhaltigen Investmentfonds in Österreich. Im Jahr 2013 waren es nur 4,05 Milliarden
17,96 Prozent
Euro. Das ergibt ein Wachstum von stolzen 39 Prozent.
ist die YTD-Performance des Nachhaltigkeitsindex VÖNIX. Damit liegt er hinter dem ATX, der zum Stichtag eine Jahresperformance von 22,86 Prozent vorwies. 20
MÄRKTE
Ein rascher Überblick über die zehn wichtigsten Zahlen und Fakten, den österreichischen Markt betreffend. QUELLE: FNG, RFU, FACTOR-D DIVERSITY CONSULTING
77 Prozent des nachhaltigen Investitionsvolumens in Österreich entfallen auf institutionelle Investoren und 23 Prozent auf heimische Privatanleger.
00.000
1,5 Milliarden
Investmentfonds und Mandate investiert. 127,3 Milliarden Euro und 60,7 Milliarden Euro.
betrug das verwaltete nachhaltige Vermögen des Markführers Erste Asset Management per Ende 2013 in Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die
49
Raiffeisen KAG mit 0,8 Milliarden Euro und die Security KAG mit 0,6 Milliarden Euro.
ist die Nummer der Richtlinie zum österreichischen
70 Prozent
Umweltzeichen. Damit werden vor allem inhaltliche Aspekte bei Investmentfonds und Finanzprodukten beurteilt. Mittlerweile eine Erfolgsstory.
der ATX-Unternehmen haben einen eigenen CSR-Zuständigen und 20 Prozent sogar eine eigene CSR-Abteilung. 90 Prozent der Firmen messen den Erfolg der CSR-Maßnahmen. 21
WIRKUNG
Aufräumarbeiten nach der Explosion der Bohrinsel D eepwater Horizon. Der Ölunfall im Golf von Mexiko zeigt, dass U mweltrisiken immer öfter zu finanziellen Risiken für Konzerne werden.
22
WIRKUNG
NACHHALTIG? WERTHALTIG! Ist das gute Gewissen auch ein gutes Geschäft? Immer mehr Unternehmen und Investoren berufen sich auf soziale und ökologische Kriterien. Sie wollen damit Risiko vermeiden, aber nicht auf Rendite verzichten. TEXT LUKAS SUSTALA
D
as gute Gewissen klingt nicht
Faktoren längst in den Mainstream ge-
onen US-Dollar werden bereits so ver-
nach guter Rendite. Das gute Ge-
rückt. Zahlen des europäischen Dachver-
anlagt. Und die heute nachhaltigen In-
wissen klingt nach Verzicht und
bands Eurosif beziffern die in Österreich
vestoren würden kaum Kompromisse
nach „weniger ist mehr“. In Zeiten von
nach nachhaltigen Grundsätzen veran-
bei der Rendite eingehen. Eine aktuel-
bereits extrem niedrigen Renditen dank
lagten Gelder auf knapp 30 Milliarden
le Morgan-Stanley-Studie aus dem Ap-
des Nullzinsumfelds der Zentralbanken
Euro. „Dass mit Nachhaltigkeit nichts zu
ril 2015 legt nahe, dass Aktien, die nach
klingt es also nach einem Luxus, den sich
verdienen ist, ist empirisch einfach eine
nachhaltigen Kriterien ausgewählt wur-
kaum jemand leisten will.
nicht haltbare Aussage, das haben viele
den, in den vergangenen Jahren sogar
Studien in den vergangenen Jahren ge-
eine höhere Rendite abgeliefert haben.
zeigt“, so Permoser.
Ähnliche Daten gibt es auch für europä-
„Die Skepsis ist voll und ganz da, etwa wenn man zu Investoren geht oder als
ische Aktienmärkte. Demnach ist die Ei-
© SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTUREDESK.
Privatkunde die meisten Berater fragt,“ ist Gerold Permoser überzeugt. Er ist der
Längst keine Nische mehr
genkapitalrendite im Nachhaltigkeitsin-
Chief Investment Officer der Erste Asset
Tatsächlich wird es immer schwieriger,
dex des Stoxx Europe in der Krise weniger
Management und zusätzlich auch noch
bei Corporate Social Responsibility (CSR)
stark gefallen als für die „konventionel-
der Chief Sustainable Investment Officer
für Unternehmen und Sustainable Res-
len“ Unternehmen in Europa und heute
bei der nach Anlagevermögen größten
ponsible Investing (SRI) von einem Ni-
sogar höher, wie Daten der Stoxx-Indizes
Fondsgesellschaft des Landes.
schenthema zu sprechen, wenn sich auch
zeigen. Die Preis-Performance der jewei-
Doch während Permoser beim End-
global tätige Investmenthäuser wie die
ligen Aktienindizes war im Zeitraum von
kunden nach wie vor Skepsis beobachtet,
Deutsche Bank oder Morgan Stanley mit
zehn Jahren nahezu ident (siehe Grafik).
hat sich in der Branche die Sorge vor mit-
dem Thema beschäftigen.
„Die Meinung, dass Nachhaltigkeit im
telmäßigen Renditen bei der Anlage mit
Audrey Choi, die bei der US-Invest-
Widerspruch zur Rendite steht, ist über-
ethischen Grundsätzen längst zerstreut,
mentbank das Institute for Sustainab-
holt“, wie Wolfram Littich, Vorstands-
etwa bei Versicherern oder Pensionskas-
le Investing leitet, hat für den US-Markt
vorsitzender der Allianz Gruppe in Ös-
sen. Waren es vor zehn Jahren fast noch
die folgende Kernbotschaft: „Nachhalti-
terreich, ausführt. In einer Studie der
ausschließlich Fonds oder Banken mit
ges Investieren hat den Mainstream er-
Harvard Business School von 2011 konn-
kirchlichen Eigentümern, die sich bei der
reicht.“ Nach Zahlen von Morgan Stan-
te eine stark positive Korrelation zwi-
Anlage auch um soziale oder ökologische
ley wird bereits jeder sechste US-Dollar
schen Nachhaltigkeit und Wertentwick-
Kriterien gekümmert haben, sind solche
nachhaltig verwaltet, knapp 6,6 Billi-
lung über einen Betrachtungszeitraum
23
WIRKUNG
„Die Skepsis ist voll und ganz da.“
„Das Thema ist in Europa sicherlich präsenter.“
„Der Widerspruch zur Rendite ist überholt.“
GEROLD PERMOSER
MATTHIAS BÖNNING
WOLFRAM LITTICH
von 18 Jahren festgestellt werden, wobei
könne heutzutage schnell zu einem Boy-
der höhere Prämien beim Endkunden
die nachhaltigsten Unternehmen eine
kott der Konsumenten führen. Der Fall
erzielen, weil dieser bereit ist, für echte
um durchschnittlich rund 47 Prozent hö-
von BP – der Ölunfall im Golf von Mexiko
Nachhaltigkeit auch mehr zu zahlen.“
here Performance aufwiesen als weniger
– zeige zudem, dass Umweltrisiken im-
nachhaltige. Nachhaltigkeit sei demzu-
mer öfter auch finanzielle Risiken sind.
Doch nicht nur beim Kunden, sondern auch beim Kapitalgeber ortet Feige das
folge kein Luxus, so Littich, sondern eine
Potenzial von Markenpflege durch CSR.
Noch viele Feigenblätter
Unternehmen können etwa direkt über
Was das Volumen betrifft, bleibt Eu-
Aber nutzen Unternehmen im deutsch-
einen neuen oder besseren Zugang zu den
ropa in Sachen Nachhaltigkeit in jedem
sprachigen Raum CSR nicht nur zum Ri-
Kapitalmärkten Nutzen aus dem Thema
Fall mit deutlichem Abstand vor den USA,
sikomanagement, sondern als Rendite-
Nachhaltigkeit ziehen. Das könnte gera-
wie eine aktuelle Studie von Oekom Re-
werkzeug? Der deutsche Management-
de für österreichische Unternehmen, die
search zeigt. Das Analysehaus mit Sitz
berater und Markenspezialist Achim Fei-
immer wieder die mangelnde Liquidi-
in München ist auf Nachhaltigkeit fo-
ge, der auch österreichische Unterneh-
tät des heimischen Markts beklagen, von
kussiert und erstellt neben Studien auch
men in Sachen sozialer und ökologischer
großem Nutzen sein.
Auswahlkriterien für Investoren oder In-
Verantwortung berät, sieht aber noch
Ein Beispiel sind „Green Bonds“. Das
dizes für die nachhaltige Kapitalanlage.
zu wenig Mut in Sachen Nachhaltigkeit.
Geld, das Unternehmen mit diesen An-
„Das Thema ist in Europa sicherlich prä-
„Nur 20 Prozent der Unternehmen, die
leihen aufnehmen, darf nur in nachhalti-
senter“, sagt Oekom-Vorstandsmitglied
CSR betreiben, haben die Nachhaltigkeit
ge Projekte fließen. Damit sind die Wert-
Matthias Bönning. Rund zwei Drittel al-
zu einem integralen Teil ihres Manage-
papiere ganz klar an einen besonderen
ler weltweit nachhaltigen Kapitalanla-
ments gemacht. Bei 80 Prozent der Un-
Investorenkreis gerichtet. Die Nachfrage
gen werden in Europa gehalten, zeigen
ternehmen handelt es sich um eine Fei-
ist aber in jedem Fall hoch. „Die Nach-
Daten. Es sind vor allem große Investo-
genblattpolitik.“
frage nach diesen Emissionen ist größer,
wirtschaftliche Notwendigkeit.
ren wie der norwegische Staatsfonds, der
Dabei sei der Trend für Feige klar: Nur
weil es dezidiert um nachhaltige Projek-
europaweit größte Aktionär, die das The-
wer ernsthaft nachhaltig ist, kann auf
te geht“, sagt etwa der Fondsmanager
ma ins Rampenlicht gestellt haben. „Vor
Dauer im Wettbewerb bestehen. „Unter-
Martin Cech, der bei der Erste Sparinvest
20 Jahren, als ich bei Oekom mit diesem
nehmen und Investoren müssen begrei-
KAG die nachhaltigen Anleihenmandate
Thema angefangen habe, war CSR in den
fen, dass Nachhaltigkeit ein wesentlicher
verantwortet. So hat der österreichische
meisten Unternehmen kein Thema, jetzt
Bestandteil des Erfolgs ist. Mit nachhal-
Verbund AG im November 2014 erstmals
ist es ein elementarer Teil in vielen Spit-
tigen Produkten lassen sich immer wie-
eine solche Anleihe platziert. Sie war
zenetagen.“ PERFORMANCE VON AKTIENINDIZES IM VERGLEICH 18
einen Grund, warum die Renditen mit
17
nachhaltigen Investments nicht nied-
16
riger sind als bei konventionellen Kapi-
15
talanlagen: „Wer nachhaltig investiert,
14
vermeidet eine Menge Risiken.“ Ein Un-
13
ternehmen etwa, das seinen Energieko-
12
nsum hauptsächlich mit Kohle und Öl
11
deckt und nicht nach einer Diversifikati-
11
11
5-0 15 20
20
14
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11 13
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-0 08 20
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24
5-
11
11 20
06
-0
5-
11 5-0 05 20
von Arbeitsrecht in Schwellenländern
STOXX EUROPE SUSTAINABILITY – RETURN ON EQUITY
10
on sucht, werde von steigenden Preisen besonders getroffen. Die Missachtung
STOXX EUROPE 600 – RETURN ON EQUITY
20
Bönning von der nachhaltigen Rating agentur Oekom Research sieht vor allem
WIRKUNG
dreifach überzeichnet. Das Werkzeug
die Agenda zu setzen oder Arbeitsrechts-
Für die Fondsmanager bedeuten die
des „Green Bonds“ kommt zwar aus dem
verletzungen und überzogene Manager-
Ausschlusskriterien auch, dass sie ihr
Bereich der Entwicklungsbanken wie der
bezüge zu kritisieren.
mögliches Anlageuniversum drastisch
Doch auch bei nachhaltigen Fonds-
einschränken. Das kann schon einmal
managern will man die Kosten der Nach-
die Hälfte des gesamten Markts sein, die
haltigkeit nicht unter den Tisch fallen
dann nicht mehr zur Verfügung steht.
Das kleinere Universum als Problem
lassen. Besonders stark sind vor allem
„Die Einschränkung des Universums
Eine aktuelle Studie von Eurosif, dem eu-
Strategien gewachsen, die auf „Exclusi-
hat auch einen negativen Einfluss, weil
ropäischen Dachverband für nachhaltige
ons“ basieren. Hier entscheiden Fonds-
die Möglichkeiten zur Aktien- oder An-
Geldanlagen, zeigt, dass die verschiede-
manager, gewisse Unternehmen aus-
leihenauswahl für aktive Fondsmanager
nen nachhaltigen Anlagestrategien zwi-
zuschließen, etwa Waffenproduzenten
abnehmen“, sagt Permoser.
schen 2011 und 2013 deutlich stärker als
oder solche, die sich nicht an Mindest-
Die Schritte dieser Strategien und An-
der Markt gewachsen sind. Gestiegenes
standards auf dem Arbeitsmarkt hal-
sätze in Richtung des Mainstreams sor-
Interesse gibt es etwa beim Engagement,
ten. Heute werden bereits mehr als 6.800
gen in jedem Fall dafür, dass das durch-
sagt
Bön-
Milliarden Euro in diesen Strategien ver-
schnittliche Unternehmen sich kräftig
ning. Zuletzt haben auch große Invest-
waltet, ein Plus von 90 Prozent in drei
anstrengen muss, um nicht aus den im-
menthäuser wie etwa die Union Invest-
Jahren. Erfüllen gewisse Unternehmen
mer öfter eingesetzten Screenings von
ment in Deutschland angekündigt, ihre
also die Mindestkriterien nicht, werden
Investoren durchzurasseln. Und damit
Stimmrechte deutlich aktiver zu nutzen,
sie von diesem Teil der Investoren nicht
Probleme mit der eigenen finanziellen
um bei Unternehmen Nachhaltigkeit auf
mehr als investitionstauglich angesehen.
Nachhaltigkeit zu bekommen. n
Weltbank, hat aber nun bereits die privaten Kapitalmärkte erreicht.
MARK & MARK
Oekom-Vorstandsmitglied
S IMMO AG
Die Guten ins Töpfchen. Wir investieren ausschließlich in Standorte und Nutzungsarten, die wir sehr gut kennen. Das ist die Basis unseres Erfolgs. Nähere Informationen unter www.simmoag.at
@simmoag
MÄRKTE RUBRIK
GLOSSAR NACHHALTIGE BEGRIFFE
CSR
Microfinance Unter dem Begriff Microfinance (zu Deutsch: Mikrofinanzierung) versteht man die Bereitstellung von verschiedenen Finanzdienstleistungen für arme und einkommensschwache Kunden. Meist werden damit Mikrokredite in Entwicklungs-
Englisch für Corporate Social Responsibility oder auf
ländern vergeben.
Neudeutsch gesellschaftliche Unternehmensverantwortung. CSR steht für verantwortliches unternehmerisches Handeln und umfasst ökologisch relevante Aspekte ebenso wie die soziale Beziehung des Unternehmens zu seinen Mitarbeitern und Mitmenschen.
Corporate Governance
SRI
In der Unternehmensführung beziehen sich GovernanceThemen auf die Qualität des Managements von Unternehmen, die Unternehmenskultur, Risikoprofile und andere Besonderheiten. Unter Corporate Governance wird auch die Verantwortung von Vorständen hinsichtlich der s ozialen und ökologischen Performance ihres strategischen M anagements
Englisch für Socially Responsible Investment. Das deutsche
verstanden.
Begriffspendant wäre ethisches oder nachhaltiges Investment. SRI-Investments zeichnen sich demnach dadurch aus, dass sie neben den Renditezielen auch den ethischen Wertvorstellungen des Anlegers entsprechen.
Green Washing Unter Green Washing versteht man PR-Maßnahmen von Unternehmen, die darauf abzielen, in der Gesellschaft ökologisch und sozial verantwortungsbewusst wahr genommen zu werden ohne hinreichende Grundlage.
26
MÄRKTE RUBRIK
DerBörsianer erklärt zehn wichtige Begriffe aus der Welt der Nachhaltigkeit.
QUELLE: FNG
Best-in-Class Der Best-in-Class-Ansatz ist eine Anlagestrategie, bei der basierend auf ESG-Kriterien die besten Unternehmen innerhalb einer Branche, Kategorie oder Klasse ausgewählt oder gewichtet werden, also jene Unternehmen, die im Vergleich zur übrigen Branche sowohl in ökologischer, sozialer als auch ethischer Hinsicht die höchsten Standards setzen.
Engagement Unter diesem Begriff versteht man den Dialog zwischen Investoren und Unternehmen mit dem Ziel, die Unter
ESG
nehmensführung für die Berücksichtigung von sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien zu gewinnen. Dies inkludiert etwa auch Stimmrechtsausübungen auf Haupt versammlungen, Aktionärsanträge und Fragen auf Hauptversammlungen.
Englisch für Environmental, Social and Governance. Diese Abkürzung findet in der Nachhaltigkeitsszene breite Verwendung und steht für die Begriffe Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung.
ImpactInvestment Unter Impact-Investments versteht man jene Investments in Unternehmen, Organisationen und Fonds, die das Ziel haben, neben dem finanziellen Ertrag auch sozial und ökologisch zu wirken. Bei Impact-Investments halten die Investoren die
Ausschlusskriterien
Eigentumsrechte an den Assets und erwarten positive finanzielle Erträge.
Definierte Ausschlusskriterien schließen bestimmte Investments oder Investmentklassen wie Unternehmen, Branchen oder Länder aus dem Investment-Universum aus, wenn diese gegen spezifische Kriterien verstoßen. Häufig genannte Ausschlusskriterien sind etwa Waffen, Pornografie, Tabak und Tierversuche.
27
RUBRIK
RESEARCH
Rüstungs-, Glücksspiel-, Alkohol-, Tabakkonzerne werden von den Rating- und Researchagenturen meist aus dem Anlageuniversum ausgeschlossen.
HÜTER DES DATENSCHATZES Rating- und Researchagenturen, die sich nachhaltigen Veranlagungen widmen, liefern Milliarden Zahlen und Fakten. DerBörsianer beschreibt, welche Anbieter bei Investoren gut ankommen und wie der Daten-Overkill vermieden wird. TEXT ROBERT WINTER
28
F
ür Veranlagungen kirchlicher Ein-
oder anderen Veranlagungsinstrumen-
versorgen zu können. Das ist aber nur
richtungen, Stiftungen oder Un-
ten sowie qualitativen Einschätzungen
ein Beispiel dafür, welchen Stellenwert
ternehmen, die sich Nachhaltig-
zu Unternehmen oder Staaten, wenn
ökologische, soziale oder nachhaltige
keit auf die Fahnen geheftet haben, ist
zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen
Aspekte bei der Geldanlage bereits ha-
der erfolgreiche US-amerikanische Vice
sind. Dabei schaffen einschlägige Ra-
ben. Auch andere Daten- und Lösungs-
Fund (Lasterfonds) ein absolutes No-
ting- und Researchagenturen Abhilfe.
anbieter stehen ISS um nichts nach (sie-
Go. Fondsmanager Gerry Mulligan in-
Die Fülle der von den Nachhaltigkeits-
he Tabelle). Betrachtet man den stark
vestiert in Aktien von Glücksspiel-, Al-
experten erfassten Zahlen, Daten und
gestiegenen Bedarf seitens der Anle-
kohol-, Tabak- oder Rüstungskonzer-
Fakten ist enorm. So erstreckt sich das
gerschar, ist das enorm breite Angebot
nen. Da reicht schon ein kurzer Blick,
Research von Institutional Shareholder
an Nachhaltigkeitsresearch nachvoll-
um zu erkennen, dass der Fonds nach
Services (ISS) auf weltweit 115 Märk-
ziehbar. Laut der Agentur Bloomberg
ethischen oder nachhaltigen Aspekten
te. Dabei haben die ISS-Experten rund
ist die Anzahl der Investoren, die Da-
für die saubere Geldanlage nicht infra-
39.000 Unternehmen auf ihrem Radar-
ten in Sachen Umwelt, soziale Aspekte
ge kommt.
schirm, um die rund 1.600 Kunden aus
und Governance nutzen, seit 2009 jähr-
Deutlich anspruchsvoller wird die Su-
dem institutionellen Bereich umfas-
lich im Schnitt um knapp 41,5 Prozent
che nach nachhaltigen Aktien, Anleihen
send mit Nachhaltigkeitsinformationen
gestiegen.
Übersicht von Research- und Ratingagenturen UNTERNEHMEN (A–Z)
ANMERKUNGEN
Bloomberg
ESG-Daten für Aktien, Analyse der Integration von Nachhaltigkeit, für Corporate Governance, Fonds, Anleihen, Indizes, erneuerbare Energie, Emissionen sowie rechtliche Informationen. Seit dem Vorjahr ist der ESG-Research von Sustainalytics auf Bloomberg verfügbar.
Eiris
Research für weltweit rund 3.500 Unternehmen, Sustainability Ratings für etwa 3.000 Unternehmen und Staatsanleihen von 70 Ländern. Tools von Eiris Portfolio Manager bis zu Eiris Global Fund Report Card.
FER Finance & Ethics Research
Österreichische Agentur, Entwickler der Kennzahl EDA (Ethisch Dynamischer Anteil), Bausteine EDA Universum, EDA Screening und EDA Proved, FER 3D Länderscreening. Mehr als 150 nationale und internationale Kunden.
IMUG Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen
Research für Unternehmen, Rating von Staatsanleihen mit über 50 Indikatoren für 74 Länder. Anleihenrating von rund 70 deutschen und europäischen Bankanleihenemittenten und Covered Bonds. Exklusivvertrieb der Eiris-Datenbank EPM.
Inrate
Seit 1990 tätige Ratingagentur mit Sitz in der Schweiz, analysiert rund 2.500 Aktien und 100 Anleihenemittenten. Globales Netzwerk mit mehr als 40 Analysten.
ISS
ISS Institutional Shareholder Services betreibt weltweit 16 Büros, deckt 115 Märkte ab und hat 39.000 Unternehmen unter Beobachtung. 1.600 institutionelle Kunden nutzen die ISS-Services.
MSCI
MSCI ESG Research beschäftigt weltweit 140 Research-Analysten, 34 Nachhaltigkeitsfaktoren kommen zum Einsatz. Das Universum besteht aus weltweit 5.500 Aktien- sowie aus 260.000 Anleihenemittenten, die ein MSCI-ESG-Rating erhalten.
Oekom Research
Analyse von Unternehmen und Ländern nach ökologischer und sozialer Performance. Anbieter der Datenbank Orbit inklusive Archivs, in dem Reports von rund 3.500 Unternehmen und 57 Staaten abrufbar sind. Kunden aus Asset-Management, Banken und institutionellen Anlegern.
RFU
RFU Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung mit Sitz in Wien offeriert das „rfu Nachhaltigkeitsmodell“. Zu den Projekten des 1997 gegründeten Unternehmens zählen die Nachhaltigkeitsindizes Vönix und Ceerius. Das Know-how von rfu fließt in Anlageprodukte mit mehreren Milliarden Euro Volumen ein.
RepRisk
Analyse von Nachhaltigkeitsrisiken von mehr als 52.000 Unternehmen, 12.900 Projekten, 9.400 Non-Profit-Organisationen und mehr als 7.100 Regierungseinrichtungen. Weltweit Kunden unter Banken, Pensionsfonds und Asset-Managern.
Sustainalytics
Anlayse der Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen mit 60 bis 100 Indikatoren. 2009 Lancierung der Onlinedatenbank „Sustainalytics Global Platform“. Seit 2014 ist ESG-Resarch von Sustainalytics für Bloomberg-Nutzer verfügbar.
Thomson Reuters Asset4
ESG-Daten über 4.700 Unternehmen wichtiger Aktienindizes (MSCI World, MSCI Europe, STOXX 600, Nasdaq, Russell 1000, S&P 500 ...) unter Berücksichtigung von rund 750 Datenpunkten und 280 Performanceindikatoren. Ratings werden jede zweiwöchig adaptiert. Für rund 1.000 Unternehmen sind Daten bis zurück in das Jahr 2002 verfügbar.
Trucost
Das Research deckt 4.800 Unternehmen oder rund 93 Prozent der globalen Aktienkapitalisierung ab. Trucost kalkuliert für die United Nations (UN Principles for Responsible Investment PRI sowie United Nations Environment Programme Finance Initiative UNEP FI) die Kosten globaler Umweltschädigung. Das Research umfasst die wichtigsten Aktienindizes, Anleihen sowie Unternehmen der Sektoren Rohstoffe, Private Equity, Infrastruktur und Immobilien.
QUELLE: DERBÖRSIANER
29
© KARL-JOSEF HILDENBRAND / DPA / PICTUREDESK
RUBRIK
RESEARCH RUBRIK
Research selbst betreiben, was jedoch
„Appetit auf nachhaltige Finanzprodukte gestiegen.“
extrem aufwändig ist. Deutlich einfacher ist es, die ESG-Expertise zuzukaufen.“ Deshalb greift Pictet auf mehrere Quellen zu und kreiert auf Basis des Gemenges quantitativer Daten und quali-
ERIC BORREMANS
„Die Daten qualität variiert teilweise stark.“ RICHARD BOULANGER
tativer Einschätzungen ein hauseigenes Modell. Eric Borremans: „Das Modell
verwässert oder irrelevant sind. Die Da-
Spreu vom Weizen trennen
basiert auf vier Säulen. Das sind Corpo-
tenqualität variiert von einem Anbieter
Aber das volle Füllhorn der Agentu-
rate Governance, Faktoren für Produkte
zum nächsten zum Teil ebenso stark wie
ren birgt auch Nachteile. Investoren
und Services, Faktoren, die unter ande-
das jeweilige Universum, das abgedeckt
sind gefordert, relevante Informationen
ren Emissionen betreffen, sowie Analy-
wird. Es ist also grundsätzlich zu prüfen,
von unwichtigen Inhalten zu trennen.
sen, die Unternehmen auf Korruption,
ob die jeweilige Rating- oder Research-
Sie müssen auf der Hut sein, um nicht
Betrug oder Missbrauch der Marktstel-
agentur überhaupt jene Informatio-
Opfer eines Datenoverkills zu werden.
lung durchleuchten.“ Gemäß diesem
nen liefern kann, die gebraucht werden.
Dazu kommt, dass gutes Research hohe
komplexen Zugang zum Thema Nach-
Deshalb ist es in der Praxis üblich, dass
Kosten nach sich zieht. Wie hoch diese
haltigkeit ist es naheliegend, dass die
Anbieter von nachhaltigen Finanzpro-
Kosten sind, kann nur im Einzelfall und
Schweizer Fondsgesellschaft die Exper-
dukten ihre Daten- und Infolieferanten
je nach Inanspruchnahme von standar-
tise mehrerer Nachhaltigkeitsprovider
von Zeit zu Zeit auswechseln. Bei gro-
disierten Daten oder der Nutzung von
nutzt. Dazu zählen etwa Inrate, Bloom-
ßen Asset-Managern kann das durch-
Zusatzbausteinen wie etwa dem Einsatz
berg ESG Data und Sustainalytics. Von
aus im Jahresrhythmus der Fall sein“,
von Portfolio-Tools oder spezieller Aus-
der Agentur ISS werden Daten bezüglich
erklärt ein deutscher Asset-Manager,
wertungen beurteilt werden. Dabei gilt
Corporate Governance im Modell be-
der anonym bleiben will.
als Faustregel: Für Investoren, die ein
rücksichtigt.
Trotz des scheinbar überbordenden
relativ geringes Vermögen verwalten,
Auch bei Erste Asset Management
Angebots an Nachhaltigkeitsinforma-
rechnen sich die Kosten für die Leistun-
kommen mehrere Anbieter zum Zug.
tionen überwiegen für Pictet-Exper-
gen einer oder mehrere Agenturen und
Dabei wird darauf Wert gelegt, dass
ten Borremans die Vorteile. Borremans:
Researchhäuser kaum. Interessant wird
die verfügbaren Informationen aktu-
„Unter institutionellen Anlegern, Pen-
es erst ab einer kritischen Größe von ei-
ell sind. Nachhaltigkeitsanalyst Richard
sionsfonds, im Private Banking und
nigen Milliarden Euro, können doch die
Boulanger: „Manche Agenturen neh-
auch bei Kleinanlegern ist der Appe-
Aufwendungen für Nachhaltigkeitsin-
men Aktualisierungen nur halbjähr-
tit auf nachhaltige Finanzprodukte ge-
formationen jährlich zwischen 500.000
lich oder jährlich vor. Das reicht nicht.
stiegen. Damit einhergehend hat sich
und einer Million Euro erreichen. Wer
Wir greifen auf Daten und Analysen von
der Qualitätsanspruch erhöht. Vor fünf
die Kosten und die Erfüllung zusätzli-
Anbietern zu, die up to date sind. MSCI
Jahren wäre dieser Anspruch mangels
cher Aufgaben bei der Verwaltung von
ESG, Oekom Research und RFU sind un-
zuverlässiger Daten und Einschätzun-
nachhaltig verwalteten Geldern redu-
sere drei Hauptlieferanten.“ Hinter dem
gen kaum zu erfüllen gewesen.“ Üb-
zieren will, kann das Management aus-
Kürzel RFU steckt das 1997 gegründete
rigens: Die Lenker des Vice Fund ha-
lagern. Dazu hat sich etwa Alois Wöger-
heimische Unternehmen namens Rein-
ben dem Produkt eine neue Etikette
bauer, Chef der 3 Banken-Generali In-
hard Friesenbichler Unternehmensbe-
verpasst. Vor geraumer Zeit wurde der
vestment Fondsgesellschaft entschlos-
ratung. Boulanger: „RFU hat speziel-
Fonds in Barrier Fund umbenannt. Ge-
sen. Er wählte für den 3-Banken-Nach-
le Expertisen bei der Analyse von Un-
kauft werden verstärkt Aktien von Kon-
haltigkeitsfonds die Bank J. Safra Sa-
ternehmen aus Zentral- und Osteuropa
zernen, die in Branchen tätig sind, bei
rasin als Outsourcing-Partner.
und liefert damit gute eine Ergänzung zu
denen die Markteintrittsbarriere hoch
großen internationalen Agenturen.“
liegt. Am Inhalt hat sich dadurch aber
Andere
Anbieter
gehen
wieder-
um den Weg, sich die Rosinen aus dem
nichts geändert. Da wie gehabt Tabak-
Nachhaltigkeitskuchen zu picken. Eric
Darum prüfe, wer sich bindet
oder Glücksspielaktien hoch gewichtet
Borremans, Nachhaltigkeitsexperte der
Wozu sich ein Asset Manager auch im-
sind, kommt der Fonds trotz der neuen
Schweizer Fondsgesellschaft Pictet As-
mer entscheidet, ohne Kontrolle der
Bezeichnung weiterhin für ein nachhal-
set Management (Pictet): „Asset Mana-
Daten und Inhalte geht auch im Nach-
tiges Investment nicht infrage. Dies be-
gern nachhaltiger Investments stehen
haltigkeitsbereich nichts. „Es muss
stätigen Auswertungen von Nachhaltig-
mehrere Wege offen. Sie können das
evaluiert werden, ob Informationen
keitsagenturen. n
30
INVESTOREN RUBRIK
RZB-Gruppe engagiert sich nachhaltig Nachhaltig investieren mit den Fondsinvestments der Raiffeisen KAG1
Die RZB-Gruppe, zu der die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, die Raiffeisen Bank International AG samt den Netzwerkbanken in CEE und verschiedene Beteiligungen zählen, wirtschaftet verantwortungsvoll, um nachhaltigen Wert zu schaffen. Das Berücksichtigen entsprechender Aspekte in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Mitarbeiter und Gesellschaft sind notwendig, um auch künftig erfolgreich zu sein. Die Nachhaltigkeitsstrategie baut auf drei Grundpfeilern auf: als verantwortungsvoller Banker, fairer Partner im Sinne der Stakeholdereinbindung sowie engagierter Bürger zu agieren. Als Unterzeichnerin des „Global Compact (UNGC)“ hat sich die RZB-Gruppe zudem der konsequenten Einhaltung der zehn Prinzipien des verantwortungsvollen Wirtschaftens verschrieben.
Nachhaltigkeit ist im Anlagebereich ein sehr stark wachsendes Segment. Allein in Österreich ist das Volumen bei nachhaltigen Geldanlagen (inkl. Mandate) von 2013 auf 2014 um 36 % auf EUR 9,0 Mrd. gestiegen.2 Das gilt auch für die Raiffeisen KAG, die Asset-Management-Gesellschaft der RZB-Group. Für das Unternehmen zählen hier aber nicht nur die Marktchancen, die Raiffeisen KAG bekennt sich klar zum Thema Nachhaltigkeit und ist auch Unterzeichner der UN-PRI, der United Nations-supported Principles for Responsible Investment. Schon vor mehreren Jahren hat sich das Unternehmen aus dem sehr umstrittenen Geschäft mit Agrarrohstoffen zurückgezogen. Nachhaltiges Investment zählt mittlerweile zu den Kernkompetenzen der Raiffeisen KAG.
In unserem bisherigen Tun bestärkt fühlen wir uns beispielsweise durch die erneute Aufnahme in den Nachhaltigkeits-Index VÖNIX sowie durch die neuerliche Auszeichnung den Carbon Performance Leadership Index aufgrund der Reduzierung unserer CO2-Emissionen. In diesem Index werden die am besten abschneidenden Unternehmen zusammengefasst.
Aktuell bietet die Raiffeisen KAG in diesem Segment vier Fondslösungen mit verschiedenen Risiko-ErtragsProfilen an, darunter ein Aktienfonds, ein Anleihefonds und zwei hinsichtlich ihrer Aktiengewichtung unterschiedliche Mischfonds. Generell stehen bei allen nachhaltigen Investments die längerfristige Entwicklung, die leicht defensive Gestaltung der Portfolios und die Reduktion des Risikos – in finanzieller wie in nachhaltiger Hinsicht – im Mittelpunkt.
Detaillierte Informationen zum Nachhaltigkeitsmanagement der RZB-Gruppe sowie die Nachhaltigkeitsberichte können unter www.rzb.at/nachhaltigkeitsmanagement abgerufen werden.
Im Rahmen der Anlagestrategie des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide und des Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix kann in wesentlichem Umfang in Derivate investiert werden. Die zur Verfügung gestellten Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der unverbindlichen Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Zeitpunkt der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen KAG ohne weitere Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG für das Eintreten von Prognosen sowie für von Dritten erstellte Unterlagen ist ausgeschlossen. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anlage- oder sonstige Beratung zu ersetzen. Sollten Sie Interesse an einem konkreten Produkt haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung. Die veröffentlichten Prospekte sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) der genannten Fonds stehen unter www.rcm.at in deutscher Sprache zur Verfügung. Dies ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Stand: Mai 2015 Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m. b. H. (Raiffeisen Kapitalanlage GmbH) Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2015
1 2
31
REPORTING
RUBRIK
ZAHLENFRIEDHÖFE BEGRÜNEN Immer öfter realisieren Unternehmen und Analysten das Potenzial von Kennzahlen in Sachen Nachhaltigkeit als Indikatoren für Investmentmöglichkeiten und wirtschaftlichen Erfolg. TEXT BARBARA OTTAWA
O
bwohl Nachhaltigkeitsbericht-
positiv, den Bericht mit Witz zu gestalten
erstattung vor allem wegen der
oder „sich etwas Besonderes einfallen zu
erachten wir es für sinnvoll, zielgruppen-
Ressourcen, die anfangs benö-
lassen“. Das könne das Thema mehreren
spezifische Produkte zu erstellen.“
tigt werden, eher etwas für große Unternehmen sei, bedienen sich auch einige
Menschen zugänglich zu machen.
OMV-Nachhaltigkeitsberichterstattung
Denn, wie der Sprecher betont, Ana-
Nachhaltigkeitsberich-
lysten, die sich mit ESG, also Umwelt-,
KMUs dieses Mittels, sagt Karl Resel, Se-
te bezeichnet sie „als Königsdisziplin“,
Sozial- und Governancefragen beschäfti-
nior Consultant bei Denkstatt. „Das Un-
betont aber, dass es „hier wenig gute
gen, „beachten Nachhaltigkeit bereits in
ternehmen kann sich am Markt gegen-
gibt“. Als einer davon wird immer wie-
ihren Unternehmensanalysen“. Roither
über Investoren präsentieren“, so Resel,
der die Palfinger AG genannt. Für Kon-
jedoch würde sich wünschen, dass „Ana-
oder als guter Arbeitgeber. So ein Be-
zernsprecher Hannes Roither, macht ist
lysten Nachhaltigkeitsdaten noch viel
richt könne aber auch als Management
nicht nur aus ökologisch-sozialen Moti-
mehr in ihre Einschätzungen einbezie-
instrument dienen: „Es ist ein Anlass,
ven sinnvoll, sondern auch, „weil es für
hen“ – und zwar alle. Er ist überzeugt,
alle Kennzahlen in dem Bereich zusam-
das Unternehmen gut ist, sein Kernge-
dass die integrierte Berichterstattung
menzutragen, und der Erscheinungstag
schäft ganzheitlich zu betrachten“. Au-
den Zugang zu den Nachhaltigkeitsdaten
gibt eine Deadline vor, bis zu der Projek-
ßerdem sei die übliche Berichterstattung
sukzessive für alle Investoren erleichtert.
te umgesetzt werden müssen.“
Integrierte
sehr kurzfristig ausgerichtet, und jene zur
Für die Telekom Austria AG bestätigt
Kennzahlen werden für Bereiche wie
Nachhaltigkeit eher langfristig. Daraus
Irene Jakobi, Leiterin CSR, dass man an
Governance, Risiken in Bezug auf Um-
ergebe sich viel Potenzial. Die Umstel-
der Integrierung arbeitet: „Im Moment
welt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange,
lung von einem Nachhaltigkeitsbericht
ist aber die Erhebung dieser Nachhal-
Achtung der Menschenrechte, Bekämp-
alle zwei Jahre seit 2003 auf die integrier-
tigkeitskennzahlen noch nicht so etab-
fung von Korruption und Bestechung oder
te Berichterstattung 2013 „war groß, aber
liert und damit noch nicht schnell genug,
Diversity erhoben. Das Ganze kann in ei-
es hat uns auch geholfen, Strukturen im
um gleichzeitig mit den anderen Finanz-
nem Nachhaltigkeitsbericht, in eigenen
Unternehmen effizienter zu gestalten“.
kennzahlen publiziert zu werden.“
ständig in der Finanzberichterstattung
Separat oder gemeinsam?
wenn es um die Form des Berichts geht:
integriert ausgewiesen werden. Daniela
Die OMV AG wählt andere Ansätze bei
„Es kommt darauf an, wie reif ein Unter-
Knieling, Geschäftsführerin der Unter-
der Berichterstattung und weist im Ge-
nehmen in der Nachhaltigkeitsberichter-
nehmensplattform für CSR und Nachhal-
schäftsbericht wesentliche nichtfinan-
stattung ist.“ Außerdem sei wichtig, „wie
tigkeit Respact, findet es auch sinnvoll,
zielle Key Performance Indicators (KPI)
nah die Nachhaltigkeitsaspekte am Kern-
wenn nur alle zwei Jahre berichtet wird:
oder Nachhaltigkeits-KPIs aus, gibt aber
geschäft liegen“, so Resel. Etwa in den
„Man kann erklären, was sich weiterent-
auch einen separaten Nachhaltigkeitsbe-
Branchen Energie, Chemie, Nahrungs-
wickelt hat, was man sich vorgenommen
richt heraus. Die Motivation dahinter er-
mittel, Transport oder im Bergbau seien
hatte und ob und wie es umgesetzt wur-
läutert ein Konzernsprecher: „Aufgrund
diese Kennzahlen wesentlich relevanter,
de – oder warum nicht.“ Auch sieht sie es
des Umfangs und des Detailgrades der
auch für die Gesamtberichterstattung.
Kapiteln im Geschäftsbericht oder voll-
Resel hat deshalb keine Präferenzen,
32
REPORTING RUBRIK
„Integrierte Berichterstattung ist die Königsdisziplin.“
„Analysten sollen Nachhaltigkeitskennzahlen mehr einbeziehen.“
„Kennzahlen nicht nur für Reporting anforderungen erheben.“
DANIELA KNIELING
HANNES ROITHER
TINA SUMANN
Der Nachhaltigkeitsbericht der Tele-
bekommt man rasch ein Gefühl dafür“,
Neue Richtlinie ab 2016
kom Austria AG ist bereits zum zweiten
erläutert Knieling. Die Jury prüfe auch,
Eine neue EU-Richtlinie in Sachen Nach-
Mal in Folge in der Kategorie große Un-
wie heikle Themen angesprochen wer-
haltigkeitsberichte, muss bis 2016 in na-
ternehmen mit dem Austrian Sustainable
den und ob Maßnahmen auch wirklich
tionales Recht umgesetzt werden. Sie soll
Reporting-Award (ASRA) ausgezeichnet
wesentliche Auswirkungen haben,“ so
die Berichterstattung europaweit zu ei-
worden – in der Kategorie integrierte Be-
Knieling. Das gelte nicht für die Reduk-
nem gewissen Grad vereinheitlichen.
richterstattung hat 2014 Palfinger AG das
tion des Wasserverbrauchs in nicht-pro-
Wahrscheinlich ist, dass in Österreich
Rennen gemacht. In der Kategorie Erst-
duzierenden Unternehmen.
nur große Unternehmen, wie börsenno-
berichte wurde die AT&S AG nach der
Sowohl Knieling als auch Resel beto-
tierte Firmen und Finanzdienstleister,
Amag Austria Metall AG mit dem zwei-
nen, dass ein Nachhaltigkeitsbericht eine
unter die neuen Vorschriften fallen wer-
ten Platz ausgezeichnet. Tina Sumann,
Unternehmensstrategie nur unterstützen
den. Knieling erwartet die Einführung ei-
zuständig für Nachhaltigkeit beim Lei-
kann, wenn diese ökologische und sozia-
nes „Comply or Explain“-Ansatzes: Un-
terplattenhersteller AT&S AG, erläutert,
le Themen auch wirklich lebt. Das ergibt
ternehmen haben die Wahl zu berichten
dass der Nachhaltigkeitsbericht derzeit
sich für Roither schon aus rein prakti-
oder zu erklären, warum sie dies nicht tun.
vorrangig als Kommunikationsmittel für
schen Gründen. Alle rund 9.000 Mitar-
Laut Resel wird in der EU überlegt, einen
Stakeholder eingesetzt werde. Zudem
beiter in 35 Werken in 20 Ländern „müs-
Leitfaden herauszugeben, der branchen-
werden im Geschäftsbericht einige KPIs
sen spüren, dass wir nicht nur Daten er-
spezifische Kennzahlen festlegt.
aus dem Bereich ausgewiesen. Der Trend
heben, sondern auch sinnvolle Maßnah-
Resel ist überzeugt, dass Unterneh-
zu mehr Transparenz stärke die Glaub-
men umsetzen“. So könnten Nachhaltig-
men, die einen guten Nachhaltigkeitsbe-
würdigkeit von verantwortungsvoll agie-
keitskennzahlen in Zukunft als Grund-
richt abliefern, der sich an den Standards
renden Unternehmen. Sumann sieht je-
lage für die Vergabe von Boni herange-
der Global Reporting Initiative (GRI) ori-
doch wenig Sinn darin, Kennzahlen nur
zogen werden. Transparenz sei ebenfalls
entiert, nichts zu befürchten haben. Ge-
aufgrund einer Reportinganforderung
wichtig: „Wenn einmal etwas nicht so gut
nau deshalb sieht sich die OMV AG, die
zu messen. Weiters gibt sie zu beden-
läuft, dann erklärt man den Stakeholdern
seit
ken, dass die Vergleichbarkeit von un-
die Ursachen und setzt sich Ziele dazu.“
berichtet, „sehr gut für die Auswirkun-
terschiedlichen Unternehmen und Bran-
Der Konzern ist sich auch bewusst, dass
gen der nationalen Implementierung der
chen oftmals nicht gegeben ist.
zum Beispiel der Ankauf eines Werks in
neuen EU-Richtlinie vorbereitet“. Auch
Die ASRA-Jury schaue „immer, ob
Russland „unsere Zahlen zunächst ver-
bei der Palfinger AG sieht Roither der
es ein Unternehmen ernst meint – und
schlechtert – aber das ist auch ein Anreiz,
neuen Gesetzgebung „eher gelassen, weil
wenn man ein paar Berichte gelesen hat,
hier Verbesserungen vorzunehmen“.
gut gewappnet, entgegen“. n
2001
Nachhaltigkeitskennzahlen
Wir verbinden Verantwortung mit nachhaltigem wirtschaftlichem Erfolg. Bankgeschäfte unter ethischen und nachhaltigen Gesichtspunkten stellen die Kernkompetenz von Schelhammer & Schattera dar. Diese Position als Pionier und Nachhaltigkeits-Spezialist wurde zuletzt auch vom Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG), der führenden Interessengemeinschaft im deutschsprachigen Raum bestätigt. Das FNG weist in seinem jüngsten Jahresbericht für Österreich Schelhammer & Schattera als einzige Spezialbank mit Nachhaltigkeitsfokus aus. Für Fragen steht Ihnen Herr Robert Fochler unter +43 1 534 34 - 2074 bzw. robert.fochler@schelhammer.at gerne zur Verfügung.
33
Dies ist eine Marketingmitteilung der Bankhaus Schelhammer & Schattera AG, FN 58248i, DVR 0060011, Goldschmiedgasse 3, 1010 Wien, Tel. +43 1 534 34, Fax DW -8065, www.schelhammer.at.
MÄRKTE
KURSE ÖSTERREICH MARKTENTWICKLUNG ENTWICKLUNG (1 J) DER NACHHALTIGEN INDIZES IM VERGLEICH ZU KLASSISCHEN INDIZES 126 % 124 %
EURO STOXX 40 SUSTAINABILITY (EUR) EURO STOXX 50 (EUR)
122%
VONIX (AUSTRIA) SUSTAINABILITY INDEX (EUR)
120 %
ATX AUSTRIAN TRADED INDEX (EUR)
118 % 116 %
EUROPA (STOXX 40 SUST.)
114 % 112 % 110 %
ÖSTERREICH (VONIX)
108 % 106 %
EUROPA (STOXX 50)
104 % 102% 100 % 98 %
ÖSTERREICH (ATX)
96 % 94 % 92 % 90 % 88 % 86 % 84 % 82 % 80 %
02. 05.
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
JAN
FEB
MAR
APR
12.05.
INDIZESVERGLEICH VERGLEICH VON KLASSISCHEN MIT NACHHALTIGEN INDIZES (1 J %) Indizes
ISIN
Kurs
1J %
Indizes
ATX (Wien)
AT0000999982
2.653,80
6,91 %
DAX (Frankfurt)
DE0008469008
11.673,35
21,83 %
SMI (Zürich)
CH0009980894 9.117,33
EURO STOXX 50 (Europa)
EU0009658186
DJIA (New York)
US2605661048
18.191,11
9,18 %
DJ Sustainability (New York)
n. a.
1.794,70
6,40 %
DJ Sustainability World (Welt)
MSCI WORLD (Welt)
373,69
7,13 % 15,54 %
ISIN
1J %
Kurs
VÖNIX (Wien)
AT0000496906
971,13
5,20 %
DAXGLOBAL SARASIN (Frankfurt)
DE000A0QY139
2.708,81
27,89 %
SXI Sustainability 25 (Zürich)
CH0235574404
212,32
n. a.
EURO STOXX 40 Sustainability (Europa) CH0022259680
1.403,56
18,72 %
n. a.
221,91
9,21 %
XC0009673986
1.302,92
–0,16 %
REFLATIONIERUNG DER WELTWIRTSCHAFT SCHREITET VORAN KOLUMNE
Die lange Zeit von Deflationsrisiken geplagte Weltwirtschaft bewegt sich in die richtige Richtung. Die Inflationsraten haben in Euroland in den positiven Bereich gedreht und werden dies auch in den USA sehr bald tun. Unterstützt wird die Reflationierung durch eine extrem expansive Geldpolitik, die in Euroland wieder zu steigenden Geldmengen und einer höheren Kreditvergabe führt. Zusätzlich stützen diesen Trend steigende Ölpreise, die inzwischen ungefähr 20 Prozent über ihren Tiefpunkten liegen. In der zweiten
KARSTEN JUNIUS Chefökonom Bank J. Safra Sarasin AG
Jahreshälfte werden daher Inflationsraten von knapp zwei Prozent in Großbritannien und den USA wahrscheinlich. Es ist daher stimmig, dass die Inflationserwartungen wieder angestiegen sind. Während dies den Rentenmarkt belastet, verbessert ein gewisser Inflationsanstieg die Perspektiven für die Aktienmärkte. Höhere Inflationsraten werden die Zinswende in den USA im Herbst möglich machen, während Rentenund Aktienmärkte in Euroland weiterhin von den Liquiditätsspritzen der EZB profitieren.
34
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG RUBRIK
UNION INVESTMENT CHANCEN NACHHALTIG NUTZEN
SIRIS (SUSTAINABLE INVESTMENT RESEARCH INFORMATION SYSTEM)
Eine SRIResearch-Plattform für 5 Asset-Klassen
AKTIVES SRI-RESEARCH 21 SRI-Portfoliomanager/ Analysten
32.000 Wertpapiere 7.000 Emittenten 4.500 Unternehmen 82 Staaten
SIRIS
Indem wir finanzwirtschaftliche Parameter
SRI-ROHDATEN Asset4, EIRIS, imug, RepRisk, Trucost, UNDP, Weltbank
mit Aspekten der Nachhaltigkeit verbinden, erzielen wir einen umfassenden, langfristigen Mehrwert für unsere Kunden und unser
ASSET-KLASSEN Aktien Corporates Staatsanleihen Pfandbriefe Wandelanleihen
Unternehmen. TEXT UNION INVESTMENT
H
ierfür orientieren wir uns an
hende Konsumentenboykotte oder auch
ökonomische und ökologische Aspek-
den Grundsätzen verantwortli-
mögliche strafrechtliche Konsequenzen
te bewertet. Nach diesen individuellen
chen Investierens der Verein-
bei unternehmerischem Fehlverhalten
Kriterien stellen wir das Portfolio zu-
identifiziert und bewertet werden.
sammen. Unser Portfoliomanagement
ten Nationen, den PRI. Unseren Kunden bieten wir bereits seit mehr als 20
Unser Nachhaltigkeitsresearch wird
deckt die komplette Palette der Nach-
Jahren auf Nachhaltigkeit ausgerichtete
mit unserem proprietären Sustainable
haltigkeitsstrategien in allen wichti-
Investmentlösungen an. Unsere Erfah-
Investment Research Information Sys-
gen Assetklassen ab: ob Implementie-
rung zeigt, dass durch nachhaltige Ka-
tem (SIRIS) gesteuert. SIRIS ist eine spe-
rung von Ausschlusskriterien, Best-in-
pitalanlagen kein Renditenachteil ent-
zielle IT-Plattform, die für Union Invest-
Class-Ansatz, nachhaltigem Themen-
steht. Aktuell betreuen wir zahlreiche
ment entwickelt wurde, um unseren An-
ansatz bis hin zum Engagementansatz,
nachhaltige Publikumsfonds, Spezial-
satz für Nachhaltigkeitsresearch effi-
der auf das aktive Handeln der Aktionä-
fonds und Beratungsmandate sowie in-
zient umzusetzen und unser SRI-Leis-
re und dem Aktionärsdialog aufbaut.
stitutionelle Fonds mit einem Gesamt-
tungsspektrum zu erweitern.
Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit
volumen von über neun Milliarden Euro.
Unser Investmentprozess berücksichtigt individuelle Kundenkriterien
Das
nehmend als wirksame Risikofilter bei
In unserem Investmentprozess werden
Investing“. Laut Feri ist Union Invest-
der Anlageentscheidung erkannt. Die
unterschiedliche Nachhaltigkeitskrite-
ment damit der beste Vermögensver-
eher kurzfristig ausgelegte quantitati-
rien integriert. Dabei ist der Spielraum
walter im Bereich nachhaltige Kapital-
ve Unternehmensanalyse wird um eine
für die Strukturierung eines nachhal-
anlagen im gesamten deutschsprachi-
längerfristige qualitative Komponente
tigen Portfolios groß und letztendlich
gen Raum (Deutschland, Schweiz, Ös-
ergänzt, indem Reputationsrisiken, dro-
abhängig davon, wie der Kunde soziale,
terreich). n
Optimiertes Risikomanagement Nachhaltigkeitskriterien
werden
zu-
35
renommierte
Analysehaus
Feri
EuroRating Services kürte uns zum Sieger in der Kategorie „Social Responsible
MÄRKTE
NACHHALTIGE AKTIENFONDS PERFORMANCE VON 150 IN ÖSTERREICH ZUGELASSENEN ÖKO-, ETHIK-NACHHALTIGKEITSFONDS (1 J %)
VOLUMEN INDEX ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA (MIO. EURO)
Jupiter China Select L EUR
62,00 %
21,15
100,53 %
20,00
12,83
↑
LU0911040326 175,70 21,22 % 182,52 145,98 54,69 %
17,1
n. a.
n. a.
4,26
↑
First State Asia Pacific Sustainab.Fd.A GB00B2PDRY03 2,70 13,62 % 2,95 2,37 42,71 %
12,13
82,49 %
10,84
474,56
↑
ÖkoWorld Growing Markets 2.0 D
LU0800346289 158,94 19,92 % 169,68 134,48 40,65 %
12,03
n. a.
n. a.
42,75
↑
LU0301152442 56,50 22,45 % 59,25 45,69 39,82 %
13,55
73,53 %
15,47
15,18
↑
LO Funds Generation Global(EUR)I
LU0428702855 21,55 15,19 % 22,42 18,53 39,60 %
12,42
84,47 %
11,37
914,22
↑
ÖkoWorld Growing Markets 2.0 C
LU0800346016 155,15 19,52 % 165,77 131,67 39,49 %
12,03
n. a.
n. a.
42,75
↑
LO Funds Generation Global(EUR)M
LU0866421661
39,39 %
12,45
n. a.
n. a.
914,22
↑
LU0234759529 16,08 17,72 % 16,77 13,36 38,14 %
12,6
68,73 %
11,34
142,10
↑
Luxembourg Selection Asian-Solar&Wind A2 LU0405860593 2.130,02 40,22 % 2.261,26 1.494,77 37,76 %
29,44
154,88 %
39,69
36,30
↑
Luxembourg Selection Asian-Solar&Wind A1 LU0405846410
Deutsche Invest II Gl.BioInnovation FC
Ökoworld Klima
F&C Stewardship International A
LU0329070675
15,26
20,90
29,76 %
15,21 %
16,84
21,73
11,76
17,99
92,16
39,93 %
97,88
64,78
37,02 %
29,45
150,78 %
39,70
24,70
↑
AT0000A0JGB6
129,30
29,77 %
134,82
98,99
36,74 %
16,01
107,56 %
15,76
5,91
↑
LU0995511358
140,86
16,21 %
147,29
119,39
35,69 %
12,95
n. a.
n. a.
12,00
↑
Dexia Equ.L Sustainable Emerg.Markets C
LU0344046742
136,39
19,22 %
145,02
114,40
35,67 %
13,92
36,06 %
13,60
135,55
↑
SAM Sustainable Healthy Liv.Fd.EUR B
LU0280770768
189,22
14,15 %
204,19
LI0106892966
1.951,25
LU0384405600
272,91
S Generation Notenstein Sustainable Equity World B
164,19
35,46 %
13,09
84,03 %
11,38
279,45
↑
17,69 % 2.036,19 1.657,99
35,43 %
11,38
67,80 %
10,61
183,59
↑
17,93 %
34,92 %
13,39
81,42 %
12,59
56,43
↑
Gutmann Aktien Nachhaltigkeitsfonds AT0000A15M75 131,57 14,65 % 137,99 112,08 34,17 %
13,23
n. a.
n. a.
21,52
↑
Klassik MegaTrends (T)
LGT Sustainable Equity Fund Global(EUR)B Vontobel Clean Technology B EUR
284,76
226,28
AT0000820147
113,24
15,13 %
118,87
96,47
34,10 %
13,00
68,34 %
12,07
24,86
↑
PRIMA - Global Challenges A
LU0254565053
138,65
13,62 %
144,88
118,10
33,99 %
14,00
66,51 %
12,21
18,62
↑
UBS(Lux)Equ.Gl.Innovators(EUR)P acc
LU0130799603
74,51
18,37 %
78,54
62,62
33,90 %
13,02
68,91 %
12,29
114,29
↑
ING (L) Invest Sustainable Eq.I EUR Cap
LU0191250769 307,76 14,55 % 324,33 266,98 33,85 %
12,21
67,33 %
10,82
371,39
↑
Dexia Equ.L Sustainable Emerg.Markets D LU0344046825 118,80 17,06 % 128,64 101,49 33,20 %
14,13
33,53 %
13,67
135,55
↑
ERSTE Responsible Stock America EUR T AT0000822655 317,39 11,20 % 333,42 279,31 33,13 %
14,83
68,77 %
13,12
46,45
↑
Pictet Env.Megatrend Selection I EUR
LU0503631631
166,74
14,42 %
175,40
143,79
32,72 %
13,55
66,87 %
12,47
54,06
↑
ING (L) Invest Sustainable Eq.D EUR Cap
LU0555029270
32,19
14,21 %
33,95
28,02
32,63 %
12,23
63,04 %
10,80
371,39
↑
BAWAG P.S.K. Öko Sozial Stock T
AT0000A06Q31
162,42
11,64 %
170,12
141,80
32,61 %
13,02
67,48 %
11,22
86,53
↑
TerrAssisi Aktien I AMI
DE0009847343
25,82
12,21 %
26,83
22,11
32,57 %
13,3
89,97 %
12,69
58,27
↑
CSF (Lux) Global Responsible EF I EUR
LU0395641904 1.935,08
13,54 % 2.021,09
1.671,30
32,36 %
12,45
66,81 %
11,33
68,50
↑
Variopartner SICAV Tareno Waterf.R1 EUR
LU0319773478
181,10
12,82 %
187,94
158,65
32,14 %
11,12
82,58 %
11,59
148,38
↑
KEPLER Ethik Aktienfonds (R) (A)
AT0000675657
157,23
19,18 %
163,46
129,15
32,03 %
12,26
77,41 %
10,81
156,64
↑
Vontobel Sustain.Asia(Ex-Japan)Eq.HI EUR LU0384409933 284,33 13,45 % 295,30 250,63 31,99 %
14,56
55,21 %
15,45
46,77
↑
Pictet Env.Megatrend Selection P EUR
LU0503631714 160,58 14,12 % 169,01 138,82 31,70 %
13,55
62,96 %
12,43
54,06
↑
KBC Eco Fund World C
BE0133741752 868,31 13,04 % 912,50 752,21 31,61 %
11,91
76,47 %
11,28
52,51
↑
KBC Eco Fund World D
BE0177657500
31,52 %
11,91
76,26 %
11,28
52,51
↑
Vontobel Sustain.Asia(Ex-Japan)Eq.H EUR LU0384409693 270,58 13,24 % 281,08 238,94 31,04 %
14,55
52,07 %
15,48
46,77
↑
Pictet Clean Energy I dy EUR
31,02 %
15,93
71,71 %
14,49
473,42
↑
706,49
13,02 %
742,47
612,13
LU0616375167
85,31
18,39 %
89,65
70,67
LU0395641813
224,86
13,06 %
235,06
194,99
30,81 %
12,45
61,05 %
11,34
68,50
↑
AT0000A0AA78
191,46
12,04 %
200,04
164,85
30,39 %
12,71
78,46 %
11,37
6,95
↑
Dexia Equ.L Sustainable World I
LU0133360593 339,32 14,58 % 356,38 290,58 30,20 %
12,34
77,02 %
11,31
357,05
↑
Erste Responsible Stock Global T
AT0000646799
30,00 %
12,44
62,75 %
10,62
227,68
↑
Pictet Clean Energy P EUR
LU0280435388 81,27 18,04 % 85,46 67,51 29,99 %
15,93
67,64 %
14,49
473,42
↑
SAM Sustainable Climate Fd.EUR B
LU0280770172 124,12 15,77 % 129,99 105,10 29,77 %
13,34
72,13 %
12,35
4,01
↑
29,66 %
11,84
81,65 %
11,56
23,85
↑
31,90
↑
CSF (Lux) Global Responsible EF B EUR SUPERIOR 6 - Global Challenges T
SUPERIOR 4 - Ethik Aktien T
255,00
14,71 %
266,07
217,46
AT0000A07HU3 86,69 11,48 % 91,71 76,07
GS Gl.Resp.Eq.Portf.E Acc
LU0377751424
17,11
13,82 %
18,12
15,09
29,60 %
13,29
62,43 %
12,33
SAM Smart Energy Fd.EUR B
LU0175571735
22,29
20,55 %
23,06
18,19
29,52 %
15,28
33,79 %
12,45
6,96
↑
Dexia Equ.L Sustainable World C
LU0113400328 300,63 14,11 % 316,00 258,46 28,75 %
12,34
71,28 %
11,31
357,05
↑
First State Glob.EM Sustainab.A Acc EUR GB00B64TSB19 3,26 14,05 % 3,46 2,84 28,67 %
11,86
56,89 %
10,85
416,56
↑
SAM Sustainable Water Fd.EUR B
28,62 %
11,75
76,12 %
10,89
13,88
↑
BE0946893766 27,87 14,03 % 29,30 23,98 28,61 %
12,23
70,77 %
11,38
38,64
↑
Candriam Sust.World C R
LU0133061175
255,95
15,23 %
36
264,66
219,06
MÄRKTE
VOLUMEN INDEX ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA (MIO. EURO)
TVG Zukunftsfonds T
AT0000A05H90 11,87 13,92 % 12,52 10,31 28,60 %
11,11
62,38 %
10,07
0,86
↑
ÖkoWorld ÖkoVision Classic C
LU0061928585 148,35 14,22 % 155,10 127,73 28,45 %
11,94
60,62 %
12,71
439,21
↑
Candriam Sust.World C D
BE0946892750 25,19 14,03 % 26,49 21,68 28,28 %
12,3
70,31 %
11,40
38,64
↑
Pictet Water I EUR
LU0104884605 283,92 12,42 % 297,25 248,34 28,10 %
12,11
58,32 %
11,87 3.028,49
↑
Erste WWF Stock Umwelt T
AT0000705678 133,01 18,67 % 139,79 110,54 27,89 %
14,50
86,31 %
13,32
68,19
↑
ÖkoWorld ÖkoVision Classic A
LU0551476806
27,66 %
11,61
56,40 %
12,16
439,21
↑
SAM Smart Materials Fd.EUR B
71,12
14,25 %
74,36
61,24
LU0175575991 195,28 17,45 % 205,98 162,98 27,53 %
13,81
49,93 %
12,64
44,51
↑
UBS(Lux)Eq.SICAV E.M.Sust.USD)(EUR)Q acc LU0979885364 131,97 15,31 % 142,98 113,40 27,53 %
14,33
n. a.
n. a.
22,90
↑
Notenstein Sustainable Water I
LU0995511192
140,63
14,57 %
145,98
119,97
27,46 %
11,87
n. a.
n. a.
48,44
↑
AT0000677919
121,66
11,97 %
127,49
105,77
27,39 %
11,89
50,36 %
11,40
27,33
↑
Schroder ISF Gl.Clim.Ch.EUR A Acc
LU0302446645
14,26
15,65 %
15,16
12,19
27,21 %
13,65
64,10 %
13,10
24,72
↑
Pictet Water P EUR
LU0104884860 253,87 11,66 % 265,94 222,66 26,95 %
12,11
55,14 %
11,86 3.028,06
↑
Raiffeisen Ethik Aktien R T
Notenstein Sustainable Water B
LU0995510970
139,98
14,29 %
145,37
119,69
26,90 %
11,56
n. a.
n. a.
48,44
↑
Sarasin Sustainable Eq.- Gl.C EUR acc
LU0950592443
149,07
13,13 %
155,19
128,91
26,80 %
12,10
n. a.
n. a.
0,24
↑
ÖkoWorld Water for Life C
LU0332822492 156,59 11,87 % 164,26 139,68
26,77 %
10,98
56,23 %
12,32
13,73
↑
PARVEST Global Environment C
LU0347711466 168,56 15,06 % 175,18 144,48 26,72 %
13,00
67,73 %
12,64
368,82
↑
3 Banken Nachhaltigkeitsfonds
AT0000701156 16,09 12,20 % 16,65 13,88 26,67 %
13,12
56,86 %
12,18
124,33
↑
Allianz Invest Nachhaltigkeitsfonds T
AT0000A0AZW1
170,69
14,49 %
177,51
145,01
26,58 %
12,28
59,81 %
10,73
25,52
↑
UBS(Lux)Eq.SICAV EM Inn.(USD)(EUR) P acc LU0398999499
114,89
14,96 %
124,56
99,00
26,46 %
14,33
38,49 %
14,31
22,89
↑
Deutsche Invest I Clean Tech FC
LU0298651596
74,92
27,01 %
76,74
59,16
26,37 %
15,52
50,25 %
14,12
0,13
↑
DNB Fund - Global SRI
LU0029375739
3,67
14,16 %
3,88
3,16
25,98 %
12,91
68,06 %
12,05
49,01
↑
20,59 % 1.248,07
993,23
25,98 %
14,41
70,90 %
13,68
87,46
↑
Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds DE0008470477 89,87 12,32 % 94,43 79,52 25,96 %
12,86
57,91 %
11,93
23,27
↑
Pictet Europ.Sustainable Equ.I EUR
LU0144509550
255,90
17,13 %
264,46
212,29
25,82 %
12,96
73,15 %
12,44
100,00
↑
SAM Sustainable Glo.Active Fd.EUR B
LU0188782162
189,81
12,75 %
196,75
164,79
25,75 %
12,33
66,91 %
11,11
58,44
↑
S Ethik Aktien T
AT0000681168
143,07
16,58 %
148,03
119,41
25,66 %
11,99
66,08 %
11,31
12,58
↑
Sarasin OekoSar Equity - Global C EUR
LU0950589498 173,88 13,93 % 181,03 148,88 25,47 %
13,20
n. a.
n. a.
5,53
↑
BL Equities Horizon A EUR
LU0439764860
25,40 %
10,89
n. a.
n. a.
n. a.
↑
LU0144509717 243,12 16,99 % 251,31 201,93 25,37 %
12,96
71,33 %
12,44
100,00
↑
25,29 %
15,50
46,34 %
14,11
4,28
↑
LGT Sustainable Equity Fund Europe(EUR)B
Pictet Europ.Sustainable Equ.P EUR Deutsche Invest I Clean Tech LC
LI0015327906 1.233,23
LU0298649426
131,67 69,91
16,25 % 26,65 %
137,72 71,63
111,75 55,35
First State Worldwide Sustain.A Acc GB00B84RRS92 1,39 12,88 % 1,49 1,22 25,28 %
11,15
n. a.
n. a.
185,45
↑
LU0121747215 6,37 23,93 % 6,63 5,05 25,15 %
14,42
40,62 %
12,62
78,25
↑
25,11 %
12,20
77,44 %
12,47
214,11
↑
Swisscanto (LU) EF Water Invest B EUR LU0302976872 164,52 12,77 % 174,74 142,75 24,83 %
13,25
65,53 %
12,83
130,06
↑
FBG 4Elements Water P
LU0298627968 64,13 15,20 % 67,40 54,61 24,69 %
12,04
53,38 %
12,80
16,19
↑
Sarasin New Power Fund P EUR A
LU0288930869 61,09 24,47 % 63,39 48,14 24,65 %
14,35
39,41 %
12,65
32,34
↑
Erste WWF Stock Climate Change T
AT0000A054H4
103,49
24,42 %
17,21
105,22 %
16,92
14,75
↑
RobecoSAM Sustainable Agribus.Eq.D EUR
LU0374106754
Sparinvest Ethical Global Value EUR R
LU0362355355
New Energy Fund EUR KBC Eco Fund Water D
BE0175478057
961,97
13,95 % 1.002,90
818,12
21,94 %
107,32
83,73
155,56
10,68 %
165,32
141,17
23,80 %
12,22
49,73 %
12,18
145,94
↑
145,57
20,75 %
150,89
118,11
23,45 %
10,99
66,16 %
11,20
19,40
↑
Pictet-EM Sustainable Equ.P EUR
LU0725974439 88,15 9,91 % 93,56 79,21 23,23 %
12,13
20,94 %
12,44
72,21
↑
Deka-UmweltInvest CF
DE000DK0ECS2
105,39
15,51 %
111,66
89,29
22,97 %
14,15
62,49 %
14,13
134,94
↑
LI0017502381
202,04
16,30 %
208,21
173,19
22,56 %
11,95
59,84 %
10,30
36,06
↑
LU0271656133 252,35 19,80 % 271,21 209,97 22,46 %
15,30
70,81 %
14,57
892,23
↑
ACATIS Fair Value Aktien Global EUR Pioneer Funds Gl.Ecology A ND LBBW Nachhaltigkeit Aktien I
DE000A0JM0Q6
22,20 %
14,30
67,63 %
13,41
24,92
↑
Deka-UmweltInvest TF
DE000DK0ECT0 99,30 15,21 % 105,25 84,33 22,10 %
14,14
59,00 %
14,13
72,97
↑
Nordea 1 Climate and Environment BI-EUR
LU0348927095
13,84
12,98 %
14,77
11,99
22,05 %
14,99
71,08 %
16,24
44,83
↑
Deutsche Invest II ESG Equity Europe FC
LU0826452095
144,51
18,57 %
151,66
119,18
21,85 %
15,13
n. a.
n. a.
2,07
↑
F&C Global Climate Opportunities A
LU0318449088
65,74
15,23 %
65,74
55,22
21,65 %
16,24
49,89 %
13,86
41,50
↑
Jupiter Gl.Fd.Gl.Ecology Growth L EUR
LU0231118026 13,79 12,94 % 14,59 12,08 21,60 %
12,58
60,16 %
11,84
9,67
↑
MEAG Nachhaltigkeit
DE0001619997 86,74 13,22 % 88,97 74,59 21,47 %
11,40
61,12 %
11,35
48,03
↑
114,21
20,13 %
119,59
92,76
QUELLE: INTERACTIVE DATA, PRÄSENTIERT VON
37
MÄRKTE
VOLUMEN INDEX ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA (MIO. EURO)
Erste Responsible Stock Europe T
AT0000A00031 159,67 18,60 % 163,81 130,39 21,41 %
14,4
65,75 %
12,84
23,63
↑
Nordea 1 Climate and Environment BP-EUR LU0348926287 13,10 12,64 % 13,99 11,38 21,18 %
15,05
67,73 %
16,27
44,83
↑
RobecoSAM Sustainable European Eq.D EUR LU0187077218
21,18 %
13,79
67,63 %
12,92
546,73
↑
AT0000A09YJ7 156,89 10,70 % 162,75 137,86 21,08 %
10,94
53,52 %
9,58
17,15
↑
20,89 %
14,27
61,83 %
13,40
24,92
↑
Deutsche Invest II ESG Equity Europe LC LU0826451873 141,77 18,21 % 148,81 117,26 20,79 %
15,12
n. a.
n. a.
2,90
↑
PARVEST Sustainable Equity Europe C
Ecology Stock LBBW Nachhaltigkeit Aktien R
DE000A0NAUP7
51,21 89,13
17,82 % 19,46 %
53,16 93,41
42,59 72,79
LU0212189012
122,63
19,57 %
126,62
99,69
20,71 %
14,87
65,17 %
14,07
104,85
↑
Candriam Sust.Europe C R
BE0173540072
26,20
19,42 %
27,00
21,19
20,46 %
14,52
54,57 %
13,86
195,14
↑
GIS European SRI Equity BX
LU0145455571 132,58 20,07 % 136,53 107,53 20,14 %
15,50
n. a.
n. a.
136,69
↑
Candriam Sust.Europe C D
BE0945310457 21,38 19,44 % 22,03 17,29 20,07 %
14,55
54,00 %
13,86
195,14
↑
ABD Gl.Res.Wo.Eq.E2 EUR
LU0498185999 15,30 9,50 % 16,29 13,77 19,90 %
12,76
n. a.
n. a.
0,07
↑
Sarasin Sustainable Water Fund C EUR A
LU0950593250
172,47
13,20 %
179,34
149,21
19,50 %
11,57
n. a.
n. a.
2,65
↑
PARVEST Environmental Opportunities C
LU0406802339
144,11
12,76 %
151,36
126,66
19,42 %
12,27
53,36 %
11,90
150,99
↑
Vontobel New Power A EUR
LU0138258404
136,80
17,86 %
143,08
113,59
19,35 %
14,93
54,69 %
13,82
247,40
↑
Edmond de Rothschild Euro SRI I
FR0010769729
197,22
18,54 %
204,09
161,99
19,02 %
15,02
64,06 %
15,40
39,65
↑
Allianz Global EcoTrends A EUR
LU0250028817
110,59
13,87 %
117,24
95,13
18,89 %
14,63
52,77 %
14,43
167,77
↑
Dexia Equ.L Sustainable EMU C
LU0344047559
104,23
19,15 %
108,15
84,07
18,81 %
16,46
55,75 %
15,78
22,40
↑
KBC Eco Fund Climate Change C
BE0946844272 538,44 14,55 % 562,29 458,53 18,66 %
12,75
55,97 %
13,48
23,51
↑
Steyler Fair und Nachhaltig Aktien R
DE000A1JUVL8
72,55
14,11 %
75,08
61,43
18,65 %
13,44
n. a.
n. a.
7,37
↑
Sarasin Sustainable Equity - Eur.P EUR A
LU0484532444
102,75
21,68 %
105,19
81,84
18,51 %
14,65
64,80 %
13,80
12,22
↑
AXA WF Framlington Human Capital F Cap
LU0316219095
146,36
21,48 %
152,01
119,15
18,48 %
13,42
69,72 %
14,43
404,92
↑
BGF New Energy Fund A2 EUR
LU0171289902 7,28 13,22 % 7,63 6,32 18,37 %
14,49
51,98 %
13,84
936,31
↑
KEPLER Öko Energien T
AT0000A0AMJ6 56,69 23,72 % 58,11 45,97 18,13 %
16,34
48,52 %
14,70
5,54
↑
Allianz Global EcoTrends CT EUR
LU0250034039 85,06 13,56 % 90,22 73,35 17,99 %
14,62
49,36 %
14,42
167,77
↑
Amundi Eq.Gl.Aqua AE C
LU0272932475
140,82
11,82 %
142,36
122,15
17,98 %
13,38
53,28 %
11,76
57,71
↑
Edmond de Rothschild Euro SRI A
FR0010505578
358,61
18,21 %
371,09
295,34
17,92 %
15,04
57,28 %
15,32
39,65
↑
PRIME VALUES - PRIME VALUES Green A
LU0470356352
131,81
11,44 %
139,68
115,66
17,68 %
12,39
39,47 %
11,75
541,00
↑
LU0316218527
137,34
21,11 %
142,69
112,13
17,48 %
13,42
65,46 %
14,43
404,92
↑
Allianz Euroland Equity SRI W EUR
LU0542502660 1.333,09 18,30 % 1.394,94 1.084,24 17,46 %
16,15
72,65 %
16,93
32,07
↑
Dexia Equ.L Sustainable EMU D
LU0344047633 84,44 17,08 % 89,15 69,30 16,73 %
16,72
52,85 %
15,88
22,40
↑
AXA WF Framlington Human Capital A Cap
DNB Fund - Renewable Energy
LU0302296149
16,23 %
20,61
67,62 %
19,36
36,50
↑
Vontobel Sustainable Global Leaders H
LU0848326269 142,36 9,10 % 143,80 126,63 16,21 %
10,79
n. a.
n. a.
293,99
↑
105,11
23,16 %
111,06
84,60
Murphy&Spitz-Umweltfonds Deutschland
LU0360172109
16,18 %
10,66
60,03 %
10,93
5,00
↑
Allianz Euroland Equity SRI A EUR
LU0542502157 127,05 17,79 % 133,07 103,76 16,07 %
16,15
66,59 %
16,93
32,07
↑
BE0175718510 537,90 15,55 % 568,76 462,55 16,06 %
13,02
67,59 %
15,25
17,22
↑
KBC Eco Fund Sustainable Euroland C
105,06
18,39 %
105,68
88,65
Deutschland Ethik 30 Aktienindexfonds I
LU1044465406
113,90
15,76 %
118,96
94,69
15,85 %
16,63
n. a.
n. a.
9,13
↑
KBC Eco Fund Alternative Energy D
BE0175279976
227,49
14,09 %
238,15
195,46
15,81 %
12,84
48,46 %
13,17
34,18
↑
Swisscanto (LU) Equ.Climate Invest B
LU0275317336
78,90
20,55 %
82,70
64,15
15,64 %
14,46
46,35 %
12,01
61,30
↑
Petercam Equities Europe Sustainable A BE0940001713 187,66 18,22 % 193,87 153,24 15,48 %
14,65
54,06 %
13,71
39,95
↑
Deutschland Ethik 30 Aktienindexfonds R
15,18 %
16,62
n. a.
n. a.
4,69
↑
Vontobel Future Resources A EUR
LU0384406087 221,93 13,82 % 233,04 190,60 14,99 %
15,53
30,44 %
14,60
70,00
↑
LIGA Pax Cattolico Union
LU0152554803 1.644,23 7,00 % 1.675,15 1.492,67 14,93 %
10,00
55,86 %
9,95
54,00
↑
LI0183907836 1.301,72 7,17 % 1.324,55 1.193,88 13,70 %
9,08
n. a.
n. a.
142,43
↑
Erste Responsible Stock Europe Emerg.T AT0000A09YM1 83,86 9,74 % 85,46 75,95 11,90 %
11,66
23,83 %
14,79
9,68
↑
Erste Responsible Stock Austria T
15,17
27,30 %
16,22
10,57
↑
LGT Sustainable Quality Equity Fd.B EUR
Sunares Sustainable Natural Resources
LU1044465158
114,20
15,48 %
119,32
95,17
AT0000706528 173,76 18,05 % 175,83 145,79 6,15 % LU0344810915
57,13
11,54 %
58,53
52,05
5,12 %
16,25 –32,45 %
21,42
12,10
↑
Schroder ISF Gl.Clim.Ch.EUR A Acc H
LU0306804302
11,42
6,83 %
11,59
10,34
3,63 %
10,71
40,47 %
13,01
3,21
↑
s Generation Plus
AT0000A04UC1
91,11
–0,20 %
91,32
91,10
–0,07 %
0,22
–0,33 %
4,36
1,83
↓
RAM (LUX) Ethik Quant Strategiefonds
LU0903532330
98,51
3,37 %
100,71
94,08
–0,80 %
5,87
n. a.
n. a.
4,94
↓
Petercam Eq.World Sustainable V EUR
BE6246064404
137,37
15,20 %
143,72
117,14
n. a.
12,04
n. a.
n. a.
386,31
↓
38
MÄRKTE
NACHHALTIGE ANLEIHENFONDS PERFORMANCE VON 50 IN ÖSTERREICH ZUGELASSENEN ÖKO-, ETHIK-NACHHALTIGKEITSFONDS (1 J %)
VOLUMEN INDEX ISIN KURS YTD % YTD HIGH YTD LOW 1 J % 1 J VOLA 3 J % 3 J VOLA (MIO. EURO)
SEB ÖkoRent
18,60 %
5,43
5,88 %
6,73
10,49
↑
Petercam L - Bonds Em.Mkts.Sust.F EUR LU0907928062 113,28 6,41 % 118,85 106,21 16,86 %
6,97
n. a.
n. a.
176,3
↑
Petercam L - Bonds Em.Mkts.Sust.E EUR LU0907927841 107,54 6,40 % 112,82 100,83 16,85 %
6,97
n. a.
n. a.
176,38
↑
Petercam L - Bonds Em.Mkts.Sust.A EUR
LU0907927171
106,06
6,17 %
111,33
99,66
16,13 %
6,96
n. a.
n. a.
176,38
↑
Petercam L - Bonds Em.Mkts.Sust.B EUR
LU0907927338
111,78
6,17 %
117,34
105,04
16,11 %
6,98
n. a.
n. a.
176,38
↑
LGT Sustainable Bond Fund Global(EUR)A
LI0106892867 1.240,24
6,15 %
1.301,21
1.168,42
15,52 %
5,81
14,59 %
6,32
116,28
↑
s Ethik Bond A
AT0000681192
101,31
3,17 %
104,57
98,45
10,53 %
3,38
15,08 %
3,25
21,89
↑
s Ethik Bond T
AT0000681184
131,96
3,18 %
136,21
128,23
10,53 %
3,38
15,08 %
3,25
21,89
↑
Sarasin-FairInvest-Bond-Universal-Fonds DE0006623077 53,62 2,38 % 54,74 52,53 10,27 %
3,29
17,19 %
3,12
25,44
↑
ESPA Bond Euro Mündelrent A
AT0000858220
8,54
0,47 %
8,88
8,5
8,36 %
3,92
17,11 %
3,60
706,20
↑
ESPA Bond Euro Mündelrent T
AT0000812995
14,5
0,42 %
15,09
14,44
8,32 %
3,83
17,02 %
3,52
706,20
↑
Steyler Fair und Nachhaltig Renten I
DE000A1WY1P4
56
2,56 %
57,32
54,69
7,77 %
2,23
n. a.
n. a.
42,81
↑
Steyler Fair und Nachhaltig Renten R
DE000A1WY1N9
55,91
2,44 %
57,25
54,67
7,42 %
2,23
n. a.
n. a.
13,75
↑
Petercam L Bds.Government Sustainable B LU0336683502 1.274,09 0,28 % 1.320,57 1.268,74 7,07 %
3,04
13,22 %
3,23
88,30
↑
Petercam L Bds.Government Sustainable A
LU0336683411
1.280,19
0,29 % 1.326,64
1.274,82
7,03 %
3,04
13,16 %
3,22
88,30
↑
Petercam L Bds.Government Sustainable K
LU0451523327
1.302,14
0,23 % 1.349,75 1.296,67
6,92 %
3,04
n. a.
n. a.
88,30
↑
Petercam L Bds.Government Sustainable L
LU0451523590 1.269,24
0,23 %
1.315,65
1.263,91
6,89 %
3,04
13,23 %
3,24
88,30
↑
KEPLER Ethik Rentenfonds A
AT0000815006
117,33
0,45 %
119,95
116,91
6,76 %
2,24
18,57 %
2,70
191,09
↑
KEPLER Ethik Rentenfonds T
AT0000642632
160,16
0,43 %
163,74
159,62
6,73 %
2,24
18,53 %
2,70
191,09
↑
Erste Responsible Bond T
AT0000686084 169,22 0,73 % 172,63 168,07 6,48 %
2,14
17,41 %
2,35
168,09
↑
Erste Responsible Bond A
AT0000A01G95 137,27 0,73 % 140,03 136,34 6,47 %
2,15
17,41 %
2,36
168,09
↑
Swisscanto (LU) PF.Green Inv.Inc. EUR I
LU0288149338 120,76 0,14 % 123,36 120,46 5,80 %
4,42
9,93 %
4,81 0,55236
↑
Erste Responsible Bond V
LU0041441808
54,65
9,75 %
55,54
50,18
AT0000A0WLW5 169,22 0,73 % 172,63 168,07 5,66 %
2,22
n. a.
n. a.
168,09
↑
143,74
5,65 %
5,07
31,03 %
4,79
377,96
↑
143,1
139,7
5,34 %
4,42
8,49 %
4,81
4,66
↑
120,29
117,44
5,33 %
4,41
8,49 %
4,81
13,33
↑
DE000A0X97D2 107,45 0,62 % 108,91 106,93 5,14 %
1,37
14,07 %
1,88
36,38
↑
4,96 %
2,56
n. a.
n. a.
94,49
↑
KCD-Union Nachhaltig RENTEN
DE0005326524 53,73 0,39 % 54,9 53,62 4,93 %
1,56
14,32 %
1,81
198,62
↑
LBBW Nachhaltigkeit Renten R
DE000A0X97K7
53,89
4,92 %
1,36
15,08 %
1,74
36,38
↑
FISCH CB Sustainable Fund HAE
LU0428953425
152,57
5,35 %
154,48
Swisscanto (LU) PF.Green Inv.Inc. EUR B
LU0288148447
140,27
–0,01 %
Swisscanto (LU) PF.Green Inv.Inc. EUR A
LU0288148280
117,91
–0,02 %
LBBW Nachhaltigkeit Renten I Apollo Nachhaltig Global Bond (A)
AT0000A13JV5
10,46 54,13
0,77 %
10,62
0,57 %
54,87
10,41
Apollo Nachhaltig Global Bond (T)
AT0000A13JW3
10,6
0,76 %
10,77
10,55
4,85 %
2,66
n. a.
n. a.
94,49
↑
BAWAG P.S.K. Öko Sozial Rent A
AT0000A0FM61
110,02
0,39 %
112,5
109,67
4,67 %
1,82
13,79 %
2,10
176,32
↑
BAWAG P.S.K. Öko Sozial Rent T
AT0000A0FM79
121,99
0,39 %
124,74
121,6
4,67 %
1,82
13,79 %
2,10
176,32
↑
PARVEST Sustainable Bond Euro Corp.D
LU0265288950
109,1
0,65 %
111,3
108,87
4,37 %
1,62
17,40 %
2,19
769,65
↑
PARVEST Sustainable Bond Euro Corp.C
LU0265288877
143,44
0,65 %
146,34
143,14
4,36 %
1,61
17,41 %
2,19
769,65
↑
Robeco Euro Sustainable Credit DH
LU0503372608 125,98 0,56 % 128,25 125,68 4,30 %
1,74
16,87 %
2,91
230,91
↑
Raiffeisen OK Rent A
AT0000856604
47,32
0,49 %
47,96
4,27 %
1,79
11,75 %
2,14
108,22
↑
Raiffeisen OK Rent T
AT0000780333
91,84
0,49 %
93,07
91,4
4,27 %
1,77
11,76 %
2,13
108,22
↑
SUPERIOR 1 - Ethik Renten A
AT0000855606
74,01
0,09 %
74,93
73,92
3,33 %
1,35
11,46 %
1,31
81,06
↑
SUPERIOR 1 - Ethik Renten T
AT0000A07HR9
87,3
0,09 %
88,39
87,19
3,32 %
1,36
11,45 %
1,31
158,12
↑
Robeco Euro Sustainable Credit B
LU0503372517 101,75 –0,71 % 104,77 101,75 2,99 %
2,27
15,59 %
3,03
230,91
↑
Raiffeisen Österreich Rent (R) A
AT0000859533 7,99 –0,37 % 8,1 7,99 2,64 %
1,75
8,93 %
2,22
511,27
↑
Raiffeisen Österreich Rent (R) T
AT0000805163 13,04 –0,38 % 13,22 13,04 2,55 %
1,61
8,89 %
2,13
511,27
↑
Erste Responsible Reserve A
AT0000A03951 95,53 0,77 % 95,75 94,85 1,29 %
0,70
4,89 %
0,69
76,31
↑
Erste Responsible Reserve T
AT0000A03969
1,29 %
0,70
4,88 %
0,69
76,31
↑
Oppenheim Ethik Bond Opportunities (A) AT0000707385 88,49 0,05 % 88,68 88,42 0,68 %
0,54
9,28 %
1,17
12,52
↑
Oppenheim Ethik Bond Opportunities (T)
AT0000707393
117,99
0,04 %
118,25
117,91
0,67 %
0,54
9,26 %
1,17
12,52
↑
TerrAssisi Renten I AMI
DE000A0NGJV5
97,94
–0,08 %
98,12
97,91
0,31 %
0,25
1,22 %
0,44
23,90
↑
Sparinvest Ethical High Yield Va.EUR I
LU0473785169
130,37
1,77 %
131,27
121,8 –17,56 %
14,73
8,77 %
8,97
11,99
↓
Sparinvest Ethical High Yield Va.EUR R
LU0473784196
125,99
1,54 %
127,15
117,88 –18,09 %
14,74
6,68 %
8,97
14,87
↓
116,11
0,76 %
116,38
47,1
115,29
QUELLE: INTERACTIVE DATA, PRÄSENTIERT VON
39
MÄRKTE RUBRIK
PORTFOLIO NACHHALTIGE FONDSMANAGER Alexander Adrian Fondsmanager Schoellerbank Invest AG Schoellerbank Ethik Vorsorge
Pieter Busscher Fondsmanager RobecoSam AG RobecoSAM Smart Materials
Clemens Klein Fondsmanager Erste Asset Management Erste WWF Stock Umwelt
Welche Anlagestrategie verfolgen Sie bei
Welche Anlagestrategie verfolgen Sie bei
Welche Anlagestrategie verfolgen Sie bei
Ihrem nachhaltigen Fonds? – Die Rendite
Ihrem nachhaltigen Fonds? – Das Smart-
Ihrem nachhaltigen Fonds? – Der Fonds in-
soll im Einklang mit einem überschau-
Materials-Thema deckt den Material-
vestiert in erneuerbare Energie, Wasser,
baren Risiko stehen, was uns in den ver-
wirtschaftszyklus über folgende Invest-
Energieeffizienz, Mobilität und Recycling
gangenen Jahren auch hervorragend ge-
mentcluster ab: Rohstoffe, innovative
und deckt damit eine Reihe von über-
lungen ist. Aber Ethik und Rendite schlie-
Werkstoffe, Verfahrenstechnik und Re-
durchschnittlichen Wachstumstrends ab.
ßen sich keineswegs aus.
cycling.
Nach welchen Kriterien erfolgt die Aus-
Nach welchen Kriterien erfolgt die Aus-
Nach welchen Kriterien erfolgt die Aus-
wahl der Titel für das Portfolio? – Ein un-
wahl der Titel für das Portfolio? – Die Aus-
wahl der Titel für das Portfolio? – Sie erfolgt
abhängiger Umweltbeirat legt das Anla-
wahl der Aktien und Anleihen erfolgt
nach einem disziplinierten Bottom-up-
geuniversum auf Basis der Anforderun-
nach den Kriterien der Schoellerbank-
Ansatz. Die Anlageentscheidungen ba-
gen des WWF Österreich fest. Dabei wird
Ratings sowie aufgrund der Ausrichtung
sieren auf integrierten eigenen Analysen,
das Augenmerk neben einer ethischen
des Fonds nach ethischen Grundsätzen.
die
Geschäftsgebarung auf den Umweltnut-
Dabei arbeitet die Schoellerbank mit ECPI
berücksichtigen.
zusammen, einem der führenden EthikSpezialisten in Europa.
langfristige
Nachhaltigkeitstrends
zen der hergestellten Produkte gelegt.
Was sind die drei größten Positionen in Ihrem Fonds? – Hexcel Corp US, ein Her-
Die eigentliche Auswahl der Aktien erfolgt durch das Fondsmanagement.
Was sind die drei größten Positionen in
steller von Carbonkompositmaterialien,
Was sind die drei größten Positionen in
Ihrem Fonds? – Die drei größten Positio-
die in der Luftfahrt zum Einsatz kommen
Ihrem Fonds? – Die größte Position im
nen im Aktienbereich nehmen momen-
und stetig an Marktanteil gewinnen, IPG
Fonds ist Shimano. Weitere große Positi-
tan die Anteilsscheine von Vodafone,
Photonics Corp US, ein Hersteller von ef-
onen stammen aus dem Bereich der er-
Anthem und Unilever ein. Wie man un-
fizienten Faserlasern, die für neue Werk-
neuerbaren Energien wie Canadian Solar,
schwer erkennen kann, handelt es sich
stoffe wie hochfeste Stahle als Schneide-
Trina Solar und Vestas Wind Systems. Mit
dabei um Unternehmen, die in relativ de-
und Schweißgeräte zum Einsatz kom-
Wabtec befindet sich ein führendes Un-
fensiven Branchen tätig sind.
men, und Praxair Inc US, die als Indust-
ternehmen auf dem Gebiet von Brems-
Welche Renditeziele verfolgen Sie, oder
riegasfirma Praxair Gase wie zum Beispiel
und Sicherheitssystemen für Schienen-
an welcher Benchmark messen Sie sich? – In
Sauerstoff liefern, der zur effizienten
fahrzeuge unter den Top-Holdings.
erster Linie versuchen wir Verluste zu mi-
Herstellung von Eisenerz benutzt wird.
Welche Renditeziele verfolgen Sie, oder
nimieren, da jeder Euro, der verlorengeht,
Welche Renditeziele verfolgen Sie, oder
an welcher Benchmark messen Sie sich? –
wieder aufgeholt werden muss. Nichts-
an welcher Benchmark messen Sie sich? –
Kurzfristig hängt die Performance des
destotrotz sind auch wir vor Verlusten
Wir investieren auf Basis langfristiger
Fonds in erster Linie von der Entwicklung
nicht gefeit. In den letzten Jahren ha-
Wachstumstrends und messen uns am
des Aktienmarkts ab. Auf längere Sicht
ben wir die Balance zwischen Rendite und
MSCI World TRN. Wir streben eine Über-
erwarte ich, dass die hohen Wachstums
Stabilität nahezu perfekt gewählt. Diesen
performance gegenüber dem Benchmark
potenziale der investierten Themen einen
Kurs heißt es in Zukunft beizubehalten.
von drei bis fünf Prozent pro Jahr an.
Mehrertrag abwerfen.
40
MÄRKTE RUBRIK
DerBörsianer hat sich bei sechs Fondsmanagern nachhaltiger Fonds über deren Strategien, Positionen und Ziele erkundigt.
Alexander Mozer Fondsmanager Ökoworld AG Ökoworld Growing Markets 2.0
Ingo Speich Fondsmanager Union Investment Unirak Nachhaltig
Daniel Stössl Fondsmanager Bawag PSK Invest Bawag PSK Öko Sozial Stock
Welche Anlagestrategie verfolgen Sie bei
Welche Anlagestrategie verfolgen Sie bei
Welche Anlagestrategie verfolgen Sie bei Ih-
Ihrem nachhaltigen Fonds? – In der neu-
Ihrem nachhaltigen Fonds? – Der Unirak
rem nachhaltigen Fonds? – Wir verfolgen
en Wachstumswelle (2.0) der Emerging
Nachhaltig investiert in Aktien und An-
einen
Markets geht es um die Schaffung einer
leihen von Unternehmen und Staaten, die
satz. Dazu haben wir in der Vergangenheit
breiten Mittelschicht, Binnenkonjunk-
neben wirtschaftlichen auch soziale und
mit dem Analysehaus Sustainalytics zu-
tur und die Erfüllung von Grundbedürf-
ökologische Kriterien erfüllen.
sammengearbeitet. Künftig wird die Zu-
sogenannten
Best-in-Class-An-
Nach welchen Kriterien erfolgt die Aus-
sammenarbeit mit unserer Konzernmut-
unserem Fonds hauptsächlich kleine und
wahl der Titel für das Portfolio? – Wertpa-
ter Amundi verstärkt, die in Paris ein Team
mittelgroße, innovative Local Player.
piere von Firmen, die gegen die von uns
von 15 Nachhaltigkeitsspezialisten hat.
nissen. Dementsprechend findet man in
Nach welchen Kriterien erfolgt die Aus-
definierten Ausschlusskriterien wie bei-
Nach welchen Kriterien erfolgt die Aus-
wahl der Titel für das Portfolio? – Unser In-
spielsweise die Erzeugung von Atom-
wahl der Titel für das Portfolio? – Die Port-
vestmentprozess ist in zwei Teile geglie-
energie oder die Herstellung von Streu-
foliokonstruktion erfolgt mittels Bot-
dert: das Nachhaltigkeitsresearch, das
munition verstoßen, sind ausgeschlos-
tom-up-Aktienauswahl. Zuerst wird das
die Unternehmen hinsichtlich ethischer,
sen. Ein Unternehmen wird nur in das
Universum mittels eines quantitativen
ökologischer und sozialer Kriterien prüft,
Portfolio aufgenommen, wenn es verant-
Screens analysiert. Dabei werden Bewer-
und das Fondsmanagement, das zu jedem
wortlich wirtschaftet.
tung, Gewinn- und Preismomentum so-
Unternehmen eine Fundamentalanalyse
Was sind die drei größten Positionen in
wie Cash-Generation berücksichtigt. Da-
erstellt und die Ergebnisse in ein risiko-
Ihrem Fonds? – Unabhängig vom Volumen
nach werden die Aktien einer qualitativen
optimiertes Portfolio überführt.
folgendes Beispiel: Der Fonds hat Antei-
Analyse unterzogen.
Was sind die drei größten Positionen in
le an Osram Licht und an Fuel Cell Energy
Was sind die drei größten Positionen in
Ihrem Fonds? – KCE Electronics, ein thai-
aus den USA erworben, denn hier handelt
Ihrem Fonds? – Wenn man sich den Re-
ländischer Leiterplattenhersteller, Zhu
es sich um nachhaltige Geschäftsfelder
chenschaftsbericht des Fonds ansieht,
zhou CSR Times, ein chinesischer Zulie-
wie energieeffiziente Beleuchtung und
bemerkt man, dass der Fonds eine ten-
ferer für die Eisenbahnindustrie, Capitec
Brennstoffzellenkraftwerke.
denzielle Gleichgewichtung der Positio-
Bank Holding aus Südafrika, eine der am
Welche Renditeziele verfolgen Sie, oder
nen vornimmt, dementsprechend wäre
schnellsten wachsenden Banken Südafri-
an welcher Benchmark messen Sie sich? –
eine Diskussion der größten Titel in je-
kas. Eines der wichtigsten Geschäftsfel-
Die Wertentwicklung des Fonds orien-
dem Fall zeitpunktabhängig.
der ist der Bereich Mikrokredite.
tiert sich aufgrund des dominanten Ak-
Welche Renditeziele verfolgen Sie, oder
Welche Renditeziele verfolgen Sie, oder
tienanteils am weltweiten Aktienmarkt.
an welcher Benchmark messen Sie sich? –
an welcher Benchmark messen Sie sich? –
Durch Kombination mit der Rentenkom-
Durch den erwähnten Best-in-Class-
Unser Produkt ist frei von einer Bench-
ponente werden Diversifikationseigen-
Ansatz ist es möglich, den Bawag PSK Öko
mark. Das Fondsmanagement konzent-
schaften genutzt, die beispielsweise zu
Sozial Stock auch mit einer Peergroup von
riert sich auf die Auswahl besonders at-
einer niedrigeren Schwankungsintensi-
global veranlagenden Aktienfonds ohne
traktiver Einzeltitel.
tät in der Wertentwicklung führen.
Nachhaltigkeitsfokus zu vergleichen.
41
GÜTESIEGEL
RUBRIK
MIT BRIEF UND GÜTESIEGEL Wozu Nachhaltigkeitsgütesiegel noch gut sein können, als nur den Firmenprospekt zu verschönern, hat DerBörsianer recherchiert. TEXT BARBARA OTTAWA
L
abels sind erst in den letzten Jahren
men weiterentwickeln kann“. Ähn-
terface Center (CRIC), einem Verein zur
bedeutender geworden“, so Eveli-
lich sieht es auch Irene Jakobi, Leite-
Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit
ne Balogh, die in der Oesterreichi-
rin CSR bei der Telekom Austria AG: Die
bei der Geldanlage. Wie in allen Berei-
schen Kontrollbank AG (OeKB) für die
ISO-Zertifizierung des Energiemanage-
chen bieten aber auch diese Labels „kei-
Bereiche Organisation, Bauen, Umwelt
ments habe „wirklich etwas gebracht“,
ne Garantie, dass das Produkt meinen ei-
und Sicherheit verantwortlich zeich-
weil man ständig angehalten sei, Pro-
genen Nachhaltigkeits- oder Ethikkrite-
net. Auch die OeKB bekomme jetzt An-
zesse zu optimieren. Aber „die Idealwelt
rien zu 100 Prozent entspricht“, gibt er
fragen von Ratingagenturen wie Oekom
wäre, wenn man Zertifikate nicht mehr
zu bedenken. Auch Susanne Hasenhüttl,
Research, die Nachhaltigkeitsstrategien
braucht, weil ein Grundverständnis be-
die in der Österreichischen Gesellschaft
hinterfragen: „Zertifizierungen helfen
steht, wie man mit sozialökologischen
für Umwelt und Technik (Ögut) den Be-
uns hier insofern, weil wir dadurch viele
Standards umgeht“, so Jakobi.
reich nachhaltiges/grünes Investment
der Antworten schon parat haben“.
Bis dahin „besteht von Investoren-
aufgebaut hat, sagt: „Zertifizierung ist
Die Zahl der Gütesiegel und Labels ist
seite Interesse an Labels und Gütesie-
immer ein Konsens.“ Gütesiegel können
mittlerweile Legion. Es können Produk-
geln, weil diese Orientierung bieten kön-
Transparenz bringen, aber die Vergabe-
te, Prozesse, Einzelaktionen oder Stra-
nen“, erklärt Klaus Gabriel, Geschäfts-
kriterien „gehen einigen vielleicht noch
tegien zertifiziert werden, auf öster-
führer von Corporate Responsibility In-
nicht weit genug“.
reichischer oder internationaler Ebene. Allerdings stellt sich für Balogh bei Zertifikaten „immer die Frage der Vergleichbarkeit“ von Unternehmen. Für sie ist etwa eine Zertifizierung des Managementprozesses sinnvoll, weil „sich anhand dieser Standards ein Unterneh-
„Labels erst seit ein paar Jahren bedeutender.“ EVELINE BALOGH
42
Österreich als Pionier Das Thema Nachhaltigkeit sei „in der Finanzwelt seit der Jahrtausendwende präsent. Schon 2004 hat Österreich erste Richtlinien für das österreichische Umweltzeichen für – wie sie damals ge-
GÜTESIEGEL RUBRIK
nannt wurden – ‚grüne Fonds‘ erarbeitet“, erläutert Hasenhüttl. Soeben findet eine der regelmäßigen Überarbeitungen der Parameter statt. Gabriel bezeichnet dieses „Umweltzeichen 49“ als „Erfolgsgeschichte“. Es
„Zertifizierung ist immer ein Konsens.“
„Die Idealwelt wäre ohne Zertifikate. “
SUSANNE HASENHÜTTL
IRENE JAKOBI
beurteilt „vor allem inhaltliche Aspekte“ bei Investmentfonds und Finanzproduk-
gementprozess mit Fondsanbietern ge-
Mit Siegel ist es einfacher
ten: „Es orientiert sich an Werten, zu de-
startet“, erläutert Susanne Hasenhüttl.
Bei der Lenzing AG bestätigt ein Kon-
nen sich die Republik Österreich bekannt
Durch die Nachfrage nach zertifizierten
zernsprecher, dass „die verschiedenen
hat.“ Etwas Ähnliches gebe es sonst in
Investmentmöglichkeiten nennt auch
Zertifizierungen und Ökolabels für die
anderen Ländern kaum, oft würden in-
Klaus Gabriel die Vorsorgekassen „Trei-
Lenzing AG klar Teil des operativen Ge-
haltliche Kriterien nicht bewertet. Mitt-
ber hinter dem Umdenken bei den Pro-
schäfts sind“. Der Aufwand für die Viel-
lerweile gibt es 17 Kapitalanlagegesell-
duktanbietern“.
zahl an Zertifizierungen, vor allem nach
schaften mit 55 Fonds, die das Umwelt-
ISO, sei „beträchtlich und auch tenden-
zeichen haben. Vor drei Jahren war es nur
Ohne Zertifizierung geht es auch
ziell steigend“, man wolle ihn aber auch
eine Hand voll. Für Gabriel liegt das un-
Die APK Vorsorgekasse AG ist die einzi-
weiterhin bewältigen.
ter anderem daran, dass einige Anbieter
ge Vorsorgekasse, die sich nicht von der
Christian Kraus von der Bawag PSK
sich von „Trittbrettfahrern“ abgrenzen
Ögut zertifizieren lässt. Ihr Geschäfts-
Invest findet den „Mehraufwand ist in
wollen: „Das Umweltzeichen zu erhalten
führer Christian Böhm setzt „lieber auf
der Sache absolut gerechtfertigt“. Unter
bedeutet einen gewissen Aufwand, die-
internationale Anbieter“, von denen die
dem neuen Eigentümer Amundi, einem
ser scheint aber mittlerweile gerechtfer-
Veranlagung regelmäßig überprüft wird.
der führenden Anbieter von Nachhal-
tigt, weil das Label als wichtig und not-
Die APK selbst hat an ihrem Linzer Büro
tigkeitsfonds in Frankreich, werde man
wendig anerkannt ist.“
eine Fotovoltaikanlage eingebaut. „Weil
diesem Thema sicherlich noch mehr
es ökologisch ist und wirtschaftlich Sinn
Aufmerksamkeit widmen. Positiv beur-
Vorsorgekassen als Vorreiter
macht“, so Böhm. Die Sinnfrage stellt
teilt Kraus auch den europäischen Trans-
Zeitgleich mit der Umstellung auf die
er sich bei jeder Zertifizierung. So auch
parenzkodex für Nachhaltigkeitsfonds,
Abfertigung neu ab 2003 hat sich die
bei den UNPRI, dem Nachhaltigkeitskri-
der 2004 vom Europäischen Branchen-
Ögut mit der Zertifizierung der Vorsor-
terienkatalog der Uno: „Wieso soll ich
verband für nachhaltige Kapitalanlagen
für etwas zahlen, was ich ohnehin ma-
Eurosif ins Leben gerufen wurde und
„Vorsorgekassen sind Treiber hinter dem Umdenken.“
che, nur damit ich mir ein Label aufkle-
seit 2008 ein Label vergibt. Dieses ge-
ben kann.“ Diese „Principles for Res-
winnt laut Gabriel an Bedeutung. Es ist
ponsible Investment“ sind laut Gabriel
aber keine Messlatte für Nachhaltigkeit,
zwar „niederschwellig und eher unver-
sondern attestiert Fonds dass sie über
bindlich“, aber von enormer Bedeutung,
„angewendete Methoden, Prozesse und
KLAUS GABRIEL
was die Sensibilisierung und Einbezie-
Nachhaltigkeitskriterien offen und aus-
hung der großen Player betrifft.
führlich Auskunft geben“.
gekassen beschäftigt. „Einige Anbie-
Auch Jakobi hinterfragt die Sinnhaf-
Er hält es für „wahrscheinlich“, dass
ter haben von Anfang an gesagt, dass sie
tigkeit einiger Labels wie jenes für ein
noch heuer das deutsche Projekt des Fo-
nachhaltig veranlagen wollen und dafür
„Green Meeting“. Dieses Konzept lebe
rums Nachhaltige Geldanlagen (FNG)
auch ein Label erhalten wollen“, so Ha-
die Telekom Austria AG zwar, aber ohne
zur Schaffung eines Gütesiegels für
senhüttl. Mittlerweile unterscheidet die
Pickerl. „Wir überlegen uns immer ge-
nachhaltige
Ögut drei Kategorien: Gold, Silber, Bron-
nau, welche Zertifizierung von außen
setzt wird, das sich gerade in der Test-
ze. Dabei wird nicht nur die Veranlagung
Sinn macht und einen Mehrwert bringt“,
phase befindet: „Es wird spannend sein,
geprüft, sondern auch die Strategie und
so Jakobi. Neben diversen ISO-Standards
wie es sich in der Öffentlichkeit durch-
deren Umsetzung sowie das Umfeld, also
war das für die Telekom Austria AG bei
setzt.“ Unter anderem wird kritisiert,
etwa wie sich das Haus im Bereich Um-
der EU-Umweltzertifizierung EMAS und
dass das FNG ein Anbieterverband ist
welt oder Soziales engagiert. „Die Vor-
bei PAS2060 für das CO2-neutrale Netz
und ein von Anbietern vergebenes Gü-
sorgekassen haben sich wirklich dem
der A1, das vom britischen Normungsin-
tesiegel vielleicht nicht glaubwürdig ge-
Thema verschrieben und einen Enga-
stitut aufgelegt wird, der Fall.
nug ist. n
43
Investmentfonds
umge-
XXX RUBRIK
UNTERNEHMEN
CSR-STRATEGIEN Sind verantwortungsvoll handelnde Unternehmen erfolgreicher? DerBörsianer hat sich auf die Suche nach fünf Unternehmen gemacht, die CSR nicht nur predigen, sondern auch eindrucksvoll umsetzen. TEXT LUKAS KOTHBAUER
44
RUBRIK
Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann empfiehlt Unternehmen, nicht nur in kurzfristiger Gewinn maximierung zu denken.
RHOMBERG HOLDING BRANCHE: BAU, BAHNTECHNIK UMSATZ: ZIRKA 605 MILLIONEN EURO MITARBEITER: 3.050 Welche Nachhaltigkeitsstrategie
ver-
folgen Sie als Bauunternehmen?
–
Rhomberg: Ziel un-
„Viele setzen nachhaltig nur mit Umwelt- und Klimaschutz gleich.“
seres nachhaltigen Engagements
ist
HUBERT RHOMBERG
es, unseren Nachkommen eine Welt zu hinterlassen, die sie in ihren Bedürfnissen und ihrer Lebensqualität nicht einschränkt. Dementsprechend
© FRANZ NEUMAYR / PICTUREDESK
W
haben wir nicht das eine nachhaltige Projekt. Wir wollen bei all ie aktuelle Studien zeigen,
unseren Aufträgen, in jedem einzelnen Projektschritt, jeden Tag
sind CSR und ESG für Firmen
möglichst ressourcenschonend agieren.
immer wichtigere Erfolgskri-
Ist das ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Mitbewerbern? – Am
terien. Vom bloßen Vorsatz bis hin zur
Ende des Tages ganz sicher. Die Menschen werden sich die-
konkreten Umsetzung ist es aber ein
ser Thematik immer bewusster und fragen kritisch nach. Der
weiter Weg, den nicht alle bereit sind zu
Markt disruptiert, und wir werden am Ende eine andere Wert-
gehen. DerBörsianer hat fünf österrei-
schöpfungskette und Lebenszyklusbetrachtung haben. Durch
chische Unternehmen mit unterschied-
den bewussteren Einsatz von Ressourcen wie Holz ist es heute
lichen CSR-Ansätzen gefunden, die sich
möglich, attraktive Angebote abzugeben und den CO2-Haushalt
davor nicht gescheut haben. Sie sind der
nachhaltig zu verbessern. Wir bauen so CO2-Speicher, die auch
Beweis dafür, dass soziale und ökolo-
noch gesünder sind.
gische Werte nicht nur eine Verpflich-
Welches Vorurteil gegenüber Nachhaltigkeit ärgert Sie am meis-
tung gegenüber Gesellschaft und Um-
ten und warum? – Es ist weniger ein Vorurteil als vielmehr die
welt sind, sondern sich langfristig posi-
beschränkte Sicht. Viele setzen „nachhaltig“ immer noch mit
tiv auf das Geschäft auswirken. Im Inter-
„Umwelt- und Klimaschutz“ gleich. Dabei gehört die ökonomi-
view mit DerBörsianer berichten Hubert
sche oder soziale Komponente ebenso dazu.
Rhomberg, Geschäftsführer der Rhom-
Wie sehen Ihre Aktivitäten in der Praxis aus, und wie messen Sie
berg Holding, Hannes Ametsreiter, Vor-
den Erfolg? – Wenn wir ein Projekt umsetzen, denken wir in je-
standsvorsitzender der Telekom Aust-
dem Schritt den Punkt „Nachhaltigkeit“ mit. Gibt es ein Rück-
ria AG, Peter Bucher, Vorstandsvorsit-
baukonzept? Plane ich Mobilitätskonzepte mit ein? Dann wird
zender der Western Union Internatio-
sofort anders gedacht.
nal Bank, Johannes Gutmann, Bauern-
Welche Tipps können Sie anderen Unternehmen mitgeben? –
sohn und Geschäftsführer der Sonnen-
Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es Hummeln unmög-
tor Kräuterhandels-GmbH, sowie Ursula
lich zu fliegen. Die kleinen Flügel können den massigen Körper
Simacek, CEO der Simacek Facility Ma-
nicht tragen. Zum Glück hat die Hummel keine Kenntnis davon
nagement Group, von Erfahrungen im
und fliegt dennoch. Tun Sie einfach, und setzen die richtigen
Alltag und geben Tipps aus der Praxis.
Dinge auch richtig und konsequent um.
45
RUBRIK
TELEKOM AUSTRIA AG
WESTERN UNION INTERNATIONAL BANK
BRANCHE: TELEKOMMUNIKATION UMSATZ: 4,02 MILLIARDEN EURO MITARBEITER: 16.240
BRANCHE: FINANZDIENSTLEISTUNGEN UMSATZ: 150,2 MILLIONEN EURO MITARBEITER: 500
„CSR in die DNA des Unternehmens integrieren.“ HANNES AMETSREITER
Welche CSR-Stra-
„CSR ist ein Wettbewerbsvorteil in der Finanzbranche.“
tegie verfolgen Sie als Telekommunikationsunternehmen? – Ametsreiter: Das
Verantwor-
PETER BUCHER
tungsverständnis
Welche CSR-Strategie verfolgen Sie als
Finanzdienst-
leister? – Bucher: Eine zentrale Säule unserer Unternehmenspolitik
der Telekom Austria Group schließt soziale, ökologische und
bildet die Western Union Foundation. Sie hat es sich zum Ziel
ökonomische Aspekte und basiert auf dem Dreisäulenmodell
gesetzt, wirtschaftliche Chancen durch Bildung als Recht für
„People, Planet, Profit“. Die Nachhaltigkeitsstrategie fokus-
alle und nicht nur als Privileg einiger weniger zu etablieren.
siert auf vier strategische Handlungsfelder, die aus einer um-
Auch die Förderung von Diversität ist Kern unserer CSR-Be-
fassenden Wesentlichkeitsanalyse abgeleitet wurden.
strebungen.
Wie profitieren Ihre Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten da-
Hat sich das Bewusstsein für CSR in Ihrer Finanzbranche seit
von? – Nachhaltiges Wirtschaften schafft auch nachhaltige
2008 verändert? – Wir beobachten seit längerem eine Ent-
Werte, ein CO2-neutrales Netz und verursacht geringere Kos-
wicklung hin zur Ausweitung der CSR-Aktivitäten im Bank-
ten durch geringeren Ressourcenverbrauch. Zertifizierungen
und Finanzbereich. Heute sind nachhaltiges Wirtschaften
wie ISO EMAS geben außerdem Rechtssicherheit und sichern
und die Wahrnehmung der unternehmerischen Verantwor-
uns auch gegen Risiken ab.
tung fest in der Business-Strategie von vielen Unternehmen
Haben diese Aktivitäten Einfluss auf den Geschäftserfolg? –
verankert. Gelebte CSR ist zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der Finanzbranche geworden.
Ein klares Ja. Umweltmaßnahmen steigern die Effizienz des Unternehmens und bringen betriebswirtschaftliche Vorteile.
Auf welche innovativen Initiativen in Ihren Unternehmen sind
Auch im Wettbewerb um Ausschreibungen ist CSR nicht zu
Sie besonders stolz? – Besonders stolz sind wir auf die Initia-
vernachlässigen. Endkunden legen heute Wert darauf, dass
tive Vielfalter, die die Western Union und das Interkulturel-
Unternehmen sich ihrer gesellschaftlichen und sozialen Ver-
le Zentrum mit Unterstützung des Bundesministeriums für
antwortung stellen. Am österreichischen Kommunikations-
Unterricht, Kunst und Kultur im Jahr 2008 ins Leben gerufen
markt ist das auch ein Teil unserer USP.
haben. Vielfalter unterstützt Projekte, die sich den Themen
Wie messen Sie den Erfolg Ihrer CSR-Tätigkeiten? – Wir ha-
Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kompetenz und vielfältige
ben in der Strategie Jahresziele und langfristige Ergebnis-
Begabung widmen.
se bis 2020 mit klar messbaren KPIs hinterlegt. Wir berich-
Wie messen Sie den Erfolg Ihrer CSR-Tätigkeiten? – Aus-
ten darüber im jährlichen Nachhaltigkeitsbericht, die Schrit-
schlaggebend sind dabei mehrere Faktoren. Allen voran na-
te zur Zielerreichung sind im Maßnahmenkatalog transparent
türlich das Feedback der Teilnehmer. Wichtig ist uns auch,
nachvollziehbar.
mit unseren Initiativen eine große Zahl von Menschen zu er-
Welche CSR-Tipps können Sie anderen Unternehmen mitge-
reichen. So hat das Projekt Vielfalter seit seiner Gründung vor
ben? – CSR am Kerngeschäft ansiedeln und es in die DNA des
sieben Jahren mehr als 10.000 Menschen direkt erreicht.
Unternehmens integrieren. Alle Ebenen müssen die Aktivitä-
Welche CSR-Tipps können Sie anderen Unternehmen mitge-
ten mittragen, nur das gibt Glaubwürdigkeit nach innen und
ben? – Wirklich erfolgreich sind CSR-Initiativen nur dann,
außen. Nachhaltigkeit und unternehmerisches Handeln ar-
wenn sie auch die Mitarbeiter des Unternehmens einbinden
beiten miteinander und nicht gegeneinander.
und dadurch wirklich „gelebt“ werden.
46
RUBRIK
SONNENTOR KRÄUTER SIMACEK FACILITY HANDELS GMBH MANAGEMENT GROUP BRANCHE: DIENSTLEISTUNG UMSATZ: 185 MILLIONEN MITARBEITER: 7.000
BRANCHE: LEBENSMITTELHANDEL UMSATZ: 33,4 MILLIONEN EURO (IN ÖSTERREICH) MITARBEITER: 250 (IN ÖSTERREICH)
„Nicht nur in kurzfristiger Gewinnmaximierung denken.“ JOHANNES GUTMANN
Welche CSR-Stra-
„ CSR wurde lange als Gutmenschentum angesiedelt.“
tegie verfolgen Sie als Handelsfirma? –
Gutmann: Seit
der Gründung von Sonnentor
1988
habe
mich
ich
URSULA SIMACEK
Welche tegie
CSR-Straverfolgen
Sie als Dienstleister? – Simacek: In der
Dienstleis-
tung hängt alles vom
Menschen
nach heute sogenannten CSR- oder Gemeinwohlgrundsätzen
ab, von der Planung bis zur Ausführung. Das heißt, die Quali-
ausgerichtet. In unserem Leitbild stehen Werte wie Familie,
tät ist abhängig davon, wie gut und gern jeder Einzelne seinen
Natur, Anerkennung, Konsequenz, „leben und leben lassen“,
Job macht. Unsere CSR-Strategie ist, in allen Geschäftsfeldern
Wertschätzung, Kreislauf, Gleichgewicht.
den Menschen und Gebäuden Gutes zu tun und dabei die Um-
Wie leben Sie und Ihre Mitarbeiter CSR im Alltag? – Bei uns
welt zu schonen.
steht das Wir, der Familiengedanke, im Vordergrund. Wir sind
Welche Vorurteile gegenüber CSR ärgern Sie am meisten und
flach und direkt organisiert, haben eine Vertrauensorganisa-
warum? – CSR wurde lange als Gutmenschentum angesiedelt
tion aufgebaut und versuchen unsere Werte täglich zu leben.
und als altruistisch schubladisiert. Es ist immer wieder zu hö-
Bei Sonnentor wachsen die Freude und der Sinn im Tun. Wir
ren, dass CSR ausgereizt und ein Orchideenfach ist, und das är-
teilen unsere Erfolge nicht monetär, sondern mit Anerken-
gert mich. Wie wirken sich die Aktivitäten auf den Geschäftserfolg von Si-
nung und Wertschätzung. Auf welche innovativen Ideen/Ansätze sind Sie besonders stolz?
macek aus? – Wenn Unternehmen nachhaltig agieren und bei
– Auf die Integration von älteren Arbeitnehmern auf den Bio-
Ausschreibungen mitmachen, dann sollten sie auch Punkte für
bauernhöfen, auf die nach wie vor überwiegende Handverpa-
Nachhaltigkeit im Unternehmen sammeln können, und da-
ckungsarbeit, auch bei 30 Millionen Packungen im Jahr, auf
mit sind ökologische wie auch soziale Engagements gemeint,
die Umstellung von Erdölverpackungen auf Cellulosefolien,
ähnlich wie für Qualitätsmanagement oder für Sicherheitsma-
die der Regenwurm binnen vier Monaten gefressen hat, und
nagement. Wie messen Sie den Erfolg Ihrer CSR-Tätigkeiten? – Wir setzen
auf den Verzicht von Palmöl in unseren Produkten. Wird CRS von großen Konzernen oft als Marketinggag miss-
unterschiedliche Methoden für die mehr als 80 Impactfakto-
braucht? – Leider ja. Greenwashing und auf besseres Papier
ren ein und unterteilen in weiche und harte Faktoren. Die wei-
gedruckte Nachhaltigkeitsberichte genügen oft. Wir geben die
chen Faktoren werden zum Beispiel in den Managementteams
Hoffnung nicht auf, früher hat es nicht einmal das gegeben.
gewichtet und mittels der Wesentlichkeitsanalyse mit einem
Es tut sich doch etwas, auch wenn es kleinste Schritte sind –
Wert versehen. Dazu verwenden wir Instrumente wie den Di-
in eine bewusst bessere Richtung.
versity Impact Navigator oder More, ein Nachhaltigkeits-Mo-
Welche CSR-Tipps können Sie anderen Unternehmen mitge-
nitoring-Tool, das uns hilft, unsere soziale und Ökobilanz zu
ben? – Nicht nur in kurzfristiger Gewinnmaximierung den-
messen.
ken – unsere Kinder und unsere Umwelt werden es uns dan-
Welche CSR-Tipps können Sie anderen Unternehmen mitgeben?
ken. Alle Konzerne können etwas dazu beitragen. Das Geld ist
– Nachhaltigkeit bedingt auch Verhaltensänderung – Zeit ist
nur ein kleiner Teil in unserem Leben und kann besonders auf
hier ein wichtiger Faktor. Den Weg der nachhaltigen Firmen-
der Börse morgen wieder weg sein. Die Erde bleibt, passen wir
politik zu gehen bringt einen auch immer wieder an seine Sys-
alle auf sie auf.
temgrenzen, davon darf man sich nicht entmutigen lassen.
47
BRANCHEN
BANKEN
KOLUMNE
WILHELM CELEDA Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Centrobank AG
OIKOCREDIT MIT ENORMEN MITTELZUWÄCHSEN Die internationale Genossenschaft Oiko
male Dividende von zwei Prozent auf ihre
credit stellt Kapital für die Vergabe von
Beteiligung ausgeschüttet. Boschert be-
Krediten in Entwicklungsländern zur
tont gegenüber DerBörsianer aber, dass es
Verfügung. Friedhelm Boschert, ehe-
nicht um die Maximierung des „Financi-
maliger Sberbank-Europe-CEO, ist Vor-
al Returns“ geht, sondern um die Men-
standsvorsitzender von Oikocredit Aus
schen: „Heuschrecken investieren und
meiner Wahrnehmung nach von
tria, das in den vergangenen zehn Jah-
steigen aus, wenn der Wert am höchs-
einem reinen Umweltanliegen hin
ren enorme Mittelzuwächse verbuchen
ten ist. Wir steigen aus, wenn wir unse-
zu einem umfassenden Nachhal-
konnte. Mit 73,4 Millionen Euro stammt
re soziale Aufgabe erfüllt haben und nicht
knapp ein Zehntel der gesamten Projekt-
mehr notwendig sind.“ Brisant ist, dass
finanzierungen von 806 Millionen Euro
mehr als 83 Prozent der Kredite weltweit
Umweltanliegen auch auf die Ein-
aus Österreich. „Wir versuchen Men-
an Frauen vergeben werden. „Frauen sind
haltung von Transparenzstandards
schen Chancen zu geben, sich zu entwi-
die verlässlicheren Kreditnehmer“, so
geachtet wird. Diese umfassen
ckeln. Das spüren auch viele Leute hier“,
Boschert. Bei Oikocredit hat man indes
Ausschlusskriterien in Bezug
so Boschert auf Anfrage von DerBörsianer.
große Pläne, möchte man doch zum größ-
Den Anlegern wird jedes Jahr eine maxi-
ten sozialen Investor weltweit aufsteigen.
NACHHALTIGE PRODUKTE: EINE GEWISSENSFRAGE Seit Jahren ist ein starker Trend in Richtung nachhaltige Produkte zu verzeichnen, wobei sich dieser
tigkeitskonzept entwickelt hat. Mittlerweile ist auch einem breiten Publikum bekannt, dass neben
auf die Industrie und es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Kinderarbeit oder Verstöße gegen das Arbeitsrecht oder gegen Umweltauflagen nicht akzeptiert werden. Als Leitfaden zum Investieren in nachhaltige Finanzprodukte kann man Literatur wie die Neuerscheinung „Nachhaltig investieren und
Erste Group kooperiert mit WWF
gewinnen“ von Wolfgang Pinner
Die Erste Group Bank AG kooperiert seit
zurate ziehen. Dem Kundenwunsch
vier Jahren mit dem World Wide Fund For
entsprechend, konzentrieren sich
Nature (WWF). Deshalb ist man 2011 der
Vorsorgekassen mehrheitlich und auch Pensionskassen verstärkt auf nachhaltige Investments.
Unternehmensplattform
WWF
Climate
Group beigetreten. In Zusammenarbeit er-
Durch diesen starken Anstieg der
stellt man jährlich Maßnahmenpläne für
Nachfrage auf mehr als Milliarden
diverse Bereiche. Unter anderem wird ver-
Euro 2013 und einem erwarte-
sucht, den Stromanteil aus erneuerbarer
ten deutlichen Anstieg 2014 in Österreich kann man mittlerweile
Energie zu steigern und bei den Papierprodukten nachhaltig vorzugehen. Die Ers-
Diese vertreibt zwei streng geprüfte Pro-
seines Gewissens sogar mit einem
te Group spricht bei der Kooperation mit
dukte unter dem WWF-Brand. Der WWF
materiellen Gewinn kombinieren,
dem WWF von einer Win-win-Situation.
äußert auf Anfrage von DerBörsianer, dass
was die eigentliche Verpflichtung
Man erlange Zugang zu Umweltthemen,
nachhaltiges Wirtschaften und nachhalti-
einer Wohlstandsgesellschaft, sich
und der WWF bekomme zusätzliche Mittel
ge Investments an Stellenwert gewinnen
zur Verfügung. Die Partnerschaft wurzelt in
müssen. „Akteure am Kapitalmarkt müs-
der seit 2006 bestehenden Kooperation des
sen sich ihrer Verantwortung bewusst wer-
WWFs mit der Tochter Erste Sparinvest.
den!“, so der WWF.
den Gewinn durch die Beruhigung
für Nachhaltigkeit einzusetzen, noch einfacher gestaltet. w.celeda@derboersianer.com
48
BRANCHEN
Schelhammer & Schattera will Glücksspiel loswerden Das Bankhaus Schelhammer & Schattera
Vorstandsdirektor Peter Böhler: „Die zu-
AG hält noch Anteile an der Casinos Austria
ständigen Organe haben den Beschluss
AG (Casag), möchte sich aber aus ethischen
befasst, die Casag-Beteiligung im Rah-
Gründen davon trennen. Die Geschäftsak-
men einer betriebswirtschaftlich vernünf-
tivitäten des Bankhauses seien heute von
tigen Lösung abzugeben.“ Mit dem neuen
einer ethisch-nachhaltigen Ausrichtung
Eigentümer Grazer Wechselseitige Versi-
geprägt. Gegenüber DerBörsianer verrät
cherung AG will man führender Anbieter von ethisch-nachhaltigen Bankprodukten bleiben. Das nachhaltige Denken dringt bis in die E-Mail-Signatur der Mitarbeiter vor, wo es heißt: „Denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diese E-Mail drucken!“
Bank Austria pflegt Disability Management Die UniCredit Bank Austria AG versuchte seit 2010 verstärkt, das Thema Barrierefreiheit in die Unternehmensphilosophie einzubauen. Nun zieht man eine erfolgreiche Zwischenbilanz. „Die Zahl der Menschen mit Behinderung in Österreich ist zu groß, als dass man auf ihr enormes Poten-
ko ist stolz darauf man mit mehr als 400
zial als Mitarbeiter oder Kunden verzichten
Mitarbeitern mit Behinderung die gesetz-
kann“, so Bank-Austria-Vorstandsvorsit-
liche Quote mehr als erfüllt. Gemeinsam
zender Willibald Cernko. Man habe als Un-
mit der Rewe International AG unterstützt
ternehmen erkannt, dass man damit nicht
man darüber hinaus die Plattform Disabili-
nur seiner gesellschaftlichen Verantwor-
ty Performance Austria. Über die Plattform
tung gerecht werden, sondern auch einen
möchte man andere Unternehmen moti-
Wettbewerbsvorteil erzielen kann. Cern-
vieren, ähnliche Maßnahmen zu treffen.
TICKER
Pensionsfonds der Weltbank versagen bei ESG-Kriterien +++ Eine Ziege für Afrika für jedes RaiffeisenStudentenkonto +++ Deutsche Bank in CO2-Zertifikate-Betrug verstrickt +++ Bawag PSK verzichtet auf Spendenkontenentgelt zugunsten von Nepal-Hilfe +++ Bank Austria unterstützt heimische Unternehmen mit Energiesparmilliarde +++ Nida-Rümelin fordert EthikUnterricht für junge Banker
SCHLECHTE BERATUNG IN BANKEN STUDIE. Eine Studie vom Institut für Banken und Finanzierung der Uni-
Islamisches Banking vor Durchbruch
versität Graz untersuchte im Herbst 2014 in einer Onlineumfrage, was Privatanleger über nachhaltige
Wer Zinsen nimmt, ist des Teufels – so
Alle Transaktionen sollen auf realen Gü-
lautet Vers 275 im Koran. Mehrere inter-
tern basieren. In Österreich ist der Markt
nationale Finanzinstitute bieten deshalb
noch nicht erschlossen.
Geldanlagen denken. Bedenklich sind die Ergebnisse bezüglich Beratungsqualität über nachhaltige Investments. 42 Prozent der Be-
Sharia-konformes Banking an. Der Markt
fragten gaben an, zu nachhaltigen
boomt. In Deutschland bekam jüngst die
Investments noch keine Auskunft
Kuveyt Türk Bank die Vollbanklizenz für
von ihrem Bankberater erhalten zu haben. 25,9 Prozent bewerten die
das Firmen- und Privatkundengeschäft.
Beratung als neutral, und 23 Prozent
Im Juli 2015 werden weitere Filialen in
fühlen sich schlecht behandelt. Von
Frankfurt und Berlin eröffnet. Aber wie ge-
einer guten oder sehr guten Bera-
nau funktioniert islamisches Banking? Aus
tung spricht nur eine Minderheit.
den Einlagen der Sparer werden Kredite
Dies ist insofern beachtlich, als dass die Umfrage zu dem Ergebnis kam,
vergeben. Der Einzelne wird an der durch-
dass 87,4 Prozent der Anleger nach-
schnittlichen Rendite aller Kreditgeschäf-
haltige Geldanlagen als sinnvolle
te beteiligt. Es sind demnach Beteiligun-
Alternativen zu konventionellen
gen und keine Zinsen, die gewährt werden.
Investments erachten.
49
BRANCHEN
BANKEN VERSICHERUNGEN
KOLUMNE
ÖGUT-RANKING: SIEGER BESTÄTIGT
GÜNTER GEYER Präsident VVO
Das Ranking der Vorsorgekassen durch
nach haben die Zertifizierten selbst noch
die Österreichische Gesellschaft für Um-
einmal die Chance, in einem Hearing ih-
NACHHALTIGKEIT – GRUNDIDEE DES VERSICHERUNGSWESENS
welt und Technik (Ögut) bleibt im Ver-
ren Standpunkt darzulegen. Auch Pensi-
gleich zum Vorjahr unverändert. Der
onskassen könnten eine Zertifizierung
Vor dem Spiegel der Ereignisse,
„Gold-Titel“ wurde für die VBV Vorsor-
ihrer Veranlagung bei der Ögut beantra-
welche die Weltwirtschaft in den
gekasse AG, Fair-Finance Vorsorgekasse
gen. Bisher hat das aber nur die Bonus
AG, die Bonus Vorsorgekasse AG und die
Pensionskassen AG gemacht, die für eine
Valida Plus AG bestätigt. Silber bleibt bei
ihrer Veranlagungs- und Risikogemein-
wird der Begriff „Nachhaltigkeit“
den Victoria-Volksbanken Vorsorgekasse
schaften erneut mit Silber ausgezeichnet
in neuem Licht gesehen. Dabei
AG, der Bawag-Allianz Vorsorgekasse AG
worden ist.
geht es um weit mehr als um den
und der BUAK. Die 2014 erstmals zerti-
Die Ögut-Expertin erklärt, dass es für
fizierte Niederösterreichische Vorsorge-
die Vorsorgekassen einfacher war als für
kasse erhielt erneut Bronze. „Die Gold-
Pensionskassen, sich dem Thema umfas-
haltigkeit längst angekommen.
Kandidaten wurden wieder in ihren kon-
send zu widmen, weil Erstere neu auf den
Man hat erkannt, was nachhaltiges
tinuierlichen Bemühungen bestätigt“,
Markt gekommen sind. Außerdem „tut
wirtschaftliches Handeln bedeu-
merkt auch Susanne Hasenhüttl an, die
sich wenig im Pensionskassenmarkt,
in der Ögut den Bereich Nachhaltiges und
und die Berichterstattung war oft nega-
grünes Investment aufgebaut hat.
tiv in den letzten Jahren“, formuliert es
vergangenen Jahren geprägt haben, aber auch mit Blick auf gesellschaftspolitische Entwicklungen
Schutz der Umwelt und den Umgang mit natürlichen Ressourcen. Auch in der Wirtschaft ist Nach-
tet. Das Streben nach schnellen Gewinnen, ohne Rücksicht auf die Umwelt, sei es die Natur oder die
Im Zertifizierungsprozess werden ne-
Hasenhüttl. Deshalb habe die Beschäf-
weithin nicht mehr anerkannt.
ben der Veranlagung auch die Strate-
tigung mit der Nachhaltigkeit oft kei-
Es wurde begriffen, dass Werte
gie und sonstige soziale oder umwelt-
ne Priorität. „Es ist leider noch immer in
langfristig wachsen müssen, um
technische Maßnahmen beurteilt. Zu-
den Köpfen vieler Leute, dass Nachhal-
nächst stellen Gutachter den Vorsorge-
tigkeit Performance kostet, auch wenn
der Nachhaltigkeit fest verankert.
kassen ein Zeugnis aus. „Aufbauend auf
das zahlreiche Studien schon widerlegt
Risikogemeinschaft, langfristiger
den Gutachten gibt die unabhängige Jury
haben.“ Generell findet Hasenhüttl, dass
Vermögensaufbau und Vorsorge
eine Empfehlung“, sagt Hasenhüttl. Da-
einige Anbieter proaktiver sein könnten.
Menschen, wird gesellschaftlich
nachhaltig bestehen zu können. Im Versicherungswesen ist die Idee
sind unsere Grundpfeiler. Als Manager, der seit Jahrzehnten in der Versicherungswirtschaft tätig ist, bin ich überzeugt davon, dass modernes Wirtschaften mit Achtung
Nachhaltige Versicherer
den Mitmenschen und der Umwelt gegenüber möglich und der richtige Weg ist. Nachhaltigkeit wird bald kein Schlagwort mehr sein, sondern zunehmend zur Realität. g.geyer@derboersianer.com
Auf der Webseite Gruenesgeld.at können
diesem Bereich abgerufen werden. Es wer-
unter der Subkategorie Investmentpro-
den dabei auch detailliert die einzelnen
dukte/Lebensversicherer die verschiede-
Produkte aufgelistet, die in den Portfolios
nen Anbieter mit nachhaltigen Anlagen in
angeboten werden.
50
→ WWW.GRUENESGELD.AT
BRANCHEN
Anlageportfolio der Allianz durchleuchtet haben die Allianz und der WWF über fünf Jahre alle Investitionen des Versicherers durchleuchtet und aufgrund ihrer NachEin vom WWF entwickeltes Modell zur
haltigkeit eingestuft. Bis 2020 soll nun
Nachhaltigkeitsanalyse von großen Ver-
zum Beispiel der Score im Unterneh-
anlagungsportfolios hat es der Allianz
mensportfolio um 700 Basispunkte ver-
Gruppe Österreich erlaubt, jetzt Trans-
bessert werden. Was durch eine Verdop-
parenz über 95 Prozent der Investitio-
pelung des Anteils erneuerbarer Energien
nen zu erlangen. Das Modell wird seit
und den schrittweisen Ausstieg aus Anla-
diesem Jahr auch anderen Marktteilneh-
gen, die mit der Kohleindustrie in Verbin-
mern zur Verfügung gestellt. Insgesamt
dung stehen, erreicht werden soll.
VBV bei Asra auf viertem Platz Bereits das achte Jahr in Folge wurde die
gestellt haben. Die VBV Vorsorgekasse
VBV Vorsorgekasse AG als weiterhin ein-
AG berichtet seit 2008 Nachhaltigkeits-
zige unter den Anbietern im Bereich Ab-
kennzahlen integriert im Geschäftsbe-
fertigung neu mit dem Austrian Sustai-
richt und hat dafür zuletzt 2012 den ers-
nability Reporting Award (Asra) ausge-
ten Platz bei der Asra-Verleihung belegt.
zeichnet. 2014 belegte die VBV Vorsor-
2013 war sie von der niederösterreichi-
gekasse AG im Bereich integrierte Be-
schen EVN AG überholt worden. Die Ein-
richterstattung den vierten Platz, nach-
reichfrist für den diesjährigen Asra, der
dem die Palfinger AG und die Oesterrei-
von der Unternehmensplattform für CSR
chische Kontrollbank AG, die früher in
und Nachhaltigkeit Respact vergeben
anderen Kategorien ausgezeichnet wor-
wird, endet am 31. August 2015. Nähere
den waren, ihre Berichterstattung um-
Informationen unter:
TICKER
Ögut-Gold für vier heimische Vorsorgekassen +++ VBV Vorsorgekasse mit Asra-Auszeichnung +++ Allianz beginnt Rückzug aus Kohleinvestitionen +++ Schweizer wollen nachhaltige Pensionskassen +++ Deutschland will globale Versicherung gegen Klimaschäden +++ Grawe-Versicherung kauft Kirchenbank Schelhammer & Schattera
→ WWW.RESPACT.AT
MEHRHEIT DER SCHWEIZER FÜR NACHHALTIGKEIT IN PENSIONSKASSE STUDIE. Knapp mehr als der Hälfte der Schweizer ist es nicht egal, ob ihre Pensionskasse ethische und soziale Kriterien bei der Veranlagung berücksichtigt. Zentral bleibt jedoch, dass das Geld risikoarm
Vorstand Burkhard Gantenbein (Helvetia), Skilegende Alexandra Meissnitzer und Revierleiter Alfred Zechner (Österreichische Bundesforste) haben gemeinsam Bäume gepflanzt.
veranlagt wird und das Vermögen für den Ruhestand gesichert ist. Das ergab eine Umfrage, die das Investmenthaus RobecoSam AG im vergangenen Jahr bei der GFS Markt- und Sozialforschung in Auftrag gegeben hat. „Die Sensibilität nimmt mit zunehmendem Alter, höherer Bildung, größerem Wissen und nachhaltigerem Ver-
Helvetia Versicherungen AG forstet auf: Um die Gefahr von Muren- und
halten zu“, so die Studienautoren.
Lawinenabgängen nachhaltig zu verringern, hat die Helvetia aktiv gegen
sind 72 Prozent aller Befragten
Wenn sie direkt gefragt werden,
gesteuert. Insgesamt wurden am Großsonnberg in Salzburger Pinzgau 10.000
„eher oder auf jeden Fall“ dafür,
junge Lärchen- und Fichtenbäume wieder aufgeforstet.
tigt werden.
51
dass solche Faktoren berücksich-
BRANCHEN
BANKEN FONDS
KOLUMNE
HEINZ BEDNAR Vorstand VÖIG
LABELS: GRÜN ODER GRÜNFÄRBEREI? Mit der steigenden Nachfrage nachhalti-
INVESTOREN IN NACHHALTIGER KAUFLAUNE Das in Fonds veranlagte Geldver-
Er denkt, dass das Label bei den Anlegern
ger Investments wuchs auch das Angebot
zieht, „weil die Beurteilung einer neutra-
in der Fondsbranche. Um die Qualität bei
len externen Stelle den Anlegern zusätzli-
dieser Produktflut garantieren zu können,
che Sicherheit gibt“. Andere bekannte La-
etablierten sich einige Zertifizierungen
bels oder Richtlinien wie das Novethic-La-
weiter. Investoren entdecken die
und Labels, die Anlegern versichern sol-
bel oder die Eurosif-Transparenzleitlinien
Vorteile von Investmentfonds.
len, dass Nachhaltigkeit dort auch drinnen
kommen für Wögerbauer allerdings nicht
Nettomittelzuflüsse im ersten
ist, wo es draufsteht. Viele Experten be-
infrage: „Das Umweltzeichen ist in Ös-
mängeln, dass es kaum einheitliche Krite-
terreich weithin bekannt, da es auch für
rien gibt und die Inflation an Labels die Ge-
verschiedenste andere Produkte vergeben
Österreich auf ein All-Time-High
fahr der Grünfärberei birgt. Viele vertrau-
wird.“ Axel Sima, Vorstandsmitglied der
gestiegen. Besonders erfreulich ist
en deshalb auf bewährte Label wie das ös-
Generali Pensionskasse AG, bemängelt
das Wachstum der nachhaltigen
terreichische Umweltzeichen. Dieses hält
auf Anfrage von DerBörsianer, dass Labels
Geldanlagen, also jener Mittel,
etwa der 3-Banken-Nachhaltigkeitsfonds.
und Zertifizierungen oft sehr themenlastig
3-Banken-Generali-Invest-Geschäfts-
sind, und ergänzt: „Eine breite und detail-
führer Alois Wögerbauer erklärt gegen-
lierte Analyse des Anlageprozesses hin-
zen. Das Volumen in Fonds mit
über DerBörsianer, dass man das Umwelt-
sichtlich der unterschiedlichen Dimensio-
Nachhaltigkeitskriterien lag nach
zeichen aktiv in der Vermarktung einsetzt.
nen an Nachhaltigkeit ist wichtiger.“
mögen der Österreicher wächst
Quartal beliefen sich auf 2,9 Milliarden Euro. Mit 168,9 Milliarden Euro ist das Fondsvolumen in
die die klassischen Kriterien um ökologische, soziale und ethische Bewertungsmaßstäbe ergän-
Angaben der VÖIG 2013 bei 2,7 Milliarden Euro, ein Jahr später schon bei 3,7 Milliarden Euro, Tendenz stark steigend. Nachhaltige Fonds unterliegen strengen Regeln, was
Aufregung um 700-Euro-Pille
ihre Umweltpolitik und ihre soziale Verantwortung betrifft. Unternehmen, in die investiert wird, müssen viele Anforderungen erfüllen. Die
vertretbar sind. Die Kosten würden auf-
wichtigsten Ausschlusskriteri-
grund der hohen Forschungskosten ent-
en finden sich in den Bereichen Atomkraft oder Waffenproduktion.
Sovaldi nennt sich der Wirkstoff, der eine
stehen, so Storni, der daran erinnert, dass
Wird einem Unternehmen Korrup-
Heilung von Hepatitis C bewirkt. Mit ei-
das Medikament Leben rettet. „Darüber
nem Preis von 700 Euro pro Pille ist die
hinaus werden die Kosten natürlich dem
Tablette ungefähr 20-mal so wertvoll wie
Preisniveau verschiedener Staaten ange-
waren vor allem institutionelle
Gold. Eine ganze Therapie würde mehr
passt, sodass eine Therapie auch in ärme-
Investoren dieser Veranlagung
als 60.000 Euro kosten. Pharmariesen
ren Ländern finanzierbar ist“, hält Storni
zugeneigt. Durch den wachsen-
wie Gilead gerieten aufgrund der hohen
dagegen. Biotech- und Pharmafonds lie-
den gesellschaftlichen Druck, mit
Preise in den vergangenen Monaten un-
ferten in den letzten Jahren eine atem-
ter Beschuss der Öffentlichkeit. DerBörsi-
beraubende Performance. Geschürt wird
ger auf den nachhaltigen Zug auf.
aner hat bei Tazio Storni, Pharma-Fonds-
die Performance vom Umsatzwachstum
manager bei Pictet Asset Management,
der Firmen, von neuen Zulassungen und
h.bednar@derboersianer.com
nachgefragt, ob derartige Preise ethisch
demografischen Entwicklungen.
tion oder Kinderarbeit nachgewiesen, wird dieses umgehend aus solchen Fonds entfernt. Bis jetzt
Ressourcen schonend umzugehen, springen immer mehr Privatanle-
52
BRANCHEN
Raiffeisen erweitert grüne Fondspalette reichischen Investmentmarkts abdecken, so Raiffeisen-KAG-Geschäftsführer Dieter Aigner: „Zum einen die starke Nachfrage an gemischten Fondslösungen und zum anderen ein zunehmendes Interesse an nachhaltigen Investments.“ Für die Die Raiffeisen KAG legt einen neuen nach-
gesamte DACH-Region ist Nachhaltigkeit
haltigen Mischfonds auf. Die Zeichnungs-
aus Raiffeisen-Sicht ein stark wachsen-
frist des nun schon vierten nachhaltigen
des Anlagethema. „Für uns zählen aber
Raiffeisenfonds läuft bis zum 29. Mai 2015.
hier nicht nur die Marktchancen, das Un-
Der Fondsstart ist am 3. Juni 2015 geplant.
ternehmen bekennt sich klar zum Thema
Der Aktienanteil ist flexibel und wird bei
Nachhaltigkeit und ist auch Unterzeichner
rund 20 Prozent liegen. Man könne mit
der United-Nations-supported Principles
dem neuen Fonds zwei Trends des öster-
for Responsible Investment“, so Aigner.
Bangladesch-Memorandum Vor etwas mehr als zwei Jahren star-
wanderung in andere Länder“, warnt der
ben mehr als 1.000 Menschen beim Ein-
Experte. So hätten etwa Nike und Adidas
sturz des Rana-Plaza-Gebäudekomplexes
große Teile ihrer Produktionskapazitäten
in Bangladesch. Direkt nach dem Unglück
von Bangladesch in benachbarte Länder
wurde
verlagert. Eine langfristige Verbesserung
das
Bangladesch-Memorandum
verabschiedet, zu dessen Unter-
sei laut Osojnik nur mit der Unter-
zeichnern auch die Erste Asset
stützung der großen Bekleidungs-
Management (EAM) zählte. Die
händler möglich. Als Fondsgesell-
Arbeitsbedingungen
verbesser-
schaft versucht die EAM über ih-
ten sich aber nur langsam, so Ale-
ren internationalen Engagement-
xander Osojnik, Senior ESG-Ana-
Partner Global Engagement Servi-
lyst bei der EAM. „Zeitgleich da-
ces Einfluss auf die Unternehmen
mit sehen wir einen Trend zur Ab-
auszuüben.
Vorsicht bei Wasserinvestment
TICKER
Allianz Österreich lässt Kapitaleinlagen von WWF prüfen +++ SEB lanciert Green Bond Funds +++ Markt für nachhaltige ETFs stagniert +++ Erster nachhaltiger High-Yield-Fonds startet in Großbritannien +++ Kepler KAG mit neuen Ethikmischfonds +++ State Street Global legt Green Bond Indexfonds auf +++ EAM mit 3,9 Milliarden Euro Marktführer bei nachhaltigen Fonds
DIE NACHHALTIGSTEN FONDS STUDIE. Eine vom Center for Social
Mit wachsender Zahl der
len Wassern gewaschen:
Weltbevölkerung
steigt
„Aus unserer Sicht kön-
auch die Nachfrage nach
nen bei diesem sensib-
Research durchgeführte Studie be-
Wasser. Das Angebot ist
len Thema nichtnachhal-
wertete Aktienfonds in Österreich,
jedoch begrenzt. Mehre-
tig agierende Werte kei-
Deutschland und der Schweiz hin-
re
Fondsgesellschaften
ne Berücksichtigung fin-
setzen bei diesem Gedan-
den“, so Nachhaltigkeits-
and Sustainable Products (CSSP) in Kooperation mit MSCI ESG
sichtlich ihrer Nachhaltigkeit. Die Portfolioqualität von nachhaltigen sowie konventionellen Aktienfonds
ken an und lancierten Wasserfonds, die in
experte Markus Güntner. Deshalb werden
Unternehmen investieren, die rund um das
Titel wie Nestle, Danone, Coca-Cola oder
Sozial- und Governance-Kriterien
Thema Trinkwasser angesiedelt sind. Es
Pepsi nicht aufgenommen, da die Umwelt-
untersucht. Den ersten Platz im
scheiden sich jedoch die Geister, inwieweit
belastung durch die Flaschenwirtschaft
Nachhaltigkeitsgedanken bei der Auswahl
enorm ist. Der CO2-Fußabdruck von Plas-
der Titel angebracht sind. Bei Swisscanto
tikflaschenwasser sei ungefähr 600-mal so
ist der Wasserfonds jedenfalls nicht mit al-
groß wie der von Leitungswasser.
53
wurde in Hinblick auf Umwelt-,
gesamten deutschsprachigen Raum belegte 2014 dabei der RaiffeisenNachhaltigkeitsfonds-Aktien. Auf Platz zwei gelangte der Erste Responsible Stock Europe.
BRANCHEN
BANKEN AKTIEN
KOLUMNE
MATTHIAS STIEBER Direktor Investor Relations Telekom Austria AG
STRABAG-KRITIK AN VÖNIX-KRITERIEN Nachhaltig
hard Friesenbichler im Gespräch mit Der-
keitsindex (Vönix) enthält Unternehmen,
Börsianer. Der Grund ist, dass Bauunter-
die an der Wiener Börse hinsichtlich so-
nehmen bei der Bewertung in einem Sek-
Der
VBV-Österreichische
zialer und ökologischer Leistung führend
tor mit den Immobilienunternehmen zu
MR. AND MRS. SMITH
sind. An den Aufnahmekriterien gibt es
finden sind, die tendenziell höhere Min-
Ist soziale und ökologische
immer wieder Kritik – auch vom Baukon-
destratings vorweisen. Auf das Branchen-
Nachhaltigkeit am Finanzmarkt
zern Strabag SE, der trotz großer Bemü-
problem verweist auch Strabag-Konzern-
relevant? Die Antwort des Main-
hungen bisher nicht in den Vönix aufge-
sprecherin Diana Neumüller-Klein auf
nommen wurde. DerBörsianer hat sich er-
Anfrage von DerBörsianer: „Gerade weil
kundigt, wie die Aufnahme konkret er-
die Relevanz von Themen von Branche zu
es sich damit nicht zu einfach?
folgt. Alle ATX-Unternehmen werden
Branche variiert, sollten Branchenüber-
Vielleicht, aber gehen wir einmal
jährlich von der RFU-Unternehmensbe-
legungen verstärkt Eingang in das Beur-
davon aus, die Annahme stimmt,
ratung analysiert. In dem Verfahren kom-
teilungssystem finden.“ Man denke auch,
men Unternehmen entweder über ein ge-
dass der Entscheid aufgrund von Infor-
wisses Mindestrating oder über eine Best-
mationslücken getroffen wurde. „Um
fordert. Dazu eine wahre Anekdote
in-Sector-Inclusion in den Vönix. „Bau-
diese Lücken zu schließen, arbeiten wir
eines global aktiven Topinvestors
unternehmen haben es dabei tendenzi-
seit einiger Zeit an einer umfassenderen
aus seinem Arbeitsplatz an der
ell schwer“, verrät Geschäftsführer Rain-
Berichterstattung“, so Neumüller-Klein.
streams darauf würde wohl lauten: „Gar nicht, die Märkte sind rein profitgetrieben.“ Macht man
und für Anleger ist CSR zwar notwendig, aber nicht mehr als ein Feigenblatt, das der Zeitgeist er-
Wall Street. Auf seinem Schreibtisch stehen drei Bilder: Eines zeigt Frau und Kind, ein anderes sein Segelboot. Auf dem dritten findet sich eine durchschnittliche US-Familie aus der Mittelschicht. Sie werden sich jetzt fragen, was Mr. and Mrs. Smith dort zu suchen
Verbund verteidigt Wasserkraft Eine neue Studie des WWF
bruch der Stromnachfra-
lich daran zu erinnern, für wen er
bewertet die Hälfte aller
ge sowie ein nicht funkti-
eigentlich arbeitet, da er die große
in der Studie untersuch-
onierender CO2-Markt sind
Summe kleiner Ersparnisse von
ten Wasserkraftprojekte als
die wesentlichen Gründe
investitionsfreudigen Kleinanle-
energiewirtschaftlich
für die niedrigen Großhan-
haben. Ganz einfach, um ihn täg-
gern verwaltet. Sein Job ist es, ihr Geld zu vermehren, um Hypothe-
un-
rentabel. DerBörsianer hat
delspreise für Strom. In die-
den österreichischen Wasserkraft-Krösus,
sem Umfeld sind neue Kraftwerksprojekte
nächsten Urlaub zahlen zu können.
die Verbund AG, mit der Studie konfron-
nicht wirtschaftlich darstellbar.“ Die Ver-
Solange es dem Kleinanleger in
tiert. Die Energiebranche sei aktuell von
bund AG begab im November 2014 auch
seinen Invest-Entscheidungen
wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedin-
den ersten österreichischen „Green Bond“
gungen geprägt, so Verbund-CEO Wolf-
mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Die
gang Anzengruber, der ergänzt: „Der mas-
Mittel kommen dabei ausschließlich um-
siv subventionierte Ausbau von Wind- und
weltfreundlichen Projekten zugute. Der
Solarkraft, der konjunkturbedingte Ein-
Bond war mehr als dreifach überzeichnet.
ken, Pensionsvorsorge oder den
rein um Gewinnmaximierung geht, wird auch der Verwalter dieses Vermögens nicht anders agieren. m.stieber@derboersianer.com
54
BRANCHEN
Das Siegel Green Brands Austria 14/15 wurde der Palfinger AG und 30 anderen Unternehmen Ende vergangenen Jahres feierlich überreicht (Norbert Lux, COO von Green Brands, Palfinger-CEO Herbert Ortner und Fritz Hinterberger, SeriPräsident).
Am 1. Dezember 2014 zeichnete die internationale Brand-Marketing-Organisation Green Brands Austria die grünsten Marken Österreichs aus. Zu den Preisträgern zählte auch die Palfinger AG, die als erstes heimisches Industrieunternehmen ausgezeichnet wurde. Der Salzburger Kranhersteller konnte durch nachhaltige Produkte, weniger gefährliche Abfälle und wasserbasierte Lacke beim dreistufigen Auswahlverfahren bestechen, das der Verleihung vorangeht. Neben Palfinger AG erhielt auch die Telekom-Austria-Tochter A1 die begehrte Auszeichnung.
Das Geschäft mit dem Wind Die WEB Windenergie AG (WEB) hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Anleihen platziert und ist daher am Kapitalmarkt kein Fremdwort. „Wir wollen mit unseren
speisevergütung. Angst vor dem Ende der
Anleihen möglichst vielen Menschen die
Förderung müssten Investoren laut Dangl
Möglichkeit geben, von der Energiewen-
nicht haben: „Wir können die Kraftwerke
de zu profitieren“, so WEB-CEO Andre-
aber auch nach Ablauf des Fördertarifs ge-
as Dangl gegenüber DerBörsianer. Das Ge-
winnbringend betreiben.“ Medial werden
schäft mit dem Wind boomt, nicht nur beim
immer wieder Scharmützel mit betroffe-
Kraftwerksbetreiber aus Pfaffenschlag. Um
nen Anrainern geführt, die um ihr Orts-
den ansteigenden Stromimporten entge-
bild fürchten. Laut Dangl eine emotiona-
genzuwirken und zugleich nachhaltigen
le Angelegenheit: „Wir sind gern bereit zu
Strom zu produzieren, fördert Österreich
diskutieren, aber im Gegenzug muss auch
Windkraftanlagen. Konkret geschieht dies
die Diskussion zulässig sein, wie wir in Zu-
über eine für 13 Jahre gesicherte Stromein-
kunft unseren Strom erzeugen wollen.“
TICKER
Zumtobel gewinnt VCÖMobilitätspreis Österreich +++ Sanochemia bei CDPKlimawandel-Reporting Best Improver in DACH-Region +++ Brau Union Österreich mit Umweltschutzzertifikat der Post ausgezeichnet +++ Wienerberger AG bringt wärmedämmende Ziegel auf indischen Markt +++ Rewe International AG unterstützt ökologische Flächen +++ VW-Nachhaltigkeitsbericht auf Twitter veröffentlicht
DIVERSITY-MANAGEMENT STUDIE. Corporate Social Responsibility (CSR) hat sich als Management ansatz bei ATX-Unternehmen etabliert. Das ergab die von der
Hilfe auf „Voesterreichisch“
Erste Group Bank AG in Kooperation mit Factor-D initiierte Studie Diversity Management (DIM) und
Mehr als 11.000 Mitarbeiter tummeln sich
CSR in ATX-Unternehmen 2015. Der
am Standort der Voestalpine AG (Voest) in
berechnete Institutionalisierungs-
Linz. Die Stadt in der Stadt bietet deshalb
index stieg von 3,0 im Jahr 2012 auf 3,2. Die Hälfte aller ATX-Unterneh-
eine Reihe eigener Dienste für ihre Ein-
rund um die Uhr leistet die Betriebsrettung
wohner. Inmitten des Werks existiert eine
noch anderes. Mitarbeiter absolvieren dort
eigene Rot-Kreuz-Bezirksstelle, die für die
eine Erste-Hilfe-Ausbildung. Darüber hi-
Sicherheit der Menschen auf dem Gelän-
naus leistet man Kriseninterventionshil-
zum Topmanagement. Im Vergleich
de sorgt. Aufgrund der besonderen Anfor-
fe und andere Sozialhilfe. Erste Hilfe hat
dazu werden Strategien, die per-
derungen sind die Sanitäter mit schwerem
bei der Voest Tradition, wurde die Ortsstel-
Atemschutz ausgebildet, wissen mit Strah-
le doch bereits 1949 gegründet. 2013 folg-
lengefahr umzugehen und sind auf Höhen-
te die Anerkennung der Betriebsrettung als
rettung geschult. Neben der Bereitschaft
eigenständige Rettungsorganisation.
55
men weisen alle Institutionalisierungsparameter auf, bei 60 Prozent steht CSR in direkter Berichtslinie
sonelle und kognitive Fähigkeiten der Mitarbeiter fördern, weniger praktiziert. Der berechnete Index liegt etwa bei 1,6. 80 Prozent haben kein schriftliches DIM-Konzept.
BRANCHEN
BANKEN IMMOBILIEN
KERBLER INVESTIERT IN ÖKOHUB Das Gebiet rund um die Seestadt Aspern
mebedarf. Immo-Unternehmer Günter
wächst weiter und wird dabei immer öko-
Kerbler investiert 65 Millionen Euro in ein
logischer. Seit ersten März 2015 befindet
weiteres nachhaltiges Projekt in einem
sich dort das weltweit energieeffizien-
der größten europäischen Stadtbaupro-
teste Studentenwohnheim. Es trägt den
jekte. 2018 soll mittels Hybridbauweise
Namen GreenHouse und befindet sich
in Aspern das größte Holzhochhaus der
in der Nähe der Donauauen. Sensoren
Welt entstehen. Mit 84 Metern Höhe und
in den Zimmern messen den CO2-Wert
einem Holzbauanteil von 75 Prozent will
und können so bestimmen, wann die
Kerbler damit Wiens neuestes Vorzeige-
Lüftung mehr und wann weniger Frisch-
projekt bauen. „Das Holzhochhaus Wien
luft zuführen muss. Hinzu kommen eine
ist ein garantierter Meilenstein für nach-
lichtoptimierte Architektur, LED-Lam-
haltige Städteentwicklung, wir hoffen,
pen mit Bewegungsmeldern und Hellig-
dass sich andere ein Beispiel nehmen“,
keitsreglern und ein geringer Heizwär-
meint Kerbler dazu.
Immo-Zertifizierungen sich seit 2010 im Portfolio der S Immo AG befindet, eine solche Green-BuildingZertifizierung. Wie wichtig diese Zertifizierungen sind, weiß auch Friedrich Wachernig, Vorstand der S Immo AG: „Green-Building-Zertifikate unterstreichen die nachhaltige Herangehensweise und hohen Qualitätsanspruch unseres Unternehmens. Aktuell ist ein Viertel der Gesamtfläche unseres Portfolios zertifiziert.“ Der Fokus liegt auch für VorDie am weitesten verbreitete freiwilli-
haltet Umwelt- und Nachhaltigkeitsas-
stand Ernst Vejdovszky bei der Zertifizie-
ge Zertifizierungsmethode für Immobi-
pekte und dient als Gradmesser für den
rung von neuen Projekten. Dies spielt laut
lien nennt sich BRE Environmental As-
Umwelteinfluss eines Gebäudes. In Ös-
seinen Aussagen beim Wiederverkauf der
sessment Method (BREEAM). Sie bein-
terreich erhielt das Hotel Zwei, welches
Gebäude einen bedeutenden Stellenwert.
Steigender Trend zu Green Investments Auch in der Immobilienbranche wer-
konnte damit um drei Prozent gesteigert
schehen spielt sich trotz Steigerungsra-
den nachhaltige Investments immer be-
und das beste Resultat seit der erstmali-
ten fast ausschließlich im Bereich großer
deutender. Im Nachbarland Deutschland
gen Veräußerung zur Zertifizierung an-
und prominenter Gebäude ab. Spitzen-
wurden 2014 28 Milliarden Euro in ge-
gemeldeter Gebäude im Jahr 2008 ver-
reiter der deutschen Green-Building Ci-
werbliche Immobilien investiert. 5,3 Mil-
zeichnet werden. 2008 lag der Anteil
ties ist München. Laut den Experten wird
liarden Euro entfielen auf zertifizierte
von Green Buildings laut den Analysten
es in Zukunft in Großstädten kaum Neu-
Green Buildings. Das Ergebnis von 2013
nur bei gut fünf Prozent. Das Hauptge-
bauprojekte ohne Zertifizierung geben.
56
BRANCHEN
Der Grazer Bürgermeister Siegfried
TICKER
Nagl und Bauherr Hans Höllwart sowie Hermann Schützenhöfer und Christian Buchmann eröffneten mit dem Spatenstich zum 60 Meter hohen Science Tower am 5. Mai 2015 den Bau der „Smart City“ im Westen von Graz. Das Herzstück der Firma SFL Der Science Tower wird weltweit das erste Gebäude, das sich durch die Verwendung transparenter Energie gläser zu 100 Prozent regional selbst versorgt.
Technologies soll 200 Forschungs arbeitsplätze umfassen.
Erstmalig ganzes Gewerbegebiet ausgezeichnet ge Immobilienwirtschaft (ÖGNI) mit dem Quartierzertifikat ausgezeichnet. Damit wurde zum ersten Mal ein ganzes Gewerbegebiet für sein Engagement im Nachhaltigkeitsbereich prämiert. „Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind auch ökologische und ökonomische Schwerpunkte unserer Immobilienstrategie“, berichtet Flughafen-Vorstand Günther Ofner im Gespräch mit DerBörsianer. „Dabei entwickeln wir den Flughafen-Standort mit Büro- und Conferencingflächen, Hotelangeboten, Verkehrsinfrastruktur und vieDie Flughafen Wien AG wurde 2014 für ihr
lem mehr, zu einer nachhaltigen Airport
Airport City Vienna Projekt von der Öster-
City. Die Auszeichnung bestätigt, dass wir
reichischen Gesellschaft für nachhalti-
hier den richtigen Weg gehen.“
Strabag recycelte Altpapier für Geschäftsbericht 2014 +++ BREEAM-Zertifizierung für Zagrebs Eurocenter der S Immo AG +++ Science Tower in Graz soll sich durch Energiegläser selbst versorgen +++ Raiffeisen Evolution wurde als stärkste Projektentwickler-Marke ausgezeichnet +++ Betreutes Wohnen als Asset-Klasse von Immobilienwirtschaft noch unbeachtet +++ Denkmalgeschütztes Gebäude im Schloss Schönbrunn erhielt Fotovoltaikanlage
INVESTMENTCHANCE ENTWICKLUNGSLÄNDER STUDIE. Die zunehmende Bevölkerungszahl in Entwicklungsländern fordert nach mehr Wohnraum. Die
Größtes UrbanGardening-Projekt Europas
Studie Real Estate in the Emerging Markets von Lamudi untersuchte die Chancen und Risiken von 16 Entwicklungsländern in Asien, Akrika, dem mittleren Osten und Lateinamerika. Das Ergebnis konnte deutlich zeigen, dass der
In Wien-Liesing wird mit „Erntelaa“ eines
ben mit und im Grünen ermöglichen, son-
der weltweit größten Urban-Gardening
dern auch die Kommunikation und Zu-
Projekte umgesetzt. Dabei hat jede der
sammenarbeit der Bewohner fördern. So
bis zu 190 Wohneinheiten eine Loggia mit
sind im Gebäudekomplex auch ein Kinder-
Pflanzentrögen, Rankgerüst und Wasser-
garten und ein Nahversorger eingeplant.
von der größer werdenden Mittel-
anschluss. Hinzu kommt die Bepflanzung
Für Architekt Chrsitian Seethaler von Ma-
schicht mit hoher Kaufkraft. Auf
des gesamten Dachbereichs. Dort können
scha und Seethaler ist Nachhaltigkeit kein
die Bewohner im Glashaus oder am Hoch-
Unwort. „Nachhaltigkeit steht für Genuss
beet ihren grünen Daumen unter Beweis
und nicht Verzicht“, so der Experte gegen-
stellen. Das Projekt soll nicht nur das Le-
über DerBörsianer.
57
demographischen Wandel starke Auswirkungen auf die lokalen Immobilienmärkte hat. Diese profitieren vor allem in Afrika und Asien
Grund des Wirtschaftswachstums, der Verbesserung der Infrastruktur und Lebensstandards werden ausländische Investitionen auch weiter zunehmen, so das Ergebnis.
BRANCHEN
BANKEN BERATER
KOLUMNE
PETER BARTOS Partner und Geschäftsführer BDO Austria
ENERGIEEFFIZIENTES ÖSTERREICH Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg
den müssen, führt. 50 Prozent der Ener-
spiegeln sich oft in der Energieeffizienz
gieversorger gaben an, zusätzliche Kosten
eines Unternehmens wider. Eine aktuelle
auch bei Kunden einzupreisen. Die Be-
NACHHALTIGKEITSBERICHTERSTATTUNG – PFLICHT ODER KÜR?
Studie von Deloitte Österreich zum Ener-
fragten wünschen sich vor allem Klarheit
gieeffizienzgesetz im Land erhob Meinun-
über die Anrechenbarkeit der Maßnahmen
gen von mehr als 250 Personen, die meis-
und die Einrichtung einer Monitoringstel-
Die EU hat es sich zum Ziel
ten aus Energie- und Versorgungsunter-
le. Gerhard Marterbauer, Partner und Lei-
nehmen. Knapp die Hälfte der Befragten
ter Energy & Resources bei Deloitte Öster-
beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter. Das
reich, ist sich sicher, dass es „eine echte
zu verbessern. Kapitalmarktorien-
Ergebnis machte deutlich, dass das neue
Chance für den Standort Österreich sein
tierte Unternehmen mit mehr als
Gesetz für viele noch zu Schwierigkeiten
kann, wenn es gelingt, Energieeffizienz
500 Beschäftigten müssen daher ab
zwischen dem Energieverkauf und Ein-
als Rendite- und Geschäftsmodell made
sparungen, die bei Kunden erreicht wer-
in Austria zu etablieren“.
gesetzt, die Transparenz großer Gesellschaften und Konzerne in sozialen und ökologischen Fragen
2017 im Lagebericht über Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung berichten. Weiters muss im CorporateGovernance-Bericht die Diversitätspolitik für den Vorstand und
Unternehmensrisiko H2O
Aufsichtsrat behandelt werden. Die von der Regelung betroffenen
fasst sich mit wasserbezogenen Risiken
Unternehmen sind daher, soweit
für Unternehmen. Sie stellt die Zusam-
sie dies nicht ohnehin in der Ver-
menarbeit von Stakeholdern zur erfolg-
gangenheit auch ohne gesetzliche
reichen und gemeinsamen Nutzung von
Offenlegungsverpflichtung bereits
Wasser in den Mittelpunkt. Wasser stellt
getan haben, aufgefordert, sich mit Nachhaltigkeitsthemen näher
einen wesentlichen Teil der Wertschöp-
auseinanderzusetzen. Einfach
fungskette dar und nimmt Einfluss auf
nichts zu tun ist sicherlich auch in
Finanzdienstleistungen, wenn es um In-
Hinblick auf das Personalrecruiting
vestitionen von Unternehmen geht, de-
keine wirkliche Option, stellt doch
ren Risiko durch Wasser unbekannt ist.
die derzeit auf den Arbeitsmarkt
Julia Knauseder, Sustainability-Exper-
strömende Generation Y ganz neue Anforderungen an die Unterneh-
tin bei PWC Österreich weiß, dass „ziel-
menskultur. Diese sogenannten
gerichtetes Wassermanagement für Un-
Millennials lassen sich nicht ein-
ternehmen ein immer komplexeres und
fach mit Geld ködern, sondern legen besonders Wert auf Selbstver-
teureres Unterfangen wird. ÖsterreichiBis 2050 wird der globale Wasserbedarf
sche Firmen müssen den Wasserbedarf
Arbeitsplatz. So gesehen sind die
laut der Organisation für wirtschaftli-
ihrer Rohstoffe analysieren und Versor-
neuen EU-Regelungen mit Sicher-
che Zusammenarbeit und Entwicklung
gungsengpässe identifizieren.“ Es geht
heit am Puls der Zeit und könnten
(OECD) um 55 Prozent ansteigen. Was-
einerseits um den sparsamen Umgang
sermangel wird zu einer der größten He-
mit Wasser, aber auch darum, Kontami-
rausforderungen. Die Studie „Collabora-
nierung und Verschmutzung zu vermei-
tion: Preserving water through partne-
den. In diesem Bereich sind Reputations-
ring that works“ von PWC Österreich be-
risiken für Unternehmen am größten.
wirklichung und Abwechslung am
ein wichtiger Katalysator für eine generell stärkere Fokussierung auf Nachhaltigkeitsthemen sein. p.bartos@derboersianer.com
58
BRANCHEN
Nachhaltigkeit in Großkonzernen Eine Untersuchung zwischen europäischen
kommens TTIP befürchten ja schon lange,
und
Unternehmen
dass sich dadurch soziale und ökologische
konnte deutliche Unterschiede im Bereich
Standards im unteren Niveau angleichen.
der ökologischen und sozialen Verantwor-
Die Auswirkungen auf den Nachhaltig-
tung feststellen. Der Jahresbericht von
keitsbereich österreichischer Unterneh-
Oekom Research ergab, dass Firmen aus
men sind fraglich. Insgesamt ist die Nach-
Europa auf einer Skala von null bis 100 40,6
haltigkeitsperformance der börsennotier-
Punkte erreichen konnte. Konzerne mit
ten Großkonzerne international stabil ge-
Sitz in der Vereinigten Staaten von Ameri-
blieben. Fast die Hälfte der Unternehmen
ka erreichen in der Untersuchung lediglich
zeigt kein und nur geringes Engagement im
25,2 Punkte. Kritiker des Freihandelsab-
Nachhaltigkeitsmanagement.
US-amerikanischen
Forschungsgeld für umweltfreundliche Mobilität Im aktuellen Jahr werden in
Technologie, dienen die zu-
Österreich zum ersten Mal
sätzlichen Forschungsgelder
mehr als zehn Milliarden Euro
vor allem den Ausgaben in
in die Bereiche Forschung
zukünftig immer bedeuten-
und Entwicklung fließen. Das
deren Feldern wie nachhaltige
entspricht laut Angaben der
Energieträger. Er streicht aber
Statistik Austria einer For-
auch den Fokus auf Förderung
schungsquote von knapp drei
von umweltfreundlicher Mo-
Prozent. Fast die Hälfte der
bilität heraus und will zukünf-
Ausgaben wird von heimi-
tig effiziente Produktionspro-
schen Unternehmen finan-
zesse vorantreiben. Das soll in
ziert. Für Bundesminister Alois Stöger,
seinen Augen vor allem die internationale
zuständig für Verkehr, Innovation und
Wettbewerbsfähigkeit fördern.
TICKER
70 Prozent der ATXUnternehmen haben einen eigenen CSR-Zuständigen +++ Laut Deloitte Millennial Survey wählt Generation Y Arbeiter nach Einsatz für Gesellschaft aus +++ KPMG International gewinnt Auszeichnung als Sustainable Firm of the Year 2014 +++ CSR im EmployerBranding der ATX-Unternehmen kaum genutzt +++ Österreich als Technologieexporteur vor Ländern wie Deutschland und Finnland +++ Nur 25 Prozent der ATXFirmen veröffentlichen Diversitätskonzept
LEBENSMITTELABFÄLLE VERMEIDEN
Luxusautomarken ohne Zukunftsängste
STUDIE. Die Produktion und Distribution von Lebensmitteln machen samt Ernährung 30 Prozent des Klimafußabdrucks aus. Jährlich lan-
keine Bedenken, wenn sie an die Veränderungen der hartumkämpften Branche denken. Eine vermehrt technologieba-
den mehr als 100 Millionen Tonnen Nahrung im Müll. Das Beratungsunternehmen Denkstatt und die Ara AG führten daher eine Studie
sierte Industrie hindert drei Viertel der
zur Vermeidung der Entsorgung von
Befragten nicht daran zu glauben, dass
Lebensmitteln durch Verpackungen
es in den nächsten fünf Jahren zu einem
durch, die zeigte, dass Lebensmittel
Umbruch kommen wird. Nur zehn Prozent rechnen mit großen Veränderungen. Dennoch ist es für 67 Prozent der Befrag-
mit sehr guter Verpackung optimal geschützt sind, was ökologische Verbesserung bringt. Der Nutzen nicht weggeworfener Nahrungsmit-
ten möglich, dass Elektroautos in Zukunft
tel ist weitaus größer als der Auf-
eine der führenden Rollen am Automo-
wand der Verpackungsproduktion
bilmarkt spielen werden. Daher schätzen traditionelle Unternehmen vor allem eine Führungskräfte im Premiummarkenseg-
Zunahme neuer Konkurrenten und einen
ment großer Automobilhersteller haben
Wandel der Mobilitätskultur ein.
59
selbst. Für hochwertige Lebensmittel wie Fleisch und Käse sollte der Produktschutz durch hochwertige Verpackungen verbessert werden, um weniger Abfall zu produzieren.
UMFRAGE
RUBRIK
Umfrage:
NACHHALTIGKEIT IN DER FINANZBRANCHE Wie stehen die heimischen Investoren zur Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft? DerBörsianer hat im April 2015 in einer Blitzumfrage 200 institutionelle Investoren in Österreich schriftlich befragt und persönliche Kommentare eingeholt. TEXT VALENTINA STARK
D
as Ergebnis der Umfrage von DerBörsianer ist in seiner Klarheit überraschend. Das extrem positive Investorenklima zeigt deutlich, dass die Mehrheit
der Experten dem Thema Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert einräumt. In der Praxis zeigt sich aber eine große Diskrepanz zwischen der mündlichen Zustimmung und der tatsächlichen nachhaltigen Investition. Laut VÖIG liegt nämlich das heimische Gesamtfondsvolumen im April 2015 bei 169 Milliarden Euro. Davon waren per Jahresende 2014 8,97 Milliarden Euro in nachhaltige Fonds und Mandate investiert. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich laut Fachverband Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG) um eine Wachstumssteigerung von 36 Prozent. Wenn es nach den Befragten geht, dürfte sich dieser Trend auch im Jahr 2015 uneingeschränkt fortsetzen, wie folgende Ergebnisse der Umfrage bestätigen:
60
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
NACHHALTIG VERANLAGEN BEDEUTET VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN Heinz Bednar von der Erste
HEINZ BEDNAR VORSTANDSVORSITZENDER ERSTE ASSET MANAGEMENT
INFO FAKTEN
Asset Management spricht
ESG
über die Bedeutung von
Heinz Bednar ist seit mehr als zehn Jahren für das Asset Management der Erste Group zuständig. Seit dem Jahr 2007 ist er außerdem Präsident der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG).
Nachhaltigkeit bei Veranlagungen. TEXT ERSTE ASSET MANAGEMENT UNTERNEHMEN
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie? –
so erfolgreich wie traditionelle Veran-
Nachhaltigkeit bedeutet für mich verant-
lagungen. Gleichzeitig werden extreme
wortungsbewusst und langfristig mit den
Kursschwankungsrisiken,
vorhandenen Ressourcen umzugehen.
„Tail-Risks“, deutlich verringert.
sogenannte
Die Wechselwirkungen auf gesellschaftlicher Ebene, Umweltebene und auf wirtschaftlicher Ebene müssen dabei auch in das unternehmerische und persönliche Handeln integriert werden.
Wie wichtig ist das Thema Voting & En-
Wechselseitige Abhängigkeiten – ESG: Environment (Umwelt) – Social (Gesellschaft) – Governance (Unter nehmensführung)
gagement in diesem Bereich? – Die Erste Asset Management involviert sich bei all unseren Investmentfonds als aktiver Aktionär. Allein im Vorjahr haben
QUELLE: ERSTE ASSET MANAGEMENT
Wie wichtig ist das Thema für Sie als Asset
wir unsere Investoren auf mehr als 170
Manager? – Wir haben schon früh begon-
Wie streng sind Sie bei Ihrem Nachhal-
Hauptversammlungen vertreten. Zu-
nen unseren Kunden Anlagemöglichkei-
tigkeitsrating? – Wir beurteilen derzeit
sätzlich führt unser Nachhaltigkeits-
ten in Fonds mit ethisch-ökologischen
3.500 Unternehmen auf ihre Nachhal-
Team aktiv Dialoge mit vielen Unter-
Schwerpunkten anzubieten. Unser erster
tigkeit. Durch die strenge Herangehens-
nehmen durch, die das Ziel haben die
Nachhaltigkeitsinvestmentfonds
wur-
weise des Nachhaltigkeitsteams sind
Transparenz und die Nachhaltigkeit zu
de bereits 2001 aufgelegt. Mit rund 3,9
von diesen Unternehmen lediglich 36 %
steigern.
Mrd. EUR an verwalteten Vermögen sind
investierbar. Was ist für Sie der Hauptunterschied zu
wir Marktführer in Österreich und zählen auch international zu den bedeutendsten
Läuft man Gefahr Rendite einzubüßen,
einem traditionellen Investmentansatz? –
Anbietern von ethisch-nachhaltigen In-
wenn man das Investmentuniversum so
Für mich liegt der Hauptunterschied da-
vestmentfonds.
reduziert? – Mit diesem Vorurteil wer-
rin, dass sowohl der nachhaltige Anleger
den wir immer wieder konfrontiert. Die
als auch der nachhaltige Investor einen
Wie integrieren Sie als Asset Manager das
Wertentwicklung unserer Investment-
aktiven gesellschaftspolitischen Beitrag
Thema Nachhaltigkeit in Ihren Investment
fonds zeigt ein anderes Bild. Nachhaltige
leistet. Nachhaltig veranlagen bedeutet
ansatz? – Kern unseres Investmentan-
Investmentstrategien sind mindestens
Verantwortung übernehmen. n
satzes ist unser eigenes NachhaltigkeitsRating, das wir in Zusammenarbeit mit externen Research Agenturen und unserem hauseigenen Nachhaltigkeitsmodell durchführen. Bei der Unternehmensbe-
BEISPIELE FÜR
UMWELT
SOZIALES
UNTERNEHMENSFÜHRUNG
AusschlussKriterien
Atomkraft Grüne Gentechnologie
Waffen, Tabak Vermeidbare Tierversuche Pornografie
Kinderarbeit Korruption Bilanzfälschung
BeurteilungsKriterien
Energie-/Wasserverbrauch Erneuerbare Energien Umweltverschmutzung
Medizinische Versorgung Gesundheit/Sicherheit Arbeitsplatzbedingungen
Corporate-GovernanceRichtlinien
wertung wird dabei auf Ausschlusskriterien und die gesamten Nachhaltigkeitsaspekte des Unternehmens geachtet.
QUELLE: ERSTE ASSET MANAGEMENT
61
MÄRKTE RUBRIK
Keine Angst vor Renditeeinbußen
Profitsteigerung
Die befragten Investoren sehen bei nachhaltigen Invest-
Um Standards einhalten zu können ist nachhaltiges Wirt-
ments zwar keinen direkten Rendite-Nachteil gegenüber
schaften an Zusatzkosten gebunden. Diese müssen im
klassischen. Einen Vorteil stellen Social Responsible In-
Wettbewerb entweder durch das Unternehmen oder den
vestments (SRI) deshalb aber trotzdem nicht unbedingt
Kunden bezahlt werden (ich zahle mehr, weil es nachhaltig
dar. Einen großen Anteil an der Performance hat immer
ist). Niedrigstpreise wie zum Beispiel in der Textilindustrie
noch das Können und Gespür des Fondsmanagers. Denn
können nur zu Lasten der Nachhaltigkeit gehen. Das Repu-
am Ende zählt immer noch die Performance.
tationsrisiko für international agierende Unternehmen ist insgesamt jedoch viel zu groß. Um dem Marktdruck stand-
1. FRAGE: BEFÜRCHTEN SIE BEI NACHHALTIGEN INVESTMENTS (SRI)
halten zu können, werden sich zum Beispiel Banken in ih-
RENDITEEINBUSSEN G EGENÜBER KLASSISCHEN INVESTMENTS?
rer Veranlagung zukünftig viel mehr an Richtlinien halten müssen, als dies momentan der Fall ist. Weil sich die Umsetzung als herausfordernd darstellt, glauben 31,3 Prozent
JA 27,30 %
der befragten Investoren nicht daran, dass nachhaltige Unternehmen auch langfristig erfolgreicher als normale Fir-
NEIN 72,70 %
men sein werden.
Investition in nachhaltige Finanzprodukte
4. FRAGE: SIND NACHHALTIGE UNTERNEHMEN LANGFRISTIG
Ganze 89,9 Prozent der Marktteilnehmer haben schon in
WIRTSCHAFTLICH ERFOLGREICHER ALS ANDERE?
nachhaltige Finanzprodukte wie Fonds oder Anleihen investiert. Diese als Unternehmen anbieten zu können, stellt
JA 68,70 %
laut Umfrageergebnisse aber kein Unterscheidungsmerkmal mehr dar. Vielmehr geht es um die Authentizität des
NEIN 31,30 %
Unternehmens im Umgang mit Nachhaltigkeit. Scheinheiligkeit wird schnell erkannt und aufgedeckt.
Nachhaltige Geschäftsberichte 2. FRAGE: HABEN SIE SCHON EINMAL IN EIN NACHHALTIGES
Mehrheitlich gaben die Investoren an, ihr Interesse auch
FINANZPRODUKT (FONDS, ANLEIHEN, ETFS ETC.) INVESTIERT?
den nachhaltigen Geschäftsberichten der Unternehmen zu schenken. Dies sollte trotzdem nicht die Einzige Aktivi-
JA 89,90 %
tät sein. Oberflächlich mit dem Thema umzugehen kommt
NEIN 9,10 %
5. FRAGE: LESEN SIE NACHHALTIGE GESCHÄFTSBERICHTE
schnell ans Tageslicht und wirkt kontraproduktiv.
VON UNTERNEHMEN?
Kein Marketinggag 83,9 Prozent der befragten Experten sind sich einig. Beim
JA 72,70 %
Thema Nachhaltigkeit handelt es sich schon lange nicht mehr nur um einen Marketing-Gag. Geht es aber um Ver-
NEIN 27,30 %
kaufszahlen und Reputation, muss Kunden das Gefühl vermittelt werden, mit dem Kauf etwas Gutes bewirkt zu ha-
CSR und SRI als Wachstumsmarkt
ben. Ganz nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber.
Mit Ressourcen schonen umzugehen sollte in der Natur der 3. FRAGE: IST NACHHALTIGKEIT (SRI, CSR) BLOSS DER N EUESTE
Menschen liegen. In den kommenden Jahren wird die Rolle
MARKETINGGAG DER FINANZBRANCHE UND DER UNTERNEHMEN?
von CSR (Corporate Social Responsibilty) und SRI in Unternehmen daher immer größer. Die größte Übereinstimmung der Umfrage sehen die Be-
JA 16,10 %
fragten bei der Frage, ob es sich bei CSR und SRI um Wachstumsmärkte handelt. Aussagekräftige 97 Prozent beant-
NEIN 83,90 %
worteten diese Frage mit Ja. Langfristig erwarten sich viele Marktteilnehmer durch höhere ökologische Standards
62
MÄRKTE RUBRIK
eine kostenseitige Einsparung und die Reduktion von Unternehmensrisiken. Das wiederum erhöht die Attraktivität des Arbeitgebers und erzeugt ein positives Image in der Gesellschaft. 6. FRAGE: IST NACHHALTIGKEIT IN DEN UNTERNEHMEN (CSR) UND BEI FINANZPRODUKTEN (SRI) EIN WACHSTUMSMARKT?
JA 97,00 % NEIN 3,00 % Österreich als Profiteur Im internationalen Wettbewerb stellt es sich für viele heimischen Unternehmen als große Herausforderung dar, nachhaltige Ziele umzusetzen. Einzig dem Tourismus und der Nahrungsmittelbranche gelingt das laut Aussage eines Investors schon jetzt. 84,8 Prozent der Experten sind sich dennoch sicher: der heimische Finanzmarkt wie auch die Industrie können nur davon profitieren sich langfristig an ökologische und soziale Standards zu halten. Zurzeit gibt es jedoch noch eine hohe Zahl an akzeptierten Verhaltensweisen wie den Schadstoffgrenzen und der Gleichbehandlung zwischen Mann und Frau. Es geht darum, Worte auch in Taten umzusetzen. Nachhaltig zu leben und zu wirtschaften beginnt beim Einzelnen und geht bis auf Unternehmensund Länderebene. Vorarlberg versucht zum Beispiel mittels eines Klimabündnisses bis 2025 komplett CO2 frei zu sein. 7. FRAGE: KANN DER STANDORT ÖSTERREICH VON EINER „NACHHALTIGEN (GRÜNEN) WIRTSCHAFT" P ROFITIEREN?
JA 84,80 % NEIN 15,20 %
INFO UMFRAGE UMFRAGEKRITERIEN
Bei der Umfrage von DerBörsianer wurden im April 2015 200 österreichische institutionelle Investoren aus Branchen wie Banken, Fondsgesellschaften, Versicherungen, Pensionskassen und Vorsorgekassen schriftlich befragt. Sieben Fragen konnten dabei jeweils mit Ja oder Nein beantwortet werden. Zusätzlich wurden vereinzelt schriftliche Kommentare eingeholt. Bei falscher oder fehlender Beantwortung einzelner Fragen wurde die Bewertung der jeweiligen Frage im Ergebnis nicht berücksichtigt.
63
XXX RUBRIK
INVESTMENTS
DIE GRÜNE RENDITE Der Markt für nachhaltige Geldanlagen legt seit Jahren stetig zu. Die Anlagemöglichkeiten unterscheiden sich aber gewaltig. DerBörsianer wirft einen Blick hinter die Kulissen. TEXT RAJA KORINEK
64
RUBRIK
© CHRISTOPHER CLEM FRANKEN / VISUM / PICTUREDESK
Bei Helios Sonnenstrom aus Oberösterreich beträgt die jährliche Verzinsung der Fotovoltaikanlagen 2,2 Prozent.
65
INVESTMENTS RUBRIK
S
chon die religiösen Quaker wuss-
zeitraum einen Wertzuwachs von knapp
nicht als Marketinggag, betont Gerold
ten offensichtlich die Vorzüge ei-
mehr als 13 Prozent, der Swisscanto (LU)
Permoser, Chefanlagestratege der EAM.
ner nachhaltigen Geldanlage zu
Equity Fund Climate Invest lediglich von
„Die Organisation hat schließlich ein ho-
1,86 Prozent.
hes Maß an Glaubwürdigkeit. Zudem sit-
schätzen, immerhin lancierten sie be-
reits Anfang des 20. Jahrhunderts ein
zen WWF-Mitglieder in unserem Adviso-
entsprechendes Investment. Seither hat
Langjährige Expertise
ry Board.“ Damit hätte der World Wild
sich der Markt für Nachhaltigkeit freilich
Die Anfänge liegen bei den meisten An-
Fund (WWF) also grundsätzlich auch das
kräftig weiterentwickelt, allein seit dem
bietern freilich weit länger zurück. Bei
letzte Wort über das selektierte Aktien-
Jahr 2000, dem jähen Ende der Techno-
der UK-Fondsgesellschaft Jupiter As-
universum, für das Organisationen wie
logieblase, sind Produkte und Strategi-
set Management fiel der Startschuss für
Oekom Research aus München herange-
en stetig gewachsen. Wobei: Das größte
Socially Responsible Investments bezie-
zogen würden. Permoser: „Hinzu werden
Spektrum decken nach wie vor Invest-
hungsweise für einen in Großbritannien
30 Prozent der jährlichen Management-
mentfonds ab. Bei jenen, die im deutsch-
zugelassenen grünen Investmentfonds
gebühren für Projekte an den WWF ge-
sprachigen Raum zugelassen sind, lag
vor gut 27 Jahren, knapp nach Gründung
spendet.“
laut Software Systems das Gesamtvo-
des Unternehmens selbst. „Das Thema
lumen noch vor fünf Jahren bei rund 30
ist praktisch Teil unserer DNA“ formu-
Die besten ihrer Klasse
Milliarden Euro. Inzwischen hat die Zahl
liert es Fondsmanager Charlie Thomas
Dabei kommen nicht nur strenge Aus-
knapp 50 Milliarden Euro erreicht. Dabei
ein wenig pointiert. Nun soll auch der Ju-
schlusskriterien zur Anwendung, einige
nehme das Interesse vor allem deshalb
piter Global Ecology Growth SICAV Teil
Bereiche wie Alkohol oder Tabak werden
zu, wie Geschäftsführer Richard Lernbass
der kontinentaleuropäischen Finanzwelt
von manchen Anbietern zur Gänze aus-
resümiert, „da Einflussnahme auf das
werden: „Hier möchten wir verstärkt mit
geschlossen. Doch bei anderen Anbie-
Investment durch transparente inhalt-
dem Produkt durchstarten“, verweist
tern dürfen sie zum Beispiel zumindest
liche Aufbereitung von Finanzproduk-
Thomas auf die aktuelle Strategie.
einen kleinen Anteil am Gesamtumsatz
ten und Portfolios für jeden interessier-
Ähnlich lange liegen die Ursprünge
ausmachen. Und einige Branchen, die
ten Anleger möglich ist“. Allein in Ös-
bei der Schelhammer & Schattera KAG
grundsätzlich als wenig nachhaltig gelten wie etwa die Ölbranche, kommen
„Der Fokus liegt auf Umwelttechnologie.“
„WWF hat ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit.“
CHARLIE THOMAS
GEROLD PERMOSER
hingegen sehr wohl infrage. Dabei wird aber zumindest auf jene Unternehmen zugegriffen, die sich vorbildlich verhalten. Ein Ansatz, der gern als Best-inClass-Ansatz bezeichnet wird. Dieser wird etwa auch bei der Schelhammer & Schattera KAG angewendet:
terreich sind gut 8,97 Milliarden Euro in
zurück. Hier setzte sich vor allem der
„Zu eng darf man die Kriterien dann auch
nachhaltige Fonds und Mandate per Ende
Nocheigentümer, die katholische Kir-
nicht fassen, gewisse Bereiche kann man
2014 veranlagt, das geht aus Berechnun-
che, dafür ein, dass die Gelder nachhaltig
nicht ganz ausschließen“, so Krehan.
gen des Forum Nachhaltige Geldanlagen
veranlagt werden. Wobei es seitens zahl-
Hinzu gibt dann auch noch ein Ethik-
hervor. Im Vergleich dazu lag das gesam-
reicher Kunden aus dem Umfeld eben-
beirat seine Empfehlungen ab. Dennoch:
te heimische Fondsvolumen laut VÖIG im
falls entsprechende Nachfrage gegeben
Im vergangenen Jahrzehnt habe sich am
April 2015 bei 169 Milliarden Euro.
habe, so Geschäftsführer Ernst Krehan.
Zugang zum Thema selbst viel verändert.
Interessant sind freilich auch die Per-
Auf kirchliche Ursprünge ist das Thema
„Am Anfang war zum Beispiel die grüne
formancezahlen: Allein in der Fondska-
Nachhaltigkeit auch bei der Kepler Fonds
Gentechnologie kein Thema. Inzwischen
tegorie Branchenaktien Ökologie von
KAG zurückzuführen. „2002 wurden wir
ist sie weit entwickelt, und bei uns zum
Morningstar lag die durchschnittliche
von kirchlichen Anlegern gebeten, Pensi-
Ausschlusskriterium geworden“, ver-
jährliche Performance per Mai 2015 bei
onsgelder nach entsprechenden Kriterien
weist Krehan auf ein Beispiel.
9,62 Prozent, während sie für die Fonds-
zu verwalten“, so Florian Hauer, Fonds-
kategorie Weltaktien Standard ein plus
manager des Kepler Ethik Aktienfonds.
Der Jupiter Global Ecology Growth SICAV investiert wiederum ohnedies nur
von 11,91 Prozent erreichte. Sie hinkt
Während man beim Marktführer Ers-
in die drei Bereiche Ressourceneffizienz,
also ein wenig hinterher. Allerdings
te Asset Management (EAM) schon im
Demografie und Infrastruktur. Dabei lie-
variieren die Ergebnisse innerhalb der
Jahr 2001 mit dem Umwelt Stock startete,
ge der klare Fokus auf jenen Unterneh-
Branche stark. Tabellenbester, der KBC
wurde dieser inzwischen längst zum WWF
men, „die erfolgreiche Umweltlösungen
Eco Fund World, erzielte im Vergleichs-
Umwelt Stock gewandelt. Allerdings
anbieten“, so Fondsmanager Thomas.
66
Nachhaltigkeit macht sich bezahlt.
Die Telekom Austria Group legt großen Wert auf Nachhaltigkeit. Davon profitieren Umwelt und Gesellschaft. Indem sie natürliche Ressourcen schont, CO�-Emissionen substanziell reduziert und Klimaschutzmaßnahmen vorantreibt. Oder eine kompetente und chancengleiche Nutzung der neuen Medien fördert. Aber eine nachhaltige Ausrichtung lohnt sich auch für das Unternehmen selbst. Etwa durch Optimierungen bei der Energieeffizienz, der Recyclingquote, der Logistik sowie der Reisekosten, die
0512_tag_boersianer_anzeigen.indd 1
sich auch wirtschaftlich rechnen. Nicht zuletzt wird ein konsequentes und transparentes CSR-Management auch entsprechend wahrgenommen und honoriert. Das zeigt beispielsweise der wiederholte Gewinn des Austrian Sustainability Reporting Awards (ASRA). Oder die Top-3Platzierung beim Klimaranking des Carbon Disclosure Projects (CDP). www.telekomaustria.com/de/verantwortung
12.05.15 14:17
INVESTMENTS RUBRIK
Asset Management (Pictet) startete man etwa im Jahr 2000 mit dem Pictet Water
„Wir engagieren uns auch aktiv.“
men wie „Timber“ sowie „Agriculture“
MARC-OLIVIER BUFFLE
abgedeckt. Angenehmer Nebeneffekt:
Fund. Inzwischen werden weitere The-
„Die Diskussion rund um Nachhaltigkeit
„Errichten zwei Windparks in Bayern.“ THOMAS HARTAUER
stellt sich bei den Branchenfonds erst gar Dennoch ist auch hier Nachhaltigkeit
nicht, da die abgedeckten Themen es ja
bestimmte Titel im Portfolio enthalten
kein starres Thema: „Derzeit beobach-
per se sind“, sagt Marc-Olivier Buffle,
sind.“ Bei Lyxor gibt es etwa den World
ten wir etwa den Markt für Batterietech-
Investmentspezialist für umweltbezoge-
Water ETF sowie den relativ neuen Fin-
nologien und suchen hier nach Invest-
ne Themenfonds bei Pictet.
vex Sustainability Low Volatility ETF. Al-
mentchancen. Denn das Speichern von
Deshalb lehne man sich aber noch
Elektrizität könnte etwa der Windenergie
lange nicht einfach zurück: „Es werden
lein letzterer ETF hat heuer in den ersten
helfen, über jene Spitzen hinwegzukom-
jährlich zahlreiche Gespräche mit dem
Auch bei iShares ist Nachhaltigkeit
men, in denen kein Wind weht.“
Management der Unternehmen, in die
„seit rund vier Jahren ein Thema. Gerade
vier Monaten um 16 Prozent zugelegt.
wir investieren, geführt“, erklärt Buffle.
weil man dabei einen Index aus dem Be-
Bescheidenes Rentenuniversum
Dazu habe man extern die Hermes Equi-
reich abdeckt, gibt es kein eigenes Scree-
Eine weitere Assetklasse, jene der An-
ty Ownership Services beauftragt. Auch
ning“, verweist Bahram Sadighian, Lei-
leihen, darf ebenso wenig fehlen. Aller-
mittels Stimmrechte wolle man sich laut
ter Österreich und CEE bei iShares, auf
dings ist das investierbare Universum
Buffle aktiv beteiligen, wobei diese an
die Eigenschaften. Und weil das The-
weit kleiner. Ernst Krehan erklärt: „Auf-
ISS Governance übertragen würden, je-
ma auf immer breiteres Interesse stoße,
grund des Ausschlusses wegen der To-
weils mit einem klaren Auftrag bei der
„wollen wir es eben mit einem breitgefä-
desstrafe fällt allein der US-amerikani-
Abstimmung.
cherten Index abdecken“. Einzig welcher
sche Staatsanleihenmarkt weg.“ Auch
Aktiv involviert ist man auch bei der
auf Unternehmensseite ist das Anlei-
Kepler Fonds KAG. Fondsmanager Hauer:
henvolumen freilich weit kleiner als je-
„Werden die von Oekom Research vor-
Und dann gibt es freilich noch eine
nes bei Aktien. Permoser, EAM: „In Eu-
gegebenen Ausschlusskriterien bei ei-
Assetklasse, in der das Thema nicht feh-
ropa etwa hat sich der Markt für Unter-
nem Unternehmen aktiviert, informie-
len darf. Alexander Adrian vom Asset-
nehmensanleihen erst Ende der 1990er-
ren wir es mittels Schreiben, dass wir die
Management der Schoellerbank AG zeigt
Jahre entwickelt.“
Position verkaufen müssen, falls es nicht
auf: „Der Ethikmarkt wird momentan
Wobei, den scheinbar goldenen Mit-
zu Veränderungen kommt.“ Als Beispiel
auch von der Zertifkatebranche ent-
telweg bieten sogenannte Mischfonds.
nennt Hauer ConocoPhillips, die Aktien
deckt. Hier kann man durchaus von ei-
Die Keplar Fonds KAG legte etwa im Ok-
wurden 2012 verkauft, nachdem es ein
ner Nische sprechen.“ Derzeit hat man
tober 2014 den Ethik Mix auf, er kann bis
massives Ölleck in China gegeben hatte.
bei der Schoellerbank AG die Ethik-An-
Index letztendlich infrage kommt, müssen Anleger selbst entscheiden.
leihe, ein Garantiezertifikat auf den Fin-
zu 40 Prozent des Vermögens in Aktien investieren. Fondsmanager Hauer resü-
Indextracking holt auf
vex Ethical Efficient Europe 30 Price In-
miert: „Das Produkt verzeichnet derzeit
Letztendlich „kocht“ jeder Fondsanbie-
dex, zur Zeichnung aufgelegt. Auch die
hohe Zuflüsse.“ Schließlich sei in Zeiten
ter gewissermaßen sein eigenes Süpp-
Raiffeisen Centrobank AG (RCB) bie-
tiefer Zinsen und hoher Aktienkurse ein
chen, schon allein die Ausschlusskrite-
tet entsprechende Produkte an, die Ur-
professionelles Management mehr denn
rien variieren, und Anleger müssen die
sprünge reichen dabei ins Jahr 2006 zu-
je gefragt. Wobei man nach einer stren-
„Zutaten“ genau durchackern. Im Ge-
rück. Damals hatte man gemeinsam mit
gen Titelauswahl zusätzlich einen Mini-
genteil dazu setzen ETFs und Zertifikate
dem deutschen Indexprovider Solacti-
mum-Varianz-Ansatz anwenden würde.
auf ausgewählte Indizes, ohne dass akti-
ve ein Indexkonzept zum Thema „Alter-
Dabei wird versucht, die schwankungs-
ve Entscheidungen einfließen. Das macht
native Energien“ und folglich zum „Kli-
freudigsten Werte außen vor zu lassen,
entsprechende Investments meist güns-
maschutz“ entwickelt. Im Vorjahr wurde
um die Volatilität des Fonds insgesamt
tiger - und Anleger kennen die genauen
der Schwerpunkt Nachhaltigkeit breiter
zu verringern.
„Zutaten“. Heike Fürpaß-Peter, Head
aufgegriffen, „es wurden erstmals Zer-
of Public Distribution Germany & Aust-
tifikate auf den iStoxx Global ESG Select
Gezielte Wahl
ria bei Lyxor, präzisiert: „Aufgrund kla-
100 emittiert“, so RCB-Experte Philipp
Anleger, die hingegen eine klare Vor-
rer Regeln bieten ETFs eine hohe Trans-
Arnold. Dabei filtert der Indexanbieter
stellung über ihr Nachhaltigkeitsuniver-
parenz. Anleger können bei nachhaltig
Stoxx gemeinsam mit Sustainalytics aus
sum haben, können sich gezielt für einen
ausgerichteten ETFs jederzeit nachvoll-
den 1.800 größten Unternehmen Euro-
Branchenfonds entscheiden. Bei Pictet
ziehen, warum und in welchem Umfang
pas, Nordamerikas und Asiens die 100
68
INVESTMENTS RUBRIK
führenden Unternehmen in den Bereichen Ökologie, Soziales und Governance heraus.
In geschlossener Gesellschaft Abseits der weltweiten Börsen gibt es allerdings noch eine nachhaltige Welt, jene der geschlossenen Modelle. Oft sind die Mindestsummen aber sehr hoch angesetzt, eine Beteiligung kommt dann freilich nur für institutionelle Anleger infrage. Thomas Hartauer, Geschäftsführer der Lacuna AG aus Regensburg: „Möchte zudem etwa ein österreichischer Anleger in unsere jüngsten Projekte investieren, muss er von einem deutschem Institut beraten werden, das der deutschen Aufsicht unterliegt.“ Konkret werden derzeit zwei Windparks in Bayern errichtet, sie sollen laut Hartauer bis zum Sommer ans Netz gehen. Der Clou: Bei diesem Modell werden Anleger zu Unternehmern wie bei allen geschlossenen Fonds. Genauer gesagt werden sie zu Kommanditisten an der Lacuna Windpark Hohenzellig GmbH & Co KG oder der Lacuna Windpark Bucheck GmbH & Co KG, mit Mindesteinlagen von 10.000 Euro respektive 200.000 Euro. Der größere Teil der Finanzierung stammt aus Bankdarlehen. © HANS RINGHOFER / PICTUREDESK.
Einziger Wermutstropfen: Gehen die Geschäfte einmal schlecht, kann es zur Nachschusspflicht kommen. Dann müssen Auszahlungen an die Gesellschaft zurückgezahlt werden. Das gilt aber nur für jenes Geld, das bisher stückweise aus der Liquidität, die durch Abschreibungen
Bei dem Windparkmodell von Lacuna AG werden Anleger zu Unternehmern. Das Bürgerbeteiligungsmodell g arantiert 20 Jahre lang einen fixen Einspeisetarif.
frei wird, nicht aber aus dem Gewinn, angefallen ist. Im schlimmsten Fall kann es
von Fotovoltaikmodulen finanziert, mit
genkapital darstellt. Ansonsten würde
zu einer Pleite kommen, dann wäre auch
denen
bestehend
es als Fremd- und nicht als Eigenkapital
die Einlage weg. Dennoch: Immerhin ga-
aus mehreren Modulen, auf Hausdächern
betrachtet werden, Helios müsste dann
rantiert bei den Windparkmodellen das
an verschiedenen Standorten im Mühl-
um einen Bankenkonzession ansuchen.
deutsche
Fotovoltaikanlagen,
Erneuerbare-Energie-Gesetz
viertel errichtet werden. Konkret schlie-
Ähnlich das Beteiligungsmodell von Un-
20 Jahre lang einen fixen Einspeisetarif.
ßen Anleger einen Darlehensvertrag ab,
serkraftwerk.at: Hier liegt die Mindest-
Allerdings hält auch der Fiskus die Hand
die Mindestsumme liegt bei 500 Euro.
summe ebenfalls bei 500 Euro, und man
auf, „für österreichische Anleger greift
Die jährliche Verzinsung beträgt 2,2 Pro-
beteiligt sich an Solarpaneelen. Die Ver-
dann das DBA“, ergänzt Hartauer.
zent, aber nur auf die ausstehende Einla-
zinsung liegt bei jährlich drei Prozent, es
Für den heimischen Kleinanleger gibt
ge. Denn jährlich wird bei einer Gesamt-
gibt aber keine Laufzeitbegrenzung. Was
es zumindest ein ähnliches Konstrukt,
laufzeit von 13 Jahren ein Dreizehntel der
letztendlich allzu gut aufzeigt: Reich-
die Bürgerbeteiligung.
Einlage zurückgezahlt.
lich Chancen bietet sie allemal, die Welt
Eine solche bietet zum Beispiel die
Einzig: Das Darlehen ist mit einer
der Nachhaltigkeit. Wie man diese nut-
Helios Sonnenstrom aus Oberösterreich
Rangrücktrittserklärung versehen, wo-
zen möchte, müssen Anleger allerdings
an. Mit dem Anlegergeld wird der Ankauf
mit es im Sinne des Insolvenzrechts Ei-
selbst entscheiden. n
69
SEITENBLICKE
SO DENKT DIE POLITIK
WAS IST UNS EINE „GRÜNE WIRTSCHAFT“ WERT? SPÖ
ÖVP
FPÖ
Christoph Matznetter Wirtschaftssprecher
Peter Haubner Wirtschaftssprecher
Axel Kassegger Wirtschaftssprecher
Wie kann Österreich von einer nachhaltigen
Wie kann Österreich von einer nachhaltigen
Wie kann Österreich von einer nachhal-
Wirtschaft profitieren? – Nachhaltiges und
Wirtschaft profitieren? – Der Nachhaltig-
tigen Wirtschaft profitieren? – Nachhal-
ökologisches Wirtschaften zählt zu den
keitsgedanke ist für die heimischen Un-
tig erfolgreiche Wirtschaft funktioniert
Kernzielen der Sozialdemokratie. Mit ei-
ternehmen heute eine wichtige Trieb-
nur, wenn auf der Metaebene ein ent-
ner Kombination von Industriepolitik –
feder für Innovationen. Wir sichern da-
sprechender Geist herrscht. Hier sehe
mit dem Schwerpunkt auf „Green Jobs“
durch unsere Wettbewerbsfähigkeit auf
ich noch massive Defizite. Konkret sollte
– und Investitionen in Forschung und
den Märkten und leisten zeitgleich einen
Österreich seine Abhängigkeit von fos-
Entwicklung kann es gelingen, das Wirt-
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
silen Brennstoffen deutlich reduzieren.
Wie sollte man die Wirtschaftsförderung
Ein Ausbau von Forschung und Entwick-
diesbezüglich anlegen? – Um unsere Res-
lung sollte dabei im strategischen Fokus
Wie sollte man die Wirtschaftsförderung
sourcen zu schützen, müssen wir in For-
stehen.
diesbezüglich anlegen? – Aus unserer Sicht
schung und Entwicklung investieren. Ge-
Wie sollte man die Wirtschaftsförderung
sollen Unternehmen, die in grüne Spit-
nerell brauchen wir aber eine Senkung der
diesbezüglich anlegen? – Die beste Art
zentechnologien investieren oder nach-
Lohnnebenkosten, um den heimischen
der Wirtschaftsförderung ist die Schaf-
haltige Unternehmenskonzepte verfol-
Betrieben das Wirtschaften wieder zu er-
fung optimaler Rahmenbedingungen, in
gen, gezielt gefördert und bei ihren Ex-
leichtern, den Standort Österreich zu at-
denen sich die erwerbsorientierte, freie
porten in internationale Märkte unter-
traktiveren und Arbeitsplätze zu schaf-
Wirtschaft bestmöglich entwickeln kann.
stützt werden. Im Zusammenhang mit
fen.
Das heißt weniger Förderungen durch
schaftswachstum zu stimulieren und die Arbeitslosigkeit zu reduzieren.
öffentlichen Auftragsvergaben könnte
Ist das Freihandelsabkommen TTIP eine
Zuwendung von Mitteln, die ja letztlich
das Kriterium der nachhaltigen Unter-
Gefahr oder Chance? – Österreich hat be-
vorweg über Steuern und Abgaben der
nehmensführung stärker als bisher be-
reits mehr als 60 Handelsabkommen un-
Wirtschaft abgenommen wurden.
rücksichtigt werden.
terzeichnet. Diese schaffen uns große
Ist das Freihandelsabkommen TTIP eine
Ist das Freihandelsabkommen TTIP eine
Chancen, Wettbewerbsfähigkeit und si-
Gefahr oder Chance? – Alles im Leben
Gefahr oder Chance? – Sowohl als auch.
chern Arbeitsplätze. Derzeit ist die Wirt-
birgt Gefahren und Chancen. Die Chan-
Wir stehen dem freien Handel prinzipiell
schaft noch besonders stark von Han-
cen liegen in der Vertiefung und im Aus-
nicht ablehnend gegenüber. Wichtig sind
delshemmnissen beim Export in die USA
bau des Handels, das hat am Ende immer
aber faire Bedingungen und die Wah-
betroffen. Durch TTIP werden diese Barri-
noch zu mehr Wohlstand und sozialer Si-
rung unserer Umwelt- und Sozialstan-
eren abgebaut. Die Sorgen und Bedenken
cherheit geführt. Die Gefahren liegen in
dards, die nicht durch Schiedsgerichte
der Bevölkerung hinsichtlich TTIP müs-
der nicht ausreichend wahrgenomme-
und Investorenschutzklauseln unterlau-
sen aber ernst genommen werden. Wir
nen Vertretung europäischer Interessen
fen werden dürfen. Die Verhandlungen
fordern transparente Verhandlungen, die
gegenüber den starken USA und in einer
sollen auch transparenter und demokra-
in einem offenen Dialog mit der Bevölke-
potenziellen Nivellierung von Standards
tischer geführt werden.
rung erfolgen.
nach unten.
70
SEITENBLICKE
So denken die heimischen Parteien über nachhaltige Wirtschaft, grüne Wirtschaftsförderung und das Freihandelsabkommen TTIP.
GRÜNE
TEAM STRONACH
Werner Kogler Stv. Klubobmann
Kathrin Nachbaur Finanzsprecherin
NEOS Sepp Schellhorn Abgeordneter zum Nationalrat
Wie kann Österreich von einer nachhalti-
Wie kann Österreich von einer nachhaltigen
Wie kann Österreich von einer nachhalti-
gen Wirtschaft profitieren? – Nachhalti-
Wirtschaft profitieren? – Die Wasserkraft
gen Wirtschaft profitieren? – Ein Paradig-
ges Wirtschaften ist das Um und Auf.
ist wahrscheinlich die einzig wettbe-
menwechsel muss stattfinden, hin zu
Grüne Technologien werden zur Leitin-
werbsfähige grüne Energiegewinnung.
einem nachhaltigen und umsichtigen
dustrie des 21. Jahrhunderts: Umwelt-
Alle anderen Formen der grünen Ener-
Wirtschaften mit ausgeglichener Berück-
wirtschaft
giegewinnung
dauerhafter
sichtigung von ökologischen und gesell-
bringen die neuen grünen Arbeitsplät-
Subventionen, die letztlich die Preise für
schaftlichen Aspekten. Für Österreich gilt
ze – Herzstücke eines zukunftsorien-
die Verbraucher gewaltig verteuern. Da-
es, in Zukunftsthemen wie Innovation,
tierten, nachhaltigen Wirtschaftssys-
rüber hinaus könnte Österreich weltweit
Materialeffizienz und Energieeffizienz in
tems. Die Grünen wollen in diese Berei-
Technologietreiber und Vorreiter sein.
der Europäischen Union eine Vorreiter-
und
Ökodienstleistungen
che verstärkt investieren und damit vie-
bedürfen
Wie sollte man die Wirtschaftsförderung
rolle einzunehmen.
diesbezüglich anlegen? – Gefördert wer-
Wie sollte man die Wirtschaftsförderung
Wie sollte man die Wirtschaftsförderung
den sollte nur das, was sinnvoll ist: So-
diesbezüglich anlegen? – Große Nachhal-
diesbezüglich anlegen? – Die Grünen ge-
lar dort, wo genug Sonne ist, Wind, wo
tigkeitsthemen werden sich in Zukunft
hen davon aus, dass ein großes Sparpo-
genug Wind ist, und Wasser, wo genug
national nicht mehr effizient lösen las-
tenzial darin liegt, die zahlreichen teil-
Wasser ist. Das ist derzeit nicht der Fall,
sen. Hier gilt es, im Rahmen der Europä-
weise undurchsichtigen Förderungen
und ist daher eine gewaltige Steuer-
ischen Union langfristige Masterpläne zu
auf Bundes-, Landes- und auch Regio-
geldverschwendung. Außerdem gibt es
erstellen und diese auch konsequent um-
nalebene zu durchforsten. Hier gibt es
eine starke Verunsicherung der Indus-
zusetzen.
viele
Doppelgleisigkeiten.
trie durch CO2-Zertifikate. Diese wür-
Ist das Freihandelsabkommen TTIP eine
Auch die umweltschädigende Kompo-
den Industriebetriebe zwingen, darüber
Gefahr oder Chance? – Freihandel stehen
nente so mancher Förderung muss be-
nachzudenken abzuwandern.
wir generell positiv gegenüber, und wir
le neue Jobs schaffen.
unsinnige
Ist das Freihandelsabkommen TTIP
sehen die wohlstandsfördernden und ar-
Ist das Freihandelsabkommen TTIP eine
eine Gefahr oder Chance? – Je nach Aus-
beitsplatzsichernden Vorteile. Wir for-
Gefahr oder Chance? – Die Grünen befür-
gestaltung. Handel war immer schon
dern jedoch einen transparenten Prozess
worten Handel und auch internationa-
das Rezept für das Schaffen von Wohl-
und ein Mitspracherecht der Bevölkerung
le Handelsabkommen. Aber TTIP, TiSA
stand und, noch viel wichtiger, für Frie-
bei Verhandlungen. Genau das ist in den
und CETA lehnen die Grünen in der der-
den. Was wir brauchen, ist ein fairer
TTIP-Verhandlungen nicht ausreichend
zeitigen Form ab. Durch die eingebau-
Handelsvertrag, denn die kleinen öster-
der Fall. Außerdem ist wichtig, dass die
te private Schiedsgerichtsbarkeit sind
reichischen Bauern und KMUs können
höchsten Standards garantiert sind. Da-
Umwelt- und Sozialstandards in Ge-
höchstwahrscheinlich nicht im Wettbe-
her fordern wir ein faires Schlichtungs-
fahr. Private Gerichte sollen nicht über
werb mit den US-amerikanischen Rie-
verfahren bei einem internationalen
gesetzlichen Standards stehen dürfen.
sen bestehen.
Handelsgerichtshof.
leuchtet werden.
71
RUBRIK
DIMENSIONEN: MENSCH, UMWELT UND WIRTSCHAFT NaNaNachhaltigkeit ist mit vielen Megatrends v erbunden. DerBörsianer erklärt mithilfe von renommierten Wissenschaftlern die A uswirkungen der drei Dimensionen Klima, Menschenrechte sowie Demografie auf Mensch, Umwelt und Wirtschaft.
Österreichs größter Eispanzer, die Pasterze auf dem Großglockner, schrumpfte 2014 um 53,6 Meter.
72
© MARTIN ZWICK / VISUM / PICTUREDESK
TEXT THOMAS MÜLLER
DIMENSIONEN
RUBRIK
1. KLIMA: NICHTSTUN WIRD TEUER Ist die Welt noch vor einer Klimakatastrophe zu retten? DerBörsianer hat sich von Experten auf den neuesten Stand bringen lassen.
W
enn Klimaforscher unter sich
wie groß das Kohlenstoffbudget ist, das
sind, wird über vieles disku-
global verbraucht werden darf, damit
Kohlendioxid in die Luft geblasen wur-
tiert, aber eine Frage steht si-
diese Grenze nicht überschritten wird.
de als 1990. „Der Trick mit dem Basis-
cher außer Zweifel: ob es nun eine von
Wie bei allen öffentlichen Gütern gilt es
jahr ist wohlbekannt, er wird vor allem
Menschen
hier, eine Vereinbarung zu treffen, wer
angewendet, um die eigene Anstren-
wie viel davon noch nutzen darf.“
gung optisch besser aussehen zu las-
verursachte
Klimaerwär-
mung gibt oder nicht. Beim Österrei-
dem dank Hochkonjunktur weit mehr
chischen Klimatag Ende April 2015 ging
Bei der Pariser Klimakonferenz im
sen“, moniert Wahlmüller. Gegenüber
es vor allem darum, welche Folgen der
Dezember 2015 wird genau das politisch
dem Basisjahr 1990 würden die USA nur
Klimawandel hierzulande wahrschein-
ausverhandelt
Voraussicht-
17 bis 18 Prozent einsparen. Für die Ver-
lich haben wird, sei es für das Gesund-
lich wird ein Nachfolgeabkommen zum
handlungen in Paris bedeute das nichts
heitssystem, die Verkehrsinfrastruk-
Kioto-Protokoll beschlossen. Steinin
Gutes: „Andere Staaten, die schwierige-
tur oder die Landwirtschaft. Präsentiert
ger sieht immerhin einige Fortschrit-
re Voraussetzungen vorfinden, werden
wurden unter anderem die Ergebnis-
te bei den derzeitigen Klimazielen: „Die
sich vermutlich ebenfalls schwache und
se des interdisziplinären Forschungs-
Ziele der USA lassen sich durchaus mit
unzureichende Ziele setzen.“ Ähnliche
projekts Coin (Cost of Inaction), mit
dem Zwei-Grad-Ziel vereinbaren. Be-
Befürchtungen hat auch Nicholas Stern,
dem die erwarteten Schadenssummen
merkenswert ist, dass China erste
ehemaliger Chefökonom der Weltbank
für den Klimawandel in Österreich be-
Schritte gesetzt hat. Das hat aber mehr
und Autor des berühmten Stern-Re-
rechnet wurden. Dabei sind die Kosten
mit der lokalen Luftverschmutzung zu
ports für die britische Regierung. Was
für das Nichtstun bereits jetzt zu ver-
tun als mit Klimaschutz.“
die Staaten bisher angekündigt haben,
werden.
zeichnen: Seit 1880 hat sich die durch-
sei nicht geeignet, das Zwei-Grad-Li-
schnittliche Temperatur in Österreich
Der Trick mit dem Basisjahr
mit zu halten, schreibt er in einer jüngst
um zwei Grad erhöht, und das kostet
Für Johannes Wahlmüller, Klima- und
veröffentlichten Analyse. Dennoch hält
jedes Jahr schätzungsweise eine Mil-
Energiesprecher bei der Umwelt-NGO
Stern ein tragfähiges Ergebnis in Paris
liarde Euro, wie die Klimaforscher und
Global 2000, gehen die bisherigen An-
noch für möglich und mahnt: „Was wir
Ökonomen berechnet haben. Bis 2050
kündigungen der EU und der USA noch
in den nächsten 15 Jahren tun, ist ent-
wird diese Summe zwischen 4,2 und 5,2
nicht weit genug. „Die EU plant bis 2025
scheidend.“
Milliarden pro Jahr betragen, vorausge-
eine Einsparung von Treibhausgasemis-
setzt die weitere globale Klimaerwär-
sionen um 40 Prozent gegenüber dem
Potenziale des Alltags
mung beträgt durchschnittlich nicht
Basisjahr 1990, dabei wären 60 Prozent
Doch was steht nun konkret hinter den
mehr als zwei Grad. Das würde aller-
möglich und auch notwendig. Mit den
abstrakten Prozentzahlen? Denn ir-
dings ein entschlosseneres Handeln in
derzeitigen Anstrengungen kommt die
gendwo müssen die CO2-Einsparungen
der Klimapolitik bedingen, als es derzeit
EU zudem nicht auf Zielkurs, was die
in den nächsten 35 Jahren ja herkom-
der Fall ist. „Die grundlegende Frage ist:
vollständige Umstellung auf erneuer-
men. Und was bedeutet das für die Wirt-
Welchem Risiko wollen wir uns ausset-
bare Energie bis 2050 betrifft.“ Die Ab-
schaft?
zen?“, sagt der Ökonom und Coin-Mit-
hängigkeit von fossilen Energieträgern
Die Finanzbranche ist in das Thema
autor Karl Steininger von der Universi-
werde nur unnötig verlängert. Die USA
schon längst eingestiegen und hat zum
tät Graz: „Bei zwei Grad sind die Folgen
planen zwar, bis 2025 ihre Emissionen
Beispiel Ökologiefonds aufgelegt, die in
des Klimawandels noch beherrschbar.
um bis zu 28 Prozent zu senken, aller-
Technologien zur Ressourcenschonung
Physikalisch wissen wir recht genau,
dings nehmen sie 2005 als Basisjahr, in
investieren oder in erneuerbare Ener-
73
DIMENSIONEN RUBRIK
„Das physikalische Wachstum ist begrenzt.“ KARL STEININGER
dem seien technisch verbesserte Batterien eine wichtige Voraussetzung für mehr Akzeptanz. Bei den möglichen,
„Umdenken erforderlich“
aber unwahrscheinlichen Trendbrüchen schimmert dann aber doch noch die leise Hoffnung auf einen Elektroboom und einen neuen Markt durch: „Wirt-
HELGA KROMP-KOLB Leiterin des Zentrums für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit, Universität für Bodenkultur Wien
gieträger. Ob die Vision eines „grünen
schaftliche und ökologische Erwägun-
Wachstums“ auf diese Weise realisiert
gen ständen dem elektrischen Fahrspaß
werden kann oder ob der Postwachs-
nicht mehr entgegen. Die deutsche Au-
tumsgesellschaft die Zukunft gehört, ist
tomobilindustrie wäre zudem Welt-
Sind die derzeitigen Klimaziele der EU und
noch umstritten. Für Steininger wird es
marktführer in diesem Marktsegment.“
der USA ambitioniert genug? – Ambitioniert genug wofür? Sie sind immerhin so
trotz Energieeinsparungen nicht ohne eine neue Grundhaltung zum Wachstum
Was können wir tun?
ambitioniert, dass man mit oberfläch-
gehen: „Wir müssen uns irgendwann
Neue Technologien sieht auch NGO-
lichen Maßnahmen nicht mehr durch-
fragen: Was soll denn überhaupt wach-
Sprecher Wahlmüller grundsätzlich po-
kommen wird, systemische Veränderun-
sen? Das physikalische Wachstum ist
sitiv: „Man denke nur zum Beispiel an
gen werden notwendig sein. Deswegen ist
begrenzt, und ab einem gewissen Punkt
den Siegeszug der LED-Lampe. Und ge-
ja auch der Widerstand so groß. Es wäre
machen uns mehr materielle Güter auch
rade für viele europäische Hersteller
wichtig, heuer bei der Klimakonferenz in
nicht glücklich. Grundsätzlich müssen
von effizienten Geräten stellen die EU-
Paris echte Verpflichtungen einzugehen.
wir uns überlegen, was wir unter einem
Effizienzstandards sogar einen Wettbe-
In Kürze werden Länder wie China, Indien
guten Leben verstehen. Das kann auch
werbsvorteil dar, was europaweit vie-
und Brasilien den Ton angeben. Während
mehr Zeit mit der Familie bedeuten.“
le Arbeitsplätze sichert.“ Er warnt aber
das langfristig kein Nachteil sein muss,
Die größten Potenziale im Alltag sieht
davor, daraus einen Freibrief für mehr
ist doch davon auszugehen, dass kurz-
der Ökonom bei der Raumheizung und
Konsum abzuleiten, was wieder zu mehr
fristig deren Drang nach „Entwicklung“
bei der Mobilität: „Moderne Gebäude
Verbrauch führt: „Heute sehen wir, dass
weitere für den Klimaschutz verlorene
sind hier schon sehr gut aufgestellt. Es
ein Teil des Effizienzgewinns durch die-
Jahre bedeuten würde.
gibt sogar Plusenergiehäuser, die mehr
sen sogenannten Rebound-Effekt auf-
Energie herstellen, als sie verbrau-
gefressen wird. Der Einsatz neuer Tech-
Wird es ausreichen, unser Energiesystem auf
chen. Bei der Mobilität wäre es ein Feh-
nologien muss daher auch mit einem
erneuerbare Quellen umzustellen? – Der
ler, den jetzigen Autoverkehr einfach
gesellschaftlichen Wandel hin zu einem
Klimawandel ist nur ein Symptom des
auf Strom umzustellen. Es wird ein Mix
schonenden Umgang mit Ressourcen
tiefersitzenden Problems der Übernut-
aus E-Mobilität, Car-Sharing, öffentli-
einhergehen“.
zung der globalen Ressourcen. Dieses
chem Verkehr und Radfahren sein müs-
Der Experte hat auch in seinem ei-
Problem lässt sich nicht auf rein techni-
sen.“ Nicht zu Vernachlässigen sei auch
genen Alltag diesen Anspruch und fährt
scher Ebene lösen. Es ist ein Umdenken
der Fleischkonsum, der wesentlich zum
mit dem Rad zur Arbeit, bezieht Öko-
erforderlich. Wesentliche Komponenten
CO2-Ausstoß beitrage. Eine Urlaubsrei-
strom und kauft Bioprodukte, wo es
sind Wirtschafts- und Geldsysteme, die
se mit dem Flugzeug würde aber die Be-
möglich ist. Karl Steininger hat trotz
nicht von Wachstum abhängig sind, und
mühungen des restlichen Jahres wieder
seiner großen Familie auf ein eigenes
dieses auch nicht antreiben.
zunichtemachen, warnt der Forscher.
Auto verzichtet: „Ich teile mit meinem
Von einem Boom der E-Autos geht
Nachbarn ein Auto und nutze auch Car-
Welche Lebensweise lässt sich mit einem
man auch beim Institut für Mobilitäts-
Sharing. Als Nebeneffekt bleibt man mit
stabilen Klima vereinbaren? - Es geht um
forschung nicht aus. Die Forschungs-
den Leuten in Kontakt.“ n
Suffizienz, das heißt, weniger ist oft
einrichtung der BMW Group hat in ei-
mehr. Ich verbringe zum Beispiel herrli-
ner Studie die zukünftige Mobilität in
che Urlaube an Orten, die mit der Bahn
Deutschland untersucht. In einem optimistischeren Szenario für 2035 geht man zwar von einem „Einzug der EMobilität in den motorisierten Individualverkehr“ aus, aber dies eher beim Car-Sharing und bei Firmenflotten. Zu-
„Anstrengungen der EU nicht ausreichend.“ JOHANNES WAHLMÜLLER
74
erreichbar sind. Ich esse wenig Fleisch und greife fast nur zu heimischen Biolebensmitteln. Aber meine Lebensweise ist nicht als Rezept für neun Milliarden Menschen geeignet. Der Planet wäre immer noch hoffnungslos überfordert. n
DIMENSIONEN RUBRIK
2. MENSCHENRECHTE: ZWISCHEN PROFIT UND VERANTWORTUNG Markenkonzerne können sich nicht mehr ihrer Verantwortung entziehen. Doch können Firmen mit ihren Investments den Unterschied ausmachen?
F
airtrade hat sich schon längst als
tet die wesentliche Frage: Kann das Un-
xis eher dahingehend beeinflussen, dass
Begriff im Supermarkt etabliert,
ternehmen mit seinem Investment einen
sich Gesetze positiv auf ihren Profit aus-
und in den Vorstandsetagen sind
Unterschied machen und Positives be-
wirken. „Ein Beispiel sind die aktuellen
Kürzel wie CSR (Corporate Social Respon-
wirken? „Es gibt Extremfälle wie Nord-
TTIP-Verhandlungen. EU- und US-Kon-
sibility) und ESG (Environmental, Social,
korea oder Papua-Neuguinea, da kann es
zerne versuchen die Regierungen dazu
Governance) nichts Neues mehr. Es geht
keine positive Wirkung geben“, sagt Lu-
zu bringen, dass sie die Möglichkeit ha-
um soziale Verantwortung gegenüber an-
kas. „Und dann gibt es Zwischenformen,
ben, die Staaten bei privaten Gerichten
deren im Wirtschaftssystem, sei es beim
wenn ein Regime problematische Züge
zu klagen. Das ist für die Konzerne von
Kaffee oder beim Investmentfonds. Eher
aufweist,
Einflussmöglichkeiten
Vorteil, wie eine Vielzahl an Beispielen
weniger Beachtung finden dabei die all-
gegeben sind. Wesentlich für ein verant-
von bestehenden Investitionsabkom-
gemeinen Menschenrechte und demo-
wortungsvolles Investment ist, dass man
men zeigt“, sagt Strickner.
kratische Rechte als Kriterien für einen
sich der Lage und des Risikos bewusst
Doch kann zumindest mehr Wohl-
bewussten Konsum oder bei der Stand-
ist.“ Als Google etwa in den chinesischen
stand durch Investitionen eines Tages zu
ortauswahl für Unternehmen. Der End-
Markt eintrat, hätte es absehbar sein
einer Demokratiebewegung führen? Ka-
verbraucher kann noch relativ leicht aus-
müssen, dass die Regierung die Google-
rin Lukas bezweifelt das: „Ich weiß aus
blenden, wo seine Tankfüllung Diesel ei-
Daten auch verwenden könnte, um Men-
Erfahrung, dass dieser Effekt ein Mythos
gentlich herkommt oder das Lithium für
schenrechtsverletzungen zu begehen.
ist. Das hat man schon bei den Entwick-
die Smartphone-Batterie. Ein Konzern,
Ein positives Beispiel sei die Sportmarke
lungsprojekten der Weltbank gehofft,
der sich einer CSR-Strategie verschrie-
Nike, das infolge einer Boykottkampag-
und es ist nicht eingetreten. Da braucht
ben hat und vor Ort tätig ist, kann es sich
ne konsequent eine CSR-Strategie um-
es Druck von außen durch die Staaten-
nicht so einfach machen. Dann kann es
gesetzt hat, so die Expertin.
gemeinschaft, zusätzlich zum Druck von
aber
innen durch die Zivilgesellschaft.“ Aus-
sein, dass Karin Lukas ganz genau hinschauen muss. Die Juristin vom Ludwig-
Druck der Staatengemeinschaft
schlaggebend für mehr Demokratie seien
Boltzmann-Institut für Menschenrech-
„Ob in einem Land ein demokratisches
in Europa eher historische Ereignisse ge-
te berät immer wieder Unternehmen
Regime oder ein autoritäres herrscht, ist
wesen, sagt Alexandra Strickner: „Große
und erstellt sogenannte Country Entry
den Investoren eher egal. Wichtig sind
demokratische Reformen gab in der bis-
Checks. „Wir analysieren die politische
die Profiterwartungen und deren Erfül-
herigen Geschichte meist nach Revolu-
und menschenrechtliche Situation und
lung“, lautet die Hypothese der Ökono-
tionen oder Kriegen. Das Wahlrecht für
den Zustand der Zivilgesellschaft. Üblich
min Alexandra Strickner, Obfrau der NGO
Frauen etwa wurde in Österreich nach
ist auch die sektorenspezifische Analyse.
Attac Österreich, die sich kritisch mit
dem Ersten Weltkrieg mit der Ausrufung
Wie sind die Arbeitsbedingungen in ei-
dem herrschenden Wirtschaftssystem
der Republik eingeführt, die allgemei-
ner Branche? Gab es in bestimmten Be-
auseinandersetzt. Statt sich für mehr de-
ne Erklärung der Menschenrechte wur-
reichen Probleme?“, erklärt Lukas im
mokratische Rechte einzusetzen, würden
de 1948 kurz nach dem Ende des Zweiten
Gespräch mit DerBörsianer. Letztlich lau-
Konzerne die Regierungen in der Pra-
Weltkriegs verkündet.“ n
75
DIMENSIONEN RUBRIK
3. DEMOGRAFIE: DIE ANGST VOR DEM ALTERN Für die einen ist der demografische Wandel eine Investmentchance, für die anderen drohendes Ungemach, gegen das man sich absichern muss.
© KYODO NEWS / ACTION PRESS / PICTUREDESK
Der älteste Mensch: Die Japanerin Misao Okawa feiert 2015 ihren 117. Geburtstag.
D
ie
außerhalb
ben wird als die heutige. Was sich be-
insgesamt.“ Investmentspezialisten wie
des kleinen Österreichs ist in Be-
Weltbevölkerung
reits etwas klarer abzeichnet, ist der de-
Bellevue Asset Management und Lacuna
wegung, und sie wächst weiter.
mografische Wandel, der sich auf jedem
AG sind schon vor längerem auf den De-
Ob nun der Zenit bei zehn Milliarden
Kontinent anders auswirken wird. Wäh-
mografiezug aufgesprungen und haben
oder doch bei elf Milliarden Menschen
rend Indien und Afrika weiterwachsen
Gesundheits- und Biotech-Fonds auf-
am Ende des Jahrhunderts erreicht sein
und junge Bevölkerungen haben wer-
gelegt. Indien-Fonds wiederum werden
wird, ist nicht sicher. Es ist aber davon
den, werden China, Japan und Südkorea
mithilfe der demografischen Wachs-
auszugehen, dass diese zukünftige Welt
demografisch schrumpfen und altern.
tumsstory gegenüber anderen Emerging
einen anderen Ressourcenverbrauch ha-
„In Japan etwa hat das zur Folge, dass zu-
Markets angepriesen.
nächst mehr Menschen im erwerbsfähi-
„Reformen, Revolutionen oder Kriege.“ ALEXANDRA STRICKNER
gen Alter sind, bevor sich später die Zahl der Pensionisten erhöht“, erklärt Rainer Münz, Leiter des Research Centers der Erste Group Bank AG. „Profitieren wird von diesen Trends wohl die Pharmabranche und die Gesundheitsbranche
76
„Pharma- und Gesundheitsbranche profitieren.“ RAINER MÜNZ
DIMENSIONEN RUBRIK
Pensionssystem als Pyramidenspiel Hierzulande sorgt der demografische Wandel für widersprüchliche Reaktionen. Umfragen bestätigen regelmäßig die Skepsis der jungen Generation gegenüber dem staatlichen Pensionssystem, gleichzeitig ist die Bereitschaft, sich mit privater Vorsorge abzusichern, enden wol-
BiotechBoom
LYDIA BÄNZIGER Portfolio Manager & Analyst BB Biotech AG
lend. Es steht außer Zweifel, dass Österreich insgesamt eine wachsende, aber
Der Biotechsektor boomt. Warum? – Wir
Summe von rund zwei Milliarden ent-
auch alternde Bevölkerung hat. Während
befinden uns am Anfang eines neuen
spricht. 400 Millionen dieser Senioren
die Gruppe der 20- bis 60-Jährigen heu-
Produktzyklus. In den letzten Jahren gab
werden dann über 80 Jahre alt sein. Nach
te vier Millionen ausmacht, wird sie 2030
es eine Vielzahl von neuen Zulassungen
Schätzungen des Marktforschungsin
auf 5,7 Millionen anwachsen. Die Alters-
aus dem Biotechsektor, und wir reden
stituts IMS Health werden sich die Aus-
klasse 60 plus bleibt zunächst mit rund
hier nicht über Produkte mit geringerem
gaben für Medikamente weltweit zwi-
zwei Millionen fast unverändert. Für 2060
Umsatzvolumen, sondern über Block-
schen 2012 und 2017 von 965 Milliarden
prognostiziert der Ageing Report 2015 der
buster mit einem Umsatz von mehr als
auf 1,2 Billionen US-Dollar erhöhen. Da-
EU-Kommission um 80 Prozent mehr
einer Milliarde US-Dollar.
von profitiert aufgrund seiner Innovationskraft der Biotechsektor, denn inzwi-
Menschen über 65 als heute. Öffentliche Ausgaben für Pensionen werden sich
Was sind die wichtigsten Forschungsthe-
schen sind bereits acht der zehn um-
aber dennoch nur um 0,5 Prozentpunk-
men? – Ein seit Jahrzehnten heißes For-
satzstärksten Medikamente der Welt
te auf 14,4 Prozent erhöhen. Die Gründe
schungsthema ist Krebs. Jahr für Jahr
Biologics.
dafür sind die bisherigen Reformen und
kommen neue Therapien auf den Markt,
das Auslaufen der Beamtenpensionen.
die das Überleben schrittweise ver-
Welche medizinischen Neuheiten sind zu
Die Ausgaben müssen dann allerdings
längern, jedoch gelingt nur selten ein
erwarten? – In der Onkologie könnte die
von weniger Arbeitsfähigen als heute fi-
Durchbruch auf dem Gebiet. Einer der
Immuntherapie, bei der körpereigene
nanziert werden, was Rainer Münz mit
spannendsten Ansätze ist aktuell die In-
T-Zellen das Immunsystem aktivieren,
einem Pyramidenspiel vergleicht. „Da-
volvierung des Immunsystems des Pati-
um Tumorzellen zu identifizieren und
her empfiehlt es sich, global in dynami-
enten in der Bekämpfung des Tumors.
zu zerstören, einen Paradigmenwech-
schere Regionen zu investieren, um vor-
Die Ansprechraten auf solche Therapien
sel in der Krebsbehandlung einleiten.
zusorgen“, so seine Schlussfolgerung. Ob
sind leider mit 20 Prozent je nach Tumor
Branchenexperten schätzen das künf-
die heute versprochenen Renditen in den
noch stets relativ tief. Ziel ist es, Kom-
tige Marktpotenzial auf bis zu 35 Milli-
nächsten Jahrzehnten dann wirklich ein-
binationstherapien zu finden, von de-
arden US-Dollar. Im Bereich der multi-
treffen, sei allerdings nicht sicher. Ande-
nen mehr Patienten profitieren können.
plen Sklerose entwickelte die US-Bio-
re Ökonomen wie Heinz-Josef Bontrup
Ein großes Gebiet, an dem sich die Fir-
techgesellschaft Receptos einen Ansatz
von der Westfälischen Hochschule se-
men seit Jahren die Zähne ausbeißen, ist
mit einer Substanz, die als Tablette zur
hen in der alternden Bevölkerung noch
Alzheimer.
Behandlung von wieder in neuen Schüben auftretender multipler Sklerose und
keine Bedrohung: „Um 1900 kamen auf einen Rentner in Deutschland zwölf Er-
Die alternde Bevölkerung treibt die Ent-
entzündlicher Darmerkrankung verab-
werbstätige, heute ist das Verhältnis eins
wicklung? – Allein die demografischen
reicht wird. Sollte das Produkt die Zulas-
zu drei. Dennoch geht es beiden Gruppen
Veränderungen unterstreichen die stei-
sung erhalten, würde es die Behandlung
bei weitem besser als vor 100 Jahren. Es
gende Nachfrage: Bis zum Jahr 2050 wird
von multipler Sklerose revolutionieren
gibt einfach mehr Verteilungsmasse.“ In
nach Berechnung der Weltgesundheits-
– und könnte sich erhebliche Marktan-
jedem Fall wird John Maynard Keynes mit
organisation der Anteil der über 60-Jäh-
teile im 16 Milliarden US-Dollar umfas-
seiner Prognose recht behalten: „In the
rigen an der Weltbevölkerung auf min-
senden Markt für MS-Medikamente si-
long run we all are dead.“ n
destens 22 Prozent steigen, was einer
chern. n
77
RUBRIK SEITENBLICKE
PRO & KONTRA
TTIP: FLUCH ODER SEGEN? kommen etwas Positives: „TTIP ist eine
PRO
Chance, internationale Standards und Normen zu schaffen.“ In eine ähnliche Kerbe schlägt der EU-Abgeordnete Othmar Karas: „Wenn
„Es profitieren auch kleinere und mittlere Unternehmen.“
sich die beiden größten Wirtschaftsräu-
CHRISTOPH LEITL
me der Welt einigen, können wir weltGrundsätzlich führt der Abbau von Han-
weite Standards setzen.“ Auch Karas
reichischen Wirtschaftskammer Chris-
delshemnissen aus volkswirtschaftli-
unterstreicht jedoch, dass europäische
toph Leitl bringt der Abbau der Handels-
cher Sicht zu einem Wohlfahrtsgewinn
Standards dabei aber gewahrt bleiben
und Investitionshindernisse vor allem
für alle Beteiligten. Die Befürworter er-
müssen. Den Kritikern hält er entgegen,
einem exportorientierten Land wie Ös-
hoffen sich von einem transatlantischen
dass die Debatte über TTIP zu stark von
terreich Vorteile. „Klar ist auch, dass
Freihandelsabkommen daher in erster
Ängsten und zu wenig von Fakten und
nicht nur ein paar Konzerne profitie-
Linie positive Effekte für die heimische
Chancen bestimmt ist. Weniger Ängste
ren werden, sondern auch kleinere und
Wirtschaft. „Eine starke Exportnation
schüren und dafür Chancen aufzeigen,
mittlere Unternehmen (KMUs).“ Diese
wie Österreich kann von einem gutge-
das ist auch die Devise von Georg Kapsch,
würden sich laut Leitl ungleich schwerer
machten Handelsabkommen besonders
dem Präsidenten der österreichischen
tun, um mit nichttarifären Handelshür-
profitieren“,
Wirtschaftsmi-
Industriellenvereinigung (IV), der in
den zurande zu kommen.
nister Reinhold Mitterlehner hervor, der
TTIP ein historisches Projekt mit enor-
Auch Peter Brezinschek, Chefanalyst
jedoch mehr Transparenz im Verhand-
men Wachstumschancen sieht. Kapsch
von Raiffeisen Research, glaubt an Vor-
lungsablauf und eine Absicherung un-
ist davon überzeugt, dass der Abschluss
teile für die KMUs: „Gerade KMUs und
serer Standards verlangt. Laut Mitter-
den US-Markt für österreichische Pro-
nicht die Großkonzerne sind die eigent-
lehner sollen die nationalen Parlamente
dukte weiter öffnen würde: „Das kur-
lichen Gewinner, wenn sich ein Markt
am Ende über das fertige Abkommen ab-
belt die Exporte in die Vereinigten Staa-
ohne bürokratische Hürden öffnet.“ Da-
stimmen. Für Johann Marihart, den Vor-
ten an. Es schafft Arbeitsplätze in Ös-
rüber hinaus könnten laut Brezinschek
standsvorsitzenden der Agrana AG, sind
terreich.“ Auch die Wirtschaftskammer
die
hohe europäische Nahrungssicherheits-
spricht sich für eine umfassende Frei-
als weltweite Rahmenbedingungen den
standards für die EU nicht verhandelbar,
handelszone zwischen der EU und den
Ambitionen Chinas in diesem Punkt
dennoch sieht er in dem Freihandelsab-
USA aus. Für den Präsidenten der Öster-
Grenzen aufzeigen. n
streicht
78
vereinbarten
Industriestandards
SEITENBLICKE RUBRIK
TTIP – dieses Kürzel ist zu einem Reizwort für viele Österreicher geworden. Es steht für „Transatlantic Trade and Investment Partnership“ und wird seit Juli 2013 zwischen der EU und den USA verhandelt. DerBörsianer hat sich in der W irtschaft und Politik umgehört und die wichtigsten Pro- und Kontrastimmen gesammelt.
„Führt zum Verlust der heimischen Lebens mittelkultur.“
das
transatlantische
Freihandelsab-
kommen würden Tür und Tor geöffnet, um mit amerikanischem Genmais, Hormonfleisch und Fleisch mit intensivem Antibiotikaeinsatz den europä
KONTRA
ischen Markt zu fluten.“ Der Spar-CEO
GERHARD DREXEL
denkt, dass österreichische Erzeuger
In keinem anderen europäischen Land
von Qualitätslebensmitteln nur überle-
Alexander Egit, Geschäftsführer von
wehrt man sich so sehr gegen TTIP wie
ben könnten, wenn die höheren öster-
Greenpeace in Zentral- und Osteuro-
in Österreich. Gegner des geplanten
reichischen Standards auf amerikani-
pa, sieht in dem geplanten Freihandels-
transatlantischen
Freihandelsabkom-
sche abgesenkt werden würden. „Das
abkommen eine große Gefahr für Um-
mens fürchten vor allem, dass neben den
führt langfristig zum Verlust der ös-
weltschutz und Rechtsstaat: „Uns droht,
Handelshemmnissen auch Umwelt- und
terreichischen Lebensmittelkultur“, so
dass Konzerne unsere hart erkämpf-
Lebensmittelstandards abgebaut wür-
Drexel. Gleichzeitig fürchtet Drexel, dass
ten, hohen Umweltstandards aushebeln
den – so auch der Präsident des Bauern-
es zu irreversiblen Auswirkungen auf die
können.“ Greenpeace verlange daher,
bundes Jakob Auer, der sich kämpferisch
Volksgesundheit käme.
dass Standards nicht herabgesetzt werDrexel
den, Konzerne keine Sonderklagerech-
europäischen Lebensmittel- und Ver-
von Alexander Novy, Professor am Insti-
te bekommen und die Verhandlungen
arbeitungsstandards sowie beim Tier-
tut für Multi-Level Governance and De-
transparent geführt werden.
und Umweltschutz eingehalten werden.
velopment an der Wirtschaftsuniversi-
Diese Transparenz wünscht man sich
Davon werden wir nicht abrücken.“ Er
tät Wien. „TTIP ist eine Freihandelszo-
auch bei der Rewe International AG.
fürchtet darüber hinaus um die Siche-
ne der Reichen. Dies hätte negative Aus-
Konzernsprecherin Ines Schurin betont
rung des Agrarstandorts und des länd-
wirkungen für die ärmsten Länder der
jedoch, dass sich der heimische Lebens-
lichen Raums. Gleichzeitig gesteht Auer
Welt“, so Novy, der ergänzt, dass TTIP
mittelgigant nicht grundsätzlich gegen
aber ein, dass ein intelligent verhandel-
auch alle Versuche, einen demokrati-
TTIP ausspricht: „Unser wichtigstes An-
tes TTIP auch Chancen birgt.
schen europäischen Wirtschafts- und
liegen ist, dass die im Vergleich zu den
gibt: „Klare rote Linien müssen bei den
Rückendeckung
bekommt
Folgenschwere Auswirkungen sieht
Sozialraum zu schaffen, verhindert. Ge-
USA höheren europäischen und vor al-
vor allem Gerhard Drexel, Vorstandsvor-
gen TTIP steigen auch viele heimische
lem österreichischen Qualitätsstandards
sitzender von Spar Österreich: „Über
NGOs auf die Barrikaden.
bei Lebensmitteln erhalten bleiben.“ n
79
OFF TOPIC SEITENBLICKE
SO DENKT DIE POLITIK BÖRSENTALK
ÖSTERREICHS GRÜNSTE MARKEN
Über die Auszeichnung für A1 freute sich auch Peter Schiefer (Telekom Austria AG), der den Pokal im Namen des gesamten Teams abholte. GREEN BRANDS GREEN BRANDS AUSTRIA 2014 1. DEZEMBER 2014 PALAIS ESCHENBACH, WIEN
Die Brand-Marketing-Organisation Green Brands zeichnete Ende 2014 die grünen Marken Österreichs aus. 31 Unternehmen und deren 40 Marken wurden dabei für ihr Engagement im Umwelt- und Klimaschutz und der Nachhaltigkeit geehrt. Das Gütesiegel „Green Brand Austria 2014“ erhielten unter anderen A1 und die Palfinger AG.
Andreas Gnesda (Gewerbeverein) und Norbert Lux (Green Auf das steigende Bewusstsein der Österreicher für Umweltschutz und Nachhaltigkeit gehen auch Unterneh- Brands) ehrten als Green-Brands-2014-Persönlichkeit Sepp Eisenriegler (Reparatur- & Service-Zentrum). men wie die VBV Vorsorgekasse und Oekostrom ein.
NACHHALTIGKEITSCHALLENGE Die glücklichen Gewinner des Hauptpreises mit den Organisatoren der Challenge Johann Marihart (Agrana Beteiligungs-AG), Andrea Weber (RKI), Silvio Dorrighi (Uniqa Insurance Group AG), Adelheid Rester (Raiffeisen Bausparkasse), Leopold Figl (Agrana BeteiligungsAG), Franz Fischler (RKl), Walter Rothensteiner (RZB AG) und Klaus Buchleitner (RLB NÖ-Wien).
RAIFFEISEN-KLIMASCHUTZ-INITIATIVE PREISVERLEIHUNG NACHHALTIGKEITSCHALLENGE 2014 12. DEZEMBER, 2014 SKY CONFERENCE STADTPARK, WIEN
Für RKI-Geschäftsführerin Andrea Weber war es besonders wichtig, die Klimaschutz-Challenge um das Thema Nachhaltigkeit zu erweitern.
Über den ersten Platz der Challenge freute sich Leopold Figl (Agrana Beteiligungs-AG) mit seiner „Zwischenfruchtmischung“.
80
Bis Oktober 2014 standen die Einreich kategorien Nachhaltige Finanzprodukte und Services, Nachhaltiges Bauen, Sanieren und Mobilität sowie Unternehmensinterne Maßnahmen zur Auswahl. 174 Ideen wurden eingereicht, zehn davon wurden Ende November den Raiffeisen-Mitarbeitern zum Voting vorgestellt.
SEITENBLICKE OFF TOPIC
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN
Rekordverdächtige 40 Unternehmen und Organisationen reichten Berichte über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten ein. Auszeichnungen wurden in fünf Kategorien vergeben.
KAMMER DER WIRTSCHAFTSTREUHÄNDER AUSTRIAN SUSTAINABILITY REPORTING AWARD (ASRA) 22. OKTOBER 2014 INDUSTRIELLENVEREINIGUNG, WIEN
Timo Meynhardt, Professor am Institut für Unternehmensentwicklung in Lüneburg, hielt die Keynote „Schafft Nachhaltigkeit Public Value?“.
Experten und Unternehmensvertreter diskutierten mit Timo Meynhardt über das Thema Wirkungsmessung. Im Anschluss wurden die Sieger bekanntgegeben.
14 österreichische Unternehmen wurden mit dem ASRA ausgezeichnet. Zum 15. Mal wurden damit Unternehmen für ihre ausgewogene und angemessene Darstellung der Nachhaltigkeitsleistungen geehrt. In der Kategorie „Große Unternehmen“ räumte die Telekom Austria AG den ersten Platz ab. Amag Austria Metall AG siegte in der Kategorie „Erstberichte“. Die Einreichfrist des ASRA 2015 läuft noch bis zum 31. August.
ZUKUNFTSKONFERENZ Michael Strugl (Wirtschaftslandesrat Ober österreich), Franz Kainersdorfer (Voestalpine AG), Franz Friesenbichler (Eumicon) sowie Roman Stiftner (Fachverband Bergbau, Stahl, NE-Metalle) eröffneten mit einer spannenden Podiumsdiskussion, in der der Wunsch nach mehr Mut deutlich wurde, die Konferenz.
EUMICON EUMICON-ZUKUNFTSKONFERENZ 2015 5., 6. MAI 2015 VOESTALPINE STAHLWELT, LINZ
Die European Mineral Resources Confederation (Eumicon) veranstaltete Anfang Mai bereits die zweite Zukunftskonferenz. Sie soll die Bergbau- und Rohstoffunternehmen ansprechen, aber auch einen Blick in die Zukunft der Roh- und Werkstoffe und der verarbeitenden Industrie werfen.
An der Diskussion nahmen Burghard Zeiler (InternatioExperten und Gäste der Zukunftskonferenz diskutiernal Tungsten Industry), Franz Kainersdorfer (Voestalpine ten am Abend des ersten Konferenztages bei Musik AG) und Stefan Priggemeyer (Wieland-Werke AG) teil. über Rohstoffpolitik als Wachstumsmotor.
81
OFF TOPIC
SO DENKT DIE POLITIK PORTRÄT
ZEHN FRAGEN AN REINHARD FRIESENBICHLER
Welche Eigenschaften haben Sie dorthin gebracht, wo Sie heute sind? – Mut und Fleiß zur richtigen Zeit, ebenso wie Respekt und eine Portion Trägheit, die vor Aktionismus bewahrt. Welchen Beruf würden Sie ausüben, wenn Sie nicht in der Finanzbranche tätig wären? – Industriedesigner, Historiker, vielleicht aber auch Handwerker, Buchhändler, Volksschullehrer oder etwas ganz anderes. Von welchen Quellen beziehen Sie Ihre Fachinformationen? – Die Impulse stammen meist aus Gesprächen, der (große) Rest ist Recherche. Welchen Teil lesen Sie in Ihrer Zeitung zuerst? – Wenn ich Zeit habe, dann ziemlich konsequent von der Titelseite bis zum Ende. Bei alltäglicher Schnelllektüre eher mit Fokus auf Wirtschaft. Wenn ich nicht gerade arbeite, verbringe ich meine Zeit am liebsten mit ... – meiner Frau auf einer rumpligen Landstraße in einem Land, in das eigentlich keiner will.
ST
LESERPO
n@ redaktio er.com n ia s r derboe
Bei welchem Investment haben Sie sich richtig verzockt? – Beim naiven Versuch einer Firmengründung in Russland, aber die Rendite dieses Vorhabens besteht in zahlreichen amüsanten Geschichten. Welches Vorurteil ärgert Sie beim Thema Nachhaltig-
REINHARD FRIESENBICHLER GESCHÄFTSFÜHRER RFU Nach dem BWL-Studium in Graz war er als Wirtschaftsjournalist und als Geschäftsführer eines Finanzdienstleisters tätig. 1997 gründete er die RFU, einen Spezialisten für nachhaltiges Investment. RFU unterstützt institutionelle Investoren wie zum Beispiel Vorsorgekassen bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Anlagestrategien.
keit am meisten? – Die Meinung, dass Nachhaltigkeit und Ethik zwar nett seien, aber im praktischen Wirtschaftsleben keinen Platz hätten. Was assoziieren Sie mit Gordon Gekko und dem Film „Wall Street“? – Einen großartigen Michael Douglas, der daran erinnert, dass das Böse mitunter sehr elegant da-
IMPRESSUM: Verlag/Medieninhaber: Wayne Financial Media GmbH (FN: 399197 f, HG Wien), Bösendorferstraße 4/20, A-1010 Wien, Telefon: +43 (0) 1 920 523 4, Fax: +43 (0) 1 954 433 2, E-Mail: office@waynemedia.at, Web: www.waynemedia.at; Geschäftsführer: Michael Berl, Dominik Hojas; Chefredakteur/Herausgeber: Dominik Hojas, d.hojas@derboersianer.com; Redaktion: Reginald Benisch, Lukas Kothbauer, Raja Korinek, Martin Kwauka, Carolina Millonig, Thomas Müller, Valentina Stark, Lukas Sustala, Barbara Ottawa, Robert Winter; Anzeigenverkauf: Michael Berl, m.berl@derboersianer.com, Sabine Mitterbacher, s.mitterbacher@ derboersianer.com; F otos: Clemens Bednar, beigestellt; Lektor: Armin Baumgartner; Grafik: Titanweiß Werbeagentur GmbH; Druckerei: Das Magazin wurde nach Richtlinen des Österreichischen Umweltzeichens bei der Druckerei Ferdinand Berger und Söhne GmbH (10.000 Stück) auf nachhaltigem Papier (Umschlag: Grau- und Graufeinkarton, Kern: Furioso) gedruckt; Leserbeirat: Heike Arbter, Peter Bartos, Mathias Bauer, Edi Berger, Stefan Böck, Stefan Brezovich, Diana Klein, Bernhard Grabmayr, Fritz Mostböck, Wilhelm Rasinger; Kursdaten: Interactive Data und Sales Xp GmbH, Schlusskurse vom 13.05.2015, keine Gewähr für die Richtigkeit der Daten; Aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezifische Formulierungen.
herkommt. Dieser Investor ist für mich eine Legende? – Tesla-Gründer Elon Musk, der mit seinen E-Autos zeigt, dass man mit einer gewissen Respektlosigkeit vor Konventionen eine über 100 Jahre alte Branche überholen kann. Champagner und Austern oder „a Eitrige und a 16erBlech“? – Wenn schon unnachhaltig, dann lieber ein Steak aus Südamerika oder Erdbeeren im Winter.
Die nächste Ausgabe erscheint um den 09. Juli82 2015. Bis dahin täglich: www.derboersianer.com
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Rahofer. PALFINGER AG · 5020 Salzburg, Österreich · E-Mail h.roither@palfinger.com
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