PROLOG DEZEMBER 2 010
Ildebrando D’Arcangelo singt die Titelpartie in Don Giovanni
Premiere Don Giovanni Wiederaufnahme Der Rosenkavalier Neue Serie Das Staatsopernorchester
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!
Inhalt Dezember im Blickpunkt
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Alcina umjubelt
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Ein neuer Don Giovanni Mozarts Meisterwerk kehrt an die Staatsoper zurück
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Mit Intellekt und Emotion GMD Franz Welser-Möst eröffnet den Mozart-Zyklus
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Parade-Don Giovanni der Gegenwart Ildebrando D’Arcangelo singt die Titelpartie
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Sänger in Don Giovanni
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Hausdebüts im Dezember
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Der Rosenkavalier Wiederaufnahme
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Die Besetzung im Rosenkavalier
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Fledermäuse aller (Gattungs)-arten Zu den Aufführungen des Balletts von Roland Petit
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Der Schnürboden
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Markus Werba singt wieder im Haus am Ring
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Das Staatsopernorchester Konzertmeister Prof. Rainer Küchl
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Daten und Fakten
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Spielplan
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Kartenverkauf
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Mit der umjubelten Staatsopern-Erstaufführung von Händels Alcina wurde die Tür für die Barockoper an unserem Haus endgültig weit aufgemacht. Die Akustik hat sich als ideal erwiesen, Sänger, Orchester und Inszenierung wurden von Zuschauern wie Kritikern gelobt, Händels wunderbare Musik gefeiert. Nach Lucrezia Borgia, Cardillac und dem mehrteiligen Ballettabend Juwelen der Neuen Welt war dies bereits der vierte Premierenerfolg in Serie, ein Umstand, der uns zunächst selbstverständlich freut, gleichzeitig aber für die kommenden Projekte zusätzlich motiviert. Nach Donizetti, Hindemith und Händel werden ja in der nächsten Zeit gleich zwei wesentliche Werke des Kernrepertoires, zwei Meisterwerke Wolfgang Amadeus Mozarts, neu präsentiert – am 11. Dezember dessen Don Giovanni und im Februar Le nozze di Figaro. In beiden Fällen wird unser GMD Franz Welser-Möst am Pult stehen, Jean-Louis Martinoty für die Regie und Hans Schavernoch für das Bühnenbild verantwortlich zeichnen. Und in beiden Fällen werden neben langjährigen Publikumslieblingen auch Hausdebütanten respektive neue Ensemblemitglieder zu erleben sein. Doch damit nicht genug. Inmitten eines breiten Repertoireangebots von Reimann, Puccini, Rossini, Donizetti, Verdi und Strauß folgt – ebenfalls im Dezember – nur wenige Tage nach der Giovanni-Premiere eine Wiederaufnahme. Eine Wiederaufnahme, für die es gelungen ist, einen Grandseigneur der Regiekunst zur Rückkehr an die Wiener Staatsoper zu gewinnen: Otto Schenk wird seine Rosenkavalier-Inszenierung persönlich mit neuem Glanz und Leben erfüllen. Und auch ihm stehen unter der Leitung von Asher Fisch mit Adrianne Pieczonka, Alfred Muff, Stephanie Houtzeel oder Franz Grundheber erstrangige Kräfte zur Verfügung. Ich würde mich freuen, Sie auch in den letzten Wochen des alten Jahres bei uns begrüßen zu können und möchte Ihnen schon jetzt gesegnete Weihnachten und einen guten Rutsch wünschen!
Ihr Dominique Meyer
Dezember im Blickpunkt PREMIERE DON GIOVANNI
WIEDERAUFNAHME DER ROSENKAVALIER
MEDEA
Sa, 11. Dezember
Do , 16. Dezember
3., 7. Dezember
Mit der Neuproduktion von Wolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni – seiner zweiten Zusammenarbeit mit dem kongenialen Librettisten Lorenzo Da Ponte – eröffnet die Wiener Staatsoper einen neuen MozartZyklus. Dirigent der dritten szenischen Neuproduktion dieser Spielzeit ist Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst, der in dieser Saison bereits mit Dirigaten von Tannhäuser und La Bohème sowie der CardillacPremiere persönliche Triumphe feierte. Don Giovanni wird vom französischen Regisseur JeanLouis Martinoty inszeniert – er gibt mit dieser Arbeit sein Debüt an der Wiener Staatsoper. Die Titelrolle wird Ildebrando D’Arcangelo verkörpern, an seiner Seite singen Hausdebütantin Sally Matthews (Donna Anna), Saimir Pirgu (Don Ottavio), Roxana Constantinescu (Donna Elvira) sowie der Hausdebütant Alex Esposito (Leporello), Sylvia Schwartz (Zerlina), Adam Plachetka (Masetto) und Albert Dohmen (Komtur).
Nach der erfolgreichen und behutsamen Auffrischung von Giacomo Puccinis La Bohème Anfang September kommt nun ein weiterer StaatsopernKlassiker zur Wiederaufnahme: Der Rosenkavalier, das wunderbare Meisterwerk von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal, wird von Regisseur Otto Schenk neu einstudiert und so, gleichsam aufpoliert, wieder auf die Staatsopern-Bühne gebracht. Die 1968 entstandene Produktion zählt international zu den bestmöglichen szenischen Umsetzungen der Oper, einzigartig werden die Atmosphäre des Wiener Rokoko wie auch die zarte Jugendstil-Patina eingefangen. Musikalisch bietet diese Wiederaufnahme spannende Staatsopern-Rollendebüts: KS Adrianne Pieczonka singt die Marschallin, Stephanie Houtzeel den Octavian, KS Franz Grundheber den Faninal. Dazu Publikumslieblinge wie Alfred Muff (Ochs) oder Ileana Tonca (Sophie). Dirigent ist Asher Fisch.
Noch zweimal steht im Dezember Aribert Reimanns Medea – sie wurde im Februar 2010 im Haus am Ring als Auftragswerk mit größtem Erfolg uraufgeführt – auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper. Die Oper Medea erzählt die Geschichte der mythologischen Zauberin, die aus Liebe zu ihrem opportunistischen Ehemann Jason ihre Heimat – und auch beinahe ihre Identität – aufgibt. Die von Marco Arturo Marelli inszenierte Produktion, die vom Fachmagazin Opernwelt zur „Uraufführung des Jahres” gekürt wurde, zeigt den Kampf der ausgegrenzten Kolcherprinzessin in plastischen Bildern und zeichnet ein eindringliches menschliches Drama. Die beiden DezemberVorstellungen werden vom umjubelten Uraufführungsdirigenten Michael Boder geleitet, der dem hochkarätigen Sängerensemble vorsteht.
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Anlässlich der aktuellen Aufführungsserie wird bei ARTHAUS MUSIK der Live-Mitschnitt der Premiere als DVD herausgebracht.
BLICKPUNKT
BARBIERE DI SIVIGLIA L’ELISIR D’AMORE
DIE FLEDERMAUS GETANZT
im Dezember
Sa, 25. Dezember
Beide Werke gehören zu den besten komödiantischen Werken des italienischen Musiktheaters die im internationalen Opernrepertoire zu finden sind. Im Dezember stehen diese Werke von Gioachino Rossini bzw. Gaetano Donizetti jeweils in gleich zwei unterschiedlichen Besetzungen auf dem Spielplan. So singen im Barbiere Javier Camarena und Alexey Kudrya alternierend den Conte d’Almaviva, Silvia Tro Santafé und Anna Bonitatibus übernehmen die Partie der Rosina und Markus Werba und Tae Joong Yang die Titelpartie. Als Dirigenten stehen Michael Güttler und JeanChristophe Spinosi am Pult. Im Falle von L’elisir d’amore sind sowohl Alexandra Reinprecht und Gergely Németi als Liebespaar Adina und Nemorino zu erleben als auch Julia Novikova und Benjamin Bruns. An beiden Terminen stehen darüber hinaus Tae Joong Yang als Belcore und KS Alfred Šramek als Dulcamara auf der Bühne. Dirigenten: Yves Abel und Guillermo García Calvo.
Roland Petit, französischer Großmeister des Balletts und zugleich internationaler Doyen der Choreographen der klassischen Ballettzunft, sorgt am ersten Weihnachtsfeiertag mit seiner Ballettversion der berühmtesten aller Operetten für Festtagsstimmung im Haus am Ring. Und dies gleich zwei Mal, ist doch dieses amüsante Ballettspektakel sowohl als „familienfreundliche“ Nachmittagsvorstellung (Beginn 14.00 Uhr) als auch als Abendvorstellung aufgeboten. Diese Konstellation ermöglicht es, alle vier von Ballettdirektor Manuel Legris in dieser Spielzeit zu Ersten Solotänzerinnen beziehungsweise Ersten Solotänzern ernannten Künstler – Olga Esina, Maria Yakovleva, Roman Lazik und Vladimir Shishov – an ein und demselben Tag in Hauptpartien eines abendfüllenden Balletts erleben zu können, wobei Maria Yakovleva in der Abendvorstellung in der Rolle der Bella ein Rollendebüt feiert. Mit weiteren Vorstellungen am 28. und 30. Dezember sowie zu Silvester (Vormittagsvorstellung, Beginn 11.00 Uhr!) und am 4. Jänner begleitet die getanzte Fledermaus das Ballettpublikum vom alten ins neue Jahr!
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ALCINA umjubelt Am 14. November war es soweit: Mit der Erstaufführung von Georg Friedrich Händels Alcina an der Wiener Staatsoper kehrte die Barockoper – nach beinahe 50 Jahren – wieder ins Haus am Ring zurück. Die umjubelte Aufführungsserie wurde zum durchschlagenden Erfolg, der seitens des Publikums wie der Presse gefeiert wurde. 29 Radiostationen übertrugen die Premiere – ein Rekord! Eine DVD der Produktion ist in Vorbereitung.
Anja Harteros (Alcina) und Vesselina Kasarova (Ruggiero)
„Nach dem bejubelten Start der Ära Dominique Meyer mit Hindemiths Cardillac geriet auch die zweite Opernpremiere zum Sensationserfolg.“ Thomas Gabler, Kronen Zeitung
„Veronica Cangemi ist dank perfekter Kombination von Witz und Virtuosität besonders erfolgreich ... Ereignishaft Anja Harteros, die vokale Akustik mit größter Natürlichkeit verbindet.“ Karl Löbl, Österreich
„Der neue Intendant Dominique Meyer macht’s möglich: Die Wiener Staatsoper öffnet sich mit Händels Alcina der Barockoper. Marc Minkowskis Musiciens du Louvre sorgen für einen großen Erfolg.“ Dirk Schümer, FAZ „Dirigent Marc Minkowski und die von ihm gegründeten Musiciens du Louvre – Grenoble zaubern feinste Klangkultur ins große Haus und hatten akustisch nicht die geringsten Probleme. Ihr Händel ist dynamisch, temporeich, differenziert, farbenprächtig, bis in die kleinsten Nuancen auf Topniveau zelebriert.“
„Ah! Mio cor!“: Wie die Arie der Alcina in die Seele einer verlassenen Frau blicken lässt, darf getrost als Staatsopern-Sternstunde gewertet werden.“ Christoph Irrgeher, Wiener Zeitung „Wirklich fantastisch ist das Licht von Jean Kalman, der von der Tageshelle bis zur intimen Kerzenbeleuchtung unendlich viele Stimmungen zaubert.“ Ernst P. Strobl, Salzburger Nachrichten
„Im Himmel des Gesangs: Händel an der Wiener Staatsoper ... Oper vom Feinsten.“
„Es war eine vom Geist her sehr moderne Inszenierung, die deswegen aber nicht optische Opulenz und stilistisches Feingefühl für zeitgenössische Direktheit opferte: viel Zustimmung dafür von Seiten des Publikums.“
Andreas Dallinger, Falter
Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten
Gert Korentschnig, Kurier
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PREMIERE
Ein neuer
DON GIOVANNI Mozarts Meisterwerk kehrt an die Wiener Staatsoper zurück Leider kann sich Wien nicht rühmen, Uraufführungsstätte von Wolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni zu sein. Ja, schlimmer noch. Anders als in Prag, wo das Werk am 29. Oktober 1787 im sogenannten Gräflich Nostitzschen Nationalthater, heute besser bekannt unter dem Namen Ständetheater, mit großem Erfolg aus der Taufe gehoben wurde, hielt sich der Publikumszuspruch bei der einige Monate später stattfindenden Wiener Erstaufführung klar in Grenzen. Und das, obwohl Kaiser Joseph II. die Vorstellung in der Hauptstadt protegiert hatte. Tempi passati. Das Wiener Opernleben ist seit langem nicht mehr ohne Mozarts Don Giovanni denkbar, für die Eröffnung des Gebäudes der heutigen Wiener Staatsoper im Jahr 1869 wählte man gerade dieses Werk (wenn auch, wie damals üblich, in deutscher Sprache). Und im Gepäck des ersten Staatsopern-Gastspiels nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatte man 1946 in die englische und französische Hauptstadt eben dieses Stück mitgebracht. Praktisch jeder bedeutende Dirigent von Gustav Mahler bis Seiji Ozawa stand im Haus am Ring bei Giovanni-Vorstellungen am Pult. Und die
Liste der populären und populärsten Sängerinnen und Sänger, die hier in den einzelnen Partien dieses Werkes brillieren durften, würde Seiten füllen. Nun wird am 11. Dezember, also nur wenige Tage nach Mozarts 219. Todestag, eine Neuproduktion des Don Giovanni über die Staatsopernbühne gehen und zugleich einen neuen Mozart-Zyklus eröffnen. (Es wird übrigens die 705. Aufführung des Werkes an diesem Haus sein.) So wie beim neuen Le nozze di Figaro im Februar wird auch jetzt beim Giovanni das Leading Team von Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst, dem Regisseur Jean-Louis Martinoty und dem Bühnenbildnet Hans Schavernoch angeführt, wodurch eine einheitliche interpretatorische Umsetzung der Da Ponte-Werke gewährleistet ist. Dass eine neue Don Giovanni-Produktion jedes Mal, an allen Orten und für alle Beteiligten, eine gewaltige Herausforderung darstellt, versteht sich von selbst. Nahezu jeder im Zuschauerraum wird nach dem Aufgehen des Vorhanges unwillkürlich Vergleiche mit früher gesehenen und gehörten Umsetzungen anstellen. Mittlerweile gibt es etwa wohl kaum eine Epoche, in die Regisseure den wohl berühmtesten
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DON GIOVANNI
Don Giovanni wird ermöglicht mit Unterstützung von
Opera buffa in zwei Akten Musik: Wolfgang Amadeus Mozart Text: Lorenzo Da Ponte Uraufführung: 29. Oktober 1787 EA am Haus am Ring: 25. Mai 1869 Der Frauenheld Don Giovanni überrascht des Nachts Donna Anna. Als sie erkennt, dass es nicht ihr Verlobter Don Ottavio ist, dem sie die Tür geöffnet hat, leistet sie ihm Widerstand, worauf dieser die Flucht ergreift. Der herbeieilende Komtur, der seiner Tochter Donna Anna helfen möchte, wird von Don Giovanni getötet. Wenig später treffen Don Giovanni und sein Diener Leporello auf Donna Elvira. Diese erfährt, dass sie nur eine unter vielen war, die den Verführungskünsten Giovannis erlegen ist. Von da an versucht sie die weiteren Eroberungsversuche des immer noch geliebten und zugleich verhassten Mannes zu vereiteln. So verhindert sie, dass die junge Bäuerin Zerlina, die im Begriff ist, Masetto zu heiraten, von Giovanni betört wird. Nach und nach vergrößert sich die Gruppe jener, die an Don Giovanni Vergeltung üben wollen: Zu Elvira, Zerlina und Masetto kommen noch Don Ottavio und Donna Anna hinzu, die im Nachhinein erkennen mussten, wer den Komtur in jener Nacht ermordet hatte. Nichtsdestotrotz geht Don Giovanni weiterhin seinen Liebschaften nach. Doch als er wie von ungefähr an das Grabmal des Komtur gerät, scheint sein Schicksal besiegelt: Giovanni lädt die Steinstatue des Toten zu sich zum Gastmahl ein und muss kurz darauf feststellen, dass diese dem Angebot Folge leistet. Sie tritt ihm entgegen und verlangt von ihm sofortige Reue für all seine Sünden. Als Giovanni diese verweigert, wird er von der Hölle verschluckt.
Premiere: Samstag, 11. Dezember 2010 Reprisen: 14., 17., 20., 23., 27. Dezember 2010
Einführungsmatinee mit Mitwirkenden der Premiere: Sonntag, 5. Dezember, 11.00 Uhr
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männlichen Verführer der Opernliteratur nicht hineingestellt hätten, um neue Blickwinkel auf diese rätselhafte Figur herauszuarbeiten, in die durchaus auch autobiographische Erlebnisse des Librettisten und Frauenfreundes Da Ponte eingeflossen sein dürften. Und auch der Venezianer Giacomo Casanova mag für den einen oder anderen Aspekt Pate gestanden sein. Ohne zu viel aus dem Inszenierungskonzept JeanLouis Martinotys zu verraten, kann eines schon vorweg gesagt werden: Selten ist ein Regisseur mit einem derartig profunden Detailwissen um die seit dem Mittelalter immer wieder aufgegriffene und verarbeitete Person des sagenumwobenen Don Juan ausgestattet gewesen. Ob es sich um die historischen Quellen aus dem 14. Jahrhundert handelt, um Tirso de Molinas, Molières oder Carlo Goldonis dramatische Bearbeitungen des Stoffes, Giuseppe Gazzanigas Vertonung – Regisseur Martinoty kennt sie alle, hat sie verglichen und genauestens untersucht. Dadurch ist er imstande gewesen, zahlreiche Unklarheiten, die das Don Giovanni-Libretto bei näherem Hinsehen aufwerfen könnte, zu beseitigen. Der geniale Stückeschreiber Da Ponte hat sich nämlich beim Verfassen des Textes nachweislich auf die damals bereits existierende, umjubelte Vertonung Don Giovanni o sia Il Convitato di Pietra von Gazzaniga gestützt und viele Passagen nahezu identisch übernommen. Kein Wunder, arbeitete er doch nach eigenen Angaben (nachzulesen in seiner Autobiographie) an drei Textbüchern gleichzeitig: an einem für Antonio Salieri, an einem für Martín y Soler sowie eben an Mozarts Don Giovanni. Und das unter Zeitdruck. Außerdem fühlte er sich abgelenkt von einem „jungen schönen Mädchen von 16 Jahren, das er nur hätte wie ein Vater lieben sollen …“, und das während seines dichterischen Arbeitens stets um ihn herum war. Kurzum: Da Ponte bediente sich der bestehenden Vorlage, übernahm allerdings manche Details nicht, da er sie beim Publikum seiner Zeit als bekannt voraussetzen durfte – was beim Auditorium des 18. Jahrhunderts problemlos funktionierte, nicht jedoch mehr als zwei Jahrhunderte später. Es sind Kleinigkeiten, über die der heutige Hörer zumeist dahingleitet, ohne sich weiter den Kopf zu zerbrechen, oder die von Regisseuren in irgendeiner Weise gedeutet werden. Ein Beispiel: Wieso meint Donna Anna am Beginn der Oper, dass Don Ottavio sie mitten in der Nacht aufsuchen würde – eine Annahme, die die Verwechslung mit Don Giovanni überhaupt erst ermöglicht? Oder: Wieso existiert wenige Stunden nach dem Tod des Komtur bereits eine Statue des Verblichenen, die im weiteren Verlauf Don Giovanni einen Besuch abstattet? Jean-Louis Martinoty weiß durch seine intensive Beschäftigung mit dem Stoff die Antworten und wird diese entsprechend präsentieren. A. L.
INTERVIEW
BIOGRAFIE JEAN-LOUIS MARTINOTY Vor seiner szenischen Laufbahn war der Regisseur Jean-Louis Martinoty zunächst Lehrer für Latein, Altgriechisch und Französisch, danach als Essayist, Journalist und im Rundfunk tätig. Seine Liebe zur Musik und zum Theater ermöglichte schließlich einen Wechsel in den Opernbetrieb. Er war unter anderem Mitarbeiter von Jean-Pierre Ponnelle bei den Salzburger Festspielen und wirkte unter anderem bei dessen Opernverfilmungen mit. 1986 wurde er zum Generalintendanten der Opéra de Paris ernannt. Er arbeitete weltweit mit namhaften Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Emmanuelle Haïm, Ono Kazushi, Bernard Haitink oder Marc Minkowski zusammen. Seine Inszenierungen umfassen Werke von Mozart, Verdi, Wagner, Puccini, Mussorgski, Boito, Strauss und Offenbach. Ein besonderer Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit liegt im Repertoire des Barock. Wichtige Arbeiten hierbei waren Produktionen von Cavallis Ercole amante, Charpentiers David und Jonathan, Monteverdis L’incoronazione di Poppea, Rameaus Les Boréades sowie Salieris Tarare. Am Théâtre des Champs-Élysées inszenierte Jean-Louis Martinoty unter anderem den Rosenkavalier, Alceste, Cestis L’Argia, Gassmanns L’Opera seria, Mozarts Le nozze di Figaro, Lullys Thésée und Debussys Pelléas et Mélisande. Erfolge feierte er ferner mit Inszenierungen des Ring des Nibelungen in Karlsruhe, zu dem er auch das Bühnenbild entwarf, Boris Godunow in Bordeaux und Montpellier, Le Petit Prince am Casino de Paris, Carmen in Tokio, Andrea Chénier an der Opéra de Metz/Lorraine oder Don Pasquale an der Deutschen Oper Berlin, wo er zuvor schon für die Regie von Mozarts La Clemenza di Tito unter Franz Welser-Möst verantwortlich gezeichnet hatte. Für seine Inszenierungen erhielt er mehrmals den Grand Prix du Syndicat National de la Critique. Jean-Louis Martinoty hat darüber hinaus mehrere Filme gedreht und Bücher verfasst. An der Wiener Staatsoper inszeniert er in der Spielzeit 2010/ 2011 Mozarts Don Giovanni und Le nozze di Figaro.
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Generalmusikdirektor Franz Welser-MĂśst
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PREMIERE
Mit
Intellekt und Emotion Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst eröffnet den neuen MOZART-ZYKLUS Wer den Publikumsjubel nach jeder Aufführungen mit Franz Welser-Möst an der Wiener Staatsoper erlebt, die hymnischen Rezensionen in den internationalen Medien verfolgt hat, weiß, mit welcher Hingabe die Zuhörer den Generalmusikdirektor stets feiern: so war nach der Premiere des Cardillac im Oktober in der Presse etwa vom „Wiener Opernwunder“ die Rede... Mit der musikalischen Leitung der Premieren der beiden Mozart/Da Ponte-Opern Don Giovanni und Le nozze di Figaro in der aktuellen Spielzeit hat Franz Welser-Möst nun ein zentrales Kapitel des Repertoires in Angriff genommen. Mozart an der Wiener Staatsoper: Das ist eine besondere Herausforderung, ist doch das Haus nicht nur durch eine Tradition geprägt, sondern steht die Wiener Mozart-Interpretation auch im besonderen Interesse der (internationalen) Öffentlichkeit. Kein anderer könnte sich freilich besser dieser schwierigen Aufgabe nähern als er, und es ist natürlich auch programmatisch zu verstehen, dass gerade der neue Generalmusikdirektor diese beiden Premieren übernommen hat. Seine intensive, kluge Beschäftigung mit Opernwerken Mozarts konnte man bisher unter anderem an seiner exemplarischen Arbeit am Zürcher Opernhaus erfahren, wo Franz Welser-Möst von 1995 bis 2002 Musikdirektor, von 2002 bis 2005 Principal Conductor und von 2005 bis 2008 Generalmusikdirektor war und mehr als fünfzig Premieren leitete. Ein großer Erfahrungsschatz also, in dem sich sowohl der umfassende Überblick als auch das präzise Detailwissen finden. Dazu kommt die herausragende und harmonische Zusammenarbeit mit dem Wiener Staatsopernorchester, die bisher all seine Dirigate im Haus am Ring auszeichnete. In seiner Funktion als Generalmusikdirektor ist es für Franz Welser-Möst darüber hinaus von großer Bedeutung, mit den einzelnen Sängerinnen und Sängern des
Ensembles, aber auch mit internationalen Stars, konsequent an ihrem Repertoire sowie an einzelnen Partien zu arbeiten – und das über einen größeren Zeitraum. So kann auf allen Ebenen, in den Hauptpartien wie auch in den kleineren Rollen, ein durchgängiger und homogener Klang erzeugt und der Geist eines geschlossenen Ensembles verstärkt herangebildet werden. Und Franz Welser-Möst ist ein Dirigent, der über die Musik auch intellektuell geschärft und beredt reflektieren kann: „Mozarts Musik“, so schreibt er etwa in seinem Buch Kadenzen, „hat jene viel zitierte ‚göttliche Seite’, die sie für uns so schwer fassbar macht. Sie bestraft den Interpreten grenzenlos, wenn er Fehler macht oder gar, wenn er sich selbst in den Vordergrund zu rücken versucht. ... Je länger man mit Mozarts Musiksprache aber vertraut ist, desto klarer erkennt man, wie sehr sich viele heikle Fragen, nicht zuletzt die viel diskutierte Tempo-Thematik, auf ganz natürliche Weise lösen, wenn man nicht mit allzu viel Besserwisserei und theoretischem Ballast beschwert an sie herangeht.“ An der Wiener Staatsoper leitete Franz Welser-Möst bisher drei Vorstellungen einer Mozart-Oper: Le nozze di Figaro im Jahr 1988, die zweite Vorstellungsserie des damals erst 28-jährigen Maestro an dem Haus nach seinem Debüt mit Rossinis L’italiana in Algeri im Jahr zuvor. In der Wiener Presse war nach diesen Auftritten von Elan die Rede, impulsivem Antreiben, Stilgefühl, und Intellekt. Der neue Mozart-Zyklus, der im Haus am Ring nun eröffnet wird, wird jedenfalls von allen Opernfreunden mit Interesse und großer Freude erwartet: Könnte doch ein neues Kapitel Wiener Interpretationsgeschichte aufgeschlagen werden ... OL
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Ildebrando D’Arcangelo
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Parade-Don Giovanni der Gegenwart ILDEBRANDO D’ARCANGELO singt die Titelpartie in der Neuproduktion
Ildebrando D’Arcangelo ist einer dieser Interpreten. Wiederholt hat er weltweit mehrfach unter Beweis gestellt, dass er musikalisch wie schauspielerisch und auf Grund seiner Bühnenpräsenz einer der führenden Giovanni-Sänger der Gegenwart ist. Folglich kann es im Zuge der Staatsopern-Neuproduktion nicht verwundern, wenn am Besetzungszettel der Premiere sein Name als Interpret der Titelpartie aufscheint. Sein dunkel timbrierter, differenzierungsfähiger, farbenreicher und obertonreich-saftiger Bassbariton prädestinierte ihn geradezu, in die Rolle des unwiderstehlichen Verführers zu schlüpfen.
nengestalten aus oft gegensätzlichen Blickwinkeln heraus erarbeitet hat. Allein am Haus am Ring lassen sich gleich drei Opern finden – allesamt von Mozart –, in denen Ildebrando D’Arcangelo mehrere Partien verkörpert hat: In Le nozze di Figaro waren dies: Bartolo und Figaro, in Così fan tutte konnte man ihn als Guglielmo und Don Alfonso erleben und im Don Giovanni in der Titelrolle und als Giovannis Diener Leporello. Zählt man noch den Masetto dazu, den er in den ersten Jahren seiner Karriere ebenfalls gesungen hatte, was sogar auf einer Aufnahme dokumentiert ist, so summieren sich seine Giovanni-Erfahrungen auf nicht weniger als drei verschiedene Charaktere. Nun steht er also wieder als jener unverbesserbare arrogant-sarkastische Wüstling auf der Staatsopernbühne, der trotz des eindeutig verwerflichen Lebenswandels von vielen im Zuschauerraum insgeheim bewundert wird, wenn er im Angesicht des Todes dem steinernen Boten aus dem Jenseits ein entschlossenes „Nein“ entgegenschleudert, als ihn dieser zur Aufgabe seiner bis dahin gepflegten Ansichten und Maxime auffordert.
Da Ildebrando D’Arcangelo den Giovanni bislang an zahlreichen Bühnen unter den unterschiedlichen wichtigen Dirigenten geben konnte, kann er darüber hinaus schon jetzt auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückblicken. Dazu kommt noch eine Besonderheit: Seine flexible Stimme mit dem breiten Tonumfang ermöglichte es ihm, in einigen Opern gleich mehrere Partien zu singen, was dem interpretatorischen Zugang für jede dieser Rollen nur vom Nutzen sein kann. Wer nämlich in ein und demselben Stück die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven verschiedener Figuren heraus gestaltet, vermag schlussendlich facettenreichere Charakterzeichnungen abzugeben, da er die einzelnen Büh-
Zuletzt hatte Ildebrando D’Arcangelo den Don Giovanni in Wien in jener inzwischen legendären Festaufführung am 25. Mai 2009 gesungen, an dem des 140-jährigen Geburtstages des Hauses am Ring gedacht wurde. In der Tageszeitung Kurier hieß es damals beispielsweise: „So durfte sich Ildebrando D’Arcangelo als tadelloser Don Giovanni über viel Beifall freuen.“ Nun folgt die höchste Stufe für diese Partie – jene der Premiere in Wiens erstem Opernhaus – an das er übrigens im Jänner als Guglielmo in der Musikalischen Neueinstudierung von Così fan tutte und als Heinrich VIII. in der Staatsopernerstaufführung von Donizettis Anna Bolena zurückkehren wird. Andreas Láng
Es gibt einige Rollen in der Opernliteratur die zu singen einem Adelsschlag gleichkommen. Die Titelpartie in Mozarts und Da Pontes Don Giovanni ist eine dieser Rollen. Wer den bereuungsresistenten Libertin dauerhaft in sein persönliches Repertoire aufnehmen und sich mit ihm auf allen wichtigen internationalen Bühnen behaupten kann, darf sich glücklich schätzen und zugleich zweifelsfrei zu den Größten seines Faches zählen.
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Sänger in DON GIOVANNI Die Sängerbesetzung des neuen Don Giovanni spannt einen Bogen von bekannten Publikumslieblingen der Wiener Staatsoper zu zwei Hausdebütanten, die sich nach zahlreichen wichtigen Auftritten an internationalen Kulturinstitutionen nun auch im Haus am Ring dem Publikum vorstellen. Im Zentrum natürlich Ildebrando D’Arcangelo, der diesmal die Titelpartie der Oper übernimmt und schon in vielen unterschiedlichen Produktionen an der Wiener Staatsoper zu hören war (ein Portrait über den Sänger finden Sie auf der Seite 11). Das Frauenterzett, das ihn umspannt, ist mit Sally Matthews, Roxana Constantinescu und Sylvia Schwartz jung und spannend besetzt.
Saimir Pirgu
Roxana Constantinescu
Sally Matthews als Donna Anna (siehe nächste Seite) ist erstmals an der Wiener Staatsoper zu hören, Roxana Constantinescu hingegen war für Jahre im Ensemble des Hauses und ist dem Wiener Publikum bereits gut bekannt. Die Sängerin wurde in Bukarest geboren, wo sie vor ihrem Gesangsstudium zunächst Schlagwerk und Klavier lernte. Sie gewann etwa den ARD-Musikwettbewerb 2006, den Concours de Chant Verviers sowie einen Preis beim Tito Schipa-Wettbewerb. 2007 wurde sie Staatsopern-Ensemblemitglied und sang hier Partien wie Rosina (Il barbiere di Siviglia), Stéphano (Roméo et Juliette), Siébel (Faust), Fjodor (Boris Godunow), Lola (Cavalleria rusticana), Zerlina (Don Giovanni) oder Nicklausse (Les Contes d‘Hoffmann). Diese Rollenbreite erweitert sie nun mit der Donna Elvira, die sie erstmals an der Wiener Staatsoper geben wird. Sylvia Schwartz, seit September dieses Jahres Mitglied des Staatsopernensembles, machte im Haus am Ring bisher mit zwei wichtigen Auftritten auf sich aufmerksam: Sie sang mit großem Erfolg die Adina in L’elisir d’amore und trat vor kurzem in der MatineenReihe Junge Stimmen auf: Große Höhen- und Koloraturensicherheit, Koketterie im Spiel und Gewandtheit wurden ihr dabei von der Presse bescheinigt. Die in Madrid und Berlin ausgebildete junge Sopranistin, die im Don Giovanni die Zerlina singen wird, steht weiters in der kommenden Le nozze di Figaro-Produktion als Susanna auf der Bühne.
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Auf ein Wiedersehen darf sich das Publikum auch beim Sänger des Don Ottavio freuen: nämlich mit Saimir Pirgu. Der 1981 geborene Tenor absolvierte zunächst ein Violinstudium und lernte anschließend an den Konservatorien von Tirana und Bozen. Internationale Wettbewerbssiege brachten seine Karriere voran, erste Auftritte führten ihn nach Straßburg, zum Rossini Opera Festival, nach Rom und Bozen. 2004 folgte der große Durchbruch: Saimir Pirgu debütierte unter anderem an der Wiener Staatsoper als Nemorino (L’elisir d’amore), ein Haus, an dem er in weiterer Folge als Fenton (Falstaff), Edmondo (Manon Lescaut), Ferrando (Così fan tutte), Don Ottavio (Don Giovanni) und Alfredo (La traviata) zu erleben war. Seither ist er an allen großen Häusern der Welt zu Gast: etwa in London, Berlin, Zürich, Salzburg, Madrid, Lissabon, Bilbao, Bologna, Rom, München und Hamburg. Erstmals zu erleben ist der aus Bergamo stammende Alex Esposito, der den Leporello gibt (siehe nächste Seite). Mit Adam Plachetka als Masetto steht ein weiteres junges Ensemblemitglied der Staatsoper auf der Bühne: Der in Prag geborene und ausgebildete Sänger hat sich mit großem Erfolg bereits seine ersten Sporen im Haus am Ring verdient. So sang er den Schaunard in La Bohème, Don Apostolo Gazella und Gubetta in konzertanten Aufführungen von Donizettis Lucrezia Borgia, den Basilio in Il barbiere di Siviglia und den Melisso in Georg Friedrich Händels Alcina. Weiters wird er unter anderem als Paolo in Simon Boccanegra und als Papageno in der Zauberflöte zu hören sein. Zuletzt noch Albert Dohmen als Komtur: Der aus Krefeld stammende Sänger war im Jahr 2001 erstmals als Wotan im Rheingold an der Wiener Staatsoper zu hören und sang hier außerdem noch den WalkürenWotan, Wanderer, Scarpia, Jochanaan, Holländer, Don Pizarro sowie Tomski. Zu seinen weiteren Rollen, die international sang beziehungsweise singt gehören unter anderem Amfortas, Hans Sachs, Escamillo oder Orest.
HAUSDEBÜTS
Hausdebüts im Dezember Im Dezember stellen sich vier Sängerinnen bzw. Sänger dem Publikum der Wiener Staatsoper erstmals vor. In der Don Giovanni-Premiere debütieren gleich zwei Künstler, Sally Matthews als Donna Anna und Alex Esposito als Leporello. Sally Matthews wurde 1999 mit dem Kathleen Ferrier Award ausgezeichnet, studierte bei Cynthia Jolly und Johanna Peters und schloss 2000 ihre Ausbildung an der Guildhall School of Music and Drama ab. 2001 debütierte sie als Nannetta (Falstaff) am Royal Opera House Covent Garden, weiters sang sie Pamina (Die Zauberflöte), Fiordiligi (Così fan tutte) sowie Anne Truelove (The Rake’s Progress). An der Bayerischen Staatsoper debütierte sie in der Titelrolle von Cavallis La Calisto und sang außerdem die Titelrolle in Unsuk Chins Alice in Wonderland. Zu ihrem Repertoire gehören unter anderem Blanche in Les Dialogues des Carmélites, Sophie im Rosenkavalier oder Contessa d’Almaviva in Le nozze di Figaro. Auftritte führten sie etwa nach Amsterdam, Glyndebourne, Baden-Baden, London, New York, zum Saito Kinen Festival. Sally Matthews ist auch als Konzertund Liedsängerin erfolgreich. Alex Esposito stammt aus Bergamo. Früh in seiner Karriere sang er Leporello (Don Giovanni) in Mailand, Colline (La Bohème) und Basilio (Il barbiere di Siviglia) in Bologna, Papageno (Die Zauberflöte) in Venedig, Papageno, Figaro (Le nozze di Figaro), Leporello und Guglielmo (Così fan tutte) und Walter (Guglielmo Tell) in Rom, Publio (La clemenza di Tito) in Madrid, Guglielmo in Parma und Masetto (Don Giovanni) bei den Salzburger Festspielen. 2009/ 2010 war er unter anderem als Leporello in München, Mailand und Venedig zu hören, als Alfonso (Lucrezia Borgia) in Ancona. Aktuelle Projekte umfassen unter anderem Auftritte in Don Giovanni in Berlin, London, Wien und Toulouse, in Le nozze di Figaro in Paris, in der Zauberflöte in Mailand und München, in La cenerentola in Pesaro, Paris und München, in Così fan tutte in Toulouse, in L’italiana in Algeri in Marseille und in Il turco in Italia in Amsterdam.
Ebenso zwei Debütanten sind in der Vorstellung von Il barbiere di Siviglia am 29. Dezember zu erleben: Anna Bonitatibus (Rosina) und Alexey Kudrya (Conte d’Almaviva). Anna Bonitatibus, geboren im süditalienischen Potenza, begann schon im Alter von neun Jahren mit der Musikausbildung. Ihr Repertoire umfasst heute rund 50 Opern. Vor allem sind es ihre Interpretationen der wichtigsten und bekanntesten Opern von Mozart und Rossini, die ihr Einladungen in die bedeutendsten Theater Europas und in die wichtigsten Konzertsäle der Welt eingebracht haben. So war sie etwa an der Mailänder Scala, am Teatro San Carlo, an der Bayerischen Staatsoper München, am Pariser Théâtre des Champs-Elysées, am Royal Opera House Covent Garden, in Zürich, Rom, Lyon, Neapel, Turin zu hören. Sie trat unter anderem in Don Giovanni, Le nozze di Figaro, Così fan tutte, La cenerentola, Il barbiere di Siviglia, Norma, Lucrezia Borgia, Anna Bolena, Nabucco, Falstaff, Werther, Ariadne auf Naxos auf. Anna Bonitatibus ist auch als Konzertsängerin erfolgreich und auf zahlreichen Aufnahmen zu hören. Alexey Kudrya wurde in Moskau in eine musikalische Familie geboren. Seine Ausbildung in den Fächern Flöte, Gesang und Dirigieren erhielt er an der Gnessin-Musikademie. Er ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, darunter des Corradetti-Wettbewerbs in Padua und des Operalia-Wettbewerbs. Zu seinen bisherigen Auftritten zählen u. a. Lenski (Eugen Onegin), Alfredo (La traviata), Nemorino (L’elisir d’amore) und Ferrando (Così fan tutte) in Moskau. Er sang in L’elisir d’amore in Klagenfurt, in Eugen Onegin in Lübeck, in Il barbiere di Siviglia in Bern. Alexey Kudrya wirkte bei zahlreichen Konzerten in Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Dresden, Hamburg mit. Gegenwärtige und zukünftige Auftritte führen Alexey Kudrya u. a. nach Nancy, St. Etienne, Reims, München, London, New York, Washington u. a. in Linda di Chamounix, I puritani, Die Zauberflöte, Der Rosenkavalier, La cenerentola sowie Il barbiere di Siviglia.
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Alex Esposito
Sally Matthews
DER ROSENKAVALIER Wiederaufnahme Am 16. Dezember wird Richard Strauss’ und Hugo von Hofmannsthals Rosenkavalier – knapp vor dem 100. Jahrestag der Erstaufführung im Haus am Ring – wiederaufgenommen. Kaum ein anderes Werk vereint so viel in sich wie der Rosenkavalier: Es ist einerseits das große, imperiale Schautheater, mit den verschwenderisch wirkenden Momenten, in denen Szene und Musik offen und üppig strömen, die Herzen groß schlagen. Die festliche Atmosphäre der Rosenüberreichung – ein übrigens nicht historisch korrektes, sondern vom Librettisten kunstvoll erfundenes Ritual – hat größte theatrale Wirkungskraft und zeigt eine herrschaftlich beeindruckende Welt voller Glanz und Strahlkraft. Doch der Rosenkavalier ist auf der anderen Seite das intimste und feinste Kammerspiel, das zart die Regungen der liebenden und auch bittersüß schmerzenden Seelen nachzeichnet. Unmittelbar folgen diese unterschiedlichen Bilder aufeinander, dazwischengestellt eine Komödiantik, die dennoch stets mit leichter Hand geführt werden muss. Dazu die beiden Kernstücke der Oper: der sogenannte Zeitmonolog der Marschallin, der von Wehmut und dem Gefühl der Vergänglichkeit getragen wird, und schließlich das Schlussterzett, das in unversiegender und alles überbordender, immer wieder berückender und berührender Schönheit erstrahlt. Der Rosenkavalier gehört auch zu jenen Opern, bei denen das Paar Librettist und Komponist zu einer Kongenialität verschmolzen ist und beide Namen stets gemeinsam genannt werden müssen. Es ist der Rosen-
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kavalier des Richard Strauss, aber es ist zu gleichen Teilen der Rosenkavalier des Hugo von Hofmannsthal, dessen Kunstsprache erst die – diesmal sei der Ausdruck erlaubt – göttliche Musik zur Entfaltung gebracht hat. Immer sind es in dieser Oper aber die Figuren, die den eigentlichen Fortgang der Handlung bringen, die die Atmosphäre bilden – und die Rosenkavalier-Geschichte überhaupt erst möglich machen. Hier ist nichts von Schablone, nichts von einer vorgefertigten, oft kopierten Handwerkskunst zu erleben, hier stehen Charaktere mit einer solchen Tiefenschärfe auf der Bühne, dass man über ihr Gesagtes und Gedachtes, ihr Empfundenes und Erlebtes nach einer Vorstellung stets nachzugrübeln hat. Eine Marschallin: Wer würde sie nicht gerne einmal konsultieren, um ausführlich über die Welt und die Menschen in ihr zu reden; wer möchte nicht den Fortlauf der beiden Jungen, des Octavian und der Sophie, weiterverfolgen? Der Rosenkavalier ist nicht nur eine Wegmarke der Kulturgeschichte, er ist Welttheater für die Seele, er gehört zu jenen seltenen Werken, die wirklich durch das Zuschauen und Zuhören ein Mitfühlen erzeugen, das Publikum mit den Bühnenfiguren an der Handlung reifen lassen.
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„Der Rosenkavalier ist eine Wegmarke der Kulturgeschichte, ein Welttheater für die Seele.“
„Wiener Komödie, nicht – Berliner Posse“, so brachte Richard Strauss in seinen späten Schriften den Rosenkavalier auf den Punkt. Eine Wiener Komödie also, und wahrlich, es ist die Wienerischste aller Opern, die das Repertoire bevölkern, ein Werk, das die Welt des 18. Jahrhunderts im Geist des Jugendstils nachgezeichnet hat. Doch wie spaßig darf diese Komödie sein? Otto Schenk, der die Produktion als Regisseur in der idealsten aller inszenatorischen Fassungen auf die Staatsopern-Bühne gebracht hat und nun die Wiederaufnahme vorbereitet, meint dazu: „ Jede große Komödie enthält lyrische und tragische Momente. Die Sache geht zwar relativ gut aus, allerdings für die Marschallin sehr wehmütig; sie leistet einen gigantischen, wunderschönen Verzicht, den Strauss in einem wunderbaren Schlussterzett komponiert hat.“ Überhaupt gehört die Marschallin zu den klügsten und wunderbarsten Figuren des Operntheaters. Sie spürt den Sieg der Jugend und lässt ihr die Freiheit, lauscht
in die eigene und die geliebte Seele. „Sie spürt einen üblen Wind aufkommen, einen Hautgout des Überschätzens der Sinnlichkeit. Sie zweifelt an der Erlaubtheit ihres Ausflugs in die Erotik. Sie hat die geistige, die philosophisch-frauliche Überlegenheit, sie kann an Octavian nichts Geistiges lieben, an ihm liebt sie die Jugend. Sie ist ja keine alte Frau, sie ist aber eine, die bereits etwas erlebt hat und bei der diese Erfahrung nicht die erste ist. Ich habe aber den Verdacht, dass Octavian der erste ist, der sie verlässt...“ Gleichzeitig ist es auch ein Werk, das in seiner Zeit vorausschauend war. Otto Schenk: „Man wundert sich, wie dieses Werk eine Befreiung der Frau darstellt. Die Marschallin lässt sich die Liebe nicht durch das vermeintliche Sakrament der Ehe, in die sie hineinkommandiert wird, ausreden. Sie begeht ihren Ehebruch aus Liebe – dieser hat allerdings zu großen Verrissen geführt. Und man hat Strauss auch vorgeworfen, nach
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DER ROSENKAVALIER
Der Rosenkavalier wird ermöglicht mit Unterstützung von
Komödie für Musik in drei Akten Musik: Richard Strauss Text: Hugo von Hofmannsthal Uraufführung: 26. Jänner 1911 EA am Haus am Ring: 8. April 1911 Die von ihrem Gatten vernachlässigte Feldmarschallin nützt den Morgen um mit ihrem Geliebten, dem jungen Grafen Octavian, Zärtlichkeiten auszutauschen. Da platzt ohne jede Ankündigung ihr Vetter, der Baron Ochs von Lerchenau, in das Vorzimmer der Marschallin. Gerade noch rechtzeitig gelingt es Octavian, sich als Kammerzofe zu verkleiden. Ochs, der gekommen ist um sich von der Marschallin einen Brautwerber für seine Hochzeit mit Sophie Faninal, der Tochter eines reichen Emporkömmlings, empfehlen zu lassen, findet sogleich Gefallen an der „Kammerzofe“. Die Marschallin nennt ihm Octavian als den Geeigneten und zeigt ihm ein Medaillon ihres Geliebten. Ochs ist über die „Ähnlichkeit“ der „Kammerzofe“ mit dem Bildnis Octavians höchst verwundert, akzeptiert aber den Vorschlag. Als Octavian in der Funktion des Brautwerbers einige Zeit später bei Sophie eintritt, verlieben sich die beiden ineinander. Da sich Ochs, der nur an der Mitgift des Mädchens interessiert ist, auch noch überaus derb zu ihr benimmt und Sophie zur Unterzeichnung des Ehevertrages gedrängt wird, zieht Octavian den Degen und verletzt ihn leicht am Arm. Um diese Verbindung, die vom Vater Sophies und von Ochs gewollt wird, endgültig zu untergraben, soll nun Ochs eine Falle gestellt werden. In einem Brief lädt ihn die „Kammerzofe“ zu einem Beisammensein in ein Vorstadtgasthaus. Dort treffen Ochs, und der als Zofe verkleidete Octavian aufeinander. Als er sich an „ihr“ vergreifen möchte, dringen verschiedene Gestalten in das Zimmer und beginnen einen Mummenschanz. Ganz zuletzt kommen auch noch Faninal, Sophie, ein Polizeikommissär und die Marschallin dazu. Schließlich muss Ochs erkennen, dass er als Bräutigam ausgedient hat. Verlegen bleiben Octavian und Sophie mit der Marschallin zurück. Als letztere sich der neuen Neigung Octavians gewiss ist, führt sie ihn – ganz Herrin der Szene – der jüngeren Sophie zu und überantwortet das junge Paar seinem Schicksal. Wiederaufnahme: Donnerstag, 16. Dezember 2010 Reprisen: 19., 22., 26. Dezember 2010
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seiner Elektra mit diesem Rosekavalier einen Verrat an der Moderne begangen zu haben. Allerdings wurde nicht gehört, wie ungemein differenziert und kompliziert diese Partitur ist! Mindestens ebenso wie jene von Salome oder Elektra!“ An der Wiener Staatsoper ist der Rosenkavalier die meistaufgeführte Strauss-Oper: über 830-mal stand das Werk bisher auf dem Spielplan. Die Wiener Erstaufführung fand am 8. April 1911, also rund drei Monate nach der Uraufführung in Dresden, statt, insgesamt wurde die Oper fünfmal zur Premiere gebracht: Nach Wilhelm von Wymetal (1911) inszenierten Lothar Wallerstein (1929), Alfred Jerger (1944), Josef Gielen (1955) und eben Otto Schenk (1968) das Werk neu. Große Namen prägten stets die Aufführungen der Staatsoper: Dirigenten wie Richard Strauss, Franz
Man wundert sich, wie dieses Werk eine Befreiung der Frau darstellt. Otto Schenk Schalk, Bruno Walter, Clemens Krauss, Hans Knappertsbusch, Josef Krips, Rudolf Moralt, Erich Kleiber, Carlos Kleiber, Karl Böhm, André Cluytens, Antal Doráti, Hans Swarowsky, Herbert von Karajan, Leonard Bernstein, Philippe Jordan oder Peter Schneider; Sängerinnen und Sänger in einer solchen Bandbreite der Prominenz, dass selbst eine ungemein geraffte Aufzählung den Rahmen sprengen würde. Mit der Wiederaufnahme am 16. Dezember ist der Rosenkavalier, beinahe einhundert Jahre nach seiner Wiener Erstaufführung, wieder an der Wiener Staatsoper zu sehen. In einer „Rekonstruktion einer geliebten Antiquität“, wie Otto Schenk sagt, und doch auch so brennend aktuell, heutig und modern, wie es menschlichen Gefühle nur sein können.
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Die Besetzung des
ROSENKAVALIER Das Dirigat der Rosenkavalier-Wiederaufnahme übernimmt Asher Fisch. Er war zunächst erfolgreicher Pianist, später Assistent von Daniel Barenboim, Kapellmeister an der Staatsoper Berlin und anschließend Musikdirektor der Wiener Volksoper. 1995 übernahm er die musikalische Leitung der New Israeli Opera. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1995 mit Il barbiere di Siviglia und war hier seither unter anderem mit Carmen, Falstaff, Don Giovanni, Die Entführung aus dem Serail, Eugen Onegin, Fidelio, Le nozze di Figaro, Otello, Parsifal, Rigoletto, Rosenkavalier, Das Tagebuch der Anne Frank, La traviata und Die Zauberflöte zu erleben. Ebenfalls eine gute Bekannte ist die neue Marschallin, Adrianne Pieczonka, die im Haus am Ring ihr Debüt in dieser Partie gibt. Die 2007 zur Österreichischen Kammersängerin ernannte Sopranistin war zunächst, ab 1989, Solistin an der Wiener Volksoper, zwei Jahre später wurde sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie 1991 in Elektra debütierte. Eine internationale Karriere führte sie inzwischen an alle wichtigen Musikzentren der Welt. Im Haus am Ring sang Adrianne Pieczonka unter anderem die Contessa d’Almaviva in Le nozze di Figaro, Antonia in Les Contes d’Hoffmann, Tatjana in Eugen Onegin, Donna Anna und Donna Elvira in Don Giovanni, Elsa in Lohengrin, Eva in Die Meistersinger von Nürnberg, Desdemona in Otello oder die Titelpartien in Arabella und Ariadne auf Naxos. In der Partie des Ochs ist in der Wiederaufnahmeserie Alfred Muff zu hören, der diese Partie zuletzt im Jahr 2009 hier im Haus am Ring gesungen hatte. Der in Luzern geborene Sänger, dessen künstlerischer Schwerpunkt an der Zürcher Oper liegt, ist ein gerne gesehener Gast an den wichtigsten Musikzentren der Welt. Nach seinem Staatsopern-Debüt im Jahr 1984 in Un re in Ascolto sang er im Haus am Ring den König Heinrich in Lohengrin, Don Fernando in Fidelio, Wotan in Die Walküre und Jochanaan in Salome.
Stephanie Houtzeel, seit Anfang der Spielzeit Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, gibt ihr Debüt als Octavian: Die in Deutschland geborene Sängerin ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe und sang führende Partien ihres Faches an zahlreichen Häusern, darunter den Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille-Oper in Paris, Komponist (Ariadne auf Naxos) an der Israeli Opera, Marguérite (La damnation de Faust) an der Vlaamse Opera, Charlotte (Werther) in Sassari. An der Wiener Staatsoper singt sie in der aktuellen Spielzeit unter anderem in Medea, Ariadne auf Naxos, Faust und Kátja Kabanová. Ein Staatsopern-Rollendebüt gibt auch Franz Grundheber als Faninal; seine enge Beziehung zur Wiener Staatsoper hat sich in bisher rund 200 Vorstellungen im Haus am Ring manifestiert: Seit seinem Staatsopern-Debüt im Jahr 1976 gestaltete er hier Partien wie etwa Amonasro (Aida), Kurwenal (Tristan und Isolde), Mandryka (Arabella), Amfortas (Parsifal), Scarpia (Tosca), Rigoletto, die Titelpartie von Wagners Der fliegende Holländer, weiters als Jago, Wozzeck, Orest, Cardillac, Guglielmo Wulf (Le villi), Barak, Moses (Moses und Aron) und Dr. Schön/Jack (Lulu). Er ist nicht nur Österreichischer Kammersänger, sondern erhielt auch die höchste Auszeichnung der Wiener Staatsoper: die Ehrenmitgliedschaft. Zuletzt noch Ileana Tonca als Sophie: die beliebte Sopranistin stammt aus Brasov, Rumänien, und studierte an der Musikakademie in Bukarest. Sie war Preisträgerin mehrerer Gesangswettbewerbe und ist seit der Spielzeit 1999/2000 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie am 2. September 1999 als Jemmy (Guillaume Tell) debütierte. Zu ihren zahlreichen Partien gehören etwa Waldvogel (Siegfried), Echo (Ariadne auf Naxos), Nannetta (Falstaff), Oscar (Un ballo in maschera), Papagena (Die Zauberflöte), Zerlina (Don Giovanni), Sophie (Werther) und Adele (Fledermaus).
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KS Adrianne Pieczonka
Eno Peci, Olga Esina
BALLETT
Fledermäuse
aller (Gattungs-)Arten
Zu den Aufführungen des Balletts DIE FLEDERMAUS von Roland Petit Neben Arten von Fledermäusen, die als Einzelgänger agieren, gibt es solche – und diese sind angeblich in der Mehrzahl –, die in größeren Verbänden leben, aus ihren Quartieren flattern, um zu diesen wieder zurückzukehren. Für diese Art erweist sich die Wiener Staatsoper als verlässliches Winterquartier, denn diesen Dezember trägt das Haus am Ring dem geselligen Charakter der Tiere Rechnung und räumt ab 25. Dezember – neben der Operettenfledermaus, die unabdingbar zu Silvester und am Neujahrstag in das Haus einfliegt – auch der getanzten Fledermaus in der Choreographie des großen französischen Meisters Roland Petit Platz ein. Dass Manuel Legris das erstmals 2009 vom Wiener Ballettensemble getanzte Fledermaus-Ballett aus dem Repertoire seines Vorgängers übernommen hat, ist nicht weiter verwunderlich, kann der neue Ballettdirektor doch als ausgewiesener „Roland-Petit-Interpret“ bezeichnet werden, der im Laufe seiner Tänzerkarriere unter anderem Carmen, Notre-Dame de Paris, L’Arlésienne und Les Intermittences du cœur getanzt hat. Darüber hinaus entspricht aber Legris’ Ballettverständnis auch dem Roland Petits, das auf hohem künstlerischen Anspruch, auf klassisch-akademischem Fundament, dazu einer ebenso zeitgenössischen wie unverwechselbar französischen Note baut, die durch Schönheit, Charme, Esprit, Linie und virtuose Technik glänzt. In welcher Beziehung stehen nun die beiden Versionen der Fledermaus, die am 31. Dezember sogar an einem Tag (das Ballett am Vormittag, die Operette abends) gegeben werden? Nur auf den ersten Blick handelt es sich bei dem Petit-Ballett um eine „Vertanzung“ der 1874 im Theater an der Wien uraufgeführten Operette. Auf den zweiten Blick erkennt man, dass es mehr Trennendes als Gemeinsames gibt: Das Ballettlibretto hält sich nämlich nicht wirklich an die Vorlage, sondern beschreitet eigene Wege; die Nummernfolge
des Balletts ist ebenfalls eine andere, die Geschichte insgesamt scheint Roland Petit für seine ganz besonderen Anliegen zugerichtet zu haben. Diese sind – kurz gefasst – die Transformierung von dramaturgischen Bausteinen der Unterhaltungskultur in die Hochkultur, wobei auch Technikelemente und Bewegungsabläufe übernommen werden. Petit schöpft dabei unter anderem aus jenem Reservoir, das man aus der französischen Music-Hall, wie sie unter anderem in den Bildern von Toulouse-Lautrec dokumentiert ist, kennt. Je nach zu zeichnendem Charakter wird das Bewegungsvokabular übersteigert, wobei Petit das bei dem Maler Hässlich-Groteske zum Schön-Grotesken oder Glamourösen wendet. Ergebnis dieses Übertragungsprozesses ist eine völlig neue Virtuosität. Petit arbeitet zudem – etwa in der fulminanten Szene am Beginn des Balletts – mit den grandiosen Bühneneffekten des Unterhaltungstheaters der Belle Époque. Anders akzentuiert wird – und dies als wesentlicher Unterschied zu der Charakterzeichnung der Rosalinde Eisenstein, die sich letztlich den bürgerlichen Gegebenheiten der Zeit fügen muss – auch die weibliche Titelrolle des Balletts, wobei es dem Choreographen dabei gelingt, ein völlig neues Frauen- und Ballerinenbild zu kreieren. Petit geht von der Raffinesse der Frau aus und zeichnet den Mann dümmlich und triebhaft. Die Frau – und nicht eine Ballerina als künstliches, nichtmenschliches Wesen – gibt vor, sich dem Mann unterzuordnen, stellt aber aktiv seine Triebhaftigkeit ab, indem sie ihm die Flügel abschneidet. Sie tut dies alles mit Witz, Charme, Bewegungskomik, einer virtuosen Technik und einer immer präsenten Erotik. Zum Unterschied dazu, gelingt es Frau Eisenstein nicht, den Jagdtrieb ihres Mannes einzudämmen, der Held der Operette wird also weiter umtriebig bleiben. Dem um seine Flügel beraubten Helden des Balletts hingegen ist die Flatterhaftigkeit ein für alle Mal ausgetrieben. Alfred Oberzaucher
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DER SCHNÜRBODEN Das Faszinosum, ja die Erhabenheit, die vom Schnürbodenbereich eines Theaters oder eines Opernhauses ausgeht, ist in Worten kaum zu schildern. Jeder, der auf einer Bühne stehend zum ersten Mal einen Blick nach oben werfen konnte, kann dies bestätigen. Im Prinzip handelt es sich beim Schnürboden nur um einen vom Publikum nicht einsehbaren Bereich viele Meter über der Bühnenfläche. Doch diese sich im Halbdunkel verlierende Welt bestehend aus hinaufgezogenen Kulissenteilen, eingerollten Prospekten, zahllosen Stahlseilen, Hanftauen, Beleuchtungskörpern und Zuglatten, verströmt in ihrer lautlos funktionierenden präzisen Geordnetheit eine fast mystische Schönheit. Für die neue Serie im Prolog, in der einzelne Termini eines Opernhauses näher erläutert werden, erklärt Ing. Peter Kozak, der Technische Direktor der Wiener Staatsoper, die Funktion eines Schnürbodens am Beispiel des Hauses am Ring. „Über den Schnürboden werden großvolumigen Dekorationsteile, an Zuglatten befestigte Prospekte, Scheinwerfer, Zwischenvorhänge und gelegentlich auch lebende Personen über Stahlseile und in vereinzelten Fällen über Hanfseile, die über dem sogenannten Rollenboden verankert sind, nach oben hinaufgezogen beziehungsweise von oben heruntergelassen. Seit der Erneuerung der Bühnentechnik im Jahr 1994 funktioniert dies bei uns großteils computergesteuert. Bestanden solche Rollenböden in alten Theatern aus Holz, wie etwa heute noch in Ferrara, sind die modernen, also auch jene der Wiener Staatsoper, aus Stahl gefertigt, was der Handhabung größerer Lasten natürlich entgegenkommt. Die für den Schnürboden zuständige Gruppe besteht an der Wiener Staatsoper aus knapp 40 Mitarbeitern, die schichtweise und je nach Bedarf auf vier übereinanderliegenden Ebenen – Arbeitsgalerien genannt – verteilt, hoch über den Köpfen der Sänger, Tänzer und Kulissen ihren Dienst versehen. Da eine Bühne übrigens der einzige Ort ist, an dem es erlaubt ist, dass sich Personen ohne Schutzhelm unter frei schwebender Last aufhalten – wir haben ja schließlich Sänger, Tänzer und Schauspieler vor uns –, müssen noch strengere Sicherheitsvorschriften gelten als sie ohnehin vorgeschrieben wären.“ Andreas Láng
SCHNÜRBODEN AN DER WIENER STAATSOPER Höhe: 28 Meter 52 elektromechanische Züge 46 Handzüge Länge der Züge: 4,25 m –19 m Geschwindigkeit der Züge: 0,005 –1,2 m/s Max. Tragkraft pro Zug: 400 kg 24 Stück Gitterzüge (Punktzüge) Max. Tragkraft pro Antrieb auf einer Welle: 500 kg Geschwindigkeit: 0–0,6 m/s 2 Wellenzuganlagen (Punktzüge) mit jeweils 12 Abgängen maximale Tragkraft je Abgang: 80 kg Geschwindigkeit: 0–0,5 m/s 8 Beleuchtungsbrücken
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PORTRAIT
MARKUS WERBA singt wieder im Haus am Ring Minutenlanger Jubel des Publikums, begeisterte Kritiken, die von Brillanz, Charme und idealer Besetzung sprachen, eine künstlerisch in allem überzeugende Leistung: Glückhafter hätte das Staatsopern-Debüt des Kärntner Baritons Markus Werba als Papageno in der Zauberflöte im September dieses Jahres kaum laufen können. Nach seiner fulminanten Tour über die wichtigsten internationalen Bühnen ist der Sänger nun auch im Haus am Ring angekommen.
Volksoper. Bedeutsam jedoch wurde für ihn auch sein Karriereweg durch Italien. Werba: „Italien hat mir besonderes Glück gebracht. Ich durfte den Guglielmo in Giorgio Strehlers Così fan tutte machen, mit Claudio Abbado und Riccardo Muti arbeiten. Über diese drei Künstler kam ich letztendlich zu den Salzburger Festspielen, wo ich 2005 als Papageno debütierte.“
Perfekt wirkt die geradlinige Karriere, die Markus Werba in den letzten Jahren absolviert hat, doch steht keine strategische Planung dahinter: „Es heißt immer: Die New Yorker Met, die Mailänder Scala, das Royal ‚Deine Karriere liest sich wie aus Opera House Covent Garden, das dem Bilderbuch, bei dir schaut es Festspielhaus Baden-Baden, die Für mich ist so leicht aus’. Aber es wirkt nur so; Salzburger Festspiele, das Teatro die Staatsoper die ich habe auch viel kämpfen müsLa Fenice in Venedig: All diese beNummer eins sen, nicht alles hat auf Anhieb gedeutenden Stationen hat er in den klappt. Ich denke jedoch, dass letzten Jahren absolviert, dazu wenn jemand Qualität besitzt, dann wird sie auch geeine große Anzahl an kleineren, für ihn oftmals aber funden, dann bekommt er auch seine Chance. Es geht nicht weniger wichtigen Bühnen. immer nur darum, wie man sie nützt.“ „Natürlich war mein Staatsopern-Debüt unglaublich Als Bauchmensch bezeichnet er sich selbst, doch als spannend. Ich wurde in Österreich geboren, habe in Bauchmensch, der im Vorbereiten „durchaus penibel Wien studiert, kenne viele Menschen hier: da ist für sein kann“. „Es kommt immer auf die Rolle an. Einen mich die Staatsoper die Nummer eins. Es ist auch Papageno, einen Grafen in Le nozze di Figaro, einen emotionell etwas Besonderes, an diesem Haus aufzuGiovanni brauche ich nicht mehr viel zu proben, da treten – daheim ist es ja immer etwas schwieriger, fällt mir auch ein Einspringen leicht. Das sind Partien, gerade weil so viele Bekannte im Zuschauerraum sitdie ich wirklich oft gesungen habe. Aber der Eisenstein zen! Als ich etwa in Kärnten, wo ich aufgewachsen bin, im Dezember beschäftigt mich dann doch an die zwei einmal ein Benefizkonzert gab, war ich aufgeregter als Wochen.“ bei meinem Debüt an der Met“, schmunzelt Markus Schließlich gilt es auch, das durchaus selbstkritische Werba. innere Empfinden zu überzeugen. „Ich bin ja fast zu kritisch mit mir, das versuche ich Der Beruf des Sängers war ihm schon früh ein derzeit etwas zu lockern. Wir sind ja keine Maschinen erklärtes Ziel; dazu kommt eine prominent-musikaund machen halt Fehler – auf der Bühne wie im Leben. lische Familienumgebung: der legendäre SängerAber ich merke mir jedenfalls, was für mich persönlich Begleiter Erik Werba war sein Großonkel, der Philharnicht zufriedenstellend war und versuche es bei der moniker Michael Werba ist sein Cousin. Nach dem nächsten Aufführung zu korrigieren. Und mitunter gibt Gesangsstudium bei Walter Berry und Gerhard Kahry es dann auch perfekte Vorstellungen – und die machen gewann er zahlreiche nationale und internationale einen dann glücklich...“ Wettbewerbe, sang im Stadttheater Klagenfurt, der Oliver Láng Wiener Kammeroper, wurde Ensemblemitglied der
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MARKUS WERBA Markus Werba wurde in Villach geboren und begann mit 16 seine Gesangsausbildung; er studierte in Klagenfurt und Wien. Sein Weg als Opernsänger führt ihn an alle bedeutenden Bühnen der Welt; weiters ist er gefragter Lied- und Konzertsänger. An der Wiener Staatsoper debütierte er am 7. September 2010 als Papageno. In der nächsten Zeit singt er u. a. Don Giovanni in Venedig und Paris, Papageno am Teatro Colón in Buenos Aires sowie am Théâtre des Champs-Elysées und an der Met, Mercutio (Roméo et Juliette) in der Arena di Verona und Marcello am ROH Covent Garden. Termine an der Wiener Staatsoper: Figaro (Il barbiere di Siviglia) 4., 6., 10. Dezember Eisenstein (Die Fledermaus) 31. Dezember; 1., 3. Jänner
Das Staatsopernorchester
SERIE
Konzertmeister Prof. RAINER KÜCHL
Am kommenden Neujahrstag feiert der Orchestermusiker, Kammermusiker, Solist und Geigenpädagoge Rainer Küchl ein schönes Jubiläum: Am 1. Jänner ist es nämlich 40 Jahre her, dass er seinen Dienst im Orchester der Wiener Staatsoper aufnahm, jenes Hauses, dessen Ehrenmitglied er seit 2001 ist.
In einem Punkt sind sich alle – also Dirigenten, Sänger, das Publikum, die Kritiker, Musikliebhaber und Mitarbeiter von Musiktheaterbetrieben – einig, und zwar international: Das beste Opernorchester der Welt sitzt im Graben der Wiener Staatsoper und macht einen beachtlichen Teil der Unverwechselbarkeit dieses Hauses aus. Viele der Musiker sind den Zuschauern bereits seit Jahren ein Begriff. In einer neuen Serie wird ab dieser Ausgabe jedem einzelnen Mitglied ein eigenes Portrait gewidmet – eröffnet wird die Reihe mit Konzertmeister Prof. Rainer Küchl. Gerade ihm war es interessanterweise nicht an der Wiege gesungen worden, dass er einst den Beruf eines Musikers ergreifen würde, wie er in einem Gespräch erläuterte. „In meiner Volksschulzeit hatte ich, wenn überhaupt, nur einen sehr überschaubaren Kontakt zur Musik, der sich auf das Anhören einiger Schlager im Radio beschränkte.“ Das alles verändernde Erlebnis, gewissermaßen der zündende Funke, geschah im Alter von zehn Jahren. Rainer Küchl besuchte die erste Klasse Mittelschule, in der es damals, wie er betonte, „noch regelmäßig Musikstunden gab, in deren Rahmen man uns auch in Sinfoniekonzerte führte.“ In einem dieser Konzerte – gespielt hatten die Niederösterreichischen Tonkünstler – saß der junge Rainer Küchl ganz vorne, direkt vor der Geigengruppe und lauschte gebannt den Klängen, die auf ihn niederströmten. Und von diesem Vormittag an war für ihn klar: „Ich muss so ein Instrument lernen!“ Wenige Stunden später wurden auch die Eltern entsprechend „informiert“. Zugleich rückte der Stellenwert der Schule weit nach hinten, da die Violine, die neue und bleibende Liebe, alles andere verdrängte. Mit 14 Jahren setzte Rainer Küchl den Unterricht beim legendären Franz Samohyl fort, seines Zeichens Philharmoniker und Geigenprofessor an der Wiener Musikhochschule. Etwa sechs Jahre später folgte die nächste große Veränderung. „Prof. Samohyl meinte eines Tages ganz unvermittelt, dass ich mir doch einige schwerere Orchesterpassagen in diversen Opern und Konzertstücken anschauen sollte, um diese, quasi übungshalber, bei einem Probespiel in der Wiener Staatsoper vorzutragen. Ich folgte brav diesen Anordnungen, nahm teil und hatte sogar Spaß an der ganzen Prozedur.“ Rainer Küchl gewann das Probespiel und war mit einemmal, genauer
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ab dem 1.1.1971, Konzertmeister in der Staatsoper und nach der notwendigen Übergangszeit auch jener der Wiener Philharmoniker. „Es musste etwas Zeit vergehen, ehe ich diese wunderbare Wendung in meinem Leben wirklich in ihrer gesamten Bedeutung realisieren konnte.“ Nun folgten viele spannende und arbeitsintensive Monate, denn das riesige Repertoire musste erlernt, die Herausforderungen im allabendlichen Vorstellungsbetrieb gemeistert werden. „Ich kannte bis zu diesem Zeitpunkt alle Haydn-Streichquartette, sehr viel Kammermusik und sinfonische Musik, aber keine Opernliteratur. Die Geigenstimme für die Bohème sah etwa auf den ersten Blick ja sehr einfach aus, aber bei der ersten Vorstellung wusste ich nach drei Seiten schon nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Ich musste erst lernen, wo die Kriterien des Orchesterspiels liegen!“ Doch Fleiß, Freude, Talent und die Hilfsbereitschaft der Kollegen ermöglichten, dass Rainer Küchl auch diese erste Zeit in schöner Erinnerung behalten hat. Lampenfieber empfand er damals wie heute keines. „Wir sind ja weder Ärzte noch Piloten und daher geht es bei uns nicht um Menschenleben“, erklärt er lachend. „Musik soll ja auch bei den Ausführenden nicht in Stress ausarten. Diese Phobie vor Fehlern ist bedauerlicherweise in den letzten Jahren im Allgemeinen sehr groß geworden, sodass leider in vielen Fällen das technisch Perfekte mittlerweile den Platz des MiteinanderMusizierens eingenommen hat.“ Rainer Küchl selbst hat sich seine Musik-Leidenschaft bis heute unverändert erhalten können und genießt praktisch jeden einzelnen Takt, den er spielen darf. Seine Vorlieben hinsichtlich des Opernrepertoires haben sich im Lauf der Jahre in einigen Punkten durchaus geändert. „Wagners Ring schätzte ich von Anfang an bis heute sehr hoch, Stücke von Mozart hingegen gehörten früher nicht zu meinen Lieblingen, sie schienen mir auch von den Herausforderungen her zu wenig anspruchsvoll. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, da ich die Tiefe, den Wert und die Komplexität dieser Musik immer mehr erkannt habe.“ Andreas Láng
SERIE
Alle im Orchester sind gleich wichtig und haben ihren Teil zu erfĂźllen. Rainer KĂźchl
DATEN UND FAKTEN STAATSOPERNMUSEUM
GEBURTSTAG Der aus Deutschland stammende Theaterintendant und Regisseur Günter Krämer feiert am 2. Dezember seinen 70. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper inszenierte er zwischen 1999 und 2003 Jonny spielt auf, Nabucco, Tristan und Isolde sowie La Juive.
TODESFÄLLE Der Kontrabassist des Wiener Staatsopernorchesters und der Wiener Philharmoniker, Georg Straka, ist während der Tournee der Wiener Philharmoniker in Japan am Mittwoch, dem 3. November 2010, bei einer Wanderung auf den Fuji tödlich verunglückt. Nach einem Kompositionsstudium an der Wiener Musikhochschule und dem Kontrabassstudium an der Musikuniversität Graz / Oberschützen bei Prof. Johannes Auersperg war der 1969 in Mödling geborene Straka zunächst bis 1996 beim Mozarteumorchester Salzburg engagiert. Seit 1996 war Georg Straka Mitglied des Staatsopernorchesters und seit 1999 Mitglied des Vereins Wiener Philharmoniker. Im Namen des gesamten Orchesters entboten Staatsoperndirektor Dominique Meyer, Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst und Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg der Familie von Georg Straka ihr tiefstes Mitgefühl. Die 39-jährige rumänische Sopranistin Roxana Briban ist am 20. November 2010 vollkommen unerwartet in Bukarest gestorben. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 2003 als Micaëla (Carmen) und sang hier seither auch Partien wie Donna Elvira (Don Giovanni), Amelia (Simon Boccanegra) und Cio-Cio-San (Madama Butterfly). Auftritte führten die Künstlerin unter anderem auch an die Wiener Volksoper, die Deutsche Oper Berlin, nach Amsterdam, Toulouse, Santiago de Chile und an die Bukarester Nationaloper.
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Passend zur Vorweihnachtszeit werden im Staatsopernmuseum neben der ständigen Ausstellung über die Geschichte der Wiener Staatsoper Zeichnungen zu typischen Weihnachtsvorstellungen gezeigt. So werden Figurinen und Bühnenbildentwürfe zum Nussknacker von Peter Iljitsch Tschaikowski aus dem Jahre 1973 und zum Jungen Lord von Hans Werner Henze aus dem Jahre 1978 präsentiert. Die Kostümentwürfe stammen von Simon Wirsaladse und Federico Berzeviczy-Pallavicini, der sich in Wien auch durch seine Kreationen für die Konditorei Dehmel einen Namen gemacht hat. Das Staatsopernmuseum ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am 24. Dezember ist das Museum geschlossen.
STAATSOPER IM LOUVRE In der aktuellen Spielzeit erhält die Wiener Staatsoper einen Film-Schwerpunkt im Pariser Louvre. Nach Häusern wie der Mailänder Scala oder dem MariinskijTheater in St. Petersburg wird im Auditorium des Louvre – beginnend mit 18. Dezember – eine Serie von Opernaufzeichnungen aus dem Haus am Ring gezeigt. Den Anfang macht Die Fledermaus (eine Aufzeichnung aus 1980, mit Lucia Popp, Edita Gruberova, Brigitte Fassbaender, Bernd Weikl, Walter Berry, Helmut Lohner, Erich Kunz, Dirigent: Theodor Guschlbauer, Regie: Otto Schenk). Außerdem stehen folgende Staatsopernaufzeichnungen auf dem Programm: Der fliegende Holländer, Die lustige Witwe, Manon, Fidelio, Andrea Chénier, Anna Bolena, Billy Budd, Don Giovanni, Elektra. Abgerundet wird die Serie durch zwei Konferenzen. Informationen unter www.louvre.fr
www.wiener-staatsoper.at
ROLLENDEBÜTS Michael Güttler (Dirigent), Markus Werba (Figaro) in Il barbiere di Siviglia am 4. Dezember Philippe Auguin (Dirigent), Micaela Carosi (Amelia), Julia Novikova (Oscar), Marco Caria (Christian) in Un ballo in maschera am 8. Dezember Gergely Németi (Nemorino) in L’elisir d’amore am 9. Dezember Franz Welser-Möst (Dirigent), Albert Dohmen (Komtur), Roxana Constantinescu (Donna Elvira), Adam Plachetka (Masetto), Sylvia Schwartz (Zerlina) in Don Giovanni am 11. Dezember KS Adrianne Pieczonka (Feldmarschallin), Stephanie Houtzeel (Octavian), KS Franz Grundheber (Faninal), Alexandru Moisiuc (Polizeikommissär) in Der Rosenkavalier am 16. Dezember Guillermo García Calvo (Dirigent), Benjamin Bruns (Nemorino) in L’elisir d’amore am 21. Dezember Patrick Lange (Dirigent) in Don Giovanni am 27. Dezember Lars Woldt (Bartolo) in Il barbiere di Siviglia am 29. Dezember Patrick Lange (Dirigent), Markus Werba (Eisenstein), Camilla Nylund (Rosalinde) in Die Fledermaus am 31. Dezember
BALLETTROLLENDEBÜT Maria Yakovleva (Bella) in Die Fledermaus am 25. Dezember (19.00 Uhr)
DATEN UND FAKTEN
STAATSOPER IM RADIO
DIVERSES
So, 5. Dezember, 15.05 Uhr | Ö1 DIE OPERNWERKSTATT Markus Werba im Gespräch mit Peter Dusek Sa, 11. Dezember, 19.00 Uhr | Ö1 DON GIOVANNI | Wolfgang A. Mozart Live-Übertragung aus der Wiener Staatsoper So, 26. Dezember, 15.05 Uhr | Ö1 DAS WIENER STAATSOPERNMAGAZIN Michael Blees präsentiert Ausschnitte aus der Wiener Staatsoper und Gespräche mit Künstlern
DONATOREN Astra Asigurari SA | Buwog – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH | Casinos Austria AG | Diehl Stiftung & Co. KG | Helm AG | Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH | Magna International | Novomatic AG | Porsche Austria GmbH & Co | Qazzar GmbH | Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | Norbert Schaller GesmbH | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Ges.m.b.H. | UniCredit Bank Austria AG | Uniqa Versicherungen AG | voestalpine AG | Wirtschaftskammer Wien
Neuerscheinung
Buchtipp
2002 erschien das erste Anekdotenbuch Wolfgang Equiluz’ über den Wiener Staatsopernchor – nun folgte ein weiterer Band unter dem Titel „Schuld ist immer nur der Chor“. Und auch diesmal hat der Autor (und zugleich Mitglied des Chores) einen heiteren Strauß aus selbst erlebten sowie von Kollegen erzählten liebenswerten Geschichtchen zusammengetragen, aufgezeichnet und damit einen augenzwinkernden Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Ein absolut empfehlenswertes Büchlein zum Selberlesen und Weiter schenken. Nicht zu vergessen die abgedruckten amüsanten Zeichnungen von Rolando Villazón, die für zusätzliche Heiterkeit sorgen dürften.
Direktor Meyer erzählt in seinem Biografiebuch über seine Jugend im Elsass, über seinen Weg zum führenden Kulturmagager, seine große Liebe zu Oper und Ballett, seine Beziehung zu Wien. Und er gibt persönliche Einblicke in sein Kunstverständnis, berichtet aber auch in Schlaglichtern über seine herausragenden Beziehungen zu den Großen in der Kunstwelt: über Dirigenten, Sänger, Regisseure. Ein sehr klug und pointiert geschriebenes Buch, das nicht nur eine spannende Lebensgeschichte erzählt und die Persönlichkeit des Staatsoperndirektors widerspiegelt, sondern auch von einem großen kulturellen Horizont und Meyers Wissen über den internationalen Kulturbetrieb Auskunft gibt.
NEUER KAMMERSÄNGER
GASTSPIEL
José Cura wird am 2. Dezember von Bundesministerin Dr. Claudia Schmied zum Österreichischen Kammersänger ernannt.
Die erfolgreiche Staatsoperproduktion von Alcina geht auf Gastspiel: Stationen im Dezember sind Krakau und London.
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM DEZEMBER 2010 3.12.
13.00
5.12. 7.12. 8.12.
14.12.
15.00
23.12.
15.00
26.12.
13.00
14.00
15.00
27.12.
14.00
15.00
28.12.
14.30
15.15
29.12.
14.30
15.15
10.00*
13.00
14.00
15.00
30.12
14.00
15.00
13.00
14.00
15.00
31.12
15.00
01.01.
17.12. 20.12.
15.15
10.00*
13.00
15.12. 19.12.
14.30 9.00
10.00*
10.12. 12.12.
14.00 14.00
13.00
14.30
15.15
14.00
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14.30
15.15
13.00
13.00
9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 514 44/ 2613, 2614 | Fax: (+43/1) 514 44/ 2624 Änderungen vorbehalten.
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SPIELPLAN Dezember 2010 02
Donnerstag 19.30-22.15 Oper
MANON LESCAUT | Giacomo Puccini Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Robert Carsen Guryakova, Kai, Cura, Monarcha, Chung, Pelz, Dumitrescu
Puccini-Zyklus Preise B
03
Freitag 18.30-21.00 Oper
MEDEA | Aribert Reimann Dirigent: Michael Boder | Regie: Marco Arturo Marelli, Barainsky, Kulman, Eröd, Roider, Houtzeel, Cencic
Abo 6 Preise B Werkeinführung
04
Samstag 20.00-22.45 Oper
IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini Dirigent: Michael Güttler | Regie: Günther Rennert Camarena, Bankl, Tro Santafé, Werba, Coliban, Kammerer, Ivan
Preise A
05
Sonntag 11.00-12.30 Matinee
EINFÜHRUNGSMATINEE ZU DON GIOVANNI Mit Mitwirkenden der Premiere Moderation: Andreas Láng und Oliver Láng
Preise M
18.30-21.15 Oper
MANON LESCAUT | Giacomo Puccini Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Robert Carsen Guryakova, Kai, Cura, Monarcha, Chung, Pelz, Dumitrescu
Abo 21 Preise B
06
Montag 20.00-22.45 Oper
IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini Dirigent: Michael Güttler | Regie: Günther Rennert Camarena, Bankl, Tro Santafé, Werba, Coliban, Kammerer, Ivan
Abo 15 Preise A CARD
07
Dienstag 19.30-22.00 Oper
MEDEA | Aribert Reimann Dirigent: Michael Boder | Regie: Marco Arturo Marelli Barainsky, Kulman, Eröd, Roider, Houtzeel, Cencic
Abo 3 Preise B Werkeinführung
08
Mittwoch 18.30-21.30 Oper
UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Gianfranco de Bosio Vargas, Petean, Carosi, Krasteva, Novikova, Caria, Monarcha, Fink, Kobel
Preise A
09
Donnerstag 20.00-22.15 Oper
L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti Dirigent: Yves Abel | Regie: Otto Schenk Reinprecht, Németi, Yang, Šramek, Hartig
Zyklus 2 Preise B
10
Freitag 20.00-22.45 Oper
IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini Dirigent: Michael Güttler | Regie: Günther Rennert Camarena, Bankl, Tro Santafé, Werba, Coliban, Kammerer, Ivan
Preise A
11
Samstag 19.00-22.15 Oper Premiere
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Jean-Louis Martinoty Bühne: Hans Schavernoch | Kostüme: Yan Tax | Licht: Fabrice Kebour D’Arcangelo, Dohmen, Matthews, Pirgu, Constantinescu, Esposito, Plachetka, Schwartz
Preise P Werkeinführung
12
Sonntag 11.00-12.15 Kinderoper
A1 Kinderopernzelt DAS TRAUMFRESSERCHEN | Wilfried Hiller Regie: Michael Sturminger
Preise Z
18.30-21.30 Oper
UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Gianfranco de Bosio Vargas, Petean, Carosi, Krasteva, Novikova, Caria, Monarcha, Fink, Kobel
Abo 22 Preise A
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Dienstag 19.00-22.15 Oper
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Jean-Louis Martinoty D’Arcangelo, Dohmen, Matthews, Pirgu, Constantinescu, Esposito, Plachetka, Schwartz
Preise A Werkeinführung
15
Mittwoch 19.30-22.30 Oper
UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Gianfranco de Bosio Vargas, Petean, Carosi, Krasteva, Novikova, Caria, Monarcha, Fink, Kobel
Abo 12 Preise A
16
Donnerstag 18.30-22.30 Oper Wiederaufnahme
DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss Dirigent: Asher Fisch | Regie: Otto Schenk Pieczonka, Muff, Houtzeel, Grundheber, Tonca, Ellen, Roider, Baechle, Moisiuc, Jelosits, Pelz, Pecoraro, Németi, Marin
Abo 20 Preise B
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Freitag 18.30-21.45 Oper
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Jean-Louis Martinoty D’Arcangelo, Dohmen, Matthews, Pirgu, Constantinescu, Esposito, Plachetka, Schwartz
Abo 5 Preise A Werkeinführung
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Samstag 15.00-16.15 Kinderoper
A1 Kinderopernzelt DAS TRAUMFRESSERCHEN | Wilfried Hiller Regie: Michael Sturminger
Preise Z
19.30-22.30 Oper
UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Gianfranco de Bosio Vargas, Petean, Carosi, Krasteva, Novikova, Caria, Monarcha, Fink, Kobel
Preise A
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www.wiener-staatsoper.at
SPIELPLAN
Sonntag 11.00-12.00 Matinee
Gustav Mahler-Saal MATINEE JUNGE STIMMEN 4 Marin, Caria
Preise L
18.30-22.30 Oper
DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss Dirigent: Asher Fisch | Regie: Otto Schenk Pieczonka, Muff, Houtzeel, Grundheber, Tonca, Ellen, Roider, Baechle, Moisiuc, Jelosits, Pelz, Pecoraro, Németi, Marin
Abo 23 Preise B
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Montag 18.30-21.45 Oper
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Jean-Louis Martinoty D’Arcangelo, Dohmen, Matthews, Pirgu, Constantinescu, Esposito, Plachetka, Schwartz
Preise A Werkeinführung
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Dienstag 20.00-22.15 Oper
L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti Dirigent: Guillermo Garcia Calvo | Regie: Otto Schenk Novikova, Bruns, Yang, Šramek, Marin
Preise B CARD
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Mittwoch 18.30-22.30 Oper
DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss Dirigent: Asher Fisch | Regie: Otto Schenk Pieczonka, Muff, Houtzeel, Grundheber, Tonca, Ellen, Roider, Baechle, Moisiuc, Jelosits, Pelz, Pecoraro, Németi, Marin
Preise B
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Donnerstag 19.00-22.15 Oper
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Jean-Louis Martinoty D’Arcangelo, Dohmen, Matthews, Pirgu, Constantinescu, Esposito, Plachetka, Schwartz
Abo 17 Preise A Werkeinführung
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Freitag
DIE WIENER STAATSOPER WÜNSCHT GESEGNETE WEIHNACHTEN!
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Samstag 14.00-16.00 Ballett
Ballett: DIE FLEDERMAUS | Petit – Strauß, Gamley Dirigent: Michael Halász Esina, Shishov, Peci
Familien-Zyklus (Ballett) Preise C
19.00-21.00 Ballett
Ballett: DIE FLEDERMAUS | Petit – Strauß, Gamley Dirigent: Michael Halász Yakovleva, Lazik, Cherevychko
Preise C CARD
Sonntag 11.00-12.15 Kinderoper
A1 Kinderopernzelt DAS TRAUMFRESSERCHEN | Wilfried Hiller Regie: Michael Sturminger
Preise Z
16.00-20.00 Oper
DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss Dirigent: Asher Fisch | Regie: Otto Schenk Pieczonka, Muff, Houtzeel, Grundheber, Tonca, Ellen, Roider, Baechle, Moisiuc, Jelosits, Pelz, Pecoraro, Németi, Marin
NachmittagZyklus Preise B
Montag 15.00-16.15 Kinderoper
A1 Kinderopernzelt DAS TRAUMFRESSERCHEN | Wilfried Hiller Regie: Michael Sturminger
Preise Z
19.00-22.15 Oper
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Patrick Lange | Regie: Jean-Louis Martinoty D’Arcangelo, Dohmen, Matthews, Pirgu, Constantinescu, Esposito, Plachetka, Schwartz
Preise A Werkeinführung
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Dienstag 19.00-21.00 Ballett
Ballett: DIE FLEDERMAUS | Petit – Strauß, Gamley Dirigent: Michael Halász Esina, Shishov, Peci
Preise C
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Mittwoch 19.00-21.45 Oper
IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini Dirigent: Jean-Christophe Spinosi | Regie: Günther Rennert Kudrya, Woldt, Bonitatibus, Yang, Monarcha, Kammerer, Wenborne
Preise A
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Donnerstag 19.30-21.30 Ballett
Ballett: DIE FLEDERMAUS | Petit – Strauß, Gamley Dirigent: Michael Halász Esina, Shishov, Peci
Preise C
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Freitag 11.00-13.00 Ballett
Ballett: DIE FLEDERMAUS | Petit – Strauß, Gamley Dirigent: Michael Halász Yakovleva, Lazik, Cherevychko
Preise C
19.00-22.30 Operette
DIE FLEDERMAUS | Johann Strauß Dirigent: Patrick Lange | Regie: Otto Schenk Werba, Nylund, Šramek, Kirchschlager, Schade, Eröd, Jelosits, Fally, Lohner, Rathkolb
Preise P
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PRODUKTIONSSPONSOREN MANON LESCAUT, DON GIOVANNI, Ballett: DIE FLEDERMAUS
DER ROSENKAVALIER
DAS TRAUMFRESSERCHEN
www.wiener-staatsoper.at
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KARTENVERKAUF KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2010/2011 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2010/2011 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten / Tickets“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.
KASSENVERKAUF,
INTERNET-VERKAUF UND TELEFO-
NISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. 5., die Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.
TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
ABOS UND ZYKLEN Abo 3
7. Dezember, 19.30-22.00 MEDEA Aribert Reimann
Abo 5
17. Dezember, 18.30-21.45 DON GIOVANNI Wolfgang Amadeus Mozart
Abo 6
3. Dezember, 18.30-21.00 MEDEA Aribert Reimann
Abo 12
15. Dezember, 19.30-22.30 UN BALLO IN MASCHERA Giuseppe Verdi
Abo 15
6. Dezember, 20.00-22.45 IL BARBIERE DI SIVIGLIA Gioachino Rossini
Abo 17
23. Dezember, 19.00-22.15 DON GIOVANNI Wolfgang Amadeus Mozart
Abo 20
16. Dezember, 18.30-22.30 DER ROSENKAVALIER Richard Strauss
Abo 21
5. Dezember, 18.30-21.15 MANON LESCAUT Giacomo Puccini
Abo 22
12. Dezember, 18.30-21.30 UN BALLO IN MASCHERA Giuseppe Verdi
Abo 23
19. Dezember, 18.30-22.30 DER ROSENKAVALIER Richard Strauss
STEHPLÄTZE werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der Operngasse.
STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2010/2011 zum Preis von € 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von € 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2010/2011, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
BUNDESTHEATER.AT-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inhaber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
BALLETT-BONUS Um € 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2010/2011 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2010/2011 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
INFO UNTER DEN ARKADEN im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 40,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den
ABONNEMENTS UND ZYKLEN Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung. INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 630 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2010/2011, Prolog Dezember 2010 Erscheinungsweise monatlich |Redaktionsschluss 24. 11. 2010 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher; Tel.: +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Graphische Konzeption und Gestaltung: Miwa Nishino Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH Bildnachweis: Marius Baragau (S. 12), Fadil Berisha (S. 12, Cover), Fabrizio Fenucci (S. 13), Johannes Ifkovits (S. 17) Winnie Küchl (S. 23), Lois Lammerhuber (S. 2, 3), Michael Pöhn (S. 4, 7, 8, 20), Axel Zeininger (S. 14, 15, 18),
Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und
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www.wiener-staatsoper.at
Puccini-Zyklus 2. Dezember, 19.30-22.15 MANON LESCAUT Giacomo Puccini Zyklus 2 9. Dezember, 20.00-22.15 L’ELISIR D’AMORE Gaetano Donizetti Familien-Zyklus (Ballett) 25. Dezember, 14.00-16.00 DIE FLEDERMAUS Petit – Strauß, Gamley Nachmittags-Zyklus 26. Dezember, 16.00-20.00 DER ROSENKAVALIER Richard Strauss