Prolog April 2011 | Wiener Staatsoper

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PROLOG APRIL 2 011

Anna Netrebko und El¯ına Garanˇca singen in Anna Bolena

Premiere: Anna Bolena Am Spielplan: Der Ring des Nibelungen Ballett: Ein Don Quixote zum Verlieben



Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!

Inhalt April im Blickpunkt

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Belcanto im wahrsten Sinne des Wortes

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Erstaufführung Anna Bolena Ein Königinnendrama zu entdecken

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Hausdebüts im April

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Ein Don Quixote zum Verlieben Ein Ballettklassiker neu aufgefrischt

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Mehr als 2200 Vorstellungen KS Alfred Šramek wird 60

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Oper live am Platz

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Ein Grandseigneur der Opernwelt In memoriam Dr. Claus Helmut Drese

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Serie: Fachbegriffe aus der Welt der Oper Die szenische Leitung

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Zeit zum Träumen Ein neuer Ring-Zyklus an der Staatsoper

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Serie: Mitglieder des Wiener Staatsballetts Masayu Kimoto

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Serie: Das Staatsopernorchester Rainer Honeck

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Daten und Fakten

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Spielplan

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Kartenverkauf

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Nach der erfolgreichen Alcina im Herbst folgt im April bereits die nächste Staatsopern-Erstaufführung dieser Spielzeit: Anna Bolena. Ein Werk, das zu Recht den internationalen Ruhm seines Schöpfers Gaetano Donizetti begründete und sich seit der Uraufführung im weltweiten Repertoire behaupten konnte – nicht umsonst feierten Primadonnen wie Maria Callas, Joan Sutherland oder Edita Gruberova auch in den letzten Jahrzehnten Triumphe mit der Titelpartie. Umso wichtiger war es für mich, an die leider im 19. Jahrhundert abgerissene Wiener Aufführungstradition dieses Werkes anzuknüpfen, und hoffe damit die Oper wieder dauerhaft in unserem Spielplan verankern zu können. Zumal uns mit Anna Netrebko, El¯ına Garanˇca, Ildebrando D’Arcangelo, Francesco Meli, Elisabeth Kulman sowie dem Dirigenten und Belcanto-Spezialisten Evelino Pidò eine wirklich exquisite Besetzung zur Verfügung steht. Hinsichtlich des April-Repertoires möchte ich besonders die Wagner-Aufführungen in diesem Monat hervorheben: Zum einen den von unserem Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst dirigierten kompletten Ring-Zyklus und zum anderen die österliche Parsifal-Serie, die erstmals von Ingo Metzmacher geleitet wird. Mit den besten Grüßen für den endlich angebrochenen Frühling Ihr Dominique Meyer

P.S. Nicht zuletzt möchte ich noch auf ein Datum verweisen, auf das ich mich ganz besonders freue: auf den 12. April. Denn an diesem Tag werden wir, sehr geehrte Damen und Herren, den neuen Spielplan für die kommende Saison vorstellen!


APRIL im Blickpunkt PREMIERE ANNA BOLENA

JUNGE STIMMEN

PUBLIKUMSGESPRÄCH

Sa, 2. April 2011

So, 3. April 2011

Sa, 16. April 2011

Am 2. April bringt die Wiener Staatsoper Gaetano Donizettis Anna Bolena – erstmals in der Geschichte des Hauses am Ring – zur Premiere. Das BelcantoJuwel, das die Geschichte der unglücklichen Königin Anne Boleyn erzählt, war das Durchbruchswerk Donizettis und wurde bereits bei der Uraufführung in Mailand begeistert aufgenommen. In der aktuellen Neuproduktion singt Anna Netrebko die Titelpartie, El¯ına Garanˇca gibt die Giovanna Seymour, Ildebrando D’Arcangelo den König Enrico VIII., Francesco Meli den Lord Percy, Elisabeth Kulman den Smeton. Erstmals ist hier Eric Génovèse als Regisseur zu erleben, Dirigent Evelino Pidò – er gab im März sein erfolgreiches Debüt an der Wiener Staatsoper – leitet die Premierenserie.

Die Matinee Junge Stimmen geht am 3. April bereits in die sechste Runde. Auch diesmal sind wieder zwei beliebte Ensemblesänger der Wiener Staatsoper zu erleben: Lars Woldt – er sang im Haus am Ring zuletzt mit großem Erfolg den Grafen Waldner in Arabella – und Benjamin Bruns, der in den letzten Monaten etwa als Basilio in der Premierenproduktion von Le nozze di Figaro zu hören war. Begleitet werden die beiden Sänger von der musikalischen Studienleiterin Kathleen Kelly. Auch bei dieser Ausgabe von Junge Stimmen präsentieren die Künstler ein Lied- und Arienprogramm, das – wie immer – im Gustav Mahler-Saal erklingen wird.

Am 16. April laden Staatsoperndirektor Dominique Meyer, der kaufmännische Geschäftsführer Thomas Platzer und das Publikumsforum zum zweiten Publikumsgespräch der Saison 2010/2011 in den Gustav MahlerSaal der Wiener Staatsoper. Es besteht die Möglichkeit, an diesem Vormittag dem Staatsoperndirektor und dem kaufmännischen Leiter Fragen zu stellen. Die Veranstaltung beginnt um 10.30 Uhr. Kostenlose Zählkarten für das Publikumsgespräch sind an allen Kassen der Österreichischen Bundestheater erhältlich.

Radio Ö1 überträgt die Premiere live. Die Vorstellung am 5. April ist live zeitversetzt auf ORF 2 und arte zu sehen. In etwa 80 Kinos in Europa wird diese Vorstellung – erstmals in der Geschichte der Wiener Staatsoper – live übertragen.

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BLICKPUNKT

GROSSE DIRIGENTEN

VORBEREITUNG ROBBINS-HOMMAGE

April 2011

Nächste Premiere

Überaus attraktive Dirigentennamen finden sich erneut auf dem April-Repertoire-Spielplan der Wiener Staatsoper. Generalmusikdirektor Franz WelserMöst wird nicht nur eine Serie von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen leiten, sondern auch Mozarts Don Giovanni. Dazu zahlreiche prominente Gäste: Peter Schneider ist als Dirigent von Richard Strauss’ Elektra zu erleben, der junge Maestro Alain Altinoglu – er feierte in Roméo et Juliette in dieser Spielzeit seinen bejubelten Einstand an der Wiener Staatsoper – leitet Charles Gounods Faust, Ingo Metzmacher wurde als Dirigent der Parsifal-Vorstellungen engagiert, Stefan Soltesz übernimmt Puccinis Madama Butterfly.

Die intensiven Proben des Wiener Staatsballetts für die dreiteilige Premiere Hommage an Jerome Robbins (3. Mai) laufen auf Hochtouren. Trotz des weltweiten Ruhmes des 1998 verstorbenen Choreographen sind seine Ballette in Wien bisher nur selten aufgeführt worden, ein ausschließlich aus Werken dieses herausragenden Ballettschöpfers bestehender Abend war überhaupt noch nie in Wien zu sehen gewesen. Mit drei sehr unterschiedlichen, für das New York City Ballet entstandenen Werken wird dem auch als Broadway-Choreograph in die Theatergeschichte eingegangenen Künstler nun auch hier eine längst fällig gewesene Huldigung dargebracht: In Glass Pieces nahm Robbins Merkmale der Minimal music in die Struktur seines Werks auf; In the Night, zu Klaviermusik von Chopin, zählt zu der von ihm entwickelten Gattung der „Piano pieces“; das komödiantische The Concert lässt „Träume beim Hören von Musik“ sichtbar werden.

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El¯ına Garanˇ ca

BELCANTO IM WAHRSTEN SINNE DES WORTES lebt von und durch Interpretinnen der Titelpartie wie Die Uraufführung von Anna Bolena im Jahre 1830 Giuditta Pasta oder Giulia Grisi im 19. Jahrhundert war zweifellos ein Triumph. Und selbstverständlich sowie Maria Callas, Beverly Sills, Montserrat Caballé, hefteten sich im Nachhinein alle Beteiligten diesen Joan Sutherland in der jüngeren Vergangenheit oder Triumph auf die eigene Fahne: Für den Librettisten Edita Gruberova in der Gegenwart. Felice Romani war der Text für den Erfolg ausschlagDie Staatsopern-Erstaufführung am 2. April steuert gebend, für Donizetti die Musik und für die Sänger diesbezüglich auf einen neuen Höhepunkt zu. Denn die jeweils erbrachte vokale Leistung. In Wahrheit Namen wie Anna Netrebko, trug jeder einzelne seinen Teil El¯ına Garanˇca, Ildebrando dazu bei, dass Anna Bolena Ich finde, dass D’Arcangelo, Francesco Meli Jubel im Zuschauerraum und meine Stimme derzeit und Elisabeth Kulman lassen volle Kassen für den ImpresaPublikumsherzen schon von rio bescherte. Nichtsdestoin Belcanto-Opern Haus aus im Vorhinein höher trotz wusste auch Donizetti am besten aufblüht schlagen. Erst Recht wenn sie ganz genau – so wie die meisvereint in einer Vorstellung zu ten seiner KomponistenkolleEl¯ına Garanˇca erleben sind, wie eben in diegen vor und nach ihm – dass ser Neuproduktion. Die beiden Erstgenannten hat die beste Partitur auf Dauer nichts nützt, wenn sie das Wiener Publikum im Haus am Ring bereits in nicht von erstklassigen Interpreten präsentiert wird. wichtigen Belcanto-Werken erleben können: Anna Und gerade die Opern eines Rossini, Bellini oder Netrebko in der Titelpartie von Bellinis Sonnambula, Donizetti sind, wie der Name Belcanto schon ausals Lucia sowie Adina und El¯ına Garanˇ ca als Rosina in drückt, ohne sängerische Persönlichkeiten mit heRossinis Il barbiere di Siviglia und Adalgisa in Bellirausragenden vokalen Qualitäten so gut wie nicht nis Norma. Nun stehen die beiden vielgefragten realisierbar. Auch die Oper Anna Bolena lebte und

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PREMIERE

Sängerinnen in den anspruchsvollen Rollen der todgeweihten Königin Anna Bolena und der Nebenbuhlerin Giovanna Seymour zur großen Freude der hiesigen Zuschauer erstmals gemeinsam auf der Bühne der Wiener Staatsoper. Dass das dramaturgisch wie künstlerisch gleichermaßen wichtige und eindrucksvolle Duett der beiden am Beginn des zweiten Aktes sowohl von Anna Netrebko wie von El¯ına Garanˇ ca als stärkster, zentraler Abschnitt der Oper angesehen wird, liegt auf der Hand, auch wenn die Künstlerinnen jede einzelne der Arien und Ensemblestellen des Werkes lieben und mögen. Donizetti-Spezialisten sei hier noch verraten, dass in dieser Produktion im Gegensatz zu Anna Bolena-Aufführungen an vielen anderen Häusern keinerlei Transponierungen in der

Was ich an Belcanto-Opern besonders liebe? Die Musik, die Musik! Anna Netrebko Titelrolle und jener der Seymour vorgenommen werden. Zwar verlangt die verhältnismäßig dramatische Partie der Anna Bolena nicht nur hohe Spitzentöne sondern weist an manchen Stellen eine für Sopranstimmen relativ tiefe Tessitura auf – das eine oder andere Mal geht es sogar unter jene der Mezzopartie der Giovanna Seymour – die ihrerseits wieder zum Teil recht hoch liegt, doch kommen diese nach oben und unten ausgreifenden weiten Lagen Sängerinnen wie Anna Netrebko und El¯ına Garanˇ ca durchaus entgegen. Vom Vokalen abgesehen ist für die beiden Künstlerinnen wichtig, dass die Charaktere der befreundeten, letztlich positiv gezeichneten Kontrahentinnen Anna Bolena und Giovanna Seymour nicht zu Schablonen verkommen und jene Plastizität und Vielschichtigkeit erhalten, die Gaetano Donizetti hier mit seiner Musik erschaffen hatte. So ist die Giovanna Seymour für El¯ına Garanˇ ca „eine intelligente, stolze, wissende aber vor allem gutmütige und herzliche Frau, die sich nicht so ohne Weiteres der Unmoral der damaligen Zeit hingeben wollte“ und Anna Bolena für Anna Netrebko eine „Königin mit einer großen, starken Persönlichkeit, deren Herz vor Liebe gebrochen ist.“ AL

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Anna Netrebko

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ERSTAUFFÜHRUNG ANNA BOLENA Ein Königinnendrama zu entdecken „Erfolg, Triumph, Delirium – es schien, als habe das Publikum den Verstand verloren. Alle sagen, sie könnten sich nicht erinnern, jemals einen derartigen Triumph erlebt zu haben.“ Beglückt berichtete der Komponist Gaetano Donizetti seiner Ehefrau Virginia von der umjubelten Uraufführung seiner 35. Oper: Anna Bolena. Und es sollte dieses Werk sein, das ihm den endgültigen und lang ersehnten Durchbruch als Opernkomponist sicherte. Von nun an durfte sein Name gleichrangig neben Vincenzo Bellini stehen, und nach Gioachino Rossinis Abschied als Opernkomponist war es Donizetti, der die entstandene Lücke füllte. Der Erfolg fand freilich unter günstigen Bedingungen statt. Dem Komponisten standen bei dieser Produktion erlesene Sängerinnen und Sänger zur Verfügung, vor allem Giuditta Pasta, ein damaliger Star des Opernwesens, die erste Norma wie auch die erste Amina (La sonnambula) der Operngeschichte, aber auch der Tenor Giovanni Battista Rubini. Nicht nur Donizetti, sondern besonders auch ihnen galt die enorme Euphorie des Publikums. Ebenso konnte der Komponist diesmal auf ein wirklich ausgezeichnetes Libretto zählen. Es war der außergewöhnliche Felice Romani, der u. a. auf Basis des – damals bereits 40 Jahre alten – Schauspiels Henri VIII. von Marie-Joseph de Chénier den Text zur Oper verfasste. Nicht, dass Donizetti in der Vergangenheit (und auch später) nicht in der Lage gewesen wäre, ein schwaches Libretto durch brillante Musik zu veredeln, doch gerade die Kombination eines schlüssig geschriebenen Librettos mit der Ausdruckskraft des nunmehr gereiften Komponisten führte zu diesem einzigartigen Erfolg. Für damalige Verhältnisse konnte das Werk auf eine ausreichend lange Schaffens- und Vorbereitungs-

Anne Boleyn

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PREMIERE

phase zurückblicken: Es war im Sommer 1830, als Donizetti den Auftrag erhielt, für das Teatro Carcano in Mailand ein neues Werk zu schreiben. Im November des Jahres erhielt er das von Romani fertiggestellte Libretto, rund einen Monat hatte der Komponist zur Verfügung, um die Musik der etwa dreistündigen Oper zu schreiben. Es blieben für die Proben am Opernhaus also zwei Wochen ... Was uns heute geradezu skandalös knapp kalkuliert, ja unmöglich erscheint, gehörte damals zum durchaus Üblichen. Kamen doch der Perfektion und Unverwechselbarkeit der Inszenierung und der Szene deutlich geringere Bedeutung zu als heute.

Erstmals seit der Eröffnung des Hauses am Ring im Jahr 1869 kann das Publikum das Werk nun hier erleben!

Der Stoff der Anna Bolena greift zurück auf die historische Figur der englischen Königin Anne Boleyn, die als zweite Ehefrau Henry VIII. vor allem durch ihren grausamen Tod in die Geschichte eingegangen ist. In der Opernhandlung, die sich frei an der historischen Vorlage orientiert, werden die Charaktere dramaturgisch ungemein geschickt gezeichnet und die Schlüsselpunkte der Handlung bereits in den ersten Auftritten bestimmt. Man kann davon ausgehen, dass Für den Erfolg spricht dem Opernpublikum des Keiner der Protagonisten auch, dass die Oper von 19. Jahrhunderts die anderen Theatern rasch wahren geschichtlichen ist am Ende derselbe, nachgespielt wurde. Es Figuren und Geschehder er oder die sie am dauerte nicht lange, bis nisse bekannt waren, sodas Werk (in deutscher mit braucht es kaum VorAnfang der Oper war Übersetzung) im Kärntbereitung: Der EröffEric Génovèse nertortheater in Wien nungschor der Oper gegeben wurde (26. Feführt direkt ins Zentrum bruar 1833), wenig später auch auf Italienisch der Handlung ein. Enrico (Henry) wird als unsteter (4. April 1835). Dann allerdings verschwand Anna Liebhaber geschildert, seine Gattin Anna als verloBolena bald vom Wiener Opernspielplan, ja war ren angesehen. Giovanna (Jane) Seymour wiedespäter überhaupt europaweit auf Rückzug. rum liebt zwar den König, ist aber von Reue und schlechtem Gewissen geplagt. Raffiniert wird auch das Verhältnis zwischen den beiden Frauen – Anna Die Oper sollte eine Rarität werden, die ihre und Giovanna – in der Eröffnung dargestellt: Anna Wiederentdeckung einer Ausnahmepersönlichkeit erkennt nicht, wie es um den König und Giovanna verdanken kann, nämlich Maria Callas. Am 14. April steht und vertraut dieser. Das Publikum freilich 1957 sang die Sopranistin die Titelrolle in einer bis kennt die Hintergründe und weiß um die kommenheute legendären Aufführungsserie an der Mailänden Verwicklungen, weiß also mehr als die Titelder Scala: Gianandrea Gavazzeni dirigierte, Luchino figur: ein dramaturgisch berühmter wie immer Visconti inszenierte. Seither ist die Oper der Verwieder beeindruckender Trick! Rasch sind die Fallgangenheit und dem Vergessen entrissen. stricke gespannt, über die Anna Bolena stolpern Höchste Zeit also, dass Anna Bolena auch an der wird: Der Page Smeton, der die Königin verzweifelt Wiener Staatsoper zum Erklingen gebracht wird:

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Jane Seymour


liebt und ihr verflossener Liebhaber Percy werden ins Geschehen gebracht, ein Komplott von Enrico wird geplant. Der Rest ist die Vollstreckung der Handlungsvorgaben, Anna wird zum Tode verurteilt, verfällt aber knapp vor ihrer Hinrichtung noch dem Wahnsinn. Ein Element der italienischen romantischen Oper, das durchaus eine wesentliche Funktion erfüllt: Denn dort, wo die Wahrheit keinen Platz mehr findet und eine Unschuldige gerichtet wird, dort bleibt nur noch der Weg in eine der Realität abgesonderten Welt ... Regisseur Eric Génovèse, der erstmals an der Wiener Staatsoper inszeniert, hebt eine weitere Qualität des Werkes hervor: In einer Zeit, in der konventionelle Komponisten gerne schematische Charaktere reproduzierten, gelang Donizetti die Kreation lebensnaher Figuren. „Es handelt sich um echte Persönlichkeiten, die eine Entwicklung durchmachen. Keiner der Protagonisten ist am Ende derselbe, der er oder die sie am Anfang der Oper war. Mehr noch: Die Figuren werden geradezu auf tiefenpsychologische Weise präsentiert!“ In seiner Inszenierung zeigt er weniger ein historisch hundertprozentig nachempfundenes 16. Jahrhundert, sondern vielmehr „eine Andeutung dieser Zeit. Ich wollte nicht, dass alles schwer und realistisch wirkt wie in einem Historienfilm. Die Dekorationen und Kostüme erinnern zwar an das 16. Jahrhundert, sind aber aufgelockert, lebendiger, weniger förmlich“, so Génovèse.

Eric Génovèse

Ein weiterer Premierendebütant ist der Dirigent Evelino Pidò, der im März 2011 mit großem Erfolg erstmals an der Wiener Staatsoper ein weiteres wichtiges Werk des Belcanto, La sonnambula, dirigierte. Für Pidò, der aus einer Künstlerfamilie stammt, ist Anna Bolena ein wunderbares musikalisches Gemälde. Der für seine genaue Vorbereitungsarbeit bekannte Dirigent hat das Werk schon mehrfach geleitet, zog diesmal die kritische Urtextausgabe der Oper heran und näherte sich Anna Bolena neu. Stets arbeitet er mit eigenem musikalischen Notenmaterial, das er präzise studiert und für seine Interpretation hinterfragt. „Man darf zum Beispiel nicht vergessen, dass die Theater des 19. Jahrhunderts den heutigen entsprechen, die Instrumente allerdings andere waren. Ein Fortissimo mit damaligem Instrumentarium klang natürlich anders als mit modernem. Also muss man etwa ein Fortissimo anders spielen – sonst haben die Sänger auf der Bühne keine Chance! Ich passe also die Dynamik an, die Atmosphäre und die Spannung müssen allerdings stets erhalten bleiben!“

Evelino Pidò

Oliver Láng

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ANNA BOLENA Enrico VIII. hat sich in Giovanna Seymour, eine Hofdame seiner Ehefrau Anna Bolena, verliebt. Anna Bolena wiederum war einst im Geheimen mit ihrer ersten Liebe Lord Percy vermählt, heiratete dann voller Ehrgeiz den König. Enrico beschließt den Tod Annas. Er lässt Percy, von dem er weiß, dass er Annas früherer Geliebter war (über die Ehe der beiden ist Heinrich nicht informiert) an den Hof holen. Er rechnet mit einem erneuten Aufflammen der Liebe der beiden und hofft, Anna auf diese Weise des Ehebruches überführen zu können. Auch Smeton, Annas Page, ist in die Königin verliebt. Er hat ein Medaillon mit ihrem Porträt gestohlen, will dieses aber unauffällig wieder in die Gemächer der Königin zurückbringen. Dabei wird er allerdings von Anna und ihrem Bruder gestört und muss sich verstecken. Percy kommt hinzu und beteuert Anna seine Liebe. Auch sie gesteht ihre Zuneigung, weist Percy aber aus Treue zu Enrico zurück. Als Percy daraufhin ein Schwert zieht um sich zu erstechen, stürzt sich Smeton aus seinem Versteck, da er irrigerweise meint, dass dieser Anna töten wolle. Für Enrico, der hinzutritt, scheint die Untreue der Königin aufgrund der Situation bewiesen. Anna Bolena trauert im Kerker. Sie verzeiht Giovanna Seymour, die ihr gesteht, die Geliebte Enricos zu sein. Anna wird – wegen vermeintlichen Ehebruchs – zum Tode verurteilt, ebenso wie Smeton, ihr Bruder und Percy. Anna verfällt in geistige Verwirrung. Als sie aus der Ferne die Festklänge hört, die zur Feier der Hochzeit Enricos und Giovanna Seymours erklingen, findet Anna wieder in die Realität zurück, verzeiht dem Paar und sinkt ohnmächtig zusammen. In diesem Moment erscheinen die Gerichtsdiener, um die Verurteilten zum Richtplatz zu führen. Evelino Pidò | Dirigent Eric Génovèse | Inszenierung Jacques Gabel, Claire Sternberg | Bühnenbild Luisa Spinatelli | Kostüme Bertrand Couderc | Licht Johannes Haider | Choreographie Anna Netrebko | Anna Bolena El¯ına Garanˇca | Giovanna Seymour Elisabeth Kulman | Smeton Francesco Meli | Lord Riccardo Percy Ildebrando D’Arcangelo | Enrico VIII. Peter Jelosits | Sir Hervey Dan Paul Dumitrescu | Lord Rochefort Premiere am 2. April 2011 Reprisen: 5., 8., 11., 14., 17. April 2011


HAUSDEBÜTS

Hausdebüts im April Im aktuellen Monat sind an der Wiener Staatsoper drei Hausdebüts – eine Sängerin, ein Sänger und eine Tänzerin – zu erleben. Nach ihrer Ausbildung am Mozarteum in Salzburg gewann Edith Haller den 1. Preis beim Gesangswettbewerb Mario Lanza. Nach ersten Engagements in Salzburg, Prag und Ljubljana gehörte die Sopranistin zunächst zum Ensemble des Stadttheaters St. Gallen, 2005 wechselte sie an das Staatstheater Karlsruhe. Seit 2006 gastiert Edith Haller bei den Bayreuther Festspielen, 2010 sang sie dort erstmalig die Sieglinde (Walküre). In der Spielzeit 2008/ 2009 folgten Gastspiele an die Oper Leipzig als Senta (Der fliegende Holländer) sowie an die Hamburgische Staatsoper als Agathe (Der Freischütz). Rollendebüts gab Edith Haller am ROH Covent Garden als Elsa (Lohengrin), am Teatro Real Madrid als Elisabeth (Tannhäuser) und an der Hamburgischen Staatsoper als Eva (Die Meistersinger von Nürnberg). 2009/ 2010 gab sie Rollendebüts als Leonore (Fidelio) in Klagenfurt sowie als Euryanthe in Karlsruhe. Außerdem gastierte sie am Opernhaus Zürich als Eva. Ihr breitgefächertes Rollenspektrum umfasst außerdem Partien wie Desdemona (Otello), Chrysothemis (Elektra), Tatjana (Eugen Onegin), Ursula (Mathis der Maler), Contessa d’Almaviva (Le nozze di Figaro). Rolle an der Wiener Staatsoper 2010/ 2011: Sieglinde. Yonghoon Lee studierte Gesang an der Seoul National University in seinem Heimatland Südkorea und am Mannes College of Music in New York. Er ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe. So gewann er unter anderem bei der L. Zachary Society National Vocal Competition 2006 und der Career Bridges Competition 2005 jeweils den 1. Preis. Seine Opernkarriere begann der Tenor in Südkorea und war dort unter anderem als Alfredo (La traviata), Luigi (Il tabarro) und Ruggero (La rondine)

zu erleben. 2007 gab er mit der Titelpartie in Verdis Don Carlo sein Südamerika-Debüt am Teatro Municipal in Santiago de Chile. Noch im selben Jahr folgten sein Deutschland-Debüt an der Oper Frankfurt in der Neuproduktion von Don Carlo sowie sein Spanien-Debüt in Valencia. An den Opernhäusern von Rom und Athen debütierte er 2008 als Cavaradossi (Tosca). Weitere Engagements führten ihn unter anderem nach Liège, als Rodolfo (La Bohème) nach Genua und an die Deutsche Oper Berlin. In Amsterdam sang er die Partie des Don José (Carmen). In der Spielzeit 2009/ 2010 gab er sein Debüt an der Hamburgischen Staatsoper in der Partie des Cavaradossi. Rolle an der Wiener Staatsoper 2010/ 2011: Cavaradossi. Qimin Wang, die in Rudolf Nurejews Fassung von Don Quixote ihr Hausdebüt feiert, ist seit 1999 Mitglied des Chinesischen Nationalballetts und zählt heute zu dessen führenden Ballerinen. Sie tanzt zahlreiche Hauptpartien des klassischen und zeitgenössischen Repertoires. Dazu zählen die Ballerinenrollen in La Sylphide, Giselle, Le Corsaire, Coppélia, Sylvia, Schwanensee und Der Nussknacker, die Hauptrollen in John Crankos Romeo und Julia und Onegin sowie Partien in Werken von George Balanchine, weiters in Harald Landers Etüden, Roland Petits Le Jeune Homme et la Mort, Carmen und L’Arlésienne sowie in William Forsythes In the Middle, Somewhat Elevated. 2004 erhielt sie ein Stipendium der französischen Regierung, um ihr Können beim Ballett der Pariser Oper weiter zu vertiefen. 2006 führte sie eine Tournee mit Werken von Roland Petit nach Italien, Frankreich, Griechenland, Japan, Hongkong und Taiwan. 2011 trat sie in der Jubiläumsgala des Stuttgarter Balletts auf. Zu ihren Auszeichnungen zählen ein Sonderpreis des Internationalen Ballettwettbewerbs in Paris (1998) und der 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb in Moskau (2004).

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Edith Haller

Qimin Wang


Ein

DON QUIXOTE zum Verlieben Maria Yakovleva, Denys Cherevychko und Ensemble in Don Quixote

Die Einstudierung von Rudolf Nurejews Fassung von Don Quixote wurde von Ballettdirektor Manuel Legris zur Chefsache erklärt, zeichnete er doch höchstpersönlich für die Übertragung dieses Klassikers auf die Tänzerinnen und Tänzer des Wiener Staatsballetts verantwortlich. Diesem Umstand und der glänzenden Darbietung der Premierenbesetzung – allen voran Maria Yakovleva als Kitri/Dulcinea und Denys Cherevychko als Basil – ist es auch zu verdanken, dass der Abend nicht nur beim Publikum, sondern auch bei der

Presse euphorischen Anklang fand. Selbst Staatsoperndirektor Dominique Meyer hätte, wie er selbst sagte, sich nicht träumen lassen, noch einmal solch bewegende Emotionen zu verspüren, wie einst, als er noch als Generaldirektor der Pariser Oper eben diesen Don Quixote mit Rudolf Nurejew als damaligen Ballettdirektor und Manuel Legris als Basil erleben durfte. Noch weiter zurück – bis ins Entstehungsjahr der Nurejew-Fassung – reichen die Don Quixote-Erfahrungen so mancher Besucher der am 28. Februar in


BALLETT

Erinnerungen an den Ballettklassiker neu aufgefrischt neuer Ausstattung über die Bühne gegangenen Staatsballett-Premiere. Folglich konnte Karlheinz Roschitz in der Kronen Zeitung resümieren: „Die Ballettfans haben Don Quixote wieder! 1966 hatte Nurejew Petipas Tanzversion des Cervantes Romans von 1869 neu eingerichtet. Von hier aus trat das Bravourwerk seinen Siegeszug im Westen an.“ Karl Löbl meinte in Österreich: „Ein neues Leben für Don Quixote – Ein Abend nicht nur für Ballettomanen. Perfekt die Mischung aus klassischem Tanz und erzählender

Pantomime. Im Hintergrund stets eine Rahmenhandlung. Die illustriert meist witzig den Verlauf der Don Quixote-Visionen. Davor Solisten und Corps mit den unterschiedlichsten Varianten klassischer Virtuosität. Am stärksten beeindruckt die Ensemble-Präzision. Die Hauptdarsteller sind brillante Solisten ohne Starallüren.“ Für Isabella Wallnöfer, Die Presse, war Don Quixote „zum Verlieben“. Über die Protagonisten berichtete sie: „Maria Yakovleva (als störrisch-charmante Wirtstochter Kitri) und Denys Cherevychko (als die Angebetete umwerbender Barbier Basil) rissen das Publikum mit ihrer hervorragenden Performance zu Begeisterungsstürmen hin.“ Das Fazit von Silvia Kargl im Kurier: „Manuel Legris’ Einstudierung von Don Quixote ist eine Glanzleistung. Mit so viel künstlerischem Potenzial kann das Wiener Staatsballett zur Weltspitze vordringen. Grandiose Leistungen der Protagonisten, die tänzerisch und darstellerisch überzeugen. Dazu gefallen die Interpreten der Nebenrollen mit Virtuosität und Grandezza.“ Zum musikalischen Teil der Aufführung führte Verena Franke in der Wiener Zeitung aus: „Als tatkräftige Unterstützung entpuppt sich der musikalische Leiter des Staatsopernorchesters, Ermanno Florio, der sein Dirigat von Ludwig Minkus’ Partitur mit offensichtlicher Balletterfahrung den Solisten anpasst.“ Und Helmut Ploebst meinte in Der Standard: „Die Geschichte vom unerschrockenen Landadeligen Alonso Quijano passt auch perfekt in unsere Gegenwart der medialen, politischen und ökonomischen Windmühlen. Handelt sie doch von einer virtuellen Wirklichkeit, die der Fan von Ritterromanen auf die Realität um sich herum projiziert.“ Nur noch drei Mal bietet sich in dieser Spielzeit Gelegenheit, sich von Don Quixote bezaubern zu lassen. Am 1. April sind Rollendebütantin Liudmila Konovalova als Kitri/Dulcinea und Masayu Kimoto als Basil zu sehen, am 25. April und 1. Mai sind Qimin Wang als Gast vom Chinesischen Nationalballett und Denys Cherevychko die Hauptdarsteller. Thomas Mayerhofer verkörpert in allen Vorstellungen die Titelrolle. oz

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Mehr als 2200 Vorstellungen

KS Alfred Šramek in Die Fledermaus

Kannst Du Dich noch an Deinen Beginn in diesem Haus erinnern? Alfred Šramek: Und ob! Das Konservatorium der Stadt Wien, an dem ich studierte, gab 1974 im Theater an der Wien eine Aufführungsserie von Così fan tutte. Und ich sollte oder durfte in der Premiere den Don Alfonso singen. Was ich nicht wusste, war, dass meine Lehrerin Hilde Zadek ohne mein Wissen die Wiener Staatsoper auf mich aufmerksam gemachte hatte und daraufhin Mitglieder der Direktion in die Vorstellung kamen, um mich anzuhören. Drei Tage später – zufälligerweise an meinem Geburtstag – bekam ich einen Anruf aus der Oper, ob ich nicht Interesse hätte, am dortigen Studio weiterzulernen. Danach ging alles sehr schnell: Ich sang Hans Swarowsky vor, der mich daraufhin nicht nur in das Opernstudio aufnahm, sondern sogar einlud, bei ihm im darauffolgenden Sommer in Ossiach einen Dirigentenkurs zu belegen, da er der Meinung war, dass ein Sänger auch vom Dirigentenhandwerk etwas verstehe sollte. Ich musste übrigens nichts bezahlen, da Swarowsky alle Kosten übernahm.

Es gibt wohl kaum einen Ensemblesänger, über den man mit größerem Fug und Recht sagen dürfte: „Die Wiener Staatsoper ist seine Heimat“. Seit 37 Jahren ist Alfred Šramek im Haus am Ring engagiert und kann hier auf mittlerweile weit über 2200 Vorstellungen verweisen. Anlässlich seines 60. Geburtstages am 5. April gab der beliebte Bassbariton das folgende Interview.

Und wann wurdest Du reguläres Ensemblemitglied? A.Š: Ungefähr nach einem halben Jahr. Der damalige Staatsoperndirektor Rudolf Gamsjäger meinte eines Tages: „So, jetzt will ich mir den Bua einmal anhören.“ Und der 22-jährige Bua hat im Jänner 1975 auf der Bühne vorgesungen und war dann ab 1. Februar 1975 im Ensemble. Als ich daraufhin zum Solistenverband des Hauses ging, mir eine Permanenzkarte für die Künstlerloge zu holen, begrüßte man mich mit den netten Worten: „Sie haben einen Anderthalbjahresvertrag, der wird sicher nicht verlängert, also können wir Sie in den Solistenverband nicht aufnehmen, aber die Einlasskarte für die Loge dürfen Sie haben.“ Inzwischen sind 37 Jahre vergangen und ich bin immer noch da. Dann kamen die ersten Auftritte? A.Š: Ja, zunächst in Palestrina, dann in Macht des Schicksals, Don Carlo, La traviata. Im Herbst habe ich schon Masetto unter Horst Stein gesungen. Er kam vor der Vorstellung mit den Worten zu mir in die Garderobe: „Sie können das Stück, ich kann das Stück – also: Toi, Toi, Toi!“ Gab es einen Kontakt zum Direktor? A.Š: Mein Kontakt zum Direktor war insofern günstig, als er mir beim Vertragsabschluss die Hand gab und sagte: „Du versprichst mir, Burli, dass Du mich nicht

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enttäuschst. In diesem Haus sind nämlich alle dagegen, dass man so einen jungen Menschen engagiert.“ Und tatsächlich ist er bei jeder ersten Vorstellung einer für mich neuen Rolle in die Garderobe gekommen, hat mir ein Geschenk mitgebracht und gemeint: „Weißt eh, Du wirst mich nicht enttäuschen, also sing schön.“ Und nach einem halben Jahr habe ich rückwirkend eine Gagenerhöhung von 50% bekommen. Im Sommer darauf sang ich außerdem schon in Salzburg unter Karajan im Don Carlo. Hast Du auch sonst viel gastiert? A.Š: Ich bin ein Heimsänger und nicht so erpicht darauf, auf Reisen zu gehen. Mein Credo war immer: Ein künstlerisch wertvoller Sänger der Wiener Staatsoper zu sein, egal mit welcher Rolle. Im Zuge von Staatsoperngastspielen bin ich allerdings doch viel herumgekommen – nach Dresden, New York, Washington, Barcelona, Hamburg … Du bist Bassbariton … A.Š: Ja, und man ist nach meinem ersten Don Pasquale draufgekommen, dass ich ein recht lustiger Kerl auf der Bühne bin und so waren die komischen Partien geradezu für mich reserviert. Gab es Höhepunkte, Dinge, die Dich geprägt haben? A.Š: Einer der Höhepunkte war sicher Baal von Cerha, die Uraufführung in Salzburg und die Wiederaufnahme hier an der Staatsoper. Außerdem Figaro- und AriadneAufführungen unter Karl Böhm, Fidelio unter Bernstein. Wenn Du einen Bartolo zum 150. Mal singst – gibt es da noch Unterschiede für Dich? A.Š: Selbstverständlich, da die Menschen im Publikum andere sind – und dadurch bin auch ich immer anders. Es ist praktisch jedes Mal wie eine Premiere für mich. Du hast eine schwierige Zeit hinter Dir … A.Š: 2008 hat man bei mir eine Krebserkrankung diagnostiziert, aus der ein Nierenversagen resultierte. Ich war Monate lang im Krankenhaus und hatte nicht mehr geglaubt, jemals wieder auf die Bühne zurückkommen zu dürfen. In der Zwischenzeit ist es, als ob nichts gewesen wäre, außer, dass ich drei Mal die Woche zur Dialyse muss. Seither nehme ich aber alles leichter, gelassener, und der Stimme hat dieses Jahr sogar gut getan, weil sie sich durch die lange Pause Andreas Láng erholen konnte.


OPER LIVE AM PLATZ

live am Platz

Das beliebte Projekt Oper live am Platz geht wieder an den Start: Heuer werden bereits ab April ausgewählte Opern- und Ballettaufführungen aus dem Haus am Ring direkt auf den Herbert von KarajanPlatz live übertragen. Bis Ende der Spielzeit zeigt die Staatsoper auf der 50m2 großen LED-Videowand etwa fünfzig Vorstellungen. Das Publikum kann also unter freiem Himmel, natürlich bei freiem Eintritt, die Vorstellungen ganz ungezwungen miterleben. Fünf ferngesteuerte HD-Kameras sorgen für höchste Ansprüche, ein eigener Bildregisseur bereitet die Übertragungen jeweils auf. Neu ist eine HDDirigentenkamera, die einen direkten Blick auf den jeweiligen musikalischen Leiter erlaubt. Die neue Serie wird am 2. April mit einer besonderen Vorstellung eröffnet – mit der Premiere von Anna Bolena! Weiters werden in diesem Monat Aufführungen von Der Ring des Nibelungen, Tosca, Faust, Parsifal, Nabucco, Don Quixote und Don Giovanni übertragen.

So erreichen die Staatsopern-Vorstellungen ein noch breiteres Publikum – vor allem Opernneulinge können ganz entspannt ein wenig in die faszinierende Welt des Musiktheaters hineinschnuppern. Und ohne Zweifel macht ein solcher Abend vor der Oper auch Lust auf einen Besuch in der Oper …

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Mit Unterstützung von

ÜBERTR AGUNGSTERMINE IM APRIL 2011 Sa, 2. April, 19.00 Uhr | Anna Bolena

Fr, 15. April, 19.00 Uhr | Tosca

Di, 5. April, 19.00 Uhr | Anna Bolena

Sa, 16. April, 19.00 Uhr | Faust

Mi, 6. April, 19.30 Uhr | Das Rheingold

So, 17. April, 19.00 Uhr | Anna Bolena

Do, 7. April, 17.30 Uhr | Die Walküre

Di, 19. April, 19.00 Uhr | Faust

Fr, 8. April, 19.00 Uhr | Anna Bolena

Do, 21. April, 17.30 Uhr | Parsifal

Sa, 9. April, 20.00 Uhr | L’elisir d’amore

Sa, 23. April, 19.00 Uhr | Faust

So, 10. April, 17.00 Uhr | Siegfried

So, 24. April, 17.30 Uhr | Parsifal

Mo,11. April, 19.00 Uhr | Anna Bolena

Mo, 25. April, 19.30 Uhr | Ballett: Don Quixote

Mi, 13. April, 17.00 Uhr | Götterdämmerung

Fr, 29. April, 19.00 Uhr | Nabucco

Do, 14. April, 19.00 Uhr | Anna Bolena

Sa, 30. April, 19.00 Uhr | Don Giovanni

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EIN GRANDSEIGNEUR DER OPERNWELT

In memoriam DR. CLAUS HELMUT DRESE

Die vollständige Fassung dieses Nachrufes finden Sie unter www.wiener-staatsoper.at

Als Dr. Claus Helmut Drese im März 1984 vom damaligen Unterrichtsminister Helmut Zilk zum Direktor der Wiener Staatsoper ab 1986/1987 ernannt wurde, löste das keine ungeteilte Freude aus. Man hatte eine „Wiener Lösung“ erwartet. Dabei war die Ernennung Dreses eine kluge Wahl. Hatte doch der am Christtag 1922 geborene Aachener nach einem Studium der Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft eine Theaterkarriere durchlaufen, die im traditionellen Sinne als klassisch bezeichnet werden kann. Claus Helmut Drese verstand sich immer als Dramaturg. Als solcher trat er auch als Direktor der Wiener Staatsoper an und legte als erster nach Richard Strauss’ berühmten dramaturgischen Überlegungen zum Spielplan der Wiener Staatsoper ein dramaturgisches Konzept zur Repertoirezukunft des Hauses vor. Unbeirrt von gelegentlichen Presseattacken und dubiosen Vorwürfen zog Dr. Drese seinen Spielplanentwurf als Generallinie durch, unterstützt von seinem Musikdirektor Claudio Abbado. Bereits die erste Spielzeit erweiterte das Grundrepertoire um

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Werther und Rusalka und begann mit einer längst fälligen Neuinszenierung des Wozzeck die konsequent verfolgte Linie der Moderne, die schließlich in Zimmermanns Soldaten gipfelte. In der Folge wurde das französische Repertoire um Pelléas et Mélisande und Samson et Dalila bereichert, das deutsche Repertoire um Iphigenie auf Aulis, Der ferne Klang und Fierrabras, das slawische Repertoire um Chowanschtschina. Zuwächse im italienischen Repertoire brachten L’italiana in Algeri und Viaggio a Reims sowie wieder Fanciulla del West, alle Neuinszenierungen in herausragenden Besetzungen unter namhaften Dirigenten, neben Abbado z. B. die prominenten Hausdebütanten Nikolaus Harnoncourt und Seji Ozawa. In der Liste der Debütanten auf und vor der Bühne finden sich der heutige Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst und Christian Thielemann. Die rheinischfröhliche, fast „barock“ zu nennende Lebenseinstellung Claus Helmut Dreses zeigte sich auch in seinem Bestreben, die ganze Stadt mit Oper zu „überziehen“. So gelang es ihm, für Teile des neu inszenierten Mozart-Zyklus, der außer den fünf Hauptwerken auch Lucio Silla und La clemenza di Tito umfasste und im Mozart-Jahr 1991 in einem „Mozart-Monat“ gipfelte, das Theater an der Wien in Zusammenarbeit mit den Wiener Festwochen neu durch die Staatsoper zu bespielen. Auf der Suche nach geeigneten Spielstätten für modernes Repertoire, das nicht so wie Cerhas Rattenfänger und Pendereckis Schwarzer Maske für das große Haus der Staatsoper geeignet waren, kamen Produktionen im Künstlerhaus heraus (u. a. Zimmermanns Weiße Rose, Rihms Jacob Lenz und Ronnefelds Nachtausgabe), im Odeon (die Uraufführung von Furrers Die Blinden und Strawinskis Geschichte vom Soldaten) und im Ronacher (die späte Uraufführung von Kreneks Kehraus um St. Stephan in Anwesenheit des greisen Komponisten). Der Einsatz für die Moderne zeigte sich auch im Ballettrepertoire, dem Dr. Drese in Unterstützung des Ballettdirektors Gerhard Brunner große Aufmerksamkeit zollte. Inzwischen werden auch die fünf Jahre seiner Direktion als bedeutende Ära der Wiener Staatsoper qualifiziert, die dem Haus die Tür in eine neue Theaterzeit eröffneten und von der viele TV- und Radiomitschnitte zeugen. Hans-Dieter Roser


SERIE

DIE SZENISCHE LEITUNG Wenn der Regisseur am Premierenabend vor den Vorhang tritt, hat er seine Aufgabe im Wesentlichen beendet. Doch seine Inszenierung lebt weiter. Manchmal, wie auch an der Wiener Staatsoper, oft noch viele Jahrzehnte lang. Dass dies so ist, dass die jeweilige Regie erhalten bleibt und immer neuen Sängern weitergegeben wird, verdankt das Publikum den Regieassistenten und im Letzten der sogenannten szenischen Leitung des Hauses, die schon seit Jahren in den erfahrenen Händen Diana Kienasts liegt. 1980 wurde sie als Regieassistentin und Abendspielleiterin ans Haus engagiert, seit 1991 ist sie schließlich Leiterin der Abteilung. Als essentielle Grundlage für ihre Arbeit und jene ihres sechsköpfigen Teams (das sie als ihre Mannschaft bezeichnet) nennt sie neben Mehrsprachigkeit und einer natürlichen Musikalität die Fähigkeit des Notenlesens: „Das meiste in einer Regie ist auf die Musik abgestimmt, vieles davon ganz präzis auf bestimmte Phrasen, Töne, Akkorde. Es ist daher nicht egal, ob etwas auf die eins oder zwei oder gar auf eine 1/16tel Pause geschieht!“ Doch auch genaue Kenntnisse über die Mode, Denkweisen, Etikette unterschiedlicher Zeitepochen sind unumgänglich für einen Hausregisseur, wie Diana Kienasts Position oft auch genannt wird. Auch müssen die Sänger, die in bestehende Produktionen einsteigen, oft von den Regieassistenten erst mit dem Geist, mit dem emotionalen Gehalt des Stückes und der Inszenierung vertraut gemacht werden. „Wichtig ist für mich, dass das, was auf der Bühne zu sehen ist, Authentizität ausstrahlt. Das kann gelingen: bei richtiger Besetzung und angemessener Probemöglichkeit – die wenigsten Sänger wollen nur an der Rampe stehen und Töne produzieren. Da hat sich in den letzten Jahren im Bewusstsein der Interpreten viel verän-

dert“. Als Basis für die Arbeit für das Repertoire dient das sogenannte Regiebuch einer Produktion. In diesem sollten alle Einzelheiten der Inszenierung des betreffenden Stückes genauestens verzeichnet sein. Auf solche Weise ist gewährleistet, dass Details einer Regie auch nach vielen Jahren noch weitergegeben werden können. „Als ich hier am Haus begann“, so Diana Kienast, „existierten zu manchen Werken keine ordentlich geführten Regiebücher, sodass ich vieles neu erfinden musste. Aber in der Zwischenzeit ist alles bestens dokumentiert.“ Doch so wie bei einem Gesetzbuch müssen auch bei einem Regiebuch die aufgezeichneten Anweisungen erst mit Leben erfüllt, also auf die je unterschiedliche aktuelle Situation angewandt werden. „ Jeder Regisseur erarbeitet seine Inszenierung mit ganz bestimmten Interpreten. Und selbstverständlich sind Details auf die Eigenheiten eben dieser Sängerinnen und Sänger abgestimmt. Kommen dann in späteren Aufführungen andere Künstler, hat man natürlich manches behutsam an die neuen Interpreten anzupassen – ohne, dass die Handschrift des Regisseurs verändert wird.“ Bei älteren Produktionen muss manchmal sogar die gesamte Beleuchtung modifiziert werden, da im Laufe der Jahrzehnte andere scheinwerfertechnische Voraussetzungen gegeben sind, als zur Zeit der Premiere des betreffenden Stückes. „Ich war wirklich sehr glücklich, dass ich am Beginn dieser Saison endlich unsere La Bohème neu beleuchten durfte. Es hat sich ausgezahlt.“ Natürlich hätte Diana Kienast, die selbst international immer wieder selbst inszeniert, auch den Weg einer freischaffenden Regisseurin wählen können, doch wollte sie sich letztendlich nicht von ihrer schönen, abwechslungsreichen und verantwortungsvolle Aufgabe an der Wiener Staatsoper trennen. Andreas Láng

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Diana Kienast

In dieser Serie werden Fachbegriffe aus der Welt der Oper und des Balletts vorgestellt.


ZEIT ZUM TRÄUMEN Ein neuer Ring-Zyklus an der Staatsoper „Der Ring berührt uns unterhalb des reflexiven Bewusstseins. Er ist in seiner Gesamtheit nicht ideologisch oder auch nur nützlich; er ist lebenstief. Er beantwortet nichts. Er berührt. Und in dieser Berührung weist er sich in uns nach.“ So der Regisseur Sven-Eric Bechtolf, der zwischen 2007 und 2008 den Ring des Nibelungen von Richard Wagner an der Wiener Staatsoper inszenierte. Entgegen zahlreichen anderen Deutungsversuchen hat Bechtolf in seiner Arbeit keine direkte 1:1-Anwendung dieser Tetralogie auf eine heutige politisch-aktuelle Situation versucht, ebenso wie er eine oftmals versuchte Aktualisierung auf das Heute unterlassen hat. „Aber warum denn“? fragt Bechtolf in einem Interview. „Äußere Aktualität hat doch der Autor für sich schon abgelehnt, er hat sich den vorzeitlichen Mythos doch nicht zufällig gewählt.“ Vielmehr verführt diese Produktion in ein nächtliches Dunkel, gibt dem Zuschauer die Gelegenheit, in die Gesamtheit des gewaltigen Werkes einzutauchen und sich selbst ein Bild zu machen. Damit kommt die Produktion der Struktur und Dimension eines Werkes entgegen, das – schon allein aufgrund seiner Entstehungsgeschichte – durchaus von Disparität gezeichnet ist. Bekanntlich entsprang Wagners Urgedanke zum Ring in einer Zeit, die von einer großen Begeisterung für die Neubehandlung des Nibelungen-Mythos getragen war. Schauspiel, Literatur, Musik und Bildende Kunst widmeten sich auf der Suche nach einem deutschen Identitätswerk in einer Epoche der politischen Schwäche in den unterschiedlichsten

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Facetten dem Thema. Wagner griff dies auf, ließ allerdings auch eine Reihe weiterer Aspekte in sein Werk einfließen. Die soziale Vision eines ganzheitlichen Gesellschaftstheaters nach antikgriechischem Vorbild stand zumindest zeitweilig im Raum, politisch-umstürzlerische Überlegungen ragten immer wieder in den Schaffensprozess hinein. Natürlich auch philosophische Gedanken, die er aus unterschiedlichen Quellen – von Feuerbach bis Nietzsche – schöpfte. Und genau diesem Ideenamalgam entspringt die in ihrer Werktektonik nicht immer ausgeglichene Tetralogie. An der Wiener Staatsoper steht nun ein weiterer Ring-Zyklus auf dem Spielplan. Die musikalische Leitung hat wieder Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst übernommen, der bisher alle Aufführungen dieser aktuellen Produktion mit großem Erfolg bei Publikum und Presse dirigierte. Zur Besetzung: Es singen unter anderem Juha Uusitalo (Wotan / Wanderer), Adrian Eröd (Loge), Michaela Schuster (Fricka), Anna Larsson (Erda), Tomasz Konieczny (Alberich), Christopher Ventris (Siegmund), Edith Haller (Sieglinde), Ain Anger (Hunding), Eva Johansson (Brünnhilde), Stephen Gould (Siegfried), Herwig Pecoraro (Mime) und Eric Halfvarson (Hagen).


SERIE

DAS WIENER STAATSBALLETT Aus aktuellem Anlass sei die bisher nach hierarchischem Gesichtspunkt erfolgte Präsentation der Mitglieder des Wiener Staatsballetts durchbrochen. Erfolgte doch mit Wirkung vom 1. April die Ernennung von Masayu Kimoto zum Halbsolisten der Kompanie. Ausschlaggebend für dieses von Manuel Legris vorgenommene Avancement war das erfolgreiche Debüt des 23-jährigen Japaners als Basil in Don Quixote am 5. März. In Hyogo geboren, erfolgte die Ausbildung des sympathischen jungen Virtuosen am Nakata Ballett Theater in Himeji. Weitere Studien betrieb er ab 2003 in Frankreich, zunächst an der Ecole Supérieure de Danse de Cannes Rosella Hightower, danach am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris. Unter seinen Lehrern an diesen Instituten finden sich Berühmtheiten wie die ehemaligen Etoiles der Pariser Oper Monique Loudières und Cyril Atanassoff. Als Finalist des Prix de Lausanne 2005 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden, trat Kimoto 2006 sein erstes Engagement im Semperoper Ballett Dresden an. 2008 verpflichte Gyula Harangozó ihn an das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper. In rascher Folge wurden ihm Solopartien anvertraut, etwa in Schwanensee, Der Nussknacker, Die Fledermaus, Mayerling und in Duo. Die bereits stattliche Liste erweiterte sich mit dem Amtsantritt von Manuel Legris als Direktor des Wiener Staatsballetts: In Juwelen der Neuen Welt war Masayu Kimoto nun in Thema und Variationen, Variationen über ein Thema von Haydn und The Vertiginous Thrill of Exactitude zu sehen; in Schritte und Spuren kamen Partien in Le Souffle de l’esprit und Skew-Whiff hinzu; in Junge Talente des Wiener Staatsballetts stach er in dem Solo Mopey und in Delibes Suite hervor. Wenige Tage nach seinem Rollendebüt als Basil tanzte Kimoto gemeinsam mit Kiyoka Hashimoto in hochkarätig besetzten Galavorstellungen des Leipziger Balletts Donizetti Pas de deux, eine Choreographie seines Chefs Manuel Legris. Demnächst wird dem Hochtalentierten eine weitere Anerkennung mit der Verleihung des Förderpreises des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper zuteil.

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Neuer Halbsolist: MASAYU KIMOTO

Masayu Kimoto in Don Quixote


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SERIE

Das Staatsopernorchester Fototermin mit dem Konzertmeister Rainer Honeck im Marmorsaal der Wiener Staatsoper. „Hier“, erinnert er sich, „habe ich mich vor fast 31 Jahren, am 19. Dezember 1980, für das Probespiel des Staatsopernorchesters eingespielt.“ Ein Probespiel, das der gebürtige Vorarlberger für sich entschied und dem er 1983 einen zweiten Erfolg nachsetzen konnte, als er nämlich das Probespiel für den Konzertmeister gewann. Honeck selbst zeigt sich bescheiden, wenn es um besagtes erstes Vorspiel geht: „Ich hatte Glück, und mein Lehrer Alfred Staar hat mich sehr gut vorbereitet.“ Und sein Vater, so fügt er hinzu, lag am Tag des Probespiels im Krankenhaus. „Dadurch hatte ich nicht so einen hohen Nervositätslevel, war mehr nachdenklich. Wenn ich aber heute bei einem Vorspiel zuhöre, bin ich viel nervöser als damals. Schließlich weiß ich, dass fast ein ganzes Schicksal von diesen paar Minuten abhängen kann.“ Der Weg Honecks zum philharmonischen Konzertmeister war vom Elternhaus vorgezeichnet. Sein Vater, „ein begeisterter Hobbymusiker“, bot seinen Kindern die Möglichkeit, ein Instrument zu lernen. Ungefähr mit dreizehn oder vierzehn Jahren entschloss sich Honeck endgültig für den Beruf des Geigers, erhielt mit 17 Jahren von den Philharmonikern ein Stipendium der Karl-Böhm-Stiftung. Vorbild war ihm unter anderem der belgische Geiger Arthur Grumiaux. Honeck: „Er hat die Symbiose geschafft zwischen Brillanz, kraftvollem Ton, virtuosem Zugriff und einem Gefühl für einen schönen Klang. So wollte ich auch spielen! Seine erste Vorstellung im Staatsopernorchester spielte Rainer Honeck am 21. September 1979, La traviata: „Ich saß am letzten Pult der ersten Geige – und es war ein Traum, das alles mitzuerleben. Die

Musik, die Atmosphäre! Das einzige, was mich verwundert hat, war die Eile des Orchesters beim Abtreten“, schmunzelt er. „Für mich hätte dieser Abend nicht lange genug dauern können ...“ Diese Begeisterung hat sich der Konzertmeister bis heute bewahrt, wobei er nicht nur seine Dienste im Orchester absolviert, sondern sich auch noch intensiv dem solistischen Repertoire und der Kammermusik widmet. „Ein Grundbedürfnis“, verrät er. „Und gleichzeitig schärft das solistische Spiel, vor allem aber die Kammermusik, das Ohr. Abgesehen davon, dass der musikalische Horizont und das Repertoire erweitert werden. Und durch die Abwechslung freut man sich wieder aufs Spielen in der Oper. Es ist schön, dass wir hier diese Möglichkeiten und Bedingungen haben!“

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Konzertmeister RAINER HONECK

Was aber erwartet er sich, mit Hunderten, ja Tausenden erlebten Opernabenden Erfahrung, von einem Dirigenten? Und: Wie motiviert man sich für die x-te Repertoirevorstellung eines Werkes? Honeck: „Zunächst muss ein Dirigent, vor allem, wenn die Probenzeit knapp ist, handwerklich gut sein. Und er muss etwas zu sagen haben. Dabei ist es mir nicht so wichtig, ob es meiner Meinung entspricht oder nicht, solange er nur weiß, was er will. Dann kann es die 257. Vorstellung sein: das Orchester wird all seine Kräfte mobilisieren und mitmachen. Schwieriger ist es, wenn ein Dirigent unsicher ist, wenn er zum Beispiel zuviel Respekt hat.“ Zuletzt eine einfache wie schwierige Frage: Was macht für ihn einen guten Geiger aus? „Ich schätze Interpreten, die einen besonderen, persönlichen Ton haben. Die den Klang modulieren und etwas erzählen können. Solche, die natürlich auch stilistisch etwas bieten und dem Komponisten gegenüber ehrlicher sind!“ Oliver Láng

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In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staatsopernorchesters vorgestellt.


DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE

ROLLENDEBÜTS

Der russische Heldenbariton Sergei Leiferkus vollendet am 4. April sein 65. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper sang er bislang Escamillo, Eugen Onegin, Jago, Tomski, Scarpia und Luna. KS Alfred Šramek feiert am 5. April seinen 60. Geburtstag (siehe auch Interview Seite 12) Das langjährige Ensemblemitglied KS Margareta Hintermeier wird am 11. April 60 Jahre alt. Sie sang im Haus am Ring über 80 Partien in rund 1000 Vorstellungen. Zubin Mehta feiert am 29. April seinen 75. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper leitete er bisher acht Premieren (Forza del destino, Jérusalem, Lohengrin, Otello, Rienzi, Das Rheingold, Die Walküre, Il trovatore), insgesamt 82 Opernvorstellungen, die 3. Symphonie von Gustav Mahler (1999) und wirkte u. a. am Festkonzert zum 50. Jahrestag der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper im Jahre 2005 mit. Insgesamt dirigierte er im Haus am Ring 12 unterschiedliche Opern. Vor wenigen Wochen wurde auf dem Hollywood Walk of Fame ein Stern mit seinem Namen enthüllt. Ludwig M. Musil, ehemaliger Erster Solotänzer des Wiener Staatsopernballetts, feierte am 23. März seinen 70. Geburtstag.

DONATOREN Astra Asigurari SA | Buwog – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH | Casinos Austria AG | Diehl Stiftung & Co. KG | Helm AG | Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH | Magna International | Novomatic AG | Oppenheimer Investments AG | Porsche Austria GmbH & Co | Qazzar GmbH | Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | Norbert Schaller GesmbH | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Ges.m.b.H. | UniCredit Bank Austria AG | Uniqa Versicherungen AG | voestalpine AG | Wirtschaftskammer Wien

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Evelino Pidò (Dirigent), Anna Netrebko (Anna Bolena), El¯ına Garanˇca (Giovanna Seymour), Elisabeth Kulman (Smeton), Francesco Meli (Riccardo Percy), Peter Jelosits (Sir Hervey), Dan Paul Dumitrescu (Lord Rochefort), Ildebrando D’Arcangelo (Enrico VIII.) in Anna Bolena am 2. April Michaela Schuster (Fricka), Caitlin Hulcup (Wellgunde) in Das Rheingold am 6. April Nadia Krasteva (Grimgerde) in Die Walküre am 7. April Aleksandra Kurzak (Adina), Francesco Demuro (Nemorino), Marco Caria (Belcore) in L’elisir d’amore am 9. April Eva Johansson (Brünnhilde) in Siegfried am 10. April Markus Eiche (Gunther), Michaela Schuster (Waltraute), Stephanie Houtzeel (2. Norn), Caitlin Hulcup (Wellgunde) in Götterdämmerung am 13. April

STAATSOPER IM RADIO Sa, 2. April, 19.00 Uhr | Ö1 ANNA BOLENA Live-Übertragung der Premiere aus der Wiener Staatsoper Sa, 2. April, 10.00 Uhr | Radio Stephansdom MELANGE mit Dominique Meyer So, 3. April, 15.05 Uhr | Ö1 DIE OPERNWERKSTATT Adrianne Pieczonka im Gespräch mit Peter Dusek So, 24. April, 15.05 Uhr | Ö1 DAS WIENER STAATSOPERNMAGAZIN Mit Michael Blees

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Barbara Haveman (Tosca), Hans Peter Kammerer (Sciarrone) in Tosca am 15. April Alain Altinoglu (Dirigent), Erwin Schrott (Méphistophélès), Clemens Unterreiner (Wagner), Aura Twarowska (Marthe) in Faust am 16. April Ingo Metzmacher (Dirigent), Caitlin Hulcup (1. Knappe), Herwig Pecoraro (3. Knappe), Janusz Monarcha (2. Gralsritter), Elisabeta Marin (2. Blm./1. Grp.), Caitlin Hulcup (3. Blm./1. Grp.), Anita Hartig (2. Bld./ 2. Grp.) in Parsifal am 21. April Jesús López-Cobos (Dirigent), Carlos Osuna (Abdallo)* in Nabucco am 29. April *Stipendiat NOVOMATIC

Sorin Coliban (Commendatore), Camilla Nylund (Donna Anna), Pavol Breslik (Don Ottavio), Malin Hartelius (Donna Elvira) in Don Giovanni am 30. April

BALLETTROLLENDEBÜTS Liudmila Konovalova (Kitri/Dulcinea), Reina Sawai (Freundin Kitris), Maxime Quiroga (Zigeuner), Alena Klochkova (Königin der Dryaden), in Don Quixote am 1. April Qimin Wang (Kitri/Dulcinea), Franziska Wallner-Hollinek (Freundin Kitris), Nina Poláková (Straßentänzerin), Andrej Teterin (Espada), Davide Dato (Zigeuner), Anna Shepelyeva (Amor), in Don Quixote am 25. April


DATEN UND FAKTEN

TODESFÄLLE

DIVERSES

Johann Reautschnigg starb am 19. Februar 2011. Der 1941 geborene Sänger wurde am 1. September 1973 in den Chor (2. Bass) der Wiener Staatsoper engagiert und wirkte hier bis zu seiner Pensionierung am 31. August 2000. Am 13. März 2011 ist das langjährige Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper Hans Christian im 82. Lebensjahr verstorben. Im Haus am Ring, dem er 30 Jahre lang als Ensemblemitglied verbunden blieb, debütierte er im November 1963 und verkörperte bis 1993 insgesamt 55 Partien in 1508 Vorstellungen. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit engagierte er sich jahrelang als Betriebsrat und verfasste die erste Chronik mit den Aufführungs- und Künstlerstatistiken der Wiener Staatsoper.

OPERNFREUNDE Am 10. April, um 11.00 Uhr veranstalten die Opernfreunde ein Gespräch mit El¯ına Garanˇ ca in der Wiener Staatsoper (Moderation: Thomas Dänemark). Karten sind im Büro der Opernfreunde Goethegasse 1, 1010 Wien, Tel.: (+43/1) 512 01 71 erhältlich.

Ab Anfang April bietet die Wiener Staatsoper ihren Besucherinnen und Besuchern in der Schwindloggia eine neue, von Gerstner betriebene Weinbar: Das alle zwei Monate wechselnde Angebot umfasst jeweils drei österreichische Rot- und Weißweine, die mit einer Goldmedaille prämiert wurden. Weiters ist erstmals ab April ein von Gerstner gefertigtes StaatsopernLiliput-Konfekt erhältlich.

Mitglieder der Opernschule für Kinder an der Wiener Staatsoper wirken im April in Leonard Bernsteins Mass mit. Die Produktion der Neuen Oper Wien ist im Wiener Semper-Depot zu sehen. Premiere: 17. April, Reprisen: 19., 22., 25. April. Der mit einer Million Dollar dotierte BirgitNilsson-Preis wird heuer an den Dirigenten Riccardo Muti verliehen. Eine internationale Jury, der auch der Vorstand der Wiener Philharmoniker, Clemens Hellsberg angehört, wählte den Dirigenten aus. Am 13. Oktober 2011 wird Muti die Auszeichnung von König Carl XVI. Gustaf überreicht.

Das Staatsopernmuseum präsentiert ab 14. April (bis 30. Juni) eine Ausstellung über das KS Hilde Zadek. Die 1917 geborene Sängerin hat an der Wiener Staatsoper an über 700 Abenden gesungen, davon mehr als 70 Vorstellungen als Aida und 50 als Marschallin. Alle Opern- und Sängerfreunde sind zur Eröffnung der Ausstellung am 13. April 2011 um 16.00 Uhr im Staatsopernmuseum eingeladen. Im Louvre werden im Rahmen des Staatsopern-Schwerpunkts im April die Übertragung bzw. Aufzeichnung der Opern Anna Bolena (5. April) und Billy Budd (3. April) gezeigt. Informationen unter www.louvre.fr Novomatic unterstützt laufend Projekte aus dem Kultur- und Sozialbereich. Im Rahmen dieses Projekts spendet Novomatic € 10,– pro verkaufter Karte der Vorstellung am 6. April der Lebenshilfe Niederösterreich. Die Wiener Staatsoper bringt im Rahmen eines Gastspiels nach Athen zwei konzertante Aufführungen von Così fan tutte.

STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM APRIL 2011 1.4. 3.4. 4.4. 5.4. 8.4. 9.4. 10.4. 11.4. 12.4. 13.4. 14.4. 15.4. 16.4. 17.4. 18.4.

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9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624 Änderungen vorbehalten

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SPIELPLAN April 2011 Freitag DON QUIXOTE | Nurejew, Petipa – Minkus, Lanchbery 01 19.30-22.15 Dirigent: Guillermo García Calvo Ballett Konovalova, Sarkissova, Klochkova, Alati, Avraam, Hashimoto, Sawai, Kimoto, Peci, Quiroga Samstag 19.00-22.00 02 Oper Premiere

ANNA BOLENA | Gaetano Donizetti Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Eric Génovèse Bühne: Jacques Gabel und Claire Sternberg | Kostüme: Luisa Spinatelli D’Arcangelo, Netrebko, Garanˇ ca, Dumitrescu, Meli, Kulman, Jelosits

Sonntag Gustav Mahler-Saal 03 11.00-12.00 MATINEE JUNGE STIMMEN 6 Matinee Bruns, Woldt

Abo 5 Preise C Preise P Werkeinführung *

Preise L

A1 Kinderopernzelt 15.00-16.00 WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER | Hirofumi Misawa Kinderoper Regie: Matthias von Stegmann

Preise Z

MADAMA BUTTERFLY | Giacomo Puccini 19.00-21.45 Dirigent: Stefan Soltesz | Regie: Josef Gielen Oper Cedolins, Twarowska, Brun, Talaba, Caria, Kobel, Kammerer, Moisiuc, Pelz

Abo 24 Preise A CARD

ELEKTRA | Richard Strauss Montag Dirigent: Peter Schneider | Regie: Harry Kupfer 04 20.00-21.45 Baltsa, Baird, Dussmann, Roider, Anger, Monarcha, Ivan, Mikelic, Jelosits, Unterreiner, Ellen, Kushpler, Oper Twarowska, Houtzeel, Marin, Wenborne

Abo 16 Preise B CARD

Dienstag ANNA BOLENA | Gaetano Donizetti 05 19.00-22.00 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Eric Génovèse Oper D’Arcangelo, Netrebko, Garanˇ ca, Dumitrescu, Meli, Kulman, Jelosits

Preise A Werkeinführung *

DAS RHEINGOLD | Richard Wagner Mittwoch Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf 06 19.30-22.00 Uusitalo, Eiche, Németi, Eröd, Konieczny, Pecoraro, Coliban, Anger, Oper Schuster, Reinprecht, Larsson, Tonca, Hulcup, Kushpler

Ring-Zyklus Preise N Werkeinführung *

DIE WALKÜRE | Richard Wagner Donnerstag Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf 07 17.30-22.15 Ventris, Anger, Uusitalo, Haller, Johansson, Schuster, Marin, Wenborne, Reinprecht, Twarowska, Marilley, Oper Krasteva, Kushpler, Mars

Ring-Zyklus Preise N Werkeinführung *

Freitag ANNA BOLENA | Gaetano Donizetti 08 19.00-22.00 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Eric Génovèse Oper D’Arcangelo, Netrebko, Garanˇ ca, Dumitrescu, Meli, Kulman, Jelosits

Preise A Werkeinführung *

Samstag A1 Kinderopernzelt 09 15.00-16.00 WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER | Hirofumi Misawa Kinderoper Regie: Matthias von Stegmann

Preise Z

L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti 20.00-22.15 Dirigent: Guillermo García Calvo | Regie: Otto Schenk Oper Kurzak, Demuro, Caria, Maestri, Hartig

Preise B *

Sonntag SIEGFRIED | Richard Wagner 10 17.00-22.00 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf Oper Gould, Pecoraro, Uusitalo, Anger, Konieczny, Larsson, Johansson, Tonca

Ring-Zyklus Preise N Werkeinführung *

Montag ANNA BOLENA | Gaetano Donizetti 11 19.00-22.00 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Eric Génovèse Oper D’Arcangelo, Netrebko, Garanˇ ca, Dumitrescu, Meli, Kulman, Jelosits

Preise A Werkeinführung*

Dienstag L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti 12 20.00-22.15 Dirigent: Guillermo García Calvo | Regie: Otto Schenk Oper Kurzak, Demuro, Caria, Maestri, Hartig

Preise B CARD

Mittwoch GÖTTERDÄMMERUNG | Richard Wagner 13 17.00-22.30 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf Oper Gould, Eiche, Halfvarson, Konieczny, Johansson, Wenborne, Schuster, Krasteva, Houtzeel, Tonca, Hulcup, Kushpler

Ring-Zyklus Preise N Werkeinführung *

Donnerstag ANNA BOLENA | Gaetano Donizetti 14 19.00-22.00 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Eric Génovèse Oper D’Arcangelo, Netrebko, Garanˇ ca, Dumitrescu, Meli, Kulman, Jelosits

Preise A Werkeinführung *

Freitag TOSCA | Giacomo Puccini 15 19.00-21.45 Dirigent: Michael Halász | Regie: Margarethe Wallmann Oper Haveman, Lee, Vratogna, Coliban, Šramek, Derntl, Kammerer, Moisiuc

Abo 6 Preise B *

16

Samstag Gustav Mahler-Saal 10.30-12.00 PUBLIKUMSGESPRÄCH MIT STAATSOPERNDIREKTOR DOMINIQUE MEYER FAUST | Charles Gounod 19.00-22.15 Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: nach einer Idee von Nicolas Joel und Stéphane Roche Oper Alagna, Schrott, Eröd, Unterreiner, Reinprecht, Marilley, Twarowska

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N° 148

www.wiener-staatsoper.at

Preise A Werkeinführung *


SPIELPLAN

Sonntag A1 Kinderopernzelt 17 15.00-16.00 WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER | Hirofumi Misawa Kinderoper Regie: Matthias von Stegmann

Preise Z

ANNA BOLENA | Gaetano Donizetti 19.00-22.00 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Eric Génovèse Oper D’Arcangelo, Netrebko, Garanˇ ca, Dumitrescu, Meli, Kulman, Jelosits

Preise A Werkeinführung *

Montag TOSCA | Giacomo Puccini 18 19.00-21.45 Dirigent: Michael Halász | Regie: Margarethe Wallmann Oper Haveman, Lee, Vratogna, Coliban, Šramek, Derntl, Kammerer, Moisiuc

Zyklus 6 Preise B

Dienstag FAUST | Charles Gounod 19 19.00-22.15 Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: nach einer Idee von Nicolas Joel und Stéphane Roche Oper Alagna, Schrott, Eröd, Unterreiner, Reinprecht, Marilley, Twarowska

Abo 1 Preise A Werkeinführung *

Mittwoch TOSCA | Giacomo Puccini 20 20.00-22.45 Dirigent: Michael Halász | Regie: Margarethe Wallmann Oper Haveman, Lee, Vratogna, Coliban, Šramek, Derntl, Kammerer, Moisiuc

Abo 10 Preise B

PARSIFAL | Richard Wagner Donnerstag Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Christine Mielitz 21 17.30-22.30 Struckmann, Anger, Selig, Ventris, Bankl, Meier, Kobel, Monarcha, Hulcup, Mars, Pecoraro, Jelosits, Tonca, Oper Marin, I. Raimondi, Hartig, Kushpler

Zyklus 5 Preise B *

22 Freitag

GESCHLOSSEN

Samstag FAUST | Charles Gounod 23 19.00-22.15 Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: nach einer Idee von Nicolas Joel und Stéphane Roche Oper Alagna, Schrott, Eröd, Unterreiner, Reinprecht, Marilley, Twarowska

Preise A Werkeinführung *

PARSIFAL | Richard Wagner Sonntag Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Christine Mielitz 24 17.30-22.30 Struckmann, Anger, Selig, Ventris, Bankl, Meier, Kobel, Monarcha, Hulcup, Mars, Pecoraro, Jelosits, Tonca, Oper Marin, I. Raimondi, Hartig, Kushpler

Preise B *

Montag A1 Kinderopernzelt 25 15.00-16.00 WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER | Hirofumi Misawa Kinderoper Regie: Matthias von Stegmann

Preise Z

DON QUIXOTE | Nurejew, Petipa – Minkus, Lanchbery 19.30-22.15 Dirigent: Ermanno Florio Ballett Wang, Poláková, Konovalova, Shepelyeva, Hashimoto, Wallner-Hollinek, Kusch, Cherevychko, Teterin, Dato

Preise C *

Dienstag FAUST | Charles Gounod 26 19.00-22.15 Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: nach einer Idee von Nicolas Joel und Stéphane Roche Oper Alagna, Schrott, Eröd, Unterreiner, Reinprecht, Marilley, Twarowska

Zyklus 4 Preise A Werkeinführung

PARSIFAL | Richard Wagner Mittwoch Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Christine Mielitz 27 17.30-22.30 Struckmann, Anger, Selig, Ventris, Bankl, Meier, Kobel, Monarcha, Hulcup, Mars, Pecoraro, Jelosits, Tonca, Oper Marin, I. Raimondi, Hartig, Kushpler

Abo 11 Preise B

28 Donnerstag KEINE VORSTELLUNG Freitag NABUCCO | Giuseppe Verdi 29 19.00-21.30 Dirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Günter Krämer Oper Nucci, Ilincai, Anger, Guleghina, Kushpler, Monarcha, Osuna, Marin

Preise A *

Gstsp. Athen COSÌ FAN TUTTE | Wolfgang Amadeus Mozart konz. Dirigent: Jérémie Rhorer Aufführung Wenborne, Houtzeel, Eröd, Pirgu, Hartig, Spagnoli Samstag DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart 30 19.00-22.15 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Jean-Louis Martinoty Oper D’Arcangelo, Coliban, Nylund, Breslik, Hartelius, Bankl, Plachetka, Tonca

Preise A Werkeinführung *

Gstsp. Athen COSÌ FAN TUTTE | Wolfgang Amadeus Mozart konz. Dirigent: Jérémie Rhorer Aufführung Papatanasiu, Houtzeel, Eröd, Pirgu, Hartig, Spagnoli * Oper live am Platz | unterstützt ein Sozialprojekt mit € 10,– pro verkaufter Karte der Vorstellung am 6. April. Der Kartenverkauf für Aufführungen im A1-Kinderopernzelt beginnt für alle Vorstellungen jeweils einen Monat vor der ersten Aufführung dieser Serie.

Martin Schlaff

PRODUKTIONSSPONSOREN

DON GIOVANNI FAUST

DAS RHEINGOLD, DIE WALKÜRE SIEGFRIED, GÖTTERDÄMMERUNG www.wiener-staatsoper.at

WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER N° 148

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KARTENVERKAUF KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2010/2011 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2010/2011 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten / Tickets“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.

KASSENVERKAUF,

INTERNET-VERKAUF UND TELEFO-

NISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. 5., die Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.

TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.

wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.

werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der Operngasse.

KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.

KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 40,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und

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N° 148

19. April, 19.00-22.15 FAUST Charles Gounod

Abo 5

1. April, 19.30-22.15 DON QUIXOTE Nurejew, Petipa – Minkus, Lanchbery

Abo 6

15. April, 19.00-21.45 TOSCA Giacomo Puccini

Abo 10

20. April, 20.00-22.45 TOSCA Giacomo Puccini

Abo 11

27. April, 17.30-22.30 PARSIFAL Richard Wagner

Abo 16

4. April, 20.00-21.45 ELEKTRA Richard Strauss

Abo 24

3. April, 19.00-21.45 MADAMA BUTTERFLY Giacomo Puccini

STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2010/2011 zum Preis von € 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.

STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von € 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2010/2011, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.

GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.

BUNDESTHEATER.AT-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inhaber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.

BALLETT-BONUS Um € 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2010/2011 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2010/2011 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.

INFO UNTER DEN ARKADEN im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.

Abo 1 STEHPLÄTZE

KASSE IM FOYER / ABENDKASSE der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.

ABOS UND ZYKLEN

ABONNEMENTS UND ZYKLEN Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung. INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 630 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2010/2011, Prolog April 2011 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 23. 3. 2011 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher; Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Graphische Konzeption und Gestaltung: Miwa Nishino Lektorat: Erich Wirl Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH Bildnachweis: © Gabo/Deutsche Grammophon (Cover, S. 4), Andreas Jakwerth (S. 2-3), Christoph Rüttger (S. 5), Barbara Zeininger (S. 16), Michael Pöhn (S. 12, 13, 17, 18-19 ), Kunsthistorisches Museum Wien (S. 7)

www.wiener-staatsoper.at

Zyklus 4 26. April, 19.00-22.15 FAUST Charles Gounod Zyklus 5 21. April, 17.30-22.30 PARSIFAL Richard Wagner Zyklus 6 18. April, 19.00-21.45 TOSCA Giacomo Puccini Ring-Zyklus 6. April, 19.30-22.00 DAS RHEINGOLD Richard Wagner Ring-Zyklus 7. April, 17.30-22.15 DIE WALKÜRE Richard Wagner Ring-Zyklus 10. April, 17.00-22.00 SIEGFRIED Richard Wagner Ring-Zyklus 13. April, 17.00-22.30 GÖTTERDÄMMERUNG Richard Wagner


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