PROLOG SEPTEMBER 2 011
KS Plácido Domingo singt die Titelpartie in Simon Boccanegra
Sechsmal Strauss in exquisiter Besetzung Ballett: Balanchine & Robbins Austausch-Gastspiel mit der Mailänder Scala
Inhalt
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!
September im Blickpunkt
2
Strauss zum Saisonbeginn Ariadne auf Naxos und Arabella
4
KS Plácido Domingo singt Simon Boccanegra
6
Serie: Mitglieder des Wiener Staatsballetts Nina Poláková
9
Händels Alcina verzaubert wieder
10
Verdis Requiem an der Wiener Staatsoper
12
Hausdebüts im September
14
Ballett Balanchine & Robbins
16
Alain Altinoglu im Interview
18
Kammermusik im Mahlersaal Neuer Philharmoniker-Zyklus
20
Serie: Fachbegriffe aus der Welt der Oper Der Vorhang
21
Die Winterreise mit Thomas Quasthoff
22
Serie: Das Staatsopernorchester Michael Werba
24
Opernrepertoire
26
Serie: Am Stehplatz
27
Daten und Fakten
28
Spielplan
30
Kartenverkauf
32
Hoffentlich hatten Sie einen schönen Sommer in dem Sie genügend Kraft und Energie tanken konnten! Hier an der Wiener Staatsoper haben in den letzten AugustTagen die Vorbereitungen für die neue Spielzeit begonnen – eine Spielzeit, die wir, also unser Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst, Ballettdirektor Manuel Legris und ich, wiederum mit großer Freude konzipiert haben: Die Zahl der Repertoirewerke wurde ein weiteres Mal gesteigert, sodass wir Ihnen eine noch größere Bandbreite an unterschiedlichen Produktionen anbieten können; unter den Neuproduktionen befinden sich mit Aus einem Totenhaus sowie Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny zwei Staatsopern-Erstaufführungen, weiters zwei populäre VerdiOpern (La traviata und Don Carlo) und Mozarts auf dieser Bühne schon lange nicht gezeigte Clemenza di Tito; abgerundet wird das Programm durch eine Reihe wichtiger Wiederaufnahmen bzw. Einstudierungen – so wird etwa Otto Schenk seine FledermausInszenierung wieder auffrischen, wie er dies schon im Vorjahr beim Rosenkavalier gemacht hat. Gleich die erste Premiere bestreitet das Wiener Staatsballett: George Balanchines Meisterwerk Stravinsky Violin Concerto steht als Novität im Zentrum des neu zusammengestellten Abends Balanchine & Robbins. Selbstverständlich dürfen Sie sich ebenso über eine Wiederkehr zahlreicher Publikumslieblinge freuen wie über eine Reihe wichtiger Debüts – so treten allein im September zwölf Künstler erstmals im Haus am Ring auf. Im September beginnen darüber hinaus mit dem Liederabend von KS Thomas Quasthoff und der ersten philharmonischen Kammermusikmatinee zwei neue Veranstaltungsserien, zu denen ich Sie ebenfalls herzlich einlade. Dass wir im Laufe dieser Saison eine neue, große Probebühne erhalten, ermöglicht uns eine Optimierung der Probensituation, die schlussendlich natürlich wiederum Ihnen zugute kommen wird. Mit der Hoffnung, dass Sie mit unserem Programm ebensolche Freude haben, wie wir bei der Erstellung desselben, wünsche ich Ihnen einen schönen Saisonstart! Ihr Dominique Meyer
SEPTEMBER im Blickpunkt TAG DER OFFENEN TÜR
PUBLIKUMSGESPRÄCH PUBLIKUMSFORUM
MATINEE
So, 4. September 2011
17., 29. September 2011
So, 25. September 2011
Die Wiener Staatsoper eröffnet auch heuer ihre neue Spielzeit mit einem Tag der offenen Tür am 4. September. An zwei Terminen – 15.00 Uhr und 19.00 Uhr – haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen zu werfen und all jene Bereiche des Opernhauses zu erkunden, die dem Publikum gewöhnlich verschlossen bleiben. Einzelne Abteilungen stellen sich im Rahmen dieses Tages der offenen Tür vor, beliebte Ensemblemitglieder sind bei Proben und kleinen, persönlichen Musikprogrammen zu erleben. Chorund Orchesterprobe, Ballettprobe und eine Probe der Opernschule der Wiener Staatsoper stehen weiters ebenso auf dem Programm wie der Einblick ins Musikarchiv und eine kleine Ausstellung wertvoller Kostüme. Die heuer neu konzipierte Technikshow, die die Möglichkeiten und Leistungsfähigkeit der Bühnenmaschinerie, der Akustik und Beleuchtungsabteilung des Hauses unter Beweis stellt, rundet den Tag der offenen Tür ab.
Am 17. September findet das erste öffentliche Publikumsgespräch statt, zu dem Staatsoperndirektor Dominique Meyer gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Platzer und dem Publikumsforum einlädt. Das Publikumsgespräch beginnt um 10.30 Uhr, kostenlose Zählkarten sind ab 17. August an allen Kassen der Österreichischen Bundestheater erhältlich. Am 29. September (18 –20 Uhr, Probebühne der Volksoper, Severingasse 7) haben Besucher die Möglichkeit, an den Wahlen zum Publikumsforum der Bundestheater als Wähler bzw. Kandidat teilzunehmen. Das Publikumsforum vertritt die Interessen der Besucher der Bundestheater. Es hält gemeinsam mit den künstlerischen Direktoren der Theater pro Saison zwei Publikumsgespräche ab. Der Vorsitzende des Publikumsforums ist mit seiner Wahl (3 Jahre) gleichzeitig Mitglied des Aufsichtsrates der Bundestheater-Holding. Genauere Informationen über den Ablauf der Wahlen sowie die näheren Voraussetzungen finden Sie auf jeder Homepage der Österreichischen Bundestheater und als Aushang in den einzelnen Theatern.
Die erfolgreiche Sonntagsmatineen-Serie, in deren Rahmen das Publikum junge Sängerinnen und Sänger des Hauses am Ring abseits der großen Opernbühne kennen lernen kann, wird auch in der neuen Saison fortgesetzt. An insgesamt acht Sonntagvormittagen stellen Ensemblemitglieder ausgewählte Arien-, Duett- und Liedprogramme vor und zeigen so als weitere künstlerische Facette einen anderen Aspekt ihres Könnens als im tagtäglichen OpernVorstellungsbetrieb. Die etwa einstündigen Veranstaltungen werden von jeweils zwei Ensemblemitgliedern bestritten, begleitet werden die Sänger von der Studienleiterin der Wiener Staatsoper, Kathleen Kelly. Den Anfang machen – am 25. September 2011 – Zoryana Kushpler und Marian Talaba; beide Ensemblemitglieder sind den Besuchern der Wiener Staatsoper aus zahlreichen Opernabenden wohl bekannt, so sang Zoryana Kushpler zuletzt im Juni 2011 die Lola in Cavalleria rusticana und Marian Talaba den Tichon in Kátja Kabanová.
2
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
BLICKPUNKT
PREMIERE BALANCHINE-BALLETT
NEUE INFORMATIONSMONITORE
Fr, 23. September 2011
September 2011
Dem Wiener Staatsballett wird die Ehre zuteil, die erste Premiere des Hauses in der neuen Spielzeit zu präsentieren. Eingebettet in den neu zusammengestellten Abend Balanchine & Robbins, gelangt mit Stravinsky Violin Concerto eines der Hauptwerke des großen amerikanischen Choreographen europäischer Herkunft, George Balanchine, zur österreichischen Erstaufführung. Als Vervollständigung des Balanchine-Teils des Abends wird, in Kostümen von Christian Lacroix, das immer wieder aufs Neue betörende Thema und Variationen zu Musik von Tschaikowski getanzt. Jerome Robbins, der im Laufe seiner glanzvollen Karriere vom Adepten zum künstlerisch ebenbürtigen Partner Balanchines avancierte, ist ebenfalls durch zwei Werke vertreten: beide, sein Chopin-Ballett In the Night und seine minimalistischen Glass Pieces, waren in der letzten Saison in der hinreißenden Hommage an Jerome Robbins zu sehen.
In den Sommermonaten hat die Wiener Staatsoper die Vitrinen in den Arkaden neu gestaltet und modernisiert. Statt den bisherigen Plakaten befinden sich ab September insgesamt 14 großformatige Monitore in den Schaukästen, auf denen unterschiedliche Medieninhalte angeboten werden, darunter sowohl Aufführungsbilder und Videos als auch Informationen über aktuelle Vorstellungen. Weitere Monitore im Gebäudeinneren – zum Beispiel im Bereich der Stehplatzkasse oder in den Annexen des Gustav Mahler-Saals – werden dem Publikum Informationen etwa über den Spielplan des Hauses am Ring bieten. Auch das Café Oper Wien, Arcadia, das Staatsopernmuseum und die Info unter den Arkaden werden mit modernen Monitoren ausgestattet. Sämtliche neuen Bildschirme werden von SAMSUNG gesponsert.
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
3
ARABELLA: 5., 8. September ARIADNE AUF NAXOS: 7., 10., 12., 14. September Arabella mit Unterstützung von
4
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
KS Adrianne Pieczonka als Arabella
OPER
STRAUSS ZUM SAISONBEGINN Im September stehen Vorstellungen von ARIADNE AUF NAXOS und ARABELL A auf dem Programm Am 27. April 1945 schrieb Richard Strauss einen Brief an den Dirigenten Karl Böhm, in dem er diesem eine Art künstlerisches Vermächtnis hinterließ: Einen ausführlichen Spielplanvorschlag für ein großes Opernhaus sowie für eine zweite kleinere, angegliederte Bühne. Strauss’ gesundes Selbstbewusstsein kennend, wird es niemanden verwundern, dass er zwar manches Meisterwerk anderer Komponisten bewusst als nicht aufführungswürdig ausklammerte (Verdis Otello und Don Carlo etwa), seine eigenen Stücke aber allesamt, schön auf die beiden Spielorte aufgeteilt, dauerhaft im Repertoire verankert sehen wollte. Selbstverständlich setzte Böhm diesen von Strauss empfohlenen, in manchen Aspekten absurden Werkkanon ebenso wenig in die Tat um wie irgendeiner seiner Nachfolger auf dem Sessel des Staatsoperndirektors. Doch in einem Punkt stimmen die heutigen Spielpläne der bedeutenden internationalen Opernhäuser mit den Vorstellungen Richard Strauss’ dennoch überein: Dessen eigene Opern, von Elektra bis Capriccio, gehören seit Jahrzehnten tatsächlich landauf landab zum Standardrepertoire. An der Wiener Staatsoper beispielsweise werden in der aktuellen Saison mit Daphne, Frau ohne Schatten, Elektra, Der Rosenkavalier, Salome, Arabella und Ariadne auf Naxos gleich sieben Strauss-Opern gezeigt. Die beiden letztgenannten Stücke gehören außerdem zu den Eröffnungswerken der noch jungen Spielzeit: So stehen gleich in den ersten beiden Wochen insgesamt zwei Arabella-Vorstellungen und vier AriadneAufführungen auf dem Programm, wobei die Besetzungszettel neben einigen wichtigen Hausdebüts (wie zum Beispiel Jeffrey Tate und Ian Storey in Ariadne) und mit Interesse erwarteten Rollendebüts (Tomasz Konieczny als Mandryka) zahlreiche Namen von Künstlerinnen und Künstlern aufweisen, die in der jeweiligen Rolle auch hierzulande bereits ihre
Meriten erwerben konnten (etwa Sophie Koch als Komponist, Camilla Nylund als Ariadne, Daniela Fally als Zerbinetta, KS Adrianne Pieczonka als Arabella, Genia Kühmeier als Zdenka, KS Michael Schade als Matteo oder Lars Woldt als Waldner). Vor allem im Falle der Arabella ähnelt die Besetzung in wesentlichen Punkten jener der erfolgreichen Premiere vor rund fünf Jahren – und so wie damals – wird am 5. September, quasi zum Auftakt dieses ersten kleinen Strauss-Zyklus der Spielzeit, wieder Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst am Pult stehen. Was die Inszenierungen der oben genannten sieben Strauss-Opern betrifft, so bieten diese Produktionen einen schönen Querschnitt des szenisch-interpretatorischen Angebots der Wiener Staatsoper: ältere Produktionen stehen neben solchen jüngeren Datums, realistisch-traditionelle Regiearbeiten neben neuen Sichtweisen, ästhetisierende optische Umsetzungen neben symbolgeladenen Deutungen. In Filippo Sanjusts 1976 entstandener Ariadne-Inszenierung sangen bereits Generationen von wichtigen Sängern – allen voran natürlich Edita Gruberova als legendäre Zerbinetta. Die 2006 über die Bühne gegangene Arabella-Premiere in Sven-Eric Bechtolfs extrem nuancenreicher Regie dürfte den meisten Opernfreunde hingegen noch in frischester Erinnerung sein. Mit ihr hatte ja der zukünftige Schauspielchef der Salzburger Festspiele sein gelungenes Debüt im Haus am Ring absolviert, dem eine bis heute andauernde Staatsopern-Zusammenarbeit folgen sollte – zuletzt mit der Inszenierung von Hindemiths Cardillac im Herbst 2010. Dem Wiener Publikum bietet sich also, kurz gesagt, allein mit den diesjährigen Opern Richard Strauss’ hinsichtlich Werk, Besetzung und szenischer Umsetzung ein kleiner, abwechslungsreicher Kosmos an Möglichkeiten. Andreas Láng
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
5
PLÁCIDO DOMINGO singt SIMON BOCCANEGRA
Es gibt Sängerpersönlichkeiten, die künstlerisch also den Wiener Philharmonikern, dem wohl besten zum kostbarsten Bestand der Wiener Staatsoper Opern-Klangkörper der ganzen Welt, zusammenzugehören. Interpreten, deren Name nicht nur bei arbeiten, ist bei jeder einzelnen Aufführung ein bejedem Musikfreund Erinnerungen wachrufen, sonsonderes Vergnügen!“ dern die ein Stück der Geschichte des Opernhauses Doch damit nicht genug. Wer rastet, der rostet, so geprägt haben. Plácido Domingo: Er steht für fast Domingos Wahlspruch, und der Vielbeschäftigte ein halbes Jahrhundert internationales Operngeruht, zum Glück der Opernfreunde, auch weiterhin schehen, aber er steht auch für mehr als vierzig nicht. So eroberte er sich vor einiger Zeit eine neue, Jahre Staatsoperngeschichte. Mehr als 200 Auftritte wichtige Partie des Bariton-Fachs, den Simon Boccaabsolvierte der Sänger in Tenorpartien im Haus am negra. In dieser Rolle kehrt er Anfang September an Ring, dazu noch etliche als Dirigent – etwa bei der die Wiener Staatsoper zurück, wo er unter der musiFledermaus oder Macbeth. kalischen Leitung von Es lässt sich wohl keine gülPaolo Carignani zweiSimon Boccanegra tige Historie des Hauses ermal zu hören sein wird. ist eine der größten zählen, ohne auf einen OtelIm Interview erzählt lo, Carlo, José, Manrico, Domingo von der FasziSchöpfungen Verdis, Jean, Rodolfo, Parsifal, Siegnationskraft der Bühsowohl musikalisch als mund ... Domingos Bezug nenfigur des Simon zu nehmen. Oder etwa auf auch im menschlichen Sinne. Boccanegra: „Wie es bei jenen Abend zu kommen, an Giuseppe Verdi oftmals KS Plácido Domingo dem Domingo in der Volksder Fall ist, gibt es in oper im Mantel sang und dieser Oper einen Kondann mit einem Sonderwagen der Straßenbahn zur flikt des Protagonisten, ein Konflikt zwischen seinen Staatsoper fuhr, um dort mit dem Canio in Pagliacci persönlichen Gefühlen und öffentlichen oder politiweiterzumachen. All das gehört bereits zum festen schen Notwendigkeiten. Simon Boccanegra ist ein Bestand des Erzähl-Repertoires im Haus am Ring. trauernder Liebender und liebender Vater, der auch Denkt wiederum Plácido Domingo an die Wiener die sich bekriegenden Kräfte in einem wichtigen Staatsoper, so fallen ihm gleichermaßen seine eigemittelalterlichen Stadtstaat kontrollieren muss. Er ist ne Tätigkeit an der Wiener Staatsoper als auch die ein Mann tiefer Gefühle, aber auch ein scharfsichtiger historische Dimension und Bedeutung des EnsemHerrscher. Und natürlich gibt es auch die Sprünge bles ein. „Ersteres macht mich glücklich, und sogar vom jungen Piraten im Prolog zum alternden, aber ein wenig stolz“, schmunzelt er. „Zweiteres erinnert immer noch tatkräftigen Dogen im ersten Akt, und mich daran, dass ich nur ein kleiner Teil eines sehr zum müden, kranken Dogen im zweiten und dritten großen und wichtigen Abschnitts der MusikgeAkt. Alles in allem ist es eine der reichhaltigsten Rolschichte bin. Und mit dem Staatsopernorchester, len, die Verdi jemals geschaffen hat.“
6
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
SERIE
Dass die Oper gelegentlich noch unterschätzt wird, begründet Domingo mit der düsteren Grundausrichtung des Werkes. „Simon Boccanegra ist eine sehr dunkle Oper. Es gibt einen sehr hässlichen politischen Kampf, den Tod der Geliebten der Titelfigur, das Verschwinden seiner Tochter, den Konflikt zwischen Fiesco und Simon, die versuchte Entführung von Amelia/ Maria, die Verdammung von Paolo und die Vergiftung und den Tod Simones. Das einzig Positive ist die Wiederbegegnung mit seiner Tochter – die eine zarte Liebe zwischen Vater und Tochter darstellt, keine erotische Leidenschaft. Natürlich gibt es zwischen Amelia und Gabriele Adorno eine Lie-
besbeziehung, aber diese ist zweitrangig in der Geschichte Simones. Vielleicht wurde aus diesen Gründen Simon Boccanegra niemals eine der populärsten Werke Verdis. Aber sie ist eine seiner größten Schöpfungen, sowohl musikalisch als auch im menschlichen Sinne.“ Mehrfach hat Plácido Domingo die Rolle bereits gestaltet, in Berlin und Mailand unter Daniel Barenboim, an der New Yorker Metropolitan Opera unter James Levine, in London unter Antonio Pappano, in Madrid unter Jesús López-Cobos. Dabei stand er unter anderem mit Adrianne Pieczonka, Marina Po-
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
7
Szenenbild Simon Boccanegra
plavskaja und Anja Harteros als Amelia, Marcello Giordani, Joseph Calleja und Fabio Sartori als Adorno, James Morris, Ferruccio Furlanetto und Kwangchul Youn als Fiesco auf der Bühne. Träfe nun Domingo auf den Komponisten der Oper und hätte eine Frage frei – wie würde diese lauten? „Ich denke, ich wäre so voller Ehrfurcht, dass ich ihn gar nichts zu fragen wagte. Aber natürlich würde ich gerne wissen, warum er dem Tenor in gleich zwei seiner wichtigsten Opern, in Aida und Don Carlo, nur eine Arie gegeben hat, die auch noch am Beginn an die Reihe kommt?“ Ob er im Geiste die Tenor-Partie des Gabriele während der Proben und Aufführungen der Oper mitdenkt, mitfühlt? Domingo: „Es mag seltsam klingen, aber ich versuche auf der Bühne stets, jede Rolle des Abends mitzufühlen – selbstverständlich auch dann, wenn ich dirigiere. Es ist egal, ob es eine Tenorpartie ist, die ich in meinem Leben hunderte Male gesungen habe, oder eine Sopran- oder Bassrolle, die ich niemals gestalten werde. Wenn man auftritt, dann muss man in der gesungenen Partie sein und auch gleichzeitig außerhalb von ihr. Also den Gedanken und Gefühlen des gestalteten Charakters zutiefst verpflichtet, aber auch mit einer Art „drittem Ohr“ sich selbst zuhörend.“
SIMON BOCCANEGRA: 3, 6. September Diese Produktion wird unterstützt von
Da Plácido Domingo auch weiterhin nicht ans Rasten und Rosten denkt, tritt er in der nächsten Spielzeit an der New Yorker Met in The Enchanted Island, einem Barock-Abend mit Kompositionen unter anderem von Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi und Jean-Philippe Rameau auf; aus dem Bariton-Repertoire kommt Athanaël (Thaïs), weiterhin singen wird Domingo Cyrano in Madrid, Vorstellungen von Il postino und als Dirigent übernimmt er u. a. Aufführungen von Tosca und Madama Butterfly. Weitere Pläne nicht ausgeschlossen ... Oliver Láng
8
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
KS PLÁCIDO DOMINGO AN DER STAATSOPER (KOMPLETTE OPERNABENDE) Radames (Aida), 6-mal Andrea Chénier (Andrea Chénier), 7-mal Gustaf III. (Un ballo in maschera), 3-mal Rodolfo (La Bohème), 9-mal Don José (Carmen), 15-mal Turiddu (Cavalleria rusticana), 2-mal Hoffmann (Contes d’Hoffmann), 6-mal Don Carlo (Don Carlo), 8-mal Johnson (La fanciulla del West), 7-mal Faust (Faust), 1-mal Loris Ipanoff (Fedora), 6-mal Alvaro (La forza del destino), 1-mal Enzo Grimaldo (La gioconda), 3-mal Viscardo (Il giuramento), 1-mal Jean (Hérodiade), 8-mal Idomeneo (Idomeneo), 3-mal Lohengrin (Lohengrin), 6-mal Edgardo (Lucia di Lammermoor), 2-mal Otello (Otello), 21-mal Canio (Pagliacci), 15-mal Parsifal (Parsifal), 7-mal Hermann (Pique Dame), 4-mal Jean (Le prophète), 6-mal Duca (Rigoletto), 1-mal Siegmund (Die Walküre), 13-mal Samson (Samson et Dalila), 5-mal Stiffelio (Stiffelio), 2-mal Cavaradossi (Tosca), 12-mal Manrico (Il trovatore), 5-mal Dirigent (Aida), 3-mal Dirigent (La Bohème), 2-mal Dirigent (Carmen), 3-mal Dirigent (Die Fledermaus), 9-mal Dirigent (Macbeth), 3-mal Dirigent (I puritani), 6-mal Dirigent (Tosca), 5-mal Dirigent (La traviata), 2-mal Dirigent (Il trovatore), 1-mal Insgesamt 219 Auftritte, davon 34-mal als Dirigent (dazu kommen Konzerte/Gala-Abende etc.)
SERIE
DAS WIENER STAATSBALLETT Erste Solotänzerin: NINA POLÁKOVÁ Der 28. Juni 2011 markiert den bisherigen Höhepunkt in der Karriere der seit sechs Jahren in Wien engagierten slowakischen Ballerina. Dreimal trat sie an diesem Abend in der umjubelten Nurejew Gala 2011 auf, davon zweimal – in Jerome Robbins’ In the Night und in einem Pas de deux aus Kenneth MacMillans Manon – als Partnerin des in dieser Vorstellung als Tänzer in Erscheinung getretenen Ballettdirektors Manuel Legris. Im Anschluss an die Aufführung verkündete Legris vor versammeltem Ensemble die Ernennung Nina Polákovás zur Ersten Solotänzerin des Wiener Staatsballetts – eine Ehre, die an diesem Abend auch Liudmila Konovalova widerfuhr. Das Avancement von Nina Poláková war die Konsequenz für eine ganze Kette von Erfolgen, die die Künstlerin in der ersten Spielzeit unter dem neuen Ballettdirektor in der Wiener Staatsoper in für sie neuen Partien buchen konnte. Beginnend mit Tatjana in Onegin über Hauptpartien in Thema und Variationen, Variationen über ein Thema von Haydn, Bella Figura und In the Night bis zu Kitri in Don Quixote. Dazu kamen in bereits früher von ihr getanzten Balletten eine Partie in Glow – Stop und – in der Volksoper Wien – die Titelrolle in Ballett: Carmen. Mit großen Partien betraut zu werden, ist für Nina Poláková nichts Außergewöhnliches: schon in ihrem ersten Engagement am Slowakischen Nationaltheater hat die Absolventin des Tanzkonservatoriums von Bratislava so begehrte Rollen wie Giselle, Medora, Nikia, Odette/Odile und Phrygia getanzt. Ab 2005 kamen in Wien in rascher Folge hinzu: Nikia in Die Bajadere, Prinzessin Maria in Der Nussknacker, Olga in Onegin, die Titelrolle in Coppélia, Lescauts Geliebte in Manon sowie Hauptpartien in Petite Mort, Slingerland pas de deux und In Your Eyes My Face Remains. Auch auf eine für sie kreierte Rolle kann Nina Poláková verweisen: In Ein Sommernachtstraum schuf Jorma Elo die Rolle der Helena für sie. Damit nicht genug, war sie Preisträgerin bei internationalen Ballettwettbewerben und kam einer Reihe von Gastspiel-Einladungen nach.
9
www.wiener-staatsoper.at 151 Manuel Legris in Nurejew Gala 2011 Nina PolákováN°mit
Barockoper im Haus am Ring
HÄNDELS ALCINA VERZAUBERT WIEDER
ALCINA: 27., 29. September 2., 5. Oktober
Das Theater als Reise, als Erfahrungsweg, als Ort der emotionalen Erkenntnis, an dem bei aller sinnlichen Verführung zentrale Fragen verhandelt werden – und das in einer ästhetischen, ansprechenden Umgebung. So sieht der britische Regisseur Adrian Noble, der im November des Vorjahres die bejubelte Staatsopern-Erstaufführung von Händels Alcina inszeniert hatte, seinen persönlichen Zugang zur Bühnengestaltung. Das bedeutet bei seiner AlcinaSicht: Kein abstrakter Ort, an dem die Zauberin Alcina lebt und herrscht, kein Spiel der Magie ohne Bezug zur menschlichen Realität, vielmehr verortet Adrian Noble die Handlung in einem tatsächlich existierenden historischen Raum, am Hof der Herzogin Georgina Cavendish (1757-1806) in London Piccadilly. An diesem findet die erfundene Rahmenhandlung zur Oper statt: Die berühmte Georgina, Powerfrau, Stil-Ikone und Vorreiterin ihrer Zeit, veranstaltet gemeinsam mit Freunden und Verwandten eine Theateraufführung, man gibt die Oper Alcina, und alle Beteiligten schlüpfen in die unterschiedlichen Rollen: Sie selbst spielt Alcina, ihre Freundin Elizabeth Foster den Ruggiero, ihr Liebhaber, der englische Politiker Charles Earl Grey den Oronte. Adrian Noble: „Für mich war die erste Frage nicht: Wie schaut die Insel Alcinas aus? Sondern mich interessiert vielmehr, was dem Publikum der Uraufführungszeit der Inhalt der Oper bedeutete. Händel verwendet die Allegorie, um eine Geschichte über zeitgenössische Gefühle zu zeigen. Er thematisiert, wie Frauen mit ihren Gefühlen und ihrer Sexualität in der damaligen Zeit umgehen mussten, er zeigt was passiert, wenn man wegen des Geldes heiraten muss, sich aber leidenschaftlich verliebt.“ Händels Oper basiert auf einzelnen Abschnitten des sechsten und siebenten Gesanges von Ludovico Ariostos Orlando furioso, wobei die genaue Urheberschaft des Librettos nicht geklärt ist. Es fußt auf einem
10
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
älteren Textbuch von Antonio Fanzaglia, wobei zahlreiche Bearbeitungen – womöglich von Händel selbst – vorgenommen wurden. Geschrieben wurde das Werk in einer spannenden und bewegten Zeit der englischen Oper. Zahlreiche Machtkämpfe unterschiedlicher Impresari prägten diese Epoche, das Musiktheater feierte Triumphe, mehr noch aber waren die Sängerinnen und Sänger dieser Opern im Zentrum des Interesses. Ein Starkult, wie er heute kaum noch bekannt ist, entstand, gleichzeitig verstärkten sich auch musikalische Formen, die von den Darstellern vorausgesetzt und dem Publikum erwartet wurden. Bravour, stimmliche Virtuosität und auch szenische Effekte dominierten immer wieder die englische Oper der damaligen Zeit – die im Grunde eine italienische war. Denn entgegen anderer Traditionen bildete sich damals kein großes, originär englisches Musiktheater heraus, vielmehr importierte man Formen aus Italien, leistete sich Komponisten und Sänger, die dieses italienische Fach beherrschten. Händel konnte mit seinem wachen Unternehmergeist, mit seinem Durchsetzungsvermögen und der Fähigkeit, ein gewaltiges Arbeitspensum zu absolvieren, vor allem aber natürlich dank seines musikalischen Genies, in England reüssieren. Er, einer der ersten „europäischen“ Komponisten, der sich nicht an nationale Schranken und Grenzen hielt, sondern offen für Neues und für Herausforderungen war, etablierte die italienische Opernkultur in London, erlebte mit ihr aber auch ein beständiges Auf und Ab. Doch Händel widersprach durchaus den herkömmlichen Erwartungen, setzte auf musikalischen Ausdruck, stellte die Befindlichkeit und die Seelenwelt der handelnden Figuren in den Mittelpunkt und schaffte es, einerseits zwar auf die Virtuosität nicht zu verzichten, andererseits aber auch ein Bild echter Gefühle zu erschaffen. Ein Beispiel dieser Wahrhaftigkeit der Empfindungen findet sich in der zentralen
OPER
Arie der Titelfigur „Ah, mio cor!“: Als Alcina erkennt, dass sie vom geliebten Ruggiero nicht wiedergeliebt wird, folgt nicht eine imposante, aufgedonnerte Rachenummer, sondern ein musikalisches Niedersinken und in Noten gefasstes Leid. Mit der Alcina-Premiere im Jahr 2010 wandte sich die Wiener Staatsoper wieder einer lange vernachlässigten Epoche der Musikgeschichte zu. Es war vor etwa 50 Jahren Herbert von Karajan, der in seiner Direktionszeit gleich zwei Barockopern auf den Spielplan setzte: L’incoronazione di Poppea von Claudio Monteverdi (unter anderem mit Sena Jurinac, Gundula Janowitz und Gerhard Stolze) und Giulio Cesare von Georg Friedrich Händel (mit Eberhard Waechter, Anton Dermota, Irmgard Seefried, Oskar Czerwenka und Gottlob Frick). Danach folgte eine lange Pause, die erst durch die aktuelle Alcina-Produktion beendet wurde. Der Dirigent Marc Minkowski, der die Premierenserie leitete und nun erneut am Pult stehen wird, zum Thema Barockoper im Haus am Ring: „Ich glaube, dass man in einem so wichtigen Opernhaus wie die Wiener Staatsoper das Repertoire möglichst weit spannen sollte. Der Mensch ist im Allgemeinen neugierig, manche Teile des Publikums dieses Hauses hatten bisher wenig Erfahrung mit Barockopern. Und da es künstlerisch keine Einwände gibt, wäre es schade im ersten Opernhaus dieser Musikstadt auf wichtige Stücke aus der Zeit vor 1750 zu verzichten. Georg Friedrich Händel kann durchaus so wichtig sein wie Mozart, Verdi oder Wagner.“ Viermal steht Alcina im September/ Oktober nun wieder auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper, zu erleben ist fast vollständig die Premierenbesetzung, neu ist die Hausdebütantin Inga Kalna (siehe Seite 15), die die Titelpartie gestalten wird. Oliver Láng
www.wiener-staatsoper.at
11
KS151 Vesselina Kasarova als Ruggiero N°
VERDIS REQUIEM AN DER WIENER STAATSOPER Die Gastspieltradition mit der Mailänder Scala wird wieder aufgenommen
Daniel Barenboim leitet das Scala-Gastspiel an der Wiener Staatsoper
GMD Franz Welser-Möst leitet das StaatsopernGastspiel an der Scala
Die Wiener Erstaufführung von Giuseppe Verdis Requiem am 11. Juni 1875 fand nicht in irgendeiner Kirche oder in irgendeinem Konzertsaal statt, sondern – wohl passend zum insgesamt opernhaften Duktus des Werkes – an der Hofoper, also der heutigen Wiener Staatsoper. Und am Dirigentenpult stand der wohl nur denkbar authentischste Interpret des Werkes: der Komponist selbst. Verständlich, dass das musikalische Wien geradezu Kopf stand und Abbildungen beziehungsweise Karikaturen Verdis auf den Titelseiten diverser Zeitungen prangten. Nach diesem denkwürdigen und vielbejubelten Abend folgten am selben Ort in den darauffolgenden Tagen noch drei Wiederholungen – wiederum jeweils unter der persönlichen Leitung Verdis. Neben dem Hofopernorchester, dem Hofopernchor und dem Akademischen Gesangsverein waren die Solisten Teresa Stolz, Maria Waldmann, Angelo Masini und Paolo Medini zu hören. Nur wenige Monate später stand das Werk, von dem Johannes Brahms mit einer Verbeugung vor Verdi urteilte, dass nur ein Genie ein solches Werk hervorbringen konnte, zu Allerheiligen erneut auf dem Spielplan der Hofoper, diesmal unter der Leitung Hans Richters, der das Stück in den nächsten Jahren noch sieben Mal aufführen sollte – mit immer wieder wechselnder Solistenbesetzung. Und auch danach sollte Verdis Requiem unter manch namhaften Dirigenten und unter der Mitwirkung populärer Sängerinnen und Sänger regelmäßig wieder auf der Bühne der Staatsoper erklingen: 1883 unter Johann Nepomuk Fuchs, 1903 unter Franz Schalk, 1915 unter Karl Luze, 1934 unter Arturo Toscanini und 1944
12
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
bzw. 1945 mehrfach unter Karl Böhm – die letzten Staatsopern-Aufführungen vor Kriegsende fanden allerdings im Wiener Musikvereinssaal statt. Nach dem Krieg fanden 1947 unter der Leitung Sir John Barbirollis im Ausweichquartier der Staatsoper, also im Theater an der Wien, zwei Aufführungen des Requiems statt. An der wieder errichteten Staatsoper erklang das Stück nach 1955 ebenfalls noch zwei Mal – jeweils unter der Leitung von Riccardo Muti. Am 11. Juni 1975 – anlässlich des 100. Jahrestages der von Verdi dirigierten Wiener Erstaufführung und 2001 im Verdi-Jahr anlässlich des 100. Todestages des Komponisten. Am 9. September 2011 kommt es nun unter Daniel Barenboim zur 25. Aufführung des Verdi-Requiems an der Wiener Staatsoper. Erstmals allerdings wird es hier vom Orchester und Chor der Mailänder Scala gespielt – und zwar im Sinne eines Gastspiels, das folgendermaßen zustande kam: Nur kurz nach seiner Ernennung zum Direktor der Wiener Staatsoper traf Dominique Meyer auf der Straße zufälligerweise Stéphane Lissner, den Intendanten der Scala, der sofort auf Dominique Meyers Vorschlag, die frühere Tradition von gegenseitigen Gastspielen wieder aufleben zu lassen, einging. Als ein Ergebnis dieses damaligen Gespräches ist das konzertante FidelioGastspiel der Wiener Staatsoper unter Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst an der Scala zu sehen, aber auch die Aufführung des Verdi-Requiems an der Wiener Staatsoper – beides übrigens zeitgleich am selben Abend. Andreas Láng
OPER
GASTSPIEL DER WIENER STAATSOPER AM TEATRO ALLA SCALA DI MILANO 9. September 2011 20.00 Uhr Dirigent: Franz Welser-Möst Solisten: Markus Marquardt (Don Fernando), Albert Dohmen (Don Pizarro), Peter Seiffert (Florestan), Nina Stemme (Leonore), Hans-Peter König (Rocco), Anita Hartig (Marzelline), Nobert Ernst (Jaquino) Chor der Wiener Staatsoper Orchester der Wiener Staatsoper
GASTSPIEL DES TEATRO ALLA SCALA DI MILANO AN DER WIENER STAATSOPER 9. September 2011 20.00 Uhr Dirigent: Daniel Barenboim Solisten: Ekaterina Gubanova, Violeta Urmana, Rolando Villazón, Kwangchul Youn Chor des Teatro alla Scala di Milano Orchester des Teatro alla Scala di Milano Giuseppe Verdi
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
13
DEBÜTS IM SEPTEMBER In der Ariadne auf Naxos-Vorstellung am 7. September ist der Dirigent Jeffrey Tate erstmals im Haus am Ring zu hören. Seine internationale Karriere führte ihn u. a. nach Paris, an das Covent Garden Opera House in London, an die Met, die Scala, das Teatro La Fenice, das Teatro San Carlo. Für seine künstlerischen Verdienste ist er in Frankreich als Chevalier de la Légion d’Honneur und als Chevalier des Arts et des Lettres ausgezeichnet worden, in Großbritannien als Commander of the British Empire. Derzeit ist er Chefdirigent der Hamburger Symphoniker.
Der 1983 in Transsylvanien geborene Bariton Levente Molnár, der am 11. September als Figaro in Il barbiere di Siviglia debütieren wird, begann mit 14 Jahren sein Gesangstudium. 2006 debütierte er mit der Titelpartie von Don Giovanni an der Staatsoper Budapest. Dort war und ist er auch als Conte d’Almaviva (Le nozze di Figaro), Marcello, Dandini und als Eugen Onegin zu erleben. Auftritte führten ihn z. B. ans ROH Covent Garden. An der Bayerischen Staatsoper, deren Ensemblemitglied er ist, sang er u. a. Masetto, Guglielmo, Marcello und Sharpless.
Ebenfalls am 7. September debütieren Jochen Schmeckenbecher (Musiklehrer) und Ian Storey (Tenor/Bacchus): Jochen Schmeckenbecher absolvierte seine Gesangsausbildung bei Kurt Moll in Köln und führte diese bei Richard Cross in New York fort. An der Met gab er 2010 sein Debüt als Musiklehrer, es folgten Amfortas sowie Alberich (Rheingold) an der Oper Frankfurt, Kurwenal in Lyon und Dr. Kolenatý (Die Sache Makropulos) bei den Salzburger Festspielen, Beckmesser (Meistersinger) in Hamburg. Des Weiteren sang er u.a. an der Semperoper, der Scala, in San Francisco, Berlin. Ian Storey wurde in Großbritannien geboren und erhielt seine Gesangsausbildung in Neuseeland, London und Mailand. Engagements führten ihn u. a. als Rodolfo, Pinkerton und Manrico an die Scottish Opera, als Cavaradossi an die Berliner Staatsoper, als Don José an die Bayerische Staatsoper, als Erik und Tristan an die Scala. Als Tristan war er auch in Zürich, Berlin, Barcelona und Glyndebourne zu erleben. An der Wiener Staatsoper singt er neben Tenor/Bacchus in dieser Spielzeit auch Canio.
Am 13. September debütieren in Don Giovanni Myrtò Papatanasiu (Donna Anna) und Christina Carvin (Donna Elvira); Myrtò Papatanasiu wurde in Griechenland geboren, 2007 debütierte sie als Violetta in Rom. Engagements führten sie u. a. an das La Monnaie, die Vlaamse Oper, als Contessa d’Almaviva an das New National Theatre in Tokio und die Staatsoper Unter den Linden Berlin, als Violetta an die Welsh National Opera und die Bayerische Staatsoper. Aktuelle Auftritte umfassen u. a. Donna Anna in Amsterdam und Paris, Nedda in Zürich sowie die Titelpartien von Alcina in Stuttgart und Rusalka in Brüssel. Die Sopranistin Christina Carvin studierte zunächst Germanistik. In der Saison 2007/2008 war sie Mitglied des Opera Studio Nederland und wechselte mit Beginn der Spielzeit 2009/2010 an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, wo sie u. a. als Ellen Orford, Hanna Glawari und Fiordiligi zu erleben war. Weitere Engagements führten sie u. a. an die Pariser Oper, ans Concertgebouw, nach Rotterdam, Toulouse und Venedig. Sie ist seit 1. September 2011 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und wird u. a. 2011/2012 auch noch die Contessa d’Almaviva singen.
Ekaterina Gubanova, die in der Messa da Requiem am 9. September an der Wiener Staatsoper debütieren wird, wurde 1979 geboren und trat mit 23 Jahren dem Young Artists Program des ROH Covent Garden bei. Sie war u. a. an der Pariser Oper als Brangäne, in St. Petersburg als Prinzessin Eboli und Marguerite (La damnation de Faust), bei den Salzburger Festspielen, an der Scala, der Met, in Los Angeles, Tokio und an der Bayerischen Staatsoper zu erleben.
14
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
Marie-Nicole Lemieux, die am 15. September als Mrs. Quickly in Falstaff an der Staatsoper debütiert, stammt aus Kanada und studierte an den Musikkonservatorien in Chicoutimi und in Montréal. Engagements führten sie u. a. an die Canadian Opera, die Opéra de Montréal, das Théâtre du Capitole de Toulouse, das Théâtre des Champs-Elysées, das Théâtre du Châtelet, die Alte Oper Frankfurt, die Berliner
DEBÜTS
Staatsoper mit Partien wie Bradamante (Alcina), Mrs. Quickly, Geneviève (Pelléas et Mélisande) sowie der Titelpartie von Orlando furioso. Die in Riga geborene Sopranistin Inga Kalna, die am 27. September als Alcina debütiert, studierte Musikwissenschaft und Gesang an der Lettischen Musikakademie sowie an der Royal Academy of Music in London. An der lettischen Nationaloper war sie nach ihrem Debüt als Pamina auch als Mimì, Gilda sowie in der Titelpartie von Lucia di Lammermoor zu erleben. An der Hamburgischen Staatsoper, deren Ensemble sie von 2001 bis 2007 angehörte, war sie als Violetta, Contessa d’Almaviva, Antonia und Donna Anna zu hören. Engagements führten sie nach London, Montpellier, Moskau, Paris und an die Scala. Die Mezzosopranistin Monika Bohinec, die als Larina in Eugen Onegin am 28. September ihr Hausdebüt geben wird, studierte am Mozarteum in Salzburg und an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. An der Slowenischen Staatsoper debütierte sie 2006 als Clarissa (Die Liebe zu den drei Orangen). Ab 2009 war sie Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim. Zu ihren dortigen Auftritten zählen u. a. Carmen, Maddalena, Giulietta und Ulrica. Ab der Saison 2011/2012 ist sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Auch zwei Pianisten debütieren im Haus am Ring: Maximilian Flieder im Rahmen einer philharmonischen Kammermusikmatinee am 24. September und Lars Vogt beim Solistenkonzert am 20. September an der Seite von Thomas Quasthoff. Maximilian Flieder wurde 1989 in einer Wiener Musikerfamilie geboren. Seine ersten öffentlichen Auftritte absolvierte er im Alter von acht Jahren. Von da an entwickelte er eine rege solistische Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Lars Vogt (siehe auch Seite 23) hat sich als einer der führenden Pianisten seiner Generation etabliert. In den letzten Jahren hat er eine steile Karriere sowohl in Europa als auch in den USA sowie in Fernost gemacht. Er erfreut sich eines internationalen Renommées als Kammermusikpartner.
O P ER N - R O L L EN D EB Ü TS Paolo Carignani (Dirigent), KS Plácido Domingo (Simon Boccanegra) in Simon Boccanegra am 3. September Tomasz Konieczny (Mandryka), Adam Plachetka (Graf Dominik), Sorin Coliban (Graf Lamoral) in Arabella am 5. September Philippe Auguin (Dirigent) in Arabella am 8. September Ileana Tonca (Najade), KS Ildikó Raimondi (Echo) in Ariadne auf Naxos am 7. September
Jeffrey Tate dirigiert Ariadne auf Naxos
Dmitry Korchak (Conte d’Almaviva), Laura Polverelli (Rosina) in Il barbiere di Siviglia am 11. September Tae Joong Yang (Masetto) in Don Giovanni am 13. September Alain Altinoglu (Dirigent), Marco Caria (Ford), Ho-yoon Chung (Fenton), Sylvia Schwartz (Nannetta) in Falstaff am 15. September 2011 Louis Langrée (Dirigent), Markus Eiche (Eugen Onegin), Norbert Ernst (Triquet) in Eugen Onegin am 28. September
B AL L ET T- R O L L EN D EB Ü TS Peter Ernst Lassen (Dirigent), Denys Cherevychko (Thema und Variationen), Olga Esina, Elisabeth Golibina, Roman Lazik, Shane A. Wuerthner (Stravinsky Violin Concerto) in Balanchine & Robbins am 23. September Ketevan Papava, Nina Poláková, Eno Peci, Mihail Sosnovschi (Stravinsky Violin Concerto) in Balanchine & Robbins am 30. September
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
15
Tomasz Koniecny singt den Mandryka in Arabella
BAL ANCHINE & ROBBINS Neuer Abend mit Premiere von STRAVINSKY VIOLIN CONCERTO
George Balanchine
Jerome Robbins
Zwei Hauptautoren des Balletts des 20. Jahrhunderts, George Balanchine (1904–1983) und Jerome Robbins (1918–1998), werden in dem neu zusammengestellten Abend Balanchine & Robbins gefeiert. Im Brennpunkt des vierteiligen Programms steht die Premiere eines Meisterwerks von Balanchine: sein Stravinsky Violin Concerto, das er 1972 für den Eröffnungsabend des nun schon legendär gewordenen StrawinskiFestivals des New York City Ballet kreiert hat. Der neue Abend vereint Werke, die in anderer Konstellation zu den Höhepunkten der so erfolgreich verlaufenen vergangenen Ballett-Spielzeit zählten. Balanchines Spätwerk zu Strawinski steht sein 1947 entstandenes Tschaikowski-Ballett Thema und Variationen gegenüber, Robbins ist mit Glass Pieces und In the Night aus der vom Theater- und Kulturmagazin Bühne im Juni zur „Aufführung des Monats“ gekürten Hommage an Jerome Robbins vertreten. Die in Balanchine & Robbins gezeigten Werke geben Einblick in die fast 40 Jahre parallel verlaufene „Schöpfungsgeschichte“ der beiden Dioskuren des amerikanischen Balletts. In ihrer Gesamtheit betrachtet, umspannen die Œuvres der beiden Choreographen jedoch einen noch viel größeren Zeitraum, beginnend mit Balanchines ersten, noch im Russland der zwanziger Jahre entstandenen choreographischen Essays bis zu Robbins’ letztem, Ende der neunziger Jahre in New York geschaffenen Ballett. Die von Manuel Legris für den neuen Abend getroffene Auswahl der Stücke ist gut durchdacht: Balanchines Thema und Variationen ist eine Huldigung des Choreographen an das in seiner künstlerischen Heimat, dem St. Petersburger Mariinski-Theater, gepflegte klassische Ballett Petipascher Prägung, Stravinsky Violin Concerto kann als Höhe- und zugleich Endpunkt des von ihm vorgenommen Abstrahierungsprozesses hin zum neoklassischen Ballett gesehen werden. Robbins ist ebenfalls durch zwei sehr gegensätzliche Werke vertreten: das romantisch grundierte In the Night zu Klaviermusik von Chopin ge-
16
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
hört dem von ihm entwickelten Genre des „Piano Ballet“ an, Glass Pieces ist das gelungene Resultat einer Übertragung von choreographischen Prinzipien der New Yorker Tanzavantgarde auf die Ballettbühne. Die hervorstechendsten Merkmale der Novität des Abends, Stravinsky Violin Concerto, sind der unaufhaltsame Energiefluss der Choreographie und die Spannung, die sich aus der Summe tatsächlicher und vermeintlicher Diskrepanzen der Bewegungskoordination ergibt. Der Energiefluss leitet sich von der Musik Strawinskis ab, die Choreographie wird aber keinesfalls von der Musik hergetrieben, sie führt, wie immer bei Balanchine, ihr Eigenleben. oz
BALANCHINE & ROBBINS Premiere: STRAVINSKY VIOLIN CONCERTO Choreographie: George Balanchine Musik: Igor Strawinski, Konzert in D für Violine und Orchester (1931) Einstudierung: Maria Calegari, Bart Cook Dirigent: Peter Ernst Lassen Solovioline: Rainer Honeck Mit: Olga Esina, Elisabeth Golibina, Roman Lazik, Shane A. Wuerthner und Ensemble Uraufführung: 18. Juni 1972, New York City Ballet Gemeinsam mit: GLASS PIECES Jerome Robbins – Philip Glass IN THE NIGHT Jerome Robbins – Frédéric Chopin THEMA UND VARIATIONEN George Balanchine – Peter Iljitsch Tschaikowski 23., 26., 30. September, 8. Oktober 2011, 7., 10., 16. März 2012
BALLETT
GEORGE BALANCHINE Der russisch-amerikanische Choreograph mit georgischen Wurzeln wurde 1904 in St. Petersburg geboren. Ausgebildet an der Kaiserlichen Ballettakademie, war er zunächst Tänzer am Mariinski-Theater. Seine Laufbahn als Choreograph begann 1920 in Petrograd. Sie führte von den Ballets Russes, deren Chefchoreograph er 1925 wurde, letztendlich zum New York City Ballet, für das er von 1948 bis zu seinem Tod 1983 wirkte. Sein 425 Werke umfassendes Œvure weist ihn als größte stilschöpferische Persönlichkeit des Balletts des 20. Jahrhunderts aus. JEROME ROBBINS Der 1918 in New York geborene Choreograph nahm Unterricht in verschiedenen Tanzrichtungen. 1940 ging er zum American Ballet Theatre, für das er 1944 sein erstes Ballett herausbrachte. 1949 wechselte er zum New York City Ballet. 1958 gründete er seine eigene Kompanie „Balletts: USA“. 1969 kehrte er als Ballettmeister zum New York City Ballet zurück. Nach George Balanchines Tod war er bis 1990 Chef-Ballettmeister dieser Kompanie. Parallel dazu verfolgte Robbins eine spektakuläre Karriere als Choreograph und Regisseur von Broadway-Musicals. Er starb 1998. Liudmila Konovalova und Roman Lazik in In the Night
ALAIN ALTINOGLU DIRIGIERT FALSTAFF
Nach seinem StaatsopernDebüt mit Gounods Roméo et Juliette im vergangenen Februar und weiteren Vorstellungen von Faust im April waren sich alle einig: Mit dem jungen Alain Altinoglu steht einer am Pult, der musikalisch viel zu sagen hat und der dies auch adäquat umzusetzen versteht. Im September kehrt der französische, armenisch-stämmige Dirigent nun mit Verdis Falstaff zurück ans Haus am Ring. Anlässlich dieser Aufführungen gab er Andreas Láng das folgende Interview.
Herr Altinoglu, dachten Sie, als Sie am Beginn ihrer Karriere standen und als Opernkorrepetitor tätig waren überhaupt daran, jemals selbst ans Dirigentenpult zu treten? Alain Altinoglu: Zunächst wollte ich ja Konzertpianist werden. Aber irgendwann kommt schließlich doch der Zeitpunkt an dem man sich sagt: Jetzt wäre es nicht schlecht, wenn man schön langsam auch Geld verdienen würde. Ich war etwa 16 als ich mir solche Überlegungen über meine Zukunft zu machen begann, und da sich damals die Möglichkeit ergab als Opernkorrepetitor tätig zu werden, ergriff ich diese. Nicht zuletzt, weil ich den Orchesterklang, die Welt der Oper immer schon sehr geschätzt hatte. Die diesbezügliche Stelle die glücklicherweise frei geworden war, war noch dazu an der Pariser Oper, sodass sich mir für einige Jahre eine Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Dirigenten von Georges Prêtre bis Pierre Boulez erschloss. Auf der anderen Seite erlebte ich auf diese Weise natürlich auch eher schlechte musikalische Leiter, bei denen ich mir des Öfteren sagte: Was die können, kann sogar ich. Und so erkundigte ich mich eines schönen Tages an der Pariser Oper, ob ich einmal bei irgendeiner Einstudierung einer modernen Oper nicht als Assistent des Dirigenten antreten dürfte. Ich hatte dreifach Glück: Erstens bekam ich tatsächlich diese Chance, zweitens wurde ich bei der betreffenden Produktion Assistent des hervorragenden Dirigenten Dennis Russell Davies. Und drittens bekamen Davies und seine Frau gerade während dieser Wochen ein Kind,
18
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
sodass er schließlich statt einer Bühnenorchesterprobe zur Geburt ins Krankenhaus eilte und ich statt ihm ans Pult musste. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein Orchester zu leiten hatte – noch dazu ohne zuvor eine wirkliche Dirigenten-Ausbildung genossen zu haben. Eine riskante Sache, so im Nachhinein gesehen, aber es hat geklappt und die Musiker hatten sich nach der Probe nicht wütend auf mich gestürzt. Im Gegenteil, sie sprachen mir sogar gut zu, den Weg eines Dirigenten einzuschlagen, was ich auch befolgt habe. Sie haben später fast zehn Jahre lang als Professor am Pariser Konservatorium unterrichtet. Was haben Sie Ihren Studenten dort gelehrt? Alain Altinoglu: Ich hatte eine Sänger-Ensembleklasse und versuchte den Studenten beizubringen, worauf sie im Zusammensingen zu achten hätten, auf welche Weise sie dem Dirigenten zu folgen haben. Kurzum: All das, was junge Sänger noch nicht wissen, wenn sie am Konservatorium sind. Ich war während dieser Stunden zur Hälfte Dirigent, zur Hälfte Korrepetitor. Sie haben ja vieles von dem was sie heute dirigieren früher korrepetiert. Das muss ja von großem Vorteil sein? Alain Altinoglu: Es ist eine zweischneidige Angelegenheit. Wenn man als Korrepetitor ein Werk mit einer sehr starken Dirigentenpersönlichkeit einstudiert, ist man oft unbewusst beeinflusst von dessen Interpretation. Sich von dieser zu lösen und eine eigene zu finden, kann mitunter ein langer Weg sein. Andererseits lernt man als Korrepetitor natürlich alle Herausforderungen eines Stückes kennen, weiß also, welche Unterstützung die Sänger bei bestimmten Passagen brauchen, worauf man bei anderen Stellen hinsichtlich des Orchesters achten muss ... Wo liegen denn die Herausforderungen beim Falstaff?
INTERVIEW
Alain Altinoglu: Falstaff ist für Dirigenten eine wirklich schwere Oper! Rein vom technischen her gesehen sind die Ensembles das Herausforderndste. Da stehen alle Sänger auf der Bühne, singen gemeinsam, aber in verschiedenen Metren. Es soll ja an manchen Stellen bewusst wie ein Durcheinander klingen, wie ein Nebeneinander unterschiedlichster Aspekte: die einen schreien, die anderen machen ein Liebesgeständnis. Aber es ist ein geordnetes Durcheinander, wehe, wenn hier etwas aus dem Ruder gerät. Dazu kommt, dass Verdi die Partitur mit zahlreichen, winzigen, zum Teil humorvollen Details versehen hat, die man natürlich für das Publikum ebenfalls zum Klingen bringen will. Und darüber hinaus ist noch ein Gedanke sehr wichtig: Falstaff ist Verdis Antwort auf Wagner. Verdi hat hier gezeigt, dass auch er nicht nur bum-pa-pa, bum-pa-paBegleitungen schreiben kann, sondern zum Beispiel eine raffinierte Verwendung der Chromatik beherrscht, was der Dirigent umsetzen muss, ohne deshalb aus Falstaff eine Wagner-Oper zu machen. Von all dem abgesehen ist Falstaff auch für die Sänger und für das Orchester nicht gerade leicht ... Wie sehen Sie den Beruf des Dirigenten, was wollen Sie in ihrer Funktion erreichen? Alain Altinoglu: Ich will Medium sein zwischen der Partitur, genauer dem Komponisten und dem Publikum. Unsere Kunst unterscheidet sich ganz wesentlich von der Literatur, der Malerei, der Bildhauerei. Bei einem Gemälde hat der Betrachter einen direkten Kontakt zum Maler, da er das Bild anschauen kann, das jener geschaffen hatte. Um eine Musik zu erfassen ohne sie zu hören, muss der Betreffende Partiturlesen können und zwar im wirklichen Sinn, also nicht bloß die Noten mitverfolgen, sondern auch Klänge im Kopf entstehen lassen. Diese Fähigkeit finden wir bei den heutigen Zuhörern nur sehr selten. Der Dirigent, jeder Musiker, Sänger ist daher ein Vermittler des Inhalts einer Partitur. Und was ist dann Interpretation? Alain Altinoglu: Die Subjektivität der Interpretation kommt in einem zweiten Schritt dazu. Es ist die Umsetzung der Komposition, gesehen durch die Brille des ausübenden Künstlers. Der Interpret ist außerdem in seiner jeweiligen Epoche verankert. Es gibt Dinge, von denen ich weiß, dass sie in der Zeit der Entstehung üblich waren, die ich aber bewusst vermeide, da sie heute auf Unverständnis stoßen würden und die Grundintentionen des Komponisten verschleiern könnten. Nur ein Beispiel: Beim Spielen der Opern Gounods war es im 19. Jahrhundert in Frankreich üblich, dass die ersten Geigen größere
Tonintervalle durch Glissandi überwunden haben. Wenn man das heute machen würde, wären alle Zuhörer überzeugt, einer miserablen Interpretation beizuwohnen – man würde nicht glauben, dass Gounod das genau so beabsichtigt hatte. Das war aber die Art des Spielens, die Gounod gekannt, für die er geschrieben hatte. Um Gounod für das heutige Publikum annehmbar zu machen, muss dieses zeittypische Element weggelassen werden. Ein Interpret steht mit anderen Worten in einer Wechselbeziehung zur jeweils gerade aktuellen Gegenwart. Auf welche Weise frischen Sie ein Werk, das Sie länger nicht dirigiert haben wieder auf? Alain Altinoglu: Zuerst nehme ich eine vollkommen neue, ungebrauchte Partitur des Stückes zur Hand, lese sie so genau wie nur möglich und versuche auf alle Details des Komponisten zu achten. Danach nehme ich meine frühere Partitur her und vergleiche sie mit der neuen und schreibe all das, was mir durch die jüngste Beschäftigung aufgefallen ist, in die alte Partitur ein. Es ist sehr interessant: Manchmal gibt es überhaupt keine Änderungen, auch wenn ich eine Oper Jahre lang nicht gemacht habe. Bei anderen Werken komme ich auch nach kurzen Pausen auf viele neue Nuancen, die mir zuvor nicht aufgefallen waren. Sehen Sie sich eher als Dirigent von Opern oder von Konzerten? Alain Altinoglu: Ich habe eine große Zahl an Freunden, die nicht gerne Oper machen, die lieber beim symphonischen Repertoire bleiben. Ich persönlich habe einen großen Respekt den Sängern gegenüber – meine Frau ist auch Sängerin – und ich bin im Opernhaus groß geworden, kann mir daher gar nicht vorstellen jemals ohne Oper leben zu können. Genauso wenig möchte ich aber auf das symphonische Repertoire verzichten. Von Wagner oder Bach abgesehen haben die meisten Komponisten ja auch für alle möglichen Sparten geschrieben, warum sollte ich mich als Interpret auf eine Gattung beschränken? Man sollte in rein orchestralen Werke das Atmen eines Sängers, die Art des Singens an sich hineinbringen und in die Oper die Klangfarben aus dem symphonischen Repertoire, die Präzision. Ich für meinen Teil mache derzeit viel Oper, wobei ich froh bin über meine Auftritte in Wien, New York, Paris. In Zukunft möchte ich aber dennoch einen größeren Schwerpunkt auf den Konzertsektor legen, als dies derzeit der Fall ist. Man hat so Perioden im Leben. Jetzt ist bei mir eher die Oper dran, dann vielleicht mehr das Symphonische.
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
19
FALSTAFF: 15., 18., 21., 24. September Diese Produktion wird unterstützt von
KAMMERMUSIK IM MAHLERSAAL Der neue Philharmoniker-Zyklus wird eröffnet Mit 24. September startet ein neuer Matineen-Zyklus in der Wiener Staatsoper, der bereits im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen ist. Erstmals treten Mitglieder des Staatsopernorchesters, also der Wiener Philharmoniker, an, um eine Serie von Kammermusikprogrammen im Gustav Mahler-Saal zu präsentieren. Unterschiedlich und abwechslungsreich die Ensembles, die sich dem Publikum vorstellen – vom Quartett bis zum Oktett reichen die Gruppierungen.
KAMMERMUSIK DER WR. PHILHARMONIKER 1: Daniel Froschauer Gerhard Marschner Raphael Flieder Michael Bladerer Maximilian Flieder Johannes Brahms: Klavierquartett in g-Moll, op. 25 Franz Schubert: Klavierquintett in A-Dur, D 667 (Forellenquintett) 24. September, 11.00 Uhr Gustav Mahler-Saal
Organisiert wird der Zyklus, dessen Einzelkonzerte (bis auf eine Ausnahme) immer an Samstagen um 11.00 Uhr stattfinden, von Günter Seifert, seines Zeichens erster Geiger der Wiener Philharmoniker. „Spannend ist an diesem Projekt, Musiker aus den Reihen der Wiener Philharmoniker, beziehungsweise des Staatsopernorchesters außerhalb des Orchesterkollektives auch als sehr engagierte, individuelle Kammermusiker zu präsentieren. Die Kammermusik ist ja neben der Konzert- und Operntätigkeit eine wesentliche Bereicherung für die künstlerische Qualität dieses Klangkörpers und deshalb aus dem musikalischen Leben meiner Kollegen nicht wegzudenken. Direktor Dominique Meyer, seit jeher ein großer Liebhaber und Förderer der Kammermusik, hat uns für dieses Projekt den Gustav Mahler-Saal zur Verfügung gestellt. Hier finden traditioneller Weise auch die Probespiele für die Aufnahme in das Orchester statt. Ein Saal, der schon aus diesem Grund für jeden einzelnen Musiker eine besondere Magie ausstrahlt. Als Herausforderung sehe ich auch die Möglichkeit, an einem für Kammermusik ungewohnten Ort wie der Wiener Staatsoper, einen Bogen zum Opern-Publikum spannen zu können“, so Seifert. Schon bei der Präsentation des Projekts im Frühjahr dieses Jahres verwies der
20
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
Vorstand der Wiener Philharmoniker, Clemens Hellsberg, auf die große Nachfrage der Musikerinnen und Musiker: „Das Interesse bei den Ensembles der Wiener Philharmoniker ist groß – das zeigt, wie langgehegt der Wunsch nach einer solchen Konzertreihe war.“ Günter Seifert über die Programmplanung: „Die Zusammenstellung des Programms und der einzelnen Ensembles entstand im Dialog mit den Kollegen aus der Philharmonie. Es wurden viele Vorschläge, Wünsche und Ideen zur Gestaltung und Zusammensetzung der Ensembles eingebracht, aus denen ich nach und nach ein umsetzbares Projekt wachsen lassen konnte.“ Bei den Matineen sind nicht nur Komponisten von Bach und Haydn über Mozart und Schubert bis Ligeti und Staar zu hören, sondern zum Beispiel auch Strawinskis Die Geschichte vom Soldaten oder ein reines Schlagwerk-Programm. Über seine persönliche Motivation, Kammermusik zu spielen, verrät Seifert: „Die Kammermusik gibt mir im Gegensatz zu meiner Tätigkeit als Orchestermusiker die Möglichkeit, Werke frei und unabhängig von einem Dirigenten in eine für mich neue Form zu bringen. Es ist einfach die Freude an der Musik, die Souveränität bei der Gestaltung, die das gemeinsame Erarbeiten eines Werkes in einem kleinen vertrauten Kammermusikensemble ermöglicht. Als Primarius des Seifert-Quartetts kann ich meine persönliche Vorstellung von Klangqualität und musikalischer Ausdruckskraft frei umsetzen, wodurch ich mir auch einen Lebenstraum in meiner musikalischen Laufbahn erfüllt habe! So bietet mir die Kammermusik einen wunderbaren Ausgleich zum Konzert- und Opernrepertoire.“ Oliver Láng
INTERVIEW
DER VORHANG Der große, die Bühne verdeckende Vorhang gehört zum grundlegenden Interieur eines typischen Opernhauses, so wie der Orchestergraben, der Souffleurkasten oder die Scheinwerfer. Mehr noch. Gerade der geschlossene Vorhang knapp vor Beginn einer Vorstellung verleiht dem Besuch einer Aufführung erst jenen letzten atmosphärischen Schliff, jenen erwartungsschwangeren Zauber, den viele im Publikum so sehr schätzen. Doch Vorhang ist selbstverständlich nicht gleich Vorhang. Und auch die Frage nach der Zuständigkeit für die jeweilige Bedienung ist komplexer als man vielleicht gemeinhin annehmen würde. Für den 16 Tonnen schweren Eisernen Vorhang, der seit dem berüchtigten Ringtheaterbrand im 19. Jahrhundert an allen Theatern aus Feuerschutzgründen vorgeschrieben wird und bis wenige Minuten vor dem jeweiligen Spielbeginn den Bühnenraum vom Zuschauerraum trennt, ist an der Wiener Staatsoper die sogenannte „Klimazentrale“ zuständig und hier wiederum der jeweils diensthabende Kurtinenwärter. Sollte während einer Aufführung auf der Bühne ein Brand ausbrechen, ist es diese Abteilung die binnen Sekunden den mächtigen feuersicheren Vorhang hinunterschnellen lässt. Für den berühmten roten Vorhang, der nach dem Hochgehen des Eisernen zu sehen ist, zeichnet im Haus am Ring hingegen die Abteilung „Versenkung“ verantwortlich. Wobei genau genommen von den roten Vorhängen gesprochen werden müsste, da zwei unterschiedliche zur Disposition stehen und je nach Inszenierung und Bühnenbild eingesetzt werden können: der in der Mitte geteilte Raffvorhang und die diesem zum Verwechseln ähnliche Leinenkurtine. Im ersteren Fall werden für das Öffnen die beiden Teile nach links beziehungsweise rechts aus-
einandergezogen, im zweiteren Fall der komplette Vorhang heruntersenkt oder emporgezogen. Selbstverständlich geschieht dies alles maschinell und nicht per Muskelkraft – das entsprechende Schaltpult befindet sich neben dem Inspizienten am – vom Zuschauerraum gesehenen – verdeckten rechten Bühnenrand. Die Schnelligkeit beim Öffnen und Schließen ist variabel, sodass problemlos auf die Wünsche des Komponisten (gelegentlich liest man beispielsweise in Partituren Bemerkungen wie „der Vorhang fällt schnell“, „der Vorhang fällt langsam“) oder der Regisseure eingegangen werden kann. In den Zuständigkeitsbereich der „Versenkung“ fällt außerdem der vom Publikum aus nicht sichtbare Schalldämpfer: Eine Akustikvorrichtung, die bei manchen rein orchestralen Zwischenspielen hinter dem geschlossenen roten Vorhang heruntergelassen wird um zu verhindern, dass ein etwaiger Umbaulärm auf der Bühne im Zuschauerraum störend wahrgenommen wird. Neben der „Versenkung“ und der „Klimazentrale“ ist auch noch eine dritte Gruppe für einige nicht dauerhaft montierte, zusätzlichen Vorhänge verantwortlich: Mitarbeiter vom Schnürboden. Wenn nämlich in einer Produktion diverse Schleier oder Zwischenvorhänge vorgesehen sind, müssen diese ähnlich wie Prospekte, Horizonte und andere Hänger vom Schnürboden aus bedient werden. Vielleicht mag es auf den ersten Blick erstaunen, dass die Bedienung unterschiedlicher Vorhänge nicht von einer Gruppe gebündelt betraut wird. Aber die entsprechenden Funktionsweisen und Einsatzgebiete der Vorhänge hat im Laufe der Zeit genau diese Aufteilung auf drei Abteilungen als ideal klassifiziert. Andreas Láng
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
21
In dieser Serie werden Fachbegriffe aus der Welt der Oper und des Balletts vorgestellt.
Musikdrama der Seele
DIE WINTERREISE MIT THOMAS QUASTHOFF
22
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
INTERVIEW PORTRAIT
In der aktuellen Spielzeit eröffnet die Wiener Staatsoper eine neue Reihe mit herausragenden Solistinnen und Solisten, die an ausgewählten Abenden Arien- und Liedprogramme im großen Haus präsentieren. Den Anfang macht dabei Thomas Quasthoff, ein Sänger, der zu jenen wenigen Ausnahmekünstlern gehört, deren bloßer Name beim Zuhörer gleich ein umfangreiches Wissen mitschwingen lässt. Dieses in Kürze zusammengefasst: Thomas Quasthoff, das steht für ernstgenommene und tiefgehende Interpretationen jenseits des Mainstreams. Ähnlich verhält es sich freilich auch mit dem von ihm aufgeführten Zyklus, Franz Schuberts Winterreise. Auch hier klingt beim Musikliebhaber ein breites, auch atmosphärisch aufgeladenes, Wissen mit. Denn dieser 24-teilige Zyklus ist wohl die berühmteste Liederserie, die die europäische Musikgeschichte hervorgebracht hat. Schuberts Vertonung der Gedichte Wilhelm Müllers erzählt von Einsamkeit und Abschied, von dem Verlust der Geborgenheit, von aufflackernder Hoffnung und tiefer Verzweiflung. Der Winter, das ist der Winter der Seele, der den Protagonisten quält, man erlebt eine verlorene, verlassene Liebe, den Schmerz des Außenseiters. Von den programmatischen Anfangsversen Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus, bis zum ins Sterben verweisenden Finale zieht sich die Spur des tragisch Suchenden, Ringenden. Mit diesem Werk also kehrt Thomas Quasthoff ins Haus am Ring zurück, an dem er 2004 als Amfortas in Christine Mielitz’ Inszenierung von Parsifal debütiert hat. Eine Besonderheit war diese Premiere bereits deshalb, weil Quasthoff als Operninterpret bisher nur zwei Mal zur Verfügung stand. Und eine Besonderheit war der Abend auch, da eine exemplarische Gestaltung dieser Rolle gelang. Man las in den Premierenrezensionen etwa „eine unwiederholbare Idealbesetzung“ (Georg Leyrer), „eine vokal wie darstellerisch grandiose Studie“ (Wilhelm Sinkovicz), „makellos, klug gestaltend“ (Gert Korentschnig), „Inbegriff der Todessehnsucht“ (Ljubiša Toši´c).
Zurück zum Lied, jene Welt, in der Quasthoff ursprünglich beheimatet ist. In einem Interview hielt er vor Kurzem ein begeistertes Plädoyer für den Liedgesang: „Man hat kein Bühnenbild, kein Orchester, keinen Regisseur. Man ist alleine verantwortlich für die Zusammenstellung des Programms, für die Dramaturgie innerhalb eines Liederabends. Es sind die kürzesten Kurzopern, die man sich vorstellen kann. In der Oper haben Sie Rollen, da brauchen Sie an die vier Stunden, bis Sie sterben. Im Erlkönig muss man ein Drama erzeugen mit vier verschiedenen Stimmen innerhalb von drei Minuten.“ Für Quasthoff liegen die zentralen Punkte des Winterreise-Zyklus in den Liedern Das Wirtshaus und – natürlich – im Leiermann. „Im Wirtshaus lässt Schubert die Endlichkeit und Trauer spüren, bringt eine tiefmelancholische Schönheit, die er mit einer überraschenden Einfachheit der kompositorischen Struktur verbindet. Und der Leiermann beeindruckt mich immer wieder durch die enorme Ausdruckskraft des geradezu beängstigenden, gleichförmigen Leiertons im Klavier“, so Quasthoff im Gespräch. Wobei er gerade auch die Länge des Winterreise-Zyklus, die Kunst, die Spannung vom ersten bis zum letzten Lied zu halten, die persönliche Anspannung, die man als Liedsänger braucht, als besondere Herausforderungen nennt. Begleitet wird der Sänger an diesem Abend von Lars Vogt, der mit diesem Liederabend sein Hausdebüt an der Wiener Staatsoper gibt. Vogt zählt zu den maßgeblichen Pianisten seiner Generation und ist seit seinem Preis beim Wettbewerb in Leeds auf den internationalen Konzertpodien daheim. Quasthoff: „Er ist einfach ein liebenswerter, intelligenter, gebildeter, – kurz: ein großartiger – Mensch ohne Allüren. In der Musik macht er nur das, was er fühlt, ganz ohne künstliches Beiwerk. Er ist ein großartiger Pianist, der zum Beispiel mit seinen Beethoven-Einspielungen Maßgebliches geschaffen hat; und er ist – abgesehen von seinen künstlerischen Qualitäten – auch jemand, der mir menschlich nahe steht. Ein Aspekt, der für mich persönlich wichtig ist!“ Oliver Láng
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
23
SOLISTENKONZERT 1: 20. September, 20.00 Uhr
Solofagottist
MICHAEL WERBA
24
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
SERIE
Das Staatsopernorchester Der Name gehört gleichermaßen zur österreichischen Musikgegenwart wie auch zur Musikgeschichte: Werba. Seit fünf Generationen prägen Familiemitglieder – als Instrumentalisten, Sänger, Komponisten, Pädagogen, Journalisten – das kulturelle Geschehen, so etwa Ludwig Werba senior, der unter anderem als Mitbegründer des Wiener Tonkünstlerorchesters, der Vorgängerinstitution der Wiener Symphoniker, fungierte. Dessen Sohn war der legendäre Erik Werba, der die drei Berufsbereiche Künstler, Journalist und Pädagoge vereinigte und als Liedbegleiter mit allen Größen der Musikwelt wirkte. Sein Sohn wiederum ist Michael Werba, Solofagottist des Staatsopernorchesters und der Wiener Philharmoniker. „Mit meinem Vater als Liedbegleiter und meiner Mutter Ada als Gesangspädagogin war unsere Familie natürlich dem Gesang eng verbunden“, erzählt er. „Als Kind neben meinem Vater am Klavier hatte ich viel Gelegenheit, Sängergrößen wie eine Irmgard Seefried oder Christa Ludwig zu hören und dadurch entwickelte sich meine Liebe zum Gesang – und der Wunsch ein Blasinstrument zu lernen.“ Nach diesem ständigen direkten Kontakt zur Musik folgte bei Michael Werba bald die entsprechende eigene musikalische Betätigung – als Wiener Sängerknabe, Geiger und am Klavier. Mit 13 Jahren schloss auf eigenen Wunsch der Fagottunterricht beim damals ersten Pädagogen für Holzbläser, Karl Öhlberger, an, „ein Lehrer, der mit ungeheurer Vehemenz gewirkt und von uns allen Disziplin eingefordert hat.“ Mit 19 wurde Michael Werba Mitglied der Wiener Symphoniker und damit einer der damals jüngste Berufsmusiker Österreichs, mit 20 trat er in das Staatsopernorchester ein, mit 21 stieg er zum Solisten in diesem Klangkörper auf, seit rund 35 Jahren also ist er in der Wiener Staatsoper als Solofagottist zu erleben. Auf die mitunter gestellte Frage, ob es nicht langweilig werde, zum Beispiel seit 30 Jahren zehnmal in der Saison die Zauberflöte zu spielen, huldigt der Solofagottist dem Repertoire-System an der Wiener Staatsoper: „Da, außer bei Premieren und Wiederaufnahmen, eine freie Diensteinteilung an der Wiener Staatsoper existiert, musizieren wir ja immer mit wechselnden Partnern, seien es Sänger, Musikerkollegen oder Dirigenten. Dadurch werden Opern in der Reaktions-
zeit, Dynamik, Phrasierung, Artikulation immer anders musiziert. Das macht den Reiz der Repertoire-Vorstellung aus.“ Wiener Horn, Wiener Oboe sind allgemein bekannt. Gibt es auch einen Wiener Fagottklang? „ Ja! Wir versuchen gemäß der Tradition unseres Orchesters und unserer Schule des (Wiener) Fagotts durch viele den internationalen Gebräuchen abweichende Möglichkeiten einen gedeckteren, weiteren, anschmiegsameren Ton zu erreichen. Mit anders erzeugten Mundstücken und speziellen Griffen, die in der schnellen Technik oft aufwändiger und komplizierter sind, bemühen wir uns, eine besonders hohe, tragfähige Ton- und Bindungsqualität zu erzielen und auch die extreme Dynamik nach unten und oben auszuloten. Dies ist natürlich nur in einem Haus mit guter Akustik sinnvoll. Gott sei Dank sind wir in dieser Hinsicht durch die Wiener Staatsoper sehr verwöhnt.“ Was nun im Laufe der Jahre an Erfahrung dazukommt? „Mit der Zeit lernt man Dynamik-Abstufungen, die unabhängig von den entsprechenden Forderungen der Komponisten je nach Situation verschieden sind. Solistisch als Fagottist zu agieren ist eine Sache, die Unterstimme zum einem Sänger zu bilden oder die gleiche Melodieführung wie ein Sänger zu haben, eine gänzlich andere. Da kommt die Erfahrung ins Spiel. Ich werde als Fagottist mit einem Bariton, der in der gleichen Lage mit mir singt, nie so viel geben wie zum Beispiel bei einem Sopran: Denn ich darf den Sänger ja nicht zudecken.“ Auf die Frage, was man von dem durch Erfahrung gewachsenen Wissen weitergeben kann, antwortet Werba: „Der Nachwuchs ist heute technisch viel weiter als zu meiner Zeit, doch fehlt es oft bezüglich Tonführung, Artikulation und Phrasierung an Liebe zum Detail. Dazu gehört auch das Empfinden von Schwerpunkten von Takten und Phrasen. Das ist etwas, was man beim heutigen Nachwuchs, sei es als Lehrender oder Spielender, speziell fördern sollte. Je länger man nämlich in diesem Orchester musiziert, desto mehr erkennt man, dass sich unser spezifischer Wiener Klangstil nicht nur durch die spezielle Tongebung, sondern auch durch die Artikulations- und Phrasierungsdetails stark vom Musizierstil anderer Länder und Kulturkreise unterscheidet.“ Oliver Láng
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
25
In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staatsopernorchesters vorgestellt.
REPERTOIRE SIMON BOCCANEGRA | 3., 6. September ”Das Herz des Menschen ist ein Quell ewigen Leides“, heißt es im auch von Kennern besonders geschätzten Simon Boccanegra. Wie schwer es ist, Macht und Liebe zu vereinen und dadurch glücklich zu werden, muss auch die Titelfigur in dieser Oper Giuseppe Verdis im Laufe der Handlung erkennen. Für die Inszenierung der aktuellen Produktion zeichnete Regiegröße Peter Stein verantwortlich.
Szenenbild Don Giovanni
DON GIOVANNI | 13., 17., 22., 25. September Don Giovanni gehört – neben dem Faust – zu den bedeutendsten Figuren des europäischen Theaters. Die wohl wichtigste musikdramatische Arbeit, die Don Giovanni zum Thema machte, stammt von Mozart und Da Ponte. Die Inszenierung der aktuellen Produktion schuff Jean-Louis Martinoty, der die Handlung an den Beginn des 20. Jahrhunderts setzt.
ARABELLA | 5., 8. September Strauss und Hofmannsthal schufen mit Arabella, ihrem letzten gemeinsamen Werk, eine lyrische Komödie, in der die wahre Liebe zweier grundverschiedener Paare das zentrale Thema darstellt. Jene wahre Liebe, durch die man auf ewig verbunden ist „auf Leid und Freud und Wehtun und Verzeihn.“
FALSTAFF | 15., 18., 21., 24. September Verdi war fast achtzig Jahre alt, als er seine letzte Oper, Falstaff, schrieb. In Zusammenarbeit mit dem Librettisten Arrigo Boito ist ein geniales und reifes Spätwerk entstanden. Marco Arturo Marelli, der Regisseur der aktuellen Produktion, spricht sogar von einem unendlichen frischen Aufbruchswerk, in dem Verdi ein Stück voll subtiler Ausstrahlungskraft schuf.
ARIADNE AUF NAXOS | 7., 10., 12., 14. September Diese Komödie aus der Werkstatt Strauss/Hofmannsthal gehört, in der gezeigten Fassung, zu den wenigen wichtigen Musiktheaterwerken, die an der Wiener Staatsoper ihre Uraufführung erlebten. Thema ist die erfolgreiche Realisation des sonderbaren Wunsches eines reichen, kunstunverständigen Auftraggebers, eine Oper und ein Singspiel gleichzeitig aufzuführen.
ALCINA | 27., 29. September Händels 1735 in London uraufgeführte italienische Oper Alcina erzählt die Geschichte der Zauberin Alcina, die sich trotz ihrer magischen Macht und ihrer Verführungskünste nicht gegen die wahre Liebe behaupten kann. Mit dieser Produktion wurde das jahrzehntelang barockfreie Repertoire der Staatsoper um ein wichtiges Werk der Barockzeit erweitert.
MESSA DA REQUIEM | 9. September Anknüpfend an eine frühere Tradition veranstalten die Wiener Staatsoper und die Mailänder Scala einen Gastspielaustausch. Das Haus am Ring wird unter Franz Welser-Möst an der Scala eine konzertante Aufführung von Fidelio geben, die Mailänder Scala an der Staatsoper eine Aufführung von Verdis Requiem. Unter Daniel Barenboim singen hier Ekaterina Gubanova, Rolando Villazón, Violeta Urmana, Kwangchul Youn.
EUGEN ONEGIN | 28. September Für Regisseur Falk Richter ist Tschaikowskis romantisch-tragischer Eugen Onegin in der Schilderung menschlicher Beziehungsproblematik zeitlos und die Titelfigur dem modernen Großstadtmenschen sehr ähnlich: Alles erleben, sich nie festlegen wollen, keine Verantwortung übernehmen, möglichst leicht von Beziehung zu Beziehung surfen und irgendwann einsam in Erschöpfung und innerer Leere enden.
IL BARBIERE DI SIVIGLIA | 11., 16. September Rossinis Il barbiere di Siviglia in der geistreichen Inszenierung nach Günther Rennert steht in der Publikumsgunst ganz weit oben. Diese Oper, basierend auf Beaumarchais’ ersten Teil der Figaro-Trilogie, vereint alle Vorzüge der Rossinischen Buffo-Opern: unzählige melodische Ohrwürmer, ein Feuerwerk an musikalischem Witz und das berühmte, bis zum Perpetuum mobile ausufernde Rossinische Crescendo.
BALANCHINE & ROBBINS | 23., 26., 30. September Mit Balanchine & Robbins bietet das Wiener Staatsballett einen Repertoire-Abend dar, der gleichzeitig ein Premierenabend ist. Die titelgebenden Choreographen des Abends, George Balanchine und Jerome Robbins, sind durch vier ihrer Meisterwerke vertreten, wobei Balanchines spannungsreiches, auf klassischer Basis choreographiertes Stravinsky Violin Concerto die Novität dieses Programms darstellt.
26
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
SERIE
AM STEHPL ATZ Der Stehplatz der Wiener Staatsoper ist nicht nur ein auf drei Ebenen aufgeteiltes Areal. Er ist vielmehr eine Institution. Ein Unikum. In gewissem Sinne auch ein Souverän, da künstlerische Leistungen hier oft eine viel ehrlichere und unbeeinflussbarere Beurteilung finden als im restlichen Auditorium und Erfolge oder Misserfolg einer Aufführung von hier aus nicht selten ihren Ursprung finden. Der Stehplatz ist ein allabendlicher Treffpunkt von Enthusiasten, Stimmfetischisten, Opernliebhabern und Opernkennern – einem echten Stehplatzler, einem, der hier sein zweites Wohnzimmer gefunden hat, wird keiner etwas vormachen können. Auf jeden Fall aber ist der Stehplatz eine Welt für sich, die von den hier auftretenden Künstlern gleichermaßen geliebt und – wenn auch nicht unbedingt gefürchtet –, so doch wenigstens in hohem Maße geachtet wird. Unter jenen, die den Stehplatz bevölkern, fand bisher jeder Direktor der Staatsoper seinen treuesten Besucher und zugleich ehrlichsten Kritiker. Denn hier weiß man, wo die heiklen Passagen einer Partie auf den Interpreten warten, hier weiß man, wo gemogelt wird – und wenn nicht, so wird man von den Umstehenden bis ins kleinste Detail aufgeklärt. Im Preis der billigen Stehplatzkarte sind also neben dem meinungsschärfenden und diskussionsanregenden Anstellen vor der Vorstellung sowie der Aufführung selbst auch noch werkbegleitende und interpretationsanalytische Kurzvorträge Erfahrenerer inkludiert. Auf dem Stehplatz entstehen dauerhafte Freundschaften – mitunter aber auch Feindschaften. Für nicht wenige aber keimte hier eine Liebe fürs Leben
– jene zur Gattung Oper. Man kann es auch prosaischer formulieren: Nicht wenige stecken sich hier dauerhaft mit dem Bazillus der unheilbaren Opernleidenschaft an. Wie vieles, wurde auch der Stehplatz der Wiener Staatsoper oftmals schon totgesagt, eine beginnende Agonie diagnostiziert. Und wie so oft in so einem Fall, strafte die Realität alle Unkenrufe stets Lügen, was die gesteigerte Auslastung der letzten Jahre wieder einmal unter Beweis stellt. Selbstverständlich ergeben sich auch in der Stehplatz-Community in manchen Aspekten unterschiedliche, ja gegenläufige Ansichten. Schon allein in der Platzwahl gibt es Divergenzen: Manche schwören aus akustischen Gründen auf die Stehplätze der Galerie, andere bevorzugen seit Jahren jene des Balkons einen Stockwerk tiefer und wieder andere zahlen lieber einen Euro mehr, also insgesamt vier, um den der Bühnen gegenüberliegenden Parterrestehplatz betreten zu dürfen. Aber in der grundlegenden Sache, in der Begeisterung für die Oper, weiß man sich geschlossen einer Meinung. Mit Beginn der neuen Spielzeit wird nun in jeder Nummer des Prolog in einer von Direktor Dominique Meyer initiierten neuen Serie je ein langjähriger (ehemaliger) und eingefleischter Besucher des Stehplatzes über die hier gesammelten Erfahrungen, prägenden Erlebnisse oder denkwürdigen Höhepunkte erzählen. Zu Wort kommen auf diese Weise Prominente wie weniger Bekannte, Jüngere und Ältere – die Voraussetzung ist lediglich die Liebe zur Oper und eine längere Bindung zum Stehplatz. Andreas Láng
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
27
Beginn einer neuen Serie
DATEN UND FAKTEN TODESFÄLLE
GEBURTSTAGE Die aus Nagyvárad (Oradea) stammende ungarischstämmige Júlia Várady feiert am 1. September ihren 70. Geburtstag. Die mit Dietrich Fischer-Dieskau verheiratete Künstlerin war an der Wiener Staatsoper in den 90er-Jahren als Aida, Senta, Leonora (La forza del destino, Il trovatore) und Desdemona zu hören. Der Tenor Roberto Saccà wird am 12. September 50. Im Haus am Ring sang er bislang Ferrando, Leukippos, Alfredo Germont und Tamino. In der aktuellen Spielzeit ist er hier als Werther zu erleben (14., 17., 19. und 22. April 2012). Der italienische Operndirigent Nello Santi vollendet am 22. September sein 80. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper leitete er 1981 die Premiere der aktuellen Produktion von Andrea Chénier. Weiters dirigierte er Aufführungen von Aida, Un ballo in maschera, La Bohème, Carmen, Cavalleria rusticana, Don Carlo, La forza del destino, Lucia di Lammermoor, Madama Butterfly, Otello, Pagliacci, Rigoletto, Tosca, La traviata, Il trovatore und Turandot. Die bulgarische Sopranistin KS Anna Tomowa-Sintow wird am 22. September 70 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper war sie als Aida, Arabella, Ariadne, Capriccio-Gräfin, Donna Anna, Tatjana, Forza-Leonora, Manon (Manon Lescaut), Contessa d’Almaviva, Marschallin, Tannhäuser-Elisabeth und Tosca zu erleben. Sir John Tomlinson vollendet am 22. September sein 65. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper war er als Gurnemanz, Wotan (Rheingold, Walküre), Wanderer und Landgraf Herrmann zu erleben. KS Peter Dvorský wird am 25. September 60 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper war der Tenor als Gustaf III. (Un ballo in maschera), Viscardo (Il giuramento), Rodolfo (La Bohème), Nemorino (L’elisir d’amore), Lenski (Eugen Onegin), Alvaro (La forza del destino), Edgardo, Macduff, Pinkerton (Madama Butterfly), Des Grieux (Manon Lescaut), Duca (Rigoletto), Prinz (Rusalka), Gabriele Adorno, Cavaradossi und Alfredo Germont zu hören.
28
N° 151
Der ehemalige Balletttänzer und spätere Betriebsrat bzw. Betriebsratsvorsitzender der Wiener Staatsoper, Prof. Gottfried Krenstetter, ist am 20. Juni 2011, wenige Wochen vor seinem 68. Geburtstag, nach schwerer Krankheit verstorben. Der deutsche Tenor Gerhard Unger starb am 4. Juli 2011 im Alter von 94 Jahren in Stuttgart. An der Wiener Staatsoper sang er zwischen 1960 und 1981 in 247 Vorstellungen 17 unterschiedliche Rollen (unter anderem David, Mime, Narraboth, Pedrillo, Monostatos, Jaquino, Steuermann). Der US-amerikanische Maler Cy Twombly, der den Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper der Saison 2010/2011 gestaltet hatte, ist am 5. Juli im Alter von 83 Jahren in Rom verstorben. Roland Petit ist am 10. Juli 87-jährig in Genf gestorben. Zu Weltruhm gelangte der französische Choreograph bereits mit seinen ersten, Mitte der vierzige Jahre kreierten Werken. Außer für die von ihm geleiteten Kompanien – Ballets de Paris und Ballet National de Marseille – schuf Petit Ballette für führende internationale Ensembles. Mit Die Fledermaus wurde 2009 erstmals ein komplettes Werk von Petit an der Wiener Staatsoper getanzt. Im Februar 2012 zollt das Wiener Staatsballett mit der Aufführung von L’Arlésienne Roland Petit Hommage. Der amerikanische Bariton Cornell MacNeil starb am 15. Juli 2011 im Alter von 89 Jahren. An der Wiener Staatsoper war er unter anderem als Ankarström, Posa, Holländer, Jago, Giorgio Germont und Rigoletto zu hören. Der vielgerühmte und langjährige Solocellist des Staatsopernorchesters bzw. der Wiener Philharmoniker, Robert Scheiwein, ist am 29. Juli 2011 76-jährig nach schwerer Krankheit in Wien verstorben.
www.wiener-staatsoper.at
BALLETT-PERSONALIA Im Anschluss an die am 28. Juni 2011 stattgefundene Nurejew Gala 2011 gab der Direktor des Wiener Staatsballetts, Manuel Legris, Avancements innerhalb der Ensemblehierarchie bekannt: Liudmila Konovalova und Nina Poláková wurden zu Ersten Solotänzerinnen ernannt, Natalie Kusch zur Solotänzerin. Alena Klochkova und Franziska WallnerHollinek avancierten zu Halbsolistinnen. Neue Mitglieder des Corps de ballet sind Greig Matthews und Timoteo Mock (Staatsoper) sowie Michal Beklemdžiev und Felipe Vieira (Volksoper).
AUSZEICHNUNGEN Am 1. Juli 2011 wurde Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst von der Paulus-Akademie Zürich der Preis für Freiheit und Humanität vergeben. Die Akademie ehrte den Dirigenten für sein Engagement, Musik und Religion miteinander ins Gespräch zu bringen, für seinen Einsatz für Menschen mit Behinderungen und für seine Bestrebungen, dunkle Kapitel der Geschichte aufzuarbeiten. Daniel Barenboim, Dirigent, Pianist, Orchestergründer, Operndirektor und humanistischer Vorkämpfer für das friedliche Miteinander unterschiedlicher Nationalitäten, wurde für den Friedensnobelpreis 2011 nominiert. Am 9. September leitet er an der Wiener Staatsoper das Verdi-Requiem (siehe auch Seite 12-13). Riccardo Muti wurde im August im Großen Festspielhaus in Salzburg zum Ehrenmitglied der Wr. Philharmoniker ernannt.
DONATOREN Astra Asigurari SA | BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH | Casinos Austria AG | Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Helm AG| Hirsch Renate | Kröning Rudolf | Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH | Novomatic AG | OMV Aktiengesellschaft | Omya GmbH Oppenheimer Investments AG | Porsche Holding GmbH | Qazzar GmbH | Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | RPR Beteiligungs GmbH | Norbert Schaller GmbH | Siemens AG Österreich | STRABAG SE | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | UniCredit Bank Austria AG | Uniqa Versicherungen AG | voestalpine AG | Wirtschaftskammer Wien
DATEN UND FAKTEN
DIVERSES
KÜNSTLERGESPRÄCHE Am Mittwoch, 14. September, um 19.30 Uhr, findet im Radiokulturhaus ein Künstlergespräch mit Pavol Breslik statt. Moderation: Michael Blees. Karten: http://radiokulturhaus.orf.at Am Sonntag, 18. September, um 11.00 Uhr, veranstalten die Opernfreunde im Stadttheater Walfischgasse ein Künstlergespräch mit KS Bo Skovhus. Moderation: Haide Tenner. Karten: Büro der Opernfreunde, Goethegasse 1, 1010 Wien, Tel.: (+43/1) 512 01 71.
OPER LIVE AM PLATZ Auch im September überträgt die Wiener Staatsoper ausgewählte Vorstellungen live auf eine LED-Videowand auf den Herbert von Karajan-Platz. Die Termine finden Sie auf S. 30-31. Die Simon Boccanegra-Aufführung am 3. September wird darüber hinaus im Rahmen des Filmfestivals live zeitversetzt auch auf den Rathausplatz übertragen.
STAATSOPER IM RADIO So, 4. Sep., 15.00 Uhr | Radio Stephansdom MELANGE mit Dominique Meyer Di, 6. Sep., 15.05 Uhr | Ö1 APROPOS OPER Mit Gottfried Cervenka So, 25. Sep., 15.05 Uhr | Ö1 DAS WIENER STAATSOPERNMAGAZIN Präsentiert von Michael Blees
Die Sopranistin Valentina Nafornit˘a, neues Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, gewann im Juni 2011 den wichtigen Gesangswettbewerb BBC Cardiff Singer of the World. Zu den bisherigen Preisträgern und Finalisten dieses Wettbewerbs zählen u. a. Anja Harteros, El¯ına Garanˇ ca, Dmitri Hvorostovsky, Bryn Terfel, Christopher Maltman, Karita Mattila und Marius Brenciu.
In der Reihe Wiener Staatsoper live sind zwei neue Aufnahmen aus dem Haus am Ring erhältlich: Eine DVD des Vorjahreserfolges von Händels Alcina (mit Anja Harteros, Vesselina Kasarova, Veronica Cangemi unter Marc Minkowski) und eine Aufzeichnung der Premiere vom 25. Dezember 1971 von Verdis La traviata (es sangen unter Josef Krips u. a. Ileana Cotrubas, Nicolai Gedda, Cornell MacNeil – und Edita Gruberova als Flora).
Auch heuer bietet die Wiener Staatsoper einen Kalender mit großformatigen Fotos von Publikumslieblingen – unter anderem Anna Netrebko, El¯ına Garanˇca, Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Dmitri Hvorostovsky, Roberto Alagna und Erwin Schrott – an. Erhältlich um € 22,- im Arcadia Opera Shop bzw. im Webshop der Wiener Staatsoper.
Am 28. Oktober 2011 wird der neue Eiserne Vorhang präsentiert. Das Projekt einer temporären Überspannung des Originalvorhangs wird, wie in den letzten Jahren, gemeinsam mit museum in progress und der Tageszeitung Die Presse durchgeführt.
Alle Ö1 Club-Mitglieder bekommen für sämtliche Ballettvorstellungen in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien eine Ermäßigung von 10%. Karten in allen verfügbaren Kategorien – maximal 2 Stück pro Ö1 Club-Mitglied – erhalten Sie an allen Bundestheatervorverkaufsstellen unter Vorweis Ihrer Ö1 Club-Karte. Informationen auch unter: http://oe1.orf.at/club
Das Staatsopernmuseum widmet dem Wiener Publikumsliebling KS Sena Jurinac anlässlich ihres 90. Geburtstags eine kleine Ausstellung. Gezeigt werden Fotos und andere Dokumente, die die Laufbahn der auch international erfolgreichen Sopranistin Revue passieren lassen. Direktor Dominique Meyer wird die Ausstellung am 26. September 2011 um 18.00 Uhr im Staatsopernmuseum im Hanuschhof eröffnen. Zu sehen ist die Retrospektive auf Sena Jurinac bis zum 8. Jänner 2012 von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr im Staatsopernmuseum.
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM SEPTEMBER 2011 1.9. 5.9. 6.9. 7.9. 8.9. 10.9. 11.9. 12.9. 13.9. 14.9. 15.9. 16.9. 17.9. 18.9.
14.30 14.00
10.00*
13.00
13.00
14.30 14.00 14.00 14.30 14.00 14.00 14.00 14.30 14.00
15.30 15.00 15.00 15.00 15.30 15.00 15.00 15.30 15.00 15.00 15.30 15.00 15.00
21.9. 22.9. 23.9. 24.9. 25.9. 26.9. 27.9. 28.9. 29.9. 30.9.
14.00
13.00 13.00
14.30 14.00 14.00 14.00 14.00 14.00 14.30
9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444 / 2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/ 2624 Änderungen vorbehalten
www.wiener-staatsoper.at
N° 151
29
15.00 15.00 15.30 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.30
SPIELPL AN September 2011 01 Donnerstag
KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN FÜR DIE NEUE SPIELZEIT
02 Freitag
KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN FÜR DIE NEUE SPIELZEIT
Samstag 03 19.00-21.45 Oper
SIMON BOCCANEGRA | Giuseppe Verdi Dirigent: Paolo Carignani | Regie: Peter Stein Domingo, Furlanetto, Kai, Dumitrescu, Frittoli, Sartori, Osuna, Ivan
Preise G* Live zeitversetzte Übertragung auf den Wiener Rathausplatz
Sonntag 04 15.00-17.30 19.00-21.30
TAG DER OFFENEN TÜR
Information siehe unten
Montag 05 19.30-22.30 Oper
ARABELLA | Richard Strauss Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Sven-Eric Bechtolf Woldt, Kushpler, Pieczonka, Kühmeier, Konieczny, Schade, Németi, Plachetka, Coliban, Novikova, Ellen
Preise S*
Dienstag 06 19.00-21.45 Oper
SIMON BOCCANEGRA | Giuseppe Verdi Dirigent: Paolo Carignani | Regie: Peter Stein Domingo, Furlanetto, Kai, Dumitrescu, Frittoli, Sartori, Osuna, Ivan
Preise G*
Mittwoch 07 19.30-22.15 Oper
ARIADNE AUF NAXOS | Richard Strauss Dirigent: Jeffrey Tate | Regie: Filippo Sanjust Pereira, Schmeckenbecher, S. Koch, Storey, Pecoraro, Pelz, Fally, Nylund, Unterreiner, Jelosits, Bankl, Bruns, Tonca, Mars, I. Raimondi
Abo 10 Preise B*
Donnerstag 08 19.30-22.30 Oper
ARABELLA | Richard Strauss Dirigent: Philippe Auguin | Regie: Sven-Eric Bechtolf Woldt, Kushpler, Pieczonka, Kühmeier, Konieczny, Schade, Németi, Plachetka, Coliban, Novikova, Ellen
Abo 18 Preise S*
Freitag 09 20.00-21.30 Gastspiel
Gastspiel des Teatro alla Scala an der Wiener Staatsoper MESSA DA REQUIEM | Giuseppe Verdi Dirigent: Daniel Barenboim Gubanova, Urmana, Villazón, Youn
Preise N*
Gastspiel
Gastspiel der Wiener Staatsoper am Teatro alla Scala (konzertante Aufführung) FIDELIO | Ludwig van Beethoven Dirigent: Franz Welser-Möst Seiffert, Stemme, Marquardt, Dohmen, König, Hartig, Ernst
Samstag 10 19.30-22.15 Oper
ARIADNE AUF NAXOS | Richard Strauss Dirigent: Jeffrey Tate | Regie: Filippo Sanjust Pereira, Schmeckenbecher, Houtzeel, Storey, Pecoraro, Pelz, Fally, Nylund, Unterreiner, Jelosits, Bankl, Bruns, Tonca, Mars, I. Raimondi
Zyklus 1 Preise B*
Sonntag 11 19.00-21.45 Oper
IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini Dirigent: Michael Güttler | Regie: Günther Rennert Korchak, Šramek, Polverelli, Molnár, Plachetka, Kammerer, Wenborne
Preise A*
Montag 12 19.00-21.45 Oper
ARIADNE AUF NAXOS | Richard Strauss Dirigent: Jeffrey Tate | Regie: Filippo Sanjust Pereira, Schmeckenbecher, S. Koch, Storey, Pecoraro, Pelz, Fally, Nylund, Unterreiner, Jelosits, Bankl, Bruns, Tonca, Mars, Marin
Preise B CARD
Dienstag 13 18.30-21.45 Oper
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Patrick Lange | Regie: Jean-Louis Martinoty Skovhus, Dohmen, Papatanasiu, Breslik, Carvin, Esposito, Yang, Hartig
Abo 4 Preise A*
Mittwoch 14 19.30-22.15 Oper
ARIADNE AUF NAXOS | Richard Strauss Dirigent: Jeffrey Tate | Regie: Filippo Sanjust Pereira, Schmeckenbecher, S. Koch, Storey, Pecoraro, Pelz, Fally, Nylund, Unterreiner, Jelosits, Bankl, Bruns, Tonca, Mars, Marin
Abo 11 Preise B
Donnerstag 15 19.00-21.30 Oper
FALSTAFF | Giuseppe Verdi Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: Marco Arturo Marelli Maestri, Caria, Chung, Roider, Pecoraro, Monarcha, I. Raimondi, Schwartz, Lemieux, Krasteva
Abo 20 Preise S*
Freitag 16 19.00-21.45 Oper
IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini Dirigent: Michael Güttler | Regie: Günther Rennert Korchak, Šramek, Polverelli, Molnár, Plachetka, Kammerer, Wenborne
Preise A*
TAG DER OFFENEN TÜR: Eintritt frei. Auf Grund der großen Nachfrage werden in der Kassenhalle der Bundestheater kostenlose Zählkarten ausgegeben.
30
N° 151
www.wiener-staatsoper.at
SPIELPLAN
Samstag 10.30-12.00
Gustav Mahler-Saal PUBLIKUMSGESPRÄCH MIT STAATSOPERNDIREKTOR DOMINIQUE MEYER
19.00-22.15 Oper
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Patrick Lange | Regie: Jean-Louis Martinoty Skovhus, Dohmen, Papatanasiu, Breslik, Carvin, Esposito, Yang, Hartig
Preise A*
Sonntag 18 19.00-21.30 Oper
FALSTAFF | Giuseppe Verdi Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: Marco Arturo Marelli Maestri, Caria, Chung, Roider, Pecoraro, Monarcha, I. Raimondi, Schwartz, Lemieux, Krasteva
Abo 24 Preise S CARD*
19 Montag
KEINE VORSTELLUNG WEGEN VORBEREITUNGEN FÜR DIE BALLETTPREMIERE
Dienstag 20 20.00-22.00 Konzert
SOLISTENKONZERT Bassbariton: Thomas Quasthoff | Klavier: Lars Vogt
Solistenkonzert 1 Preise K
Mittwoch 21 19.00-21.30 Oper
FALSTAFF | Giuseppe Verdi Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: Marco Arturo Marelli Maestri, Caria, Chung, Roider, Pecoraro, Monarcha, I. Raimondi, Schwartz, Lemieux, Krasteva
Zyklus 2 Preise S
Donnerstag 22 19.00-22.15 Oper
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Patrick Lange | Regie: Jean-Louis Martinoty Skovhus, Dohmen, Papatanasiu, Breslik, Carvin, Esposito, Yang, Hartig
Abo 19 Preise A*
17
23
Freitag 20.00-22.00 Ballett Premiere
Samstag 24 11.00-12.30 Matinee 19.30-22.00 Oper Sonntag 25 11.00-12.00 Matinee 18.30-21.45 Oper
BALANCHINE & ROBBINS GLASS PIECES | Robbins – Glass IN THE NIGHT | Robbins – Chopin Abo 8 STRAVINSKY VIOLIN CONCERTO | Balanchine – Strawinski Preise C* THEMA UND VARIATIONEN | Balanchine – Tschaikowski Dirigent: Peter Ernst Lassen Esina, Konovalova, Yakovleva, Golibina, Kusch, Tsymbal, Lazik, Shishov, Cherevychko, Kourlaev, Teterin, Wuerthner Gustav Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 1 Violine: Daniel Froschauer | Viola: Gerhard Marschner | Violoncello: Raphael Flieder Kontrabass: Michael Bladerer | Klavier: Maximilian Flieder
Preise R
FALSTAFF | Giuseppe Verdi Dirigent: Alain Altinoglu | Regie: Marco Arturo Marelli Maestri, Caria, Chung, Roider, Pecoraro, Monarcha, I. Raimondi, Schwartz, Lemieux, Krasteva
Preise S*
Gustav Mahler-Saal DAS ENSEMBLE STELLT SICH VOR 1 Zoryana Kushpler, Marian Talaba | Klavier: Kathleen Kelly
Preise L
DON GIOVANNI | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Patrick Lange | Regie: Jean-Louis Martinoty Skovhus, Dohmen, Papatanasiu, Breslik, Carvin, Esposito, Hartig, Yang
Preise A*
Montag 26 20.00-22.00 Ballett
BALANCHINE & ROBBINS (wie am 23. September) Abo 13 Dirigent: Peter Ernst Lassen Preise C Esina, Konovalova, Yakovleva, Golibina, Kusch, Tsymbal, Lazik, Shishov, Cherevychko, Kourlaev, Teterin, Wuerthner CARD
Dienstag 27 18.30-22.15 Oper
ALCINA | Georg Friedrich Händel Dirigent: Marc Minkowski | Regie: Adrian Noble | Orchester: Les Musiciens du Louvre – Grenoble Kalna, Kasarova, Hammarström, Cangemi, Bruns, Plachetka
Preise S Werkeinführung*
Mittwoch 28 19.00-22.00 Oper
EUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch Tschaikowski Dirigent: Louis Langrée | Regie: Falk Richter Bohinec, Guryakova, Krasteva, Twarowska, Eiche, Breslik, Anger, Pelz, Ernst
Abo 9 Preise S Werkeinführung*
Donnerstag 29 18.30-22.15 Oper
ALCINA | Georg Friedrich Händel Dirigent: Marc Minkowski | Regie: Adrian Noble | Orchester: Les Musiciens du Louvre – Grenoble Kalna, Kasarova, Hammarström, Cangemi, Bruns, Plachetka
Abo 17 Preise S Werkeinführung*
Freitag 30 20.00-22.00 Ballett
BALANCHINE & ROBBINS (wie am 23. September) Dirigent: Peter Ernst Lassen Esina, Konovalova, Poláková, Yakovleva, Papava, Lazik, Shishov, Kourlaev, Peci, Sosnovschi, Kimoto
Abo 7 Preise C
Der Kartenverkauf für alle Vorstellungen von Aladdin und die Wunderlampe im A1-Kinderopernzelt beginnt am 15. September 2011.
PRODUKTIONSSPONSOREN
* OPER LIV E AM PLATZ
DON GIOVANNI, FALSTAFF SIMON BOCCANEGRA
In Kooperation mit Mit Unterstützung von
R
ARABELLA www.wiener-staatsoper.at
N° 151
31
KARTENVERKAUF FÜR 2011/2012 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2011/2012 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2011/2012 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper.at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.
KASSENVERKAUF,
INTERNET-VERKAUF UND TELEFO-
NISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. 5., die Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.
TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
STEHPLÄTZE werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der Operngasse.
Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2011/2012 zum Preis von € 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.
Zum Preis von € 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2011/2012, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inhaber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.
INFO UNTER DEN ARKADEN
ABONNEMENTS UND ZYKLEN
im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.
Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und
32
N° 151
30. September, 20.00-22.00 BALANCHINE & ROBBINS Balanchine, Robbins – Glass, Chopin, Strawinski, Tschaikowski
Abo 8
23. September, 20.00-22.00 BALANCHINE & ROBBINS Balanchine, Robbins – Glass, Chopin, Strawinski, Tschaikowski
Abo 9
28. September, 19.00-22.00 EUGEN ONEGIN Peter Iljitsch Tschaikowski
Abo 10
7. September, 19.30-22.15 ARIADNE AUF NAXOS Richard Strauss
Abo 11
14. September, 19.30-22.15 ARIADNE AUF NAXOS Richard Strauss
Abo 13
26. September, 20.00-22.00 BALANCHINE & ROBBINS Balanchine, Robbins – Glass, Chopin, Strawinski, Tschaikowski
Abo 17
29. September, 18.30-22.15 ALCINA Georg Friedrich Händel
Abo 18
8. September, 19.30-22.30 ARABELLA Richard Strauss
Abo 19
22. September, 19.00-22.15 DON GIOVANNI Wolfgang Amadeus Mozart
Abo 20
15. September, 19.00-21.30 FALSTAFF Giuseppe Verdi
Abo 24
18. September, 19.00-21.30 FALSTAFF Giuseppe Verdi
BUNDESTHEATER.AT-CARD
Um € 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2011/2012 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2011/2012 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den
Abo 7
GUTSCHEINE
BALLETT-BONUS
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE
13. September, 18.30-21.45 DON GIOVANNI Wolfgang Amadeus Mozart
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE
der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
Abo 4
STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE
KINDERERMÄSSIGUNG
ABOS UND ZYKLEN
INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2011/2012, Prolog September 2011 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 23. 8. 2011 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher; Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Graphische Konzeption und Gestaltung: Miwa Nishino Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH Bildnachweis: unbezeichnet (Cover, S. 28), Peter Adamik (S. 12 unten), Richard Haughton (S. 7), Hans Joerg Michel (S. 15 unten), Matthias Mramor (S. 15 oben), Frederick Ohringer (S. 16 unten), Michael Pöhn (S. 2, 3, 8, 9, 10, 11, 12 oben, 17, 21, 26, 27), André Rival (S. 22), Martha Swope (S. 16 oben), Fred Toulet (S. 18), Axel Zeininger (S. 4)
www.wiener-staatsoper.at
Zyklus 1 10. September, 19.30-22.15 ARIADNE AUF NAXOS Richard Strauss Zyklus 2 21. September, 19.00-21.30 FALSTAFF Giuseppe Verdi