Prolog Dezember 2011 | Wiener Staatsoper

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PROLOG DEZEMBER 2 011

Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst dirigiert die Premiere von Aus einem Totenhaus

Staatsopern-Erstaufführung Aus einem Totenhaus Wiederaufnahme Daphne, Dornröschen Neueinstudierung Die Fledermaus



Inhalt

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!

Dezember im Blickpunkt

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Premiere Aus einem Totenhaus – Gefängnis ohne Ausgang

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Neuerscheinungen

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Interview Franz Welser-Möst spricht über Aus einem Totenhaus

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Wiederaufnahme Daphne – Der Tagtraum einer jungen Frau

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Matinee Zum 100. Geburtstag von Marcel Prawy

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Eine satanische Unterhaltungssucht Die Fledermaus wird von Otto Schenk neu einstudiert

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Am Stehplatz

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Paraderolle Ochs KS Kurt Rydl singt wieder an der Wiener Staatsoper

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Unsere Ensemblemitglieder Adam Plachetka im Portrait

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Ballett-Wiederaufnahme Dornröschen – Eine delikate Balance

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Debüts im Dezember

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Serie: Das Staatsopernorchester Hornist Wolfgang Tomböck

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Repertoire

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Serie: Mitglieder des Wiener Staatsballetts Solotänzer Denys Cherevychko

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Daten und Fakten

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Spielplan

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Kartenverkauf

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Wie Sie sicher bemerkt haben, umfasst der Prolog seit September um einige Seiten mehr als die Jahre zuvor. Das ist notwendig gewesen, um Sie über unser breites Angebot umfassender informieren zu können. Die aktuelle Ausgabe ist ausnahmsweise und aus gegebenem Anlass noch einmal um vier Seiten stärker – und damit bin ich schon bei unserem Dezember-Programm: drei Wiederaufnahmen bzw. Neueinstudierungen plus eine Erstaufführung – zwei davon dirigiert von unserem Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst, fünf Matineen, eine Doppelvorstellung am Weihnachtstag, Repertoireaufführungen in edelster Besetzung (man denke etwa an Anja Harteros als Marschallin) mit Werken von Mozart, Verdi, Puccini und Strauss, Kinderopernvorstellungen im A1 Kinderopernzelt für unsere jungen Besucher und, last but not least, die live-Übertragung der Silvester-Fledermaus auf den Herbert von Karajan-Platz – nehmen Sie dieses Angebot als ein verfrühtes Weihnachtspräsent wahr und genießen Sie gemeinsam mit Ihren Lieben den einen oder anderen Abend respektive Vormittag in der schönsten Zeit im Jahr in unserer Wiener Staatsoper. Ihr Dominique Meyer


DEZEMBER im Blickpunkt WIEDERAUFNAHME DAPHNE

PREMIERE AUS EINEM TOTENHAUS

WIEDERAUFNAHME DORNRÖSCHEN

Sa, 10. Dezember 2011

So, 11. Dezember 2011

Mi, 21. Dezember 2011

Strauss’ bukolische Tragödie Daphne galt für lange Zeit auch in Wien lediglich als Geheimtipp unter Kennern – entsprechend kärglich fiel auch die Aufführungsdichte aus: 25 Aufführungen im Haus am Ring und neun weitere im Ausweichquartier Theater an der Wien. Doch seit der Premiere im Jahr 2004 kann sich Daphne zumindest hierzulande eines breiten Publikumszuspruches erfreuen. Die glanzvolle Wiederaufnahme am 10. Dezember bringt zugleich einige Rollendebüts sowie ein Hausdebüt (siehe Seite 12).

Mit der Premiere von Leoš Janáˇceks Aus einem Totenhaus setzt die Wiener Staatsoper ihren in der Vorsaison gestarteten JanáˇcekZyklus fort. Dirigent der Premierenserie ist Franz Welser-Möst, dessen besonderes Augenmerk einer verstärkten Janáˇcek-Pflege im Haus am Ring gilt. Aus einem Totenhaus basiert auf einem autobiografischen Text von Dostojewski, der Janáˇcek tief berührte und zur Komposition anregte. Die Inszenierung von Peter Konwitschy versetzt die Oper in die Welt des 21. Jahrhunderts und hebt die destruktiven sozialen Mechanismen, die besonders auch in eingeschlossenen Gruppen wirksam werden, hervor. Zu hören sind unter anderem Misha Didyk, der Hausdebütant Christopher Maltman, Herbert Lippert und Sorin Coliban.

Der Choreograph Marius Petipa und der Komponist Peter Iljitsch Tschaikowski formten den berühmten Märchenstoff von Charles Perrault zu einem Ballett, das, 1890 in St. Petersburg uraufgeführt, zur Apotheose eines Stils und einer Schule des Balletts wurde, die sich über ein halbes Jahrhundert hinweg am Kaiserlichen Mariinskij-Theater entwickelt hatten. Schöpfer dieser russischen Spielart der Danse d’école war der Franzose Petipa, der das Ballett seiner Heimat in Russland pflegte und ihm dort die „russische Seele“ einhauchte. Über der seit 1995 vom Wiener Staatsballett getanzten Fassung von Dornröschen liegt aber noch die englische Ebene der Einstudierung. Von Sir Peter Wright besorgt, widerspiegelt sie jenes noble Bild, das sich das königlich britische Ballett vom zaristischen Russland bildete.

Geigenaufbewahrung in der Garderobe des Staatsopernorchesters

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BLICKPUNKT

NEUEINSTUDIERUNG DIE FLEDERMAUS

MATINEEN

Sa, 31. Dezember 2011

Dezember 2011

Auch Johann Strauß’ Fledermaus wird im Dezember neu einstudiert: Otto Schenk, der in der vergangenen Spielzeit seinen Rosenkavalier aufpoliert hat, überarbeitet seine Fledermaus aus dem Jahr 1979 neu. Dirigent der Aufführungsserie im Dezember und Jänner ist Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst.

Am 4. Dezember um 11.00 Uhr findet die Einführungsmatinee zu Aus einem Totenhaus mit Mitwirkenden der Premiere statt. Moderation: Andreas Láng und Oliver Láng.

Die Aufführung am 31. Dezember wird im Rahmen des Silvesterpfades der Stadt Wien live auf einen LED-Screen auf den Herbert von Karajan-Platz übertragen. Ebenfalls am 31. Dezember wird der Kultursender arte aus der Wiener Staatsoper einen Rundblick über Silvesterfeiern rund um die Welt senden; dabei wird arte den 2. Akt der Fledermaus live aus dem Haus am Ring übertragen sowie Interviews und Stimmungsberichte aus Wien ausstrahlen.

Vier Tage später, am 8. Dezember moderiert KS Heinz Zednik eine Matinee zum 100. Geburtstag von Marcel Prawy, zu der prominente Gäste aus der österreichischen Kulturwelt geladen sind. Am Tag der Premiere von Aus einem Totenhaus (11. Dezember) ist vormittags um 11.00 Uhr die vierte Ausgabe der Serie Das Ensemble stellt sich vor zu erleben. Diesmal singen Albina Shagimuratova und Ho-yoon Chung, am Klavier: Kathleen Kelly. Am Samstag, 17. Dezember findet die vierte Ausgabe von Kammermusik der Wiener Philharmoniker im Gustav Mahler-Saal statt; es spielt das Seifert-Quartett. Tags darauf veranstaltet die Ballettschule der Wiener Staatsoper ihre traditionelle Weihnachtsmatinee im Großen Haus, zu sehen sind Concerto en Ré, Re:Composition und Kadettenball.

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GEFÄNGNIS OHNE AUSGANG Leoš Janáˇceks Aus einem Totenhaus wird an der Wiener Staatsoper erstmals aufgeführt

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PREMIERE

A

m Anfang das Leid des politisch Verfolgten: In seiner literarischen Reportage Aus einem Totenhaus berichtet der russische Dichter Fjodor Dostojewski in Gestalt der Figur Alexandr Petroviˇc Gorjanˇcikov von seiner Zeit als Insasse eines Straflagers. Eigentlich wegen politischer Agitation und Verschwörung zum Tode verurteilt, wurde Dostojewski – dank einer Abschwächung der Strafe – im letzten Augenblick vor der Hinrichtung gerettet und verschwand für Jahre in Sibirien, um Zwangsarbeit zu leisten. Diese Strafe, in ihrer Brutalität und Unmenschlichkeit weithin bekannt und seit dem 16. Jahrhundert im Zarenreich gebräuchlich, wurde literarisch zum Totenhaus umgewandelt, einen Ort, der eine unbedingte Unterdrückung der menschlichen Freiheit widerspiegelt und symbolisiert. Dostojewski brachte in dem Werk ein Abbild des Bewusstseins der Gefangenen, initiierte gleichzeitig eine künstlerische Auseinandersetzung, die zu einem literarischen (russischen) Topos führen sollte. Der Komponist Leoš Janáˇcek wiederum, dessen politischer Wille und auch künstlerische Biografie von einer Hinwendung zum Russischen gekennzeichnet waren, zeigte sich von Dostojewskis Text gleichermaßen berührt wie inspiriert und wandte sich dem Sujet zu. Es sollte seine letzte Oper werden, das spürte er, und so arbeitete er in erhöhter Geschwindigkeit: Teile der musikalischen Ausgestaltung entstanden, bevor der Komponist überhaupt noch über ein vollständiges Libretto verfügte. Der Stoff und die Ausformung des Textes freilich waren ungewöhnlich, in ihrer Form neu und erregten Erstaunen. Gerade die Gemeinschaft der Namenlosen als wichtiges Element der Oper war es, was Janáˇcek an der Arbeit am Totenhaus interessierte; es wurde ein Werk mit ausschließlich männlichen Gesangspartien, das sich in diesem Aspekt von anderen Musiktheaterwerken Janáˇceks – wie etwa Jen˚ ufa oder Kátja Kabanová mit idealisierten Frauengestalten – abhob. Elementar werden sollte jedenfalls die Zentralaussage: „In jedem Geschöpf ein Funke Gottes“ – dieser Satz steht auch als Motto der gesamten Oper über der Partitur. Aus einem Totenhaus gehörte, gerade aufgrund der ungewöhnlichen Struktur und seiner Gestaltung, zu den großen missverstandenen Musiktheaterwerken aus der ersten Hälfte des

20. Jahrhunderts. Die knappe Instrumentierung sollte nach dem Tod des Komponisten (er erlebte die Uraufführung nicht) als Unvollständigkeit missverstanden werden, was eine nachträglicher Bearbeitung und (falsche) Erweiterung der Instrumentierung nach sich zog. Es dauerte, bis endlich die korrekte, bewusst sparsame Fassung des Werkes seinen Weg auf die Bühnen fand. An der Wiener Staatsoper ist die Premiere von Aus einem Totenhaus gleichzeitig auch die Erstaufführung des Werkes und die Fortsetzung des in der vergangenen Spielzeit eröffneten Janáˇcek-Zyklus’: Die Pflege der Kompositionen dieses „Operngottes“, wie Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst Janáˇcek bezeichnet, gehört zum besonderen Vorhaben der Direktion und soll Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte beseitigen. Die nun gezeigte Produktion ist eine Zusammenarbeit mit dem Opernhaus Zürich, wo sie im Juni 2011 zu sehen war. Und zum zweiten Mal konnte Peter Konwitschny (seine Don Carlos-Regiearbeit sorgt bis heute für Furore und wird im April 2012 wiederaufgenommen) für eine Staatsopern-Inszenierung gewonnen werden. Wie in allen seinen Theaterarbeiten ist es für den Regisseur ein zentrales Anliegen, dem Publikum den Kern des Werkes nahe zu bringen und aus der Gefahrenzone des AllgemeinBeliebigen zu befreien. Die Handlung hat er aus dem Sibirien des 19. Jahrhunderts in das Heute überführt und eine Grundsituation geschaffen, die jeder im Zuschauerraum zumindest kennen könnte: Entscheidend sind für Konwitschny die sozialen Mechanismen, die in einer abgeschlossenen Gruppe wirksam werden. Die Überführung in die Gegenwart ist für ihn wichtig, „weil alles Historisierende eher dazu angetan ist, uns zu signalisieren: das war damals, in Sibirien, und wir sind fein raus, weil es uns nicht so schlecht geht. Man ist dann schnell in so einer Art Sicherheitsdistanz. Das geht für mich am Sinn unserer Tätigkeit vorbei, und zwar grundsätzlich, bei jeder Operninszenierung“ erzählte er in einem Gespräch mit Beate Breidenbach. Gefängnis muss also nicht im herkömmlichen Sinne gedeutet werden, sondern kann in einer großen Bandbreite an gesellschaftlichen Wirklichkeiten gezeigt werden: als unentrinnbarer Ort eines Zwanges.

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Einführungsmatinee mit Mitwirkenden der Premiere: 4. Dezember, 11.00 Uhr


AUS EINEM TOTENHAUS Eine Männergesellschaft irgendwo in einem Loft im 44. Stock. Die Stimmung ist gereizt, die Aggressionsschwelle niedrig. Der Mafia-Boss erscheint und gibt bekannt, wer heute das Opfer sein wird: Alexandr Petroviˇc Gorjanˇcikov. Gorjanˇcikov wird gedemütigt und zusammengeschlagen – alle müssen mitmachen, keiner kann sich entziehen. Skuratov beginnt, aus der Vergangenheit zu erzählen, wird aber von Luka und den anderen nur ausgelacht. Luka berichtet, wie er einen selbstgefälligen Major erstochen hat und anschließend selbst nur knapp dem Tod entkommen ist. Gorjanˇcikov will Aljeja Lesen und Schreiben beibringen. Die Vorbereitungen für eine Theatervorstellung dauern länger als erwartet, und so wird Skuratov doch noch seine Lebensgeschichte los: Er erzählt von seiner ehemaligen Freundin Luisa, deren Eltern sie mit einem reichen Verwandten verheiraten wollten. Er ließ sich das nicht gefallen und erschoss den Rivalen. Dann kommt endlich Stimmung auf: Das Theater beginnt. Doch die anfängliche Begeisterung schlägt in Aggression um. Der Frust über die unbefriedigende Vorstellung richtet sich gegen Gorjanˇcikov, der Aljeja weiter unterrichten will. Stattdessen muss er wieder Demütigungen über sich ergehen lassen. Aljeja, der Gorjanˇcikov zu Hilfe kommt, wird verletzt. Die Auseinandersetzung gipfelt in einer Massenschlägerei. Aljeja kann inzwischen lesen. Die Stimmung unter den Männern ist noch immer gereizt. Šapkin erzählt, wie ein Polizist ihn beim Verhör die Ohren lang gezogen hat. Skuratov, der plötzlich nach seiner Luisa schreit, wird von den anderen zum Schweigen gebracht. Šiškov erinnert sich an die Frau, mit der er verheiratet war. Diese Akulka war zunächst mit Filka Morosov zusammen, einem Freund Šiškovs. Doch Filka beschloss eines Tages, zum Militär zu gehen, ließ Akulka fallen und beschimpfte sie als Hure. Akulkas Eltern glaubten, dass ihre Tochter nun keine gute Partie mehr machen könnte, und verheirateten sie mit Šiškov, der aus armen Verhältnissen kam. Als ihm Akulka gestand, dass sie Filka immer lieben werde, raste Šiškov vor Wut: Er schnitt ihr die Kehle durch. Gorjanˇcikov wird hereingebracht. Der Boss führt ihn ein letztes Mal vor und teilt ihm mit, er sei nun „frei“. Diese Inhaltsangabe folgt der Inszenierung Peter Konwitschnys

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Konwitschny anlässlich der Zürcher Premiere zum Stück: „Es gibt ja sehr sublime Gefängnisse. Das Gefangensein in bestimmten falschen Vorstellungen von diesem Leben, falschen Vorstellungen, aus denen man nicht herauskommt, ist uns allem im Wesentlichen bekannt. Bei dieser Produktion zeigen wir eine solche geschlossene Gesellschaft: eine MafiaParty – und wer da einmal dabei ist, kommt lebend nicht mehr raus – es ist also auch eine Art Gefängnis in einer Übersetzung. Diese Party findet, sagen wir, im 44. Stock eines Hochhauses statt, die Leute haben sich eine Etage gemietet und machen dort ihre infantilen, bösen, menschenverachtenden Spielchen miteinander.“ Dabei ist es aber für Konwitschny auch wichtig, im Zuschauer den Impuls zu wecken, „ein Besseres zu wünschen, als in der Oper vorgeführt wird“. Auf die Frage nach der Werktreue zeigt er sich als Verfechter einer solchen, wenn auch nicht eine im Sinne eines sklavischen Nachvollziehens. „Werktreue ja, aber immer dem Sinn, und nicht dem Buchstaben nach!“ Oliver Láng

Besetzung Dirigent: Franz Welser-Möst Regie: Peter Konwitschy Ausstattung: Johannes Leiacker Dramaturgische Mitarbeit: Vladimir Zvara Gorjanˇcikov: Sorin Coliban Aljeja: Gergely Németi Luka Kusmitsch: Misha Didyk Der große Sträfling: Carlos Osuna Der kleine Sträfling: Hans Peter Kammerer Der Platzkommandant: Alexandru Moisiuc Der ganz alte Sträfling: Herwig Pecoraro Skuratov: Herbert Lippert Cekunov: Janusz Monarcha Der betrunkene Sträfling: Clemens Unterreiner Der junge Sträfling: Tae-Joong Yang Dirne: Donna Ellen Šapkin: Michael Roider Šiškow: Christopher Maltman Cerevin: Benedikt Kobel Don Juan: Markus Eiche Kedril: Peter Jelosits Premiere: Sonntag, 11. Dezember 2011 Reprisen: 14., 18., 27., 30. Dezember 2011


NEUERSCHEINUNGEN

NEUERSCHEINUNGEN Ausgewählte aktuelle Bücher und DVDs

I

n der neuen Fotobuch-Reihe der Wiener Staatsoper ist nach Impressionen zu La traviata nun der zweite Band erschienen: Impressionen zu Kátja Kabanová. Rund einhundert Bilder, aufgenommen vom Staatsopern-Fotografen Michael Pöhn, bilden die erfolgreiche Produktion von Leoš Janáˇceks Oper, die im vergangenen Juni Premiere feierte, ab. Erhältlich ist der Band um € 15,– im Arcadia Opera-Shop und im e-Shop der Wiener Staatsoper unter www.wiener-staatsoper.at. Als nächste Fotobücher sind Impressionen zu Aus einem Totenhaus sowie Impressionen zu Anna Bolena geplant. Auf TW1/ORF III ist Barbara Rett regelmäßig in ausführlichen Gesprächssendungen (KulturWerk) mit Künstlern und Kulturtreibenden zu sehen. Achtzehn dieser Interviews können nun in einem gleichnamigen Buch nachgelesen werden: unter anderem mit Dominque Meyer, Franz Welser-Möst, Thomas Quasthoff, El¯ına Garanˇca und Rudolf Buchbinder. Ergänzt wird das Buch mit Fotos von Ernst Kainerstorfer. Der Band ist im Buchhandel um € 34,– erhältlich. Auch heuer bietet die Wiener Staatsoper wieder eine Broschüre mit allen Künstler-Biografien aus der Sparte Oper – vom Regisseur Daniele Abbado bis zum Sänger Georg Zeppenfeld kostenlos an. Das Büchlein ist bei den Billeteuren im Haus am Ring erhältlich und kann auf der Webseite der Wiener Staatsoper bzw. im Staatsopern-App oder unter der Web-App-Adresse m.wiener-staatsoper.at heruntergeladen werden. In der Reihe Wiener Staatsoper live ist eine Aufzeichnung der aktuellen La forza del destinoProduktion erschienen. Die von Zubin Mehta dirigierte Oper – aufgenommen am 1. März 2008 – wurde von David Pountney inszeniert, es singen unter anderem Nina Stemme (Leonora), Salvatore Licitra (Alvaro), Carlos Álvarez (Don Carlo), Nadia Krasteva (Preziosilla) und Alastair Miles (Calatrava / Guardiano). David Pountey lässt bei dieser Regiearbeit kar-

ge Bühnenräume auf knallige Show-Szenen rund um die Marketenderin Preziosilla aufeinanderstoßen. Bei der musikalisch gelobten Premiere wurden in der internationalen Presse unter anderem Nina Stemme („Ihre Leonora besticht durch zauberhafte Pianobögen, Phrasierungskultur, Balance zwischen Ausdruckskraft und beseeltem Schönklang“), Salvatore Licitra und Carlos Álvarez hervorgehoben. Die DVD ist im Fachhandel erhältlich – und natürlich auch im e-Shop der Wiener Staatsoper. Impressionen zu Kátja Kabanová

In seinem neuesten Band Die Wiener Hofoper von 1794 bis 1810 im Rahmen der Buchreihe über die Wiener Oper hat der Musikwissenschaftler Michael Jahn weitere zwei Jahrzehnte aufgearbeitet. Das fast 700-seitige Werk umfasst den täglichen chronologischen Spielplan der musik- und tanzdramatischen Darbietungen in den Wiener Hoftheatern vom 1. August 1794 bis zum 11. November 1810. Darüber hinaus bietet der Band ein reiches Quellenwerk an zeitgenössischen Reaktionen, Rezensionen und Stellungnahmen, wie auch weiterführende Anmerkungen, Biografien und ein ausführliches Glossar. So ist das Buch zunächst einmal ein präzises Nachschlagewerk für die entsprechenden Jahre, gleichermaßen aber auch ein Lesebuch, das einen tiefergehenden Eindruck des künstlerischen Geschehens der Hofoper und der öffentlichen Reaktionen ermöglicht. Im Band zwei der Reihe Basiswissen Barockmusik versucht Michael Schneider eine Annäherung an das komplexe Thema Barocke Oper. In einem didaktisch aufbereiteten Frage-Antwort-Spiel widmet er sich Fragen wie etwa der Entstehung der Oper, dem Generalbass, den Stilarten, den Länderstilen, stellt aber auch einzelne Werke vor. Das schlanke Büchlein liest sich flüssig und ist als Einführung in das Kapitel, vielleicht auch als Skript für eine Prüfungsvorbereitung zu verstehen. Abgeschlossen wird der Band durch ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe erläutert werden.

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DVD La forza del destino


Dirigate Aus einem Totenhaus: 11., 14., 18., 27., 30. Dez.


INTERVIEW

Generalmusikdirektor

FRANZ WELSER-MÖST dirigiert die Premiere AUS EINEM TOTENHAUS

M

aestro Welser-Möst, erschließen sich einem gerade durch die intensive Beschäftigung mit Aus einem Totenhaus im Nachhinein auch bei jenen Stücken Janáˇceks neue Erkenntnisse, die man schon zuvor lange und gut gekannt hat? Franz Welser-Möst: Zweifellos. Es ist ja in der Tat so, dass man durch das wiederholte Erarbeiten eines Werkes nicht nur über dieses selbst, sondern automatisch auch – und durchaus gattungsübergreifend – über andere Stücke Neues lernt, zumal man sie alle fast unbewusst in Beziehung zueinander setzt. Das gilt natürlich grundsätzlich für jeden Komponisten also auch für Janáˇcek. Als ich hier an der Wiener Staatsoper die Neuproduktion der Kátja Kabanová herausbrachte, tauchten immer wieder Details auf, die mich an Jen˚ufa, die ich zuvor in Zürich dirigiert hatte, erinnerten. Beim Totenhaus war es dann ähnlich – ich erkannte einiges, wenn auch verändert, aus der Kátja wieder. Und umgekehrt, als ich mich wieder der Kátja zuwandte, sah ich in der Partitur bereits deutliche Vorboten des Totenhauses, die mir zuvor nicht so bewusst gewesen waren. Gibt es vom Musikalischen her eine lineare Entwicklung bei Janáˇcek – von Jen˚ ufa über Makropulos bis zum Totenhaus? Franz Welser-Möst: Ja, absolut. Man erkennt, dass Janáˇcek von der Jen˚ufa herkommt und sich dann, bei gleichzeitiger Beibehaltung der ihm eigenen authentischen musikalischen Sprache, immer weiter tastet, Neues ausprobiert beziehungsweise an bereits Bestehendem feilt und dieses weiterführt.

Nun wird in Bezug auf die Instrumentierung des Totenhauses gelegentlich von einer bewussten Primitivität gesprochen, andere bemühen sogar den überraschenden Tod Janáˇceks, um darauf hinzuweisen, dass die Orchestrierung nie abgeschlossen worden ist. Franz Welser-Möst: Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen sind die Stimmen, die von einer unfertigen Partitur sprachen, längst widerlegt. Dass Janáˇcek hier einen anderen Weg gegangen ist als etwa in seinen früheren Bühnenwerken ist offensichtlich, dass im Totenhaus vieles vom Grundcharakter her simpler gehalten ist, richtiggehend ausgedünnt und ausgepresst erscheint, ebenso. Nur ist diese, wenn Sie wollen, scheinbare Primitivität kein Zeichen eines Verlustes von Janáˇceks Raffinement, sondern ein von ihm bewusst eingesetztes Ausdrucksmittel, das die brutale Einfachheit des hier beschriebenen Lagerlebens widerspiegeln soll. In der Kátja Kabanová beispielsweise geht es ja um das Innenleben einer Frau, die sich an der Umwelt reflektiert und in ihren Träumen verliert – daher wählte Janáˇcek für diese Oper eine im besten Sinn des Wortes phantastische Grundfarbe. Im Totenhaus hingegen herrscht eine ganz eigene Stimmung vor, hier legt Janáˇcek das ungeschminkte nackte Fleisch bloß und das wollte er eben durch die entsprechende Orchestrierung vermitteln. Man würde einen großen Fehler machen, und der Fehler wurde von wohlmeinenden Schülern Janáˇceks gemacht, wenn von der süffigen Instrumentierung einer Jen˚ufa ausgehend, die vermeintlich unfertige

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Als Mensch sehnte sich Janáˇcek sicher nach einem Erfolg, als Genie musste er jedoch so schreiben, wie er es als richtig und wahr empfand. GMD Franz Welser-Möst

Totenhaus-Partitur im Nachhinein aufgefettet würde. So ein Eingriff steht im krassen Widerspruch zur visionären Schreibweise Janáˇceks. Es ist interessant, dass sogar der hochgeschätzte Charles Mackerras, der sich wirklich viele Lorbeeren in seinem Einsatz für Janáˇceks Werke verdient hatte, mit Rotstift eingefügte persönliche handschriftliche Korrekturen des Komponisten im Totenhaus-Autographen ignorierte und darüber hinaus ganze Abschnitte uminstrumentierte. Manchmal sogar offensichtlich nur aus pragmatischen Gründen schwer zu spielende Passagen von einer Instrumentengruppe in eine andere verlegte und dann, um den ursprünglich aggressiven Charakter der Stellen zu erhalten, neue Instrumente dazumischte. Wenn man sich Mackerras’ TotenhausAufnahme anhört, merkt man, dass er sogar hinsichtlich der von ihm herausgegebenen aufgefetteten Partitur für die Einspielung noch weitere klangliche Kompromisse eingegangen ist. Gut, heute ist die Wissenschaft fortgeschrittener und auch unsere Hörgewohnheiten in Bezug auf Janáˇcek haben sich weiterentwickelt. Und so freue ich mich, dass wir hier an der Wiener Staatsoper erstmals das gesamte hinzugedichtete orchestrale Fett weggeräumt haben und das Totenhaus, vor allem im 3. Akt, in seiner ursprünglichen, radikalen Form präsentieren. Janáˇcek hat ja in seinen früheren Opern die Tonarten immer mit Bedacht und inhaltsspezifisch gewählt. Gilt das auch noch für das Totenhaus? Franz Welser-Möst: Diesbezüglich ist mir gerade beim Totenhaus etwas sehr Interessantes aufgefallen. Obwohl auch in diesem Werk ganz bestimmte harmonische Zentren auszumachen sind, werden sie von Janáˇcek nie explizit als solche bezeichnet. Scheinbar steht alles in blankem C-Dur, nur dass es in den meisten Takte nur so von vorgeschriebenen Erniedrigungen und Erhö-

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hungen wimmelt. Wenn beispielsweise eine Passage in as-Moll gehalten ist, werden die notwendigen bs nicht am Zeilenbeginn notiert wie man es erwarten würde, sondern vor jede entsprechende Note extra gesetzt. Das hat Janáˇcek in dieser Form vorher noch nie gemacht, selbst in seiner Glagolitischen Messe nicht. Da es sich hierbei nicht um eine Arbeitserleichterung handelt, und da in der Musik alles, was ein Komponist verlangt, jede Tempovorschrift, jeder dynamische Hinweis eine Ausdrucksbezeichnung ist, muss diese besagte Schreibweise also einen anderen Grund haben. Ich glaube, dass er durch dieses nackte C-Dur schlicht und einfach zeigen möchte, wie sehr es hier, in diesem Lager, um das nackte Leben geht, vollkommen bar von allem, wirklich entkleidet. Dazu kommt, dass Janáˇcek sich auf einige ausgesuchte harmonische Zentren beschränkt, vor allem auf das erwähnte as-Moll, diese traurige, düstere Paralleltonart von Ces-Dur. Und dieses Ces-Dur ist in weiterem Sinne wiederum nichts anderes als ein um einen Halbton heruntergedrücktes C-Dur, das ja seinerseits ursprünglich bis zur Aufklärung als göttliche Tonart gegolten hat. Dieses „Herunterdrücken“ des CDur in ein Ces-Dur symbolisiert schließlich folgerichtig den Verlust des Göttlichen, und somit eine totale Verlassenheit, eben jene des Menschen in einem Lager. In Summe weist dies alles auf ein tieferes musikphilosophisches Konzept hin, das Janáˇcek hier auch in der Schreibweise und in den Tonarten verfolgt. Die Opern Kátja, Jen˚ ufa, Makropulos sind in ihrer Handlungsstruktur verhältnismäßig konventionell gehalten, in Die Ausflüge des Herrn Brouˇcek, Osud oder Totenhaus verfolgte Janáˇcek hingegen einen fast collageartigen Aufbau. Diese neuartige Dramaturgie der letztgenannten Werke steht aber einer Popularisierung etwas entgegen.


INTERVIEW

Franz Welser-Möst: Das stimmt, aber Janáˇcek hat das dennoch hingenommen, was für ihn als Künstler spricht. Als Mensch sehnte sich Janáˇcek sicher nach einem Erfolg, als Genie musste er jedoch so schreiben, wie er es als richtig und wahr empfand. Dass er diesem inneren künstlerischen Zwang ohne Kompromisse nachgegeben hat, dafür kann man vor ihm nur den Hut ziehen. Vermutlich bezog Janáˇcek die Gültigkeit des Diktums Gustav Mahlers wonach „seine Zeit noch kommen werde“ bewusst oder unbewusst auch auf sein eigenes Œuvre – womit er, genauso wie Mahler, Recht behalten hat. Solch collageartiges Strukturieren findet man in der Entstehungszeit des Totenhauses auch in anderen Kunstrichtungen, zum Beispiel beim Film. War das ein Zufall? Franz Welser-Möst: Ich bin der festen Überzeugung, dass Kunstwerke nie alleine und bezugslos für sich existieren. Selbst ein Salvador Dalí steht ja nicht ohne Entsprechungen in anderen Sparten da, und ein Hindemith – um im 20. Jahrhundert zu bleiben – hat seinen Cardillac ebenfalls als Künstler seiner Zeit geschaffen. Natürlich passieren diese gattungsübergreifenden Parallelen oft ungeplant. Wenn ein Genie eine Idee umsetzen möchte, benutzt er eben auch die Mittel, die er in seiner Epoche vorfindet, was jedoch nichts an der Authentizität des jeweils Geschaffenen ändert. Im Totenhaus gibt es ja keine wirkliche Hauptrolle sondern viele gleichberechtigt wichtige Personen. Hat Janáˇcek diese einzelnen Figuren jeweils unterschiedlich musikalisch charakterisiert? Franz Welser-Möst: Im Prinzip schon. In der gesamten Oper existiert im Wesentlichen ein einziger Klangbegriff, den man in allen drei Akten wiederfindet, und der diese Grausamkeit, dieses

unglaubliche Leiden des Lagerlebens repräsentiert. Und um diesen Klangbegriff herum lässt Janáˇcek nun die einzelnen Menschen ihre persönlichen Geschichten erzählen, auf ihre jeweils eigene Weise. Aber die Essenz jeder dieser Geschichten ist letztlich immer gleich: Sie zeigt die Grausamkeit und die Brutalität zu der Menschen fähig sind, zu der sie gebracht werden können. Anders als in Jen˚ ufa, Kátja Kabanová oder Sache Makropulos, wo immer die Psyche ganz bestimmter Personen geschildert wird, geht es Janáˇcek hier im Totenhaus also um den Menschen an sich. Mit anderen Worten: Obwohl wir viele verschiedene Personen vor uns haben, die alle in ihrer Besonderheit gezeigt werden, geht es hier nicht um spezielle Einzelschicksale, sondern um das, was diesen unterm Strich gemeinsam ist – um ein großes Gemälde, das die Erbärmlichkeit des Menschen zeigt. Und weil Janáˇcek ein sehr guter Psychologe ist, kann er die Menschen mit ganz knappen Mitteln in einer Art und Weise bloßstellen, wie sonst keiner. Wenn aber die Brutalität des Menschen an sich vor Augen geführt werden soll – wie passt dann das Motto dazu, das Janáˇcek an den Anfang der Partitur gesetzt hat: „In jeder Kreatur ein Funke Gottes“? Franz Welser-Möst: Gerade weil hier die brutale Realität, die Schwächen des Menschen vor Augen geführt werden, wollte Janáˇcek den unbestreitbaren Wert jeder menschlichen Existenz in Erinnerung rufen. Er hätte es auch formulieren können: „Trotzdem ist in jeder Kreatur ein Funke Gottes“, denn genauso hat es Janáˇcek gemeint. Und dieses „trotzdem“ wird offenbar in den wenigen Momenten, in denen die Barmherzigkeit herausfordernde Verletzlichkeit dieser Gefangenen zum Vorschein kommt. Andreas Láng

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WIEDERAUFNAHME

DA P H N E DER TAGTRAUM EINER JUNGEN FRAU

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WIEDERAUFNAHME

Ich komme, ich komme grünende Brüder. Süß durchströmt mich der Erde Saft! Aus dem Libretto zu Daphne

O

bwohl Richard Strauss’ kostbares und feines Spätwerk Daphne weltweit immer als Rarität gehandelt wird das nur mit geringem Publikumszuspruch rechnen darf, geriet die letzte Staatsopernneuproduktion dieses Stückes im Jahre 2004 zu einem unbestreitbaren Erfolg auf allen Linien, die von den Zuschauern bei jeder Vorstellung gestürmt worden ist. Mit der Wiederaufnahme am 10. Dezember kehrt die Produktion nun zurück in den Spielplan des Hauses und mit ihr die ästhetische und stimmige Inszenierung von Nicolas Joel und dem ehemaligen Ponnelle-Mitarbeiter Pet Halmen. Mit viel Liebe hatten die beiden die der griechischen Mythologie entlehnte Handlung in das Ambiente der Münchner Fin-de-siècle-Villa Franz von Stucks eingewoben. In diesem Rahmen der imitierten Antike lässt sich nicht nur das Schicksal der schönen und einsamen Daphne erzählen, die ihre Erfüllung in der Einswerdung mit der Natur erfährt, sondern, quasi auf einer Metaebene, die alte Frage nach dem Primat des Apollinischen vor dem Dionysischen in der Kunst überprüfen. Dass die Geschichte zusätzlich als eine Art Tagtraum einer begehrenden jungen Frau gedeutet wird, deren Sinnlichkeit in der Realität keine Stillung findet, macht das ChangierendIrisierende der Strauss’schen Klangsprache auch optisch erfahrbar. Für die aktuelle Aufführungsserie wird eine ganze Reihe an Rollendebüts aufgeboten. So etwa die in New York ausgebildete Sopranistin Meagan Miller, die sich in der Titelpartie dem Publikum der Wiener Staatsoper vorstellen wird. Oder Georg Zeppenfeld, der im vergangen Juni im Haus am Ring erstmals als Sarastro zu erleben war – er gibt den Vater und

personifizierten Flussgott Peneios. Seine Bühnengattin, die Erdgöttin Gaea, singt Elisabeth Kulman, die damit nach der erfolgreichen Herodias ihre zweite große Strauss-Partie an der Staatsoper verkörpert. Und auch Simone Young, die hier zahlreiche Vorstellungen musikalisch betreute, hat dieses Werk im Haus am Ring zuvor noch nicht dirigiert. In beiden männlichen Hauptrollen gibt es hingegen ein Wiedersehen bzw. Wiederhören: Mit KS Johan Botha in der mörderisch schweren Partie des Apollo und KS Michael Schade in der nicht weniger schweren Rolle des Leukippos stehen die selben Tenöre auf der Bühne, wie schon bei der umjubelten Premiere vor sieben Jahren. AL

DAPHNE Dirigentin: Simone Young Regie: Nicolas Joel Peneios: Georg Zeppenfeld Gaea: Elisabeth Kulman Daphne: Meagan Miller Leukippos: Michael Schade Apollo: Johan Botha Erster Schäfer: Marcus Pelz Zweiter Schäfer: Wolfram Igor Derntl Dritter Schäfer: Jens Musger Vierter Schäfer: Alfred Šramek Erste Magd: Julia Novikova Zweite Magd: Valentina Nafornit˘a Termine: 10., 13., 16., 19. Dezember

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Strauss bleibt Strauss E

s ist gar nicht wahr, was Strausso- und Nietzschologen gern behaupten: dass es in der Daphne um den unversöhnbaren Gegensatz ginge zwischen Apollinisch und Dionysisch. Hie hell, rein, keusch – hie Rausch, entfesselte Sinne, schwere Unsittlichkeit. So haarscharf ist der Unterschied nicht einmal bei Nietzsche, bei Strauss schon gar nicht. Bei Strauss ist nichts unvereinbar, alles versöhnlich. Er hat die Salome-Elektra-Musik gemacht, wild, schwül, pervers und ein Welterfolg – er hat die Daphne-Musik gemacht, schlank, schmal, bukolisch und kein so großer Erfolg. Aber seinem Alter sehr angemessen, eine ehrliche Umkehr. Gar so keusch ist die Daphne-Musik auch nicht. An allen geeigneten Stellen bricht der jüngere sinnenfreundliche Strauss ohnehin durch und liefert den nötigen Kontrast zur Alterskeuschheit. Strauss bleibt Strauss. Und das ist gut so. Was heißt Apollinisch gegen Dionysisch? Bei Strauss ist nicht nur Dionysos dionysisch, sondern der nach Nietzsches Theorie so gegensätzliche, hell und reine Apoll ist ein ganz schön geiler Bock, ein Schürzen- und Nymphenjäger. Seinen Liebestönen nicht zu trauen, kann man Daphne nicht verargen. Daphne ist eine Figur von rührender Reinheit, ohne dass man weiß, wo sie das her hat. Ihre Reinheit ist aber überlagert von sinnlicher Attraktion: nichts ist für den Erotiker erotischer als Reinheit. Die Sehnsucht des Erotomanen – und das ist dieser Apollo – geht nicht nach Ausschweifung, die übt er sowieso, sondern nach Reinheit. Zuletzt, und das hat seine Logik, umarmt er kein Mädchen, sondern einen Baum. Daphne entscheidet sich nicht nur nicht für den Dionysos-Rausch, sondern auch gegen die ApolloGeilheit. Der Nachsteiger Apollo, eindeutig sexuell interessiert, nervt sie. Sie ist gegen die Männer und für die Bäume. Wenn man so will, eine aktuelle, grüne, umweltbewegte, feministische Figur. Sie erteilt ihre Absage an die Männer, einschließlich und insbesondere Göt-

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termänner/Männergötter. Ich behaupte, dass der post-postmoderne Megatrend nach Sex und immer noch mehr Sex in Umkehr begriffen ist. Der heraufziehende neue Megatrend geht nach Non-Sex und Anti-Sex. Aus Überfütterung und draus entspringender Langeweile kriegen wir einen Daphne-Komplex. Das ist naturgemäß auch deshalb, weil die westliche Menschheit rapid überaltert und es satt hat, immer zu dürfen, zu sollen, zu müssen. Wir wollen unseren Frieden. Der Übersiebziger Strauss hat das komponiert so gut er konnte, und er konnte sehr gut. Als Strauss die Josephslegende komponiert, 1914, 50-jährig in Saft und Kraft, ärgert er sich: „Der keusche Joseph selbst liegt mir nicht so recht, und was mich mopst, dazu finde ich schwer Musik. So ein Joseph, der Gott sucht, dazu muss ich mich höllisch zwingen.“ Hofmannsthal redet ihm zu, er möge suchen und finden „in der reinsten Region Ihres Gehirns ... dort wo Aufschwung, reine, klare Gletscherluft ...“ Da tut sich der 74-jährige leichter, die Daphne kommt aus der reinsten Region seines Gehirns oder wo halt die Komponierlust und -wut angesiedelt ist. Und doch stimmt’s nicht mit der gletscherkühlen Reinheit, eigentlich ganz und gar nicht. Sie Sinnenfreude verlässt den Salome-Meister nicht, sie wandelt sich nur. Der keusche Jochanaan, der keusche Joseph, erst recht die keusche Daphne – es sind Figuren, die nicht aus der faden Verweigerung leben. Sondern im Gegenteil: sind Lüstlinge der dritten Art. Nicht Mann und nicht Frau, sondern Sehnsüchtige nach viel stärkeren Reizen, als abgenudelte Erotik und Sex in Permanenz bieten können. In Worte lässt sich das nicht fassen, in Musik schon. Musica sola: Strauss ist der Komponist, dem keine Libretti genügen. Er landet, wo er hingehört: bei nichts als Musik. Seine Daphne-Keuschheit ist letzte Geilheit: Lust nach dem Paradies. Günther Nenning


MATINEE

Matinee zum 100. Geburtstag von

MARCEL PRAWY S

chon zu Lebzeiten war Marcel Prawy vergönnt, was sich so viele wünschen und doch kaum einem anderen gegeben ist: eine Legende zu werden – und ein Synonym. Ein Synonym für eine erfüllte Liebe und Leidenschaft zum Musiktheater, zu den großen Operngöttern wie Richard Wagner und Giuseppe Verdi, zu den großen Persönlichkeiten, die Abend für Abend das Operntheater ermöglichen. Als ewig Liebender war er auch ein Lehrender, mehr noch: ein Vermittler, wie er trotz allen Nachahmern nicht wiederzubringen ist. Er verstand es, die Geschichte der Oper in Geschichten zu erzählen, oftmals auch mit persönlichen Erinnerungen zu vergolden, sie dadurch greifbar und für alle liebenswert zu machen. Seine Opern-Matineen sind bis heute unerreicht (und werden es wohl auch bleiben), seine TVSendungen immer noch aktuell. Geschickt verstand es Marcel Prawy, sein großes Wissen in der Musiktheatermaterie so zu verpacken und zu präsentieren, dass es oftmals gleichsam anekdotisch über die Rampe kam – und dennoch ernst genommen werden musste. Als Dramaturg und Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, Freund und Kollege aller Großen ging er einen kompromisslosen Weg der größtmöglichen Leidenschaft zum faszinierenden Kosmos Musiktheater. Zu seinem 100. Geburtstag widmet die Wiener Staatsoper Marcel Prawy eine Matinee, in der prominente Künstler, Weggefährten und bekannte Namen aus der Welt der Kultur einen erinnernden Blick in die wunderbare Opern- und Lebenswelt des Marcel Prawy werfen. Moderiert wird die Veranstaltung von KS Heinz Zednik, der als Gastgeber fungierend durch einen Gesprächsvormittag führt – zahlreiche Filmausschnitte, historische Musikaufzeichnungen und liveEinlagen inklusive ... OL Do, 8. Dezember 2011, 11.00 Uhr, Großes Haus Moderation: KS Heinz Zednik

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EINE SATANISCHE Die Fledermaus wird von OTTO SCHENK neu einstudiert Vor ungefähr einem Jahr haben Sie hier an der Wiener Staatsoper Ihren Rosenkavalier neu aufbereitet. Wieweit war diese Rückkehr an dieses Haus – nach vielen Jahren – auch eine Art Heimkehr für Sie? Otto Schenk: Ich hatte das Gefühl, als wäre überhaupt keine Zeit seit meinen letzten Arbeiten hier vergangen. In dem Haus herrscht derzeit eine glückliche Atmosphäre, die mir das Gefühl gibt, zu Hause zu sein. Ich wurde von allen Abteilungen – vom Portier über die Technik und die Bühnenarbeiter bis zum Ballett, dem Orchester und allen anderen Künstlern – so familiär aufgenommen, als wäre ich überhaupt niemals weg gewesen. Mit dem Direktor habe ich mich ja geradezu befreundet: das hat nichts mit einer Üblichkeit, einer Theatersitte oder falscher Freundschaft zu tun, sondern ist ein echtes gegenseitiges Verstehen. In einer solchen Umgebung hat mir das Restaurieren meiner Rosenkavalier-Inszenierung große Freude bereitet. Aus Sicht der Staatsoper herrschte ja eine Art Ausnahmezustand, jeder hat gewusst: Otto Schenk ist im Haus! Otto Schenk: Das hat mich sehr gerührt. Und die Wiederaufnahme vom Rosenkavalier ist – glaube ich – ganz gut gelungen, jetzt steht er wieder ordentlich da. Ich hatte eine ausgezeichnete Assistentin, die genau verstanden und sich gemerkt hat, was ich wollte und so steht weiteren, zukünftigen Rekonstruktionen nichts im Wege. Von welchen Kräften wird die Fledermaus getrieben, gibt es eine Grundstimmung, in der sie stehen muss, damit das Spiel ablaufen kann? Otto Schenk: Die Fledermaus hat zwei Motoren. Der eine ist die Sentimentalität, das Sich-Hingeben einer fast hypochondrisch übertriebenen Stimmung. Eine reine Liebelei – das ist


INTERVIEW

UNTERHALTUNGSSUCHT nicht unbedingt Sache der Fledermaus. Der andere Motor ist die Blamage, die in Musik übersetzte Blamage. Diese Blamage wird hervorgerufen durch eine geradezu satanische Unterhaltungssucht aller Beteiligten. Einmal ein „verfluchter Kerl“ zu sein, wie es schon bei Nestroy heißt. Vom Eisenstein bis zu Adele, vom kleinen russischen Prinzen bis zu Rosalinde, vom ersten Takt der Ouvertüre sind alle darauf aus, sich fanatisch zu unterhalten, und das um jeden Preis. Es muss aber schief gehen, weil der Mensch zu einem solchen Unterhalten-um-jeden-Preis einfach nicht geschaffen ist. Immer wenn einer das versucht, „passiert“ etwas. Das ist der große Antrieb, der hinter der Fledermaus steckt und zu der PseudoKatastrophe führt. Pseudo-Katastrophe bedeutet, dass es im Grunde dann doch nicht so schlimm kommt? Otto Schenk: Wenn man sich eine Eintrittskarte für eine Operette kauft, dann begibt man sich in eine Welt – mit einigen wenigen Lehár-Ausnahmen – in der es die Garantie gibt, dass alles letztendlich gut ausgeht. Was auch geschieht, es darf einen amüsieren, auch wenn es sich in die Nähe einer Tragödie begibt. Denn eine wirkliche Tragödie findet nicht statt. Das Jammern, zum Beispiel, das einmal ja in einem geradezu tschaikowskihaft aufgebauten Terzett ausartet, dieses berühmte Oje schwappt bald über in einen geradezu läppischen Tanz und wird zu Oje-Oje-wie-rührt-mich-dies. Gibt es dennoch Momente, die ein tragisches Moment in sich tragen? Otto Schenk: Ja. Dort etwa, wo die Laune ins unerhört Wehmütige umschlägt, wo das Du-Wort zum Duidu wird. Da ist die Kraft, fröhlich zu werden, plötzlich verschwunden. Es ist beinahe ein Adieu ans scheidende 19. Jahrhundert. Auch wenn diese Stimmung nicht lange hält, zeigt Strauß, dass er auch über tragische Energien verfügt.

Auffällig ist bei der Fledermaus, dass es keine einzige unsympathische Figur gibt. Selbst die Intrige hat heitere Züge. Otto Schenk: Auf der anderen Seite gibt es aber auch keine Nur-Anständigen. Jeder hat sein Leicherl im Keller. Rosalinde blickt auf eine Vergangenheit zurück, die ihr fast ein bisschen gefährlich wird. Falke ist ein Intrigant. Frank will mit Adele anbandeln und sie ausbilden lassen, das bedeutet: sie bezahlen. Sie wiederum möchte beim Theater unterkommen und ist dafür bereit, allerhand Erotisches zu leisten. Es ist schon eine leicht fiese Gesellschaft, und das schimmert immer durch. Ist Frosch ein Teil dieser leicht fiesen Gesellschaft? Otto Schenk: Frosch ist ein Gebilde der Monarchie. Ich sehe ihn als einen gestrandeten oder steckengebliebenen Militaristen, der aber wahrscheinlich gar nicht so ungern stecken geblieben ist. Es gibt im Feldherrenhügel von Roda Roda einen Korporal, der davor zittert, befördert zu werden, weil er eine Position hat, in der er gut tachinieren kann. Das ist der Charakter von Frosch. Er ist übrigens auch keiner, der richtig besoffen ist, sondern bleibt ein Mann mit Pegel, ein Verträger: eine österreichische Eigenschaft! Er lebt daraus, dass er dem Direktor auf die Nerven geht; ich habe die Rolle über einhundertmal gespielt und war immer von einem Gefängnisdirektor abhängig, dem ich auf die Nerven gehen konnte. Mit jedem Satz, jeder Geste. Sehr froh bin ich, dass die Rolle bei der Wiederaufnahme mit Peter Simonischek besetzt ist und nicht von einem reinen „Komödianten“, denn so kann das VerhatschtMiliärische besser zur Geltung kommen. Frosch spricht ja auch keinen Kanaldialekt, sondern einen angemessenen Dialekt, der dem Direktor gebührt. Was bei allem Lachen nicht vergessen werden darf: es ist eine der schwersten Rollen, die es überhaupt gibt. Schon darum, weil die Erwartungshaltung seitens des Publikums sehr groß ist.

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Gibt es bei diesem Stück besondere Fallstricke, eine Rache der Fledermaus? Otto Schenk: Zunächst ist es ein schweres Stück, schwer zu inszenieren. Man muss jeden mit der Tanzwut, mit der Intrigenlust, mit der Sucht nach Unterhaltung anstecken, Solisten wie Chor. So sehr anstecken, dass es überschäumt, aber nicht in eine Outrage kippt: die Hypochondrie der Blamage muss immer echt sein. Und das Gefährliche bei diesem Werk ist weiters, dass es auch in schlechten Aufführungen wirkt: Das ist die Bedrohung der Fledermaus. Das Gute hat zwar eine Chance, aber es genügt schon – wie zum Beispiel auch bei der Zauberflöte – eine schlechte Aufführung, um das Werkl in Schwung zu bringen. Die Fledermaus verlangt allererste Sänger und Komödianten, es genügt nicht, wenn man nur singen kann und die Koloraturen beherrscht oder nur Spielen kann. Die Fledermaus fordert alles! Um das Klassische herauszubringen, bedarf es einer großen Mozart-Kenntnis und eines ebensogroßen Offenbach-Verständnisses. Denn zwischen diesen beiden liegt Johann Strauß. Daher bin ich so glücklich, dass sich der Generalmusikdirektor der Wiederaufnahme angenommen hat. Denn diese Operette soll nur von einem Dirigenten der ersten Liga geleitet werden, alles andere bekommt ihr nicht.

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Wie wird die Geschichte weitergehen? Otto Schenk: Das weiß man bei einem Happy-End nie. Eisenstein und Rosalinde werden wahrscheinlich goldene Hochzeit feiern, irgendwann. Er wird sie ein paar Mal betrügen – wenn ihm das überhaupt gelingt. Man weiß ja nicht einmal, ob er sie wirklich betrügen oder nur einen Flirt haben wollte. Ob er den Mut zur Sünde gehabt hätte. Oliver Láng

DIE FLEDERMAUS Dirigent: Franz Welser-Möst Regie: Otto Schenk Gabriel von Eisenstein: Kurt Streit Rosalinde: Michaela Kaune/Ildikó Raimondi Frank: Alfred Šramek Orlofsky: Zoryana Kushpler/Stephanie Houtzeel Alfred: Rainer Trost Dr. Falke: Markus Eiche Dr. Blind: Peter Jelosits Adele: Daniela Fally/Chen Reiss Ida: Lydia Rathkolb Frosch: Peter Simonischek Termine: 31. Dezember 2011, 1., 4., 6. Jänner 2012


PREMIERE

AM STEHPL ATZ I

nzwischen längst am Sitzplatz gelandet, war ich ein ziemlich atypischer Stehplatzbesucher – und ich rede von der Zeit ab 1953, wo ich elf war. Wenn man mir gesagt hätte „Kauf dir einen Stehplatz“ – ich hätt nicht gewusst, wie man das macht. Und trotzdem war ich wöchentlich im Schnitt gut zweimal am Stehplatz. Die Lösung des Rätsels: Das „Theater der Jugend“ hatte damals das System, von allen Theatern in Wien ein bestimmtes Quantum Karten für Mittelschulen zur Verfügung gestellt zu bekommen. Die mit diesen Karten besuchbaren Vorstellungen wurden in einer monatlich erscheinenden Zeitschrift bekanntgegeben. Sie hieß „Neue Wege“. Außer, dass man über sie diese Karten Monat für Monat bestellen konnte, gab es auch viele gute Artikel über die angebotenen Vorstellungen und darüber hinaus auch noch gescheite Aufsätze von Siebent- und Achtklasslern. Die Bestellungen erfolgten klassenweise über den jeweiligen Theater der Jugend Klassen-Referenten. Und der war ich. Zunächst nur für meine Klasse, womit mein persönlicher Zugriff auf begehrte Karten schon etwas leichter war. Jeder wusste das, aber schließlich machte man ja auch die Arbeit: Die „Neuen Wege“ herumreichen, die Bestellungen einmahnen, sie weitergeben an den Schulreferenten, die erhaltenen Karten verteilen, das Geld dafür kassieren und abrechnen. Irgendwann wollte oder konnte der bisherige Schulreferent nicht mehr und ohne Zögern wurde ich Schulreferent. Und so ging ich Monat für Monat mit den Bestellungen in die Michaelerkuppel, wo irgendwo oben auf der BatthyányStiege das Theater der Jugend saß, gab sie ab und holte die Karten. Meine Auswahl im Vorstellungsangebot hatte sich ziemlich vergrößert. Meinen ersten Figaro sah ich zum Beispiel in der Scala, heute

längst abgerissen war es damals das Russentheater (weil im russisch verwalteten Teil Wiens) im Eck zwischen Favoriten- und Wiedner Hauptstraße neben der heute noch stehenden Paulaner Kirche. Als die Staatsoper 1955 begann, gab es im Parterre Stehplatz noch keine Geländer, an die man sich anlehnen konnte. Die einzigen eigentlich komfortablen Plätze waren die „Kipferln“, also die Ecken in der ersten Reihe, wo man sich vorne und hinten abstützen konnte. Klar, dass die Kipferln in fester Hand waren. Den Anderen blieben die Seitenwände oder man setzte sich kurzfristig auf die Stufen. Meine Durchhaltekraft fürs freie Stehen setzte ich daher zunehmend nur ausnahmsweise ein, zum Beispiel bei den sensationellen Ballettaufführungen von Carmina Burana und Catulli Carmina, eigentlich nicht jugendfreie Produktionen des damaligen Ballettchefs Aurel von Milos, die ich vom Balkonstehplatz rechts, meinem Stammplatz, nicht wirklich hätte genießen können. Häufig rückte ich dorthin auch mit Klavierauszügen und Partituren aus, und zog mir dabei die Sympathie der Billeteure zu: gar nicht so selten passierte es mir, dass ein Billeteur zu mir kam und mich auf einen freien Sitzplatz holte, wo ich mich dann dankbar um besonders leises Umblättern bemühte. Mit der Matura war dieser Komfort zu Ende, was die Frequenz meiner Opernbesuche, stehend oder sitzend, deutlich reduzierte. Bei meinem ersten Opernbesuch hatte ich übrigens einen Sitzplatz, den ich meiner Großmutter und meinem Mathematiklehrer verdankte. Aber das ist eine andere Geschichte. Es war übrigens Tannhäuser mit Max Lorenz und Maria Reining in der Volksoper, Saison 1953/1954. Heinz Irrgeher

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HEINZ IRRGEHER ist Jurist und war neben seinem Beruf als Banker 13 Jahre lang Präsident der Freunde der Wiener Staatsoper. Eine Periode war er auch Aufsichtsrat in der Wiener Volksoper. Er gehört dem FreundeVorstand nach wie vor an, erfand deren Publikation Stretta und leitet die Redaktion dieses Magazins. Nach Beendigung seiner Berufstätigkeit studierte Heinz Irrgeher Musikwissenschaft an der Universität Wien und schloss das Studium vor Kurzem erfolgreich ab.


PARADEROLLE OCHS KS KURT RYDL singt wieder an der Wiener Staatsoper

KS Kurt Rydl als Baron Ochs


OPER

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mmer wieder kommt man ins Staunen, wenn man das unvergleichliche Auftrittsregister Kurt Rydls studiert: Alleine im Haus am Ring hat der Sänger bisher über 1.100 Vorstellungen absolviert, quer durchs deutsche, italienische, französische und russische Fach. Zuletzt etwa als Boris in Lady Macbeth von Mzensk, als Ochs im Rosenkavalier und als Sparafucile in Rigoletto. Sein Weg an der Wiener Staatsoper begann vor dreieinhalb Jahrzehnten als Ferrando im Trovatore, genauer: am 8. Dezember 1976. Und so feiert Kurt Rydl – inzwischen nicht nur Österreichischer Kammersänger, sondern auch Ehrenmitglied dieses Hauses – mit seinem Auftritt als Ochs auf Lerchenau am 8. Dezember 2011 sein 35-Jähriges Bühnenjubiläum an der Wiener Staatsoper. Doch was ist eigentlich zu sagen über einen Sänger, der – und das im besten, glückhaftesten Sinne – gewissermaßen zum künstlerischen Inventar des Hauses gehört? Was ist zu sagen über ihn, der Generationen von Opernbesuchern als unverkennbarer Sänger und Darsteller bekannt ist, dessen Bühnenpräsenz, natürliches, griffiges Agieren auf dem Podium, Kollegenschaft hinter der Bühne, Wandlungsfähigkeit und Zeitlosigkeit längst zum internationalen Theaterbegriff geworden sind? Am einfachsten, man nennt all das bei seinem Namen – eben Rydl. Wer ihn auf der Probe erlebt hat, weiß genau um seine Sicherheit, wenn es um die Erarbeitung wirksamer Figuren geht: Kurt Rydl ist einer, der dem Publikum entgegenkommt, und der sich über seine Figuren Gedanken macht. Der Ochs etwa, den er im Dezember im Haus am Ring wieder singen wird, ist für ihn „eine Falstaff-Figur, ein Schwerenöter, den man im Grunde doch gern hat.“ Jedenfalls einer, der nicht ganz berserkerhaft und manierbefreit zu spielen ist – worauf übrigens auch Richard Strauss Wert legte. Der Ochs am 8. Dezember wird übrigens der 230. in der Karriere Kurt Rydls sein; gesungen hat er ihn seit 1985 unter anderem in Mailand, Berlin, Dresden, Hamburg, London, Budapest, München und Tokio unter Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Horst Stein, Christian Thielemann oder Peter Schneider. Und mit unvermindertem Schwung gestaltete er das auslaufende Jahr 2011: So erlebte sein Publikum ihn weltweit in der Schweigsamen Frau, in Parsifal und der Entführung, in Lohengrin und im Freischütz. Oliver Láng

KS KURT RYDL AN DER WIENER STAATSOPER WERK Aida Ariadne auf Naxos Attila Billy Budd Boris Godunow Carmen Das Rheingold Das Rheingold Der Freischütz Der Rosenkavalier Der Rosenkavalier Der fliegende Holländer Der junge Lord Die Entführung aus dem Serail Die Meistersinger von Nürnberg Die Meistersinger von Nürnberg Les Troyens Die Walküre Die Zauberflöte Die schweigsame Frau Don Carlo Don Giovanni Faust Fidelio Götterdämmerung Hérodiade I Capuleti e i Montecchi I Vespri Siciliani Il barbiere di Siviglia Il trovatore Iphigénie en Aulide Jérusalem La Bohème La Gioconda La clemenza di Tito La forza del destino Lady Macbeth von Mzensk Le nozze di Figaro Les Contes d’Hoffmann Lohengrin Lucia di Lammermoor Luisa Miller Lulu Macbeth Manon Manon Lescaut Maria Stuarda Mefistofele Moses und Aron Norma Otello Palestrina Parsifal Parsifal Rigoletto Rusalka Salome Samson et Dalila Siegfried Simon Boccanegra Tannhäuser Tristan und Isolde Turandot Turandot

ROLLE ANZAHL Ramfis 23 Truffaldin 24 Attila 4 John Claggart 7 Pimen 29 Zuniga 25 Fafner 1 Fasolt 14 Ein Eremit 6 Ochs 48 Polizeikommissär 23 Daland 28 Bürgermeister 5 Osmin 21 Nachtwächter 6 Veit Pogner 13 Narbal 7 Hunding 28 Sarastro 33 Sir Morosus 19 Großinquisitor 20 Il Commendatore 26 Méphistophélès 4 Rocco 46 Hagen 18 Phanuel 6 Capellio 12 Procida 3 Basilio 11 Ferrando 27 Calchas 2 Roger 18 Colline 40 Badoero 10 Publio 8 Padre Guardiano 8 Boris Ismailow 8 Don Bartolo 57 Crespel 2 Heinrich 18 Raimondo 52 Wurm 15 Athlet 10 Banquo 10 Graf Des Grieux 17 Geronte de Ravoir 34 Talbot 29 Mefistofele 6 Ein Priester 5 Oroveso 8 Lodovico 39 Madruscht 13 Gurnemanz 22 Titurel 15 Sparafucile 17 Wassermann 3 Erster Nazarener 25 Alter Hebräer 4 Fafner 14 Jacopo Fiesco 7 Hermann 28 König Marke 3 Mandarin 8 Timur 15

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Der Rosenkavalier 8., 12., 15. Dezember Mit Unterstützung von


UNSERE ENSEMBLEMITGLIEDER Adam Plachetka im Portrait E

s war nur eine Frage der Zeit, wann der als große Zukunftshoffnung gehandelte Adam Plachetka auch im ersten Fach an seinem Stammhaus der Wiener Staatsoper reüssieren würde. Vor einem Jahr war der heute erst 26-Jährige zum Ensemble gestoßen, aber Stimmkenner hatten bereits nach seinem ersten Auftritt im September 2010 als Schaunard in Puccinis Bohème sofort gewusst: da ist einer, auf den noch ganz große Aufgaben warten! Und in welcher Partie er auch immer seither im Haus am Ring angetreten ist – ob als Melisso in der Staatsopernerstaufführung von Händels Alcina, als Masetto in der Don Giovanni-Neuproduktion, als Basilio im Barbier – seine sängerischen wie schauspielerischen Leistungen machten seine Fangemeinde im Publikum von Mal zu Mal größer. Als er dann schließlich für den erkrankten Bo Skovhus einsprang und die Titelrolle in Mozarts Don Giovanni übernahm und auf höchstem Niveau überzeugte, war allen klar: die strengen Wiener Zuschauer haben Adam Plachetka in den Rang eines eindeutigen Publikumslieblings aufgenommen. Und diese Auszeichnung bedeutet viel, mehr als so mancher namhafte Wettbewerbspreis, denn man hat hierzulande die Besten gehört und entsprechend hohe Ansprüche entwickelt. Für Adam Plachetka, der nur selten an Lampenfieber leidet, ist auch dieser erste Wiener Giovanni mit keinerlei größerem Stress verbunden gewesen. Nur kurz hatte er vor dem ersten Auftritt etwas bang an all jene gedacht, die in dieser Rolle und an diesem Haus vor ihm in die Rolle des ewigen Frauenverführers geschlüpft waren, sich dann aber mit voller Freude in die Schlacht geworfen, die er dann ja für sich entscheiden konnte. Vielleicht ist es die vollkommen ungetrübte und begeisterte Freude an und Liebe zu seinem Beruf, die es ihm ermöglicht, auch unter besonders herausfordernden Voraussetzungen ohne Abstriche die bestmögliche Leistung zu bringen? Denn etwas, unter dem manche seiner Kollegen leiden, kannte er von Anfang an nicht: Verbissenheit und Ruhmsucht. Er


ENSEMBLEMITGLIEDER

wurde auch nicht Sänger, weil ihn seine Eltern aus falsch verstandenem Ehrgeiz einen Künstlerberuf ergreifen ließen. Nein, seine Laufbahn war ganz unbelastet von derartigen Verkrampfungen. Mit acht Jahren begann der gebürtige Prager spaßhalber in einem Kinderchor seiner Heimatstadt zu singen, eine Beschäftigung die ein paar Jahre später den Ausschlag geben sollte. Denn als sich Adam Plachetka mit 14 Jahren unschlüssig an einen gleichaltrigen Freund wandte, um sich beraten zu lassen, welchen Schulzweig er nun einschlagen sollte, riet ihm dieser – ein Hornstudent – doch ans Konservatorium zu kommen. Und da Adam Plachetka kein Instrument gelernt, aber die Freude am Singen im Kinderchor gefunden hatte, meldet er sich kurzerhand für die Gesangsklasse an – wohin man ihn dann tatsächlich sogleich aufnahm. Sein dortiger Lehrer, ein erfahrener Pädagoge, erkannte recht bald, dass man bei Adam Plachetka mit Druck nirgendwohin, mit Freude aber sehr weit kommen kann und nahm ihn unter seine Fittiche. Erste Versuche im Tenorfach wiesen schließlich den Weg in tiefere Gefilde. Ob es auch in Zukunft bei der bassbaritonalen Lage bleibt in der er sich derzeit aufhält oder ob sich seine Stimme zu einem Verdi-Bariton hinaufentwickelt oder noch weiter hinuntersteigt, bleibt abzuwarten. Da Adam Plachetka Mozart und Händel sowie das Belcantofach überaus schätzt, dürften diese Komponisten in den nächsten zehn, fünfzehn Jahren ohnehin seine Heimat bleiben. Sein jüngster Staatsopern-Erfolg als überaus junger Dulcamara (eine Rolle, die er übrigens bislang noch nirgends verkörpert hatte), sein geplanter Figaro in Mozarts Nozze di Figaro zum Jahreswechsel oder sein Guglielmo im Februar fügen sich schön in dieses Spektrum ein. Die ersten Bühnengehversuche machte er noch in seiner Studentenzeit am Prager – auch als Ständetheater bekannten – Nationaltheater. Mit 19 verkörperte er bereits die erste Vaterfigur, den Mícha in der Verkauften Braut und mit 21 den ersten Don Giovanni

in Znaim, dem bald der Ruf zu den Salzburger Festspielen folgte, wo er in der Rusalka erstmals mit Franz Welser-Möst zusammenarbeiten durfte. 2008 sang er dem damals designierten Staatsoperndirektor Dominique Meyer vor (eine Arie des Figaro-Grafen und ein bisschen Papageno) und bekam von ihm postwendenden einen Ensemblevertrag angeboten, den Adam Plachetka nur allzu gerne annahm. Seinen Alltag lässt er sogar im Falle von Auftritten ganz natürlich ablaufen. Allzugroße Schonung lässt sich Adam Plachetka nicht angedeihen, geht sogar das eine oder andere mal etwas Joggen, um Energie zu tanken. Zu denen, die sich am Aufführungstag in einen großen warmen Schal wickeln und in sich selbst versinken, gehört er auf jeden Fall nicht. Etwas besorgt zeigt er sich über die musikalische Situation in seiner Heimat und über den Nachwuchs an Sängerpersönlichkeiten an sich. Früher, vor 30, 50 oder hundert Jahren wären nahezu alle Kinder in irgendwelchen Chören verankert gewesen und Talente daher erkannt und auf den richtigen Weg geschickt worden. Heute wüssten viele nicht einmal, dass sie eine musikalische Begabung besäßen. Und die Ausbildung der Sänger ließe seiner Meinung nach ebenfalls in vielen Fällen sehr zu wünschen übrig, da entweder nur auf das Technische oder nur auf das Musikalisch-Stilistische Wert gelegt würde und keine Ausgewogenheit herrsche. Doch seine ihm angeborene Frohnatur lässt Adam Plachetka auch diesbezüglich letztlich nur das Beste für die Zukunft erhoffen. An der Wiener Staatsoper genießt er jedenfalls sein Leben und verbringt seine Abende meistens auch dann hier im Haus, wenn er gerade keine Vorstellung oder Probe hat: und zwar in der Künstlerloge auf der linken Proszeniumsbereich. Denn sein Hobby ist und bleibt – auch wenn es nach einem Klischee klingt –, die Musik, und wo, wenn nicht an der Wiener Staatsoper, könnte er diesem Hobby auch in seiner Freizeit am besten frönen? Andreas Láng

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Auftritte im Dezember: Schaunard (La Bohème) 3., 7. Dezember Figaro (Le nozze di Figaro) 26., 29. Dezember Adam Plachetka wird im Dezember im Staatsopernmuseum eine Autogrammstunde geben. Termin wird nachgenannt.


EINE „DELIKATE BALANCE“ Zur Wiederaufnahme von Sir Peter Wrights DORNRÖSCHEN

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o unterschiedlich das Märchen vom Dornröschen weltweit erzählt wird, so unterschiedlich präsentiert sich die Ballettversion dieser beliebten Geschichte. In beiden Fällen ist dies umso erstaunlicher, als sich sowohl die große Zahl der Märchenerzähler als auch die Ballettmeister, die das Werk aus dem 19. Jahrhundert einstudieren, auf jeweils eine Person als Autor beziehen: Charles Perrault und Marius Petipa! Ein gewitzter Choreograph könnte die Unterschiede all jener in der Wiener Staatsoper getanzten Dorn-

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Dornröschen, Fassung Peter Wright, 1995

röschen-Versionen, die sich alle auf Petipa – das heißt, auf die Uraufführungschoreographie aus dem Jahr 1890 – beriefen, zu einem eigenen Ballett machen! Die Arbeit an solch einem Werk setzte allerdings ein hohes Maß an historischer und stilistischer Kenntnis voraus, denn die verschiedenen Einstudierungen entspringen jeweils ganz bestimmten Rezeptionslinien dieses Klassikers: der russischen, die, von Treue zum Original gekennzeichnet, vor allem in England weitergeführt wurde, oder der sowjetischen.


BALLETT

Nachdem in Wien das Ballett in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts überhaupt nicht gegeben wurde, setzte in den fünfziger Jahren die Idee der „Klassikerpflege“ ein, die im Speziellen den tradierten Balletten aus dem Russland des 19. Jahrhunderts galt. Die Auseinandersetzung des Staatsopernballetts mit Dornröschen begann 1956 mit einem Divertissement aus dem Ballett, das Gordon Hamilton einstudiert hatte. Die Fassung, die sich an (exil)russischen Vorbildern orientierte, wurde 1963 abgelöst von der ersten Einstudierung des gesamten Balletts durch Wazlaw Orlikowsky. Dem Geschmack und der Herkunft Orlikowskys entsprechend, war seine Fassung revuehaft, breit angelegt und technisch anspruchsvoll gehalten. Weit vom Petipaschen Modell abgerückt, stellte sie einen seit den zwanziger Jahren in der Sowjetunion in die Klassiker eingeflossenen akrobatischen Stil aus. Rudolf Nurejews Version wiederum, die 1980 in Wien herauskam, widerspiegelt zweierlei: zum einen die Intention der weitgehenden Rückführung der Choreographie in die Nähe des Originals von 1890, zum anderen die dramaturgische und technische Aufwertung der männlichen Hauptpartie. Dies führte so weit, dass Nurejew sogar eine ganze Zwischenaktmusik für ein Solo des Prinzen heranzog. Erst die 1995 von Sir Peter Wright einstudierte Fassung des Balletts scheint jenes Gleichgewicht zu besitzen, das vom Autor des Originals – Marius Petipa – angestrebt und realisiert worden war. Für die Einhaltung dieses Gleichgewichtes waren ursprünglich gleich mehrere Faktoren verantwortlich. Es begann mit der engen Zusammenarbeit zwischen dem Choreographen und dem Komponisten – Peter Iljitsch Tschaikowski –, denn weder das choreographische noch das musikalische Element durfte dominieren, beide streben demselben Ziel zu, das hieß: Verherrlichung des Zaren, der Impulsgeber für jedes Werk der imperialen russischen Theater war. Weiters einzuhalten war das Gleichgewicht der Hierarchie des Ensembles und damit in Zusammenhang stehend, das der Tänzerfächer. Diese, die Tänzerfächer, bestimmen wiederum die eingesetzten Mittel, das heißt, tanzendes und mimisches Personal mussten ebenfalls gleichgewichtig eingesetzt werden. Jeder Akt hatte dabei einer bestimmten Ordnung zu folgen: Der in sich geschlossene Akt beginnt mit einer Exposition, in der die Handlung mimisch (vom Fach der Mimiker/ innen) in Gang gesetzt wird. Darauf folgen demicaractère- und caractère-Tänze, hierauf der klassische

Tanz der Ballerina, von einem oder mehreren Partnern begleitet. Hinzu kommen ein Divertissement (eine Abfolge von Soli) oder ein Ballabile, beides dient einer beinahe kultischen Verehrung der Ballerina. Dass es ausgerechnet einem Engländer gelang, die ursprünglich von Petipa realisierte delikate Balance wieder herzustellen, ist kaum verwunderlich, kann doch London auf eine jahrzehntelange, auf russischen Modellen bauende Klassikerpflege verweisen. Auf diese stützt sich auch die Dornröschen-Produktion von Sir Peter Wright. Die profunde Kenntnis der russisch-englischen Aufführungspraxis ist für den in den Adelsstand erhobenen Klassikerspezialisten die Basis für die Präsentation des geforderten Gleichgewichts von Ästhetik, Stil und Mittel. oz

DORNRÖSCHEN Ballett in einem Prolog und drei Akten Choreographie: Marius Petipa und Peter Wright Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski Regie: Peter Wright Einstudierung: Denis Bonner Bühne und Kostüme: Philip Prowse Dirigent: Paul Connelly Prinzessin Aurora: Liudmila Konovalova / Olga Esina / Maria Yakovleva Prinz Florimund: Vladimir Shishov/ Roman Lazik Die Fliederfee: Dagmar Kronberger/ Alena Klochkova Die Fee Carabosse: Ketevan Papava/ Erika Kováˇcová Die Fee der Lebensfreude: Marie-Claire D’Lyse/ Alena Klochkova / Ketevan Papava Der Blaue Vogel: Mihail Sosnovschi / Denys Cherevychko/ Kirill Kourlaev Die verzauberte Prinzessin: Nina Poláková / Irina Tsymbal / Natalie Kusch Der König: Thomas Mayerhofer Die Königin: Alexandra Kontrus Cantalabutte: Christoph Wenzel Wiederaufnahme: 21. Dezember 2011 Reprisen: 23., 25. (nachmittags und abends), 28. Dezember 2011, 3., 7. Jänner 2012

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DEBÜTS IM DEZEMBER D

er Bariton George Gagnidze wurde in Tiflis (Georgien) geboren. Er studierte Gesang am Staatlichen Konservatorium seiner Heimatstadt. Gastspiele führten ihn u. a. an die New Yorker Met, an die Los Angeles Opera, nach Parma, Peking, an das Teatro Real in Madrid, nach Sankt Petersburg, an die Scala, ans Palau de les Arts in Valencia, zu den Wiener Festwochen und nach Japan. Er gestaltet Rollen wie etwa Giorgio Germont, Rigoletto, Alfio, Simon Boccanegra, Scarpia, Renato, Nabucco, Macbeth. An der Wiener Staatsoper debütiert er am 4. Dezember als Nabucco.

Meagan Miller singt die Titelpartie in Daphne

Michaela Kaune singt die Rosalinde (Die Fledermaus)

Konstantin Gorny, der an der Wiener Staatsoper erstmals am 4. Dezember als Zaccaria zu hören ist, wurde in Russland geboren und studierte am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau. Seine Karriere führte ihn an wichtige internationale Musikzentren wie etwa nach Frankfurt, Dresden, Berlin, Budapest, Rom, Venedig oder die Arena di Verona. Er ist Baden-Württembergischer Kammersänger. Zu seinen Rollen zählen unter anderem Méphistophélès, Fiesco, Sparafucile, Banquo, Padre Guardiano, Don Giovanni, Gremin, Sarastro, Don Alfonso, Conte Walter sowie Philipp II. Meagan Miller – sie debütiert im Haus am Ring am 10. Dezember als Daphne – studierte u. a. am New Yorker Juilliard Opera Center. 2009 gab sie ihr europäisches Operndebüt als Ariadne an der Wiener Volksoper, diese Rolle gestaltete sie in der Folge auch an der Münchner Staatsoper, weiters war sie als Eva an der Oper Leipzig, als Minnie am Teatro Massimo in Palermo, in der Titelpartie von Die Liebe der Danae beim Bard Festival, als Contessa d’Almaviva an der Hamburgischen Staatsoper zu hören und absolvierte zahlreiche Auftritte an US-amerikanischen Opernhäusern. Aktuelle Projekte umfassen u. a. Elisabetta, Desdemona und Auftritte im Ring an der Deutschen Oper Berlin, Elisabeth an der Budapester Staatsoper. Der britische Bariton Christopher Maltman studierte Biochemie an der Warwick University und erhielt

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seine Gesangsausbildung an der Royal Academy of Music in London. Seine Karriere hat ihn an alle großen internationalen Opern- und Konzerthäuser geführt. Aktuellen Auftritte umfassten bzw. umfassen unter anderem die Titelrolle in Don Giovanni bei den Salzburger Festspielen, in München und Köln; Papageno, Guglielmo und Marcello am Royal Opera House Covent Garden in London; Papageno, Figaro beim Glyndebourne Festival; Papageno, Harlekin, Silvio an der New Yorker Met; die Titelpartie in Billy Budd an der Welsh National Opera, am Teatro Regio in Turin, in Seattle und Frankfurt. Er debütiert an der Wiener Staatsoper als Šiškov am 11. Dezember. Andreas Hörl studierte bei Kurt Moll in Köln. Der Bass war 2001-2005 Mitglied des Ensembles der Hamburgischen Staatsoper, 2005-2007 war er an der Kölner Oper engagiert. Gastspiele führten ihn u. a. an die Wiener Volksoper, an die Komische Oper Berlin sowie nach Lissabon, Frankfurt, zu den Salzburger Osterfestspielen oder an die Berliner Philharmonie. Seit 2007 ist er am Opernhaus Zürich engagiert. Zu seinen Rollen zählen Padre Guardiano, Fasolt, Osmin, Warlaam, Commendatore, Titurel, Landgraf. An der Wiener Staatsoper debütiert er am 17. Dezember als Sarastro. Die aus Hamburg gebürtige Sopranistin Michaela Kaune studierte an der Hochschule ihrer Geburtsstadt. Sie ist seit 1997 Mitglied des Ensembles der Deutschen Oper Berlin. Die Künstlerin gastiert an der Bayerischen Staatsoper, der Semperoper, bei den Salzburger Festspielen, an der Opéra National de Paris, der Nederlandse Opera, bei den Bayreuther Festspielen, dem Maggio Musicale, in Brüssel, Budapest, Tokio, New York. Wichtige Rollen ihres Repertoires umfassen unter anderem Marschallin, Agathe, Ellen Orford, Donna Elvira, Sieglinde, Tatjana, Desdemona, die Titelpartien in Kátja Kabanová, Jen˚ ufa, Rusalka, Ariadne auf Naxos. Michaela Kaune debütiert an der Wiener Staatsoper am 31. Dezember als Rosalinde in der Fledermaus.


DEBÜTS

Peter Simonischek debütiert im Haus am Ring als Frosch am 31. Dezember. Er wurde an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in seiner Geburtsstadt Graz ausgebildet. Während seiner Studienzeit trat er am Schauspielhaus Graz auf. Ab 1979 gehörte er 20 Jahre lang dem Ensemble der Berliner Schaubühne an. U. a. war er bei den Salzburger Festspielen in vielen Rollen zu erleben. 1999 wurde er ins Ensemble des Wiener Burgtheaters engagiert, wo er in zahlreichen Rollen in Stücken von Schiller, Kleist, Ibsen, Horváth bis Fosse und Ostermaier zu sehen ist.

BA L L ET T-ROL LENDEBÜ TS Céline Janou Weder (Skew-Whiff) in Schritte und Spuren am 5. Dezember Paul Connelly (Dirigent), Liudmila Konovalova (Prinzessin Aurora), Vladimir Shishov (Prinz Florimund), Dagmar Kronberger (Die Fliederfee), Ketevan Papava (Die Fee Carabosse), Marie-Claire D’Lyse (Die Fee der Lebensfreude), Mihail Sosnovschi (Der Blaue Vogel), Nina Poláková (Die verzauberte Prinzessin), in Dornröschen am 21. Dezember Olga Esina (Prinzessin Aurora), Roman Lazik (Prinz Florimund), Denys Cherevychko (Der Blaue Vogel), Irina Tsymbal (Die verzauberte Prinzessin) in Dornröschen am 23. Dezember Alena Klochkova (Die Fee der Lebensfreude) in Dornröschen am 25. Dezember (abends) Maria Yakovleva (Prinzessin Aurora), Alena Klochkova (Die Fliederfee), Ketevan Papava (Die Fee der Lebensfreude), Erika Kovᡠcová (Die Fee Carabosse), Kirill Kourlaev (Der Blaue Vogel), Natalie Kusch (Die verzauberte Prinzessin) in Dornröschen am 28. Dezember

O P ER N - R O L L EN D EB ÜT S Albina Shagimuratova (Musetta) in La Bohème am 3. Dezember 2011 Rachel Frenkel (Fenena), Il Hong (Oberpriester des Baal), Ho-yoon Chung (Ismaele) in Nabucco am 4. Dezember Anja Harteros (Marschallin), Caroline Wenborne (Leitmetzerin), Zoryana Kushpler (Annina), Jeanine De Bique (Modistin) in Der Rosenkavalier am 8. Dezember

Christopher Maltmann singt den Šiškov (Aus einem Totenhaus)

Georg Zeppenfeld (Peneios), Elisabeth Kulman (Gaea), Wolfram Igor Derntl (2. Schäfer), Alfred Šramek (4. Schäfer), Julia Novikova (1. Magd), Valentina Nafornit˘a* (2. Magd) in Daphne am 10. Dezember Alle Solistinnen und Solisten geben am 11. Dezember in der Staatsopern-Erstaufführung von Aus einem Totenhaus ihr Rollendebüt. Chen Reiss (Pamina) in Die Zauberflöte am 20. Dezember Christina Carvin (Contessa d’Almaviva), Anita Hartig (Susanna), Adam Plachetka (Figaro), Rachel Frenkel (Cherubino), Lars Woldt (Bartolo), Jeanine De Bique (Barbarina) in Le nozze di Figaro am 26. Dezember Kurt Streit (Eisenstein), Zoryana Kushpler (Orlofsky), Rainer Trost (Alfred) in Die Fledermaus am 31. Dezember *Stipendiatin von NOVOMATIC

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In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staatsopernorchesters vorgestellt.

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SERIE

Das Staatsopernorchester Hornist WOLFGANG TOMBÖCK dann für 30 Jahre auf das 1. Horn zu wechseln. Aus familiären Gründen ließ er sich dann freiwillig vor etwa anderthalb Jahren auf die weniger stressfördernde Stelle des 4. Hornes zurückstufen, um aber gelegentlich, wie bei dem jüngsten Philharmonikergastspiel in Japan, wieder „rückfällig“ werdend auf das 1. Hornes zurückzukehren. Dass er in diesem Orchester, das hier obligate weicher und satter klingende Wiener Horn und nicht das weitverbreitete Doppelhorn spielt, ist eine Selbstverständlichkeit. Dass er einigen der immer rarer werdenden Erzeugern dieses Instrumententypes zur Seite steht und bei der Weiterentwicklung des Wiener Hornes aktiv mithilft, vielleicht schon weniger. Was die Präferenzen des Opernrepertoires betrifft, so bevorzugt Wolfgang Tomböck Werke, die mit langen, getragenen Hornsoli aufwarten können, wie etwa I puritani oder L’italiana in Algeri, wo er sich zu hundert Prozent auf den musikalischen Vortrag konzentrieren kann und sich nicht mit technischen Spitzfindigkeiten aufhalten muss. Gemäß seinem Motto „Wer nicht offensiv bleibt und sich nur auf das Erhalten beschränkt, der hat bereits mit dem Abstieg begonnen“ hält er sich aber neben dem Orchesterspiel in der Oper und auf den Konzertpodien durch das Mitwirken in Kammermusikensembles technisch und musikalisch zusätzlich fit. Zuletzt war er etwa am 19. November als Mitglied des Wiener Kammerensembles in der Matineenreihe Kammermusik der Wiener Philharmoniker in der Wiener Staatsoper zu erleben. Und wenn er darüber hinaus auf junge Hornisten stößt, die mit gewissen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, steht er diesen gerne unentgeltlich für einige Zeit als Privatlehrer zur Verfügung, um seine Erfahrungen weitergeben zu können. Ob ihn seine beiden kleinen Töchter, drei- und anderthalbjährig, später auch einmal als Lehrer in Anspruch nehmen und zum Horn greifen – zumal Wolfgang Tomböcks Ehefrau ebenfalls auf diesem Instrument zu Hause ist – steht noch in den Sternen. Die ersten Versuche waren aber schon vielversprechend ... Andreas Láng

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ie so mancher seiner Kollegen im Staatsopernorchester stammt auch der Hornist Wolfgang Tomböck aus einer weitverzweigten Musikerfamilie. Seitens der Mutter, die selbst als Pianistin tätig war, dominieren die Streicher – drei Onkel fanden als Geiger bzw. als Solobratschist den Weg zu den Wiener Philharmonikern, eine Violine spielende Tante kam zum ORF Radiosymphonieorchester. Väterlicherseits spielte man über mehrere Generationen hinweg Horn. Für den noch minderjährigen Wolfgang Tomböck wären daher beide Richtungen offen gestanden. Doch obwohl man für ihn schon das Violoncello ausgesucht hatte, trat auch er später in die Fußstapfen seines Großvaters und Vaters und entschied sich für das Horn. Und das geschah so: Wissend, dass er der Streicherabteilung zugesprochen werden sollte und mit seinem 11. Geburtstag zugleich der Beginn eines regulären Cellounterrichts festgesetzt worden war, kam der damals zehnjährige Wolfgang Tomböck den elterlichen Wünschen zuvor und nahm bei seinem Großvater im Geheimen regelmäßigen Hornunterricht, um seinen verdutzten Vater schließlich vor vollendete Tatsachen zu stellen. Nach anfänglichem Zögern akzeptierte dieser die Entscheidung seines Sohnes und unterstützte ihn von da an in seinen musikalischen Bestrebungen. Ja, mehr noch. Da Vater Tomböck, selbst Mitglied der Wiener Philharmoniker, wusste, dass in den in Frage kommenden Jahren nur eine einzige Hornstelle im Staatsopernorchester vakant werden würde, setzte er alles auf eine Karte: Wolfgang Tomböck wurde mit 15 aus der Schule genommen um sich ganz auf das Hornstudium konzentrieren zu können. Die Sache war zwar riskant, verlief aber ganz nach Plan: musikalisches Talent, viel Fleiß – dem damaligen täglichen fünfstündigen Üben und einem recht scharfen Mundstück verdankt Wolfgang Tomböck eine bis heute gebliebene Narbe auf der Oberlippe – sowie gute Nerven brachten dem 19-Jährigen schlussendlich den Sieg beim Probespiel und damit die ersehnte Stellung im Staatsopernorchester bzw. bei den Wiener Philharmonikern. Zwei Jahre bekleidete er die Position eines 3. Hornisten, um

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REPERTOIRE IM DEZEMBER LA BOHÈME | 1., 3., 7. Dezember La Bohème erzählt das teils unbeschwerte, teils von Not bedrängte Leben der vier Künstler-Freunde Rodolfo, Marcello, Colline und Schaunard, die Beziehung Marcellos zu Musetta, und die tragische Liebesgeschichte zwischen Rodolfo und der schwindsüchtigen Mimì. Puccini entwickelte bei diesem Werk seinen musikalischen Stil der Manon Lescaut weiter, arbeitete mit Leitmotiven, sorgte für Kontrastwirkungen zwischen lyrischem intimen Melodienreichtum und ausgelassenen Ensembleszenen. NABUCCO | 4., 6., 9. Dezember Mit Nabucco begründete Giuseppe Verdi seinen Weltruhm. Der Gefangenenchor aus dem dritten Akt ist bis heute ein Schlager geblieben, aber auch der Rest der Oper spart nicht an wundervollen, zündenden und einprägsamen Melodien. Obwohl das Werk schon sehr bald nach seiner Uraufführung auch in Wien gespielt worden war – sogar unter der persönlichen Leitung von Giuseppe Verdi – dauerte es bis zum Jahr 2001, ehe das Stück den Weg auch auf die Bühne der Wiener Staatsoper fand. Doch seither hat diese Oper ebenfalls seinen dauerhaften bleibenden Platz im Repertoire des Hauses am Ring gefunden. DER ROSENKAVALIER | 8., 12., 15. Dezember In Richard Strauss’ und Hugo von Hofmannsthals Der Rosenkavalier erkennt die reifere Feldmarschallin als einzige Person der Handlung das Wesen der Liebe mit all ihren Facetten. Es gelingt ihr, auch durch persönlichen Verzicht, den Weg des jungen Paares Octavian und Sophie gegen die Intentionen des geldgierigen und wollüstigen Baron Ochs auf Lerchenau zu ebnen. Vor einem Jahr hat Otto Schenk seine Staatsopern-Inszenierung des Werkes entstaubt und ihr neues Leben eingehaucht. In dieser glanzvollen Atmosphäre gibt in der aktuellen Aufführungsserie unter Peter Schneider unter anderem Anja Harteros ihr Wiener Rollendebüt als Marschallin. Ihr zur Seite sind unter anderem KS Kurt Rydl als Ochs, Michaela Selinger als Octavian, KS Franz Grundheber als Faninal und Chen Reiss als Sophie zu erleben.

Szenenbild Der Rosenkavalier

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DIE ZAUBERFLÖTE | 17., 20., 22. Dezember Viel wurde und wird über Mozarts Zauberflöte gerätselt, unterschiedliche Deutungsversuche werden angeboten, jede Generation versucht aufs Neue, der umfassenden Vielschichtigkeit des Werkes zu entsprechen. An der Wiener Staatsoper ist derzeit Marco Arturo Marellis szenische Interpretation zu erleben, die die ästhetischen, intellektuellen und unterhaltsamen Aspekte dieser Oper gleichermaßen widerspiegelt. LE NOZZE DI FIGARO | 26., 29. Dezember Le nozze di Figaro ist die erste der drei Opern, die Mozart gemeinsam mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte geschaffen hatte. Das 1786 in Wien uraufgeführte Werk zählt unbestritten zu den großartigsten Schöpfungen für das Musiktheater überhaupt. In der aktuellen Produktion spielt die Handlung in der von ihren Schöpfern gedachten Epoche, also gegen Ende des 18. Jahrhunderts, da für Regisseur JeanLouis Martinoty die Geschichte nur funktionieren kann, wenn der Graf tatsächlich die Macht hat, die Hochzeit zwischen Susanna und Figaro zu verhindern. SCHRITTE UND SPUREN | 2., 5. Dezember Dem zentralen Werk dieses Abends, Jiˇrí Kyliáns Meisterwerk Bella Figura, werden Stücke jüngerer Choreographen gegenübergestellt, die, weit davon entfernt epigonal zu arbeiten, Kyliáns Spuren folgen, aber dabei ihre ganz persönliche choreographische Handschrift entwickelten. Es sind dies Jiˇrí Bubeníˇcek, Jorma Elo und das Duo Paul Lightfoot /Sol León. DORNRÖSCHEN | 21., 23., 25. (nachmittags und abends), 28. Dezember Innerhalb von nur acht Tagen bietet sich Gelegenheit, drei verschiedene Besetzungen der Hauptpartie, Prinzessin Aurora, in dem nach einer Absenz von fünf Jahren wieder in den Spielplan aufgenommenen Ballettklassiker Donröschen zu erleben. Den Anfang macht Liudmila Konovalova, es folgen Olga Esina (23. Dezember) und Maria Yakovleva (28. Dezember). Als Prinz Florimund alternieren Vladimir Shishov und Roman Lazik.


DAS WIENER STAATSBALLETT Solotänzer: DENYS CHEREVYCHKO von mehr als 30 Rollen ertanzt. An erster Stelle ist hier die bravourös gemeisterte komödiantische Rolle des Basil in Don Quixote zu nennen. In Der Nussknacker wusste er in der Prinzenrolle zu überzeugen, als Moritz in Max und Moritz begeisterte er nicht nur das junge Publikum. In rascher Aufzählung einige weitere Höhepunkte seiner noch jungen Karriere: Prinz Siegfried (1. Akt) in einer Schwanensee-Gala, Goldener Gott in Die Bajadere, Alain in La Fille mal gardée, Ulrich in Die Fledermaus, TV-Choreograph in Le Concours, Mercutio in Romeo und Julia, Lenski in Onegin, Bratfisch in Mayerling, García in Ballett:Carmen, Puck in Ein Sommernachtstraum, Hauptpartien in Tanzhommage an Queen, Die Puppenfee, Thema und Variationen, Rubies, The Concert, Glow – Stop, Skew-Whiff und Le Souffle de l’esprit. Besonders erwähnt aber seien seine Auftritte in The Vertiginous Thrill of Exactitude, trugen sie ihm doch die ehrenvolle Nominierung für den Prix Benois de la Danse 2011 und einen damit verbundenen Auftritt im Moskauer Bolschoi-Theater ein.

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SERIE

Seinem Ruf als brillanter Interpret von Virtuosenpartien wird in diesem Monat der seit 2009 im Rang eines Solotänzers auftretende Denys Cherevychko mit der Partie des Blauen Vogel in Dornröschen erneut gerecht werden. Dass der junge Ukrainer aber imstande ist, über die Grenzen seines eigentlichen Faches hinaus zu tanzen, kann er wiederum im Jänner demonstrieren, wenn er sein Rollendebüt als der Träumer James in La Sylphide feiern wird. Ausgebildet in seiner Heimatstadt Donezk bei Wadim Pisarew und in München bei Alexander Prokofjew, wurde Denys Cherevychko 2006 an das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper engagiert. Zu diesem Zeitpunkt konnte er bereits eine stolze Bilanz als Wettbewerbsteilnehmer vorweisen: 2. Preis bei „ Junge Tänzer“ und Sieger beim Serge-Lifar-Wettbewerb in Kiew, 1. Preis beim Tanzolymp Berlin und Silbermedaille in Jackson, USA. In Wien schließlich wurde er 2007 Sieger des ÖTR-Contest. Wiewohl erst in seinem sechsten Engagementsjahr stehend, hat sich der 24-Jährige bereits ein Repertoire

Als Basil in Don Quixote


DATEN UND FAKTEN TODESFÄLLE

GEBURTSTAGE Es ist fast unglaublich, aber dennoch wahr: KS Edita Gruberova, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, eine der bedeutendsten Sängerinnen der Gegenwart, feiert am 23. Dezember ihren 65. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper ist sie in der aktuellen Saison als Elisabetta in Donizettis Roberto Devereux zu erleben. Weiters gibt sie am 26. April einen Liederabend im Haus am Ring. Anlässlich ihres Geburtstages ist ihr im Dezember im Gustav Mahler-Saal eine Ausstellung gewidmet, die ihr Wirken am Haus am Ring dokumentiert.

Der aus Lettland stammende Egils Silinš wird am 14. Dezember 50 Jahre alt. An der Staatsoper, wo er 1996 debütierte, sang er Partien wie Colline, Rangoni, Escamillo, Orest, Silva, Holländer, Gesler, Banquo, Giovanni da Procida, Mefistofele. Der Ausnahmetenor KS José Carreras, einer der bedeutendsten Künstler des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts, feiert am 5. Dezember seinen 65. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums ist ihm im Dezember im Gustav Mahler-Saal eine Ausstellung gewidmet, die sein Wirken am Haus am Ring dokumentiert.

Am 1. Dezember wird Eric Halfvarson 60 Jahre alt. Der amerikanische Bass, der an der Wiener Staatsoper Partien wie John Claggart, Daland, Sarastro, Großinquisitor, Komtur oder König Heinrich gesungen hat, war zuletzt unter Christian Thielemann im Ring zu erleben.

Karan Armstrong vollendet am 14. Dezember ihr 70. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper sang sie zwischen 1978 und 1991 Partien wie Alice Ford, Cio-CioSan, Marschallin, Marietta / Marie (Tote Stadt), Wozzeck-Marie, Salome.

KS Marjana Lipovšek vollendet am 3. Dezember ihr 65. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper sang sie bislang knapp 40 Rollen, u. a. Amneris, Gaea, Marina Mnischek, Klytämnestra, Fricka, Erda, Octavian, Brangäne oder Azucena.

Die tschechische Mezzosopranistin Eva Randová wird am 31. Dezember 75 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper war sie unter anderem als Amneris, Ulrica, Santuzza, Eboli, Küsterin, Ortrud, Kundry, Venus, Azucena, Venus zu hören.

DONATOREN

BALLETT-GASTSPIEL

Astra Asigurari SA | BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH | Casinos Austria AG | Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Helm AG | Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH | Novomatic AG | Oppenheimer Investments AG | Porsche Holding GmbH | Qazzar GmbH | Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | Norbert Schaller GmbH | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | UniCredit Bank Austria AG | Uniqa Versicherungen AG | voestalpine AG | Wirtschaftskammer Wien

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Sein zweites Gastspiel in dieser Saison gibt das Wiener Staatsballett mit Hommage an Jerome Robbins am 10. und 11. Dezember 2011 im Grimaldi Forum in Monte Carlo. Aufgeführt werden die Robbins-Ballette Glass Pieces, In the Night und The Concert. Mit Olga Esina, Nina Poláková, Irina Tsymbal, Maria Yakovleva, Natalie Kusch, Roman Lazik, Vladimir Shishov, Kirill Kourlaev, Eno Peci und Andrey Teterin. Das letzte Gastspiel des Wiener Staatsopernballetts in Monte Carlo liegt mehr als 50 Jahre zurück.

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KS Sena Jurinac, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, ist am 22. November 2011, kurz nach Vollendung ihres 90. Geburtstages, in ihrem Haus nahe Augsburg verstorben. „Wir trauern um eine legendäre Künstlerin, die nicht nur die Wiener Staatsoper, sondern die Opernwelt insgesamt nachhaltig geprägt hat“, so Staatsoperndirektor Dominique Meyer. Sena Jurinac wurde am 24. Oktober 1921 in Travnik (Bosnien) geboren. Nach dem Besuch der Musikakademie in Zagreb trat sie zunächst in der Oper von Zagreb auf, bevor sie an die Wiener Staatsoper engagiert wurde. Ihr Staatsoperndebüt gab sie am 1. Mai 1945 in der ersten Aufführung des Staatsopernensembles nach Kriegsende im Volksoperngebäude als Cherubino. Zu ihren meistgesungenen Partien an der Wiener Staatsoper zählen weiters Octavian, Mimì, Donna Elvira, Komponist, Elisabeth und Marschallin. In der letztgenannten Rolle feierte sie am 20. November 1982 ihren Abschied von der Staatsopernbühne. Insgesamt war sie hier in 1.268 Vorstellungen mit 46 verschiedenen Partien zu erleben. Gastauftritte führten Sena Jurinac, die auch als Lied- und Oratoriensängerin große Erfolge feierte, unter anderem an das Londoner Royal Opera House Covent Garden, nach San Francisco, an das Teatro Colón in Buenos Aires, an die Mailänder Scala sowie zu den Festspielen von Salzburg und Glyndebourne. Elisabeth Fleissner-Moebius, ehemalige Koryphäe des Wiener Staatsopernballetts, ist am 24. Oktober 2011 im 67. Lebensjahr in Wien verstorben. Als Tanzhistorikerin verfasste sie Erika Hanka und das Wiener Staatsopernballett.


DATEN UND FAKTEN

DIVERSES

OPERNWERKSTATT Am 13. Dezember ist die unvergessene Koloratursopranistin KS Ingeborg Hallstein im Radiokulturhaus bei Michael Blees zu Gast. Großer Sendesaal, 19.30 Uhr Argentinierstraße 30a, 1040 Wien Karten: Tel. (+43 / 1) 501 70 377

RADIO | TV So, 4. Dez., 15.05 | Ö1 KS Plácido Domingo als Simon Boccanegra an der Wiener Staatsoper (Sep. 2011) So, 4. Dez., 15.00 Uhr | Radio Stephansdom MELANGE mit Dominique Meyer So, 11. Dez., 19.30 Uhr | Ö1 Leoš Janáˇcek: Aus einem Totenhaus Live aus der Wiener Staatsoper So, 25. Dez., 15.15 Uhr | Ö1 Franz Welser-Möst und Christian Thielemann als Operettendirigenten Mo, 26. Dez., 15.15 Uhr | Ö1 DAS WIENER STAATSOPERNMAGAZIN Mit Michael Blees Mo, 26. Dez., 20.15 Uhr | 3sat Gaetano Donizetti: Anna Bolena Ausstrahlung einer Aufführung aus der Wiener Staatsoper Sa, 31. Dez., 19.00 Uhr | Ö1 Johann Strauß: Die Fledermaus Live aus der Wiener Staatsoper

Das Museum in Progress bittet für einen Namensirrtum um Nachsicht: Der Text zum aktuellen Eisernen Vorhang auf der inneren vorderen Umschlagseite des NovemberPrologs stammt nicht, wie angeführt, von Thomas, sondern von Martin Prinzhorn. Ebenfalls um Nachsicht wird um bezüglich einer verfrühten Geburtsgratulation gebeten: Michael Boder feierte im November 2011 nicht seinen 60., sondern den 53. Geburtstag. Manuel Legris war am 15. November Pate bei der im Österreichischen Theatermuseum vom Ordo equestris vini europae vorgenommenen Taufe des „Fanny-ElßlerWeines“. Es tanzte Ketevan Papava, am Klavier: Igor Zapravdin.

BALLETT-AVANCEMENT Im Anschluss an die am 26. Oktober 2011 mit großem Beifall aufgenommene Premiere von Pierre Lacottes La Sylphide gab der Direktor des Wiener Staatsballetts, Manuel Legris, bei der Premierenfeier in der Wiener Staatsoper das Avancement der seit 2005 in Wien engagierten Irina Tsymbal, die die Titelrolle verkörperte, zur Ersten Solotänzerin des Wiener Staatsballetts bekannt.

Das Wiener Staatsballett tritt im Rahmen der ORF-Übertragung des Neujahrskonzerts 2012 der Wiener Philharmoniker (Dirigent: Mariss Jansons) in drei von Davide Bombana gestalteten Choreographien auf. Getanzt werden im Schloss Belvedere die Johann-Strauß-Walzer Freut Euch des Lebens und An der schönen blauen Donau sowie die Polka Mazur Brennende Liebe von Josef Strauß. Mitwirkende sind Olga Esina, Nina Poláková, Irina Tsymbal, Maria Yakovleva, Natalie Kusch, Ketevan Papava, Maria Alati, Marie-Claire D’Lyse, Kiyoka Hashimoto, Roman Lazik, Denys Cherevychko, Kirill Kourlaev, Eno Peci, Mihail Sosnovschi, Davide Dato, Masayu Kimoto, Alexandru Tcacenco und Andrey Teterin. Die Kostüme entwarf Christof Cremer.

GEDENKKUNDGEBUNG Zu den Aktivitäten, die die Stadt Wels und die Welser Initiative gegen Faschismus (Antifa) gemeinsam durchführen, gehört auch die Gedenkkundgebung für die Opfer von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu jedem Jahrestag der Reichspogromnacht. In den vergangenen Jahren haben wichtige Persönlichkeiten Gedenkrede gehalten. Heuer kam am 9. November GMD Franz Welser-Möst zu Wort.

STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM DEZEMBER 2011 1.12.

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27.12. 28.12.

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9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten. * Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) – bei Gruppen: bitte um tel. Voranmeldung.

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SPIELPLAN Dezember 2011 Donnerstag LA BOHÈME | Giacomo Puccini 01 19.30-22.00 Dirigent: James Gaffigan | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Oper Vargas, Kovalevska, Caria, Yang, Park, Hartig, Bankl

Preise A

SCHRITTE UND SPUREN Freitag Bubeníˇcek | Elo | Kylián | Lightfoot, León 02 20.00-22.00 LE SOUFFLE DE L’ESPRIT | GLOW – STOP | SKEW-WHIFF | BELLA FIGURA Ballett Konovalova, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Papava, Lazik, Shishov, Kourlaev, Peci, Sosnovschi

Abo 6 Preise C

Samstag LA BOHÈME | Giacomo Puccini 03 19.30-22.00 Dirigent: James Gaffigan | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Oper Vargas, Kovalevska, Caria, Plachetka, Park, Shagimuratova, Bankl

Preise A

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Sonntag MATINEE ZU AUS EINEM TOTENHAUS 11.00-12.30 Mit Mitwirkenden der Premiere | Moderation: Andreas Láng und Oliver Láng

Preise M

NABUCCO | Giuseppe Verdi 19.30-22.00 Dirigent: Michael Güttler | Regie: Günter Krämer Oper Gagnidze, Frenkel, Guleghina, Gorny, Marin, Hong, Osuna, Chung

Abo 22 Preise A

Montag SCHRITTE UND SPUREN 05 20.00-22.00 Bubeníˇcek | Elo | Kylián | Lightfoot, León (wie am 2. Dezember) Ballett Poláková, Yakovleva, Papava, Cherevychko, Kourlaev, Sosnovschi

Zyklus Meisterchoreographen Preise C

Dienstag NABUCCO | Giuseppe Verdi 06 19.30-22.00 Dirigent: Michael Güttler | Regie: Günter Krämer Oper Gagnidze, Frenkel, Guleghina, Gorny, Marin, Hong, Osuna, Chung

Zyklus 1 Preise A

Mittwoch LA BOHÈME | Giacomo Puccini 07 20.00-22.30 Dirigent: James Gaffigan | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Oper Vargas, Kovalevska, Caria, Plachetka, Park, Shagimuratova, Bankl

Abo 11 Preise A

Donnerstag MATINEE ZUM 100. GEBURTSTAG VON MARCEL PRAWY 08 11.00-12.30 Moderation: KS Heinz Zednik Matinee

Preise M

DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss 18.00-22.00 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk Oper Harteros, Rydl, Selinger, Grundheber, Reiss, Wenborne, Kobel, Kushpler, Fink, Jelosits, Pelz, Németi, De Bique, Pecoraro

Preise A

Freitag NABUCCO | Giuseppe Verdi 09 19.30-22.00 Dirigent: Michael Güttler | Regie: Günter Krämer Oper Gagnidze, Frenkel, Guleghina, Gorny, Marin, Hong, Osuna, Chung

Abo 7 Preise A

Samstag DAPHNE | Richard Strauss 10 20.00-21.45 Dirigentin: Simone Young | Regie: Nicolas Joel | Ausstattung: Pet Halmen | Choreographie: Renato Zanella Oper WA Zeppenfeld, Kulman, Miller, Schade, Botha, Pelz, Derntl, Šramek, Novikova, Nafornit˘a

Zyklus 5 Preise B Werkeinführung

Sonntag Gustav Mahler-Saal 11 11.00-12.00 DAS ENSEMBLE STELLT SICH VOR 4 Matinee Albina Shagimuratova, Ho-yoon Chung | Klavier: Kathleen Kelly

Preise L

AUS EINEM TOTENHAUS | Leoš Janáˇcek 19.30-21.15 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Peter Konwitschny Oper Ausstattung: Johannes Leiacker | Dramaturgische Mitarbeit: Vladimir Zvara Premiere Coliban, Németi, Didyk, Osuna, Kammerer, Moisiuc, Pecoraro, Lippert, Monarcha, Unterreiner, Yang, Ellen, Roider, Maltman, Kobel, Eiche, Jelosits

Preise P Werkeinführung

Montag DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss 12 18.30-22.30 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk Oper (wie am 8. Dezember)

Abo 15 Preise A

Dienstag DAPHNE | Richard Strauss 13 20.00-21.45 Dirigentin: Simone Young | Regie: Nicolas Joel Oper Zeppenfeld, Kulman, Miller, Schade, Botha, Pelz, Derntl, Šramek, Novikova, Nafornit˘a

Abo 4 Preise B Werkeinführung

Mittwoch AUS EINEM TOTENHAUS | Leoš Janáˇcek 14 19.30-21.15 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Peter Konwitschny Oper (wie am 11. Dezember)

Abo 12 Preise A Werkeinführung

Donnerstag DER ROSENKAVALIER | Richard Strauss 15 18.30-22.30 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk Oper (wie am 8. Dezember)

Preise A

Freitag DAPHNE | Richard Strauss 16 20.00-21.45 Dirigentin: Simone Young | Regie: Nicolas Joel Oper Zeppenfeld, Kulman, Miller, Schade, Botha, Pelz, Derntl, Šramek, Novikova, Nafornit˘a

Zyklus 7 Preise B Werkeinführung

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www.wiener-staatsoper.at


SPIELPLAN Gustav Mahler-Saal Samstag KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 4 17 11.00-12.30 Seifert Quartett: Violine 1: Günter Seifert | Violine 2: Harald Krumpöck Matinee Viola: Michael Strasser | Violoncello: Eckart Schwarz-Schulz

18

Preise R

DIE ZAUBERFLÖTE | Wolfgang Amadeus Mozart 18.30-21.30 Dirigent: Sebastian Weigle | Regie, Bühne, Licht: Marco Arturo Marelli Oper Hörl, Ernst, Eiche, Jelosits, Shagimuratova, Reinprecht, Marin, Houtzeel, Bohinec, Tonca, Kammerer, Pecoraro, Talaba, Hong

Stadtabo Preise S

MATINEE DER BALLETTSCHULE DER WIENER STAATSOPER Sonntag 11.00-12.45 CONERTO EN RÉ | RE:COMPOSITION | KADETTENBALL

Preise M

AUS EINEM TOTENHAUS | Leoš Janáˇcek 19.30-21.15 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Peter Konwitschny Oper (wie am 11. Dezember)

Abo 24 Preise A Werkeinführung

Montag DAPHNE | Richard Strauss 19 20.00-21.45 Dirigentin: Simone Young | Regie: Nicolas Joel Oper Zeppenfeld, Kulman, Miller, Schade, Botha, Pelz, Derntl, Šramek, Novikova, Nafornit˘a

Abo 13 Preise B | CARD Werkeinführung

DIE ZAUBERFLÖTE | Wolfgang Amadeus Mozart Dienstag Dirigent: Sebastian Weigle | Regie, Bühne, Licht: Marco Arturo Marelli 20 18.30-21.30 Hörl, Ernst, Eiche, Jelosits, Shagimuratova, Reiss, Marin, Houtzeel, Bohinec, Tonca, Kammerer, Pecoraro, Oper Talaba, Hong

Preise S

Mittwoch DORNRÖSCHEN | Petipa, Wright – Tschaikowski 21 19.00-22.15 Dirigent: Paul Connelly Ballett WA Konovalova, Kronberger, Papava, D’Lyse, Poláková, Shishov, Sosnovschi

Preise C

Donnerstag DIE ZAUBERFLÖTE | Wolfgang Amadeus Mozart 22 18.30-21.30 Dirigent: Sebastian Weigle | Regie, Bühne, Licht: Marco Arturo Marelli Oper (wie am 20. Dezember)

Abo 20 Preise S

Freitag DORNRÖSCHEN | Petipa, Wright – Tschaikowski 23 19.00-22.15 Dirigent: Paul Connelly Ballett Esina, Kronberger, Papava, D’Lyse, Tsymbal, Lazik, Cherevychko

Abo 5 Preise C

24 Samstag

DIE WIENER STAATSOPER WÜNSCHT GESEGNETE WEIHNACHTEN!

Sonntag DORNRÖSCHEN | Petipa, Wright – Tschaikowski 25 13.30-16.45 Dirigent: Paul Connelly Ballett Konovalova, Kronberger, Papava, D’Lyse, Poláková, Shishov, Sosnovschi

Preise C CARD

DORNRÖSCHEN | Petipa, Wright – Tschaikowski 19.00-22.15 Dirigent: Paul Connelly Ballett Esina, Kronberger, Papava, Klochkova, Tsymbal, Lazik, Cherevychko

Preise C CARD

Montag LE NOZZE DI FIGARO | Wolfgang Amadeus Mozart 26 16.00-19.30 Dirigent: Adam Fischer | Regie: Jean-Louis Martinoty Oper Eröd, Carvin, Hartig, Plachetka, Frenkel, Ellen, Bruns, Kobel, Coliban, Pelz, De Bique

NachmittagsZyklus Preise S

Dienstag AUS EINEM TOTENHAUS | Leoš Janáˇcek 27 19.30-21.15 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Peter Konwitschny Oper (wie am 11. Dezember)

Abo 1 Preise A Werkeinführung

Mittwoch A1 Kinderopernzelt 28 15.00-16.00 ALADDIN UND DIE WUNDERLAMPE | Nino Rota Kinderoper Regie: Thomas Birkmeir

Preise Z

DORNRÖSCHEN | Petipa, Wright – Tschaikowski 19.00-22.15 Dirigent: Paul Connelly Ballett Yakovleva, Klochkova, Kováˇcová, Papava, Kusch, Shishov, Kourlaev

Zyklus Ballettklassiker Preise C

Donnerstag LE NOZZE DI FIGARO | Wolfgang Amadeus Mozart 29 19.00-22.30 Dirigent: Adam Fischer | Regie: Jean-Louis Martinoty Oper Eröd, Carvin, Hartig, Plachetka, Frenkel, Ellen, Bruns, Kobel, Coliban, Pelz, De Bique

Preise S

Freitag AUS EINEM TOTENHAUS | Leoš Janáˇcek 30 19.30-21.15 Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Peter Konwitschny Oper (wie am 11. Dezember)

Preise A Werkeinführung

Samstag 19.00-22.30 31 Operette Neueinstud.

DIE FLEDERMAUS | Johann Strauß Dirigent: Franz Welser-Möst | Regie: Otto Schenk Bühne: Günther Schneider-Siemssen | Kostüme: Milena Canonero Streit, Kaune, Šramek, Kushpler, Trost, Eiche, Jelosits, Fally, Rathkolb, Simonischek

PRODUKTIONSSPONSOREN

LE NOZZE DI FIGARO DIE ZAUBERFLÖTE

DER ROSENKAVALIER

Preise P

PRESENTING SPONSOR

ALADDIN UND DIE WUNDERLAMPE

FAMILIENZYKLUS „BALLETT“ AM 25. DEZ. 13.30 UHR

DIE FLEDERMAUS www.wiener-staatsoper.at

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KARTENVERKAUF FÜR 2011/2012 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2011/2012 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2011/2012 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.

KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND TELEFONISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. 5., die Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.

TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.

KASSE IM FOYER / ABENDKASSE der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.

INFO UNTER DEN ARKADEN im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.

KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.

KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und

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wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.

ABOS UND ZYKLEN Abo 1

werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der Operngasse.

27. Dezember, 19.30-21.15 AUS EINEM TOTENHAUS Leoš Janáˇcek

Abo 4

13. Dezember, 20.00-21.45 DAPHNE | Richard Strauss

STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE

Abo 5

23. Dezember, 19.00-22.15 DORNRÖSCHEN Petipa, Wright – Tschaikowski

Abo 6

2. Dezember, 20.00-22.00 SCHRITTE UND SPUREN Kylián u. a.

Abo 7

9. Dezember, 19.30-22.00 NABUCCO | Giuseppe Verdi

Abo 11

7. Dezember, 20.00-22.30 LA BOHÈME | Giacomo Puccini

Abo 12

14. Dezember, 19.30-21.15 AUS EINEM TOTENHAUS Leoš Janáˇcek

GUTSCHEINE

Abo 13

Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.

19. Dezember, 20.00-21.45 DAPHNE | Richard Strauss

Abo 15

12. Dezember, 18.30-22.30 DER ROSENKAVALIER Richard Strauss

Abo 20

22. Dezember, 18.30-21.30 DIE ZAUBERFLÖTE Wolfgang Amadeus Mozart

Abo 22

4. Dezember, 19.30-22.00 NABUCCO | Giuseppe Verdi

Abo 24

18. Dezember, 19.30-21.15 AUS EINEM TOTENHAUS Leoš Janáˇcek

STEHPLÄTZE

Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2011/2012 zum Preis von € 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.

STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von € 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2011/2012, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.

BUNDESTHEATER.AT-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inhaber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.

BALLETT-BONUS Um € 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2011/2012 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2011/2012 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.

ABONNEMENTS UND ZYKLEN Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung. INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2011/2012, Prolog Dezember 2011 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 23. 11. 2011 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher; Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Graphische Konzeption und Gestaltung: Miwa Nishino Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH Textnachweis: Der Text der Inhaltsangabe zu Aus einem Totenhaus stammt aus dem Programmheft der Zürcher Oper. Bildnachweis: Roger Mastroianni (Cover), Dimo Dimov (S. 31), Lois Lammerhuber (S. 2-3), Michael Pöhn (S. 8, 16, 19, 20, 28, 30), Ilona Sochorová (S. 22, 23), Suzanne Schwiertz (S. 4), Wiener Volksoper (S. 15), Axel Zeininger (S. 12, 24)

www.wiener-staatsoper.at

Stadtabo 17. Dezember, 18.30-21.30 DIE ZAUBERFLÖTE Wolfgang Amadeus Mozart Zyklus 1 6. Dezember, 19.30-22.00 NABUCCO | Giuseppe Verdi Zyklus 5 10. Dezember, 20.00-21.45 DAPHNE | Richard Strauss Zyklus 7 16. Dezember, 20.00-21.45 DAPHNE | Richard Strauss Zyklus Meisterchoreographen 5. Dezember, 20.00-22.00 SCHRITTE UND SPUREN Kylián u. a. Nachmittags-Zyklus 26. Dezember, 16.00-19.30 LE NOZZE DI FIGARO Wolfgang Amadeus Mozart Zyklus Ballettklassiker 28. Dezember, 19.00-22.15 DORNRÖSCHEN Petipa, Wright – Tschaikowski


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