PROLOG FEBRUAR 2 012
Jonas Kaufmann singt die Titelpartie in Faust
Ballettpremiere: Meisterwerke des 20. Jahrhunderts Interview: Jonas Kaufmann Im Portrait: Rolando Villazรณn
Inhalt
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!
Februar im Blickpunkt
2
Ein ganzes Bouquet von Glücksgefühlen Jonas Kaufmann im Gespräch
4
Strahlendes Ballvergnügen Wiener Opernball 2012
7
Zur Premiere des Wiener Staatsballetts Meisterwerke „made in France“
8
Bruno Walter zum 50. Todestag
12
Am Stehplatz
13
Figuren voller Leben Ensemblemitglied Wolfgang Bankl
14
Die neue Probebühne
16
Zwischen hinreißend und wunderbar KS Carlos Álvarez kehrt an die Staatsoper zurück
17
Wiederbegegnung mit einem Ausnahmesänger Rolando Villazón im Portrait
18
Theater als Familie Laura Polverelli im Gespräch
20
Repertoire
22
Serie: Mitglieder des Wiener Staatsballetts Solist Shane A. Wuerthner
23
Serie: Das Staatsopernorchester 1. Harfenistin Charlotte Balzereit-Zell
24
Debüts im Februar
26
Daten und Fakten
28
Spielplan
30
Kartenverkauf
32
Den heurigen Februar kann man von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten: Er markiert mit dem Opernball – der auch diesmal, so wie schon im März 2011 ein wirklicher Künstlerball sein wird – und der nachfolgenden Kinderzauberflöte den Höhepunkt der Ballsaison. Dieser Februar ist aber zugleich ein richtiger Tenor-Monat: Wir beginnen am 1. mit Jonas Kaufmann als Faust, enden am 29. mit Lawrence Brownlee als Elvino in der Sonnambula und dürfen uns dazwischen über Auftritte von Rolando Villazón (Nemorino), KS Johan Botha (Andrea Chénier), Christopher Ventris (Jim Mahoney), Benjamin Bruns (Almaviva), Massimo Giordano (Don José), Toby Spence (Ferrando) und Roberto Alagna (Solistenkonzert) freuen. Die Liste der Soprane (Inva Mula, Norma Fantini, Sylvia Schwartz, Ekaterina Siurina, Maija Kovalevska, Barbara Frittoli, Anita Hartig) und jene der Mezzosoprane (Elisabeth Kulman, KS Angelika Kirchschlager, Elena Maximova, Laura Polverelli) ist allerdings um nichts weniger attraktiv! Ich persönlich freue mich darüber hinaus auf die Rückkehr von KS Carlos Álvarez als Escamillo und Markus Werba als Figaro sowie auf Adam Plachetkas nächstes Staatsopern-Mozartrollendebüt als Guglielmo. Außerdem erwartet Sie mit Meisterwerke des 20. Jahrhunderts eine weitere spannende Ballettpremiere. Kurzum: Bei einem so abwechslungsreichen und dichten Programm fällt gar nicht auf, dass der Monat nur 29 Tage hat. Ihr Dominique Meyer
FEBRUAR im Blickpunkt SOLISTENKONZERT ROBERTO ALAGNA
BALLETT-PREMIERE MEISTERWERKE
ZAUBERFLÖTE FÜR KINDER
8. Februar 2012
12. Februar 2012
17. Februar 2012
Am 8. Februar findet das nächste Solistenkonzert an der Wiener Staatsoper statt: Der Tenor Roberto Alagna, seit seinem Debüt im Jahr 1992 als Nemorino (L’elisir d’amore) ein gerne gesehener Gast im Haus am Ring, der hier unter anderem als Rodolfo, Des Grieux, Alfredo und Faust zu hören war, gestaltet ein Lieder- und Arienprogramm. Zu hören sind unter anderem Arien aus Andrea Chénier, Pagliacci oder Roberto Devereux. Begleitet wird Roberto Alagana vom Pianisten Pierre Vallet. Beginn 20.00 Uhr.
Meisterwerke des 20. Jahrhunderts „made in France“: Serge Lifar, eine Ikone des französischen Balletts, ist durch seine 1943 für die Pariser Oper geschaffene Suite en blanc vertreten. Das als Hommage an das klassische Ballett konzipierte Werk zu Musik aus Edouard Lalos Namouna bietet einem großen Ensemble Gelegenheit, sich selbst und seine Kunst zu zelebrieren. – Das Doppelkonzert von Bohuslav Martin˚u inspirierte den aus der Niederländischen Schule hervorgegangenen Choreographen Nils Christe zu seinem Before Nightfall, das, 1985 für die Pariser Oper entstanden, die unheilschwangere Atmosphäre der Musik in abstrakten Bildern veranschaulicht. – Eine literarische Vorlage von Alphonse Daudet und die mit ihr verbundene Musik von Georges Bizet bilden die Grundlage für Roland Petits dramatisches Meisterwerk L’Arlésienne, das der Exponent französischer Ballettkunst 1974 für die Ballets de Marseille kreiert hat. Beginn 19.00 Uhr.
Am Tag nach dem Opernball – dem 17. Februar 2012 – findet in der Balldekoration auch heuer zweimal die Zauberflöte für Kinder statt. In dieser eigens für diese Veranstaltung konzipierten, einstündigen und kindgerechten Fassung der Mozart-Oper können Schulklassen aus ganz Österreich (in Summe 7.000 Kinder) in die Welt der Oper eintauchen. Dirigent ist heuer Patrick Lange, es spielen die Wiener Philharmoniker, zu hören sind Ensemblemitglieder der Wiener Staatsoper. Diese Veranstaltung ist exklusiv für neun- und zehnjährige Kinder (4. und 5. Schulstufe), die kostenlos an diesen Vorstellungen teilnehmen können. Die organisatorische Abwicklung erfolgt über das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Anmeldungen und die Kartenvergabe erfolgen ausnahmslos über die Landesschulräte Österreichs und den Stadtschulrat für Wien. Beginn 14.30 Uhr und 17.00 Uhr.
2
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
BLICKPUNKT
ALTINOGLU IM HAUS AM RING
MATINEEN
1., 4., 7., 10. Februar 2012
Februar 2012
Erst in drei Vorstellungsserien war der Dirigent Alain Altinoglu zu Gast an der Wiener Staatsoper: In Aufführungen von Charles Gounods Roméo et Juliette im Februar 2011, von Faust im April 2011 und Giuseppe Verdis Falstaff zu Beginn der heurigen Spielzeit im September 2011 – und doch hat er sich bereits beim Publikum wie bei vielen Rezensenten einen ausgezeichneten Namen gemacht. Für vier Vorstellungen von Faust – es singen unter anderem Jonas Kaufmann, Albert Dohmen Adrian Eröd und Inva Mula – kehrt der Dirigent nun zurück ans Haus am Ring.
Am 19. Februar findet die sechste Runde der Kammermusik der Wiener Philharmoniker – diesmal ausnahmsweise nicht an einem Samstag-Vormittag, sondern am Sonntag um 15 Uhr – statt. Es spielt das Ensemble PhiliTango, das sich aus den Musikern Norbert Täubl, Erich Schagerl, Thomas Hajek, Stefan Gartmayer, Wolfgang Gürtler und Klaus Laczika zusammensetzt. Gespielt werden Werke von Johann Sebastian Bach bis Astor Piazzolla. Am 26. Februar um 11.00 Uhr präsentiert die Opernschule der Wiener Staatsoper ein Programm mit Werken der traditionellen Chorliteratur und originalen Arrangements aus Südafrika. So werden Brittens Ceremony of Carols, Pergolesis Stabat Mater und südafrikanische Songs gegeben.
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
3
EIN GANZES BOUQUET VON GLÜCKSGEFÜHLEN Jonas Kaufmann singt die Titelpartie in Faust an der Wiener Staatsoper:
W
ie oft und wo haben Sie die Partie des Faust schon gesungen? Jonas Kaufmann: Bislang dreizehn Mal, davon sechs Mal in der Spielzeit 2004/2005 in Zürich, und im vergangenen Oktober/November sieben Mal an der Met.
1., 4., 7., 10. Februar 2012
Wo liegen die Herauforderungen dieser Partie, wo die Lieblingsstellen? Jonas Kaufmann: Die besondere Herausforderung liegt darin, dem alten, resignierten Faust stimmlich und darstellerisch genauso gerecht zu werden wie dem jungen (oder besser: äußerlich verjüngten) Faust, der aber eben nur in der Optik des jungen Liebhabers erscheint; vom Kopf her kann er ja nicht jung sein, denn mit der Verwandlung hat er ja nicht sein bisheriges Leben und den Pakt mit dem Teufel vergessen. Er bleibt vom Wissen und Denken her der Alte und erlebt, wovon so viele träumen: Mit der Erfahrung des reifen Menschen noch einmal jung
4
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
zu sein. Dass aus dem Traum ein Alptraum wird, dass Faust Täter und Opfer zugleich wird – das glaubhaft darzustellen, erfordert nicht nur schauspielerische Differenzierung, sondern auch stimmliche Flexibilität. Und damit meine ich nicht nur das Ansteigen der Tessitura, vom baritonalen Beginn bis zum hohen C in der Kavatine, sondern die vielen verschiedenen Klangfarben. Das Dunkle, Brütende des resignierten Mannes muss ja genauso in der Stimme zum Ausdruck kommen wie die Lyrik in „Salut, demeure chaste et pure“ und die Leidenschaft im Liebesduett. Die Partie ist von Anfang bis Ende so reich an Farben und Nuancen, dass es mir wirklich schwer fällt, Ihnen jetzt meine „Lieblingsstellen“ zu nennen. Wo liegen für einen Sänger die Qualitäten des französischen Repertoires? Jonas Kaufmann: Ich kann nur für das Tenorfach sprechen, und da bietet das französische Repertoire
INTERVIEW
überaus interessante und differenzierte Charaktere, die musikalisch und darstellerisch eine besondere Wandlungsfähigkeit erfordern. Denken Sie nur an José, Werther, Des Grieux, Hoffmann und natürlich auch Faust. Für deutsche Sänger liegt sicher auch ein besonderer Reiz darin, die Feinheiten der französischen Klangsprache zu erfassen und umzusetzen. Gibt es für Sie – jetzt einmal unabhängig von jeder stimmlichen Entwicklung – ein Repertoire von dem Sie sagen: Das würde ich nie machen! Jonas Kaufmann: Sie meinen, Stücke, die so schlecht sind, dass ich sie nie singen würde ? Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, und lieber konzentriere ich mich auf all das, was ich am liebsten noch singen würde. Falls Ihre Frage auf modernes Repertoire zielt: Ich habe keine Berührungsängste bei zeitgenössischen Werken, so lange ich von der Qualität des Stückes überzeugt bin und den stimmlichen Anforderungen gerecht werde. Es gibt Sänger, die verordnen sich viele Pausen zwischen den Opern, den Auftritten. Wie viel Zeit muss für Sie zwischen den Auftritten sein? Jonas Kaufmann: Das ist je nach Oper sehr unterschiedlich und kommt auch darauf an, ob es sich um eine Neuproduktion oder um eine Wiederaufnahme handelt. Leider ist mein Kalender zwischen den Auftritten mit so viel anderen Dingen gefüllt, dass ich es rot ankreuze, wenn ich einen wirklich freien Tag habe, ganz ohne Verpflichtungen und Termine. Warum üben Sie eigentlich den Job des Sängers aus? Weil Sie Freude daran haben, weil Sie anderen eine Freude machen? Welcher Aspekt dieses Berufes ist der Schönste? Jonas Kaufmann: Teil eines großen Ganzen zu sein und dennoch als Individuum in Erscheinung zu treten, in eine Figur hineinzuschlüpfen und mit Gesang und Darstellung beim Zuschauer Emotionen auszulösen, mit Kollegen, Dirigenten, Chor und Orchester im Augenblick etwas entstehen zu lassen, das die Zuschauer berührt und bewegt – das ist ein einmaliges Gefühl, mit nichts in der Welt zu vergleichen. Manchmal, wenn alles gut läuft und die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmt, ist es ein ganzes Bouquet von Glücksgefühlen. Und das möchte man dann beim nächsten Mal wieder erleben, das ist der Motor der die meisten von uns antreibt.
Viele sehen Oper lediglich als Unterhaltung, die „einen dem üblichen Trott entheben soll“. Was würden Sie solchen Besuchern sagen? Jonas Kaufmann: Nichts gegen gute Unterhaltung, im Gegenteil. Natürlich ist Oper auch Unterhaltung, und natürlich ist es gut, wenn die Zuschauer für drei, vier Stunden ihren Alltag vergessen und sich in die Zauberwelt der Oper entführen lassen. Nur finde ich, dass eine gute Vorstellung weit mehr sein sollte als gepflegte Abendunterhaltung oder ein Fünf-Gänge-Menü, das man genüsslich konsumiert. Sie sollte den Zuschauer nicht einlullen, sondern wachrütteln, mitreißen, sensibilisieren, auf Missstände aufmerksam machen und einem auch die Dinge vor Augen führen, die man lieber verdrängt. Kurzum: Im besten Fall sollte sich der Zuschauer nach der Vorstellung anders fühlen als vorher. Nur dann kann man überhaupt von einem Erlebnis sprechen. Kürzlich sah ich in Berlin eine grandiose Inszenierung von Patrice Chéreaus. Danach kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, das hallt noch lange in der Seele nach. Es gibt Opern, die sind inhaltlich seicht oder weisen schwer nachvollziehbare Handlungen auf. Würden Sie solche Opern auch singen? Jonas Kaufmann: Das habe ich wahrscheinlich schon!! Auch seichte Stoffe und lächerliche Texte können mit der richtigen Musik zu großen Kunstwerken werden. Denken Sie nur an all die kruden Libretti in italienischen Opern, über die man sich seit Generationen lustig macht. Zum Beispiel Verdis Trovatore: Selbst wenn man die Parodie der Marx Brothers gesehen hat, verliert Verdis Musik doch nichts von ihrer Größe und Würde. Marcel Prawy sagte einmal: Eine gute Oper muss eine Liebesgeschichte aufweisen. Ist das Verhältnis FaustMarguerite überhaupt eine Liebesgeschichte? Jonas Kaufmann: Es hätte eine werden können, wenn es eine Beziehung auf gleicher Augenhöhe wäre. Doch der Erfahrungsunterschied zwischen den beiden ist einfach zu groß, viel größer als die gesellschaftliche Kluft. Faust hat eben nicht mehr die Unschuld, die vielleicht zu einer glücklichen Liebe hätte führen können, und spätestens bei der so genannten Gretchenfrage wird ihm klar, dass er und sie in unterschiedlichen Welten leben. Sagen wir: Es ist die Illusion einer Liebesgeschichte, und deshalb hat sie natürlich auch kein Happy-end.
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
5
Oft wird davon gesprochen, was ein Sänger darf, worauf er achten muss, welche Rollen er wann singen darf, wie sich andere die Stimme ruiniert haben. Woher weiß man als Sänger, welche dieser Warnungen wahr sind und welche nicht? Jonas Kaufmann: Man muss auf seine innere Stimme hören und gute Ratgeber haben, auf deren Urteil man vertrauen kann. Und man sollte sich die Zeit nehmen, die Sänger zu studieren, die sich ihre Qualitäten über 40, 50 Jahre erhalten konnten. Denken Sie an Domingo, Gedda, Kraus und Bergonzi, an Ludwig, Rysanek, Scotto, Horne und so viele andere, die Jahrzehnte lang Hauptrollen an führenden Häusern gesungen haben. Natürlich gibt es für jeden Sänger Partien, die äußerst riskant sind. Da muss man halt seine Möglichkeiten kennen, ehrlich zu sich selbst sein und bestimmten Verlockungen widerstehen, auch den Lobeshymnen in Kritiken. Sie singen viel Lied, kann man die interpretatorische Qualität, die man als Liedsänger mitbringt auch in den Operngesang hineinbringen? Jonas Kaufmann: Aber ja, und genauso auch umgekehrt. Eine Opernpartie kann nur gewinnen, wenn man sie auch mit den Feinheiten des Liedgesangs gestalten kann, und manche Lieder, z. B. einige von Richard Strauss, profitieren durchaus davon, wenn man bei bestimmten Phrasen mit der ganzen Kraft des Opernsängers zulangt. Als Liedsänger hat man viel Freiheit, als Opernsänger ist man Regisseuren, Kollegen, Dirigenten etc. „ausgeliefert“. Wo bleibt auf der Opernbühne da noch Raum für eine eigene Interpretation? Jonas Kaufmann: „Ausgeliefert“ würde ich das nicht nennen. Auch in der Oper gibt es ja einen Prozess, der im Idealfall am Ende alle zu einem Team formt, in dem jeder dem anderen die Bälle zuspielt und genauso auch nach vorne stürmt und ein Tor schießt. Falls Sie auf die Allmacht der Regisseure anspielen: Selbst wenn ich darstellerisch an die kurze Leine genommen werde, so kann ich doch innerhalb eines begrenzten Radius noch immer eine kreative Freiheit ausleben, von der musikalischen Gestaltung gar nicht zu reden. Verwenden Sie immer neue Klavierauszüge, oder arbeiten Sie immer mit demselben – der durch diverse Einträge immer bunter wird?
Jonas Kaufmann: Wenn möglich lasse ich mir von dem entsprechenden Opernhaus einen eingerichteten Auszug schicken, mit allen Strichen, Änderungen etc., den ich dann mit meiner Ausgabe abgleiche. Hat man als unbekannter Sänger weniger Lampenfieber oder als ein so bekannter wie Sie? Jonas Kaufmann: Ich denke, das ist eine Typfrage, und es hängt auch davon ab, welche Partie man singt und an welchem Haus. Etwas mehr Adrenalin im Blut zu haben, kann durchaus auch hilfreich sein, aber man sollte sich nicht allein darauf verlassen. Das beste Mittel gegen Nervosität ist immer noch eine gute Vorbereitung. Man braucht eine Portion Exhibitionismus wenn man Bühnenkünstler sein will. Wie kann man diesen exhibitionistischen Anteil vom rein künstlerischen separieren? Gibt es Momente, wo man entscheiden muss: Gib dem Affen Zucker, oder nein, hier geht es um hehre Kunst? Jonas Kaufmann: Die gibt es immer wieder. Beim Schlussterzett Rosenkavalier zum Beispiel fände ich es grotesk, wenn sich da die drei Frauen den Kampf der Stimmgiganten liefern würden. Dort gilt’s der Kunst, und je mehr die drei aufeinander eingehen, desto schöner klingt’s. Und dann gibt’s wieder Stellen, bei denen das Publikum diese ExtraPortion „Exhibitionismus“ erwartet, zum Beispiel bei den „Vittoria!“-Rufen in Tosca. Da macht es mir auch großen Spaß, dem Affen Zucker zu geben, da bin ich nicht mehr so zurückhaltend wie noch vor vier, fünf Jahren. Nach meiner ersten Tosca in Wien kam Christa Ludwig zu mir in die Garderobe und sagte sinngemäß: „Sie singen das alles so fein und kultiviert, aber als Cavaradossi muss man manchmal auch die Rampensau rauslassen, so wie der Corelli das gemacht hat.“ Sie hat recht. Wir Mitteleuropäer sind ja, was die Lust an der Selbstdarstellung betrifft, eher gemäßigt. Uns fällt es nicht leicht, so ungeniert loszuschmettern wie es die meisten Italiener und Spanier können. Aber genau das wünscht sich das Publikum, es will diesen Extra-„Thrill“, diese große Emotion, die man fast körperlich spürt. Das ist ein wesentlicher Bestandteil des Faszinosums Oper, und wenn ich im Publikum sitze, wünsche ich es mir ganz genauso. Andreas Láng
6
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
WIENER OPERNBALL Strahlendes Ballvergnügen
N
icht immer muss ein übergeordnetes Motto einen Abend beherrschen, mitunter stehen Veranstaltungen ganz für sich. Der Wiener Opernball kommt auch ohne Generalthema aus, schon der Name ist Programm genug: Walzerseligkeit in höchster Vollendung, die Königin der Wiener Ballkultur, international ebenso bekannt wie in Österreich hochgeschätzt. Auch heuer, am 16. Februar, stellt das größte Ballfest der Saison, organisiert von Desirée Treichl-Stürgkh und Eva Dintsis, die Künstlerinnen und Künstler des Hauses ins Zentrum. Internationale Prominenz feiert dabei ebenso mit wie Orchestermusiker, Ensemblemitglieder, Tänzer und Choristen. Erlesen die Eröffnung, die prominent besetzt ist. Alljährlich ein logistisches und technisches Meisterstück ist der Umbau des Zuschauerraumes der Wiener Staatsoper in den imposanten und leuchtenden Ballsaal; die Bühne und die Sitzreihen verschwinden, ein zweiter Logenrund wird spiegelbildlich errichtet, eine zentrale Tanzfläche geschaffen. Gleichzeitig ändert das gesamte Haus sein inneres und äußeres Erscheinungsbild: geschmückt und verwandelt präsentiert sich die Wiener Staatsoper an diesem einen Abend noch strahlender, noch festlicher als während der restlichen Spielzeit. So wird der verbindenden Feierlaune tausender Besucher der richtige Rahmen gegeben und für die richtige Atmosphäre gesorgt. Stichwort Atmosphäre: Es zählt eben zu den Geheimnissen dieses Ballereignisses, dass bei aller internationaler Strahlkraft, der Prominenz und den Fernseh-Teams doch auch die Wienerische Stimmung gewahrt bleibt und der Ball auch ein Abend der Kommunikation und des Austausches werden kann.
MEISTERWERKE „MADE IN FRANCE“ Zur Premiere des Wiener Staatsballetts Der neue dreiteilige Abend des Wiener Staatsballetts präsentiert Meisterwerke des Balletts des 20. Jahrhunderts. Alle drei – Serge Lifars 1943 entstandene Suite en blanc, Roland Petits L’Arlésienne aus dem Jahr 1974 und Nils Christes 1985 kreiertes Before Nightfall – wurden in Frankreich uraufgeführt.
SUITE EN BLANC Hymne an das neoklassiche Ballett Suite en blanc zu Musik von Edouard Lalo kann als doppeltes Manifest verstanden werden: zum einen als Präsentation jener „französischen“ neoklassischen Sprache, zu der der gebürtige Ukrainer Serge Lifar nach einer bis dahin über zehn Jahre dauernden Tätigkeit für die Pariser Oper gefunden hatte, zum anderen als Huldigung an das von ihm geleitete Ballettensemble des traditionsreichen Hauses. Suite en blanc zeigt jenen pathoserfüllten Glanz, aus dem die Kunstgattung Ballett gewachsen war. Der auch als Schriftsteller hervorgetretene Lifar – er verfasste mehr als 20 tanztheoretische und tanzgeschichtliche Bücher – schreibt über Suite en blanc: „Dieses Ballett ist eine wahre Parade der Technik, eine Bilanz der Entwicklung des konventionellen Tanzes, eine Rechnung, die der Choreograph von heute der Zukunft präsentiert. Bei der Komposition von Suite en blanc war meine einzige Sorge, das Einzige, worauf ich mein Augenmerk gerichtet habe, der reine Tanz, unabhängig von allen anderen Überlegungen. Ich wollte schöne Visionen schaffen, Visionen, denen nichts Gekünsteltes, nichts Intellektualisiertes anhaften sollte. Was daraus wurde, ist eine Aufeinanderfolge von kleinen technischen Studien, von kurzen choreographischen Elementen, die voneinander unabhängig sind, aber dennoch durch den gleichen neoklassizistischen Stil miteinander in Verbindung stehen.“
8
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
BEFORE NIGHTFALL Abstrakte Bilder einer drohenden Katastrophe Anders verhält es sich mit Before Nightfall des Niederländers Nils Christe zu Musik von Bohuslav Martin˚u, das auch als Klammer zu dem vom Wiener Staatsballett getanzten Abend Schritte und Spuren gesehen werden kann. Denn das noch von Rudolf Nurejew für die Pariser Oper in Auftrag gegebene Werk, das inhaltlich bedrohliche Zeiten herauf beschwört, steht in engem Zusammenhang mit den niederländischen „Spurenlegern“ Hans van Manen und Jiˇrí Kylián. Christes Bewegungssprache verbindet Kyliáns aus der Musik gewonnene Emotion mit van Manens fast abstrahierender Sicht auf tänzerische Aktionen. Doch ungeachtet jeglicher herausragender Vorbilder, ließ erst Christes eigene schöpferische Kraft – wie dies bei Lifar und Petit auch der Fall ist – das Ballett zu einem Meisterwerk werden. Bohuslav Martin˚us 1938 vollendetes Doppelkonzert ist eine bedeutende Komposition aus einer künstlerisch fruchtbaren Zeit des tschechischen Meisters. Das ausdrucksstarke Werk scheint sich gegen das Phantom des Zweiten Weltkriegs aufbäumen zu wollen. Der Choreograph deutet die überhöhte lyrische Atmosphäre der Partitur, die ihr innewohnende Rhythmik des verzweifelten, zur Lebensfrage werdenden Kampfes angesichts der drohenden Katastrophe in sichtbaren, wenn auch abstrakten Bildern.
BALLETT
links: Maria Yakovleva in L´Arlésienne rechts: Olga Esina in Suite en blanc
SERGE LIFAR Geboren 1095 in Kiew. War als Premier danseur von Diaghilews Ballets Russes und Startänzer der Pariser Oper eine der führenden Tänzer seiner Generation. Seine Karriere als Choreograph war aufs Engste mit dem Ballett der Pariser Oper verbunden, dessen Direktor er von 1930 bis 1945 und von 1947 bis 1958 war. Er schuf bis 1969 rund 60 Werke für die Kompanie. Lifar starb 1986 in Lausanne. ROLAND PETIT Geboren 1924 in Villemomble bei Paris. Als Tänzer ausgebildet an der Pariser Oper, nahm Petits Karriere als Choreograph in den vierziger Jahren einen kometenhaften Aufstieg. Er war Leiter der Ballets des Champs Elysées, seiner eigenen Ballets de Paris und des Ballet National de Marseille. Weltweiten Ruhm trugen ihm auch seine Choreographien für Hollywood-Filme ein. Petit starb 2011 in Genf. NILS CHRISTE Geboren 1949 in Rotterdam. Begann 1974 – damals noch ein führender Tänzer des Nederlands Dans Theater – seine eigenen Choreographien zu entwickeln. Christes Ballette entstanden für namhafte Kompanien in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Australien. Sein Werkkatalog umfasst 78 Titel. In Wien ist Nils Christe 1982 durch sein für das Staatsopernballett einstudiertes Strawinski-Ballett Und so weiter bekannt geworden.
Liudmila Konovalova und Mihail Sosnovschi in Before Nightfall
BALLETT
L’ARLÉSIENNE Französische Literatur in Tanz geformt Wiederum anders verhält es sich mit Roland Petits L’Arlésienne zu Musik von Georges Bizet. Durch Dramaturgie und Schrittvokabular in den französischen Nachkriegsjahren verwurzelt, in denen der junge Petit selbst als Protagonist fungierte, ist L’Arlésienne das Werk eines reifen Meisters. Als Choreograph, der sich bewusst von der von Lifar vertretenen Grandeur los sagte, ließ sich Petit einmal mehr von der französischen Literatur anregen, verknappte die Vorlage Alphonse Daudets und erzählt nun die Geschichte einer Leidenschaft mit unglücklichem Ausgang auf seine Weise. Der Inhalt des hochdramatischen Balletts sei in Roland Petits eigenen Worten wiedergegeben: „Ein Tag, der ein Tag des Glücks, der Freude zweier endlich vereinter Familien sein sollte: der lang ersehnte Hochzeitstag dieser beiden provenzalischen Kinder Frédéri und Vivette. Wie viel Bangen herrschte und wie viele Tränen flossen, bevor es zur Verlobung kam. Aber heute können die Familien ein Band aus Wohlstand, aus Fülle knüpfen: Die ‚Kleinen‘ haben ‚ja‘ gesagt. Wie schön ist Vivette und wie stolz kann sie sein, ihren Geliebten vor aller Welt heimzuführen. Und wie stark und vernünftig ist Frédéri: hat er sich von diesem Mädchen aus Arles nicht hoch und heilig und für immer und ewig losgesagt? Aber da kehrt die Erinnerung an diese ‚Frau der verbotenen und leidenschaftlichen Liebe‘ lebendiger, beharrlicher und wirklicher als alle Zeugen der ‚Vermählung‘ zurück. Frédéri vergisst auf alles und alle, und auf Vivette und die anderen, er sieht nur mehr den Schatten ‚seines‘ Mädchens aus Arles. Unsterblich verliebt tanzt er mit diesem Trugbild und vermeint, alle Männer mit diesem Schatten tanzen zu sehen, und der rote Schleier der Eifersucht macht ihn blind. Die wachsame Vivette hat verstanden, dass ihr Frédéri nicht mehr gehört. Sie versucht, ihn heimzubringen, ja schon wie einen unglücklichen, verkrümmten Leib zu halten. Aber Frédéri ‚hat den Tod in den Augen‘ und den Wahnsinn im Herzen. Die Bewohner des Bauernhauses können an eine mögliche Verbindung glauben, die Burschen und Mädchen reißen die Jungvermählten zu einer ausgelassenen Farandole mit, die Hochzeitsnacht wird zur Nacht der Trauer und das Brautgemach zum Grab. Der Himmel – dieser wie ein Gemälde von Van Gogh leuchtende Himmel – schließt sich wieder und senkt sich auf dieses vom Fluch belegte Paar. Ein Schrei und Frédéri stürzt sich von der verbotenen Liebe besiegt in die Tiefe ...“ oz
MEISTERWERKE DES 20. JAHRHUNDERTS LIFAR | PETIT | CHRISTE SUITE EN BLANC Choreographie: Serge Lifar Musik: Edouard Lalo (Auszüge aus Namouna) Einstudierung: Manuel Legris, Claude Bessy Uraufführung: 23. Juli 1943, Ballet de l’Opéra de Paris Wiener Erstaufführung: 18. März 1950, Gastspiel des Ballet de l’Opéra de Paris in der Wiener Staatsoper in der Volksoper Mit: Olga Esina, Liudmila Konovalova, Irina Tsymbal, Nina Poláková, Natalie Kusch, Kiyoka Hashimoto, Marie-Claire D’Lyse, Alena Klochkova, Dagmar Kronberger, Roman Lazik, Andrey Teterin, Alexis Forabosco, Shane A. Wuerthner, Davide Dato, Maxime Quiroga, Richard Szabó, Dumitru Taran BEFORE NIGHTFALL Choreographie: Nils Christe Musik: Bohuslav Martin˚u (Doppelkonzert für zwei Streichorchester, Klavier und Pauken) Bühne: Thomas Rupert Kostüme und Einstudierung: Annegien Sneep Uraufführung: 6. März 1985, Ballet de l’Opéra National de Paris Wiener Erstaufführung: 26. Februar 1986, Ballet de l’Opéra National de Paris bei TANZ ’86, Theater an der Wien Mit: Ketevan Papava – Eno Peci, Nina Poláková – Roman Lazik, Liudmila Konovalova – Mihail Sosnovschi, Ioanna Avraam – Richard Szabó, Alice Firenze – Masayu Kimoto, Kiyoka Hashimoto – Davide Dato L’ARLÉSIENNE Choreographie: Roland Petit Libretto: Roland Petit nach der Erzählung und dem Bühnenstück von Alphonse Daudet Musik: Georges Bizet Bühne: René Allio | Kostüme: Christine Laurent Licht: Jean-Michel Désiré Einstudierung: Luigi Bonino, Jean Philippe Halnaut Uraufführung: 23. Jänner 1974, Ballets de Marseille Mit: Maria Yakovleva, Kirill Kourlaev Dirigent: Markus Lehtinen Klavier: Michal Bialk Premiere: 12. Februar 2012 Reprisen: 13., 19., 20., 23. Februar, 3. März 2012
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
11
BRUNO WA LTE R Zum 50. Todestag
J
eder Zoll an ihm ist Musik – so charakterisierte schon sehr früh Robert Radeke, Kapellmeister am Berliner Königlichen Opernhaus, den jungen Bruno Walter. Und er sollte Recht behalten: Die Musik, in den unterschiedlichsten Ausformungen und Facetten sollte tatsächlich zum bestimmenden Faktor im Leben des Dirigenten, Operndirektors und Komponisten werden. 1876 als Bruno Schlesinger in Berlin geboren, führte ihn sein Weg über die sogenannte Provinz im Jahr 1901 nach Wien, wo er unter dem damaligen Direktor Gustav Mahler Kapellmeister wurde. Die Jahre unter Mahler sollten ihn für sein kommendes Leben prägen: Gleichermaßen in musikalischer Hinsicht wie auch in der Wahrnehmung des, von der szenischen Intensität und Perfektion in seiner Gesamtheit abhängigen, Musiktheaters. Für den heutigen Leser seiner, immer noch als Standardwerk zu bezeichnenden, Autobiografie liegt das Faszinierende vor allem auch in der Absolutheit, mit der sich Bruno Walter auf die Musik einließ. Als Verwirklichung eines elementaren Lebensbedürfnisses ist sie für ihn anzusehen, egal, ob als Kammermusiker, Dirigent – oder als Operndirektor. Mit Wien verband ihn eine außergewöhnliche Zuneigung; er schätzte die Stadt über alles, war im Musikleben, aber auch ganz allgemein im künstlerischen Leben der Gemeinde fest verankert. Und das, obgleich er nicht nur begeisterten Zuspruch, sondern leider auch rassistisch motivierte Anfeindungen erleben sollte. Nur zwei Jahre lang (1936 bis 1938) stand er der Wiener Staatsoper als künstlerischer Leiter vor, bevor ihn der nationalsozialistische Terror vertrieb. Eine enge Beziehung verband ihn ebenso mit den Wiener Philharmonikern wie auch mit den Salzburger Festspielen, die er in den ersten Jahren entscheidend mitprägte. Zu seinem 50. Todestag (er starb am 17. Februar 1962) widmet ihm die Wiener Staatsoper eine Ausstellung im Gustav Mahler-Saal; ein begleitender Katalog, unter anderem mit Texten von Clemens Hellsberg, Wilhelm Sinkovicz, Oliver Rathkolb und Michael Staudinger erscheint begleitend.
12
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
AM STEHPL ATZ D
enke ich an meine Anfänge auf der Galerie vor fast 50 Jahren zurück, so mit einem Gefühl dankbaren Staunens. Trotz einem bescheidenen Taschengeld und einer restriktiven familiären Ausgehpolitik konnte ich in kurzer Zeit das gängige Opernrepertoire kennenlernen. Die Republik Österreich, deren „Anstalten“ ja sehr verschieden geartet sein können, zeigte sich mir von ihrer angenehmsten Seite: Für ein paar Schilling durfte ich Karajan und die besten Sänger und Sängerinnen der Welt hören. Dabei standen die „Stars“ gar nicht im Vordergrund; ich kannte sie ja noch gar nicht – vielmehr wollte ich die Opern selbst kennenlernen. So grandiose Werke in solchen Besetzungen, darin lag der Anfang einer bis heute andauernden Faszination: So war mein erster Manrico halt Corelli, die erste Isolde die Nilsson, der erste Wotan Hotter, als Mephisto wechselten Siepi und Ghiaurov einander ab, und so weiter. Und es ging nicht nur um die Hauptwerke, sondern ich hörte und sah, was eben geboten wurde: So begeisterten mich ganz früh schon ausgefallene Werke wie die Jenufa ° mit der Jurinac oder der Pelléas mit Waechter und Güden. Über wie viele grandiose Vorstellungen könnte ich nicht berichten! In den ersten Jahren wurde André Cluytens für mich besonders wichtig, er dirigierte meine schönsten Meistersinger. Aus der Fülle herausgegriffen: Fanciulla del West 1979. Zunächst, weil dem so geliebten Taddei im ersten Akt das Whiskyglas, das er wütend auf die Tischplatte knallte, zersprang, und er sich an der Hand blutig verletzte – was ihn keineswegs behinderte, weiterzusingen – Verismo! Zudem stehe ich mit meiner Meinung nicht allein da, dass es die beste Aufführung war, die Plácido Domingo in Wien jemals gesungen hat. Außerdem bekenne ich eine Schwäche für dieses Werk. Gewiss passierte auch Heiteres: Den berühmten Tito Gobbi konnte ich nur mehr ein einziges Mal hören, im Mai 1964 als Jago. Der ursprünglich angesetzte Usunow hatte abgesagt und wurde durch einen biederen Heldentenor ersetzt, der die Partie nicht im Original beherrschte. Beim Auftritt Otellos im 2. Akt murmelt Jago „Ciò maccora“, darauf der Tenor: „Was sagst du?“ und Gobbi unvergleichlich grimmig: „Nulla“ – große Heiterkeit am Stehplatz! Was mich heute noch
überrascht, ist die Raschheit, mit der wir damals über alles und alle zu urteilen vermeinten: Oft lag man damit richtig, aber gar nicht selten unterliefen mir auch peinliche Fehlurteile: So verkannte ich, welches Kaliber Astrid Varnay eigentlich war, auch wenn sie schon etwas schrill klang. Die Faszination der Oper, des Hauses und seiner Galerie ist bis heute ungebrochen: Nach Karajan kamen Bernstein, Kleiber, Abbado, Sinopoli, um nur einige der ganz Großen zu nennen. In der aktuellen Spielzeit hat mich Domingo als Simone zutiefst gerührt und mit Maija Kovalevska habe ich eben erst eine neue, fabelhafte Stimme gehört. Die Sozialgeschichte des Stehplatzes ist noch nicht geschrieben. Er hat in Wien eine lange Tradition und ist ein nicht ungefährliches Gelände, wenn man bedenkt, wer ihn aller auch besucht hat; eine gewisse Verrücktheit ist der Sache durchaus zu eigen. Den Grundstock bilden noch immer die Kinder aus den „Vorstädten“, also aus den Bezirken innerhalb des Gürtels und aus der Leopoldstadt, aus durchaus kleinbürgerlichen, aber eben bildungsbeflissenen Familien. Aber dieses Publikum ist sehr „alt“ und besucht die Oper schon seit Rossinis Zeiten. Es mag zwar nicht so „sophisticated“ sein, lässt sich aber auch nichts vormachen oder einreden. Ob der Stehplatz Zukunft hat? Heute haben Jugendliche – und als gerade noch Kind sollte man am Stehplatz anfangen! – andere Attraktionen und sind für ihre Freizeit auch nicht mehr so Rechenschaft schuldig wie seinerzeit. Vielleicht hat es mit geänderten Hörgewohnheiten zu tun, dass die unmittelbare sinnliche Erfahrung der – unverstärkten – menschlichen Stimme zu sehr in den Hintergrund tritt. Unübersehbar ist an manchen Abenden das Durchschnittsalter am Stehplatz höher als am Sitzplatz. Erfreulicherweise gibt es genug junge Leute aus fremden Ländern, die die Leere füllen. Heute besuche ich die Galerie naturgemäß nicht mehr so häufig wie früher, aber doch noch stetig. Die Staatsoper ohne ihren Stehplatz – das kann und mag ich mir ebenso wenig vorstellen wie Wien ohne seine Staatsoper. Clemens Jabloner
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
13
CLEMENS JABLONER Geboren 1948 in Wien, Jurist, 1978-1991 Beamter im Bundeskanzleramt, seit 1993 Präsident des Verwaltungsgerichtshofes, Univ. Prof., Geschäftsführer des Hans Kelsen Instituts, Publikationen auf den Gebieten der Rechtstheorie, des öffentlichen Rechts und der Rechtsgeschichte, 1998-2003 Vorsitzender der Österreichischen Historikerkommission. Verheiratet, drei Kinder. Am Stehplatz (Galerie!) seit 1962/1963.
FIGUREN VOLLER LEBEN Ensemblemitglied WOLFGANG BANKL im Gespräch
G
ibt es eine Bühnenfigur, die Ihnen charakterlich besonders entgegen kommt? Wolfgang Bankl: Das ist nicht einfach ... Es ist ja so, dass ein ganz normaler, alltäglicher Charakter, wie wir es ja alle sind und wie man ihn morgens in der U-Bahn trifft, einer, der keine absolut ungewöhnlichen Ecken und Kanten hat, auf der Bühne so gut wie nie vorkommt. Und wenn, dann ist er unglaublich schwer zu spielen. Das ist harte Arbeit! Denn je extremer die Charaktere ausgestaltet sind, desto einfacher sind sie darzustellen. Was mich betrifft: Ich bin vielleicht am ehesten eine Mischung zwischen Masetto, Figaro und Papageno: Das Trotzige bei Papageno, das Aufbegehrende bei Figaro, das leicht Tolpatschig-Aufbrausende bei Masetto. Die genauen Anteile hängen natürlich jeweils von der Tagesverfassung ab.
Wenn nun eine neue Rolle am Tisch liegt, wie finden Sie sich in ihr? Denken Sie: Dieser Aspekt ist meinem Nachbarn ähnlich, und den spiele ich jetzt. Wolfgang Bankl: Nein, ich suche den Kern der Figur. Man kann ja nicht eine Rolle wie Klingsor mit Bekannten abgleichen oder ihn in sich selbst suchen. Die Bühnenfiguren sind Kunstprodukte, die aus der Kunst entwickelt werden müssen. Wenn man sie mit Alltagsmenschen füllt, macht man sie klein. Umgekehrt findet man allerdings oft Stellen, an denen man sich denkt: So wäre ich auch gerne! Mir gefällt zum Beispiel die Konfliktlösung eines Morone in Palestrina, wenn er sagt „In der Verfassung des Gemüts kann nicht mit Segen weiterverhandelt werden.“ Das ist doch toll! Wer würde nicht gerne auch in einer brenzligen Situation so besonnen und wirkunsvoll intervenieren können? Aber auch er ist letztendlich ein Kunstprodukt. Und schauspielerische Aspekte in einer Figur: Woher kommen die Ideen dafür? Wolfgang Bankl: Erstens kommt die Anweisung vom Regisseur, das kann unterschiedlich detailliert sein. Einer legt eine Figur zu 95 Prozent fest, ein anderer nur zu 2 Prozent. Davon ausgehend
14
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
schaue ich einmal, was quasi automatisch aus mir herauskommt. Aber auch hier gilt, dass ich versuche, nicht zuviel von mir selbst in eine Rolle zu legen. Ich fände es falsch, einen Teilaspekt des Wolfgang Bankl in einer Rolle herauszustreichen. Im Gegenteil! Ich möchte eine Figur erschaffen und sie mit meiner Kraft mit Leben füllen. Das ist nach meiner Ansicht die einzig richtige Art und Weise, eine Figur zu präsentieren. Es geht eben nicht um die Persönlichkeit des Darstellers, sondern um die Persönlichkeit der Figur. Nur dann hat der Zuschauer die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Akteur auf die Figur zu schauen. Wenn der Schauspieler aber die Figur selber ist, dann ist das ein bisschen Sozialpornografie, wie sie im Nachmittagsfernsehen auf manchen Sendern läuft. Soll dieses Auf-die-Figur-Schauen beim Zuschauer etwas bewirken? Sollen sich im Barbiere ein paar heutige Bartolos an der Nase packen? Wolfgang Bankl: Während ich spiele, denke ich nicht an so etwas, ich habe kein missionarisches Bedürfnis. Darüber hinaus ist es aber einer der wichtigsten Aufgaben der Kunst, zur Reflexion und somit auch zu einer Art „Gewissenserforschung“ anzuregen. Welcher Regisseurtypus ist Ihnen lieber: Der mit einem 2 Prozent oder einem 95 Prozent genauen Regiekonzept bei der ersten Probe? Wolfgang Bankl: Die Antwort ist klar, ich mag den, der 95 Prozent hat. Mit dem Zusatz, dass er in der Lage sein soll, meine zwischen 50 Prozent und 100 Prozent schwankenden Ideen wenigstens anzuhören und nach Möglichkeit einzuarbeiten. Ideal ist es, wenn beide mit 100 Prozent in eine Produktion hineingehen und wir uns auf jeweils 50 % einigen. Diese müssen sich freilich ergänzen. Wie führen Sie eine künstlerische Qualitätskontrolle durch? Haben Sie eine Person, die allabendlich im Zuschauerraum sitzt und Sie berät?
Wolfgang Bankl: Die ständige Kontrolle kommt von den Pianisten am Opernhaus. Wir haben an der Staatsoper ja das Glück, die besten Leute, die man bekommen kann, als Korrepetitoren zu haben. Und das ist eine unglaubliche Qualitätskontrolle! Sie singen auch viel Lied und Konzert. Ist das mehr als nur eine Abwechslung im Opernalltag? Wolfgang Bankl: Schon ein Konzert ist vollkommen etwas anderes als die Oper. Beim Liederabend kommt noch dazu, dass man das Programm meistens selber zusammenstellt. Da kommt natürlich eine Portion dramaturgischer Arbeit dazu, die bei Gelingen einen gewissen kreativen Stolz als Belohnung bereithält. Fehlt Ihnen als Opernsänger bei einem Liederabend das Agieren auf der Bühne nicht? Wolfgang Bankl: Wenn ich auswendig singe, dann kann das schon passieren. Man kommt plötzlich in eine seltsame Zwangslage: Man will sich bewegen, darf aber nicht so recht. Und denkt plötzlich darüber nach: „Wie viel dürfte ich denn jetzt?“ Davon muss man sich aber sofort freimachen! Der letzte Gedanke vor einem Opernauftritt? Wolfgang Bankl: Ich möchte den Auftritt auf die Hundertstelsekunde genau erwischen! Normalerweise habe ich kein bis sehr wenig Lampenfieber, aber die letzten Meter: Da bin ich sehr angespannt und mag es auch nicht, wenn einer mich anspricht. Sie betreiben ja, so ganz nebenbei, ein eigenes fahrendes Kleinfestival: Giro d’arte. Wird dieses auch heuer fortgesetzt? Wolfgang Bankl: Giro d’arte ist eine mir besonders liebe Form der Kunst. Verschiedene Musiker, Sänger, Dichter, Aktionisten fahren dabei durch die Gegend und veranstalten teils geplante, teils spontan Konzerte und Lesungen. Auch heuer fahren wir für fünf Tage durch die Lande: zwischen Ungarn, Slowenien, Burgenland, Steiermark und Niederösterreich. Oliver Láng
Wolfgang Bankl als Ochs www.wiener-staatsoper.at im Rosenkavalier
N° 156
15
DIE NEUE PROBEBÜHNE K
aum eröffnet, schon im Betrieb! Auf der neuen Probebühne, am 13. Jänner von Frau Bundesministerin Claudia Schmied eröffnet, werden bereits die ersten Produktionen geprobt. So startete man am 20. Jänner mit Umberto Giordanos Andrea Chénier den regulären Betrieb. Für Staatsoperndirektor Dominique Meyer, der das Projekt initiierte und dem diese neue Räumlichkeit eine Herzenssache ist, war der 13. Jänner „ein extrem wichtiger Tag“, wie er bei der Eröffnungsfeier in seiner Rede festhielt. Durch die neue Probebühne, die sich auf dem Gelände des Arsenals im dritten Wiener Gemeindebezirk befindet, können nun einzelne Vorstellungen und Aufführungsserien besser geprobt werden. Vor allem die Tatsache, dass die neue Probebühne 1:1 die Fläche der Hauptbühne der Wiener Staatsoper abbil-
16
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
det, ermöglicht ein praxisorientiertes und genaueres Studieren. Auch wenn der größte Teil des Publikums der Wiener Staatsoper die neue Bühne niemals betreten wird, so dient sie doch ganz diesem: Denn durch die sich nun neu eröffnenden Möglichkeiten der intensiveren Vorbereitung können ab sofort noch besser geprobte Aufführungen angeboten werden. Dass das Projekt in kurzer Zeit und ohne irgendwelche Verzögerungen durchgeführt werden konnte, darf als gutes Ohmen gewertet werden. Bundesministerin Schmied in ihrer Eröffnungsansprache: „Ich bin sehr froh, dass das Projekt in wirtschaftlich nicht sehr komfortablen Zeiten geglückt ist und freue mich für die Kunst und Kultur Österreichs!“
ZWIS CHEN HINREIS SEND UND WUNDERBAR KS CARLOS ÁLVAREZ kehrt an die Staatsoper zurück
Z
u Beginn einige exemplarische Meinungen, herausgegriffen aus der umfassenden Anzahl ähnlich lautender Besprechungen: „Komplett rollendeckend: Carlos Álvarez als Racheengel Don Carlo. Wie aus Stein gemeißelt wirkt er in Uniform, unerbittlich nicht nur in militärischer, sondern vor allem familiärer Pflichterfüllung. Ein Mann wie ein Monument vergangener Tage, dessen Ehrbesessenheit sich mit dunkler Stimmkraft Bahn bricht.“ (Christoph Irrgeher in der Wiener Zeitung über die Premiere von La forza del destino, 2008). Oder, 2003, bei seinem Posa in Don Carlo ist die Rede von „wunderbar“ (Gert Korentschnig im Kurier) und von einer Stimme „voll Wärme“ (Die Presse). Oder, als Sulpice in der Regimentstochter im Jahr 2007: Carlos Álvarez ist „hinreißend“ (Karlheinz Roschitz, Kronen Zeitung) beziehungsweise erneut „wunderbar“ (Wilhelm Sinkovicz, Presse). All das, wie gesagt, nur ein rascher Blick in die große Menge der positiven, ja hymnischen Rezensionen, die Carlos Álvarez an der Wiener Staatsoper begleiten. Es fing im Haus am Ring am 6. Juni 1995 an, als er in der Titelpartie von Rossinis Il barbiere di Siviglia sein Hausdebüt gab. Noch zwölf Mal sollte er bis 2007 diese Partie an der Staatsoper singen. Unmittelbar darauf folgte Giorgio Germont in La traviata, der schon genannte Posa, dann Rollen wie der Herzog von Nottingham in Roberto Devereux, Sir Riccardo in I puritani, die Titelpartie von Don Giovanni, der Gérard in Andrea Chénier, Ford in Falstaff, Alphonse XI. in La Favorite oder Figaro in Mozarts Le nozze di Figaro. Insgesamt 164 Auftritte absolvierte der Sänger bisher im Haus am Ring, im Jahr 2007 wurde er zum Österreichischen Kammersänger ernannt. Die internationale Karriere Álvarez’ entwickelte sich ähnlich beeindruckend: Zunächst war es nur eine hobbymäßige Auseinandersetzung mit der Musik – als
Sänger in Chören –, bis ihm seine Ehefrau riet, ein professionelles Gesangsstudium zu beginnen. Doch Álvarez hatte eigentlich die Laufbahn eines Arztes geplant. „Als ich umsattelte, fragte ich mich, ob ich den Leuten als Sänger das geben kann, was ich ihnen als Arzt vielleicht gegeben hätte. Aber mittlerweile habe ich herausgefunden, dass man das auch als Sänger kann“, erzählte er einst dem Fachmagazin Opernglas über seinen Wechsel. Vom Opernchor des Theaters seiner Heimatstadt Málaga stieg er im Jahr 1990 – im Rahmen einer ZarzuelaProduktion – ins Solofach auf. Das Nachfolgende ging rasch: Sein Name wurde bald bekannt, 1992 hörte ihn Plácido Domingo, der Álvarez daraufhin förderte. Auftritte an den wichtigen internationalen Häusern und bei den zentralen Festivals folgten. Der Ruf an die Mailänder Scala, an das Royal Opera House Covent Garden in London, nach Paris, Amsterdam, San Francisco, an die Hamburgische und Bayerische Staatsoper, an das Gran Teatre del Liceu in Barcelona, an die Arena di Verona, an die Zürcher Oper, nach Valencia, zu den Salzburger Festspielen und an die New Yorker Metropolitan Opera erreichte den Sänger. Wesentlich ist dem Grammy-Preisträger vor allem aber auch die Arbeit vor der eigentlichen Premiere: „Der magische Moment des Öffnens der Partitur, das Erarbeiten der Partie, die Arbeit mit den Kollegen, mit dem Dirigenten – ich genieße das fast mehr als die eigentliche Vorstellung“, so Álvarez im genannten Interview. Nach längerer Abwesenheit kehrt er nun an die Wiener Staatsoper zurück und singt hier dreimal den Escamillo – an seiner Seite die Hausdebütantin Elena Maximova in der Titelpartie, Massimo Giordano als Don José und Maija Kovalevska, die hier vor kurzen als Mimì in La Bohème zu hören war, als Micaëla. OL
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
17
Auftritte: Escamillo (Carmen) 24., 27. Februar, 1. März
THEATER ALS FAMILIE Laura Polverelli im Gespräch Frau Polverelli, Sie sprechen praktisch perfekt Deutsch – wo haben Sie die Sprache so gut gelernt? Laura Polverelli: Ich habe zwei Jahre an der Hochschule für Musik in München studiert und war dann ein Jahr lang im Festengagement in Bonn, später habe ich viel an deutschen Häusern, wie zum Beispiel in Hamburg gesungen. Ich liebe die deutsche Sprache, sie hat für mich eine besondere Magie! Aber Italienisch ist letztlich doch schöner! Laura Polverelli: Also für mich ist Deutsch eine besondere Mischung aus Intellekt und Poesie. Und ich verbinde das Deutsche mit meinen guten Erinnerungen an eine schöne Zeit an der Münchner Hochschule. Gab es in Ihrer bisherigen Karriere für Sie ein besonders wichtiges, prägendes Opernhaus? Laura Polverelli: Eigentlich keines, das alle anderen überragt. Es gab eine Zeit, in der ich sehr viel in Paris am Théâtre des Champs-Elysées sang; dann lag wieder ein Schwerpunkt auf Florenz, Bologna oder Mailand. Jedes dieser Theater, besser: jedes Theater an sich hat seinen eigenen Zauber. Ich könnte nicht sagen, dass ich irgendein Opernhaus nicht schätze. Theater sind wie eine Familie für mich, ich liebe diese spezielle Atmosphäre, die Zusammenarbeit, das Leben hinter den Kulissen. Unterscheiden sich die einzelnen Theater hinter der Bühne eigentlich voneinander? Laura Polverelli: Da gibt es große Unterschiede! In Italien ist es anfangs immer ein bisschen chaotisch, doch am Ende klappt alles dann doch. In den USA, im deutschen Sprachraum läuft es viel organisierter, die Probenzeit ist besser geplant. Sie haben in der vergangenen Spielzeit hier im Haus als Maffio Orsini in Lucrezia Borgia debütiert. Sind solche Debütabende für Sie etwas Besonderes?
INTERVIEW
Laura Polverelli: Unbedingt. Es sind bei Debüts große Emotionen im Spiel. Andererseits ist das Wiederkehren an ein Haus auch etwas sehr Schönes, man kennt schon einige Mitarbeiter, Choristen, Musiker. Es ist wie ein Nachhausekommen. Ich bin in solchen Fällen viel gelassener ... Sind Sie an sich eher ein gelassener Mensch? Laura Polverelli: Nein, nein, total nervös! (lacht) An Vorstellungstagen kann ich nicht ruhig an einem Ort stehen bleiben, ich muss mich immerfort bewegen. Richtig hysterisch bin ich! Um den Tag wenigstens etwas zu verkürzen, versuche ich möglichst lange zu schlafen, dann spät zu essen. Und ich versuche Stress zu vermeiden. Es fällt mir in solchen Fällen aber gerade das Nichtstun besonders schwer. Also mache ich etwas Sport, oder Yoga. Sie singen an der Staatsoper im Februar die Rosina im Barbiere und die Dorabella in Così fan tutte. Welche dieser Figuren steht Ihnen charakterlich näher? Laura Polverelli: Eindeutig die Dorabella! Sie ist wie ich, und ich bin wie sie. Zumindest war das für viele Jahre so. Inzwischen bin ich etwas älter und reifer geworden und nehme das Leben nicht mehr ganz so leicht wie sie. Aber das Bisschen-Chaotische, das sie in sich trägt, ist mir geblieben (lacht). Rosina hingegen ist eine sehr sichere Figur, sie weiß immer ganz genau, was sie will und wie sie es bekommen wird. Das entspricht mir weniger. Dorabella lässt das Leben geschehen, sie rechnet nicht. Rosina hingegen kalkuliert. Ich habe beide Partien sehr sehr oft gesungen, wobei mir im Darstellerischen die Dorabella – natürlich – immer besonders leicht gefallen ist und fällt. Egal ob in traditionellen oder modernen Inszenierungen, ich habe immer schnell in das Konzept hineingefunden. Es ist eben eine Verwandtschaft da ... Und stimmlich? Laura Polverelli: Auch da kommt mir die Partie der Dorabella besonders entgegen. Für mich ist die Lage
ideal. Ich kann diese Rolle sogar singen, wenn ich gesundheitlich etwas angeschlagen bin – und so sang ich die Dorabella wirklich in jeder Lebenslage. Mozart hat diese Rolle so ideal geschrieben, dass ich beim Singen nicht über einzelne Töne nachdenken muss, sondern mich einfach nur auf die Musik und die Gesangslinie konzentrieren kann. Rosina ist für mich herausfordernder, die Tessitura weiter, es gibt mehr Koloraturen. Sie sagten, Dorabella lässt das Leben geschehen. Wieweit trifft das bei Ihnen auch auf Ihre Karriere zu? Laura Polverelli: Ach, ich bin da ein etwas ungewöhnlicher Mensch. Ich plane nicht besonders gerne, sondern lasse es einfach geschehen. Sowohl in der Karriere, als auch im Privatleben. Als Sängerin versuche ich mich stetig zu verbessern, aber forcieren will ich nichts. Gibt es in Ihrem Kalender eine Zeit, in der Sie keine Engagements annehmen und wirklich frei haben? Laura Polverelli: Es gibt einen freien Monat im Sommer, den ich mit meiner Familie verbringe. Und was machen Sie während der Saison, wenn sie nicht singen, proben und auftreten? Laura Polverelli: Viel Sport, wie Mountainbiking oder Fitness. Gelingt es Ihnen dabei, den Kopf frei zu bekommen und das Singen zu vergessen? Laura Polverelli: Nein! Das Singen bleibt immer im Kopf. Wie auch die typische Sängerangst, sich zu verkühlen. Aber zum Glück gibt es dafür ja den eben erwähnten Pausenmonat ... ... in dem Sie aber nie verkühlt sind ... Laura Polverelli: ... natürlich nicht! Denn dann „dürfte“ ich ja krank sein! Oliver Láng
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
19
Auftritte: Rosina (Il barbiere di Siviglia) 11. Februar Dorabella (Così fan tutte) 25., 28. Februar 2., 4. März
ROLANDO VILLAZÓN Wiederbegegnung mit einem Ausnahmesänger
20
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
PORTRAIT
KENNZEICHEN: „TENOR MIT HERZBLUT“ E
s war Anfang April 2005. An der Wiener Staatsoper wurde das Wien-Debüt von Rolando Villazón als Nemorino mit Partnerin Anna Netrebko vorbereitet. Man probte L’elisir d’amore von Gaetano Donizetti in der Otto Schenk-Jürgen Rose-Produktion aus den frühen 70er-Jahren. Und die Anzeichen standen auf „außergewöhnlich“. Das Fernsehen übertrug diese Repertoire-Vorstellung, in der auch Leo Nucci als Belcore und Ildebrando D’Arcangelo als Dulcamara mitwirkten. Der mexikanische Tenor war zwar in Österreich schon fünf Jahre früher bei einer Bregenzer Bohème positiv aufgefallen, und hatte Anfang März 2005 als Roméo beim Debüt im Haus am Ring triumphiert – aber nun eilte ihm der Ruf voraus, dass er ein Sänger der totalen Hingabe, ein Tenor mit „Herzblut“ sei. Und in der Tat: Publikumsliebling wurde er in Wien erst mit der Donizetti-Oper, in der er einen schüchternen Bauerntölpel zu spielen hatte. Der mexikanische Tenor Rolando Villazón und die schöne Russin Anna Netrebko waren damals schon der Verkaufshit in Salzburg, wo man Verdis La traviata für den Sommer 2005 angesetzt hatte. Aber zum „Dream-Duo“ der Oper avancierten sie erst mit diesem Repertoire-Abend an der Wiener Staatsoper, bei dem sie zum ersten Mal miteinander auftraten. Bei der Ouvertüre und der ersten Chorszene der Liebestrank-Reprise vom 3. April 2005 wähnte man sich noch in einer normalen Repertoire-Vorstellung. Doch dann heizte sich die Stimmung auf: Anna Netrebko war eine der wohl charmantesten Adinas, die man hier je gehört hat. Und schließlich betrat Rolando Villazón die Bühne: schüchtern und liebenswürdig, verklemmt und doch drollig, im Laufe des Abends entwickelte er so viele komische und tragische Ausdrucksnuancen, wie man sie wohl kaum in dieser Oper erlebt hatte: Er jonglierte wahrhaft zirkusreif mit den Orangen, torkelte als betrunkener liebestoller Brautwerber geradezu mit artistischer Grandezza über die Bühne, schmachtete in der großen Arie „voller Herzblut“ (und musste sie prompt wiederholen) und entwickelte ein Furioso der Begeisterung im Final-Duett. Und mit dieser euphorischen Superleistung steckte er alle an, Anna Netrebko, seinen
„Gegenspieler“ Leo Nucci und den wohl noch jungen „alten Quacksalber“ Ildebrando D’Arcangelo. In den fast sieben Jahren, die seit diesem Liebestrank vergangen sind, hat sich die Karriere von Rolando Villazón allerdings geradezu „überschlagen“. In Salzburg kam es zur Jahrhundert-Traviata durch Netrebko-Villazón. Eine moderne Regie von Willy Decker, das Duo Violetta-Alfredo in Höchstform, die das Fernsehen für die Medien-Ewigkeit festhielt; weiters das herrliche Konzert von der Berliner Waldbühne mit Anna Netrebko-Rolano Villazón und Plácido Domingo, die in Wien gedrehte Bohème von Robert Dornhelm – die Nachfrage nach Mega-Events mit dem „Dream-Duo“ war groß und die Kartennachfrage unbeschreiblich. Gleichzeitig begann sich Rolando Villazón immer mehr ins heldische Fach zu entwickeln. Da war der an den Frauen und der Gesellschaft zerbrechende Hoffmann in Contes d’Hoffmann von Jacques Offenbach. In dieser Rolle hatte einst ein Neil Shicoff brilliert und Rolando Villazón konnte sich hier ausleben. Sein Hang zur tragischen „Selbstzerfleischung“, seine Art des Attackierens in der Höhe, seine fast an Irrsinn gemahnende Art der Vollhingabe – das alles vermehrte die Beliebtheit des Tenors, der unter anderem Vorfahren aus Österreich hat. In diesen ersten Jahren der Villazón-Karriere kam noch ein weiteres Element hinzu. Das Bühnen-Temperament setzt sich auch im Privatleben fort. Besucher des Restaurant Triangel in der Nähe des Salzburger Festspielhauses berichten von zusätzlichen Gratis-Gesangseinlagen weit nach Mitternacht. Dazu kamen Interviews, Plattenpräsentationen und jede Menge „social events“. Es folgten Pausen und eine Operation, ein erstes und zweites Comeback. Nach der gelungenen Rückkehr nach der Operation singt Rolando Villazón nun Folk und Mozart (in Salzburg 2012 Bastien und Bastienne), gibt Liederabende und tritt immer wieder im Liebestrank als Nemorino auf. Und so kann ihn das Wiener Publikum im Februar 2012 wieder einmal in jener Produktion erleben, in der er es einst in einer einzigen Vorstellung zum Publikumsliebling Nr. 1 gebracht hat. Peter Dusek
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
21
Auftritte im Februar: Nemorino (L’elisir d’amore) 18., 21. Februar
REPERTOIRE IM FEBRUAR FAUST | 1., 4., 7., 10. Februar Für Komponisten war die Vertonung des Faust-Stoffes ein besonders Wagnis: War doch dieser Theaterstoff von Johann Wolfgang von Goethe so stark geprägt und bestimmt, dass jede Neubehandlung zumindest mit Stirnrunzeln betrachtet wurde. Der Franzose Charles Gounod wagte es dennoch – und schuf mit seiner Faust-Oper einen Hit, der seit der Uraufführung zum Standard-Repertoire jedes wichtigen Opernhauses gehört. Ihre bis heute ungebrochene Popularität verdankt das Werk der einprägsamen Melodik, der farbenprächtigen Instrumentation und der detailreich ausgearbeiteten musikalischen Struktur. AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | 2., 5. Februar Die Idee zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und mit ihr die Vorstellung einer scheinbaren Paradiesstadt dürfte schon 1927 zwischen Kurt Weill und Bertolt Brecht als ausgemachte Sache festgestanden sein. Nach mehreren Unterbrechungen entstand in enger Zusammenarbeit das Textbuch, die Partitur selbst konnte der Komponist 1929 beenden. Weill sah das Werk als ein Gleichnis des damals vorherrschenden Lebens an, deren Hauptfigur die Stadt Mahagonny selbst ist, die den Bedürfnissen des Menschen ihre Gründung, aber auch ihren Niedergang verdankt. ANDREA CHÉNIER | 3., 6. Februar Umberto Giordanos vierte und zugleich erfolgreichste Oper, Andrea Chénier, ist ein zentrales Werk des italienischen Verismo und erzählt die tragische Geschichte des jungen Dichters Andrea Chénier, der seine politische Unbestechlichkeit während der Französischen Revolution mit dem Leben bezahlt. IL BARBIERE DI SIVIGLIA | 11. Februar Rossinis Barbiere di Siviglia in der geistreichen Regie Günther Rennerts steht in der Publikumsgunst ganz weit oben. Diese Oper, basierend auf Beaumarchais’ ersten Teil der Figaro-Trilogie, vereint alle Vorzüge der Rossinischen Buffo-Opern: Unzählige melodische Ohrwürmer, ein Feuerwerk an musikalischem Witz und das berühmte, bis zum Perpetuum mobile ausufernde Rossinische Crescendo.
Szenenbild Così fan tutte
22
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
L’ELISIR D’AMORE | 18., 21. Februar Donizettis Liebestrank ist in der unglaublichen Rekordzeit von nur zwei Wochen geschaffen worden: Entstanden ist nichtsdestotrotz eine der herzerwärmendsten, kurzweiligsten und zugleich komischesten Liebesgeschichten der gesamten Opernliteratur, bei der Freunde des Schöngesangs ebenfalls auf ihre Rechnung kommen. LA SONNAMBULA | 22., 26., 29. Februar Obgleich Vincenzo Bellini bereits im Alter von 34 Jahren starb, gehörte er doch mit seinem MusiktheaterŒuvre zu den wichtigsten italienischen Komponisten des frühen 19. Jahrhunderts. Die von ihm geforderte enge Verknüpfung der Musik mit dem Text zeigt sich in seinen Opern in allerhöchster Meisterschaft. In der Sonnambula erzählt Vincenzo Bellini die Geschichte der schlafwandelnden jungen Amina, die zu Unrecht der Untreue an ihrem Elvino verdächtigt wird. Die ästhetisch ausgefeilte Inszenierung sowie das Bühnenbild stammen von Marco Arturo Marelli. COSÌ FAN TUTTE | 25., 28. Februar Eine Komödie, angereichert mit derben Einsprengseln? Oder doch ein Spiel um geplatzte Liebesillusionen, das gereifte Figuren am Schluss übrig lässt? Oder sogar beides? Mozarts Così fan tutte, die er gemeinsam mit seinem kongenialen Librettisten Lorenzo Da Ponte schuf, lässt Raum für vielerlei Interpretationen. Keine Fragen gibt es hingegen bezüglich der Musik – gehört diese bitterböse Komödie um die Untreue und Unbeständigkeit in der Liebe doch zum Wertvollsten aus der Feder des Komponisten und ist vom Spielplan der internationalen Opernhäuser nicht wegzudenken. CARMEN | 24., 27. Februar Für viele ist Carmen die vorbildhafte Frau, die sich niemals ihre Freiheit nehmen lässt, für die anderen ist sie eine männerverschlingende, letztlich beziehungsund liebesunfähige Person. Die zündenden bzw. schwelgerisch-gefühlvollen Melodien bezaubern nach wie vor Legionen von Zuhörern. Dieses letzte Werk Georges Bizets basiert auf einer Novelle von Prosper Mérimée, wurde 1875 in Paris uraufgeführt und sorgt seither für den anhaltenden Weltruhm.
DAS WIENER STAATSBALLETT Solotänzer: SHANE A. WUERTHNER Am 7. Jänner 2012 wurde Shane A. Wuerthner im Anschluss an die Aufführung von Donröschen, in der er die Partie des Prinz Florimund tanzte, von Ballettdirektor Manuel Legris vor versammeltem Ballettensemble zum Solotänzer des Wiener Staatsballetts ernannt. Das Avancement des 24-jährigen, aus San Francisco stammenden Tänzers kam nicht überraschend, war doch die Rolle des Dornröschen-Prinzen nach Prinz Nussknacker in Der Nussknacker, Prinz Siegfried in Schwanensee, Wronski in Anna Karenina, Herzog Albrecht in Giselle und James in La Sylphide bereits seine sechste Hauptrolle in einem abendfüllenden Ballett. Allesamt waren dies Partien des Danseur-noble-Fachs, für das Wuerthner sowohl durch seine fundierte Tanztechnik als auch durch seine vornehme Erscheinung prädestiniert ist. Seien Ausbildung erhielt Shane A. Wuerthner am Marin Ballet in San Rafael, Kalifornien, und an der Universal Ballet Academy in Washington DC, an der der namhafte Pädagoge Anatoli Kucheruk sein Lehrer war. 2005 wurde er vom damaligen Ballettdirektor Gyula Harangozó an das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper engagiert. Vier Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Halbsolisten. Zu seinen Solopartien in der Ära Harangozó zählten – neben bereits genannten „Prinzenrollen“ – Bauernpaar in Giselle, Grand Pas in Die Bajadere, Gefährte des Prinzen in Schwanensee, Pas de quatre in Dornröschen, Creepyman in Der Nussknacker, Faschingstanz in Romeo und Julia, Junger Herr in Manon, Ungarischer Offizier in Mayerling und Demetrius in Ein Sommernachtstraum sowie Hauptpartien in Tanzhommage an Queen, Sechs Tänze, Ederlezi und Glow – Stop. Unter Ballettdirektor Manuel Legris konnte er sein Repertoire um den Grand Pas und den Pas de six aus Raymonda sowie Hauptpartien in Stravinsky Violin Concerto, Glass Pieces, Bach Suite III und Variationen über ein Thema von Haydn erweitern. Seine ersten Auftritte als neu ernannter Solotänzer wird Shane A. Wuerthner in drei Partien des in diesem Monat vorgestellten neuen Abends Meisterwerke des 20. Jahrhunderts haben.
23
Shane A. Wuerthner als Prinz Florimund in Dornröschen www.wiener-staatsoper.at N° 155
In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staatsopernorchesters vorgestellt.
24
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
SERIE
Das Staatsopernorchester 1. Harfenistin CHARLOTTE BALZEREIT-ZELL
Die Wiener Staatsoper selbst hatte Charlotte BalzereitZell allerdings schon einige Jahre früher, als ungefähr Zehnjährige, betreten. Gemeinsam mit ihren Eltern – die Familie war auf der Durchreise nach Ungarn – besuchte sie damals im Haus am Ring die erste Opernvorstellung ihres Lebens, genauer Mozarts Zauberflöte. Niemals hätte sie sich damals träumen lassen, dass dieser Ort einst zu ihrem beruflichen Zentrum werden würde. Dass andererseits an jenem Tag just die Zauberflöte gespielt wurde – ein Werk, in der in der Partitur keine Harfe vorgeschrieben ist und
Charlotte Balzereit-Zell folglich niemals mitspielen wird, ist die Ironie der Geschichte. In ihren ersten drei Staatsopern-Jahren musste sie ihr persönliches Repertoire selbstverständlich erweitern und einige Werke neu dazulernen. Um an den Vorstellungsabenden wirklich sicher zu sein und sich gänzlich auf das Musizieren konzentrieren zu können, waren die einzelnen Partituren der besagten Stücke ihre ständigen Begleiter – solange, bis sie die nämlichen Opern im Schlaf beherrschte. Außerdem hörte sie regelmäßig unterschiedliche CD-Aufnahmen dieser Werke an, um etwaigen heiklen Passagen – zum Beispiel diversen Rubato-Stellen in Puccini-Opern – mit größter Souveränität begegnen zu können. Das ging so weit, dass Charlotte Balzereit-Zell die einzelnen Gesangsparts auswendig beherrschte. (Da die Emotionalität des Bühnengeschehens sie, wie jeden sensiblen Musiker, zutiefst in den Bann zu ziehen vermag, verbat sie sich in der ersten Zeit jeden Blick auf die Szene, um nicht, fasziniert vom jeweils Dargestellten, auf den Einsatz zu vergessen.) Zu den größten Herausforderungen des Musiktheaterrepertoires (das für die Harfe in der Regel weitaus schwerer ist als das symphonische) zählen neben den Opern Puccinis sowie diversen Balletten, wie Schwanensee oder Nussknacker, Stücke wie Tannhäuser, Lucia di Lammermoor oder Meistersinger. Regelmäßiges Üben zu Hause (praktischer Weise besitzt sie privat eine Harfe die jener in der Oper vom Typ her aufs Haar gleicht), um sich technisch fit zu halten, gehört somit natürlich zum täglichen Leben. Ebenso wie leichtes Lampenfieber bei solistischen Passagen, also jenen Abschnitten „die doch recht öffentlich“ sind, wie sie diese ironisch umschreibt. Kleinere Pannen, etwa Saitenrisse (selbstredend, dass solche Dinge dann passieren, wenn es am unangenehmsten ist!), können die allabendliche Spannung zusätzlich erhöhen. Und was erwartet Charlotte Balzereit-Zell von einem guten Dirigenten? Nun, nicht unbedingt genaue Kenntnisse bezüglich des Harfenspiels, aber die Fähigkeit, musikalischen zu animieren und einen auf den Weg des gemeinsamen Musizierens mitzunehmen. AL
SERIE
W
enn die ersten Besucher vor Beginn der Vorstellung den noch leeren Zuschauerraum der Wiener Staatsoper betreten, sitzt in den häufigsten Fällen zumindest schon eine Musikerin im Orchestergraben: Charlotte Balzereit-Zell. Die junge Musikerin stimmt nämlich zumeist noch einmal alle 47 Saiten ihrer Harfe, bevor die Aufführung losgeht – denn anders als bei einem Klavier, müssen die Harfenisten persönlich auf die korrekte Stimmung ihres Instrumentes achten und können dies nicht in die Hände externer Stimmer geben. A propos Klavier: Die ersten Annäherungen an den Lebensweg einer Musikerin erfolgten bei der aus Deutschland stammenden Charlotte Balzereit-Zell auf der Violine und eben am Klavier. Doch der Berufswunsch einer Harfenistin hatte sich dennoch schon früh für sie herauskristallisiert: Es war ihre Harfe spielende Tante, die in ihr das Interesse und die Liebe zu diesem Instrument weckte und Charlotte Balzereit-Zell nicht eher ruhen ließ, bis ihre Familie das entsprechende Studium ermöglichte. Die große Leidenschaft zur Harfe, gepaart mit ihrer Grundmusikalität, ließen bald klar werden, dass Charlotte Balzereit-Zell die Laufbahn einer Profimusikerin einschlagen würde. Als 15-Jährige kam sie dann ins deutsche Bundesjugendorchester, später als Karenzvertretung in das Orchester der Bayerischen Staatsoper, und schließlich, nach einem weiteren gewonnen Probespiel, in das Staatsopernorchester beziehungsweise zu den Wiener Philharmonikern.
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
25
DEBÜTS IM FEBRUAR
Elena Maximova singt die Titelpartie in Carmen
Toby Spence singt den Ferrando in Così fan tutte
Nicola Alaimo debütiert am 18. Februar als Belcore im Haus am Ring. Er erhielt seine musikalische Ausbildung in seiner Heimatstadt Palermo und bei Vittoria Mazzoni und gewann den Giuseppe di StefanoWettbewerb in Trapani, wo er auch sein Debüt als Dandini (La cenerentola) gab. Es folgten Engagements mit den großen Rollen im italienisch Fach von Rossini, Verdi und Puccini in Wexford, Ravenna sowie Torre del Lago weiters in Pesaro, an der Mailänder Scala, an den Opernhäusern in Neapel, Treviso, Bari, Lucca, Livorno, Bergamo, Piacenza und Catania. Unter Riccardo Muti war er als Don Pasquale in Malta, Moskau, St. Petersburg und im Wiener Musikverein zu erleben sowie als Tulipano (Il matrimonio inaspettato) und Jago (Otello) bei den Salzburger Festspielen und in Rom. Unter Zubin Mehta sang er den Fra Melitone (La forza del destino) beim Maggio Musicale Fiorentino – eine Partie, mit der er auch in Paris gastierte. Weitere Auftritte führten Nicola Alaimo als Paolo (Simon Boccanegra) an die New Yorker Metropolitan Opera, als Dandini an die Pariser Oper, als Falstaff nach Lissabon, als Stankar (Stiffelio) nach Monte-Carlo, als Guillaume Tell nach Amsterdam, als Attila nach Rom, als Gianni Schicchi nach Triest, als Pharaon (Moïse et Pharaon) nach Salzburg. Elena Maximova schloss ihre Gesangsausbildung am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau ab und wurde 2000 als Solistin an das Moskauer Stanislavski Musik-Theater engagiert. Derzeit ist sie dort in folgenden Rollen zu hören: Polina (Pique Dame), Siébel (Faust), Orlofsky (Die Fledermaus), Suzuki (Madama Butterfly), Rosina (Il barbiere di Siviglia), Olga (Eugen Onegin), Carmen und Charlotte (Werther). Elena Maximova debütierte 2005 an der Bayerischen Staatsoper in einer Neuproduktion von Rigoletto (Maddalena) unter der Leitung von Zubin Mehta. In nachfolgenden Spielzeiten kehrte sie nach München zurück und trat dort als Suzuki, Carmen, Olga und Frederica (Luisa Miller) auf. Weiters gab sie ihr Debüt an der Opéra de Lyon (Eugen Onegin, Pique Dame) und trat
26
N° 155 156
www.wiener-staatsoper.at
als Carmen an Häusern wie der Berliner Staatsoper, dem Teatro Comunale in Florenz, dem Palau de les Arts in Valencia und an der Mailänder Scala auf. Elena Maximova ist weltweit auch als Konzertsängerin aktiv. Weitere Auftritte führen sie als Preziosilla (La forza del destino) nach Florenz und Tokio, als Olga nach Amsterdam und als Marguerite (La damnation du Faust) nach St. Gallen. An der Wiener Staatsoper debütiert sie am 24. Februar als Carmen. Der Tenor Toby Spence studierte an der Opernschule der Guildhall School of Music and Drama in London. An der English National Opera sang er Fenton (Falstaff), Ferrando (Così fan tutte), Tamino (Die Zauberflöte), Paris (La belle Hélène) sowie die Titelpartien von Faust und Candide. Am Londoner Royal Opera House Covent Garden war Toby Spence als Kudrjáš (Kátja Kabanová), Ferdinand (The Tempest), Conte d’Almaviva (Il barbiere di Siviglia), Ramiro (La cenerentola) und Tom Rakewell (The Rake’s Progress) zu erleben. Weitere Auftritte führten den Tenor zum Glyndebourne Festival, an die Bayerische Staatsoper in München, die Pariser Oper, die San Francisco Opera, die Staatsoper Berlin, zum Santa Fe Festival, an die New Yorker Metropolitan Opera. Gegenwärtige und zukünftige Projekte umfassen unter anderem Don Ottavio (Don Giovanni) und Peter Quint (The Turn of the Screw) beim Glyndebourne Festival, Lenski (Eugen Onegin) an der English National Opera und David (Die Meistersinger von Nürnberg) am Royal Opera House Covent Garden in London. Toby Spence pflegt außerdem eine rege Konzerttätigkeit. Im Haus am Ring ist er erstmals am 25. Februar als Ferrando zu erleben. Der finnische Dirigent Markus Lehtinen absolvierte ein Klavier- und Dirigentenstudium an der SibeliusAkademie in Helsinki. Außerdem studierte er Komposition bei Aulis Sallinen und Einojuhani Rautavaara. Nach Gewinn der Nordic Conducting Competition wurde er 1988 als Dirigent an die Königliche Oper in Kopenhagen verpflichtet. Diesem Haus gehörte er bis
DEBÜTS
1993 an. Seit 1992 dirigiert er regelmäßig an der Königlich Schwedischen Oper. Zwischen 1985 und 1997 war er an der Finnischen Nationaloper fix engagiert, seither wirkt er an diesem Haus als Gastdirigent. Überdies war er Chefdirigent des Jyväskylä Sinfonieorchesters sowie Gastdirigent des Malmö Sinfonieorchesters. 1993 debütierte er an der Hamburgischen Staatsoper, weitere Engagements in Deutschland waren unter anderem an der Deutschen Oper Berlin und an der Bayerischen Staatsoper. Wiederholt ist er als Dirigent von Opern-Uraufführungen hervorgetreten. Seit 2004 hat Markus Lehtinen eine Professur an der Sibelius-Akademie inne. Im Jänner 2012 dirigierte er das Galakonzert anlässlich des Thronjubiläums der dänischen Königin Margrethe II.
O PE RN-ROL L ENDEB ÜTS Jonas Kaufmann (Faust), Albert Dohmen (Méphistophélès), Inva Mula (Marguerite), Juliette Mars (Siébel), Monika Bohinec (Marthe) in Faust am 1. Februar Ekaterina Siurina (Amina), Lawrence Brownlee (Elvino), Valentina Nafornit˘a* (Lisa) in La sonnambula am 22. Februar Yves Abel (Dirigent), KS Carlos Álvarez (Escamillo), Maija Kovalevska (Micaëla), Chen Reiss (Frasquita), Marco Caria (Morales) in Carmen am 24. Februar Laura Polverelli (Dorabella), Adam Plachetka (Guglielmo) in Così fan tutte am 25. Februar *Stipendiatin von Novomatic
B AL L ET T- R O L L EN D EBÜTS Alle Mitwirkenden geben am 12. Februar in Meisterwerke des 20. Jahrhunderts ihr Rollendebüt an der Wiener Staatsoper. Olga Esina, Liudmila Konovalova, Nina Poláková, Emilia Baranowicz, Iliana Chivarova, Marie-Claire D’Lyse, Alice Firenze, Kiyoka Hashimoto, Franziska Wallner-Hollinek, Roman Lazik, Shane A. Wuerthner, András Lukács, Alexandru Tcacenco, Andrey Teterin, Marat Davletshin, Marcin Dempc, Greig Matthews (Suite en blanc), Kiyoka Hashimoto – Masayu Kimoto, Natalie Kusch – Shane A. Wuerthner, Maria Yakovleva – Denys Cherevychko, Marie-Claire D’Lyse – Attila Bakó, Erika Kovᡠcová – Kamil Pavelka, Anna Mendakiewicz – Igor Milos (Before Nightfall), Irina Tsymbal, Eno Peci (L’Arlésienne) in Meisterwerke des 20. Jahrhunderts am 19. Februar Denys Cherevychko (Suite en blanc) in Meisterwerke des 20. Jahrhunderts am 20. Februar Prisca Zeisel (Suite en blanc) in Meisterwerke des 20. Jahrhunderts am 23. Februar
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
27
DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE
TODESFÄLLE
Die amerikanische Sopranistin Leontyne Price wird am 10. Februar 85 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper sang sie Aida, Donna Anna, Cio-Cio-San, Tosca, Leonora, Liù, Pamina. Marcelo Álvarez wird am 27. Februar 50 Jahre alt. Im Haus am Ring war er bislang als Rodolfo, Rigoletto-Herzog, Roméo, Alfredo und Werther zu erleben. Reri Grist feiert am 29. Februar ihren 80. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang sie unter anderem Zerbinetta, Oscar, Rosina, Blonde, Susanna, Gilda.
OPERNFREUNDE Sonntag, 12. Februar um 11.00 Uhr, Faschingsbrunch mit Daniela Fally Raiffeisen Zentralbank/Festsaal Sonntag, 19. Februar, 12.00 Uhr, Ronacher Künstlergespräch Rolando Villazón Moderation: Thomas Dänemark Sonntag, 26. Februar, 14.00 Uhr, Gustav Mahler-Saal Künstlergespräch: Adam Plachetka Moderation: Thomas Dänemark
DONATOREN Astra Asigurari SA | BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH | Casinos Austria AG | Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Helm AG | Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH | Novomatic AG | Oppenheimer Investments AG | Porsche Holding GmbH Qazzar GmbH | Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | Norbert Schaller GmbH | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | UniCredit Bank Austria AG | Uniqa Versicherungen AG | voestalpine AG | Wirtschaftskammer Wien
28
N° 156
Die Wiener Staatsoper und die Wiener Philharmoniker trauern um zwei langjährige Orchestermitglieder: Am Mittwoch, 11. Jänner verstarb der Flötist Günter Voglmayr nach längerer Krankheit; am Donnerstag, 12. Jänner erlag der Primgeiger Prof. Herbert Linke seinem Krebsleiden. Rudi van Dantzig, einer der erfolgreichsten niederländischen Choreographen und langjähriger Direktor von Het Nationale Ballet, ist am 19. Jänner 2012 78-jährig in Amsterdam gestorben. Für das Wiener Staatsopernballett kreierte van Dantzig 1979 Ulysses zu Musik von Roman Haubenstock-Ramati. Die Sopranistin Ruthilde Boesch verstarb am 20. Jänner 2011 im Alter von 94 Jahren. Die Sängerin studierte in Wien und debütierte im Jahr 1945 an der Wiener Staatsoper. Dort sang sie bis 1974 in hunderten Aufführungen. 1968 wurde ihr der Titel Österreichische Kammersängerin verliehen. Große Bedeutung erlangte sie auch als Pädagogin. Am 3. Jänner 2012 ist Ing. Manfred Truley, Leiter der EDV des BundestheaterKonzerns, im Alter von 51 Jahren verstorben. Seit 1984 war er für die Österreichischen Bundestheater tätig.
BUCHPRÄSENTATION Am 17. Februar 2012 stellt Frédéric Chaslin um 18.30 Uhr im Barocksalon des Musikhauses Doblinger sein Buch Auf der Suche nach dem neuen Klang vor. Der Eintritt ist frei. Sitzplatzreservierungen werden unter Tel. (+43/1) 51503-34 entgegengenommen.
www.wiener-staatsoper.at
NEUE BÜCHER Dem Publikum der Wiener Staatsoper ist der Tenor Benedikt Kobel, Ensemblemitglied des Hauses, seit langem ein Begriff. Nicht so bekannt ist vielleicht der Umstand, dass er auch ein großes zeichnerisches Talent besitzt – wovon regelmäßige Ausstellungen seiner Werke Zeugnis gaben und geben. Neben großformatigen Landschaftsansichten stehen vor allem Cartoons im Zentrum seines Schaffens. Nun ist bei Ueberreutter eine amüsante Auswahl dieser Cartoons herausgekommen. Wer also Spaß an geistreichen, doppel- und mehrfachdeutigen, skurrilen sowie einfach unterhaltsamen und lustigen Zeichnungen hat, dem sei dieses Buch wärmsten empfohlen. Was darf ein Regisseur? Was dürfen Interpreten mit einem Stück, einer Oper an sich machen? Wie weit darf man gehen, ohne die Intentionen der Schöpfer, also der Librettisten, der Komponisten, zu verraten beziehungsweise ohne das Stück zu zerstören? Gerhard Brunner, der unter anderem als Intendant der Grazer Oper spannendes und aufsehenerregendes Musiktheater umsetzte, das weit über die Grenzen Österreichs für positive Aufmerksamkeit sorgte, hat unter dem Titel Werktreue; was ist Werk, was Treue? ein Buch herausgebracht, in dem namhafte Dirigenten, Regisseure, Operndirektoren, Musikwissenschaftler, Dramaturgen und Journalisten ihre ganz persönliche Position zu diesem Thema argumentativ darlegen. Das bei Böhlau-Oldenbourg erschienene Buch dürfte alle interessieren, die sich tiefergehend mit der Interpretation von Musiktheaterwerken auseinandersetzen, aber auch jene, die sich für entsprechende Diskussionen argumentativ aufrüsten wollen.
DATEN UND FAKTEN
BALLETT-PERSONALIA
VERLÄNGERUNG
DIVERSES
Am 31. Jänner 2012 ist Thomas Mayerhofer in den Ruhestand getreten. Der Absolvent der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater wurde 1983 Mitglied des Wiener Staatsopernballetts. Sein umfangreiches Repertoire reichte vom klassischen Fach, in dem er auch in Demi-caractère- und Charakterrollen auftrat, bis zu Partien in zeitgenössischen Balletten. Ebenfalls in den Ruhestand getreten ist Iva Rohlik. Die in Wien geborene Absolventin der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater wurde 1992 Mitglied des Wiener Staatsopernballetts. In der Spielzeit 1997/1998 tanzte sie in John Neumeiers Hamburg Ballett. Zurückgekehrt nach Wien, avancierte sie 1999 zur Halbsolistin.
RADIO So, 5. Feb., 15.00 Uhr | Radio Stephansdom Melange mit Dominique Meyer So, 5. Feb., 11.50 Uhr | Ö1 INTERMEZZO Gast: Jonas Kaufmann Sa, 11. Feb., 19.30 Uhr | Ö1 Otello – Aufgenommen im Jänner 2012 in der Wiener Staatsoper So, 26. Feb., 15.05 Uhr DAS WIENER STAATSOPERNMAGAZIN Gestaltung: Michael Blees
Unter dem Ehrenschutz von Manuel Legris präsentiert der Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper am 26., 27. und 28. Februar (Beginn 20.00 Uhr) im Odeon Junge Choreographen ’12 des Wiener Staatsballetts. Der Benefiz-Liederabend Clemens Unterreiner zugunsten von Junge Choreographen ’12 des Wiener Staatsballetts, findet am 18. Februar 2012 (Beginn 19.00 Uhr) im Plenarsaal des Alten Rathauses statt. Karten: www.wien-ticket.at Tel. (+43/1) 58 885 Das Staatsopernmuseum dokumentiert die Geschichte des Hauses anhand von historischen Kostümen, Bühnenbildentwürfen, Abendzetteln und anderen Dokumenten. Es werden wichtige Ereignisse wie Ur- und Erstaufführungen, bedeutende Inszenierungen oder maßstabsetzende musikalische Interpretationen in Erinnerung gerufen. Im Februar werden zu Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (2., 5. Februar) und Faust (1., 4., 7., 10. Februar) eine halbe Stunde vor Beginn der jeweiligen Vorstellung kostenlose Werkeinführungen im Gustav Mahler-Saal präsentiert. Dabei werden u. a. Informationen über das Werk, Entstehungsgeschichte, Rezeption und die aktuelle Neuproduktion angeboten.
Kulturministerin Dr. Claudia Schmied verlängerte im Jänner den ursprünglich bis 31. August 2015 laufenden Vertrag von Staatsopern-Direktor Dominique Meyer um weitere fünf Jahre. Dominique Meyer und Franz WelserMöst sind übereingekommen, dass Franz Welser-Möst die Funktion des Generalmusikdirektors des Hauses am Ring jedenfalls bis 31. August 2018 – mit einer Verlängerungsoption um weitere zwei Jahre, die bis 31. August 2015 ausgesprochen wird – ausüben wird. „Wien ist mir ans Herz gewachsen, ich habe einen hervorragenden Generalmusikdirektor an meiner Seite, ein wunderbares Team und fühle mich vom Publikum sehr unterstützt. Letztendlich gibt es keine schönere Aufgabe in meinem Beruf, als die Wiener Staatsoper zu leiten. Gemeinsam mit Franz Welser-Möst werden wir sofort mit der künstlerischen Planung ab 2015/2016 beginnen“, so Staatsoperndirektor Dominique Meyer. „Ich freue mich, mit unserem einzigartigen Orchester, Ensemble und Chor weitere Jahre zusammenarbeiten zu können und das entstandene künstlerische Vertrauensverhältnis zu intensivieren und auszubauen“, so Generalmusikdirektor Franz WelserMöst.
STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM FEBRUAR 2012 1.2. 2.2. 4.2. 5.2. 7.2. 10.2. 19.2. 20.2. 21.2. 22.2.
10.00*
10.00*
13.00
11.00
13.00 13.00
14.30 14.00 14.00 14.00 14.00
15.30 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00
14.00 14.30 14.00
15.00 15.30 15.00
23.2. 24.2. 25.2. 27.2. 28.2. 29.2.
14.30 14.00
10.00*
15.30 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00
9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten. * Spezielle Führungen (für Kinder ab 6 Jahren geeignet) – bei Gruppen: bitte um tel. Voranmeldung.
www.wiener-staatsoper.at
N° 156
29
SPIELPLAN Februar 2012 Mittwoch FAUST | Charles Gounod 01 19.00-22.00 Dirigent: Alain Altinoglu | Regie nach einer Idee von: Nicolas Joel und Stéphane Roche Oper Kaufmann, Dohmen, Eröd, Kammerer, Mula, Mars, Bohinec
Zyklus 6 Preise A Werkeinführung
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | Kurt Weill Donnerstag Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Jérôme Deschamps 02 19.30-22.15 Kulman, Pecoraro, Konieczny, Kirchschlager, Ventris, Ernst, Unterreiner, Hong, Derntl, Tonca, Oper Nafornit˘a, I. Raimondi, Mars, Houtzeel, Bohinec, Zednik
Abo 19 Preise A Werkeinführung
ANDREA CHÉNIER | Umberto Giordano Freitag Dirigent: Pinchas Steinberg | Nach einer Regie von: Otto Schenk 03 19.30-22.15 Botha, Murzaev, Fantini, Kushpler, Twarowska, Montiel, Caria, Pelz, Moisiuc, Bankl, Kobel, Roider, Roser, Oper Dumitrescu, Monarcha
Abo 8 Preise A
Samstag FAUST | Charles Gounod 04 19.00-22.00 Dirigent: Alain Altinoglu | Regie nach einer Idee von: Nicolas Joel und Stéphane Roche Oper Kaufmann, Dohmen, Eröd, Kammerer, Mula, Mars, Bohinec
Preise A Werkeinführung
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY | Kurt Weill Sonntag Dirigent: Ingo Metzmacher | Regie: Jérôme Deschamps 05 19.00-21.45 Kulman, Pecoraro, Konieczny, Kirchschlager, Ventris, Ernst, Unterreiner, Hong, Derntl, Tonca, Oper Nafornit˘a, I. Raimondi, Mars, Houtzeel, Bohinec, Zednik
Abo 23 Preise A Werkeinführung
ANDREA CHÉNIER | Umberto Giordano Montag Dirigent: Pinchas Steinberg | Nach einer Regie von: Otto Schenk 06 19.30-22.15 Botha, Murzaev, Fantini, Kushpler, Twarowska, Montiel, Caria, Pelz, Moisiuc, Bankl, Kobel, Roider, Roser, Oper Dumitrescu, Monarcha
Zyklus 1 Preise A
Dienstag FAUST | Charles Gounod 07 19.00-22.00 Dirigent: Alain Altinoglu | Regie nach einer Idee von: Nicolas Joel und Stéphane Roche Oper Kaufmann, Dohmen, Eröd, Kammerer, Mula, Mars, Bohinec
Preise A Werkeinführung
Mittwoch SOLISTENKONZERT 08 20.00-22.00 Tenor: Roberto Alagna | Klavier: Pierre Vallet Konzert
Zyklus Solistenkonzerte 2 Preise K
09 Donnerstag KEINE VORSTELLUNG Freitag FAUST | Charles Gounod 10 19.00-22.00 Dirigent: Alain Altinoglu | Regie nach einer Idee von: Nicolas Joel und Stéphane Roche Oper Kaufmann, Dohmen, Eröd, Kammerer, Mula, Mars, Bohinec
Abo 6 Preise A Werkeinführung
Samstag IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini 11 19.30-22.15 Dirigent: Karel Mark Chichon | Nach einer Regie von: Günther Rennert Oper Bruns, Bankl, Polverelli, Werba, Pertusi, Pelz, Ellen
Preise A
MEISTERWERKE DES 20. JAHRHUNDERTS Lifar | Petit | Christe Sonntag SUITE EN BLANC | Serge Lifar – Edouard Lalo 19.00-21.30 12 BEFORE NIGHTFALL | Nils Christe – Bohuslav Martin˚u Ballett L’ARLÉSIENNE | Roland Petit – Georges Bizet Premiere Dirigent: Markus Lehtinen Esina, Konovalova, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Kusch, Papava, Lazik, Kourlaev, Peci, Sosnovschi, Wuerthner
Zyklus Ballettpremieren Preise C
Montag MEISTERWERKE DES 20. JAHRHUNDERTS 13 19.00-21.30 Lifar | Petit | Christe Ballett (wie am 12. Februar)
Preise C CARD
14 Dienstag
KEINE VORSTELLUNG
15 Mittwoch
KEINE VORSTELLUNG
16 Donnerstag WIENER OPERNBALL 2012
17
Freitag 14.30-15.30 17.00-18.00 Oper
DIE ZAUBERFLÖTE FÜR KINDER | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Patrick Lange | Regie: Diana Kienast Orchester: Wiener Philharmoniker | Kinder der Opernschule Monarcha, Németi, Novikova, Hartig, Kammerer, Fally, Kobel
30
N° 156
www.wiener-staatsoper.at
geschlossene Vorstellungen
SPIELPLAN
Samstag L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti 18 20.00-22.15 Dirigent: Guillermo García Calvo | Nach einer Regie von: Otto Schenk Oper Schwartz, Villazón, N. Alaimo, Šramek, Tonca
Preise A
Gustav Mahler-Saal Sonntag KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 6 15.00-16.30 19 PhiliTango KammerKlarinette: Norbert Täubl | Violine: Erich Schagerl | Viola: Thomas Hajek | Violoncello: Stefan Gartmayer musik Kontrabass: Wolfgang Gürtler | Klavier: Klaus Laczika
Preise R
MEISTERWERKE DES 20. JAHRHUNDERTS Lifar | Petit | Christe SUITE EN BLANC | Serge Lifar – Edouard Lalo 19.30-22.00 BEFORE NIGHTFALL | Nils Christe – Bohuslav Martin˚u Ballett L’ARLÉSIENNE | Roland Petit – Georges Bizet Dirigent: Markus Lehtinen Esina, Konovalova, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Kusch, Lazik, Cherevychko, Peci, Wuerthner
Abo 21 Preise C
MEISTERWERKE DES 20. JAHRHUNDERTS Lifar | Petit | Christe Montag SUITE EN BLANC | Serge Lifar – Edouard Lalo 20 19.00-21.30 BEFORE NIGHTFALL | Nils Christe – Bohuslav Martin˚u Ballett L’ARLÉSIENNE | Roland Petit – Georges Bizet Dirigent: Markus Lehtinen Esina, Konovalova, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Kusch, Lazik, Cherevychko, Peci, Wuerthner
Preise C
Dienstag L’ELISIR D’AMORE | Gaetano Donizetti 21 20.00-22.15 Dirigent: Guillermo García Calvo | Nach einer Regie von: Otto Schenk Oper Schwartz, Villazón, N. Alaimo, Šramek, Tonca
Preise A
Mittwoch LA SONNAMBULA | Vincenzo Bellini 22 19.00-21.30 Dirigent: Evelino Pidò | Regie, Bühne, Licht: Marco Arturo Marelli Oper Dumitrescu, Twarowska, Siurina, Brownlee, Nafornit˘a, Yang
Abo 10 Preise B CARD
MEISTERWERKE DES 20. JAHRHUNDERTS Lifar | Petit | Christe SUITE EN BLANC | Serge Lifar – Edouard Lalo Donnerstag BEFORE NIGHTFALL | Nils Christe – Bohuslav Martin˚u 23 19.00-21.30 L’ARLÉSIENNE | Roland Petit – Georges Bizet Ballett Dirigent: Markus Lehtinen Esina, Konovalova, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Kusch, Papava, Lazik, Shishov, Cherevychko, Kourlaev, Peci, Sosnovschi
Abo 18 Preise C
CARMEN | Georges Bizet Freitag Dirigent: Yves Abel | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli 24 19.00-22.15 Maximova, Giordano, C. Álvarez, Kovalevska, Reiss, Mars, Monarcha, Oper Caria, Chung, Kammerer
Preise G
Samstag COSÌ FAN TUTTE | Wolfgang Amadeus Mozart 25 19.00-22.30 Dirigent: Jérémie Rhorer | Regie: Roberto de Simone Oper Frittoli, Polverelli, Plachetka, Spence, Hartig, De Carolis
Zyklus 2 Preise S
MATINEE DER OPERNSCHULE DER WR. STAATSOPER Sonntag A CEREMONY OF CAROLS | Benjamin Britten 26 11.00-12.00 STABAT MATER | Giovanni Battista Pergolesi Matinee AFRIKANISCHE CHORMUSIK
Preise M
LA SONNAMBULA | Vincenzo Bellini 19.00-21.30 Dirigent: Evelino Pidò | Regie, Bühne, Licht: Marco Arturo Marelli Oper Dumitrescu, Twarowska, Siurina, Brownlee, Nafornit˘a, Yang
Abo 22 Preise B
Montag CARMEN | Georges Bizet 27 19.00-22.15 Dirigent: Yves Abel | Regie und Bühne: Franco Zeffirelli Oper Maximova, Giordano, C. Álvarez, Kovalevska, Reiss, Mars, Monarcha, Caria, Chung, Kammerer
Abo 15 Preise G
Dienstag COSÌ FAN TUTTE | Wolfgang Amadeus Mozart 28 19.00-22.30 Dirigent: Jérémie Rhorer | Regie: Roberto de Simone Oper Frittoli, Polverelli, Plachetka, Spence, Hartig, De Carolis
Abo 3 Preise S CARD
Mittwoch LA SONNAMBULA | Vincenzo Bellini 29 19.30-22.00 Dirigent: Evelino Pidò | Regie, Bühne, Licht: Marco Arturo Marelli Oper Dumitrescu, Twarowska, Siurina, Brownlee, Nafornit˘a, Yang
Abo 11 Preise B
PRODUKTIONSSPONSOR
FAUST | LA SONNAMBULA | OPERNSCHULE FÜR KINDER DER WIENER STAATSOPER www.wiener-staatsoper.at
N° 156
31
KARTENVERKAUF FÜR 2011/2012 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2011/2012 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2011/2012 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins.
KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND TELEFONISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1. 9. für 1. 11., am 30. 9. für 30. 11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30. 9. werden jeweils vom 1. bis 30. 5., die Vorstellungen vom 1. bis 31. 10. jeweils vom 1. bis 30. 6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.
TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.
KASSE IM FOYER / ABENDKASSE der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
INFO UNTER DEN ARKADEN im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.
KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.
KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und
32
N° 156
wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.
ABOS UND ZYKLEN Abo 3
28. Februar, 19.00-22.30 COSÌ FAN TUTTE Wolfgang Amadeus Mozart
Abo 6
10. Februar, 19.00-22.00 FAUST Charles Gounod
Abo 8
3. Februar, 19.30-22.15 ANDREA CHÉNIER Umberto Giordano
Abo 10
22. Februar, 19.00-21.30 LA SONNAMBULA Vincenzo Bellini
Abo 11
29. Februar, 19.30-22.00 LA SONNAMBULA Vincenzo Bellini
Abo 15
27. Februar, 19.00-22.15 CARMEN Georges Bizet
GUTSCHEINE
Abo 18
Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.
23. Februar, 19.00-21.30 MEISTERWERKE DES 20. JHDT. Lifar | Petit | Christe
Abo 19
2. Februar, 19.30-22.15 AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY Kurt Weill
Abo 21
19. Februar, 19.30-22.00 MEISTERWERKE DES 20. JHDT. Lifar | Petit | Christe
Abo 22
26. Februar, 19.00-21.30 LA SONNAMBULA Vincenzo Bellini
Abo 23
5. Februar, 19.00-21.45 AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY Kurt Weill
STEHPLÄTZE werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatzkasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der Operngasse.
STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2011/2012 zum Preis von € 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.
STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von € 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2011/2012, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.
BUNDESTHEATER.AT-CARD Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inhaber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.
BALLETT-BONUS Um € 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Ballettvorstellungen der Saison 2011/2012 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2011/2012 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.
ABONNEMENTS UND ZYKLEN Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklenprospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestellungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngasse 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, e-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung. INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2011/2012, Prolog Februar 2012 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 25. 01. 2012 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Alfred Oberzaucher; Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Graphische Konzeption und Gestaltung: Miwa Nishino Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH Bildnachweis: Andreas Jakwerth (S. 2-3), Casanova / Delbó (S. 8, 9, 10) Michael Pöhn (S. 7, 13, 15, 22, 23), Stefan Liewehr (S. 16), Patrick Walter (S. 20), Uli Webber (Cover, S. 4), Stadeum Kultur und Tageszentrum (S. 24)
www.wiener-staatsoper.at
Zyklus 1 6. Februar, 19.30-22.15 ANDREA CHÉNIER Umberto Giordano Zyklus 2 25. Februar, 19.00-22.30 COSÌ FAN TUTTE Wolfgang Amadeus Mozart Zyklus 6 1. Februar, 19.00-22.00 FAUST Charles Gounod Zyklus Solistenkonzerte 2 8. Februar, 20.00-22.00 SOLISTENKONZERT Alagna, Vallet Zyklus Ballettpremieren 12. Februar, 19.00-21.30 MEISTERWERKE DES 20. JHDT. Lifar | Petit | Christe