Prolog Mai 2014 | Wiener Staatsoper

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Sonya Yoncheva singt die Marguerite in Faust

Wiederaufnahme: Les Contes d’Hoffmann Plácido Domingo singt den Nabucco erstmals an der Staatsoper Jeffrey Tate leitet den Ring des Nibelungen



Inhalt

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!

Mai im Blickpunkt

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Ein Mann und drei Frauen Marina Rebeka, Daniela Fally, Nadia Krasteva im Gespräch

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Immer am Puls der Zeit Vorstellungen live via Internet erleben

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Der Sinn für Verantwortlichkeit Plácido Domingo im Gespräch

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Seine Musik ist ganz Herz … Anmerkungen zu Bellinis Norma

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Von der Juliette zur Marguerite Sonya Yoncheva singt wieder Gounod

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Den Ring braucht man nicht weiterzudenken Jeffrey Tate leitet den Ring des Nibelungen

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Das Wiener Staatsballett Halbsolistin Reina Sawai

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Facetten eines Charakters Margarita Gritskova gibt zwei Wiener Rollendebüts

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Meisterlich Balanchine und die Kunst der Tasten

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Unsere Ensemblemitglieder Dan Paul Dumitrescu im Portrait

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Das Staatsopernorchester Konzertmeisterin Albena Danailova

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Pollicino findet den Weg Kinderoper im Großen Haus

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Debüts im Mai

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Daten und Fakten

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Spielplan

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Kartenverkauf

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Die sogenannten „neuen“ Medien sind inzwischen allgegenwärtig. So wie im letzten Jahrhundert Radio, Fernsehen, Schallplatten und CDs schrittweise die Haushalte eroberten, so gehören heute die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter, die Apps für Smartphones und Fernseher, die digitalen Medien einfach mehr und mehr dazu. Auch die Wiener Staatsoper hat sich in den letzten Jahren verstärkt diesen Plattformen zugewandt. So sind zur schon lange bestehenden Webseite vor einiger Zeit auch Facebook und Twitter hinzugekommen, unsere live-Übertragungen von Vorstellungen übers Internet auf staatsoperlive.com erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Nur ein paar Zahlen: Rund eine Viertelmillion Besucher kommt monatlich auf unsere StaatsopernWebseite, knapp 30.000 Facebook-Fans begleiten die Wiener Staatsoper digital durch das Jahr, viele unserer Programmhefte sind inzwischen mit multimedialen Inhalten (wie zum Beispiel gefilmten Inhaltsangaben, Interviews, Bildergalerien etc.) angereichert und können über ein App auf einem Tablet oder Smartphone aufgerufen werden. Zahlreiche Künstler-Portraits – von Elı¯na Garanˇ ca bis Mikko Franck – stehen nicht nur auf youtube (www.youtube.com/wrstaatsoper), sondern auch auf der WIENER STAATSOPER live at home-Webseite bereit. Und auch für Schulen gibt es im Rahmen unserer Internet-Übertragungen ein eigenes Programm. Zentral bleibt dabei natürlich, und das braucht eigentlich gar nicht erwähnt zu werden, immer die allabendliche Vorstellung auf der Bühne: denn sie ist es, die die Wiener Staatsoper weltweit einzigartig macht. Aber all die neuen Möglichkeiten eröffnen ein weites Feld, um das Erlebnis Musiktheater in all seinen Facetten noch mehr Menschen weltweit nahebringen zu können. Und daher würde ich mich freuen, Sie nicht nur bei uns im Haus am Ring, sondern vielleicht auch auf der einen oder anderen digitalen Plattform begrüßen zu dürfen!

Ihr Dominique Meyer


MAI im Blickpunkt SOLISTENKONZERT

EDITA GRUBEROVA

FAUST

14. Mai

8., 12., 17., 21. Mai

2., 5., 10. Mai

Anja Harteros – an der Wiener Staatsoper zuletzt als Alcina, Marschallin und Desdemona zu erleben – gibt im Mai einen Liederabend im Großen Haus. Dabei singt die Sopranistin ein Programm ausgewählter Lieder aus den Federn von Franz Schubert, Richard Strauss und Hugo Wolf. Zu hören sind unter anderem Rastlose Liebe, Ganymed und An den Mond von Schubert, Verschwiegene Liebe, Er ist’s und Wir haben beide lange Zeit geschwiegen von Wolf sowie Malven, Waldesseligkeit, Morgen und Zueignung von Strauss. Wolfram Rieger begleitet die Sängerin am Klavier.

In den Jahren 2005 und 2007 sang KS Edita Gruberova die Partie der Norma insgesamt 11mal an der Wiener Staatsoper. Nun kehrt sie in der Rolle der tragischen Geliebten und Mutter zurück und singt die Titelpartie der gleichnamigen Oper noch viermal konzertant im Haus am Ring. Bellinis Oper erzählt die Geschichte der Druiden-Oberpriesterin Norma, die – obwohl ihr Volk sich im Kampf mit dem römischen Reich befindet – den Prokonsul Pollione liebt und zwei Kinder mit ihm hat. Dieser allerdings hat sich inzwischen der Novizin Adalgisa zugewandt … An Gruberovas Seite singen u.a. Nadia Krasteva (Adalgisa) und Massimo Giordano (Pollione). Dirigent ist Hausdebütant Andriy Yurkevych.

Bereits während seines Studiums im Rom war er, so berichtete Charles Gounod später, von Goethes Faust angetan und hatte den Plan gefasst, den Stoff zu einer Oper zu formen. Deutlich später, 1859 war es soweit, und seine Faust-Oper wurde mit glänzendem Erfolg in Paris uraufgeführt. Auch in Wien wurde der Faust zum OpernRepertoirewerk, das seit der Eröffnung des Hauses am Ring 150mal erklang. In der aktuellen Serie singen unter anderem Sonya Yoncheva (eingesprungen für Anna Netrebko) die Marguerite, Erwin Schrott gestaltet den Méphistopélès, Adrian Eröd den Valentin, Piotr Beczala gibt die Titelfigur.

Zuschauerraum

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BLICKPUNKT

LA CLEMENZA DI TITO

LES CONTES D’HOFFMANN

11., 15., 18. Mai

23., 26., 29. Mai, 1., 4. Juni

Eine Verschwörung, die sich gegen den regierenden Kaiser wendet, ein Attentat, durchgeführt von seinem besten Freund, das er nur knapp überlebt – kann es da eine Vergebung ohne Wenn und Aber geben? Wolfgang Amadeus Mozarts Oper La clemenza di Tito aus dem Jahr 1791 beantwortete die Frage mit „ja“, war sie doch ursprünglich als Verherrlichung eines wissenden und humanistischen Herrschers gedacht. Regisseur Jürgen Flimm, der 2012 das Werk für die Wiener Staatsoper inszenierte, stellte aber genau diese Apotheose der Güte in Frage und beleuchtet das Verhältnis der Figuren neu. Die Oper ist im Mai nun wieder am Spielplan: es singen u.a. Toby Spence (Titus), Véronique Gens (Vitellia), Ileana Tonca (Servilia), Michèle Losier (Sesto), Margarita Gritskova (Annio). Dirigent ist Adam Fischer.

Wiederaufnahme: Mit der Inszenierung von Offenbachs Les Contes d’Hoffmann feierte der damals in Wien kaum bekannte Regisseur Andrei Serban 1993 sein – überaus erfolgreiches – Debüt an der Wiener Staatsoper. Gleichermaßen wurde ihm von Kritik und Publikum eine überaus faszinierende und gelungene szenische und optische Umsetzung dieser inhaltlich fantastisch-skurrilen Oper mit ihrer avancierten Dramaturgie attestiert. Nun wird die inzwischen über 80 Mal gezeigte Produktion nach mehr als fünf Jahren Pause wieder in den Spielplan aufgenommen. Unter Marko Letonja singen Neil Shicoff/Yosep Kang (Hoffmann), Daniela Fally (Olympia), Marina Rebeka (Antonia), Nadia Krasteva (Giulietta), Stephanie Houtzeel (Nicklausse), Ildar Abdrazakov (Bösewichter).

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EIN MANN UND DREI FRAUEN

Marina Rebeka

Daniela Fally

O

Nadia Krasteva

aber nur hier an der Wiener Staatsoper und zwar 2005 und 2010.

lympia, Antonia, Giulietta – drei verschiedene Teilaspekte einer einzigen Frau – symbolisieren das zum Scheitern verurteilte Liebesleben der Titelfigur in Offenbachs Contes d’Hoffmann. Meist, wie auch in der aktuellen Vorstellungs-Serie an der Wiener Staatsoper, werden diese gegensätzlichen Frauentypen von unterschiedlichen Sängerinnen verkörpert. Anlässlich der Wiederaufnahme am 23. Mai lud der Prolog die Interpretinnen dieser fiktiven weiblichen Charaktere zu einem gemeinsamen Gespräch.

Jede dieser Frauenfiguren stellt einen, nicht unbedingt positiv dargestellten, physisch-psychischen Bestandteil einer einzigen Frau dar … Daniela Fally (Olympia): … die Olympia ist nicht nur nicht positiv dargestellt, sie ist in ihrer Puppenhaftigkeit nicht einmal ein besonders attraktiver „Bestandteil“ …

Nur zum Aufwärmen: Haben Sie die Partie, die Sie am 23. Mai bei der Hoffmann-Wiederaufnahme singen zuvor schon einmal verkörpert? Daniela Fally (Olympia): Ja, in der Wiener Volksoper. Aber an der Wiener Staatsoper ist es meine erste Olympia. Marina Rebeka (Antonia): Nein, noch nie; es handelt sich für mich tatsächlich um ein Rollendebüt, nicht nur hier an der Wiener Staatsoper, sondern insgesamt, weltweit gesehen. Nadia Krasteva (Giulietta): Ich nehme offenbar die Mitte zwischen den beiden Positionen ein (lacht). Ich habe die Giulietta schon gesungen,

… und Antonia und Giulietta sind auch nicht gerade Personen, die man santo subito sprechen möchte. Ist Contes d’Hoffmann grosso modo nicht etwas frauenfeindlich, vor allem in Hinblick auf die Schlussaussage? Daniela Fally (Olympia): Nun, im Grunde wird eine alte Denkweise wiederholt, die heute noch als Wunschvorstellung bei manchen Männern herumgeistert. Dass nämlich eine ideale Frau mehrere Aspekte in sich vereinen sollte: Im Bett eine Kurtisane, in der Gesellschaft eine funktionierende Puppe, und als Leidende eine Schutz suchende und zugleich hingebungsvolle Kreatur. Mit der Stella

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INTERVIEW

kommt übrigens noch ein vierter Aspekt hinzu: Die erfolgreiche Emanzipierte zu der ein Mann aufschauen kann, die er anbetet und nie erreicht. Nadia Krasteva (Giulietta): Die Muse, die ebenfalls weiblich ist, wäre dann, wenn man möchte der fünfte Aspekt – diejenige, die den Mann erst zur Höchstleistung animiert. Dennoch glaube ich nicht, dass das Stück frauenfeindlich ist. Es wird ja nicht eine Aussage über Frauen an sich ausgesprochen, sondern über eine ganz bestimmte: über jene, in die sich Hoffmann verliebt hat und die in ihre charakterlichen Grundzüge aufgesplittet wird beziehungsweise, wenn man die Muse dazu nimmt, über Hoffmanns kreatives Alter Ego. Marina Rebeka (Antonia): Die eigentliche Grundaussage der Oper ist ja in Wahrheit, dass das künstlerische Wirken das fehlende Glück ersetzt. Und, ist das so? Daniela Fally (Olympia): Ich glaube, dass dies ein wesentlicher Gedanke ist, dem viele Dichter, Komponisten und überhaupt schöpferische Menschen zustimmen würden, da die Muse einen eher im Unglück, in Krisensituationen küsst – aus dem Glück heraus entsteht selten etwas Großes. Marina Rebeka (Antonia): So fatal Antonias Tod auch ist, sie ist der einzige Ausweg, da die Liebe zwischen ihr und Hoffmann niemals funktionieren würde. Hoffmann lebt ja letztlich mit und für die Kunst, eine Liebesbeziehung zu einer Frau, egal zu welcher, wäre eine Ablenkung. Es ist also meiner Meinung nach eher umgekehrt: Hoffmann ist nicht deswegen künstlerisch produktiv, weil er (in der Liebe) Unglück gehabt hat, sondern er ist erfolglos in seinen Beziehungen zu Frauen, weil seine Liebe der Kunst gilt. Die drei Frauen respektive Stella müssen aus seinem Leben verschwinden, damit Hoffmanns Weg zur Kunst frei bleibt. Nadia Krasteva (Giulietta): Das ist richtig. Hoffmann ist für etwas Großes bestimmt, ihm wurde von oben etwas gegeben, eine Begabung und ihr muss seine Liebe gelten. Außerdem: Die große Liebe zum Partner, zu einem anderen Menschen kann mit der Zeit vergehen – die Bestimmung, die man hat und in sich spürt, die bleibt bestehen, so lange man lebt. Bei jeder neuen Frau meint Hoffmann – letztlich irriger Weise – seine große Liebe gefunden zu haben. Wie sieht es nun umgekehrt aus? Was empfin-

den Olympia, Antonia oder Giulietta für Hoffmann? Marina Rebeka (Antonia): Antonia ist aufgespannt zwischen den Fixpunkten Vater, Hoffmann und Mutter. Sie ist weder selbstbewusst noch hat sie einen starken Charakter – aus diesem Grund kann sie keine Entscheidungen treffen. Sie sagt weder: „Lasst mich in Ruhe, ich will singen“ noch „Schluss mit diesem Singen, ich liebe Hoffmann“, sie findet nicht einmal Zeit für sich selber, da sie zu viel über den etwaigen Ruhm einer Künstlerin nachdenkt. Letztlich stirbt sie, weil sie sich zu keinem konkreten Weg durchringen kann. Um also auf die Frage zurückzukommen: Das, was Antonia für Hoffmann empfindet, kann nicht wirkliche Liebe sein, da Liebe im Gegensatz zur Verliebtheit ein gewisses Maß an Entscheidungsstärke voraussetzt. Nadia Krasteva (Giulietta): Liebt Giulietta Hoffmann? Schwer zu sagen. Sie empfindet sicher etwas für ihn, aber die große Liebe? Nun, besonders tief kann diese Liebe gar nicht sein, wenn sie Hoffmann bereits wegen eines Diamanten hintergeht und sein Spiegelbild stiehlt. Daniela Fally (Olympia): Im Gegensatz zu Antonia und Giulietta, die – wenn auch nur fiktive – Menschen aus Fleisch und Blut sind und sich zumindest theoretisch entwickeln könnten, bleibt Olympia immer nur ein Automat von dem man wohl keine Liebe erwarten darf. Es gibt eine Theorie nach der Offenbach Stella und damit auch die drei Frauen vokal aber auch inhaltlich mit Mozarts Donna Anna in eine Beziehung gesetzt hat. Können Sie dieser Idee etwas abgewinnen? Nadia Krasteva (Giulietta): Donna Anna? Dieser Gedanke ist für mich neu. Die einzige Parallele die ich erkennen kann wäre: Donna Anna ist eine Betrogene und hier in Hoffmann ist die Situation insofern verkehrt worden, als diesmal Stella beziehungsweise die drei Frauen die Betrüger sind, also Hoffmann auf die eine oder andere Art hintergehen. Marina Rebeka (Antonia): Ich weiß nicht so recht, ich singe ja beide Rollen, aber sehr viel Ähnlichkeit kann ich nicht erkennen. Antonia ist ein typisch romantisch-lyrischer Charakter, der im Gegensatz zu Donna Anna nicht ständig weint und schreit. Daniela Fally (Olympia): Mozart ist gut für die Stimme, das ist unbestritten und im Falle der

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Les Contes d’Hoffmann 23., 26., 29. Mai, 1., 4. Juni Die Vorstellung am 1. Juni wird im Rahmen von WIENER STAATSOPER live at home übertragen.


Olympia wird die Exaktheit der stimmlichen Platzierung, wie bei Koloraturpartien im Allgemeinen, trainiert, und so gesehen ist auch Olympia in einem gewissen Sinne gut für die Stimme. Viel mehr an Gemeinsamkeit kann ich nicht erkennen. Die Verführung Antonias durch Mirakel besteht unter anderem in der Aussicht einer erfolgreichen Sängerin auf Beifall und Ruhm. Sie alle drei haben, im Gegensatz zu Antonia, genau diese Facette des Sängerberufes schon des Öfteren genossen … Marina Rebeka (Antonia): Publikumszuspruch ist sicher etwas Schönes, aber ich persönlich singe um mich künstlerisch auszudrücken und nicht um gefeiert zu werden. Daniela Fally (Olympia): Ich glaube, wir Sänger sind Menschen, die sich immer wieder selbst fordern müssen, und zwar, indem wir uns in den Dienst der Sache stellen und versuchen, das, was der Komponist und der Dichter erzählen wollen, möglichst gut über die Rampe zu transportieren – inklusive unserer kleinen Unterschrift darunter. Nadia Krasteva (Giulietta): Ich mache meinen Job aus mir selbst unerklärlichen Gründen. Sicher nicht wegen des Geldes oder des Applauses wegen. Man möchte etwas geben und freut sich dann für die Anerkennung, die in Wahrheit eine Form des Dankes ist – zwischen Interpret und Publikum besteht also ein Geben und Nehmen. Ist Antonias Mutter ein typisches schlechtes Beispiel für überehrgeizige Eltern, die ihre Kinder unbedingt zu Stars machen wollen? Marina Rebeka (Antonia): Ich kenne das! Wenn Eltern zu mir kommen und sagen, ich möge ihr „talentiertes“ Kind anhören, um feststellen zu können ob eine Sängerkarriere möglich wäre, so frage ich immer: „Will das Kind singen, oder wollt ihr, dass das Kind singt?“ Wenn jemand nur seinen Eltern gehorcht und deshalb Singen lernt, wird das niemals echte Kunst. Aber im Falle der Antonia liegt die Sache etwas anders: Sie möchte, wenn auch nicht konsequent, einem inneren Antrieb folgen und nicht dem bloßen Wunsch der Mutter. Noch eine letzte, durchaus auch grundsätzliche Frage: Für alle drei von Ihnen handelt es sich um eine bestehende Produktion in die Sie einsteigen. Somit ist neben der Musik auch die szenische Ge-

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staltung ziemlich fixiert. Wo bleibt da Raum für die eigene Interpretation? Daniela Fally (Olympia): Im Gegensatz zum Komponisten, dem Librettisten und sogar zum Regisseur sind wir Interpreten auf der Bühne reproduzierend, sind also eher Medium als Schöpfer. Andererseits gibt es in dem Wie der Wiedergabe der musikalischen und szenischen Komponenten einen doch breiten Spielraum. Im Konkreten heißt das zum Beispiel: Wann beginnt die Deformation der Puppe Olympia – das ist durch die Musik nicht genau vorgegeben. Oder: Wie viel Komödiantisches fließt in die Gestaltung an sich hinein. Selbstverständlich ist uns allen das Erarbeiten einer Partie im Zuge einer Neuproduktion das Liebste, bei der Wiederaufnahme von Contes d’Hoffmann besteht aber vielleicht die Gelegenheit gemeinsam mit dem Regisseur, der extra zu den Proben kommt, um die Inszenierung aufzufrischen, Neues zu erarbeiten und Eigenes einfließen zu lassen. Wir werden sehen. Marina Rebeka (Antonia): Wenn zehn Menschen nach demselben Rezept einen Kuchen backen, dieselbe Menge Eier, dieselbe Menge an Mehl, Zucker etc. verwenden, werden am Ende trotzdem zehn Kuchen herauskommen, die in manchen Nuancen unterschiedlich schmecken. So ähnlich ist es bei uns Sängern: zehn unterschiedliche Sängerinnen werden die Antonia in ein und derselben Inszenierung je unterschiedlich gestalten, jede Interpretin wird ihre eigene Farbe hineinbringen. Es ist, als ob ich einen Mantel einer anderen Person für meine Körpergröße umschneidern lassen und eventuell noch neue Knöpfe annähe. Es bleibt derselbe Mantel, wird aber dennoch anders sein, als an der Person zuvor. Nadia Krasteva (Giulietta): Wir Sänger sind Menschen, die unter anderem mit Emotionen arbeiten, die von diversen, sich ständig ändernden Faktoren beeinflusst werden. Wie verschieden sind doch die Umstände eines Auftritts, wie verschieden das Publikum. Meine heutige Giulietta wird nicht dieselbe sein wie jene vor neun Jahren, obwohl es sich um die gleiche Inszenierung handelt, obwohl ich die gleiche Person bin. Aber allein die Tatsache, dass ich seit meiner letzten Giulietta neue Rollen in mein Repertoire aufgenommen habe, wie Eboli oder Azucena, hat Auswirkungen auf meine derzeitige Giulietta. Andreas Láng


OPER

IMMER AM PULS DER ZEIT Vorstellungen live via Internet erleben

A

m Schönsten ist – ohne Zweifel – der „echte“ Besuch der Wiener Staatsoper. Doch mitunter kann es vorkommen, dass ein solcher gerade nicht möglich ist, man aber dennoch gerne die eine oder andere Vorstellung live erleben würde. Gerade dann ist WIENER STAATSOPER live at home ideal: Ganz gemütlich von daheim übers Internet Opern- und Ballettaufführungen anschauen, unkompliziert und entspannt die Vorstellungen in bester Bild- und Tonqualität erleben. Wahlweise am Computer, am Fernseher, via Samsung SmartTV oder auf Mobilgeräten. Dazu gibt es eine Reihe von Extras, wie zum Beispiel mehrsprachige Untertitel auf einem Tablet oder Smartphone, zwei umschaltbare Kanäle (eine Totale und ein von einem Regieteam live geschnittenes, bewegtes Bild mit Nahaufnahmen), multimediale Programmhefte, ein umfangreiches Pausenprogramm und vieles mehr. Die Bedienung ist einfach, eine gute Standard-Internetverbindung oder MobilEmpfang (3G) reichen für eine ansprechende Audiound Videoqualität aus! Im Mai werden zwei Vorstellungen übertragen: Verdis Nabucco am 7. Mai – mit Plácido Domingo in der Titelrolle, siehe Seite 8 – und Gounods Faust

am 10. Mai – mit Piotr Beczala, Sonya Yoncheva und Erwin Schrott. Die Vorstellung am 7. Mai wird in UHD (Ultra High Definition) übertragen, also in noch schärferer und besserer Bildqualität: übrigens die allererste UHD-Übertragung weltweit! Für die kommende Spielzeit bietet die Wiener Staatsoper gleich mehrere Übertragungs-Abonnements an, wobei natürlich nach wie vor auch Vorstellungen einzeln gebucht werden können. Alle Informationen und Termine zu WIENER STAATSOPER live at home finden Sie auf der Webseite staatsoperlive.com. PROLOG-AKTION Schreiben Sie ein e-Mail an die Adresse office@staatsoperlive.com mit dem Betreff „Prolog-Aktion“. Die ersten 50 Einsender erhalten exklusiv einen 50% Rabatt-Gutschein für die Übertragung der Nabucco-Vorstellung am 7. Mai. Mit diesem kann die Aufführung um € 7,- statt um € 14,- gebucht werden.

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Der Sinn für Verantwortlichkeit:

PLÁCIDO DOMINGO M

itunter genügt der Name, um Persönlichkeit, Wirken und Eigenheit eines Künstlers zu beschreiben. Dies trifft mehr als auf jeden anderen Sänger auf ihn zu: KS Plácido Domingo. Sein Name ist bereits Programm und wohl keiner, der mit ihm nicht Einzigartiges auf der Bühne erlebt hätte und dem nicht vieles beim Klang seines Namens einfiele. Zu seinem großen Staatsopern-Repertoire fügt der Sänger im Mai nun eine neue Rolle hinzu: jene des Nabucco. Mit dem Nabucco gelang Giuseppe Verdi sein eigentlicher Durchbruch als Opernkomponist. Haben Sie bei Aufführungen dieser Oper ein besonderes, „heiliges“ Gefühl? Gewissermaßen: Das ist die Geburtsstunde des Musikdramatikers Verdi … KS Plácido Domingo: Verdi ist für mich – und sicherlich nicht nur für mich! – der Gott der italienischen Oper. Seine „Stimme“ ist bei Nabucco bereits sehr stark. Verdi weckt in mir, grundsätzlich, egal welche Oper ich von ihm singe, ganz besondere Emotionen – und einen besonderen Sinn für Verantwortlichkeit. Nabucco gewinnt seine späte Erkenntnis durch Hybris und Leid. Ist das eine menschliche Grundbedingung? Dass man Erkenntnis oftmals durch ein „Erleiden“ gewinnt? KS Plácido Domingo: Ja, es kann sein, dass Schmerz und Leid einen Menschen wachsen lassen, obgleich die meisten von uns versuchen, Schmerz und Leiden zu vermeiden. Ich sage immer: Ebenso gerne, wie ich es im Leben genieße

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glücklich zu sein, schätze ich es auf der Bühne zu leiden. Und die Rolle von Nabucco gibt mir sicherlich genügend Möglichkeiten zu leiden! Wenn Sie einen Abend als Nabucco durchleben – leben Sie seinen Weg mit? Fühlen Sie sich zuletzt erkenntnisreicher, weiser? KS Plácido Domingo: Ich versuche jede Rolle zu durchleben während ich sie spiele, und jede große Partie macht mich auf die eine oder andere Weise reicher. Aber am Ende des Abends werde ich wieder Plácido, und ich bin froh, nicht der König von Babylon zu sein: er hat einfach zu viel langweilige administrative Aufgaben zu erledigen! Verdi schrieb den Nabucco an einem traurigen Punkt seines Lebens: Er litt unter dem Verlust seiner Ehefrau, die ein Jahr zuvor gestorben war, und als Komponist hatte er zuvor einen Misserfolg hinnehmen müssen. Ist dieser Lebensschmerz aus dem Nabucco herauszuhören? KS Plácido Domingo: Jeder kreative Künstler ist das Ergebnis seiner oder ihrer gesamten Lebenserfahrungen, aber es wäre falsch, bestimmte Ereignisse eines Künstlerlebens in bestimmte Werke hineinzuinterpretieren. Künstler haben oftmals in größten Glücksmomenten Tragödien geschrieben und in Augenblicken der Trauer Komödien – es muss also nicht zwangsläufig eine direkte Verbindung geben. Und genau genommen war es ja so, dass Verdis vorhergehende Oper, Un giorno di regno, eine Komödie, unmittelbar nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau


INTERVIEW

geschrieben wurde. Er hatte einen Auftrag sie zu verfassen, und er machte es – unabhängig von seiner eigenen emotionalen Verfassung. Wie waren Ihre bisherigen Erfahrungen mit der Rolle? KS Plácido Domingo: Es ist eine sehr schwierige, komplexe Rolle, und alles was ich sagen kann ist, dass ich – wie bei allen meinen Partien – in der Gestaltung des Nabucco immer mein Bestes gebe. Worin liegen die Herausforderungen als Interpret der Titelpartie? KS Plácido Domingo: Die Partie des Nabucco hat einen großen Umfang und einige lange, schwierige Szenen. Der herausforderndste Aspekt ist jedoch – und das gilt erneut ebenso für viele andere Rollen – , dass es gelingt, den Charakter überzeugend darzustellen, sodass das Publikum die Figur als glaubhaft empfindet und vielleicht sogar mit dem, was der Charakter erfahren muss, mitfühlt. Gibt es für Sie einen Schlüsselmoment in der Oper, auf den Sie Ihr Publikum besonders hinweisen wollen, ein „Da muss man unbedingt hinhören“? KS Plácido Domingo: Der Moment, in dem Gott Nabucco mit Wahn schlägt und ihn für seinen Stolz, für seinen Glauben an seine Allmacht straft. Bis zu diesem Augenblick war Nabucco ein böser, gewaltsamer Charakter; danach wird er schrittweise menschlicher und toleranter. Nachdem Ihr Leben auch und besonders durch Verdi bestimmt war: Gibt es noch Fragen an die Werke Verdis? Oder ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem Sie sich ganz sicher, ganz daheim fühlen und Sie auch keine neuen Erkenntnisse aus Verdi-Partituren mehr gewinnen können? KS Plácido Domingo: Kein ehrlicher interpretierender Künstler kann jemals behaupten, dass er oder sie wirklich alles in einem großen Meisterwerk verstanden oder eine endgültige, vollkommene Wiedergabe geschaffen hat. Jedes Mal wenn ich eine Partitur aufs Neue studiere, mache ich große Entdeckungen – und das ist es auch, was an meiner Tätigkeit so wundervoll und erfüllend ist. Ihre Stimme ist durch ihren charakteristischen Klang sofort zu erkennen. War bzw. ist das von

Ihnen bewusst gesteuert worden, ein unverkennbares Timbre zu gewinnen? Also eine Art „Domingo-Klang“? KS Plácido Domingo: Jede Stimme – beim Sprechen oder beim Singen – hat einen ausgeprägten, unverkennbaren Klang. Wenn sich ein erfahrener Opernliebhaber Aufnahmen derselben Arie, gesungen von fünf oder zehn berühmten Tenören, anhört, dann wird er augenblicklich in der Lage sein, die jeweiligen Interpreten zu identifizieren. Die wirklich wichtige Frage ist aber: Wie setzt du die Stimme ein, wie nützt du die Anlagen, die dir gegeben worden sind? Wenn man Sie auch als Zuschauer in der Oper erlebt, ist Ihre enorme Begeisterung für dieses Genre immer wieder mitreißend, beeindruckend. Schöpfen Sie Ihre ungebrochene Kraft aus der Musik? Laden Sie gewissermaßen Ihre Batterien durch die Musik auf? Oder sind Begeisterung und Kraft einfach da? KS Plácido Domingo: Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass jemand Toscanini, als er in seinen 80ern war, fragte, woher er noch immer die Energie nähme zu dirigieren. Er antwortete, dass die Musik ihm mehr gegeben habe und gäbe, als er jemals der Musik zurückgeben könne. Ich sehe das ebenso, und ich habe stets genau das gefühlt, sogar als ich sehr jung war. Es ist einfach ein Privileg in der Lage zu sein, diese großen Werke interpretieren zu können. Wenn man Ihnen auf Facebook folgt, sieht man, dass viele Ihrer Postings zigtausende Likes haben. Ist diese enorme Zustimmung etwas, was Sie selbst mitunter verwundert? KS Plácido Domingo: Ich bin über diese Tatsache immer wieder durchaus erstaunt, muss ich sagen. Vor allem aber bin ich dankbar, dass sich noch immer so viele Menschen für das, was ich mache, interessieren und ich ihnen durch meine Arbeit Freude bereiten kann. Das macht mich sehr, sehr glücklich. Nach Simon Boccanegra und Nabucco: Planen Sie eine weitere neue Rolle in Ihrem Repertoire? KS Plácido Domingo: Immer denke ich über neue Projekte nach! Das Gespräch führte Oliver Láng

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Nabucco 1., 4., 7. Mai


SEINE MUSIK IST GANZ HERZ…

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OPER

Anmerkungen zu Bellinis Norma

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an hält mich für einen Feind der italienischen Musik und setzt mich in Gegensatz zu Bellini“, schrieb Richard Wagner im Jahr 1880, drei Jahre vor seinem Tod. „Aber nein, nein, tausendmal nein! Bellini ist eine meiner Vorlieben: seine Musik ist ganz Herz, fest und innig an die Worte gebunden.“ Und auch andere, vielleicht generell etwas weniger fremdkritische Kollegen sprachen voller Bewunderung von Bellinis Opernwerk, berühmt wurde etwa der Ausspruch Jacques Fromental Halévys, dass er all seine Musik hingeben wolle, um nur einmal eine Arie wie „Casta diva“ komponieren zu können. Nicht minder bekannt ist Arthur Schopenhauers Lob der Norma-Dichtung, in der er „die tragische Anlage der Motive, tragische Fortschreitung der Handlung und tragische Entwicklung“ bewundert. Generell galt Norma, wie der Musikforscher Werner Oehlmann feststellt, „einer Generation als der Inbegriff der musikalischen Tragödie; nicht nur Italien, das musikalische Europa war einig in der Wertschätzung dieser Oper, die dem Don Giovanni kaum nachgestellt wurde.“ Wobei, und das ist eine der, übrigens nicht unüblichen, Hakenschläge der Kulturgeschichte, der Erfolg dieser Oper absolut nicht an der Wiege gesungen war. Vielmehr wurde bei der Uraufführung am 26. Dezember 1831 an der Mailänder Scala das Werk eher zwiespältig aufgenommen, was Bellini, der die Oper für seine beste hielt, zu einem langen, leidvollen Brief an einen Freund bewog. „Lieber Florimo“, heißt es darin, „ich schreibe dir unter dem Eindruck des Schmerzes, eines Schmerzes, den ich dir nicht ausdrücken kann, den du alleine verstehen kannst. Ich komme aus der Scala, von der ersten Vorstellung der Norma. Willst du es glauben? Fiasko!!! Fiasko!!! Glanzvolles Fiasko!!! Wahrhaft, das Publikum war streng, es schien eigens gekommen, um mich zu verurteilen. Ich habe meine lieben Mailänder nicht wiedererkannt, die mit Begeisterung, mit sichtbarer Freude und herzlichem Jubel die Piraten, die Straniera und die Sonnambula aufgenommen haben. Meine Berechnungen sind fehlgeschlagen und meine Hoffnungen enttäuscht.“

Allerdings wandte sich das Blatt bald, und die Norma wurde, nach einigen Vorstellungen, vom Publikum angenommen. Auch in Wien: Schon 1833 war die Oper in der alten Hofoper, also im Kärntnertortheater, auf Deutsch zu erleben, im Rahmen einer italienischen Stagione sang zwei Jahre darauf Giuseppina Strepponi, die spätere Ehefrau Verdis, die Partie der Adalgisa. 1870 erklang die Oper erstmals im Haus am Ring, wo sie bis heute über 120mal gespielt wurde: unter anderem unter Dirigenten wie Franz Schalk, Riccardo Muti, Giuseppe Patané oder Marcello Viotti, zu hören waren unter anderem Erik Schmedes, Emil Scaria, Lilli Lehmann, Richard Mayr, Carlo Cossutta, Montserrat Caballé, Renata Scotto, Fiorenza Cossotto, José Cura, Salvatore Licitra und Edita Gruberova. Bellini selbst sollte die Uraufführung seiner Norma nur um wenige Jahre überleben. Der 1801 geborene Komponist gilt heute als der Begründer der italischen romantischen Oper: Er entfernte sich vom strengen, traditionellen Formenschema, um stattdessen dem Ausdrucksgehalt mehr und freieren Raum bieten zu können, löste sich gleichzeitig von der Überfrachtung der Gesangslinien durch Verzierungen. Die Klangsprache trat indessen stärker in den Vordergrund, die atmosphärische Zeichnung verstärkte sich und der Fokus richtete sich auf eine bessere Textverständlichkeit. Und nicht zuletzt waren es auch die privaten Lebensumstände Bellinis, die „romantisch“ waren: Angefangen vom Nimbus des Wunderkindes bis zu seinem frühen Tod, weiters seine Zuwendung zu den Norma (konzertant) mondänen Salons kennzeichneten ihn Andriy Yurkevych | Dirigent als für seine Zeitgenossen „spannende“ Massimo Giordano | Pollione Figur. Das spektakuläre Kolorit des roDan Paul Dumitrescu | Oroveso mantischen Künstlers Bellini als Person mag heute vielleicht in den Hintergrund getreten sein – die Unsterblichkeit seiner Opern, das Faszinosum des Bellini-Gesanges, die reiche Melodik hingegen sind bis heute so überzeugend wie eh und je.

Edita Gruberova | Norma Nadia Krasteva | Adalgisa Simina Ivan | Clotilde Carlos Osuna | Flavio Termine: 8., 12., 17., 21. Mai

Oliver Láng

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OPER

VON DER JULIETTE ZUR MARGUERITE Sonya Yoncheva singt wieder Gounod

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s wäre einmal interessant eine Statistik zu verfassen, die all jene Sänger und Sängerinnen dokumentiert, die sich, scheinbar aus dem Nichts kommend, durch ein erfolgreiches Einspringen bleibend in die Herzen der Zuhörer gesungen haben. Ein aktuelles Beispiel wäre Sonya Yoncheva. Als die junge bulgarische Sopranistin im Juni 2013 an der Wiener Staatsoper kurzfristig die Juliette in Gounods Roméo et Juliette übernahm, war sie zumindest einem großen Teil des hiesigen Publikums unbekannt. Aber bereits nach dem Je veux vivre-Walzer war klar, dass Sonya Yoncheva auch das Wiener Publikum mit einem Streich erobert hatte. „Am Opernhimmel strahlt ein neuer Stern“ oder „ Julia, Sie sind zauberhaft“ titelten die Kulturseiten österreichischer Tageszeitungen nach der ersten Vorstellung. Geboren wurde sie am 1. Weihnachtstag des Jahres 1981 in der zweitgrößten bulgarischen Stadt Plowdiw, wo sie Klavier und vor allem Gesang studierte – letzteres später auch in Genf. Erste Aufmerksamkeit erregte die Sopranistin gemeinsam mit ihrem Bruder Marin Yonchev, als sie im vom bulgarischen Nationalfernsehen veranstalteten Wettbewerb Hit-1 Time to Say Goodbye zum Besten gab und daraufhin zur Sängerin des Jahres 2000 gekürt wurde. Nach einer Vielzahl an Preisen bei größeren und kleineren Opern-Wettbewerben begann schließlich ihre geradezu kometenhafte internationale Karriere 2010 mit dem Sieg bei Domingos Operalia Wettbewerb (ihr oben erwähntes Staatsopern-Debüt gab sie übrigens zufälliger Weise unter Domingos Leitung): Ihre Gilda an der New Yorker Met und an der Arena

di Verona wurde ebenso gefeiert wie ihre Lucia an der Pariser Bastille (nach der Wahnsinnsarie folgten minutenlange standing ovations), ihre Musetta an der Covent Garden Opera oder ihre Violetta an der Bayerischen Staatsoper, um nur einige Höhepunkte zu nennen. Und wo sie einmal gesungen hat, werden sogleich weitere Termine fixiert, wobei ihr Opern- und Konzertrepertoire – sie ist auch eine gefragte Liedsängerin – Barockpartien ebenso umfasst wie Mozart, Belcanto, Verdi, Puccini, französisches Fach oder Carl Orff. Gerühmt wird ihr „silbriges Timbre“ (New York Times) ihr in „allen Lagen kraftvoll und kultiviert geführter Sopran mit den leuchtenden Höhen“ (Kronenzeitung), ihr „perfekter Registerausgleich“ sowie ihr Pianissimo (Kurier) ebenso wie ihr bühnenwirksames schauspielerisches Talent. Kein Wunder also, dass Sony Classical stolz berichtete, die Künstlerin exklusiv unter Vertrag genommen zu haben. Wie es der Zufall so will, wird Sonya Yoncheva im Mai, also nun ein knappes Jahr nach ihrem Staatsopern-Debüt erneut eine unerwartete Vorstellungsserie im Haus am Ring absolvieren – diesmal in der weiblichen Hauptrolle der anderen populären Gounod-Oper: Denn, so wie wenige Wochen vorher am Londoner Royal Opera House Covent Garden, singt sie auch an der Wiener Staatsoper anstelle von Anna Netrebko die nicht eben leichte Partie der Marguerite in Faust. Andreas Láng

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Faust 2., 5., 10. Mai


Jeffrey Tate leitet im Mai/Juni zweimal den Ring des Nibelungen

DEN RING BRAUCHT MAN NICHT WEITERZUDENKEN W

enn man als Dirigent an den Ring des Nibelungen herangeht: Ist es sinnvoll immer gleich an alle vier Abende zu denken oder besser doch nur an den eben stattfindenden? Jeffrey Tate: Ich würde sagen: Am besten eigentlich eine Kombination aus beidem. Man muss alle vier Teile des Rings im Kopf haben, natürlich nicht im Detail, aber zumindest eine Vorstellung des Ganzen. Wobei es so ist, dass jeder dieser Teile seine eigene, ganz spezifische Stimmung hat, die

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ihm eine besondere Stellung im Ganzen geben. Rheingold ist für mich fast eine Art schwarze Komödie im Rezitativstil, Walküre ist urromantisch und liedhaft, Siegfried eine unglaubliche Mischung aus vielen unterschiedlichen Elementen und spürbar eine Suche nach einer neuen musikalischen Sprache und die Götterdämmerung ein enorm reichhaltiger musikalischer Kosmos. Diese Spezifika muss man natürlich einzeln denken. Aber es ist gleichzeitig auch so, dass ein Dirigent


INTERVIEW

in den ersten Klängen des Rheins das Erlösungsmotiv am Schluss der Götterdämmerung im Kopf haben sollte. Es ist eben eine Mischung. Konkret denke ich jedoch, muss ich sagen, immer an das, was gerade stattfindet. Sie haben den vier Teilen unterschiedliche Charakteristika zugeordnet. Welche dieser spezifischen Farben ist Ihnen die liebste? Welche also die Lieblingsoper? Jeffrey Tate: Ich liebe Siegfried enorm. Für mich erzeugt diese Oper den größten Genuss. Es ist für mich eine bizarre Mischung in dem Werk: auf der einen Seite komödienhafte Elemente, dazu Naturempfindsamkeit oder diese grandiose Anfangsszene im dritten Aufzug ... Spannend finde ich natürlich auch den berühmten musikalischen Bruch, der durch die lange Ring-Kompositionsunterbrechung Wagners im Siegfried entstanden ist: die musikalische Sprache unterscheidet sich im ersten Aufzug maßgeblich von den anderen. Ein faszinierendes Werk in seiner Vielschichtigkeit! Und Ihre Lieblingsfigur? Ist diese auch Siegfried? Jeffrey Tate: (lacht) Nein! Wotan, wahrscheinlich. Jeffrey Tate: Jein. Von der heroischen Seite her gesehen bin ich ein großer Bewunderer von Siegmund. Er ist einer, mit dem ich jedes Mal aufs Neue mitleide. Denn Siegmund wird eigentlich fast von der ganzen Welt schlecht behandelt, er trägt ein großes Unglück mit sich. Gleichzeitig aber habe ich auch ein riesiges, riesiges Faible für Mime. Ich weiß, das soll man eigentlich nicht haben. Aber die Figur fasziniert mich. Auch seine Musik: In ihr ist alles enthalten, vom Volkslied bis hin zur Parodie. Eine unglaubliche Breite! Vereinfacht kann man sagen: In Lohengrin geht es um Vertrauen. In Tristan um Sehnsucht. Worum geht es im Ring? In einem Wort. Es geht um … Jeffrey Tate: … um? Das in einem Wort zu sagen ist sehr schwer. Ich würde sagen: Es geht um Macht. Ja, Macht. Macht und Liebe? Jeffrey Tate: Nein, nicht Liebe. Nur Macht. Sie spielt eine ungleich größere Rolle in dem Werk als die Liebe. Das macht das Stück ja auch faszi-

nierend. Denn es gibt viele Stücke über Liebe, aber nicht so viele über Macht. Viele Ring-Fans entwickeln, zumindest zeitweilig, aus der Tetralogie eine Art Lebenstheorie, eine Weltanschauung, ein Gleichnis für das tatsächliche Leben. Rutschen Sie als Dirigent mitunter auch in einen solchen Zustand hinein? Jeffrey Tate: Ich muss sagen: nein. Die Musik ist natürlich grandios und abgesehen von ihr ist auch das Werk an sich, als theatral wirksames Stück, absolut faszinierend und groß. Aber, wenn ich ehrlich bin, teile ich ein wenig die Meinung von Shaw, der den Ring als eine Art Kritik an den menschlichen Verhältnissen sah. Es geht eben, wie gesagt, um Macht. Daher ist der Ring für mich ein sehr politisches Werk. Und es ist nach wie vor sehr aktuell, auch heute kann man es als einen Spiegel ansehen. Dieser Aspekt ist mir wichtig. Die philosophische Ebene, eine Anwendung auf das allgemeine Leben berührt mich nicht so stark. Wie gesagt: Mir geht es um die Aktualität im Gesellschaftspolitischen. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass ich mit der Chereau-Inszenierung in Bayreuth eng verbunden war. Und diese wiederum mit Shaw. Die Tendenz war und ist daher eher weg von der Metaphysik. Auch oder gerade wenn es um Macht und die Kritik an der Gesellschaft geht. Sehen Sie das Ende des Rings als Utopie? Jeffrey Tate: Ich frage mich immer wieder, ob das so ist. Für mich sieht das Ende eher wie ein riesiges Fragezeichen aus. Okay, alles geht zu Ende. Aber der Ring existiert ja nach wie vor. Alberich auch. Jeffrey Tate: Eben. Alles könnte neu anfangen. Ich glaube nicht an ein pauschales Jetzt ist es gut. Aber das ist ein großes Thema, man merkt das wenn man sich anschaut, wie viel darüber schon geschrieben wurde. Aber ist nicht wenigstens für kurze Zeit alles gut durch Brünnhildes Versuch, die Machtgier durch Liebe zu besiegen? Jeffrey Tate: Sie versucht es, das ist klar. Aber ob das wirklich etwas bringt? Was nach ihrem Tod passiert ist eine andere Sache. Die Götter sind tot, aber die Menschen leben weiter. Und die Menschen

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Das Rheingold 30. Mai, 19. Juni Die Walküre 31. Mai, 22. Juni Siegfried 5., 25. Juni Götterdämmerung 8., 29. Juni


kommen im Ring auch nicht so gut weg, wenn wir an Gunther und Gutrune in der Götterdämmerung und Hunding in der Walküre denken. Es ist keine große Hoffnung. Eine handwerkliche Frage: Verwenden Sie eigentlich immer dieselbe Partitur? Oder löschen Sie von Mal zu Mal bewusst Ihre Eintragungen, um neu an die Sache herangehen zu können? Jeffrey Tate: Ersteres. Meine Partituren sind eine Art Palimpsest, es sind viele viele Schichten an Eintragungen übereinander, und bei jeder Aufführung kommt etwas Neues hinzu. Kommentare, Hinweise, alles Mögliche. Das ist über die Jahrzehnte gewachsen und da hineinzuschauen hat immer auch etwas mit Archäologie zu tun. Ich glaube nicht, dass irgendwer außer mir meine Partitur versteht. Es sind übrigens sehr viele Markierungen und Notierungen in blauer und roter Farbe, ein System, das ich von Boulez übernommen habe. Eine bunte Sache! Rot und blau haben unterschiedliche Bedeutungen? Jeffrey Tate: Rot sind dynamische Anmerkungen, blaue betreffen die Instrumentation. Wenn man heute den Ring dirigiert, spielt, singt oder hört, macht man das mit dem Wissen um das, was musikgeschichtlich später passiert ist. Zum Beispiel weiß man, dass es den Impressionismus gegeben hat. Fließt dieses Wissen um die später entdeckten Klangwirkungen in Ihre Wagner-Sicht ein? Oder versuchen Sie Wagner möglichst authentisch zu sehen? Jeffrey Tate: Da stellt sich die Frage, was eigentlich authentisch ist? Oder wie nahe wir an dieses Authentisch überhaupt kommen können? Ich persönlich habe nie daran gedacht, Wagner mit dem historischen Instrumentarium des 19. Jahrhunderts aufzuführen. Einfach, weil ich persönlich keinen Grund dafür sehe. Der Ring klingt ja mit heutigen Instrumenten sehr schön. Mit Sicherheit denke ich beim Dirigieren nicht an Debussy, Mahler oder sonst einen, der nach Wagner kam. Ich denke an das, was ich mit meinen Augen vor mir sehe – und versuche das werktreu zu behandeln. Der Ring ist grandios, wie er ist: man braucht ihn nicht weiterzudenken.

Vor einem Ring-Zyklus zu stehen: Ist das wie eine Zurüstung auf einen Gipfelsturm? Jeffrey Tate: Das hängt davon ab. Der Ring hat mich mein gesamtes musikalisches Leben begleitet. Mein erster Tag an einem großen Opernhaus, am Royal Opera House Covent Garden, begann damit, einen Akt Walküre zu dirigieren. Das war 1970. Das bedeutet, dass ich seit 40 Jahren in dieser Welt lebe. Mein nächster Satz klingt jetzt vielleicht eingebildet, aber ich kenne die RingWelt total, jede Note, jede Silbe. Ich glaube, dass man das Stück wie einen Teil seines Körpers kennen muss, wenn man an den Ring herantritt. Und wenn man diesen Zustand erreicht hat, ist der Zyklus gar nicht so furchterregend. Natürlich: Als ich vor vielen Jahren meine erste Ring-Tetralogie geleitet habe – das war der erste komplette Ring in Paris seit dem Zweiten Weltkrieg – war ich schon etwas nervös. Aber seither habe ich ihn an vielen Orten gemacht und er ist mir sehr vertraut. Und so habe ich keine Angst vor ihm, sondern freue mich! Dass man sich die Kräfte selbstverständlich gut einteilen muss, ist klar. Man braucht einen Plan, wie man rein physisch über die Runden kommt. Das fordert der Ring! Nur physisch? Oder ist der Ring auch psychisch fordernd? Man sagt ja zum Beispiel dem Tristan gewaltige emotionale Anforderungen nach. Jeffrey Tate: Der Ring ist da anders. Tristan fordert auch psychisch sehr stark. Der Ring hingegen ist vielmehr ein Universum, in den viele unterschiedliche Elemente hereinspielen. Nicht nur sinnliche Emotion, sondern, wie anfangs festgestellt, auch zum Beispiel Satire und Parodie. Man muss für dieses Werk vielseitig unterwegs sein. In dem Sinne ist es klüger, einen klaren Kopf zu behalten und nicht allzu sehr nur emotional zu schwelgen. Entzaubert es den Zauberer Wagner, wenn man sich eingehend analytisch mit der Tetralogie auseinandergesetzt hat? Wenn man den Bauplan kennt? Oder macht ihn das sogar größer? Jeffrey Tate: Ich denke: Es macht ihn größer. Immer wieder bewundere ich, wie unglaublich gekonnt dieses Stück gebaut ist. Nichts ist dem Zufall überlassen, alles genial erdacht, so unglaublich intelligent. Wagner hat ganz genau gewusst, was er da macht … Das Gespräch führte Oliver Láng

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DAS WIENER STAATSBALLETT Halbsolistin Reina Sawai

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Oliver Peter Graber

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ie in Wellington (Neuseeland) geborene, erfrischend humorvolle Halbsolistin des Wiener Staatsballetts hat im Alter von vier Jahren die Liebe zu ihrem Beruf entdeckt. Ausgebildet wurde sie zunächst am Ballet Manila auf den Philippinen sowie an der Urayasu Ballettakademie und an der K Ballet School (beide in Japan), wobei in letzterer Tetsuya Kumakawa zu ihren wichtigsten Lehrern zählte. „Einer der großen Unterschiede zwischen dem Ballett in Japan und in Europa besteht vor allem in einem völlig unterschiedlichen Ausbildungssystem“, erzählt Sawai, die aus diesem Grund an das Conservatório Nacional in Portugal wechselte. Nach Abschluss ihrer Studien wurde sie 2009 an das Portugiesische Nationalballett engagiert. Seit 2010 ist sie Mitglied des Wiener Staatsballetts und avancierte 2012 zur Halbsolistin. Gleichwohl sie Rollen aus dem zeitgenössischen (zuletzt kreierte sie die Rolle der Braut in Contra Clockwise Witness von Natalia Horecna) und klassischen Fach in ihrem Repertoire hat, fühlt sie sich vor allem in „romantischen“ Rollen zu Hause. Langsame Partien und Abschnitte – das so genannte Adage – schätzt Sawai, die auch ein besonderes Augenmerk auf die Ausdruckskraft ihres Port de bras (die Armbewegungen des klassischen Tanzes) legt, besonders, bieten diese ihr doch die Möglichkeit den Moment mit Bedacht zu genießen und jede einzelne Bewegung mit Emotion zu erfüllen. Odette/Odile (Schwanensee), Tatjana (Onegin) und Julia (Romeo und Julia) zählen zu Reina Sawais Lieblings- und Traumrollen, kaum jemand beschreibt die uneingeschränkte Liebe zu Handlungsballetten und das sinnstiftende Gerüst einer Handlung dabei so selbstverständlich und entwaffnend wie sie: „Ich liebe es, wenn ich einen Grund habe beim Tanzen zu lächeln.“ Reina Sawai in Dornröschen

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FACETTEN EINES CHARAKTERS Margarita Gritskova gibt zwei Wiener Rollendebüts

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nnerhalb sehr kurzen Zeit singen Sie zwei komplett unterschiedliche Partien: Annio und Angelina. Wo liegen die grundsätzlichen Unterschiede, Herausforderungen zwischen dem Mozart-Gesang und dem Rossini-Gesang? Margarita Gritskova: Die Herausforderungen, die Aufgaben für uns Sänger sind bei diesen zwei großen Komponisten in meinen Augen grundverschieden. In Mozarts Opern ist es sehr wichtig die Stimme instrumental zu führen, also sehr flexibel und grazil und das innerhalb klarer Stil-Grenzen. Die Musik von Rossini gestattet den Sängern hingegen ein bisschen mehr Freiheiten hinsichtlich der Handhabung von Pausen und Fermaten, in den Rezitativen und erlaubt grundsätzlich eine zwanglosere Koloraturenführung in den Arien. Aber bei beiden, bei Mozart wie bei Rossini, sind selbstverständlich die Legati, die Kantilenen sowie eine nuancierte Phrasierung wichtig. Haben Sie voriges Jahr bei der Premiere der Cenerentola quasi schon die Hauptpartie mitgelernt, weil Sie wussten, dass Sie auch die Angelina singen werden? Lernen Sie jetzt auch schon den Sesto? Margarita Gritskova: Na klar! Als ich vor einem Jahr bei den Cenerentola-Proben gemeinsam mit Regisseur Sven-Eric Bechtolf die Tisbe erarbeitet habe, war ich so fasziniert von dem ganzen Entstehungsprozess, dass ich mit großer Bewunderung auch das in mich aufgesogen habe, was die anderen Rollen betraf. Und selbstverständlich dachte ich auch darüber nach, wie ich die Angelina wohl selbst gestalten würde. Sesto ist hingegen noch Zukunftsmusik, aber natürlich – wenn ich jetzt den Annio singe, muss ich, wie in jeder Opernproduktion auch hier die anderen Rollen gut kennen, und zwar alle, die großen wie die kleineren! Nicht unbedingt auswendig, aber auf jeden Fall ihre Einbettung in die Handlung und

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ihre psychologische Entwicklung. Dadurch wird auch die Rolle, die man selbst singt organischer und damit glaubwürdig – schließlich funktionieren die Charaktere ja nur im Mit- und im Gegeneinander. Wenn man das Wie und Warum der anderen Rollen versteht, dann begreift man unwillkürlich auch die eigene besser ... Also, man könnte sagen, dass ich die Partie des Sesto beherrsche – also so ziemlich … Besteht die Gefahr, dass Sie während Sie auf der Bühne stehen, unabsichtlich in die falsche Rolle hineinrutschen – vor allem bei den Ensembles, also statt Angelina, die Tisbe singen? Margarita Gritskova: Um Gottes Willen, ich hoffe: neeeeein! Tisbe und Angelina sind charakterlich sehr unterschiedlich aufgestellt – Rossini hat sich da ja etwas gedacht, als er die beiden in Musik fasste. Beide Rollen sind logisch und jeder Stimmpart hat in ihrer Ausformulierung einen ihr innewohnenden Sinn und eine eigene Zielvorgabe ... Bitte, erschrecken Sie mich nicht, denn womöglich vermische ich dann wirklich etwas … Dann bin aber nicht ich, sondern sind Sie Schuld (lacht). Wo liegt der Unterschied für Sie zwischen den beiden Hauptpartien Rosina und Angelina? Margarita Gritskova: Wenn ich es vom vokalen Standpunkt aus beurteilen soll: Die Tessitura der Rosina liegt an sich etwas höher, nicht umsonst wird sie immer wieder auch von Sopranen gesungen – freilich mit anderen Kadenzen. Nichtsdestotrotz sind beide Partien virtuos, beweglich und spielerisch. Aus der Perspektive der Charaktere, sind sie ganz und gar verschieden. Und das muss man auch über Stimme und Körper zeigen: Rosina ist leicht, witzig, schlau, kokett und verschmitzt. Angelina ist absolut naiv, tiefsinnig, verträumt, edelmütig und einsam. Aber beide Frauen


INTERVIEW

sind romantisch, jung, erwartungsvoll, lebenslustig und positiv!

Godunow nicht so häufig gespielt, was ich sehr schade finde – es ist meine liebste russische Oper!

Werden Clemenza di Tito und Cenerentola auch in Ihrer Heimat Russland oft aufgeführt? Margarita Gritskova: In der Tat lieben wir in Russland Mozart sehr. Aber im Grunde führen viele nur das berühmte Triptychon Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Die Zauberflöte auf, und gelegentlich Idomeneo, Così fan tutte; auch Cenerentola wird manchmal aufgeführt. Aber ich selbst habe in meiner Heimat weder Cenerentola noch Clemenza gesungen.

Welche Passage, welche Stelle gefällt Ihnen am Annio am meisten und warum? Margarita Gritskova: Annio ist eine ganz neue Partie für mich, darum ist alles noch sehr theoretisch! Aber nach der ersten Vorstellung kann ich sicher spezifischer auf diese Frage antworten! Es gibt zwei sehr unterschiedliche Arien im zweiten Akt. Mit „Torna di Tito a lato“ schrieb Mozart für Annio eine sehr rührende, sonnendurchflutete und kraftvolle Arie, in der ein junger Mann ermutigend und inspirierend Hoffnung in die Seele des verzweifelten Freundes bringen möchte. In der zweiten Arie „Tu fosti tradito“ klingen schon echte heroische Töne durch. Diese Arie mag ich ganz besonders …

Sie haben unter Mariss Jansons schon Carmen gesungen, Sie haben an der Wiener Staatsoper Fjodor gesungen, beim Opernball einen Rossini: Wo fühlen Sie sich stimmlich derzeit am ehesten zu Hause und warum – Belcanto, spätes 19. Jahrhundert, Mozart? Margarita Gritskova: Das ist eine interessante Frage! In jeder Stilepoche und in jeder Musik werden verschiedene Eigenheiten und Aufgaben an die Künstler gestellt. Als ich zum Beispiel Carmen unter Mariss Jansons gesungen habe – übrigens nur konzertant –, war ich 19 Jahre alt! Aber um diese Person glaubwürdig auf der Bühne darzustellen, muss man schon einige szenische und private Erfahrungen gemacht haben. Damals, in Russland war ich diesbezüglich noch nicht so weit. Apropos Russland: Die russische Musik des 19. Jahrhunderts ist meinem Herzen sehr nahe. Ich liebe Mussorgski, Rimski-Korsakow, Tschaikowski – und würde gerne eine Ljubascha, Marina Mnischek, Olga oder Polina singen. Eine Marfa aus Chowanschtschina wäre hingegen noch zu früh. Grundsätzlich sollte ein Sänger, vorausgesetzt er hat eine gute Gesangsschule hinter sich, möglichst unterschiedliche Stile in sein Repertoire aufnehmen. José Carreras hat mir einmal gesagt, dass Sänger vorsichtig sein müssen und singen sollten, was ihrer Technik nicht schadet und ihrem Alter entspricht. Es ist also klar, dass Azucena, Amneris und Marfa Partien der Zukunft sind, und für mich 26jährige derzeit Angelina, Annio, Cherubino und Rosina angesagt sind. Carmen, Octavian und Ljubascha aus der Zarenbraut kann ich immerhin schon am Horizont erblicken. Leider wird die Zarenbraut außerhalb von Russland im Gegensatz zu Eugen Onegin oder Boris

Welche Passage, welche Stelle gefällt Ihnen an der Angelina am meisten und warum? Margarita Gritskova: Ich habe Cenerentola schon in Mexiko gesungen, aber mit zum Teil ganz anderen Rezitativen: Alidoro war dort ein Bass, und alle Rezitative einschließlich der Arie von Alidoro waren für Bass und Mezzo... Natürlich, die finale Szene mit Cenerentolas Schluss-Arie ist die technisch schwerste und spektakulärste Szene in dieser Oper, dennoch empfinde ich die Partie der Cenerentola als Balsam für die Stimme, sie liegt bequem von der ersten bis zur letzten Note. Tebaldo, Fjodor, Annio: drei Partien, die Sie an der Staatsoper singen, alles drei Hosenrollen: 1. Singen Sie gerne Hosenrollen? und 2. Beobachten Sie junge Männer, damit Sie diese gut nachmachen können – oder wie geht eine junge Frau wie Sie an „Männerrollen“ heran? Margarita Gritskova: Ja, das gefällt mir sehr, mich in verschiedenen „Rollenfächern“ zu versuchen. Ich beobachte an Männern vor allem charakteristische Haltungen und Bewegungen. Das hilft auf der Bühne und ist von Haus aus nicht uninteressant. Und, natürlich, ich versuche von meinen Kolleginnen zu lernen. Die besten Interpretinnen männlicher Rollen sind für mich sicherlich Elı¯na Garanˇ ca, Vesselina Kasarova, Christine Schäfer, Liliana Nikiteanu, Zoryana Kushpler und Stephanie Houtzeel. Das Gespräch führte Andreas Láng

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MEISTERLICH Balanchine und die Kunst der Tasten

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as am 22. Jänner 1904 in St. Petersburg geborene Jahrhundertgenie der Choreographie George Balanchine beeinflusste mit über 445 (der aus dem Jahr 1983 stammenden und unter dem Titel Choreography by George Balanchine veröffentlichten Zählung von 425 wurden mittlerweile 20 weitere hinzugefügt) Werken den Lauf der Ballettgeschichte wie kein zweiter. Seit frühester Jugend musikalisch hoch gebildet und in ein musikalisch-familiäres Umfeld eingebettet – sein Vater Meliton (1862 bis 1937) war Sänger und Komponist und sein Bruder Andrej (1906 bis 1992) ebenfalls Komponist – zeichnet sich Balanchines choreographische Formensprache durch ein besonderes Verständnis um musikalisch-tänzerische Verbindungen aus. Allegro Brillante, uraufgeführt vom New York City Ballet am 1. März 1956 im City Center New York mit Kostümen von Barbara Karinska, zählt zu den beliebtesten Balanchine-Balletten, nicht zuletzt weil es als ein pures Fest des Tanzes dem Solistenpaar reichlich Gelegenheit bietet, sein Können eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Effektvoll ist auch die dem Werk zu Grunde liegende Partitur, das Allegro Brillante op. 75, von Peter Iljitsch Tschaikowski.

Meistersignaturen 27. Mai, 6., 12., 16. Juni

Wenngleich kaum ein anderes Werk in der Rezeptionsgeschichte des Komponisten eine derart umfangreiche Beachtung fand wie das legendäre Klavierkonzert Nr. 1 op. 23 in b-Moll, stellen auch die weiteren Konzerte für Klavier und Orchester von Tschaikowski, nämlich das Klavierkonzert Nr. 2 op. 44 in G-Dur, das Allegro Brillante op. 75

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und das Andante&Finale op. 79 (welche manchmal zusammengefasst auch als Klavierkonzert Nr. 3 in Es-Dur op. posth. bzw. Klavierkonzert Nr. 3 in Es-Dur op. 75/79 bezeichnet werden), sowie die Konzertfantasie für Klavier und Orchester op. 56 Perlen der Konzertliteratur dar. Dabei hat das Klavierkonzert Nr. 3 eine besondere Entstehungsgeschichte: Tschaikowski plante zunächst eine Sinfonie in Es-Dur, gab diese Absicht jedoch zu Gunsten der Umarbeitung des bereits vorliegenden Materials in ein Konzert für Klavier und Orchester auf. Der Tod des Komponisten verhinderte die Fertigstellung des kompletten Werkes, sodass zunächst nur der erste Satz unter dem Titel Allegro Brillante op. 75 veröffentlicht wurde. Sergej Tanejew (1856 bis 1915), ein Schüler Tschaikowskis, der bereits mit der Edition von op. 75 befasst war, instrumentierte etwas später weiteres Material aus der ursprünglich skizzierten Sinfonie, welches unter der Bezeichnung Andante&Finale op. 79 erschienen ist. Als Dokument der letzten Schaffensphase Tschaikowskis bleibt das Allegro Brillante op. 75 ein beeindruckendes Zeugnis berührender Autorität, welches ergänzt um die choreographische Musikalität Balanchines an der Wiener Staatsoper in besonderem Glanz erstrahlt. Le Souffle de l’Esprit, Vaslaw und Vier letzte Lieder ergänzen Balanchines Meisterwerk zu einem mehrteiligen Ballettabend, der zum Vergleich choreographischer „Handschriften“ einlädt. Oliver Peter Graber


BALLETT

Denys Cherevychko in Vaslaw

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UNSERE ENSEMBLEMITGLIEDER A

ls Dan Paul Dumitrescu in Österreich ankam und an der Wiener Staatsoper begann, beherrschte er insgesamt nicht mehr als sechs Rollen, heute, 14 Jahre später, steht er bei knapp 70 jederzeit abrufbaren Partien, zu denen jährlich neue dazukommen. „Bei mir zuhause sind die Mauern unheimlich dick, ich kann so viel üben, wie ich will, ich störe niemanden“, quittiert er humorvoll mein Erstaunen über diese doch imposante Repertoireerweiterung – um dann etwas ernster hinzuzufügen: „Ich liebe das Singen und alles was dazugehört, also das ganze aus Musik-Schauspiel-Auftritt-Probe-Publikum-Kollegen-Bühnenluft bestehende, wunderbare, mit nichts zu vergleichende Paket des Sängerberufes.“ Kein Wunder daher, dass er, nach seinen schlimmsten Erinnerungen seiner bisherigen Laufbahn gefragt, nicht irgendwelche Geschichtchen und Hoppalas erzählt, sondern jene drei, vier Vormittage nennt, an denen er in der Oper anrufen musste, um krankheitsbedingt abzusagen. „Ich habe oft gesundheitlich angeschlagen gesungen, ohne dass ich jemandem darüber Bescheid gab. Ich möchte einfach singen und diese Absagerei ist ein so schreckliches Gefühl für alle jene, denen das bloße Fernsein von der Bühne bereits physisches Unbehagen bereitet!“ Nach seiner früheren Heimat Rumänien empfindet er kein Heimweh mehr, nach der Wiener Staatsoper hingegen schon, so oft er diese für längere Zeit verlässt – etwa in den Sommermonaten Juli-August. Nichtsdestotrotz gibt es auch den privaten Dumitrescu der gerne kocht, neben der sogenannten „klassischen“ Musik durchaus auch Pink Floyd auflegt, Fahrradtouren unternimmt oder einfach gerne mit seiner Familie – seiner Frau und seinem Sohn – beisammen ist. Zur Musik kam er in seiner Schulzeit auf Wunsch des Vaters, der ihm empfahl ein Instrument zu lernen.

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ENSEMBLE

DAN PAUL DUMITRESCU im Portrait nicht seinen Erwartungen entsprachen um das darauffolgende Mal ein besseres Ergebnis zu erzielen – aber über 600 Vorstellungen lassen einen Sänger mit einer Bühne zur Einheit werden. Und selbst für nicht ganz so treue Besucher ist es praktisch unmöglich, Dumitrescu nicht regelmäßig in diversen Werken zu erleben. Als künstlerische Höhepunkte seiner Staatsopernlaufbahn seien hier stellvertretend nur der Mönch im französischen Don Carlos, Balthazar in La Favorite, Graf Des Grieux in Massenets Manon, Rochefort in Anna Bolena, Frère Laurent in Roméo et Juliette genannt. Nach einer Roméo et Juliette-Aufführung wurde er übrigens am Bühneneingang von einem Zuschauer lächelnd mit den Worten empfangen: „Sie haben schön gesungen Dumitrescu, aber … ich habe es durch das Fernglas gesehen … Sie haben bei der Trauungszeremonie das Buch verkehrt herum, mit der Schrift nach unten gehalten, das sollte das nächste Mal nicht mehr vorkommen“ – was Dumitrescu auch gelobte. Belcanto- und Verdirollen kommen, wie er meint, seiner derzeitigen stimmlichen Disposition am besten entgegen, erfolgreich singt er aber auch gerne Mozart, manche Wagner-Partien, Puccini und französisches Fach. Große Freude hatte er auch an der kleinen Rolle des alten Zwangsarbeiters in Lady Macbeth von Mzensk, deren rührende Darstellung lange in der Erinnerung vieler Zuschauer haften blieb.

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Dumitrescu entschied sich für die Klarinette, auf der er sich in den nächsten Jahren sehr rasch weiterentwickelte. Dennoch wechselte er schließlich zum Gesang, nachdem man seine stimmlichen Fähigkeiten entdeckt hatte. Im Zuge einiger Wettbewerbssiege führte ihn sein Weg als Pistola an die Budapester Staatsoper und vor allem an das Teatro Filarmonico in Verona. Als König in Aida sang er später auch in der berühmten Arena unter dem großen Nello Santi. „Als Santi am ersten Probentag Ghena Dimitrova mit den Worten ‚wieso singen Sie auf diese Weise, wo haben Sie das gelernt, so kann man das nicht singen, wir sind hier doch in Italien‘ recht unsanft zurechtwies, bekam ich ganze weiche Knie. Wie würde er mit mir umgehen, wenn er schon mit der Dimitrova so umsprang? Aber alles ging gut – bis zu jenem Moment, an dem ich mich zum ersten Mal den 35.000 Zuschauern in der Arena gegenübersah. Für einige Sekunden glaubte ich, keinen Ton hervorbringen zu können. ‚Aus, das war’s!‘ waren meine Gedanken. Doch die Schockstarre wich mit einem Mal von mir und die Vorstellung verlief zur größten Zufriedenheit“, erinnert sich Dumitrescu an die ersten großen Aufgaben. Wenn er heute auf wichtigen Bühnen singt, wie an der Mailänder Scala, an der Royal Albert Hall, bei den Salzburger Festspielen oder unlängst an der New Yorker Carnegie Hall, so verspürt er nicht einmal mehr die geringsten Anzeichen von Lampenfieber, das genussvolle Erleben des Auftritts und die mittlerweile gesammelten Erfahrungen lassen der Nervosität einfach keinen Raum. Bei Vorstellungen an der Wiener Staatsoper schon gar nicht. Ist der Zuschauerraum für besonders treue Besucher eine Art zweites Wohnzimmer, so ist es für Dumitrescu die Staatsopernbühne. Nicht, dass er mit allem zufrieden wäre – ganz im Gegenteil, stundenlang geht er nach dem Schlussapplaus alle Stellen noch einmal durch, die

Im April war er übrigens wieder mit jener Rolle zu erleben, mit der er im Jahr 2000 an der Wiener Staatsoper debütiert hatte: als Sparafucile in Verdis Rigoletto. Und so wie beim ersten Mal verspürte Dumitrescu, wie er zu betonen nicht müde wird, abermals „das große Glück, an diesem Hause singen zu dürfen!“ Andreas Láng

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Das Staatsopernorchester Konzertmeisterin ALBENA DANAILOVA

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ie Anforderungen sind heute extrem hoch: Eine perfekte Technik und blitzsaubere Intonation gehören zum absoluten Muss, ein stilistisches Verständnis wie auch die Kenntnis der wichtigen Violinliteratur natürlich auch, ein schöner Ton wird ebenfalls vorausgesetzt. Wer heute bei einem Probespiel des Wiener Staatsopernorchesters mitmacht, muss bereits vieles „draufhaben“, und – einem Trend der Zeit folgend – der größte Teil der jungen Musiker ist technisch auf einem sehr hohen Niveau. Es geht also um Alleinstellungsmerkmale, die jenseits des Technischen liegen. Worauf achtet zum Beispiel Albena Danailova, die Konzertmeisterin des Orchesters, bei einem Auswahlspiel besonders? „Da ja Intonation und Technik Voraussetzungen sind, geht es mir darum, was einer aus einem Stück zu machen versteht. Ob er eine musikalische Persönlichkeit hat, und wenn ja: wie er sie einbringt. Dass er versteht, dass Technik wichtig, aber nicht die Hauptsache ist.“ Dieses Bekenntnis zur Eigenständigkeit zieht freilich die Frage nach sich, wie viel von dieser besonderen Persönlichkeit ein Musiker abgeben muss, wenn er sich gut ins Orchester integrieren möchte? Danailova wehrt das Wort abgeben ab: „Natürlich muss er Flexibilität haben und eine Offenheit in Richtung Orchesterklang. Aber eine Musikerin, ein Musiker muss nichts von seiner Persönlichkeit für das Orchester aufgeben. Es gibt nichts so Persönliches, was nicht auch in die Gruppe zu integrieren wäre. Wichtig ist, dass man offene Ohren hat und nicht nur sich selbst verwirklichen will. Aber genau diese Dualität: Die eigene Persönlichkeit wahren und offen sein lernt man im Orchesterspiel.“ Flexibilität also. Ein Begriff, den die Konzertmeisterin immer wieder in das Gespräch einfließen lässt. Wie bei Instrumentalisten ist es für Danailova etwa entscheidend, dass auch ein Dirigent, der an der Spitze des Staatsopernorchesters steht, bereit ist,

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In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staatsopernorchesters vorgestellt.

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das anzunehmen, was der Klangkörper ihm bietet, ohne sein Eigenstes zu verlieren. Von sich aus, oder falls es in einem Widerspruch mit dem Klangstil und der Tradition des Orchesters stünde, mit Hilfe des Konzertmeisters. „Ich versuche, wenn nötig, die Schwäche eines Dirigenten, wenn er dem Orchester im Weg steht das zu zeigen, was es eigentlich kann, auszugleichen. Da geht es nicht um ein Gegeneinander oder um Durchsetzung, sondern um eine Art Anleitung. Denn ich kenne das innere Bild des Staatsopernorchesters genau und verstehe es oftmals besser als einer, der von außen an uns herantritt. Darin liegt meine Verantwortlichkeit.“ Eine Verantwortlichkeit, die gerade bei jungen Dirigenten ein besonderes Gewicht erhält. Danailova glaubt nicht an rasche Ergebnisse, sondern beruft sich auf ein Wachsen aus Erfahrung. „Ich glaube, dass man als Musiker Zeit zum Reifen braucht. Vor allem: Lebenserfahrung. Das lässt sich nicht beschleunigen oder erzwingen. Der Mensch ist ein altes Wesen, die heutigen Geschwindigkeiten eines Computers kennt er innerlich nicht. Er braucht Zeit zur Entwicklung.“ Und sie fügt kritisch hinzu: „Wenn nun einer sich diese Zeit nicht nimmt, nur von einer Stadt zur nächsten reist, dann ist das vielleicht gut für seine Karriere, mit Musik hat das aber nichts zu tun.“ Mit dieser Betrachtung verbunden ist natürlich auch die konsequente und tiefgehende Auseinandersetzung mit Musik an sich. „Aus Neugierde“ hört sie historische Aufnahmen, um der Tradition auf die Spur zu kommen, ohne aber, dass sie diese als Anleitung für eine heutige Interpretation nimmt. Denn: „Was war, ist vorbei. Dahin kann man nicht zurück.“ Was man jedoch kann, ist zu erkennen, dass „darüber, worüber wir diskutieren, andere auch schon nachgedacht haben. Und aus den Erkenntnissen der damaligen Diskussion kann man jedenfalls lernen.“ Auch betrachtet Danailova historische versus moderne Aufnahmen nicht aus dem


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Blickwinkel von richtig oder falsch, sondern interessiert sich für das, was dahintersteht. „Eine Bach-Chaconne, gespielt von Heifetz, ist noch heute gültig. Auch wenn er nichts von historischer Aufführungspraxis wusste. Aber die Aussagekraft einer solchen Interpretation, die Kraft des menschlichen Geistes ist so stark, dass sein Spiel zum allerbesten zählt, was es gab und gibt.“ Und was die allgemeine Gültigkeit von Interpretationen betrifft, runzelt Danailova ohnedies die Stirn: Woher man denn wissen solle, dass man es heute ganz richtig und genau weiß? Ob man jemals alles wissen könne? Oder ob man in 50 Jahren nicht wieder ein Stück weiter ist? Themenwechsel, ganz direkt gefragt: Das Schwerste und das Schönste im Leben als Orchestermusikerin? „Das Schwerste: Dass man bei einfach jeder Vorstellung hundertprozentig motiviert ist. Egal wie es einem selber geht. Egal, ob man das Werk mag. Egal ob man das Stück schon zum xten Mal spielt. Wobei es ja schon motivierend sein kann, wenn man sich beweist, dass man sich selber zu motivieren versteht. Das Schönste: Wenn die Motivation einfach da ist. Und alles stimmt, jeder mit jedem musiziert und der Klang zum Schmelzen ist. Das ist wie auf Wolke sieben. Und: Dass eine live-Vorstellung eben live ist. Man weiß, dass dieser Moment jetzt gerade einzigartig ist und nie wieder so ertönen wird. Das trägt eine Freiheit in sich, die nur schwer zu beschreiben ist …“ Oliver Láng

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POLLICINO FINDET DEN WEG W

enn man Mut und Vertrauen hat, wird zuletzt alles gut – so eine der zentralen Aussagen der Kinderoper Pollicino, die der Komponist Hans Werner Henze in den Jahren 1979/1980 schuf und die im April 2013 an der Wiener Staatsoper zur Premiere kam. Pollicino, aus dem italienischen Wort pollice (Daumen) kommend, also „Däumling“, erzählt die Geschichte eines mutigen Jungen, der sich und seine Gefährten aus Not und Gefahr rettet. „Am Ende fühlen sich alle in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und gehen den neuen Aufgaben entgegen,“ beschreibt der Regisseur der Produktion, René Zisterer, das Finale des Werkes. Pollicino zählt zu jenen Kinderopern, deren Rollen teils von Erwachsenen, teils von Kindern – im Falle der Wiener Staatsoper von den Schülern der Opernschule für Kinder – übernommen werden. Für den Komponisten Henze war dabei wichtig, dass das Stück nicht nur einen „lehrenden“ Charakter hat, sondern vor allem einen unterhaltenden. Besonders an diesen Kinderopern-Aufführungen ist auch, dass sie auf der Bühne der Staatsoper, also nicht im A1 Kinderopernzelt stattfinden: das junge Publikum kann also neben dem Zelt eine weitere Spielstätte kennen lernen und sich ganz von der Magie des großes Hauses verzaubern lassen.

Pollicino 4., 7., 8. Mai

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Eine DVD der Produktion ist im Arcadia Opera Shop, im Fachhandel und im e-Shop auf www.wienerstaatsoper.at erhältlich.


DEBÜTS

DEBÜTS IM MAI Dmitry Belosselskiy studierte an der Russischen Musikakademie. Auftritte führten ihn u.a. zu den Salzburger Festspielen, die Scala, zum Maggio Musicale, an die Met, das Bolschoi-Theater und an die Bayerische Staatsoper. Zu seinem Repertoire zählen u.a. Fiesco, Philipp II., Boris, Banquo, Attila, Escamillo. An der Wiener Staatsoper debütiert Dmitry Belosselskiy am 1. Mai als Zaccaria in Nabucco. Andriy Yurkevych wurde in Zboriv (Ukraine) geboren. Er trat in Häusern wie dem Teatro dell’Opera di Roma, der National Opera Kruscelnytska in Lviv, der Opéra de Monte Carlo, am Teatro Massimo in Palermo, an der Bayerischen Staatsoper, in Neapel, Berlin, Liège, Parma, Warschau, Barcelona und Frankfurt auf. Er ist GMD am National Opera and Ballet Theatre in Moldawien. Am 8. Mai debütiert er als Norma-Dirigent an der Wiener Staatsoper.

Michèle Losier debütierte 2007 an der Met. Auftritte führten die Künstlerin u.a. an das ROH Covent Garden, das Théâtre du Champs-Elysées, an das Gran Theatre del Liceu, die Scala, nach San Francisco und Washington. Dabei sang sie u.a. Siébel, Cherubino, Charlotte, Dorabella, Nicklausse, Hänsel und Dido. An der Wiener Staatsoper debütiert die Sängerin am 11. Mai als Sesto in La clemenza di Tito.

B AL L ET T- R OL L EN D EB Ü TS Richard Szabó in Le Souffle de l’Esprit, Alexis Forabosco im Pas de trois in Vaslaw, Liudmila Konovalova, Kiyoka Hashimoto, Robert Gabdullin, Eno Peci und Mihail Sosnovschi in Vier letzte Lieder, alle Ensemblemitglieder in Allegro Brillante in Meistersignaturen am 27. Mai

O P E RN-ROL L E NDEBÜTS Plácido Domingo (Nabucco), Anna Smirnova (Abigaille) in NABUCCO am 1. Mai 2014 Jongmin Park (Wagner), Sonya Yoncheva (Marguerite), Stephanie Houtzeel (Siébel) in FAUST am 2. Mai 2014 Anthony Michaels-Moore (Carlo Gérard), Alisa Kolosova (Bersi), Mihail Dogotari (Pietro Fléville) in ANDREA CHÉNIER am 3. Mai 2014 Ildikó Raimondi (Pollicinos Mutter) in POLLICINO am 4. Mai 2014 Massimo Giordano (Pollione), Simina Ivan (Clotilde), Carlos Osuna (Flavio) in NORMA am 8. Mai 2014 Toby Spence (Tito), Véronique Gens (Vitellia), Ileana Tonca (Servilia), Margarita Gritskova (Annio), Alessio Arduini (Publio) in LA CLEMENZA DI TITO am 11. Mai 2014 Myrtò Papatanasiu (Violetta), Aura Twarowska (Annina), Piero Pretti (Alfredo), Jongmin Park (Grenvil) in LA TRAVIATA am 16. Mai 2014

Daniela Fally (Olympia), Marina Rebeka (Antonia), Stephanie Houtzeel (Nicklausse), Donna Ellen (Stimme der Mutter), Carlos Osuna (Nathanael), Thomas Ebenstein (Andrès/Cochenille/Frantz/Pitichinaccio), Ildar Abdrazakov (Lindorf/Coppélius/Miracel/Dapertutto), Mihail Dogotar i (Hermann), Tae-Joong Yang (Schlémil) in CONTES D’HOFFMANN am 23. Mai Maxim Mironov (Ramiro), Alessio Arduini (Dandini), Lorenzo Regazzo (Don Magnifico), Margarita Gritskova (Angelina), Hila Fahima (Clorinda) in LA CENERENTOLA am 24. Mai 2014 Yosep Kang (Hoffmann) in LES CONTES D’HOFFMANN am 26. April 2014 Sebastian Kohlhepp (Froh), Jochen Schmeckenbecher (Alberich) in DAS RHEINGOLD am 30. Mai 2014 Peter Seiffert (Siegmund), Gun-Brit Barkmin (Sieglinde), Olga Bezsmertna (Gerhilde), Hyuna Ko (Ortlinde), Regine Hangler (Helmwige) in DIE WALKÜRE am 31. Mai 2014

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DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE

CD

Der österreichische Dirigent Rudolf Bibl wird am 4. Mai 85 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper leitete er Vorstellungen der Fledermaus und der Lustigen Witwe. Der Bariton Giorgio Zancanaro feiert am 9. Mai seinen 75. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper war er u.a. als Carlo Gérard, Ankarström, Ezio, Luna, Marcello, Alfio und Giorgio Germont zu erleben. KS Ferruccio Furlanetto, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, vollendet am 16. Mai sein 65. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper, an der er 1985 als Nozze-Figaro debütierte, hat er praktisch alle seine wichtigen Partien verkörpert. In der kommenden Spielzeit wird er u.a. den Fürsten Iwan Chowanski in der Premiere von Mussorgskis Chowanschtschina singen. Gabriel Bacquier wird am 17. Mai 90 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper sang er Jago, Scarpia, Escamillo, Don Giovanni, Conte d‘Almaviva, Golaud. Juan José Lopera vollendet am 25. Mai sein 50. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper sang er bislang 26 mal den Conte d’Almaviva im Barbier und fünfmal den Lindoro in der Italiana. KS Deborah Polaski feiert am 26. Mai ihren 65. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper verkörperte sie u.a. die großen Wagner-Partien Brünnhilde, Ortrud, Kundry, Isolde, Sieglinde, weiters die Strauss-Partien Elektra, Färberin, Ariadne, außerdem Wozzeck-Marie und zuletzt, 2011, die Kabanicha in Kátja Kabanowá.

Eine schöne Möglichkeit den österreichischen Bariton Adrian Eröd mit einem etwas ausgefalleneren Programm kennen zu lernen, ermöglicht seine neue CD Ich und Du, auf der er gemeinsam mit seiner Frau Monica Theiss-Eröd deutsche und französische Duette der Romantik eingespielt hat. Macht die Tatsache, dass es sich hier um eine Sammlung kleiner musikalischer Schätze handelt die Aufnahme so hörenswert, oder der Umstand dass man neben der musikalischen Partnerschaft auch das private Verständnis des Sängerehepaares durchspürt, oder einfach die Qualität des Dargebotenen? Wohl eine Mischung aus allen drei Aspekten. Begleitet werden Adrian Eröd und Monica Theiss-Eröd von der urmusikalischen und urmusikantischen Pianistin Margarete Babinsky. Quinton Records, www.quinton.at 1965 brachte Wieland Wagner an der Wiener Staatsoper nach Lohengrin und Salome auch noch eine Elektra-Neuproduktion heraus. So reserviert Publikum und Presse im Falle der Elektra der Regie gegenüberstand, so begeistert waren alle von der musikalischen Qualität des Dargebotenen. Ein Live-Mitschnitt der Premiere ist nun bei ORFEO herausgekommen und zeigt neben einer phantastischen Birgit Nilsson in der Titelpartie vor allem ein geniales Dirigat Karl Böhms – allein diese Aufnahme macht klar, warum Strauss Böhm derartig geschätzt hat.

DISKUSSION Alfred Muff wird am 31. Mai 65 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper sang er Ochs, Walküren-Wotan, Jochanaan, König Heinrich, Don Fernando, Bass (Un re in ascolto).

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Am 3. Mai um 15.00 Uhr diskutiert GMD Franz Welser-Möst im Gustav Mahler-Saal mit André Heller über das Thema Sein und Schein schöpferischer Menschen.

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RADIO 4. Mai, 15.00 | Radio Stephansdom Mélange mit Dominique Meyer 10. Mai, 19.30 | Ö1 Nabucco Aufnahme: 4., 7. Mai 2014, Wr. Staatsoper 24. Mai, 19.30 | Ö1 Les Contes d’Hoffmann Aufnahme: 23. Mai 2014, Wr. Staatsoper 25. Mai, 15.05 | Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Gestaltung: Michael Blees

AUSSTELLUNGEN Anlässlich des 150. Geburtstags von Richard Strauss zeigt die Wiener Staatsoper ab Mitte Mai die Ausstellung Richard Strauss als Direktor der Wiener Staatsoper. Anhand von historischen Materialien werden dabei seine Leitungsjahre im Haus am Ring dokumentiert. Ein Katalog zur Ausstellung ist in Vorbereitung. Zusätzlich wird im Balkonumgang eine Ausstellung zu Oskar Czerwenkas Wirken an der Wiener Staatsoper gezeigt.

BALLETT Am 3. und 4. Mai findet im Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg die von Igor Zapravdin zusammengestellte Gala des Étoiles statt, bei der das Wiener Staatsballett neben Igor Zapravdin selbst durch Olga Esina, Ketevan Papava, Denys Cherevychko, Kirill Kourlaev und Eno Peci vertreten sein wird. Das von Patrick de Bana für das Staatsballett kreierte Ballett Windspiele wurde für den Prix Benois de la Danse in der Kategorie Beste Choreographie nominiert.


DATEN UND FAKTEN

DIVERSES

KAMMERMUSIK

Im Rahmen des Hörgenuss-Festivals in der Steiermark sind am 1. Mai in Kirchbach das Wiener Concordia Quintett unter der Leitung von Günter Seifert, am 3. Mai das „philharmonische“ Ensemble Die Wiener in Gleisdorf und am 4. Mai in Kapfenstein zu hören. Weiters spielen das Wiener Bläserquintett am 16. Mai in Straden, das Philharmonische Celloquartett am 26. Mai in Schloss Kornberg und das Streude Quartett in Fehring. Infos und Karten unter www.kultur-land-leben.at Am 4. Mai um 11.00 Uhr leitet GMD Franz Welser-Möst die C-Dur-Messe von Ludwig van Beethoven in der Augustinerkirche im 1. Wiener Gemeindebezirk. Es singen Regine Hangler, Annely Peebo, Ilker Arkayürek und Christian Hübner; zu hören sind Chor und Orchester von St. Augustin. Nach Plácido Domingo und Riccardo Muti sind die Wiener Philharmoniker mit dem hoch dotierten Birgit-NilssonPreis ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung und die rund 730.000 Euro sollen am 8. Oktober in Stockholm überreicht werden. Im Rahmen der Reihe Das Ensemble stellt sich vor finden im Mai zwei Matineen im

Mahler-Saal statt: Am 11. singen Hila Fahima und Thomas Ebenstein, begleitet von Jendrik Springer, am 25. Valentina Naforni¸ta ˘ und Mihail Dogotari begleitet von Kristin Okerlund.

FÖRDERER Dmitry Aksenov | Dr. Heinrich Birnleitner | Dr. Hava Bugajer | Civitas International | Cordt & Partner GmbH | Czerwenka Privatstiftung | EPIC | Robert R. Glauber | Rupert Heider | Hotel Sacher | Prof. Dr. Karl Jurka | Kerbler Holding GmbH | Nils Cornelius Klingohr | Prof. DDr. Christian Köck | Mag. Wolfgang Kortschak | Kremslehner Hotels Wien | Hisaharu Matsuura | Oesterreichische Nationalbank | Robert Placzek Holding AG | RB International Finance LLC | Dr. Claudia Reichel-Holzer, LLM | Gheri Sackler | Maria-Elisabeth Schaeffler | Schoellerbank AG | Gyula und Sissi Schuch | Shell Austria GmbH | Dr. Michael Silles | Siv Sundfaer, MBA, M.Sc. | The Guesthouse Vienna| Toyota Motor Corporation | Druckerei Walla | Hannelore Weinberger | Wellendorff Wien| Wiener Städtische Versicherung AG / Vienna Insurance Group | Mag. Sonja Wimmer | Rainer Zellner | Zum weißen Rauchfangkehrer Gastronomie GmbH

Im Zyklus Kammermusik der Wiener Philharmoniker finden im Mai die letzten beiden Konzerte dieser Saison statt: Am 10. Mai um 11.00 Uhr spielt das Ensemble Die Wiener (mit Günter Seifert, Harald Krumpöck, Wolf-Dieter Rath, Sebastian Bru und Christoph Wimmer) Werke von Luigi Boccherini und Gioachino Rossini, es singt die Sopranistin Chen Reiss. Und am 31. Mai um 11.00 Uhr spielen Christoph Eschenbach, Clemens Horak, Matthias Schorn, Benedikt Dinkhauser und Wolfgang Tomböck Werke von Mozart und Beethoven. Beide Konzerte finden im Gustav Mahler-Saal statt.

DONATOREN AGRANA | Astra Asigurari SA | Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | Helm AG | Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH | Novomatic AG | Österreichische Lotterien | Porsche Holding GmbH | Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | Norbert Schaller GmbH | Schoeller Bank | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | voestalpine AG | Wirtschaftskammer Wien | ZAQQARA Beteiligungs GmbH

STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM MAI 2014 1.5. 2.5. 5.5. 6.5. 7.5. 8.5. 9.5. 10.5. 15.5.

10.00

11.00

13.00

14.00 14.00 14.00 14.30 14.00 14.00 14.30

15.00 15.00 15.00 15.30 15.00 15.00 15.30

16.5.

14.00 14.00 14.30

15.00 15.00 15.30

17.5.

14.00

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22.5. 23.5. 24.5. 25.5. 26.5. 27.5. 28.3. 29.5. 30.5.

10.00

11.00

15.40 15.00 15.00

13.00

14.50 14.00 14.00 14.00 14.00

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14.00

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12.00

9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung www.wiener-staatsoper.at | tours@wiener-staatsoper.at Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten.

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15.00 15.00 15.00

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SPIELPLAN Mai 2014 01

Donnerstag 18.00-20.30 Oper

NABUCCO | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López-Cobos | Inszenierung: Günter Krämer Domingo, Talaba, Belosselskiy, Smirnova, Kushpler, Hong, Kobel, Wenborne

Preise A Oper live am Platz

02

Freitag 19.00-22.00 Oper

FAUST | Charles Gounod Dirigent: Bertrand de Billy | Regie nach einer Idee von Nicolas Joel Beczala, Schrott, Eröd, Park, Yoncheva, Houtzeel, Twarowska

Preise G Oper live am Platz

03

Samstag 15.00-16.30 Diskussion

Gustav Mahler-Saal SEIN UND SCHEIN SCHÖPFERISCHER MENSCHEN GMD Franz Welser-Möst im Gespräch mit André Heller

Preise W

19.00-21.45 Oper

ANDREA CHÉNIER | Umberto Giordano Dirigent: Paolo Carignani | nach einer Regie von Otto Schenk Botha, Michaels-Moore, Fantini, Kolosova, Twarowska, Bohinec, Daniel, Dogotari, Moisiuc, Šramek, Jelosits, Ernst, Pelz, Hong, Monarcha

Preise S Oper live am Platz

Sonntag 11.00-12.15 Kinderoper

POLLICINO | Hans Werner Henze Dirigent: Gerrit Prießnitz | Regie: René Zisterer Kammerer, I. Raimondi, Hörl, Ivan, Ellen

Preise F Kinderzyklus 1

17.00-19.30 Oper

NABUCCO | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López-Cobos | Inszenierung: Günter Krämer Domingo, Talaba, Belosselskiy, Smirnova, Kushpler, Hong, Kobel, Wenborne

Preise A Oper live am Platz

05

Montag 19.00-22.00 Oper

FAUST | Charles Gounod Dirigent: Bertrand de Billy |Regie nach einer Idee von Nicolas Joel Beczala, Schrott, Eröd, Park, Yoncheva, Houtzeel, Twarowska

Preise G Oper live am Platz

06

Dienstag 19.00-21.45 Oper

ANDREA CHÉNIER | Umberto Giordano Dirigent: Paolo Carignani | nach einer Regie von Otto Schenk Botha, Michaels-Moore, Fantini, Kolosova, Twarowska, Bohinec, Daniel, Dogotari, Moisiuc, Šramek, Jelosits, Ernst, Pelz, Hong, Monarcha

Abo 3 Preise S

07

Mittwoch 11.00-12.15 Kinderoper

POLLICINO | Hans Werner Henze Dirigent: Gerrit Prießnitz | Regie: René Zisterer Kammerer, I. Raimondi, Hörl, Ivan, Ellen

Preise F

19.00-21.30 Oper

NABUCCO | Giuseppe Verdi Dirigent: Jesús López-Cobos | Inszenierung: Günter Krämer Domingo, Talaba, Belosselskiy, Smirnova, Kushpler, Hong, Kobel, Wenborne

Preise A Oper live am Platz

Donnerstag 11.00-12.15 Kinderoper

POLLICINO | Hans Werner Henze Dirigent: Gerrit Prießnitz | Regie: René Zisterer Kammerer, I. Raimondi, Hörl, Ivan, Ellen

Preise F

19.00-22.00 Oper

Konzertante Aufführung NORMA | Vincenzo Bellini Dirigent: Andriy Yurkevych Giordano, Dumitrescu, Gruberova, Krasteva, Ivan, Osuna

Zyklus 2 Preise A

09

Freitag 19.00-21.45 Oper

ANDREA CHÉNIER | Umberto Giordano Dirigent: Paolo Carignani | nach einer Regie von: Otto Schenk Botha, Michaels-Moore, Fantini, Kolosova, Twarowska, Bohinec, Daniel, Dogotari, Moisiuc, Šramek, Jelosits, Ernst, Pelz, Hong, Monarcha

Abo 6 Preise S Oper live am Platz

10

Samstag 11.00-12.30 Matinee

Gustav Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 9 Die Wiener Günter Seifert (Violine), Harald Krumpöck (Violine), Wolf-Dieter Rath (Viola), Sebastian Bru (Violoncello), Christoph Wimmer (Kontrabass), Chen Reiss (Sopran)

Preise R

19.00-22.00 Oper

FAUST | Charles Gounod Dirigent: Bertrand de Billy |Regie nach einer Idee von Nicolas Joel Beczala, Schrott, Eröd, Park, Yoncheva, Houtzeel, Twarowska

Preise G Oper live am Platz

Sonntag 11.00-12.00 Matinee

Gustav Mahler-Saal MATINEE DAS ENSEMBLE STELLT SICH VOR 9 Hila Fahima, Thomas Ebenstein | Jendrik Springer (Klavier)

Preise L

16.00-18.30 Oper

LA CLEMENZA DI TITO | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Adam Fischer | Regie: Jürgen Flimm Spence, Gens, Tonca, Losier, Gritskova, Arduini

Abo 24 Preise S Oper live am Platz Werkeinführung

12

Montag 19.00-22.00 Oper

Konzertante Aufführung NORMA | Vincenzo Bellini Dirigent: Andriy Yurkevych Giordano, Dumitrescu, Gruberova, Krasteva, Ivan, Osuna

Abo 15 Preise A

13

Dienstag

KEINE VORSTELLUNG

14

Mittwoch 20.00-21.45 Konzert

SOLISTENKONZERT Anja Harteros, (Sopran) | Wolfram Rieger (Klavier)

04

08

11

GENERALSPONSOR

Preise K Zyklus Solistenkonzerte 1 CARD

PRODUKTIONS-SPONSOREN LA CENERENTOLA LA CLEMENZA DI TITO FAUST LA TRAVIATA

DAS RHEINGOLD, DIE WALKÜRE

Martin Schlaff WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER


15

Donnerstag 19.00-21.30 Oper

LA CLEMENZA DI TITO | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Adam Fischer | Regie: Jürgen Flimm Spence, Gens, Tonca, Losier, Gritskova, Arduini

Abo 18 Preise S Werkeinführung

16

Freitag 19.00-21.30 Oper

LA TRAVIATA | Giuseppe Verdi Dirigent: Louis Langrée | Regie: Jean-Franc¸ois Sivadier Papatanasiu, Kushpler, Twarowska, Pretti, Meoni, Xiahou, Bermúdez, Hong, Park

Abo 7 Preise A Oper live am Platz

17

Samstag 15.00-16.00 Kinderoper

A1 Kinderopernzelt WAGNERS NIBELUNGENRING FÜR KINDER Regie: Matthias von Stegmann

Preise Z

19.00-22.00 Oper

Konzertante Aufführung NORMA | Vincenzo Bellini Dirigent: Andriy Yurkevych Giordano, Dumitrescu, Gruberova, Krasteva, Ivan, Osuna

Preise A Oper live am Platz

Sonntag 16.00-18.30 Oper

LA CLEMENZA DI TITO | Wolfgang Amadeus Mozart Dirigent: Adam Fischer | Regie: Jürgen Flimm Spence, Gens, Tonca, Losier, Gritskova, Arduini

Abo 23 Preise S Oper live am Platz Werkeinführung

19

Montag 19.00-21.30 Oper

LA TRAVIATA | Giuseppe Verdi Dirigent: Louis Langrée | Regie: Jean-Franc¸ois Sivadier Papatanasiu, Kushpler, Twarowska, Pretti, Meoni, Xiahou, Bermúdez, Hong, Park

Preise A CARD

20

Dienstag

KEINE VORSTELLUNG

21

Mittwoch 19.30-22.30 Oper

Konzertante Aufführung NORMA | Vincenzo Bellini Dirigent: Andriy Yurkevych Giordano, Dumitrescu, Gruberova, Krasteva, Ivan, Osuna

Zyklus 1 Preise A

22

Donnerstag 19.00-21.30 Oper

LA TRAVIATA | Giuseppe Verdi Dirigent: Louis Langrée | Regie: Jean-Franc¸ois Sivadier Papatanasiu, Kushpler, Twarowska, Pretti, Meoni, Xiahou, Bermúdez, Hong, Park

Preise A Oper live am Platz

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Freitag 18.30-22.00 Oper Wiederaufnahme

LES CONTES D’HOFFMANN | Jacques Offenbach Dirigent: Marko Letonja | Inszenierung: Andrei Serban Shicoff, Houtzeel, Abdrazakov, Ebenstein, Fally, Rebeka, Krasteva, Ellen, Roider, Osuna, Dogotari, Yang, Monarcha, Fink

Abo 8 Preise A Oper live am Platz

24

Samstag 19.00-22.00 Oper

LA CENERENTOLA | Gioachino Rossini Dirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Sven-Eric Bechtolf Mironov, Arduini, Regazzo, Gritskova, Fahima, Mars, Plachetka

Preise A Oper live am Platz Werkeinführung

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Sonntag 11.00-12.00 Matinee

Gustav Mahler-Saal MATINEE DAS ENSEMBLE STELLT SICH VOR 10 Valentina Nafornit¸˘a, Mihail Dogotari | Kristin Okerlund (Klavier)

Preise L

17.00-19.30 Oper

LA TRAVIATA | Giuseppe Verdi Dirigent: Louis Langrée | Regie: Jean-Franc¸ois Sivadier Papatanasiu, Kushpler, Twarowska, Pretti, Meoni, Xiahou, Bermúdez, Hong, Park

Abo 21 Preise A Oper live am Platz

Montag 18.30-22.00 Oper

LES CONTES D’HOFFMANN | Jacques Offenbach Dirigent: Marko Letonja | Inszenierung: Andrei Serban Kang, Houtzeel, Abdrazakov, Ebenstein, Fally, Rebeka, Krasteva, Ellen, Roider, Osuna, Dogotari, Yang, Monarcha, Fink

Abo 16 Preise A

Dienstag 20.00-22.00 Ballett

MEISTERSIGNATUREN Bubenícˇek | Neumeier | Balanchine (ALLEGRO BRILLANTE, Premiere) van Dantzig – Bach | Pachelbel | Tschaikowski | Strauss Dirigent: Vello Pähn | Bezsmertna

Abo 4 Preise C CARD Oper live am Platz

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Mittwoch 19.30-22.30 Oper

LA CENERENTOLA | Gioachino Rossini Dirigent: Jesús López-Cobos | Regie: Sven-Eric Bechtolf Mironov, Arduini, Regazzo, Gritskova, Fahima, Mars, Plachetka

Abo 12 Preise A Oper live am Platz Werkeinführung

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Donnerstag 16.00-19.30 Oper

LES CONTES D’HOFFMANN | Jacques Offenbach Dirigent: Marko Letonja | Inszenierung: Andrei Serban Shicoff, Houtzeel, Abdrazakov, Ebenstein, Fally, Rebeka, Krasteva, Ellen, Roider, Osuna, Dogotari, Yang, Monarcha, Fink

Preise A Oper live am Platz

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Freitag 19.00-21.30 Oper

DAS RHEINGOLD | Richard Wagner Dirigent: Jeffrey Tate | Regie: Sven-Eric Bechtolf Konieczny, Daniel, Kohlhepp, Ernst, Schmeckenbecher, Pecoraro, Coliban, Anger, Kulman, Wenborne, Baechle, Tonca, Helzel, Kolosova

Preise N Ring-Zyklus A Oper live am Platz Werkeinführung

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Samstag 11.00-12.30 Matinee

Gustav Mahler-Saal KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 10 Christoph Eschenbach (Klavier), Clemens Horak (Oboe), Matthias Schorn (Klarinette), Benedikt Dinkhauser (Fagott), Wolfgang Tomböck (Horn)

Preise R

17.00-21.45 Oper

DIE WALKÜRE | Richard Wagner Dirigent: Jeffrey Tate | Regie: Sven-Eric Bechtolf Seiffert, Anger, Konieczny, Barkmin, Stemme, Kulman, Bezsmertna, Ko, Houtzeel, Kushpler, Hangler, Helzel, Szabó, Mars

Preise N Ring-Zyklus A Oper live am Platz Werkeinführung

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*WIENER STAATSOPER live at home SPONSOR

MAIN SPONSOR

TECHNOLOGY PARTNER

OPER LIVE AM PLATZ

In Kooperation mit

Mit Unterstützung von


KARTENVERKAUF FÜR 2013/ 2014 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET

STEHPLÄTZE

Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2013/2014 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2013/2014 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Anga-

kasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der

be eines verbindlichen Zahlungstermins.

Zum Preis von € 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien,

KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND TELEFONISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1.9. für 1.11., am 30.9. für 30.11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30.9. werden jeweils vom 1. bis 30.5., die Vorstellungen vom 1. bis 31.10. jeweils vom 1. bis 30.6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar

werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der StehplatzOperngasse.

Abo 3

6. Mai, 19.00-21.45 ANDREA CHÉNIER Umberto Giordano

Abo 4

27. Mai, 20.00-22.00 MEISTERSIGNATUREN Bubenícˇek | Neumeier | Balanchine

Abo 6

9. Mai, 19.00-21.45 ANDREA CHÉNIER Umberto Giordano

Abo 7

16. Mai, 19.00-21.30 LA TRAVIATA Giuseppe Verdi

Abo 8

23. Mai, 18.30-22.00 LES CONTES D’HOFFMANN Jacques Offenbach

Abo 12

28. Mai, 19.30-22.30 LA CENERENTOLA Gioachino Rossini

Abo 15

12. Mai, 19.00-22.00 NORMA Vincenzo Bellini

Abo 16

26. Mai, 18.30-22.00 LES CONTES D’HOFFMANN Jacques Offenbach

Abo 18

15. Mai, 19.00-21.30 LA CLEMENZA DI TITO Wolfgang Amadeus Mozart

Abo 21

25. Mai, 17.00-19.30 LA TRAVIATA Giuseppe Verdi

Abo 23

18. Mai, 16.00-18.30 LA CLEMENZA DI TITO Wolfgang Amadeus Mozart

Abo 24

11. Mai, 16.00-18.30 LA CLEMENZA DI TITO Wolfgang Amadeus Mozart

STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2013/2014 zum Preis von € 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen.

STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von € 150,-, gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2013/2014, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar.

GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben

unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr.

werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar.

TAGESKASSEN

BUNDESTHEATER.AT-CARD

Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feier-

Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen,

tag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr.

BALLETT-BONUS

Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inhaber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug.

Um € 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle

KASSE IM FOYER / ABENDKASSE der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.

Ballettvorstellungen der Saison 2013/2014 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2013/2014 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich.

ABONNEMENTS UND ZYKLEN

INFO UNTER DEN ARKADEN

Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklen-

im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstel-

prospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestel-

lungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen.

se 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679,

lungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngase-Mail: abonnement@wiener-staatsoper.at, von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr,

KINDERERMÄSSIGUNG

Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung.

Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von € 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann.

KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von € 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter

VORVERKAUF A1 KINDEROPERNZELT Der Vorverkauf für Vorstellungen im A1 Kinderopernzelt der Wiener Staatsoper beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie. INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2013/2014, Prolog Mai 2014 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 25.04.2014 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: dramaturgie@wiener-staatsoper.at Grafik: Irene Neubert Bildnachweise: Michael Pöhn (S. 18, 21, 22, 26), akg-Images (S. 10) Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH

Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben.

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ABOS UND ZYKLEN

N° 179

www.wiener-staatsoper.at

Ring-Zyklus A 30. Mai, 19.00-21.30 DAS RHEINGOLD Richard Wagner 31. Mai, 17.00-21.45 DIE WALKÜRE Richard Wagner

Zyklus 1 21. Mai, 19.30-22.30 NORMA Vincenzo Bellini

Zyklus 2 8. Mai, 19.00-22.00 NORMA Vincenzo Bellini

Zyklus Solistenkonzerte 1 14. Mai, 20.00-21.45 Anja Harteros

Kinderzyklus 1 4. Mai, 11.00-12.15 POLLICINO Hans Werner Henze


L I V E AT H O M E

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Oper bewegt. Wir bewegen Oper. Über Grenzen.


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