YPPIES. Einmal ist Zweimal.

Page 1

B bi Mahony Bib Bibi Mah hony y | Alle Alle e 2 Monate M na Mo ate e neu! n neu!

Einmal ist Zweimal.

3


Danke an: Meinen strengsten Leser und Kritiker, meinen Göttergatten

1. Auflage Jänner 2016 Veröffentlicht im rittberger+knapp Verlag, Wien Copyright © 2015 by rittberger+knapp Autorin: Bibi Mahony Umschlaggestaltung und Satz: Jine Knapp Satz aus der Times und Opens Sans Vorlage zur Umschlagillustration: studiostoks - Fotolia.com Vorlage zur Illustration »Lara«: bronya - Fotolia.com Druck und Bindung Drukarnia dimograf Sp.z o.o. Printed in Poland ISBN: 978-3-902999-10-8


Bibi Mahony

YPPIES.

Einmal ist Zweimal. Original WIENER Schundroman

rittberger+knapp www.rittbergerknapp.com


DIE YPPIES Kathrin Schober, 36, ist ein Mensch, der sich selbst immer wieder ausbremst. Sie lebt mit ihrer 15-jährigen Tochter, deren Vater sie nach der Zeugung nie wieder gesehen hat, in einer Einzimmerwohnung. Für ihre ausgeflippte Mutter schämt sie sich, ihre pubertäre Tochter hat sie nicht im Griff. Sie erfüllt zwei schlecht bezahlte Jobs, aber träumt von Erfolg und Liebe. Lara Schober, 15, hasst die Schule, ist genervt von ihrer Mutter, aber liebt ihre extravagante Großmutter. Sie ist immer auf der Suche nach Möglichkeiten ihr Taschengeld aufzubessern und bewegt sich dabei nicht ungern an der Grenze der Legalität. Langsam, aber nicht schmerzlos entdeckt sie die Liebe für sich. Hilde Schober, 56, war eine brave Ehefrau und Mutter, bis sie vor einigen Jahren zur Witwe wurde. Seitdem lebt sie ihren Traum und führt ein Tattoostudio. Sie ist die einzige, die ahnt, welche Geschichte ihre Familie hinter sich hatte und sie sucht einen Abschluss der Vergangenheit. Anastasia Komarow, 33, alias Nasti, legt großen Wert auf ihre Erscheinung, trägt teure Markenklamotten und schreckt nicht vor Schönheits-OPs zurück. Sie castet Menschen für eine tägliche TVTalkshow und trifft dabei auch auf interessante Promis. Ihre bulgarischen Eltern haben ein Geheimnis. In der Liebe hat sie viele Bewerber, aber leider wenig Glück. 6


DIE YPPIES Paco de Sousa, 29, Sohn brasilianischer Einwanderer, ist der Quotenmann der WG. Seine Freundinnen haben ihm das Prädikat »Ehrenfrau« verliehen, was mit seiner Vorliebe für starke Männer und seinem Erfolg als Visagist zu tun hat. Sein Herz gehört Romeo, aber bis er mit ihm glücklich werden kann, müssen noch viele Hürden überwunden werden. Romeo, ca. 26 (sein genaues Alter kennt er nicht), stammt aus Kenia. sieht so gut aus, dass sich jede Frau auf der Stelle in ihn verliebt. Die wohlhabende Gisela hat ihn nach Österreich geholt und mit einer kleinen Wohnung ausgestattet. Um Geld zu verdienen, welches er seiner Familie schicken kann, bietet er »Massage« für Damen an. Sein Herz jedoch hat er an Paco verloren. Renate Miller, 38, alias Rennie, stammt eigentlich aus der Stadt Salzburg, aber arbeitet seit einer gefühlten Ewigkeit in einem Wiener Finanzamt. Um ihr Karma zu verbessern, an das sie genauso glaubt wie an Feng Shui oder Astrologie, arbeitet sie ehrenamtlich für viele soziale Projekte. Ihr Kater Einstein bringt Leben in die WG. Peter Wenger, 42, alias Pezi, kommt ursprünglich aus dem Weinviertel und hat eine schöne, kluge Frau aus einer einflussreichen Familie geheiratet. Jetzt versucht er sich als Lokalpolitiker. Trotzdem kann er die Frauen nicht lassen und stürzt sich von einer Affäre in die nächste.

7


DIE YPPIES Betty Wenger, 32, hat sich trotz gesellschaftlicher Hürden – sie stammt altem Adel ab – in Peter verliebt und ihn geheiratet. Jetzt managt sie seine Karriere. Dass er ihr nicht treu ist, nimmt sie hin, da sie weiß, dass er sie schon wegen des Renommèes ihrer Familie niemals verlassen würde. Mit allen Mitteln kämpft sie um die Ehre ihrer Familie und Peters Liebe. Disa und Junuz Kapo, die bosnischen Hausmeister, wohnen im Souterrain, wissen alles, sehen und hören alles, brennen Slibo und verkaufen ihn schwarz. Ansonsten arbeiten sie nicht so viel, weil er es mit dem Herzen und sie es mit dem Rücken hat. Sie kann gut delegieren, jammern und Leute ausrichten. Er ist – vielleicht gerade, weil er es mit dem Herzen hat – ein ausgesprochen hilfsbereiter Kerl. Gisela Huber, 64, hauptberuflich vernachlässigte Ehefrau, hat Romeo nach Wien geholt. In den Stunden mit ihm fühlt sie sich jung und lebendig. Ansonsten ist ihr Leben eintönig und grau.

www.yppies.at 8


LARA www.yppies.at 9


EINS Die Zwiebelwürfel brutzelten im Wok, während Kathrin die Zucchini in dicke Räder schnitt. Rennie schnupperte genüsslich und suchte im Eiskasten nach der orangen Paprika, die sie extra der appetitlichen Farbe wegen besorgt hatte. Einstein wuselte zwischen ihren Beinen herum, und Rennie verlagerte ihr Gewicht auf den linken Fuß, um ihn mit den nackten Zehen ihres rechten Fußes zärtlich zu kraulen. Seit der Kater bei ihnen wohnte, hatte er eine großartige Entwicklung durchgemacht: vom struppigen, räudigen, halb verhungerten Straßenkater mit einem gebrochenen Bein zu einem prächtigen Tier mit glänzendem Fell und fast schon einer Neigung zum Übergewicht. »Das Viech hat in der Küche nix zu suchen«, murrte Nasti, die am Esstisch die Zeitung durchblätterte. »Schmeiß es raus.« »Er gehört in die Arche Yppen wie du«, sagte Rennie sanft und schenkte Nasti einen Blick von derselben Zärtlichkeit, mit der sie gerade Einstein betrachtet hatte. »Er zahlt keine Miete, dieser Schmarotzer und wir müssen ihn bedienen. Und außerdem …« Rennie seufzte in Erwartung des nächsten Satzes. Nasti konnte einfach nicht die immerhin schon zwei Monate alte Geschichte vergessen, als Einstein sich in Kathrins Bett übergeben hatte, weshalb Kathrin in Nastis Bett übernachtete, wo es in der Folge zu einer peinlichen Verwechslung durch Nastis Freund Peter gekommen war. »Nicht, dass deine Freundin nicht an allem schuld wäre«, setzte Nasti fort, »aber Auslöser war das Höllenvieh.« Sie schnappte den Kater, als der sich an ihr vorbeischleichen wollte, an der Nackenfalte und warf ihn aus der Küche. Hinter ihm schlug sie geräuschvoll die Tür zu. »Ich wundere mich nur, dass die Tussi nicht auch mich aus der Küche wirft«, sagte 11


Kathrin, an Rennie gewandt. »Aber dann müsste sie ja selbst kochen, und dafür ist sie sich wohl zu gut.« »Könnt ihr euch nicht vertragen?«, fragte Rennie. »Eigentlich solltest du kochen, Rennie«, warf Nasti ein. »Schließlich ist der Fraß deiner Freundin eh kaum herunterzubringen.« Paco riss die Küchentür auf. »Ihr müsst hier offen lassen, sonst kann Einstein nicht herein«, sagte er ahnungslos. Hinter ihm zischte der Kater wieder in die Küche zurück und sprang auf den Tisch, wo er sich genau auf den Artikel in Nastis Zeitung legte, den sie gerade las. »Keine Tiere in der Küche!«, kreischte Nasti und wischte Einstein mit einer großen Geste vom Tisch. »Einstein ist kein Tier im eigentlichen Sinn«, behauptete Paco. »Katzen waren im alten Ägypten Gottheiten und sie erinnern sich noch daran.« Rennie warf ihm einen dankbaren Blick zu. Sie liebte den Kater abgöttisch, aber da ihr auch sehr an Nastis Meinung gelegen war, wollte sie diese wiederkehrende Diskussion nicht mehr mit ihr ausfechten. Kathrin holte eine Schachtel Pilze. »Die sehen ja komisch aus«, sagte Paco. »Das sind Reishi-Pilze, die sollen sehr gesund sein«, sagte Kathrin und hackte die Pilze in hauchdünne Scheibchen. »Riechen aber komisch«, meinte Paco. »Gesund«, wiederholte Kathrin und schob die Pilzscheiben in den heißen Wok »Was suchst du da?«, herrschte Nasti Rennie an, die im ganz linken Küchenkastl stöberte. »Ich möchte eine neue Sorte Tee ausprobieren«, sagte Rennie gleichmütig. »Wir haben hier so viele verschiedene und trinken immer den gleichen.« »Aber nicht dieses Packerl«, sagte Nasti harsch. »Das gehört Peter. Ist irgendein Gesundheitstee. Auf jeden Fall tabu für uns andere.« »Schon gut«, gab Rennie beruhigend von sich, »ich will eigentlich eh diesen hier probieren.« Sie hob ein Sackerl mit 12


einer Gewürzteemischung hoch. »Gestattet?«, fragte sie Nasti keck. Nasti nickte nur mürrisch. Einst war sie die wichtigste Person in dieser Wohnung gewesen, hatte es überhaupt erst möglich gemacht, dass die WG zustande kam, aber im Laufe der letzten Monate hatte ihr Status unter den Freundinnen eine Veränderung zum Schlechteren erfahren, obwohl sie doch selbst das Opfer der Umstände war! Ja, sie war eine Nacht lang nicht da gewesen. Dass sie selbst sich in dieser Nacht mit Pacos Freund Romeo vergnügt hatte, hatte sie bisher niemandem erzählt. Aber dass Kathrin und Peter die Gelegenheit genutzt hatten, um Sex miteinander zu haben – denn an die Geschichte mit der unbeabsichtigten Verwechslung konnte und wollte sie einfach nicht glauben –, dieser Fakt hätte ihr eigentlich einen dicken Mitleidsbonus einbringen müssen. Stattdessen nichts als Ausreden. Und seitdem war Peter, der angesichts ihrer Schönheit immer noch sichtlich zerschmolz, im Bett irgendwie unzufrieden und lustlos geworden. Kathrin, das Mauerblümchen, hatte sicher auf ihn keinen solchen Eindruck machen können, zumal er sie seit diesem Tag geflissentlich ignorierte und auch nicht über die peinliche Panne sprechen wollte. Was war also dann geschehen? Waren sie einander nicht die große, einzige Liebe gewesen, Peter und sie? Vielleicht war es ihre Wohnsituation. Immerhin lebten hier nicht nur Rennie und Paco und die Persona non grata, wie Nasti Kathrin seit der unseligen Nacht bei sich nur mehr nannte, sondern auch Kathrins pubertäre und lästige Tochter Lara, die mit ihrer Meinung prinzipiell nicht hinter dem Berg hielt, sowie die kleine Amira, die Lara auf der Straße aufgelesen hatte. »Wo sind eigentlich heute die Gören deiner Freundin?« Nasti hatte sich angewöhnt, mit Kathrin nur noch über Dritte zu sprechen, 13


und Rennie, die Harmoniesüchtige, bot sich geradezu als Botin an. »Sag der Tussi, dass die Mädchen lieber in ihrem Zimmer essen, als diesen Dauerstreit mitanzuhören«, sagte Kathrin bissig zu Rennie und rührte wild im Wok um, bevor sie Einstein demonstrativ mit einem Stück Gurke anlockte. Einstein war ganz verrückt nach Gurken und stürzte sich immer darauf wie auf eine Droge.

Lara hatte sich freiwillig dazu bereit erklärt, nach dem Essen die Küche aufzuräumen. Mochte sich ihre Mutter wundern, so viel sie wollte, sollte sie doch denken, Lara wäre endlich alt und vernünftig genug, Verantwortung zu tragen. Der wahre Grund war, dass niemand Lust hatte, sich in der Küche aufzuhalten, wenn es Zeit war, das schmutzige Geschirr abzuspülen, die Tische zu putzen und wieder Ordnung in den Raum zu bringen. In diesen Stunden hatte Lara die Gelegenheit, sich um ihre Pilzzucht zu kümmern, ohne befürchten zu müssen, dass eine übereifrige WG-Bewohnerin den Raum betrat. Amira stellte ein kleines Problem dar, denn die Achtjährige, die eine Flucht von tausenden Kilometern hinter sich hatte, und die Lara in einem Koffer hausend in einem Park gefunden und mit nach Hause genommen hatte, wollte sich stets durch Hilfeleistungen erkenntlich zeigen und war nur schwerlich davon abzuhalten, Lara den Putzdienst ganz abzunehmen. Aber Lara hatte sich längst von den Erwachsenen abgeschaut, wie man Kinder, von denen man nicht gestört werden wollte, beschäftigte: Sie gab Amira eine Schreibaufgabe. Das Leben mit dem Kind war auf der einen Seite für alle sehr 14


BAND 3

YPPIES.

Einmal ist Zweimal. Kathrin kann sich nicht dazu durchringen, ihrem Mailfreund Adam im echten Leben zu begegnen. Peinlicherweise hatte sie versehentlich eine Nacht mit Nastis verheiratetem Freund Peter verbracht, was die Stimmung in der Arche Ypppen nicht gerade beflügelt. Erst als sie eine Vision ihrer beruflichen Zukunft entwickelt, findet sie auch den Mut, Adam zu trefffen. f Doch dem winken inzwischen andere Angebote … Alle 2 Monate neu! Fortsetzung im nächsten Band: YPPIES. Wie gewonnen, so zerronnen. B bi M Bib Bibi Mahony ah hony y | Alle Alle e 2 Mo M Monate nate e ne neu! u!

www.yppies.at

Preis: rei € 7 7,90 90

Wie gewonnen, so zerro onnen.

4


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.